Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg

Die Seite wird erstellt Lukas Schulte
 
WEITER LESEN
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
d é cembre 2011 I 02   LE M AGAZ I NE DE L’UNI VE RSI T é DE F R I B O U R G , S U I S S E   I   D A S M A G A Z I N D E R U N I V E R S I T ä T FR E I B UR G, S C HW EIZ

                                                    Krebs
                                                    Ennemi public no 1
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
Edito                                              Inhalt

Krebs trennt, reisst auseinander. Zerstört.

                                                   © Keystone
Die Krankheit geht uns alle sehr persönlich
an, ist sie doch im Begriff, die Herz-Kreislauf-
Erkrankungen als globale Todesursache
Nummer Eins abzulösen. Jede dritte Person
ist betroffen und wohl jeder und jede kennt
jemanden, der vom Krebs besiegt wurde –
das kürzliche Hinscheiden von Prof. Hans
Wolfgang Brachinger ist ein trauriger Beleg
dafür.

Krebs schafft aber auch Verbindungen, lässt
näher zusammenrücken. Nicht zuletzt die
Wissenschaft und das breite Publikum. Für
Betroffene und Angehörige, aber auch für
eine Gesellschaft, die den Krebs fürchtet, gibt
es nur eines: die Hoffnung. Und deren Träger
sind die Forscherinnen und Forscher. Wohl
kaum ein anderer Bereich der Wissenschaft
wird von der Gesellschaft so ungeduldig
verfolgt, so interessiert registriert. Jedes
Resultat könnte den Schritt bedeuten, der
Leben verlängert, ja gar Leben neu schenkt.
Wer sich für die Krebsforschung entschieden
hat, sitzt nicht im Elfenbeinturm, sondern
ist mitten unter uns; nicht selten werden
Krebsforschende von Betroffenen um
Hilfe gebeten, ja zur Eile angetrieben. Ein
illusorisches Unterfangen und gleichzeitig
nur allzu verständlich. Der Weg vom
Forschungslabor bis zum Patienten ist lang         6            dossier > Cancer
und die Geschichte der Krebsforschung
ist gleichermassen reich an spektakulären
Erfolgen wie herben Rückschlägen.

In den letzten Jahren hat sich unser               4            fokus
Wissen über die Entwicklung und die                             Gut Ding will Weile haben - so auch das Hochschulgesetz
unzähligen Ursachen für die Krankheit
stets vergrössert. Die vorliegende Ausgabe         46           forschung
von universitas zeigt anhand verschiedener                      Dem Gehirn beim Sehen zuschauen
Forschungsprojekte unserer Universität,
dass die Wissenschaftlerinnen und Wissen-          48           recherche
schaftler vorankommen und laufend neue                          Tout savoir de la fonction publique
Schachzüge entdecken gegen den mächtigen
Gegenspieler Krebs. Ihre Arbeit ist es, die        50           portrait
den wohl grössten Feind dieser Krankheit                        Corina Casanova, Bundeskanzlerin
nährt: die Hoffnung.
                                                   52           lectures
Wir danken den Autorinnen und Autoren
                                                   54           news
von universitas für die immer wieder fruchtbare
und angenehme Zusammenarbeit und
wünschen allen besinnliche Festtage.

                   Im Namen der Redaktion,
                          Claudia Brülhart         Couverture : image Keystone, cellule du cancer de la peau - mélanome.

                                                                                                          UNIVERSITAS / DEZEMBER 2011   3
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
Gut Ding will Weile haben –
fokus
                                       so auch das Hochschulgesetz
                                       Ein neues Bundesgesetz soll die Schweizer Hochschullandschaft besser koordi-
                                       nieren und den Wettbewerb stärken. Was ändert sich – für die Universitäten im
                                       Allgemeinen und für die Uni Freiburg im Besonderen? Daniel Schönmann, Claudia Möri

                                       Das neue Bundesgesetz über die Förderung         Bedürfnisse und Vorstellungen auf. Etliche
                                       der Hochschulen und die Koordination im          Stimmen befürchten eine Schwächung der
                                       schweizerischen Hochschulbereich (HFKG)          Berufsbildung aufgrund einer Akade-
                                       ist das Kernstück einer Reform der Schweize-     misierung der Fachhochschulen. Auch die
                                       rischen Hochschullandschaft, die vor über 10     Ambivalenz des Gesetzesentwurfs zwischen
                                       Jahren eingeleitet worden ist und soll dafür     gleichzeitiger Förderung der Kooperation
                                       sorgen, dass die Schweizer Hochschulen als       und des Wettbewerbs zwischen den Hoch-
                                       zentraler Entwicklungsfaktor unseres Landes      schulen wurde vielfach kritisiert, in manchen
                                       neuen Herausforderungen und der ver-             Stellungnahmen dann aber wieder als Kern-
                                       schärften internationalen Konkurrenz auch        stück der Reform bezeichnet. Die Universität
                                       längerfristig gewachsen sind. Faktisch wird      Freiburg konnte in der Vernehmlassung ein
                                       der gesamtschweizerische Hochschulbereich        klares Anliegen einbringen: «Leistungen
                                       bereits heute gemeinsam von den Kantonen         für die Mehrsprachigkeit im Bereiche der
                                       und dem Bund primär durch die Festlegung         Landessprachen» können nun ausdrücklich
                                       von finanziellen und rechtlichen Rahmenbe-       durch projektgebundene Beiträge des Bundes
                                       dingungen gesteuert – bisher allerdings auf      gefördert werden.
                                       der Basis einer Vielzahl unterschiedlicher Ge-
                                       setze und Rechtsgrundlagen. Mit dem neuen        Klare Struktur
                                       Bundesgesetz soll diese gemeinsame Steue-        Die endgültige Fassung des Gesetzes wurde
                                       rung für sämtliche Schweizer Hochschulen,        im September 2011 vom Parlament ver-
                                       d.h. Universitäten wie Fachhochschulen, in       abschiedet. Sie umfasst nicht weniger als
                                       demselben Gesetz geregelt werden.                81 Artikel und regelt im Wesentlichen drei
                                                                                        Hauptfelder: Die Steuerungsorgane der
                                       Trotz Unklarheiten: Alle sind dafür              Hochschulpolitik, die Finanzierungsmecha-
                                       Wie die Freiburger Staatsrätin und Präsi-        nismen und die Vorkehrungen zur Sicherung
                                       dentin der Schweizerischen Konferenz der         der Qualität.
                                       kantonalen Erziehungsdirektoren Isabelle         Am wenigsten Diskussionen veranlassen
                                       Chassot im Rahmen einer Veranstaltung des        dürfte die Qualitätssicherung. Das bereits
                                       Hochschulvereins der Universität Freiburg        jetzt bestehende System der periodischen
                                       einräumte, habe der Gesetzesentwurf in der       institutionellen Akkreditierung der öffent-
                                       Vernehmlassung keine Begeisterung, sondern       lichen Hochschulen wird festgeschrieben.
                                       eher eine «insatisfaction moyenne» hervorge-     Die Hochschulen entscheiden, nach welchen
                                       rufen. Beim nun vorliegenden Gesetz handle       Massstäben die Qualitätssicherung durchge-
                                       es sich, ganz nach helvetischer Manier, also     führt wird, müssen sich dabei aber an inter-
                                       um eine Art Kompromiss. Dessen Ausarbei-         nationale Richtlinien halten, die von Bund
                                       tung erwies sich als äusserst komplex – auch     und Kantonen überwacht werden. Neu wird
                                       wenn der 2006 vom Volk legitimierte Auftrag      die institutionelle Akkreditierung der Hoch-
                                       zur Neuordnung der Hochschullandschaft           schulen obligatorisch – nur wer als gesamte
                                       grundsätzlich unbestritten blieb. So weisen      Institution akkreditiert ist, darf sich Hoch-
  Daniel Schönmann ist General-        die Vernehmlassungsantworten der Kanto-          schule oder Universität nennen und erhält
  sekretär der Universität Freiburg.   ne, Parteien, Institutionen und Organisatio-     finanzielle Unterstützung vom Bund und den
  daniel.schoenmann@unifr.ch           nen zum Teil diametral auseinanderliegende       Kantonen.

   4 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
Deutlich mehr offene Fragen wirft das neue        Neu sollen Bund und Kantone gemeinsam
Gesetz bei den Steuerungsorganen auf. Neu         den Gesamtbedarf an öffentlichen Mitteln
wird als gemeinsames Organ von Bund und           pro Hochschule ermitteln und die Refe-
Kantonen eine Hochschulkonferenz geschaf-         renzkosten pro Studierende errechnen.
fen, der ein Mitglied des Bundesrats und je       Dieser Berechnungsschlüssel ist definiert als
ein Kantonsvertreter angehören. Da nicht          «notwendige Aufwendungen» für eine quali-
alle Kantone Träger von Universitäten oder        tativ gute und wettbewerbsfähige Lehre pro
Fachhochschulen sind, gibt es daneben den         Studentin und Student. Die Festlegung der
Hochschulrat, in welchem nur der Bund und         finanziellen Rahmenbedingungen und der
jene Kantone vertreten sind, die eine Univer-     Referenzkosten wird allerdings erst durch die
sität oder Fachhochschule betreiben. Anders       Plenarversammlung der neu geschaffenen
als bisher ist auch die Konferenz der Rekto-      Hochschulkonferenz erfolgen – die intensi-
ren der Hochschulen als Organ im Gesetz           ven Debatten darüber, wer wie viel aus den
aufgeführt.                                       Bundestöpfen und aus interkantonalen Bei-
                                                  trägen erhält, stehen damit noch bevor. Ein
Pièce de résistance                               Kriterium zur Mittelverteilung in der Lehre
Der grösste Brocken des neuen Gesetzes            ist die Qualität der Ausbildung – wie diese al-
betrifft die Regelung der Finanzierung der        lerdings bewertet werden soll, ist noch nicht
Hochschulen, die auch künftig durch meh-          klar. Laut Rektor Guido Vergauwen ist es
rere Quellen gesichert sein soll. Bund und        deshalb noch kaum möglich, die Auswirkun-
Kantone werden im Gesetz verpflichtet, die        gen des neuen Gesetzes auf die Universität
Finanzierung einer qualitativ guten Lehre         Freiburg, gerade in finanzieller Hinsicht,
und kompetitiven Forschung zu garantieren.        vorauszusagen. n

Noch zu früh für eine Beurteilung
Mit dem HFKG liegt erstmals eine gesetzliche Grundlage für den gesamten schweizerischen Hochschulbereich
vor. universitas sprach mit Staatsrätin Isabelle Chassot über mögliche Auswirkungen.

Universitas: Welche Vor- und Nach-             übernehmen muss. Dadurch können die die Weiterentwicklung der Universität
teile wird das Gesetz für die Univer-          Kantone auf ein beständiges und vorher- darstellt. Die Teilrevision zielt insbeson-
sität Freiburg haben?                          sehbares Engagement des Bundes zählen. dere auf die Bereiche der Verwaltung
Staatsrätin Isabelle Chassot: Das                                                        und auf die Stärkung der Autonomie
Bundesgesetz legt neue Prinzipien fest,        Durch die Zweisprachigkeit hat die und der Entscheidungskompetenzen des
deren Umsetzung erst noch definiert wer-       Uni Freiburg mehr Ausgaben zu be- Rektorats hin sowie auf strategische und
den muss. Deshalb ist es noch schwierig,       wältigen als andere Hochschulen. gesetzgeberische Aufgaben des Senats.
die Vor- und Nachteile für eine bestimmte      Wird dies berücksichtigt?
Universität zu beurteilen. Sicher ist, dass    Der Bundesbeitrag berechnet sich nach Wird die Revision der Universität
ein klar definiertes Profil mit spezifischen   den Leistungen und nicht nach den eine grössere Autonomie bringen?
Schwerpunkten einerseits und die Zu-           Ausgaben; daher werden die Kosten der Ja, insbesondere in der Personalverwal-
sammenarbeit mit anderen Universitäten         Zweisprachigkeit nicht einbezogen. Indes tung. Der Innovations- und Entwick-
und Hochschulen andererseits in den            ist eine finanzielle Unterstützung zur lungsfonds, welcher geschaffen werden
kommenden Jahren eine immer wichti-            Förderung der Mehrsprachigkeit in den soll, wird dem Rektorat eine zusätzliche
gere Rolle spielen wird.                       Landessprachen vorgesehen, allerdings Autonomie in der Finanzierung von zu-
                                               nur für neue Projekte.                    kunftsträchtigen Projekten ermöglichen.
Welche finanziellen Auswirkungen                                                                                               cm
wird das Gesetz auf die Universität            Im Kanton Freiburg soll auch das
Freiburg haben?                                kantonale Universitätsgesetz revi-
Die Berechnungsmethode für den Bun-            diert werden. Wie weit ist das Vor-
desbeitrag ist noch nicht ausgearbeitet,       haben bereits fortgeschritten?
das Gesetz hält einzig das Aufteilungs-        Der Gesetzesentwurf geht voraussicht-
prinzip der finanziellen Beiträge fest. Al-    lich Anfang 2012 in die Vernehmlassung.
les hängt davon ab, wie viel der Bund für      Es handelt sich aber um eine Teilrevision
die Finanzierung der Lehre, Forschung          des Gesetzes. Die Abklärungen der Ar-
und Innovation zur Verfügung stellen           beitsgruppe und die interne Konsultation
wird. Das Bundesgesetz besagt, dass der        haben ergeben, dass das bestehende Ge-
Bund 20 Prozent der Referenzkosten             setz eine ausgezeichnete Grundlage für

                                                                                                          UNIVERSITAS / DEZEMBER 2011   5
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
Cancer
dossier
                                   «We can rid ourselves of cancer only as much as we can rid
                                   ourselves of the processes in our physiology that depend on
                                   growth – ageing, regeneration, healing, reproduction.»
                                   					                                           Siddhartha Mukherjee
                                                                                     The Emperor of All Maladies: A Biography of Cancer

                                   8     Des recherches porteuses d'espoir
                                         Curzio Rüegg

                                   10    Inflammation et cancer
                                         Jelena Zaric

                                   13    Das Immunsystem schlägt zurück
                                         Carole Bourquin, Christian Hotz

                                   16    Le cancer dans l'Antiquité
                                         Lucinne Rossier

                                   20    Grosse Hoffnung in kleine Partikel
                                         Barbara Rothen-Rutishauser, Alke Fink

                                   24    L'imaginaire de la maladie
                                         Valeria Gavrylenko

                                   26    Spenden und hoffen
                                         Hans Lichsteiner

                                   28    Krebs durch Kernkraftwerke?
                                         Hansruedi Völkle

                                   32    Cancer et espoir
                                         Thierry Collaud

                                   34    Ein Schatten über der Nanowelt?
                                         Walter-Vincent Blum, Thomas Henzi, Beat Schwaller

                                   38    Wenn die innere Uhr aus dem Lot gerät
                                         Urs Albrecht

                                   40    Mieux vaut prévenir que guérir
                                         Farida Khali, Claudia Brülhart

                                                                                                           Cellules cancéreuses du sein.
   6 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
© Keystone
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
Des recherches porteuses
dossier
                                         d’espoir
                                         Le médicament miracle contre le cancer est encore une utopie, mais l’interac-
                                         tion de la tumeur avec son hôte ouvre de nouvelles perspectives de traitement.
                                         L’Université de Fribourg explore des pistes très prometteuses.                     Curzio Rüegg

  Krebs verstehen                        Malgré les énormes efforts consentis dans la         multiplie à l’infini. Mais le plus déterminant
  Krebszellen entstehen aus gesun-       recherche ces dernières décennies, le taux           pour le développement de la maladie,
  den Zellen durch genetische Muta-      de guérison du cancer reste insatisfaisant :         c’est la capacité des cellules cancéreuses
  tionen. Nur schon die Veränderung      en moyenne, seule une personne touchée               à envahir le tissu sain limitrophe et à se
  eines Dutzends der rund 30'000         par le cancer sur deux pourra être guérie.           disperser dans l’organisme pour former des
  in unserem Genom vorhandenen
                                         Ce chiffre ne doit cependant pas occulter les        tumeurs secondaires, ou métastases. Ce sont
  Gene soll reichen zur Entstehung
  der Krankheit. Einmal entstanden,
                                         énormes avancées accomplies. En effet, il y a        justement ces métastases qui restent encore
  sind die Krebszellen nicht mehr        à peine cinquante ans, l’espoir de se relever        très difficiles à maîtriser et portent atteinte à
  kontrollierbar und vermehren sich      d’un cancer était quasiment nulle. Pourtant,         la vie du patient.
  endlos. Ausschlaggebend für die        le taux de survie de certains cancers ne
  Entwicklung der Krebskrankheit ist     s’améliore que très lentement. Pourquoi              Parasitage de l’organisme
  jedoch der Übergriff der Krebszellen   est-il toujours si difficile de guérir le cancer ?   Paradoxalement, malgré leur capacité à se
  auf angrenzendes gesundes Gewebe       Il faut chercher la réponse dans la nature           diviser indéfiniment, les cellules cancéreuses
  und deren Ausbreitung im Organis-      même de la maladie. Les bouleversements              ont besoin du soutien du tissu sain
  mus zur Bildung von Metastasen.
                                         moléculaires à l’origine du cancer tou-              pour former des métastases. La tumeur
  Der Tumor verändert das in Be-
  schlag genommene gesunde Gewe-
                                         chent au cœur même des mécanismes                    modifie le tissu sain adjacent, dit aussi
  be; es entstehen neue Blutgefässe      fondamentaux de la vie; ceci explique que            microenvironnement tumoral, pour ses
  die sogenannte tumorale Angioge-       cette maladie soit si différente des autres et       propres besoins. De nouveaux vaisseaux
  nese – welche die Krebszellen mit      reste encore très difficile à déchiffrer et à        sanguins se forment – un processus aussi
  Sauerstoff und Nahrung versorgen       traiter. En outre, chaque cancer a ses propres       appelé angiogenèse tumorale – pour ame-
  und ihnen bei der Ausbreitung im       spécificités : un traitement valable pour un         ner de l’oxygène et des nutriments aux
  Körper behilflich sind. Prof. Rüegg    cancer ne l’est donc pas pour d’autres. C’est        cellules cancéreuses. Les vaisseaux sanguins
  untersucht die Rolle der Angioge-      pourquoi, plus que «d’un cancer», il faudrait        et lymphatiques permettent aux cellules
  nese und der Entzündung in Bezug
                                         parler «des cancers».                                cancéreuses de s’échapper et se disperser
  auf das tumorale Wachstum und
  die Metastasenbildung. Ziel ist es,
                                                                                              dans l’organisme. Certains globules blancs
  zu einem besseren Verständnis der      Maladie génétique                                    (leucocytes) mobilisés par la tumeur peuvent
  mikro-tumoralen Umgebung zu ge-        Il faut chercher l’origine du cancer dans            favoriser l’angiogenèse tumorale, l’invasion
  langen – und dieses in der Therapie    nos propres gènes. Il est désormais acquis           et la métastase. D’une certaine façon, le
  anzuwenden.                            que la mutation ou la dérégulation de                cancer ressemble à une infection qui se
                                         quelques gènes clés dans le fonctionnement           propage dans l’organisme et qui induit des
                                         de la cellule peut transformer une cellule           réactions de défense, même si celles-ci sont
                                         saine en une cellule cancéreuse. Des mu-             incapables de contenir son avancée. Le fait
                                         tations peuvent activer des gènes pro-               que, sans le soutien du tissu sain, les cellules
                                         tumoraux (les oncogènes) ou inactiver des            cancéreuses ne peuvent pas évoluer et former
                                         gènes suppresseurs de tumeurs. On pense              des métastases, ouvre donc de nouvelles
                                         aujourd’hui que la modification d’une petite         perspectives diagnostiques et thérapeutiques.
                                         dizaine de ces gènes seulement, parmi les            Par exemple, l’inhibition de l’angiogenèse
                                         quelque 30'000 présents dans notre génome,           tumorale est un traitement déjà appliqué en
                                         serait suffisante pour provoquer un cancer.          clinique chez les patients atteints du cancer
                                         A la suite de ces modifications, la cellule          du colon, des poumons ou du cerveau, qui
                                         cancéreuse échappe à tout contrôle et se             améliore la survie et la qualité de vie. Dans

   8 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
des modèles expérimentaux, il a aussi été        pendant qu’elles circulent dans le sang. Nos
démontré que l’activation des défenses           recherches ont démontré que l’analyse du
immunitaires limite la progression de certains   profil génétique de ces leucocytes permet
cancers (voir l’article de Carole Bourquin, p.   de déceler un cancer du colon, voire même
13). Dans notre laboratoire, nous étudions le    une lésion précancéreuse (polype) par une
rôle de l’angiogenèse et des leucocytes dans     simple prise de sang. Une étude clinique
la croissance et la métastatisation tumorale.    en collaboration avec une start-up issue de
Nous voulons également mieux comprendre          nos recherches (www.diagnoplex.com) est
le rôle du microenvironnement tumoral dans       en cours pour valider ces observations sur
la réponse aux thérapies anti-cancéreuses.       un très grand nombre de patients. Nous
                                                 étudions la possibilité d’appliquer le même
Comment améliorer la survie ?                    principe pour un diagnostic précoce du
La lutte doit se faire sur plusieurs fronts:     cancer du sein.
améliorer la prévention, le diagnostic
précoce, et le traitement des métastases.        > Prévention et traitement des métastases
                                                 Des métastases apparaissent fréquemment
> Prévention                                     au moment d’une rechute après une thérapie
L’apparition de certains cancers est fa-         anticancéreuse. On peut donc se demander
vorisée par des facteurs externes. Par           si la résistance aux traitements anticancéreux
exemple, la cigarette ou l’exposition            et la formation de métastases ne seraient pas
excessive au soleil favorisent la formation      deux événements associés.
du cancer des poumons ou de la peau. Un          Nous essayons de répondre à cette question
changement de comportement suffirait             en étudiant les rechutes de cancer après une
à prévenir certains cancers; il est donc         radiothérapie. Nous avons observé que celle-
nécessaire d’informer et éduquer sur les         ci modifie le microenvironnement tumoral,
facteurs de risque comportementaux.              de telle façon que, en cas de rechute, le risque
Des médicaments peuvent également                de former des métastases augmente. Par
apporter une protection contre le cancer.        analyse génétique, toujours en collaboration
La prise régulière d’aspirine ou d’anti-         avec le SIB, nous avons pu mettre en évidence
inflammatoires non-stéroïdiens (AINS)            des mécanismes et des molécules favorisant la
protège contre les tumeurs du colon.             formation de métastases. Contre deux de ces
Un de nos projets de recherche vise à            molécules (intégrines αvβ3/αvβ5 et c-Kit), il
mieux comprendre comment les AINS                existe des médicaments qui pourraient être
exercent un effet protecteur. Par l’analyse      utilisés pour la prévention chez des patients
d’expression génique, en collaboration avec      traités par radiothérapie. Nous étudions
l’Institut Suisse de Bio-informatique (SIB)      actuellement la possibilité de lancer des
à Lausanne, nous avons identifié un gène         études pour tester cette approche chez des
(MAGI1) induit par les AINS qui supprime         patients traités par radiothérapie.
certaines caractéristiques cancéreuses
des cellules. MAGI1 permet à la cellule          Conclusion et perspectives
de rester plus longtemps «normale» et de         Il ne fait pas de doute que la prise en charge
perdre sa capacité à former des tumeurs          du cancer a fait d’énormes progrès ces
ou des métastases (voir l’article de Jelena      dernières années. Cependant, beaucoup
Zaric, p. 10).                                   reste à faire. Vu la complexité de cette
                                                 pathologie, il n’y aura probablement pas de
> Diagnostic précoce                             «médicament miracle» contre le cancer. Les
Un diagnostic précoce améliore le taux de        nouvelles découvertes, suite au séquençage         Pour aller plus loin
survie dans de multiples cas de cancer. Nous     du génome et à l’étude des interactions            www.unifr.ch/pathology
avons développé une nouvelle approche            tumeur-hôte, sont porteuses d’espoirs. Nos
de détection précoce du cancer basée sur         recherches à l’Université de Fribourg y            Curzio Rüegg est professeur
l’analyse des leucocytes circulant dans          contribuent activement. n                          titulaire de la Chaire de pathologie
le sang. Nous avons pu démontrer que                                                                du Département de médecine.
ces cellules sont stimulées par la tumeur                                                           curzio.ruegg@unifr.ch

                                                                                                            UNIVERSITAS / DEZEMBER 2011   9
Krebs Ennemi public no 1 - Université de Fribourg
Inflammation et cancer
dossier
                                          Un gène, induit par les médicaments anti-inflammatoires et capable d’inhiber
                                          la croissance de tumeurs et la formation de métastases, pourrait conduire à de
                                          nouvelles mesures de prévention du cancer du colon.            Jelena Zaric

  Ohne Risiken und                        L’inflammation aiguë est une réponse phy-

                                                                                            © Keystone
  Nebenwirkungen                          siologique de défense des tissus lors d’une
  Epidemologische Studien haben           irritation, d’une blessure ou d’une infection.
  gezeigt, dass eine regelmässige,        Après quelques jours, elle disparaît et le
  über Jahre erfolgende Einnahme von      tissu redevient normal. Toutefois, si le sti-
  nichtsteroidalen    Antirheumatika      mulus persiste, l’inflammation peut devenir
  (NSAR) oder Coxiben das Risiko zur
                                          chronique. L'inflammation chronique joue
  Entwicklung gewisser Tumore senkt,
  darunter auch die vier häufigsten
                                          un rôle dans plusieurs pathologies comme
  Krebsarten: Brustkrebs, Darmkrebs,      le diabète, les maladies cardiovasculaires et
  Lungenkrebs und Prostatakrebs.          neurologiques, ainsi que le cancer. Les sti-
  Nebst der präventiven Einnahme          muli d’inflammation chronique qui prédis-
  kann die regelmässige Gabe von          posent à certains cancers, sont le tabagisme
  Aspirin nach der Diagnose Darm-         (cancer du poumon), des bactéries (helico-
  krebs bessere Überlebenschancen         bacter pylori – cancer gastrique), des virus
  geben, was eine therapeutische          (papillome humain – cancer du col utérin;
  Verwendung der NSAR nahelegen
                                          hépatite B et C – carcinome hépatocellu-
  würde. Bei Patienten, die ein erblich
  bedingtes Risiko zur Entwicklung
                                          laire), les fibres d'amiante (mésothéliome),
  eines Darmkrebses tragen wurden         ou la lumière ultraviolette (mélanome). Une
  Coxibe als Präventivmittel einge-       alimentation riche en graisses est aussi asso-
  setzt. Unglücklicherweise führt die     ciée à une inflammation chronique condui-
  längere Einnahme einer erhöhten         sant à un risque accru de cancers, en parti-
  Dosis an Coxiben zu einer mass-         culier ceux de l'intestin, du sein, du pancréas
  geblich erhöhten Thrombosenge-          et de la prostate.
  fahr und damit zu Herzinfarkten
  und Hirnschlägen. Die massiven
                                          Prévention du cancer ?
  Nebenwirkungen machen eine breit
  angelegte Verwendung dieser Mit-
                                          Les anti-inflammatoires non-stéroïdiens
  tel in der Krebsprävention nicht        (AINS) sont des inhibiteurs largement uti-
  möglich. Entsprechend konzentriert      lisés pour le traitement de la douleur et de
  sich die Forschung darauf, Alter-       l'inflammation. Ils agissent par l’inhibition
  nativmittel zu finden, die dieselbe     de deux enzymes – cyclo-oxygénase (COX)
  Wirkung hervorrufen wie die Coxibe,     -1 et -2 – dans la voie de synthèse de puis-
  aber ohne deren Nebenwirkungen.         sants médiateurs d'inflammation, les prosta-
                                          glandines. COX-1 joue un rôle important
                                          dans l’agrégation plaquettaire, la protec-
                                          tion de la muqueuse intestinale et la perfu-
                                          sion des reins, alors que COX-2 est plutôt
                                          activée dans l’inflammation et le cancer. Les
                                          AINS, dont le représentant le plus connu
                                          est l'aspirine, inhibent COX-1 et COX-2,
                                          tandis que les COXIBs inhibent principa-
                                          lement la COX-2. Des études épidémiolo-
                                          giques ont montré que la prise régulière sur

  10 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
plusieurs années de AINS ou de COXIBs,           seur de tumeur appelé APC, ces personnes
réduit le risque de développer certaines tu-     sont à haut risque de développer un cancer
meurs, y compris les quatre cancers les plus     colorectal avant l'âge de 40 ans. Il a ensuite
fréquents: sein, côlon, poumon et prostate.      été montré que les COXIBS évitent de fa-
Des études ont montré que les AINS et les        çon significative la récurrence des polypes
COXIBS inhibent la formation de polypes          chez des patients présentant des polypes
du côlon, une forme bénigne de tumeurs co-       sporadiques du côlon (non FAP). En plus de
lorectales (adénome), qui précèdent souvent      la prévention, l'utilisation régulière d'aspi-
la formation du cancer et que les effets anti-   rine après le diagnostic du cancer colorectal,
cancéreux des AINS et des COXIBs sont            améliore la survie globale, suggérant ainsi
dus à l’inhibition de production de la prosta-   l'utilisation thérapeutique potentielle des
glandine PGE2. Suite à ces observations, les     AINS pour prévenir la maladie.
COXIBs ont été approuvés comme médica-
ments préventifs chez les patients présentant    Effets secondaires importants
des risques héréditaires de cancer colorectal    Les observations ci-dessus suggèrent que les
(polypose adénomateuse familiale – FAP).         AINS, et en particulier les COXIBs, pour-
Suite à des mutations dans le gène suppres-      raient êtres utilisés pour prévenir le cancer

                                                                                                  t
                                                                                                                   Cancer du colon.

                                                                                                      UNIVERSITAS / DEZEMBER 2011   11
dossier
                                       dans la population en général. Malheureu-          pourraient être inhibés sans risque d’effets
                                       sement, les COXIBs, utilisés à des doses           secondaires indésirables. Une approche sou-
                                       élevées durant plusieurs mois, conduisent          vent utilisée pour identifier les gènes encore
                                       à une augmentation importante (de 2,5 à 3          inconnus est le «profilage de l'expression
                                       fois) d’événements cardiovasculaires throm-        génique». A cette fin, nous avons comparé
                                       boemboliques aigus, provoquant des crises          les gènes exprimés dans les cellules endothé-
                                       cardiaques et des AVC. C’est pourquoi,             liales avant et après traitement des COXIBs
                                       malgré la certitude que l'inflammation chro-       par des micropuces d’ADN. En collabora-
                                       nique favorise le développement du cancer          tion avec l'Institut Suisse de Bioinforma-
                                       et que les AINS et les COXIBs représentent         tique (ISB) à Lausanne, nous avons identifié
                                       une méthode de prévention efficace, leurs          MAGI1 comme étant l'un des gènes induits
                                       effets secondaires en interdisent l’utilisation    par les COXIBs. La protéine MAGI1 est lo-
                                       généralisée comme système préventif. La            calisée à l’intérieur de la cellule, à proximité
                                       recherche dans ce domaine se concentre             de la membrane cellulaire, et sert de liaison
                                       désormais sur la découverte d’approches            (docking) pour de nombreuses protéines im-
                                       alternatives, afin d’obtenir les mêmes effets      pliquées dans l’adhésion, la prolifération et
                                       protecteurs que les COXIBs, mais sans effets       la migration cellulaires.
                                       indésirables.                                      Nous avons démontré que MAGI1 est un
                                                                                          gène suppresseur de tumeur qui permet aux
                                       Inhibition de l'angiogenèse tumorale               cellules malignes du cancer du côlon de de-
                                       Notre laboratoire travaille dans le domaine        venir bénignes. MAGI1 inhibe la croissance
                                       de l'angiogenèse tumorale, l'inflammation et       tumorale et la formation de métastases.
                                       le cancer. L'angiogenèse tumorale est la for-      MAGI1 inhibe aussi la migration et l'adhé-
                                       mation de nouveaux vaisseaux sanguins au-          sion des cellules endothéliales, répétant l'ef-
                                       tour des tumeurs, afin de fournir l'oxygène et     fet des AINS et confirmant ainsi être l'une
                                       les nutriments indispensables pour soutenir        des cibles en aval de COX-2.
                                       la croissance tumorale. En 2001, nous avons
                                       publié une étude pionnière expliquant que          Les études futures
                                       les AINS inhibent l'angiogenèse. Nous avons        Un des objectifs principaux de nos études
                                       démontré que, lorsque l'activité de COX-2          est de comprendre comment augmenter le
                                       est bloquée, les cellules endothéliales sont       niveau de MAGI1 dans des cellules nor-
                                       incapables d'adhérer aux protéines matri-          males et dans des cellules cancéreuses. Afin
                                       cielles nécessaires à leur croissance et à leur    d'atteindre cet objectif, nous analysons quels
                                       migration pour former de nouveaux vais-            sont les facteurs qui régulent sa synthèse et
                                       seaux sanguins. Ce fut le premier rapport          sa localisation. En parallèle, nous analysons
                                       précisant en détail les effets des AINS sur        son rôle dans les cellules normales et les
                                       l'angiogenèse. Ensuite, nous avons démon-          changements d’expression dans la progres-
                                       tré que les AINS suppriment l'activation des       sion du cancer colorectal.
                                       intégrines, des récepteurs d'adhésion qui, en      Nos études contribuent à la compréhen-
                                       se liant à la matrice extracellulaire, trans-      sion de la façon dont l'inflammation – plus
                                       mettent des signaux de survie et de prolifé-       spécifiquement l'enzyme pro-inflammatoire
                                       ration à la cellule. L'inhibition des intégrines   COX-2 – favorise le cancer, celui du côlon
                                       par les AINS conduit à une diminution de           en particulier. Elles tentent également d’ex-
                                       signalisation en aval, qui entraîne une dimi-      pliquer comment les AINS et les COXIBs
                                       nution de la migration des cellules endothé-       inhibent le cancer. Notre objectif à long
                                       liales. D'autres études de notre laboratoire       terme est d'identifier de nouvelles stratégies
  Pour aller plus loin                 ont révélé plus de détails sur les interactions    plus «douces» pour prévenir et traiter le can-
  www.unifr.ch/pathology               entre la COX-2, les intégrines, la proliféra-      cer humain. n
                                       tion, la survie et l'adhérence cellulaires.
  Jelena Zaric est maitre-assistante
  à la Chaire de pathologie du         A la recherche de cibles alternatives
  Département de médecine.             Ensuite, nous nous sommes concentrés sur
  jelena.zaric@unifr.ch                l’identification de gènes cibles de COX-2 qui

  12 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Das Immunsystem schlägt
                                        zurück
                                        Immuntherapie soll die körpereigene Abwehr dazu bringen, Krebszellen zu
                                        vernichten. Eine Strategie, die zusammen mit konventionellen Therapien die
                                        Verbreitung von Metastasen verhindern könnte.                 Carole Bourquin, Christian Hotz

A l’attaque !                           Das menschliche Immunsystem hat sich             wurden. Beim Versuch, Krebspatienten in
Les cellules cancéreuses se dis-        evolutionär entwickelt, um Infektionen zu        therapeutischer Absicht zu infizieren star-
tinguent, en général, des cellules      bekämpfen. So sind die Zellen des Immun-         ben jedoch viele. Durch die Fortschritte der
saines par des structures modifiées,    systems in der Lage, infizierte Zellen im        molekularen Immunologie in den letzten
ce qui permet au système immuni-        Körper durch leichte Veränderungen an ih-        Jahren weiss man jetzt, dass die antitumora-
taire de les reconnaître et – dans le
                                        rer Oberfläche zu erkennen. Die infizierten      len Effekte der Infektionen durch die starke
meilleur des cas – de les détruire.
C'est ce système de défense que
                                        Zellen werden vom Immunsystem schnell            Aktivierung von Immunzellen, insbeson-
des chercheurs souhaitent mobili-       zerstört, was eine Ausbreitung der Infektion     dere den dendritischen Zellen, entstanden
ser de manière plus efficace pour       auf andere, benachbarte Zellen verhindert.       sind. Diese Aktivierung könnte auch durch
combattre le cancer. Différentes        Ziel der Immuntherapie von Krebs ist die         einzelne Bestandteile von Bakterien her-
stratégies pour atteindre ce but        Aktivierung der körpereigenen Immunab-           vorgerufen werden, ohne dass Patienten
sont actuellement à l'essai. Une        wehr, um diese gegen Tumoren zu richten.         gefährlichen Infektionen ausgesetzt sind.
des méthodes se base sur la décou-      Weil Krebszellen sich meistens durch verän-      Bakterielle Bestandteile werden von verschie-
verte en 1895 par William Coley des     derte Strukturen von gesunden Zellen unter-      denen Rezeptoren auf dendritischen Zellen
effets bénéfiques d’une infection
                                        scheiden, können sie vom menschlichen Im-        erkannt, was zu einer Aktivierung dieser
bactérienne sur certains types de
tumeurs. Depuis, on sait que c’est
                                        munsystem erkannt und eliminiert werden.         Zellen führt. Eine bestimmte Familie dieser
une forte activation des cellules       Es werden zur Zeit verschiedene Strategien       Rezeptoren, die Toll-like-Rezeptoren (TLR),
immunitaires, en particulier des        eingesetzt und getestet, um das Immunsys-        ist besonders gut charakterisiert und kann
cellules dendritiques, qui entraîne     tem gegen diese Krebszellen zu richten.          auch durch synthetisch hergestellte Molekü-
les effets anti-tumoraux de l’infec-    Eine Möglichkeit ist die Verabreichung von       le angeregt werden. Mit diesen Substanzen
tion. Les agents infectieux sont        voraktivierten Immunzellen, welche die           hat man die Möglichkeit, das Immunsystem
détectés dans les cellules den-         Immunabwehr gegen Tumoren im Körper              pharmakologisch zu aktivieren, indem eine
dritiques par une famille de ré-        steuern können. Dafür werden dendritische        Infektion vorgetäuscht wird. Das Arzneimittel
cepteurs, les récepteurs Toll-like
                                        Zellen, aus dem Blut von Krebspatienten          Imiquimod, das einen Rezeptor der Toll-like-
(TLR), qui peuvent également être
stimulés par des molécules synthé-
                                        isoliert, im Labor vermehrt und aktiviert        Familie aktiviert, wird bereits lokal als Salbe
tiques. Ces substances permettent       und anschliessend den Patienten wieder in-       für die Therapie von Hautkrebs eingesetzt.
d’activer le système immunitaire        fundiert. Diese Strategie ist die am weitesten
pharmacologiquement et ainsi de         entwickelte und in den USA zur Behandlung        Schrittweise zum Erfolg
simuler une infection.                  von Prostatakrebs zugelassen. Es gibt jedoch     Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es, die Anwen-
                                        auch Bestrebungen, Impfungen gegen ein-          dung solcher Toll-like-Rezeptor-Aktivatoren
                                        zelne Proteine eines Tumors zu etablieren,       auf die Therapie von anderen Krebsarten
                                        um tumorgerichtete Zellen direkt vom             zu erweitern. Dabei sollten diese Medika-
                                        Körper zu bilden. Diese Strategie konnte         mente aber nicht mehr nur lokal, sondern
                                        aber bisher selten Immunantworten hervor-        systemisch verabreicht werden können, da-
                                        rufen, die stark genug waren, eine klinische     mit sie das gesamte Immunsystem im Kör-
                                        Wirkung bei Krebspatienten zu zeigen.            per stimulieren. Dies gestaltet sich schwie-
                                                                                         riger als die lokale Therapie über die Haut
                                        Eine heisse Spur                                 und war bisher in klinischen Studien bei
                                        Im Jahr 1895 entdeckte der Arzt William          Krebspatienten wenig erfolgreich. Dennoch
                                        Coley, dass Patienten mit bakteriellen In-       konnten wir und andere in den vergange-
                                        fektionen von bestimmten Tumoren geheilt         nen Jahren Fortschritte bei experimentellen
                                                                                                                                            t

                                                                                                                    UNIVERSITAS / OCTOBRE 2011   13
Tumoren erzielen: Wir haben ein kurzes           Krebsmodellen und stellten fest, dass die
dossier
                                        RNA-Molekül entwickelt, das besonders            Immuntherapie weiteren Hindernissen aus-
                                        stark den Toll-like-Rezeptor 7 aktiviert. Die-   gesetzt ist. Trotz ausreichender Aktivierung
                                        ses RNA-Molekül zeigte vielversprechende         von krebsgerichteten Immunzellen blieb
                                        Ergebnisse in der Therapie von Modelltumo-       der Therapie-Erfolg bisher aus. Der Grund
                                        ren. Im weiteren Verlauf unserer Arbeit ha-      dafür ist, dass die Immunzellen nicht in aus-
                                        ben wir die Wirkmechanismen für dieses und       reichender Zahl in die Tumoren einwandern
                                        ähnliche Moleküle entschlüsselt und heraus-      können. In einem aktuellen SNF-Projekt
                                        gefunden, welche Immunzellen nach Thera-         an der Universität Freiburg untersuchen
                                        pie die Tumorzellen angreifen und zerstören.     wir, warum die Migration der Immunzellen
                                                                                         verhindert ist und wie man pharmakologisch
                                        Den Krebs überlisten                             eingreifen kann, um dies zu verbessern.
                                        Das Immunsystem besteht nicht nur aus            Diese neuen Erkenntnisse sollen den Grund-
                                        Aktivatoren, sondern verfügt auch über Si-       stein für die Entwicklung einer wirksamen
                                        cherheitssysteme, um eine aus dem Ruder          Immuntherapie für Krebspatienten legen. n
                                        laufende Reaktion zu vermeiden. Solche
                                        regulatorischen Elemente verhindern nor-
                                        malerweise die Entstehung von Autoimmu-
                                        nerkrankungen, bei welchen die Immunant-
                                        wort überhand nimmt. Tumoren bedienen
                                        sich dieser vorhandenen Mechanismen, um
                                        die Immunabwehr zu unterdrücken und
                                        sich davor zu schützen. In fortgeschrittenen
                                        Tumoren findet man daher zahlreiche sup-
                                        pressive Zellen, die krebsgerichtete Immun-
                                        zellen effektiv unterdrücken. Doch auch hier
                                        können therapeutische Toll-like-Rezeptor-
                                        Aktivatoren ansetzen. Wir haben gezeigt,
                                        dass die pharmakologische Aktivierung des
                                        Toll-like-Rezeptors 7 durch RNA-Moleküle
                                        die hemmende Wirkung der suppressiven
                                        Zellen ihrerseits blockiert. Dadurch sind
                                        die aktivierten krebsgerichtete Zellen wie-
                                        der in der Lage, den Tumor zu bekämpfen.

                                        Tiefere Dosis, höhere Wirksamkeit
                                        Unsere Forschungsgruppe hat einen Me-
                                        chanismus aufgedeckt, dem die bisheri-
                                        gen eher enttäuschenden Ergebnisse in
                                        klinischen Studien mit Toll-like Rezeptor
                                        7-Aktivatoren zugrunde liegen könnten. In
                                        einem experimentellen System führte die
                                        dreimal wöchentliche Applikation der Im-
                                        munaktivatoren, sowie sie in den meisten
                                        klinischen Studien verwendet werden, zur
                                        Entstehung von Rezeptortoleranz. Dadurch
                                        werden weitere Stimulationen mit derselben
                                        Substanz unwirksam. Wir haben darauf ein
                                        Therapie-Protokoll mit Toll-like Rezeptor
                                        7-Aktivatoren entwickelt, welches die Ent-
                                        stehung von Toleranz effektiv verhindert.
                                        Dieses Protokoll verstärkt die Wirksamkeit
                                        der Immunaktivatoren bei gleichzeitig
   Carole Bourquin ist ordentliche      niedrigerer Gesamtdosierung verglichen
   Professorin am Departement für
                                        mit allen bisherigen Therapie-Schemen.
   Medizin.
   carole.bourquin@unifr.ch
                                        Die verwendeten Krebsmodelle sind für
                                        Pilotstudien das Mittel der Wahl, spiegeln
   Christian Hotz ist Doktorassistent   jedoch meist die Situation im Menschen
   am Departement für Medizin.          nicht ausreichend wieder. Aktuell beschäf-
   christian.hotz@unifr.ch              tigen wir uns daher mit realistischeren

  14 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Mort d’une cellule cancéreuse.
© Keystone

             UNIVERSITAS / DEZEMBER 2011   15
Le cancer dans l’Antiquité
dossier
                                         Les traces archéologiques le prouvent : le cancer existe depuis les origines
                                         de l’humanité. Les premiers témoignages écrits apparaîssent déjà dans des
                                         papyrus égyptiens datant de 1500 avant notre ère.                    Lucinne Rossier

  Krebs in der Antike                    La première définition du cancer, au sens          Quelles sont les causes du cancer ? Les
  Archeologische Spuren beweisen:        où on l’entend aujourd’hui, apparaît en            traités hippocratiques ne décrivent que ses
  Krebs gibt es seit den Anfängen        Grèce dans les écrits hippocratiques aux           manifestations. Mais Galien en proposera
  der Menschheit. Die ersten Zeu-        5e-4e siècles av. J.-C. Les principaux termes      une explication qui restera en vigueur
  gnisse davon fand man auf ägyp-        utilisés sont onkos et karkinos. Le premier        jusqu’au 18e siècle : le cancer est dû à un
  tischem Papyrus, geschrieben 1500
                                         a le sens de fardeau, poids, gonflement,           excès de bile noire (melankholia).
  vor unserer Zeit. Es sind aber rare
  Funde, die von der Krankheit Krebs
                                         enflure et donnera le substantif oncologie.
  zeugen, was nicht zuletzt mit der      Le second désigne, en premier lieu, le             Causes et traitements
  geringen Lebenserwartung in der        crabe. Paul d’Egine, médecin du 7e siècle de       Selon la théorie hippocratique, le corps est
  damaligen Zeit zu erklären ist         notre ère, explique que l’on a appelé cette        composé de quatre fluides ou humeurs: sang,
  sowie mit der Schwierigkeit, retros-   maladie «cancer» (karkinos), car on imagine        phlegme, bile jaune et bile noire. La maladie
  pektiv eine Diagonose zu stellen.      que la tumeur ressemble à un crabe : dure à        naît lorsqu’un déséquilibre se crée entre ces
  Die erste als Krebs definierte Kran-   l’extérieur, elle étend ses veines de tous côtés   humeurs. Les personnes de tempérament
  kheit fand sich bei den Griechen       comme les pattes et les pinces de l’animal.        chaud et sec, qui ont un mode de vie
  in den Schriften des Hippokrates.
                                         Tout comme lui, quand la maladie s’est             comprenant «fatigue, soucis et insomnie,
  Die dabei verwendete Terminologie
  war Onkos und Karkinos. Ersteres
                                         emparée d’un organe, elle ne le lâche plus.        ainsi qu’aliments épais et très secs», ont
  bedeutet Bürde, Gewicht oder auch      Le vocabulaire utilisé pour parler du cancer       tendance à produire trop de bile noire.
  Geschwulst und führte zum Subs-        dans les textes médicaux gréco-latins est          Cette humeur «engendrée contre nature»,
  tantiv der Onkologie. Zweiteres        très varié. Galien (2e s. apr. J.-C.), le second   mordante et trop épaisse pour être évacuée,
  bezeichnet die Krabbe. Gemäss          père de la médecine après Hippocrate,              s’accumule, ronge l’endroit du corps qu’elle
  Paul d’Egine, einem Mediziner          emploie le terme oidèma pour désigner              touche et provoque une tumeur (onkos) noire
  aus dem 7. Jahr-hundert, erklärt       une tumeur. Dans son traité De la médecine,        qui se transforme en cancer (karkinos).
  sich dies mit der Ähnlichkeit der      Celse (1er s. apr. J.-C.) distingue carcinoma
  Krankheit zu diesem Tier: Aussen
                                         de cacoethes, qui désigne un premier stade         Les Anciens ont conscience que la maladie
  hart, streckt sie ihre Venen nach
  allen Seiten, ähnlich der Klammern
                                         de la maladie «susceptible de guérison»,           est curable si elle est rapidement prise en
  des Krebses. Hat die Krankheit ein     alors que le carcinoma ne l’est pas. Dans un       main, mais qu’elle provoque la mort si
  Organ in ihren Fängen, lässt sie es    autre passage, il emploie le terme phyma au        elle atteint un stade avancé. Pour Celse, le
  nicht mehr los – wie der Krebs.        sens d’excroissance, de furoncle, voire de         carcinoma est incurable. Galien affirme que
                                         tumeur. Chez Hippocrate, phyma englobe             l’on peut inciser des tumeurs superficielles et
                                         «toute tumeur contre nature qui arrive             qu’il a guéri ainsi plusieurs cas. Tandis qu’un
                                         spontanément». Il peut donc désigner le            aphorisme hippocratique rappelle que «ceux
                                         cancer, mais aussi un kyste hydatique ou un        qui ont des cancers cachés, il vaut mieux ne
                                         simple abcès.                                      pas les traiter. Car, si on les traite, ils meurent
                                         Les termes phyma et oidèma s’appliquent            rapidement tandis que, si on ne les traite pas,
                                         donc plutôt à des tumeurs bénignes, tandis         ils vivent longtemps».
                                         que karkinos et carcinoma sont perçus par les
                                         Anciens comme plus dangereux, induisant            Le traité hippocratique Des maladies des femmes
                                         souvent un pronostic fatal. Pourtant, même         consacre un long passage à la formation
                                         s’ils parvenaient à distinguer la gravité          du cancer mammaire, à ses manifestations,
                                         d’une tumeur, il va sans dire que le concept       et surtout à son traitement. Comme pour
                                         de tumeur bénigne et maligne n’existait pas.       toutes les maladies de femmes, la cause du

  16 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Sur cette fresque du 12e siècle de la cathédrale d’Anagni, les deux pères de la médecine, Galien et Hippocrate sont représentés en plein dialogue.

dérèglement est attribuée aux déplacements             possibles au traitement du cancer. Les                      Pour aller plus loin
désordonnés de la matrice dans le corps.               médecins opèrent une tumeur en l’incisant et                > Fabre, A.-J., «Le cancer dans
Si elle se déplace vers le bassin, elle bloque         en la cautérisant. Aétius d’Amide (6e s.) décrit            l’Antiquité, les enseignements
la voie des règles qui vont ainsi remonter             comment procéder pour un cancer du sein :                   de Celse», Histoire des sciences
vers la poitrine et former des tumeurs                 il incise au-dessus de la tumeur et cautérise               médicales 42, 2008, 63-70
                                                                                                                   > Karpozilos A., Pavlidis, N, «The
(phymatia) dures, puis des cancers (karkinoi). Le      pour bloquer le sang, puis dissèque le sein et
                                                                                                                   treatment of cancer in Greek
traitement a donc pour but de faire bouger             brûle ce qui a été coupé pour détruire le mal.              antiquity», European Journal of
la matrice pour qu’elle libère le passage aux                                                                      cancer 40, 2004, 2033-2040
règles; on effectue pour cela des fumigations          Soigner le crabe par le crabe                               > Retief, F. P., Cilliers, L.,
à base d’ail, d’eau, d’huile de phoque, puis           Galien préconise aussi des saignées et                      «Tumours and cancers in Graeco-
de racines de fenouil. Les fumigations sont            purgatifs afin d’enlever l’excès de bile                    Roman times», South African
répétées pendant 5 à 6 jours, combinées avec           noire. On fait également usage d’une vaste                  Medical Journal 91 (4), 2011,
l’introduction de pessaires. Il est essentiel,         pharmacopée d’origine végétale (figue,                      344-348
parallèlement, de suivre un régime à base de           ortie, courge ou concombre sauvage pour                     > Thillaud, P. L., «Paléopathologie
                                                                                                                   du cancer, continuité ou
polenta, pain, ail, poireau, poisson de mer et         les cancers de l’utérus, chou broyé pour le
                                                                                                                   rupture ?», Bulletin du cancer 93
vin pur, qui a pour objectif de faire revenir          cancer du sein…), animale (huile de castor,                 (8), 2006, 767-773
les règles. La chirurgie est un des recours            oursin, huître, crabe…) et parfois de cuivre,
                                                                                                             t

                                                                                                                            UNIVERSITAS / DEZEMBER 2011   17
dossier
                                               oxyde de zinc et monoxyde de plomb. Il est

                                                                                                 © Keystone
                                               intéressant de noter que la catégorie des
                                               animaux est représentée par le crabe ou des
                                               animaux analogues. Il s’agit là du principe de
                                               sympathie où l’on traite le semblable par le
                                               semblable : un crabe pour soigner le cancer,
                                               maladie que l’on compare au crustacé.

                                               Une même maladie ?
                                               Le cancer que l’on rencontre dans les textes
                                               gréco-latins correspond-il à celui de notre
                                               époque ? Les études paléopathologiques,
                                               qui ont pour objectif d’identifier les traces
                                               de maladies sur les restes des populations
                                               du passé, contribuent à répondre à cette
                                               question. Premier constat : les tumeurs
                                               sont relativement rares, particulièrement
                                               en Europe. En Egypte et en Nubie, elles
                                               sont plus fréquemment observées du fait
                                               de la pratique de l’embaumement et des
                                               conditions climatiques. Galien relevait que
                                               les Européens du Nord et les habitants
                                               d’Alexandrie n’étaient pas pareillement
                                               affectés par le cancer. Il l’explique par
                                               des différences de régime et de climat : les
                                               Européens consommant du lait étaient
                                               rarement touchés, tandis que le cancer était
                                               courant chez les Egyptiens se nourrissant
                                               de lentilles, d’escargots, de viande salée
                                               et de viande d’âne. Quant au mode de
                                               vie, si l’on incrimine de nos jours l’alcool,
                                               le tabac et les nombreuses pollutions, les
                                               Anciens ne vivaient pas forcément dans de
                                               meilleures conditions; les polluants intérieurs
                                               (monoxyde de carbone, dioxyde de soufre)
                                               libérés par les braseros étaient, par exemple,
                                               responsables de nombreuses affections respi-
                                               ratoires et de cancers.
                                               La rareté des témoignages dont nous
                                               disposons s’explique par la faible durée
                                               moyenne de vie de nos ancêtres, quand
                                               beaucoup de cancers touchent aujourd’hui
                                               les plus de 40 ans. Une autre raison réside
                                               dans la difficulté d’établir un diagnostic
   Lucinne Rossier est doctorante FNS          rétrospectif. Pourtant, même rares, toutes les
   en histoire ancienne, groupe de             formes de tumeurs osseuses ont été identifiées
   recherche Callisto.                         sur des spécimens archéologiques. Quant
   lucinne.rossier@unifr.ch                    aux descriptions faites par Hippocrate,
                                               Galien, Celse ou Aétius d’Amide, elles
   http://lettres.unifr.ch/fr/hist/histoire-
   de-lart-et-archeologie/recherche-en-        correspondent bel et bien au cancer tel que
   archeologie/callisto.html                   nous le définissons aujourd’hui. n

  18 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Cellule du cancer du col de l’utérus.

      UNIVERSITAS / DEZEMBER 2011   19
Grosse Hoffnung in kleine
dossier
                                         Partikel
                                         Nanotechnologie ist die Schlüsseltechnologie dieses Jahrhunderts. Bahnbrechend
                                         ist die Entwicklung von Materialien, die durch ihre Grösse neue Eigenschaften
                                         haben. Ein Vorteil, der Hoffnung schürt. Barbara Rothen-Rutishauser, Alke Fink

  Perspectives d’avenir                  Hohes Potential und grosse Hoffnung lie-        bereits nanoskalare Kontrastmittel aus
  Les nanoparticules sont jusqu’à        gen im Anwendungsbereich der Medizin,           Eisenoxiden verwendet, mit deren Hilfe
  10'000 fois plus petites que les       wobei der Erforschung der Wechselwir-           der Nachweis und die Behandlung von
  cellules humaines. Elles peuvent       kungen von Nanopartikeln mit lebenden           Lebertumoren in den vergangenen Jahren
  donc agir dans la cellule et sur       Zellen eine grosse Bedeutung zukommt. In        erheblich verbessert wurden. Momentan
  sa surface. Les nano-matériaux
                                         der BioNanomaterial-Gruppe am Adolphe           beschränkt sich die Anwendung dieser
  développés pour la médecine sont
  employés pour diagnostiquer le
                                         Merkle Institut (AMI) beschäftigen wir For-     speziellen Nanopartikel auf die Leber; die
  cancer non seulement en labora-        schenden uns intensiv damit, den therapeu-      Wissenschaftler arbeiten aber daran, durch
  toire, mais également in vivo. De      tischen Einsatz von speziell entwickelten       gezielte Veränderung dieser Partikel das
  plus, de nouvelles méthodes thé-       Nanopartikeln, beispielsweise in der Krebs-     Nachweisverfahren auf andere Organe
  rapeutiques devraient permettre        forschung, zu untersuchen und zu verste-        auszuweiten1.
  de le traiter plus efficacement.       hen. Ausgehend von unseren Erfahrungen
  Dans ce but, les nanoparticules        bei der Erforschung der Auswirkungen von        Hilfe vor Ort
  sont, par exemple, injectées dans      inhalierten Nanopartikeln auf das Lungen-       Die meisten der heutzutage zur Krebsthe-
  le corps par voie intraveineuse.
                                         gewebe, möchten wir neue Erkenntnisse           rapie verwendeten Chemotherapeutika
  Elles s’y lient aux cellules can-
  céreuses avec lesquelles elles se
                                         über mögliche positive und/oder negative        wirken im menschlichen Körper relativ
  rendent ensuite «visibles». Les        Auswirkungen von therapeutisch eingesetz-       unspezifisch auf alle Körperzellen und
  chimiothérapies utilisées actuel-      ten Nanopartikeln gewinnen.                     Organe. Diese Mittel erzielen zwar bei
  lement sont bien efficientes dans                                                      erkrankten Zellen die erwünschte thera-
  les cellules malades, mais peuvent     Kleine Polizisten                               peutische Wirkung, können aber bei nicht
  aussi déclencher des dommages          Die für die Medizin entwickelten Nano-          am Krankheitsprozess beteiligten Organen
  et des effets secondaires involon-     partikel sind zwischen 1-100 nm gross           und Zellen ungewollte Schädigungen und
  taires dans des organes qui ne sont    und damit bis zu 10'000 mal kleiner als         Nebenwirkungen auslösen. Dies stellt eine
  pas impliqués dans la maladie. Le
                                         menschliche Zellen. Durch ihre Grösse           der zentralen Schwächen der heutigen me-
  développement de nanomatériaux
  qui se concentrent uniquement sur
                                         können diese Materialien dementspre-            dikamentösen Therapien dar und limitiert
  les cellules et les organes touchés    chend in der Zelle, aber auch auf deren         direkt die für die Behandlung eigentlich
  représente donc un défi important      Oberfläche agieren. Im Wesentlichen             notwendige Medikamentendosis. Ein wich-
  de la nanomédecine. Le système         werden Nanomaterialien entwickelt und           tiges Gebiet innerhalb der Nanomedizin ist
  immunitaire reconnaît et élimine       auch bereits benutzt, um Krebs schnell und      deshalb die Entwicklung von nanostruk-
  cependant encore souvent ces par-      effizient sowohl im Labor als auch in vivo zu   turierten Trägern für Therapiewirkstoffe.
  ticules avant qu’elles n’arrivent à    diagnostizieren, andererseits soll mit neuen    Diese Nanomaterialien sollen innerhalb
  destination. Les résultats cliniques   Therapiemethoden Krebs besser behan-            des Körpers selektiv die am Krankheitspro-
  escomptés ne sont donc pas encore
                                         delt werden können. Zur Diagnose werden         zess beteiligten Zellen und Organe aufsu-
  atteints.
                                         beispielsweise Nanopartikel über das Blut       chen, um dort gezielt mit einer lokal sehr
                                         in den Körper injiziert. Die Oberfläche         hohen Konzentration des Medikamentes
                                         dieser Partikel wurde im Labor zuvor so         therapeutisch wirksam zu werden, ohne
                                         verändert, dass sich diese bevorzugt an         dabei gesunde Zellen zu beeinträchtigen.
                                         Krebszellen binden, wo sie dann, zusam-         Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit,
                                         men mit den Zellen, «sichtbar» gemacht          potentielle Therapeutika, die wegen zu
                                         werden können. Basierend auf dieser Me-         geringer Löslichkeit oder zu schnellem
                                         thode werden in der Klinik beispielsweise       Abbau im Körper bisher als therapeutisch

  20 UNIVERSITAS / DECEMBRE 2011
Sie können auch lesen