Pipette - Swiss Laboratory Medicine Fokus: Pädiatrisch- und geriatrische Labormedizin - Zurich Open Repository and ...

 
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Zurich Open Repository and
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 Year: 2019

  Pipette - Swiss Laboratory Medicine Fokus: Pädiatrisch- und geriatrische
                              Labormedizin

   Hersberger, Martin ; Reichenbach, Janine ; Pachlopnik Schmid, Jana ; Baumgartner, Matthias ;
Fingerhut, Ralph ; Mathis, Déborah ; Cremonesi, Alessio ; Greub, Gilbert ; Asner, Sandra A ; Sadlon,
 Angelique ; Bischoff-Ferrari, Heike A ; Risch, Martin ; Seger, Christoph ; Nydegger, Urs E. ; Risch,
                      Lorenz ; Weber, Michael ; Lehr, Petra ; Schenk, Marianne

Abstract: Randgruppen im Fokus! Die Kleinen wie auch die Älteren werden in der Labormedizin oft
diskriminiert. Also schliessen wir in dieser Ausgabe der «Pipette» für einmal die Mehrheit aus und konzen-
trieren uns auf die labormedizinischen Bedürfnisse dieser altersmässigen Randgruppen. – Ja, Kinder sind
nicht einfach nur kleine Erwachsene, und auch Seniorinnen und Senioren haben spezifische Bedürfnisse,
die uns in der Labormedizin fordern und denen wir nicht immer gerecht werden. Die ersten Lebens-
jahre des neuen Erdenbürgers erfordern die Anpassung an die Umwelt sowie den selbstständigen Umgang
mit dieser. Abgehängt von der Nabelschnur, müssen wir unsere Nahrung für die Energiegewinnung
selbstständig metabolisieren, und unser Immunsystem muss sich sowohl mit angenehmen als auch mit
miesen Ein- und Mehrzellern auseinandersetzen. In der Labormedizin sind wir denn auch gefordert, ver-
schiedenste angeborene Krankheiten und Infekte zu diagnostizieren, die sich in diesen ersten Lebensjahren
manifestieren. Kaum im Erwachsenenleben angelangt, gilt es, sich auf den gesunden Alterungsprozess
vorzubereiten. Im Zentrum dafür stehen ab der zweiten Lebenshälfte frühzeitige Präventionsmassnah-
men, die chronischen Erkrankungen vorbeugen und das physiologische Altern verzögern sollen. Doch um
solche Präventionsmassnahmen fundiert ansetzen zu können, benötigen wir verlässliche Risikoscores und
Referenzwerte für gesundes Altern auch nach Meno- und Andropause, und dies gilt nicht nur für Labor-
parameter, sondern auch für Ernährung und Bewegung. In den folgenden Artikeln finden Sie Antworten
auf diese Herausforderungen der Labormedizin.

Other titles: Randgruppen im Fokus Neugeborenen-Screening für schwere angeborene Immundefekte
Examen du métabolome dans les maladies métaboliques héréditaires Diagnostic microbiologique en pé-
diatrie Individualisierte Risikoprofilierung Healthy and Active Aging 50+ Referenzintervalle bei Senioren
Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Labordiagnostik und ihre Herausforderungen Hinter
den Kulissen des SGKC-Jahreskongresses 2019 49. SVA-Kongress Davors ”Science-Fiction oder schon
Realität?”

Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich
ZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-181897
Journal Article
Published Version

Originally published at:
Hersberger, Martin; Reichenbach, Janine; Pachlopnik Schmid, Jana; Baumgartner, Matthias; Fingerhut,
Ralph; Mathis, Déborah; Cremonesi, Alessio; Greub, Gilbert; Asner, Sandra A; Sadlon, Angelique;
Pipette - Swiss Laboratory Medicine Fokus: Pädiatrisch- und geriatrische Labormedizin - Zurich Open Repository and ...
Bischoff-Ferrari, Heike A; Risch, Martin; Seger, Christoph; Nydegger, Urs E.; Risch, Lorenz; Weber,
Michael; Lehr, Petra; Schenk, Marianne (2019). Pipette - Swiss Laboratory Medicine Fokus: Pädiatrisch-
und geriatrische Labormedizin. Pipette, (5):1-23.

                                                  2
Pipette - Swiss Laboratory Medicine Fokus: Pädiatrisch- und geriatrische Labormedizin - Zurich Open Repository and ...
Offizielles Organ der SULM Schweizerische Union für Labormedizin | Organe officiel de l’USML Union Suisse de Médecine de Laboratoire | www.sulm.ch | Nr. 5, Oktober 2019

                  5
                               AR
                                    T
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                                                   S W I S S                   L A B O R A T O R Y                                  M E D I C I N E
                                        EL
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                      Fokus: Pädiatrisch- und geriatrische Labormedizin |
                      Focus: Médecine de laboratoire pédiatrique et
                      gériatrique
                      Neugeborenen-Screening für schwere angeborene Immundefekte
                      Examen du métabolome dans les maladies métaboliques
                      héréditaires
                      Diagnostic microbiologique en pédiatrie
                      Individualisierte Risikoprofilierung Healthy and Active Aging 50+
                      Referenzintervalle bei Senioren
                      News
                      Die volkswirtschaftliche Bedeutung
                      der Schweizer Labordiagnostik
                      und ihre Herausforderungen
                      SGKC Jahres-
                      kongress 2019
Pipette - Swiss Laboratory Medicine Fokus: Pädiatrisch- und geriatrische Labormedizin - Zurich Open Repository and ...
Präeklampsie
Elecsys® sFlt-1/PlGF: der einzige Quotient
mit NICE Empfehlung*

                                                                                                                           N
                                                                                                                           v
                                                                                                                             EU ergütet

Verlässlicher Ausschluss                               Klinische Validierung                                   * NICE Leitlinien
Bei Testresultaten ≤38 für den Elecsys                 Der Elecsys sFlt-1/PlGF Ausschluss                      Der Elecsys sFlt-1/PlGF Quotient ist
sFlt-1/PlGF Quotienten kann mit einem                  Cut-off ist umfassend klinisch validiert                der einzige Quotient auf dem
negativ prädiktiven Wert (NPV) von                     und im New England Journal of                           Schweizer Markt, der in den NICE
99.3% eine Präeklampsie für 1 Woche                    Medicine publiziert (PROGNOSIS                          Leitlinien empfohlen wird.2
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit                      Studie).1
ausgeschlossen werden.

Referenzen: 1. Zeisler, H. (2016). N Engl J Med 2016; 374:13-22. · 2. www.nice.org.uk/guidance/dg23/chapter/1-Recommendations

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diagnostics.roche.com/ch-preeclampsia
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P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H             NR. 5 | OKTOBER 2019                                                 EDITORIAL            3

Randgruppen im Fokus!                                                        fundiert ansetzen zu können, benötigen        Une fois coupés de notre cordon ombili-
                                                                             wir verlässliche Risikoscores und Referen-    cal, nous devons nous-mêmes métabo-
Die Kleinen wie auch die Älteren werden                                      zwerte für gesundes Altern auch nach          liser notre nourriture pour en tirer notre
in der Labormedizin oft diskriminiert.                                       Meno- und Andropause, und dies gilt nicht     énergie, et notre système immunitaire
Also schliessen wir in dieser Ausgabe                                        nur für Laborparameter, sondern auch für      doit en outre se confronter à des orga-
der «Pipette» für einmal die Mehrheit aus                                    Ernährung und Bewegung.                       nismes unicellullaires ou pluricellulaires,
und konzentrieren uns auf die labormedi-                                     In den folgenden Artikeln finden Sie Ant­     qu’ils soient favorables ou nuisibles. En
zinischen Bedürfnisse dieser altersmäs-                                      worten auf diese Herausforderungen der        médecine de laboratoire, nous sommes
sigen Randgruppen. – Ja, Kinder sind                                         Labormedizin.                                 aussi forcés de diagnostiquer les mala-
nicht einfach nur kleine Erwachsene, und                                                                                   dies et infections congénitales les plus
                                                                                                                                                                                 Prof. Dr. Martin Hersberger,
auch Seniorinnen und Senioren haben                                          Prof. Dr. Martin Hersberger,                  diverses qui se manifestent dans les                  Klinische Chemie und
spezifische Bedürfnisse, die uns in der                                      Klinische Chemie und Biochemie,               premières années de vie.                              Biochemie, Universitäts-
                                                                                                                                                                                 Kinderspital Zürich
Labormedizin fordern und denen wir                                           Universitäts-Kinderspital Zürich              A peine parvenus à l’âge adulte, il faut
nicht immer gerecht werden.                                                                                                déjà se préparer au processus de vieillis-
Die ersten Lebensjahre des neuen Er-                                                                                       sement pour rester en bonne santé.
denbürgers erfordern die Anpassung an                                                                                      Pour ce faire, dès la deuxième moitié de
die Umwelt sowie den selbstständigen                                         Gros plan sur les                             sa vie, il est impératif de respecter cer-
Umgang mit dieser. Abgehängt von der                                         groupes minoritaires!                         taines mesures de prévention précoces,
Nabelschnur, müssen wir unsere Nahrung                                                                                     qui préviennent les maladies chroniques
für die Energiegewinnung selbstständig                                       En médecine de laboratoire, les plus          et retardent le vieillissement physiolo-
metabolisieren, und unser Immunsystem                                        âgés comme les plus jeunes sont sou-          gique. Cependant, pour pouvoir établir
muss sich sowohl mit angenehmen als                                          vent discriminés. Pour une fois, nous         ces mesures de prévention sur des
auch mit miesen Ein- und Mehrzellern                                         avons donc décidé dans ce numéro de           bases solides, il nous faut des scores
auseinandersetzen. In der Labormedizin                                       «Pipette» d’exclure la majorité et de nous    de risque et des valeurs de référence
sind wir denn auch gefordert, verschie-                                      concentrer sur les besoins en matière de      dignes de confiance pour vieillir en
denste angeborene Krankheiten und In-                                        médecine de laboratoire de ces groupes        bonne santé, même après la ménopause
fekte zu diagnostizieren, die sich in diesen                                 minoritaires du fait de leur âge. – Non,      et l’andropause, et ce aussi bien pour
ersten Lebensjahren manifestieren.                                           les enfants ne sont pas seulement des         les paramètres de laboratoire que pour
Kaum im Erwachsenenleben angelangt,                                          adultes en miniature, et oui, les seniors     l’alimentation et l’exercice physique.
gilt es, sich auf den gesunden Alterungs-                                    ont aussi des besoins spécifiques, exi-       Consultez les articles suivants, vous
prozess vorzubereiten. Im Zentrum dafür                                      geants pour la médecine de laboratoire,       y trouverez toutes les réponses à ces
stehen ab der zweiten Lebenshälfte früh-                                     et que nous ne satisfaisons pas toujours.     défis de la médecine de laboratoire.
zeitige Präventionsmassnahmen, die chro-                                     Les premières années de vie des nou-
nischen Erkrankungen vorbeugen und das                                       veau-nés exigent leur adaptation à            Dr Martin Hersberger,
physiologische Altern verzögern sollen.                                      l’environnement ainsi que leur prise          Chimie clinique et biochimie,
Doch um solche Präventionsmassnahmen                                         d’autonomie par rapport à ce milieu.          Hôpital universitaire des enfants, Zurich

  SULM – Schweizerische Union für Labormedizin | USML – Union Suisse de Médecine de Laboratoire
 Die «pipette – Swiss Laboratory Medicine» ist das offizielle Organ der SULM. Sie thematisiert regelmässig die aktuellen
 Entwicklungen der Labormedizin. Die «pipette» richtet sich u. a. an klinische Chemiker, Mikrobiologen, Genetiker, Hämatologen,
 Endokrinologen, Allergologen, Immunologen, biomedizinische Analytikerinnen, medizinische Praxisassistentinnen und Hausärzte.

 La «pipette – Swiss Laboratory Medicine» est la publication officielle de l’USML. Régulièrement, les derniers développements en
 médecine de laboratoire y sont thématisés. La «pipette» s’adresse entre autres aux chimistes cliniques, microbiologistes, généticiens,
 hématologues, endocrinologues, allergologues, immunologues, analystes de biomédecine, assistants médicaux et médecins généralistes.

  SULM – Schweizerische Union für Labormedizin | USML – Union Suisse de Médecine de Laboratoire
  Angeschlossene Fachgesellschaften
  BAG                      Bundesamt für Gesundheit – Abteilung KU                                     SGKC/SSCC     Schweizerische Gesellschaft für Klinische Chemie
  CSCQ                     Schweizerisches Zentrum für Qualitätskontrolle                              SGM           Schweizerische Gesellschaft für Mikrobiologie
  FAMH                     Die medizinischen Laboratorien der Schweiz                                  SGMG          Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Genetik
  FMH                      Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte                                SGRM          Schweizerische Gesellschaft für Rechtsmedizin
  H+                       Die Spitäler der Schweiz                                                    SSAI/SGAI     Schweizerische Gesellschaft für Allergologie
  KHM                      Kollegium für Hausarztmedizin                                                             und Immunologie
  labmed                   Schweizerischer Berufsverband der biomedizinischen                          SGH/SSH       Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie
                           Analytikerinnen und Analytiker                                              SVA           Schweizerischer Verband Medizinischer Praxis-Fachpersonen
  MQ                       Verein für medizinische Qualitätskontrolle                                  SVDI          Schweizerischer Verband der Diagnostica-
  pharmaSuisse             Schweizerischer Apothekerverband                                                          und Diagnostica-Geräte-Industrie
  SGED                     Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie
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Swiss MedLab 2020
                              Kongress und Fachmesse der Labormedizin
                              Congrès et salon de médecine de laboratoire

Herzlich willkommen am Swiss MedLab
                                                                                                         V
Kongress in Bern, 23. bis 25. Juni 2020                                  /                      labmed D
                                                                 FAMH GV                         AD labme
                                                                                                          d
Bienvenue à Swiss MedLab,                                         AG FAMH
                                                                                  Annual
du 23 au 25 juin 2020 à Berne                                                     Meeting
                                                                                          C
                                                                                 SGKC/SSC
               Prof. Dr. med. Wolfgang Korte
               Präsident der SULM und des OK
               Président de l’USML et du comité d’organisation

Anmeldung und Programm | Inscription et programme
www.sulm.ch/swissmedlab

Dienstag, 23. Juni | Mardi 23 juin
Big Data and Artificial Intelligenge
Pre- & Postanalytics
Liquid Biopsy & Companion Diagnostics
Verwendung kardialer Marker im klinischen Alltag |
L’utilisation de marqueurs cardiaques en pratique clinique

Mittwoch, 24. Juni | Mercredi 24 juin
Blutkrankheiten | Maladies du sang
Mass Spectometry - What, When, Why
PCR based Panels in Microbiology and Immunology

Donnerstag, 25. Juni | Jeudi 25 juin
Das digitale Praxislabor
Genomic Medicine from Youth to Age (NGS, NIPT…)
DNA-Passport

                Organisiert durch die Mitglieder der SULM, vom Grundversorger bis zum Spezialisten
                Organisé par les membres de L’USML, du prestataire de base au spécialiste confirmé:
                CSCQ, FAMH, FMH, H+, KHM | CMPR, labmed, MQ, pharmaSuisse, SGAI | SSAI, SGED | SSED, SGH |
                SSH, SGKC | SSCC, SGM | SSM, SGMG | SSGM, SGRM | SSML, SVA, SVDI | ASID
Pipette - Swiss Laboratory Medicine Fokus: Pädiatrisch- und geriatrische Labormedizin - Zurich Open Repository and ...
P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H           NR. 5 | OKTOBER 2019                                        ECDO
                                                                                                                                                                UNCTAETN
                                                                                                                                                                       IOTN
                                                                                                                                                                          S    5

       IMPRESSUM
       «pipette», offizielles Publikationsorgan der SULM /
                                                                                                      Inhalt · Sommaire
                                                                                                       3 EDITORIAL
       Organe officiel de l’USML
       15. Jahrgang, Nr. 5/2019, erscheint 2019 6-mal, ISSN 1661-09
                                                                                                          Randgruppen im Fokus! | Gros plan sur les groupes minoritaires!
       Herausgeber | Editeur                                    Richtlinien für Autoren |              6 E D U C AT I O N
       SULM – Schweizerische                                    Instructions pour les auteurs          Neugeborenen-Screening für schwere angeborene Immundefekte |
                                                                                                      	
       Union für Labormedizin                                   www.sulm.ch/pipette                    Dépistage des immunodéficiences congénitales sévères chez le nouveau-né
       c/o Prof. A. R. Huber
       Institut für Labormedizin                                Verlag | Editeur                      1 0 E D U C AT I O N
                                                                Stämpfli AG
       Kantonsspital Aarau AG                                                                             Examen du métabolome dans les maladies métaboliques héréditaires |
                                                                Wölflistrasse 1
       CH-5001 Aarau                                                                                      Metabolomuntersuchungen bei angeborenen Stoffwechselkrankheiten
       Tel. 062 838 53 02                                       Postfach
       andreas.huber@ksa.ch                                     3001 Bern                             1 2 E D U C AT I O N
       www.sulm.ch                                              Telefon: 031 300 66 66                     iagnostic microbiologique en pédiatrie | Mikrobiologische Diagnostik
                                                                                                          D
                                                                Herstellung | Production                  in der Pädiatrie
       Redaktionskomitee | Comité                               Stämpfli AG
       de rédaction                                                                                   1 4 E D U C AT I O N
                                                                Wölflistrasse 1
       Prof. Dr. Andreas R. Huber                                                                         Individualisierte Risikoprofilierung Healthy and Active Aging 50+ | Profil de
                                                                Postfach
       Dr. Roman Fried                                                                                     risque individualisé Healthy and Active Aging 50+
                                                                3001 Bern
       Dr. Jeroen S. Goede                                      Telefon: 031 300 66 66
       Prof. Dr. Gilbert Greub
                                                                                                      1 6 E D U C AT I O N
       Dr. Stephan Regenass                                     Inserate | Annonces                       Referenzintervalle bei Senioren | Intervalles de référence pour les séniors
       Prof. Dr. Lorenz Risch                                   Stämpfli AG
                                                                                                      19 MARKETPLACE
       Marianne Schenk                                          Ruzica Dragicevic, Anzeigenleiterin
       Dr. Véronique Viette                                     Wölflistrasse 1, Postfach
                                                                                                      20 NEWS
                                                                3001 Bern
                                                                                                          Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Labordiagnostik und
       Redaktion | Rédaction                                    Telefon: 031 300 63 87
                                                                E-Mail
                                                                                                          ihre Herausforderungen
       Jacqueline Geser (jg)
       pipette@sulm.ch                                          Ruzica.Dragicevic@staempfli.com       21 NEWS
                                                                Abonnemente | Abonnements                 Hinter den Kulissen des SGKC-Jahreskongresses 2019
       Redaktionsadresse | Adresse
                                                                www.sulm.ch/pipette/abonnement
       de la rédaction                                                                                22 NEWS
                                                                info@sulm.ch
       id-one AG                                                                                           SVA-Kongress Davos vom 25. bis 27.10.2019:
                                                                                                          49.
                                                                Einzelpreis CHF 20.–
       Niklaus von Flüe-Str. 35                                                                           «Science-Fiction oder schon Realität?»
                                                                Jahresabo CHF 80.–
       4059 Basel
       Telefon: 061 331 80 20                                   Auflage | Tirage
       pipette@sulm.ch                                          8000 Exemplare

       Cover                                                    Nächste Ausgabe |
       © Frida Bünzli                                           Prochain numéro
                                                                Fehler | Erreurs
                                                                4. Dezember 2019

      5
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                                                                                                      		A G E N D A
                         IK

                            Continuous Medical Education (CME)
                             EL

                              Ziel der vier bis sieben thematisch aufeinander ab-
                                                                                                      		www.sulm.ch/aktuell/agenda
                              gestimmten Weiterbildungsartikel je «pipette» ist die                    – Termine zu Kongressen, Tagungen und Versammlungen
                                                                                                       – Dates des congrès, conférences et réunions
                             N
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                              ­Förderung und Weiterentwicklung der Labormedizin
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                             auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Er-
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       LE            C                                                                                		 P I P E T T E O N L I N E
          S    EDU         kenntnisse. Die Redaktion arbeitet unabhängig, das Heft
                        finanziert sich durch Inserate und nicht gebundene Förder-                    		www.sulm.ch/pipette
                  gelder, es werden keine finanziellen Interessen verfolgt.                            – Lesen Sie die «pipette» online als E-Paper, im Browser oder auf dem
        Folgende Firma leistet in dieser Ausgabe einen nicht zweckgebundenen                          		 Tablet. Alle Artikel können im «pipette»-Archiv als PDF
        Beitrag: Roche Diagnostics Schweiz AG.                                                        		 heruntergeladen werden.
        Firmen, die die Weiterbildung in der «pipette» unterstützen möchten, mel-                      – Lire la «pipette» en ligne comme e-paper, dans le navigateur ou sur
        den sich unter: pipette@sulm.ch.                                                              		 la tablette. Tous les articles de la «pipette» peuvent être
                                                                                                      		 téléchargés en format PDF.
       Continuous Medical Education (CME)
       L’objectif des quatre à sept articles de formation continue organisés par
       thème pour chaque «pipette» consiste à promouvoir et former la méde-
       cine de laboratoire sur la base des connaissances scientifiques actuelles.
       La rédaction travaille de façon indépendante, la publication est financée
       par les annonces et les subventions indépendantes, sans aucun intérêt
       financier. L’entreprise suivante apporte à cette édition une contribution
       bénévole: Roche Diagnostics Schweiz AG.
       Les entreprises qui souhaitent soutenir la formation continue de «pipette»
       sont priées de contacter: pipette@sulm.ch.
6   E D U C AT I O N                                                      P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H   NR. 5 | OKTOBER 2019

    Janine Reichenbach 1 , Jana Pachlopnik Schmid 1 , Matthias Baumgartner 2 , Ralph Fingerhut 3

    NEUGEBORENEN-SCREENING FÜR
    SCHWERE ANGEBORENE IMMUNDEFEKTE
    In der Schweiz wurde am 1.1.2019 das Neugeborenen-Screening (NGS) auf schwere angeborene Immun-
    defekte (schwerer kombinierter Immundefekt [SCID] und schwere T-Zell-Lymphopenie) eingeführt.
    Nachfolgend eine Übersicht über die Untersuchungen und das Vorgehen.

    Screening-Methode                                     Seit 1.1.2019 wurden im Schweizer        ter Kontrolltermin in der Abteilung für
    Das Screening auf diese Erkrankungen                  Neugeborenen-Screening bereits 3 Kin-    Immunologie innerhalb von max. 72 h
    erfolgt in der Schweiz durch eine                     der mit SCID, 2 Kinder mit DiGeorge-     nach abnormalem Testresultat verein-
    Quantifizierung von T-cell receptor                   Syndrom (Mikrodeletion 22q11.2) und      bart. Bei isoliert abnormalem KREC-
    exci­sion circles (TREC, s. u.) [1] und               2 Kinder mit anderen schweren Im-        Befund wird zunächst eine zweite
    Kappa-deleting recombination excis-                   mundefekten detektiert.                  Screening-Karte (Abnahme 14 Tage
    ion circles (KREC) [2] aus den Tro-                                                            nach dem Erstbefund) angefordert. Fol-
    ckenblutkarten des NGS mittels quan-                  Vorgehen bei abnormalen                  gende Fragen werden beim ersten Tele-
    titativer Polymerase-Kettenreaktion.                  Screening-Resultaten                     fonat geklärt: mütterliche Medikation,
    TREC sind kleine ringförmige DNA-                     Abnormale TREC/KREC-B Befunde mögliche Ursachen für sekundäre Lym-
    Fragmente, die bei der somatischen                    (TREC < 10, KREC < 6) werden vom phopenie (Sepsis, Fehlbildungen, Chy-
    Rekombination der Gensegmente des                     Neugeborenen-Screening-(NGS-)Labor lothorax, Syndrome).
    T-Zell-Rezeptor-Genlocus als Abfall-                  an die Ärzte des HSM-Zentrums Pädia- Bei sogenannt dringend Positiven, d. h.
    produkt entstehen. TREC werden von                    trische Immunologie des Universitäts- Neugeborenen ohne TREC und damit
    der Zelle nicht repliziert; somit erhält              Kinderspitals Zürich gemeldet, die die hochgradigem V.a. SCID sollte die
    bei der Zellteilung nur eine der beiden               Eltern des betroffenen Kindes sofort te- Erstkonsultation wenn immer möglich
    Tochterzellen einen TREC.                             lefonisch informieren. Bei abnormalem innerhalb von 24 bis 48 Stunden erfol-
    Die Zahl der TREC im Blut korreliert                  TREC-Befund wird ein erster ambulan- gen. Für diese Neugeborenen wird im
    sehr gut mit der Zahl der frisch entste-
    henden, naiven T-Lymphozyten. Damit
    sind sie geeignet, Defekte der T-Lym-
    phozyten-Entstehung zu erkennen.
    Bei gesunden Neugeborenen werden
    TREC in grosser Zahl gebildet, bei
    Säuglingen mit SCID oder schwerer T-
    Zell-Lymphopenie sind TREC dagegen
    nicht oder kaum nachweisbar.
    Analog zur Bildung von TREC entste-
    hen KREC während der Reifung von
    B-Zellen durch somatische Rekombi-
    nation des B-Zell-Rezeptor-Locus. Die
    KREC-Kopienzahl korreliert mit der
    Anzahl naiver B-Zellen. Mithilfe des
    Qualitätsmarkers Beta-Actin wird der
    methodische Erfolg der Messung von
    TREC/KREC-Kopien evaluiert und si-
    chergestellt (Abb. 1).

    1 Abteilung für Immunologie,
       Universitäts-Kinderspital Zürich
                                                          Abbildung 1. Entscheidungsbaum über den Ablauf der Reihenuntersuchung.
    2 Abteilung Stoffwechsel, Universitäts-Kinderspital
       Zürich                                             Definition «unter Cut-off»: TREC < 10 Kopien/Stanzling, KREC < 6 Kopien/Stanzling,
    3	Neugeborenen-Screening Schweiz                     beta-Actin < 1000 Kopien/Stanzling (Qualitätskontrolle).
P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H               NR. 5 | OKTOBER 2019                               E D U C AT I O N   7

                                                                                                                                DÉPISTAGE DES IMMUNODÉFICIEN-
                                                                                                                                CES CONGÉNITALES SÉVÈRES
Spital eine protektive Isolation durch- abnormale TREC-Resultate sind z. B.
                                                                                                                                CHEZ LE NOUVEAU-NÉ (DÉFICIT
geführt.                                schwere Herzfehler mit herzchirurgi-                                                    IMMUNITAIRE COMBINÉ SÉVÈRE
Bei abnormalem TREC-Resultat sollte     schen Eingriffen oder Chylothorax [3,                                                   (DICS) ET LYMPHOPÉNIE T SEVÈRE)
der CMV-Status der Mutter (IgG und      4]. In allen anderen Fällen wird zur
IgM im letzten Schwangerschafts-Tri-    Folgediagnostik und Therapie der be-          La Suisse a mis en place au 1er janvier 2019 le dépis-
menon) erfragt bzw. eine dringliche     troffenen Säuglinge das unten ste-            tage néonatal des immunodéficiences congénitales
serologische Untersuchung bei der       hende Schema befolgt.                         sévères (déficit immunitaire combiné sévère (DICS) et
Mutter durchgeführt werden. Bei         Bei isoliert abnormalem KREC-Be-              lymphopénie T sévère).
CMV-positiver Mutter sollte zunächst    fund werden die Eltern des betroffenen        Le DICS et la lymphopénie T sévère provoquent un
bis zum Erhalt der Ergebnisse aus der   Kindes ebenfalls sofort über das HSM-         trouble de formation des lymphocytes T, qui peut être
immunologischen Labor-Erstuntersu-      Zentrum Zürich telefonisch kontak-            à l’origine d’infections menaçant rapidement le pro-
chung des Kindes (s. Konfirmations-     tiert, und es wird allfällige mütterliche     nostic vital et d’une perturbation marquée de la
diagnostik, Tab. 1) nicht mehr gestillt Medikation erfragt, da bei mütterli-          croissance. En l’absence de traitement, le DICS et la
werden, um eine CMV-Übertragung         cher Immunsuppression KREC ernied-            lymphopénie T sévère peuvent conduire au décès.
zu verhindern. Bei Kindern mit bestä-   rigt sein können. Ein Kontrolltermin          La transplantation de cellules souches permet de les
tigtem SCID oder bestätigter schwerer   im nächstgelegenen Spital oder in der         traiter.
T-Zell-Lymphopenie darf generell die    Kinderarztpraxis soll nach ca. 14 Ta-
CMV-seropositive Mutter nicht mehr      gen erfolgen, um eine zweite Guthrie-
stillen. Es kann in Einzelfällen eine   Karte zur Kontrolle der KREC-Werte
Hitzeinaktivierung der Muttermilch      abzunehmen. Bei erneut abnormalem
in Erwägung gezogen werden. Die         KREC-Befund ist eine ambulante Kon- anderer Ursachen für fehlende TREC)
CMV-seronegativen Mütter dürfen un-     trolle inkl. Blutentnahme im HSM- als SCID zu betrachten und entspre-
abhängig vom CMV-Status des Kindes      Zentrum vorgesehen.                       chend zu behandeln. Bei Frühgebore-
stillen.                                                                          nen mit erniedrigten, aber nachweisba-
In manchen Fällen kann ein abnorma-     Klinische Erstevaluation                  ren TREC soll das SCID-NGS alle
les TREC-Resultat erklärt werden        Wenn immer möglich erfolgt die klini- 14 Tage wiederholt werden bis zur kor-
durch andere Erkrankungen wie z. B.     sche Erstbeurteilung durch einen pädi- rigierten SSW 37, in der dann die Diag-
Mikrodeletion 22q11.2 (DiGeorge-Syn-    atrischen Immunologen. Ausnahmen nostik laut Tabelle 2 durchgeführt wird.
drom), CHARGE-Syndrom, Downsyn-         sind hospitalisierte termin- und frühge- Falls beim Neugeborenen anamnes-
drom oder andere angeborene Erkran-     borene Säuglinge, die nicht transport- tisch syndromale Auffälligkeiten beste-
kungen. Daher ist parallel die          fähig sind. Hier kann in Rücksprache hen, soll bereits die immunologische
genetische Diagnostik (s. u.) wichtig,  mit dem HSM-Zentrum Zürich die Erstkonsultation zusammen mit einem
und die Erstuntersuchung der Patien-    Erstbeurteilung durch einen erfahre- Arzt für klinische Genetik erfolgen.
ten sollte wo immer möglich gemein-     nen Neonatologen erfolgen. Frühgebo- Zusätzlich zur klinischen Beurteilung
sam mit Ärzten für medizinische Gene-   rene mit fehlenden TREC sind bis zum wird bei der Erstkonsultation eine fri-
tik erfolgen. Sekundäre Ursachen für    Beweis des Gegenteils (d. h. Ausschluss sche Blutprobe für die Lymphozyten-
                                                                                  phänotypisierung entnommen. Diese
                                                                                  wird zur stabilen Vergleichbarkeit der
                                                                                  Ergebnisse wo immer möglich im Im-
  Tabelle 1. Parameter Erste Labordiagnostik (Konfirmationsdiagnostik Stufe 1)    munologie-Diagnostik-Labor des Uni-
                                                                                  versitäts-Kinderspitals Zürich durch-
  Folgende Parameter                          Bemerkungen
  werden im ersten Schritt analysiert:                                            geführt und analysiert (siehe auch Fig.
                                                                                  2 in [5]).
   Abnahme 2. Guthrie-Karte für:             Fehlende T-Zellen ≤ 200 naive CD4+
   – Wiederholung TREC/KREC                                    T-Zellen/µl Blut  Genetische Diagnostik: SCID-Gen-
    – CMV PCR Kind bei CMV pos. Mutter
                                                                                                                             Panel und Agammaglobulinämie-
    Abnahme von 1–2 ml EDTA Blut für:
    – Blutbild mit Differenzierung
                                                                                                                             Gen-Panel
    – Lymphozytenphänotypisierung:                                                                                          Im Falle fehlender oder erniedrigter/
                                                                                    Niedrige oder      ≤ 1500 CD3+ po-       abnormaler T-Zellen erfolgt über die
       CD3+ T-Zellen, CD4+ und CD8+ T-Zellen, CD3/
                                                                                    abnormale          sitive T- Zellen/µl
       CD56/CD16+ NK Zellen und CD19+ B-Zellen                                                                               medizinische Genetik ein Whole-
                                                                                    T-Zellen           Blut
    T-Zell-Subpopulationen, inkl. CD45RA/CD45RO                                                                              Exome Sequencing (WES), um die
                                                                                                       > 200 CD4+ naive
    (%) naive T-Zellen                                                                                                       zugrunde liegende Mutation zu iden-
                                                                                                       T- Zellen /µl Blut
    – Gamma-H2AX-Test (z.A. Ataxia Teleangiektatika,
                                                                                                                             tifizieren. Für die initiale Analyse
       aktuell im Immunologie Labor in Etablierung)
                                                                                    Vorhandene und > 1500 CD3+ po-           wird dazu ein Panel mit aus der aktu-
    Abnahme von 0,5–1 ml Serum für:
                                                                                    normale T- Zellen sitive T- Zellen/µl    ellen Literatur bekannten Mutationen
    – IgG, IgA, IgM, IgE
                                                                                                      Blut                   für SCID und schwere T-Zell- (und B-
    Urin für:
                                                                                                      > 200 CD4 naive
    – CMV PCR                                                                                                               Zell-)Lymphopenien herangezogen.
                                                                                                      T- Zellen/µl Blut
                                                                                                                             Resultate liegen innert 2–3 Wochen
    Abkürzungen: CD: cluster of differentiation; CMV: Cytomegalovirus; Ig: Immunglobulin.                                    vor. Im Falle des klinischen V.a.
8   E D U C AT I O N                                                               P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H   NR. 5 | OKTOBER 2019

    DiGeorge-Syndroms         (Mikrodeletion                  Tabelle 2. Empfohlene Prophylaxe und protektive Massnahmen
    22q11.2) bei Dysmorphien oder kardi-                      bei erhärtetem V.a. SCID
    alen Anomalien wird zusätzlich ein
                                                              Behandlung                           Medikament oder                                       Bemerkungen
    SNP-Array durchgeführt. Werden dort                                                            Massnahme
    keine Deletionen gefunden, wird zu-
    sätzlich das TBX1-Gen im WES analy-                           PJP-Prophylaxe                   Cotrimoxazol                                         Start ca. 14. Lebenstag
    siert. Zusätzlich werden bekannte Mu-                                                          Leukovorin                                           (≤ 1 Monat), vor Start
    tationen in Genen untersucht, die zu                                                                                                                Bilirubin Bestimmung
    sonstiger schwerer T-Zell-(oder B-                                                                                                                  (muss < 2 × des oberen
                                                                                                                                                        Normwertes sein).
    Zell-)Lymphopenie führen können [4,
                                                                                                                                                        Nach Start: 1-2 wöchentliche
    5]. Bei isoliert erniedrigtem KREC und                                                                                                              Leberwert-Bestimmung
    daher postuliertem isoliertem B-Zell-                                                                                                               (ASAT, ALAT, Bilirubin direkt)
    Mangel kann die zusätzliche Untersu-
    chung von Genen sinnvoll sein, die als                        Pilz-Prophylaxe                  Amphotericin B p.o.                                  Start Alter ≤ 1 Monat
    Auslöser von Agammaglobulinämie                                                                (3 × 100 mg/Tag) oder                                Nach Start: 1-2 wöchentliche
                                                                                                   Fluconazol 6 mg/kg (1 Mo: alle 24 h)                         (ASAT, ALAT, Bilirubin)
    kannt sind.
                                                                  RSV-Prophylaxe                   Palivizumab (15 mg/kg i.m.)                          Start Alter ≤ 1 Monat
    Fehlende T-Zellen (SCID): Work-up,                                                             alle 4 Wochen                                        Während RSV-Saison
    Prophylaxen und protektive Mass-
    nahmen                                                        Generelle                        Immunglobulin-Substitution                           Start je nach IgG-Spiegel
                                                                  (antibakterielle)                (IVIG oder SCIG)                                     (ca. 1. Monat). Monitorisie-
    Im Falle fehlender T-Zellen (d. h. hoch-
                                                                  Prophylaxe                                                                            rung IgG Spiegel während
    gradigen V.a. SCID) werden in einem                                                            Alle 3–4 Wochen bei IVIG,                            Erstuntersuchung und
    zweiten Schritt zusätzliche diagnosti-                                                         wöchentlich bei SCIG                                 unter Therapie
    sche Tests durchgeführt (Konfirmati-                                                                                                                Ziel: Erhalt IgG-Spiegel
    onsdiagnostik Stufe 2), die auf standar-                                                                                                            im altersentsprechenden
    disierten Protokollen beruhen [5–7].                                                                                                                Normbereich
    Während der Vorbereitung auf die
                                                              Isolation                            Protektive Isolation                                 Einzelzimmer, Besucher und
    HSZT werden protektive Massnahmen                                                              (bei Aufnahme ins Spital)                            Personal tragen Maske/Über-
    ergriffen (Tabelle 2). Einige dieser zu-                                                                                                            schürze, restriktive Besucher-
    sätzlichen diagnostischen Tests und                                                                                                                 regelung
    protektiven Massnahmen können in
    Rücksprache mit der HSZT-Einheit des                      Stillempfehlungen s. o.
    Universitäts-Kinderspitals Zürich durch
                                                              Verbot aller                         Kein/e Rotavirus, MMR, BCG,
    die lokalen akademischen Zentren initi-                   Lebendvakzine                        Varizellen, Gelbfieber oder
    iert werden.                                                                                   orale Typusvakzine

                                                              Blutprodukte                         Blutprodukte immer
                                                                                                   bestrahlen

    Korrespondenz                                             Impfungen bei                        Inaktivierte Influenza-Impfung
    janine.reichenbach@kispi.uzh.ch
                                                              Angehörigen und                      (während Saison)
                                                              Kontakten
                                                                                                   Überprüfen der Immunität
                                                                                                   gegenüber MMR, Varizellen
                                                                                                   und Pertussis: Impfungen bei
                                                                                                   Angehörigen und Kontakten
                                                                                                   nachholen, wenn sie fehlen
                                                                                                   (und dokumentieren).

     Referenzen
     1   Y. Morinishi et al., Identification of severe com-         programs in the United States. JAMA 312,                         6    L. M. Griffith et al., Improving cellular therapy
         bined immunodeficiency by T-cell receptor ex-              729-738 (2014).                                                       for primary immune deficiency diseases:
         cision circles quantification using neonatal gu-     4     A. A. Mauracher et al., Causes of low neona-                          recognition, diagnosis, and management.
         thrie cards. J Pediatr 155, 829-833 (2009).                tal T-cell receptor excision circles: A system­                       J Allergy Clin Immunol 124, 1152-1160
     2   N. Nakagawa et al., Quantification of kappa-               atic review. J Allergy Clin Immunol Pract 5,                          e1112 (2009).
         deleting recombination excision circles in Gu-             1457-1460 e1422 (2017).                                          7    M. S. Thakar, M. K. Hintermeyer, M. G. Gries,
         thrie cards for the identification of early B-cell   5     M. J. Dorsey, J. M. Puck, Newborn Scree-                              J. M. Routes, J. W. Verbsky, A Practical
         maturation defects. J Allergy Clin Immunol                 ning for Severe Combined Immunodeficiency                             Approach to Newborn Screening for Severe
         128, 223–225 e222 (2011).                                  in the United States: Lessons Learned.                                Combined Immunodeficiency Using the
     3   A. Kwan et al., Newborn screening for severe               Immunol Allergy Clin North Am 39,                                     T Cell Receptor Excision Circle Assay.
         combined immunodeficiency in 11 screening                  1-11 (2019).                                                          Front Immunol 8, 1470 (2017).
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10   E D U C AT I O N                                                P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H   NR. 5 | OKTOBER 2019   1

     Déborah Mathis 1 , Alessio Cremonesi 1

     Examen du métabolome dans les maladies
     métaboliques héréditaires
     La détection et quantification de produits du métabolisme accumulés dus à un déficit enzymatique
     conduit au diagnostic de maladies métaboliques héréditaires.

     Les maladies métaboliques                De plus, un suivi adapté conduisant à                                   Dépistage néonatal et dépistage
     héréditaires                             éviter les situations de décompensation                                 sélectif
     Les maladies métaboliques hérédi- métabolique souvent déclenchées par                                            En Suisse actuellement, un nombre li-
     taires sont un grand groupe de mala- des épisodes cataboliques dus à un                                          mité de maladies métaboliques hérédi-
     dies d’origine génétique conduisant à jeûne prolongé ou une infection est pri-                                   taires est diagnostiqué par le dépistage
     un déficit d’une enzyme ou d’un trans- mordial pour prévenir l’apparition ou                                     néonatal et le plus grand nombre par le
     porteur ayant un rôle important dans l’aggravement de séquelles.                                                 dépistage sélectif. Le dépistage néona-
     le métabolisme cellulaire. Ce déficit                                                                            tal est établi pour les maladies dont un
     entraîne un bloc dans une ou plusieurs Un diagnostic précoce des maladies mé-                                    diagnostic présymptomatique suivi
     voies métaboliques causant l’accumu- taboliques héréditaires est donc très im-                                   d’un traitement immédiat a beaucoup
     lation des métabolites en amont et le portant pour assurer une prise en charge                                   d’impact sur le pronostic de la mala-
     déficit des métabolites en aval du bloc. adéquate, mais également pour la plani-                                 die. Le dépistage néonatal est effectué
     Il s’en suit soit une intoxication due à fication familiale ou le diagnostic préna-                              sur toute la population de nouveau-nés
     un métabolite toxique accumulé, soit tal. Dû aux présentations cliniques très                                    et comprend actuellement dix mala-
     une production d’énergie cellulaire variables, aux causes hétérogènes et la                                      dies au total dont six maladies métabo-
     amoindrie ou un défaut de synthèse ou rareté de ces maladies, le diagnostic est                                  liques héréditaires (phénylcétonurie,
     catabolisme de molécules complexes. complexe, pouvant engendrer des er-                                          galactosémie, déficit en biotinidase,
     Ces maladies touchent entre autres le rances voire des erreurs [3].                                              déficit en medium chain acyl-CoA dés-
     métabolisme des acides aminés, des
     acides gras, des hydrates de carbone,
     des neurotransmetteurs, du métabo-
     lisme énergétique et comprennent
     aussi les maladies mitochondriales, ly-
     sosomiales, peroxysomales ou anoma-
     lies congénitales de la glycosylation.

     Ces maladies sont rares individuelle-
     ment mais constituent ensemble un
     large groupe avec une incidence attei-
     gnant les 1:800 ou 1:2500 selon les
     sources [1, 2]. Elles sont transmises
     dans la plupart des cas par mode auto-
     somal récessif et peuvent se manifester
     durant la période néonatale, dans l’en-
     fance ou même seulement à l’âge adulte.
     La variabilité clinique réside dans la sé-
     vérité et diversité des symptômes sou-
     vent peu spécifiques. Certaines de ces
     maladies sont potentiellement trai-
     tables, en suivant par exemple un ré-
     gime alimentaire spécifique, par supplé-
     mentation de doses pharmacologiques
     de vitamines ou dans de très rares cas,
                                                Figure 1. Examen du métabolome lors d’un dépistage sélectif de maladies métaboliques
     par traitement enzymatique substitutif.
                                                    héréditaires (liste non exhaustive). Les techniques analytiques utilisées sont indiquées entre
                                                    parenthèses.
                                                    CCM: chromatographie sur couche mince; IC: chromatographie ionique; ECD: détection
     1	Labor für Klinische Chemie und Biochemie,   électrochimique; GC: chromatographie gazeuse; IEF: focalisation isoélectrique; LC: chro-
        Universitäts-Kinderspital Zürich            matographie liquide; MS: spectrométrie de masse.
10   P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H             NR. 5 | OKTOBER 2019                                       E D U C AT I O N     11

                                                                                                                                    Metabolomuntersuchungen bei
                                                                                                                                    angeborenen Stoffwechselkrankheiten
     hydrogénase (MCAD), maladie du si-                                           phalorachidien, les acides gras à lon-            Angeborene Stoffwechselkrankheiten sind geneti-
     rop d’érable (MSUD) et acidurie gluta-                                       gues chaînes (VLCFA), les stérols et              schen Ursprungs und führen zu einem Enzymmangel,
     rique de type 1).                                                            sialotransferrines dans le sang ou en-            der eine Häufung oder aber den Mangel von Meta­
                                                                                  core l’acide pipécolique, le guanidinoa-          boliten verursacht. Diese Metaboliten werden als
     En opposition au dépistage néonatal,                                         cétate, la créatine, etc.                         Biomarker eingesetzt, und ihre Bestimmung in
     le dépistage sélectif est effectué sur des                                                                                     Körperflüssigkeiten dient als Diagnoseinstrument. Die
     nouveau-nés, enfants ou adultes dont                                         La plupart de ces tests sont effectués par        Früherkennung dieser Krankheiten ist sehr wichtig, da
     les symptômes évoquent une possible                                          technique de chromatographie liquide              einige von ihnen potenziell behandelbar sind und ein
     maladie métabolique héréditaire. Dans                                        ou gazeuse couplée ou non à un spectro-           angemessenes Management zur Vermeidung meta-
     la plupart des cas, ces symptômes sont                                       mètre de masse (LC, LC-MS ou GC-MS).              bolischer Dekompensationssituationen die Entste-
     peu spécifiques et peuvent également                                         D’autres sont analysés par électropho-            hung von Folgeschäden verhindern kann.
     être dus à d’autres conditions patholo-                                      rèse, focalisation isoélectrique ou chro-         Die Stoffwechseluntersuchung zum selektiven Scree-
     giques plus courantes. Par exemple,                                          matographie sur couche mince (Fig. 1).            ning von Stoffwechselkrankheiten umfasst eine Reihe
     une hypoglycémie récurrente, une aci-                                        Le coût de ces analyses est assez élevé           von Profilen, darunter die Bestimmung freier Amino-
     dose métabolique, un retard de déve-                                         car les échantillons sont relativement            säuren im Plasma, organischer Harnsäuren und der
     loppement, une insuffisance hépatique                                        peu nombreux, les appareils analytiques           Acylcarnitine im Trockenblut (Abb. 1). Je nach Symp-
     ou rénale, une maladie musculaire, des                                       onéreux, et la plupart des étapes sont ef-        tomen werden weitere, spezifischere Tests durchge-
     signes dysmorphiques, des crises d’épi-                                      fectuées manuellement.                            führt. Die Proben werden am besten in der Akutphase
     lepsies, ou même de l’autisme peuvent                                                                                          entnommen, und klinische Daten sind für eine korrekte
     évoquer une maladie métabolique hé-                                          Aspects préanalytiques                            Interpretation der Ergebnisse erforderlich.
     réditaire [1].                                                               L’échantillon est à prélever au possible
                                                                                  durant la phase aiguë des symptômes
     Examen du métabolome pour le                                                 pour donner des résultats les plus in-
     dépistage sélectif                                                           formatifs possibles. Un échantillon          plus souvent confirmés par test géné-
     Dans les maladies métaboliques héré-                                         prélevé lors d’une situation stable peut     tique ou enzymatique. Un dépistage sé-
     ditaires, le déficit enzymatique en-                                         conduire à un résultat négatif même en       lectif négatif n’exclut en aucun cas
     traîne l’accumulation des métabolites                                        présence d’un déficit enzymatique            toute maladie métabolique héréditaire
     se trouvant en amont du bloc et le défi-                                     (oxydation des acides gras). Dans le         et de plus vastes investigations sont né-
     cit des métabolites se trouvant en aval.                                     cas des acides aminés par exemple,           cessaires, par exemple par séquençage
     Ces métabolites sont utilisés comme                                          l’échantillon devrait être prélevé à jeun    d’exome entier ou panels.
     biomarqueurs et leur détermination                                           ou pour les nouveau-nés, au minimum
     dans les liquides corporels tel le sang                                      trois à quatre heures après le dernier
     ou les urines va servir d’outil diagnos-                                     repas. Aussi, la quantité et qualité (hé-    Correspondance
     tique ou de suivi.                                                           molyse, contamination bactérielle,           Deborah.mathis@kispi.uzh.ch
                                                                                  etc.) des échantillons sanguins sont
     Cet examen du métabolome est pré-                                            souvent limitées étant donné que ces
     cédé de tests de routine initiaux com-                                       analyses sont fréquemment effectuées
     prenant le glucose sanguin, les gaz san-                                     sur des nouveau-nés. De plus, certains
     guins, les électrolytes, le lactate,                                         métabolites sont instables et les échan-
     l’ammoniaque, les cétones, le stick uri-                                     tillons doivent être envoyés réfrigérés
     naire, une formule sanguine complète,                                        ou sur glace carbonique, ainsi qu’à
     et les tests de fonction rénale et hépa-                                     l’abri de la lumière.
     tique. S’en suit pour le dépistage sélec-
     tif un panel plus ou moins standard de                                       Interprétation d’un examen du mé-
     différents profils de métabolites com-                                       tabolome
     prenant la détermination des acides                                          Pour une interprétation des résultats
     aminés libres dans le sang ou urine, les                                     adéquate, les données cliniques de-
     acides organiques urinaires, les acyl-                                       vraient toujours accompagner la de-
     carnitines dans le sang séché ou                                             mande d’analyse. Par exemple le profil
     plasma, et selon les cas les métabolites                                     des acides aminés ou acides organiques        Références
     des purines et pyrimidines, les glycosa-                                     révèlen souvent d’un état physiologique       1   Sandlers Y. The future perspective: metabo-
     minoglycanes et les oligosaccharides                                         particulier (jeûne prolongé, état post-           lomics in laboratory medicine for inborn
                                                                                                                                    errors of metabolism. Translational Research
     dans les urines (Fig. 1). Au-delà de ces                                     prandial) ou d’autres signes de patholo-          (2017) 189:65-75
     profils de base et toujours selon les                                        gies non métaboliques (troubles rénaux        2   Long D. et al. Inborn errors of metabolism:
     signes cliniques seront analysés une sé-                                     ou hépatiques, hypoxie, convulsions ou            an emergency medicine approach.
                                                                                                                                    American Journal of Emergency Medicine
     rie de tests plus spécifiques encore,                                        médicaments) [4].                                 (2016) 34:307-337
     comme les métabolites des neurotrans-                                                                                      3   Bonafé L. et al. Le dépistage sélectif
                                                                                                                                    des maladies métaboliques au cabinet
     metteurs et des ptérines ainsi que le                                        Les résultats positifs obtenus par les
                                                                                                                                    du pédiatre. Paediatrica (2005) 16:11-14
     folate (5-MTHF) dans le liquide cé-                                          techniques décrites plus haut sont le
12   E D U C AT I O N                                                P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H   NR. 5 | OKTOBER 2019

     Gilbert Greub 1 , Sandra Asner 2

     Diagnostic microbiologique en pédiatrie
     Si pour la plupart des situations, le diagnostic microbiologique effectué chez les enfants est similaire à ce-
     lui pour les adultes, il nous semble important tout de même de mentionner quelques points-clés spéci-
     fiques à la pédiatrie. Ces points tiennent d’une part sur l’accès aux échantillons qui est parfois plus difficile
     et d’autre part sur le type de maladie, dont certaines sont soit spécifiques, soit plus fréquentes chez les
     sujets d’âge pédiatrique.

     Accès aux échantillons chez les                matographiques, dont la sensibilité im-                           compris varicelle) et éventuellement,
     enfants                                        parfaite justifie l’utilisation également                         dans des cas particuliers de présenta-
     Lors d’infections urinaires suspectées         de la culture, qui peut aussi identifier                          tions cliniques atypiques. La culture
     chez les enfants de moins de 2 ans, en-        d’autres agents bactériens d’angines.                             bactérienne est par exemple parfois
     core incontinent, il est parfois difficile     En effet, d’autres streptocoques, autres                          utile pour confirmer un ecthyma sta-
     d’obtenir des urines dénuées de conta-         que le Streptococcus pyogenes (Strepto-                           phylococcique ou streptococcique.
     mination. Des urines de qualité peuvent        coque béta-hémolytique du groupe A)
     être facilement obtenues chez les fil-         peuvent également causer des angines                              Bronchiolite et infections respira-
     lettes par un sondage aller-retour ou          bactériennes sévères (S. agalactiae, par                          toires
     par l’utilisation de condom couplé à           exemple).                                                         Le RSV est le pathogène principal
     une sonde vésicale chez les garçons. De        Ainsi, le seul test immunochromato-                               dans les bronchiolites de l’enfant. La
     même, chez les enfants, il est de cou-         graphique ne peut clairement pas per-                             disponibilité actuelle de test rapide de
     tume de n’utiliser qu’une bouteille d’hé-      mettre d’exclure une angine bacté-                                type PCR permettant le diagnostic
     mocultures aérobies en routine, ce qui         rienne. Cependant, il reste important                             conjoint du RSV et de la grippe permet
     d’une part limite la possibilité d’identi-     que les pédiatres ne traitent pas toute                           un isolement des patients hospitalisés
     fier des infections bactériennes à             angine par antibiotiques pour éviter                              touchés par l’un ou l’autre de ces
     germes anaérobes en première inten-            que l’émergence de pneumocoques ré-                               germes. De plus, il permet une prise en
     tion et qui d’autre part réduit la quan-       sistant à la pénicilline ne soit affaire                          charge précoce et adéquate de ces pa-
     tité totale de sang disponible. Etant          courante, comme ceci a été observé                                tients. Cependant, la présence d’une
     donné que la sensibilité des hémocul-          dans certaines régions du monde où                                infection virale n’est pas un élément
     tures s’avère bonne seulement au-delà          l’usage des antibiotiques n’a pas été as-                         permettant d’exclure une infection
     de 40 ml, il nous semble important de          sez contrôlé.                                                     bactérienne concomitante. Bien au
     souligner ici la sensibilité limitée de la                                                                       contraire, de multiples infections bac-
     prise de seulement deux bouteilles             Méningite                                                         tériennes surinfectent classiquement
     d’hémocultures (correspondant à envi-          Bien que clairement plus rare que l’an-                           une grippe dont l’Haemophilus, Borde-
     ron 20 ml). Notons aussi la nécessité          gine, la méningite est une autre situa-                           tella pertussis, Streptococcus pneumo-
     d’une certaine collaboration pour des          tion où la distinction entre infection                            niae et staphylocoque doré. Pour toutes
     prélèvements tels que les frottis de           virale ou bactérienne est essentielle.                            ces situations, l’obtention d’un échan-
     gorge; cette collaboration peut être ré-       Les méningites virales chez les enfants                           tillon clinique de bonne qualité est in-
     duite chez de très jeunes enfants (nour-       sont particulièrement fréquentes en                               dispensable.
     rissons, enfants d’âge préscolaire).           été, liées à l’entérovirus, qui s’acquiert                        Le frottis nasopharyngien est souvent
                                                    facilement dans les piscines et autres                            plus facile à obtenir et permet un dia-
     Maladies spécifiques                           zones communautaires. L’avènement                                 gnostic étiologique pour le RSV, la
     Les angines sont extrêmement fré-              de la PCR entérovirus permet de ré-                               grippe, les infections à mycoplasmes
     quentes chez les enfants et près de 90%        duire les durées de traitement et les                             et les infections dues au Chlamydia
     des angines sont d’étiologie virale.           durées d’hospitalisation avec un clair                            (Chlamydia pneumoniae et Chlamydia
     Ainsi seule une minorité de patients           bénéfice pour le patient [1]. Par ail-                            psittaci). Par contre, pour les autres in-
     bénéficient d’un traitement antibio-           leurs la disponibilité actuelle de la                             fections bactériennes à germes pyo-
     tique lors d’angine. La décision de trai-      PCR pour la plupart des agents de mé-                             gènes (Haemophilus, pneumocoque,
     ter ou non se base bien entendu sur des        ningite bactérienne permet également                              staphylocoque doré), il est indispen-
     critères cliniques et/ou des scores de         une meilleure prise en charge des pa-                             sable d’avoir des prélèvements prove-
     gravité (score de Centor par exemple);         tients dans ces situations.                                       nant des voies respiratoires infé-
     cependant, une part de la décision se                                                                            rieures. Cependant, chez les patients
     base aussi sur les tests immuno-chro- Erythème et maladie de l’enfant                                            atteints de mucoviscidose, il se pour-
                                                         La plupart des maladies de l’enfant,                         rait que le frottis nasopharyngien
                                                         varicelle, rougeole, rubéole, peuvent se                     puisse avoir un certain rôle prédicteur
     1 Institut de Microbiologie, Université de Lausanne diagnostiquer principalement sur la                          de la flore respiratoire basse. Ainsi,
        et Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,     base de sérologies. La PCR est quant à                       l’analyse de la biodiversité bactérienne
        Lausanne
     2 Service de pédiatrie, Centre hospitalier          elle principalement utile pour le dia-                       par métagénomique nous a permis, ré-
        universitaire vaudois, Lausanne                  gnostic d’infections herpétiques (y                          cemment, de documenter un certain
P I P E T T E – S W I S S L A B O R AT O R Y M E D I C I N E | WWW. S U L M . C H           NR. 5 | OKTOBER 2019                          E D U C AT I O N      13

                                                                                                                       Mikrobiologische Diagnostik
                                                                                                                       in der Pädiatrie
degré de similarité entre la flore mi-                                       afin d’envisager d’effectuer certains     In den meisten Fällen erfolgt die mikrobiologische
crobienne au niveau nasopharyngien                                           tests sur des échantillons alternatifs.   Diagnose bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen,
et au niveau broncho-pulmonaire [2].                                         Finalement, les analyses de métagéno-     doch es gibt einige in der Pädiatrie spezifische
Chez ces sujets, la microbiologie est                                        mique vont probablement changer           Schlüsselpunkte: einerseits den Zugang zu den Pro-
également utile à préciser la sensibilité                                    considérablement nos approches dia-       ben und andererseits die Art der Krankheit.
aux antibiotiques de la flore souvent                                        gnostiques dans un futur proche et        Die Mikrobiologie hat in jüngster Zeit eine Reihe von
complexe (Pseudomonas, Stenotropho-                                          nous apporter plus de connaissances       PCR-Schnelltests hervorgebracht, die sich bei der
monas, …) colonisant les muqueuses                                           sur les microbes en jeu, notamment en     Diagnose von Meningitis und bei der Diagnose be-
respiratoires.                                                               présence de comorbidités et/ou de ma-     stimmter Atemwegsinfektionen, einschliesslich RSV
                                                                             ladies génétiques prédisposant aux in-    und Grippe, als besonders nützlich erwiesen haben.
Conclusion                                                                   fections telles que la mucoviscidose.     Diese Instrumente sollten den Kinderärzten zugute-
En conclusion, la microbiologie a vu                                                                                   kommen. Umgekehrt ist es wichtig, dass die Mikro-
récemment l’avènement d’une série de                                                                                   biologen ein klares Verständnis der Spezifität der
tests rapides de type PCR, qui se ré- Correspondance                                                                   Pädiatrie und der Schwierigkeit, qualitativ hochwer-
vèlent particulièrement utiles dans le gilbert.greub@chuv.ch                                                           tige klinische Proben zu erhalten, haben, um die er-
diagnostic de la méningite, et dans le                                                                                 zielten Ergebnisse zu interpretieren und gewisse
diagnostic de certaines infections res-                                                                                Tests mit alternativen Proben in Betracht zu ziehen.
piratoires, notamment RSV et in-          Références                                                                   Schliesslich werden metagenomische Analysen
fluenza. Ces outils doivent bénéficier    1. Ninove L, Tan C, Nougairede A, Zandotti C,                                wahrscheinlich in naher Zukunft unsere diagnosti-
aux pédiatres. Inversement, il est im-       Richet H, Charrel R, de Lamballerie X. Im-                                schen Ansätze erheblich verändern und uns mehr
                                             pact of diagnostic procedures on patient
portant que les microbiologistes com-                                                                                  Wissen über die beteiligten Mikroben liefern, insbe-
                                             management and hospitalization cost during
prennent bien la spécificité de la pé-       the 2000 and 2005 enterovirus epidemics in                                sondere bei vorhandenen Begleiterkrankungen und/
diatrie et la difficulté d’obtenir des       Marseilles, France. Clin Microbiol Infect.                                oder genetischen Erkrankungen, die für Infektionen
                                             2010 Jun;16(6):651-6
échantillons cliniques de qualité, afin   2. Bertelli et al, manuscript in preparation.                                wie beispielsweise Mukoviszidose prädisponieren.
d’interpréter les résultats obtenus et

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