Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.

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Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Bayerisches Staatsministerium für
                      Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

       Leader in Bayern
         Bürger gestalten ihre Heimat.

                     Blickpunkt
Blickpunkt 2013/14
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Vorwort, Inhalt

                                                                                                         Inhalt

                                                                                                 Seite

                                  Leader in Bayern ist nicht nur ein bewährtes Förderpro­           4    Natur mit allen Sinnen erleben
                                  gramm, sondern ein „Zündfunke“ für die Zusammen­                       Erlebnis Samerberger Filze
                                  arbeit und das Engagement in ländlichen Regionen. Hier
                                  „gestalten Bürger ihre Heimat“ – unser bayerisches Leader-        6    Mit sozialer Kompetenz fit in die Zukunft
                                  Motto. Es geht um eine partnerschaftliche Zusammenarbeit               FIZ – Interkommunale Präventionszentren in Bogen und Haibach
                                  verschiedener Akteure, um Vernetzung, um gemeinsame
                                                                                                    8    Ein Backenzahn des Neandertalers
                                  Nutzung von Chancen und Stärken der Region und auch um
                                                                                                         Hunas-Museum im denkmalgeschützten Bahnhof Hartmannshof
                                  Kooperation über Landkreis- und Ländergrenzen hinweg.
     Helmut Brunner,
                                  Leader bringt Menschen und Dinge zusammen, die sonst             10    Der Weg ist das Ziel
     Bayerischer Staatsminister
                                  nicht in diesem Maße zusammenfinden würden. Im Mittel­                 Kooperationsprojekt im Tal der Schwarzen Laber
     für Ernährung, Landwirt­
                                  punkt stehen dabei die Lokalen Aktionsgruppen (LAGs), die
     schaf t und Forsten
                                  im Rahmen ihrer Entwicklungsstrategie selber bestimmen,          12    Natürlich gesund mit Kneipp
                                  was gerade ihr Gebiet stärkt.                                          Aktiv Park Kneippland ® Unterallgäu

                                  Einen Einblick in den bunten Strauß an Leader-Aktivitäten
                                                                                                   14    Eine Heimstatt für die Narren der Welt …
                                  bietet das Magazin Blickpunkt Leader. Vorgestellt werden               Kulturzentrum Deutsches Fastnachtmuseum Kitzingen
                                  diesmal Projekte aus den Bereichen „Regionale Produkte“,         16    Schöne Aussichten für Groß und Klein
                                  „Kultur und Geschichte“, „Freizeit und Erholung“ sowie                 Schweben und in die Ferne schweifen – Flying Fox und Aussichtsturm
                                  „Lebensqualität und Demografie“. Die Projekte zeigen viele
                                  kreative Ideen zur Stärkung unserer Regionen in unserer          18    Leader bedeutet …
                                  Heimat. Die Bandbreite reicht vom Schülerprojekt zu regio ­            … aus Sicht der Akteure vor Ort
                                  nalen Produkten, dem Urzeitbahnhof Hartmannshof und
                                  dem Deutschen Fastnachtsmuseum bis hin zum Goldwa­               20    Länger in den eigenen vier Wänden leben
                                  schen am Goldenen Steig oder zu einem interkommunalen                  Netzwerkmanagement Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land
                                  Präventionszentrum. Trotz aller Verschiedenheit ist allen
                                                                                                   22    Dem Edelmetall auf der Spur
                                  Projekten gemeinsam, dass sie zu Wertschätzung und
                                                                                                         Geführte Wanderungen mit Goldwaschen
                                  Wertschöpfung in den Regionen beitragen.
                                                                                                   24    Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr
                                  Somit fügt sich Leader hervorragend in die verschiedenen               Gesunde Ernährung durch regionale Produkte
                                  Förderinstrumente meines Hauses für eine ganzheitliche                 „Na(h) gut – nah kaufen, gut essen.“
                                  und nachhaltige Stärkung der ländlichen Räume ein. Daher
                                  unterstützen wir die Umsetzung von Leader mit erfahrenem         26    Kräuter, Kraut und Rüben als Blickfang
                                  Fachpersonal und finanziell – in der aktuellen Förderperiode           „Kräuter, Kraut und Rüben“
                                  (2007 – 2013) mit rund 100 Millionen Euro an EU- und Lan­
                                  desmitteln. Auch in der neuen Förderperiode 2014 – 2020
                                                                                                   28    So wird Käse gemacht!
                                                                                                         Landkäserei Reißler
                                  wollen wir Leader wieder als effektives Instrument der Re­
                                  gionalentwicklung nutzen. die Vorbereitungen laufen bereits      30    Ökologische Ressourcen sind gemeinsame Sache
                                  auf Hochtouren. Wichtige aktuelle Informationen hierzu                 Modellhafte Dolinenrenaturierung
                                  erhalten alle Interessierten bei ihrem zuständigen Leader-
                                  Manager und unter www.leader.bayern.de.                          32    Frisches Bier aus dem Felsenkeller
                                                                                                         Interregionale Kooperation Felsenkeller

                                                                                                   34    Leader vor Ort
                                                                                                         58 Lokale Aktionsgruppen in Bayern

                                                                                                   35    Impressum
                                  Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister
                                  für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

                                                                                                                                                                              3
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Erlebnis Samerberger Filze                                                                                                                                                                                                                               Steckbrief

                                                                                                                                                                                                                Projektträger
                                                                                                                                                                                                                Gemeinde Samerberg
                                                                                                                                                                                                                Dorfplatz 3
                                                                                                                                                                                                                83122 Samerberg / Törwang

                                                                                                                                                                                                                Internetadresse
                                                                                                                                                                                                                www.samerberg.de

                                                                                                                                                                                                                Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                                LAG Mangfalltal-Inntal

                                                                                                                                                                                                                Ansprechpartner
                                                                                                                                 Landwirte stellten ihre Traktoren und Gerätschaften zur Verfügung.             Gemeinde Samerberg
                                                                                                                                                                                                                Georg Huber, 1. Bürgermeister

                                                                                                                                                                                                                Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                                150 000,- Euro

                                                                                                                                                                                                                Effekte
             Ein echtes Schmuckstück dank Leader und vielen Helferhänden: Das neue Naturbad im malerischen Chiemsee-Alpenland.                                                                                  • Verbesserung der Lebensqualität
                                                                                                                                                                                                                • Verbesserung der Chancengleichheit
                                                                                                                                                                                                                  einschließlich der Berücksichtigung der
                                                                                                                                                                                                                  Belange von Jugendlichen, Senioren

Natur mit allen Sinnen erleben                                                                                                                                                                                    und Behinderten
                                                                                                                                                                                                                • Beitrag zu Ressourcenschonung und
                                                                                                                                                                                                                  Umweltschutz

Die Samerberger Filze wird zu einem „Klassenzimmer im Grünen“                                                                    Alle sind stolz auf das große Engagement aus den eigenen Reihen: Bei
                                                                                                                                                                                                                • Steigerung der Attraktivität der Region

                                                                                                                                 der Pflanzaktion war viel Tatkraft gefragt.
                                                                                                                                                                                                                Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                                                                                                                                                                Landwirtschaft und Forsten Rosenheim
                                                                                                                                                                                                                Beratung bei der Projektentwicklung
                                                                      Der Samerberg, jene von der Eiszeit geformte               entstand ein Schwimmteich, dessen hervorra­                                    und Konzeption, Förderabwicklung
                                                                      Voralpenlandschaft in der Nachbarschaft von                gende Wasserqualität mit Hilfe einer Natur-Kies-
                        „Die engagierte Mithilfe und                  Hochries und Heuberg, Kampenwand und Geigel­               Filteranlage samt nachgeschalteter Pflanzenklär­
                        großzügige Spendenfreudigkeit                 stein, hat in den letzten Jahren eine enorme tou­          anlage gesichert werden konnte. Verschmutztes
                        der ganzen Bevölkerung und der                ristische Aufwertung erfahren. Das in die Jahre            Wasser wird durch dieses praktisch vollbiolo­
                        Sponsoren haben dazu geführt,                 gekommene und vom Unterhalt zu teure alte Frei­            gische System gepumpt und kommt völlig sauber                          begehbar wurde. Eine dieser Wegeschleifen ist
                        dass es ein echtes Bürgerbad                  bad wurde zu einem modernen Naturbad umge­                 wieder zurück.                                                         als Barfußweg ausgestaltet. Jeder Abschnitt
                        geworden ist und kein teures                  staltet, ein Themenweg führt durch die reizvolle                                                                                  des Filzenrundweges gilt einem besonderen The­
                        Gemeindebad. Darauf sind wir                  Moorlandschaft und der einst begradigte Bach-                                                                                     ma. Dazu gehören die geologische Entstehung
                        sehr stolz. So konnten wir dem                lauf wurde renaturiert. Möglich gemacht hat dies           Das Bad der Bürger                                                     des Samerberg, die Veränderungen, die der
                        Leader-Gedanken, Projekte aus                 das europäische Leader-Förderprogramm, mit                 Auch die Außenanlagen erhielten ein frischeres                         Mensch der Natur zugefügt hat sowie ein Weg
                        der Initiative der Bevölkerung                dessen Unterstützung sich die Gemeinde Samer­              Aussehen. Eintritt wird von den Badegästen nicht                       der Sinne, wo Kinder die Natur sehen, hören,
                        heraus zu verwirklichen,                      berg an die wahrhaft gewaltige Aufgabe wagen               verlangt. Das Naturbad-Projekt liegt der Bevölke­                      fühlen, riechen und schmecken lernen. Letzteres
                        Rechnung tragen.“                             konnte.                                                    rung sehr am Herzen, deshalb gab es im Zuge                            dient der nahe gelegenen Grundschule gleichsam
                                                                                                                                 der gesamten Neugestaltung immer wieder viel                           als „Klassenzimmer im Grünen“ für die Fächer
                        Georg Huber, 1. Bürgermeister                                                                            freiwilliges und ehrenamtliches Engagement bei                         Heimat- und Sachkunde.
                        Gemeinde Samerberg                            Alles Natur!                                               Jung und Alt. Viele Bürger, Vereine und Initiativen
                                                                      Die Filze in der Talmulde des Steinbachs zwi­              brachten sich mit Eigenleistungen und /oder Spen­
                                                                      schen Törwang und Grainbach ist ein beliebtes              den ein. Die Samerberger Landjugend übernahm
                                                                      Naherholungsgebiet in einer grünen Kulturland­             zum Beispiel die gesamte Einzäunung in Eigen­
                                                                      schaft mit Feucht- und Nasswiesen und Nieder­              leistung, der Obst- und Gartenbauverein war fe­
                                                                      mooren. Mit dem Projekt „Erlebnis Samerberger              derführend bei der umfangreichen Pflanzaktion.
                                                                      Filze“ wurde nun dieser besondere Naturraum
                                                                      zu einem naturnahen Erholungsgebiet weiterent­
                                                                      wickelt, wobei aber nicht nur dem Naturschutz,             Auch ein Barfußweg
                                                                      sondern auch der Landwirtschaft Rechnung                   Die zweite Aufgabe bestand im Ausbau eines
                                                                      getragen wurde. Der größte Brocken war die                 Rundwanderweges durch die Filzen. Er bildet
                                                                      Neukonzeption des alten Filzenbades, das in den            viele Schleifen, die zusammen die Form einer
                                                                      60er Jahren in die Landschaft betoniert worden             doppelten Acht ergeben. Der Ausbau folgt in
                                                                      war. Bagger rückten an und brachen einen Teil              Teilen einem schon bestehenden Wanderweg,
             Unterhaltsames Einweihungsfest mit kirchlichem Segen.    der Betonumfassung ab. Mit Hilfe einer Folie               der aber nun mittels eines neuen Belags besser                         Oberbayerische Bergidylle: So macht Baden Spaß!

 4                                                                                                                                                                                                                                                                 5
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
FIZ – Interkommunale Präventions-
 zentren in Bogen und Haibach                                                                                                                                                                                                                       Steckbrief

                                                                                                                                                                                                                Projektträger
                                                                                                                                                                                                                ILE nord23 (Stadt Bogen handelnd für alle
                                                                                                                                                                                                                ILE-Gemeinden plus Landkreis Straubing-
                                                                                                                                                                      „Nicht nur in Ballungsräumen,             Bogen, plus Gemeinden Oberschneiding,
                                                                                                                                                                      sondern auch weitab im                    Straßkirchen und Irlbach)
                                                                                                                                                                      ländlichen Raum kommt es
                                                                                                                                                                      immer wieder zu Problemen                 Internetadresse
                                                                                                                                                                      mit Gewalt und Drogen an                  www.fiz-sr-bog.de
                                                                                                                                                                      verschiedenen Brennpunkten.
                                                                                                                                                                      Es häufen sich psychische                 Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                      Störungen bei Jugendlichen.               LAG Straubing-Bogen
                                                                                                                                                                      Spielsucht, Mobbing und
                                                                                                                                                                      Ernährungsprobleme kommen                 Ansprechpartner
                                                                                                                                                                      hinzu. Wir wollen durch                   Projektträger:
                                                                                                                                                                      Prävention, also vorbeugende              Andrea Schötz, Gemeinde Haibach
                                                                                                                                                                      Maßnahmen, den Kindern                    Schulstraße 1, 94353 Haibach
                                                                                                                                                                      und Jugendlichen möglichst                Tel. 09963 / 9 43 03 90, 0163 / 7 77 61 69
                                                                                                                                                                      so viel soziale Kompetenz
                                                                                                                                                                      vermitteln, dass sie all diese            Leader-Förderung
                                     Mit Kindern und Jugendlichen wird regelmäßig das richtige Verhalten im Straßenverkehr eingeübt.                                  Gefahren erkennen und den                 191 850,- Euro
                                                                                                                                                                      Umgang damit lernen können.“
                                                                                                                                                                                                                Effekte
                                                                                                                                                                      Andrea Schötz,                            Durch Zusammenarbeit verschiedener

Mit sozialer Kompetenz fit in die Zukunft                                                                                                                             Gemeinde Haibach,
                                                                                                                                                                      FIZ-Beauf tragte
                                                                                                                                                                                                                Projektpartner soll die Lebens- und Sozial­
                                                                                                                                                                                                                kompetenz von Kindern und Jugendlichen
                                                                                                                                                                      der ILE nord23                            gefördert werden. Durch entsprechende
26 Gemeinden gründen Präventionszentren für Jugendliche                                                                                                                                                         Bildungsangebote sollen Eltern und
                                                                                                                                                                                                                Erziehungspersonen in ihren präventiven
                                                                                                                                                                                                                Bemühungen unterstützt werden.

                                                                          Zielgruppe sind alle Kinder und Jugendliche und              der ILE nord23 und potenziellen Projektpartnern                          Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                          nicht etwa nur diejenigen, die schon schlechte               ein detailliertes Umsetzungskonzept erarbeitet.                          Landwirtschaft und Forsten Regen sowie
                                                                          Erfahrungen gemacht haben. Das Angebot ist                      Das Projekt der Präventionszentren, für das                           des Amtes für Ländliche Entwicklung
                                                                          weit gefächert. Es reicht von Workshops über                 sich die Initiatoren den Namen „FIZ“ – Fit in die                        Niederbayern:
                                                                          Suchtverhalten und die Gefährlichkeit von Dro­               Zukunft – ausgedacht haben, dürfte nicht nur                             Beratung bei der Projektentwicklung
                                                                          gen, über Bewerbungstraining, Selbstbehaup­                  bayernweit einzigartig sein. Realisiert wurde es                         und Konzeption, Förderabwicklung
                                                                          tungs- und Selbstverteidigungskurse, diverse                 an zwei Orten, nämlich in der Stadt Bogen und
                                                                          Sportarten, Ernährungsberatung und Verkehrs­                 in Haibach. In Haibach waren die notwendigen
                                                                          erziehung. Aber auch der sorgfältige Umgang                  Flächen, Räume und Einrichtungen an und in der
                                                                          mit Internet und sozialen Medien wie Facebook                Grundschule bereits vorhanden. In Bogen hin­
                                                                          oder Twitter sowie mit dem Smartphone sind                   gegen musste vieles neu gebaut werden, darun­
             Aufklärung durch Betroffene: Der ehemalige Drogenabhän ­
                                                                          Themen, die von Experten für die Jugendlichen                ter auch die Außenanlagen für einen Verkehrs­
             gige Tobias Ulm warnt in Berichten und Liedern vor einem     aufbereitet werden.                                          garten im Freigelände. Genutzt werden können
             Drogenmissbrauch.                                                                                                         hier jeweils die vorhandenen Turnhallen und auch
                                                                                                                                       die Computerräume des benachbarten Schulzen­
             Der Name klingt kompliziert, doch die Idee ist               Leader hilft kräftig                                         trums.
             prima: „Interkommunale Präventionszentren für                Das alles kostet natürlich Geld, und da hilft das
             Schulen und Jugendliche“ heißt ein Vorhaben, zu              Leader-Programm der Europäischen Union
             dessen Verwirklichung sich 26 Gemeinden im                   kräftig mit. Ein Zuschuss in Höhe von 50 % der               Viele Partner machen mit
             Landkreis Straubing-Bogen zusammengeschlos­                  zuschussfähigen Nettokosten konnte über die                  Weil nicht alles neu erfunden werden muss, ist
             sen haben. Ziel ist es, die Jugendlichen nicht nur           Leader-Aktionsgruppe Straubing-Bogen akquiriert              es gelungen, sehr viele kompetente Partner mit
             von der Straße oder aus dem Fastfoodlokal zu                 werden. Die Co-Finanzierung übernahmen die                   ins Boot zu holen, von den Jugendbeamten der
             holen, sondern sie fit zu machen für das Leben,              23 Gemeinden der Integrierten Ländlichen Ent­                Polizei über das Rote Kreuz und den Kreisjugend­
             für die Zukunft. Die Themen, denen sich Lehrer,              wicklung ILE nord23, der Landkreis Straubing-                ring, die Volkshochschule und das staatliche
             Sozialpädagogen, Polizisten und Eltern widmen                Bogen sowie drei weitere Gemeinden aus dem                   Schulamt bis zum ADAC. Die Strategien sind
             wollen, sind vielfältig und tauchen regelmäßig               Landkreis-Gebiet gemeinsam. Auch bei der Pro­                Wissensvermittlung über die Gefahren, spieleri­
             auch in den Polizeiberichten der Lokalzeitungen              jektentwicklung half man zusammen: Vom Impuls                sches Lernen über den Umgang damit, Training
             auf. Gewalt unter Schülern, die Verführung durch             des ILE-Vositzenden ausgehend wurde die Pro­                 und das Wecken der persönlichen Fähigkeiten bis
             Internet und Medien, Sucht auf Alkohol und ande­             jektidee im Zukunftsbüro des Landratsamtes                   hin zu unterschiedlichen, geschlechtsspezifischen
             re Drogen, Missbrauch von Kindern und Jugend­                entworfen. Im Rahmen eines vom Amt für Länd­                 Ansätzen für Buben und Mädchen.
             lichen, aber auch richtiges Verhalten im Verkehr             liche Entwicklung Niederbayern in Landau a. d.
             auf den Straßen.                                             Isar finanzierten Workshops wurde sodann mit                                                                                 Der Name ist Programm: Fit in die Zukunft.

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Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Hunas-Museum im denkmalge -
 schützten Bahnhof Hartmannshof                                                                                                                                                                                                                            Steckbrief

                                                                                                                                                                                                                 Projektträger
                                                                                                                                                                                                                 Förderverein HUNAS-Archiv
                                                                                                                                                                                                                 des Eiszeitalters e. V.
                                                                                                                                                                      „Ich bin sehr froh, dass wir es
                                                                                                                                                                      geschafft haben, nach mehr                 Internetadresse
                                                                                                                                                                      als drei Jahren Arbeit jetzt               www.vorgeschichtsmuseum-urzeitbahnhof.de
                                                                                                                                                                      dieses Museum für das interes­
                                                                                                                                                                      sierte Publikum zu öffnen.                 Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                      Hier können wir zeigen, wie                Gesundheitsregion Hersbrucker Land e. V.
                                                                                                                                                                      es in dieser Region vor mehr
                                                                                                                                                                      als zweihunderttausend Jahren              Ansprechpartner
                                                                                                                                                                      ausgesehen hat, wie die Nean-              Kurt Tausendpfund
                                                                                                                                     dertaler gelebt haben und welche Werkzeuge sie sich schaffen                1. Vorsitzender des Fördervereins
                                                                                                                                     konnten. Daneben geben die Funde aber auch Einblick in die                  Tel. 09154 / 49 20
                                                                                                                                     mehrfachen Änderungen des Klimas in diesem Zeitraum. Das
                                                                                                                                     können die Wissenschaftler aus den gefundenen Pflanzenresten,               Leader-Förderung
                                                                                                                                     Pollen und auch aus den Resten von Holzkohle ablesen.“                      145 428,- Euro

                                                                                                                                     Kurt Tausendpfund, 1. Vorsitzender des Fördervereins                        Effekte
                                      Im Dachgeschoss des Bahnhofs sind die Funde aus der archäologischen Kleinregion ausgestellt.   HUNAS-Archiv des Eiszeitalters e. V.                                        • Umnutzung eines denkmalgeschützten, leer
                                                                                                                                                                                                                   stehenden Bahnhofsgebäudes zu einem Museum
                                                                                                                                                                                                                 • Präsentation einmaliger Zeugnisse der regionalen
                                                                                                                                                                                                                   Ur- und Frühgeschichte nach neuesten museums­

Ein Backenzahn des Neandertalers                                                                                                                                                                                   pädagogischen Erkenntnissen
                                                                                                                                                                                                                 • Schaffung eines Infozentrums zur Geologie,
                                                                                                                                                                                                                   Landschaftsentwicklung sowie Ur- und Früh­
Im Hunas-Museum werden 200 000 Jahre Geschichte lebendig                                                                                                                                                           geschichte mit regelmäßigen Veranstaltungen
                                                                                                                                                                                                                 • Steigerung der touristischen Attraktivität des
                                                                                                                                                                                                                   Standortes im Einzugsbereich der Metropolregion
                                                                                                                                                                                                                   Nürnberg

                                                                         Zeitreise durch Jahrtausende                                                                                                            Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                         Die frühesten Exponate werden von den Exper­                                                                                            Landwirtschaft und Forsten Uffenheim
                                                                                                                                     Knochen von mehr als 140 Tierarten konnten die Archäolo ­
                                                                         ten auf das stolze Alter von rund 270 000 Jahren            gen identifizieren, darunter Bären, Löwen und Nashörner.                    Beratung bei der Projektentwicklung
                                                                         datiert. Ein ganz unscheinbares Stück Knochen                                                                                           und Konzeption, Förderabwicklung
                                                                         ist dabei der ganze Stolz von Kreisheimatpfleger
                                                                         und Museumsleiter Werner Sörgel, handelt es                 140 Tierarten gefunden
                                                                         sich doch um den Backenzahn eines Neanderta­                Die Höhle von Hunas war schon vor 60 Jahren
                                                                         lers. Mit 60 000 Jahren ist dieser Fund der bislang         Ziel von Archäologen um den Erlanger Professor
                                                                         älteste Bestandteil eines Menschen dieser Spe­              Florian Heller, die hier auf kleinstem Raum eine
                                                                         zies in ganz Bayern.                                        riesige Vielfalt von Zeugnissen aus der Vor- und
                                                                             Das Museum mit dem Namen „Urzeitbahn­                   Frühgeschichte fanden. Mehr als 140 verschie­
             Der „Urzeitbahnhof“ Hartmannshof, 1858/59 vom               hof“ zeigt aber noch viel mehr. Der erste Stock             dene Tierarten wurden nachgewiesen, Säuge­
             renommierten Baumeister Bürklein geschaffen, strahlt
                                                                         und das Dachgeschoss laden zu einer Zeitreise               tiere, Vögel, Kriech- und Weichtiere sowie Amphi­
             in neuem Glanz.
                                                                         durch die Jahrtausende ein, die mit Fundstücken             bien. Sogar Waldnashörner, Berberaffen, Bären,
             Der kleine Bahnhof des Ortes Hartmannshof im                aus der unmittelbaren Umgebung, insbesondere                Wölfe und Höhlenlöwen finden sich darunter.
             Nürnberger Land darf im wahrsten Sinne des                  aber aus der Höhle von Hunas anschaulich doku­              Daneben stießen die Forscher aber auch immer
             Wortes als „geschichtsträchtig“ gelten. Schon               mentiert wird. Besonderes Verdienst kommt da­               wieder auf die Spuren der frühen Bewohner und
             das schmucke, noch weitgehend im Originalzu­                bei der Familie des Unternehmers Kurt Tausend­              steinzeitlichen Jäger. Steinwerkzeuge künden                       Zu den Schätzen zählen keltische Schichtaugenperlen.
             stand erhaltene Gebäude aus dem Jahre 1858                  pfund zu, der das ganze Gelände mitsamt dem                 ebenso davon, wie Geweihe von Hirschen, die
             atmet Historie. Entworfen wurde es vom großen               Bahnhof gehört und die hier seit 150 Jahren eine            wohl in die Höhle getragen worden waren. Dass
             Baumeister Georg Friedrich Christian Bürklein               Zementfirma betreibt. „Wir haben beim Abbau                 alles so gut erhalten ist, liegt nach Meinung des
             (1813-1872), der neben vielen anderen Bahnhöfen             immer auf die archäologischen Grabungen Rück­               Heimatpflegers daran, dass die Höhle irgendwann
             auch den Münchner Hauptbahnhof sowie sämt­                  sicht genommen“, sagt er und zeigt sich stolz               einmal eingestürzt und damit von der Sauerstoff­
             liche Großbauten und Privathäuser an der Münch­             darüber, dass nun deren Ergebnisse so publi­                zufuhr abgeschnitten worden ist.
             ner Maximilianstraße, einschließlich des Maxi­              kumswirksam präsentiert werden können. Denn                     Erreichbar ist Hartmannshof mit der S-Bahn
             milianeums, geplant hat. Dank der Förderung aus             dies ist ein weiterer Zweck des kleinen Muse­               von Nürnberg, mit dem Auto auf der B 14, die
             dem europäischen Leader-Programm zur Ent­                   ums. Es soll Touristen anziehen und damit den               touristisch als „Goldene Straße“ beworben wird
             wicklung des ländlichen Raumes konnte der                   Fremdenverkehr in der Region fördern. Dazu ge­              und mit dem Fahrrad auf dem 5 -Flüsse-Radweg.
             Bahnhof nun zu einem veritablen Museum aus­                 hört natürlich auch die Einrichtung eines gastro­           Zielgruppen sind neben den Wanderern vor allem
             gebaut werden, das archäologische Funde aus                 nomischen Betriebes samt einem kleinen Bier­                auch Schulklassen, die hier hautnah Heimatkunde                    Schmied in einem keltischen Dorf bei der Arbeit. So ähnlich
             der näheren Umgebung aufnimmt.                              garten für die Besucher.                                    erleben können.                                                    könnte es ausgesehen haben.

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Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Kooperationsprojekt im
 Tal der Schwarzen Laber                                                                                                                                                                                                                                            Steckbrief

                                                                                                                                                                                                                           Projektträger
                                                                                                                                                                              „Das idyllische Tal der                      Landkreis Regensburg (federführend)
                                                                                                                                                                              Schwarzen Laber zwischen                     Kooperationsprojekt mit
                                                                                                                                                                              Neumarkt i. d. Opf. und                      Landkreis Neumarkt i. d. Oberpfalz
                                                                                                                                                                              Regensburg beeindruckt mit
                                                                                                                                                                              seiner juratypischen Land­                   Internetadresse
                                                                                                                                                                              schaft, historischen Ortschaf­               www.schwarze-laber.de
                                                                                                                                                                              ten und viel Sehenswertem.
                                                                                                                                                                              Durch die Optimierung der                    Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                              touristischen Infrastruktur                  Regensburger Vorwald-Jura
                                                                                                                                                                              und die professionelle
                                                                                                                                                                              Gestaltung von Informations­                 Ansprechpartner
                                                                                                                                                         medien in Abstimmung mit 2 Landkreisen und                        Elisabeth Sojer-Falter, Regionalmanagerin
                                                                                                                                                         15 Gemeinden wird das rund 75 km lange Flusstal                   Sven Päplow, Projektmanager
                                                                                                                                                         für Gäste aus nah und fern nun ganzheitlich                       Landratsamt Regensburg
                                                                                                                                                         erschließbar und noch interessanter. Die lokale                   Altmühlstr. 3, 93059 Regensburg
                                                                                                                                                         Wertschöpfung kann, v. a. im Bereich Gastronomie                  Tel. 0941/ 4 00 96 16
                                                                                                                                                         und Übernachtung, durch das verstärkte Besucher-                  regionalentwicklung @ landratsamt-regensburg.de
                                                                                                                                                         aufkommen, nachhaltig gesteigert werden.“                         www.landkreis-regensburg.de
      Radwandern liegt im Trend. Die neue Rad-Wander-Karte zeigt den Weg zu lohnenden Zielen entlang der Schwarzen Laber, hier die Quelle.
                                                                                                                                                         Sven Päplow, Projektmanager                                       Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                                           92 322,- Euro

Der Weg ist das Ziel
                                                                                                                                                                                                                           Effekte
                                                                                                                                                                                                                           • Stärkung der Attraktivität der Region für Gäste
                                                                                                                                                                                                                             und Naherholer
                                                                                                                                                                                                                           • Vernetzung der Landkreise Regensburg und
Attraktive Angebote dank landkreis-                                                                                                                                                                                          Neumarkt sowie der Gemeinden entlang der
                                                                                                                                                                                                                             Schwarzen Laber durch die Konzipierung eines
übergreifender Kooperation                                                                                                                                                                                                   überregionalen Radwanderweges
                                                                                                                                                                                                                           • Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region
                     Rund ums Radfahren werden in Deutschland                                                                                                                                                              • Vernetzung mit bereits vorhandenen Freizeit-
                     jährlich neun Milliarden Euro Umsatz erwirtschaf­                                                                                                                                                       angeboten und Wegnetzen
                     tet und die Wanderer bringen auch noch mehr als                                                                                                                                                       • Darstellung und Bewerbung der Natur- und
                     elf Milliarden. Ein kleines Stück von diesem gro­                                                                                                                                                       Kulturattraktionen entlang der gesamten Strecke
                     ßen Kuchen möchten die beiden Landkreise Neu­                                                                                                                                                         • Qualitätsoffensive für die Beherbergungsbetriebe
                     markt in der Oberpfalz und Regensburg sowie                 So malerisch kann Erholung sein: Schöne Ausblicke verzau ­   Blau bemalte Steine weisen die                                                 bezüglich Zertifizierung
                                                                                 bern die Blicke der Wanderer.                                ganze Strecke über den rechten                                               • Vermarktung der Region mit entsprechenden
                     15 Gemeinden entlang des Flüsschens Schwarze
                                                                                                                                              Weg.
                     Laber auch für sich abschneiden. Sie haben des­                                                                                                           Das Tal der Schwarzen Laber:
                                                                                                                                                                                                                             Werbe-, Marketingmaßnahmen und Öffentlich-
                     halb mit Hilfe der Leader-Förderung zur Entwick­                                                                                                          Bestens für Besucher aufbereitet.             keitsarbeit
                     lung des ländlichen Raumes ein gemeinsames
                     Projekt gestartet, um das Labertal touristisch              Anspruchsvolle Zielgruppen                                   einzelnen Abschnitten abgeklärt und der Natur­                               Leistungen des Amtes für Ernährung,
                     aufzuwerten und gemeinsam zu vermarkten.                    Als Zielgruppe erscheinen den Initiatoren des                schutz in sensiblen Uferbereichen berücksichtigt                             Landwirtschaft und Forsten Neumarkt i.d.Opf.
                                                                                 Projektes vor allem die Radfahrer und die Wande­             werden. Wichtig für die touristische Infrastruktur                           Beratung bei der Projektentwicklung
                                                                                 rer als geeignet, schon wegen der Energiewende               sind natürlich auch die Gasthöfe und Hotels. Hier                            und Konzeption, Förderabwicklung
                     85 Kilometer Naturvielfalt                                  und auch wegen des demographischen Wandels.                  berät der Projektmanager die Gastgeber bei Ver­
                     Das Gewässer entspringt nahe der europäischen               Sie gelten als besonders zukunftsträchtige und               besserungen und hilft bei den Formalitäten.
                     Hauptwasserscheide im Ort Laaber in der Nähe                nachhaltige Faktoren im Tourismus. Doch sie sind
                     von Neumarkt i. d. Opf, wo sich die Fluss-Systeme           auch durchaus anspruchsvoll und so müssen
                     von Atlantik und Mittelmeer trennen. Es sprudelt            auch gewisse Mindeststandards angeboten wer­                 Radkarte, auch online
                     aus einer Karstquelle des Oberpfälzer Jura und              den. Eine Lenkungsgruppe aus Vertretern der                  Entlang des Rad-Wander-Weges sind künstle­
                     schlängelt sich in unzähligen Windungen über                Gemeinden und der Landkreise legt die strate­                risch gestaltete Info-Pavillons zum Thema
                     etwa 75 Kilometer bis zur Donau hin, wo sie bei             gischen Handlungsfelder fest und entscheidet                 „Fluss – Tal der Schwarzen Laber“ geplant und
                     Sinzing mündet. Der Name kommt wohl daher,                  über die Prioritäten bei der Umsetzung.                      als Verbindung dazwischen dienen entlang des
                     weil sie träge dahin fließt und das Wasser des­                Dabei muss der ebenfalls etablierte Projekt­              Weges blau eingefärbte Dolomitsteine. In den so
                     halb dunkel erscheint. An diesem Fluss mit den              manager viele Einzelmaßnahmen im Auge be­                    genannten Torgemeinden, die sich nicht direkt
                     vielen alten Städtchen und Dörfern an seinen                halten. Das reicht von Informationspavillons über            am Flusslauf befinden, werden zusätzliche Infor­
                     Ufern sollen sich nun vor allem Ausflügler und              die Unterstützung einzelner Gemeinden beim                   mationstore aufgestellt, und so entsteht ein
                     Urlauber tummeln. Die Fahrradtour im Tal der                Bau von Rad- und Wanderwegen bis zu deren                    lehrpfadartiger Charakter mit künstlerischen Ele­
                     Schwarzen beginnt oder endet am Bahnhof in                  durchgängiger Beschilderung nach einheitlichen               menten. Eine Rad-Wander-Karte und ein eigener
                     Neumarkt, gut 10 Kilometer von der Quelle ent­              Normen des Bayernnetzes für Radler. Auch muss                Online-Auftritt unter www.schwarze-laber.de
                     fernt. Daher ist die Länge der Tour rund 85 km.             mit den Grundbesitzern die Wegeführung in                    runden das Angebot ab.                                               Naturerlebnis pur auf Schusters Rappen oder dem Drahtesel.

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Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Aktiv - Park
 Kneippland® Unterallgäu                                                                                                                                                                                                                                                       Steckbrief

                                                                                                                                                                                                                                             Projektträger
                                                                                                                                                                                                                                             Unterallgäu Aktiv GmbH sowie verschiedene
                                                                                                                                                                                                                                             Kommunen im Landkreis Unterallgäu

                                                                                                                                                                                                                                             Internetadresse
                                                                                                                                                                                                 „Unser Motto ist „Natürlich                 www.unterallgaeu-aktiv.de/gesundheit
                                                                                                                                                                                                 gesund baden in Bedernau“.
                                                                                                                                                                                                 Daher fühle ich mich dem                    Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                 Thema Gesundheit persönlich                 LAG Kneippland ® Unterallgäu
                                                                                                                                                                                                 sehr stark verbunden. So war
                                                                                                                                                                                                 es für uns auch von Anfang                  Ansprechpartner
                                                                                                                                                                                                 an klar, dass wir mit der                   Unterallgäu Aktiv GmbH
                                                                                                                                                                           Natur-Therme Bedernau, ein LEADER+ Projekt, auch                  Kneippstraße 2, 86825 Bad Wörishofen
                                                                                                                                                                           eine der sieben Erlebnisstationen im Aktiv Park                   Tel. 08247 / 9 98 90 -0

                                                                                                                                            Bild : Jan Greune
                                                                                                                                                                           Kneippland Unterallgäu sein wollen. Unsere Natur-
                                                                                                                                                                           Therme lockt jährlich über 30 000 Badegäste, sehr                 Leader-Förderung
                                                                                                                                                                           viele kommen aus dem größeren Umkreis z. B. aus                   Marketing Konzept Aktiv Park Kneippland ®
                                                                                                                                                                           den Landkreisen Günzburg, Illertissen und Augs­                   Unterallgäu: 21 008,- Euro,
                                                                                                                                                                           burg, ins kleine Bedernau. Denn hier können unsere                Infozentrum Benninger Ried: 70 000,- Euro,
                                       Naturerlebnis im Benninger Ried mit einem informativen Themengarten und dem Riedmuseum.                                             Gäste in Ruhe entspannen und unser Heilwasser                     Naturtherme Bedernau: 294 987,- Euro,
                                                                                                                                                                           genießen. Die Therme ist einfach ein attraktives                  Gradieranlage Bad Wörishofen: 147 909,- Euro;
                                                                                                                                                                           Naherholungsziel.“                                                insgesamt 533 904,- Euro

Natürlich gesund mit Kneipp                                                                                                                                                Irmgard Nitsche, Leiterin
                                                                                                                                                                           der Natur-Therme Bedernau
                                                                                                                                                                                                                                             Effekte
                                                                                                                                                                                                                                             • Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung
                                                                                                                                                                                                                                               über Prävention und Förderung von
Eine Region setzt auf die Heilkraft von Wasser und Pflanzen                                                                                                                                                                                    Aktivitäten im Gesundheitsbereich
                                                                                                                                                                                                                                             • Stärkung des regionalen Profils als
                                                                                                                                                                                                                                               Gesundheitsregion
      Sebastian Kneipp hat im 19. Jahrhundert die                                                                                                                                                                                            • Qualitätsoptimierung im Tourismus- und
      Naturheilkunde revolutioniert. Nachdem er seine                                                                                                                                                                                          Freizeitbereich
      schwere, damals noch als unheilbar geltende Tu ­                                                                                                                                                                                       • gemeinsame Vermarktung unter einem
      berkulose durch kurze Bäder in der kalten Donau                                                                                                                                                                                          gemeinsamen Dach
      selbst kuriert hatte, begann er sich intensiv mit
      der gesundheitsfördernden Kraft des Wassers                                                                                                                                                                                            Leistungen des Amtes für Ernährung,
      und der heilenden Wirkung ausgesuchter Pflan ­                                                                                                                                                                                         Landwirtschaft und Forsten Kempten:

                                                                                                                               Jan Greune
      zen zu beschäftigen. Seinem Wirken verdankte                                                                                                                                                                                           Beratung bei der Projektentwicklung
      das schwäbische Wörishofen schon damals einen                                                                                                                                                                                          und Konzeption, Förderabwicklung
      ersten Aufschwung als Kur- und Badeort. Das
      Geheimnis seines Erfolges war die ganzheitliche
                                                                       Erste Informationen über den Aktiv-Park Kneippland ® in der                              Erholung in der Naturtherme Bedernau.
      Behandlung für Körper, Geist und Seele. Der                      Übersicht.
      „Aktiv Park“ in Bad Wörishofen mit seinen Erleb ­
      nisstationen und zahlreichen gepflegten Kneipp-                  erster Linie die Bekanntmachung und Vermark­                                             zu einem Meditationsgarten und in Bad Grönen ­
      anlagen lassen den Besucher hautnah die Wir­                     tung der Angebote sowie die Förderung von                                                bach wurden unterhalb des Schlossbergs
      kungsweisen der fünf Kneipp’schen Säulen, also                   präventiven Aktivitäten im Gesundheitsbereich.                                           17 Outdoor-Fitnessgeräte aufgestellt. Die Ge ­
      von Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen                    Zu diesem Zweck sollen viele einzelne Initiativen                                        meinde Benningen wiederum wirbt mit einem
      und Balance spüren. Die Stationen erkennt man                    im Landkreis vernetzt und gemeinsam überregio ­                                          Info-Zentrum für Flora und Fauna im Natur­
      an fünf farbigen Alu-Stelen, die die Elemente der                nal vermarktet werden.                                                                   schutzgebiet Benninger Ried mit dem weltweit

                                                                                                                                                                                                                                Jan Greune
      Lehre von Kneipp repräsentieren. Sie sind Teil                                                                                                            einzigen Standort der Riednelke. Buxheim hat
      des Konzeptes „Aktiv Park Kneippland ® Unterall-                                                                                                          einen knapp drei Kilometer langen Walderlebnis ­
      gäu“, in dem sich zahlreiche Leader-Projekte zur                 Meeresluft schnuppern                                                                    pfad eingerichtet, wozu auch eine Station im                                                                  In Bad Grönenbach können die
      individuellen Gesundheitsvorsorge zusammenge-                    Besonders hervorgehoben werden sieben so                                                 ehemaligen Kartäuserkloster gehört, die das                                                                   Gäste sportlich kreativ sein.
      funden und vernetzt haben.                                       genannte Erlebnisstationen. Dazu zählen: In Bad                                          Prinzip der Balance im Kneipp’schen Sinne in den
                                                                       Wörishofen eine Gradieranlage, die darin besteht,                                        Mittelpunkt stellt. Kirchheim wiederum bietet
                                                                       dass Thermalwasser mit Sole angereichert, über                                           einen „Sinnen-Park“, eine Begegnungsstätte,
      Eine Gesundheitslandschaft                                       Reisigbündel versprüht und von den Besuchern                                             die Lebenskräfte wecken und helfen soll, im
      Der Landkreis möchte damit die Entwicklung zu                    als Meeresluft wahrgenommen wird. Ein weiterer                                           täglichen Leben das Gleichgewicht zu finden.
      einer Art von Gesundheitslandschaft unterstüt-                   Bestandteil ist ein „Osteo-Walk“ zur Erhaltung                                              Abgerundet wird das reichhaltige Angebot
                                                                                                                                                                                                                                                                              „Meeresluft“ schnuppern in

                                                                                                                                                                                                                                Jan Greune
      zen, deren Angebote neue Zielgruppen sowohl                      der Fitness auch noch im höheren Alter. Ebenfalls                                        noch mit einem Radwegenetz (ebenfalls aus                                                                     der Gradieranlage von Bad
      in der heimischen Bevölkerung, wie auch im                       aus Leader-Mitteln gefördert ist die Naturtherme                                         Leadermitteln unterstützt) sowie zwei Radtouren                                                               Wörishofen, wo Wasser und
      Rahmen des Gesundheitstourismus gewinnen                         mitsamt dem Wasser-Erlebnispfad in Bedernau.                                             quer durch das Kneippland Unterallgäu, die diese                                                              Sole über Reisig vernebelt
      sollen. Gemeinsame Ziele der Initiatoren sind in                 Eine Kneipp-Erlebnistreppe führt in Ottobeuren                                           Erlebnisstationen miteinander verbinden.                                                                      wird.

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Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Kulturzentrum Deutsches
 Fastnachtmuseum Kitzingen                                                                                                                                                                                                                                                          Steckbrief

                                                                                                                                         Fotos : Corinna Petzold (LRA Kitzingen)
                                                                                                                                                                                                                                               Projektträger
                                                                                                                                                                                                                                               Stiftung Kulturzentrum
                                                                                                                                                                                                                                               Fasching – Fastnacht – Karneval

                                                                                                                                                                                                                                               Internetadresse
                                                                                                                                                                                                                                               www.deutsches-fastnachtmuseum.byseum.de

                                                                                                                                                                                                                                               Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                                                               Z.I.E.L. Kitzingen e. V.

                                                                                                                                                                                                                                               Ansprechpartner
                                                                                                                                                                                                                                               Bernhard Schlereth
                                                                                                                                                                                                                                               Tel. 09321/ 2 33 55
                                                                                                                                                                                                                                               Deutsches-Fastnachtmuseum @t-online.de

                                                                                                                                                                                                                                               Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                                                               403 361,- Euro

                                                                                                                                                                                                                                               Effekte
                                        Die Maske des Villinger Narro: eine regionale Brauchform der schwäbisch-alemannischen Fasnet.                                                                                                          • Gestaltung einer deutschland- und europaweit
                                                                                                                                                                                                                                                 einmaligen Einrichtung
                                                                                                                                                                                                                                               • Schaffung eines touristischen und musealen
                                                                                                                                                                                                                                                 Leuchtturmprojekts und damit Stärkung des Kul­

Eine Heimstatt für die Narren der Welt …                                                                                                                                                                                                         turtourismus und der regionalen Lebensqualität
                                                                                                                                                                                                                                               • Stärkung der regionalen Identität und Vernetzung
                                                                                                                                                                                                                                                 regionaler Akteure rund um das Thema Fastnacht,
… und eine neue Adresse im Kitzinger Kulturbetrieb                                                                                                                                                                                               u. a. durch Veranstaltungen zu den Themen
                                                                                                                                                                                                                                                 Brauchformen, Fastnachtskultur, Literatur etc.
                                                                                                                                                                                                                                               • Intensivierung der Bildungsarbeit zum Thema
            Ein Augenzwinkern empfängt den Besucher im                                                                                                                                                                                           Fastnacht z. B. durch neueste museumspäda­
            neuen Fastnachtmuseum in Kitzingen. Gleich am                  Eine lange Tradition                                                                                    Das Deutsche Fastnachtmuseum – ein Ort mit Augenzwinkern.     gogische Methoden
            Eingang wird die These aufgestellt, dass die Zahl              Themen und Ausstellungsmaterial gibt es dafür
            der Narren auf der Welt unendlich und damit                    reichlich. Karneval, Fasching, Fastnacht – das                                                                                                                      Leistungen des Amtes für Ernährung, Land­
            gleichsam auch jeder Besucher selber einer die­                sind schließlich seit mehr als 700 Jahren feste                                                                                                                     wirtschaft und Forsten Neustadt a.d. Saale
            ser Narren sei. Nach dem Um- und Neubau er­                    Bestandteile der abendländischen Kultur. Dazu                                                                                                                       Beratung bei der Projektentwicklung und
            hebt das Deutsche Fastnachtmuseum Kitzingen                    gehören Till Eulenspiegel ebenso wie der venezia­                                                       Teil des Kulturlebens                                       Konzeption, Förderabwicklung
            den Anspruch, europaweit einzigartig zu sein und               nische und der römische Karneval mitsamt ihren                                                          Insgesamt werden im Endausbau 580 Quadrat­
            wird nun als Kulturzentrum viele über den klas­                Einflüssen auf den rheinischen Karneval und den                                                         meter zur Verfügung stehen. Dazu gehören auch
            sischen Museumsbetrieb hinausgehende Ange­                     Münchner Fasching. In Franken ist das Highlight                                                         Veranstaltungsräume für Konzerte, Kabarett­
            bote vorhalten können.                                         natürlich die jährliche Prunksitzung zu Veitshöch­                                                      abende und Lesungen, die das Museum dann voll
               Möglich gemacht hat dies unter anderem auch                 heim, womit auch der Bogen zur Entwicklung                                                              in das Kitzinger Kulturleben integrieren sollen.
            eine großzügige Zuwendung aus dem Leader-                      des politischen Karnevals gespannt ist. Dessen                                                          Die Faschingstradition soll mit modernsten muse­                                     „Eine maßgebliche Vorausset­
            Projekt, mit der ein Teil der neuen Inneneinrich­              historische und aktuelle Hauptakteure werden im                                                         umspädagogischen Maßstäben erlebbar gemacht                                          zung für die Umsetzung des
            tung finanziert wurde. Notwendig wurden die                    neuen Museum ebenfalls gezeigt – einschließlich                                                         werden. Unter anderem mit dem Ziel, die regio­                                       4,5-Millionen-Projekts war
            Aus- und Umbaumaßnahmen, weil in den bishe­                    mancher Ausschnitte aus den Reden.                                                                      nalen Bräuche wiederzubeleben und fortzuführen.                                      die Leader-Förderung. Viele
            rigen Räumen der Brandschutz nicht mehr ge­                                                                                                                               Als offizielles Museum des Bundes Deutscher                                       Nachfragen und das große
            währleistet war. So nutzte man die Chance, die                                                                                                                         Karneval hat die Institution aber Bedeutung weit                                     Interesse bestätigen uns,
            Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen mit                                                                                                                            über Frankens Grenzen hinaus. Und damit nicht                                        dass wir damit für den Touris­
            einem Neubau zu ergänzen und nach modernster                                                                                                                           genug: Das Haus beherbergt das Zentralarchiv                                         mus und die Kultur, für die
            Museumsdidaktik zu gestalten.                                                                                                                                          des Fastnachtswesens für Deutschland und Euro­                                       Gesellschaft und Lebensquali­
                                                                                                                                                                                   pa, so dass eine europaweite Ausstrahlung zu                                         tät, für die Bildung und die
                                                                                                                                                                                   erwarten ist.                                                                        wirtschaftliche Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                                               im Kitzinger Land ein außergewöhnliches Leuchtturm­
            Deutsches Fastnachtmuseum

                                                                                                                                                                                                                                               projekt verwirklichen. Nach dem Grundsatz: „Historisch
                                                                                                                                                                                   Ein Museum für alle                                         fundiert, unterhaltsam aufbereitet und närrisch
            Foto: Daniela Sandner,

                                                                                                                                                                                   Gut für Kitzingen und den Tourismus in der Re ­             garniert“ freuen wir uns auf viele Interessenten aus
                                                                                                                                                                                   gion, vor allem wenn man bedenkt, dass nicht nur            nah und fern.“
                                                                                                                                                                                   Faschingsgruppen im neuen Museum Inspiration
                                                                                                               Das Museum beherbergt
                                                                                                                                                                                   suchen werden sondern ein Besuch letztlich für              Bernhard Schlereth, 1. Vorsitzender
                                                                                                               historische Plakate und
                                                                                                               eine der wohl weltweit
                                                                                                                                                                                   alle Bevölkerungsgruppen interessant ist – zumal            Stiftung Kulturzentrum Fasching-Fastnacht-Karneval
            Der Hörstift eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich des                                            größten Sammlungen von                                              wenn das Thema so umfassend und anschaulich
            musealen Audioguides.                                                                              Orden und Plaketten.                                                aufbereitet ist wie hier.

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Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Schweben, in die Ferne schweifen –
 Flying Fox und Aussichtsturm                                                                                                                                                                                                               Steckbrief

                                                                                                                                                                                                  Projektträger
                                                                                                                                                                                                  Wildpark Oberreith GmbH&Co. KG

                                                                                                                                                                                                  Internetadresse
                                                                                                                                                                                                  www.wildpark-oberreith.de

                                                                                                                                                                                                  Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                                                  LAG Mühldorfer Netz e. V.

                                                                                                                                                                                                  Ansprechpartner
                                                                                                                                                                                                  Wildpark Oberreith
                                                                                                                                                                                                  Thomas Mittermair, Geschäftsführer
                                                                                                                                                                                                  Oberreith 6a, 83567 Unterreit
                                                                                                                                                                                                  Tel. 08073 / 91 54 61

                                                                                                                                                                                                  Leader-Förderung
                                                                                                                                                                                                  121 523,- Euro

                                                                                                                                                                                                  Effekte
                       Wagemutige Besucher können an stählernen Seilen 400 Meter weit über das ganze Gelände hinwegfahren.                                                                        • Schaffung von Arbeitsplätzen
                                                                                                                                                                                                  • Erhöhung der regionalen Wertschöpfung
                                                                                                                                                                                                    und Wettbewerbsfähigkeit
                                                                                                                                                                                                  • Steigerung der Attraktivität der Region

Schöne Aussichten                                                  Der Landkreis Mühldorf am Inn und mit ihm die
                                                                   ganze Gegend zwischen Inn und Salzach im süd­
                                                                   östlichen Oberbayern sind auf gutem Wege, eine
                                                                                                                                                                                                  Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                                                                                                                                                  Landwirtschaft und Forsten Rosenheim:

für Groß und Klein                                                 besonders anziehende Freizeitregion für Einheimi­
                                                                   sche und Urlauber zu werden. Neueste Attraktion
                                                                   ist das Projekt „Flying Fox – Schweben und in             Ebenso luftig und mit guter Fernsicht: Vom 30 Meter hohen
                                                                                                                                                                                                  Beratung bei der Projektentwicklung
                                                                                                                                                                                                  und Konzeption, Förderabwicklung

                                                                   die Ferne schweifen“ im Wildpark Oberreith. Es            Aussichtsturm geht der Blick bis zu den Alpen.

Die Urlaubsregion Inn-Salzach                                      besteht aus einem zwölfstöckigen Aussichtsturm
                                                                   von mehr als 30 Metern Höhe, von dem aus

wird noch attraktiver                                              Stahlseile 400 Meter weit über das ganze Freizeit­
                                                                   gelände bis zu einem Landeturm gespannt sind.
                                                                   In kräftigen Gurten hängend und gut gesichert,
                                                                   können wagemutige Jugendliche und Erwachse­
                                                                   ne in flotter Fahrt juchzend hinabsausen.

                                                                   Froh über Leader
                                                                   Was für die meisten Besucher eine Riesengaudi
                                                                   darstellt, bedeutete für die Projektträger des
                                                                   Wildparks zunächst einmal eine handfeste Inves­
                                „Das Leaderprogramm                tition von annähernd einer halben Million Euro.           Spontane Aktion bei der Einweihung: Minister Helmut         „Beim 2. Mal wird‘s dann richtig schön,“ so Minister
                                                                                                                             Brunner und Landrat Georg Huber gehen mit gutem             Brunner nach seiner Fahrt im Flying Fox.
                                unterstützt nicht                  Die Gesellschafter, ein Zusammenschluss von
                                                                                                                             Beispiel voran.
                                nur die Kommunen,                  sechs engagierten Landwirten, waren deshalb
                                sondern auch private               froh, im Rahmen der Leader-Förderung Geld von             Gastronomie. Flying Fox und Aussichtsturm                   denn auch ein „Leuchtturmprojekt“ für die ganze
                                Unternehmen, von                   der Europäischen Union zu bekommen, immerhin              machen den Besuch noch reizvoller. Bei der Ein ­            Urlaubsregion. Und wagte dann sogar spontan
                                deren Eigeninitiative              25 Prozent der zuschussfähigen Kosten, insge­             weihungsfeier für den Flying Fox und den Turm,              selbst eine Fahrt in luftiger Höhe. Sein Kommen ­
                                die gesamte Region                 samt 121 523 Euro. Besonders erwähnenswert                zu der auch Landwirtschaftsminister Helmut                  tar nach diesem Flug-Erlebnis: „Beim 2. Mal
                                profitier t.“                      ist dabei, dass insgesamt bereits drei Mal mit            Brunner angereist war, betonte Landrat Georg                wird‘s dann richtig schön“.
                                                                   Leader-Mitteln gefördert wurde: beim Wildpark             Huber die überregionale Bedeutung dieser Ein ­
                                Georg Huber,                       selbst, beim Hochseilgarten und jetzt bei Turm            richtung, die zugleich auch eine wichtige weitere
                                Landrat im Landkreis               und Flying Fox.                                           Einkommensquelle für die Landwirte sei. Minister            Für jüngere Gäste
                                Mühldorf a. Inn                                                                              Brunner wiederum staunte über die stürmische                Auch der Verein Bauernland Inn-Salzach mit
                                                                                                                             Entwicklung, die das Projekt seit seinen Anfän ­            seinen mehr als 100 Mitgliedern sowie die Tou ­
                                                                   Ein Leuchtturm-Projekt                                    gen vor zehn Jahren genommen hat. Die Fläche                rismusgesellschaft Inn-Salzach e. V. betrachten
                                                                   Der Wildpark war immer schon Anziehungspunkt:             wuchs von 10 auf 15 Hektar, die Besucherzahl                den Ausbau des Wildparks Oberreith als einen
                                                                   Er beherbergt eine Vielzahl verschiedenster Tiere         habe sich auf 120 000 verdreifacht, darunter 40             wichtigen Beitrag zur Stärkung der Infrastruktur
                                                                   vom Hängebauchschwein bis zu Greifvögeln,                 Prozent Kinder, und auch die Anzahl der Beschäf­            des Fremdenverkehrs. Dies nicht zuletzt deshalb,
                                                                   einen Waldseilgarten, diverse Kinderspielgeräte,          tigten sei kräftig angewachsen. Er nannte die               weil damit vor allem die jüngeren Urlaubsgäste
                                                                   sogar eine Sternwarte und natürlich auch eine             neue Anlage in Anspielung auf den hohen Turm                angesprochen werden.

 16                                                                                                                                                                                                                                                 17
Blickpunkt Leader in Bayern - Bürger gestalten ihre Heimat.
Leader bedeutet …

                                                                                                                … die Weichen
                                                                 Mit Leader                                 für die Zukunft stellen
                                                               bekommt Europa                              und die Zusammenarbeit
                                                                 ein Gesicht.                                       fördern.
                                                                                                                                                              Bürger und
                                                                                                                                                           Gemeinden arbeiten
                                                                                                Verbundenheit                                                Hand in Hand.
                                    Leader bringt
                                die Menschen in der                                         der Menschen schafft
                                 Region zusammen.                                             Selbstbewusstsein
                                                                                             im ländlichen Raum.
                                                       Vernetzung                                                                        Leader
                                                                                                                                      baut Brücken
                                                                                                                                      zwischen den
                                                                                                                                      Generationen.            … regionale Ressourcen nutzen,
                                                                                                                                                                  Ideen und Kräfte bündeln
                                                                                                                                                                 und zu einer gemeinsamen

                                         Leader bedeutet …                                                                                                             Sache machen.

                                                                       aus Sicht der Akteure vor Ort …
                                                                                                                             Jeder Euro Leader-Förderung generiert
                                                                                                                          ein Vielfaches an Investitionen, stößt Projekte
                                                                                                                              an und bringt unsere Region vorwärts.
                                                                    Infrastruktur
                          Zukunftschancen

                                                                                                              … die Lebens-
                                                                                                                standards
                                                                                                              auszugleichen.                        Soziale
                                                                          … zukunftsträchtige                                                     Versorgung              … Aktivierung
                                         Leader überwindet
                                                                              Entwicklung                                                                               von Privatpersonen
                                         das Kirchturmdenken
                                                                         des ländlichen Raums.                                                                            zur Umsetzung
                                          in den Gemeinden.
                                                                                                                                                                          von Projekten.

                                                                                                                 … über den Tellerrand hinausschauen,
                                                                                                               Gleichgesinnte verbinden und gemeinsam
                                                                                                                partnerschaftlich die Region entwickeln.

     Zentrale Ansprechpartner, Berater und Koordinatoren
     für LEADER in Bayern sind die LEADER-Manager.
     Die Kontaktdaten und Zuständigkeitsgebiete der
     bayerischen LEADER-Manager sind im Internet abrufbar
     unter www.leader.bayern.de

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Netzwerkmanagement Senioren-
gemeinschaft Kronach Stadt & Land                                                                                                                                                                                                                 Steckbrief

                                                                                                                                 Sie kooperiert deshalb mit allen sozialen Verbän­                         Projektträger
                                                                                                                                 den im Landkreis. Die Leistungen sind so viel­                            Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e. V.
                                                                                                                                 fältig wie das Leben selbst: Besorgungen und
                                                                                                                                 Begleitung bei Einkäufen, Fahrdienste, Behörden­                          Internetadresse
                                                                                                                                 gänge, Hausarbeit aller Art einschließlich der                            www.seniorengemeinschaft-kronach.de
                                                                                                                                 Wäsche, Gartenarbeit und Winterdienst, hand­
                                                                                                                                 werkliche Hilfe rund ums Haus, Versorgung von                             Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                 Haustieren und Hilfestellung nach Erkrankungen.                           Landkreis Kronach im Frankenwald
                                                                                                                                 Angeboten und eifrig genutzt werden aber auch
                                                                                                                                 Begleitungen in der Freizeit, etwa zu Besuchen                            Ansprechpartner
                                                                                                                                 der Krankengymnastik oder des Friseurs, Spazier­                          Seniorengemeinschaft Kronach
                                                                                                                                 gängen, Gottesdiensten und auch zur Grabpflege                            Stadt und Land e. V.
                                                                                                                                 auf dem Friedhof.                                                         Bianca Fischer-Kilian
                                                                                                                                                                                                           Dennig 4 , 96317 Kronach-Friesen
                                                                                                                                                                                                           Tel. 09261 / 9 100 115
                                                                                                                                 Nicht umsonst,                                                            Fax 09261 / 9 100 116
                                                                                                                                                                                                           info @seniorengemeinschaft-kronach.de
                                                                                                                                 aber preiswert …
                                                                                                                                 Das alles gibt es nicht umsonst, aber zu er­                              Leader-Förderung
          In fröhlicher Runde werden Problemlösungen diskutiert.   Jüngere helfen Älteren bei körperlich schwierigen Arbeiten.   schwinglichen Preisen, die weit unter den sonst                           80 267,- Euro
                                                                                                                                 üblichen Marktpreisen für solche Leistungen
                                                                                                                                 liegen. Die Jahresmitgliedschaft kostet 30 Euro                           Effekte
                                                                                                                                 (Ehepaare 45 Euro) und je Stunde Hilfeleistungen                          • Senioren können möglichst lange aktiv und

Länger in den eigenen vier Wänden leben                                                                                          werden 8 Euro fällig, sechs davon für den Helfer.
                                                                                                                                 Mit dem Rest werden die laufenden Unkosten
                                                                                                                                 des Vereins bestritten, insbesondere die Koordi­
                                                                                                                                                                                                             selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden
                                                                                                                                                                                                             leben
                                                                                                                                                                                                           • Mitglieder bekommen eine schnelle und

In der Seniorengemeinschaft Kronach helfen sich alle gegenseitig                                                                 nierung der diversen Hilfeleistungen. Man kann
                                                                                                                                 aber auch Leistungen bargeldlos untereinander
                                                                                                                                                                                                             unbürokratische Hilfe bei vorübergehenden
                                                                                                                                                                                                             Engpässen
                                                                                                                                 austauschen oder erarbeitete Guthaben an­                                 • Leistungstausch ermöglicht finanzielle
                                                                                                                                 sammeln, die man vielleicht später in Form von                              Entlastung der Mitglieder
                                                                                                                                 Gegenleistungen in Anspruch nehmen kann.                                  • Gegenseitige Unterstützung bei der Gestaltung
                                                                   Garten pflegen, Schnee schaufeln, Einkaufen                                                                                               und Bewältigung des Alltags
                                                                   oder Behördengänge: Solche Dinge werden mit                                                                                             • Generationenübergreifende Zusammenarbeit
                                                                   zunehmendem Alter immer mühsamer und be­                      … und bestens organisiert
                                                                   schwerlicher. Was liegt da näher, als sich tatkräf­           Mit den Zuschüssen der Europäischen Union über                            Leistungen des Amtes für Ernährung,
                           „Durch die Leader-Förderung ist es      tig gegenseitig zu helfen? Im Landkreis Kronach               das Leader-Programm wird vor allem ein Netz­                              Landwirtschaft und Forsten Münchberg
                           möglich geworden, eine intensive        hat man auf diese Frage schon eine Antwort                    werkmanagement für die Seniorengemeinschaft                               Beratung bei der Projektentwicklung
                           Mitgliederarbeit sowie Vorstellung      gefunden. Sie heißt „Seniorengemeinschaft Kro­                eingerichtet mit einer Spezialsoftware zum Auf­                           und Konzeption, Förderabwicklung
                           des Konzeptes der Seniorenge­           nach Stadt und Land e. V.“ und wurde vor drei                 bau eines Tauschrings, der die Generationen
                           meinschaft in mittlerweile allen        Jahren auf Initiative der engagierten Mitbürgerin             übergreift und verbindet. Dazu gehört auch eine
                           bayerischen Regierungsbezirken zu       Bianca Fischer-Kilian gegründet. Dank der großzü­             Vollzeitarbeitskraft für die Dauer von zunächst
                           betreiben. Gründungen nach dem          gigen Förderung durch Leader konnte das Vorha­                drei Jahren.
                           Vorbild der Seniorengemeinschaft        ben nun auch auf ein solides Fundament gestellt
                           Kronach Stadt und Land e. V. sind       werden. Die Idee ist ebenso simpel wie beste­
                           bereits erfolgt beziehungsweise         chend. Senioren helfen Senioren, Junge helfen
                           befinden sich in der Planungsphase.     Senioren und diese wiederum den Jungen. Jeder
                           So wird eine flächendeckende            nach seinen Kräften und Fähigkeiten. Gemein­
                           Vernetzung nicht nur innerhalb          sames Ziel ist es, den älteren Menschen länger
                           des Landkreises Kronach, sondern        ein selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten
                           eventuell bayernweit möglich.           häuslichen Umgebung zu ermöglichen und die
                           Durch dieses koordinierte bürger­       Familienangehörigen zu entlasten, wenn mehrere
                           schaftliche Engagement wird             Generationen unter einem Dach leben.
                           erreicht, dass den Seniorinnen und
                           Senioren ein selbstbestimmtes
                           Leben in den eigenen vier Wänden        Vielfältige Leistungen
                           so lange als sinnvoll ermöglicht        Die Seniorengemeinschaft zählt inzwischen rund
                           wird“.                                  380 Mitglieder, die allesamt gerne daran mitarbei­
                                                                   ten wollen, die Probleme zu lösen, von denen
                           Bianca Fischer-Kilian                   sie alle früher oder später betroffen sein werden.
                                                                   Die Selbsthilfe-Gemeinschaft sieht ihre Arbeit als
                                                                   Ergänzung zu den professionellen Hilfsdiensten.               Große Entlastung: Der Einkauf wird direkt an die Tür gebracht.   Wie funktioniert das? Gut, wenn jemand hilft.

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Geführte Wanderungen
        mit Goldwaschen                                                                                                                                                                                  Steckbrief

                                                                                                    Wanderwege nicht nur                                        Projektträger
                                                                                                                                                                Stadt Oberviechtach
                                                                                                    für Goldwäscher
                                                                                                    Unterstützt mit einem kräftigen Zuschuss aus                Internetadresse
                                                                                                    dem Leader-Programm ist ein Gold-Lehrpfad                   www.oberviechtach.de
                                                                                                    angelegt worden, der auf drei verschiedenen
                                                                                                    Routen zum Wandern einlädt. Die Wege sind                   Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                    maximal 4 Kilometer lang und führen entlang der             LAG Brückenland Bayern-Böhmen/
                                                                                                    heute noch reichlich vorhandenen historischen               Südlicher Oberpfälzer Wald – Ceský les
                                                                                                    Spuren des mittelalterlichen Goldabbaus. Aus­
                                                                                                    gangspunkt für die Wanderungen ist die Info-                Ansprechpartner
                                                                                                    Stelle bei „Gütting“, südöstlich von Unterlangau,           Sigrid Breitschafter
                                                                                                    8,5 Kilometer von Oberviechtach entfernt, wo                Tourismusbüro Oberviechtach
                                                                                                    die Geschichte des Goldabbaus mit Schautafeln               Tel. 09671/ 3 07 16
                                                                                                    anschaulich dargestellt wird.                               tourismus@oberviechtach.de

                                                                                                                                                                Leader-Förderung
                                                                                                                                                                13 136,- Euro

                                        Was da gelb schimmert, das sind nur die Dotterblumen.                                                                   Effekte
                                                                                                                                                                • mehr als 2000 zusätzliche Besucher bzw.
                                                                                                                                                                  Wanderer jährlich
                                                                                                                                                                • zusätzliches Freizeitangebot

     Dem Edelmetall auf der Spur                                                                                                                                  (v. a. für Kinder bzw. Kindergeburtstage)
                                                                                                                                                                • mit dem Goldlehrpfad ist ein neuer Wander­
                                                                                                                                                                  weg entstanden
                                                                                                                                                                • Aufwertung der angrenzenden Wanderwege
     Auf zum Goldwaschen nach Oberviechtach!
                                                                                                    Echte Suche nach echtem Gold in echten Kostümen!            Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                                                                                                                Landwirtschaft und Forsten Neumarkt i.d.Opf
                                        Gold in Bayern? In der Oberpfalz? Kaum zu glau­             Es gibt natürlich auch geführte Wanderungen, bei            Beratung bei der Projektentwicklung
                                        ben, und doch ist es wahr: In der Gegend nördlich           denen der Wanderführer im historischen Kostüm               und Konzeption, Förderabwicklung
                                        von Cham wurde nachweislich bereits im frühen               als „Venezianer“ erscheint. Der Begriff hatte
                                        14. Jahrhundert nach Gold geschürft. Und seit               sich vor Jahrhunderten eingebürgert, weil immer
                                        dieser Zeit, also seit mehr als 600 Jahren, stand           wieder Goldsucher aus Italien, und speziell aus
                                        und steht die Stadt Oberviechtach bei der Suche             Venedig, auftauchten, die im Auftrag dortiger
                                        nach edlen Metallen in Bayern ganz vorne auf der            Goldschmiede in den Bergen Bayerns nach dem
      „Der Gold-Lehrpfad mit seiner     Liste.                                                      Edelmetall forschten. Sie trugen fremdländische
    regionalen Besonderheit ist ein        Richtiger Bergbau wird hier schon lange nicht            Tracht und brachten einen Hauch der großen wei­
 wichtiges touristisches Aushänge­      mehr betrieben, aber es ist zum Beispiel noch               ten Welt mit.
 schild der Stadt Oberviechtach. Er     keine 20 Jahre her, dass sogar der Preussag-                   Die akribische Tätigkeit der Venezianer können
   verbindet in einzigartiger Weise     Konzern intensive Untersuchungen des Unter­                 Besucher heute hautnah nachempfinden, wenn
Geschichte und herrliche Natur. Bei     grundes angestellt hat – allerdings ohne den er­            sie selbst zu Schaufel und Pfanne greifen, um ei-
den erlebnisreichen Goldwanderun­       hofften Erfolg.                                             genhändig Gold aus den Bachläufen zu waschen,
       gen wird dies den Besuchern         Wenn sich auch die Ausbeute im großen Stil               natürlich unter fachkundiger Anleitung. Kein Wun­
          eindrucksvoll vermittelt.“    nicht lohnt, so führen die Bäche rund um Unter­             der, dass dieses Angebot besonders bei Kindern
                                        langau heutzutage doch immerhin noch so viel                sehr beliebt ist!
     Heinz Weigl, 1. Bürgermeister      Gold, dass die Idee entstand, mit einem touristi­              Damit Besucher auch auf eigene Faust den         Spannend: Manchmal bleiben in den Pfannen kleine glän­
                                                                                                                                                        zende Brösel zurück!
                                        schen Angebot daran anzuknüpfen.                            Goldlehrpfad erkunden können, war es nötig, die
                                                                                                    Wege auszubauen und in schwer zugänglichen
                                                                                                    morastigen Bereichen möglichst naturnah zu          Gut für die ganze Region
                                                                                                    befestigen. Dazu gehörte auch der Bau einiger       Das Projekt der geführten Wanderungen mit
                                                                                                    Brücken über die Bäche, vorwiegend aus Baum­        Goldwaschen ist vernetzt mit den bereits von
                                                                                                    stämmen und Bohlen.                                 Leader geförderten Projekten „Goldlehrpfad mit
                                                                                                                                                        Museumsaußenstelle“ und „Doktor-Eisenbarth­
                                                                                                                                                        und Stadtmuseum Oberviechtach“. Die damit
                                                                                                                                                        verbundenen Maßnahmen der Öffentlichkeits­
                                                                                                                                                        arbeit kommen somit allen Projekten und der
                                                                                                                                                        gesamten Region zugute.
                                                                                                                                                           Und wer weiß? Vielleicht findet eines Tages
                                        Info-Tafeln am Ausgangspunkt des Goldlehrpfades erläutern                                                       ein Sommergast die von den Venezianern ge­
                                        die Geschichte des Goldabbaus.                                                                                  suchte Goldader ...

       22                                                                                                                                                                                                        23
Gesunde Ernährung durch regionale Produkte
„Na(h) gut – nah kaufen, gut essen“                                                                                                                                                                                                               Steckbrief
                                                                                                                                                                     „Das Leader-Projekt stärkt
                                                                                                                                                                     das Bewusstsein der Kinder              Projektträger
                                                                                                                                                                     dafür, wo unsere Lebensmittel           Wittelsbacher Land e. V.
                                                                                                                                                                     herkommen und wie sie
                                                                                                                                                                     produziert werden. Neben der            Internetadresse
                                                                                                                                                                     regionalen Bindung lernen               www.wittelsbacherland.de
                                                                                                                                                                     Kinder, wie man frische
                                                                                                                                                                     Produkte zubereiten kann,               Lokale Aktionsgruppe
                                                                                                                                                                     so dass es gesund ist,                  Wittelsbacher Land e. V.
                                                                                                                                                                     schmeckt und dabei auch
                                                                                                                                                                     noch Spaß macht. Ziel ist               Ansprechpartner
                                                                                                                                                                     es, das Werteverständnis                Wittelsbacher Land e. V.
                                                                                                                                                                     gegenüber gesunder Ernäh­               Beate Oswald-Huber
                                                                                                                                                                     rung zu stärken, denn was               Münchener Straße 9
                                                                                                                                                                     Hänschen nicht lernt, lernt             86551 Aichach
                                                                                                                                                                     Hans nimmermehr“.                       Tel. 08251/ 9 22 59

                                                                                                                                                                     Christian Knauer, Landrat               Leader-Förderung
                                                                                                                                                                     Landkreis Aichach-Friedberg             42 354,- Euro
                                                                                                                                                                     und 1. Vorsitzender Wittels­
                                                          Kochen lernen macht Spaß – nicht nur wegen der schicken Kochmützen.                                        bacher Land e. V.                       Effekte
                                                                                                                                                                                                             • nachhaltiges, schulergänzendes,
                                                                                                                                                                                                               abgestimmtes Bildungsangebot
                                                                                                                                                                                                             • Bewusstsein für gesunde Ernährung fördern

Was Hänschen nicht lernt,                                                                                                                                                                                    • Stärkung von regionalen Produkte
                                                                                                                                                                                                               bzw. Nahversorgung

           lernt Hans nimmermehr
                                                                                                                                                                                                             • Erhalt der regionalen Kochkultur
                                                                                                                                                                                                             • Essenszubereitung als gemeinsames Erleben
                                                                                                                                                                                                             • Sensibilisierung der Öffentlichkeit

     Gesundes Essen macht Spaß und nicht dick                                                                                                                                                                Leistungen des Amtes für Ernährung,
                                                                                                                                                                                                             Landwirtschaft und Forsten Nördlingen
                                                                                                                                                                                                             Beratung bei der Projektentwicklung
     Jedes sechste Kind im Landkreis Aichach-Fried­                  allen Sinnen zu erleben. Zur Vertiefung sollen sich                                                                                     und Konzeption, Förderabwicklung
     berg bringt zu viele Kilos auf die Waage, ist also              dann die Kleinen fächerübergreifend mit dem                Im Malwettbewerb sind der Phantasie keine Grenzen
     schlichtweg zu dick. Damit das nicht so bleibt                  Thema „Gesunde Ernährung“ beschäftigen und                 gesetzt.
     oder gar noch schlimmer wird, hat sich der Verein               ihre Ideen auch beispielsweise in einem Malwett­
     Wittelsbacher Land mit den Kindergärten, den                    bewerb ausdrücken.                                         Tier- und Umweltschutz. Wie Fleisch und Gemü­
     Schulen und den Eltern der Kinder zusammen­                                                                                se, Salat und Obst, Milch und Eier anschließend
     getan, um das Übel an der Wurzel zu bekämpfen.                                                                             in ein wohlschmeckendes Gericht verwandelt
     Gesunde Ernährung mit Produkten aus der eige­                   Lernen beim Direktvermark­                                 werden können, das zeigen die Gastwirte aus
     nen Region steht nun für mehrere Jahre auf dem                                                                             dem Wittelsbacher Land ihren kleinen Gästen
     Stundenplan. Das Programm heißt „Na(h) gut                      ter und in der Kochschule                                  dann in der „Kinderkochschule“. Der Höhepunkt
     – nah kaufen, gut essen“ und zielt darauf ab, die               Ein weiterer Baustein des Projekts sind Betriebs-          ist das anschließende gemeinsame Essen, bei
     Kinder weg zu bringen vom Fastfood und hin zum                  besuche. Die Kinder sollen die Direktvermarkter            dem all die leckeren Gerichte auch verspeist wer­
     schmackhaften Essen. Finanziert wird das rund                   und deren Produkte in ihrer Umgebung ebenso                den. So erleben die Kinder auf spielerische Wei­                     Zum Schmecken lernen gehört auch Theorie.
     100 000 Euro teure Vorhaben vom Verein Wittels­                 kennen lernen wie die Herstellung auf dem                  se, dass gesundes Essen viel besser schmeckt
     bacher Land, dem Freistaat Bayern und der Euro­                 Bauernhof und die kurzen Transportwege bis zum             als Fastfood aus der Tüte und dass auch die Zu­
     päischen Union.                                                 Verbraucher. Thematisiert wird dabei auch der              bereitung schon viel Spaß machen kann.                               Wichtige Vorbildfunktion
                                                                                                                                                                                                     Damit es hier nicht bei kurzzeitigen Erfolgen bleibt,
                                                                                                                                                                                                     werden auch die Eltern in das Projekt eingebun­
     Schulung des Geschmacks                                                                                                                                                                         den. Sie sollen die Kinder dabei unterstützen, ein
     Zur gesundheitsbewussten Ernährung gehört                                                                                                                                                       gesundes und verantwortungsbewusstes Essver­
     eine solide Kenntnis dessen, was man täglich zu                                                                                                                                                 halten zu entwickeln und dabei aktiv mitmachen.
     sich nimmt. Oft könnten, so erläutert die Projekt­                                                                                                                                              Denn die Erwachsenen sind die Vorbilder – und
     managerin Beate Oswald-Huber, die Kinder we­                                                                                                                                                    zudem bringt ihnen gesunde Ernährung die glei­
     gen der Überflutung mit künstlichen Aromen aus                                                                                                                                                  chen Vorteile wie den Kindern. Außerdem will der
     der industriellen Nahrungsmittelproduktion ge­                                                                                                                                                  Verein Wittelsbacher Land die Lehrerinnen und
     schmacklich nicht einmal mehr einen Apfel von                                                                                                                                                   Lehrer sowie die Erzieherinnen und Erzieher in den
     einer Karotte unterscheiden. Wichtig sei deshalb                                                                                                                                                Kindergärten eigens dafür schulen, die einzelnen
     eine Schulung des Geschmacks durch ausgebil­                                                                                                                                                    Bausteine des Projekts eigenständig umzusetzen,
     dete Ernährungsfachkräfte, die den Kindern bei­                                                                                                                                                 so dass das Vorhaben künftig ohne Fremdunter­
     bringen, frische Lebensmittel aus der Region mit                Kinder lernen Obst und Gemüse kennen und schmecken.        In der Kochschule wird Leckeres aus der Region verarbeitet.          stützung fortgeführt werden kann.

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