EINE REGION IM AUFWIND - Die Erfolgsgeschichte. In Wort und Bildern - Gemeinsame Region Schneebergland Kleinregion Schwarzatal ...
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EINE REGION IM AUFWIND Die Erfolgsgeschichte. In Wort und Bildern Gemeinsame Region Schneebergland Kleinregion Schwarzatal Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax
INHALTSVERZEICHNIS 04 Was ist LEADER? 05 Mitgliedsgemeinden 06 Wie ist LEADER? 07 Wer ist LEADER? 08 Das bringt die neue Förderperiode: LE 2020 09 Projektauswahlprozess 10 Kurzer Rückblick LE 2007-13 Wirtschaft 12 Demographie-Check NÖ Süd 14 Interview Wolfgang Seidl 16 Legekükenbrüterei Schropper Gloggnitz 17 Betriebswirtschaftliche Förderung 18 Fruchtwelt Mohr Sederl Land- u. Forstwirtschaft 20 Buschenschank 22 Errichtung Forst- und Güterstraßen 23 Forstförderung Bildung 24 Lernende Region NÖ - Bildungsstrategie 25 Regionale Bildungskalender und Bildungsdatenbank Tourismus 26 Erlebnisraumbeschilderung 27 Qualifizierung: Hütten & Wandern 28 Wander- und Wasserwelt Myrafälle 30 Schneebergbahn Jugend & Frauen 32 Wirtschaft anders denken 33 Jugend für das Schneebergland 34 Thema Kooperationsprojekte: Die Keaföhrenen 35 Diplomarbeitsbörse Energie 38 Regionales Energiekonzept und Energieabkommen 39 Energieausweise für Gemeindegebäude 40 Biomasse/Fernwärme Bad Fischau 41 Pelletsstudie 42 Klima- und Energiemodellregion NÖ Süd Dorferneuerung 44 Neugestaltung des Bahnhofplatzes 46 Partner 47 Destination Wiener Alpen in Niederösterreich Tourismus GmbH 48 NÖ.Regional.GmbH Büro Industrieviertel 49 Mobilitätsmanagement Industrieviertel 50 Gemeinsame Region Schneebergland 52 Weltkulturerberegion Semmering-Rax 54 Kleinregion Schwarzatal 56 Interview Raika Neunkirchen/Schwarzatal Geschäftsstellenleiter Dir. Mag. Josef Anzenberger 58 QVB Neunkirchen 59 Danksagung und Ausblick Magazin 2016 2
Bürgermeister Josef Laferl. Obmann Gemeinsame Region Schneebergland EINE Informationsbroschüre hat die Aufgabe, über themenrelevante Inhalte zu berichten. Unser nun vorlie- gendes Magazin soll dazu dienen, gemeinsam Geplantes und gemeinsam Erreichtes einer breiten Öffentlich- keit zugänglich zu machen, um noch mehr Menschen für die Idee LEADER zu begeistern. LEADER unterstützt Projekte in der jeweiligen Region. Ziele dabei sind, Innovationen zu fördern, eine höhere Wertschöpfung zu lukrieren, Arbeitsplätze zu sichern respektive zu schaffen – und dadurch die Lebensqualität zu erhöhen. Erhöhen bedeutet, etwas hinauf zu transferieren, etwas in Bewegung zu setzen. Bewegung ist nicht nur der körperlichen Fitness zuträglich. Auch regionale Entwicklung braucht Bewegung, um in Form zu kommen, um in Form zu bleiben. Mit LEADER ist es allen Beteiligten gemeinsam gelungen, unsere Regionen bereits heute für übermorgen topfit zu machen. Viele haben mit ganzer Kraft und vollem Elan erfolgreich gearbeitet. In alle Richtungen wurde gedacht und gemacht. Unser eigener „Regionen-Kom- pass“ hat jedoch noch eine fünfte Richtung: Aufwärts. Unsere Regionen befinden sich im Aufwind. Das ist kein Trend, keine Tendenz, das ist eine Entwicklung. Darauf können wir wirklich stolz sein und es weiter erzählen. Das Magazin ist einer dieser Erzähler. Wir wünschen Ihnen mit dieser wirklich gelungenen Broschüre informa- tive Lesezeiten und persönliche Impulse. » Heute an morgen denken, war gestern. Wir denken an übermorgen. « Bürgermeisterin Irene Gölles. Obfrau Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax REGION IM engeren Sinn ist ein Gebiet, das geografisch, politisch, ökonomisch oder administrativ eine Ein- heit bildet. Durch LEADER wird noch eine zusätzliche Bindung geschaffen. LEADER ist jenes Seil, bei dem alle diejenigen, die daran ziehen, wissen, dass alle in dieselbe Richtung ziehen – nämlich her zur Region und damit zu den Menschen der Region. In unserem wunderbaren Land gedeiht und wächst sehr viel in gesunden Böden und auf ebensolchen Bäumen. Die Erhaltung bzw. die Steigerung unserer Lebensqualität in ländlichen Regionen jedoch nicht. Da müssen wir schon selbst Hand anlegen. Aber das war uns nie fremd. Mit LEADER haben wir eine große Chance, das Aufblühen unserer Regionen auch für die nachkommenden Generationen zu gewährleisten. Es liegt an uns, die Chancen zu ergreifen und sie zu uns her zu ziehen. Die lokalen AkteurInnen arbeiten konsequent an der Umsetzung von zukunftsorientierten Strategien und sind somit Vorbilder und Vorausgeher. Die Menschen vor Ort sehen, dass diese Fördergelder wirklich direkt bei den Menschen hier ankommen, die Strukturen sind überschaubar. Apropos schauen, mit dem Engagement der beteiligten Player der Region, mit dem JA der Menschen zu ihrer unmittelbaren Heimat und dem Förderin- strument LEADER können wir alle gemeinsam zuversichtlich in die Zukunft schauen. Da bin ich mir sicher. » Regionen sind Herzstücke. Zurück zu diesen und damit vorwärts. « Vizebürgermeister Mag. Christian Samwald. Obmann Kleinregion Schwarzatal AUFWIND kann sowohl eine örtlich begrenzte, vertikale Luftbewegung als auch eine persönliche Auf- und damit Vorwärtsbewegung im Sinne einer wünschenswerten Steigerung von wesentlichen Lebensfaktoren be- deuten. Für das eine zeichnet die Thermik verantwortlich. Für das andere Menschen, die ein gemeinsames Ziel definieren, anpacken – und umsetzen. Die LEADER Förderungen sind nahezu ein Förderband Richtung Stärkung der Regionen. LEADER öffnet Türen, die davor versperrt waren. LEADER verfolgt mit der Bevölkerung das gemeinsame Ziel, aus einem Aufwind einen Aufschwung zu ma- chen und diesen zu halten. Niemand ist einer Region näher als jene Menschen, die aus dieser Region kommen, diese Region leben und lieben. Die lokale Bevölkerung hat das Wissen und das Gespür für die Zukunft ihres Umfeldes. Unsere LEADER-Region NÖ Süd umfasst 33 Mitgliedsgemeinden, die in drei Kleinregionen aufgeteilt sind, als da wären die Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax, die Gemeinsame Region Schneebergland und die Kleinregion Schwarzatal. LEADER schafft für diese Regionen Spiel- und Handlungsräume. In dieser Dy- namik und dieser Fortschrittlichkeit gab es noch kein derartiges Zusammenwirken aller Beteiligten - das sind Regionen mit Handschlagqualität. Es geht bergauf, man kann den Aufwind direkt spüren. Ein guter Zug. » Mittragen. Beitragen. Profitieren. « 3
WAS IST LEADER NÖ SÜD? LEADER fördert seit 1991 innovative BEI LEADER SIND EINWOHNER. DICHTE. STRUKTUR. Strategien zur Entwicklung ländlicher KLEINREGIONEN DAS GRÖSSTE ACHSEN. Regionen. Und dies sehr erfolgreich. Diese LEADER-Region erstreckt sich Wie in vielen anderen Regionen ist In Niederösterreich bestehen seit 2007 über eine Fläche von 1.108 km² und auch hier in dieser Region die Ein- 18 LEADER-Regionen, die mehr als verzeichnet 74.391 EinwohnerInnen. wohnerdichte sehr unterschiedlich. 70% der Bevölkerung abdecken. Unter Verwaltungstechnisch umfasst die Re- Wenig überraschend gestaltet sich die Einbindung unterschiedlicher Akteur- gion Gemeinden des politischen Bezir- Siedlungsstruktur entlang der Haupt- Innen wie Gemeinden, Verbände, Un- kes Neunkirchen (entlang der Schwarza verkehrsachsen dicht, in den Gebirgs- ternehmen, Vereine, etc. können Ideen und vom Semmering bis zur Hohen regionen wesentlich lockerer. Ein wei- entwickelt werden und jede Region hat Wand) und Gemeinden des Bezirks teres Merkmal stellt die relativ geringe die Möglichkeit, Projekte zu initiieren. Wiener Neustadt – Land (im Piestingtal Zersiedelung dar – sieht man von den Ein Musterbeispiel an erfolgreichem und an der südöstlichen Seite der Ho- traditionellen bäuerlichen Streusied- gemeinsamen Zusammenwirken. hen Wand). lungen- und Gehöften ab, die für die Kulturlandschaft sehr prägend sind. LEADER IST EINE TRIEBFEDER Die Region liegt an den Ausläufern Auch die Zeit der beginnenden Som- Zur LEADER-Region NÖ Süd gehö- der Ostalpen. Die höchsten Erhebun- merfrische Mitte des 19. Jahrhunderts ren derzeit 33 Mitgliedsgemeinden, die gen sind der Schneeberg (2076m) und spiegelt sich im Siedlungsbild wider. in drei Kleinregionen namens Welt- die Raxalpe (2007m), zwei Kalkstö- Zahlreiche Villenbauten im Sem- kulturerberegion Semmering-Rax, cke, mit ihrer lebenswichtigen Funk- mering-Rax-Schneeberggebiet zeugen Gemeinsame Region Schneebergland tion als „Trinkwasserfilter.“ Geprägt davon. Neunkirchen, Ternitz, Glogg- und Kleinregion Schwarzatal aufgeteilt wird das Landschaftsbild weiter durch nitz, Markt Piesting und Pernitz prägen sind. In diesen drei Regionen merkt zwei Flusstäler, dabei handelt es sich den industrialisierten Teil der Region. man klar, dass Bewegung reingekom- einerseits um das von Schwarzau im men ist. Vereint in der Strategie und im Gebirge bis nach Breitenau reichende Tun. Vereint im „Verein zur Förderung Schwarzatal und andererseits um das der ländlichen Entwicklung – LEA- Piestingtal, das wiederum von Gu- DER NÖ Süd“ – das ist der Träger- tenstein bis Wöllersdorf reicht. Das verein mit Sitz in Neunkirchen. Starke Schwarzatal stellt auch das Eingangstor innere Motivation und Identifikation zum Steinfeld dar, das durch eiszeitli- führen zu einer äußerst positiven Au- che Schotterablagerungen entstanden ßenwirkung. Der Verein wird übrigens ist. Landschaftsprägend ist auch der nach außen von den drei Obleuten der Föhrenwald zwischen Neunkirchen Kleinregionen Weltkulturerberegion und Wiener Neustadt. Der verbinden- Semmerin-Rax, Gemeinsame Regi- de Gebirgsstock ist die Hohe Wand, die on Schneebergland und Kleinregion einst den Uferbereich des Mittelländi- Schwarzatal vertreten. Als Geschäfts- schen Meeres bildete. führer fungiert DI Martin Rohl. Wer Aufwind sät, wird Strom ernten. 4
Bad Fischau-Brunn Breitenstein Bürg-Vöstenhof Gemeinsame Region Schneebergland Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax Kleinregion Schwarzatal Grünbach am Schneeberg Gloggnitz Buchbach Gutenstein Payerbach Natschbach-Loipersbach Höflein an der Hohen Wand Prigglitz Neunkirchen Hohe Wand Reichenau an der Rax Ternitz Markt Piesting Schottwien Wartmannstetten Miesenbach Schwarzau im Gebirge Wimpassing im Schwarzatale Muggendorf Semmering Pernitz Puchberg am Schneeberg Rohr im Gebirge Schrattenbach St. Egyden am Steinfeld Waidmannsfeld Waldegg Willendorf Winzendorf-Muthmannsdorf Würflach 5
WIE IST LEADER-REGION NÖ SÜD? BETRIEBE, DIE IN REGIONEN STEHEN Wie die LEADER-Region NÖ Süd ist, Gemeinden negativ – die Ausnahmen beantwortet ein kurzer Steckbrief: In sind dabei Gloggnitz, Neunkirchen, den drei Kleinregionen mit ihren 33 Reichenau an der Rax, Semmering, Mitgliedsgemeinden gibt es rund 1.500 Wimpassing, Pernitz und Waldegg. Land- und Forstwirtschaftsbetriebe. Im In der LEADER-Region pendeln um Zeitraum von 1999 - 2010 musste eine 7.377 mehr Menschen aus als ein, das Rückläufigkeit von 14% verzeichnet Pendlervolumen hat sich dabei seit werden. 2001 noch einmal erhöht. LEADER versucht, das Pendel Richtung weniger GESUND FÜRS AUGE Pendeln ausschlagen zu lassen. UND DEN ORGANISMUS. In der Region ist der Waldanteil ein EIN SCHÖNES ERBE. sehr hoher, nämlich grüne 74% - zum VON DEM DIE WELT SPRICHT. Vergleich NÖ gesamt 39,5 %. Unsere Semmeringbahn ist UNESCO - Welterbestätte. Die UNESCO verleiht Im Jahr 2013 waren insgesamt 4.506 den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und aktive Betriebsstandorte verzeichnet, Weltnaturerbe) an Stätte, die aufgrund dabei handelte es sich bei 33% um ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Handelsbetriebe. Es folgen die Bran- Integrität weltbedeutend sind und von chen Tourismus und Freizeitwirtschaft den Staaten, in denen sie liegen, für (15.5%), Information und Consul- den Titel vorgeschlagen werden. In ting (14,5%), Transport und Verkehr Österreich gibt es neun Welterbestätten (4,5%), Industrie (2%) sowie Banken & (Stand 2013). Die Semmeringbahn ist Versicherungen (1%). neben Schönbrunn eines von zwei Bau- werken, die als Technisches Denkmal Der hohe Anteil an kleinen Betrieben gelistet sind. Dieser kulturelle Schatz – kann ruhig als Wirtschaftsmotor der seit 1998 als Welterbe geführt – ist eine Region bezeichnet werden – auch in Besonderheit, die es zu erhalten und zu Krisenzeiten. Diese Betriebe sind eine bewahren gilt. Wie die Regionen mit wichtige Klammer, sie sind wie ein wirt- ihren Einzigartigkeiten. Zum Beispiel schaftlicher Garantieschein der Region. ihren Menschen. Das Pendlersaldo (EinpendlerInnen- AuspendlerInnen) ist in den meisten Wenn viele Kleine zusammenhalten, hält dies eine ganze Region zusammen. 6
WER IST LEADER NÖ SÜD? MENSCHEN, DIE DAHINTER STEHEN Das sind alle, die mitmachen, alle die gion NÖ Süd die laufenden organisa- sich tatkräftig für die Region ins Zeug torischen Tätigkeiten, sie zeichnet für legen. Alle, die die Idee LEADER mit- die Aufbereitung von Projekteinrei- tragen, dabei mitmachen und davon chungen, Vor- und Nachbereitung von profitieren. Natürlich brauchen sie und Generalversammlungen und PAG-Sit- ihre Ideen und Projekte professionelles zungen, die Planung und Umsetzung Management, stete Betreuung sowie der Maßnahmen zur Sensibilisierung die neuesten Informationen. Also Men- der lokalen Stakeholder, die ordentli- schen an ihrer Seite, die ihnen mit Rat che Führung des Vereinskontos, Einhe- und Tat zur Seite und damit auf ihrer bung der Mitgliedsbeiträge und für den Seite stehen. Versand von LEADER-Informationen verantwortlich. Emails an und von DIESE MENSCHEN SIND WIR, WIR LEADER NÖ Süd landen und starten DAS LEADER-MANAGEMENTTEAM bei und von ihr. Auf ihrer Aufgabenlis- Die Hauptaufgabe von LEADER-Ma- te findet sich auch die Vertretung des nager DI Martin Rohl besteht im LEADER-Managers im Bedarfsfall. Projektmanagement inklusive Projekt- beratung, Förderberatung, der Koor- EIN A-TEAM dination von regionsüberschreitenden Dynamisch, kreativ und aktiv gestal- Projekten - von der Erstberatung eines ten sich die Herangehensweisen an möglichen LEADER-Projektes bis zur die weiteren Tätigkeiten des LAG-Ma- Einreichung dieses. Höchste Priorität nagements wie zum Beispiel die Zu- hat bei ihm die persönliche Präsenz sammenarbeit, die Vernetzung und als LEADER-Manager bei Gemeinde- die Abstimmung mit den regionalen und Kleinregionsveranstaltungen in Partner-Organisationen wie Destinati- der Region. „Nur wer die Region spürt, on Wiener Alpen in Niederösterreich kann empfinden, was sie braucht. Vor Tourismus GmbH, der NÖ.Regional. Ort zu sein, bedeutet, dabei und zwar GmbH sowie den Kleinregionen. Au- mittendrin zu sein“, so der LEADER ßerdem hat das Management in höchst -Manager. verantwortlicher Art und Weise auf die Umsetzung, Überwachung und Steue- Mag. (FH) Katharina Schörner checkt rung der in der lokalen Entwicklungs- seit Jänner 2013 für die LEADER-Re- strategie festgelegten Ziele zu achten. Ein Team gleich den Regionen. Klein, aber hohe Effizienz. 7
LE 2020 – DIE BRINGT’S VOLL! UND WIEDER MIT GANZER KRAFT AUF- UND VORWÄRTS Die LEADER-Region NÖ Süd begann gleich nach Ablauf der „alten“ Förderperiode LE 2007-13 zusammen und gemeinsam mit den Menschen vor Ort eine zukunftsorientierte und zukunftsweisende Entwicklungsstrategie zu konzipieren. Heimatverbundenheit und „Umfeld-knowhow“ nutzen, war natürlich angesagt – denn nur lokale Bevölkerung weiß, welche Maßnahmen ihre Gebiete stärken und welche Aktionen folgerichtig gesetzt werden müssen, um die Region voranzubringen. Auf Basis dieser „Lokalen Entwick- WAS IST NEU? Im PAG muss zwingend mindestens lungsstrategien“ wurden nun die „Loka- Im September 2014 wurde der Trä- ein Drittel der stimmberechtigten Mit- len Aktionsgruppen“ (LAGs), wie auch gerverein der LEADER-Region NÖ glieder Frauen sein. Es ist sicherzustel- die LAG NÖ Süd, durch das Bundes- Süd umstrukturiert, um den neuen len, dass das Stimmverhältnis bei jeder ministerium für Land- und Forstwirt- Vorgaben des Programmes zu entspre- Sitzung eingehalten wird (Verhältnis schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft chen. Analog zum Programm wurde Interessensgruppierungen, Öffentli- anerkannt. Die LEADER-Region NÖ definiert, dass auf Ebene der Beschluss- che Hand, Frauen!). Bei Befangenheit Süd bewies sich als Musterschüler: Sie fassung weder VertreterInnen der öf- zählt die befangene Person zwar zum konnte dabei 177 von 185 zu erreichen- fentlichen Hand noch andere einzelne Quorum für die Beschlussfähigkeit, den Punkten schaffen. Interessensgruppierungen mit mehr darf aber nicht mitstimmen (dieser als 49% der Stimmrechte vertreten Umstand muss protokolliert werden). Am 24. Juni 2015 wurde vom zuständi- sein dürfen, was auch für das Projekt- Im Falle von Verhinderung ist eine gen Bundesminister Andrä Rupprech- auswahlgremium (PAG) zutrifft. Bisher Übertragung des Stimmrechtes mög- ter in Wien die offizielle Anerkennungs- hielten die Gemeinden (= Öffentlicher lich (z. B. von Frau zu Frau) bzw. ist die urkunde an LEADER-Region NÖ Süd Sektor) 100% der Stimmen. Nun sind Beschlussfassung auch schriftlich mög- Geschäftsführer DI Martin Rohl und nur mehr 33,4% der neun „Ordent- lich (Umlaufbeschluss lt. VO (EU) Nr. den Obleuten der LEADER-Region lichen Mitglieder“ des Trägervereins 1303/13 At. 34 Abs. 3 lit. B). Frau Bürgermeisterin Irene Gölles und der LEADER-Region NÖ Süd dem Herrn Bürgermeister Josef Laferl über- Öffentlichen Sektor zuzuordnen. Die geben. Mitgliedsgemeinden sind nunmehr „Fördernde Mitglieder“ mit indirektem LE 2020: DER MENSCH UND SEIN Stimmrecht über ihre, den „Ordentli- DASEIN IN SEINEM DAHEIM. chen Mitgliedern“ zugehörigen, Klein- Das in der LES festgelegte Hauptziel regionsobleuten. der LEADER-Region NÖ Süd ist es, die Lebensqualität der Menschen in den jeweiligen Regionen und die wirt- schaftlichen Bedingungen in diesen zu verbessern. Dies gelingt am besten durch die Steigerung der Resilienz. Darunter versteht man die Fähigkeit der Region, internen und externen Wandel zu meistern und Krisen so zu bewältigen, dass die für die Region we- sentlichen Funktionen, Strukturen und Beziehungen intakt bleiben. Umgesetzt © BMLFUW/Robert Strasser wird dieses Ziel, wie die folgende Abbil- dung beschreibt, in drei Aktionsfeldern und zehn Aktionsfeldthemen. Graphik siehe Seite 9. 8
PROJEKT. AUSWAHL. KRITERIEN. OBJEKTIVITÄT SCHLIESST DIE QUAL DER WAHL AUS. Projektauswahl-Prozess: Ein Prozess auf formelle Kriterien geprüft. Dort wo ist ein über eine längere Zeit andau- die LEADER-Region selbst als Projekt- ernder Vorgang, in dem sich ständig et- träger fungiert, wird eine Vorabstim- was ändert. Alle eingereichten Projekte mung der Projektskizzen mit der LVL sollen und wollen etwas zum Positiven bzw. Eco Plus verlangt. ändern, also verbessern. Bauchgefühl und subjektive Wahrnehmung ist hier Grundlage für die Projektauswahl sind natürlich fehl am Platz, denn öffent- die beim LAG-Management einge- liche Fördergelder verlangen höchste reichten Projektanträge. Mindestan- Verantwortung im Umgang mit ihnen. forderungen bezüglich Darstellung der Projektplanungsdaten sind: Daher gibt es für alle LEADER-Pro- jekte ein einheitliches Bewertungsver- • Zugehörigkeit zu einem Aktionsfeld fahren mit formellen und inhaltlichen • Zugehörigkeit zu mindestens einem Kriterien. Die formellen Kriterien Resultat (Output) im Aktionsfeld: beziehen sich laut dem Programm LE Dieser Output des Aktionsfeldes 2020 auf das Ausmaß des Beitrages wird zum Wirkungsziel (Outcome) zur Zielerreichung der LES, die Um- des Projektes setzung des Aktionsplanes, auf die Ein- • Eventuell, wenn sinnvoll, eigener haltung des Vergaberechtes, soweit dies Projekt-Outcome eine Anwendung erfordert, auf den • 1 - X Outputs (Resultate): Diese Nachweis der fachlichen Qualität und können sich z.B. an Zielen der auf die Wirtschaftlichkeit des Projektes. Projektbeschreibung orientieren Die inhaltlich qualitativen Kriterien be- • Indikatoren mit Basis- und Soll- ziehen sich auf die ökologische, soziale werten für Outcomes und Outputs, und ökonomische Nachhaltigkeit, auf welche sich an den korrespondieren- die Verbindung mehrerer Sektoren, den LES-Indikatoren orientieren auf den Innovationsgrad der Projekte und ihre Gleichstellungsorientierung Alle eingereichten Projekte müssen sowie auf die Kooperationen und auf durch das 23-köpfige Projektauswahl- die Beiträge der Projekte zum Klima- gremium (PAG) genehmigt werden. schutz. Die von der LAG ausgewählten Gremiumssitzungen finden viermal Projekte werden von der LVL (LEA- jährlich statt bzw. nach Bedarf auch DER verantwortlichen Landesstelle) öfter. ZIEL Lebensqualität und wirtschaftliche Bedingungen in der Region sind verbessert AKTIONSFELDER Die Wertschöpfung Natürliche Ressourcen Für das Gemeinwohl in der Region und kulturelles Erbe wichtige Strukturen und hat sich gesteigert sind gesichert Funktionen sind gestärkt 9
LE 2007-13: EIN KURZER RÜCKBLICK NOCH EINMAL UMDREHEN, UND SCHON GEHT´S WEITER Rückblicke sind Bestätiger, sind Korrekturbrillen, sind Zeitzeugen und Motivator, sind Verbesserer, sind Aufzeiger und Hinweiser, sind ehrlich – Rückblicke sind aber auch Türöffner für Vorhaben, also für Ausblicke. 21413656909560321475 ALLER GUTER DINGE SIND DREI. PROJEKTE IN DIE ZUKUNFT TRAGEN, Das ist eine nichtssagende, trockene BEI FÖRDERSTELLEN 13. BENÖTIGT TRÄGER Zahl. Bei theoretischer Betrachtung. Auch standen durch den Mainstre- Die LEADER-Region NÖ Süd über- Die LEADER-Region NÖ Süd ist aber am-Ansatz erstmals 13 unterschiedli- nahm bei insgesamt 18 Projekten die für die praktische Seite des Lebens zu- che Förderstellen als Einreichpartner Projektträgerschaft. Bei zehn touristi- ständig, zerlegte diese Zahl, füllte jeden der LEADER-Region NÖ Süd zur schen Projekten übernahm die Destina- Teil mit Leben und trug so zur Erhö- Verfügung: Die folgende Aufzählung tion Wiener Alpen in Niederösterreich hung der Lebens- und Arbeitsqualität listet Projektthemen auf, die bei diesen Tourismus GmbH die Projektträger- in den Gemeinden der Regionen bei. Förderstellen in der vergangenen För- schaft. Andere Projektträger waren die In Praxisübersetzung bedeutet dies: In derperiode über die LEADER-Region Mitgliedsgemeinden, Kleinregionen, der LEADER-Region NÖ Süd wurden NÖ Süd eingereicht wurden: Landwirtschaftliche Genossenschaften, in der letzten Förderperiode 214 Pro- Firmen u.ä. jekte mit einer Gesamtinvestitionssum- • Landwirtschaftliche Bildung me von 13.656.909 EUR umgesetzt, u.a. Lehrgänge wie „Schule am die eine Fördersumme von 5.603.214 Bauernhof“ EUR ausgelöst haben. Das bedeutet, in • Dorferneuerung u.a. Leitsystem, der LEADER-Region NÖ Süd konn- Veranstaltungszentrum ten rund 75 EUR pro Einwohner luk- • KPC: Biomasse und riert werden. Nahwärmeprojekte • NÖ Agrarbezirksbehörde: Güterwege In der vergangenen Förderperiode ha- • Ecoplus u. a. Tourismusdestinations- ben die so genannten Mainstreams für projekte, Themenwegkonzeption/ eine große thematische Bandbreite ge- -umsetzung, Qualifizierungsprojekt, sorgt. Bedingt durch diesen „Mainstre- Regionales Energiekonzept am-Ansatz“ wurden daher eine Reihe • Wirtschaftskammer Niederöster- neuer Maßnahmen über die LEADER- reich: Beratungsleistungen Schiene abgewickelt, hierzu zählten • Landwirtschaftsförderung u. a. beispielsweise Güterwege, Forstprojekte Errichtung/Erweiterung Most- oder Wirtschaftskammer-Beratungen – heurige, Urlaub am Bauernhof, und waren deshalb “auf Schiene”. In LEADER-Management der LEADER-Region NÖ Süd wurden • Energie und Strahlenschutz, Abt. in der vergangenen Förderperiode bei- WST6 u. a. Biomasseversorgung, spielsweise folgende Mainstreampro- Nahwärmeanlagen jekte umgesetzt: • Forstwirtschaft u. a. Hacker, koordinierende Maßnahmen, > 45 Forststraßen-Projekte mit einer Forstförderung Gesamtfördersumme von € 742.624 • ERP-Fonds u.a. Investitionen in > 54 Betriebswirtschaftl. Beratungen, Saftpressen, Verarbeitungstechnik, Gesamtfördersumme € 145.600 Kühlraumtechnik > 3 Güterwege, • Landwirtschaftskammer NÖ Gesamtfördersumme € 203.600 u. a. Obstverarbeitungsanlagen, > 6 Dorf- & Stadterneuerungsprojek- Obstpresse, Hackschnitzelheizun- te, Gesamtfördersumme € 107.000 gen, Hackgutlager, Kühlaggregate, > 39 Forstförderungen für WWGs, Krananhänger Ankauf Krananhänger und Seilwinden, Gesamtfördersumme € 321.582 10
Ein Satz zum Einsatz: Hand in Hand mit der Region in eine Region mit Zukunft. 11
DEMOGRAPHIE-CHECK NÖ SÜD NICHT SCHÄTZEN. CHECKEN. Stadt – Land ist ein beliebtes Wissensspiel. Wenn einem im Spiel das Richtige fehlt, lässt man sich etwas einfallen. So das Spiel. Im richtigen Leben muss man sich hinsichtlich der Thematik Stadt – Land wirklich etwas einfallen lassen, denn sonst geht die Entwicklungsschere immer weiter auseinander. Denn Zuwachs findet nur in Städten statt. Hinsichtlich des demografischen Wan- Dem gegenüber stehen nur 15% an Es gilt, die Betriebsstandorte und damit dels stehen viele EU-Mitgliedsstaaten Personen, die noch nicht das 15. Le- die ArbeitgeberInnen in der Region zu vor ähnlichen Problemen und da- bensjahr erreicht haben. Die Projekter- halten, um so potentielle „Abzügler“ mit vor großen Herausforderungen. gebnisse dokumentieren eindrucksvoll, und damit künftige Fachkräfte in der Auch wenn seit 1960 die Gesamtbe- dass vor allem Standortmarketing für Heimat zu behalten. völkerungszahl innerhalb der Union die LEADER-Region NÖ Süd in nä- insgesamt um 500 Mio. Einwohner herer Zukunft ein wichtiges Thema zu gewachsen ist, so zeichnet sich in vie- sein hat, sein muss - so wie es schon jetzt len ländlichen Regionen Europas ein etwa im Schneebergland forciert wird. ähnlich negatives Bild ab - nämlich der rapide Bevölkerungsrückgang - etwa durch niedrige Geburtenraten bei gleichzeitig steigender Lebenser- wartung oder durch Abwanderung in Richtung großer Ballungsräume. IM GESETZTEN ALTER SEIN, HAT SICH RELATIVIERT. Diese Bezeichnung hat sich nach oben verschoben. Die Alterung der Bevölke- rung ist ein weiteres wesentliches Merk- mal jedes demografischen Prozesses. Dass dieses Thema immer aktueller wird, beweist auch die Tatsache, dass das Europäische Jahr 2012 unter dem Motto „Aktives Altern und Solidarität“ stand. DIE ZUKUNFT KENNT KEINE VERGANGENHEIT. ABER EINE GEGENWART, IN DER SIE BEGINNT. Daher beginnt die LEADER-Region NÖ Süd mit zukunftsweisenden Maß- nahmen. Die relevante Gegenwart war voriges Jahr. Als einer der ersten von insgesamt 18 LEADER-Regionen in Niederösterreich griff sie das brisante Thema auf. Im Rahmen des Projektes „Demographie-Check NÖ Süd“, das gemeinsam mit der Regionalberatung Wallenberger & Linhard durchgeführt wurde, galt es, Kommunen wie Firmen in der Region gleichermaßen für dieses Thema zu sensibilisieren und gemein- sam an Lösungen für die Zukunft zu arbeiten - in der LEADER-Region NÖ Süd wohnen 76.933 Personen, wovon 24,2% bereits älter als 60 Jahre sind. 12
DAS ALLES FÜHRT ZU WICHTIGEN referierte über neue Modelle des Perso- In ihrem zweiten Vortrag referierte SCHRITTEN. UND NACH SACHSEN. nennahverkehrs und verwies dabei auf Frau Zettwitz in der Sächischen Staats- Um die Projektergebnisse abzurunden einheitliche Tarife für Zug und Bus. kanzlei über Projekte rund um das und sich noch einige neue Impulse für „Auch wenn es aus Frequenzgründen Thema Demographie, die noch in An- die eigene Region zu holen, unter- im ländlichen Raum unwirtschaftlich griff genommen wurden. „Der Freistaat nahm die LEADER-Region NÖ Süd ist, wir müssen die Mobilität der Men- Sachsen entwickelte eigene Förder- rund um Geschäftsführer DI Martin schen am Land gewährleisten!“ richtlinien zum Thema Demographie, Rohl und AkteurInnen der Region am um thematisch innovative Projekte 18. und 19. Oktober 2014 eine Exkur- Herr Rainer Richter vom Verband finanziell unterstützen zu können“, so sion nach Sachsen. Sächischer Wohnungsgenossenschaf- Zettwitz. ten (VSWG) sprach über sein Mo- Frau Heike Zettwitz, Referentin der dell der „Mitalternden Wohnungen.“ Zur Attraktivierung des Lebens in der Sächischen Staatskanzlei, belegte an- Richter geht mit der Gestaltung „sei- Kleinstadt wurde das Projekt QUA- hand aktueller Statistiken, dass die ner“ Wohnungen neue Wege. Mehr LIST (Improving Quality of Life in Bevölkerungszahl des 1990 nach dem Pflegebedürftige stünden immer we- Small Towns) ins Leben gerufen. Petra Mauerfall gegründeten Freistaats seit niger Pflegenden gegenüber. Einen Ludewig stellte es vor: Das EU-Pro- eben dessen Gründung rückläufig ist. Lösungsansatz zu dieser Herausforde- gramm „Central Europe“ fördert die Zettwitz; „Die Einwohnerzahlen der rung könnten die „Mitalternden Woh- territoriale Zusammenarbeit in aus- Städte Dresden und Leipzig wuchsen nungen“ bieten. Zielgruppe sind älte- gewählten Schwerpunktbereichen, zu in den vergangenen Jahren. Dresden re Menschen, die sich eine Wohnung denen auch die Steigerung der Wett- erlebte von 2000 bis 2011 eine Zu- wünschen, die auf ihre Bedürfnisse so- bewerbsfähigkeit und Attraktivität von nahme von rund 52.000 Einwohnern, wohl baulich als auch technisch maß- Städten und Regionen gehört. Leipzig eine Zunahme von mehr als geschneidert ist. 38.600. Und gleichzeitig schrumpft der Das Anliegen dieses Projekts besteht ländliche periphere Raum stetig.“ Herr Krone vom Sächischen Staatsmi- darin, Lösungen zu entwickeln und nisterium des Inneren nahm sich des umzusetzen, die auf die negativen Aus- Dabei geht es der LEADER-Region Themas „Reduktion der Landkreise“ wirkungen des demographischen und NÖ Süd, wie Josef Wallenberger tref- (gleich den Bezirken in Österreich) sozialen Wandels in mitteleuropäischen fend anmerkte, nicht um kopieren, son- an. In Sachsen wurden sie von 48 auf Kleinstädten reagieren. Eine sehr wich- dern um kapieren. 22 reduziert und 2008 anschließend tige Maßnahme dabei ist gezieltes Re- nochmals auf nunmehr 10 Landkreise gionalmarketing. „Sachsen hat die Probleme erkannt. zusammengelegt. Außerdem konnte, Und gehandelt. Im Freistaat gibt es so Krone weiter, die Zahl der Gemein- gute Lösungsansätze“, sagte Hans Jür- den in einer umfassenden Gemeinde- gen Pfeiffer vom Zweckverband Ober- gebietsreform von rund 1.500 auf 500 lausnitz (ZVON) – einer von insgesamt Gemeinden – auf freiwilliger Basis fünf Zweckverbänden in Sachsen. Er wohlgemerkt - reduziert werden. Demographie-Check NÖ Süd Projektträger: LEADER-Region NÖ Süd Fördersumme: 40.186,- EUR Fördersatz: 70% 13
EIN SEIDL, DAS EIN MASS IST. DAS Seidl ist ein bekanntes Maß für Gerstensaft. DER Seidl ist das Maß vieler Dinge. Seidl ist Fleischhauer, Seidl ist „Umarmer“ und „Pusher“ der Region, Seidl geht voraus und nimmt dabei Altbewährtes mit auf die Reise. Wolfgang Seidl ist ein bodenständiger Philosoph. Und ein anständiger dazu. Seidl beweist, dass Visionen nicht nur in der Theorie Bestand haben. Seidl ist einer, der führt und zusammenführt. Ein Seidl ist ein Biermaß – Seidls Tun und seine Produkte sind das Maß vieler feiner Dinge. LEADER bat DEN Seidl zum Interview. Leader: Auf Ihrer Homepage steht: nanderdriften, also, dass jene wichtigen auch die Absicherung bestehender re- „Das Produkt ist der Unterschied!“ Basiselemente der Grundversorgung spektive die Schaffung neuer Arbeits- Ihre Kunden sagen: Wolfgang Seidl auseinandergehen, wiewohl sie ja zu- plätze in unseren ureigenen Branchen macht den Unterschied. War Fleisch- sammengehören. Wir wollten diese zur Folge. Die Nähe zum eigenen Um- hauer von klein auf Ihr Berufswunsch? notwendige Nähe im Interesse der feld schafft die Triebfeder für so vieles. Konsumenten wieder herstellen. Woll- So z. B. für Wohlstand, Sicherheit, W. Seidl: Nun, eigentlich wollte ich ten die Distanz auf Null verkürzen, Genuss, gegenseitiges Vertrauen – und die HTL absolvieren, doch mein Vater denn auf dieser Distanz gingen wich- drüber das Dach „Lebenswert. Lie- hatte andere Pläne mit mir. Zu Beginn tige Energien und Ressourcen verloren. benswert.“ war es nicht die große Liebe zwischen Wir schufen ein Projekt. dem Handwerk und mir, aber schön Leader: Wie sieht Wolfgang Seidl die langsam wuchsen wir zusammen. Ne- Leader: Bezug zum Produkt schafft Mitbewerber am Fleischmarkt? ben meiner Frau und meiner Familie ist Qualität? mein Beruf zur wirklich wahren Liebe W. Seidl: Mich interessieren weniger geworden. Heute bin ich meinem Vater W. Seidl: Selbstverständlich, aber na- die Mitbewerber, mein ganzes Inter- unendlich dankbar, dass er mir diesen türlich auch andere Faktoren. Aber esse gilt den Kunden, den Menschen. Weg gewiesen hat. wenn man mit Herz dabei ist, hat man Unser Frischfleisch darf nur in einem schon einen ganz anderen Bezug zum Fleischerfachgeschäft verkauft werden, Leader: Wann und wie wurde aus Wolf- Tier, diese Nähe beginnt schon bei der so steht es auch in den Statuten. Wir gang Seidl jener Mann, der sich der Fütterung. Unser Plan war auch, das haben uns höchste Latten in der Pro- Weiterentwicklung der Region mit Herz Gute aus der Region hervorzuheben duktion gesetzt, jeder Mensch verdient und Hirn, Gefühl und Tat widmete? und glauben Sie mir, da gibt es sehr hervorragende Qualität. Dies hat viel Gutes, aber zurück: Kleinregionen Gültigkeit für Körper und Geist. Ja, W. Seidl: Das Ganze begann 2005, wir, haben hohe Wichtigkeit im regionalen Mitbewerber, ein Wort dazu: Derzeit das waren die zuständigen Innungen Wirtschaftskreislauf, da gehören Profes- wird Werbung nur über den Preis ge- und Kammern, einige Landwirte und sionalität genauso dazu wie Emotiona- macht, nicht über die Qualität – man Fleischhauer haben bemerkt, dass in lität. Kleinregionen schaffen Identifika- führt den Konsumenten auf die falsche der Landwirtschaft die Bereiche ausei- tion. Unser Tun hat selbstverständlich Schiene. Es ist wichtiger, zu sagen, dass 14
man auf sich selber schauen muss, dass Puchberg, die Firma Steiner aus Sol- W. Seidl: LEADER war von Anfang man Güte verdient. Die persönliche lenau und die Firma Peter Meier aus ein produktiver und konstruktiver Part- Beratung ist ein wichtiges Thema, ein Haßbach sowie 12 Landwirte. ner, LEADER war für uns sozusagen Mosaikstein in der Kundenbetreuung jemand, der unseren Ideen und Plänen und Kundenbindung. Kochen oder Leader: Schwein gehabt? die Hand gereicht hat und sie bis zum Grillen von Fleischprodukten soll ja Erwachsensein in die Selbstständigkeit mehr sein als eine bloße Zubereitung W. Seidl: Sie meinen das „Schneeberg. entlassen hat. Das Knowhow sowie die von Lebensmitteln, es ist ein höchst- Landschwein?“ Schwein gehabt, klingt persönliche Betreuung taten unserem kommunikativer Akt, ein Event für nach Glück, es steckte schon harte und Projekt mehr als nur gut. Aber auch Geist und Seele. konsequente Arbeit dahinter, aber sa- danach gab und gibt es immer wieder gen wir so: „Dem Tüchtigen gehört Evaluierungsgespräche. Aus berufli- Leader: Reißt dieses Projekt Menschen das Glück“ – keineswegs Eigenlob, chen Kontakten wurden persönliche. bereits mit? lediglich reale Betrachtung und Wert- schätzung von den Kunden. Unser LEADER bedankt sich für dieses Ge- W. Seidl: Ich will es einmal mit der Projekt ist Teil der Existenzsicherung spräch. Aussage eines jungen Bauern auf den der nächsten Generation. Güte braucht Punkt bringen, der sagte: „Ich bin froh, Zeit zum Gedeihen, das haben wir von wieder Menschen persönlich zu sehen, der Natur gelernt. Zu dieser gingen wir Marketingkonzept die unsere Ware bearbeiten!“ Keine zurück, um damit einen Schritt in eine „Schneeberg. Landschwein“ Anonymitäten mehr. Wir wussten von bewusstere und gesündere Zukunft vo- Projektträger: Genuss Region Schneebergland Anfang an: Wenn man etwas bewe- raus zu gehen. Das geht nur Hand in Fördersumme: 41.961,- EUR gen will, muss man sich zuerst selbst Hand mit der Natur, ein respektvoller bewegen. Und das taten wir auch. Umgang mit ihr ist unverzichtbar, na- Investition zur Verbesserung Das Wort Startphase impliziert Start- hezu ein Gebot. der Hygiene, zur Verbesserung schwierigkeiten, aber schnell war klar, der Produktionsstruktur und wer Handschlag mit gleichnamiger Leader: Beim Seidl gibt es stets ein zur Vermarktung regionaler Qualität besitzt. Bei uns gab es nie lee- feines Schulterstück. Wie konnte LEA- Produkte re Worthülsen, stets füllten wir sie mit DER ein Stück unter die Schultern Projektträger: ehrlichen Inhalten. So wie drei weitere greifen? Fleischerei Wolfgang Seidl Mitmacher wie die Firma Nötsch aus Förderbetrag: 86.800,- EUR. Fördersatz: 17,5 % Seidl. Einer, der vorgeht. Und vorzeigt. Geburtsjahr: 1957, Fleischhauer seit: 1972 (Lehre) Fleischhauer warum: Zu Beginn wegen Vaters Wunsch, heute aus Überzeugung. Hobbies: Meine Frau, meine Familie, Tennis, Ö1 Was ist Wolfgang Seidl Wurst: die öffentliche Meinung Was ist Wolfgang Seidl nicht Wurst: Wie es den Menschen geht. Wo ist die Firma Seidl in zehn Jahren: Von meinen Söhnen nach alter Tradition erfolgreich in die Zukunft geführt. Wo die Region: Nach langsamen Erwachen eine blühende Region. Und ich durfte zum Aufwecken meinen Beitrag leisten. Das ist mir Ehre und Freude zugleich. 15
LEGEN. SETZEN. SICHERN. LEGEKÜKENBRÜTEREI IST SCHROPPER. Auf Güte Wert legen. Stets Verbesserungsmaßnahmen setzen. Arbeitsplätze sichern. Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Der Schlüssel zu allem ist Geduld. Nicht durch Aufschlagen, sondern durch Ausbrüten wird aus dem Ei ein Küken.“ Passend, passender geht’s nicht. Denn Geduld gepaart mit Unternehmergeist und einem hohen Verantwortungs- bewusstsein für Tier und Umwelt haben das Unternehmen dort hingebracht, wo es jetzt ist: An die Spitze. Für manche ist artgerechtes Halten nen Brutei-Plätzen und eine jährliche SCHROPPER, EIN GUTER PLATZ. von Tieren nur ein Schlagwort, nicht Schlupfkapazität von 9,5 Millionen BRUTPLÄTZE SICHERN AUCH mehr. Nicht mehr geht hinsichtlich Legeküken. Etwa zwei Millionen Le- ARBEITSPLÄTZE. diesem wichtigen Tun bei der Lege- geküken werden an die firmeneigenen Durch die neuen High-Tech-Brutma- kükenbrüterei Schropper. Denn seit Aufzuchtbetriebe geliefert und zu lege- schinen konnten Arbeitsabläufe mehr 80 Jahren arbeitet dieser Familienbe- reifen Junghennen aufgezogen. Rund denn lediglich verbessert werden. Aber, trieb, mit dem Hauptsitz in Glogg- 70% aller in Österreich konsumierten bei aller Hochtechnologie arbeiten nitz-Aue, auf höchster Stufe im Qua- Eier und Eiprodukte stammen von Menschen mit Herz und Seele für das litäts- und Hygienebereich. Wenn man Schropper Küken! Rund ein Drittel der und zum Wohl der Tiere. Und zugege- mit Tieren arbeitet, braucht es nicht geschlüpften Küken wird in elf europä- ben, auch zum eigenen Wohl: Durch nur strenge gesetzliche Auflagen, die ische Länder exportiert. diese Investition ist die Sicherung von wichtigeren wohnen innen: Herz für 56 Arbeitsplätzen gegeben. Tiere und Liebe zu ihnen, Verantwor- Die Firma Schropper investierte insge- tungsgefühl in den Adern. All das ver- samt 3,5 Millionen Euro. Schropper ist auch in Europa ein füh- körpert die Firma Schropper. rendes Unternehmen im Bereich der Das 2009 geförderte Projekt zur Erwei- Stalltechnik und Stallplanung. REINGELEGT. terung der Brüterei wurde erfolgreich Reingelegt wird in die Produktionsket- umgesetzt. Dadurch konnten u.a. fol- Der österreichische Marktführer te die ganze Erfahrung. Damit ist für gende Qualitätsstandards verbessert Schropper freut sich, mit diesem Pro- beste Qualität bei Legeküken gesorgt. werden: Optimierter Brutablauf oder jekt einen weiteren maßgeblichen Qua- Es wird komplett auf gentechnische erhöhte Lebensfähigkeit der Eintags- litätsschritt gemacht zu haben. Die Kü- Eingriffe bei der Züchtung verzichtet. küken durch Aussortieren von nicht ken auch. Es wird nur bestes ausgebildetes und befruchteten Bruteiern noch während sich stets weiterbildendes Personal ein- des Brutprozesses. Optimale Kükenauf- gesetzt – von modernster Technik un- bewahrung und –Lieferung sorgen für terstützt. eine gesunde Atmosphäre mit optima- len Klimabedingungen für die Tiere. Ihr seid mir aber Ein Herz für Küken. Daher ist das Die neuen LKW werden natürlich den eine schöne Brut. Herzstück des Vorzeigeunternehmens modernsten Anforderungen hinsicht- mit Tradition die Brüterei. Diese hat lich Transportbedingungen gerecht. Stimmt. zurzeit eine Kapazität von 1,7 Millio- Umbau und Erweiterung der bestehenden Brüterei Projektträger: Fa. Walter Schropper GmbH Fördersumme: 378.900,- EUR Fördersatz: 15% Anschaffung neuer Brutapparate, einer Schier- und Umlegemaschine sowie von Kükencontainern Projektträger: Fa. Walter Schropper GmbH Fördersumme: 45.946,- EUR Fördersatz: 12,5% 16
KEIN SCHEMA X. EIN SCHEMA Z. Z WIE ZIEL. AUCH SCHEMEN KÖNNEN INDIVIDUELL SEIN. Für Betriebe mit Beratungsbedarf wurde von der LEADER-Region ein Beratungsschema in Kooperation mit der Wirtschaftskammer angeboten. Unternehmen wie zum Beispiel Ge- werbe-, Händler- und Produktionsbe- triebe sowie Jungunternehmer konn- ten ihren Beratungsbedarf einreichen. Unterstützt wurde die Erstellung be- triebswirtschaftlicher Businesspläne einschließlich strategischer Planungen - etwa die Erstellung eines strategischen Marketingkonzepts mit entsprechender Darstellung der Umsetzung. So geht das Projekt Unternehmensberatungen. RECHTZEITIG VORAUSPLANEN. NACHHALTIGKEIT ERREICHEN. Die betriebswirtschaftliche Förderung half den Betrieben bei der nachhalti- gen Erreichung ihrer Unternehmens- ziele. Dabei ging es um Strategien Darf ich einen Rat geben? oder darum, Geschäftsmodelle zu ent- wickeln oder zu implementieren, um Erfolg ist beratbar. mehr Effizienz und Kosteneinsparung. Was auch ratsam ist. Man weiß nicht nur aus der Betriebs- wirtschaft, dass in schwierigen geschäft- lichen Situation externe Hilfe einen objektiven Blick schafft und damit den eigenen Blick schärft – ergänzt mit der eigenen Wahrnehmung ist das ein ers- ter Weg zu positiven Ergebnissen. Die betriebswirtschaftliche Förderung be- gleitete auf diesem Weg, sie ist ein Weg. Sie ist ein individueller Weg. Bergauf. Businessplan, Erstellung einer Kooperationsstrategie, Erstellung eines Finanzierungskonzeptes, Erstellung eines Marketingkonzeptes, Unternehmensstartprogramm,... Projektträger: jew. Unternehmen/Firma 54 Projekte, Gesamtfördersumme: 145.600,- EUR Fördersatz: 75 - 100% 17
MOHR-SEDERL FRUCHTWELT ERWEITERUNG DER PRODUKTIONSSTÄTTE Ist der Standort des Familienbetriebes in Zweiersdorf am Fuße der Hohen Wand schon höher gelegen, so ist die Qualität der Produkte aus dieser Manufaktur höchstgelegen. Diese Qualität ist das Ergebnis des Feingefühls für Früchte, ist das Spüren für Visionen – Hand in Hand mit Tradition. Mohr-Sederl sorgt mit dieser Qualität aus Zweiersdorf für Einzigartigkeit. Mit gutem Wind von Zweiersdorf in die Welt. 18
NATÜRLICH NATÜRLICH EDEL. GEISTREICH. AUSGEZEICHNET. Natürlich werden nur Früchte höchs- Überdies veredelt die Familie Sederl ter Qualität aus heimischer Natur ihr ausgezeichnetes Obst zu - mehr- verarbeitet. Das gepflückte Obst wird fach ausgezeichneten - edlen Bränden, sortiert, sorgfältig gewaschen, zerklei- hochwertigen Cuvées, Geisten und nert und natürlich schonend entsaftet. Likören. Die Herstellung erfolgt nach Dieser Direktsaft ist reich an fruchtei- alter Tradition aus reinem Wasser und genen Aromen und Vitaminen. Diese Früchten. Außerdem führt die Familie bleiben durch passendes Erhitzen und Sederl einen Heurigen. All das sind die Abkühlen nahezu zur Gänze enthalten Zutaten für eine Erfolgsgeschichte, die und erhalten. Der Saft wird durch diese nicht das Leben, sondern die Sederls Pasteurisierung haltbar gemacht. schreiben. Und all das führt zu einem wichtigen Kapitel in dieser Erfolgsge- THEMATISCHE schichte. AUSEINANDERSETZUNG Die Experten der Firma setzen sich lau- LEADER – MEHR ERREICHEN fend mit den neuesten Entwicklungen DURCH EINREICHEN in der Produktion auseinander, setzen In diesem LEADER-Projekt ging es sich ständig zusammen, um weitere Ni- um die Erneuerung bzw. die Erweite- schen im Vertrieb und im Marketing zu rung der Betriebstätte im Sinne eines finden, setzen so eine hohe Quote am modernen und ökologischen Vorzeige- Markt ab, aber sie setzen nichts zu. Gar betriebes mit folgenden Komponenten: nichts. Weder Zucker noch Säuren. 1.) Fürs Produkt: Produktionsstätte für konventionelle und biologische Obst- verarbeitung mit Kühlräumen, Press- Erneuerung und Erweiterung haus, KZA-Tanklager, Brennerei, Gär- der Fruchtsafterzeugung mit räumen, Abfüllanlage. 2.) Fürs Auge: eigenem Steriltanklager Schau-Produktion für Führungen und Projektträger: Andreas Sederl Besichtigungen. 3.) Für den Gaumen: Fördersumme: 102.882,- EUR Attraktiver Verkaufsraum für die eige- Fördersatz: 15% ne Marke. 19
ANDERES WORT FÜR BUSCHENSCHANK? GIBT’S KEINES. DENN BUSCHENSCHANK BRINGT‘S. VOLL. Rolltreppe runter. Blutdruck rauf. DA IST WAS IM BUSCH. JA, U-Bahn da. Nerven weg. S-Bahn EINE SCHANK. ZUM (LEBENS) WOHL. rein. Schweißtropfen raus. Tangente Eine Buschenschank ist bodenständig. voll. Nase auch. Als Gesamtentspan- Eine Buschenschank ist ehrlich. Eine nungspaket bietet sich abends oder Buschenschank ist herrlich. Eine am Wochenende der Besuch einer Bu- Buschenschank ist … eigentlich was schenschank an. Über positive Haupt- genau? Die Buschenschank ist ein wirkungen und wunderbare Nebenwir- Betrieb, in dem ein Landwirt, eine kungen kulinarischer Art beraten sie Landwirtin seine, ihre Erzeugnisse, Wirtin und Wirt. Aus Überzeugung gut. also Getränke und kalte Speisen, ausschenken und servieren dürfen. Eine Buschenschank, so auch dieses Diese Regelung basiert auf einem Projekt Buschenschank, nimmt Gän- Gesetz von Josef II. Da passiert wahrlich ge raus, schaltet auf einzigartige Art Gutes. Nur Besitzer bzw. Pächter von und Weise von Stress Wein- oder Obstgärten dürfen eine auf Leerlauf, schafft eine Buschenschank betreiben. In einer kommunikative Phase Buschenschank wird mehr ausgeschenkt des Gleitens. Statt Hetze. denn Getränke. Es wird Lebensgefühl Ein Parkplatz für gestress- eingeschenkt, Lebensfreude kredenzt te Seelen und Nerven. und Regionalität serviert. In einer Wie eine semipermeable Buschenschank schmeckt es, wie es Membran lässt sie nur schmecken soll. Geschmäcker sind Entspannendes durch, verschieden, wer allerdings den Weg Stress-Teilchen und Hek- in eine Buschenschank findet, der hat tik-Fusseln werden gefil- schon Geschmack bewiesen. Guten tert, haben Lokalverbot. Geschmack. 20
© Philipp Detter Eine Buschenschank wird heutzutage Fischau. Es waren weder Wilhelm noch in Österreich in den Bundesländern George. Weder Dichter noch Politiker. Wien, Niederösterreich, Burgenland Naturverbundene Landwirte verwöhn- und der Steiermark betrieben. Jedes ten und verwöhnen Menschen aus der Bundesland hat ein eigenes Buschen- Region. Und darüber hinaus. schank-Gesetz, das Öffnungszeiten, Wie ihr Bekanntheitsgrad ist. Namen und das Angebot regelt. Die Hochgradig positiv. Nachfrage regelt vieles. Die Qualität noch mehr. BUSCHENSCHANK HAT AUSGESTECKT. IN UM- UND AUSBAU REINGESTECKT. SPRICH INVESTIERT. Zwei Buschenschanken nahmen eine Förderung für den Aus- und Umbau ihrer gastronomischen Wirkungsstätten zum Wohl von Geist, Seele und Körper in Anspruch. Dies waren die Mostbu- schenschank Kobermann in Prigglitz Umbau Buschenschank/ und die Buschenschank von Bettina Errichtung eines Heurigenlokals und Rupert Sederl in Bad Fischau. Projektträger: Roland Kobermann, Herr Hubert Moser erhielt eine För- Hubertus Moser, Rupert Sederl derung für die Errichtung seiner Bu- Fördersumme gesamt: 50.360,- EUR schenschank „Alte Feuerwehr“ in Bad Fördersatz: 23% 21
SESSELN UND SCHRÄNKE NEHMEN IHREN ANFANG AUF STRASSEN. AUF FORSTSTRASSEN, WENN … … sie aus Holz sind. Jede Reise beginnt Forststraßen im Wald sind dabei ein mit dem ersten Schritt. Das gilt auch für Teil des Waldes. Anderes gesehen, sind den Transport von Holz noch in Baum- Forststraßen eine äußerst wichtige Le- form. Forststraßen sind der erste Weg bensader. Von Holz für Menschen. vom Wald zur Hemdenlade oder zu umweltfreundlichen Sitzgelegenheiten. Durch die Errichtung von Forststraßen – so wie dieses Projekt Forststraßen Forststraßen haben deswegen eine – können die forstwirtschaftlichen Pro- hohe Bedeutung in dieser Produkti- dukte rascher und kostengünstiger aus onskette, weil sie eben Startpunkt, der den Wäldern zu einer höherrangigen erste Schritt sind. Technisch gesehen, Verkehrsanbindung gebracht werden. handelt es sich bei Forststraßen um für Dadurch werden Produkte auch in den Verkehr von Kraftfahrzeugen oder benachteiligten Gebieten im Vergleich Fuhrwerken bestimmte nicht öffentli- zu verkehrsgünstigen Regionen wett- che Straßen samt den in ihrem Zuge bewerbsfähiger. Gerade für Klein- und befindlichen dazugehörigen Bauwer- Kleinstwaldbesitzer ist die Förderung ken, die ausschließlich oder überwie- für die Errichtung einer Forststraße gend als Fahrwege für die Forstwirt- überlebensnotwendig, schaft, also der Pflege des Waldes und da sonst so manch Nicht auf dem Holzweg. Bringung des Holzeinschlags und dem forstwirtschaftlicher wirtschaftlichen Verkehr dienen. Betrieb nicht ökono- Ganz im Gegenteil. misch geführt werden könnte. © Familie Dattes Forststraßen 40 Projekte Gesamtfördersumme: 514.384,- EUR Fördersatz: 40% 22
GÜTERWEGE GUT. GÜTER. WEGE. Projekt Güterwege: Die unumgängli- che Errichtung und der so wichtige Um- bau des niederrangigen Wegenetzes im ländlichen Raum erfolgte mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes, der Länder und dem LEADER-Programm (2007- 13). Für die Instandsetzungsmaßnah- men nahmen die Wege-Erhalter aus- schließlich Förderungen der Länder in Anspruch, nicht aber EU-Förderungen. Im EU geförderten Bereich betrug der Anteil der Gemeinden neben dem von EU, Bund und Land kofinanzierten An- teil zwischen 20 und 42% der Gesamt- baukosten. Der Restbetrag musste vom Interessenten bzw. von den Interessens- gemeinschaften aufgebracht werden. © Familie Dattes Wir sind geliefert. Freuen sich die Güter nach dem Transport. Güterstraßen Gefördert wurden 4 Projekte Fördersumme: 347.606,- EUR Fördersatz: 66-81,25% Forstförderung für WWGs, Forstförderung für Ankauf Seilwinde/Funkseilwinde/ Rückewagen/Krananhänger/ Hacker/Kran 39 Projekte Gesamtfördersumme: 321.582,21,- EUR Fördersatz: 35-80% 23
LERNENDE REGION NÖ SÜD - BILDUNGSSTRATEGIE DAS PASST: LERNENDE MENSCHEN IN GLEICHNAMIGER REGION Manche machen sich ein Bild. Manche Lernfest, das gemeinsam mit der LEA- machen in Sachen Bildung. Die sind DER-Region Bucklige Welt-Wechsel- schon weiter. Und kommen auch wei- land organisiert wurde. Im Rahmen ter. Und jene, die sich ein Bild über Bil- dieses Events konnte die gesamte Pa- dung machen, sind am richtigen Weg. lette an Bildungsangeboten samt Bil- Am persönlichen Erfolgsweg. dungsanbietern der Region den Besu- cherInnen präsentiert werden. In Niederösterreich beteiligten sich im Zeitraum von 2007 bis 2013 insgesamt Graue Studierzimmer. Fade Lernunter- 14 Regionen am österreichweiten Pro- lagen. Biederleute als Vortragende. Da gramm „Lernende Regionen“, das aus muss man schon ordentlich zurück da- Mitteln der EU, des Bundes und der tieren. Bildungsvermittlung sieht heute Länder finanziert wurde. frisch und dynamisch aus. Heutige Bil- dungsvermittlung sieht mit der/dem AUF BILDUNG GEBAUT. AUFGEBAUT. Lernenden gemeinsam konstruktiv in Die LEADER-Region NÖ Süd hat sich die erfreuliche Zukunft. Früher war in dieser Zeit als eine der ersten Regi- der Bildungsvermittler das Vis a Vis onen als Lernende Region positioniert der SchülerInnen. Heute stehen sie auf und ein Netzwerk regionaler AkteurIn- einer und zwar auf derselben Seite. nen rund um das Thema Lernen und Bildung aufgebaut. Ziel des Projektes Nur Alltage und Nebeltage sind grau. war die Entwicklung einer praxisge- Mit dem heutigen Lernen kann man sie rechten, bereichsübergreifenden Bil- bunt einfärben und so sein Leben fröh- dungsstrategie. Man lernt nicht für das licher gestalten. Aus-, Fort- und Wei- eigene Bücherregal, nicht für Zertifika- terbildung machen Spaß und Freude. te in Rahmen an Wänden. Der wahre Beides am Lernfest erlebt, gelebt. Wert ist individuell, aber auf jeden Fall praktisch einsetzbar. DEN AUFWIND AUSNUTZEN. Die Nutzung von wichtigen Synergien Der Prozess erfolgte in einem Zeitraum durch bereichsübergreifende Zusam- Projektträger: von sechs Monaten. Die Strategie dien- menarbeit ist ein zentrales Thema in LEADER-Region NÖ Süd, te als Grundlage für die weitere Ent- der Bildungsstrategie, genauso wie die Gemeinsame Region wicklung als Lernende Region im Rah- Stärkung der Identifikation der Bewoh- Schneebergland (Jugend men der Lokalen Entwicklungsstrategie nerInnen mit ihrer Region. für das Schneebergland) 07–13 und war der Ausgangspunkt 5 Projekte von insgesamt sieben äußerst gelun- Gesamtfördersumme: genen Folgeprojekten. Piloten wissen, 148.086,- EUR wo es lang geht. Die Pilotprojekte wa- Fördersatz: 80% ren: „Bewusst.Regional.Gesund“, „Bil- dungskalender/Bildungsdatenbank“, „Diplomarbeitsbörse“, „Wirtschaft an- ders denken“, „Lernfest“, „Jugend für Man lernt fürs Leben. das Schneebergland“, „Netzwerkbe- treuung.“ SICH HINSETZEN. ZIELE SETZEN: PLÄNE Fürs eigene. UMSETZEN = BILDUNGSSTATEGIE Die Ziele wurden erreicht. Es ging u.a. darum, sowohl die regionale Bildungs- beteiligung als auch die Bewusstseins- bildung zu steigern. Ein probates Medi- um diesbezüglich war das veranstaltete 24
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