Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag

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Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
03 | 2021

06   So gelingen schwierige
     Gespräche
                                08   Eine Schule ohne
                                     Noten

                                18   KV-Reform:
                                     Quo vadis?
Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Inhalt
    4        Daten erzählen Geschichten

    6        Was sagen Sie, wenn …?

    8        Schule ohne Noten

    10       Bestiarium Helveticum

    12       Mia im Kindergarten

    14       Spielen macht kompetent

    15       Lerntherapie – Geschichte, Theorie und Praxis

    16       Wissenswertes übers Entscheiden

    18       KV-Reform: Quo vadis?

    24       Finanz- und Rechnungswesen

    25       Allgemeinbildender Unterricht für Erwachsene

    26       «myidea»: Aufbau und Förderung unternehmerischer Kompetenzen
    		       an Berufsfachschulen

    28       «WASSERverstehen»

    30       Formelsammlung für die Berufsmaturität

    Impressum
    Das Kund*innenmagazin fokus erscheint dreimal jährlich   Bilder: Pia Kramer, Catherine Lieger, iStock.com
    Projektleitung: Gisela Flühmann bedankt sich             Korrektorat: Frank Giesenberg
    beim hep-Team und den Autor*innen für die                Auflage: 36 000 Expl.
    redaktionelle Mitarbeit                                  Preisänderungen bleiben vorbehalten.
    Layout: atelierblaeuer.ch, Bern                          Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 30. Juni 2021

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Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
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                                                                              Hinter jeder Statistik steckt eine spannende Geschichte.
 8                                                                            Das Sachbuch «Auf lange Sicht» erweckt mit imposanten
                                                                              Visualisierungen die Daten zu Themen wie Wirtschaft,
Schule ohne Noten                                                             Soziales, Klima und Politik zum Leben.
Das Buch zeigt Wege für einen Unterricht ohne Noten auf.

                                                           10

                                                           Bestarium Helveticum
                                                           Lernen Sie 413 Wirbeltiere auf
                                                           unterhaltsame Weise kennen!

                                                                     18     KV-Reform: Quo vadis?
                                                                            Das Fundament der Reform soll die «konsequente
                                                                            Handlungskompetenzorientierung» bilden. Die
                                                                            bisherigen schulischen Fächer werden abgeschafft.

                                                                                                                                         3
Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Das Abenteuer
    im Zahlen-Dschungel
    beginnt – denn Daten
    erzählen Geschichten
                                                 neu    Das Dilemma der «Super Sundays» oder das ex-
                                                        ponentielle Wachstum der Treibhausgase – hinter
                                                        jeder Statistik steckt eine spannende Geschichte.
                                                        Das Sachbuch «Auf lange Sicht» erweckt mit im-
                                                        posanten Visualisierungen die Daten zu Themen
                                                        wie Wirtschaft, Soziales, Klima und Politik zum
                                                        Leben.

                                                        Seit dem Jahr 2018 publiziert das digitale Magazin
                                                        «Republik» jeden Montag eine Datenkolumne. Sowohl
                                                        Aktualitäten als auch zeitlose Themen werden für
                                                        die interessierten Leser*innen illustrativ aufberei-
                                                        tet. ­Jeder Beitrag basiert auf eigens ausgewerteten
                                                        Datenquellen und weiss mit einer erstaunlichen und
                                                        informativen Geschichte zu überraschen – eine Ge-
                                                        schichte, die es wert ist, in Grafiken erzählt zu wer-
                                                        den. Das Sachbuch «Auf lange Sicht – Daten erzählen
                                                        Geschichten» ist ein Best-of der publizierten Kolum-
                                                        nen. Jede dieser Datengeschichten bewegt sich in ei-
                                                        nem Spannungsdreieck. Mit den imposanten Grafiken
                                                        vermittelt das Autor*innenteam Zusammenhänge
                                                        auf einen Blick und erweckt so die Daten zum Leben.
                                                        Kurzum: Jede Datengeschichte ist ein ebenso erhel-
                                                        lendes wie kurzweiliges Leseerlebnis.
    Simon Schmid (Hrsg.)
    Auf lange Sicht
                                                                                     us s t …
                                                                 Hät t e n Sie g e w
    Daten erzählen Geschichten
    1. Auflage 2021 | ca. 224 Seiten | 13,5 × 20 cm,
    Hardcover | ISBN 978-3-0355-1960-0 | ca. CHF 29.–

                                                                                        ok on -
                                                                  … das s de r Vide
    p Auch erhältlich als E-Book
    p Erscheint im Oktober 2021

                                                                                         r Zoo m
                                                                  f e re n z-An bie t e
                                                                                          eit e n
                                                                  w ä h r e n d de r z w
                                                                                         s o vie l
                                                                  Co r o n a - W e l l e
                                                                                         ie z e h n
                                                                   w e rt w ar w ie d
                                                                                          e s de r
                                                                   g rös s t e n Airlin
                                                                                           ?
                                                                   W e lt z u s am m e n

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Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Hät te n Sie g ew u ss
                                                                                                                 t…

                                                                                          … dass die Erdte m pe
                                                                                                                  -
Hät te n Sie ge w us st …                                                                ratu r im Ja h r 2 02
                                                                                                                0
                                                                                         w eg en de s K lima ­
… dass die B evölke ru ng                                                                w an de ls so hoch w
                                                                                                                ar
in A frik a bis zu m En de                                                               w ie le tz tmals vor
de s 21 . Ja hr hu nderts                                                                ru n d 12 0’000 Ja h re
                                                                                                                 n?
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 ganz en as iatischeENERGIEGESCHICHTE
                 G24 Die letzten 100 Jahre DER SCHWEIZ                                                                               R
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                                                                                                                                     w
                    0                                                                                                                a
                            1910                            1950                         2000   2017             2050       Grafik   d
                                                                                                                        24 und 25
                    QUELLE:
                                                                                                                          J S. 140   Z
                    BFE, Prognos. 2050 = Szenario Neue Energiepolitik.
                                                                                                                                     ö
                                                                                                                                     e
                                   UMSCHICHTUNG                                                                                      d
                        G25        Energiemix heute und in der Zukunft
                                                                                                                                     a
                                                                                                                                     r
                    Übrige erneuerbare                                                                                               e
                    Energien
                                                                                                                                     t
                    Elektrizität                                                                                                     w
                                                                                                                                     G
                                                                                                                                     m
                                                                                                                                     d
                    Gas
                                                                                                                                     Z

                    Erdöltreibstoffe

                    Erdölbrennstoffe
                    Industrieabfälle
                    Kohle
                    Holz
                                                                             2017                    2050
                                                                         XXX Petajoule           XXX Petajoule

                                                                                                                               5
                                    Eine kleine Energiegeschichte                                                140    141
Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Praktische Tipps
    für verzwickte
    Gesprächssituationen

                                              neu

                                                       Kennen Sie das? Sie fühlen sich kompetent in Ih-
                                                       rem Job und gefestigt in Ihrem Privatleben. Doch
                                                       hin und wieder zweifeln Sie in überraschenden
                                                       oder verzwickten Gesprächssituationen, wie Sie
                                                       handeln oder reagieren sollen. Der Ratgeber von
                                                       Irène Wüest hilft Ihnen, die richtigen Worte zu
                                                       finden – sei es im beruflichen oder privaten Alltag.
    Irène Wüest
                                                       Grundlage dieses Buchs sind Fragestellungen und
    Was sagen Sie, wenn ...?
                                                       Situationen aus dem Berufs- und Privatleben. Irène
    So gelingen schwierige Gespräche
                                                       Wüest gibt praktische Tipps und liefert konkrete Hin-
    1. Auflage 2021 | ca. 120 Seiten | 18,5 × 27 cm,
                                                       weise zur Problemlösung. «Was sagen Sie, wenn …?»
    Broschur | ISBN 978-3-0355-1962-4 | CHF 35.–
                                                       stärkt Ihre Handlungskompetenzen und verhilft Ih-
    p Auch erhältlich als E-Book
    p Erscheint im November 2021                       nen zu einem selbstsicheren Umgang mit Menschen
                                                       – mit dem Ziel, nie wieder sprach- und ratlos zu sein.

                                                               Irène Wüest, lic. phil., Soziologin, Sozialpsychologin,
                                                               arbeitet seit rund 20 Jahren als selbstständige Kom-
                                                               munikations- und Organisationsberaterin. Sie begleitet
                                                               und coacht Schulleitungen und Lehrpersonen.
                                                               An der Höheren Fachschule für Wirtschaft in Luzern
                                                               doziert sie im Fach «Kommunikation» und bietet
                                                               Weiterbildungen («Worte haben Wirkung», «Der
                                                               überzeugende Auftritt») an der Pädagogischen Hoch-
                                                               schule Zug an. Seit mehr als zehn Jahren hat Sie ein
                                                               Mandat bei den CH-Medien, wo Sie Ratgeberbeiträge
                                                               zur Stärkung der persönlichen Handlungskompetenz
                                                               veröffentlicht.

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Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Danke sagen
 Danke sagen für das Offenhalten der Tür, Danke sagen
 für die Bereitschaft, den Arbeitseinsatz abzutauschen,
 und noch für vieles mehr. Einige unserer Mitmenschen
bedanken sich für jede Regung, während andere gross-
zügigstes Entgegenkommen nicht zur Kenntnis nehmen,
     geschweige denn Dank dafür äussern. Welches
                 Bedanken macht Sinn?

                 Eindringlich abwehren
   Ich unterhalte mich in der Pause sehr angeregt mit
einem Arbeitskollegen. Plötzlich gesellt sich eine andere
     Arbeitskollegin dazu und krallt sich an meinen
 Gesprächspartner: «Hey! Na, wie läuft’s» – und schon
  dominiert sie die Situation. Muss ich mir das gefallen
      lassen? Wie kann ich mich elegant wehren?

        Auf Verbalattacken gekonnt reagieren
  Ich bin überhaupt nicht schlagfertig. Attackiert mich
 jemand verbal, bin ich perplex und mundtot. Erst nach
    einer Weile fällt mir dann ein, was ich hätte sagen
können. Ist Schlagfertigkeit lernbar? Und wie schaffe ich
es, souverän und stilvoll auf solche Angriffe zu reagieren?

            Missverständnissen vorbeugen
  Meine Freundin und ich hatten uns für Freitagabend
verabredet. Am Freitagnachmittag haben wir noch kurz
 telefoniert, um die Details zu besprechen. Da kam mir
   ein Satz von ihr in den falschen Hals: «Von mir aus
müssen wir uns heute nicht treffen …» «Warum sagt sie
  nicht gleich, dass sie nicht will?», dachte ich etwas
verärgert. Allerdings stellte sich heraus, dass das eine
 Fehlinterpretation war und sie dies nur aus Rücksicht
     auf mich gesagt hatte. Wie lassen sich solche
             Miss­verständnisse vermeiden?

                                                              7
Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Wie eine Schule
                ohne Noten
            funktionieren kann
                                            neu   Was bringen Noten eigentlich? Wäre es nicht sinn-
                                                  voll sie einfach abzuschaffen? Doch funktioniert
                                                  eine Schule ohne Noten überhaupt? «Ja», antwor-
                                                  ten Philippe Wampfler und Björn Nölte auf diese
                                                  Frage und zeigen sinnvolle und gangbare Wege für
                                                  einen Unterricht ohne Noten auf.

                                                  Noten sind beim Lernen in der Schule sehr präsent.
                                                  Sie bestimmen, was gelernt wird und wie gelernt
                                                  wird. Das ist fatal: Die Notenfixierung erschwert
                                                  sinnstiftendes Lernen. Leistungsbewertungen mit
                                                  Noten belasten den Lernprozess. Die Gründe für die
                                                  Notengebung sind fadenscheinig und überholt, trotz-
                                                  dem wird daran festgehalten. Längst gibt es sinnvolle
                                                  Alternativen. Das Buch zeigt Wege für einen Unter-
                                                  richt ohne Noten auf.

    Philippe Wampfler, Björn Nölte
    Eine Schule ohne Noten
    1. Auflage 2021 | ca. 120 Seiten |
    15,5 × 22,5 cm, Broschur |
    ISBN 978-3-0355-1966-2 | ca. CHF 24.–
    p Auch erhältlich als E-Book
    p Erscheint im November 2021

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Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Philippe Wampfler ist Deutschlehrer
                             an der Kantonsschule Enge, Dozent
                             für Deutschdidaktik an der Uni Zürich
                             und Autor.

Kann die Schule ein Ort ohne eindeutige Leis-      Wörter in einer Fremdsprache büffeln, zum Bei-
tungsbilanzen sein?                                spiel?
Leistungsbilanzen sollten aussagekräftig           Erfolgreiches Vokabellernen ist nicht an No-
sein. Weiterhin sollten sie das Lernen nicht       tengebung gebunden. Wenn die Aneignung
beenden, sondern beflügeln. Leistungsbilan-        von Kenntnissen nicht als Selbstzweck ge-
zen sollten auch aus verschiedenen Positio-        prüft und benotet wird, sondern anwen-
nen Akzeptanz finden. Ihre Sinnhaftigkeit          dungsbezogen eingesetzt wird, erhöht sich
sollte sich nicht nur aus der Tradition erge-      die Chance darauf, dass sie von den Lernen-
ben, sondern aus der gegenwärtigen Kultur          den nachhaltig angeeignet werden. Je nach
der Digitalität heraus gedacht werden. Dazu        Altersstufe können auch spielerische Ansät-
sind Noten denkbar schlecht geeignet – sie         ze gewählt werden, die nicht an Notengebung
sind ja keineswegs eindeutig in ihrer Aus­         gekoppelt sind.
sagekraft.
                                                   Hat eine bewertungsfreie Schule Auswirkungen
Ohne Noten fehlt die Grundlage für die Über-       auf eine Wettbewerbsgesellschaft?
tritte in andere Schulen und Stufen. Was sagen     Eine notenfreie Schule ist nicht eine bewer-
Sie dazu?                                          tungsfreie Schule. Lernende, die ohne Noten
Noten sind ein äußerst unzuverlässiger Weg,        durch die Schule gehen, erleben kollabora-
solide Entscheidungen für Übertritte in            tive Leitungssituationen, in denen ihre Be-
andere Schulen oder Stufen zu begründen,           wertung auch durch Selbstreflexion, durch
insbesondere die Durchschnittsnote in Ab-          prozessorientiertes Feedback, auf indivi-
schluss- oder Aufnahmeprüfungen. Es gibt           dualisierten, selbstgesteuerten Wegen und
differenziertere, emanzipatorische und ver-        in konkreten Kompetenznachweisen erfolgt.
lässlichere Methoden, um Übertrittsent-            Wir brauchen derart ausgebildete Individuen,
scheidungen sinnvoll zu begründen. Zudem           um den gesellschaftlichen Herausforderun-
muss man heute auch fragen, ob es sinnvoll         gen gewachsen zu sein. Und den Schüler*in-
ist, bestimmte Ausbildungsgänge nur Teilen         nen sind wir es schuldig, ihnen die Entfal-
der Bevölkerung anzubieten.                        tung ihrer Persönlichkeit, ihrer Leistung und
                                                   ihrer gesellschaftlichen Ambitionen in größ-
Wie werden die Schüler*innen ohne Noten-           tem Maße zu ermöglichen. Dort, wo die Wett-
druck dazugebracht, auch «Ungeliebtes» zu          bewerbsgesellschaft das heute nicht macht,
tun?                                               müsste sich dringend etwas ändern.
Wenn Schüler*innen durch Notendruck oder
Angst «Ungeliebtes» tun, wird das lernpsy-
chologisch wenig erfolgreich sein. Vielmehr
sollte man untersuchen, weshalb sich die
Neugierde hier nicht entfaltet und ob es di-                                        Björn Nölte ist in der Schulaufsicht der
daktische Wege gibt, motiviertes Lernen zu                                          Ev. Schulstiftung Berlin-Brandenburg
ermöglichen. Individualisierung und Perso-                                          tätig. Er war zuvor Oberstufenkoordina-
nalisierung sind Stichworte, die Hemmnisse                                          tor, Haupt- und Fachseminarleiter sowie
                                                                                    Lehrer für Deutsch, Geschichte und
und Hürden aufspüren und überwinden kön-
                                                                                    Politik.
nen. Lernen kann auch in der Kultur der Di-
gitalität nur angeregt, aber nicht erzwungen
werden.

                                                                                                                               9
Eine Schule ohne 18 KV-Reform: Quo vadis? - 06 So gelingen schwierige Gespräche - hep Verlag
Lernen Sie 413 Wirbel-
     tiere auf unterhaltsame
     Weise kennen!
     Mit «Bestiarium Helveticum» erhalten Sie ein                                                                  neu
     komplettes und noch nie dagewesenes Panorama
     der Wirbeltiere der Schweiz, von denen heute fast
     die Hälfte vom Aussterben bedroht ist.

     Vom unscheinbaren Alpenschneehuhn bis zum ele-
     ganten Kiebitz – in der Schweiz leben gemäss Bundes-
     amt für Umwelt 413 Wirbeltiere. Der Illustrator und
     Naturliebhaber Marcel Barelli hat es sich zur Aufgabe
     gemacht, jedes dieser Tiere zu porträtieren.

     Entdecken Sie mit dem «Bestiarium Helveticum»
     ihre gefiederten, pelzigen oder geschuppten Nach­
     barinnen und Nachbarn. Die liebevollen, einzigarti-
     gen Zeichnungen zeigen die Eigenschaften der Tiere,
     mal lustig und mal ernst. Jedes Porträt wird mit einer
     Legende vervollständigt, die interessante Informatio-
     nen zu den Tieren beinhaltet.

                                                                    Marcel Barelli
                                                                    Bestiarium Helveticum
                     Marcel Barelli stammt aus dem Tessin, ist      1. Auflage 2021 | 432 Seiten | 23 × 23 cm,
                     Regisseur von Animationsfilmen und lebt in     Broschur | ISBN 978-3-0355-1977-8 | CHF 39.–
                     Genf. Seine Kurzfilme wurden auf Hunderten
                     von internationalen Festivals aufgeführt und
                     haben weltweit zahlreiche Preise gewonnen.
                     Alle seine Projekte beschäftigen sich mit
                     der Natur, der Tierwelt und dem unausge-
                     wogenen Verhältnis zwischen Mensch und
                     Umwelt und zielen darauf ab, die Öffentlich-
                     keit für diese Themen zu sensibilisieren.

10
Hausratte (auch Dachratte oder Schiffsratte)                                                                                            Blaukehlchen
                                                Rattus rattus                                                                                                           Luscinia svecica
         Die Hausratte ist seit Menschengedenken ein Objekt des Aberglaubens und unzähliger Verfolgungen. Sie ist            Für Manche ist das Blaukehlchen der schönste Vogel der Schweiz. Es gibt zwei Unterarten, die sich durch die
       jedoch ein äusserst intelligentes Tier, das in organisierten Sozialgefügen lebt. Die Ratte kommt weltweit vor und       Farbe des Flecks auf dem blaugefärbten «Lätzchen» unterscheiden: das seltene Rotsternige Blaukehlchen
      war Treiber des Schwarzen Tods (Pest), der im 14. Jahrhundert 25 Millionen Menschen das Leben kostete. An die         (Luscinia svecica svecica), das regelmässig in den Schweizer Alpen nistet, und das Weisssternige Blaukehlchen
38        Stelle dieser ländlichen Art tritt in der Stadt die Wanderratte (eingeführt), mit der sie oft verwechselt wird.                       (L. s. cyanecula), das abgesehen von zwei Fällen hierzulande nicht nistet.                   39

                                       Eurasischer Luchs (oder Nordluchs)                                                                                             Barrenringelnatter
                                                    Lynx lynx                                                                                                          Natrix helvetica
      Nachdem er im 19. Jahrhundert in der Schweiz ausgerottet worden war, wurde er in den 1980er-Jahren wieder               Diese gute Schwimmerin steht vor den gleichen Problemen wie die Amphibien, von denen sie sich ernährt:
       eingeführt. Er lebt im Jura und in den Alpen und leidet trotz seines Schutzstatus unter Wilderern und der Frag-       Feuchtgebiete verschwinden unter dem Siedlungsdruck zunehmend und ihre Bewohnerinnen und Bewohner
      mentierung seines Lebensraums. In der Antike glaubte man, dass Luchsurin zu Lyncurion (Zirkon) auskristallisie-       werden an die letzten Seen und Weiher zurückgedrängt. Die beiden in der Schweiz vorkommenden Ringelnattern
216                               ren könne, einem wertvollen Stein, der dem Granat ähnelt.                                         (die Nördliche und die Barrenringelnatter) wurden bis 2017 als ein und dieselbe Art eingestuft.         217

                                                                                                                                                                                                                                                  11
Die Neugier an
                   technischen und
                    informatischen
                   Themen wecken

                                                                                                     neu

     Bereits seit letztem Sommer gewähren Mia und
     ihre Klassengspänli einen spannenden Einblick
     in ihre Medien- und Informatikaktivitäten in der
     1. und 2. Klasse. Nun erscheint im Herbst ein MIA-
     Produkt für die Kindergartenstufe. Darin werden
     Kindergartenkinder und -lehrpersonen gleicher-
     massen eingeladen, in Mias Kindergarten vorbei-
     zuschauen, gemeinsam zu entdecken und gleich
     auszuprobieren, wie Medien-, Informatik- und An-
     wendungskompetenzen in dieser Stufe spielerisch
     gefördert werden können.                                Stefanie Schild, Andrea Kern
                                                             MIA im Kindergarten
     Die Box «MIA im Kindergarten» beinhaltet ein liebe-     Box mit Kartenset, Kopiervorlagen,
     voll visualisiertes Kartenset, Kopiervorlagen und       aufstellbares Falt-Wimmelbild
     ein aufstellbares Falt-Wimmelbild von Mias Kinder-      ISBN 978-3-0355-1982-2 | ca. CHF 54.–
     garten mitsamt Aussenbereich. Das Wimmelbild soll       p Erscheint im November 2021
     die Kinder zum genauen Beobachten, Entdecken, Be-
     schreiben und Nachdenken einladen und ihre Neugier      Auf www.mia-box.ch befinden sich Zusatz-
     an technischen und informatischen Themen wecken,        informationen, Umsetzungsvoschläge und
     insbesondere auch bei den Mädchen.                      Unterrichtsideen.

     Auf den zehn MIA-Karten finden die Lehrpersonen
     Erklärungen zu den zehn Kompetenzstufen des LP21-
     Modullehrplans Medien und Informatik für den Zyk-
     lus 1 sowie Hinweise, wie sie diese im Kindergarten-
     alltag fördern können. Zudem ist auf jeder Karte eine
     jeweils passende Spiel-/Lerngelegenheit abgebildet,
     welche ein Kind oder eine Kindergruppe aus Mias
     Kindergartenklasse in Aktion zeigt. Ein kurzer Hör-
     beitrag, der mittels QR-Code aufgerufen werden kann,
     lässt die Kinder in die jeweiligen Szenen eintauchen.
     Dies animiert sie zum Nachspielen, regt sie aber auch
     zu eigenen Spielideen und Gesprächen an.

12
Andrea Kern, Stefanie Schild
MIA in der 1. und 2. Klasse
Stickerheft zum Aufbau von Medien-, Informatik- und
Anwendungskompetenzen
1. Auflage 2020 | 24 Seiten | A4, Heft inkl.
Stickerbogen | ISBN 978-3-0355-1798-9 | CHF 20.–

                                                      13
Spielen macht kompetent

                                                    neu    Welche Bedeutung hat Spielen für das Lernen? Wie
                                                           können Spielsituationen begleitet werden? Und
                                                           wie werden Spiel und Lernprozesse am besten do-
                                                           kumentiert? «Spielen Plus» ist ein Lehr-, Arbeits-
                                                           und Praxisbuch zum Spielen und Lernen von vier-
                                                           bis achtjährigen Kindern.

                                                           Das Buch vermittelt angehenden und erfahrenen Ele-
                                                           mentarpädagog*innen das nötige Wissen und Stra-
                                                           tegien, um Spielen lernförderlich in Unterricht und
                                                           Betreuung einzusetzen. «Spielen Plus» verknüpft
                                                           Theorie mit Anwendung, Übung und Reflexion und ist
                                                           vielseitig einsetzbar: in der Aus- und Weiterbildung
                                                           oder für die individuelle Schwerpunktsetzung.

     Catherine Lieger, Wiltrud Weidinger (Hrsg.)
     Spielen Plus
     Ein Handbuch für Kindergarten, Schule und Betreuung
     1. Auflage 2021 | ca. 180 Seiten | 19 × 26 cm,
     Broschur | ISBN 978-3-0355-1883-2 | ca. CHF 34.–
     p Auch erhältlich als E-Book

                                                                                         Sp ielp rojekt Au sflu gss
                                                                                                                    chi ff
                                                                                              («S pielen Plu s» 20 20
                                                                                                                         )

14
Einblicke in die
verschiedenen Ansätze und
Methoden der Lerntherapie
                                                   neu   Zwanzig Expert*innen aus Bildungswissenschaf-
                                                         ten, der Psychologie, der Psychotherapie und der
                                                         Lerntherapie geben Einblick in die Lerntherapie
                                                         im deutschsprachigen Raum.

                                                         Indem die Autor*innen die Lerntherapie jeweils aus
                                                         ihrem theoretischen Blickwinkel heraus präsentie-
                                                         ren, vermittelt das Buch erstmals und auf anschau-
                                                         liche Weise das interdisziplinäre Denken der Lern-
                                                         therapie und macht dadurch deren Komplexität
                                                         erfahrbar.

                                                         Die Fallbeispiele aus der Praxis illustrieren sowohl
                                                         die Vielfältigkeit der lerntherapeutischen Arbeit wie
                                                         auch den Variantenreichtum von möglichen Wegen,
                                                         wie Lernschwierigkeiten gemeinsam mit den Betrof-
                                                         fenen bearbeitet werden können.

                                                         Lerntherapeut*innen, Lehrpersonen aller Schul-
                                                         stufen, heil- und sonderpädagogisch Tätige sowie
                                                         Schulpsycholog*innen finden im Buch eine Fülle von
                                                         anregenden Ideen und Antworten auf die Frage, was
                                                         gelingendem Lernen jeweils entgegenstehen kann
                                                         und wie Lernschwierigkeiten therapeutisch angegan-
Ueli Kraft, Claudia Stauffer,                            gen werden können.
Barbara Indlekofer (Hrsg.)
Lerntherapie – Geschichte, Theorie
und Praxis
Ein Lesebuch
1. Auflage 2021 | ca. 300 Seiten | 18,5 × 27 cm,
Broschur | ISBN 978-3-0355-1973-0 | CHF 42.–
p Auch erhältlich als E-Book

                                                                                                                 15
Phänomenal! –
     Wissenswertes
     übers Entscheiden
                                                        neu                       Wer kennt sie nicht, die Qual der Wahl?
                                                                                  Sich entscheiden zu können ist manchmal
                                                                                  gar nicht einfach. Woran liegt das? Wer
                                                                                  oder was beeinflusst unsere Entscheide?
                                                                                  Werden wir im Alltag manipuliert? Und
                                                                                  wie entwickelt sich unser Gerechtigkeits-
                                                                                  empfinden? Bettina Zurstrassen beleuch-
                                                                                  tet das Phänomen «Entscheiden» über-
                                                                                  schaubar und verständlich.

                                                                                  Jeden Tag müssen Menschen Entscheidungen
                                                                                  treffen. Es liegt eine Fülle an Ratgeberlitera-
                                                                                  tur vor, die zu guten Entscheidungen anzulei-
                                                                                  ten verspricht. Wann aber ist eine Entschei-
                                                                                  dung gut? Wieso sind Entscheidungen oft
                                                                                  nicht rational? In diesem Band erhalten
                                                                                  Sie Einblicke in Erkenntnisse der Entschei-
                                                                                  dungsforschung. Es werden Aktivitäten vor-
                                                                                  gestellt, mit denen sich Kinder im Bildungs-
                                                                                  bereich und in Vereinen mit dem Phänomen
                                                                                  «Entscheiden» auseinandersetzen und in
                                                                                  Entscheidungsprozesse eingebunden werden
                                                                                  können.

     Bettina Zurstrassen
     Entscheiden
     1. Auflage 2021 | 84 Seiten | 12 × 18 cm,
     Broschur | ISBN 978-3-0355-1968-6 | CHF 14.–
     p Auch erhältlich als E-Book

                                    Prof. Dr. Bettina Zurstrassen ist Professo-
                                    rin für Didaktik der Sozialwissenschaften
                                    an der Universität Bielefeld. Ihre Arbeits-
                                    schwerpunkte in Forschung und Lehre
                                    sind sozioökonomische Bildung, Struk­t u­
                                    ren und Prozesse sozialer Ungleichheit
                                    in der gesellschaftlichen Bildung (z. B.
                                    Berufswahl, politische Bildung) sowie
                                    politisches Lernen an berufsbildenden
                                    Schulen.

16
Aktivität 2
         5 Zitatesammlung
                                                                                                                                                  Verführungen im Super-
                                        esten W
                                               ör ter,
                         «Die lickührz‹ja› und ‹nein›                                                                                            markt: Marketingstrategien
                          näm               n das
                               er forder enken.»
                            meiste
                                     Nac   hd
                                        oras vo
                                                  n Sam
                                                          os)              «Wann immer
                              (P ytag
                                                                           ich zwei Übeln
                                                                         gegenüberstehe,
           «Viel mehr als unsere                                         wende ich mich
         Fähigkeiten sind es unsere
         Entscheidungen, die zeigen,                                        dem zu, das
           wer wir wirklich sind.»                                        ich noch nicht
                  (Joanne K. Rowling)
                                                                            ausprobier t
                                                                              habe.»
                                     schwer                                     (Mae West)
           «Nicht weneilweirses nicht,
                                                                                                                                                                       der
            ist, wag
           sondern
                                s nicht
                     weil wir e r.»                              «Den größten Fehler, den ist,
                                                                                           man
                                                                                                                                       Doch noch ein Schokoriegel? In
             wagen,  ist es schw
                                  e                                im Leben machen kann,
                                                                  immer Angst zu haben, einen                                          Quengelzone an der Kas  se wer den
                                                                                                                                       wir zu kurzentschlossenen Kauf-
                          (Seneca)                                                              »
                                                                      Fehler zu machen.
                                                                        (Dietrich Bonhoeffer)

                                                                                                                                       entscheidungen verführt. Obwohl
                    idewegen                                                                                                           uns die Ökonomie oft Rationali-
        «An den Sche ehen                                                      «Wer darauf besteh
          des Lebens st r.»                                                                                                            tät predigt, spielen Emotionen im
                                                                               Faktoren zu          t, alle
                                                                                            überblicken,
                                                                              bevor er sich
                        ise
          keine Wegwelin)                                                                                                              Marketing eine tragende Rolle. Gut
                                                                                            entscheidet,
                                                                                 entscheidet
                                                                                                            »
                                                                                                                                       70 Prozent der Kaufentscheidun-
                                                                                              nie.
                            (Charlie Chap                                          (Henri- Fréd
                                                                                                    éric Amiel)

                                                                                                                                       gen in einem Supermarkt werden
                                                                                                                                                                           -
                                     wenn
            «Denk stfa,lsachbe, r denk                            «Die größte Entscheidung deines                                       emotional getroffen. Durch Marke
                                                                                                                                                                      uns er
                                                                                                                                        tingstrategien wird versucht,
            du mag                                                 Lebens liegt darin,
                          s Willen                                                     dass Du dein
              um Gotte
                            lber.»
                                                                Leben ändern kannst
                                                                                                                                        Kaufverhalten zu beeinflussen.
                         se                                                          , indem Du deine
               für di ch
                    (Doris Le
                                ssing)
                                                                     Geisteshaltung änd
                                                                                          erst.
                                                                            (Albert Schweitzer
                                                                                                         »                                                                                           47
                                                                                              )                                                                   DAS PHÄNOMEN ERLEBEN

                                                                                                                                                                                               18.06.2021 11:30:36
                                                                                                                                                               d 47
                                                                                                          18.06.2021 11:30:36   Phanomene_Entscheiden_1A_21.ind
                                       d 46
       Phanomene_Entscheiden_1A_21.ind

In der Reihe Phänomene sind bereits erschienen:

Gisela Lück                                                                       Beate Blaseio                                                                       Jörg Ehrnsberger
Kleben                                                                            Sammeln                                                                             Erzählen
ISBN 978-3-0355-1412-4                                                            ISBN 978-3-0355-1439-1                                                              ISBN 978-3-0355-1685-2

                                                                                                                                                                                                                     17
KV-Reform:
                                Quo vadis?

     Die kaufmännische Lehre ist vergleichbar mit              Jahrzehnten internalisiert. Die Präsidentin der Eid-
     einem grossen Ozeanschiff, das seit Jahrzehnten           genössischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK)
     mit ein paar Kurskorrekturen recht erfolgreich            und Regierungsrätin Silvia Steiner, beurteilt dem-
     unterwegs ist. Nun wird das Schiff in eine völlig         nach den Wechsel von der Fächerorientierung hin zur
     neue Richtung gesteuert. Das Fundament der Re-            Handlungskompetenzorientierung als «eine grosse
     form bildet die «konsequente Handlungskompe-              organisatorische und pädagogisch-didaktische Um-
     tenzorientierung». Die bisherigen schulischen             stellung».
     Fächer werden abgeschafft. Diese Kursänderung
     wird von vielen als riskantes Manöver gesehen. Der        Kaum verwunderlich, dass sich an den kaufmänni-
     Einführungsstart wurde vorsichtshalber schon              schen Berufsfachschulen Unmut breitmacht und
     mal um ein Jahr auf Sommer 2023 verschoben.               sich Widerstand regt. «Diese Reform bedeutet für
     Text: Alex Bieli                                          die Lehrpersonen eine fundamentale Veränderung»,
                                                               stellt Ozan Kaya, Rektor der Handelsschule KV Aarau,
     Das Reformvorhaben ist von grosser bildungspoli-          fest. Auch vonseiten der Lehrpersonen ist Kritik am
     tischer Relevanz, betrifft es doch mit schweizweit        Reformvorhaben zu hören. So ist der Verband der Leh-
     über 20 Prozent (rund 13 000 Jugendliche) der Lehr-       rerinnen und Lehrer an Kaufmännischen Berufsschu-
     abschlüsse die nach wie vor am häufigsten gewählte        len VLKB der Meinung, dass sich der Wechsel ins neue
     berufliche Grundbildung, im alltäglichen Sprachge-        System ohne Klärung des geforderten Fachwissens
     brauch das KV genannt. Von den drei Lernorten Be-         negativ auf die Qualität der KV-Ausbildung auswirken
     trieb, überbetriebliche Kurse (üK) und KV-Schulen         wird. In die gleiche Richtung geht die Kritik von Alex
     sind Letztere von der Reform am stärksten betroffen.      Hürzeler, Regierungsrat aus dem Kanton Aargau und
     Dabei geht es immerhin um rund 70 Schulen mit über        dort als Vorsteher des Departements Bildung, Kultur
     4000 Lehrpersonen.                                        und Sport zuständig für die Berufsfachschulen: «Die
                                                               Tragweite der Reform, wie zum Beispiel die komplette
     Worum geht es?                                            Auflösung der bisherigen Unterrichtsfächer, ist viel
     Mit dem Projekt wird die berufliche Grundbildung          zu extrem. Das wird zu einem Absinken des Niveaus
     im kaufmännischen Berufsfeld und im Detailhandel          führen, was sicher nicht im Interesse des in der gan-
     ganz neu neu ausgerichtet. Bei der kaufmännischen         zen Schweiz stärksten Berufsfelds ist.» Opposition
     Lehre werden die bisherigen leistungsdifferenzier-        kommt auch aus den Kantonen Baselland und Basel-
     ten Profile Basis-Grundbildung (B-Profil) und Er-         stadt.
     weiterte Grundbildung (E-Profil) aufgelöst. Die
     lehrbegleitende Berufsmaturität (M-Profil) bleibt         Auch abnehmende Bildungsinstitutionen gehen von
     hingegen bestehen. Die Kompetenzbereiche Finanzen         Qualitätseinbussen aus: «Aus dem Beschrieb der
     und Technologien werden zu «Optionen», die erst für       Handlungskompetenzen in der Bildungsverordnung
     das dritte Lehrjahr vorgesehen sind. Und das bishe-       ist nicht erkennbar, auf welchem fachlichen Grund-
     rige schulische Fächersystem verschwindet; einzig         wissen diese fussen sollen.», schreibt Ruedi Nützi,
     der Sport bleibt als Fach übrig. Die Lerninhalte sollen   Direktor der Hochschule für Wirtschaft FHNW. «Es
     zukünftig im Rahmen von fünf Handlungskompetenz-          droht die Gefahr, dass die jungen Kaufleute wieder-
     bereichen (HKB) vermittelt werden – integrativ und        holt in überfachlichen Kompetenzen geschult wer-
     interdisziplinär (siehe Kasten Seite 20). Was von den     den, aber die verlangte fachliche Kompetenz nicht
     Reformverantwortlichen als «Paradigmenwechsel»            erreicht wird.» Und die Schweizerische Bankierverei-
     bezeichnet wird, ist nicht nur schulorganisatorisch       nigung (SBVg) schätzt in ihrer Medienmitteilung vom
     eine Herkulesaufgabe, sondern auch pädagogisch-           Mitte Mai 2021 die Situation sogar als «besorgniserre-
     didaktisch eine enorme Herausforderung, denn das          gend und risikohaft für den Erfolg der Reform» ein. Zu
     Fächersystem ist bei Lehrenden und Lernenden seit         viele Fragen seien noch offen.

18
Für handlungskompetentes Agieren im beruflichen Umfeld braucht es nach wie vor eine solide Wissensbasis.

Spricht man mit Lehrpersonen, fallen Kritikpunkte            Agilität, kritisches Denken sowie Kommunikations-
wie Qualitäts- und Attraktivitätsverlust der KV-Aus-         und Beziehungsfähigkeit.
bildung und man hört Begriffe wie «Insider-Projekt»,
«Top-down-Reform» und «Zwängerei». Solche Reak-              Hinter den Reformbestrebungen der beruflichen
tionen zeigen, dass die Basis zu wenig eingebunden           Grundbildung könnten noch andere Beweggründe ste-
ist und sich gedrängt fühlt. Keine gute Voraussetzung        cken. Darauf weist jedenfalls ein internes Papier der
für die Umsetzung der Reform, denn Druck führt zu            Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz
einem instabilen System, da die Personen in ihm be-          SBBK vom November 2020 mit dem Titel «Verbund-
wusst oder unbewusst innerlich Widerstand aufbau-            partnerschaftliches Pilotprojekt hin: Kompetenz-
en. Mit solcherlei Kritik konfrontiert, reagiert man         orientierung in der Umsetzung». Darin ist zu lesen,
beim zuständigen Staatssekretariat für Bildung,              dass sich zwar mit der Einführung des 2004 in Kraft
Forschung und Innnovation SBFI ziemlich lakonisch:           getretenen Berufsbildungsgesetzes «das Paradigma
«Jede Reform ruft Reaktionen hervor. Mit der gröss-          der Handlungskompetenzorientierung etabliert hat»,
ten Zahl an Lehrverträgen in der Schweiz macht der           jedoch «eine konsistente Umsetzung von kompetenz-
Beruf Kauffrau/Kaufmann diesbezüglich keine Aus-             orientiertem Unterricht und kompetenzorientierten
nahme.»                                                      Prüfungen bis heute nicht in ausreichendem Mass»
                                                             stattfinde und dass «die steuernde Wirkung der Bil-
Wie wird die Reform begründet?                               dungserlasse» zu gering sei. Weiter wird bemängelt,
Als Begründung für Reformen im Bildungsbereich               dass an den Berufsfachschulen oftmals mit bisheri-
werden am häufigsten die Schlagwörter «Globalisie-           gen Stoffplänen und Lehrmitteln weitergearbeitet
rung» und «Digitalisierung» sowie die damit verbun-          werde und die Schullehrpläne unzureichend auf Bil-
denen «neuen Bedürfnisse der Arbeitswelt» genannt.           dungsplan und Bildungsverordnung ausgerichtet sei-
Übersehen wird dabei, dass die Digitalisierung zwar          en, was dazu führe, «dass sich die Aktivitäten in der
vieles erleichtert und beschleunigt, uns jedoch nur          Berufsfachschule zu wenig nach den angestrebten
Hilfsmittel zur Verfügung stellt. Ungebrochen wich-          Handlungskompetenzen ausrichten und sich noch
tig oder sogar noch bedeutender sind nach Ansicht            stark an der jeweiligen Fachdisziplin orientieren.»
vieler Experten und Expertinnen analoge Softskills           Solche Äusserungen können vermuten lassen, dass
wie Engagement, Kreativität, Offenheit, Flexibilität,        nun via Bildungsverordnung und Bildungsplan der

                                                                                                                              19
schulische Unterricht in die gewünschte didaktisch-          SKKBS (Rektorenkonferenz), Kernteammitglied der
     methodische Bahn gelenkt werden soll.                        Projektorganisation sowie Mitglied des Nationalen
                                                                  Koordinationsgremiums NKG. Hauptberuflich leitet
     Man fragt sich, weshalb sich das Verständnis der             sie die Berufsfachschule KV Luzern und ist zudem
     Handlungskompetenzorientierung nach so langer                als Dozentin am Eidgenössischen Hochschulinstitut
     Zeit an den Berufsfachschulen nicht genügend etab-           für Berufsbildung EHB tätig. Dass diese Ziele innert
     liert hat. Irgendwo klemmt’s. Liegt es am Willen und         kürzester Zeit mit Weiterbildungsprogrammen – zum
     Können der Lehrpersonen? An ungenügenden Wei-                Teil in Form von digitalen Selbstlerneinheiten – er-
     terbildungsprogrammen? Daran, dass der Mehrwert              reicht werden können, ist zu bezweifeln. Die Form der
     der Handlungskompetenzorientierung nicht gesehen             Unterrichtsgestaltung ist nämlich weniger abhängig
     wird? Oder etwa daran, dass einfach zu wenig klar            vom Curriculum, sondern vielmehr von der pädago-
     definiert ist, was Handlungskompetenzorientierung            gischen Haltung und dem Lern- und Unterrichtsver-
     bedeutet, was handlungs- und kompetenzorientiertes           ständnis der Lehrperson.
     Lernen wirklich heisst? (Siehe dazu Seite 23.)
                                                                  Das SBBK-Papier beinhaltet einen weiteren Vorwurf
     Esther Schönberger setzt beim «Kerngeschäft Unter-           an die Adresse der Berufsfachschulen: «Als Folge wer-
     richten» ganz auf Weiterbildung: «Die Weiterbildun-          den die überbetrieblichen Kurse aufgrund von vermu-
     gen sollen die Lehrpersonen befähigen, interdiszi-           teten [sic!] und tatsächlichen schulischen Schwach-
     plinär in den HKBs zusammenzuarbeiten. Im Team               stellen inhaltlich überfrachtet.» Mit anderen Worten:
     werden die gesamten zu vermittelnden Inhalte abge-           In den überbetrieblichen Kursen (üK) muss nachge-
     deckt.» Schönberger ist Präsidentin der Schweizeri-          holt werden, was die Schulen nicht geleistet haben.
     schen Konferenz der kaufmännischen Berufsschulen             Ein happiger Vorwurf. Doch die Kritik weist zugleich
                                                                  auf ein anderes Problemfeld hin, nämlich auf die man-
                                                                  gelhafte Zusammenarbeit zwischen den drei Lern-
                                                                  orten Berufsfachschulen, üK und Lehrbetrieb. Tat-
     HKB statt Fächer wie IKA,
                                                                  sächlich beschränken sich die Kontakte oftmals auf
     W & G, Deutsch etc.                                          Gesprächsrunden im Zusammenhang mit sogenann-
     Die Allgemeinbildung wurde bis anhin in vier Unterrichts-    ten «Problemfällen», beispielsweise Lernende mit un-
     bereichen bzw. Fächern vermittelt:                           genügenden Leistungen, Verhaltensauffälligkeit oder
     Standardsprache, Fremdsprache/Fremdsprachen, Infor-          sonstigen Schwierigkeiten. Für eine regelmässige ver-
     mation, Kommunikation, Administration (IKA), Wirtschaft      tiefte Zusammenarbeit zwischen den drei Lernorten
     und Gesellschaft (W & G). Zukünftig soll das schulische      bräuchte es institutionelle Gefässe wie gemeinsame
     Lernen nicht mehr fächerorientiert, sondern im Rahmen        pädagogische Konferenzen, moderierte Erfahrungs-
     von folgenden fünf Handlungskompetenzbereichen statt-        austauschrunden, gemischte Intervisionsteams, ge-
     finden:                                                      meinsame Weiterbildung oder, was Michael Kraft,
     a) Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen        Leiter Bildung beim Kaufmännischen Verband, vor-
     b) Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld            schlägt, Stages von Lehrpersonen in Unternehmen.
     c) Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozes-         Wichtig wäre zudem, Lehrpläne zusammen zu entwi-
        sen                                                       ckeln, sich auf eine pädagogische Grundhaltung und
     d) Gestalten von Kunden- und Lieferantenbeziehungen          ein gemeinsames Lern- und Unterrichtsverständnis
     e) Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt      zu einigen.

     Zu jedem dieser fünf Handlungskompetenzbereiche sind         Was bedeutet die Kursänderung
     Handlungskompetenzen, zu diesen wiederum zahlreiche          für die Schulen?
     Leistungsziele definiert. Die Leistungsziele werden auf-     Die Allgemeinbildung, inklusive erster Landesspra-
     grund ihrer Komplexität in die Taxonomiestufen K 1 bis       che, soll neu im Rahmen von Handlungskompetenz-
     K 6 bewertet, wobei die Stufe K 1 (Wissen) die tiefste und   bereichen (HKB) «integriert» vermittelt werden. Was
     K 6 (Beurteilen) die höchste Stufe ist. Die neue Bildungs-   dies für die Schul- und Unterrichtsorganisation so-
     verordnung schreibt vor, die Inhalte der Allgemeinbildung    wie für die pädagogisch-didaktische Arbeit bedeutet,
     «integriert» zu vermitteln. Gemäss Bildungsplan sollen       macht folgendes Beispiel deutlich: Das Unterrichts-
     dabei wie beim ABU-System die Kompetenzen in der             team X des Schule Y bereitet die nächste interdiszi-
     ersten Landessprache «sowie das grundlegende Wis-            plinäre Lerneinheit vor. Dabei geht es um den Hand-
     sen über gesellschaftliche, wirtschaftliche, rechtliche,     lungskompetenzbereich a (HKBa), «Handeln in agilen
     technologische und ökologische Aspekte» gefördert            Arbeits- und Organisationsformen». Gemäss Semes-
     werden.                                                      terplan steht ein Thema zur Handlungskompetenz a3
                                                                  (HKa3) an, die definiert ist durch «Kaufmännische

20
Kooperatives, selbstständiges Lernen: ein wichtiges Element des modernen Unterrichts.

Aufträge entgegennehmen und bearbeiten». Hier wie-          mit einer formativen Lernkontrolle (Multiple-Choice
derum geht es um das Leistungsziel LZa3.bs3a: «Sie          Test), einem Lernjournaleintrag (Reflexion des eige-
wenden gängige Instrumente zur Messung der Zufrie-          nen Lernprozesses) sowie einem Feedback zur Lern-
denheit der Auftraggebenden an (K3)». Der Hinweis           einheit (Fragebogen) bestreiten die drei Lehrperso-
in Klammern bezieht sich auf die Taxonomiestufen            nen wieder gemeinsam. Die Ausgangslage wäre nun
nach Bloom; die Stufe K3 ist definiert durch «Anwen-        geklärt, die Detailplanung kann beginnen …
den». Das Unterrichtsteam besteht aus einer W&G-
Lehrperson sowie aus einer IKA- und Deutschlehr-            Was in der Theorie spannend und attraktiv daher-
person. Für die Lerneinheit ist ein Halbtagesblock          kommt, erfordert in der Praxis einen enormen zeit-
eingeplant. Sie soll interdisziplinär durchgeführt          lichen, organisatorischen und personellen Aufwand.
werden, praxisnah sein und sowohl Fachkompetenz             Allein für die Vorbereitung der skizzierten Lernein-
als auch Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz «in-        heit müssen mindestens vier bis sechs Arbeitsstun-
tegral» fördern. Nebst der Kompetenzorientierung            den pro Lehrperson eingerechnet werden. Für die
(KO) ist dem Team auch eine möglichst hohe Hand-            Schulleitungen stellen sich neben den Fragen zur
lungsorientierung (HO) wichtig; angestrebt wird eine        Schulorganisation und Stundenplanung auch solche
Aktivität der Lernenden von mindestens 60 Prozent.          zum Einsatz und Anforderungsprofil der Lehrperso-
Für den Praxisbezug wird die Leiterin des Qualitäts-        nen, weitere zur Pensenplanung und Entschädigung
managements einer grossen Versicherungsagentur              und somit zu den Kosten. Dazu Rolf Schweizer, Leiter
für ein Referat eingeladen. Als Arbeits- und Sozialfor-     Schulen kvBL: «Ein ganz grosses Fragezeichen sehe
men sind Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit sowie          ich bei den Lehrkräften. Welche Auswirkungen wird
Präsentationen und ein moderierter Erfahrungsaus-           die Reform auf Arbeitsverträge, Anstellungsanforde-
tausch vorgesehen. Am Schluss wird die Lerneinheit          rungen etc. haben?» Katinka Zeller, Konrektorin an
– passend zum Thema – mit einem Feedback evaluiert.         der Wirtschaftsschule Thun, stellt fest, dass die Kom-
Man einigt sich darauf, dass die erste Stunde gemein-       plexität in der Schulorganisation zunehmen wird, und
sam in Form eines Teamteachings abgehalten werden           fragt sich, in welchem Umfang Teamteaching über-
soll. Gestartet wird mit dem Referat des Gastes, an-        haupt stattfinden kann, «da Kostenneutralität ein-
schliessend werden Grundlagen erarbeitet. Den zwei-         zuhalten ist». Und Philipp Sauter, Prorektor am Bil-
ten Part bestreitet die IKA-Lehrerin, danach über-          dungszentrum für Wirtschaft in Weinfelden, bringt
nimmt der Deutschlehrer. Die letzte halbe Stunde            mit der Mehrbelastung der Lehrpersonen durch die

                                                                                                                              21
Coronapandemie ein weiteres Problem ins Spiel: «Der
     Austausch unter den Lehrpersonen und damit das
     Vorantreiben des Veränderungsprozesses war lange
     erschwert.» Weiterbildungen, Konvents, Workshops
     zu den Organisationsmodellen und Teamstrukturen
     seien nur eingeschränkt möglich gewesen.

     Diese Abkehr vom bisherigen Fächerprinzip ist aus
     pädagogischer und lernpsychologischer Sicht ein
     heikles Experiment. Denn es gibt keine wissenschaft-
     lich belegte Evidenz, dass dieser neue Ansatz zu
     einem besseren und effektiveren Lernen führt. Und
     dies sollte das Ziel einer jeder Bildungsreform sein.
     Erfahrungen aus dem allgemeinbildenden Unterricht
     (ABU) an anderen Berufsfachschulen zeigen, dass
     bei einem solchen «Eintopf-System» vor allem die so
     wichtigen mündlichen und schriftlichen Sprachkom-
     petenzen oftmals zu wenig gefördert werden. Doch
     auch in anderen Kompetenzbereichen ist eine Nivel-
     lierung nach unten zu befürchten.

     Aus wissenschaftlicher Sicht kommt man bei der
     Wirksamkeitsdiskussion um die wegweisenden Meta-
     studie von John Hattie nicht herum. Sie zeigt, dass
     Lernen nicht einer mechanistischen Input-Output-
     Logik folgt, sondern ein komplexer Prozess von ver-
     schiedenen ineinandergreifenden Aspekten ist. Nach
     Hattie haben in erste Linie folgende Faktoren einen
     positiven Lerneffekt: die Beziehung zwischen Leh-
     renden und Lernenden, die Klarheit der Lehrperson
     (fachlich, methodisch, menschlich), die regelmässige
     Evaluation des Unterrichts und eine offene, konst-
     ruktive Feedbackkultur. Das alles sind Softfaktoren,
     die von den Lehrenden und Lernenden in erster Linie
     analoge Kompetenzen wie Beziehungs- und Kommuni-
     kationsfähigkeit, Engagement, Offenheit, Wertschät-
     zung und Empathie erfordern. Nach der Hattie-Studie
     spielen Rahmenbedingungen wie Schulorganisation
     und Schulform, die Zusammensetzung der Klassen,
                                                              Lerncoaching und Lernbegleitung sind wichtige Aufgaben beim
     das Curriculum, Lerninstrumente und Lehrbücher so-           handlungsorientierten, kompetenzfördernden Unterrichten.
     wie technische Hilfsmittel zwar eine Rolle, doch nüt-
     zen sie wenig, wenn die Softfaktoren mangelhaft oder
     nicht vorhanden sind. Viele fordern deshalb mehr Hu-    nehmlassung zum Lehrplan 21 beim Departement
     manisierung statt Digitalisierung im Bildungswesen.     Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau. Der
                                                             Entwurf ging mit der Aufforderung einer «gründli-
     Wird, was lange währt, auch gut?                        chen Überarbeitung» an die nationale Arbeitsgruppe
     Wenn Niklaus Schatzmann, Leiter des Mittelschul-        zurück; das war 2008. Der Kanton Aargau stand mit
     und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich sowie          dieser deutlichen Zurückweisung nicht allein da. Es
     Mitglied des NKG und des SBBK-Vorstandes, in einem      dauerte dann noch über zehn Jahre, bis der Lehrplan
     SKKAB-Interview sagt, die Reformprojekt sei «too big    21 in allen Deutschschweizer Kantonen eingeführt
     to fail», offenbart dies zweierlei: einen argumenta-    war. Bildungsdampfer brauchen eben lange, bis sie
     tiven Notstand und gleichzeitig die Angst vor einem     in die neue Richtung fahren. Dabei sind kleinere und
     Scheitern des Projektvorhabens. Im schlechtesten        auch grössere Korrekturen nötig. Wichtig ist, dass die
     Fall kommt es kurz nach der Einführung zu einer Re-     Kursänderung von der ganzen Besatzung mitgetragen
     form der KV-Reform; es wäre nicht das erste Mal. Der    und akzeptiert wird, denn eine Reform ist immer nur
     Verfasser dieses Artikels erinnert sich an eine Ver-    so gut wie ihre Umsetzung.

22
Der Kompetenzbegriff

Schlüsselkompetenzen, fachliche und überfachliche          rerinnen und Lehrer Schweiz LCH und Mitglied im
Kompetenzen, Selbstkompetenz, Sozialkompetenz,             Zentralvorstand Berufsbildung Schweiz BCH, macht
Fachkompetenz, Handlungskompetenzen, Kompe-                sich Sorgen, «weil eine Ausrichtung nur noch am di-
tenzorientierung etc.: Nicht erst seit dem Lehrplan        rekt Nutzbaren für die unbekannte Zukunft eine zu
21 ist der Kompetenzbegriff in alle Leute Mund – und       dünne Basis darstellt». Aus Sicht des LCH ist die kauf-
wird unterschiedlich verstanden. Der Lehrplan 21           männische Lehre eine «Grundlagenlehre» und man
stützt sich auf den Kompetenzbegriff von Franz E.          befürchtet eine Abwertung der KV-Lehre.
Weinert ab. Nach Weinert umfassen Kompetenzen Fä-
higkeiten, Fertigkeiten und Wissen, aber auch Haltun-      In Fortbildungskursen zeigt sich immer wieder, dass
gen und Einstellungen. Mit Letzterem sind Tugenden         die unterschiedlichen Definitionen und Termino-
wie respektvolles Verhalten, kritisches Reflektieren,      logien bei den Lehrpersonen zu Unsicherheiten und
Respekt gegenüber Mensch und Natur sowie Aspekte           Verwirrung führen. So ist vielen nicht bewusst, dass
des selbstverantwortlichen Lernens, der Koopera-           sich die Handlungskompetenzorientierung (HKO)
tion, der Motivation und der Leistungsbereitschaft         sowohl auf die curriculare (Inhalt), als auch auf die
angesprochen. Unterschieden wird im Lehrplan 21            methodische Ebene (Unterricht) bezieht, diese bei-
zwischen der Fachkompetenz und den überfachlichen          den Ebenen aber unterschieden werden müssen. Das
Kompetenzen Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und           heisst: Bei der inhaltlich-thematischen Ausrichtung
Methodenkompetenz. Die klarste Definition stammt           orientiere ich mich an den Handlungskompetenzbe-
von der Unesco. Sie hat vier Schlüsselkompetenzen          reichen (HKB) des Bildungsplans sowie deren Hand-
formuliert: learning to know (= Fach- und Methoden-        lungskompetenzen und Leistungszielen, beispiels-
kompetenz), learning to be (= Selbstkompetenz), lear-      weise am Ziel «Sie [die Lernenden] bewerben sich
ning to live together (= Sozialkompetenz), learning to     adäquat auf eine neue Arbeitsstelle». Die Leistungs-
do (= Handlungskompetenz).                                 ziele definieren somit den Unterrichtsinhalt, hier das
                                                           Thema «Stellenbewerbung». Wird nun der Unterricht
Einig ist man sich heute, dass der berühmte Nürnber-       handlungs- und kompetenzorientiert bzw. kompe-
ger Trichter eine untaugliche Lernmethode ist. Statt       tenzfördernd ausgerichtet, ist er so zu gestalten, dass
einfach viel Wissen in die Köpfe einzutrichtern, steht     die Lernenden mit einem hohen Anteil an Eigenakti-
die mehrdimensionale Bildung im Zentrum. Dabei             vität (Lernen durch Tun) fachliche und gleichzeitig
geht es einerseits um den Aufbau und das Festigen          überfachliche Kompetenzen einüben und entwickeln
von Wissen, denn Wissen ist die Basis für kompeten-        können. Methodische Gestaltungselemente können
tes Handeln, und gleichzeitig sollen überfachliche         im vorliegenden Beispiel sein: Recherche, Vergleich
Kompetenzen gefördert werden. Korrekter wäre des-          von Bewerbungsbriefen, Texte verfassen, verglei-
halb, nicht von einem kompetenzorientierten, son-          chen und überarbeiten, Rollenspiel mit Fragekatalog,
dern von einem kompetenzfördernden Unterricht zu           Feedback-Runden etc. Auch ein kurzer Theorie-Input
sprechen. Zentrale Gestaltungselemente sind dabei          hat in einem solchen Lernarrangement Platz. Bei der
klar strukturierte, attraktive Lernaufträge.               Vorbereitung von handlungsorientierten und kom-
                                                           petenzfördernden Lerneinheiten steht die Frage im
Was bei den SBFI-Bildungsplänen auffällt: Sie wei-         Vordergrund «Was machen die Lernenden?». Dies im
chen vom weitgefassten, ganzheitlichen Kompetenz-          Gegensatz zum wissensvermittelnden Unterricht,
verständnis ab und beschränken sich darauf, dass           der von der Frage «Was mache ich als Lehrperson?»
Fähigkeiten zur «kompetenten Bewältigung von be-           bestimmt wird.
rufstypischen Handlungssituationen» aufgebaut
werden. Gemäss SBFI-Definition ist handlungskompe-
tent, «wer berufliche Aufgaben und Tätigkeiten eigen-
initiativ, zielorientiert, fachgerecht und flexibel aus-
führt». Diese einseitig betriebliche Ausrichtung wird
von vielen infrage gestellt. So befürchtet der VLKB,
dass der zu starke Fokus auf betriebliche Prozesse
«den Verlust eines vertieften Allgemeinwissens für
ein verantwortliches Handeln in der Gesellschaft»
zur Folge hat. Auch Beat A. Schwendimann, Leiter der
pädagogischen Arbeitsstelle beim Dachverband Leh-

                                                                                                                     23
Praxisorientierter
     Einstieg in die Buchhaltung

                                                    neu                Die Bestseller-Reihe zum «Finanz- und Rech-
                                                                       nungswesen» zeigt sich gestalterisch in neuem
                                                                       Gewand. Die jahrelange Praxis- und Unterrichts-
                                                                       erfahrung der Autorschaft sowie die Feedbacks
                                                                       von Lehrpersonen und Lernenden haben zudem
                                                                       zu einer Überarbeitung der drei Bände geführt.

                                                                       Es handelt sich um eine stufengerechte Unterrichts-
                                                                       grundlage für kaufmännische Berufsfachschulen und
                                                                       Berufsmittelschulen. Das Lehrmittel kann zudem an
                                                                       Maturitätsschulen, Handelsmittelschulen, an höhe-
                                                                       ren Fachschulen sowie in der Erwachsenenbildung
                                                                       eingesetzt werden. Auch fürs Selbststudium eignet
                                                                       sich die Lehrmittelreihe hervorragend.

                                                                       Zu jedem Band der Lehrmittelreihe ist ein ausführ-
                                                                       liches Handbuch für Lehrpersonen mit Lösungen,
                                                                       Ideen zur Unterrichtsplanung und Kopiervorlagen
                                                                       sowie ein separater Lösungsband erhältlich.

     Ernst Keller, Boris Rohr
     Finanz- und Rechnungswesen –
     Grundlagen 1
     4. Auflage 2021 | ca. 270 Seiten | A4, Broschur |
     inkl. eLehrmittel | ISBN 978-3-0355-1910-5 |
     ca. CHF 49.–
     p Erscheint im November 2021
                                            Au ch erh ältl ich
                                                                 als
                                            eL eh rm itt el

     Die gesamte Lehrmittelreihe «Finanz- und Rechnungswesen»
     besteht aus drei methodisch-didaktisch gleich aufgebauten Bänden.

                                  Band 2                                                        Band 3
                                  «Finanz- und                                                  «Finanz- und
                                  Rechnungswesen –                                              Rechnungswesen –
                                  Grundlagen 2»                                                 Vertiefungen»
                                  p Erscheint im Januar 2022                                    p Erscheint im April 2022

24
Das erste ABU-Lehrmittel
für Erwachsene

                                                            neu                                                                           Fast alle von uns haben zu Hause ein Taschenmes-
                                                                                                                                          ser. Manche tragen diese kleine kompakte Werk-
                                                                                                                                          zeugsammlung sogar in der Hosentasche mit, um
                                                                                                                                          stets für den Alltag gerüstet zu sein. «Allgemein-
                                                                                                                                          bildender Unterricht für Erwachsene» ist eine
                                                                                                                                          Werkzeugsammlung – für alle, die über die Nach-
                                                                                                                                          holbildung einen Lehrabschluss anstreben und
                                                                                                                                          den allgemeinbildenden Unterricht abschliessen
                                                                                                                                          müssen.

                                                                                                                                          Durch die klare und übersichtliche Struktur können
                                                                                                                                          sich Lernende einen Überblick über die ABU-Themen
                                                                                                                                          verschaffen und ihr Vorwissen aktivieren. Piktogram-
                                                                                                                                          me erleichtern zudem die Orientierung im Inhalt.
                                                                                                                                          Mittels Sprachrezepten werden sprachliche Heraus-
                                                                                                                                          forderungen (Kommasetzung, korrekter Mailverkehr
                                                                                                                                          und vieles mehr) bearbeitet und der Werkzeugkasten
                                                                                                                                          der Lernenden erweitert.

                                                                                                                                          Mit einer Lern-App kann das erworbene Wissen
Dieter Bitterli, Edith Hiltbrunner,                                                                                                       schliesslich vertieft und verinnerlicht werden.
EHB, BBZ Olten
Fachdidaktische Beratung:
Rahel Eckert-Stauber
Allgemeinbildender Unterricht                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     SA    MMEN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               LEBEN

für Erwachsene
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             7 ZU

Sprache und Gesellschaft im Alltag
1. Auflage 2021 | 264 Seiten | Broschur |                                                                                                                                                                                                                           verhäl
                                                                                                                                                                                                                                                                               tnis
                                                                                                                                                                                                                                                         Kindes
ISBN 978-3-0355-1715-6 | CHF 46.–
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Vater           ter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          it Mut
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ehe m
Handbuch für Lehrpersonen                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nnun
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  g
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Anerke surteil
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Geric n
                                                                                                                      isses                                                                                                                                                                                              op tio

                                                                                                           rhältn
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ad

PDF | CHF 26.–                                                                           K  in  desve
                                                                                                                                                                                                                                Mutte
                                                                                                                                                                                                                                      r
                                                                                                                                                                                                                                  Gebu n
                                                                                                                                                                                                                                        rt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              wohl
                                                                                       s                                       en
                                                                             ng de                                      egriff                                                                                                                                                                                                      indes
                                                                                                                                                                                                                                         tio
                                       BEN                                                                        den B                                                                                                            Adop                                                                                    das K
                                                                   Wirku                                                                                                                                                                                                                                                                       ZGB
                                   ENLE
                              SAMM                                                                        len zu          schlie
                                                                                                                                   s-                                                                                                                                                                           ungen                   t. Im
                          7 ZU
                                                        hung und                        en Sie Te
                                                                                                   xtstel
                                                                                                          ti eren
                                                                                                                   Sie an
                                                                                                                           su chen                                                                                                                                                     le n Ents
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     cheid
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                au  defin
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              iert is
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       is ti ge un
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     d
                                                 Ent ste                    d marki
                                                                                     er
                                                                                             rg e. Dis
                                                                                                       ku
                                                                                                                  ist un
                                                                                                                         d
                                                                                                                                  .                                                                                                                                ss en bei
                                                                                                                                                                                                                                                                                   al
                                                                                                                                                                                                                                                                                               n icht ge
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             n
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         lic he, ge               tern
                                             Die             e den
                                                                   Text u n
                                                                             elterl
                                                                                    iche
                                                                                          So
                                                                                                 zu ve
                                                                                                       rste  h en
                                                                                                                wor ta
                                                                                                                       rtig fe
                                                                                                                               st
                                                                                                                                                                                                                                            eh ör  den,
                                                                                                                                                                                                                                                             m   ü
                                                                                                                                                                                                                                                                         in d  eswoh
                                                                                                                                                                                                                                                                                           l»
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  at   au  f körp
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     er
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            h  ig ke iten   .  El
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ge n
                                                                       Si                 und                           en              stich                                                                                            B               egriff
                                                                                                                                                                                                                                                                     «K                       th                und Fä                        dun
                                                               Lesen             wohl                          egriff                                                                                                             auch                                             nrech                                           tschei
                                                       ftrag:           indes                         sen B                   anken                                                                                     , aber                 Fachb                     ind A                        ngen             ihre En nnen Eltern
                                              Leseau rhältnis, K                           ter die                 re Ged                                                                                     Eltern                  ei der                   das K                        Neigu
                                                       ve                   t, w  as un            te  n  Sie Ih                                                                                                         te n, wob            az u , dass              an    seinen               fü  lle n, aber            . So  kö                 icht
                                                                        ei                    Hal                                                                                                                    ch                     d                 sen                              er                       en                         rr
                                               Kindes ar tnerarb                   ielen.                                                                                                                      bea
                                                                                                                                                                                                                           2 heiss
                                                                                                                                                                                                                                     t es
                                                                                                                                                                                                                                                  gemes                         Kindes                        n die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      n
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     eugun
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               te
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           -
                                                      in P                 Beisp                                                                                                                                Art . 30 Entfaltung,                                  e des                         beste                    hlagz                 en. Zu
                                                send             kreten                                                                                                                                                                                   ünsch                           ft am                    en Sc                  fährd
                                                       ach kon                                                                                                                                                         lic he               ht  alle W                d  in  Zukun               ch    zwisch            ic ht   zu ge             Fa  milie
                                                 Sie n                                                                                                                                                           si tt                 n ic                        in                         si                       n                       er
                                                                                                                                                                                                                           en   zwar             se    d em K              ei  n   Kind               en    Er  folg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                h ke it en d
                                                                                                                                                                                                                  müss                        ie                        s                         ch
                                                                                                                                                                                                                                      ass d                   , das                  schulis                hen M
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       öglic
                                                                                                                                                                                                                              fen, d               angen                m den                     zeitlic
                                                                                                                                                                                                                   so tref weise verl                        det , u                   n und
                                                                                                                                                                                                                              iels               tschei                      zielle                                                                           ll-
                                                                                                                                                                                                                     beisp                                                                                                                             es vo
                                                                                                                                                                                                                                    oc key en              f d  ie finan                                                                    en, bis Kind
                                                                                                                                                                                                                      und Ei
                                                                                                                                                                                                                                sh              ind   au                                                                          komm
                                                                                                                                                                                                                                       das K                                                                            aufzu             . 277)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   . Das
                                                                                                                                                                             rn  . Mit                                  d em   muss           m  en  .                                              d  es  Kindes              G  B Art              d en  kann
                                                                                                                                                                 n El    te                                                               eh                                                   al t                  hat   (Z                t wer
                                                                                                                                                       ben vo                                                                      cht n                                          Unterh                lossen                     mute                   Eltern
                                                                                                                                                                                Recht                                    Rücksi                                     für den g abgesch
                                                                                                                                            t im Le haben das                                                                                                                                                           m zuge re, können                           ,
                                                                                                                                   omen                                           lange                                                                  htet ,                  un                          wie ih                    h                   Essen
                                                                                                                         erer M                  Eltern                en, so                                                                  rpflic                   sbild                     agen,                    eine Le lohns für
                                                                                                           b  esond                 n g. Die              ts cheid                    d er                                    te rn  sind ve          n e   Erstau                 al  t beitr            ie ls weise              rl in gs               ab , sind
                                                                                                         n                       tu                    en                         so                                       El                     ei                      te   rh                     sp                         h                      n
                                                                                         d  es   ist ei
                                                                                                                Ve  ra  ntwor          r K  in d zu            tn  is ses, al            n g-                                      g is t oder             in  em     Un
                                                                                                                                                                                                                                                                                      ht   es   bei
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 se in  es Le              21  Jahre
                                                                                   Kin                                            r ih                      äl                  umfa                                        jähri                zu se                                                       il                        it
                                                                         eines                  n sie
                                                                                                         viel
                                                                                                                        und fü                        verh              sind                                                                                             3). Mac                   en Te                   erst m .
                                                                 eburt                 halte                    rgen                      Kindes            Kind,                            -                                        so viel nd Art . 32                                essen                   Lehre
                                                          Die G             gnis er                 d zu so                       n des                                            en Kon                                    muss                6u                        angem sst es die                                  bezah
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       len
                                                                  m Erei , für ihr Kin                                   kunge                 nd dem persönlich                                                                      Art . 27                   einen                                             alt zu
                                                                                                               ie Wir                 teil u                                            chtli-                                (ZGB                     s es                        Schlie
                                                           diese        fl icht                    ka nn. D                   Eltern            h  lu ngen,           w  ie   die re                                                        n , das                  ab  gibt.                in en   Unterh
                                                                      P                     ic ht                     n em                   za                     ,                                                                   ge                     en                         se
                                                            und d
                                                                   ie
                                                                                n och n               is ch  en ei             nte rhalts           ed  eu tsam                                                                verlan          n d  Wohn                 so   la  nge
                                                                            st                                               U                    b                                                                                          u                         ,
                                                                     selb                 ung zw                      wie               Frage                                                                                    Wäsch
                                                                                                                                                                                                                                          e
                                                                                                                                                                                                                                                     rpflic
                                                                                                                                                                                                                                                               htet
                                                             es das en Bezieh                       ale Fr
                                                                                                             agen            ist die                    mt.                                                                                                                                           jährig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                es
                                                                     ich                   zentr                     halb                     e kom                                          urt                                          tern ve                                            inder
                                                              rechtl            ht um                       . Des                    stand                                         er Geb                                         die El                                        r ein m ht, für sein
                                                                     . Es ge                      srecht                    ind zu                                       mit d                                                                                        rge fü
                                                               reich                rm   ation            te  rn  und K                                    ie hung                                                                                    rlic  he So                d  d  ie Pflic            ei d ung
                                                                                 fo                                                                     ez                                                                                        te
                                                                         er In                 chen
                                                                                                       El
                                                                                                                                              iche
                                                                                                                                                      B
                                                                                                                                                                                                                                    Wer d
                                                                                                                                                                                                                                            ie el                   echt un              die En
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   tsch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   iel,
                                                                takt od hung zwis                                                   rechtl                                                                                                               das R                lls es                     Beisp
                                                                       ezie                                               ht die                                                               z an,                                            t, hat               en, fa                      zum
                                                                 che B                                     d   entste                                                                  Geset                                         Kind ha          ts cheid                   n    kann,               is t   oder
                                                                                                        in                                                                      d  as                                                             en                      ef  fe
                                                                                          er   und K             rt . 252).                                  is t, n  immt              er  G eburt                                   Kind zu             se   lb  st tr                io n    nöt  ig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 d e  be-
                                                                                       tt                      A                                                                      d                                                                                            at                        ei
                                                                             en M
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                                                                                                         GB                                          ratet              ann vo
                                                                                                                                                                                   r
                                                                                                                                                                                               n 300                                   noch
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                                                                                                                                                                                                                                                                               er
                                                                                                                                                                                                                                                                                               e Ents
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ch                                                               en El-
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                                                                   oder                                      G  eb                                         d as                      ei n  Ehem                                                         B  A  rt                 in  is  ch                      K in                    ung. Ü              sie ve              t-
                                                                                                 b ei der               es   Kind              r, wenn                   5) . Hat               d ie ge-                                 n ic ht (Z  G
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                           es
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                                                                                             er                    r  d                    te                    .  25                      er                                                                 en                         al                                                  d
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                                                                                                                                                                                                 te r ge -
                                                                                                                                                                                                                                             ef fe n neb                   A u  fenth              er  d ie relig nabhängig                          et  w erden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        rg er echt .
                                                                     Wen                           n                   als                  wir                  indes                    se un                                           tr                       den                      l od                      s, u                   rleist
                                                                                     Eh  eman               zd   em                or  en                 es   K                  n  d ie               b                                            w  ei  se                u  fs w   ah                   m   au                   w  äh               er  d as So
                                                                               der                    trot                       b                      d                                        erhal                                     spiels                                                        sa                       ge                B) üb
                                                                      dass               , gilt er                     ters ge sche Vate
                                                                                                                                                      r                 d kan             d inn                                                                    nd Ber rge gemei
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       n                nicht             e (KES
                                                                                                             es Va                                             n Kin              n Kin                    ,                                           hul- u                                                 wohl                                                               ind
                                                                       des K
                                                                                indes                Tod d                  biolo
                                                                                                                                   gi                 uch ei            ird ei                    Kindes                                     die Sc                  rliche
                                                                                                                                                                                                                                                                                So                  indes                       ehörd                                     ein K
                                                                                             dem                  h der                     ten. A            ff). W                      r des                                                         ie elte                           das K                       hutzb                                     n, falls
                                                                                   nach                 ächlic                    anfech             . 256                       e Vate                                                       tern d                        . Falls                         dessc                                      rwalte                  n und
                                                                        Tagen                er tats               rm   utung             G  B Art                 le  iblich                                                                                er     nicht                  er   die Kin                                    es  zu ve            r d ie  Zinse        r-
                                                                                    l, ob                afts   ve                  n  (Z                   d er                                                                                        od                    icht    od                                             in  d                en  u               des ve
                                                                         Zweife                tersch                     fechte                  h nicht                                                                                      sind                  n Ger                                                 des K                rfen si ng des Kin
                                                                                     he Va                     gen an                 t jedoc                                                                f                                           det ei                                                   ögen                   el dü                                sie ei
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ne
                                                                           setzlic                    etzun                   ann is                                                                 ind au                                     schei                                                    Verm                 er Reg ie Ausbild
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            u
                                                                                        Vo   rauss              er  Ehem                ht e.                                           te r sein K         n e                                                                    P  fl icht , das             b e) . In d              d  d                 , b ra uchen
                                                                                     n                     , d                      ec                                        der Va                     Ei                                                                                          ein Er                    alt u  n
                                                                             wisse                boren                      ine R                                  kann                           lich.                                                                   die
                                                                                                                                                                                                                                                                                            urch                                                     enden
                                                                                       Ehe ge                      ter ke                                                                rt mög option                                                         haben              . B. d                          Unterh indes verw
                                                                              einer                       he Va                                           ratet,                 Gebu                                                             Eltern                hat (z                          r den                    K
                                                                                                 logisc                                         verhei                 r der                  eine A
                                                                                                                                                                                                      d
                                                                                                                                                                                                                                                             ögen                            ens fü                 en des
                                                                                       er bio                                           nicht              eits vo                    urch                                                         Verm                            rmög                    rmög
                                                                               hat d                                    es   Kindes           s  ist ber               zu  dem d                                                                                    e  des Ve Sie das Ve
                                                                                                                 te r d                  D ie                    n  n                                                                                        in  n
                                                                                                      und Va                     nen.                   ind ka                                                                                       Gew                  öchten
                                                                                             utter                      erken                  und K                                                                                                             en. M
                                                                                 Sind M                       mt an                   Vater                                                                                                            wend
                                                                                                   tandsa                  ischen tehen.
                                                                                           Zivils               ung zw                 ts
                                                                                  dem
                                                                                                h  e B ezieh              U rt eil en
                                                                                              ic                iches
                                                                                   rechtl             chterl
                                                                                              ein ri
                                                                                    oder

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          25
                                                                                                                                                                                                                                                                            b 245
                                                                                                                                                                                                                                                                     rli.ind
                                                                                                                                                                                                                                                            alt_Bitte
                                                                                                                                                                                                                                                      00_Inh
                                                                                                                                                                                                                                          24:12
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