Eine Region im Aufbruch - Rückblick 2007 2013 - Leaderregion Südliches Waldviertel
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Inhalt Vorwort D er große Europäer Robert Schuman sagte einst: „Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfa- che Zusammenfassung. Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, Vorwort 3 die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“ Diese Zusammenarbeit, die ein gemeinsames Europa entstehen lässt, geschieht in den Regionen, denn sie sind „Was ist Leader?“ 4 das Herz Europas. Die LEADER-Region Südliches Waldviertel-Nibelungengau Leader-region Südliches Waldviertel – Nibelungengau 5 ist ein Vorzeigebeispiel in diesem Bereich. In den letzten sechs Jahren konn- ten 309 Projekte mit über 11 Millionen Euro gefördert werden und eine enge Steckbrief 6 Zusammenarbeit in den 33 Gemeinden begonnen werden. Die EU setzt sich Wanderungsbilanz 7 – auch über die EU-Wahl am 25. Mai 2014 hinaus – besonders für den ländli- chen Raum ein, denn dieser ist entscheidend für die Zukunft Europas. Zu Ihrer Gesamtförderung 9 Othmar Karas, gelungenen Arbeit in den letzten Jahren gratuliere ich Ihnen herzlich und wün- Vizepräsident des sche Ihnen viel Erfolg bei der Entwicklung Ihrer neuen Regionalstrategie 2014 Europäischen Parlaments – 2020, denn nur so ist Europa weiterhin in den Regionen spürbar! Projektvorstellungen in den Bereichen D Bildung 10 as LEADER-Programm steht für die Entwicklung der ländlichen Regi- Tourismus 16 onen in Europa. Unsere Aufgabe ist es, die Landwirte, Unternehmer, Gemeinden, Vereine, Institutionen, kurz die gesamte Bevölkerung Wirtschaft 22 der Region Südliches Waldviertel / Nibelungengau mit Förderungen für ihre Energie 36 Projekte zu unterstützen. Ziele dabei sind die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen, für Bildungs- und Qua- Landwirtschaft 40 lifizierungsmöglichkeiten zu sorgen und dabei entsprechend Rücksicht auf die Forstwirtschaft 46 Umwelt/Mitwelt zu nehmen sowie die sozialen Komponenten nicht zu verges- sen. Gewaltige Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, um die positive Entwicklung Kooperationen 48 der Region voranzutreiben. Dieser Projektkatalog gibt ihnen einen Überblick über die Projekte und Projektgruppen, die wir in der Programmperiode 2007 Jugend 52 Kommerzialrat bis 2013 verwirklichen konnten. Es ist eine Erfolgsbilanz, wie sie deutlich sehen Frauen 54 Dieter Holzer, Obmann können. Diese Informationen machen auch deutlich, wie viele Vorhaben dank der Unterstützung von LEADER bei uns umgesetzt werden konnten. Umwelt/Naturschutz 56 L eader bedeutet mehr als nur Förderungen für den ländlichen Raum. Ausblick 2014 – 2020 58 Leader heißt, die Betriebe und die Bevölkerung zu mobilisieren und bei Projekten zu unterstützen. Ihnen die Freiheit zur Gestaltung zu geben. Die Förderung per se stellt dabei oft die kleine, aber hoch effektive Initialzün- dung für den späteren Erfolg eines Projekts dar. Mehr als 50% der Menschen in Europa leben bereits in Städten. Tendenz steigend. Durch die Erfindung des Leaderprogramms ist es den ländlichen Regionen möglich geworden, Maß- nahmen zu setzen und ein lebenswertes Umfeld aufzubauen. Ein Umfeld, das auch mit städtischen Regionen mithalten kann, ohne jedoch in direktem Wett- bewerb zu stehen. Es geht darum, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhöhen. Es geht nicht um das höher, weiter, schneller. Auf das Vorhandene DI Thomas Heindl, aufbauen und nicht statisch darauf festzuhalten, auch Neues zuzulassen ist die Geschäftsführer große Herausforderung. Mit unseren vielen Projekten konnten wir in dem Zeit- raum 2007 – 2013 einiges in diese Richtung bewegen. 3
„Was ist Leader?“ Leader-region Südliches Waldviertel – Nibelungengau Leader ist ein seit 1991 bestehendes Förderprogramm der Europäischen Union, welches die Entwicklung der ländlichen Regionen als Aufgabe hat. In Niederösterreich gibt es 18 LEADER-Regionen, die mehr als 70% der Bevölkerung abdecken. Unter Einbindung unterschied- licher regionaler Akteure wie Gemeinden, Verbände, Unterneh- men, Vereine, etc. können Ideen entwickelt werden und jede Region hat die Möglichkeit, Projekte zu initiieren. Seit 2007 arbeiten 33 Gemeinden in der LEADER-Region Süd- liches Waldviertel-Nibelungengau erfolgreich zusammen. Um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern, stellen die EU, der Bund und das Land Fördermittel für ganz Niederösterreich zur Verfügung. Sinnvolle und nachhaltige Projekte werden da- mit unterstützt. Unsere Strategie stützt sich auf drei Bereiche: Land(wirt)schaft & Tourismus, Wirtschaft & Energie (Holz), sowie Bildung & Kul- tur. Von 2007 – 2013 wurden 309 Projekte mit einem Volu- men von rund 42 Mio € in der Region umgesetzt. Dadurch kamen in unsere Region auch 11 Mio. € Fördermittel aus dem Leader-Programm. Jeder mit Haupt- bzw. Firmenwohnsitz in der LEADER-Region Südliches Waldviertel-Nibelungengau kann Möglichkeiten des Programms nutzen. Gemeinden, Institutionen, Betriebe, Land- und Forstwirte, Kooperationen aber auch Einzelpersonen kön- nen als Projektanten, Förder- werber und/oder Nutznießer Haugschlag Reingers Litschau Waldkirchen/Thaya Tschechische Republik AMT DER NÖ LANDESREGIERUNG Kautzen Eisgarn Dobersberg auf treten. Bildung ist ein we- Eggern Gastern Karlstein/Thaya Heidenreichstein Raabs/Thaya Thaya Drosendorf- Amaliend.- Pfaffenschlag Zissersdorf Aalfang Brand- Langau Nagelberg sentlicher Faktor in der Weiter- LEADER Regionen Waidhofen/ WAIDHOFEN/THAYA Hardegg 14 Thaya- Schrems Land Groß- Dietmanns Japons GMÜND Siegharts Ludweis- 15 in NÖ 2007-2013 Aigen Geras Weitersfeld Otten- Hoheneich Windigsteig Wildendürnbach thal Vitis Retzbach Unserfrau- Drasenhofen Altweitra Großdietmanns Hirschbach Schratten- entwicklung von Menschen und Retz Waldenstein Schwarzenau Irnfritz- thal Göpfritz/Wild Albern- Kirchberg/Walde Messern Pernegg Neudorf/Staatz Echsenbach Zellern- dorf/ Seefeld- Sigmundsherberg dorf Pulkau- Kadolz Schrattenberg Pulkau Perners- Laa/Thaya Falkenstein tal Moorbad Harbach dorf Hadres Herrn- Brunn/Wild St.Bernhard- Großharras Weitra Haugs- baum- Bernhardsthal Allentsteig Frauenhofen Zellerndorf dorf garten Schweiggers HORN Mailberg Unterstinkenbrunn Meiseldorf Röschitz Staatz St.Martin Röhrenbach 1...Elsbeere Wienerwald Regionen. Daher werden wir das Gaubitsch Altlichten- Großschönau Guntersdorf Poysdorf Rabens- Eggenburg Fallbach Großkrut warth Altenburg burg Stronsdorf 16 Pölla Wullersdorf Haus- Straning- ZWETTL/NÖ Rosenburg-Mold Nappersd.- brunn 18 Grafenberg 2...Römerland - Carnuntum Sitzendorf/ Kammersd. Bad Großpertholz Burgschleinitz- Neusiedl/ Hohenau/March Kühnring Schmida Grabern Gnadendorf Zaya Wilfersdorf Haus- Krumau/ Gars/Kamp Asparn/Zaya kirchen Palternd.- Groß Gerungs Kamp St.Leonhard/ Dober- Ringelsdorf- 3...Bucklige Welt - Wechselland Langschlag Hornerwald Gnadendorf MISTELBACH mannsd. auch besonders unterstützen. Niederabsdorf Rastenfeld Maissau HOLLABRUNN 5 Ravels- Jaidhof bach Großgöttfritz Schönberg/Kamp Nieder- 4...Donauland-Traisental - Tullnerfeld Waldhausen Ziersdorf Zistersdorf Drösing Ernstbrunn Hohenwarth- leis Ladendorf Rappotten- Großmugl Gföhl Mühlbach Jedenspeigen stein Heldenberg Göllersdorf Grafenschlag Lichtenau/Waldv. Straß/ 5...Kamptal - Wagram Gaweinstal Arbesbach Langenlois Straßer- Sulz/Weinv. Kooperation / Zusammenarbeit Sallingberg tale Kreuzstetten Lengenfeld Großriedenthal Dürnkrut Haders- Großrußbach Droß dorf- Schönbach Großweikersdorf Velm- Albrechtsberg/ Kammern Rußbach Hohen- 6...Kulturpark Eisenstraße Ötscherland Stratzing Fels/ Niederhollabrunn Götzend. Großen Senftenberg Kreuttal ruppers- Spannberg Weinzierl/ Wagram Bad Pirawarth Altmelon Krems Sierndorf dorf Ober- 17 Walde Hoch- Traunstein Ottenschlag Rohren- Grafenegg leithen dorf/Kr. Ebenthal Kottes-Purk Dürn- Leitzersdorf Ulrichs- KREMS/DONAU 7...Marchfeld stein Grafenwörth Kirchberg/Wagram Harmannsdorf kirchen- Groß- Matzen- Bärnkopf Weißenkirchen/ Geders- Schleinbach Schweinbarth Raggendorf wird ebenfalls begünstigt. Hausleiten Angern/M. Slowakei Wachau Stetteldorf/ Wolkersdorf/ österreich dorf Könings- Kirchschlag Mautern/ Furth/ brunn/ Absdorf Wagram Weinv. Prottes Martinsberg Donau Göttw. Rossatz- Wagram Leobendorf 8...Moststraße Mühldorf Arnsdorf Stockerau Spillern Schön- 11 Gutenbrunn Großebers- Auers- kirchen- 13 Stetten dorf thal Reyersd. Spitz Traismauer Enzers- Pillichs- Dorfstetten Bergern/ Zwentendorf/D. KORNEU- Groß- Paudorf Nußdorf/ feld dorf 4 Dunkelst. Wald Mucken- St.Andrä- BURG Engersdorf GÄNSERN- Raxendorf Traisen TULLN/DONAU Bisam- Hagenbrunn DORF 9...Mostviertel-Mitte dorf- Wördern Weikendorf Statzen- berg Maria Wipfing Bockfließ Strass- Wölbling Inzersd.- Sitzenberg- Zeisel- Yspertal dorf Langenrohr Zwischendurch können Sie auf Laach/ Aggs- Gerasdorf/Wien hof/ Weiden/M. Pöggstall Jauerling Getzersd. Reidling mauer- Lang- Nordb. bach Atzenbrugg Michel- Wolfp. enzers- Deutsch-Wagram Dunkel- hausen König- dorf 10...Niederösterreich Süd Herzogenburg stetten Weiten steiner- Judenau- Klosterneuburg Markgraf Schönbühel- wald Obritzberg-Rust Parbas- neusiedl Ober- St.Oswald Münich- Baum- Tulbing Aderklaa Aggsbach dorf siebenbrunn reith- garten 7 Laimbach Emmersdorf/ Karlstetten Weißen- Artstetten-Pöbring Donau kirchen/P. Würmla Mauerbach Groß- Marchegg 11...Südliches Waldviertel - Nibelungengau Kapelln Raasdorf hofen Glinzen- Unter- Leiben Sieghartskirchen dorf Maria Taferl sieben- Enns- Neidling Asperhofen Lassee brunn unserer aktuellen Homepage Klein-Pöchlarn Hafnerbach Gablitz dorf Hofamt Priel Marbach/D. Wien Nöchling St.Pantaleon- MELK ST.PÖLTEN Erla Tullner- Leopoldsdorf/ 12...Triestingtal Neustadtl/D. Krummnußbaum Pöchlarn Loosdorf Haunold- Prinzers- Neulengbach bach Marchf. Golling/ Zelking- dorf Böheimkirchen Kirch- Persen- stein Markers- Haringsee Erlauf Matzleins- Gerers- stetten Purkersdorf beug- Schollach Maria- Groß-Enzersdorf Andlers- dorf dorf- dorf Engelhartstetten St.Valentin Gottsd. Anzbach dorf Ardagger Erlauf Haindorf 1 Ybbs/D. Eich- 13...Wachau - Dunkelsteinerwald Wallsee- St.Martin- Bergland St.Leonhard/ Pressbaum Laab/ Strengberg Viehdorf St.Marga- graben Orth/ Sindel- Karlsbach Forst Kasten/ Walde Hainburg/ Petzen- rethen/S. Manns- Donau burg Neumarkt/ Hürm Neustift- Wolfsgraben Donau kirchen Böheimk. dorf/ Eckartsau www.leaderregion.at surfen. Ybbs Ober- Pyhra 8 Ernsthofen Blinden- Inner- Altlengbach Donau Zeillern AMSTETTEN Grafendorf manzing Haag markt Wieselburg Ruprechtshofen Bischofstetten Breitenfurt/Wien Schwechat Wolfsthal 14...Waldviertler Grenzland St.Georgen/ Perchtolds- Vösen- Hen- Bad Oed-Öhling Ybbsfeld Mank Weinburg dorf ners- Leo- Stössing dorf Lanzen- Deutsch- Hundsheim Wieselburg-Land Klausen- Brunn/ Fischamend Berg Ferschnitz Kaltenleutgeben Geb. dorf polds- dorf Zwölf- Hauslau- Petronell- Altenb. Haiders- Wolf- Leopoldsdorf dorf axing Maria Ellend Scharndorf Wilhelmsburg Wienerwald Gieß- Bieder- Maria- Klein-Neusiedl Carnuntum hofen Wolfsbach Aschbach-Markt Winklarn passing Brand-Laaben Maria Enzersdorf Steina- Kilb Hofstetten-Grünau Michelbach hübl mannsd. 15...Waldviertler Wohlviertel Wr. Lanzend. Rauchen- Euratsfeld kirchen/ Kirnberg/Mank Forst Oberndorf/Melk Hinterbrühl Neudorf Achau warth Schwadorf Enzersdorf/ MÖDLING Göttlesbrunn- Höflein 2 Fischa Rohrau Prellenkirchen Beham- Rohrbach/ Himberg Arbesthal Laxen- Nutzen Sie Ihre Chancen, von berg Weistrach Kematen/ Neuhofen/Ybbs Purgstall/Erlauf Rabenstein/ Gölsen Ebergassing Wang Gaaden Guntrams- burg Ybbs Pielach Gumpolds- 16...Weinviertel Ost Texingtal Eschenau Traisen dorf Seiten- Hainfeld Alland kirchen St.Georgen/ Kaumberg Altenmarkt/ Heiligenkreuz München- Trautmannsdorf/L. stetten Biberbach Allhartsberg Gramat- BRUCK/LEITHA St.Peter/Au Leys St.Veit/ Triesting dorf neusiedl Pfaffstätten 12 Götzendorf/L. Gölsen Randegg Kirchberg/Pielach Moos- Sonntagberg LILIENFELD Traiskirchen 17...Weinviertel - Donauraum brunn 9 SCHEIBBS Weissenbach/ Reinsberg BADEN Triesting Trumau Reisen- Sommerein Frankenfels Loich Sooß Mittern- berg Ertl Gresten Ramsau Furth/Triesting Ober- dorf/F. den Möglichkeiten des LEADER- walters- Ebreichsdorf WAIDHOFEN/YBBS Bad Vöslau 18...Weinviertel - Manhartsberg Gresten- Mannersdorf/ 6 Kleinzell Tees- dorf Land St.Anton/Jeßnitz Pottenstein Kotting- Leithag. dorf Seibersdorf brunn Tattendorf Schwarzenbach/ Berndorf Günsels- Ybbsitz Hirten- Hof/ Pielach berg Leobers- dorf Leithag. Türnitz Muggendorf dorf Schönau/ Blumau- Puchenstuben Hohenberg Enzesfeld- Tr. Neurißhof Au/ Hernstein Lindabrunn Pottendorf Leithag. Pernitz Sollenau Programms zu profitieren. Rohr/Geb. Matzendorf- Ebenfurth Opponitz Hölles Gaming Waidmanns- Felixdorf feld Waldegg Annaberg Wöllersdorf/ Eggendorf Gutenstein Markt Steinabrückl Lunz/See Therersien- Piesting St.Georgen/Reith feld Mitterbach/ Winzendorf Zillingdorf Burgenland Miesenbach Erlaufsee -Muth- Bad Fischau- 10 St.Aegyd/ Hohe Wand manns Brunn dorf Lichtenwörth Neuwald Grün- Höflein/ WIENER Hollenstein/Ybbs bach/ NEUSTADT Schwarzau/ Hohen Weikersdorf/ Göstling/Ybbs Schneeb. Wand Willendorf Steinfeld Gebirge Schratten- bach St.Egyden/ ´ Puchberg/ Katzels- Schneeberg Würflach Steinfeld dorf Lanzen- kirchen NEUN- Breiten-Schwarzau/ Ternitz KIRCHEN au Steinf. Bürg-Vöstenhof Erlach Natschbach- Reichenau/Rax Wimpassing/ Loipersb. Walpers- Prigglitz Buch- Pitten Schwarzatal Seebenstein bach bach Payer- Grafenbach- Wartmann- bach stetten Hoch- Enzen- St.Valentin Scheiblingkirchen- wolkers- Gloggnitz reith Thernberg dorf Breitenstein Semmering Schott- Raach/ Hochgeb. Altendorf Warth Bromberg Schwarzen- bach 0 5 10 20 30 40 Km 3 wien Otterthal Grimmen- stein Thomas- Feistritz/ Wiesmath Steiermark Kirchberg/Wechsel Wechsel Trattenbach berg Edlitz Die Region besteht aus Gemeinden der St.Corona/ Wechsel Lichtenegg Quelle: Amt der NÖ Landesregierung (SIS, LF3) Hollenthon Aspang- Verwaltungsgrenzen: BEV, Gr.L, 1080 Wien, NÖGIS Ungarn Aspangberg-St.Peter Markt Bearbeitung: Mag. Roman Dangl - SIS E-mail: post.sis@noel.gv.at Kirchschlag/ politischen Bezirke Krems (1), Zwettl (12), Mönich- kirchen Krumbach Buckl.Welt Datum: 25.03.2010 Zöbern Bad Schönau Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr Melk (20). Insgesamt 33 Gemeinden. Hochneukirchen- Gschaidt http://www.noe.gv.at Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Urhebers 4 5
Steckbrief Gemeinden: 33 Demografische Entwicklung Einwohner: ca. 50.000 in den Gemeinden der Leaderregion Aktueller Projektstand: 309 Projekte Zuwanderungen: seit 2002 insg. 18.036 Projektfördersumme: € 11.363.453,– Abwanderungen: seit 2002 insg. 17.876 Projektvolumen: € 40.884.334,– Durchschnittlicher Fördersatz: 27,79 % In den letzten 10 Jahren gab es in 2 Jahren eine (Die Zahlen beziehen sich auf die von der positive Wanderungsbilanz. Nebenwohnsitze (2008) LAG geprüften Projekte.) Positiv durch Zuwanderung: Erwerbstätige am Wohnort: 21.134 Personen davon Ybbs: etwa 400 Personen, 12.689 männliche und Pöchlarn: 525 Personen 8.445 weibliche Erwerbstätige Negativ durch Abwanderung: Geburtenbilanz (2007 – 2011) Ottenschlag: 104 Personen, Aktive Betriebsstandorte nach Sektionen (2006) Dorfstetten: 59 Personen, Gewerbe/Handwerk 802 Golling: 135 Personen Industrie 79 Geburten im Jahr 2011: 420 (Stand: 2011) Handel 1.009 Bank & Versicherung 43 Transport & Verkehr 178 Die strategischen Säulen der LES Südliches Tourismus & Freizeitw. 401 Waldviertel und Nibelungengau sind Information & Consulting 218 Hier sind die jeweiligen Projekte aufgeteilt in Land- u. Forstwirtsch. Betriebe 3.106 (Stand: 2006) Landwirtschaft, Tourismus und Kultur 149 Projekte Zahlen beziehen sich auf die Erstellung der Strategie 2007 – Gesamtsumme: 6.081.365,70 2013, daher werden die Zahlen aus 2006 verwendet. Fördersumme: 2.703.779,75 Veränderung der Nebenwohnsitze (2001 – 2008) Bildung: 14 Projekte Gesamtsumme: 1.094.804,14 Fördersumme: 824.627,04 Wirtschaft / Energie / Holz: 146 Projekte Gesamtsumme: 20.445.133,– Fördersumme: 44.646.346,15 6 7
Wanderung nach Alter und Geschlecht Ab- und Zuwanderungen treten üblicherweise in bestimm- ten Lebensphasen vermehrt auf: Ausbildung, Erwerbstätig- keit, Familiengründung oder Ruhestand haben Auswirkun- gen auf den Wohnstandort, und es kommt vermehrt zu einer Verlagerung des Wohnstandortes. Abbildung 6 zeigt den altersspezifischen Wanderungssaldo (nach absoluten Zah- len) der letzten 5 Jahre für die LEADER-Region. Die schwarze Markierung zeigt den Gesamtsaldo: Deutlich zu erkennen ist Gesamtförderung ein stark negativer Saldo in den jungen Altersgruppen von etwa 18 bis 30 Jahren, ein positiver Saldo ab Mitte 30 (jun- ge Familien, wohl auch mit Kindern, wie der positive Saldo Wir befinden uns gerade am Ende der aktuellen Förder in den jüngsten Altersgruppen vermuten lässt) und vor allem periode der europäischen Union für den Zeitraum bis 2013. ein stark positiver Saldo rund um das Alter 60. In den älteren Mit Beginn 2008 haben wir als Region den Zugang zu den Altersgruppen kommt es zu einer Stagnation. Beim Betrach- Geldmitteln aus diesem Fördertopf bekommen. Seither ten der geschlechtsspezifischen Salden fällt auf, dass Frauen konnten wir an vielen interessanten Projekten auch arbeiten. einen negativen Saldo im Ausbildungsalter bzw. im Alter der jungen Erwerbstätigkeit zeigen, bzw. auch einen leicht posi- Leader bedeutet „Förderprogramm zur Entwicklung der tiveren Saldo im Alter der Familiengründung. ländlichen Räume“. Gerade in unserer Region werden wir die nächsten Jahre noch viele Herausforderungen zu bewältigen Die altersspezifische Komponente der Wanderungen hat haben. Gemeinsam schaffen wir mehr! Auswirkungen auf die Altersstruktur. Wandern Personen in den jungen Altersklassen ab, führt das zu einer verstärkten Nur mit dem Mitgliedsbeitrag von rund zwei Euro pro Ein- Alterung der Bevölkerung. Der altersspezifische Wande- wohner und Jahr kann jeder mit Hauptwohnsitz, Firmensitz rungssaldo lässt vermuten, dass die LEADER-Region von jun- oder Vereinssitz in einer der Mitgliedsgemeinden Projekte gen Menschen vor allem für Ausbildungszwecke, aber auch einreichen. Erwerbszwecke verlassen wird. Zuwanderung gibt es vor al- Gefördert werden Projekte, die unserer ländlichen Entwick- Wanderungsbilanz (2007 – 2011) lem zum Zwecke der Familiengründung, aber auch als Wohn- lungsstrategie, bzw. der Strategie des Landes NÖ und den sitz für den Ruhestand. Verordnungen der EU-Kommission entsprechen. Derzeit arbeiten wir gerade an der Entwicklung der neuen Regions Beim Betrachten der Salden der einzelnen Gemeinden zeigen strategie für den Zeitraum 2014 – 20. Die Geldmittel für die- sich Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Die Quanti- sen Zeitraum wurden bereits im europäischen Parlament be- täten auf Gemeindeebene sind zwar (obwohl in einem Fünf- schlossen. jahres-Intervall betrachtet) relativ gering und sind damit für die folgenden Jahre eher unrepräsentativ, weil sie sich auch Unsere Region hat es durch enge Zusammenarbeit und Ko- schnell verändern können, dennoch gibt es eindeutige Mus- operation untereinander geschafft, zu den erfolgreichsten ter in den einzelnen Gemeinden. Albrechtsberg an der Gro- ßen Krems, Münichreith-Laimbach, Bärnkopf, St. Oswald, Kot- Investitionen Regionen in ganz Österreich zu gehören und pro Kopf gemäß höchste Förderquoten zu erzielen. tes-Purk oder Sallingberg zeigen beispielsweise ein ähnliches Muster wie die gesamte LEADER-Region: In den jugendlichen bedeuten eine In unseren 33 Mitgliedsgemeinden wurden in den fünf Jah- Altersklassen gibt es einen stark negativen Saldo und wieder positivere Salden ab dem Familiengründungsalter. Sicherung und ren 309 Projekte mit einer Projektsumme von € 40.884.334,55 in unserem Regionsparlament positiv beurteilt und dem Stärkung des Land Niederösterreich zur Genehmigung, bzw. der AMA zur Auszahlung vorgelegt. Dabei wurde es den Projektanten er- Dadurch ergeben sich für die Region zahlreiche Chancen und Möglichkeiten. Auf Grund dieser Tatsache findet die demo- ländlichen möglicht, direkten oder indirekten Zugang (z.B. durch Koope- grafische Entwicklung einen eigenen Schwerpunkt in unse- rationen) zu € 11.363.453,47 an Fördermitteln, aus dem für ren Planungen für 2014 – 2020. Raumes. Regionen reservierten Leader-Budget zu bekommen. 8 9
01 bildung „Schule am Bauernhof“ Pädagogische Bildungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche in der Leaderregion Da das Verständnis von Kindern für landwirtschaftliche Themenstellungen oft äußerst mangelhaft ist und das Be- © Petra Hegewald wusstsein für den Wert der Lebensmittel schon sehr früh geschaffen werden sollte, wurde das Projekt „Schule am Bauernhof“ ins Leben gerufen. © Rita Köhler Die Kinder können so vor Ort einen direkten Einblick in die heimische Landwirtschaft bekommen. Das Klassenzimmer Schule – einmal wird sozusagen gegen die freie Natur getauscht, hier wird anders erleben! lebendiges und lebensnahes Lernen gefördert. Da die SchülerInnen hier selbst aktiv werden müssen, wie z.B. beim Anbau, der Ernte, beim Füttern der Tiere usw., lernen sie die Herkunft der Produkte des täglichen Lebens ken- nen und schätzen. Dadurch können sie letztendlich auch ökologische, ökonomische und soziologische Zusammen- hänge verstehen, und der Bezug zum eigenen Konsumver- halten wird gefördert. Das Angebot „Schule am Bauernhof“ kann von allen Schu- len in NÖ und Wien in Anspruch genommen werden. Die Kurse selbst werden in LEADER Regionen abgehalten. Die Programme variieren je nach Betrieb und werden auf Al- ter und Interessen der TeilnehmerInnen abgestimmt. Alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren und Behinderte ohne Altersgrenze können an diesem Programm teilneh- men. Gefördert wurden 5 Projekte © Petra Schmidt © Georg Walter mit einer Gesamtsumme von € 7.725,00 und einer geförderten Summe von € 7.622,54. 10 11
01 bildung Qualifizierungsinitiativen Laufende Qualifizierung ist eine wesentliche Investition in die Zukunft und gerade in struk- turschwachen Regionen ein Schlüsselfaktor für Qualitätssteigerung im Wettbewerb. Personen, die im LEADER-Geschehen aktiv mitwirken, sol- len daher über LEADER begünstigten Zugang zu maßge- schneiderten Qualifizierungsangeboten haben. Bildung ermöglicht eine Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen und ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Erhöhung der Wertschöpfung in der Region sowie der Steigerung des Selbstbewusstseins der Bevölkerung. Somit kann auch eine Verringerung der Abwanderungszahlen an- gestrebt werden. Des weiteren führt die Möglichkeit zum Besuch von diversen Veranstaltungen zu einer Erhöhung der Erwerbsquote bei den Frauen. Zu erwähnen wäre, dass sich bei den touristischen Seminarangeboten hauptsäch- Qualifizierungsmodule sind neben klassischen Kursen auch Vorträge, Workshops, Exkursionen oder regionale Tagun- „Es gibt nur eins, lich Frauen angemeldet haben. gen. Sämtliche von den LAGs organisierten Maßnahmen werden in der Region durchgeführt (ausgenommen Ex- was auf Dauer teurer Die Leaderregion Südliches Waldviertel - Nibelungengau kursionen), zum Teil zielgruppenspezifisch, zum Teil quer ist als Bildung, hat in dem Konzept zur Lernenden Region und in dem Erst- durch die Branchen und Themen. Neben Zeit- und Kosten konzept zur Qualifizierung in der Periode 2007 – 13 folgen- ersparnis für die Teilnehmer ergibt sich damit ein produk- keine Bildung“ de Schwerpunkte im Qualifizierungsbereich gesetzt: tiver Zusatznutzen durch die Kommunikation unter den Teilnehmern aus der Region. Für Schlüsselkräfte (Projektlei- • Qualifizierungsverbund 1: ter, LAG-Manager, ....) ist auch die Teilnahme von Qualifizie- Schwerpunkt Tourismus und Gesundheit. rungsangeboten außerhalb der Region förderbar. Projektzeitraum 2008 und 2009/10 Maßgebend für die Konzeption der Qualifizierungsthemen • Qualifizierungsverbund 2: ist der regionale Entwicklungsplan der einzelnen LEADER- Schwerpunkt Qualifizierung für KMU und Angestellte in Gruppen. Über die gewählten Strategien und Maßnahmen leitenden Positionen. wurde ein Projekt- & Zielgruppenbezug zu den Themen Projektzeitraum 2010 bis 2012 abgeleitet. Die gewählten Themen wurden durch eine Be- darfserhebung bei den gewünschten Zielgruppen abgesi- • Qualifizierungsverbund 3: chert. Allgemeine Qualifizierung für Arbeitnehmer (Arbeiter und Angestellte), die sich beruflich weiterentwickeln möchten. Gefördert wurden 3 Projekte Projektzeitraum 2012 bis 2014 mit einer Gesamtsumme von € 487.440,00 und einer geförderten Summe von € 389.952,00. 12 13
01 bildung Lernende Region Die Lernende Region Südliches Waldviertel und Nibelungengau setzte mit dem Projekt „Jugend-Aktiv in der Region“ einen besonderen Schwerpunkt bei der Zielgruppe der Jugendlichen in den Gemeinden. Wichtig sind Erfahrungsaustausch und Vernetzung. Das Projekt wurde nicht im gesamten Gebiet der Leaderregion durchgeführt, sondern als Pilotprojekt in der Kleinregion Ökoregion Südliches Waldviertel gestartet. Das Ziel war, die Bildungsmöglichkeiten in der Region zu fördern. Ein weiterer Scherpunkt war, die Bürgerinnen und Bürger in der Region für wichtige Fragen der regionalen Zukunftssicherung und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, zu interessieren und sie daran zu beteiligen. In diesem Pro- © Markus Jürgens jekt wurden die Themen Bildung und nachhaltige Entwick- lung der Region mit der Zielgruppe der Jugendlichen aus der Region behandelt. Die zu verzeichnenden Erfolge bisher waren: In Kooperation mehrerer Lernenden Regionen in Nie- • Anhand der im Netzwerk vertretenen Volkshochschulen derösterreich mit den Projektträgern (BHW-N.EU, Regional- war eine Evaluierung möglich, da die Bildungsanbieter verband NÖ Mitte) und mit weiteren Projektpartnern (FEN, (Ybbs/D., Pöchlarn und Südl. Waldviertel) eine jährliche NÖ. Landesakademie, ÖIEB) wurde auf Basis der vorhan- Statistik durchführen. Es konnte eine Steigerung der Teil- denen BHW-Bildungsdatenbank die Bildungsdatenbank nehmer/innen erzielt werden. www.lernende-gemeinde.at entwickelt. • Auch die anderen Bildungsanbieter konnten eine Steige- rung erzielen, bzw. besuchten Teilnehmer/innen aus ande- ren Orten der Leaderregion die Kurse und Veranstaltungen. • Durch das persönliche Engagement und den Austausch der Erfahrungswerte unter den Netzwerkpartnern wurde unsere Lernende Region noch mehr geprägt. • Da die Einwohnerzahl im ländlichen Raum nicht steigt, wird Netzwerk – Kooperation immer wichtiger. • Die gemeinsame Plattform ermöglicht eine Stärkung der Bildungsangebote und der Bildungsanbieter. • Die Bildungsanbieter bleiben eigenständig. (z.B. bei Kurs- angebot und Kostenkalkulation). Sie sind freiwillig im Netz- werk und in den Projekten tätig! • Eine Netzwerkbetreuung ist wichtig. Eine Anlaufstelle/eine Ansprechperson in der Region zum Thema Erwachsenen- bildung hat sich positiv bewährt. © Johann Kaufmann Gefördert wurden 5 Projekte mit einer Gesamtsumme von € 520.870,00 und einer geförderten Summe von € 397.052,50. 14 15
tourismus 02 Urlaub am Bauernhof Landwirtschaftliche Betriebe konnten ihr Urlaub am Bauernhof-Angebot durch diese Förderschiene aus- bauen bzw. deren Qualität verbessern. Inhalatorium Gutenbrunn So führt z.B. Familie Kreutzer einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 5 ha Acker, 8 ha Grünland und 3 ha Wald, weiters etliche Milch- Das Freiluftinhalatorium (urspr. „Gradierwerk“) findet seine Wurzeln kühe, Rinder, Schweine und Kleintiere. Ein großer Teil der Vermie- in der Salzgewinnung, heutzutage wird jedoch ein weiterer Nutzen tungen betrifft die Beherbergung von Schullandwochen. daraus gezogen. Durch die herabrieselnde Sole (Meersalz aufgelöst in Wasser) wird die Luft in der Nähe des Gradierwerks mit Salz ange- Durch die Schaffung von etlichen Zimmern mit höherem Standard, reichert, die Wassertröpfchen binden Partikel in der Luft. Im Gradier- konnte auch ein entsprechend angemessener Preis lukriert wer- werk Gutenbrunn rieselt über ein Bündel Tannenreisig salzhaltiges den. Durch den Umbau konnte man die Bindung zu den Stamm- Wasser. Dabei werden ätherische Öle frei, die eingeatmet werden. gästen forcieren und auch die Anzahl der Nächtigungen steigern. Diese Luft ist, trotz der Lage im Binnenland, mit dem Klima am Meer vergleichbar. Damit wird im Freiluftinhalatorium die Luft "mittel- Das Ziel dieses Projekts war die Erhaltung des Nebenerwerbs der meer-ähnlich" und ist für jeden Menschen, egal welchen Alters, zu Familie Kreutzer, da dies ein wichtiges Zusatzeinkommen für den empfehlen. Durch das Einatmen salzhaltiger Luft werden die Atem- Betrieb darstellt. wege befeuchtet und die Schleimhäute der Atemorgane positiv be- einflusst. Des Weiteren besitzen die feinen Salzkristalle eine sekret- Gefördert wurden 4 Projekte, mit einer Gesamtsumme von lösende Wirkung, die die Atemwege intensiv von Bakterien reinigen € 215.277,00 und einer geförderten Summe von € 52.187,75. und die Schleimhäute abschwellen lassen. Die Bronchien werden erweitert und die Atmung erleichtert. Viele Ärzte empfehlen aus die- sen Gründen einen längeren Aufenthalt am Meer oder in Kurorten, welche sich den Effekt der Gradierwerke zu Nutzen gemacht haben. Neben der Schaffung neuer touristischer Infrastruktur, trug dieses Projekt auch zur Etablierung der Region als Gesundheitsregion bei. Die Gemeinde übernimmt alle anfallenden Kosten, sowie die War- tung und Pflege der gesamten Anlage. Von Mai bis Oktober wird den Besuchern kostenloser Eintritt gewährt, über eine freiwillige Spende ist die Gemeinde jedoch immer erfreut. Die Konsumation dieses An- gebots ist für jeden Menschen zu empfehlen, eine Aufenthaltsdauer von nur 30 – 60 Minuten ruft bereits einen bronchienerweiternden und reinigenden Effekt hervor. Gefördert wurde das Projekt über Regionlaförderung. Die Unterstützung der Projektentwicklung erfolgte über LEADER. Investitionssumme € 140.000,00. Geförderte Summe € 70.000,00 (Regionalförderung). 16 17
02 tourismus Touristische Neupositionierung Nibelungengau Im Nibelungengau gibt es ausgezeichnete Potentiale in der touristischen Vermarktung der landschaftlichen Schönheit. Diese wird derzeit jedoch kaum genutzt. Einige Betriebe und auch Gemeinden des Nibelungengaus erkannten das und schlossen sich zu einer ARGE zusammen. Aufgrund dessen, hat die Destination Donau 2008 ein „Kon- zept zur Neupositionierung des Nibelungengau“ für den Ni- belungengau als Projektträger über LEADER eingereicht. Nun werden alle Teilprojekte umgesetzt. Teilprojekte bisher waren und sind: • Wanderwegmäßige Erschließung des Nibelungengaus mit Anbindung zum Donausteig und Welterbesteig in einheit- licher CI. • Aufbau und Entwicklung eines Bewegungsstreckennetzes • Zusammenführende Entwicklungsaktivitäten bei der • ein zentrales Regionswerbemittel (Überblicksfolder) mit Vorstellung der Wanderrouten und der regionalen Betrie- Die Donau bietet mit der Tourismusstelle Ybbs/D. • Sicherung eines langfristig, wettbewerbsfähigen touristi- be wurde entwickelt sanfthügeligen Landschaft, • Informationstafeln mit QR-Codes und Infostellen an gut schen Ganzjahresangebotes im Nibelungengau frequentierten Plätzen, für die Darstellung der jeweiligen ihren Wasserwegen, histori- • Langfristige Gästebindung und Erhöhung der Wiederbesuchsrate Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten wurden aufgestellt schen Sehenswürdigkeiten • Integration der Rundtouren sowie die Nibelungengau- • Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region Wachau – Nibelungengau – Kremstal Weitwanderwege auf die regionale Homepage sowie in und idyllischen Weingärten • Forcierung der Themenorientierten Kooperationen im bestehende Tourenplaner. eine Vielzahl von Aus- Donauraum auf betrieblicher Ebene • Weitere Bewusstseinsbildung bei den touristischen Es wurde ein Bewegungsstreckennetz zur Nutzung für Wande- flugsmöglichkeiten und ein rer, Walker, Radfahrer und auf gewissen Abschnitten teilweise Leistungsträgern, Sensibilisierung auf Gästewünsche und Kundenbedürfnisse mit Augenmerk auf spezielle regionale auch für Läufer und für Familienausflüge mit Kindern entwi- reichhaltiges Angebot für Angebote ckelt. Anknüpfend an den niederösterreichischen Welterbe- steig Wachaun wurde mittels einer durchgängigen Wander- Sportler & Wanderer. • Rahmenprogramm in Verbindung mit buchbaren Packages route die Verbindung zum oberösterreichischen Donausteig durchgeführt geschaffen. • Entwicklung diverser Maßnahmen zur Identitätsstiftung innerhalb der Region durch gemeinsames Logo und Foto: Paulwip Slogan „Lebensgefühl Donau“ Gefördert wurden bisher 3 Projekte • Steigerung der regionaltouristischen Wertschöpfung mit einer Gesamtsumme von € 680.320,00 sowie eine Positionierung der Region in den Segmenten und einer geförderten Summe von € 291.700,00. Ausflugs-, Natur- und Kulturtourismus 18 19
02 tourismus Winter Auszeit Das Waldviertel hat sich in den letzten Jahren mit seiner Marke „Wo wir sind, ist oben.“ mit einem klaren Bild in den Köpfen der Menschen verankert. Gleichzeitig haben sich die Angebote im Bereich Ausflug, © Waldviertel Tourismus/www.ishootpeople.at Kulinarik und Übernachtung erheblich qualitativ gestei- gert. Parallel zu dieser positiven Entwicklung werden auch weiterhin neue Bettenangebote geschaffen, die der Tou- rismusentwicklung förderlich sein werden. Die Übernach- tungszahlen sind daher stetig im Steigen begriffen. In den Wintermonaten – hier vor allem in den Monaten Jänner bis März – haben die Beherbergungsbetriebe (mit Ausnahme von Gesundheitsbetrieben und Betrieben in Wintersportzentren) erhebliche Auslastungsprobleme. Ge- rade für diese Betriebe ist eine Repositionierung des „Wald- viertler Winters“ von großem wirtschaftlichen Interesse. In Zukunft soll der Winter im Waldviertel noch abwechs- lungsreicher und durch Schaffung neuer Angebote inter- essierter Betriebe in den Bereichen Kulinarik/Geschmack, © Erich Keppler Gesundheit/Wellness und Outdoor/Bewegung gemacht werden. In diesem Projekt soll nun ein neues Gesamter- Diese neuen Angebote unter dem gemeinsamen Dach lebnis „Waldviertler Winter“ für den Wintergast geschaffen „Winter Auszeit Waldviertel“ sollen sowohl den Waldviertler werden. Die Angebotsentwicklung Waldviertler Winter hat Beherbergungsbetrieben, Ausflugszielen, Gastronomen als Pilotprojektcharakter für ganz NÖ und stellt einen wichti- auch den potentiellen Wintergästen Lust auf mehr „Sinnli- gen Baustein für die Tourismusentwicklung dar. chen Winter im Waldviertel“ machen. Kenner schätzen die kleinen Winterparadiese und die beschauliche Ruhe. © Waldviertel Tourismus/www.ishootpeople.at Durch dieses Projekt können Tourismusbetriebe, die der- zeit wenig Auslastung im Winter haben, gut profitieren, daher ist dieses Projekt für die LEADER Region von großer Bedeutung. © Waldviertel Tourismus/www.ishootpeople.at In einer märchenhaften Landschaft kann man neue Ener- gie an der frischen Winterluft tanken, die wie ein Jungbrun- nen wirkt. Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 80.925,00 und einer geförderten Summe von € 56.647,00. 20 21
wirtschaft 03 Kräuter Sinnes Erlebnis Sonnentor steht für Pioniergeist, Kreativität und Heimatverbundenheit. Mithilfe der Leader-Region Südliches Waldviertel/Nibelungengau hat SONNENTOR Geschäftsführer Johannes Gutmann gezeigt, wie’s geht. Wenn ein alter Bauernhof in Sprögnitz innerhalb weniger Jahre zu einem professionell organisierten Produktions- und Verteilungszentrum für Tees und Gewürze wird, dann hat der amerikanische Traum im Waldviertel eine Heimat gefunden. Johannes Gutmann, Geschäftsführer der erfolg- reichen SONNENTOR Kräuterhandels GmbH, versteht es wie kaum ein anderer, die natürlichen Ressourcen zu nut- zen und neue Würze in die Region zu bringen. Sein Enga- gement wurde in den letzten Jahren von der Leaderregion Als Chef zu jung, der Betrieb zu klein, in der Branche zu uner- fahren? Stimmt nicht, sagen die Verantwortlichen der Lea- „Man muss an seine Südliches Waldviertel/Nibelungengau tatkräftig unterstützt und somit ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Region derregion. Was zählt sind Pioniergeist, gute Ideen und ein Plan, wie sie den Weg vom kreativen Kopf ins Wirtschafts- Ideen glauben, auch geleistet. „SONNENTOR lässt nicht nur die regionale Land- wirtschaft wachsen, sondern auch Arbeitsmarkt und Tou- leben finden. Das weiß auch SONNENTOR Geschäftsführer wenn man dafür Johannes Gutmann. Mit zarten 23 Jahren hat er seiner Idee, rismus profitieren. Damit ist das Unternehmen ein Vorzei- geprojekt der Leader-Region, auf das wir besonders stolz bäuerliche Bio-Spezialitäten zu sammeln und zu vermark- belächelt wird“ sind“, so Leader Geschäftsführer Thomas Heindl. ten, Taten folgen lassen. „Ich wollte neue Wege gehen, aber . nicht in Wien oder einer anderen Stadt, sondern in meiner Heimat im Waldviertel“, so der einstige Bauernsohn. In den Anfangsjahren besuchten wenige, zahlenmäßig nicht erfasste Besucher den Produktionsbereich. Heute wird der Erlebnisbereich sowie der angeschlossene Shop von etwa 70.000 Personen besucht. Dies war nur durch den Aus- und Umbau des Erlebnisbereiches „Natur für die Sinne“ möglich. Heute zählt Sonnentor zu den touristischen Highlights im Waldviertel. Derzeit wird an der Sonnentor- Akademie gear- beitet, welche in Kürze eröffnet wird. Alle Fotos: SONNENTOR Gefördert wurden 3 Projekte mit einer Gesamtsumme von € 7.483.200,00 und einer geförderten Summe von € 1.984960,00. 22 23
03 wirtschaft Mohndorf Armschlag „Mohn erleben“ – das ist das Motto des Waldviertler Mohndorfes Armschlag. Um Mohn mit allen Sinnen zu erleben, gibt es eine breite Produktpalette mit dem berühmten „Waldviertler Graumohn“. Es besteht die Möglichkeit, Waldviertler Mohnöl, Mohn- schokolade und Mohnkosmetik vor Ort oder in der Otten- schläger Filiale, der Mohnbox, zu kaufen. Im Juli verwan- delt die Mohnblüte die Felder rund um Armschlag in ein wogendes weiß-lila-rotes Gemälde. Zu Fuß oder per Pfer- dekutsche kann man das wunderbare Naturspektakel erle- ben. Sonst kann man auf dem interessanten Mohnlehrpfad, im Mohngarten und am Mohnstrudelweg sein Wissen um den Mohn erweitern. Jährlich am 3. Samstag im September findet der traditionel- le Mohnkirtag statt, der immer mehrere tausend Besucher anzieht. Die Armschläger feiern Erntedank beim Mohnkir- tag. Alles dreht sich um den Waldviertler Graumohn, den man in traditionellen Marktständen erwerben kann. Ange- boten werden des Weiteren verschiedene (Mohn-) Speisen, aber auch Volksmusik und Volkstanz. Die Geschichte des Mohns reicht bis in die Steinzeit zurück. Waldviertler Graumohn wurde zeitweise sogar an der Lon- doner Börse gehandelt. Heutzutage wird er auf einer Fläche von rund 200 Hektar angebaut und macht sich besonders gut in Knödeln, Tatschkerln, Zelten, Strudeln und Nudeln – was bei einer Einkehr beim Mohnwirt Neuwiesinger getes- tet werden kann. Seit dem Beschluss 1989, Armschlag in ein Mohndorf zu ver- wandeln, wurden bereits viele „mohn“-artige Projekte ver- wirklicht. Mithilfe der Leaderregion Südliches Waldviertel/ Nibelungengau und dem Tatendrang der Armschläger ist es gelungen, das Potenzial dieses Dorfes aufblühen zu lassen. Neben der Attraktivierung des Mohnlehrpfades, wurden im LEADERprojekt der Bauernladen und der Mohnstrudelwan- derweg, sowie einheitliche Stände für die Erweiterung des Mohnkirtags angeschafft. Ein eigener Mohndorfstoff und ein Dorfprospekt wurden entworfen, sowie Flyer gestaltet. Gefördert wurden 2 Projekte mit einer Gesamtsumme von € 90.000,00 und einer geförderten Summe von € 40.000,00. 24 25
03 wirtschaft Themendorf Krummnußbaum, Thema: „Die Nuss in Krummnußbaum“ In Krummnußbaum dreht sich alles um die Nuss. Bei der Leitbilderstellung 2002 entstand die Idee, das Thema „Nuss“ wieder aufzunehmen und auszubauen. Eines der ersten Projekte war der Nusspark bei der Ortsein- fahrt, neben der Sportanlage. Ein Spielplatz mit Grillstelle wurde errichtet und bietet für „Groß und Klein“ einen wah- ren Erholungswert. Getreu dem Motto wurden verschiede- ne Nussbäume, wie Baumhasel, Schwarznuss, Flügelnuss, Hasel- und Lambertnuss sowie drei Walnussbäume ge- pflanzt. Entsprechend dem Teil des Ortsnamens „Krumm“ werden die Bäume krumm gezogen. Jedes Jahr am ersten Samstag im Oktober findet das Nuss- fest statt, wo mehrere tausend Besucher zu verzeichnen sind. Durch die aktive Mitarbeit von den Vereinen und sons- tigen Organisationen wird dieser Tag rund um die „Nuss“ ein voller Erfolg. Angeboten wird neben musikalischer Um- rahmung eine Reihe von regionalen Schmankerln. Speziell für Kinder finden Wettbewerbe, wie Nussknacken, Nuss- Vereine und landwirtschaftliche Betriebe bieten das ganze Jahr über einen Korb mit regionalen Nussprodukten an. Er Die Nuss in Krumm- blochziehen und vieles mehr statt. Ein besonderer Höhe- punkt ist auch der jährliche Nusslauf, der Bürger von nah beinhaltet Nussbrot, zwei verschiedene Nussliköre, Nuss- nußbaum ist nicht nur marmeladen, Nusshonig, Nussstrudel, etc. Die Gastronomie und fern anlockt. bietet Speisen mit Nüssen an, ein neues Lokal hat sich „Nus- eine touristische Attrak- serl“ genannt, jährlich wird ein Nusskalender veröffentlicht. tion, sondern trägt auch Weitere Projekte zum Thema Nuss sind geplant, wie ein Themenweg oder ein Beleuchtungskonzept, um die Ge- wesentlich zur Stärkung meinde attraktiver zu gestalten. Es wird ein starkes Imagebild des Ortes durch das Thema der Identität der Bevöl- Nuss geschaffen. Seit dem Beschluss 2002 wurden viele ge- kerung mit ihrer Hei- meinsame Projekte gestaltet. Dies bedeutet einen verstärk- ten Zusammenhalt von Dorferneuerung, Wirtschaft und matgemeinde bei. Landwirtschaft, dadurch ergab sich auch eine wesentliche Verbesserung der Kommunikation zwischen verschiede- nen Gruppierungen. Auch ein Aufschwung bei den ansässi- gen Betrieben ist zu bemerken. Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 15.000,00 und einer geförderten Summe von € 10.000,00. 26 27
03 wirtschaft Geschmack des Waldviertels Durch dieses Projekt bekamen auch die land- wirtschaflichen Direktvermarkter die Mög- lichkeit, bessere Absätze für ihre Produkte zu finden. Dieses Projekt ist die ideale Kombina- tion mit anderen Leaderprojekten aus diesem Bereich. Durch eine Entwicklung des Tourismus können Arbeitsplätze geschaffen und die regio- nalen Ressourcen genutzt werden. In der Region Waldviertel sind zahlreiche Lebensmittel- produzenten verschiedenster Art und Größe angesiedelt, © www.waltergrafik.at die vor allem durch die Qualität der Produkte und ihren Mut zum Geschmack und Design bereits überregional sehr erfolgreich sind. Ziel war es, bestehende GeschmacksanbieterInnen (wie Rund um diese Vielzahl an Genussprodukten haben sich viele kulinarische Initiativen wie z.B. Wirtshaus- „Der Geschmack Wald- LandwirtInnen – ProduzentInnen – GastronomInnen – tou- kultur, Genießerzimmer, Gustostückerl und zahlreiche viertel wird durch die ristische AnbieterInnen) aus der Region zu vernetzen und beliebte Feste und Kirtage z.B. Weinherbst Kamptal, damit eine Basis für neue Synergien und eine effizientere Erdäpfelfeste in Geras und Litschau, Abfischfest in Hei- Menschen, die im Wald- Nutzung durch Steigerung des regionalen Lebensmittelan- teils in touristischen Betrieben des Waldviertels zu schaffen. denreichstein, Mohnkirtag in Armschlag, Bierkirtag in viertel leben, getragen!“ Weitra und viele mehr etabliert. Geschmack findet sich Im Waldviertel haben sich in den letzten 15 Jahren erfolg- in touristischen Angeboten wieder z.B. Aufenthalt mit reiche Genussprodukte und kulinarische Nischen heraus- Weinverkostung bei umliegenden Winzern, Wandern gebildet. Gleichzeitig gilt das Waldviertel mit rund 5.000 entlang landwirtschaftlicher bzw. kulinarischer Pro- Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern als Bioregion Österreichs. duzenten etc. Kulinarik & Genuss sind heute essenti- 2004 wurden Graumohn, Karpfen, Erdäpfel und Weiderind elle Bestandteile der Marke Niederösterreich und sind als „Österreichische Genussregion“ ausgezeichnet. daher aus der Angebotsentwicklung für Ausflug oder Kurzurlaub nicht mehr wegzudenken. Dazu kommt, dass der Anteil der Gäste, die „Kulinarik & Genuss“ als primäre Motive für ihre Urlaubswahl ansehen, steigt. Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 452.000,00 und einer geförderten Summe von € 316.400,00. 28 29
03 wirtschaft Touristische Erlebnisinszenierung des Donaukraftwerks Ybbs – Persenbeug Das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug war das erste Wasserkraftwerk an der niederösterreichi- schen Donau und ist das älteste Österreichs. Es war der größte Bau in der Nachkriegsgeschichte Öster- reichs. Alleine dieses Kraftwerk lieferte in den 50er Jahren mehr als in ganz Österreich verbraucht wurde. Aufgrund der steigenden Nachfrage von Besuchern wurde auf Initiative einiger Privatpersonen ein Leaderprojekt ent- wickelt. Zu diesem Zweck wurde als erste Phase ein Kon- zept zur Erlebnisinszenierung erstellt. In diesem wurden die einzelnen Stationen, das Leitsystem, die einzelnen Be- reiche (Empfang, Wartegang, Rechenfenster, Werkstätten- gang, Maschinenraum, Outdoorbereich, Schleusenbereich) und der Zeitplan über den Ablauf einer typischen Führung beschrieben. Als zweite Phase wurde die Umsetzung dieses Konzepts durchgeführt. Diese Ausstellung bietet fantastische Eindrücke, begin- nend von der Geschichte in den 50er Jahren, über die Ge- genwart, bis hin zur Zukunft des Stroms aus Wasserkraft. Modelle, Kurzfilm und Erlebnisstationen machen es mög- lich, hautnah die Welt des Kraftwerks kennen zu lernen. Heute bildet das Angeboten werden zwei verschiedene Führungsarten: ei- nerseits die Standardführung, ein einstündiger Rundgang Kraftwerk auch ein durch das Kraftwerkgebäude (Eingangshalle, Wartegang, beliebtes Ausflugsziel Maschinenhalle). Andererseits die zweistündige Variante mit Besichtigung der Schleusenanlage im Anschluss an die am Donau-Rad- Standardführung. wanderweg. Die feierliche Eröffnung fand am 12. April 2013 im Betriebs- gebäude statt. Die Neugestaltung der Ausstellung wurde gut angenommen und erfreut sich großer Beliebtheit. Mit Ende 2013 konnte bereits trotz sehr spät begonnener Sai- son der 5000. Besucher gefeiert werden. Die Ausstellung kann auch mit der NÖ-Card besucht werden. Alle Fotos: © Verbund Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 250.000,– und einer geförderten Summe von € 150.000,–. 30 31
03 wirtschaft Waldviertler Bauernmilch Das Unternehmen Waldviertler Bauernmilch mit Sitz in Biberschlag in der Gemeinde Bad Traunstein wurde 1995 gegründet und ist ein regionaler Produzent von diversen Milchprodukten. Da eine ständige Nachfrage dieser Pro- dukte zu verzeichnen ist, und den Ansprüchen der Konsu- menten gerecht zu werden, war es dringend notwendig, Investitionen zur Modernisierung der Anlage zu tätigen. Es wurde aber nicht nur die Modernisierung verfolgt, sondern auch die Erhöhung des Produktionsvolumens, dies brachte Demografie-Check aber auch höhere Hygienestandards mit sich. Waldviertler Die demografische Entwicklung bietet unse- Bauernmilch beliefert unter anderem auch die Kurhäuser Ottenschlag und Traunstein mit Bio-Milchprodukten. rer Region viele Chancen und Möglichkeiten. Daher hat sie in der Planung der zukünftigen Ziel dieses Projekts war es, den sich ändernden Trends bei Strategie eine große Rolle. den Milchprodukten (Light, etc.) nachzukommen. Die Pro- duktion von fettreduzierten Produkten war bis dato noch Da sowohl vergangene sowie aktuelle Trends in der Bevöl- nicht möglich, der Marktanteil dieser Sparte bewegt sich kerungsentwicklung (Fertilität, Mortalität und Wanderung), bei etwa 30%. Durch den Ankauf der neuen Milchbearbei- Gesellschaft (Alter, Geschlecht, Bildung), Wirtschaft (Land- tungsanlage und Verarbeitungsanlage ist die Produktion wirtschaft, Gewerbe, Industrie, Tourismus) und Gemeinden verschiedener neuer Produkte möglich – wie zum Beispiel betreffen, ist eine umfassende und analytische Betrach- Magerjoghurt, Magermilch, Magertopfen, Obers und Sau- tung der demografischen Situation eine wichtige Perspek- errahm. Die Erschließung eines neuen Marktes war ein es- tive für die Planung der Raumentwicklung. Demografische sentieller Aspekt dieses Projekts. Entwicklung – sei es Wachstum oder Alterung – birgt so- Frische Milchprodukte von der Waldviertler Bauernmilch, So schmeckt zugestellt bis an die eigene Haustüre. wohl Herausforderungen als auch Chancen für die Zukunft. Analysen können helfen, die Problemstellung sowie die Po- Milch aus dem tentiale zu erkennen und zu definieren. Im Auftrag der Leader-Regionen Südliches Waldviertel – Herzen des Gefördert wurde das Projekt mit einer Gesamtsumme von € 594.000,00 Nibelungengau wurde eine demografische Analyse unse- rer Region durch das Institut für Geographie und Regional- Waldviertels! und einer geförderten Summe von € 118.800,00. forschung der Universität Wien durchgeführt. Die Entwicklung der Bevölkerung in den Gemeinden der Leader-Region, die Zu- und Abwanderungsbewegungen, Alle Fotos: © Waldviertler Bauernmlich sowie Pendlermerkmale und die wirtschaftlichen Struktu- ren wurden untersucht. Neben der Aufbereitung statisti- scher Daten wurden exemplarisch Betriebe der Region (wie z.B. Sonnentor Kräuterhandels GmbH, Lebensresort Otten- schlag, Whisky-Destillerie Haider, usw.) betrachtet. Ziel dieser Analyse der regionalen demografischen Situation und Ent- wicklung ist die Ausarbeitung einer Planungsgrundlage für den Ein- satz der regionalen Fördermittel sowie eine Hilfestellung zur Vorberei- tung für die kommende Strukturförderperiode 2014 – 2020. 32 33
03 wirtschaft Kittelmühle „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. Dieses Bild gehört zur Geschichte der Kittel Mühle, denn bereits seit dem 11. Jhdt. wird in Plaika eine Mühle betrieben. Die Kit- tel Mühle mahlt seit jeher das Getreide, das aus der Region geliefert wird und liefert das Mehl an Bäckereien, Gastrono- mie und Kaufhäuser in der näheren und weiteren Region. Noch heute wird zu 100% mit der Energie des Wassers aus dem eigenen nahe gelegenen Kleinwasserkraftwerk an der Erlauf die Mühle betrieben, doch sind die Mahlvorgänge Unternehmensberatungen heute hoch technologisiert und alle „per Knopfdruck“ zu bedienen. Für Betriebe, die Beratungsbedarf haben, wur- Um den Bedarf in der Region zu decken, und weiterhin die Zusammenarbeit mit den regionalen Getreidebauern zu de von der Leaderregion ein Beratungsschema gewährleisten, wurde entschieden, zwei Mühlen an einem in Kooperation mit der WKO angeboten. Standort zu führen. Durch die Errichtung einer Biogetrei- devermahlung mit Silolagerraum, sowie einer Annahme- Unternehmen wie z.B. Gewerbe-, Händler- und Produk und Verladungsstelle – gefördert über Leader – war es tionsbetriebe, konnten Beratungsbedarf mit bis zu 48 Std. möglich, die Arbeitsabläufe immer nachhaltiger zu gestal- bei der Region einreichen. Dabei musste für folgende The- ten. Das spart Transportwege und ermöglicht eine 100% men im Betrieb Beratungsbedarf bestehen: ökologische Verarbeitung durch Wasserkraft. • Investitionsberatung Mit dem Bau der neuen Mühlenanlage samt neuem Ge- • Marketing- oder Werbekonzepte treidesilo stehen nun zwei Mühlensysteme, die komplett • Sanierungskonzepte oder auch getrennt voneinander funktionieren, am Standort in Plaika. • bei übergreifende Konzepten wie z.B. für Mehle und Mahlprodukte aus konventionell angebautem • Organisationsentwicklung oder auch Getreide in einem Mühlengebäude, Biomehle im anderen. • bei strategischen Neuausrichtungen So können an einem Ort die verschiedenen Bedürfnisse der Lieferanten sowie der Kunden zusammengefasst und Gefördert wurden 57 Unternehmensberatungen erfüllt werden. Die Zusammenfassung spart an einem Ort mit einer Gesamtsumme von € 180.800,00 viel Zeit und Wege. und einer geförderten Summe von € 145.200,00. Gefördert wurde das Projekt z.B. Roland Heinzle ist der mit einer Gesamtsumme von € 9.700.000,00 Spezialist für Honig- und und einer geförderten Summe von € 1.455.000,00 Käseprodukte, Wachauer . Weine und Catering „Mit der neuen Mühlenanlage den www.feinkost-heinzle.at Mehlsilos, Misch- und Lagereinrichtun- Romana Raffetseder, Grab- gen wurden die Kapazitäten verdreifacht. design mit Herz und Stil www.urnenbox.com Und konnte so den weiter steigenden Kundenanforderungen an Produktvielfalt und Qualität gerecht werden.“ 34 35
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