Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland

 
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Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
Saarwirtschaft     Jubiläum       Neuauflage
                      Im Stimmungshoch   20 Jahre TZS   LANGE NACHT DER INDUSTRIE

                                                                         08/17

                              Erfolgsbilanz: 20 Jahre
www.saarland.ihk.de
Einzelheft 2,00 €             Tourismus Zentrale Saarland
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
Nicht nur in der heißen Phase des Jahres

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Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
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Heute schon
an morgen denken

                                                                                          Saarwirtschaft 08/2017
Die Unternehmensnachfolge sollte man rechtzeitig planen
IHK-Vizepräsidentin Petra Krenn

 Im Tagesgeschäft wird das Thema allzu Potentielle Nachfolger sind Mitarbeiter,
 gerne verdrängt – dabei ist es sehr wich­ Lieferanten und Kunden – aber auch:

                                                                                          Kolumne
 tig, sich möglichst frühzeitig mit der Mitbewerber. Es kann aber auch ein
 Übergabe des eigenen Betriebs zu be­ Dritter in Frage kommen, den die IHK
 schäftigen. Es geht um viel: Man hat gerne mit dem Zugriff auf die Börsen
 sein Unternehmen aufgebaut und es mit nexxt-change und Unternehmensbörse
eigenen Ideen und starkem persönli­ Saar-Lor-Lux vermittelt. Hilfreich sind
chen Einsatz zu dem gemacht, was es zudem das „Notfallhandbuch“ sowie die
 heute ist. Dieses eigene Le­                              Kompaktseminare der IHK
 benswerk langfristig zu si­                               zum richtigen Vorgehen bei
chern, ist nicht nur ökonomi­                              der Unternehmensnachfol­
 sche Notwendigkeit – die                                  ge. Und wenn es um kom­
 Übergabe des eigenen Be­                                  plexe individuelle Themen
 triebs in neue Hände hat                                  wie die Ermittlung des Un­
auch eine starke emotionale                                ternehmenswertes geht, un­
 Seite.                                                    terstützt die IHK gerne mit
 Eben diese ist nicht zu unter­                            der Vermittlung eines spezi­
 schätzen und sie mag mit                                  alisierten Beraters.
­d azu führen, dass viele das                              Die Nachfolgersuche wird in
                                        Petra Krenn
Thema gerne auf die lange                                  den nächsten Jahren nicht
                                      Vizepräsidentin
 Bank schieben. Dabei zeigt                                einfacher werden – ganz im
 die Erfahrung: Um einen gelungenen Gegenteil: Die geburtenstarken Jahr­
 Führungswechsel sicherzustellen, muss gänge erreichen jetzt das Rentenalter,
 die Übergabe rechtzeitig geplant und entsprechend sind immer mehr Unter­
 professionell vorbereitet werden. Allein nehmerinnen und Unternehmer aus
 die Suche nach dem passenden Nach­ ­A ltersgründen auf Nachfolgersuche.
 folger kann sich schon als schwierig er­ Umgekehr t stehen immer weniger
 weisen. Für viele ist sicher die Ideal­ ­junge Fach- und Führungskräfte bereit,
 lösung, dass ein Familienmitglied die um die Lücke zu füllen. Zu befürchten
 Nachfolge antritt. Doch ist das über­ ist deshalb, dass bald mehr und mehr
 haupt im Interesse des Kandidaten, den wirtschaftlich gesunde Unternehmen
 man selbst im Auge hat? Wurde darüber mangels Nachfolger liquidiert werden
 wirklich einmal offen und mit verbindli­ müssen.
chem Ergebnis gesprochen? Wichtig ist Wer sich also frühzeitig um eine gere­
zudem, dass neben der fachlichen Eig­ gelte Nachfolge kümmert, sichert nicht
 nung des Juniors auch Führungskompe­ nur sein eigenes Lebenswerk. Er leistet
 tenz vorhanden ist. Wenn alles stimmt, auch einen wichtigen Beitrag zur Zu­
 sollte man rechtzeitig einen klaren Zeit­ kunftssicherung der saarländischen
 plan für die Übergabe vereinbaren.            Wirtschaft.
 Ist in der eigenen Familie kein Nach­
 folger in Sicht, kann man sich gezielt
 das Unternehmensumfeld anschauen. Ihre Petra Krenn
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
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                                                                                                                        6
                                                                 Saarkonjunktur
                                                                 Weiter im Stimmungshoch

                                                                 Die Saar­Konjunktur hat im Juli nochmals einen Gang zuge­
                                                                 legt. Der IHK­Lageindikator stieg um 1,8 Punkte auf nunmehr
                                                                 44,1 Zähler und erreichte damit ein neues Rekordniveau.
                                                                 Hintergrund sind erneut verbesserte Lageeinschätzungen in
                                                                 weiten Teilen der Saarindustrie.

                                                                                                                         8
                                                                 Abschied

                                                                 IHK-Ehrenpräsident
                                                                 Dr. Jost Prüm gestorben

                                                                 Am 4. Juli ist IHK­Ehrenpräsident Dr. Jost Prüm im Alter von 87
                                                                 Jahren gestorben. Unser Beitrag, ergänzt um einige wenige
                                                                 Fotos die seine Arbeit als IHK­Präsident dokumentieren, ist
                                                                 der Versuch, das verdienstvolle Wirken Dr. Prüms zu würdigen.

                                                                                                                 18
                                                                 Einblicke

                                                                 LANGE NACHT DER INDUSTRIE 2017

                                                                 Es ist wieder soweit: die nächste LANGE NACHT DER INDUS­
                                                                 TRIE findet am 28. September statt. Wieder können Schüler,
                                                                 Ausbildungsplatzsuchende, Studenten – aber auch Eltern –
                                                                 Industrie „live“ erleben und Einblicke in die Innovationskraft
                                                                 der Saarindustrie gewinnen.

                                                                 Titel

                                                                 Das Saarland etabliert sich als Tourismusregion. Öffentliche
                                                                 und private Investitionen sorgen dafür. Und nicht zuletzt die
                                                                 Tourismus Zentrale Saarland, die gerade 20 Jahre alt (oder
                                                                 jung) geworden ist. TZS­Geschäftsführerin Birgit Grauvogel
                                                                 hält Rückschau und gewährt Ausblick.
                                                                                            Foto: Petar Neychev ­ Fotolia.com

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Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
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Kolumne                                                      International

Unternehmensnachfolge: Heute schon an morgen denken 1       Vertretung:
                                                             IHK vertritt Saarwirtschaft in der Großregion        39

                                                             Netzwerk: 31. Deutsch-Französischer Businesslunch    39
Standortpolitik
                                                             News: Aktuelle Meldungen
Wirtschaftspolitik: Neues aus Berlin und Brüssel       4    des Enterprise Europe Network                        40

                                                                                                                        Saarwirtschaft 08/2017
Konjunktur: Saarwirtschaft weiter im Stimmungshoch     6

Abschied: IHK-Ehrenpräsident Dr. Jost Prüm gestorben   8    IHK Regional
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland    10
                                                             Saarpfalz41
Nachgefragt bei: Anke Rehlinger                        12   Regionalverband Saarbrücken 41

                                                                                                                        Inhalt
Saarland-Image: Saarland-Marketing und
Rapper EstA stellen neuen Saarland-Song vor            15
                                                             Unternehmen und Personen
Branchentreffen 1:
10. Tag der saarländischen Versicherungswirtschaft     18   Jubiläum 1: 120 Jahre Bauzentrum Hell                42
Branchentreffen 2:                                           Jubiläum 2: Grund zum feiern: Walle GmbH wurde 50!    3
Tag der Bauwirtschaft – Die Branche feiert!            19
                                                             Jubiläum 3: Eventmarketing-Agentur „concept-marketing“
                                                             feiert 25jähriges Bestehen                           44
Aus- und Weiterbildung
                                                             Standort ZF: Bekenntnis zum Standort Saarland        45

Bilanz: Weiterhin hohe Ausbildungsbereitschaft
bei den IHK-Unternehmen                                23
                                                             Namen und Nachrichten
Förderung: Vom Stipendiaten zum Förderer               26
                                                             Hans-Reiner Biehl gestorben                          57
IHK – die Weiterbildung                                30
                                                             Dienstjubiläen58

Recht
                                                             KulturSzene
Bewachungsgewerbe:
Gesetzliche Neuregelungen erfolgreich umgesetzt        31
                                                             Karikaturen: „Americans…“ – Deutsche Karikaturen
                                                             der frühen 1950er Jahre                              60

Amtliche Bekanntmachungen                                    Saisonstart: Deutsche Radio Philharmonie
                                                             startet in neue Saison                               60
Vereinbarung zur Übertragung der Aufgaben
                                                             Kulturkalender62
des Führens des amtlichen Verzeichnisses (AV)
präqualifizierter Unternehmen von der IHK Saarland
auf die IHK Wiesbaden                                  32
                                                             Im Blickpunkt

Mittelstand und Unternehmensförderung                        IHK Saarland? Ja, Danke!                             63

Rückgang: Deutlicher Rückgang bei
Existenzgründungen im Saarland –                             Letzte Seite
noch Potenzial bei Nebenerwerbsgründungen              33
                                                             Impressum                                            64
Existenzgründung: Damit aus Ideen auch Unternehmen
werden – mehr Gründungen braucht das Land              34

IHK-Service
Recyclingbörse                                         35
Existenzgründungsbörse                                 36
Kooperationen                                          37
Für Ihren Terminkalender                               38
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
4

                         Neues aus Berlin
                         und Brüssel
Saarwirtschaft 08/2017
Standortpolitik

                         Erstmals Unternehmenspreis „Wir für Anerkennung“ verliehen

                         Für ihr Engagement bei der beruflichen Anerkennung zeichneten Politik und Wirtschaft Unternehmen aus (v. l. n. r.): Dr. Eric Schweitzer, Präsident des DIHK e.V., Dr. Richard
                         Hartmann, BASF SE, Prades Manresa, BASF SE, Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, CDU, Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands
                         des Deutschen Handwerks.                                                                                                                             Foto: DIHK/Jens Schicke

                          Berlin. Das Bundesministerium für Bil­                   •   die KFZ­Werkstatt Anton Fischbacher DIHK­Präsident Eric Schweitzer betonte:
                          dung und Forschung zeichnete gemein­                     •   die mittelständische Wenzel Marine „Qualifizierte Fachkräfte sind ein wichti­
                          sam mit dem DIHK und ZDH erstmals                            GmbH & CO KG                         ger Erfolgsfaktor für Wirtschaft und
                          Unternehmen für ihr betriebliches En­                    • die BASF SE.                           Unternehmen. Ihre Förderung und Ent­
                          gagement rund um die berufliche Aner­                   „Die vier Preisträger zeigen auf vorbild­ wicklung steht daher im Zentrum un­
                          kennung aus. Den Unternehmenspreis                       liche Weise, wie die berufliche Anerken­ serer Aktivitäten, der IHKs und ihrer
                         „Wir für Anerkennung“ erhielten am 21.                    nung als Instrument der Personalarbeit Mitgliedsunternehmen.“
                          Juni in Berlin vier Unternehmen. Die                     eingesetzt und die Integration von
                          Fachjury prämierte                                       Menschen, die aus dem Ausland zu uns
                          • den Familienbetrieb Gebrüder Peters                    kommen, gelingen kann“, sagte Bundes­                        b Ansprechpartner:
                             GmbH                                                  bildungsministerin Johanna Wanka.                     wohlers.malte@dihk.de

                         Breitbandförderprogramm greift DIHK-Forderung auf

                         Berlin. Die Bundesregierung hat auf die                    sehr großem Erfassungs­ und Koordina­                     Fördergeld. Denn es soll weiterhin nicht
                         Kritik des DIHK reagiert und ihre Förder­                  tionsaufwand vor Ort verbunden ist und                    möglich sein, Gewerbegebiete mit Glas­
                         voraussetzungen für den Breitbandaus­                      unter diesen Voraussetzungen viele Ge­                    faserleitungen auszubauen, die bereits
                         bau in Gewerbegebieten überarbeitet.                       werbegebiete keine Förderung bekom­                       mit Breitbandanschlüssen von 30 Mbit/s
                         Die Gelder sollten ursprünglich nur dort­                  men können. Nunmehr ist der Eigenbei­                     versorgt sind.
                         hin fließen, wo Unternehmen sich zu­                       trag keine Voraussetzung mehr für die
                         sätzlich an der Finanzierung beteiligen.                   Förderung. Der DIHK erwartet dennoch                                             b Ansprechpartnerin:
                         Der DIHK hatte kritisiert, dass dies mit                   keinen flächendeckenden Run auf das                                          sobania.katrin@dihk.de
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
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                                                                                                                                                                                   Saarwirtschaft 08/2017
Daumen hoch, jetzt geht es los. Das Projektteam von „Start-Up Your Future:             Politik und junge Wirtschaft haben ein Projekt für gründungsinteressierte Flüchtlinge
Gründerpatenschaften“ freut sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit: (v. l. n. r.)   gestartet: Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (2. v. l.) mit Melanie Vogelbach

                                                                                                                                                                                   Standortpolitik
Laura Jorde, Jimmi Schlemmer, Geertje von Holtz und Ben Bügers.                        (Bundesgeschäftsführerin WJD), Alexander Kulitz (Bundesvorsitzender WJD 2017) und
                                                                Foto: Klaudia Hüls     Horst Wenske (Bundesvorsitzender WJD 2016).                        Foto: WJD/Jens Schicke

Start-Up Your Future:
BMWi und Junge Wirtschaft begleiten Flüchtlinge auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit

 Berlin. Das Bundesministerium für Wirt­                  linge in der Pilotregion Berlin­Branden­                    renschaften, Team­ und Tandemgrün­
 schaft und Energie (BMWi) und die                        burg durch erfahrene Unternehmerin­                         dungen sowie der Programmbaustein
 Wirtschaftsjunioren Deutschland e. V.                    nen und Unternehmer, die ehrenamtlich                       Unternehmensnachfolge.
 haben jetzt gemeinsam ein Projekt zur                    als sogenannte Gründerpaten agieren,
 Unterstützung gründungsinteressierter                    auf dem Weg in die Selbstständigkeit
 Flüchtlinge gestartet. Unter dem Motto                   begleitet. Zum Pilotprojekt gehören                                                    b Ansprechpartnerin:
„Start­Up Your Future“ werden Flücht­                     Hospitationen in Unternehmen, Mento­                                                  jorde.laura@wjd.de

Mechanismus zur Verhinderung der Doppelbesteuerung kommt

Brüssel. Unternehmen, die grenzüber­                      besteuerungen steigt. Die EU­Finanz­ ständigung und Schlichtung – ergänzen
schreitend tätig sind, steht künftig ein                  minister haben sich nun Ende Mai auf die EU­Schiedskonvention. Sie stehen ab
verbindliches Streitbeilegungsverfahren                   einen verbindlichen Mechanismus ge­ 1. Juli 2019 allen EU­Steuerpflichtigen
zur Verfügung. Der DIHK hatte solch ein                   einigt, der alle Fälle von Steuerstreitig­ offen.
Verfahren wiederholt gefordert, da                        keiten zwischen Staaten zulasten von
mit dem zunehmenden Austausch von                         Unternehmen erfasst. Die zwei hinter­                    b Ansprechpartner:
Steuerdaten auch das Risiko von Doppel­                   einander geschalteten Verfahren – Ver­            weisshaar.malte@dihk.de

Zollrecht: DIHK verhindert Bürokratieaufbau                                                                          DIHK setzt deutliche Verein-
                                                                                                                     fachung für innereuropäischen
Berlin. Der DIHK hat bei der Überarbei­                                                                              LKW-Verkehr durch
tung des Zollverwaltungsgesetzes er­
reicht, dass dabei keine zu hohen büro­
kratischen Anforderungen gestellt                                                                                    Brüssel. Die EU­Kommission hat auf
werden. So können künftig die Angabe                                                                                 Anraten des DIHK eine deutliche Verein­
der zollrechtlichen Registrierungsnum­                                                                               fachung des innereuropäischen LKW­
mer und der Verbrauchssteuernummer                                                                                   Verkehrs vorgeschlagen. Danach dürfen
als Nachweis dafür ausreichen, dass eine                                                                             LKW innerhalb von fünf Tagen un­
Ware rechtmäßig transportiert wird. Die                                                                              begrenzt in der EU unterwegs sein.
ursprüngliche Idee, die Vorlage einer                                                                                LKW­Fahrer und Unternehmer werden
Art Gelangensbestätigung durch die                                                                                   nun deutlich entlastet. Bislang sind
                                                                               Foto: Thinkstock by Getty Images
Transportunternehmen zu fordern, ist                                                                                 lediglich drei Fahrten innerhalb von
damit vom Tisch. Das bedeutet gerade                                                                                 sieben Tagen im EU­Ausland erlaubt.
für kleinere Unternehmen eine Ent­                                            b Ansprechpartner:                                         b Ansprechpartner:
lastung.                                                             hundhausen.moritz@dihk.de                                     kindler.holger@dihk.de
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
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                         Saarwirtschaft weiter
                         im Stimmungshoch
Saarwirtschaft 08/2017

                         Geschäftslage erreicht neues Rekordniveau, Aussichten bleiben positiv
Standortpolitik

                         Die Konjunktur an der Saar hat im Juli                       Punkte auf nunmehr 44,1 Zähler und                           3,8 Punkte nach oben erreichte der Indi­
                         nochmals einen Gang zugelegt. Das                            erreichte damit ein neues Rekordniveau.                      kator hier einen niemals zuvor erzielten
                         ­signalisieren die Meldungen der Unter­                      Hintergrund sind erneut verbesserte                          Wert (52,7 Zähler). Nahezu unverändert
                          nehmen zu ihrer aktuellen Geschäfts­                        ­L ageeinschätzungen in weiten Teilen                       blieben dagegen die Aussichten für die
                          lage. Der IHK-Lageindikator stieg um 1,8                     der Saarindustrie. Mit einem Sprung um                      ­kommenden sechs Monate: Nach einem
                             Saarindustrie: Schwacher April dämpft Umsatzentwicklung                                                                Fünf-Jahreshoch im Vormonat verringer­
                              Saarindustrie: Schwacher    April dämpft    Umsatzentwicklung                                                         te sich der IHK-Erwartungsindikator
                                              Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe                                                                      ­moderat von 11,4 auf 10,5 Zähler. „Der
                                                            Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe
                                Januar 2014 = 100                                                                                                    Aufschwung an der Saar hat im Sommer
                            130 Januar 2014 = 100                                                                                                    deutlich an Kraft und Breite gewonnen.
                             130                                                                                                                     Wachstumstreiber bleibt die Industrie,
                                                                                                                                                     die von der starken Auslandsnachfrage
                                                                                                                                                     und dabei insbesondere von der an­
                                                                                                                                                     haltenden Erholung im Euroraum profi­
                            110                                                                                                                      tiert. Zudem sorgen die gute Beschäf­
                             110                                                                                                                     tigungslage, hohe Einkommen und
                                                                                                                                                     niedrige Zinsen für eine robuste Binnen­
                                                                                                                                                     konjunktur. All dies stimmt uns zuver­
                                                                                                                                                     sichtlich für den weiteren Jahresverlauf.
                             90
                                                                                                                                                     Vorerst bleiben wir aber bei unserer
                              90                                                                                                                     Prognose von rund 1,5 Prozent Saar­
                                                                                                                                                     wachstum in diesem Jahr.“ So kommen­
                                                                                                                                                     tierte IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten
                                                                                                                                                     Meier die Ergebnisse der Juli-Umfrage
                                                                                                                                                     der IHK Saarland, an der sich rund 300
                             70
                              70             2014                         2015                           2016                     2017               Unternehmen mit gut 110.000 Beschäf­
                                              2014                        2015                           2016                     2017             tigten beteiligten.
                                      Deutschland               Saarland            Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland
                                       Deutschland               Saarland           Quelle: Statistisches Amt Saarland, Grafik: IHK Saarland       Insgesamt bewerten derzeit 51 Prozent
                                                                                                                                                   der befragten Unternehmen ihre Ge­
                                                                                                                                                   schäftslage mit gut, 42 Prozent mit be­
                                                           IHK-Konjunkturindikatoren                                                               friedigend und nur sieben Prozent mit
                                                            IHK-Konjunkturindikatoren
                                                          im Vergleich die Jahre 2012 bis 2017                                                     schlecht. Weiterhin mit viel Schwung
                                                           im Vergleich die Jahre 2012 bis 2017                                                    verlaufen die Geschäfte im Fahrzeug­
                                                                                                                                                   bau, in der Medizin-, Mess- und Regel­
                           40                                                                                                                     technik sowie in der Gummi- und Kunst­
                            40
                                                                                                                                                  stoffindustrie. Etwas verhaltener, aber
                           30                                                                                                                     dennoch gut, ist die Lage im Maschinen­
                            30
                                                                                                                                                  bau, in der Keramikindustrie und im
                           20                                                                                                                     ­Ernährungsgewerbe. Durchaus zufrie­
                            20                                                                                                                     denstellend laufen die Geschäfte in der
                           10                                                                                                                      Bauwirtschaft, in der Elektroindustrie,
                            10                                                                                                                     in der Stahlindustrie, im Stahlbau und in
                                                                                                                                                   der Metallbearbeitung. Bei den Gieße­
                            0
                             0                                                                                                                     reien bleibt die Lage unveränder t
                                                                                                                                                   schwierig.
                          -10                                                                                                                      Im Dienstleistungssektor berichten 94
                           -102012                  2013                   2014                  2015                   2016          2017
                               2012                  2013                  2014                  2015                   2016          2017         Prozent der befragten Unternehmen
                                   Geschäftslage
                                    Geschäftslage
                                                            Geschäftserwartungen
                                                            Geschäftserwartungen
                                                                                                                                                   über gute oder befriedigende Geschäf­
                              Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen
                                                                                                                                                   te. Rund läuft es vor allem in der IT-Bran­
                               Die IHK-Konjunkturindikatoren werden als Saldo der positiven bzw. negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen
                              ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die       che und im Transportgewerbe, das von
                               ermittelt. Sie können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Ein Wert von Null gibt an, dass sich die
                              positiven und negativen Antworten genau die Waage halten
                               positiven und negativen Antworten genau die Waage halten
                                                                                                                  Quelle, Grafik: IHK Saarland
                                                                                                                   Quelle, Grafik: IHK Saarland    der kraftvollen Industriekonjunktur pro­
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
Foto: Rolf Ruppenthal

fitiert. Im Handel und in der Kredit­                                   Geschäftslage nach Branchen
wirtschaft ist die Lage überwiegend                                    Geschäftslage nach Branchen
                                                                                      Trends in Prozent
befriedigend.                                                                       Trends in Prozent

Automobilwirtschaft:                                                                   17,8%
                                                                                     17,8%
Debatte rasch versachlichen!                                                                             40,8%               49,9%
                                                                     51,5%                             40,8%
                                                   60,5%           51,5%                                                   49,9%
                                                 60,5%
Die Unternehmen der Saarwirtschaft
gehen mit starker Zuversicht in die kom­
                                                                                       72,3%
menden sechs Monate. Rund 15 Prozent                                                 72,3%
der Betriebe rechnen mit besseren,                                                                       59,2%               45,9%
                                                   32,0%             46,0%                             59,2%               45,9%
81 Prozent mit gleich bleibenden und                               46,0%
                                                 32,0%
nur vier Prozent mit schlechteren Ge­
schäften. „Auch in den Herbstmonaten                7,5%             2,5%              9,9%                               4,2%
                                                 7,5%              2,5%              9,9%                               4,2%
ist mit einer Fortsetzung der guten              Verarb.           Bau               Handel             Finanzdienst- unternehmensnahe
Konjunktur an der Saar zu rechnen. In          Verarb.
                                                 Gewerbe         Bau               Handel            Finanzdienst-
                                                                                                        leistungen   unternehmensnahe
                                                                                                                       Dienstleistungen
der Automobilwirtschaft zeigen sich            Gewerbe                                               leistungen      Dienstleistungen
                                               Trend*:
aber erste Wolken am Horizont. Hier         Trend*:

dämpfen die Diskussion um die Zukunft
des Diesels und mögliche Fahrverbote               * Veränderung der Salden gegenüber dem Vormonat:
                                                * Veränderung
                                                     um mehr alsder5 Salden
                                                                     Punkte gegenüber dem Vormonat:
                                                                                        zwischen -2,5 und -5 Punkte             gut
in den Innenstädten ebenso den Opti­              umzwischen
                                                      mehr als 2,5
                                                               5 Punkte              zwischen -2,5 und  -5 Punkte
                                                                                                           Punkte            gutbefriedigend
                                                                   und 5 Punkte         um weniger  als -5
mismus wie die aktuellen Berichte über            zwischen 2,52,5
                                                                undund5 Punkte       um weniger als -5 Punkte                befriedigend
                                                     zwischen            -2, Punkte                                             schlecht
Kartellabsprachen, die empfindliche               zwischen 2,5 und -2, Punkte                                                schlecht
Strafzahlungen und Kostensenkungs­                                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland
                                                                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland
programme der Automobilhersteller
nach sich ziehen könnten. Angesichts
der großen Bedeutung des Fahrzeug­                                  Erwartete Geschäftsentwicklung
baus für Wachstum und Beschäftigung                               Erwartete Geschäftsentwicklung
                                                                               insgesamt
ist es unbedingt erforderlich, diese De­                                     insgesamt
batten rasch zu versachlichen“, so Meier.
                                   b SaWi

                                                                                                                         4,1 % schlechter
                                                                                                                      4,114,6
                                                                                                                          % schlechter
                                                                                                                              % besser
                                                                                                                      14,6 %%
                                                                                                                         81,3 besser
                                                                                                                                gleich
                                                                                                                      81,3 % gleich

                                                                                                                          Quelle, Grafik: IHK Saarland
                                                                                                                        Quelle, Grafik: IHK Saarland
Erfolgsbilanz: 20 Jahre Tourismus Zentrale Saarland 08/17 - IHK Saarland
8
Saarwirtschaft 08/2017
Standortpolitik

                         IHK-Ehrenpräsident Dr. Jost Prüm gestorben
                         Der langjährige Präsident der IHK Saarland und Vorstandsvor­      Ehrenpräsidenten der IHK im Jahre 1996. In der IHK-Organi­
                         sitzende der Deutsche Bank Saar AG, Dr. Jost Prüm, ist am         sation brachte sich Dr. Prüm als Vorstandsmitglied des Deut­
                         4. Juli im Alter von 87 Jahren gestorben. Der Ehrenpräsident      schen Industrie- und Handelstages und Schatzmeister des
                         der IHK hatte noch an der konstituierenden Sitzung der neu        DIHT, heute DIHK, ein. Ferner war er der erste Präsident der
                         gewählten Vollversammlung am 27. April teilgenommen.              1990 gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und
                         Jost Prüm wurde am 7. April 1930 in Trier geboren. Nach dem       Handelskammern der Region Saar-Lor-Lux.
                         Abitur 1949 studierte er Rechtswissenschaften von 1949 bis        Die Zusammenarbeit der IHKs über Grenzen hinweg und der
                         1954 in Mainz, Genf und Bonn. 1954 legte er sein Erstes Staats­   europäische Gedanke lagen ihm besonders am Herzen. Dies
                         examen in Mainz ab; 1958 bestand er sein Zweites Staats­          brachte er nicht zuletzt durch seine Tätigkeit als Präsidiums­
                         examen ebenfalls in Mainz. Von 1958 bis 1960 absolvierte er       mitglied und Schatzmeister der Deutsch-Französischen Indus­
                         eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutsche Bank            trie- und Handelskammer in Paris zum Ausdruck. In Würdi­
                         AG in Neuwied. Er wurde 1958 in Mainz mit seiner Disserta­        gung dieses Wirkens wurde er zum Ehrenmitglied des
                         tion zu den Verwaltungs- und Kontrollorganen der französi­        Präsidiums der Deutsch-Französischen Industrie- und Handels­
                         schen Société Anonyme zum Doktor beider Rechte (Doctor            kammer gewählt.
                         iuris utriusque) promoviert.                                      Sein Engagement in der wirtschaftlichen Selbstverwaltung
                         Vom 15. März 1968 bis zum 13. Juni 1996 war Dr. Jost Prüm         auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene fand
                         Mitglied des Vorstands der Saarländischen Kreditbank bzw.         ehrende Würdigung durch die Verleihung des Verdienst­
                         seit ihrer Umfirmierung 1978 der Deutsche Bank Saar. 24           kreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik
                         Jahre lang betreute er in Personalunion als Vorstandsmitglied     Deutschland im Jahre 1989, des Großen Bundesverdienst­
                         die Saarländische Investitionskreditbank.                         kreuzes im Jahre 1996 sowie die Ernennung zum Ritter der
                         Von 1985 bis 1996 war er Präsident der IHK Saarland. Sein         Französischen Ehrenlegion (Chevalier de la Légion d’Honneur)
                         Wirken fand ehrende Anerkennung in der Ernennung zum              im Jahre 1997.                                          b SaWi
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Elf Jahre war Dr. Jost Prüm Präsident der IHK Saarland.
Unser Foto entstand bei einer Vollversammlungssitzung
am 15. März 1996 und zeigt das damalige Präsidium
(v. l. n. r.) Hermann Munkes, Prof. Rolf Schneider, Klaus
Heller, Dr. Richard Weber, Dr. Jost Prüm, den damaligen
Hauptgeschäftsführer der IHK und späteren Wirtschafts-
minister Dr. Hanspeter Georgi, Paul H. Repplinger (†),

                                                            Saarwirtschaft 08/2017
Otmar Schön und Hans-Reiner Biehl (†).
                                     Foto: Julius Schmidt

                                                            Standortpolitik
Dr. Jost Prüm konnte Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl (†)
während seiner Amtszeit zweimal in Saarbrücken be-
grüßen: bei der Bestenfeier im Jahr 1995 bei der unser
Foto entstand sowie 1988 beim Festakt aus Anlass des
125jährigen Bestehens der IHK Saarland in der Saar-
brücker Congresshalle.             Foto: Julius Schmidt

Dr. Jost Prüm leitete am 22. Dezember 1994 eine Ge-
meinschaftsveranstaltung des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (heute: DIHK), der Deutsch-Fran-
zösischen Industrie- und Handelskammer, Paris, und des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) mit dem
damaligen Außenminister Frankreichs, Alain Juppé,
(Bildmitte) in Bonn. Mit dabei: der damalige Haupt-
geschäftsführer des DIHT, Dr. Franz Schoser (links).
                                    Foto: Müller-Jänsch

Bei der konstituierenden Sitzung der neuen Voll-
versammlung für die Wahlperiode 2017 bis 2022 am
27. April 2017 traf Dr. Jost Prüm seinen Nachfolger und
neuen Ehrenpräsidenten Dr. Richard Weber (rechts) und
den neuen IHK-Präsidenten Dr. Hanno Dornseifer.
                                    Foto: Becker&Bredel
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Saarwirtschaft 08/2017
Standortpolitik

                         Am 23. Juli 2017 konnte am Baumwipfelpfad an der Cloef „Einjähriges“ gefeiert werden. Der Pfad mit seinem Aussichtsturm ist zu einer festen Größe im touristischen Angebot
                         der Region geworden.                                                                                                                          Foto: Tourismus Zentrale Saar

                         Erfolgsbilanz: 20 Jahre
                         Tourismus Zentrale Saarland
                         Von der Montan-Industrie zur lebendigen Urlaubsregion
                         Von Birgit Grauvogel

                         Vor 20 Jahren – im Jahr 1997 – gegründet, schaut die Touris-                           Von der Montanregion zur Urlaubsdestination
                         mus Zentrale Saarland (TZS) in ihrem Jubiläumsjahr auf Er-
                         folgszahlen: Die Zahl der Übernachtungen stieg 2016 auf über                           Die Entwicklungen bestätigen die strategischen Weichen­
                         drei Millionen und war damit so hoch wie noch nie. Auch bei                            stellungen der Vergangenheit. Eine zielgerichtete Marketing­
                         Ankünften gab es 2016 eine positive Meldung: Mehr als eine                             arbeit und der Ausbau der touristischen Themen wie Rad­
                         Millionen Besucher kamen ins Saarland, das bedeutet ein Plus                           fahren, Wandern, Industriekultur und die Kulinarik greifen
                         von 3,8 Prozent bei den Ankünften im Vergleich zum Vorjahr.                            und geben dem Saarland heute ein touristisch erfolgreiches
                         Der Tourismus im Saarland wird immer mehr zu einem wich-                               Profil. Diese Entwicklung ist eng mit der Arbeit der Tourismus
                         tigen Wirtschafts- und Standortfaktor. Das Land spürt die                              Zentrale Saarland mit ihren Gesellschaftern und Partnern zu
                         positiven wirtschaftlichen Effekte: Die Branche erwirtschaf-                           bewerten.
                         tet im Saarland jährlich Bruttoumsätze von 1,4 Milliarden                              Gestartet ist die TZS als Kind des Strukturwandels, als sich der
                         Euro, davon der größte Anteil mit 867,7 Millionen Euro von                             saarländische Wirtschaftsraum einer Zeitenwende stellen
                         Tagesgästen aus dem In- und Ausland und 331 Millionen Eu-                              musste. Jahrhunderte lang prägten Stahl und Kohle Men­
                         ro von Übernachtungsgästen in gewerblichen Betrieben.                                  schen, Natur und Landschaft. Mit dem Niedergang dieser
                         Mittlerweile sind rund 33.000 Menschen touristisch bedingte                            Industrien begann ein unwiderruflicher Strukturwandel: 1986
                         Beschäftigte. Bei den Steuern fließen 100 Millionen Euro dem                           wurde die Völklinger Hütte, einst Arbeitsstätte von bis zu
                         Landeshaushalt und den Kommunen aus tourismusbezogener                                 17.000 Mitarbeitern, stillgelegt. 2012 war Schicht im Schacht,
                         Einkommens- und Mehrwehrsteuer zu.                                                     als das letzte Bergwerk geschlossen wurde.
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1997 wurde die TZS als Landesmarke­                                        Hintergrund: Fakten und Daten
tingorganisation gegründet – als einer
der ersten dieser Art in Deutschland:                                      Die Tourismus Zentrale Saarland wurde
Sie übernimmt seitdem die Aufgaben,                                        1997 als offizielle Marketinggesellschaft
Rahmenbedingungen für die touris­                                          gegründet. Sie versteht sich als Schritt­
tische Arbeit zu entwickeln, die Kräfte                                    macher für die Tourismus­ und Freizeit­
zu vernetzen und Marketingmaßnah­                                          wirtschaft im Saarland und berät politi­
men zu koordinieren und zu bündeln.                                        sche und kommunale Institutionen und
Viele Projekte haben eine Vorlaufzeit                                      Verbände. Außerdem legt sie die strate­
von mehreren Jahren. Wir sind Impuls­                                      gischen Grundlagen fest. Sie wirkt als

                                                                                                                              Saarwirtschaft 08/2017
geber. Unsere Konzepte sind nicht aus                                      Partner, Akteur und Netzwerker bei
der Hüfte geschossen, sondern Ergeb­                                       Reiseveranstaltern sowie bei Bundes­
nisse von analytischen Erhebungen,                                         verbänden im Vorstand und in Fachaus­
Trendbeobachtungen und Umfragen.                                           schüssen.
1999 gab es den ersten touristischen                                       Das Saarland ist der Hauptgesellschafter.
Masterplan mit strategischer Ausrich­                                      Darüber hinaus sind alle Regionen ver­
tung in die Zukunft. Weitergeführt mit                                     treten: der Regionalverband Saarbrü­
der Tourismusstrategie 2015 hieß es für                                    cken, der Saarpfalz­Kreis, der Landkreis

                                                                                                                              Standortpolitik
das Saarland „gemeinsam vom Ge­                                            Neunkirchen, der Landkreis Sankt Wen­
heimtipp zum erfolgreichen Reiseziel“                                      del, der Landkreis Merzig­Wadern sowie
führen. Das 2009 vorgegebene Ziel von                                      der Landkreis Saarlouis. Weitere Partner
2,8 Millionen Übernachtungen wurde                                         sind das Congress Centrum Saar GmbH,
bereits 2014 erreicht.                                                     der ADAC Saarland, der Flughafen Saar­
                                                                           brücken sowie die IHK Saarland.
Lebendige Urlaubsregion
Als junge Urlaubsregion hat das Saar­
land auf eine Strategie der Qualität
und auf gute Infrastrukturen gesetzt.                                                   Weitere Informationen
Seit 2003 arbeiten wir intensiv gemein­                                                 www.urlaub.saarland
sam an den entsprechenden Infra­
strukturen, die von Premium­Wander­
angeboten über Radwege bis zum
Kulturangebot reichen. Mit der touris­
tischen Infrastruktur steigt parallel
auch die Freizeit­ und Lebensqualität                                      Die Autorin
der Saarländer: Sei es am Bostalsee
oder in der Saarland Therme, sei es auf
über 60 Premiumwanderwegen oder                                            Birgit Grauvogel ist seit 2002 Geschäftsführerin
dem flächendeckenden Radwegnetz –                                          der Tourismus Zentrale Saar
wenn die Saarländer Erholung vor
ihrer Haustür suchen, finden sie in­
zwischen Ausflugsziele für jeden
Geschmack in ihrem nahen Umland.

Mit Ambitionen in die Zukunft
Die nächsten zehn Jahre stehen unter
dem Fokus „Wir schaffen Werte mit
Wachstum und Qualität!“ Quantitativ
haben wir uns in der Tourismus­
konzeption 2025 ein messbares ehr­
geiziges Ziel gesteckt. Wir wollen bis
2025 auf 3,3 Millionen Übernach­
tungen kommen und dabei die Wert­
schöpfung steigern.
Auf dem Weg dahin haben sich die
Akteure dafür ausgesprochen, das
Potenzial in der Region nachhaltig und
qualitativ weiterzuentwickeln. So sol­
len beispielsweise die Betriebe profes­
sionalisiert und die Ortsbilder auf­
gewertet werden, damit Gäste und
Saarländer unbeschwerte Tage in der
Region verbringen.
Fazit: Der Tourismus wird mehr denn
je zum starken Wirtschaftsfaktor, um
den Strukturwandel im Saarland zu
meistern.                                 Fotos: Tourismus Zentrale Saar
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                         Nachgefragt bei: Anke Rehlinger
                         Wirtschaftsministerin: TZS hat das Saarland als Reiseland überregional bekannt gemacht

                         Frau Ministerin: 20 Jahre TZS – für Sie      qualität spielerisch zu überprüfen. Zu
                         eine Erfolgsgeschichte?                      nennen ist hier schließlich auch das gut
                         Anke Rehlinger: Ich bin froh, bei der        funktionierende Marketinginstrument
                         Umsetzung unserer Tourismuskonzep­           „Saarland Card“, die das Ministerium
Saarwirtschaft 08/2017

                         tion einen so starken und engagierten        zusammen mit der TZS eingeführt hat.
                         Partner zu haben. Als die TZS gegründet
                         wurde, waren zwei Millionen Übernach­        Frau Ministerin: Wo sehen Sie Schwer-
                         tungen das große Ziel, jetzt liegen wir      punkte des Tourismus im Saarland in
                         bei über drei Millionen. Das spricht für     den nächsten 10 Jahren?
                         sich. Die TZS hat nicht nur gute Ideen       Anke Rehlinger: Die Tourismuskonzepti­
                         beigesteuert, sondern gemeinsam mit          on Saarland 2025 zeigt den roten Faden.
                         dem Wirtschaftsministerium auch die          Wir wollen ein Wachstum mit Augen­
Standortpolitik

                         Zusammenarbeit vieler unterschied­           maß, ich sage immer: „Klasse statt Mas­
                         licher touristischer Partner in unserem      se“. Aber natürlich so, dass wir durchaus
                         Land erfolgreich koordiniert.                mehr Umsätze bekommen, damit die
                         Wichtig ist aber auch, dass es gelungen      Tourismuswirtschaft einen noch stärke­
                         ist, das Saarland als Reiseziel überregio­   ren Beitrag zur saarländischen Wirt­
                         nal bekannter zu machen. In Fachkreisen      schaftskraft leisten kann.                         Anke Rehlinger    Foto: MWAEV/Uwe Bellhäuser
                         wird mittlerweile unser Land direkt mit      Wir wollen beim Naturtourismus punk­
                         den Themen Wander­ und Radtourismus          ten und den Aktivtourismus ausbauen,               Anke Rehlinger: Wir werden wie in den
                         in Verbindung gebracht. Daran ist die        um neue Zielgruppen für uns zu gewin­              vergangenen Jahren sowohl die öffent­
                         TZS mit ihren Saarland­Ständen zum           nen. Natürlich geht es aber auch darum,            liche Infrastruktur als auch private In­
                         Beispiel auf der ITB Berlin sicher nicht     Potenziale des Kongress­ und Messege­              vestitionen in den Tourismus finanziell
                         unschuldig.                                  schäfts sowie des Gesundheits­ und                 fördern. Für dieses Jahr beträgt der
                         Aber es wird auch viel über die saarlän­     Medizintourismus auszuschöpfen.                    Mittelansatz 9,5 Millionen Euro. Das
                         dischen Innovationen geredet. Da wäre        Ich sehe folgende übergeordnete Hand­              Niveau würde ich gerne auch im neuen
                         der TZS­Mängeldetektiv zu nennen. Da­        lungsfelder: Steigerung des Touris­                Haushalt halten.
                         für gab es schon den begehrten Deut­         musbewusstseins, Gründung eines KMU­               Beispielhafte Projekte, die wir mit unse­
                         schen Tourismuspreis. Das Modul ist          Netzwerkes, Installierung eines Ansied­            ren kommunalen Partnern jetzt ange­
                         Bestandteil der „Saarland Touren App“.       lungsmanagements für touristische Pro­             hen wollen, sind das Besucherzentrum
                         Mit ihm werden Schäden an Wegen und          jekte, Aufwertung der Ortsbilder sowie             für den Nationalpark Hunsrück­Hoch­
                         der Beschilderung über Smartphone ge­        Weiterentwicklung der Marken­ und                  wald und den Keltenpark in Otzenhau­
                         meldet und dann bearbeitet.                  Kommunikationsstrategie.                           sen sowie der Ausbau eines Bahntras­
                         Jüngstes Beispiel für Innovation ist der                                                        sen­Rad­ und Freizeitweges zwischen
                         Online­Tourismuslotse. Mit dieser elekt­     Frau Ministerin: Touristische Infrastruk-          Freisen und Nonnweiler.
                         ronischen Informationsplattform bietet       turen brauchen Investitionen, um die
                         die TZS im Auftrag des Wirtschaftsminis­     Qualität zu sichern. Wie sehen die Pla-            Frau Ministerin: In Saarbrücken ent-
                         teriums der Branche die Möglichkeit, via     nungen in der Zukunft für diese Investi-           stehen gleich mehrere neue Hotels –
                         Check­Liste die eigene Dienstleistungs­      tionen aus?                                        wie bewerten Sie die deutliche Erhö-
                                                                                                                         hung der Bettenkapazität?
                                                                                                                         Anke Rehlinger: Es ist ein positives Zei­
                                                                                                                         chen, dass Investoren in der Landes­
                                                                                                                         hauptstadt etwas aufbauen wollen und
                                                                                                                         damit Vertrauen in den Tourismusstand­
                                                                                                                         ort beweisen. Ich habe aber auch Ver­
                                                                                                                         ständnis dafür, dass manche Saarbrücker
                                                                                                                         Hoteliers diese Entwicklung eher kritisch
                                                                                                                         betrachten. Gemeinsames Ziel muss es
                                                                                                                         aber sein, zusätzliche Reiseanlässe zu
                                                                                                                         schaffen. Dabei spielt der Ausbau des
                                                                                                                         Messe­ und Kongresszentrums naturge­
                                                                                                                         mäß eine Rolle. Das ist auch Thema
                                                                                                                         des Koalitionsvertrags: Die Regierungs­
                                                                                                                         parteien wollen die Landeshauptstadt
                                                                                                                         auf der Basis eines wettbewerbsfähigen
                                                                                                                         Gesamtkonzepts neu positionieren, mit
                                                                                                                         einem Schwerpunkt auf Fach­ und Kon­
                                                                                                                         gressmessen sowie die Erschließung
                                                                                                                         neuer Märkte. Die konzeptionellen und
                                                                                                                         planungsrechtlichen Voraussetzungen
                                                                                                                         sollen bis 2019 geschaffen sein.

                                                                                         Foto: Tourismus Zentrale Saar
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Saar-Tourismus weiter auf Wachstumskurs
IHK­Saisonumfrage Tourismus Frühjahr 2017

Die saarländische Hotellerie und Gastro­   Mehrheit der Betriebe in der Hotellerie
nomie kann nach zwei Rekorden in Fol­      (87 Prozent) und Gastronomie (88 Pro­
ge auch in diesem Jahr ihre gute Ge­       zent) geht davon aus, das Vorjahreser­
schäftsentwicklung fortsetzen. Das         gebnis halten oder sogar übertreffen zu

                                                                                                                                         Saarwirtschaft 08/2017
signalisiert die aktuelle IHK­Saisonum­    können. Die gute Gesamtentwicklung
frage, an der rund 120 Unternehmen mit     hat auch positive Auswirkungen auf das
2.100 Beschäftigten teilgenommen ha­       Beschäftigungsniveau. Jeder fünfte Be­
ben. Danach melden 51 Prozent der be­      trieb in der Gastronomie will im weite­
fragten Betriebe in der Hotellerie einen   ren Jahresverlauf sein Personal aufsto­
guten und 37 Prozent einen zufrieden­      cken. „Der Tourismus hat sich in den
stellenden Geschäftsverlauf. Etwas ver­    vergangenen Jahren zu einer wichtigen
haltener, aber dennoch überwiegend         Stütze der Saarwirtschaft entwickelt.

                                                                                                                                         Standortpolitik
freundlich ist die Stimmung in der Gast­   Geplante Neuinvestitionen zur Auswei­
ronomie. Hier berichten 37 Prozent über    tung der Bettenkapazitäten deuten da­
eine gute und knapp die Hälfte über        rauf hin, dass die Entwicklung noch lan­
eine befriedigende Geschäf tslage.         ge nicht ausgereizt ist. Dennoch ist der
Grund für die positiven Einschätzungen     Erfolg kein Selbstläufer. Insbesondere
sind steigende Umsätze: Knapp ein Drit­    die vielen kleinen inhabergeführten Be­
tel der Hotelbetriebe konnte nach dem      triebe müssen in mehr Qualität investie­
Rekordjahr 2016 seinen Umsatz noch­        ren. Zudem gilt es, die Chancen der Di­
mals steigern. In der Gastronomie liegt    gitalisierung zu nutzen. Hierzu bieten
dieser Wert mit 35 Prozent sogar noch      wir mit dem kostenfreien Angebot des
etwas höher. Mit Blick auf die kommen­     Online­Tourismuslotsen eine wertvolle
den sechs Monate ist die Branche wei­      Hilfestellung“, so IHK­Hauptgeschäfts­
terhin optimistisch. Die überwiegende      führer Dr. Heino Klingen.         b SaWi                     Fotos: Tourismus Zentrale Saar

Touristischer Radverkehr: Investitionen zahlen sich aus
Das touristische Radwegenetz im Saar­                                                 „Die Wertschöpfung durch Radtouristen
land schneidet bei Radtouristen gut ab.                                               beträgt etwa 6,6 Millionen Euro. Die
Das ist das Ergebnis einer Radverkehrs­                                               Kosten für Neubau, Unterhaltung und
analyse, die Wirtschaftsministerin Anke                                               Marketing im SaarRadland betragen
Rehlinger im vergangenen Jahr gemein­                                                 jährlich je nach Neubauanteil zwischen
sam mit der Tourismus Zentrale in Auf­                                                1,7 und 2,4 Millionen Euro, sind aber gut
trag gegeben hat. Demnach würden                                                      investiertes Geld“, so die Ministerin wei­
mehr als 80 Prozent der Radreisenden                                                  ter. Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin
das Saarland als Radland weiterempfeh­                                                der Tourismus Zentrale: „Mit den Zäh­
len.                                                                                  lungen und Befragungen im Rahmen
Positiv fällt den Radtouristen vor allem                                              der Radverkehrsanalyse wurde erstmals
die Beschilderung im saarländischen                                                   eine umfangreiche Datenbasis geschaf­
Radwegenetz auf: Rund 90 Prozent der                                                  fen, die uns als Grundlage für die
Befragten bewerteten die Ausschilde­                                                  Weiterentwicklung und Vermarktung
rung der Radwege als sehr gut oder gut.                                               des Radwegenetzes dient.“
Auch die Gesamtinfrastruktur wurde in                                                 Im Rahmen der Radverkehrsanalyse
89 Prozent der Befragungen mit sehr                                                   führte die Tourismus Zentrale im Zeit­
gut oder gut bewertet. Wirtschafts­                                                   raum von April bis Oktober 2016 an fünf
ministerin Anke Rehlinger sieht die Er­                                               Standorten im Saarland Radverkehrs­
gebnisse der Radverkehrsanalyse als                                                   messungen mit Dauerzählgeräten durch.
Ansporn, weiter in die touristische Rad­                                              An zwölf saarländischen Standorten
infrastruktur zu investieren: „Der Rad­                                               wurden temporäre Messungen mit
tourismus ist ein wesentlicher Faktor im                                              mobilen Zählgeräten durchgeführt. Mit
saarländischen Tourismus. Die Verkehrs­                                               den Messungen konnten hochgerechnet
analyse ist ein gutes Instrument, um das   Auch über das Ausgabeverhalten der         auf ein Jahr 745.000 Radfahrer gezählt
bestehende Angebot weiter zu ver­          Radtouristen gibt die Verkehrsanalyse      werden. Bezogen auf das gesamte tou­
bessern. Mit ihr können wir uns besser     Aufschluss: Tagestouristen, die mit dem    ristische Radwegenetz kann von rund
an den Bedürfnissen der Radtouristen       Rad im Saarland unterwegs sind, geben      1,5 Millionen Radfahrern im Jahr aus­
orientieren, etwa indem wir wenig fre­     im Durchschnitt rund 16 Euro täglich       gegangen werden. Im Rahmen der Rad­
quentierte Wege mit einem ausreichen­      aus. Radreisende, die zusätzlich eine      fahrerbefragung wurden rund 1.800
den Angebot an Rastmöglichkeiten           Übernachtung gebucht haben, geben          Radfahrerinnen und Radfahrer befragt.
attraktiver machen.“                       im Schnitt 76,50 Euro pro Tag aus.                                                 b SaWi
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                         „Almhütte­Bergmannsalm“:
                         Auf der Berghalde wohlfühlen wie auf der Alm
                         Das gastronomisch wie touristisch sehr
                         ambitionierte Projekt „Almhütte­Berg­
                         mannsalm“ auf dem Haldenplateau der
                         früheren Grube Reden ist im Rahmen
                         einer Feierstunde Anfang Juli seiner Be­
Saarwirtschaft 08/2017

                         stimmung übergeben worden.
                         Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der
                         Strukturholding Saar (SHS), Staatssekre­
                         tär Jürgen Barke, hat das im alpenlän­
                         dischen Stil erbaute Gebäude eröffnet.
                         „Wir freuen uns, dass wir mit der neuen
                         Almhütte in Reden neben der Saarland
                         Therme in Rilchingen und dem Ferien­        Mit neuer und erweiterter Gastronomie, einem neuen Spielplatz und weiteren geplanten Attraktionen, kann sich
Standortpolitik

                         park am Bostalsee ein weiteres touristi­    auf der Redener Halde in unmittelbarer Nähe des Praehistoriums ein neues touristisch nutzbares Areal entwickeln.
                                                                     Unser Bild entstand bei der Eröffnung der neuen „Alm“ und zeigt (v. l. n. r.) die Betreiber: Tom Schwarz, Hilde Groß,
                         sches Großprojekt in Regie der SHS­
                                                                     Guido Geiger, Christine Geiger und Lisa-Marie Geiger.                                             Foto: Andreas Engel
                         Gruppe seiner Bestimmung übergeben
                         können“, so Barke. Die Tourismusbran­       Die Geschäf tsführer der SHS, Rita                          Die beiden Gastronomen Guido Geiger
                         che sei so stark wie nie zuvor, die Über­   Gindorf­Wagner und Bernd Therre, zeig­                      und Tom Schwarz wollen die große Auf­
                         nachtungszahlen stiegen permanent,          ten sich stolz über die schnelle Fertig­                    gabe stemmen, das Haldenplateau zu
                         freute sich der Staatsekretär. Umso         stellung des neuen Projektes. „Der Bau                      bewirtschaften. Bis zu 160 Gäste finden
                         wichtiger sei es, den Gästen interessante   der Hütte und der Gesamtanlage auf                          im großen Gastraum auf rund 166 Qua­
                         Ausflugsziele anbieten zu können.           der Bergehalde hat unsere Gesellschaft                      dratmetern Platz, der kleine Gastraum
                         Das nun fertiggestellte Ensemble mit        vor große Herausforderungen gestellt,                       bietet noch einmal auf rund 110 Qua­
                         Hütte, Schirmbar, Biergarten und dem        vor allem was die kurze Bauzeit be­                         dratmetern Platz für 60 Gäste. Dazu
                         Themen­Spielplatz werde erfolgreich         trifft“, sagte Therre in der Feierstunde.                   kommen zwei Terrassen mit Schirmbar
                         zur Weiterentwicklung des Tourismus im      In nur 23 Wochen wurde das Projekt re­                      und Biergarten. 1.000 Gäste können ver­
                         Saarland beitragen, so Barke weiter.        alisiert.                                                   sorgt werden.            b Andreas Engel

                            Die Renault Business Kombination

                            Bringt Ihr Geschäft in Fahrt

                            z.B. Renault Megane Grandtour Life Energy TCe 100

                         Renault Mégane Grandtour Life ENERGY TCe 100: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 6,7; außerorts: 4,6; kombiniert: 5,4; CO2-
                         Emissionen kombiniert: 120 g/km. Gesamtverbrauch für die beworbenen Modelle kombiniert (l/100 km): 6,2 – 3,4; CO2-Emissionen
                         kombiniert: 140 – 90 g/km (Werte nach EU-Messverfahren).

                                                                                           Ihr Business-Partner
                                                                                           Segura Automobile Gmbh
                                                                                           Renault & Dacia Händler
                                                                                           Zeppelinstraße 4a,
                                                                                           66740 Saarlouis
                                                                                           Tel.: 06831 - 949 790                                     www.segura.de
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                                                                                                                                                       Saarwirtschaft 08/2017
Der Rapper EstA auf der Alten Brücke in Saarbrücken.                                                                       Fotos: Saarland-Marketing

Saarland-Marketing und Rapper EstA

                                                                                                                                                       Standortpolitik
stellen neuen Saarland-Song vor
Mit seinem Saarland-Song bekennt sich                  Song fürs Saarland machen und den            setzung unterstützt. Das hat mich natür­
der Saarbrücker Rapper EstA nicht nur                  Leuten zeigen, warum es hier im Saar­        lich sehr gefreut. Ich denke, das ist auch
zu seiner Heimat. Er liefert auch die ent-             land so geil ist.“ Und dann haben wir        etwas, was es nur hier im Saarland gibt.
sprechenden Gründe, warum es hier am                   uns an die Arbeit gemacht.                   Hier erhält man Unterstützung von allen
Schönsten ist. Beim Saarspektakel und                                                               Seiten.
dem größten YouTube-Festival Süd-                      Und was genau ist hier so toll am Leben?
westdeutschlands – dem TubeFestival-                   EstA: Wir sind ein kleines Land, aber        Wie sah die Unterstützung aus?
performte er die Sommerhymne unse-                     brauchen uns definitiv nicht verstecken.     EstA: Wir waren uns gleich einig, dass
res Bundeslandes, die auch Teil der im                 Im Gegenteil: Ich bin stolz auf die saar­    wir ein Video für den Song drehen müs­
Juli erschienenen Motion EP sein wird,                 ländische Mentalität und kulturelle Viel­    sen. Das wurde dann auch kurze Zeit
live. Das Saarland-Marketing unter-                    falt, auf Erfolgsgeschichten, die im Saar­   später umgesetzt. Das Video läuft ja
stützt die Verbreitung des Musikvideos                 land ihren Anfang nahmen und ich             auch bereits auf den Kanälen des Saar­
durch Nutzung der Social Media Kanäle                  fühle mich in der Heimat einfach sehr        land­Marketings und es ist echt krass
des Landes. Über seine Motivation und                  wohl. Eigentlich hab ich viele Aspekte       geworden. Wir haben quasi eine kom­
Hintergründe des Projektes berichtet er                bereits in dem Song verarbeitet. Aber es     plette Saarland­Rundfahrt gemacht und
im Interview mit der „Saarwirtschaft“:                 gibt natürlich noch viel mehr. Wenn man      an zwei Tagen ziemlich viele, tolle Spots
                                                       das alles in einen Song packen würde,        im Land abgedreht, um auch die Vielfalt
Du bist Saarländer, lebst und arbeitest                hätte das Lied bereits Albumlänge.           einzufangen, die das Saarland zu bieten
aber mittlerweile in Berlin. Auf Spotify                                                            hat. Und ich denke, das Ergebnis kann
bringst du es auf beachtliche 90.000                   Wie kam es dann dazu, dass das Lied of-      sich wirklich sehen lassen.
Hörer monatlich, sprichst mit deinen                   fiziell ins Saarland-Marketing integriert
Texten vor allem junge Menschen an.                    wurde?                                       Man sagt nicht umsonst „Großes ent-
Wie ist die Idee zu dem Saarland-Song                  EstA: Ich habe direkten Kontakt zum          steht immer im Kleinen.“ Noch eine
entstanden?                                            Saarland­Marketing gesucht. Weil die         Frage zum Abschluss: Wo kann man dich
EstA: Ursprünglich war das Ganze etwas                 Wege hier so kurz sind, kam es auch          in Zukunft sehen oder hören?
anders gedacht. Ich wollte mich mit dem                recht schnell zu einem ersten Treffen.       EstA: Ich bin gerade in der Promophase
Song eigentlich an Jan Böhmermann                      Ich hab den Song dann dem Saarland­          für den Release meiner neuen „Motion
richten, der das Saarland nun schon                    Marketing vorgestellt. Damals war das        EP“. Der Saarland­Song ist auch ein
öfters durch den Kakao gezogen hat.                    noch die Rohversion des Songs. Dennoch       Teil davon. Es war mir wichtig, meine
Irgendwann meinte ein Freund dann zu                   hat er den Beteiligten gefallen und sie      Wurzeln auch nach Außen hin zur Schau
mir: „Du, lass uns doch einen richtigen                haben mich dann bei der weiteren Um­         zu stellen und nicht nur im Saarland.
                                                                                                    Die EP kam im Juli raus. Einfach mal rein­
                                                                                                    hören.

                                                                                                    Neugierig? Das Musikvideo zum neuen
                                                                                                    Saarland­Song von EstA gibt es hier:

                                                                                                    facebook.de/saarland.de
                                                                                                    youtube.de/saarlandkanal

                                                                                                               Weitere Informationen
                                                                                                               Christoph Lang
                                                                                                               Saarland-Marketing
                                                                                                               Tel.: 0681 9520 495
                                                                                                               E-Mail: saarlandmarketing@saaris.de
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                         Wassercent nicht erhöhen, sondern abschaffen!
                         IHK und VSU kritisieren Ankündigung der Landesregierung

                         Die IHK Saarland und die Vereinigung                   „Wassercent“ belastet die Saarwirt­         Schritt, um der Saarwirtschaft in der
                         der Saarländischen Unternehmensver­                    schaft mit rund 3,3 Millionen Euro jähr­    Breite künftig bessere Rahmenbedin­
                         bände (VSU) haben die von der Landes­                  lich und verursacht zusätzliche Bürokra­    gungen zu bieten“, so VSU-Hauptge­
                         regierung angekündigte Erhöhung des                    tiekosten“, so IHK-Hauptgeschäftsführer     schäftsführer Joachim Malter.
Saarwirtschaft 08/2017

                         Wa s s e r e n t n a h m e e n t g e l t s ( „Wa s ­   Dr. Heino Klingen.                          IHK und VSU weisen darauf hin, dass die
                         sercent“) kritisiert und die Forderung                 Anstatt die Standortkosten weiter zu        Höhe des Wassercents im Saarland be­
                         nach einer Abschaffung bekräftigt. „Be­                erhöhen, sollte die Devise der saarländi­   reits heute mit 7 Cent je Kubikmeter
                         reits heute haben die saarländischen                   schen Wirtschaftspolitik deshalb lauten:    über dem Durchschnitt der Flächenlän­
                         Unternehmen im Vergleich zur bundes­                   Standortschwächen beseitigen – Stand­       der (6,41 Cent/m³), die ein Wasserent­
                         deutschen Wirtschaft erhebliche Wett­                  ortvorteile ausbauen. „Die Landesregie­     nahmeentgelt erheben, liegt. In Bayern,
                         bewerbsnachteile zu schultern, die im                  rung sollte dem Beispiel anderer Bun­       Hessen und Thüringen werden Unter­
                         Wesentlichen aus einer überdurch­                      desländer folgen und den ohnehin            nehmen und Bürger mit dieser Abgabe
Standortpolitik

                         schnittlich hohen Abgabenbelastung                     ökologisch wirkungslosen Wassercent         nicht belastet.                b SaWi
                         resultieren. Allein der so genannte                    zügig abschaffen. Dies wäre ein erster

                         VEWSaar und VKU-Landesgruppe Saarland lehnen
                         geplante Erhöhung des Grundwasserentnahmeentgelts ab
                         VEWSaar und VKU-Landesgruppe Saar­                     ministerium auch nachgewiesen. Nach         Aus Sicht des Vorsitzenden der VKU-­
                         land lehnen die geplante Erhöhung des                  Darstellung von Stefan Kunz, stellvertre­   Landesgruppe Saarland, Dr.-Ing. Ralf
                         Grundwasserentnahmeentgelts ab und                     tender Vorsitzender der VKU-Landes­         Levacher, sei die geplante Erhöhung des
                         haben ihre Forderung, das Entgelt ganz                 gruppe Saarland, sei die Lenkungswir­       bislang zweckgebundenen GWEE ange­
                         abzuschaffen wiederholt. Eine ökologi­                 kung der Abgabe hin zu einem noch           sichts der Haushaltsnotlage des Landes
                         sche Begründung für eine Grundwasser­                  niedrigeren Wasserbrauch im Saarland        und der damit verbundenen Auflagen in
                         abgabe sei objektiv nicht gegeben, so                  nicht erforderlich. Der Pro-Kopf-Ver­       erster Linie nur finanzpolitisch moti­
                         Dr. Joachim Meier, stellvertretender Vor­              brauch im Saarland liege bereits 12 Pro­    viert. Offenbar möchte das Saarland als
                         sitzender des VEWSaar e. V.. Im Saarland               zent niedriger als im Bundesdurch­          Haushaltsnotlageland zusätzliche Ein­
                         stehe Grundwasser in ausreichendem                     schnitt. Zudem führe eine zusätzliche       nahmen zum Länderfinanzausgleich ge­
                         Maße zur Verfügung. Durch die Vernet­                  Belastung der Kunden in der von der         nerieren.
                         zung der Versorgungssysteme könnten                    Landesregierung angedachten Höhe            Die beiden Landesverbände fordern,
                         alle 40 Wasserversorgungsunternehmen                   nicht zu einem spürbaren Minderver­         wie in der Vergangenheit bereits ge­
                         auch darauf zugreifen. Die ökologisch                  brauch. Die Trinkwasserabgabe im Saar­      schehen, die zweckgebundene Verwen­
                         verträgliche Nutzung sei durch die Um­                 land sei u. a. aufgrund des demografi­      dung der Mittel, da dies nach deren
                         setzung des ökologischen Wasserver­                    schen Wandels schon seit Jahrzehnten        Kenntnis jedoch nicht immer der Fall
                         sorgungskonzepts durch das Umwelt­                     ohnehin rückläufig.                         gewesen sei.                    b SaWi

                           Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer IHK?
                           Sagen Sie uns Ihre Meinung?
                           Seit Juni fragen die IHKs unter Feder­               tungen fließt ein in einen ständigen         Unsere Bitte an alle Unternehmer,
                           führung des DIHK bei Inhabern und                    Überprüfungs- und Optimierungs­              ­In­haber und Geschäftsführer: Sollten
                           Geschäftsführern von IHK-Mitglieds­                  prozess. Ziel ist es, die Mitgliederbin­    Sie zu den „Ausgewählten“ gehören,
                           unternehmen nach, wie zufrieden sie                  dung zwischen IHK und Unternehmen           die um ein Interview gebeten werden,
                           sind. Damit wollen die IHKs heraus­                  zu verbessern. Die IHKs haben die           ­nehmen Sie bitte Ihr demokratisches
                           finden, wie ihre Leistungen bei den                  Agentur forum! GmbH beauftragt, von          Recht wahr. Geben Sie Ihre Beurtei-
                           Mitgliedern ankommen.                                allen IHK-Mitgliedsunternehmen per           lung ab. Ihre Meinung ist uns wichtig.
                           Sind Ihnen die IHK-Aufgaben bekannt?                 Telefoninterview bundesweit 2.000
                           Nutzt die Wirtschaft die IHK-Dienst­                 Unternehmen zu befragen.
                           leistungen? Wie zufrieden sind die Un­               Firmen aus allen Regionen, Branchen
                           ternehmer mit der Arbeit ihrer IHK?                  und Betriebsgrößengruppen sind da­
                           Die anschließende Analyse der Bewer­                 bei repräsentativ vertreten.                Vielen Dank!
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Weitere Belastungen durch Vereinheitlichung
der Übertragungsnetzentgelte
IHK und VSU erwarten Zusatzkosten für das Saarland
in zweistelliger Millionenhöhe durch Einigung beim NEMoG

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Die Einigung im Streit um die bundes­      Nordosten Deutschlands nach Bayern          u n d V SU e i n e M e h r b e l a s tu n g i n
weite pauschale Vereinheitlichung der      und Baden-Württemberg transportieren        zweistelliger Millionenhöhe mit steigen­
Übertragungsnetzentgelte über das so       sollen. „Auch wenn diese bundesweite        der Tendenz. „Nach der angekündigten
genannte Netzentgeltmodernisierungs­       Umwälzung der Übertragungsnetzent­          Erhöhung des Grundwasserentnahme­
gesetz (NEMoG) wird zu einer weiteren      gelte erst ab 2019 kommt und die            entgeltes durch die Landesregierung ist
Belastung der saarländischen Stromver­     Angleichung auf einen Zeitraum von          die nicht kostenverursachungsgerechte
braucher führen. Bislang wurden die        vier Jahren gestreckt wird, sind derarti­   Entscheidung beim NEMoG eine weitere
Kosten für den Ausbau der Übertra­         ge Kostensteigerungen Gift für das In­      Zukunftshypothek für den Wirtschafts­

                                                                                                                                         Standortpolitik
gungsnetze nur in dem Netzgebiet fäl­      dustrieland Saarland“, so IHK-Hauptge­      standort“, so Joachim Malter, Hauptge­
lig, in dem dieser auch tatsächlich er­    schäftsführer Dr. Heino Klingen.            schäftsführer der VSU. „Stück für Stück
folgte. Künftig sollen diese Lasten aber   Besonders betroffen sind nach einer ers­    wird so die Wettbewerbsfähigkeit der
auf alle Stromkunden verteilt werden.      ten Einschätzung industrielle Stromver­     Unternehmen belastet und Investitionen
Damit zahlen dann auch Saarländer für      braucher mit einem jährlichen Strom-        erschwert.“                             b SaWi
den Bau und Betrieb von Stromtrassen,      verbrauch von mehr als einer Gigawatt­
die Windstrom aus dem Norden und           stunde (GWh). Insgesamt erwarten IHK

VEWSaar bewertet Beschluss zum Netzentgeltmodernisierungs-
gesetz in Summe als kritisch für das Saarland
Der VEWSaar – Verband der Energie-         Ausnahmeregelungen für besonders            Die vom Bundestag beschlossene Fort­
und Wasserwirtschaft des Saarlandes        energieintensive bzw. außenhandelsab­       schreibung der vermiedenen Netzent­
e.V. verfolgt die Beschlussfassung des     hängige Betriebe des Produzierenden         gelte für bestehende konventionelle
Deutschen Bundestages zur Modernisie­      Gewerbes etwas entschärft würden. Die       Kraftwerke und Kraft-Wärme-Kopp­
rung der Netzentgelte im Stromsektor       saarländischen Netzkunden würden            lungsanlagen ist aus Sicht des VEWSaar
trotz etlicher Veränderungen im Gesetz­    aber dennoch in der Endphase wesent­        zu begrüßen. Solche dezentralen An­
gebungsverfahren mit Sorge. Dr. Hanno      liche Verlierer der Angleichung der         lagen sind steuerbar, tragen zur Netz­
Dornseifer, Vorstandsvorsitzender des      Übertragungsnetzentgelte sein und           stabilität bei und leisten auch in Zeiten
VEWSaar: „Im Vergleich zum Status quo      müssten voraussichtlich eine zusätzliche    der Energiewende erhebliche Beiträge
verursacht das Artikelgesetz für die       Belastung von rund 30 Millionen Euro        zur Vermeidung von Kosten in vorge­
Netznutzer und Kraftwerke im Saarland      pro Jahr tragen. Hinzu komme, dass für      lagerten Netzinfrastrukturen. Die für
mehr Nach- als Vorteile“.                  die Übertragungsnetzbetreiber im Er­        den regionalen Kraftwerkspark wichtige
Der Kompromiss der Großen Koalition in     gebnis nur noch geringe ökonomische         Bestandsschutzregelung wird allerdings
Berlin sieht vor, die Stromübertragungs­   Anreize für einen kosteneffizienten         durch das Einfrieren der vermiedenen
netzentgelte in fünf Stufen bis zum Jahr   Netzbetrieb und Netzausbau verblie­         Netzentgelte auf dem Niveau des Jahres
2023 bundesweit anzugleichen. Dorn­        ben. Durch die schrittweise Vereinheit­     2016 und einzelne Abzugsfaktoren bei
seifer wies darauf hin, dass die Mehrbe­   lichung der Entgelte vermindere sich der    der Kalkulationsmethode aufgeweicht.
lastungen für die saarländischen Netz­     Effizienzdruck auf hochpreisige Übertra­                                       b SaWi
kunden in der Anfangsphase und durch       gungsnetzbetreiber.
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