Handeln für die Stadt und die Region - SONDERTHEMA - DAS WERBEPORTAL
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OKTOBER 2014 Wettbewerbsfähig durch www.ihk-niederbayern.de Weiterbildung Niederbayern wieder stark Vier unter Bayerns „Best 50“ Steuerliche Verschonung des Betriebsvermögens notwendig SONDERTHEMA Handeln für die Stadt und die Region SCHWERPUNKTHEMA Ausbildungsstart 2014
AZ NISSAN QASHQAI. N S I E S C H O N... W U S STE K W E I N S U V I ST?1 ERSTER ENTDECKEN. S J E DE R 6. F L OT TE N- P ...DAS YNAMIK UND SICHERHEIT NEU. PP TI R olgs- SE s E r f UN a Jetzt d ll testen €1 mode ,– € FAKTEN ZUM NEUEN NISSAN QASHQAI Nummer 1 in Europa im Flottenmarkt SUV „SUV-Favoriten: An der Spit- ze dieser Fahrzeugkategorie steht der Nissan Qashqai...“ - Auto Flotte online, 28.02.14 Nummer 1 im Land QASHQAI Der NISSAN Qashqai (MJ 10) war im Jahr 2013 mit 26.710 Fahrzeugen der meistverkaufte SUV in Autonomer Einpark-Assistent Fernlicht-Assistent Deutschland vor dem BMW Notbrems-Assistent X1 und dem Skoda Yeti. - Kraftfahrtbundesamt 2013 NE ANZAHLUNG UND MIT NUR 1,99 % EFFEKTIVEM JAHRESZINS!1 Bester Verbrauch in seiner Klasse Kombiniert nur 3,8 Liter pro 100 km. Qashqai Visia monatlich nur FINANZIERUNG 1,5l Diesel, OHNE ANZAHLUNG UND MIT 81 kW (110 PS) Das sagt die Presse Listenpreis 18.690,- € * NUR 1,99 % EFFEKTIVEM JAHRESZINS!1 189,-€ „Wetten, dass Nissan die 16.290,-€ Erfolgs-Story mit dem neu- 225,- €* brutto en Qashqai fortschreibt? Der ohne Anzahlung kompakte Hochsitz sieht gut 19.385,-€ brutto aus, ist richtig fein verarbei- tet, gut ausgestattet – und noch bezahlbar.“ - Auto Bild, Seite 20, 08.06.14 Berganfahr-Assistent Klima Radio/CD „Die Ausstattung ist gigan- Bluetooth LED-Tagfahrlicht Start-/Stopp-System tisch“ Tempomat Multifunktionslenkrad Chassis Control - Auto Bild, Seite 24, 28.03.14 Gesamtverbrauch l/100 km: innerorts 4,2, außerorts 3,6, kombiniert 3,8; CO -Emissionen: kombiniert 99,0 g/km (Messverfahren gem. EU-Norm), Effizienzklasse A+. Abb. zeigen 2Sonderausstattungen. Angebote für Gewerbetreibende. Leasingraten und Kaufpreis zzgl. MwSt. und Fracht, Leasingraten zzgl. Fracht in Höhe von 663,86 € netto, *Leasing über unsere Hausbank: 0,- € Leasingsonderzahlung; Laufzeit: 60 Monate, Laufleistung: 15.000 km p.a. 1Quelle: kfz Betrieb, 27.05.13 Fragen Sie Ihren NISSAN Händler nach seinen aktuellen Angeboten. www.autohimmel-bayern.de Dingolfing, Landshut Autohaus Bleicher GmbH Autovertrieb Deggendorf GmbH Auto Diem ZwNL Autohaus MKM Huber GmbH Autohaus Oswald Passau GmbH Autohaus Priller Vertriebs GmbH www.auto-bleicher.de www.nissan-deggendorf.de www.autohaus-diem.de www.autohaus-oswald.de www.autohaus-priller.de Tel.: 0 94 21/55 08-0 Tel.: 09 91/37 41 04-0 Tel.: 0 87 21/7 81 87-0 Tel.: 08 51/9 56 44-0 Tel.: 0 87 31/79 93 Tel.: 08 71/1 43 54 44 QR-Code
EDITORIAL Berufliche Bildung Hören Sie dazu den Podcast – Kommentar www.ihk-niederbayern.de/podcast schafft Mehrwert für alle Der Wettbewerb um qualifizierte Fach- vorgebracht hat, beneidet. Denn diese kräfte ist härter geworden. Insbeson hervorragend ausgebildeten Praktiker dere kleine und mittlere Unternehmen sind ein zentraler Wettbewerbsvorteil, haben zunehmend Schwierigkeiten, für den die Konkurrenz nicht ohne Weiteres ihre Ausbildungsplätze den geeigneten kopieren kann. Nachwuchs zu finden. Zwei Trends sind Wenn diesem überaus erfolgrei- für die aktuelle Situation ausschlagge- chen System der beruflichen Bildung der bend: die demografiebedingt rückläufige Nachwuchs ausgeht, steht damit nicht Zahl an Jugendlichen und die Tatsache, nur die Wettbewerbsstärke unserer Be- dass immer mehr Schulabgänger ein triebe auf dem Spiel, sondern es wird ein Hochschulstudium beginnen. Diese Ent- Verlust an Wohlstand und sozialer Si- wicklungen stellen die Betriebe vor cherheit riskiert. Deswegen müssen wie- große Herausforderungen, denn lang- der mehr junge Menschen für eine duale fristig schmilzt dadurch die Mitarbeiter- Ausbildung gewonnen werden. Daneben Hans Graf basis. Um eines klar zum Ausdruck zu gilt es, auch möglichst viele der leis- bringen: Die Wirtschaft braucht hoch tungsschwächeren und benachteiligten qualifizierte Akademiker und starke Jugendlichen fit für das Berufsleben zu Hochschulen. Das steht außer Frage! machen. Aber: Der Großteil des Fachkräftebedarfs Die Sicherung der Fachkräftebasis der heimischen Unternehmen bezieht ist eine der wesentlichen Herausforde- sich auf beruflich Qualifizierte. Wie bei rungen, die es zu meistern gilt. Nur so so vielen Dingen kommt es auch hier auf können die Unternehmen und der Wirt- die richtige Mischung an. Ein gesunder schaftsstandort insgesamt weiter im Mix aus Hochschulabsolventen und pra- Wettbewerb erfolgreich sein. Um dabei xisnahen Mitarbeitern mit Aus- und die Stärken der beruflichen Bildung voll Weiterbildungsabschlüssen ist eine we- nutzen zu können, müssen alle Profi- sentliche Säule des wirtschaftlichen Er- teure dieses Systems – also Unterneh- folgs der Unternehmen und des Stand- men, Arbeitnehmer und der Staat – ver- orts Niederbayern. stärkt in dieses Modell investieren. Diese Trotz des schwierigen Umfelds in Investitionen lohnen sich, denn berufli- den vergangenen Jahren hat sich die che Bildung schafft einen Mehrwert für deutsche Wirtschaft stabil entwickelt – alle. gerade im Vergleich mit anderen Län- dern. Und das hat seinen Grund! Die hohe Leistungsfähigkeit unseres berufli- chen Bildungssystems ist bei anderen Nationen nicht unbemerkt geblieben. Längst werden wir weltweit um unsere Hans Graf Fachkräfte und das System, das sie her- IHK-Vizepräsident Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 3
INHALT 8 26 3 EDITORIAL NIEDERBAYERN 19+65 BEKANNTMACHUNGEN AKTUELLES WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG 6 Einladung zu den Unternehmergespächen 26 B ayerns Best 50 Vier Preise gingen nach Niederbayerische Wirtschaft trifft Bundespolitik Niederbayern 7 Deutsches Gebrauchsmuster im praxisorientierten Unter den Preisträgern waren mit den Firmen mymuesli Vergleich mit deutschem Patent GmbH mit Sitz in Passau, SCS Supply Chain Services AG aus Schönberg, Semmer Spedition GmbH aus Nieder- winkling und Spanner RE² GmbH mit Sitz in Neufahrn vier FOCUS niederbayerische Unternehmen vertreten. Wettbewerbsfähig durch Weiterbildung PERSONEN 27 8 DQR – neues Instrument für Personaler HOCHSCHULEN 28 Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) wurde einge- führt, um Berufs- und Bildungsabschlüsse in Deutschland 50 WIRTSCHAFTSJUNIOREN und in Europa besser vergleichen zu können. Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig. BETRIEBLICHE PRAXIS 9 Von der Zeitarbeitskraft zum BMW-Mitarbeiter 10 Industrietechniker und Industriemanager RECHT UND STEUERN schließen Lücke 54 IHK-Steuerinfo 54 Erfinderberatung 56 Verschonung von Betriebsvermögen sichert Arbeitsplätze PANORAMA 57 Mehrwertsteuer auf elektronische Dienstleistungen neu geregelt 11 Neues aus Berlin und Brüssel 57 Über neues Insolvenzrecht informiert 12 Wie ein Gehalt entsteht 58 Adressbuchschwindel und andere Formen unlauterer Werbung Titelbild: Wolfgang Siewert, Bonn und andresinfinite/fotolia.de 14 Neuer Donau-Panoramaweg offiziell eröffnet 58 Steuererhöhungen – und es gibt sie doch SONDERTHEMA BETRIEBSWIRTSCHAFT HANDELN FÜR DIE STADT UND DIE REGION 59 IHK-Beratertage 60 Unternehmens- und Kooperationsbörse 15 Standortqualität sichern 61 Nachfolge regeln – Innovationskraft erhalten! für ein attraktives Niederbayern 62 Neue Sachverständige vereidigt 16 Interview mit Petra Steinberger, Vorsitzende des IHK-Handelsausschusses 17 Regionalität – das neue Bio? 18 Stadtmarketingpreis 2014 Niederbayern sehr erfolgreich 4 www.ihk-niederbayern.de
OKTOBER 2014 49 70 BILDUNG 63 Zeugnisfeier für mehr als 250 erfolgreiche FIRMENREPORT Absolventen 64 27 Industriemeister Glas erhielten ihre Zeugnisse Was sich in Niederbayerischen Firmen bewegt 91 IHK-Akademie Seminare und Lehrgänge Beispielsweise beim Papierwerk Landshut Mittler GmbH, die seit Jahrzehnten zu den Innovationsträgern der INTERNATIONAL Branche gehört. 67 Bavaria goes Gulf 30 Kurz & Knapp aus den Unternehmen INNOVATION UND UMWELT 32 Personalien 68 Das erwartet die Unternehmen 34 Arbeitsjubilare oder wem nützt die EEG-Novelle? 37 Existenzgründer des Monats Q-Bar 69 IHK informierte über Möglichkeiten der 38 Regentalbahn 125-jähriges Bestehen Eigenstromerzeugung 38 Pellet-Zentrum Vogl Vierten Standort eröffnet 39 Moll GmbH Weiterhin auf Erfolgskurs 39 Pfleiderer Teisnach Investitionsoffensive 40 Draxinger GmbH Zehn Millionen Euro Umsatz SCHWERPUNKTTHEMA 70 40 HEWA-Elektronik 3-D-Technik 41 Oberbank AG Vierte Filiale in Eggenfelden START IN DAS 41 Bressner GmbH Ausstellungsräume präsentiert AUSBILDUNGSJAHR 2014 42 IFB Eigenschenk Firmenjubiläum 42 PICCO’s 3D World Große 3D-Ausstellungen Auf dem niederbayerischen Ausbildungsmarkt spitzt sich 43 Immobilien Hallabrin 30 Jahre im Dienst die Lage für viele Unternehmen zu: Die Ausbildungs 43 Kasberger Baustoff stellt sich neu auf bereitschaft der Betriebe ist ungebrochen hoch, aber es 44 Michael Absmeier feiert Jubiläum und Umzug wird zunehmend schwieriger, den passenden Fachkräfte- 44 Werbewelt & Werbeportal Axmann nachwuchs zu finden. Neues Business-Netzwerk für Bayern 45 Bayer + Riedl Wachstumskurs fortgesetzt Viele Betriebe suchen Auszubildende 72 45 Gigler Elektronik GmbH expandiert 73 Neue IHK-Broschüre „AUSBILDEN aber sicher!“ 46 Minitüb GmbH In 100 Ländern erfolgreich 74 Aktive Unternehmen finden leichter Azubis 46 Holmernhof GmbH Energie aus der „Ritterburg“ „Das Duale Studium als Möglichkeit 75 47 Andreas Dittmar Vom Moskitonetz bis zur der Fachkräftesicherung“ Hochgebirgsausrüstung 76 Unterstützung für förderungsbedürftige 47 Haslinger Firmengruppe Hallenkran-Kasten Auszubildende träger bis zu 36 Meter verschweißbar 48 Ausweger GmbH und Adolf Ausweger 50 Jahre 48 Urban Mit Spezial-Kleinfahrzeugen, FÜR SIE GELESEN 77 GmbH & Co. KG erfolgreich IM NÄCHSTEN HEFT 78 49 Unternehmensporträt Papierwerk Landshut Mittler 78 IMPRESSUM Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 5
AKTUELLES Hören Sie dazu den Podcast – Nachrichten PERSONALWECHSEL IHK-PRÄSIDIUM ZU FACHGESPRÄCHEN IN BERLIN www.ihk-niederbayern.de/podcast Neuer IHK- Niederbayerische Wirtschaft trifft Bundespolitik Pressesprecher Eine Delegation niederbayerischer Florian Oßner, Alois Rainer, Max Verkehrsinfrastruktur unerlässlich Unternehmer aus dem erweiterten Straubinger und Gudrun Zollner. ist“, fasst IHK-Präsident Dachs die Seit 1. September ist Johannes IHK-Präsidium um Präsident Dr. Jo- Wie man die regionalen Wirt- Gespräche zusammen. Deshalb Karasek neuer Pressesprecher der sef Dachs hat in Berlin dringende schaftskreisläufe stärken kann, erör- müssten die bekannten Verkehrs IHK Niederbayern und damit erster Anliegen der heimischen Wirtschaft terten die Unternehmer ausführlich projekte der Region, etwa die A 94, Ansprechpartner für die Medien bei mit hochrangigen Vertretern der mit Staatssekretär Florian Pronold, endlich vorangetrieben werden. Fragen zur regionalen Wirtschaft. Er Bundespolitik besprochen. Im Fokus Bundesministerium für Umwelt, Na- Den Auftakt der Berlinreise bil- standen die Sicherung der Wettbe- turschutz, Bau und Reaktorsicher- dete ein Parlamentarischer Abend werbsfähigkeit der Firmen, die Ver- heit. Besonderes Augenmerk lag der Spitzenverbände DIHK, Bundes- besserung der Verkehrsinfrastruktur, hier darauf, dass heimische Betriebe vereinigung der Arbeitgeberver- die Zukunft der dualen Bildung, möglichst auch bei regionalen Aus- bände und Bundesverband der aber auch die Erbschaftsteuer für schreibungen zum Zuge kommen Deutschen Industrie im Haus der Familienbetriebe. Diese Themen können. Deutschen Wirtschaft. Hier nutzten bildeten den Schwerpunkt der Ge- „Politik und Wirtschaft sind die regionalen Unternehmer die spräche mit CSU-Generalsekretär sich einig, dass für eine weitere po- Möglichkeit, den Wirtschaftsstand- Andreas Scheuer und den Bundes- sitive wirtschaftliche Entwicklung ort Niederbayern in der Bundes- tagsabgeordneten Barthl Kalb, Niederbayerns eine leistungsfähige hauptstadt zu präsentieren. ist mit der Arbeit an der Schnitt- stelle zwischen Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit bestens vertraut und kennt auch die Region: Nach seinem Journalistik-Studium an der Katholischen Universität Eichstätt war er Mitte 2007 zur IHK Nie derbayern gekommen und war seit- dem in der Öffentlichkeitsarbeit der Kammer tätig. Als Referent verant- wortete er hier insbesondere die Online-Kommunikation mit Themen wie Internetauftritt, Newsletter, Die Delegation der IHK Niederbayern im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin (von links): Alois Atzinger, Podcast und Twitter. Vorsitzender des IHK-Gremiums Freyung-Grafenau, Franz Xaver Birnbeck, Vorsitzender des IHK-Gremiums Regen, Vizepräsident Christian Hatz, Präsident Dr. Josef Dachs, Peter Glas, Vorsitzender des IHK-Gremiums Rottal-Inn, Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart, Vizepräsident Hans Graf IHK-GREMIEN Einladung zu den U nternehmergesprächen Unter dem Motto „IHK vor Ort“ finden Unternehmergespräche statt, zu denen interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer herzlich e ingeladen sind. Montag Dienstag IHK-Gremium Straubing IHK-Gremium Landshut 20.10. um 17.30 Uhr: Sennebogen-Akademie, Straubing Vorstellung der Firma Sennebogen Maschinenfabrik GmbH 4.11. um 17.30 Uhr: Ballsporthalle Vilsbiburg Vortrag zum Thema „Spitzensport – Zugpferd für die regio- und der Sennebogen-Stiftung nale Wirtschaft“ mit André Wehnert, Geschäftsführer der Firma Rote Raben Bundesligabetriebs GmbH Donnerstag IHK-Gremium Rottal-Inn Montag 23.10. um 17.30 Uhr: Hotel Sonnengut, Bad Birnbach IHK-Gremium Regen Vortrag zum Thema „Wo soll sich Bad Birnbach hin ent- wickeln?“ mit Hans-Jörg Franzke, Direktor des Hotels 10.11. um 18.30 Uhr: Langer Fachgroßhandel GmbH & Co. KG, Geiersthal Vorstellung der Firma Langer Fachgroßhandel Sonnengut GmbH & Co. KG Anmeldung Margarete Bernhardt | Telefon: 0851 507-230 | bernhardt@passau.ihk.de Die Teilnahme an den Unternehmergesprächen ist für Sie kostenfrei. 6 www.ihk-niederbayern.de
Deutsches Gebrauchsmuster im praxis orientierten Vergleich mit deutschem Patent Erfinder investieren mitunter sehr viel Arbeit und Geld in ihre Ideenentwicklung. Es ist somit verständlich, dass sie ihr geistiges Eigentum schützen wollen. In Deutschland können technische Er- findungen durch ein Patent oder durch ein Gebrauchsmuster geschützt werden. Beide Schutzrechte weisen spezifische Vor- und Nachteile auf und können sich dennoch gegenseitig ergänzen. Mit einem Gebrauchsmuster lassen Dr. Oliver sich alle Erfindungen auf dem Gebiet der Schneider Technik schützen, die auch dem Patent- schutz zugänglich sind. Ausgenommen „Mit einem Gebrauchs sind Erfindungen, die ein Verfahren zum muster lassen sich alle Er- Gegenstand haben, wie beispielsweise findungen auf dem Gebiet ein Herstellungsverfahren. Diese lassen der Technik schützen.“ sich nur über ein Patent schützen. Ge- brauchsmuster schützen Erfindungen, die neu sind und auf einem erfinderi- rechtes können durch die Vorteile des schen Schritt beruhen. Während beim anderen Schutzrechtes ausgeglichen Patent die Erfindung vor der Anmeldung werden. Durch gezielte Kombination Foto: XtravaganT/fotolia.de der Öffentlichkeit in keinster Weise zu- beider Schutzrechtsarten können Erfin- gänglich gemacht worden sein darf, gibt dungen in jeder ihrer „Lebensphasen“ es beim Gebrauchsmuster eine Neu- optimal geschützt werden. heitsschonfrist von sechs Monaten. Dr. Oliver Schneider Diese ist besonders dann von Vorteil, Patentanwalt wenn der Erfinder seine Erfindung vor der Anmeldung offenbaren möchte oder er sie bereits benutzt. Zur Erlangung des Gebrauchsmusterschutzes muss die Er- findung beim DPMA schriftlich ange- meldet werden. Das DPMA prüft die An- Donnerstag IHK-INFORMATIONSVERANSTALTUNG 6.11. Wissenswertes über Patente meldung jedoch nicht hinsichtlich Neuheit und erfinderischem Schritt. Da- gegen wird das Patent vor Erteilung ei- nem Prüfungsverfahren unterzogen. In- Zeit 15:00 Uhr bis ca. 17:30 Uhr nerhalb kürzester Zeit und mit relativ Ort IHK-Akademie im Theresiencenter in Straubing niedrigen Kosten kann durch das Ge- Oberer-Thor-Platz 10, Raum Fraunhofer brauchsmuster ein registriertes Schutz- Referenten Patentanwalt Dr. Oliver Schneider, advotec. Patent- und Rechtsanwälte, recht für die Dauer von höchstens zehn Straubing; Wolfgang Petsch, TÜV Rheinland Consulting GmbH, Nürnberg Jahren ab Anmeldetag erlangt werden. Inhalt Das deutsche Gebrauchsmuster – ein praxisorientierter Vergleich Die Schutzdauer beim klassischen Patent mit dem deutschen Patent beträgt maximal 20 Jahre ab dem An- Das Patentinformationszentrum Bayern – Partner für den Mittelstand meldetag der Erfindung. Dem Inhaber SIGNO – KMU Patentaktion eines Gebrauchsmusters stehen die glei- chen Rechte wie einem Patentinhaber zu und er kann diese Rechte in der Regel Informationen Anmeldung erheblich früher geltend machen als der Michael Pangratz Renate Meier Patentinhaber. Beide Schutzrechte kön- Telefon: 0851 507-349 Telefon: 0851 507-348 nen dem umfassenden Schutz einer Er- pangratz@passau.ihk.de meier.renate@passau.ihk.de findung dienen. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die Nachteile des einen Schutz- Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 7
FOCUS Der Deutsche Qualifikations Foto: Kurhan/fotolia.de rahmen (DQR) wurde eingeführt, um Berufs- DQR – neues Instrument und Bildungsabschlüsse in Deutschland und in Europa besser vergleichen zu können für Personaler Hören Sie dazu den Podcast – Interview www.ihk-niederbayern.de/podcast Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig – und das ist ab sofort für jeden sicht- bar. Seit diesem Sommer wird in Zeugnissen von Abschluss- und Fortbildungsprüfungen die Zuordnung des Abschlusses zum jeweiligen Niveau im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) und Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) ausgewiesen – ein Service, von dem Personal- chefs und Absolventen profitieren. Der DQR wurde im Mai 2013 eingeführt, Niveau 8 Promotion um Berufs- und Bildungsabschlüsse in Deutschland und in Europa besser ver- Niveau 7 Strategischer Professional (IT), gleichrangig mit Master gleichen zu können. Mit dem DQR wird das achtstufige Modell des Europäi- schen Qualifikationsrahmens bezie- Niveau 6 Meister, Fachwirt, Fachkaufmann u.a., gleichrangig mit Bachelor hungsweise des European Qualification Framework (EQF) auf das deutsche Bil- Niveau 5 IT-Spezialist (Zertifizierter), Servicetechniker (Geprüfter) dungssystem übertragen. Unterschieden werden acht Qualifikationsniveaus. Je Niveau 4 Ausbildungsberufe 3- und 3 1/2-jährig höher das Niveau, desto höher sind die erworbenen fachlichen und persönli- chen Kompetenzen – dabei reicht die Niveau 3 Ausbildungsberufe 2-jährig Skala von eins für einfachste weisungs- gebundene Tätigkeiten bis acht, der Niveau 2 Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule selbstständigen Forschungsarbeit für Promotionsabschlüsse. Qualifikationen im DQR werden am Lernergebnis ge- Niveau 1 Berufsausbildungsvorbereitung messen – also daran, was Lernende wissen, verstehen und in der Lage sind zu tun, nachdem sie einen Lernprozess Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR) abgeschlossen haben. 8 www.ihk-niederbayern.de
Wettbewerbsfähig durch Weiterbildung Bachelor, Meister und Fach- Gleichwertigkeit von beruflicher gleichen. Die Ausbildungsberufe auch für die Erstellung von Anfor- wirt auf Augenhöhe und akademischer Bildung bestätigt. wurden ebenfalls eingeordnet und derungsprofilen, Arbeitsplatzbe- So sind etwa beruflich Fortgebildete stehen auf den Stufen drei und vier.schreibungen und Soll-Ist-Analysen Die Einstufung im DQR macht damit wie Fachwirt und Meister – neben Diese DQR-Rangliste wird unsere in den Unternehmen genutzt wer- nicht nur klar, welche Kompetenzen dem Bachelor mit Fachhochschul- amtliche Bildungspolitik ergänzen den. Nicht nur in Deutschland wer- hinter bestimmten Abschlüssen ste- oder Uni-Abschluss – gleichrangig und beeinflussen, weil immer mehr den gute Fachkräfte knapp – sie hen, sondern verdeutlicht auch die auf dem Niveau sechs des DQR ein- internationale Headhunter und Per- sind der Rohstoff, um den die Un- Wertigkeit eines Bildungsabschlus- gestuft. Die Berufs- und Hochschul- sonalchefs sie bei der Bewerberaus- ternehmen heute auch grenzüber- ses. Abschlüsse auf demselben Ni- bildung qualifiziert zwar für unter- wahl verwenden werden. schreitend immer heftiger konkur- veau sind gleichwertig, auch wenn schiedliche Aufgaben, befähigt aber rieren. Die Angabe des DQR-Niveaus sie auf unterschiedlichen Bildungs- jeweils dazu, Aufgaben zu bewälti- Nutzen für Personalverant- wird auf allen Jobbörsen bald wegen erworben wurden. Im Be- gen, die vergleichbar hohe Anforde- wortliche im Unternehmen selbstverständlich sein. Das wird rufsleben ist es eben wichtig, was rungen stellen. Das bedeutet, dass auch den Wert der beruflichen Ab- man kann. Wo und wie man es ge- die Aufgaben sich zum Beispiel im Es wird leichter, Qualifikationen – schlüsse unterstreichen. lernt hat, sollte nicht entscheidend Grad der Komplexität und der Not- insbesondere aus dem europäischen sein. Diesem Gedanken folgend wird wenigkeit, mit (auch unvorherseh- Ausland – zu vergleichen. Die Ler- Weitere Informationen mit dem DQR zum ersten Mal die baren) Veränderungen umzugehen, nergebnis-Systematik des DQR kann www.dqr.de QUALIFIKATIONSMASSNAHME „MASCHINEN- UND ANLAGENFÜHRER“ Von der Zeitarbeitskraft zum BMW-Mitarbeiter In einem Qualifizierungsprogramm rungsprogramms auch einen festen nehmer Wegbereiter für ähnliche sagte IHK-Hauptgeschäftsführer hat BMW am Standort Landshut in Arbeitsplatz bei der BMW Group in Maßnahmen bei der BMW Group. Walter Keilbart in seinem State Kooperation mit der IHK Niederbay- Landshut. Personalleiter Dr. Nikolaos Der Betriebsratsvorsitzende des ment. Diese sei nämlich entschei- ern Zeitarbeitskräften die Möglich- Mitritzikis betonte bei der Arbeits- BMW Werks Landshut, Willibald dend für die Qualität der Produkte keit geboten, nebenberuflich den vertragsübergabe den hohen S tel- Löw, beglückwünschte die Teilneh- und Dienstleistungen und damit für Ausbildungsabschluss „Maschinen- lenwert einer abgeschlossenen Aus- mer ebenfalls und lobte vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der nie- und Anlagenführer“ zu erwerben. bildung in der heutigen Berufswelt, deren Motivation, Ausdauer und derbayerischen Unternehmen. Mit Nachdem sie die IHK-Abschlussprü- aber auch deren große Bedeutung Durchhaltevermögen. ihrem Bildungsangebot, so Keilbart, fung zum Teil mit großem Erfolg in gesellschaftlicher Hinsicht. Auf- „Die Qualifikation der Mitarbei- komme die IHK vor allem auch dem bestanden haben, erhielten nun grund des Erfolges des Qualifi ter ist der wichtigste Standortfaktor regionalen Bildungsbedarf der Un- 19 Teilnehmer dieses Qualifizie- zierungsprogramms seien die Teil- für die niederbayerische Wirtschaft“, ternehmen nach. Die neuen BMW-Mitarbeiter präsentieren stolz ihre neuen Arbeitsverträge. Darüber freuen sich Betriebsratsvorsitzender Willibald Löw (1. von rechts), IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart (5. von rechts) und Personalleiter Dr. Nikolaos Mitritzikis (1. von links) Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 9
FOCUS Wettbewerbsfähig durch Weiterbildung NEUE TECHNISCHE FORTBILDUNGSABSCHLÜSSE Industrietechniker und Industriemanager schließen Lücke Mit dem Industrietechniker (IHK) Absolventen des Technischen Indus- und dem Technischen Industrie triemanagers stehen den Betrieben manager schließt sich eine Lücke nun sogar technische Führungs- im IHK-Weiterbildungssystem. Der kräfte auf Ingenieurniveau bezie- klassische technische Abschluss in hungsweise Masterniveau zur Ver- der IHK-Weiterbildung ist bisher der fügung. Industriemeister, der nach dem Die Qualifikationsschwerpunkte Deutschen Qualifikationsrahmen beim Industrietechniker (IHK) liegen auf Bachelor-Niveau eingeordnet beim Planen, Durchführen und Opti- ist. Anschließend haben Meister die mieren technischer Prozesse inner- Möglichkeit einer Weiterbildung halb der Bereiche Konstruktion, Ver- zum Technischen Betriebswirt auf such, Fertigung, Inbetriebnahme Masterniveau. Beim Industriemeis- und Service unter Beachtung wirt- ter wie auch beim Technischen Be- Angehende Technische Industriemanager lernen Grundlagen der Strömungs schaftlicher, rechtlicher, energeti- triebswirt liegen die Ausbildungs- mechanik scher, umweltbezogener sowie si- schwerpunkte jedoch mehr im cherheitsrelevanter Kriterien. Der organisatorischen und kaufmänni- Industriemanager baut darauf auf, schen Bereich. wobei hier die Entwicklung techni- Mit dem Industrietechniker scher Lösungen in den oben ge- (IHK) und dem Technischen Indust- nannten Bereichen im Vordergrund riemanager wurden nun zwei Fort- steht. bildungsabschlüsse im IHK-Weiter- Der aktuelle IHK-Vorbereitungs- bildungssystem platziert, bei dem lehrgang auf die Prüfung Techni- die technischen Inhalte im Vor scher Industriemanager startete dergrund stehen. Dies soll dem am 20. September in Deggendorf Rechnung tragen, dass vor allem (der Einstieg ist jederzeit möglich). mittelständische Unternehmen auf Der Industrietechniker (IHK) wird ab diesen Ebenen auch Führungskräfte 7. März in Straubing und Passau mit entsprechendem technischen angeboten. Know-how benötigen. Der Indust- rietechniker ist dabei nach dem Weitere Informationen Deutschen Qualifikationsrahmen Nadine Andorfer ebenfalls wie der Industriemeister Schaubild der IHK-Weiterbildungsstruktur mit den neuen Fortbildungs Telefon: 0851 507-132 der Stufe sechs zugeordnet. Mit den abschlüssen Industrietechniker (IHK) und Technischer Industriemanager andorfer@passau.ihk.de Hören Sie dazu den Podcast – Nachrichten www.ihk-niederbayern.de/podcast 10 www.ihk-niederbayern.de
Neues aus Berlin und Brüssel PANORAMA Lehren aus dem Hochwasser 2013 Berlin. Nicht abgerufene Mittel aus digten versichert – 2002 waren es nur dem in der Flutkatastrophe 2013 ein- 19 Prozent. Um in Zukunft noch deut- gerichteten acht Milliarden Euro lich besser gewappnet zu sein, drängt schweren Hilfsfonds sollen an Bund der DIHK auf eine engere Zusammen- und Länder zurückfließen. Das schlägt arbeit aller Akteure wie zum Beispiel der DIHK jetzt in einer Bilanz vor. Das Bund und Länder, auf klare Absprachen Hochwasser hat insgesamt einen über Baumaßnahmen für Deiche und Schaden von rund 6,7 Milliarden Euro Überlaufflächen sowie auf eine zügige verursacht. Besonders betroffen waren Abwicklung der Aktionspläne der ein- Foto: URSfoto/pixelio.de Bauindustrie, Landwirtschaft und Gas- zelnen Länder. Nützliche Informatio- tronomie. Positiv: Viele Unternehmen nen für Unternehmen bietet die aktu- haben sich nach der Flut 2002 gegen elle Publikation des DIHK-Verlags: Hochwasserschäden abgesichert. In- „Hochwasserschutz im Betrieb“. zwischen sind 35 Prozent der Geschä- EEG-Novelle: Das die Vermarktung ihres Stroms Markenfälscher nutzen Akademikern sichert Wachstum Schlimmste verhindert kümmern – ein richtiger Schritt zunehmend Postweg und Wohlstand in Deutschland.“ für mehr Marktverantwortung. Inzwischen gibt es schon fast so Berlin. Trotz aller Kritik am no Zudem wurde auf Betreiben des Brüssel. Obwohl die Menge der viele Studienanfänger wie Aus vellierten Erneuerbaren Energien DIHK eine Verordnungsermächti- aufgefundenen Fälschungen laut bildungsanfänger. Von 2001 bis Gesetz (EEG): Einige wichtige gung für alternative Grünstrom- aktueller EU-Zollstatistik vom Juli 2011 stieg der Akademikeranteil Verbesserungen für die Unterneh- vermarktung aufgenommen. Da- 2014 rückläufig ist, gibt es keine unter den Erwerbstätigen um men konnten – nicht zuletzt auf durch können zum Beispiel Entwarnung. Denn Markenpiraten fünf Prozentpunkte auf 19 Pro- Druck des DIHK – erreicht wer- Direktversorgungskonzepte mit nutzen immer häufiger den Post- zent. 2012 schlossen rund den. So wird die Besondere Aus- Solarstrom erleichtert werden. weg: Knapp drei Viertel der ge- 413.000 Studierende ihre akade- gleichsregel im Kern fortgeführt fälschten Ware wurde – oft nach mische Ausbildung ab – ein neuer und fußt nun auf den Energie- Internetbestellung – per Post ver- Rekord. Allerdings brechen auch und Umweltbeihilfeleitlinien der TTIP-Dialog in Brüssel sandt. Diese kleinen, aber mas- viele überfordert ihr Studium ab, EU. Das schafft Rechtssicherheit. faktenbasierter führen! senhaft verschickten Päckchen während immer mehr Betriebe Zudem müssen Unternehmen bis sind aber weitaus schwieriger händeringend nach Ausbildungs- zu einem Stromverbrauch von Brüssel. „Die öffentliche Diskus- aufzufinden als große Mengen. bewerbern suchen. Allein im fünf Gigawattstunden kein Ener- sion zum TTIP sollte faktenbasier- Der DIHK fordert eine personelle IHK-Bereich blieben im vergange- giemanagementsystem einführen, ter geführt werden“, forderte und technische Verstärkung von nen Jahr rund 80.000 Ausbil- sondern können auch alternative DIHK-Außenwirtschaftschef Vol- Zoll und Polizei. Er appelliert aber dungsplätze unbesetzt. Besonders Systeme nach der Spitzen aus ker Treier jetzt bei einem „Euro- auch an die Verbraucher, ge- in Gymnasien, so Schweitzer, gleicheffizienzsystemverordnung papolitischen Frühstück“ auf Ein- fälschte Ware nicht zu kaufen: müsse deshalb mehr Berufsbera- wählen – eine wesentliche Er- ladung des DIHK in Brüssel. Das Produktpiraten schädigen Unter- tung angeboten werden, die die leichterung für den Mittelstand. Freihandelsabkommen zwischen nehmen, Verbraucher, den Staat Vielfalt der Karrierewege auch Die ursprünglich vorgesehene Be- EU und USA biete für Deutsch- und die Gesellschaft. ohne Studium aufzeige. Zudem lastung der Eigenerzeugung für land und Europa großes Potenzial, gelte es mit dem Vorurteil aufzu- Erneuerbare-Energien- und Kraft die Handelsbeziehungen auszu- räumen, dass sich mit einem Stu- Wärme-Kopplungsanlagen konnte bauen. Europa und die USA könn- Berufliche Bildung stärken dium generell mehr verdienen von 70 auf 40 Prozent der Um- ten dabei gemeinsame weg lasse als mit einer beruflichen lage gesenkt werden. Kleine Anla- weisende Standards definieren. Berlin. Die Berufliche Bildung in Aus- und Weiterbildung. Der gen bleiben von der Umlage- Knapp 40 Teilnehmer, Vertreter Deutschland muss gestärkt und höhere Gehaltsdurchschnitt bei pflicht befreit. Die Einführung der der deutschen Wirtschaft und Po- der anhaltende Trend zur „Akade- Akademikern entsteht vor allem verpflichtenden Direktvermark- litik sowie der EU-Institutionen, misierung um jeden Preis“ ge- durch Ärzte und Ingenieure, an- tung für erneuerbaren Strom darunter der Europa-Abgeordnete stoppt werden. Dafür wirbt dere Berufe rangieren aber deut- wurde vorgezogen. Neue Anlagen David McAllister, diskutierten an- DIHK-Präsident Eric Schweitzer: lich darunter. ab 500 kW (ab 2016: 100 kW) schließend über Verhandlungen „Nur eine gesunde Balance zwi- müssen sich ab sofort selbst um und Berichterstattung zum TTIP. schen dual Ausgebildeten und Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 11
PANORAMA Foto: Knipserin/fotolia.de Jede Stellenbesetzung ist für Unternehmen mit einem Risiko verbunden und dessen Höhe bestimmt das Gehalt mit. Dabei hängt das empfundene Risiko außer vom Kandidaten auch vom Unternehmen und der zu besetzenden Stelle ab Wie ein Gehalt entsteht Warum verdient mein Bekannter mit demselben Abschluss und Job ein Drittel mehr? Könnte ich in einem Industrieunternehmen mehr als bei einem Handelsunternehmen verdienen? Solche Fragen stellen sich Angestellte oft. Für viele hoch qualifizierte Arbeitskräfte Anders ist die Situation in vielen Ingeni- derselben Berufsgruppe gilt: Sie leisten eur-Disziplinen. Während noch vor we- weitgehend dieselbe Arbeit wie ihre Be- nigen Jahren die Absolventen vieler In- rufskollegen. Trotzdem unterscheiden genieur-Studiengänge nur schwer eine sich ihre Gehälter stark. Dafür gibt es Stelle fanden, wird ihnen heute, noch viele Gründe. Diese lassen sich in drei oft bevor sie den Abschluss in der Tasche Kategorien einteilen. Erstens: rationale haben, eine feste Stelle mit einem Gründe wie der Arbeitsort, das Alter und Top-Gehalt angeboten. die Berufserfahrung. Zweitens: diskuta- Solchen „Schweinezyklen“ unterlie- ble Gründe wie die Branche. Denn ein gen fast alle Berufe. Dabei sind Angebot Buchhalter in einem Industriebetrieb hat und Nachfrage jedoch nicht immer an weitgehend dieselben Aufgaben wie sein die Konjunktur gekoppelt. Auch in wirt- Kollege in einem Straßenbauunterneh- schaftlich eher schlechten Zeiten kann men. Und drittens: inakzeptable Gründe das Angebot an gewissen Spezialisten wie das Geschlecht oder die ethnische „Beim Gehaltspoker sitzen knapp sein. So bedeutet zum Beispiel ein Herkunft. Daneben gibt es zahlreiche in mal die Arbeitnehmer und Überangebot an Ingenieuren keines- Gehaltsstudien meist nicht erfasste mal die Arbeitgeber am wegs, dass ein Unternehmen leicht ei- Gründe, die dazu führen, dass die Gehäl- längeren Hebel.“ nen Elektroingenieur findet, der sich mit ter divergieren. Einige Beispiele seien Alexander Walz Platinen auskennt. Und wenn ein Über- hier genannt. angebot an kaufmännischen Leitern be- steht? Dann müssen Unternehmen Angebot und Nachfrage wenigen Jahren Unternehmen junge, trotzdem oft monatelang suchen, bis sie gut ausbildete Betriebswirte, die etwas endlich einen Kaufmann mit wirklich Beim Gehaltspoker sitzen mal die Arbeit- Auslandserfahrung hatten, zu Assess- verhandlungssicherem Englisch und Er- nehmer und mal die Arbeitgeber am län- mentcentern auf Segelschiffen ein. Und fahrung mit der Einführung eines geren Hebel. Und wer verteilt die Kar- heute finden Hochschulabsolventen mit ERP-Systems wie SAP finden. Entspre- ten? Die Konjunktur sowie das Angebot derselben Qualifikation häufig gar keine chend hohe Gehaltsforderungen kann und die Nachfrage auf dem Arbeits- feste Stelle. Sie müssen sich zunächst der rare und somit begehrte Spezialist markt. So luden zum Beispiel noch vor mit einem Praktikumsplatz begnügen. stellen. 12 www.ihk-niederbayern.de
Das Einstellungsrisiko Gefahr birgt, dass der Kandidat absagt. che Faktoren wie die Körpergröße und Wenn Unternehmen einen jungen Mitar- die Figur eine Rolle – das belegen Stu- Jede Stellenbesetzung ist für Unterneh- beiter einstellen, dann haben die Verant-dien; Faktoren also, die Bewerber nur men mit einem Risiko verbunden und wortlichen meist im Kopf: Der Mann bedingt beeinflussen können. Beein- dessen Höhe bestimmt das Gehalt mit. oder die Frau wird voraussichtlich viele flusst wird der Gesamteindruck aber Dabei hängt das empfundene Risiko au- Jahre, eventuell sogar Jahrzehnte für unsauch von der Kleidung. Also sollten Be- ßer vom Kandidaten auch vom Unterneh- arbeiten. Also fragen sie sich auch: Wel-werber sich der angestrebten Position men und der zu besetzenden Stelle ab. ches Entwicklungspotenzial hat der Kan- angemessen kleiden. Angenommen einem Personalleiter didat? Können wir ihn in fünf oder zehn Doch noch viel wichtiger ist: Wie sitzt ein Kandidat gegenüber, der sofort Jahren noch gebrauchen? Und wofür interessiert und vorinformiert wirkt oder frei wäre – was seinem Unternehmen können wir ihn dann bei einer entspre- ist der Bewerber? Und wie wach und aufgrund eines Personalengpasses ent- chenden Weiterqualifizierung eventuell kompetent wirkt er im Frage- und Ant- gegen käme. Doch leider sind der Le- einsetzen? Und je größer ihnen das Po- wort-Spiel? Und wie bewusst sind ihm benslauf und das Auftreten des Bewer- seine Stärken, sodass er diese präsen tenzial erscheint, umso attraktiver ist der bers nicht „ganz schlüssig“, weshalb der Mann oder die Frau. Also ist das Unter- tieren kann? Hierauf haben Bewerber Personalleiter Zweifel an dessen Qualität nehmen auch bereit, mehr zu bezahlen. einen Einfluss. Sie sind also auch mit hat. Kurz: Der Bewerber ist nicht der verantwortlich dafür, welchen Gehalts- Traumkandidat. In einer solchen Situa- Das Entwicklungspotenzial vorschlag ihnen das Unternehmen tion, sagen sich viele Unternehmen: unterbreitet und wie viel Luft beim „Lass‘ es uns, wenn der Bewerber nicht Gerade an diesem Punkt ist die Ein- Verhandeln nach oben besteht. zu teuer ist, trotzdem mal probieren – schätzung der Unternehmen oft sehr schließlich haben wir im Moment keine subjektiv. Sie hängt auch stark vom Auf- bessere Alternative.“ Das Risiko, das das treten des Kandidaten ab. Also davon, Alexander Walz Unternehmen bei der Einstellung emp- wie dieser sich in den Auswahlgesprä- Geschäftsführer der findet, drückt jedoch das angebotene chen präsentiert und verkauft. Dabei Personal- und Managementberatung Gehalt nach unten – was wiederum die spielen zumindest unbewusst auch sol- Conciliat GmbH, Stuttgart ANZEIGE Wir fördern Gross und Klein Bayerns Mittelstand ist stark in seiner Vielfalt. Als förderbank für Bayern unter- stützen wir die Bauindustrie genauso wie den einzelhandel und andere Branchen. Gerne beraten wir Sie kostenfrei, wie sich mit unseren zinsgünstigen darlehen ihr nächstes Vorhaben schnell realisieren lässt. Tel. 0800 - 21 24 24 0 www.lfa.de Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 13
PANORAMA TOURISMUSVERBAND OSTBAYERN Neuer Donau-Panoramaweg offiziell eröffnet Der neu eröffnete 220 Kilometer Qualitätswegen der sportliche An- lange Wanderweg verbindet Neu- spruch im Mittelpunkt stehe, seien stadt an der Donau mit Passau und es auf dem Donau-Panoramaweg folgt einem außergewöhnlichen das Natur- und Kulturerlebnis sowie Konzept: Anders als in den Mittel der Genuss, so Dr. Michael Braun, gebirgen, wo der Wanderer teilweise Vorstand des Tourismusverbandes stundenlang in Abgeschiedenheit Ostbayern. unterwegs ist, wurde der Donau- Der Tourismusverband trägt in Panoramaweg bewusst so geplant, enger Zusammenarbeit mit dem dass er auch durch Städte führt. So Landkreis Passau, der Stadt Passau, reihen sich idyllische Naturräume, dem Landkreis Deggendorf, der Kultur zum Sehen und Erleben, rö- Stadt Deggendorf, dem Landkreis misches Geschichtserbe und ein Straubing-Bogen, der Stadt Strau- dichtes gastronomisches Angebot bing, dem Landkreis Regensburg, nahtlos aneinander. Das Ergebnis ist der Stadt Regensburg, der Stadt ein abwechslungsreiches Wanderer- Kelheim sowie dem Landkreis Kel- lebnis für viele Zielgruppen, von der heim die Hauptverantwortung des Familie mit Kindern über Römerfans Projektes. Der Weg wurde von der und Kulturinteressierte bis hin zu Europäischen Union über das Baye- älteren Wanderern, die sich hohe rische Staatsministerium für Ernäh- Berge nicht mehr zutrauen. Wäh- Der Donau-Panoramaweg führt entlang zahlreicher kulturhistorischer rung, Landwirtschaft und Forsten rend auf den fünf ostbayerischen Sehenswürdigkeit wie zum Beispiel dem Kloster Niederalteich als Leader-Projekt gefördert. Hören Sie dazu den Podcast – Nachrichten www.ihk-niederbayern.de/podcast ANZEIGE Wir gestalten Elektronik Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG Werk Teisnach Kaikenrieder Straße 27 94244 Teisnach www.teisnach.rohde-schwarz.com 14 www.ihk-niederbayern.de
SONDERTHEMA Handeln für die Stadt und die Region Handeln für die Stadt und die Region KOMMENTAR Standortqualität sichern für ein attraktives Niederbayern Am Anfang war der Handel. Als die Fahrräder oder Autos, werden geliehen, Menschen sesshaft wurden, begannen wo und wann man sie braucht. Und sie, sich untereinander zu helfen, kamen noch ein Aspekt kommt hinzu: Familie zusammen und tauschten Waren. Seit und Beruf sind nur bei kurzen Wegen Jahrhunderten ist der Handel Wachs- und bei Jobchancen für beide Partner tumsmotor, Arbeitgeber, Impulsgeber für vereinbar. Die Jüngeren zieht es mehr andere Branchen und Kommunikations- denn je weg aus der Region in die pul- plattform für die Menschen. Er sorgt für sierenden Städte. Auch Ältere sehen sich lebendige Innenstädte und sichert auch in der Stadt besser versorgt als in der in ländlich geprägten Räumen die Nah- sich entleerenden Fläche. Diese Verände- versorgung. rungen sind auch von Bedeutung für die Der Handel gehört sicherlich zu Standortwahl und -entwicklung von In- denjenigen Wirtschaftszweigen, die in dustrieunternehmen. Denn attraktive den letzten Jahrzehnten von stärksten Zentren locken Fachkräfte und ihre Fa- Veränderungen geprägt waren und der milien. sich immer wieder neu erfinden musste. Mit „Handeln für die Stadt und die Auch jetzt wieder, als das Internet von Region“ rufen wir zum Dialog auf, um Jahr zu Jahr einen Wachstumsrekord der traditionsreichen Beziehung zwi- nach dem anderen feiert. Mit dem Son- schen den Handelsbetrieben auf der ei- derthema „Handeln für die Stadt und die nen Seite und den Städten, Gemeinden Region“ wollen wir den Blick auch auf und dem ländlichen Raum auf der ande- die immensen Veränderungen in Stadt ren Seite einen neuen Impuls zu geben. und Land lenken. Wir müssen uns im Klaren sein: Nur ein Ein wichtiges Thema dabei: Die Di- starker Handel kann dazu beitragen, gitalisierung wirkt auf den Standort In- dass unser Wirtschaftsraum Niederbay- nenstadt. Angebote des Online-Handels, ern das bleibt, was er immer war: eine Mobile Commerce und die damit ver- dynamische Wirtschaftsregion mit at- bundene Reise des Kunden zwischen traktiven Zentren, in der es sich gerne Thomas Leebmann den Verkaufskanälen zeugen von einem leben lässt. Es waren immer die Men- veränderten Konsum- und Nutzerver- schen, die den Handel geprägt haben – halten. Sie setzen nicht nur den inner- und dieser Handel sichert Arbeitsplätze städtischen Handel wie Kaufhäuser und in der Region und sorgt dafür, dass wir Shoppingcenter unter Druck. Der Bürger ins Gespräch kommen. Lassen Sie uns nutzt auch das Stadt- und Gemeinde- diese Tatsachen bei unseren Einkaufs zentrum viel mehr als Erlebnisraum und touren etwas bewusster machen. lässt sich von Apps steuern, was sich häufig positiv auf den Tourismus aus- wirkt – Hotels und Gaststätten profitie- ren. Gleichzeitig entstehen neue Mobili- tätsformen und Lebenswelten, wie „nutzen statt besitzen“, die Statussym- Thomas Leebmann bole der Vergangenheit, beispielsweise IHK-Vizepräsident Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 15
SONDERTHEMA „Dem regionalen Handel den Vorzug geben – aber Qualität und Service müssen stimmen“ Petra Steinberger, seit April 2014 Vorsitzende des IHK-Handelsausschusses, äußert sich im NiWi-Interview über die Situation und die Perspektiven des Handels im IHK-Bezirk Niederbayern und welchen Beitrag die Verbraucher als Unterstützung leisten können. Bevölkerungszahlen, Abwanderung von Einkaufserlebnis vor Ort auf die Konsu- jungen Menschen in die Großstädte, menten wirkt. neuen Handelsstrukturen und vor allem alternativen Konsum- und Verhaltens- Amazon und Ebay – die großen Schreck- mustern der Kunden, wie beispielsweise gespenster auch für den innerstädti- geringere Qualitätsansprüche oder auch schen und regionalen Handel? eine fehlende Wertschätzung gegenüber Steinberger Diese beiden Plattfor- regionalen Produkten und Dienstleis men bieten neben Risiken auch Chan- tungen. cen. Es gibt auch im IHK-Bezirk Nieder- bayern nicht wenige Unternehmerinnen Sie sprechen indirekt den Online-Handel und Unternehmer, die über diese Ver- an. Wie stehen Sie dazu? triebskanäle ein nachhaltiges und trag- Steinberger Der E-Commerce ist fähiges Geschäftsmodell entwickelt ha- als Vertriebskanal nicht mehr wegzudis- ben und für Arbeitsplätze in der Region kutieren, die Wachstumsraten sind im- sorgen. Trotzdem ist es Aufgabe der Po- mens. Der Einsatz mobiler Endgeräte tut litik, für wesentlich mehr Waffengleich- ein Übriges für diese Entwicklung. Wir heit zu sorgen. müssen akzeptieren: Die Kunden fahren beim Einkauf eine Mehrkanalstrategie Wie können Unternehmen zur Unter- und wollen dabei vom Handel entspre- stützung des stationären Handels und Die geschäftsführende Gesellschafterin Petra chend begleitet werden. Uns stationären damit zum Erhalt von Arbeitsplätzen in Steinberger in den Räumen Frau Steinberger, welche Bedeutung hat Händlern muss man den Satz zurufen: der Region und in den Städten und Ge- ihrer Dictum GmbH mit nach Ihrer Einschätzung der Einzelhan- „Wenn der Wind stark weht, bauen die meinden beitragen? Sitz in Metten del in den niederbayerischen Städten einen Mauern, die anderen Windmüh- Steinberger Oft bemerken wir viel und Gemeinden? len“. Unsere Windmühlen müssen aber zu spät, dass in unserem Umfeld mit ei- Steinberger Die Stadt braucht den hinsichtlich Sortiment, Service und Qua- nem bestimmten Handelsbetrieb wieder Handel. Ein attraktives Handelsangebot lität mit dem weltweiten Angebot auch ein Stück Identität verloren gegangen ist ein Kundenmagnet und neben der mithalten können. Hier darf ich einen ist. Ich selbst habe in meinem Unterneh- Fahrt zum Arbeitsplatz der häufigste Kollegen aus der diesjährigen Frühjahrs- men in den Statuten festlegen lassen, Grund für Menschen, das Stadt- bezie- sitzung des Handelsausschusses zitie- dass die Produktfertigung, wenn irgend- hungsweise Gemeindezentrum aufzusu- ren: „Jeder Handelsbetrieb muss sich die wie möglich, in der Region erfolgen chen. Darüber hinaus haben im Wind- Frage stellen: Würde ich bei mir selbst muss. Ganz aktuell ist Weihnachten schatten des Handels auch Dienstleister einkaufen wollen?“ nicht mehr fern, viele Unternehmen ha- und die Gastronomie die Möglichkeit, ben es sich zur Gewohnheit gemacht, sich positiv vor Ort zu entwickeln und Der sogenannte Beratungsklau – ROPO- dem einen oder anderen guten Kunden sorgen damit für vitale Zentren. Effekt, „research offline – purchase eine kleine Aufmerksamkeit zu schen- online“ – wird im stationären Einzel ken. Warum nicht Qualitätsprodukte Der Handel in den Zentren hat es zuneh- handel oft beklagt. beim lokalen Handel beziehen? Die mend schwerer, sich zu etablieren, einige Steinberger In einer aktuellen Stu-Händler vor Ort wirtschaften auch für Ortskerne treiben deshalb auf ihre eigene die des Bayerischen Wirtschaftsministe- die Region. Belanglosigkeit zu. Wo sehen Sie die riums zum Thema E-Commerce wird Gründe? deutlich, dass es diesen Effekt gibt. Frau Steinberger, wir danken Ihnen für Steinberger Die Verarmung der Allerdings existiert gemäß Studie in das Gespräch! Ortskerne geht mit der negativen Ent- nicht unerheblichen Maße auch der wicklung der Handelsbetriebe im Zent- umgekehrte Weg „research online – rum einher. Die Gründe für das ge purchase offline“ – die Konsumenten ringere Umsatzpotenzial für den machen sich im Netz schlau und finali- Einzelhandel liegen beispielsweise in der sieren ihren Kauf im Ladengeschäft, demografischen Entwicklung, sinkenden und zwar umso mehr, je höher das 16 www.ihk-niederbayern.de
Handeln für die Stadt und die Region Regionalität – das neue Bio? Wie nachhaltig ist der Trend zu regionalen Produkten? Was versteht der Verbraucher darunter? Wie müssen Un- ternehmen der Lebensmittelwirtschaft kommunizieren? Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ist dieser Frage in ihrer neuen Studie Regionalität aus Verbrauchersicht nachgegangen. Dafür wurden rund 1.300 Verbrau- Diffuses Bild von Regionalität zwar sichtbar, aber weniger kanal- Fazit der Studie cher in Deutschland befragt. Die ak- Doch mit der wachsenden Popula spezifisch als andere Themen: Regi- Regionalität ist klar etabliert, aber tuelle Erhebung zeigt, wie sich die rität des Themas entsteht gleichzeitig onalität findet auf allen Kanälen für den Verbraucher noch nicht ein- Erwartungshaltungen der Verbrau- ein diffuses Bild dessen, was Re statt, ohne jedoch einen spezifi- deutig fassbar. cher hinsichtlich regionaler Lebens- gionalität ist. Durch die Vielzahl schen Kanal zu dominieren wie zum Subjektivität, Qualität und Emoti- mittel verändert haben und wie von unterschiedlichsten Maßnahmen Beispiel Bio im Supermarkt oder onen spielen eine zentrale Rolle bei Hersteller und Handel darauf re- und Botschaften im Kontext der Re- Nachhaltigkeit in den Medien. Vor der Inszenierung von Regionalität. agieren sollten. Die Lehren der gionalität entsteht auf Verbraucher- allem im Internet und am POS Regionalität war in der Vergan- Studie sind auch auf denjenigen seite ein „WahrnehmungsFlimmern“: (Point of Sale) vergeben die meisten genheit wichtig und bleibt es auch regionalen Handel, der sich nicht Das Thema ist zwar omnipräsent, regionalen Marken damit die Chan- in der Zukunft. mit Lebensmitteln auseinandersetzt, aber inhaltlich nicht eindeutig de ce, ihre Konsumenten emotional zu Der Verbraucher sehnt sich nach übertragbar. finiert, sodass es an Vertrauen und überzeugen. Dort, wo Storytelling, wie vor nach einer eindeutigen De- Neben die klassischen Kaufkri- Relevanz einbüßen könnte. Inszenierung der Erzeuger und In- klaration. Das Regionalfenster terien „Genuss“, „Qualität“ und „ge- teraktion stattfinden können, findet könnte ein Angebot sein. sunde Ernährung“ tritt verstärkt das Internet als Chance Regionalität aus Verbrauchersicht Regionalität ist ein Thema, in bewusste Einkaufen nach Aspekten Regionalität ist für den Verbraucher derzeit am wenigsten statt. dem nach wie vor viel Wertschöp- wie Bio, Fair Trade, artgerechte Tier- fung für Händler und Industrie haltung oder kürzere Transportwege steckt. in den Mittelpunkt. Ein Trend, der Regionalität ist ein vielschichtiger Begriff sich angesichts der wachsenden FRISCHE TRADITION Zielgruppe der LOHAS (Lifestyles of Der Ursprung der Herstellung Kurze Transportwege Health and Sustainability) weiter HEIMAT GENUSS potenzieren wird. Schon jetzt zählt Produkte der Umgebung Regional schmeckt’s gut jeder vierte deutsche Haushalt zu dieser Zielgruppe, die genussorien- QUALITÄT GESUNDHEIT Beste Fachverarbeitung Produkte sind nicht vorbelastet tiert und ethisch-moralisch Lebens- mittel konsumieren will. Das Thema VERTRAUEN REBELLION Erzeuger sind vertrauenswürdig Gegen Massenware im Supermarkt Regionalität wird gemäß der Studie angesichts dieser Entwicklung in SICHERHEIT FAMILIENBETRIEB Kaufen ohne Zweifel Unterstützung für die kleinen regionalen Betriebe den nächsten Jahren eines der zen- tralen Themen sein, wenn es um die UMWELT LUXUS Geringe CO2-Belastung Kann sich nicht jeder leisten Gunst der Käufer geht. NATÜRLICHKEIT KONTROLLE Alles so belassen, wie es ist Erzeuger-Arbeitsumfeld einsehbar Verbraucher ist für regionale Lebensmittel sensibilisiert Der Begriff Regionalität ist in der Die Verbraucher erfassen Regionalität unterschiedlich Gesellschaft weit verbreitet, 83 Das Prozent der Befragten haben von Regional ist Bundesland. nur meine diesem Begriff gehört. Auch das Stadt. Verständnis des Begriffs ist insge- samt sehr hoch; für 93 Prozent be- Deutschlandweit. deutet er „Produkte aus der Re- gion“. Regionalität ist als Thema Für mich ist der für Verbraucher deutlich wichtiger einzelne Landkreis als v erwandte Themen wie Nach- die Region. haltigkeit, Bio oder Fair Trade. Für mich ist die Region auch das Dreiländereck und die Der Umkreis von maximal Rhön. 30 km. Quelle Text und Grafiken: Studie „Regionalität aus Verbrauchersicht“, DLG Niederbayerische Wirtschaft Oktober 2014 17
SONDERTHEMA Handeln für die Stadt und die Region Stadtmarketingpreis 2014: Niederbayern sehr erfolgreich Osterhofen und Passau konnten sich bei der Verleihung des Stadtmarketingpreises 2014 im Bayerischen Wirtschafts ministerium über begehrte Auszeichnungen aus den Händen von Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer freuen. In der Kategorie der Städte unter durch, die am 29. August 2014 zum Stadtmarketing bei der Galeria Kauf- Bayreuth den Vortritt lassen. Dafür 12.000 Einwohnern setzte sich Os- dritten Mal in der S tadthalle Oster- hof GmbH, hob in seiner Ansprache erhielt City Marketing Passau e. V. terhofen mit der Veranstaltung „Os- hofen durchgeführt wurde. Laudator hervor, dass es der dortige Stadt- einen Sonderpreis für das große terhofener Kunst- und Modenacht“ Rolf Pangels, Leiter Versandsarbeit/ marketingverein OHO – Stadtmarke- Engagement bei der Beseitigung von ting Osterhofen e. V. – geschafft Hochwasserschäden. Laudator Ro- habe, Osterhofen als Einkaufsstadt land Wölfel von der CIMA Beratung in der Region zu positionieren sowie und Management GmbH hierzu: das Image und den Bekanntheits- „Passau zeigt seit Jahren, wie viel grad zu steigern. „Dies gelinge mit man mit einem professionellen Ma- der Kunst- und Modenacht auf sym- nagement bei gleichzeitig wenig pathische Art und Weise. Hier ver- Personal erreichen kann und musste netzen sich Partner, verknüpfen sich dies nun auch in einer echten Kri- Wirtschaft und Kultur zu einem sensituation unter Beweis stellen – stimmigen Ganzen.“ was vorbildlich gelungen ist.“ Bei den Städten zwischen 30.000 und 100.000 Einwohnern war Passau nominiert, musste aber Die Vertreter Osterhofens feierten (von links): Liane Sedlmeier, erste Bürgermeisterin der Stadt Osterhofen und erste Vorsitzende OHO e. V., Siegfried Liebl, zweiter Vorsitzender OHO e. V., Sylvia Geßl, erste Vorsitzende des Osterhofener Künstlervereins d’Leuchtenberger, Doris Dick, Geschäfts führerin OHO e. V. Studie „Vitale Innenstädte 2014“ Mit der Untersuchung "Vitale Innen stellt. Die Besonderheit der Studie städte 2014" setzt das IFH, Institut ist, dass sie deutschlandweit an für Handelsforschung Köln, nach denselben Tagen, und zwar am eigenen Angaben die größte em 25. und 27. September, durchge- pirisch basierte Innenstadtstudie führt wurde. Die Auswertungen Deutschlands um. Im Rahmen der sind kurz vor dem Abschluss. Die im Herbst 2014 durchgeführten IHK Niederbayern nimmt mit den Passantenbefragung wird ein um- Städten Landshut, Straubing und fassendes Bild der Innenstädte und Freyung an der Studie teil. Die ihrer Besucher zu den Themen Ergebnisse werden demnächst Kunde, Verkehr und Wettbewerb er- bekannt gegeben. Christiane Kickum, Geschäftsführerin von CMP City Marketing Passau e. V. erhält den Sonderpreis 2014 gemeinsam mit ihrem Team von Wirtschafts- staatssekretär Franz Josef Pschierer SChlüSSelfertig Bauen - Wir planen und realisieren Ihr Bauvorhaben – von der Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe nur ein Vertragspartner eigene Produktion individuelle Ausführung nach Bauherrnwunsch Fotos: Sascha Kletzsch nachhaltige Bauweise Laumer Komplettbau GmbH . 84323 Massing . Tel. 0 87 24 / 88-0 . info@laumer.de . www.laumer.de KOMPLETTBAU 18 www.ihk-niederbayern.de
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