EINKOMMEN 2014 In Niederösterreich - WIRTSCHAFTSPOLITIK - Arbeiterkammer ...

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EINKOMMEN 2014 In Niederösterreich - WIRTSCHAFTSPOLITIK - Arbeiterkammer ...
EINKOMMEN 2014
   In Niederösterreich

WIRTSCHAFTSPOLITIK       noe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/wirtschaft
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EINKOMMEN 2014 In Niederösterreich - WIRTSCHAFTSPOLITIK - Arbeiterkammer ...
| Einkommen in NÖ

Informationen
Kammer für Arbeiter und Angestellte
für Niederösterreich
Abteilung Wirtschaftspolitik
Windmühlgasse 28
1060 Wien

Tel. 05 7171-1611
wirtschaftspolitik@aknoe.at
noe.arbeiterkammer.at

Autor: Mag. Matthias Koderhold, November 2015
Eigentümer, Her­­aus­geber und Ver­leger: Kam­mer für Arbeiter und An­ge­stellte für NÖ, 1060 Wien, Wind­mühlgasse 28, Tel.: 01 58883.                  3
Eigenvervielfältigung.
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Vorwort | Einkommen in NÖ

Vorwort

Die vorliegende Broschüre der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich analysiert
die Einkommenssituation der unselbstständig Beschäftigten in Niederösterreich. Die Entwicklung der
Löhne und Gehälter der ArbeitnehmerInnen ist aus unterschiedlichen Aspekten relevant: einerseits für
die Lebensqualität der ArbeitnehmerInnen, andererseits für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die
Kaufkraft der ArbeitnehmerInnen ist ein wesentlicher Bestandteil der Nachfrage der privaten Haushal-
te. Insbesondere niedrige Einkommen weisen eine hohe Konsumneigung auf, sprich erhöhen sich die-
se, schlägt das direkt in zusätzliche Konsumnachfrage um. Die Inlandsnachfrage wiederum beeinflusst
das Wirtschaftswachstum und somit auch die Beschäftigungssituation entscheidend.

Im Jahr 2014 betrug das Bruttomedianeinkommen der niederösterreichischen ArbeitnehmerInnen
2.014 Euro. Im Vergleich zu 2013 stieg es somit nominell um + 1,8 %. Wird das Nettomedianeinkom-
men unter Berücksichtigung der Inflation (real) betrachtet, ergab sich jedoch ein Einkommensrückgang
von – 0,3 %. Im Fünfjahresvergleich verringerten sich die realen Einkommen der niederösterreichi-
schen ArbeitnehmerInnen in allen Dezilen der Einkommensverteilung. Gegenüber 2004 war eine ge-
teilte Entwicklung feststellbar: in der unteren Hälfte der Verteilung verringerten sich die Einkommens-
niveaus, in der oberen Hälfte erhöhten sie sich mit steigendem Einkommen zumehmend. Vor allem bei
den Bezieherinnen/Beziehern niedriger Einkommen wären daher kräftige Erhöhungen der Einkommen
notwendig, um dem Problem von Armut trotz Arbeit (Working Poor) entgegenzuwirken und die Inlands-
nachfrage zu stärken.

Diese drängenden Problemfelder werden in der vorliegenden Einkommensanalyse durch Daten zur
Einkommenssituation in Niederösterreich belegt. Langjährigen Forderungen der Kammer für Arbei-
ter und Angestellte für Niederösterreich nach einer verbesserten Einkommenssituation der Arbeitneh-
merInnen, nach einer Verbesserung der sozialen Absicherung sowie verbesserten Rahmenbedingun-
gen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird hiermit Nachdruck verliehen.

Markus Wieser                                           Mag. Helmut Guth
Präsident                                               Direktor

                                                                                                                         5
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Inhalt | Einkommen in NÖ

Inhalt

Die wichtigsten Daten für 2014 im Überblick                             8

1.   Die Rolle der Einkommen aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht    9

2.   Die Einkommen in NÖ, den Bundesländern und Österreich             15

2.1. Die Einkommen in NÖ und Österreich im Vergleich                   15
2.2. Die nö. Einkommen im Bundesländervergleich                        16
2.3. Die Einkommen der Frauen in NÖ                                    16
2.4. Die Einkommen der Männer in NÖ                                    18
2.5. Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern
     in NÖ und Österreich                                              19
2.6. Die Einkommensentwicklung zwischen 2004 und 2014
     nach Dezilen in NÖ                                                20

3.   Bezirksanalyse nach Regionen                                      22

3.1. Bezirksergebnisse für NÖ 2014                                     22
3.2. Waldviertel                                                       25
3.3. Weinviertel                                                       28
3.4. Zentralraum                                                       31
3.5. Mostviertel                                                       35
3.6. Industrieviertel                                                  38

4.   Datenbasis                                                        48

Glossar                                                                49

                                                                                                  7
EINKOMMEN 2014 In Niederösterreich - WIRTSCHAFTSPOLITIK - Arbeiterkammer ...
Die wichtigsten Daten für 2014 im Überblick*

  Medianeinkommen** im Vergleich 2014

                                                                           Niederösterreich                                     Österreich
 Medianeinkommen 2014                                                           2.014                                             2.078
 Veränderungen                                                   Euro                         in Prozent                 Euro                in Prozent
 Bruttoeinkommenszuwachs nominal vs 2013                          35                                 1,8                  40                        2,0
 Bruttoeinkommenszuwachs real vs 2013                               1                                0,1                    6                       0,3

 Nettoeinkommenszuwachs real vs 2013                                  -5                           -0,3                   -2                      -0,2
 Nettoeinkommenszuwachs real vs 2004                                  -4                           -0,3                   -3                      -0,2

                                                                                                       Die Einkommensanalyse 2014 ergab für die nie-
  Medianeinkommen in NÖ                         Bundesländervergleich
                                                                                                       derösterreichischen ArbeitnehmerInnen im Ver-
                                     2014                                                              gleich zu 2013 ein um + 35 Euro höheres Brutto-
                                                                                        2014
 Männer                             2.337                                                              medianeinkommen (+ 1,8 %). Nach Bereinigung
                                               Vorarlberg                              2.183
 Arbeiter                           2.128                                                              um die Inflationsrate ergab sich eine reale Er-
                                               Oberösterreich                          2.161
 Angestellte                        3.093                                                              höhung des Medianeinkommens um + 0,1 %
                                               Wien                                    2.126
                                                                                                       (+ 1 Euro). Nach Abzug der Sozialversicherungs-
 Frauen                             1.548      Steiermark                              2.035
                                                                                                       beiträge und der Lohnsteuer ergab sich inflati-
 Arbeiterinnen                      1.265      Niederösterreich                        2.014           onsbereinigt ein Rückgang des Einkommens-
 Angestellte                        1.781      Salzburg                                2.000           niveaus (nettoreal) um - 5 Euro bzw. – 0,3 %.
 Gesamt                             2.014      Kärnten                                 1.996           In den niederösterreichischen Bezirken ergab
 ArbeiterInnen                      1.876      Tirol                                   1.971           sich bei der Entwicklung der realen Bruttome-
 Angestellte                        2.241      Burgenland                              1.739           dianeinkommen ein geteiltes Bild. Die Mehrheit
                                                                                                       der Bezirke bzw. Statutarstädte (15) wies auch
                                                                                                       nach Abzug der Inflationsrate ein höheres Ein-
  Übersicht der Medianeinkommen der niederösterreichischen Bezirke 2014                                kommensniveau als 2012 auf. In 10 Bezirken
                                                                                                       verringerte sich das reale Medianeinkommen
  		                      2013               2014      im Vergleich           im Vergleich
                                                                                                       allerdings. Den höchsten realen Anstieg des
  Bezirk		                 in                 in       zu NÖ (2014)            zu Ö (2014)
                                                                                                       Einkommensniveaus wies der Bezrik Horn mit
  		                      Euro               Euro       NÖ = 100                 Ö = 100
  Amstetten		            2.163              2.207       109,6%                  106,2%                 + 2,96 % auf, den höchsten Rückgang der Be-
  Waidhofen/Ybbs		       2.093              2.156       107,0%                  103,8%                 zirk Krems (Land) mit – 3,32 %.
  St. Pölten (Stadt)		 2.098                2.121       105,3%                  102,1%
  Scheibbs		             2.073              2.110       104,8%                  101,6%                 Im Zehnjahresvergleich verringerte sich das
  Gmünd		                2.045              2.103       104,4%                  101,2%                 Nettorealeinkommen in Niederösterreich um
  Wien-Umgebung		        2.053              2.085       103,5%                  100,3%                 - 4 Euro. Damit sank die Kaufkraft aus dem Me-
  Lilienfeld		           2.046              2.079       103,2%                  100,0%                 dianeinkommens gegenüber 2004 um - 0,3 %.
  Mödling		              2.017              2.046       101,6%                   98,5%
                                                                                                       Österreichweit verringerte sich die Kaufkraft aus
  Wr. Neustadt (Land)		 1.998               2.038       101,2%                   98,1%
                                                                                                       dem Medianeinkommen im selben Zeitraum
  Neunkirchen		          1.983              2.035       101,0%                   97,9%
  Baden		1.951                              1.982         98,4%                  95,4%                 um – 3 Euro monatlich bzw. – 0,2 %. Das reale
  Krems (Stadt)		 1.923                     1.976         98,1%                  95,1%                 Wachstum des Bruttoinlandsprodukts lag zwi-
  Korneuburg		1.962                         1.970         97,8%                  94,8%                 schen 2004 und 2014 hingegen bei + 13,5 %.
  St. Pölten (Land)		 1.931                 1.968         97,7%                  94,7%                 Das zeigt mehr als deutlich, dass die Entwick-
  Waidhofen/Thaya		1.878                    1.940         96,3%                  93,4%                 lung der Einkommen der unselbstständig Be-
  Zwettl		1.856                             1.878         93,2%                  90,4%                 schäftigten nicht mit der gesamtwirtschaftlichen
  Tulln		1.833                              1.874         93,0%                  90,2%                 Entwicklung mithalten konnten.
  Melk		1.791                               1.860         92,3%                  89,5%
                                                                                                       Hohe Einkommen (9. Dezil) betrugen 2014 in
  Wr. Neustadt (Stadt)		 1.797              1.851         91,9%                  89,1%
                                                                                                       Niederösterreich das 4,35fache der niedrigen
  Horn		1.730                               1.811         89,9%                  87,2%
  Mistelbach		1.749                         1.794         89,1%                  86,3%                 Einkommen (1. Dezil), damit erhöhte sich die
  Gänserndorf		1.689                        1.732         86,0%                  83,4%                 Differenz gegenüber 2013 um + 0,8 %. Das Me-
  Bruck/Leitha		1.642                       1.648         81,8%                  79,3%                 dianeinkommen der Frauen war um – 33,8 %
  Hollabrunn		1.511                         1.533         76,1%                  73,8%                 geringer als jenes der Männer, was gegenüber
  Krems (Land)		 1.531                      1.505         74,7%                  72,4%                 2013 eine leichte Verringerung des geschlechts-
  Niederösterreich		     1.979              2.014       100,0%                   96,9%                 spezifischen    Einkommensunterschiedes       um
  Österreich		           2.037              2.078       103,1%                  100,0%                 + 0,1 Prozentpunkte darstellt.
8 *sofern nicht anders angegeben sind alle Angaben Bruttoangaben in Euro
   ** Medianeinkommen = 50% aller ArbeitnehmerInnen verdienen mehr bzw. weniger
EINKOMMEN 2014 In Niederösterreich - WIRTSCHAFTSPOLITIK - Arbeiterkammer ...
Die Rolle der Einkommen aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht | Einkommen in NÖ

1. Einkommen aus wirtschaftlicher und
sozialer Sicht
Die Rolle der Löhne und Gehälter aus                               kann. Da Wettbewerbsfähigkeit immer nur rela-
gesamtwirtschaftlicher Sicht                                       tiv gesehen werden kann, birgt der Versuch einer
Einkommen aus unselbstständiger Arbeit stellt                      Steigerung durch Lohnzurückhaltung darüber
für die meisten Personen und Haushalte die                         hinaus stets die Gefahr einer Abwärtsspirale,
einzige bzw. einzig relevante Einkommens-                          denn eine derartige Verbesserung der Wettbe-
quelle dar.1 Deshalb ist es wichtig, sich mit der                  werbsfähigkeit eines Akteurs reduziert automa-
konkreten Verteilung der Einkommen aus un-                         tisch jene der Konkurrenten.
selbstständiger Beschäftigung näher zu befas-
sen. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sind die                     Die Höhe und Verteilung der Löhne und Gehälter
Einkommen der unselbstständig Beschäftigten                        ist auch aus sozialer Perspektive höchst rele-
eine entscheidende Bestimmungsgröße der ge-                        vant. Vor allem die Verhinderung des Phäno-
samtwirtschaftlichen Nachfrage. Im Allgemei-                       mens „Working Poor“ ist von höchster Priorität
nen ist die Konsumneigung der unselbststän-                        für die Lebensqualität jener ArbeitnehmerInnen,
dig Beschäftigten höher und v.a. bei niedrigen                     die trotz beruflicher Tätigkeiten unterhalb der
Einkommen fließt ein Großteil des Einkommens                       Armutsgefährdungsschwelle5 leben. Gründe,
direkt als Nachfrage in den Wirtschaftskreislauf                   dass Menschen trotz Arbeit armutsgefährdet
zurück.2 Die Höhe der Löhne und Gehälter ist                       sind, können verschieden sein: etwa niedrige
für Unternehmen daher kein reiner Kostenfaktor,                    Stundenlöhne, Teilzeitarbeit oder Haushalte mit
sondern auch entscheidend für die Absatzmög-                       Kindern (speziell AlleinverdienerInnen). 2014
lichkeiten. Mit 63 % der Gesamtnachfrage stellt                    waren österreichweit 168.000 unselbstständig
die Inlandsnachfrage eine wesentliche Größe                        Beschäftigte trotz Erwerbsarbeit armutsgefähr-
für die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich                  det. Insgesamt waren 266.000 Personen betrof-
dar. Wird die Nachfrage aus Deutschland hin-                       fen, das waren 7 % der Erwerbstätigen. 193.000
zugerechnet, ergeben sich 84 % der Gesamt-                         dieser Working Poor waren ganzjährig beschäf-
nachfrage der österreichischen Produktion, 90                      tigt, davon 129.000 zumindest 6 Monate ganz-
% werden innerhalb der Europäischen Union                          jährig Vollzeitbeschäftigt.6 Neben der Schaffung
abgesetzt.3 Eine unzureichende Entwicklung der                     besserer Erwerbschancen für alleinerziehende
Einkommen der unselbstständig Beschäftigten                        Elternteile durch Ausbau des Kinderbetreuungs-
dämpft daher die österreichische Inlandsnach-                      angebots wären v.a. entsprechende Löhne und
frage und die gesamtwirtschaftliche Entwick-                       Gehälter notwendig, die einen armutsfreien Le-
lung.4 Ebenso reduziert eine EU-weite Strategie                    bensstandard ermöglichen.
zur Wettbewerbssteigerung mittels Lohnzu-
rückhaltung Kaufkraft und Nachfrage für neun                       Die Lohnquote7 misst den Anteil der Löhne
Zehntel des österreichischen Absatzmarktes.                        und Gehälter am gesamten Volkseinkommen
Ob es eine Orientierung auf Lohnzurückhaltung                      und spiegelt das Verhältnis der Einkommen der
vermag, die Exporte auf Absatzmärkten außer-                       unselbstständig Beschäftigten zu den Unter-
halb der Europäischen Union zu steigern, bleibt                    nehmens- und Vermögenseinkommen wider.
fraglich. Ebenso, ob eine mögliche Ausweitung                      1978 erreichte die Lohnquote ihren historischen
der Exporte auf Absatzmärkten außerhalb der                        Höchststand, danach setzte eine allgemein sin-
Europäischen Union (10 % der Gesamtnachfra-                        kende Tendenz ein. Vor allem ab dem Jahr 1994
ge) den negativen Effekt auf die österreichische                   war ein stetiger Abwärtstrend zu beobachten,
bzw. EU-weite Binnennachfrage ausgleichen                          der sich bis zum Ausbruch der Wirtschaftskrise

1
   Vermögenseinkommen hingegen spielen aufgrund der sehr ungleichen Verteilung der Vermögen in Österreich nur für sehr
wenige Haushalte eine relevante Rolle in der Einkommensentstehung. Vgl. beispielsweise Humer et al. (2014): Einkommensver-
teilung in Österreich, Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft Nr. 125.
2
   Baumgartner und Kaniovski (2015): Steuerreform 2015/16 – Gesamtwirtschaftliche Wirkungen bis 2019, WIFO-Monatsbe-
richte 9/2015. Ederer (2008), Einkommensverteilung und gesamtwirtschaftliche Nachfrage in Österreich und den Niederlanden.
Guger und Marterbauer (2007): Langfristige Tendenzen der Einkommensverteilung in Österreich – ein Update: Die Verteilung
von Einkommen und Vermögen, WIFO Working Papers 307/2007.
3
  Feigl und Zuckerstätter (2013): Wettbewerbs(des)orientierung, WWWforEurope Policy Paper no 2.
4
 Im Gegensatz dazu weisen hohe Einkommen, v.a. Vermögenseinkommen, eine hohe Sparneigung auf, die zunehmend spekulativ
veranlagt wird und destabilisierend auf die wirtschaftliche Entwicklung wirkt. Vgl. beispielsweise Stockhammer (2011): Von der Ver-
teilungs- zur Wirtschaftskrise. Die Rolle der zunehmenden Polarisierung als strukturelle Ursache der Finanz- und Wirtschaftskrise.
5
  Armut wird auf Haushaltsebene definiert. Als Armutsgefährdet gelten Haushalte, die weniger als 60% des Median des
verfügbaren Haushaltseinkommens aufweisen. Das verfügbare Haushaltseinkommen umfasst Einkommen aus Erwerbsarbeit
inklusive Arbeitslosengeld, Wohnbeihilfe oder Pension und wird mit der Anzahl der Haushaltsmitglieder gewichtet.
6
  Statistik Austria (2014): Tabellenband EU-Silc 2014, S 120.
7
 V.a. aufgrund der Umstellung auf das ESVG 2010 ergeben sich gegenüber den Vorjahren veränderte Lohnquoten.                           9
EINKOMMEN 2014 In Niederösterreich - WIRTSCHAFTSPOLITIK - Arbeiterkammer ...
fortsetzte. Bereits 2008 war ein leichter Anstieg                                                                ratsveränderungen und Nettozugang an Wertsa-
                                       der Lohnquote aufgrund der verschlechterten                                                                      chen) bereits 2013 real um – 2,2 % verringerten,
                                       wirtschaftlichen Lage erkennbar (von 63,4 %                                                                      sanken sie 2014 mit real – 1,6 % abermals. Auch
                                       im Jahr 2007 auf 64,9 %). Mit dem Konjunktu-                                                                     die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungen
                                       reinbruch 2009 (- 3,8 %) verringerten sich die                                                                   und Bauten) verringerten sich gegenüber 2013
                                       Unternehmens- und Vermögenseinkommen                                                                             real um – 0,2 % (2013: - 0,3 %). Die Exporte
                                       dann sprunghaft, was einen Anstieg des rela-                                                                     (Waren und Dienstleistungen) wuchsen 2014
                                       tiven Anteils der ArbeitnehmerInnen am Volks-                                                                    mit real + 2,1 % hingegen stärker als im Vorjahr
                                       einkommen auf 67,9 % nach sich zog. Bereits                                                                      (2013: + 0,8 %). Die Konsumausgaben der pri-
                                       mit der wirtschaftlichen Erholung in den Jahren                                                                  vaten Haushalte satgnierten im Jahresvergleich
                                       2010 und 2011 verringerte sich die Lohnquote                                                                     real (+ 0,0 %), nachdem sie 2013 noch minimal
                                       aufgrund der Stabilisierung der Unternehmens-                                                                    gestiegen waren (+ 0,1 %). Die Konsumausga-
                                       und Vermögenseinkommen wieder auf 67,3 %                                                                         ben der privaten Haushalte können in Ausgaben
                                       bzw. 66,7 %. In der darauffolgenden Phase ge-                                                                    für nichtdauerhafte und dauerhafte Konsumgü-
                                       dämpfter wirtschaftlicher Entwicklung, die mit                                                                   ter unterteilt werden. Die Ausgaben für nicht-
                                       2012 einsetzte, erhöhte sich die Lohnquote bis                                                                   dauerhafte Konsumgüter erhöhten sich 2014
                                       zum Jahr 2014 auf 69,5 %.                                                                                        real um + 0,1 %, jene für dauerhafte Konsumgü-
                                                                                                                                                        ter verringerten sich allerdings real um – 0,5 %.
     Wirtschaftswachstum und Lohnquote in Österreich 1995 - 2015
                              Wirtschaftswachstum und Lohnquote in Österreich 1995 - 2015
                                                                                                                                                        Die Konsumausgaben des Staates stiegen 2014
                 72,0%                                                                      5,0%
                                                                                                                                                        real um + 0,8 %. In Summe ergab sich ein realer
                                                                                                                                                        Anstieg der Konsumausgaben (private Haushalte
                                                                                                    Wirtschaftswachstum (reales Bruttoinlandsprodukt)

                 71,0%                                                                      4,0%

                 70,0%                                                                      3,0%
                                                                                                                                                        und Staat) in Höhe von + 0,3 %. Die Verbraucher-
                 69,0%                                                                      2,0%
                                                                                                                                                        preise stiegen im Jahresdurchschnitt um + 1,7%,
                 68,0%                                                                      1,0%
                                                                                                                                                        die Preise des Miniwarenkorbs um + 1,0 %, jene
                                                                                                                                                        des Mikrowarenkorbs um + 2,8 %.9 Die Anzahl
     Lohnquote

                 67,0%                                                                      0,0%

                 66,0%                                                                      -1,0%
                                                                                                                                                        der unselbstständig aktiv Beschäftigten erhöhte
                 65,0%                                                                      -2,0%
                                                                                                                                                        sich gegenüber 2013 um rund + 23.800 (+0,7 %).
                 64,0%                                                                      -3,0%
                                                                                                                                                        Allerdings war im Vergleichszeitraum ein Rück-
                 63,0%                                                                      -4,0%
                                                                                                                                                        gang der unselbstständig Vollzeitbeschäftigten
                 62,0%
                         Lohnquote      Wirtschaftswachstum (reales Bruttoinlandsprodukt)
                                                                                            -5,0%
                                                                                                                                                        um – 3,1 % sowie ein Anstieg der Teilzeitbeschäf-
                                                                                                                                                        tigten um + 4,5 % zu beobachten.10 Die Arbeits-
                                                                                                                                                        losenquote stieg im Jahresvergleich um +0,8 Pro-
                                                                                                                                                        zentpunkte auf 8,4 %.
                                       Quelle: Statistik Austria, AMECO-Datenbank,
                                       eigene Berechnung                                                                                                Löhne und Gehälter als Kostenfaktoren:
                                                                                                                                                        Die Sicht des Unternehmens
                                       Wirtschaftliche Rahmenbedingungen im                                                                             Löhne und Gehälter sind für Unternehmen nicht
                                       Jahr 20148                                                                                                       nur absatzrelevant sondern auch Kostenfak-
                                       Im Jahr 2014 betrug das reale Wirtschaftswachs-                                                                  toren. Abhängig von der Branche sind Unter-
                                       tum + 0,4 % und fiel damit gegenüber dem Vor-                                                                    nehmen allerdings unterschiedlich von der Ent-
                                       jahr etwas höher aus (2013: + 0,3 %). Nachdem                                                                    wicklung der Löhne und Gehälter betroffen. In
                                       sich die Bruttoinvestitionen (einschließlich Vor-                                                                kapitalintensiven Unternehmen haben Löhne

                                       8
                                         Sofern nicht anders angegeben, siehe: Kennzahlen zur Wirtschaftslage, WIFO Monatsbericht 9/2015. Hölzl und Leoni: Lohn-
                                       stückkostenposition der Warenherstellung 2014 neuerlich leicht verschlechtert, WIFO Monatsbericht 9/2015. Scheiblecker:
                                       Prognose für 2015 und 2016, Österreichs Wirtschaft gewinnt etwas an Dynamik, WIFO September 2015.
                                       9
                                         Statistik Austria. Der Miniwarenkorb spiegelt die Inflation eines wöchentlichen Großeinkaufs wider, der Mikrowarenkorb jene
                                       eines täglichen Einkaufs.
                                       10
                                          Statistik Austria, Arbeitsmarktstatistiken 2014, eigene Berechnung.
                                       11
                                          Hölzl und Leoni: Internationale Lohnstückkostenposition 2009 durch Wirtschaftskrise stark beeinflusst, WIFO-Monatsbericht
                                       9/2010.

10
Die Rolle der Einkommen aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht | Einkommen in NÖ

und Gehälter einen relativ niedrigen Anteil an den                    zeigt sich, dass die Entwicklung der Löhne um
Gesamtkosten. So lag die Arbeitsentlohnung am                         – 6,3 Prozentpunkte unter der verteilungsneu-
Bruttoproduktionswert der Sachgütererzeugung                          tralen und preisstabilen Entwicklung14 lag. Bei
2008 bei lediglich 16 %.11 Vor allem bei perso-                       den indirekten Steuern wurde der verteilungs-
nenbezogenen Dienstleistungen liegt dieser                            neutrale und preisstabile Spielraum um – 1,8
Wert weit darüber (teilweise bei 90 %). Langfris-                     Prozentpunkte unterschritten. Im Gegensatz
tig sind für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volks-                    dazu überstieg die Zunahme der Gewinne um
wirtschaft Faktoren wie die Innovationsfähigkeit                      + 4,5 Prozentpunkte den verteilungsneutralen
der Unternehmen oder die Qualifikation der                            und preisstabilen Verlauf.
Arbeitskräfte relevant. Um kurzfristige Verände-
rungen beurteilen zu können, werden neben den                         Unter Arbeitskosten werden Kosten verstanden,
Arbeitskosten – den Bruttoentgelten je Beschäf-                       die einem Unternehmen für eine Arbeitskraft
tigten, auch die Produktivitätsentwicklung und                        bzw. eine Arbeitsstunde entstehen. Auf Basis
die Wechselkursrelationen berücksichtigt. Als                         einer EU-weiten Arbeitskostenerhebung, die in
Indikator der preislichen Wettbewerbsfähigkeit                        vierjährigem Abstand durchgeführt wird, können
der österreichischen Wirtschaft werden jährlich                       die Arbeitskosten je Beschäftigtenstunde in der
die Lohnstückkosten berechnet. Durand und                             Herstellung von Waren verglichen werden. Die
Giorno halten jedoch fest, dass die Fokussie-                         hier angeführten Daten beziehen sich auf die
rung auf die Lohnstückkosten rein auf dem Um-                         Ende 2014 veröffentlichte Arbeitskostenerhe-
stand basiert, dass Kostenmaße, die über die                          bung aus dem Jahr 2012. In Österreich ergaben
Lohnstückkosten hinausgehen, aufgrund von                             sich 2013 in der Herstellung von Waren Arbeits-
Datenproblemen nur schwer zu konstruieren                             kosten in Höhe von 35,4 Euro je Stunde. Der
sind.12 D.h., den Arbeitskosten bzw. Lohnstück-                       Schnitt der EU-28-Länder lag bei 23,4 Euro pro
kosten wird aus Gründen der Praktikabilität ein                       Stunde (EU-25: 25,0 Euro pro Stunde). In acht
überschätzter Stellenwert zugeschrieben. Feigl                        EU-Ländern lagen die Arbeitskosten je Stunde
und Zuckerstätter13 zeigen, dass ein verengter                        höher als in Österreich. Am höchsten waren sie
Blick auf die Lohnstückkosten weder die tat-                          mit 51,8 Euro in Norwegen, gefolgt von Belgien
sächlich beobachteten Preissteigerungen noch                          (43,2 Euro), Dänemark (41,9 Euro) und Schwe-
die Exportentwicklung entsprechend erklären                           den (41,2 Euro). Auch Deutschland (38,2 Euro),
kann. So ist die Exportpreisentwicklung neben                         Frankreich (36,9 Euro) und Finnland (36,1 Euro)
Arbeitskosten und Wechselkurs auch von Mate-                          sowie die Niederlande (35,5 Euro) wiesen in der
rial- und Finanzierungskosten, Gewinnaufschlag                        Herstellung von Waren höhere Arbeitskosten pro
und indirekten Produktionssteuern abhängig.                           Stunde als Österreich auf. Mit Italien (27,8 Euro),
Die Exportentwicklung hängt darüber hinaus                            Irland (31,3 Euro) und Luxemburg (31,5 Euro) la-
nicht nur von der Exportpreisentwicklung ab,                          gen drei weitere EU-Länder über den EU-weiten
sondern auch vom relativen Marktwachstum                              Arbeitskosten, gleichzeitig aber unter dem ös-
der Absatzmärkte oder von der Produktpalette                          terreichischen Niveau.
und deren Qualität. Werden die Preissteigerun-
gen der Jahre 2000 bis 2007 in Österreich in die                      Auf Basis der Bruttoentgelte (Lohn- und Ge-
Beiträge der einzelnen Verteilungskomponenten                         haltssumme einschließlich Sozialabgaben der
zerlegt (Löhne, Gewinne und indirekte Steuern),                       ArbeitgeberInnen) je unselbstständiger Arbeits-

12
   Durand und Giorno (1987): Indicators of International Competitiveness: Conceptual Aspects and Evaluation, OECD Economic Studies, No. 9.
13
   Feigl und Zuckerstätter (2013): Wettbewerbs(des)orientierung, WWWforEurope Policy Paper no 2.
14
   Verteilungsneutral wäre eine prozentuell gleiche Entwicklung der Löhne (ArbeitnehmerInnenentgelte), Gewinne (Bruttobetriebs-
überschüsse und Selbstständigeneinkommen) und indirekten Steuern (Produktions- und Importabgaben abzüglich Subventio-
nen). Preisstabilität gemäß dem Inflationsziel der EZB von unter, aber nahe 2 %.
15
   Ohne Österreich, Malta, Zypern, Rumänien, Bulgarien; gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gemäß der Berechnung
der WIFO-Wechselkursindizes.
16
   Ohne Österreich, Malta, Zypern, Rumänien, Bulgarien, jedoch einschließlich Norwegens, der USA, Kanadas und Japans;
gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gemäß der Berechnung der WIFO-Wechselkursindizes.

                                                                                                                                             11
kraft kann die Entwicklung der Arbeitskosten          Produktivität infolge der starken Konjunktur-
     pro Kopf (Beschäftigten) in der Herstellung von       schwankungen seit Ausbruch der Krise beob-
     Waren betrachtet werden. Im Jahresvergleich           achtbar. Im Zeitraum 2003 bis 2008 war in Ös-
     stiegen die österreichischen Arbeitskosten pro        terreich in der Herstellung von Waren jährlich ein
     Kopf um + 2,3 % und damit geringer als bei den        durchschnittliches Produktivitätswachstum von
     EU-Handelspartnern15 (+ 2,7 %) sowie bei allen        + 4,3 % zu beobachten. Im Jahr 2009 verur-
     Handelspartnern16 (+ 2,6 %). Zwischen 2009            sachte der starke Rückgang der Auslandsnach-
     und 2014 erhöhten sich die Arbeitskosten pro          frage einen Rückgang der Bruttowertschöpfung
     Kopf in Österreich durchschnittlich um + 2,9 %,       pro Erwerbstätigen und damit der Produktivi-
     bei den EU-Handelspartnern um + 3,1 % und             tätsentwicklung pro Kopf (Beschäftigten). In den
     bei allen Handelspartnern um + 2,9 %. Im zehn-        Jahren 2010 und 2011 stieg mit dem auf den
     jährigen Vergleich (2004 – 2014) ergab sich in        wirtschaflichen Einbruch folgenden Konjunktur-
     Österreich mit + 2,9 % eine durchschnittlich          aufschwung auch die Produktion in der Herstel-
     höhere jährliche Veränderung der Arbeitskos-          lung von Waren und mit ihr die Produktivität pro
     ten pro Kopf als bei den EU-Handelspartnern           Kopf wieder stark an. Ein gedämpfter Anstieg
     (+ 2,6 %) bzw. allen Handelspartnern (+ 2,5 %).       der Warenproduktion bei annähernd konstanter
                                                           Beschäftigung schwächte die Produktivitätsent-
     Neben den Arbeitskosten ist auch die Arbeits-         wicklung 2012 (+ 1,0 %) jedoch wieder ab und
     produktivität ausschlaggebend für die Konkur-         führte 2013 zu einer annähernd stagnierenden
     renzfähigkeit auf dem Weltmarkt. Sie wird durch       Entwicklung (- 0,0 %).
     die Produktionsleistung (reale Bruttowertschöp-       Für das Jahr 2014 ergab sich vorläufig eine Pro-
     fung) je Arbeitskraft bzw. Arbeitsstunde gemes-       duktivitätssteigerung von + 1,1 %. Vergleichs-
     sen. Die Entwicklung der Arbeitsproduktivität         weise dazu stieg die Produktivität je Kopf in der
     ist vom Produktivitätsniveau als auch von der         Herstellung von Waren bei den EU-Handels-
     gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig.          partnern im Jahr 2014 um + 1,9 % und bei allen
     Dies ist in der sprunghaften Entwicklung der          Handelspartnern um + 1,8 %.

      Durchschnittliche jährliche Veränderung der Arbeitskosten pro Beschäftigten in der Sachgütererzeugung
                    Durchschnittliche jährliche Veränderung der Arbeitskosten pro
                       Beschäftigten in der Sachgütererzeugung 2009 bis 2014
           10

            8

            6

            4

            2

            0

           -2

                                                             Quelle: WIFO Monatsberichte 9/2015
                                                                      Quelle: WIFO Monatsberichte 9/2015

12
Die Rolle der Einkommen aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht | Einkommen in NÖ

              Durchschnittliche jährliche Veränderung der Produktivität pro
 Durchschnittliche jährliche Veränderung der Produktivität pro Beschäftigten in der Sachgütererzeugung
 2009 bis 2014 Beschäftigten in der Sachgütererzeugung 2009 bis 2014
   10

    8

    6

    4

    2

    0

   -2

                                                                 Quelle: WIFO Monatsbericht 9/2015

Wie die Grafik zeigt, ergab sich im Zeitraum          über 2009 verringerten sich die Lohnstückkos-
zwischen 2009 und 2014 für Österreich ein             ten in Österreich mit – 0,4 % etwas geringer als
durchschnittlicher Anstieg der Produktivität          bei den EU-Handelspartnern (- 1,0 %) sowie
um + 3,3 %, für die EU-Handelspartner einer in        allen Handelspartnern (- 0,8 %). Im Zehnjahres-
Höhe von 4,2 % sowie für alle Handelspartner          vergleich 2004 bis 2014 stiegen die Lohnstück-
eine durchschnittliche Steigerung in Höhe von         kosten in Österreich um + 0,6 %, bei den EU-
+ 3,9 %. Im Zeitraum zwischen 2004 und 2014           Handelspartnern sowie allen Handelspartnern
war der österreichische Produktivitätsanstieg         mit + 0,5 bzw. + 0,4 % etwas geringer.
mit durchschnittlich + 2,2 % höher als jener der
Handelspartner – im Jahresdurchschnitt jeweils        Im Interesse der ArbeitnehmerInnen bedarf es
+ 2,1 % bei den EU-Handelspartnern als auch           einer Reihe an Maßnahmen, um mehr Vertei-
bei allen Handelspartnern.                            lungsgerechtigkeit zu erreichen. Dafür ist es u.a.
                                                      notwendig, Maßnahmen gegen das langfristige
Die Entwicklung der Lohnstückkosten ergibt sich       Sinken der Lohnquote und die zunehmende Un-
aus der Veränderung der Arbeitskosten und der         gleichheit in der personellen Einkommensvertei-
Produktivität. Die oben beschriebene schwache         lung zu setzen, z.B. durch aktive Bekämpfung
Produktivitätsentwicklung sowie der Anstieg der       der Arbeitslosigkeit und der Prekarisierung der
Arbeitskosten ergaben 2014 eine Steigerung der        Beschäftigung. Zudem sind kräftige Steigerun-
Lohnstückkosten um + 1,2 %, 2013 lag sie bei          gen der Löhne und Gehälter notwendig, um den
+ 2,5 %. Die Konjunkturabhängigkeit der Lohn-         Lebensstandard der ArbeitnehmerInnen zu he-
stückkosten zeigte sich in den vergangenen            ben und den privaten Konsum zu stärken, der als
Jahren deutlich: 2009 stiegen die Lohnstück-          Nachfragekomponente einen wesentlichen Ein-
kosten aufgrund des wirtschaftlichen Einbruchs        fluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung
stark an, 2010 bis 2011 verringerten sie sich in      hat. V.a. im Niedriglohnbereich bedarf es deutli-
Anbetracht des Konjunkturaufschwungs und              cher Einkommenssteigerungen, nicht zuletzt, da
der damit einhergehenden Ausweitung der Pro-          die Konsumneigung hier besonders hoch ist und
duktion, die einen Produktivitätsanstieg mit sich     sich Einkommenssteigerungen direkt in zusätzli-
brachte. Die Lohnstückkostenentwicklung der           che Konsumnachfrage umschlagen.
EU-Handelspartner belief sich 2014 auf + 0,5 %,
jene aller Handelspartner auf + 0,3 %. Gegen-

                                                                                                                         13
In den folgenden Kapiteln wird die Einkom-
     menssituation der unselbstständig Beschäftig-
     ten in Niederösterreich umfassend dargestellt.
     Untersucht wird das mittlere Einkommen, der
     so genannte Median, der jeweils untersuchten
     Region. Im ersten Teil wird auf Unterschiede der
     Löhne und Gehälter in Niederösterreich im Ver-
     gleich zu anderen Bundesländern eingegangen,
     aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Altersgrup-
     pen, ArbeiterInnen/Arbeitern und Angestellten.
     Der zweite Teil widmet sich danach den regio-
     nalen Einkommen in Niederösterreich, aufge-
     schlüsselt nach Regionen und Bezirken.

         Lohnstückkosten
         2009 bis 2014

         n   - 2,70 bis - 2,10       Jährliche Veränderung der Lohnstückkosten pro Beschäftigten
         n   - 2,00 bis - 0,01       in der Sachgütererzeugung in der EU 2009 bis 2014
         n      0,00 bis 1,49        Quelle: WIFO-Monatsbericht 9/2015
         n      1,50 bis 2,99
         n      3,00 bis 3,60

14
Die Einkommen in NÖ, in den Bundesländern und Österreich | Einkommen in NÖ

2. Die Einkommen in NÖ, den Bundesländern
und Österreich
2.1. Niederösterreich und Österreich im              aneinkommen die Sozialversicherungsbeiträge
Vergleich                                            und die Lohnsteuer abgezogen und wird infolge
                                                     der um die Inflationsrate bereinigte Nettobetrag
Im Jahr 2014 betrug das niederösterreichische        des Medianeinkommens berechnet, kann die
Medianeinkommen 2.014 Euro. Im Jahresver-            Kaufkraftentwicklung ermittelt werden. Gegen-
gleich erhöhte sich das Einkommensniveau des         über dem Vorjahr ergab sich so eine nettoreale
Bundeslandes somit um + 35 Euro bzw. + 1,8 %.        Verringerung des niederösterreichischen Medi-
Wird die Entwicklung um die Preissteigerung          aneinkommens um – 0,3 %, das waren – 5 Euro
(+ 1,7 %) korrigiert, ergab sich in Niederöster-     pro Monat (inklusive anteilige Sonderzahlungen)
reich ein um + 0,1 % höheres reales Median-          oder – 64 Euro im Jahr. Österreichweit ergab sich
einkommen. Österreichweit betrug das Median-         ein Rückgang des nettorealen Einkommensni-
einkommen 2.078 Euro und lag damit um + 40           veaus um – 0,2 % (- 2 Euro pro Monat inklusive
Euro über dem Wert aus dem Jahr 2013. Die            Sonderzahlungen bzw. – 32 Euro pro Jahr).
Steigerung des Medianeinkommens belief sich
nominell auf + 2,0 %, inflationsbereinigt verblieb
davon ein Anstieg in Höhe von + 0,3 %. Da sich
das österreichweite Medianeinkommen nominell
um + 40 Euro erhöhte, das niederösterreichische      n   1.739 bis 1.849
hingegen nur um + 35 Euro, vergrößerte sich die      n   1.850 bis 1.999
Differenz zwischen den Einkommensniveaus im          n   2.000 bis 2.149
Jahresvergleich auf 63 Euro. Werden vom Medi-        n   2.150 bis 2.183       Ö Median: 2.078 Euro

Medianeinkommen nach Bundesländern 2014

                                                                                                                    15
2.2. Die niederösterreichischen Einkom-             2.3. Die Einkommen der Frauen in Nieder-
                              men im Bundesländervergleich                        österreich

                              Vorarlberg wies auch 2014 wieder das höchste        In Niederösterreich lag das Medianeinkommen
                              Medianeinkommen unter den Bundesländern             der Frauen 2014 bei 1.548 Euro. Nur in zwei
                              auf. Mit 2.183 Euro lag das Einkommensniveau        Bundesländern war das Einkommensniveau der
                              in Vorarlberg vor den Bundesländern Oberös-         Frauen geringer: im Burgenland mit 1.409 Euro
                              terreich (2.161 Euro) und Wien (2.126 Euro). Die    und in der Steiermark mit 1.523 Euro. Deutlich am
                              nachfolgenden Bundesländer befanden sich, mit       höchsten war das Medianeinkommen mit 1.869
                              Ausnahme des Schlusslichts Burgenland, das ein      Euro in Wien. Bereits mit Abstand war das Ein-
                              Medianeinkommen in Höhe von 1.739 Euro auf-         kommensniveau der Frauen in Vorarlberg (1.661
                              wies, auf einem ähnlichen Einkommensniveau.         Euro) das zweithöchste unter den Bundeslän-
                              Die Steiermark kam mit einem Medianeinkom-          dern, gefolgt von Salzburg mit 1.617 Euro. Mit Ti-
                              men in Höhe von 2.035 Euro am nächsten an           rol (1.589 Euro), Oberösterreich (1.587 Euro) und
                              die Spitzengruppe heran, gefolgt von Niederös-      Kärnten (1.567 Euro) war auch in den verbleiben-
                              terreich (2.014 Euro), Salzburg (2.000 Euro) und    den drei Bundesländern das Medianeinkommen
                              Kärnten (1.996 Euro). Das Bundesland Tirol lag      der Frauen höher als in Niederösterreich.
                              mit einem Medianeinkommen von 1.971 Euro an
                              der vorletzten Stelle im Bundesländerranking.       Frauen erzielten in Oberösterreich mit + 0,8 %
                                                                                  den höchsten realen Zuwachs des Medianein-
                              Im Jahrsvergleich entwickelten sich die Einkom-     kommens gegenüber 2013, knapp gefolgt von
                              men in allen Bundesländern in ähnlichem Rah-        Vorarlberg (+ 0,7 %). Im Bundesland Kärnten
                              men. Mit Ausnahme der Bundesländer Burgen-          und in der Steiermark stieg das reale Einkom-
                              land und Wien, die jeweils einen realen Rückgang    mensniveau der Frauen im Jahresvergleich um
                              des Medianeinkommens im Ausmaß von – 0,1 %          jeweils + 0,6 %, in den Bundesländern Salzburg
                              aufwiesen, gestalteten sich die Veränderungen       und Wien waren reale Steigerungen des Me-
                              im positiven Rahmen. Die höchsten Steigerungen      dianeinkommens um + 0,4 % zu beobachten.
                              des realen Einkommensniveaus konnten mit je-        Niederösterreich und Tirol wiesen mit jeweils
                              weils + 0,7 % in Vorarlberg und Oberösterreich      + 0,2 % leicht höhere reale Medianeinkommen
                              beobachtet werden. Die nächsthöchsten realen        auf als im Jahr 2013. Nur im Burgenland verrin-
                              Steigerungsraten waren der Reihenfolge nach in      gerte sich das Einkommensniveau gegenüber
                              Tirol (+ 0,4 %), Salzburg und der Steiermark (je-   dem Vorjahr real (- 0,1 %).
                              weils + 0,3 %), Kärnten (+ 0,2 %) und schließlich
                              Niederösterreich (+ 0,1 %) beobachtbar.

     Medianeinkommen 2014                                                           Medianeinkommen der Frauen 2014
     im Bundesländervergleich (Angaben in Euro)                                     im Bundesländervergleich (Angaben in Euro)
          2.500                                                          2.500     2.000                                                        1.800
                                                                                   1.800                                                        1.600
          2.000                                                          2.000     1.600                                                        1.400
                                                                                   1.400
                                                                                                                                                1.200
          1.500                                                          1.500     1.200
                                                                                                                                                1.000
                                                                                   1.000
                                                                                                                                                800
          1.000                                                          1.000      800
                                                                                                                                                600
                                                                                    600
            500                                                          500        400                                                         400
                                                                                    200                                                         200
              -                                                          -             -                                                        -
                   Bgld   T      Ktn   Sbg   NÖ   Stmk Wien   OÖ   Vbg                     Bgld   Stmk   NÖ   Ktn   OÖ   T   Sbg   Vbg   Wien

16
Die Einkommen in NÖ, in den Bundesländern und Österreich | Einkommen in NÖ

 Berufsgruppenspezifische Unterschiede                             höheres Medianeinkommen hatten als weibli-
 bei den Frauen                                                    che Angestellte (1.000 Euro). Bereits in der Al-
 Das Medianeinkommen der Arbeiterinnen lag                         tersgruppe der 20 – 24-Jährigen war das Me-
 2014 in Niederösterreich bei 1.265 Euro, jenes                    dianeinkommen der weiblichen Angestellten mit
 der weiblichen Angestellten bei 1.781 Euro. Die                   1.472 Euro deutlich höher als jenes der Arbeite-
 Differenz der Fraueneinkommen nach Berufs-                        rinnen (1.341 Euro). Während bei den weiblichen
 gruppen betrug somit 516 Euro und vergrößerte                     Angestellten das Medianeinkommen bei den
 sich gegenüber 2013 somit um + 27 Euro. Im                        25 – 29-Jährigen weiter auf 1.782 Euro anstieg,
 Vergleich zu den Jahren 2009 (436 Euro) und                       fiel es bei den Arbeiterinnen dieser Altersgrup-
 2004 (362 Euro) vergrößerte sich die Differenz                    pe auf 1.301 Euro. Arbeiterinnen wiesen auch
 sogar noch deutlicher. Das Medianeinkommen                        in den folgenden Altersgruppen einen fallenden
 der Arbeiterinnen stieg in Niederösterreich ge-                   Trend des Medianeinkommens auf: Bei den 30
 genüber 2013 um + 15 Euro (+ 1,2 %). Wird die                     – 34-Jährigen lag das Medianeinkommen bei
 Inflation mitberücksichtigt, ergab sich allerdings                1.177 Euro, bei den 35 – 39-Jährigen bei 1.167
 ein Rückgang des realen Medianeinkommens                          Euro, erst ab der Altersgruppe der 40 – 44-Jäh-
 um – 0,5 %. Weibliche Angestellte konnten hin-                    rigen war wieder ein steigendes Einkommens-
 gegen eine leichte Steigerung des realen Medi-                    niveau zu beobachten (1.243 Euro). Weibliche
 aneinkommens um + 0,7 % aufweisen, nomi-                          Angestellte hatten in der Altersgruppe der 30
 nell bedeutete dies einen Anstieg um + 41 Euro                    – 34-Jährigen mit 1.770 Euro ein geringeres
 (+ 2,4 %). Im Vergleich zum Jahr 2009 verrin-                     Medianeinkommen als in der darunterliegenden
 gerten sich die realen Medianeinkommen so-                        Altersgruppe, das bei den 35 – 39-Jährigen wei-
 wohl bei den Arbeiterinnen (- 2,9 %) als auch bei                 ter auf 1.672 Euro fiel. Ab der Altersgruppe der
 den weiblichen Angestellten in Niederösterreich                   40 – 44-Jährigen weiblichen Angestellten (1.828
 (- 0,5 %). Gegenüber dem Jahr 2004 zeigte sich                    Euro) stieg das Einkommensniveau mit steigen-
 eine entgegengesetzte Entwicklung: Während                        dem Alter weiter auf 2.034 Euro (45 – 49-Jäh-
 bei den Arbeiterinnen das Medianeinkommen                         rige) bzw. 2.154 Euro (50 – 54-Jährige) und er-
 real um – 2,8 % sank, stieg es bei den weibli-                    reichte in der Altersgruppe der 55 – 59-Jährigen
 chen Angestellten real um + 2,0 %.                                mit 2.157 Euro das höchste Medianeinkommen
                                                                   aller Altersgruppen. Auch bei den Arbeiterinnen
 Die Einkommen der Arbeiterinnen und der                           wiesen die 55 – 59-Jährigen mit 1.347 Euro das
 weiblichen Angestellten nach Altersgruppen                        höchste Medianeinkommen ihrer Berufsgruppe
 Die Altersgruppe der bis 19-Jährigen war die                      auf, nachdem es zuvor stetig gestiegen war (45
 einzige, in der Arbeiterinnen (1.125 Euro) ein                    – 49-Jährige: 1.318 Euro, 50 – 54-Jährige: 1.339

    Berufsgruppenspezifische Einkommen                                Medianeinkommen der Frauen
    der Frauen 2014 (Angaben in Euro)                                 nach Alters- und Berufsgruppen 2014 (in Euro)

                                                                    2.500
                                                       1.740
weibl. Angestellte
                                                        1.781       2.000

                                                                    1.500
                                          1.251
   Arbeiterinnen
                                          1.265                     1.000

                                                                     500
                                                  1.520
   Frauen gesamt
                                                   1.548
                                                                        -
                                                                            bis 19 J. 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 J.+
                     -      500   1.000    1.500           2.000                        J.      J.      J.      J.      J.      J.      J.      J.

       2014              2013                                                   Arbeiter F             Angestellte F

                                                                                                                                                               17
Euro). In der Altersgruppe der ab 60-Jährigen                                                reich (real + 0,5 %). Auch in den Bundesländern
     viel das Einkommensniveau wieder, sowohl bei                                                 Steiermark (+ 0,4 %), Kärnten (+ 0,3 %) und
     den Arbeiterinnen (1.082 Euro) als auch bei den                                              Salzburg (+ 0,2 %) war eine reale Steigerung
     weiblichen Angestellten (1.872 Euro).                                                        des Medianeinkommens der Männer zu beob-
                                                                                                  achten. In Niederösterreich und Wien veränderte
     2.4. Die Einkommen der Männer in Nie-                                                        sich das Einkommensniveau der Männer gegen-
     derösterreich                                                                                über dem Vorjahr real nicht und im Burgenland
                                                                                                  war es real sogar um – 0,5 % geringer als 2013.
     Das Burgenland wies mit 2.025 Euro, wie be-
     reits die Jahre zuvor, auch bei den Männern                                                  Berufsgruppenspezifische Unterschiede
     das niedrigste Medianeinkommen im Bundes-                                                    bei den Männern
     ländervergleich auf. Niederösterreich konnte                                                 Das Medianeinkommen der männnlichen An-
     mit einem Einkommensniveau von 2.337 Euro                                                    gestellten stieg gegenüber dem Vorjahr real um
     bei den Männern zwar auf ein deutlich höheres                                                + 0,1 % und betrug 3.093 Euro. Es war somit
     Medianeinkommen als das Burgenland verwei-                                                   um + 55 Euro höher als im Jahr 2013. Bei den
     sen, lag aber dennoch unter allen verbleibenden                                              Arbeitern war ein Anstieg des Medianeinkom-
     Bundesländern. Am nächsten waren noch die                                                    mens um + 35 Euro auf 2.128 Euro zu beobach-
     Medianeinkommen der Männer in den Bundes-                                                    ten. Nominell bedeutete dies einen Anstieg um
     ländern Tirol (2.355 Euro), Kärnten (2.356 Euro),                                            + 1,7 %, der jedoch vollkommen von der Inflati-
     Wien (2.372 Euro) und Salzburg (2.378 Euro). In                                              onsrate aufgezehrt wurde. Werden die Einkom-
     der Steiermark konnte bei den Männern mit ei-                                                mensniveaus mit den Jahren 2009 bzw. 2004
     nem Medianeinkommen in Höhe von 2.412 Euro                                                   verglichen, zeigte sich im Fünfjahresvergleich
     das dritthöchste im Bundesländervergleich ver-                                               sowohl bei den Arbeitern (- 2,2 %) als auch
     zeichnet werden. Die Einkommensniveaus der                                                   bei den männlichen Angestellten (- 1,2 %) ein
     Männer in Oberösterreich (2.578 Euro) und v.a.                                               realer Rückgang des Medianeinkommens, im
     in Vorarlberg (2.669 Euro) waren bereits deutlich                                            Zehnjahresvergleich hingegen eine uneinheitli-
     höher als in den anderen Bundesländern.                                                      che Entwicklung – bei den Arbeitern verringerte
                                                                                                  sich das Einkommensniveau real um – 1,5 %,
     Den höchsten realen Anstieg des Medianein-                                                   bei den männlichen Angestellten stieg es real
     kommens bei den Männern konnte mit + 1,1 %                                                   um + 2,7 %. Die Differenz zwischen den Medi-
     Vorarlberg erzielen. Dahinter folgten die Bun-                                               aneinkommen der männlichen Angestellten und
     desländer Tirol (real + 0,7 %) und Oberöster-                                                Arbeiter erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um
                                                                                                  + 20 Euro auf 964 Euro. 2009 betrug der Unter-

         Medianeinkommen der Männer 2014                                                             Berufsgruppenspezifische Einkommen
         im Bundesländervergleich (Angaben in Euro)                                                  der Männer 2014 (Angaben in Euro)

     3.000                                                                                3.000
                                                                                                                                                        3.038
     2.500                                                                                2.500   männl. Angestellte
                                                                                                                                                         3.093

     2.000                                                                                2.000
                                                                                                                                            2.093
                                                                                                            Arbeiter
                                                                                                                                            2.128
     1.500                                                                                1.500

                                                                                                                                              2.298
     1.000                                                                                1.000     Männer gesamt
                    1.949

                            2.238

                                    2.241

                                            2.247

                                                    2.281

                                                             2.289

                                                                      2.298

                                                                               2.457

                                                                                        2.544

                                                                                                                                              2.337

      500                                                                                 500
                                                                                                                       -    1.000   2.000           3.000        4.000

         -                                                                                -
             Bgld      NÖ       T     Ktn     Sbg     Wien     Stmk       OÖ      Vbg                       2014           2013

18
Die Einkommen in NÖ, in den Bundesländern und Österreich | Einkommen in NÖ

                schied der Einkommensniveaus noch 854 Euro                                                  bzw. männlichen Angestellten ab 60 Jahren ver-
                bzw. 693 Euro im Jahr 2004.                                                                 ringerte sich das Medianeinkommen wieder –
                                                                                                            auf 2.181 Euro bei den Arbeitern und 3.744 Euro
                Die Einkommen der Männer nach Alters-                                                       bei den männlichen Angestellten.
                und Berufsgruppen
                In den beiden jüngsten Altersgruppen lag das                                                2.5 Die Einkommensunterschiede zwi-
                Medianeinkommen der Arbeiter über jenem                                                     schen Frauen und Männern in Niederös-
                der Angestellten. Das Einkommensniveau der                                                  terreich und Österreich
                Arbeiter bis 19 Jahre lag bei 1.264 Euro, jenes
                der männlichen Angestellten bei 1.047 Euro. In                                              In Niederösterreich lag der Unterschied zwi-
                der Altersgruppe der 20 – 24-Jährigen stieg das                                             schen den Medianeinkommen der Männer
                Medianeinkommen der Arbeiter auf 1.940 Euro,                                                (2.337 Euro) und Frauen (1.548 Euro) bei 789
                männliche Angestellte erreichten eines in Höhe                                              Euro. Das Einkommensniveau der Frauen war
                von 1.759 Euro. Bei den Männern war im Ge-                                                  somit um – 33,8 % geringer als jenes der Männer.
                gensatz zu den Frauen bis in die Altersgruppe                                               Die Differenz verringerte sich gegenüber 2013
                der ab 60-Jährigen ein stetiges Steigen des Me-                                             daher leicht um – 0,1 Prozentpunkte. Österreich-
                dianeinkommens zu beobachten. In der Alters-                                                weit war die Einkommensdifferenz mit – 31,9 %
                gruppe der 25 – 29-Jährigen stieg es auf 2.033                                              etwas geringer als in Niederösterreich. Auch hier
                Euro bei den Arbeitern und 2.393 Euro bei den                                               verringerte sie sich im Jahresvergleich, 2013 lag
                männlichen Angestellten. Im Folgenden erhöhte                                               sie bei – 32,2 %. Bundesweit war das Median-
                sich das Einkommensniveau bei den Arbeitern                                                 einkommen der Männer mit 2.435 Euro um 777
                und männlichen Angestellten weiter auf 2.123                                                Euro höher als jenes der Frauen (1.658 Euro).
                Euro bzw. 2.989 Euro bei den 30 – 34-Jährigen,
                auf 2.138 Euro bzw. 3.383 Euro bei den 35 –                                                 Auf die Höhe der Medianeinkommen wirkte sich
                39-Jährigen, auf 2.219 Euro bzw. 3.615 Euro in                                              wesentlich die unterschiedliche Teilzeitquote bei
                der Altersgruppe der 40 – 44-Jährigen, auf 2.297                                            Frauen (NÖ: 45,9 %, Ö: 47,3 %) und Männern
                Euro sowie 3.811 Euro bei den 45 – 49-Jährigen,                                             (NÖ: 7,6 %, Ö: 9,2 %) aus. Dennoch kann der ge-
                danach auf 2.343 Euro und 3.862 Euro in der Al-                                             schlechtsspezifische Einkommensunterschied
                tersgruppe der 50 – 54-Jährigen sowie schließ-                                              nicht auf die unterschiedlichen Arbeitszeiten
                lich auf 2.367 Euro bzw. 3.939 Euro bei den 55                                              reduziert werden. Auch bei den hohen Einkom-
                – 59-Jährigen. In der Altersgruppe der Arbeiter                                             men (9. Dezil) der Frauen und Männer betrug der

  Medianeinkommen der Männer                                                                                   Um wieviel verdienen Frauen
  nach Alters- und Berufsgruppen 2014 (in Euro)                                                                weniger als Männer (in %)

4.500
                                                                                                             35,0
4.000
                                                                                                             34,5
3.500                                                                                                        34,0
3.000                                                                                                        33,5
2.500                                                                                                        33,0
                                                                                                             32,5
2.000                                                                                                        32,0
1.500                                                                                                        31,5
1.000                                                                                                        31,0
                                                                                                             30,5
 500                                                                                                         30,0
    -
                                                                                                                    1994
                                                                                                                    1995
                                                                                                                    1996
                                                                                                                    1997
                                                                                                                    1998
                                                                                                                    1999
                                                                                                                    2000
                                                                                                                    2001
                                                                                                                    2002
                                                                                                                    2003
                                                                                                                    2004
                                                                                                                    2005
                                                                                                                    2006
                                                                                                                    2007
                                                                                                                    2008
                                                                                                                    2009
                                                                                                                    2010
                                                                                                                    2011
                                                                                                                    2012
                                                                                                                    2013
                                                                                                                    2014

        bis 19 J. 20 - 24 J.25 - 29 J.30 - 34 J.35 - 39 J.40 - 44 J.45 - 49 J.50 - 54 J.55 - 59 J. 60 J.+

              Arbeiter M                 Angestellte M                                                              Niederösterreich   Österreich

                                                                                                                                                                          19
Einkommensunterschied in Niederösterreich 27,4                                                             der reale Rückgang beim 3. Dezil mit – 3,1 %,
     % (Frauen: 3.108 Euro, Männer 4.280 Euro) und                                                              gefolgt vom 4. Dezil mit – 1,6 %. Das Einkom-
     österreichweit 27,6 % (Frauen: 3.250 Euro, Män-                                                            mensniveau des 1. Dezils verringerte sich mit
     ner: 4.487 Euro). Im Allgemeinen lassen sich die                                                           real – 2,6 % gleich stark wie das Medianein-
     Unterschiede der Einkommensniveaus zwischen                                                                kommen. In der oberen Hälfte der Verteilung war
     Frauen und Männern neben unterschiedlichen                                                                 ein geringerer Rückgang zu beobachten. Beim
     Arbeitszeiten durch die Branchenstruktur (typi-                                                            6. Dezil betrug der reale Rückgang des Ein-
     sche Frauen- bzw. Männerbranchen) sowie un-                                                                kommensniveaus – 1,3 %, gefolgt von – 1,0 %
     terschiedliche Karrierechancen erklären, die sich                                                          (7. Dezil), - 0,9 % (8. Dezil) sowie – 0,5 % beim
     u.a. durch Unterbrechungen der Erwerbskarriere                                                             9. Dezil. Im Zehnjahresvergleich zeigte sich in
     aufgrund von Kinderbetreuung ergeben. In typi-                                                             der oberen und unteren Hälfte eine entgegen-
     schen Frauenbranchen (Handel, Beherbergungs-                                                               gesetzte Entwicklung der Einkommensniveaus.
     und Gaststättenwesen oder Gesundheits- und                                                                 Während in den untersten vier Dezilen eine ne-
     Sozialwesen) war das Lohnniveau deutlich ge-                                                               gative reale Entwicklung zu beobachten war,
     ringer und der Anteil der Teilzeitbeschäftigten                                                            wiesen die Dezile ab dem Median (5. Dezil)
     weit höher als in typischen Männerbranchen                                                                 eine positvie relae Entwicklung auf. Wie bereits
     (Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren                                                              im Fünfjahresvergleich war beim 3. Dezil mit
     oder Baugewerbe/Bau). Abseits davon bestehen                                                               – 2,9 % der größte reale Rückgang beobachtbar,
     jedoch auch Einkommensunterschiede, die sich                                                               gefolgt vom 2. Dezil (- 2,8 %), 1. Dezil (- 1,8 %)
     nicht auf oben genannte Gründe zurückführen                                                                und vom 4. Dezil (- 1,6 %). Das Medianeinkom-
     lassen und auf unterschiedliche Entlohnung glei-                                                           men stieg gegenüber 2004 real um + 0,1 % und
     cher Arbeit zurückzuführen sind.17                                                                         im Folgenden vergrößerten sich die Zuwächse
                                                                                                                mit zunehmender Einkommenshöhe beständig:
     2.6. Die Einkommensentwicklung in Nie-                                                                     6. Dezil (+ 1,0 %), 7. Dezil (+ 1,7 %), 8. Dezil
     derösterreich zwischen 2004 und 2014                                                                       (+ 2,6 %) und 9. Dezil (+ 4,1 %).
     nach Dezilen
                                                                                                                Bei den Männern gab es gegenüber 2009 v.a.
     Gegenüber 2009 verringerte sich das realen Ein-                                                            am unteren Ende der Verteilung starke Rückgän-
     kommensniveau (Frauen und Männer gemein-                                                                   ge des realen Einkommensniveaus: Beim 1. De-
     sam) in allen Dezilen. In der unteren Hälfte war                                                           zil betrug der reale Rückgang – 9,4 % und beim
     allerdings ein stärkerer Rückgang zu beobach-                                                              2. Dezil – 5,8 %. Die Rückgänge verringerten
     ten als in der oberen Hälfte. Am stärksten war                                                             sich mit der Einkommenshöhe fortwährend auf

           Reale Einkommensentwicklung 2009 - 2014                                                                Reale Einkommensentwicklung 2004 - 2014
           nach Dezilen (in %)                                                                                    nach Dezilen (in %)
     0,0%                                                                                                        5,0%

                                                                                                                 4,0%
     -0,5%
                                                                                                                 3,0%
     -1,0%
                                                                                                                 2,0%

     -1,5%                                                                                                       1,0%

     -2,0%                                                                                                       0,0%

                                                                                                                -1,0%
     -2,5%
                                                                                                                -2,0%
     -3,0%                                                                                                      -3,0%

     -3,5%                                                                                                      -4,0%
               1. Dezil

                          2. Dezil

                                     3. Dezil

                                                4. Dezil

                                                           Median

                                                                    6. Dezil

                                                                               7. Dezil

                                                                                          8. Dezil

                                                                                                     9. Dezil

                                                                                                                        1. Dezil

                                                                                                                                   2. Dezil

                                                                                                                                              3. Dezil

                                                                                                                                                         4. Dezil

                                                                                                                                                                    Median

                                                                                                                                                                             6. Dezil

                                                                                                                                                                                        7. Dezil

                                                                                                                                                                                                   8. Dezil

                                                                                                                                                                                                              9. Dezil

      17
        Vgl. beispielsweise Grünberger und Zulehner: Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede in Österreich, WIFO Monatsberichte
      2/2009. Demnach verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen in Österreich im Durchschnitt um 22 % weniger als vollzeitbeschäftigte
      Männer. Werden Merkmale wie Beruf, Branchenzugehörigkeit, berufliche Funktion, Schulbildung, Berufserfahrung und Familien-
      stand berücksichtigt, verbleibt ein Lohnunterschied von 12 %, der nicht durch beobachtbare Merkmale erklärt werden kann.

20
Die Einkommen in NÖ, in den Bundesländern und Österreich | Einkommen in NÖ

– 3,2 % beim 3. Dezil, - 2,3 %        Reale Einkommensentwicklung der Männer                                                                                               Reale Einkommensentwicklung der Männer
(4. Dezil) sowie - 1,6 % beim         2009 - 2014 nach Dezilen (in %)                                                                                                      2004 - 2014 nach Dezilen (in %)
Medianeinkommen. In der              0,0%                                                                                                                                 6,0%

oberen Hälfte der Verteilung         -1,0%                                                                                                                                4,0%
                                                                                                                                                                          2,0%
setzte sich das Muster fort.         -2,0%

                                     -3,0%                                                                                                                                0,0%
Für das 6. Dezil (- 1,3 %),                                                                                                                                              -2,0%
                                     -4,0%
7. Dezil (- 1,2 %) und das 8.        -5,0%                                                                                                                               -4,0%

Dezil (- 1,1 %) ergaben sich         -6,0%
                                                                                                                                                                         -6,0%

leicht höhere reale Rückgän-         -7,0%
                                                                                                                                                                         -8,0%
                                                                                                                                                                        -10,0%
ge als beim 9. Dezil (- 0,8 %).      -8,0%
                                                                                                                                                                        -12,0%
Im Vergleich zum Jahr 2004           -9,0%
                                                                                                                                                                        -14,0%
                                    -10,0%
war bei den Männern eine

                                                                                                                                                                                    1. Dezil

                                                                                                                                                                                                 2. Dezil

                                                                                                                                                                                                            3. Dezil

                                                                                                                                                                                                                       4. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                  Median

                                                                                                                                                                                                                                            6. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                                          7. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                                                          8. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                                                                           9. Dezil
                                                  1. Dezil

                                                                2. Dezil

                                                                             3. Dezil

                                                                                        4. Dezil

                                                                                                   Median

                                                                                                            6. Dezil

                                                                                                                         7. Dezil

                                                                                                                                       8. Dezil

                                                                                                                                                       9. Dezil
entgegengesetzte Entwick-
lung in der unteren und der
oberen Hälfte der Verteilung
erkennbar. Am deutlichsten             Reale Einkommensentwicklung der Frauen                                                                                             Reale Einkommensentwicklung der Frauen
                                       2009 - 2014 nach Dezilen (in %)                                                                                                    2004 - 2014 nach Dezilen (in %)
verringerte sich das rea-
                                  1,0%
le Einkommensniveau des
                                                                                                                                                                        8,0%
1. Dezils mit – 12,4 %, ge-       0,5%                                                                                                                                  7,0%
folgt vom 2. Dezil (- 5,9 %),
                                                                                                                                                                        6,0%
dem 3. Dezil (- 2,1 %) und        0,0%                                                                                                                                  5,0%
dem 4. Dezil (- 0,9 %). Ab                                                                                                                                              4,0%
dem Medianeinkommen (5.           -0,5%
                                                                                                                                                                        3,0%

Dezil, + 0,1 %) waren reale                                                                                                                                             2,0%
                                  -1,0%
Einkommenssteigerungen                                                                                                                                                  1,0%
                                                                                                                                                                        0,0%
beobachtbar, die im Zehn-         -1,5%
jahresvergleich      allerdings
                                             1. Dezil

                                                             2. Dezil

                                                                           3. Dezil

                                                                                        4. Dezil

                                                                                                   Median

                                                                                                              6. Dezil

                                                                                                                            7. Dezil

                                                                                                                                            8. Dezil

                                                                                                                                                             9. Dezil

                                                                                                                                                                                 1. Dezil

                                                                                                                                                                                               2. Dezil

                                                                                                                                                                                                            3. Dezil

                                                                                                                                                                                                                       4. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                   Median

                                                                                                                                                                                                                                               6. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                                               7. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                                                                8. Dezil

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      9. Dezil
bescheiden ausfielen. Das
6. Dezil wies einen realen
Anstieg in Höhe von + 0,6 %
auf, das 7. Dezil + 1,2 %, das      und 9 mit jeweils – 0,4 % und für das 3. Dezil                                                                                         Übersicht der Einkommen in Niederösterreich
8. Dezil + 1,9 % und das 9.         (- 0,5 %). Am unteren Ende der Verteilung wa-                                                                                          nach Dezilen 2013
Dezil schließlich mit + 4,2 %       ren reale Anstiege des Einkommensniveaus
die vergleichsweise höchste         mit +0,9 % für das 1. Dezil und + 0,4 % für das
                                                                                                                                                                                                            Gesamt Männer Frauen
reale Steigerung des Ein-           2. Dezil feststellbar. Im Zehnjahresabstand war
kommensniveaus.                     für alle Dezile eine positive reale Einkommens-                                                                                              1. Dezil                        889              1.156                              753
                                    entwicklung bemerkbar. In der oberen Hälfte                                                                                                  2. Dezil                   1.219                 1.599                              992
Frauen wiesen im Fünfjah-           der Verteilung waren die realen Steigerungen                                                                                                 3. Dezil                   1.490                 1.887                     1.189
resvergleich für die meisten        im Allgemeinen höher: Das 9. Dezil wies einen                                                                                                4. Dezil                   1.756                 2.114                     1.365
Dezile eine negative reale          realen Anstieg im Ausmaß von + 6,7 % auf, das
                                                                                                                                                                                 Median                     2.014                 2.337                     1.548
Einkommensentwicklung               8. Dezil einen um + 4,2 %, das 7. Dezil + 3,0 %.
                                                                                                                                                                                 6. Dezil                   2.277                 2.574                     1.767
auf. Die größten realen Rück-       Die Entwicklung des realen Einkommensni-
gänge waren beim 4. Dezil           veaus des 6. Dezils bewegte sich mit +1,7 %                                                                                                  7. Dezil                   2.577                 2.883                     2.046
(- 1,2 %), 6. Dezil (- 1,0 %)       im Bereich des 2. Dezils (+ 1,8 %) und des                                                                                                   8. Dezil                   3.009                 3.382                     2.427
sowie beim 5. Dezil (Medi-          3. Dezils (+ 1,5 %). Für das 1. Dezil ergab sich                                                                                             9. Dezil                   3.862                 4.280                     3.108
an) und 8. Dezil mit jeweils        mit real + 2,2 % eine leicht höhere Steigerung.
– 0,9 % zu beobachten.              Für das 4. und 5. Dezil (Median) mit real +1,1 %
Am geringsten waren die             bzw. real + 0,9 % die vergleichsweise gerings-
Rückgänge für die Dezile 7          ten Steigerungen gegenüber 2004.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          21
3. Bezirksanalyse nach Regionen

                            Im folgenden Teil wird die Einkommensentwicklung in den Bezirken dargestellt.
                            Zur besseren Vergleichbarkeit innerhalb der (heterogenen) Regionen wird Niederösterreich in
                            5 Großräume unterteilt, denen die Bezirke folgendermaßen zugeordnet werden:

                            Waldviertel: Gmünd (GD), Horn (HO), Waidhofen/Thaya (WT), Zwettl (ZT)
                            Weinviertel: Gänserndorf (GF), Hollabrunn (HL), Korneuburg (KO), Mistelbach (MI)
                            Zentralraum: Krems Stadt (KS), Krems Land (KR), Lilienfeld (LF), St. Pölten Stadt (P),
                            St. Pölten Land (PL), Tulln (TU)
                            Mostviertel: Amstetten (AM), Melk (ME), Scheibbs (SB), Waidhofen/Ybbs (WY)
                            Industrieviertel: Baden (BN), Bruck/Leitha (BL), Mödling (MD), Neunkirchen (NK),
                            Wr. Neustadt Stadt (WN), Wr. Neustadt Land (WB), Wien-Umgebung (WU)

                            3.1. Bezirksergebnisse für NÖ 2014

                            Medianeinkommen in NÖ 2014: alle ArbeitnehmerInnen

n    1.505 bis 1.649 Euro
n    1.650 bis 1.799 Euro
n    1.800 bis 1.949 Euro
n    1.950 bis 2.099 Euro
n    2.100 bis 2.207 Euro

NÖ Median: 2.014 Euro
Frauen: 1.548 Euro
Männer: 2.337 Euro

22
Bezirksanalyse nach Regionen | Einkommen in NÖ

Medianeinkommen 2014: Arbeiterinnen

                                                                      n   1.071 bis 1.149 Euro
                                                                      n   1.150 bis 1.249 Euro
                                                                      n   1.250 bis 1.349 Euro
                                                                      n   1.350 bis 1.449 Euro
                                                                      n   1.450 bis 1.549 Euro
                                                                      n   1.550 bis 1.602 Euro

                                                                      NÖ Median
                                                                      Arbeiterinnen: 1.265 Euro

Medianeinkommen 2014: weibliche Angestellte

                                                                      n   1.460 bis 1.549 Euro
                                                                      n   1.550 bis 1.649 Euro
                                                                      n   1.650 bis 1.749 Euro
                                                                      n   1.750 bis 1.849 Euro
                                                                      n   1.850 bis 1.939 Euro

                                                                      NÖ Median
                                                                      weibliche Angestellte:
                                                                      1.781 Euro

                                                                                                 23
Medianeinkommen 2014: Arbeiter

n 1.733 bis 1.849 Euro
n 1.850 bis 1.949 Euro
n 1.950 bis 2.049 Euro
n 2.050 bis 2.149 Euro
n 2.150 bis 2.249 Euro
n 2.250 bis 2.349 Euro
n 2.350 bis 2.410 Euro

NÖ Median
Arbeiter: 2.128 Euro

                            Medianeinkommen 2014: männliche Angestellte

n    2.472 bis 2.649 Euro
n    2.650 bis 2.849 Euro
n    2.850 bis 3.049 Euro
n    3.050 bis 3.249 Euro
n    3.250 bis 3.487 Euro

NÖ Median
männliche Angestellte:
3.093 Euro

24
Waldviertel | Einkommen in NÖ

3.2. Waldviertel

                                                                                                                                 100,0%

                                                                                                                                                      105,0%

                                                                                                                                                                        110,0%
                                                          75,0%

                                                                            80,0%

                                                                                            85,0%

                                                                                                            90,0%

                                                                                                                       95,0%
Gmünd                                                        Rangordnung der Bezirke nach dem

                                                                                                                                   100,0%

                                                                                                                                             105,0%

                                                                                                                                                               110,0%
                                                            70,0%

                                                                    75,0%

                                                                                    80,0%

                                                                                                    85,0%

                                                                                                               90,0%

                                                                                                                         95,0%
l Gegenüber 2013 reale Einkommensgewinne                     Medianeinkommen im Vergleich zu NÖ
  in der Höhe von + 1,13 %
l Das Medianeinkommen in Gmünd betrug 2.103                 Amstetten
                                    Amstetten
  Euro und lag damit um + 4,4 % über dem nie-
                                                                                                                                                                          Das durch die Beschäftigtenzahl
                                                                                                                                                                          gewichtete Durchschnittsme-
                                                            Waidhofen/Ybbs
                             St. Pölten (Stadt)
  derösterreichischen Einkommensniveau                                                                                                                                    dianeinkommen der Region lag
l Die hohen Einkommen (9. Dezil) betrugen                   St. Pölten (Stadt)                                                                                            - 3,5 % unter dem niederösterrei-

  das 3,56fache der niedrigenWaidhofen/Ybbs
                              (1. Dezil)                                                                                                                                  chischen Einkommensniveau
                                                            Scheibbs
l Frauen verdienten in Gmünd 62,5 Scheibbs
                                         % der
                                                                                                                                                                          Das Waldviertel war die Region
  Männereinkommen                                           Gmünd
                                                                                                                                                                          mit dem zweitniedrigsten Ein-
                                 Wien-Umgebung                                                                                                                            kommensniveau
Im Jahresvergleich stieg das Medianeinkommen                Wien-Umgebung
                                           Lilienfeld                                                                                                                     Der Einkommensunterschied
im Bezirk Gmünd real um + 1,13 %. Männer wie-               Lilienfeld
                                              Gmünd
sen mit + 0,80 % eine leicht höhere reale Einkom-                                                                                                                         zwischen dem einkommens-
                                                            Mödling                                                                                                       stärksten (Gmünd) und einkom-
menssteigerung auf als Frauen (+ 0,66 %). Das
                                            Mödling                                                                                                                       mensschwächsten Bezirk (Horn)
Medianeinkomen der ArbeiterInnen erhöhte sich                                                                                                                             lag bei 292 Euro
                                                            Wr. Neustadt (Land)
gegenüber 2013 real um + 1,10 Wr.%,Neustadt    (Land)
                                    jenes der Ange-
stellten real um + 1,51 %. Das Einkommensniveau             Neunkirchen                                                                                                   Die Ungleichheit zwischen
                                       Neunkirchen
des Bezirks war um + 4,4 % höher als das nieder-                                                                                                                          hohen (9. Dezil) und niedrigen
                                                            Baden                                                                                                         Einkommen (1. Dezil) betrug im
                                        Korneuburg
österreichweite. Während das Medianeinkommen                                                                                                                              regionalen Durchschnitt das
der Männer im Bezrik Gmünd um +1,6 % über                   Krems a.d. Donau (Stadt)                                                                                      4,02fache
dem landesweiten lag, war jenes der FrauenBaden  um
                                                            Korneuburg
– 4,2 % geringer. Das Medianeinkommen       der  Ar-
                                  St. Pölten (Land)
beiterInnen war im Niederösterreichvergleich über-          St. Pölten (Land)
durchschnittlich hoch Krems     a.d.das
                        (+ 10,1 %),   Donau   (Stadt)
                                        Medianein-
                                                            Waidhofen/Thaya
kommen der Angestellten lag hingegen     um – 1,2%
                                Waidhofen/Thaya
unter dem landesweiten Wert. Die Ungleichheit               Zwettl
zwischen den Medianeinkommen der Angestellten  Zwettl
                                                            Tulln
und ArbeiterInnen war die viertgeringste der nie-
                                                 Tulln
derösterreichischen Bezirke – Angestellte hatten            Melk
                             Wr. Neustadt (Stadt)
ein um + 7,2 % höheres Einkommensniveau.         Die
Ungleichheit zwischen hohen (9. Dezil) und niedri-          Wr. Neustadt (Stadt)
gen Einkommen (1. Dezil) war mit dem 3,56fachen
                                                 Melk
                                                            Horn
die zweitgeringste in Niederösterreich. Mistelbach
                                                            Mistelbach
  Gmünd                                            Horn
                                                            Gänserndorf
               Gmünd  NÖ     Gänserndorf
                            Differenz
  ArbeiterInnen			                                          Bruck/Leitha
   Frauen      1.338 1.265   Bruck/Leitha
                              5,8%
   Männer      2.297 2.128    7,9%                          Hollabrunn
   Gesamt      2.067 1.876 Krems
                             10,1% (Land)
  Angestellte			                                            Krems (Land)
   Frauen      1.689 1.781     Hollabrunn
                             -5,1%
   Männer      3.027 3.093   -2,1%                          Österreich
   Gesamt      2.215     Niederösterreich
                     2.241   -1,2%
                                                            Niederösterreich
  Alle
   Frauen      1.483 1.548
                                Österreich
                             -4,2%
   Männer      2.374 2.337    1,6%
   Gesamt      2.103 2.014    4,4%                                  75% 80% 85%                              90%       95% 100% 105% 110%

  Ungleichheit*      3,56      4,35     -0,79

  *Die hohen Einkommen (9.Dezil) betragen zumin-
  dest das ...fache der schlechtest verdienenden
  10 Prozent.

                                                                                                                                                                                                   25
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