Ein Tag für den Aargau - Politik im Zentrum
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Mai 2021 | 2 Politik im Zentrum Freiheit. Solidarität. Verantwortung. Aus dem Alltag eines Regierungsrats Ein Tag für den Aargau Mein Tag startet früh am Morgen mit ei- nem Kaffee und der Zeitungslektüre. Um zirka 6.15 Uhr verlasse ich das Haus und steige mit Ziel Aarau ins Auto. Dort wechsle ich zwischen Radio Argovia und dem Regionaljournal Aargau Solothurn auf SRF, um mich auf dem Laufenden zu halten und mit Musik auf den Tag einzu- stimmen. Als Regierungsrat beginnt mein Wirkungsbereich direkt vor der Haustüre: Ich fahre um die Klosterhalbinsel Wettin- gen; das ehemalige Zisterzienserkloster mit seiner Kantonsschule und die Ge- bäude rundherum sind Teil des kanto- nalen Immobilienportfolios und werden durch mein Departement bewirtschaftet. Vorbei geht es am Kantonsspital Baden. Die Kantonsspitäler gehören wie die Kan- tonalbank, Energiebetriebe, Bahnen und Onlinebesprechung vieles mehr zu den Beteiligungen des Kan- tons, die wir nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit führen. Mein Büro befindet sich im 21. Stock- über Mittag und esse ein Sandwich. In Ich sehe Felder, auf denen das erste Ge- werk des Telli-Hochhauses in Aarau. Ich all meinen Aufgaben versuche ich, breit müse heranwächst. Als Top-5-Agrarkan- habe da einen sehr schönen Weitblick abgestützte Lösungen zu erreichen. Aktu- ton der Schweiz mit einem sehr hohen An- über fast den ganzen Aargau. Für diesen ell sind viele wichtige und wegweisende teil an Spezialkulturen wie Gemüse, Obst Aargau und seine Menschen setze ich Geschäfte aufgegleist. Ziel all unser Re- und Wein leistet unser Kanton mit seinen mich als Regierungsrat ein. In den letz- gierungsgeschäfte und unserer Politik ist 40‘000 ha Fruchtfolgeflächen einen we- ten Jahren haben wir den Staatshaus- es, den ganzen Kanton vorwärtszubrin- sentlichen Beitrag an die Ernährungssi- halt saniert. Mit der erlangten Handlungs- gen. Mit dem DFR kann ich dabei auf ein cherheit. Danach erblicke ich links das freiheit meistern wir die Corona-Krise leistungsstarkes Departement zählen. wunderschön sanierte Schloss Lenzburg. und wollen langfristige Reformen an- gehen und in die Zukunft investieren. Oft endet der Tag eines Regierungsrats Vor meinen ersten Besprechungstermi- mit einem Besuch einer Einweihung oder nen beantworte ich E-Mails und bereite eines Anlasses. Aber normal ist dieser mich auf die Sitzungen von heute vor. Tage nichts – so sitze ich am Abend noch Als Regierungsrat kann ich sehr viel ge- im Büro und nehme online an einer Gene- stalten und bewirken. Auf den eigenen ralversammlung teil. Denn das Zuhören Arbeitstag habe ich allerdings eher we- und der Austausch bleiben wichtig. Der nig Einfluss; die meisten Termine sind gesellige Teil aber fehlt. Immerhin sehe fremdbestimmt. Heute stehen ein Eigen- ich, wie die Sonne hinter der Stadt Aarau tümergespräch mit der Geschäftsleitung untergeht. Die Aare wird rot getränkt und einer kantonalen Beteiligung an, eine Vor- erinnert mich irgendwie an den feinen Aar- standssitzung der Konferenz der kanto- gauer Wein. Zu Hause wartet noch etwas nalen Landwirtschaftsdirektoren sowie Aktenstudium, danach gönne ich mir ein Rapporte mit meinen Abteilungsleiten- Gläschen Aargauer Pinot noir mit mei- den. Coronabedingt findet heute das ner Frau Désirée. Ich bin gerne Aargauer meiste online statt. Während ich mich Regierungsrat. «Zäme für euse Aargau.» früher zum Mittagessen mit Vertretern von Parteien oder Interessensgruppen Markus Dieth, Blick vom Büro bei Sonnenuntergang traf, telefoniere ich heute stattdessen Regierungsrat
Volksinitiative vom 18. Januar 2018 «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» Volksinitiative vom 25. Mai 2018 «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» Agrarinitiativen: Importe statt Qualität aus der Region ten auf die Direktzahlungen verzichten. Initiative angesprochenen Themen aber Im Gegenzug müssten sie keine Flächen sehr ernst. Mit dem Aktionsplan Pflan- für die Biodiversität ausscheiden. Die zenschutzmittel, dem Aktionsplan Bio- Natur würde verlieren. diversität sowie dem vom Parlament beschlossenen Pestizidgesetz, liegen Die Volksinitiative «Für eine Schweiz nicht nur konkrete Massnahmen, son- ohne synthetische Pestizide» will den dern auch verbindliche Ziele und Fristen Einsatz von synthetischen Pestiziden vor. Die weltweit vorbildliche einheimi- verbieten. Es dürften auch nur noch Le- sche Landwirtschaft wird dadurch noch bensmittel eingeführt werden, die ohne nachhaltiger. Die Konsumentinnen und produziert worden sind. Die Schweizer Konsumenten selbst haben es eben- Bevölkerung könnte nur noch Biopro- falls in der Hand, indem sie vermehrt dukte pflanzlicher Herkunft kaufen und besonders nachhaltig produzierte Le- ihre Ausgaben fürs Essen würden sich bensmittel kaufen. Stimmen Sie des- folglich stark erhöhen. halb zweimal Nein zu den extremen Agrarinitiativen. Landwirtschaft wird permanent nachhaltiger Ralf Bucher, Die Trinkwasserinitiative ist eine reine Die Landwirtschaft nimmt die von der Grossrat, Mühlau Mogelpackung. Erstens ist das Trinkwas- ser in der Schweiz von höchster Qualität und kann überall bedenkenlos getrun- ken werden. Und zweitens ändert sich am Trinkwasser gar nichts. Viel wirksa- mer ist das vom Parlament vor Kurzem verabschiedete «Pestizidgesetz», das den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2027 nochmals um 50 % reduziert. Die Initiative will den Erhalt von Direkt- zahlungen an zusätzliche, teilweise ab- surde Bedingungen knüpfen. Die erste ist, dass die Betriebe keine Pestizide einsetzen dürfen. Pestizide können so- wohl synthetischen oder natürlichen Ur- sprungs sein. Auch der Biolandbau ist so betroffen, weshalb auch Bio-Suisse da- gegen ist. Genauso absurd ist die zweite Bedingung: Nur betriebseigenes Futter! Gemüse-, Obst- und Weinproduzenten im Aargau besonders betroffen Abstimmungen Ganz auf Pflanzenschutzmittel zu verzich- vom 13. Juni 2021 ten ist vor allem bei Spezialkulturen wie Gemüse, Obst und Reben nicht sinnvoll. 2xNein Denn trotz Vorsorgemassnahmen kön- nen Krankheiten oder Schädlinge die zu den extremen Ernten massiv reduzieren oder zu einem Agrar-Initiativen Totalausfall führen. Um unseren Bedarf an Essen zu decken, müssten wir mehr importieren. Da ausländische Produkte Freiheit. Solidarität. aber weniger nachhaltig produziert sind, Verantwortung. ist der Effekt für die Umwelt gesamthaft negativ, wie unabhängige Studien bele- gen. Betriebe mit Spezialkulturen müss- Mit den Agrarinitiativen werden weniger nachhaltige Importe gefördert.
Editorial Bundesgesetz vom 25. September 2020 über die gesetzlichen Grundlagen für Verordnungen des Bundesrates zur Bewältigung der Covid-19-Epidemie Die Mitte Aargau. (Covid-19-Gesetz). Freiheit. Solidari Ein Scheitern des Gesetzes tät. Verantwortung. Wir treffen uns heutzutage in Zoom, Skype wäre für viele KMU fatal und Teams. Schnell einen Cappuccino in der Küche zubereitet und rein ins Netz – Mit dem Covid-19-Gesetz hat das Parla- zuerst einmal beschäftigt mit den Fragen ment die gesetzliche Grundlage für die des Jahres: Hört man mich und sieht man Notrechts-Massnahmen des Bundesra- mich? Wer hätte noch vor einem Jahr ge- tes geschaffen und diese damit demo- dacht, welche digitale Fitness wir uns un- kratisch legitimiert. terdessen angeeignet haben und dass un- sere Parteitage nun überaus gut besuchte Das Gesetz betrifft verschiedene Rechts- Grossveranstaltungen sind. Covid hat er- bereiche wie Gesundheitsversorgung, Ar- wiesenermassen auch Gutes. Beispiels- beitnehmerschutz, Erwerbsausfall und Ar- weise das befreiende Gefühl, eine Gesichts- beitslosenversicherung, Ausländer- und maske auszuziehen. Ich kannte es nicht. Asylrecht, Kultur und Medien; es sieht Beispielsweise das Gefühl, auf einer Res- justizielle, verfahrensrechtliche und in- taurantterrasse frierend, aber zufrieden ei- solvenzrechtliche Massnahmen vor. Das nen Tee zu trinken. Beispielsweise sich da- dringliche Bundesgesetz trat nach der rauf zu freuen, die Parteifreundinnen und Schlussabstimmung am 28. September Parteifreunde wieder persönlich zu treffen, 2020 in Kraft und gilt bis zum 31. De- es war vorher eine Selbstverständlichkeit. zember 2021. In der Wintersession wie auch in der Frühjahressession wurden Dieser Parteitag wird dann der erste physi- die Hilfsmassnahmen im Covid-Gesetz sche sein mit dem neuen Namen Die Mitte ausgebaut. Das Covid-19-Gesetz ist da- Aargau. Wir haben im Januar in unserer ers- mit ein eigentliches «Unterstützungs- Bei einer Ablehnung fallen sämtliche Unterstüt- ten digitalen Delegiertenversammlung den Gesetz» für besonders stark betroffene zungsleistungen weg. Aufbruch gewagt und eine Öffnung beschlos- Branchen, Unternehmen und Arbeitneh- sen hin zu vielen weiteren Wählerinnen und mende. Es geht insbesondere um fol- Wählern, die sich im politischen Zentrum gende Bereiche: wurde explizit ausgeschlossen, dass Imp- beheimatet fühlen. Deses Zentrum zu stär- – Ausweitung der Kurzarbeitsentschädi- fungen im Expressverfahren zugelassen ken und darin eine Rolle zu spielen, erach- gung (11 Mia. Fr. 2020) würden dürfen, wie das in anderen Län- ten wir als gemeinsamen Auftrag. Wir ge- – Entschädigung bei Erwerbsausfall für Ar- dern möglich ist. Entgegen verbreiteter ben mit dem neuen Namen nichts auf. Im beitnehmende in arbeitgeberähnlicher Behauptungen sieht das Covid-19-Ge- Gegenteil. Wir eröffnen Chancen, als his- Stellung und Selbständige (2,2 Mia. Fr. setz keinen Impfzwang vor. Mit der ge- torisch gewachsene Kraft im modernen 2020) setzlichen Grundlage für die Schaffung Staat jene verbindende politische Arbeit – Beteiligung an kantonalen Härtefallhil- eines Impf-, Test- und Genesungsnach- zu tun, welche wir uns gewohnt sind. Mit fen für Betriebe, die von Corona beson- weises soll der Anschluss an eine euro- unseren Grundsätzen «Freiheit. Solidarität. ders betroffen sind (max. ca. 19 Mia. Fr.) päische Lösung insbesondere fürs Rei- Verantwortung» jenen Einfluss und jene Ver- sen gewährleistet werden. antwortung wahrzunehmen, welche in die Kein Expressverfahren Zukunft führen. In der Bewältigung der Co- für Zulassungen – kein Impfzwang Bei Ablehnung fallen vid-Krise, der Stärkung der Sozialwerke, in Im medizinischen Bereich sieht das Ge- Unterstützungsleistungen weg der Bildung, dem Erhalt der Arbeitsplätze, setz die Möglichkeit für einen schnelleren Das Gesetz eignet sich denkbar schlecht, in der Familienpolitik, in der Umwelt- und Zugang zu therapeutischen Arzneimitteln um «ein Zeichen zu setzen». Sollte es ab- Energiepolitik. Ich freue mich darauf. für die Behandlung von Covid-19-Patien- gelehnt werden, fallen per Ende Septem- tInnen vor. Alle Medikamente brauchen ber sämtliche Unterstützungsleistungen Marianne Binder-Keller, indes die Zulassung von Swissmedic. Es dahin, was für viele KMU fatal wäre. Ein- Parteipräsidentin, Baden schränkende Massnahmen könnten vom Bundesrat indes weitergeführt oder neu verfügt werden, weil diese auf dem Epi- demiengesetz basieren. In diesem Jahr feiern wir nicht nur 50 Jahre Frauenstimm- recht, sondern auch 50 Jahre Umweltartikel. Am 6. Juni 1971 Mit der einstimmigen Mittefraktion und stimmte das Schweizer Volk mit 93 Prozent Jastimmenanteil der Die Mitte Aargau empfehle ich, dem dem Umweltartikel in der Verfassung zu. Er geht zurück auf Covid-19-Gesetz zuzustimmen. eine Motion aus unseren Reihen aus dem Jahr 1964. Verfasst hatte sie der damalige Nationalrat und spätere Ständerat Ruth Humbel, Julius Binder. Die Aargauer Zeitung feierte dies als die nach- Nationalrätin, Birmenstorf haltige Tat eines aufgeklärten Konservativismus. Sie passt zur unserer Partei: Freiheit. Solidarität. Verantwortung.
Bundesgesetz vom 25. September 2020 über die Verminderung von Treibhausgasemissionen (CO2 -Gesetz) Ja zum Klimaschutz – jetzt gemeinsam handeln Worum es geht mens und der Energiestrategie 2050: Die Schweiz hat sich im Pariser Kli- Mit dem CO2 -Gesetz liegt ein effizientes maabkommen dazu verpflichtet, die und auch umsetzbares Instrument vor, Treibhausgasemissionen bis 2030 um um die Ziele des Pariser Abkommens mindestens 50 % gegenüber 1990 zu zu erreichen. reduzieren. Bis 2050 soll die Schweiz klimaneutral sein. Das CO2 -Gesetz re- Griffige und gleichzeitig sozial ausge- gelt die nationale Umsetzung dieser Ver- wogene Lösung: Das Gesetz beinhaltet pflichtung. Dafür sind Massnahmen in sozial verträgliche Massnahmen, denn folgenden Bereichen vorgesehen: Gebäu- ein Grossteil der Flugverkehr- und Brenn- Verantwortung übernehmen mit einem Ja zum desanierungen, Flugverkehr, industrielle stoffabgabe fliesst an die Bürger zurück. CO2 -Gesetz. Emissionen, Verschärfung der CO2 -Grenz- werte für Fahrzeuge, Kompensationsab- Unterstützung der Berggebiete: Der gabe auf Treibstoffe und die CO2 -Len- neu entstehende Klimafonds unterstützt kann man mit optimalen Rahmenbedin- kungsabgabe auf Brennstoffe. Massnahmen zur Bewältigung der Fol- gungen für Wissenschaft und Forschung gen des Klimawandels in den Bergge- sowie eigenverantwortlichem Handeln Argumente der Befürworter bieten. Durch die Gebäudesanierungs- am besten schützen. Staatliche Eingriffe Umsetzung des Pariser Klmaabkom- programme werden CO 2 -Emissionen und hohe Steuern sind kontraproduktiv. mens und der Energiestrategie 2050: verringert und die Folgen des Klima- Umsetzung des Pariser Klimaabkom- wandels ausgeglichen. Gewerbe nicht unnötig belasten: Dem Gewerbe schaden Regulierungen im Be- Chancen für eine nachhaltige reich Mobilität massiv, womit Kunden und Wirtschaft: Ein Teil des Klima- Steuerzahler am Schluss am stärksten Klimaschutz fonds ist für klimaschonende Technologien und Investitionen belastet werden. vorgesehen, was die einheimi- Bürokratiemonster voller Verbote und CO2-Gesetz sche Wertschöpfung und Ener- neuen Steuern: Das Gesetz ist ein kom- 13. Juni 2021 gieproduktion stärkt. Arbeits- pliziertes Bürokratiemonster mit zahl- platz- und Investitionssicherheit reichen Verboten und Vorschriften. Die der Wirtschaft in der Schweiz Steuer auf Flugtickets und Benzin trifft werden erhöht. insbesondere Familien, Menschen in be- scheidenen Verhältnissen sowie Rand- Argumente der Gegner und Bergregionen. Die Schweiz hat zuwenig Ein- fluss auf weltweiten CO2 -Aus- Die Mitte Aargau empfiehlt das CO2 -Ge- stoss: Unser Klima wird sich setz zur Annahme. Wenn wir für unsere Abstimmungen vom 13. Juni 2021 nicht ändern, weil die Schweiz Natur und die nächsten Generationen – gemessen am weltweit ver- Verantwortung übernehmen, mit ihnen Ja zum ursachten CO2 -Ausstoss – ei- in Solidarität leben und unsere Freiheit CO₂-Gesetz nen Beitrag im Zehntausends- auch ihnen gewähren wollen, braucht tel-Bereich beeinflussen kann. es am 13. Juni 2021 ein klares Ja zum neuen CO2 -Gesetz. Freiheit. Solidarität. Wirksamer Umweltschutz ist Verantwortung. nur in einer Marktwirtschaft Alfons Paul Kaufmann, möglich: Klima und Umwelt Fraktionspräsident, Wallbach Parolenspiegel Eidgenössische Vorlagen Trinkwasser-Initiative NEIN CO2 -Gesetz JA Pestizid-Initiative NEIN PMT JA Covid-19-Gesetz JA
Bundesgesetz vom 25. September 2020 über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus (PMT) Für die Sicherheit – Ja zum PMT-Gesetz Das Bundesgesetz über polizeiliche Warum braucht es das PMT-Gesetz Massnahmen zur Bekämpfung von Ter- Absolute Sicherheit gibt es nicht. Mit den rorismus (PMT) ergänzt das Instrumen- vorgeschlagenen Massnahmen aber ge- tarium der Schweiz in der Terrorismusbe- ben wir unseren Sicherheitsbehörden in kämpfung durch präventive Massnahmen den Kantonen und beim Bund die Mög- der Polizei. Gegen das Gesetz wurde das lichkeiten, die sie brauchen, um ein mög- Referendum ergriffen. lichst hohes Mass an Sicherheit zu er- reichen. Die Anwerbung, die Ausbildung Worum es geht und das Reisen in den Heiligen Krieg und Die neuen polizeilichen Massnahmen das Begehen terroristischer Tätigkeiten sollen dann eingesetzt werden können, werden ausdrücklich unter Strafe ge- wenn von einer Person eine Gefahr aus- stellt. Ziel ist, schon früh zu erkennen, geht, die Hinweise jedoch nicht zur Eröff- wenn die Gefahr einer Radikalisierung nung eines Strafverfahrens ausreichen. entsteht – und sie zu stoppen, wenn so- Sie sollen aber auch vorbeugend zur ziale oder therapeutische Massnahmen Anwendung kommen können; nach der nicht mehr ausreichen. Entlassung aus dem Strafvollzug, unter Umständen auch während eines Straf- Anschläge haben die Schweiz erreicht verfahrens. Mögliche Massnahmen sind Terroristische Angriffe sind in der Schweiz etwa die Pflicht, sich zu vorgegebenen nicht mehr nur eine theoretische Ge- Mit dem PMT ein möglichst hohes Mass an Si- Zeiten persönlich bei einem Polizeipos- fahr, sondern Realität. Die Angreifer von cherheit erreichen. ten zu melden, ein Ausreiseverbot ver- Morges und Lugano waren den Behör- bunden mit der Beschlagnahmung des den bekannt. Die Polizei muss frühzeitig Reisepasses, ein Kontaktverbot sowie Gefahren abwehren können und erhält schiedene Europäische Staaten kennen die sogenannte Ein- und Ausgrenzung. mit dem neuen PMT die nötigen Instru- vergleichbare Gesetze. Letzteres bedeutet, dass die betreffende mentarien dafür. Person ein bestimmtes Gebiet nicht be- Die Mitte Aargau empfiehlt die Vorlage treten oder verlassen darf. Möglich ist Die Umsetzung der Massnahmen ist grossmehrheitlich zur Annahme. auch die Eingrenzung auf eine Liegen- strafrechtlich anspruchsvoll, da persönli- schaft («Hausarrest»). Diese ist als letz- che Freiheiten beschnitten werden. Das tes Mittel anzusehen. Dafür ist eine rich- Gesetz ist aber verfassungs- und men- Michael Wetzel, terliche Genehmigung notwendig. schenrechtskonform ausgestaltet. Ver- Grossrat, Ennetbaden Aus dem Alltag eines Gemeinderats Spannende Aufgabe mit grosser Wertschätzung Vor 24 Jahren wurde ich angefragt, ob In mehreren regionalen Körperschaften ich für die CVP als Gemeinderat kandi- bin ich Delegierter. In Frick gibt es viele dieren würde. Da mich Exekutivarbeit in- Kommissionen, die der Ressortchef lei- teressierte, sagte ich zu und habe es nie tet. Für mich die Landwirtschafts- und bereut. Der breite Einblick in Angelegen- Landschaftskommission, die Friedhof- heiten des Alltags, in strategische Fra- kommission, der Stiftungsrat für die Ab- gen und in die Finanzen einer Gemeinde falldeponie. ist äusserst spannend. Das hat mir auch im Beruf und im Privaten viel wertvolles Man lernt zahlreiche Leute in der Ge- Wissen mitgegeben. meinde und in der Region kennen. Ich wurde nie persönlich angegriffen, Der Gemeinderat entscheidet zu fünft, im Gegenteil, die Wertschätzung ist die Bürger haben Rechtsmittel, sich zu gross. wehren. Das führt dazu, dass man die Entscheidungen sorgfältig abwägt. Jede Woche an der Gemeinderatssitzung geht es zügig durch die Geschäfte. Am Wo- Christian Fricker, Vizeammann, chenende vorher studiert man deshalb Departement Finanzen, die Akten gründlich. Volkswirtschaft und Umwelt, Frick
Aus dem Alltag einer Einwohnerrätin & Fraktionspräsidentin 5000 Aarau AZB Welch ein Privileg, die Heimat- stadt mitgestalten zu dürfen! Baden ist meine Heimat, hier litische Entscheidungspro- bin ich aufgewachsen und zesse einzubringen. Als Frak- zur Schule gegangen, konnte tionspräsidentin der Mitte im Blauring Freundschaften ist es mir ein grosses Anlie- für’s Leben schliessen und gen, innerhalb der eigenen, erste Führungserfahrung aber auch gemeinsam mit sammeln. Als Einwohnerrä- anderen Fraktionen im Span- tin habe ich die Möglichkeit nungsfeld Gesellschaft, Wirt- und die Pflicht, strategische schaft und Umwelt gute Lö- Schwerpunkte zur Weiterent- sungen auszuarbeiten. wicklung der Stadt zu set- zen. Mich begeistert der Aus- Sarah Wiederkehr, Einwoh- tausch mit Anwohner*innen, um deren nerrätin und Fraktionsprä- Anliegen zu verstehen und diese in po- sidentin, Baden. Aus dem Alltag eines Mitglieds des Wahlbüros Geschätzte Arbeit – erwartete Resultate Die Mitarbeit im Wahlbüro ein schönes Wochenende! fasziniert mich schon seit vie- Das ist direkter Kontakt zum len Jahren. Abwechslung ist Stimmbürger. Am Sonntag bin garantiert, da ich an einem ich meistens beim Stimmzet- Wahlwochenende verschie- telauszählen eingesetzt oder dene Aufgaben erledigen bei grossen Wahlen, wie zum darf. Wahlcouverts öffnen ist Beispiel den Einwohnerrats- eine Arbeit. Raus aus dem wahlen, Partei-Listen berei- Gemeindehaus, mit einem nigen. Der Zeitaufwand pro zweiten Wahlbürohelfer die Jahr bewegt sich ungefähr Wahlurne an drei verschie- in der Grössenordnung von denen Standorten aufstellen fünf Wochenenden. und auf unsere «Kunden» und «Stammkun- Haben Sie eine neue Adresse? den» warten, eine weitere Arbeit. GRÜEZI, Rolf Wüst, Mitglied Oder wollen Sie uns einen Beitrag ein paar Worte wechseln, danke, ADIÖ, Wahlbüro, Wohlen schicken? Schreiben Sie uns auf info@diemitteaargau.ch Aus dem Alltag eines Stadtammanns «Chef» mit Abstimmungszwang Herausgeber Die Mitte Aargau «Schauen Sie gefälligst, Wir sind also stets gezwun- Mitgliederzeitschrift dass es im Stadtrat richtig gen, uns im Hinblick auf un- Erscheinungsweise läuft. Sie sind doch der Chef ser Handeln abzustimmen. 4 − 5 × jährlich da!» So höre ich das hie und Und wenn wir uns nicht ei- Jahresabonnement da von Leuten in unserer nig sind, dann wird wirklich Fr. 40.− Stadt. Und wenn ich auch so abgestimmt. Die Koordina- Auflage handeln möchte – das geht tionsaufgabe beim Suchen 6650 Exemplare nicht. Als Stadtammann bin und Finden dieser gemein- Administration ich zwar der «Primus inter pa- samen Position ist aber ge- Sekretariat Die Mitte Aargau res», aber ich kann meinen nau das, was mein Amt als Laurenzenvorstadt 79, 5000 Aarau Rats-Kolleginnen und -Kol- Stadtammann so interes- Tel. 056 222 97 97 legen keine verbindlichen sant und erfüllend macht. E-Mail Anweisungen erteilen. Entscheide wer- info@diemitteaargau.ch den immer durch das Gesamtgremium Hans-Ruedi Hottiger, Gestaltung, Satz und Druck gefällt – so sieht es das Gesetz vor. Stadtammann, Zofingen Bürli AG, Döttingen
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