ERFOLGREICH EINGEFÜHRT: Ausgabe 1 | 2020 - KSH München
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Ausgabe 1 | 2020 ERFOLGREICH EINGEFÜHRT: Die KSH München bietet die beruf- liche Fortbildung „Zertifizierte/r Generationenmanager/in“ bald im zweiten Durchgang an (S. 7 – 8). © Anneke Schilling www.ksh-muenchen.de
EDITORIAL Liebe Leserinnen, News 3 liebe Leser, Feierlicher Abschluss der beruflichen Fortbildung unsere Hochschule ver- „Zertifizierte/r Generationenmanager/in (KSH München)“ 8 bindet Generationen: Wir dürfen uns über den Interview mit KSH-Absolventin Tabea Achenbach ersten erfolgreichen zum kbo-Innovationspreis 10 Durchgang der beruflichen Vorstandvorsitz der BAG BEK e.V.: Fortbildung „Zertifizierte/r Prof. Dr. Tina Friederich im Interview 11 Generationenmanager/in (KSH München)“ und auch Informationstag zu den konsek. Masterstudiengängen 13 darüber freuen, dass wir Alumnitag am Campus München 14 gemeinsam mit dem Baye- rischen Staatsministerium Ein ganzer Jahrgang im Planspiel für Familie, Arbeit und zum Thema „Interdisziplinäre Fallarbeit“ 15 Soziales bereits im Mai mit MUZA-Foto-Ausstellung „Zukunftsmusik“ 16 der zweiten Kohorte starten. Lesen Sie mehr dazu auf den Seiten 7 und 8. 9. Netzwerktreffen „Erwachsenenbildung in der Sozialen Arbeit“ 18 Unsere Gesellschaft, so fasste es Dr. Andreas Frank, Leiter PraxisanleiterInnentag Pflegemanagement und des Referats für Grundsatzfragen der Generationenpolitik Pflegepädagogik 19 im Ministerium in seiner Ansprache zur Zertifikatsverlei- hung im November zusammen, lebt von Menschen, die X-mas Lecture: Kurioses aus 5 Jahrzehnten Gesundheits- sich aktiv einbringen. Und wie Sie an der Themenvielfalt forschung 20 des Magazins feststellen werden, hören wir an unserer Im Interview mit Gastprofessorin Dr. Rose Jaji 21 Hochschule nicht auf, aktiv zu sein – weswegen wir uns auch immer wieder über positive Resonanz von Die russische Methode des Körper ABCs in deutschen außen freuen dürfen. So wurde z. B. Masterabsolventin Kindertageseinrichtungen 24 Tabea Achenbach mit dem kbo-Innovationspreis Mental Das Virtuelle Klassenzimmer: Health und Sozialpsychiatrie ausgezeichnet (S. 9 – 10); Im Interview mit Promovendin Regina Bäck 26 Prof. Dr. Tina Friederich übernahm den Vorstandsvorsitz der Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung Projekt OVER-BEAS: Vortrag beim Deutschen Kongress in der Kindheit e.V. (S. 11 – 12). für Versorgungsforschung 2019 29 Landwirtschaft und Soziale Arbeit – Ich wünsche Ihnen sehr viel Freude an den Themen, gemeinsam für ein nachhaltiges Leben 30 die unsere Hochschule bewegen – und gebe auch gerne bereits jetzt einen Ausblick auf das nächste Magazin, das Career Day auf dem Campus Benediktbeuern 33 sich in einem seiner Schwerpunkte mit unserem Neubau Tag der Menschenrechte in Benediktbeuern 34 am Campus München beschäftigen wird. Salzburger Hochschulwoche 2019 35 Ihr Berufsbegleitende Weiterbildung Prof. Dr. Hermann Sollfrank „Professionelles Management von Ehrenamtlichen“ 37 Präsident der KSH Buchtipps 38 Publikationen, Berufungen 43 Personalia 46 Impressum 48 2
K S H - KO M PA K T KSH München vereinbart Koope- Lesung „Mut zum Altern“ ration mit indischer Hochschule im Bayerischen Landtag aus Kerala Auf Vermittlung von Prof. Dr. Heiner Gabriel besuchte in der Zeit von 5.– 8. Februar 2020 eine indische Delegation des St. Albert’s College (Autonomous) aus Kochi/Kerala die Katholische Stiftungshochschule München. Der Präsi- dent des St. Albert’s College Rev. Fr. Antony Arackal und- der Leiter des International Office, Dr. Geo Jos Fernandez, zeigten großes Interesse an den Studiengängen und Forschungsschwerpunkten der KSH München. Neben Gesprächen mit der Hochschulleitung, Vertreterinnen und Vertretern aller Fakultäten und des Kompetenzzentrums »Zukunft Alter« stand auch ein Besuch des Campus Bene- diktbeuern auf dem Programm der Gäste. Vor Abfahrt der Delegation wurde von den beiden Hochschulleitungen ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das die Grundlage für die zukünftige indisch-deutsche Zusam- Im Rahmen des alljährlich stattfindenden Senioren- menarbeit in Lehre und Forschung ist und Möglichkeit Empfangs im Bayerischen Landtag las Prof. Dr. Cornelia des gegenseitigen Austausches eröffnet. Behnke am 21.10.2019 aus ihrem Buch „Mut zum Altern“. Eingeladen hatte die SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher, die sich in ihrer Eigenschaft als seniorenpolitische Sprecherin der SPD- Fraktion für die Belange älterer Menschen interessiert. Zu Gast waren etwa 90 Seniorinnen und Senioren aus ganz Bayern, von denen ein großer Teil gesellschafts- und sozialpolitisch für alte Menschen tätig ist. Älterwerden bedeutet Veränderung. Wie wollen wir mit dieser Veränderung umgehen? Entsteht eine neue Ruhe und Gelassenheit, versuchen wir so lange wie möglich so fit wie möglich zu bleiben oder gelingt vielleicht eine neue Balance aus Ruhe und Aktivität? In ihrem Buch greift Cornelia Behnke diese Fragen auf. Anschließend an die v. l. n. r.: Fr. Dominic Kalathiparambil; Dr. Geo Jos Fernandez, Lesung hatten die Gäste Gelegenheit, in großer und offener Leiter International Office St. Albert’s; Prof. Antony Arackal, Runde aktuelle gesellschafts- und sozialpolitische Fragen Präsident St. Albert’s; Prof. Dr. Birgit Schaufler, Vizepräsidentin KSH München; Andrea Gavrilina, Leiterin International Office rund ums Thema Alter mit der SPD-Abgeordneten Rauscher KSH München; Prof. Dr. Heiner Gabriel, KSH München und der Soziologin Behnke gemeinsam zu diskutieren. 3
K S H - KO M PA K T Gut vernetzt: das Ehemaligentreffen Kommentarwesen, Prof. a.D. Walter Schild ist vereinzelt im Bereich des Sozialtherapeutischen Rollenspiels aktiv und am Campus München arbeitet im Adelheid-Stein-Institut mit. Prof. a.D. Dr. Johannes Am 27. November 2019 trafen sich erneut und auf Initiative Kemser ging auf seine Tätigkeiten im Deutschen Institut von Prof. a.D. Dr. Johannes Kemser und Prof. a.D. Peter für angewandte Pflegeforschung-Köln (dip), im Aufsichtsrat Obermaier-van Deun emeritierte Professorinnen und des Christophorus Hospiz Vereins, seine Lehrtätigkeiten an Professoren, um sich über neue Entwicklungen im Bereich der Hochschule in den Fakultäten Soziale Arbeit, Gesund- der Netzwerkarbeit auszutauschen. heit und Pflege und auf seine wissenschaftliche Begleitung von Forschungsprojekten ein. Präsident Prof. Dr. Hermann Die Treffen, an denen auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Sollfrank würdigte das große Engagement und bedankte Hermann Sollfrank teilnimmt, dienen der akademischen sich für die aktive Mitgestaltung im Sinne der Hochschule – Erinnerungskultur, fördern den Austausch unter emeri- im Anschluss berichtete er über neue Entwicklungen und tierten Kolleginnen und Kollegen, die im Namen der Hoch- lud zu einer Besichtigung mit Führung der Skills- und Simu- schule weiterhin in Lehre und Forschung aktiv sind oder lationslabore der KSH München in die Breisacherstraße ein. sich in unterschiedlicher Weise ehrenamtlichen Tätigkeiten widmen und dabei Netzwerke für die Hochschule knüpfen und pflegen. An diesem Novembernachmittag ging es vor Besuch aus Spanien: 3 Professorinnen allem darum, aufzuzeigen, wie vielschichtig und bedeut- der Universidad de Barcelona an der sam diese Netzwerke sind. So berichtete Prof. a.D. Dr. KSH München Hubert Jall von einer aktuellen Kooperation im Bereich der Sozialen Arbeit mit der Africa-University of Simbabwe. Prof. a.D. Anneliese Diery ging auf ihre Gründungstätig- keiten (In-Via) und ehrenamtliche Vorstandsarbeit ein. Von Fortbildungstätigkeiten im Bereich Kindertagesstätten und unterschiedlicher Lehrgangs-Ausprägungen konnte Prof. a. D. Simon Hundmeyer berichten. Prof. a.D. Peter Obermaier- van Deun ging auf seine Vorstandstätigkeit in einem selbst gegründeten Kindertagesstättenverein und auf seine Lehrtätigkeiten an der Hochschule in der Fakultät Soziale Arbeit und der Fakultät Gesundheit und Pflege ein. Prof. a.D. Frank Groner publiziert weiterhin im juristischen v. l. n. r.: Prof. Concepció Reig Sansó, Prof. Núria Lorenzo Ramíre, Prof. M. Ángels Renom Sotorra, Kathrin Trottmann Im Januar durfte sich unserer Hochschule über den Besuch von drei Professorinnen der Fakultät Erziehungswissen- schaften der Universidad de Barcelona freuen. An der Fakultät sind sowohl die Kindheitspädagogik sowie die Soziale Arbeit verortet. Prof. M. Ángels Renom Sotorra, Prof. Concepció Reig Sansó und Prof. M. Ángels Renom Sotorra nahmen an einem vielseitigen Programm, vom International Office der KSH München organisiert, teil. So besuchten sie beispielsweise in Begleitung von Prof. Dr. Helga Zsolnay-Wildgruber einen Kindergarten in Asch- v. l. n. r.: Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Prof. a.D. Frank heim (Großraum München). Dort arbeiteten sie unter der Groner, Prof. a.D. Anneliese Diery, Prof. a.D. Dr. Johannes Kemser, Prof. a.D. Peter Obermaier-van Deun, Prof. a.D. Simon Hundmeyer, Koordination von Susanna Filesch (ehemalige Dozentin Prof. a.D. Dr. Hubert Jall, Prof. a.D. Walter Schild und weiterhin Lehrbeauftragte der KSH München) inhalt- 4
K S H - KO M PA K T lich mit den Kindern. In den sechs Tagen ihres Aufenthalts folgend sind auch klinische Untersuchungen und die An- lernten sie darüber hinaus auch eine Tagesmutter kennen. ordnung von Therapien Tätigkeiten in dem neuen Berufs- Prof. Núria Lorenzo Ramírez übernahm einen Vortrag in feld. Um hier leistungs- und haftungsrechtlich abgesicherte dem Seminar von Prof. Dr. Tina Friederich zu „Allgemeine Einsatzfelder zu entwickeln, haben die Projektträger ein Pädagogik und Bildungspläne, Schwerpunkt kindheits- Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, dass von Prof. Dr. pädagogische Institutionen und Handlungsfelder“ (Modul Gerhard Igl (Universität Kiel) und Prof. Dr. Martin Burgi 1.4). Sie referierte zu Kindererziehung, Bildungssystem, (LMU) durchgeführt wird. Hierzu trafen sich am 12.11.2019 Institutionen, Fachkräfte und Herausforderungen in Spanien. alle Beteiligten, um Fallstricke und rechtliche Grundlagen Kathrin Trottmann, die im Sommersemester 2019 ein Aus- für das Tätigkeitsfeld zu erörtern. landspraktikum in der Bezirkssozialarbeit in Badalona (Spa- nien) absolvierte und am Campus München im 5. Semester Eine Linde als Dankeschön Soziale Arbeit studiert, übernahm die Vorort-Betreuung der spanischen Gäste und sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Die Hochschule und die Besucherinnen lobten gleichermaßen den gelungenen Austausch. Veranstaltung zu rechtlichen Grund- lagen der „Community Health Nurses“ Am 12.11.2019 fand am Campus München im Rahmen der Studiengangsentwicklung des Masterstudiengangs „Community Health Nursing“ ein Austausch zu den recht- lichen Grundlagen des neuen Berufsfeldes statt. Die Projektträger des Projektes, die Agnes Karll-Stiftung für Gesundheitsbildung und Pflegeforschung und die Robert- Bosch-Stiftung, fördern an der KSH München nicht nur die Gut versorgt: Präsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank bringt die Entwicklung des Studienangebotes, sondern sind auch Erde auf, die das Bäumchen braucht, um zu wachsen. bemüht, dass die Absolventinnen und Absolventen wich- tige Aufgaben in der Primärversorgung, der Beratung von Ein Bäumchen mit Symbolcharakter: Im November pflanzte Patientinnen und Patienten und dem Case- und Care- die „Herzogsägmühle“ eine Linde vor dem Kloster Benedikt- Management übernehmen. Dem internationalen Beispiel beuern ein. Die noch junge Linde ist eine von insgesamt 125 Bäumen, die anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der sozialen Einrichtung der Diakonie in der Region gepflanzt werden sollen. Mit dem Baum-Nachwuchs auf dem Kloster- gelände bedankt sich die Herzogsägmühle für die langjährige und gewinnbringende Kooperation mit der Katholischen Stiftungshochschule München und setzt ein sichtbares Zei- chen dafür, dass diese Partnerschaft auch in den kommen- den Jahren weiter gedeihen und wachsen kann und sollte. An der Einpflanz-Aktion nahmen, neben den hauseigenen Gärtnern und einer Abordnung der Herzogsägmühle, der ZUK-Rektor Pater Karl Geißinger, Klosterdirektor Pater Lothar Bily SDB, Hochschulpräsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank und Dekan Prof. Dr. Fritz Böckh teil. v. l. n. r.: Prof. Dr. Martin Burgi, Prof. Dr. Gerhard Igl, Dr. Franz Wagner (Vorsitzender des Deutschen Berufsverbandes für Pflege- berufe), Janis Feller und Louise Baker-Schuster (beide Robert- Bosch-Stiftung), Andrea Weskamm 5
K S H - KO M PA K T Pflege dual-Studierende im Studierenden haben die Möglichkeit, positiven Widerstand Austausch mit der Pflegedirektion aus ihrem Umfeld zu inkludieren und anzubringen. Dies des Klinikums Neumarkt geschieht in Form von studentischen Bildern, Theater, pä- dagogischen Ansätzen, Tönen, Schriften oder Architektur- Am 30. Januar 2020 besuchte eine Gruppe Pflege dual- modellen. Manche Objekte und Subjekte sind im Raum Studierender das Klinikum Neumarkt in der Oberpfalz. Dort unsichtbar. Zitat: „Das ist keine Frustration, sondern eine stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegedirektion Dokumentation eines politisch schwarz gelesenen Menschen ihr innovatives Personal- und Organisationsmanagement- in einer Institution und Definition.“ Am Tag der Vernissage Konzept vor. Ziel des Konzeptes ist es, hochschulisch ausge- stand ebenfalls das gemeinschaftliche Erleben und Gestal- bildete Pflegefachpersonen punktgenau für die Verbesserung ten im Vordergrund. der Patientenversorgung einzusetzen. Wir bedanken uns herzlich für die Gastfreundschaft und für die vielfältigen Es sind alle eingeladen, sich zu beteiligen: Studierende, Eindrücke! aber auch alte Menschen und Menschen, die sonst wenig sichtbar sind. Keiner wird ausgeschlossen. Gemeinsam sollen rechtliche Barrieren im interdisziplinären Rahmen er- forscht werden. Dem Künstler geht es dabei vor allem um den Prozess und um bürgerliches Engagement. Mduduzi Khumalo ist Autodidakt und lebt und arbeitet als Bildender Künstler und Multiplikator in München. Die Ausstellung ist mindestens bis Ende Februar im Institut für Fort- und Weiterbildung zu erleben: Gebäude H, 1. Stock, Raum 106, IF-Vernissage einmal anders: Besuchszeiten von 8.00 – 20.00 Uhr Interaktive Ausstellung „Widerstand und auf Anfrage gerne unter mdoodoozee@gmail.com versus Abwehrmechanismen/Kultur als Erinnerung“ Am 05.12.2019 (InfoArt) und Donnerstag, 16.01.2020 lud das Institut für Fort- und Weiterbildung zur „Vernissage“ der interaktiven Ausstellung "Widerstand vs. Abwehr- (mechanism)" in den H-Bau ein. Dabei wurden die Räum- lichkeiten des IFs bewusst für neue Themen geöffnet und interdisziplinäre Räume geschaffen. Inhaltlich präsentieren sich Themen wie Menschenrechte und eigens erarbeitete Konzepte der Intersektionalität oder Diskriminierung in unkonventioneller Form, gewollten Brüchen und Dekon- struktion. Fragestellungen wie „Wer sind wir“, Zitate wie „Was hat Kolonialismus mit Rassismus zu tun?“ oder „Wo endet meine Komfortzone?“ stehen im Raum und wollen erlebt werden. Der Un-Learning Artist Mduduzi Khumalo hatte zuvor in interaktiven Prozessen versucht, gemeinsam mit Studieren- den der KSH München die Ausstellung zu vermitteln und zu visualisieren. Das ist Teil des Konzeptes des fortlaufenden Prof. Dr. Andrea Dischler, stv. Direktorin des IFs, Präsident Moduls „Utopische Mitbestimmung und Teilhabe in Insti- Prof. Dr. Hermann Sollfrank und Un-Learning Artist Mduduzi tutionen“, welches er bereits in Bayreuth 2019 anstieß. Die Khumalo in Aktion 6
DIE HOCHSCHULE © Anneke Schilling Feierlicher Abschluss der beruflichen Fortbildung „Zertifizierte/r Generationenmanager/in (KSH München)“ Am 21. November feierten die ersten Absolventinnen und Die Projektinitiatorin wünscht sich durch gezielte, Absolventen der beruflichen Fortbildung „Zertifizierte/r intergenerative Aktionen aktiv dazu beizutragen, dass sich Generationenmanager/in (KSH München)“ ihren erfolg- die Menschen mit ihrem Heimatort identifizieren und sich reichen Abschluss. Die Fortbildung, die im Juni erstmals die sozialen Netzwerke in Waldmünchen festigen. am Campus Benediktbeuern angeboten wurde, verzeich- net durchweg positive Resonanz. Das zeigte sich auch Die aufschlussreichen Projektpräsentationen mündeten in an dem feierlichen Rahmen und der guten Stimmung Grußworte und Ansprachen im Barocksaal. Prof. Dr. Martina während der Zertifikatsverleihung. Wolfinger, Vizepräsidentin der KSH München, hob hervor, wie sehr dieser erste Durchgang der Zertifizierung zur Die Feierlichkeit im Barocksaal des Klosters startete mit „Generationenmanagerin (KSH München)“ bzw. zum einer Begrüßung durch Prof. Dr. Daniel Flemming, Direk- „Generationenmanager (KSH München)“ dazu beigetragen tor des Instituts für Fort- und Weiterbildung an der KSH hat, unter den Teilnehmern „Räume der Begegnung zu München, und mit einer Projektpräsentation der Absol- schaffen“. Ihr ausdrücklicher Dank ging an Prof. Dr. Dorit ventinnen und Absolventen. In den fast eineinhalb Stun- Sing, Professorin an der KSH München und Kursleiterin, den, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der und an Dr. Andrea Kenkmann vom Kompetenzzentrum Zertifizierung ihre Ziele, Herangehensweise und auch „Zukunft Alter“, die die Praxisphasen koordinierte. Die Projekterfolge erläuterten, zeigte sich deutlich, wie facet- berufliche Fortbildung, die sich aus den fünf Modulen tenreich eine generationsübergreifende Arbeit sein kann. „Generationenübergreifende Arbeit“, „Sozialraumorientie- So beschrieb beispielsweise ein Teilnehmer die Konzepti- rung“, „Management von Netzwerken“, „Kreative Aktionen on und Umsetzung des offenen „Treffpunkts“ im Haus und Kampagnen“ und „Evaluation und Nachhaltigkeit“ der Begegnungen in Grünwald – einem Mehrgenera- zusammensetzt und seit Juni zum Fortbildungsangebot tionenhaus mit 56 Wohnungen, in denen junge Familien, der KSH München gehört, endete Mitte November mit der Senioren und Bürger leben, die sich in Grünwald ehren- ersten Kohorte. 17 Absolventen und eine Teilnehmerin, die amtlich engagieren und auf bezahlbaren Wohnraum nicht an der zertifikatsrelevanten Projektarbeit teilnahm, angewiesen sind. Eine andere Teilnehmerin widmet ihr feierten am 21. November den Abschluss einer Fortbildung, Projekt einem „Garten für alle“. In Strullendorf, einem die sich in ihrem Schwerpunkt sowohl wissenschaftlich 8000 Einwohnerdorf in Oberfranken (Landkreis Bamberg), und theoretisch als auch praxisbezogen mit generations- fehlt bislang ein öffentliches Zentrum der Begegnung, übergreifender Arbeit befasst. einen Marktplatz oder Stadtkern gibt es in dem Durch- gangsdorf nicht. Durch einen integrativen und interkul- Im Mai 2020 startet der zweite Durchgang turellen Gemeinschaftsgarten auf dem Gelände eines Dr. Andreas Frank, Leiter des Referats für Grundsatzfragen Mehrgenerationenhauses soll ein Ort der Begegnung, der Generationenpolitik im Bayerischen Staatsministerium des Miteinanders, für sportliche Aktivitäten, Gartenarbeit, für Familie, Arbeit und Soziales, sprach von einem Ab- gemeinsame Freizeitgestaltung und für Feste entstehen. In schluss und zugleich einem Neuanfang für die Teilnehmer. einer weiteren Projektarbeit mit dem Titel „Stadt(s)pass – „Großartiges“, so seine Worte, „entsteht nicht in der Kom- Generationen entdecken unsere Stadt“ geht es darum, fortzone“. Er lobte die Teilnehmer für ihr herausragendes dass sich unterschiedliche Generationen in Waldmünchen Engagement und ihre Motivation, sich – neben ihrem (Landkreis Cham, Oberpfalz) miteinander vernetzen, Beruf – in der Mehrgenerationenarbeit auszubilden. voneinander lernen und sich einander Zeit schenken. „Unsere Gesellschaft lebt von den Menschen, die sich aktiv Durch das gemeinsame Erleben von Heimat soll eine einbringen. Hier haben Sie sich, liebe Absolventinnen und neue Verbundenheit geschaffen werden, die in vielen Absolventen, bereits verdient gemacht.“ Die Fortbildung, Grenzregionen Bayerns bereits verloren gegangen ist. die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit 7
DIE HOCHSCHULE und Soziales gefördert wird, ist bereits für den 2. Durch- oder in Einrichtungen der Wohlfahrtspflege. Die Fortbil- gang im Jahr 2020 bewilligt. Sie wird im Mai wieder mit dung vermittelt den Teilnehmenden fundiertes Wissen, 20 Teilnehmerplätze starten. stellt gelungene Beispiele aus der Praxis vor und ermög- licht in Form eines selbst geplanten und durchgeführten In den abschließenden Worten der Teilnehmerin Susanne Projekts, die erworbenen Kenntnisse auch direkt auf das Nock (Waldmünchen) ging es dann vor allem auch noch- eigene Arbeitsfeld anzuwenden“, erklärt Kursleiterin mal darum, wie sehr sich in den vergangenen Monaten Prof. Dr. Dorit Sing. „Der Fortbildung liegt ein anspruchs- eine Verbundenheit zwischen den Teilnehmern, aber auch volles und umfassendes Curriculum zugrunde, die Projekt- zwischen Teilnehmern und Lehrenden entwickelt hat. arbeit wird von Angehörigen der Hochschule professionell Susanne Nock würdigte den großen Praxisbezug und begleitet.“ freute sich über die Einblicke, die sie beispielsweise im Rahmen der Fortbildung in agiles Projektmanagement Weiterführende Informationen zu der Fortbildung: erhielt. Sie seien stolz auf ihren Abschluss, aber auch https://www.ksh-muenchen.de/hochschule/fort-und- „alle ein wenig wehmütig“, weil die lehrreichen Monate weiterbildung/institut-fuer-fort-und-weiterbildung/ am Campus Benediktbeuern nun vorbei seien. Mit ihrem zertifikatskurse/generationenmanager/ neugewonnen Wissen wollen sie die Generationen mit- einander vernetzen, zur Integration beitragen: „Wir sind die Spinnen im Netz“, sagt die Oberpfälzerin mit Nach- druck und lässt es sich nicht nehmen, auf eine mögliche Hürde in der Umsetzung hinzuweisen: „Doch eine Vernet- zung gestaltet sich schwierig, wenn Projektanträge nicht bewilligt werden oder zu viel Zeitaufwand bedeuten.“ Zur Fortbildung und ihrer Zielgruppe Mittlerweile gibt es verschiedene Fortbildungsangebote im Bereich der generationenübergreifenden Arbeit, die sich in der Regel nicht nur an Beschäftigte von Einrich- tungen, sondern auch an Ehrenamtliche richten und ih- ren Fokus auf die Gestaltung konkreter Angebote legen. Die Zielgruppe der/des „Generationenmanagers/in (KSH München)“ hingegen sind hauptamtlich Tätige, die vor dem Hintergrund des demografischen und gesellschaft- lichen Wandels ihr Wissen vertiefen, neue Initiativen ken- nenlernen und die eigene Praxis mit anderen gemeinsam reflektieren wollen, um so neue Impulse für die Arbeit vor Ort zu gewinnen. „Die Fortbildung legt ihre Schwer- punkte auf einen strukturellen, bedarfsgerechten Auf- und Ausbau von intergenerationalen Angeboten sowie den erforderlichen Netzwerken. Um in diesen Bereichen aktiv zu werden, bedarf es spezifischer Kompetenzen bei den Sie wollen Generationen miteinander verbinden: Die Absolven- Akteurinnen und Akteuren – sei es in den Kommunen, tinnen und Absolventen des ersten Durchgangs „Zertifizierte/r in Mehrgenerationenhäusern und Freiwilligenagenturen Generationenmanager/in (KSH München)“ 8
DIE HOCHSCHULE © Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) Ausgezeichnet: KSH-Absolventin Tabea Achenbach erhält den kbo-Innovationspreis Tabea Achenbach wurde für ihre Sie sind eine der PreisträgerInnen des Das Ziel meiner Masterarbeit war es, Masterarbeit mit dem kbo-Innova- kbo-Innovationspreises. Herzlichen eine grundlegende Teilhabekonzeption tionspreis Mental Health und Sozial- Glückwunsch! Wie kam es dazu, dass für die Sozialpsychiatrie zu erstellen. psychiatrie ausgezeichnet. Sie stu- Sie sich für den kbo-Innovationspreis Der Hintergrund: Im Prozess der sozial- dierte die „Angewandte Sozial- und beworben haben? psychiatrischen Betreuung sollen Bildungswissenschaften (M.A.)“ Ich arbeite seit über zehn Jahren im betroffene Personen unter Berücksich- mit der Vertiefung „Angewandte sozialpsychiatrischen Betreuungs- tigung der Folgen ihrer psychischen Wissenschaft der Sozialen Arbeit in kontext als Diplom-Sozialarbeiterin/- Erkrankung begleitet und ihre Selbst- Communities, Netzwerken und pädagogin. Bereits in meinem ersten bestimmung sowie Teilhabe am gesell- Organisationen“. Die Auszeichnung Studium hat mich die sozialpsychiat- schaftlichen Leben gefördert werden. markiert für die Absolventin „einen rische Forschung fasziniert. Als ich In der Praxis der Betreuungsarbeit ist wunderbaren Abschluss“ und zu- meine erste Arbeitsstelle hier in zu beobachten, dass sich die sozial- gleich einen „Anfang“, um mit diesem Bayern antrat, hörte ich vom kbo- therapeutischen Bemühungen zuneh- Wissen nun weitere Erfahrungen zu Innovationspreis Mental Health und mend auf die Steigerung der individu- machen. Ihre Masterarbeit wurde Sozialpsychiatrie. Schon damals hatte ellen Kompetenz – zur Überwindung von Prof. Dr. Andrea Dischler (Erst- ich mir vorgenommen, meine nächs- der bestehenden Einschränkungen betreuung) und Prof. Dr. Hans-Günter te Abschlussarbeit dort einzureichen. mentaler Funktionen und deren Aus- Gruber betreut. Während meines Masterstudiums wirkungen – konzentrieren. In diesem hatte ich dann die Gelegenheit, die Zusammenhang wird eine kritische sozialpsychiatrische Praxis mit ihren Auseinandersetzung zur eigenen Per- Widersprüchen zu hinterfragen und son und zur Umwelt vernachlässigt, mit neuen theoretischen Ansätzen zu weil individuelle biographische Erfah- ergänzen. Damit beantwortete ich für rungen nicht mit gesellschaftlichen mich selbst viele meiner Fragen und oder gar institutionellen Barrieren, die konnte gleichzeitig eine neue Teilhabe- eine realistische Teilhabe verhindern, konzeption für die Sozialpsychiatrie reflektiert und miteinander verknüpft entwickeln. werden. Diese Auseinandersetzung ist jedoch für selbstbestimmte Entschei- Mit welchem Thema befassen Sie dungen notwendig, denn aus ihnen sich in Ihrer Masterarbeit? heraus resultieren erst selbstwirksame Der Titel lautet „Transformative Handlungen. Bildung in der Sozialpsychiatrie – eine für die Eingliederungshilfe er- In meiner Masterarbeit habe ich daher stellte Teilhabekonzeption basierend ein umfassendes Grundgerüst für eine auf dem ICF-Klassifikationssystem Teilhabekonzeption im Kontext der und dem Capability/-ies Approach Sozialpsychiatrie erarbeitet, um die zur Förderung von Empowermentpro- Selbstbestimmung und Teilhabe für zessen der AdressatInnen“. Viele Menschen mit einer psychischen Er- Personen wundern sich über den krankung im Eingliederungshilfebe- sperrigen Titel, doch nur so konnte zug inhaltlich zu füllen und nachhaltig ich der Vielschichtigkeit meiner zu fördern. Arbeit Rechnung tragen. 9
DIE HOCHSCHULE © Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) Nach welchen Kriterien wird der Preis vergeben? Aufgrund der wissenschaftlichen Vielfalt (Soziale Arbeit, Psychologie, Medizin, Pflege etc.), setzt sich die Jury aus VertreterInnen verschiedens- ter Berufsfelder und Professionen zusammen. Um die Forschung und Wissenschaft zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit einer psychischen Erkrankung zu fördern, werden empirische und praxisbezogene wissenschaftliche Arbeiten prämiert, die die sozialpsychiatrische Versorgung, Vernetzung und Prävention wissen- schaftlich fundieren. Wie viele Preisträger gibt es? Und wie hoch ist der Preis dotiert? Für alle drei Kategorien Bachelorar- beiten, Masterarbeiten und Disserta- tionen werden jeweils die ersten drei Plätze ausgezeichnet. Die Preisgelder sind dementsprechend gestaffelt. Für den 1. Platz in der Kategorie Master- arbeiten werden 1.000,– € überreicht. Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie? Für mich ist diese Preisverleihung ein wunderbarer Abschluss einer intensiven Auseinandersetzung mit Themen, die mich wirklich interessierten, aber auch herausforderten. Gleichzeitig markiert diese Auszeichnung für mich aber auch einen Anfang, um mit diesem Wissen jetzt auch wiederum neue Erfahrungen Die Preisträgerinnen und Preisträger zu machen. mit dem Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer (rechts) sowie Dr. Margitta Borrmann-Hassenbach (Vorstand der Weitere Informationen zum Innova- Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo), tionspreis: kbo.de/innovationspreis 5. v. r.). Mittig (6. v. r.): die KSH-Absolventin Tabea Achenbach. 10
DIE HOCHSCHULE © Herwig Lührs Prof. Dr. Tina Friederich ist Vorstandsvorsitzende der Bundes- arbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit e.V. Sind Sie schon länger in der Bundes- Was sind die Aufgaben der BAG BEK arbeitsgemeinschaft „Bildung und e.V.? Erziehung in der Kindheit“ aktiv? Die BAG BEK e.V. versteht sich als ein Die Arbeit der BAG BEK e.V. verfolge Netzwerk, das alle Akteure und Insti- ich schon, seitdem sie vor knapp tutionen im Feld frühkindliche Bildung 10 Jahren gegründet wurde. Ich habe zusammenbringen möchte, um sich immer mal wieder eine Tagung be- auszutauschen, über Problemstellun- sucht, jedoch erst vor drei Jahren als gen zu diskutieren und gemeinsam Prof. Dr. Helga Schneider noch im neue Ideen zu entwickeln – aber auch, Vorstand war, damit begonnen, mich um Einfluss auf (fach-)politische intensiver mit der Arbeit der Bundes- Prozesse zu nehmen. Darüber hinaus arbeitsgemeinschaft zu beschäftigen. werden Positionen zu aktuellen Ent- Und vor zwei Jahren ergab sich dann wicklungen formuliert. So nahm bei- die Gelegenheit, im erweiterten Vor- spielsweise die AG Berufspolitik der stand der BAG BEK e.V. aktiv mitzuar- Bundesarbeitsgemeinschaft erst im beiten. So konnte ich zunächst stufen- November Stellung zu dem Gesamt- Prof. Dr. Tina Friederich, Professorin weise in die Arbeit des Vereins einstei- konzept zur Qualifizierung frühpäda- für Pädagogik am Campus München, gen, z. B. durch die Ausrichtung der gogischer Fachkräfte, das vom Aus- wurde zur Vorstandsvorsitzenden der Frühjahrstagung 2019 in München. schuss für Berufliche Bildung (ABBi) Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung Ich habe mich sehr gefreut, als ich der Kultusministerkonferenz (KMK) und Erziehung in der Kindheit e.V. nun gefragt wurde, ob ich mir vorstel- vorgelegt wurde. (BAG BEK e.V.) gewählt – einer Ar- len kann, als Vorstand zu kandidieren. beitsgemeinschaft für Akteure und Welche Bezüge hat die BAG BEK e.V. Institutionen in der frühkindlichen Wie kam es dazu, dass Sie zur Vor- zu unserer Hochschule? Bildung, die einerseits den Dialog sitzenden gewählt wurden? Sie setzt sich für eine hohe Qualität in fördert, andererseits aber auch Inte- Der Vorstand der BAG BEK e.V. arbei- Kindertageseinrichtungen ein und die ressen vertritt und bei (politischen) tet ehrenamtlich, das heißt, jedes kann nur erzielt werden mit gut aus- Entwicklungen Stellung bezieht. Mitglied des Vorstands muss genau gebildeten, professionellen Fachkräf- Im Interview spricht die Professorin überlegen, wie viel Zeit sie oder er ten. Unsere Hochschule leistet mit den darüber, wie es zu der Kandidatur investieren kann. Wir haben deshalb kindheitspädagogischen Studiengängen kam, womit sich die Arbeitsgemein- auch eine klare Aufgabenteilung. dazu einen Beitrag und hat mit dem schaft aktuell beschäftigt und wo Prof. Dr. Petra Strehmel von der HAW Projekt BEFAS eine zusätzliche qualifi- die thematischen Herausforderungen Hamburg konnte nach zwei Vorstands- zierte Zugangsmöglichkeit zum Feld liegen. perioden nicht noch einmal kandidie- geschaffen, die es in Deutschland sonst ren, so dass dieser Posten frei wurde. kaum gibt. Durch meine Aktivität als Hinzu kommt, dass der Posten der Vorstand in der BAG BEK e.V. kann ich Vorstandsvorsitzenden viel mit Orga- für die kindheitspädagogischen Stu- nisation zu tun hat – und das kann ich diengänge werben und deren Bedeu- ganz gut. tung verdeutlichen. Davon profitieren die Hochschule und unsere Absolven- tinnen und Absolventen. Weiterhin bin ich durch die BAG BEK e.V. sehr gut 11
DIE HOCHSCHULE © Herwig Lührs vernetzt und über aktuelle Entwick- geht auch die verstärkte Anwerbung lungen rund um das Thema Kinder- von Fachkräften aus dem Ausland, tageseinrichtungen sowohl bundes- etwa aus Spanien oder Griechenland. als auch landesweit gut informiert, Die Frauen und Männer, die so zu uns was ich wiederum in die thematische kommen, treffen auf ein System, Ausrichtung der kindheitspädago- welches sie nicht kennen, zudem wird gischen Angebote an unserer Hoch- ihre Ausbildungen häufig zunächst schule einbringen kann. nicht anerkannt. Hier wird es auch zukünftig für die KSH München viel Was sind denn die aktuellen zu tun geben. Hinzu kommt der An- Entwicklungen? spruch auf eine Betreuung für Grund- Aktuell beschäftigt sich die BAG BEK schulkinder, die den Mangel nochmals e.V. mit dem akuten Fachkräftemangel, verschärfen wird. Es bleibt abzuwarten, der ganz Deutschland betrifft. Die wie die verschiedenen Kultus- und KMK und auch viele Bundesländer Sozialministerien diesen Anspruch versuchen, dem Mangel durch die inhaltlich ausgestalten werden und Einführung neuer Kurzausbildungen welche Anforderungen sich dann er- entgegenzuwirken. Dies geht jedoch geben. Alles in allem stellt sich die zu Lasten der Qualität. Zudem ist die Frage, ob die Qualität, die aktuell be- BAG BEK e.V. überzeugt, dass es be- reits nur mit Mühe gehalten werden reits ausreichend Ausbildungsmöglich- kann, in den nächsten Jahren in Kinder- keiten für eine Tätigkeit in Kitas gibt tageseinrichtungen nicht deutlich sin- und dass die Probleme auf andere Art ken wird und wie wir dem entgegen- gelöst werden müssten, z. B. durch wirken können. eine höhere gesellschaftliche Anerken- nung für Fachkräfte und eine höhere Weitere Infos zur Bundesarbeits- Vergütung. Zudem beschäftigt uns gemeinschaft: www.bag-bek.de die Frage, ob das System noch die Er- Die Stellungnahme der AG Berufs- wartungen, die an es gestellt werden, politik lässt sich im Web unter https:// erfüllen kann oder ob es einen System- www.bag-bek.de/fileadmin/user_up- wechsel bräuchte. Das haben wir auf load/Stellungnahme_der_AG_Berufs- unserer Zukunftskonferenz im Herbst politik_der_BAG_BEK_20191106-si- 2019 (Bild oben) mit Akteuren aller gned.pdf abrufen Ebenen diskutiert. Welche thematischen Herausforde- rungen oder auch Schwerpunktset- zungen sehen Sie in den kommenden Jahren? Ich denke, dass uns der Fachkräfte- mangel auch in den nächsten Jahren in Atem halten wird. Damit einher 12
DIE HOCHSCHULE Informationstag zu den konsekutiven Masterstudiengängen am Campus München Die KSH München lud am 7. November 2019 zu einem Anliegen in den politischen Gremien vertritt. Wichtiges Informationstag zu den konsekutiven Masterstudiengängen Thema darüber hinaus: die Vereinbarkeit von Familie und am Campus München ein. Der Studieninfotag entpuppte Studium an der KSH München (die Hochschule ist Mitglied sich als Erfolg für die Hochschule: der Einladung folgten im Familienpakt Bayern sowie im Best-Practice-Club „Familie fast doppelt so viele Interessenten wie im vergangenen in der Hochschule“). Hierzu informierten Studierende, die Jahr. Der Info-Nachmittag startete mit einer Begrüßung mit Kind an der Hochschule immatrikuliert sind. Professo- durch die Studiengangsleitungen Prof. Dr. Andrea Kerres, rin Dr. Hildegard Schröppel führte interessierte Besucher Prof. Dr. Jutta Reich-Claassen, Prof. Dr. Rosmarie Reinspach, im Anschluss an die Info-Veranstaltung durch die Skills- und Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, Prof. Dr. Thomas Schuma- Simulationslabore und erklärte, wie hier pflegerische und cher und mit Vorstellung des gesamten Studienangebotes. pflegepädagogische Szenarien in unterschiedlicher Kom- Danach teilten sich die Besucherinnen und Besucher in plexität mit der Simulationspuppe Nursing Anne™ oder kleinere Gruppen und konnten gezielte Fragen zu den einem Simulationspatienten durchgeführt werden. einzelnen Studiengängen stellen. Die Rückmeldungen zum Informationstag waren durchweg positiv. Die Hochschule freut sich sehr über den Anklang und die vielen Besucherinnen und Besucher. Der nächste Informationstag zu den konsekutiven Masterstudiengängen am Campus München findet am 12.11.2020 von 17.00 – 19.00 Uhr statt. Weitere Infos finden sich auf unserer Website unter Informationsveranstaltungen: https://www.ksh-muenchen.de/hochschule/ studienberatung/informationsveranstaltungen/ Beitrag und Bilder: Tatjana Reinholdt Judith Schormair, Studierendensekretariat München, beriet die Interessenten rund um die Themen zu Zulassungsvoraus- setzungen, Terminen und Fristen. Der Studierendenvertre- tung (StuVe) stellte auf einer Plakatwand dar, wie sie sich für die Belange der Studierenden der KSH einsetzt und ihre 13
DIE HOCHSCHULE Gemeinsamer Alumnitag der Fakultäten Soziale Arbeit und Gesundheit und Pflege am Campus München “We are family“! Am Abend des 7. Novembers 2019 fand der gemeinsame Alumnitag der Fakultäten Soziale Arbeit und Gesundheit und Pflege auf dem Campusgelände in München statt. Hier hatten unsere Alumni die Gelegen- heit, sich mit ihren ehemaligen KommilionInnen und ProfessorInnen auszutauschen, neue Kontakte zu knüp- fen und ein freudiges Wiedersehen zu feiern. Vizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler begrüßte alle Alumni sehr herzlich und informierte über die Neuigkeiten an der Hochschule. Da die Begrüßung in der Aula statt- fand, war ein direkter Blick auf ein besonderes Highlight – die baldige Fertigstellung des Neubaus – möglich. Die Vater und Tochter-Gespann: Norbert und Lea Gutzeit aktuellen Entwicklungen in den Dekanaten „Gesundheit und Pflege“ und „Soziale Arbeit München“ wurden von Dekanin Prof. Dr. Anita Hausen sowie Dekan Prof. Dr. Jochen Ribbeck präsentiert. Im Anschluss an den Fach- vortrag zum Thema „Digitalisierung in der Pflege und Sozialen Arbeit“ von Prof. Dr. Daniel Flemming gab es, wie bereits im Jahr zuvor, einen gemütlichen Ausklang in familiärer Runde bei Häppchen und Getränken. Reger Austausch, freudiges Begegnungen, neue Kontakte knüpfen – beim gemeinsamen Alumnitag war alles dabei. Besonders freuten wir uns über ein Wiedersehen mit einer unserer ältesten Alumna Heinrike Schauwecker- Zimmer, Abschlussjahr 1975. Sie war Studentin des ersten Fachhochschulstudiengangs im Fachbereich Sozialpäda- gogik und Erziehung mit Schwerpunkt in der Vorschul- erziehung. Und nicht nur im übertragenen Sinne handelt es sich beim Alumnitag um eine Veranstaltung mit fami- liärem Charakter: In einigen Familien hat bereits die zweite Generation erfolgreich das Studium der Sozialen Arbeit abgeschlossen, wie z. B. in der Familie Gutzeit . Mehr zur Alumniarbeit der KSH München finden Sie unter https://www.ksh-muenchen.de/hochschule/ zentrale-einrichtungen-dienste/alumni/ Vizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler und Alumna Heinrike Schauwecker-Zimmer (Abschlussjahr 1975) Beitrag und Bilder: Andrea Regenauer 14
D I E FA K U LTÄT E N Ein ganzer Jahrgang im Planspiel zum Thema ‚Interdisziplinäre Fallarbeit’ Ein Planspiel, an dem sich alle Drittsemester (Soziale Zusammenhänge kennen und reflektieren. Viele Fragen Arbeit B.A.) beteiligten: Am 06.11.2019 fand erstmalig wurden aufgeworfen, manche beantwortet, manche blie- ganztägig ein Planspiel mit über zweihundert Studieren- ben offen und konnten später im Praxisseminar weiterbear- den und Lehrenden statt. Spielend lernen: die Studen- beitet werden. tinnen und Studenten besetzten unterschiedliche Rollen und lernten dabei, wie wichtig eine interdisziplinäre Am Ende des Tages erfolgte eine Auswertung in der Gesamt- Vernetzung sein kann, wenn es darum geht, an einem gruppe mit dem Ergebnis, dass das Planspiel eine tolle Art gemeinsamen Fallbeispiel zu arbeiten. des Lernens war. Manches kann beim nächsten Mal natürlich noch verbessert werden, aber eines ist klar: Das große inter- Rachid und Amar streiten sich lautstark mit ihren Eltern. disziplinäre Planspiel findet im kommenden Studienjahr Mal wieder geht es darum, wie lange sie schon am Handy wieder statt! hängen. Ihre Schwester Lamia mischt sich ein, wird aber von ihren Brüdern nur ausgelacht. Frustriert überlegt sie, Beitrag: Prof. Dr. Sabine Pankofer, Prof. Dr. Andreas Schwarz wie sie endlich ausziehen kann. Hatte dazu diese Sozialar- beiterin, die in der letzten Zeit immer wieder in der Familie O-Töne von Studierenden, die an dem auftaucht, nicht etwas dazu gesagt, wie man das hinkriegen Planspiel aktiv teilgenommen haben: kann, auch wenn man noch in der Ausbildung hat und kein Geld hat? Sie hat da was von einer Beratungsstelle erzählt … „Das Planspiel hat mir sehr dabei geholfen, in einem ge- schützten Rahmen wertvolle Erfahrungen zum möglichen Lamia, Rachid und alle anderen sind keine echten Menschen, Empfinden von KlientInnen, zum Verlauf von einer zunächst sondern Rollenvorgaben in einem großen Planspiel zum einfachen, doch dann immer komplexer werdenden Fallsitua- Thema ‚Interdisziplinäre Fallarbeit’, das über mehrere Mo- tion und zu meiner professionellen Haltung im Umgang mit nate von einer bunt gemischten Gruppe von Lehrenden, Klientinnen und Klienten zu machen.“ Verwaltungsmitarbeitenden und Studierenden vorbereitet „Auf jeden Fall solch ein Format wieder ermöglichen: eine wurde. Es fand am 06.11.2019 erstmalig ganztägig mit tolle Möglichkeit des konkreten Theorie-Praxis-Bezugs!“ allen Studierenden des 3. Semesters B.A. Soziale Arbeit am Campus München statt. „Ich fand das Planspiel jetzt im dritten Semester für mich total motivierend fürs weitere Studium, weil es so viele Lernen durch das Einnehmen einer Perspektiven aufgezeigt hat!“ anderen Rolle Nach einem gemeinsamen Start der 220 Studierenden und „Es war super, so einen Freiraum zum Ausprobieren zu haben, gut 30 beteiligten Lehrenden in der Campuskirche ging es auch wenn es am Anfang schwierig war, sich in die Rollen in die Kleingruppen der Praxisseminare. Dort schlüpften und Aufgaben einzufinden.“ die Studierenden in vorgegebene und selbstentwickelte „Ich fand es vor allem gut, dass das ganze Semester beteiligt Rollen des Fallbeispiels, spielten miteinander, schwärmten war und wir uns in den Rollen gut austauschen konnten zwi- im gesamten J-Gebäude aus und nahmen Kontakt mit an- schen den Seminargruppen.“ deren Spielgruppen und den Expertinnen und Experten aller für die Soziale Arbeit relevanten Bezugswissenschaften auf, „Die Komplexität des Planspiels hat mich erst verwirrt – und die an verschiedenen Orten beratend zur Verfügung stan- dann habe ich gemerkt: so komplex ist wohl sozialarbeite- den. Die Rollenträgerinnen und Rollenträger lernten dabei rischer Alltag! Und ich muss nicht alles wissen, aber ich muss ‚spielend’ mögliche Empfindungen von KlientInnen und mich mit anderen vernetzen und austauschen! Das fand ich Profis, notwendiges fachliches Wissen und komplexe sehr hilfreich, auch mit Blick aufs kommende Praxissemester.“ 15
D I E FA K U LTÄT E N © Ralf Gerard Mit Musik mehr machen: Foto-Ausstellung „Zukunftsmusik“ im Kloster Benediktbeuern gibt Einblicke in die MUZA Auf dem Campus Benediktbeuern feierten die ersten „Tempus est iocundum“ (zu Deutsch etwa „freudvoll ist die Absolventinnen und Absolventen der Musikpädagogischen Zeit“), die sich schnell zu einem wirbelnden Klangteppich Zusatzausbildung MUZA ihren Abschluss. Begleitet hat sie aus Stimmen zusammenfügten und die ausgestellten Fotos der Fotograf Ralf Gerard, dessen Bilder im Rahmen der Aus- regelrecht untermalen. stellung „Zukunftsmusik“ bis Ende Januar in den Räumen der Hochschule im Nordflügel des Klosters zu sehen Anschließend begrüßte Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Präsident waren. der KSH München, die rund 80 Gäste: „Als wir 2014 die erste Idee für eine solche Zusatzausbildung hatten, war dieser Seit 2016 gibt es die sogenannte „MUZA“, die musikpädgo- Bereich noch Neuland für uns. Mittlerweile ist die MUZA in gische Zusatzausbildung, die deutschlandweit einzigartig höchstem Maße gewinnbringend für unsere Hochschule und in dieser Form auf dem Campus Benediktbeuern angeboten wir haben mit der Implementierung und dem Ausbau die- wird. Am 23. November wurden die ersten Absolventinnen ser Ausbildung verstanden, was mit Musik möglich wird.“ und Absolventen feierlich verabschiedet, am Abend zuvor Welche Konzentration und Begeisterung etwa beim Bauen hatten sie bereits im Rahmen der Vernissage zur Ausstel- von eigenen Instrumenten, beim Ausprobieren von Alltags- lung „Zukunftsmusik“ bei einem musikalischen Flashmob gegenständen als Klangkörper oder beim gemeinsamen gezeigt, was sie während der sechs Semester erlernt und Singen bei den Studierenden herrschen, zeigt sich deutlich erlebt haben. an den Fotografien von Ralf Gerard. Der Antdorfer Fotograf hat in eindrücklichen Bildern festgehalten, worum es bei Während die Ausstellungsbesucher die großformatigen der studienbegleitenden Zusatzausbildung geht: Sie zeigen Fotos betrachteten, erklangen aus unterschiedlichen Ecken soziale Beziehungen, die durch neue Lernorte und Lern- des Kreuzgangs die ersten Töne des Carmina-Burana-Liedes arrangements entstehen; bei der wöchentlichen Ensemble- praxis etwa, die von Fabian Gierscher betreut wird, steht neben der Musik die soziale Interaktion im Mittel- punkt. Fabian Gierscher hatte ein eigenes Tonstudio, bevor er Soziale Arbeit am Campus Benediktbeuern studierte. Er setzt und setzte bereits maßgebliche Impulse im Curriculum und sorgt für die Reflexion der päda- gogischen Praxis. Im Rahmen der Zusatzausbildung erarbeiten die Studierenden in ver- schiedenen Praxis-Projekten eigene musikpädagogische Konzepte, die oft in Kooperationen mit Schulen in der Umgebung umgesetzt werden. So haben beispielsweise Zweitklässler der Grundschule Kochel mit selbst- gebastelten Instrumenten ihre Schul- hymne vertont und eine sechste 16
D I E FA K U LTÄT E N © Ralf Gerard Klasse der Mittelschule in Geretsried hat zusammen ein Klasse auf Tonspur – ganzes Hörspiel produziert. Aber nicht nur für die Kinder- ein musikpädagogisches Projek und Jugendarbeit ist Musik als Medium immer wieder eine Caroline Tews, Michaela Friesinger, Julia Pölöskei Bereicherung, auch in der Arbeit mit älteren Menschen gibt und Lisa Essing haben im Rahmen der MUZA mit es viel zu tun für die Absolventinnen und Absolventen der einer 6. Klasse der Mittelschule Geretsried das Hörspiel MUZA. „Die Bremer Stadtmusikanten“ im Tonstudio der KSH produziert. Das Hörspiel kann auf der KSH-Website MUZA: Lernen neu denken unter http://q.ksh-m.de/muza abgerufen werden. Die Psychologie-Professorin Dr. Christine Plahl, die die Zusatzausbildung leitet, erklärt: „Unser Ziel ist es, Lernen ganz neu zu denken.“ So soll ausgehend von der MUZA Beitrag und Foto im Fließtext: Dr. Alexandra Hessler an der KSH im Kloster Benediktbeuern auch ein Ort für Community Music entstehen, um möglichst vielen Men- schen die Gelegenheit zum gemeinsamen Musizieren und Singen zu geben. Wie das funktionieren kann, erlebten die Besucher der Vernissage am 22. November eindrück- lich, als alle zusammen eine kleine einfache Melodie in- tonierten. Nach und nach fielen die Studentinnen und Studenten mit Rhythmus- und Textelementen ein, bis ein komplexer Song entstand. Ganz ohne Üben, sich Abmü- hen oder langes Proben. Fotograf Ralf Gerard freut sich: „Ich darf mit meinen Fotos den Spirit und die Energien, die in der MUZA stecken, weitergeben.“ Denn auch, wenn die Musik nicht mehr zu hören ist, auf seinen Fotos sind die Momente eingefangen und so hallt der Klang noch lange nach. AusstellungsbesucherInnen bei der Vernissage 17
D I E FA K U LTÄT E N 9. Netzwerktreffen „Erwachsenenbildung in der Sozialen Arbeit“ Im November fand das 9. Netzwerktreffen „Erwachsenen- Überwindung der Transferdistanz führt zum Transfererfolg. bildung in der Sozialen Arbeit“ am Campus München statt. Die Transferdistanz lässt sich von verschiedenen Faktoren Zwei Studierende berichten über die inhaltliche Ausrich- beeinflussen. Anders ausgedrückt: Sie steht in einer kausalen tung des Netzwerktreffens, das sich im Schwerpunkt mit Wechselbeziehung mit verschiedenen Faktoren (Transfer- dem „Lernen Erwachsener“ und der Anwendung des determinanten). Transferdeterminanten lassen sich auf Gelernten auseinandersetzte. unterschiedlichen Ebenen, wie z. B. beim Teilnehmenden, im Lernfeld und Funktionsfeld, feststellen. Wer kennt das Gefühl nicht, dass schon nach ein paar Wo- chen, nachdem man einen gelungenen Workshop, ein Lerntransfer: ein zu erforschendes Feld spannendes Seminar oder eine inspirierende Fortbildung Im Schlussteil ihres Vortrags zog die Professorin Bilanz und besucht hatte, das Gelernte plötzlich nicht mehr präsent stellte fest, dass die gegenwärtigen Forschungsergebnisse ist, als hätte man nichts gehört. Wovon hängt eigentlich keine abschließende Antwort auf die Ausgangsfrage geben das Lernen und dessen Anwendung ab? Was ist ein Lern- können und noch keine empirischen Befunde vorliegen, die transfer? Was bedeutet Transferdistanz? Wann hat man ein Auskunft über alle Faktoren auf allen Ebenen geben könnten. Transferproblem? Wie hängen alle diese Begriffe zusammen? Hinzu kommt, dass die Ergebnisse von nicht immer konstant bleibenden methodischen Bedingungen und den „unzäh- Die Beantwortung dieser und weiterer spannenden Fragen ligen [unüberschaubaren] Wechselbeziehungen des Lehr- beschäftigte die Teilnehmenden des 9. Netzwerktreffens Lern-Kontextes“ in erheblichem Maße beeinflusst werden. „Erwachsenenbildung in der Sozialen Arbeit“, das am Mon- tag, den 11.11.2019 von 17.00 – 20.00 Uhr in den Räum- Vor dem Hintergrund dieser nüchternen Bilanz wies Prof. lichkeiten der KSH München stattfand. Vertreterinnen und Egert dennoch unter der Berufung auf die Studienergeb- Vertreter aus der Wissenschaft und Praxis nahmen daran teil. nisse auf einige Elemente des Lehr-/Lerngeschehens hin, die bei entsprechender Gestaltung dazu geeignet sind, Die Gastreferentin, Prof. Dr. Franziska Egert, hielt einen die Transferdistanz zu überwinden und den Lerntransfer im Impulsvortrag mit Fokus auf aktuelle empirische Studien Bereich der Erwachsenenbildung positiv zu beeinflussen. zum Thema „Lern- und Trainingstransfer – Von welchen Diese sind im Hinblick auf die Planung und Gestaltung von Faktoren hängt die Anwendung des Gelernten ab?“ Zu Bildungsveranstaltungen z. B. die Formulierung klarer Beginn ihres Vortrags grenzte die Professorin den Bereich Lernziele, ein angemessener Schwierigkeitsgrad, ein klarer der klassischen und wissensbasierten Weiterbildung von Verwertungs- und Nutzenaspekt des zu Lernenden sowie der performance- und kompetenzorientierten Weiterbil- die Möglichkeit des fehlerbasierten Lernens. dung ab und betonte, dass es sich bei ihrer Ausgangsfrage nur um letztere handelt. In einem zweiten Schritt führte In einer dem Vortrag anschließenden Fragerunde hatten Prof. Dr. Egert die Kernbegriffe des Vortrags ein: Der Begriff die Teilnehmenden die Möglichkeit, inhaltliche Fragen an Transfer beispielsweise „[stellt] die kontinuierliche Anwen- die Gastreferentin zu stellen und mit ihr den einen oder dung, der im Lernfeld erworbenen Inhalte im Funktionsfeld anderen Aspekt kritisch zu diskutieren und zu vertiefen. bzw. Anwendungsfeld dar“. Das, was man im Lernfeld als Wissen erworben hat, wird generalisiert und im so ge- Beitrag: Dilbayeh Muschol und Andrej Limberger (Studie- nannten Funktionsfeld ausgeführt. Zwischen den beiden rende im Praxisseminar „Bildungsarbeit mit Erwachsenen“) Feldern gibt es einen Abstand, der durch zeitliche, inhalt- liche und räumliche Distanz gekennzeichnet ist. Diese Die Initiatorinnen des Netzwerktreffens (von rechts) Prof. Dr. Tilly Miller, Prof. Dr. Jutta Reich-Claassen und Prof. Dr. Birgit Schaufler, Distanz (Transferdistanz genannt) stellt den Ausgangs- Vizepräsidentin für Studium und Lehre, mit der Gastrednerin und punkt für ein Transferproblem dar. Eine gelungene Professorin am Campus Benediktbeuern Prof. Dr. Franziska Egert 18
D I E FA K U LTÄT E N © Victoria Teske und Nina Segerer PraxisanleiterInnen-Tag Pflegemanagement und Pflegepädagogik: Respektvolle Führung im Gesundheitsbereich „Geld ist nicht alles.“ Jede/r wünscht es sich wertgeschätzt Die lebendige Podiumsdiskussion mit den beiden Rednern zu werden, auch in Bildungseinrichtungen oder Gesund- wurde beim anschließenden Brunch in informeller Runde heitsbetrieben. Deshalb war der jährliche Praxisanleiter- fortgeführt. Im zweiten Teil des Tages bearbeiteten Praxis- Innentag am 06.12.2019 für die Studiengänge Pflege- anleitende, Studierende und Lehrende gemeinsam in stu- pädagogik und Pflegemanagement ein willkommener dentisch geleiteten Workshops weiterführende Fragestel- Anlass, sich diesem Thema differenziert zu nähern. lungen. Beispielsweise wurde diskutiert, wie trotz hohem Krankenstand, Pflegepersonalmangel und kaum zu bewäl- Traditionell bereiteten die Studierenden des Studiengangs tigendem Arbeitspensum ein respektvolles Miteinander Pflegemanagement die Veranstaltung vor: Sie sorgten für gepflegt werden kann. Daneben entstanden verschiedene ein abwechslungsreiches Tagungsprogramm, verantwor- Ideen, wie der sensible Prozess des Onboardings umge- teten Einladungen, Catering und Einlass, koordinierten setzt werden kann, um neue MitarbeiterInnen erfolgreich Raum- und Zeitmanagement und führten gekonnt durch und nachhaltig in das eigene Unternehmen zu integrieren. das Programm. Als erste Gastreferentin sprach Dr. Katha- Wertschätzung und Informationsvermittlung sind gleicher- rina Silter (Respect Research Group, Universität Hamburg) maßen wichtig, egal ob im Klassenzimmer, im Team oder über „Führen mit Respekt. Arbeitszufriedenheit und Mo- im gesamten Unternehmen. Kommunikation ist also der tivation fördern.“ Im Anschluss referierte Prof. Dr. Georg Schlüssel für respektvollen Umgang und insbesondere auch Hellmann (akkon Hochschule Berlin) zum Thema „Anfor- für respektvolle Führung. Doch was macht respektvolle derungen an Führung im Gesundheitsbereich: Bestehende Kommunikation aus? Auch hierzu wurden erste Vorschläge Managementmodelle reichen nicht.“ Beiden gelang es, in erarbeitet und diskutiert. fesselnden Vorträgen aktuelle Problemlagen im Personal- management mit konkreten Lösungsansätzen zu verknüpfen. Wieder gelang es, den fachlichen und persönlichen Aus- tausch zwischen Hochschul-Akteurinnen, -Akteuren und Praxisanleitenden zu pflegen. Beitrag: Carola Nick Die Moderatorinnen des PraxisanleiterInnen-Tages Pia Triebkorn (links) Marina Kutschmann (rechts) mit der Referentin Dr. Katharina Bild oben: Prof. Dr. Georg Hellmann bei seinem Vortrag über die Silter (Mitte). Anforderungen an eine gute Führung im Gesundheitsbereich. 19
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