EN DÉTAIL 2016/2017 - GRENZ-ERFAHRUNGEN IM UNTERRICHT AN DER GRENZE ZU EINEM NEUEN LEBENSABSCHNITT - BSD Bern

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EN DÉTAIL 2016/2017 - GRENZ-ERFAHRUNGEN IM UNTERRICHT AN DER GRENZE ZU EINEM NEUEN LEBENSABSCHNITT - BSD Bern
EN DÉTAIL
                            2016/2017

                     LEHRER
                  IN DIE LEHRE
                     Seite 20

 AN DER GRENZE
ZU EINEM NEUEN
LEBENSABSCHNITT
     Seite 6

                                    GRENZ-
                                 ERFAHRUNGEN
                                IM UNTERRICHT
                                    Seite 30
IMPRESSUM
Herausgeberin Berufsfachschule des Detailhandels, Bern, www.bsd-bern.ch // Redaktion Ursula Stauffacher, Sibyl Fischer //
Konzept und Gestaltung Minz, Agentur für visuelle Kommunikation, Luzern, www.minz.ch // Lektorat Vreni Messerli //
Fotos Bolliger Studios, www.bolligerstudios.ch, und andere // Druck Druckerei Odermatt AG, Dallenwil
INHALT

         		EDITORIAL
           4   Vorwort der Schulleitung

         		 IM FOKUS
           6   An der Grenze zu einem neuen Lebensabschnitt
          10   Grenzen erfahren – schulinterne Weiterbildung zum
         		    Thema «Einkaufstourismus»
          16   Was können Lehrpersonen tun, die an ihre Grenzen stossen?

         		 GESCHICHTEN AUS DER SCHULE
          20   Lehrer in die Lehre
          22   Wenn Lernende an ihre Grenzen stossen
          24   Aufgeschnappt im Unterricht
          28   «Bäregrabe» und «Hirschegrabe» an der bsd.
          30   Grenzerfahrungen im Unterricht

         		PERSÖNLICH
          36   Surprises pour Ursula
          38   «Die Arbeit am Schalter ist immer wieder herausfordernd»

         		 QUALIFIKATIONSVERFAHREN 2016
          40   Wir haben es geschafft !

                                                                          EN DÉTAIL 3
EDITORIAL.

                LIEBE LESERINNEN
                UND LESER
                Das vorliegende bsd. en détail ist dem Thema                        Doch auch im Schulalltag fordert das Thema
                «Grenzen» gewidmet. Lange bevor politische                          immer wieder unsere Aufmerksamkeit.
                Grenzen im Zusammenhang mit Migrations­strömen                      Wo rund 1'500 Menschen gemeinsam
                                                                                    arbeiten, müssen Grenzen gesetzt und
                und Brexit Schlagzeilen machten, stand das Thema
                                                                                    durchgesetzt werden. Dabei stossen
                «Grenzen» für die Ausgabe 2016/17 fest. Der Ein­-
                                                                                    Lehrpersonen wie Lernende manchmal ­
                kaufstourismus über die Landesgrenzen hinweg                        an ihre Grenzen und sind froh über
                beschäftigt den Detailhandel und kann auch uns als                  Anlauf­s tellen und fachkundige Beratung.
                Detailhandelsschule nicht kalt lassen. Text: Schulleitung           Wie Beratene und Beratende den auf­
                                                                                    tauchenden Herausforderungen begegnen,
                                                                                    sehen Sie auf Seite 16.
                                    Eine intensive Auseinandersetzung mit dem
                                    Thema hat die schulinterne Weiterbildung        Doch Grenzen müssen nicht unüberwindbar
                                    des bsd.-Kollegiums im vergangenen Jahr         sein. Wenn wir unseren Lernenden Hilfe­
                                    geprägt. Dabei waren Blicke in die Grenz­­­­    stellungen zum Überschreiten vermeintlicher
                                    region ebenso aufschlussreich wie die in­te­-   Grenzen bieten können, haben wir als
                                    ressanten Vorträge verschiedener Betrof­        Schule ein grosses Ziel erreicht. Eines der
                                    fener und Wissenschaftler. Lesen Sie mehr       ganz wichtigen Werkzeuge dabei ist die
                                    dazu auf Seite 11.                              Sprache. Deutsch als lokale Landessprache
                                                                                    kombiniert mit den grundlegenden Regeln
                                    Nebst der kollektiven Weiterbildung absol­      der Kommunikation macht die Lernenden
                                    vieren alle Lehrpersonen auch individuelle      fit für den Alltag in unserer Region. Für
                                    Fortbildungen. Perspektivenwechsel ­            den Austausch über die Sprachgrenzen
                                    sind bereichernd und erhöhen unser              hinaus sind Fremdsprachen­kenntnisse
                                    Verständnis für die Lernenden. Plötzlich        un­u mgänglich. Stellvertretend für viele
                                    sitzt eine Lehrperson auf der anderen           unserer Lernenden erzählen einige junge
                                    Seite des Schulzimmers oder steht, wie          Leute auf den Seiten 24, wie sie dank
                                    im Bericht auf Seite 20, auf der anderen        ihres Französisch- oder Englischwissens
                                    Seite des Ladentischs.                          Sprachbarrieren abbauen.

             4 EN DÉTAIL
EDITORIAL.

 MARC GILOMEN                              URSULA STAUFFACHER                                  ADRIAN RUPRECHT
 Konrektor                                 Konrektorin                                         Rektor

Damit die Schulhausmauern nicht als Gren-      blogs und gemeinsame Plattformen
ze zwischen dem «richtigen Leben» und          ermöglichen ein unkompliziertes Zusammen-
dem Unterricht stehen, holen wir, wo immer     tragen des Erlebten und eine Einsicht
möglich, die Realität in den Unterricht, sei   in den Berufs­a lltag der Klassenkollegen.
es mit Referenten aus der Praxis, mit Video-
­­sequenzen oder mit eigenen Bildern aus       Wir laden Sie herzlich ein, im aktuellen bsd.
der Erlebniswelt der Lernenden. Dank mo­-      en détail zu blättern und zu schmökern
derner Kommunikationsmittel und einer          und dabei einen Blick auf die andere Seite
gezielten Schulung des Kollegiums ist dieser   der Schulhaustür zu werfen. //
Austausch einfacher geworden. Klassen-

                                                                                                        EN DÉTAIL 5
IM FOKUS.

               AN DER GRENZE
               ZU EINEM NEUEN
               LEBENSABSCHNITT
               Vorfreude, Abschiedskummer, Spannung, Wehmut,
               Erleichterung, Zukunftsangst – die Gefühlswelt
               steht Kopf, wenn ein junger Mensch den Schritt in
               eine neue Phase seines Berufslebens wagt.
               Text: Ursula Stauffacher

                                          Oft überwiegen die positiven Gefühle:         seits der Grenze erwartet, kann diese ge­-
                                          Stolz, eine Lehrstelle gefunden zu haben,     lassener überschreiten und zuversichtlich
                                          Erleichterung, die Grundbildung abge-         in einen neuen Karriereabschnitt eintreten.
                                          schlossen zu haben, Neugierde auf den
                                          Eintritt in die verkürzte EFZ-Ausbildung.     Gleich am ersten Tag der Grundbildung
                                                                                        kommen alle neuen Lernenden zu einem
                                          Und doch können Unbehagen und Ängste          Starttag an die bsd. Ohne Stoff- und
                                          nicht ganz ausgeblendet werden: Selbst­       Leistungsdruck lernen sie die bsd., ihre
                                          zweifel beim Start in eine anspruchsvollere   neuen Klassenkolleginnen und -kollegen
                                          Ausbildung, Verunsicherung in Anbetracht      und die hier geltenden Regeln kennen
                                          des Neuen, Unbekannten, Fragen zum            und können danach dem Unterricht, aus­-
                                          weiteren Weg. Als Pädagogen sind wir uns      gestattet mit dem nötigen Material und
                                          der Sorgen unserer Lernenden bewusst          den wichtigsten Informationen, beruhigt
                                          und versuchen, durch möglichst grosse         ent­g egensehen.
                                          Transparenz und klare Informationen
                                          Sicherheit zu bieten. Daher führen wir ­vor   Doch nicht nur Lernende sehen ihrem neuen
                                          jedem neuen Schritt Informations­veran­       Schulalltag mit gemischten Gefühlen ent­ge-
                                          staltungen durch. Wer weiss, was ihn jen-     gen. Auch für viele Eltern stellt der Berufs-

            6 EN DÉTAIL
IM FOKUS.

                                               Wie geht es
                                             nach der Lehre
                                                weiter?

                   Was wird in
               der DHF-Fachklasse
                   anders sein?

                                    Reicht mein
                                    Vorwissen?
Wie kann ich mich
 auf den Übertritt
   vorbereiten?

                                                       EN DÉTAIL 7
IM FOKUS.

                                              «Durchstarten
                                               zum DHF»
                                                Informationsabend

                                                                                 Elternabend
                                                                                   an der bsd.

                          «Ab in die Zukunft»
                           Informationsveranstaltung
                           für Detailhandelsfachleute
                                des 3. Lehrjahres

                                      einstieg ihrer Sprösslinge einen grossen      nehmen an der Veranstaltung «Ab in die ­Zu-
                                      Wechsel dar. Es gilt, die Jugendlichen ins    kunft» teil. Dort erfahren sie, welche Weiter-
                                      Erwerbs- und Erwachsenenleben zu ent-         bildungsmöglichkeiten ihnen unmit­tel­bar
                                      lassen und doch Anteil an ihrem neuen         nach Lehrabschluss oder zu einem späteren
                                      Alltag zu nehmen. Den betrieblichen Teil      Zeitpunkt offenstehen. Oft können sich die
                                      haben die meisten Eltern anlässlich des       Lernenden so kurz vor dem Qualifikations­
                                      Lehrvertragsabschlusses schon gesehen.        ver­fahren (QV) nicht vorstellen, je wieder die
                                      Einen Einblick in die Berufsfachschule        Schulbank zu drücken. Doch der Erfolg
                                      erhalten sie am Elternabend an der bsd.       unserer Weiterbildungsabteilung beweist,
                                                                                    dass sich die Optik schon bald ändert.
                                      Vor Abschluss der Grundbildung rückt
                                      bereits die nächste Grenzerfahrung in         Bei den Detailhandelsassistentinnen und
                                      Sichtweite. Wie geht es nach der Lehre        -assistenten hingegen planen viele schon
                                      weiter? Um auch in diesem Moment              vor dem QV, ihre Grundbildung um weitere
                                      Sicherheit zu vermitteln, führt die bsd.      zwei Jahre zu verlängern, um das EFZ zu
                                      weitere Informationsanlässe durch. Alle       erlangen. Auch hier tauchen jedoch Fragen
                                      Detailhandelsfachleute des 3. Lehrjahres      über Fragen auf: Reicht mein Vorwissen?

            8 EN DÉTAIL
IM FOKUS.

                                                      Bei kleinen Apéros
                                                 oder Frühstücken pflegen wir
                                                           Kontakt
                                                 regelmässigen
                                                 zu Ausbildner­innen
Was wird in der DHF-Klasse anders sein?           und Ausbildnern
Wie kann ich mich auf den Übertritt vor­­­-
bereiten? All diesen Fragen widmen wir
uns am Informationsabend «Durchstarten
zum DHF».

Den Kontakt zu Ausbildnerinnen und Aus-
­b ild­n ern pflegen wir regelmässig bei einem
 kleinen Apéro oder Frühstück. ­D abei flies­-
 sen wichtige Informationen, Fragen können
 niederschwellig geklärt und Aktuali­t äten
 besprochen werden.

Mit diesen Anlässen baut die bsd. Brücken
zu neuen Lebensphasen, damit Grenzen
nicht zu unüberwindbaren Hindernissen
werden. //

                                                                                EN DÉTAIL 9
IM FOKUS.

            10 EN DÉTAIL
IM FOKUS.

GRENZEN ER­­
FAHREN – SCHUL­
INTERNE WEITER­
BILDUNG ZUM
THEMA «EINKAUFS-
TOURISMUS»
Konstanz, eine Grenzstadt zur Schweiz auf
deutschem Boden, zusammengewachsen mit
                                                                Hochkarätige Referenten präsentierten uns
Kreuzlingen auf helvetischem Grund. Im
                                                                ihre unterschiedlichen Sichtweisen auf den
Frühling 2016 überquerten fast 70 Lehrkräfte
                                                                grenzüberschreitenden Verkehr: Herr Urban
der bsd. diese Grenze, um sich mit Grenz­-                      Ruckstuhl, Präsident von Thurgau Shop,
er ­­fah ­r ungen und Landesgrenzen auseinander­                und Heinz Messmer, Mediensprecher der
zusetzen und weiterzubilden. Text: Thomas Hauser                Migros Genossenschaft Ostschweiz, zeigten
                                                                uns aus der Sicht des Detailhandels, wel-
                                                                che Branchen unter dem tiefen Eurokurs und
                                                                den günstigeren Preisen in Deutschland
                   Fachleute aus beiden Ländern gaben uns       in den letzten Jahren besonders unter Druck
                   mit Referaten, Podiumsdiskussionen und       geraten sind. Sie betonten aber auch, dass
                   anhand von persönlichen Erfahrungen          viele Produkte nach wie vor absolut kon­k ur-
                   Einblick in die Problematik des grenznahen   ­renzfähig seien, vor allem was die Qualität
                   Waren- und Personenverkehrs.                  und das Sortiment anbelange.

                                                                                                     EN DÉTAIL 11
IM FOKUS.

                            Erfahren
                               und
                           diskutieren

            12 EN DÉTAIL
IM FOKUS.

                     Viele sind es leid, stunden­­­
               lang am Zoll zu stehen, um die
               Mehrwertsteuer zurückzufordern.
               Thomas Zehnder,
               Schweizer Grenzwachtkorps

 ZOLL
DOUANE

        Herr Thomas Zehnder vom Schweizer
        Grenzwachtkorps stellte seine Sicht der
        Dinge aus einem anderen Blickwinkel
        dar, indem er aufzeigte, dass durch die
        vielen Schweizerinnen und Schweizer,
        die nach Deutschland zum Einkaufen
        fahren, die Zollstellen oft an ihre
        Grenzen stossen. Doch auch er war weit
        davon entfernt, die Situation zu dramati­
        sieren. Er erwähnte die positiven Möglich-
        keiten, die sich für den Schweizer Detail-
        handel daraus ergeben, dass inzwischen
        viele es leid sind, stundenlang am Zoll
        zu stehen, um die Mehrwertsteuer zurück-
        zufordern. Aus all diesen Referaten ergab
        sich im Anschluss eine lebhafte Diskussion
        mit vielen Fragen aus der Lehrerschaft.

                                            EN DÉTAIL 13
IM FOKUS.

                           An der Universität St. Gallen erhielten wir   ­­
                                                                         schaulichen Beispielen, von welchen Kriterien
                           einen tieferen Einblick in die Thematik:      das Kundenverhalten beeinflusst wird.
                           Herr Professor Thomas Rudolph vom
                           Forschungszentrum für Handelsmanage-          Herkunft und Optik der Referenten könnten
                           ment gab uns einen umfangreichen Einblick     kaum unterschiedlicher sein, doch alle
                           in seine wissenschaftliche Tätigkeit und      waren sich einig: Der Schweizer Detailhandel
                           seine empirischen Forschungen auf diesem      ist zwar gefordert, aber auf guten Wegen.
                           Gebiet. Sein Fokus lag auf dem Konsu­         Fachkundige Beratung und ein ausgewoge-
                           mentenverhalten im Detailhandel. Er machte    nes Sortiment sind gefragter denn je. Dass
                           dabei ein weiteres Mal klar, dass die         die Lehrpersonen das Gehörte, Gesehene
                           Situation für den Detailhandel in der         und Selbst-Dokumentierte in den Unterricht
                           Schweiz zwar nicht rosig sei, dass aber       einfliessen lassen, versteht sich bei den
                           auch kein Grund zur Panik bestehe.            eindrücklichen Referaten und den bleibenden
                           Er schilderte uns mit eindrücklichen, an-     Bildern aus der Grenzregion von selbst. //

                                             Eindrücke aus der
                                           schulinternen
                                           Weiterbildung

            14 EN DÉTAIL
IM FOKUS.

  Der Schweizer
  Detailhandel:
 Fachkundige Beratung und
ein ausgewogenes Sortiment
   sind gefragter denn je.

           EN DÉTAIL 15
IM FOKUS.

                WAS KÖNNEN
                LEHRPERSONEN
                TUN, DIE AN
                IHRE GRENZEN
                STOSSEN?
                Interview zu Beratungs- und Coachingangeboten                       Ziel unserer Beratung ist, die Lehrperson,
                für Lehrpersonen zwischen Adrian Ruprecht,                          die vor der Klasse steht, so zu beraten und
                                                                                    zu stärken, dass sie in ihrer Arbeit gut
                Rektor bsd., und Sabine Künzli, Fachbereichs­
                                                                                    bestehen und Konflikte lösen kann, dass
                verantwortliche Personzentrierte Beratung,
                                                                                    sie mit den Beteiligten im Dialog ist und ihre
                Institut für Weiter- und Medienbildung, PHBern.                     Ressourcen nutzt.
                Text: Adrian Ruprecht
                                                                                    Mit welchen Erfahrungen von Grenzen
                                                                                    kommen Lehrpersonen zu Ihnen in die
                                        Wer sind die Adressaten und was ist das     Personzentrierte Beratung?
                                        Ziel der Personzentrierten Beratung?        Das ist ganz unterschiedlich. Zum Beispiel
                                        Am Institut für Weiterbildung und Medien­   wenn nach einigen Berufsjahren die
                                        bildung der PHBern können sich Lehrkräfte   fachliche Herausforderung nicht mehr so
                                        aller Stufen des Kantons Bern beraten       gross ist, da die Lehrperson ihr zu vermit-
                                        oder coachen lassen. Dieses Angebot ist     telndes Gebiet gut kennt, kann es zu einer
                                        für Lehrpersonen, die etwas verändern       Motivationskrise kommen. Oder so um
                                        möchten, die noch mehr Leichtigkeit,        die 40, wenn jemandem bewusst wird, dass
                                        Gelassenheit und Bewusstheit in ihren       es jetzt noch 25 Jahre so weitergehen
                                        Berufsalltag bringen möchten.               sollte. Standortbestimmungen werden

            16 EN DÉTAIL
IM FOKUS.

                        SABINE KÜNZLI
                        LIC. PHIL.

                        Fachbereichsverantwortliche
                        Personzentrierte Beratung
                        Angebotsverantwortliche
                        Quartalsangebot Selbstkompetenz

                        Institut für Weiterbildung
                        und Medienbildung
                        Weltistrasse 40
                        CH-3006 Bern

häufig gewünscht, weil sie darüber Klarheit     Muss es denn immer eine Krise sein, die in
geben, dass das, was man tut, das ist, was      die Beratung führt?
man tun möchte, aber manchmal auch,             Nein, überhaupt nicht.
dass es besser ist, etwas anderes zu tun.
Weiter sind es Auseinandersetzungen und
Konflikte mit der Schul­leitung, im Kollegium
oder mit Lernenden, Fragen zu Klassen­                     Lehrpersonen stehen vor der
führung oder private Krisen, welche in die           Klasse und sind dadurch wie in
Beratung führen.
                                                     einem Schaufenster. Dies verlangt
Kann ich als Schulleiter eine Lehrperson
                                                     hohe personale, soziale und methodi-
zu Ihnen in die Beratung schicken?                   sche Kompetenzen. Starke innere
Grundsätzlich kann Beratung nicht auferlegt          Kritiker­i nnen und Kritiker schwächen
werden, es braucht die Kooperation der               massgeblich den Selbstwert.
Lehrperson und die Einsicht, dass eine
Thematik Veränderung verlangt. Sie können
als Schulleiter eine Beratung dringend
empfehlen, der Entscheid liegt jedoch bei       Da Lehrpersonen bewerten müssen, sind sie
der Lehrperson.                                 vermutlich dazu prädestiniert, sich selber

                                                                                              EN DÉTAIL 17
IM FOKUS.

                           auch ständig zu bewerten. Eigene Stärken         Wie erklären Sie sich das?
                           und Ressourcen zu erkennen, daran arbeiten       Wer starke Belastung verspürt, versucht
                           wir. Ganz wichtig in unserer Arbeit ist auch     sich meist durch Kontrolle zu entlasten.
                           der Perspektivenwechsel. Häufig bauen            Gelingt diese Entlastung nicht, wird die
                           Menschen ihre Einschätzungen auf persön-         Kontrolle verstärkt. Wenn dies über längere
                           lichen Interpretationen auf, die zur Realität    Zeit so läuft, führt es zu erhöhtem, krank­
                           werden. Dies gilt es in der Beratung auf­z u­-   machendem Stress. //
                           decken, um so den Lehr­personen Möglich-
                           keiten einer anderen Sichtweise bewusst zu
                           machen.
                                                                                    Unsere Angebote der Standort-
                           Wem empfehlen Sie eine Beratung?                   bestimmung, des Perspektivenwech-
                           Allen Lehrpersonen, welche an einem Punkt          sels und der Konfliktlösung bewirken,
                           angelangt sind, wo eine Standortbestimmung         dass eigene Stärken, eigene Positionen,
                           sinnvoll und notwendig ist. Wir verstehen
                                                                              Relativierungen ins Blickfeld rücken
                           uns in erster Linie präventiv. Interessant ist
                           für uns auch die Beobachtung, dass Lehr­-
                                                                              und erfahren werden. Dies gibt Raum,
                           personen, die das Case Management für              löst das Einengende der überbeton-
                           Lehrpersonen beanspruchen, d. h. krank             ten Kontrolle auf und senkt dadurch
                           geschrieben sind, in der Regel nicht in der        den Stress. 
                           Personzentrierten Beratung waren. Wir ver­-
                                                                              Sabine Künzli, Fachbereichs­verantwortliche
                           muten deshalb, dass unsere Prävention              Personzentrierte Beratung, Institut für Weiter-
                           greift und dass, wer sich frühzeitig beraten       und Medienbildung, PHBern.
                           lässt, eine Krankschreibung aus psychi-
                           schen Gründen vermieden werden kann.

            18 EN DÉTAIL
IM FOKUS.

PERSONZENTRIERTE BERATUNG
Lehrpersonen Volksschule und Sek II im Kanton können sich – im
Zeitraum von 12 Monaten – während maximal 6 Stunden kostenlos
beraten lassen. Die Beratungsperson können sie dabei frei wählen.
www.phbern.ch/beratung

                                                             EN DÉTAIL 19
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

                                                                                                     Wo finde ich

             LEHRER
                                                                                                       dieses
                                                                                                      Produkt?

             IN DIE LEHRE
             Während meinem Bildungssemester habe ich unter
             dem Motto «Lehrer in die Lehre» eine Schnupper-
             woche im Coop Bethlehem absolviert. Meine
                                                                              einfüllen. Nach kurzer Zeit tauchen bei mir
             Wahrnehmung als Kunde und Lehrkraft hat sich
                                                                              bereits Fragen auf:
             seither verändert. Text: Ueli Matti
                                                                              • Wo finde ich diese und jene Produkte?
                                                                              • Was mache ich mit den fünf Packungen,
                              Um es gleich vorwegzunehmen: Seit Februar         die in der Reihe nicht mehr Platz haben?
                              ist meine Hochachtung vor dem Detailhandel        Darf ich sie hinter einem anderen
                              nochmals gestiegen. Meine Wahrnehmung             Produkt verstecken?
                              als Kunde und Lehrkraft hat sich seither        • Soll ich nach meinem Gutdünken
                              verändert – und nun alles der Reihe nach:         entscheiden oder warten, bis meine
                                                                                Vorgesetzte wiederkommt?
                              Während meinem Bildungssemester habe            • Ich will es ja gut, möglichst ohne F­ ehler
                              ich unter dem Motto «Lehrer in die Lehre»         machen und keine dummen Fragen
                              eine Schnupperwoche im Coop Bethlehem             stellen.
                              absolviert. Am Montag um neun Uhr werden
                              ein anderer Schnupperstift und ich vom          Solchen Entscheidungsprozessen stehe
                              Geschäftsleiter begrüsst und gleich mit un-     ich während der ganzen Woche immer wie-
                              zähligen Informationen und den Arbeits­         der gegenüber. Am Abend bin ich stolz,
                              kleidern eingedeckt. In der Garderobe vor       dass keine Gurkengläser zu Bruch gegan-
                              dem Spiegel richten wir uns die Hemd­           gen sind, und total müde von den vielen
                              kragen und Krawatte zurecht. Ich bin froh,      Informationen und der körperlichen Belas-
                              von den Kenntnissen des andern Schnup­          tung. Zu Hause braucht es Über­w indung,
                              per­stiftes profitieren zu können. Brust nach   dass ich mich nicht gleich aufs S   ­ ofa lege,
                              vorne und nun bin ich ein Teil von Coop.        und nur mit grosser Selbst­d isziplin gelingt
                              Corporate Identity.                             mir doch noch ein abgekürzter Besuch im
                                                                              Fitness­studio. Schnuppertagebuch auszu­
                              Mein Einsatz beginnt in der Abteilung           füllen oder Franzwörter zu lernen, wäre kaum
                              Grundnahrungsmittel GNM. Auspacken,             noch möglich gewesen.

         20 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

                                     Was mache ich mit
                                    den fünf Packungen,
                                     die in der Reihe
                                   keinen Platz mehr
                                           haben?

    Soll ich nach
 meinem Gutdünken
entscheiden oder auf
meinen Vorgesetzen
      warten?

                       Zeitmanagement und Selbstdisziplin             habe mir ab dem zweiten Tag mit Puls­
                       scheinen mir auch für Jugendliche sehr         wärmern ausgeholfen.
                       wichtige Aspekte zu sein.
                                                                      Während dieser Woche habe ich wertvolle
                       Im Verlauf der Woche erhalte ich Einblick in   Erfahrungen und einen guten Einblick
                       alle Abteilungen. Besonders die Arbeit         in die Anforderungen für Lernende gewon-
                       in der Molkerei hat mich beeindruckt. Die      nen, die mir wertvolle Impulse für meinen
                       Produktevielfalt ist überwältigend. Das        Unterricht geben. An dieser Stelle möchte
                       Auffüllen der Produkte ist körperlich recht    ich mich ganz herzlich beim ganzen Team
                       anstrengend. Eine korrekte Körperhaltung       vom Coop Bethlehem für die offene Aufnah-
                       in den verschiedenen Positionen kann           me bedanken. Übrigens bin ich seit August
                       Beschwerden vorbeugen! Nicht zu unter-         wieder im Klassen­z immer der Vorlehre
                       schätzen ist die ständige Kälte. Ich habe      und unter­s tütze den Schnupperstift beim
                       relativ schnell kalte Hände gekriegt und       Knüpfen vom «Vorlehrknoten». //

                                                                                                         EN DÉTAIL 21
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

             WENN LERNENDE
             AN IHRE GRENZEN
             STOSSEN
             Die Lernenden, aus verschiedenen Kulturen
             und Ländern stammend, sind geprägt von eigenen
             und fremden Wertvorstellungen und zum Teil
             verankerten Rollenbildern. Die drei Lernorte
                                                                                     Bei der Beratung werden Strategien zur
             Betrieb, Schule und überbetriebliche Kurse                              Bewältigung des Arbeitsalltages erarbeitet.
             stellen die Lernenden vor viele neue Heraus­                            Mit JP wurden die stressauslösenden
             forderungen, die sie manchmal überfordern.                              Faktoren eruiert. Mit konkreten Übungen
             Text: Simone Gilomen und Daniel Gross                                   trainierte sie die Geldrückgabe und stärkte
                                                                                     dadurch ihr Selbstbewusstsein. JP reflek-
                                                                                     tierte ihren Umgang mit Erwachsenen und
                                    Der Schritt ins Erwachsenenleben mit             ihre Akzeptanz von Kritik.
                                    seinen rauen Seiten wird oft als nicht einfach
                                    erlebt. Die Lebenswelt der Jugendlichen          Ab Mitte des zweiten Semesters hat sich
                                    verändert sich schlagartig. So ist es nicht      die Situation von JP beruhigt. Die Gespräche
                                    selten, dass sich bei der Beratungsstelle        in der Beratungsstelle halfen ihr, die Krise
                                    bereits kurz nach Lehrbeginn Jugendliche         zu überwinden. Entscheidend für das Be-
                                    melden, die mit dem beruflichen Alltag           wältigen einer solchen Situation ist oft
                                    überfordert sind. Bei Bedarf nehmen die          nicht ein Ratschlag, sondern das Zuhören
                                    Lernenden mit der Beratungsstelle der            und Nachfragen.
                                    bsd. per Telefon oder Mail Kontakt auf. So
                                    war es auch bei der Lernenden JP, wie dem        Nach zwei Jahren hat JP die EBA-Aus­
                                    nebenstehenden Mail zu entnehmen ist.            bildung erfolgreich abgeschlossen. //

         22 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

Subject:
From:		             To: beratung@bsd-bern.ch - Date: 		       10:31

Guten Tag

Habe heute Morgen versucht anzurufen. Aber es hatte niemand das Telefon der
Beratung abgenommen. Ich habe Probleme bei der Arbeit. Immer wenn ich aufstehe,
wird es mir schlecht und ich muss mich dann übergeben und weinen. Mir gefällt der
Beruf nicht mehr. Ich arbeite in der 		                im Verkauf. Ich habe meine
Lehre am 4. August angefangen. Aber dort gefällt es mir nicht mehr, weil meine
Chefin mich vor den Leuten blamiert wegen dem Falschherausgeben. Ich habe auch
das Gefühl, dass sie mich mobbt. Ich habe eben eine Lernschwäche. Meine Chefin
hatte kein Verständnis. Ich weiss nicht, was ich machen soll. Ich war schon beim Arzt.
Aber der will mir keine Tabletten geben.

Wenn es fragen gibt, können sie mir anrufen:

Liebe Grüsse JP

                                                                                              EN DÉTAIL 23
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

             AUFGESCHNAPPT
                                                                            « ENGLISH HELPS ME TO UNDER-
                                                                            STAND AND INTERACT WITH
                                                                            PEOPLE FROM DIFFERENT CUL-

             IM UNTERRICHT                                                  TURES AND IT’S VERY IMPOR-
                                                                            TANT TO ME BECAUSE I’M A VERY
                                                                            OPEN MINDED PERSON. »
             «Sie, aber wieso müssen wir eine neue Sprache
             lernen?» ist wohl der erste Satz, der beim Auf­                Yannick B. (21)

             kommen von Frustration beim Lernen einer Fremd-
             sprache gesagt wird. Aber dies ist eine berechtige
             Frage – warum lernen wir Französisch, warum
             lernen wir Englisch? Einige Lernende der bsd.
             zeigen mit folgenden kurzen Gedanken, warum
                                                                          « I USE ENGLISH TO UNDER-
             sie eine Fremdsprache lernen, wie diese ihnen
                                                                               STAND SONG LYRICS.»
             hilft, Grenzen zu überwinden und wie wichtig eine
             neue Sprache für sie ist. Text: Janine Rufener                              Francesca C. (18)
             Zitate festgehalten von: Janine Rufener und Monique Sieber

         24 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.
                                      « ENGLISH IS VERY IMPORTANT TO
                                         TRAVEL AROUND THE WORLD. »
                                                           Mario D. (17)

« PRÈS DE NOTRE ENTREPRISE, IL Y A BEAUCOUP
      D’AMBASSADES ET C’EST POURQUOI NOUS
     AVONS UN GRAND NOMBRE DE CLIENT(E)S)
    FRANCOPHONES. CECI EST IDÉAL POUR MOI,
CAR J’ADORE PRATIQUER MES CONNAISSANCES                 « LE FRANÇAIS M’AIDE BEAUCOUP DANS MA VIE
                  DE LA LANGUE FRANÇAISE. »                  PROFESSIONNELLE PARCE QUE JE TRAVAILLE
                                                             PRÈS DE LA FRONTIÈRE DU CANTON DE FRI-
                                Temisan K. (21)
                                                         BOURG. COMME J’AI DES CONTACTS AVEC UNE
                                                        PERSONNE DE LAUSANNE, J’UTILISE LA LANGUE
                                                                FRANÇAISE PRESQUE TOUS LES JOURS. »
                                                                                          Ardita S. (17)

                                                                                           EN DÉTAIL 25
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

                                                     « I LOVE TO SEE MOVIES IN THEIR
                                                               ORIGINAL LANGUAGE. »
                                                                         Antonia B. (16)

                                                                           « JE N’AI ENCORE JAMAIS EU LA POSSIBILITÉ
                                                                            DE PRATIQUER LE FRANÇAIS NI DANS MON
                                                                                 ENTREPRISE NI DANS MON QUOTIDIEN.
                                                                         J’APPRÉCIE CEPENDANT MES CONNAISSANCES
                                                                          DU FRANÇAIS LORS DES VACANCES D’ÉTÉ AU
                                                                                CAMPING DANS LE CANTON DE VAUD. »
                                                                                                          Marco B. (24)
               « J’AI DAVANTAGE DE COURAGE DE
        PARLER LE FRANÇAIS AVEC MES CLIENT(E)S
               AINSI QUE DANS MA VIE PRIVÉE. »
                                     Donia B. (18)

         26 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

« IL ME SEMBLE TRÈS IMPORTANT
 DE PARLER PLUSIEURS LANGUES
POUR ÊTRE CAPABLE DE CONSEIL-
LER DES CLIENT(E)S D’UNE AUTRE
          LANGUE MATERNELLE. »
                     Sarina S. (18)                   « I USE ENGLISH TO TALK TO OTHER
                                                      PEOPLE FROM OTHER COUNTRIES. »
                                                      Laila L. (16)

                                                                      « DANS MA MIGROS JE SUIS LA
                                                                      SEULE PERSONNE QUI PARLE
                                                                      FRANÇAIS. JE PARLE ET TRADUIS
                   « ON HOLIDAYS, I CAN USE ENGLISH                   DONC SOUVENT ET AINSI JE FAIS
                   FOR SIGHTSEEING, ORDERING                          DES PROGRÈS EN FRANÇAIS. »
                   DINNER OR FINDING A HOTEL. »
                                                                      Diana M. (19)
                   Roneysh A. (21)

                                                                                      EN DÉTAIL 27
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

             «BÄREGRABE»
             UND «HIRSCHE-
             GRABE»
             AN DER BSD.                                                         Auf rund 100
             Die Anforderungen an ein Schulzimmer sind gross:                Quadrat­m etern wurden
             Es benötigt Stühle, die bequem sind und eine                     modern eingerichtete
             ergonomische Sitzhaltung ermöglichen, Licht­                     Klassenzimmer erbaut.
             verhältnisse, die ein angenehmes Lernklima
             fördern, und eine Ausstattung, die aus modernsten
             technischen Arbeitsgeräten besteht. Die bsd.
             investiert seit Jahren kontinuierlich in die Gestaltung
             und Einrichtung ihrer Schulzimmer. Text: Marc Gilomen

                                Das historische bsd.-Schulhaus verfügt
                                aus diesem Grund über top eingerichtete
                                Schulzimmer, die sämtliche Anforderungen
                                an einen zeitgemässen Unterricht erfüllen.

         28 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

                            Die Zuteilung der Klassen in die verschiede-
                            nen Schulzimmer und Sporthallen stellen den
                            Stundenplaner trotzdem jedes Jahr wieder
                            vor eine grosse Herausforderung, denn die
                            Kapazitätsgrenzen der bsd.-Räumlichkeiten
                            sind erreicht. Freie Räume für Gruppenarbei-
                            ten, Nachproben oder Besprechungen sind
                            fast nicht mehr vorhanden.

                            Erfreulicherweise konnte die Raumproble-
                            matik auf das aktuelle Schuljahr entschärft
                            werden. Eine Umnutzung der Räumlich­
                            keiten des Hausdienstes ermöglichte den
                            Neubau eines Schulzimmers im Unter­
                            geschoss der bsd.

                            Die neuen Fenster im Untergeschoss sorgen
                            für die richtigen Lichtverhältnisse. Die Ein-
                            richtung mit Light-Tischen ermöglicht eine
                            flexible Pultordnung und unterstützt die
                            angewandten Unterrichts­methoden.

                            Ansprechende Silhouetten und passende
                            Wegweiser verleihen den Schul­zimmern im
                            Untergeschoss Charme. //

    Willkommen in den
Schulzimmern «Bäre­grabe»
   und «Hirschegrabe»
        an der bsd.

                                                                  EN DÉTAIL 29
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

             GRENZ-
             ERFAHRUNGEN
             IM UNTERRICHT
             Die Welt verändert sich. Viele Ländernamen und
             Landesgrenzen, fleissig während meiner Schulzeit
             in den Kopf gehämmert, muss ich heute als Lehre-
             rin neu lernen. Was heute stimmt, kann morgen von
             Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bereits wider-
             legt werden. Können Grenzen auf der einen Hälfte
             der Erdkugel überwunden werden, schliessen
             sie sich auf der anderen bis zur Unüberwindbarkeit.
             Text: Franziska Walliser

                                        Laut UNHCR sind 65 Millionen Menschen in      terroristischen Anschlägen neue Grenzen
                                        Bewegung, weil viele Länder innerhalb der     um sein Kalifat und versetzt damit sowohl
                                        Landesgrenzen ihr Überleben nicht sichern     islamische wie auch Staaten im Westen in
                                        können. Sei es, weil Länder Afrikas und       Angst und Schrecken. Die EU verstärkt ihre
                                        im Nahen Osten die Grenzen, willkürlich mit   Aussengrenzen, um diesen Terror, aber
                                        westlichem Lineal nach den Weltkriegen        auch Flüchtlinge, fernzuhalten. Auch in der
                                        gezogen, nicht mehr akzeptieren und           EU verändern sich die Grenzen. Die Briten
                                        dadurch blutige Konflikte entstehen, oder     fühlen sich nicht mehr wohl innerhalb der
                                        weil westliche Länder und aufsteigende        EU-Grenzen und ziehen sich zurück hinter
                                        Schwellenländer jegliche moralische           ihre ursprünglichen Meeresgrenzen.
                                        Grenze überschreiten, nur um wirtschaft­      Die Schweiz verstärkt massiv ihren Grenz-
                                        lichen Profit erbeuten zu können, was zu      schutz, da durch die Schliessung der
                                        zusätzlicher Arbeitslosigkeit in diesen       Balkan-Route wieder vermehrt Menschen
                                        Ländern führt. Der IS erkämpft sich mit       übers Mittelmeer flüchten und durch Italien

         30 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

und die Schweiz in der EU Zuflucht suchen.     Aktuelle Themen in den Unterricht ein­
Asylsuchende werden abgewiesen, teil­­­­­-     zubauen, da sind meine Kolleginnen und
weise sogar ohne Verfahren wieder weg­­        Kollegen einer Meinung:
geschickt. Die Menschen sind verun­sichert,
was gestern noch Heimat war, scheint
heute fremd.                                         Ja, wann, wenn nicht jetzt, wer, wenn
                                                 nicht wir (Lehrpersonen und junge
Wie soll ich mit all diesen Veränderungen        Erwachsene) können [aktuelle] Themen
und Unsicherheiten umgehen, woran                aufnehmen und bearbeiten?
orientiere ich mich? Vor allem, wie gehe ich
damit als Lehrperson um? Wie weit soll,          Ich finde es wichtig, Lernende mit
darf oder muss ich diese aktuellen Themen        aktuellen Themen zu konfrontieren,
in den Unterricht einbauen, besonders            damit sie sich eine Meinung bilden
wenn es sich um nur schwer nachvollzieh-         können und wissen, was die Welt
bare und bedrückende Themen handelt,             gerade bewegt. So können sie zu
wie die Flüchtlingsthematik, Krieg oder          selbständig denkenden Individuen
Terror? Wie soll ich ‹schwierige Themen›         heranwachsen.
didaktisch umsetzen? Wie gehe ich mit
extremen Schüler-Aussagen um? Wie                Ich möchte zeigen, dass es immer
reagiere ich, wenn sich Lernende gegen­          verschiedene Perspektiven gibt,
seitig verbal angreifen? Wie weit beteilige      die man beachten sollte, bevor man
ich mich an einer Diskussion? Soll ich           seine eigene Meinung bildet.
meine persönliche Meinung preisgeben?
Wie neutral und objektiv ist mein Unterricht     Ich nehme etwas, wenn viele offene
wirklich? Wo ziehe ich die Grenze zwischen       Fragen auf dem Tisch liegen, wenn es
Schule und der alltäglichen Realität?            etwas mit meinem Thema im Unterricht
Wie weit lasse ich diese Realität in mein        zu tun hat und wenn es zur Klasse passt.
Klassenzimmer? Da ich mir selber nicht
sicher bin, entscheide ich mich, die             Bis jetzt habe ich nur positive Erfahrungen
Grenzen meines persönlichen Sinnierens ­         mit aktuellen Themen gemacht, da
zu überwinden und befrage einige Lehr­           die Lernenden sofort viel aktiver am
personen der bsd.:                               Unterricht teilnehmen.

                                                                                                        EN DÉTAIL 31
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

                              In einigen Fächern verlangt der Lehrplan     verhalte mündlich oder schriftlich in
                              konkret eine Auseinandersetzung mit          Sprache fassen. Doch erfordert diese Aus-
                              aktuellen Themen:                            einandersetzung auch viel Präsenz und
                                                                           der Unterrichtsverlauf lässt sich nicht
                                                                           gleichermassen planen. So scheint es mir
                                    Die Kompetenz 12 [setzt] genau dies    dann manchmal einfacher und kräfte-
                              voraus. Das Selbstverständnis der Pharma-    schonender, sich neutralen Themen zu­-
                              Assistentinnen in verschiedenen Kontexten    zuwenden.
                              kann nur gestärkt werden, wenn auch eine
                              echte Meinungsbildung stattfindet.           Im ersten Lehrjahr ist es oft schwierig,
                                                                           Diskussionen zu führen, da die Lernen­­den
                                                                           nicht über das Basiswissen ver­f ügen;
                              Als Schwierigkeiten beim Unterrichten        Bsp. aktuelle A bstimmungen, CH-
                              aktueller Themen werden Zeitmangel und       Grundprinzip der AHV ist noch nicht
                              Fachkompetenz angesprochen:                  bekannt.

                                                                           Die Probleme sehe ich vor allem prakti-
                                     Allerdings darf Spontanes auch        scher Natur für die Lehrperson, weil der
                              nicht überborden, sonst bleibt zu wenig      Unterrichtsstoff stets aktualisiert werden
                              Zeit für das ‹Muss›.                         muss. Die Herausforderung stellt dabei
                                                                           weniger die fachliche Seite dar – die
                                                                           Themen sind überschaubar und bei mi-
                              Eine grosse Herausforderung stellt die       ni ­m a ­lem Interesse am Welt­g eschehen
                              didaktische Umsetzung und der Umgang         ohne grosse Recherchen ‹à jour› zu
                              mit den Lernenden während der Ausein­        halten – , sondern eher die didaktische
                              andersetzung mit bestimmten aktuellen        Umsetzung im Unterricht, die mitunter
                              Themen dar:                                  verlangt, dass auch be­währte Unterrichts-
                                                                           einheiten verworfen und neu aufgebaut
                                                                           werden müssen. Äusserst anspruchs­­voll
                                     Ich versuche, aktuelle Themen ein­-   sind politisch und gesellschaftlich auf­-
                                z­ ubeziehen, um Inhalte zu behandeln      geheizte Themen. Beispielsweise das
                                 wie Argumentieren, Diskutieren, Sach-     Thema Migration anlässlich einer Aus-

         32 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

  schaffungsinitiative. Je nach Klasse sind                                                         Der Text wurde von
  hier zum Teil derart hassgeladene                                                                der Redaktion gekürzt.
  Ansichten fixiert, dass es sachgerecht                                                              Die vollständige
                                                                                                   Version finden Sie unter
  sein kann, von einer aktuellen Auseinan-
  dersetzung mit dem entsprechenden                                                               www.bsd-bern.ch
  Gebiet abzusehen. Dies beispielsweise
  um zu vermeiden, dass der Unterricht
  zu einer Plattform für rassistische Hass­-
  tiraden wird. Auch zum Schutz von
  andersdenkenden Lernenden oder gar            Bei der Frage, wie objektiv der Unterricht
  Adressat­I nnen unter den Lernenden.          ist oder sein soll, gehen die Meinungen
                                                der Lehrpersonen auseinander. Ganz klar
                                                vertreten aber alle die Meinung, dass
                                                die persönliche Meinung der Lernenden
Diese Aussage zeigt auf, wie anspruchs­-        nie eine Notenrelevanz stellen darf.
voll es sein kann, mit extremen Aussagen
Lernender während des Unterrichts
umzugehen. Einige Lehrpersonen geben                    Mit der persönlichen Meinungs­
an, bereits mit dergleichen Aussagen              äusserung bin ich zurückhaltend.
konfrontiert worden zu sein und wie sie
damit umgehen:                                    Wir sollten neutral bleiben – unser Ziel
                                                  ist, die Meinungsbildung der Lernenden
                                                  zu fördern. [Eine im] Vorfeld [gemachte
        Solange [Aussagen] nicht rassis-          Äusserung] würde […] die Meinung der
tisch, diskriminierend o. Ä. sind, […], lasse     Lernenden beeinf lussen.
ich sie so stehen, zeige aber auch mögliche
Nachteile dieser Sicht auf.
                                                Einige Lehrpersonen stellen aber die selbst­
Es braucht manchmal etwas Mut und               kritische Frage, ob ein objektiver Unterricht
Flexibilität in der Diskussionsführung.         überhaupt möglich sei oder ob die persönliche
Bis jetzt hat es sich aber immer gelohnt.       Meinung der Lehrperson nicht auch als didak-
                                                tisches Mittel eingesetzt werden könne.

                                                                                                           EN DÉTAIL 33
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

                                                                     Die Welt mit den Augen Jugendlicher
                                                                 wahrzunehmen, eröffnet immer wieder
                                                                 spannende und interessante Perspektiven.
                                                             

                                    Durch unsere Sprache nehmen wir          den neben dem Fachunterricht auch die
                              eine bestimmte Haltung ein.                    Gelegenheit zu bieten, eine eigene Meinung
                                                                             entwickeln zu können. Aufwand und Inten­
                              Lehrpersonen sollen sich bei Wertfragen        sität dieser Auseinandersetzung soll nach
                              nicht als neutrales Phantom inszenieren        Gutdünken von jeder Lehrperson selber
                              müssen. Wäre auch merkwürdig, die              bestimmt werden. Durch die Antworten fühle
                              Lernenden zur Partizipation an der politi-     ich mich bestärkt, aktuelle Themen anzuge-
                              schen und gesellschaftlichen Aus­einander­     hen, ich erkenne, dass sich andere Lehrper-
                              setzung zu ermutigen und dabei so zu tun,      sonen mit ähnlichen Problemen konfrontiert
                              als würde man selbst nicht daran teil­         sehen, es aber viele verschiedene Möglich-
                              haben. […] Ehrlicher und zielführender         keiten gibt, damit umzugehen.
                              ist Transparenz; wenn die Lehrperson           Die Lehrpersonen der bsd. ziehen keine
                              offenlegt, welche Überzeugungen ihren          strikte Grenze zwischen Schule und
                              Einschätzungen zugrunde liegen. Eine           Lebenswelt. Sie lassen die Realität ins
                              Aussage mit deklarierter Werthaltung [...]     Schulzimmer und unterstützen ihre
                              kann abgelehnt oder gutgeheissen               Lernenden, mit dieser umzugehen. D   ­ as
                              werden und lässt Raum für andere und           Spannende daran ist, dass auch wir Lehr­
                              abwei­c hende Einschätzungen.                  personen von dieser Auseinandersetzung
                                                                             profitieren. Die Welt mit den Augen
                                                                             Jugend­licher wahrzunehmen, eröffnet
                              Ja, sie ist anspruchsvoll, die Auseinander-    immer wieder spannende und interes­
                              setzung mit aktuellen Themen im Unter-         sante Perspektiven.
                              richt. Teilweise steht sie auf dem Lehrplan,
                              immer ist sie aber Voraussetzung zur           Die Frage lautet also nicht, wo ich die
                              Bildung einer eigenen Meinung, zur Vor­b e­    Grenzen zwischen Schule und der alltägli-
                              reitung auf das Leben nach der Ausbildung.     chen Realität ziehen soll, sondern wie ich
                              Alle befragten Lehrpersonen haben den          sie überwinden kann. Diese Frage beant-
                              Anspruch, aktuell und neutral zu unterrich-    worte ich abschliessend mit Christoph
                              ten, immer das Ziel vor Augen, den Lernen-     Schmitt aus «Bildung auf Augenhöhe»:

         34 EN DÉTAIL
GESCHICHTEN AUS DER SCHULE.

     Bildung bedeutet ja vor allem immer wieder
von Neuem, Grenzen zu überschreiten: Grenzen
zwischen Disziplinen, die eigenen, Grenzen von
Bekanntem und Unbekanntem. Bildung bedeutet,
die Grenzen des eigenen Denkens und Fühlens
zu überwinden und Grenzen, die durch Nicht­
wissen und Vorurteile entstehen, hinter sich zu
lassen. Bildung ist eine ziemlich originäre und
dem Menschen eigene Form des Überwindens
von Grenzen. Bildung ist eigentlich genau das
und dazu da. //
Christoph Schmitt, «Bildung aus Augenhöhe»

                                                           EN DÉTAIL 35
PERSÖNLICH.

              SURPRISES
              POUR URSULA                                                           an der Postgasse fand sich unter den Über-
              Es sollte etwas Besonderes sein für Ursula Niklaus’                   raschungen. Und um sich und ihre Um­
                                                                                    gebung einmal ganz besonders zu überra-
              Verabschiedung in den Ruhestand, schliesslich
                                                                                    schen, erhielt Ursula bunte Haar­f ärbe­
              unterrichtete sie seit vielen Jahren mit grossem und                  mittel. Eines Morgens wurde sie sogar von
              unermüdlichem Engagement und sehr viel Herz-                          Adrian Ruprecht auf ihrer täglichen Velofahrt
              blut an der bsd. Text: Barbara Walther und Mariann Fahrni             von Belp an die bsd. begleitet (der einge-
                                                                                    weihte Ehemann Jürg musste sich etwas
                                                                                    einfallen lassen, damit Ursula nicht zu
                                  So entstand die Idee für «Surprises pour          früh losfuhr). Ursula kam aus dem Staunen
                                  Ursula»: Die Kolleginnen und Kollegen, die        nicht heraus …
                                  Lust und Zeit hatten, bereiteten Ursula im
                                  Laufe der letzten zehn Schulwochen eine           An der Schuljahres-Endfeier sang das
                                  Überraschung und drückten damit ihre              Kollegium aus voller Kehle irische Lieder,
                                  Wertschätzung aus.                                da Ursula bekanntlich ein grosser Irland­­-
                                                                                    fan ist. So will sie nun auch nach der
                                  Rund die Hälfte des Kollegiums beteiligte         Pensionierung vermehrt Zeit in Dublin
                                  sich an dieser Aktion auf vielfältige, kreative   verbringen, wo sie mit verschiedenen
                                  und liebevolle Art und Weise: So wurde            Leuten das Musizieren und Improvisieren
                                  Ursula, die Teeliebhaberin, mit verschie-         geniesst. Wie gut sie das kann, durfte
                                  densten Teesorten beschenkt und eine              das Kollegium etliche Male hören, ganz
                                  Kollegin sorgte gleich dafür, dass Ursulas        besonders eindrücklich in Gümligen an
                                  morgendliche Teekanne bereitstand. Weiter         ihrem Abschiedsfest.
                                  erhielt Ursula Reiseführer und Romane,
                                  Blumen und Schokolade zum Versüssen               Möge auch der neue Lebensabschnitt
                                  des Abschieds. Auch eine Einladung zu             aufwarten mit vielen tollen Surprises
                                  einem Nostalgie-Essen in einem Restaurant         pour Ursula! //

         36 EN DÉTAIL
PERSÖNLICH.

EN DÉTAIL 37
PERSÖNLICH.

              «DIE ARBEIT AM
              SCHALTER IST
              IMMER WIEDER
              HERAUSFORDERND»
              Die KV-Lernende Andrina Gugliuzza spricht
              über die Herausforderungen in ihrer Tätigkeit
              als Lernende Kauffrau. Interview: Sibyl Fischer

                                An welchem Punkt deiner Ausbildung             von mir verlangt. Ich habe keine freien
                                befindest du dich?                             Nachmittage mehr, dafür kann ich aber
                                Ich bin im zweiten Lehrjahr und seit einem     meine Zeit unabhängiger einteilen.
                                Jahr und drei Monaten an der bsd. Der
                                zweite Teil des ersten Lehrjahres ist beson-   Hast du in der Schule die für deine
                                ders schnell vorbeigegangen. Vielleicht        Ausbildung wichtigen Dinge gelernt?
                                war das auch so, weil ich mich ans Arbeits­    Aus der 7. Klasse ist das Tastaturschreiben
                                leben gewöhnt hatte.                           geblieben. Wahrscheinlich bin ich aber
                                                                               auch durch die tägliche Arbeit mit dem
                                Was ist für dich der Hauptunterschied          Computer besser darin geworden. Ansons-
                                zwischen der obligatorischen Schulzeit         ten hat eigentlich erst das 10. Schuljahr
                                und der Kombination aus Ausbildung             eine grosse Veränderung gebracht. Da
                                im Betrieb und in der Berufsschule?            wurde einiges verlangt. Auf diesem Wissen
                                Der Hauptunterschied besteht für mich          konnte ich bei der wks aufbauen. Bei
                                darin, dass ich selbstständiger sein muss.     meiner täglichen Arbeit sind die telefoni-
                                Am Schalter muss ich zudem vor andere          sche Auskunft sowie der Umgang mit
                                treten. Das hat mich auch privat weniger       Menschen wichtig. Das lerne ich eher
                                schüchtern gemacht. Schulisch wird mehr        bei der Arbeit selber.

         38 EN DÉTAIL
PERSÖNLICH.

                                                                    ANDRINA GUGLIUZZA

                                                                    Alter         17

                                                                    Profil        Lernende Kauffrau

                                                                    Arbeitsort    bsd. Bern

                                                                    Schulort      WKS KV Bildung (Wirtschafts-
                                                                                  und Kaderschule Bern)

                                                                    Interessen    Figurenzeichnen im Comicstil

War Kauffrau schon immer dein                 Seite. Wie empfindest du deine Arbeit an
Berufswunsch?                                 dieser Schnittstelle?
Nein. Bei der Berufswahl in der 9. Klasse     Einige Lernende duzen mich, aber ich sieze
fand ich, Kauffrau sei eine gute Grundaus­    immer, ausser wenn ich die Person kenne.
bildung. Zuvor wollte ich etwas Grafisches    Manchmal merken die Lernenden das nicht
machen – als Grafikerin oder Polygrafin.      und wechseln nicht aufs Sie, aber das ist
Eine Weiterbildung in diese Richtung könnte   kein Problem. Ich zähle mich auch eher zu
ich mir gut vorstellen.                       den Lernenden. Die Arbeit am Schalter ist
                                              immer wieder herausfordernd, obwohl ich
Hast du dich an der bsd. eingewöhnt?          hier schon viel gelernt habe. Herausfor-
Ja. Die bsd. ist meine erste Arbeitsstelle.   dernd deshalb, weil die Lernenden im
Für mich wäre es manchmal interessant         gleichen Alter wie ich sind. Auf der anderen
zu schauen, wie eine Aufgabe von einem        Seite des Schalters muss ich manchmal
Oberstift angegangen würde. Die anderen       Nein sagen.
Angestellten helfen mir aber auch.
                                              Was macht dich glücklich?
Du bist eine Lernende, stehst als Verwal-     Meine Familie, das Meer und Sizilien –
tungsangestellte nun aber auf der anderen     grundsätzlich das Sein an sich. //

                                                                                                         EN DÉTAIL 39
QV 2016.

           40 EN DÉTAIL
QV 2016.

QUALIFIKATIONS-
VERFAHREN 2016
Herzliche Gratulation all unseren
Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern!

                                       EN DÉTAIL 41
bsd.
Postgasse 66 // 3000 Bern 8
Telefon 031 327 61 11
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