Festschrift 47. Rosenthaler Herbst - und 20. September 2020 - Laubinger Event GmbH

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Festschrift 47. Rosenthaler Herbst - und 20. September 2020 - Laubinger Event GmbH
47.
       Rosenthaler
         Herbst

  19. und 20. September 2020

     Festschrift

Unser Dorf Rosenthal - 790 Jahre
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Festschrift 47. Rosenthaler Herbst - und 20. September 2020 - Laubinger Event GmbH
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Festschrift 47. Rosenthaler Herbst - und 20. September 2020 - Laubinger Event GmbH
Grußwort des Bezirksbürgermeisters Sören Benn
              zum 47. Rosenthaler Herbst 2020

                      Liebe Rosenthalerinnen und Rosenthaler,

                             vor einem Jahr ging ich selbstverständlich davon aus, dass
                             ich auch im kommenden Jahr am dritten Freitagabend im
                             September von der großen Bühne aus den Rosenthaler
                             Herbst eröffnen würde. Noch im Mai dieses Jahres hielt ich
       Sören Benn
                             es für wenig wahrscheinlich, dass der 47. Rosenthaler Herbst
                             würde stattfinden können.
  (Foto: Christiane Trabert) Nun, während ich dieses Grußwort schreibe, bin ich guter
Hoffnung, dass das Herbstfest – wenn auch in einer abgespeckten Ausgabe –
unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln stattfinden wird.

Die Corona-Pandemie greift stark in unser gesellschaftliches Leben ein. Eine Ver-
anstaltung wie die Ortsteilkonferenz Rosenthal im Februar 2019 wäre unter den
aktuellen Bedingungen gar nicht möglich. Die Informationsveranstaltung zum Pla-
nungsstand der Friedrich-Engels-Straße, die das Bezirksamt zusammen mit dem
Bürgerverein im Mai 2020 durchführen wollte, fiel wegen der Corona-Pandemie
aus. Die Gebote der Stunde sind Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen
und die damit verbundenen Einschränkungen bei Veranstaltungen drinnen und
draußen ernst zu nehmen und im Kopf zu behalten.

Das Bezirksamt Pankow hat sich aufgrund der Corona-Pandemie entschieden,
das Fest an der Panke in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Umso mehr freue ich
mich, wenn der Rosenthaler Herbst – in diesem Jahr unter dem Motto „790 Jahre
Rosenthal“ – tatsächlich stattfinden kann, obwohl das Volksfest durch den Ver-
zicht auf Festumzug, Gottesdienst und zugkräftige Coverbands nicht im gewohn-
ten Format realisiert wird. So aber könnte es gelingen, Corona aus dem Spiel zu
halten.

Ich wünsche Ihnen trotz der Umstände unterhaltsame und kurzweilige Besuchsta-
ge auf dem 47. Rosenthaler Herbst 2020. Und: Bitte bleiben Sie während Ihres
Besuchs aufmerksam und solidarisch. Sie schützen dadurch sich und andere!

Ihr Sören Benn

      Wichtige Hinweise des Veranstalters finden Sie auf den Seiten 50 und 51!
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Festschrift 47. Rosenthaler Herbst - und 20. September 2020 - Laubinger Event GmbH
Grußwort von Dr. Dieter Bonitz und Viola Kleinau

                                     Liebe Rosenthalerinnen und Rosenthaler, liebe Gäste,
                                        das Jahr 2020 ist ein besonderes Jahr. Ob der Rosenthaler
                                       Herbst dieses Jahr überhaupt stattfinden wird, ist noch in der
                                       Schwebe. Im Februar hatte der Vorstand des Bürgervereins
                                       die Planung stehen, die Gruppen unter Vertrag, ein Motto
                                       gefunden und auch einen Arbeitsplan für das ganze Jahr
     Viola Kleinau & Dr. Dieter Bonitz aufgestellt. Auch der Vorstand des Bezirksverbandes hatte
          (Foto: Klaus-Jürgen Lebede)  sich das Jahr anders vorgestellt. Die Delegiertenversamm-
lung und die Kampagnen waren fest terminiert. Auch für den Rosenthaler Herbst hatten die Gar-
tenfreunde neue Ideen entwickelt.
Dann wurde Mitte März die Corona-Pandemie ausgerufen und alle Pläne waren hinfällig. Die
Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Anfang April, auf der er seine neue Satzung be-
schließen wollte, fiel aus. Auch eine Informationsveranstaltung mit dem Bezirksamt Pankow zum
Planungsstand der Friedrich-Engels-Straße Anfang Mai fiel ins Wasser. Im Bezirksverband der
Gartenfreunde und allen Kleingartenvereinen wurden die Mitgliederversammlungen abgesagt.
Das Vereinsleben lag plötzlich brach. Nicht einmal Vorstandssitzungen wurden gemacht, um
Kontakte zu vermeiden, die Kurve abzuflachen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.
Was die Menschen in Wuhan und Bergamo erlebt hatten, sollte sich bei uns nicht wiederholen.
Es hat sich bei uns nicht wiederholt. Die Einzelhandelsgeschäfte, die Kinos und Theater, die
Schulen und die Kitas wurden geschlossen und die Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Und die
Regierung hat den Vereinen mit einer Änderung im Bürgerlichen Gesetzbuch ermöglicht, mit
Abstand handlungsfähig zu bleiben. So konnten die Vorstandssitzungen des Bezirksverbandes
per Telefon- und Videokonferenz durchgeführt und die neue Satzung des Bürgervereins außer-
halb einer Mitgliederversammlung beschlossen werden.
Was wir sicher wissen, ist, dass der längere Aufenthalt in geschlossenen Räumen kritisch ist.
Unter freiem Himmel, bei kurzzeitigen Begegnungen ist die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren
deutlich geringer. Trotzdem gilt auch bei uns auf dem Fest: Abstand halten, Hände waschen und
Alltagsmaske tragen, wo man sich zu nahekommt. Die AHA-Regeln wirken übrigens bei allen
Viren, auch bei den gemeinen Influenzaviren. Wir wünschen Ihnen: Bleiben Sie gesund!
Weil wir ein angemessenes Maß an Vorsicht walten lassen, fällt der Rosenthaler Herbst dieses
Jahr viel kleiner aus, aber er soll nicht ganz ausfallen, wie das Sommerfest in Französisch Buch-
holz, das Pfingstfest Jazz im Park oder das Fest an der Panke am Rathaus-Center. Zusammen
mit der Laubinger Event GmbH wollen wir das Rosenthaler Herbstfest auch in diesem Jahr auf
die Beine stellen.
Sie werden vieles wiedererkennen, manches eine Nummer kleiner: Essen und Trinken, Musik
und Kinderkarussells sowie Kunsthandwerk und Informationsstände finden sie auf unserer Fest-
wiese. Wir wünschen Ihnen zwei unbeschwerte Nachmittage im Kreis ihrer Familien.

Dr. Dieter Bonitz, Vorsitzender des Bürgervereins Dorf Rosenthal e.V.
Viola Kleinau, Vorsitzende des Bezirksverbands der Gartenfreunde Pankow e.V.
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Festschrift 47. Rosenthaler Herbst - und 20. September 2020 - Laubinger Event GmbH
Liebe Festbesucher,
die Event GmbH Laubinger und der Bürger-
verein Dorf Rosenthal e.V. wünschen Ihnen
ein unterhaltsames Fest. Bitte halten Sie
sich an die geltenden Abstands– und
Hygieneregeln (siehe auch Seite 50).
Mit dem Musikprogramm wollen wir Sie
gut unterhalten. Sollte es Sie nicht auf
Ihrem Platz halten, beachten Sie bitte auch beim Tanzen das Abstandsgebot.
Um sicherzustellen, dass es nicht zu voll wird, kann es an den Eingängen zum
Festgelände vorübergehend zu Zugangsbeschränkungen kommen. Wir bitten
um Ihr Verständnis.

                 Idee und Grafikdesign: Isabelle Zacher-Finet, siehe Anzeige Seiten: 26 + 27

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Programm
Liebe Rosenthalerinnen und Rosenthaler, liebe Gäste Rosenthals, unser Fest wird in
diesem Jahr in einem kleineren Rahmen durchgeführt, leider ohne Festumzug und
großes Bühnenprogramm. Der Kunst– Handwerker– und Infomarkt (bisher immer an
der Kunstschmiede) befindet sich mit auf dem Festgelände.

                  Sonnabend, den 19. September 2020

Uhrzeit          Programmteil
14:00            Begrüßung der Gäste, Infos zum Fest
weiße Bühne
14:15            Eröffnung des 47. Rosenthaler Herbstes
weiße Bühne      Motto: „Unser Dorf Rosenthal - 790 Jahre“
                 durch den Vorsitzenden des Bürgervereins
                 Dorf Rosenthal e.V., Dr. Dieter Bonitz und den
                 Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn
ab 14:30         Geselliges Familienfest mit Livemusik auf zwei Bühnen.
                 Die Bands spielen auf den beiden Bühnen abwechselnd.
14:30            Musik vom „Band“ und Livemusik mit dem Duo „Rolog“
schwarze Bühne

15:00 - 15:40 „Schmieds Katze“- durch
16:10 - 16:50 die Bank von Brecht bis Punk
weiße Bühne

                 Livemusik mit dem Rosenthaler
                 Kunstschmied und Multitalent
                 Gösta Gablick und seiner Band.
16:50            Fortsetzung des Programms mit dem Duo „Rolog“
schwarze Bühne

19:00 - 19:30 THE SWINGIN‘ HERMLINS
20:00 - 21:00 André Hermlin und Band. Die Band besteht aus Mitgliedern
weiße Bühne   der Familie Hermlin und einigen befreundeten Musikern.
              Die ersten 30 Minuten des Konzertes werden, so wie an jedem
              Abend, per Live-Streaming in alle Welt übertragen.

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Programm
                 THE SWINGIN‘ HERMLINS

Damals, im März 2020, als plötzlich alle Konzerte abgesagt waren, beschlossen wir, dass unsere
Musik nicht sterben darf und nicht sterben wird. Wir spielten weiter! Und zwar jeden Tag!
Jeden Abend um Punkt 19.00 Uhr spielen wir seither für eine halbe Stunde Swing. In meinem
Haus. In wechselnden kleinen Besetzungen, mit Freunden, mit Musikern, die Benny Goodman
lieben, oder Basie, oder Miller, oder Lunceford.
Unseren täglichen Sendungen „The Music Goes Round And Around“ auf Facebook und Insta-
gram folgen inzwischen Tausende Menschen aus Amerika, Asien und Europa!
Jetzt endlich kann diese neue Band, die so vielen Menschen Hoffnung gegeben hat, auch einzelne
öffentliche Konzerte geben. Statt in die Objektive von Kameras, blicken wir nun wieder in die
Gesichter von Menschen. Am 19. September 2020 zum ersten Mal auf dem Rosenthaler Herbst.
Was für ein großartiges Gefühl!
Wir wollen unseren Zuhörern danken. Und wir geben ihnen etwas zurück:
Unsere Liebe zur Swing-Musik, ein schönes Solo, einen tollen Song - und ein Lächeln...
Wir werden diese schwierige Zeit überstehen. Zusammen. Als Freunde. Und mit viel Musik!
                                                                               André Hermlin
Uhrzeit            Programmteil
21:00 - 21:30      Ausklang des ersten Festtages mit dem Duo „Rolog“
schwarze Bühne

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Programm
                         Sonntag, 20. September 2020

Uhrzeit          Programmteil
14:00            Livemusik mit Ginger Taylor
schwarze Bühne

15:00 - 15:45    Livemusik mit dem
16:15 - 17:00    Country-Duo „Fairschärft“
17:15 - 18:00
weiße Bühne

18:00 - 18:30    Ausklang des zweiten Festtages mit Ginger Tylor
schwarze Bühne

Erntedankfest
Der Erntedank-Gedanke ist uns
wichtig und war immer ein fester
Bestandteil unseres Festes. Ohne den
Open Air Erntedank-Festgottesdienst,
ohne die Erntekrone auf unserem
Festwagen und ohne die Präsenz des
Bezirksverbandes der Gartenfreunde
Pankow e.V. und der vielen Kleingar-
tenvereine beim Festumzug und ohne
ihre Stände beim Fest, wird von dieser Idee in diesem Jahr nicht viel zu se-
               hen sein. Dennoch sollte jeder daran denken, dass es gar
               nicht so selbstverständlich ist, dass unser täglich Brot jeder-
               zeit zur Verfügung steht. Viele Rosenthaler Kleingärtner
               erleben es in diesem besonders trockenen Jahr hautnah, dass
               sie nicht alles, was sie mühsam säten, auch ernten werden.

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 Wichtige Mitglieder und Partner des Bürgervereins Dorf Rosenthal e.V. - Sie sind, neben den Sponsoren, seit
Jahren die Stützen des Rosenthaler Herbstes. Aus gegebenem Anlass sind sie im diesem Jahr weniger präsent.

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                          Der Kirchengemeinde danken wir insbesondere für das
                          seit Jahren beliebte Kirchencafé beim Fest, das
                          es in diesem Jahr leider nicht geben wird.

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Festschrift 47. Rosenthaler Herbst - und 20. September 2020 - Laubinger Event GmbH
Großer Festumzug 2019 - Rückblick
   In diesem Jahr bleibt uns leider nur die Erinnerung an die seit 1987 stattgefundenen
   32 Festumzüge. Seit 2007 sind die Feste und die Umzüge mit Videos dokumentiert.

Fotos aus dem Video vom                                                       Das Video (sowie die
46. Rosenthaler Herbst,                                                      der Vorjahre) erhalten
aufgenommen von                46. Rosenthaler Herbst                            Sie am Info-Stand
Klaus-Jürgen Lebede                                                              des Bürgervereins

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Die Grundschule in Rosenthal
                                            Es war der vorletzte Schultag kurz vor den Sommerferi-
                                            en, als ich am 23. Juni 2020 gegen elf Uhr die Schule
                                            für eine Besichtigung und für ein Gespräch mit der
                                            Schulleiterin betrat. Im Sekretariat begrüßte mich Frau
                                            Harnisch. Nebenan in ihrem eigenen Büro saß die
                                            stellvertretende Schulleiterin Kathrin Gustke. Und ganz
                                            hinten im Büro der Schulleiterin herrschte anscheinend
 Marina Zepper    Dr. Dieter Bonitz
 Schulleiterin    Vorsitzender Bürgerverein hektische Betriebsamkeit. Frau Marina Zepper, seit
                  Dorf Rosenthal e.V.
                                            2009 Leiterin der Rudolf-Dörrier-Grundschule, telefo-
                                            nierte wegen der Baumaßnahmen mit dem Bezirksamt.
Obwohl sie keine Zeit habe, nahm sie sich die Stunde, die wir am Vortag verabredet hatten.
Unsere Geschichte
Uns verbindet nun schon eine fast zehnjährige Geschichte, die so richtig begann, als mein
jüngster Sohn 2011 in die dritte Klasse kam und ich Klassenelternsprecher wurde. Damit war ich
Mitglied der Gesamt-Eltern-Vertretung (GEV), die in ihrer konstituierenden Sitzung zwar eine
stellvertretende Schulelternsprecherin gewählt hatten, aber nach dem Ausscheiden von
Matthias Junge, keinen Schulelternsprecher fanden. Da niemand anderes den Job machen
wollte, kandidierte ich und wurde gewählt. Sofort initiierte ich zwei Projekte: Erstens die Verbes-
serung des Internet-Auftritts der Schule und die stärkere Einbindung von Eltern, Schülern und
Lehrern bei der Erstellung der Inhalte. Und zweitens die Einrichtung eines Schullaufbusses, um
den Kindern mehr Bewegung an frischer Luft zu verschaffen und den Eltern die Eltern-Taxis zu
ersparen.
Beide Projekte verschafften mir Erfolge und Tiefschläge. In der Klasse lief es mit dem Klassen-
lehrer nicht so gut und die Eltern spalteten sich in eine Fraktion, die ihn los werden wollte, und
die andere, die versuchten, das beste draus zu machen. Zu Beginn des neuen Schuljahres kam
es zu einer Kampfabstimmung, die ich um eine Stimme verlor. Seit dem funktionierte in der
Klasse nichts mehr und die GEV musste sich einen neunen Schulelternsprecher suchen.
Dafür engagierte ich mich im Förderverein und löste Mathias Junge als Vorsitzenden ab. Die
Beziehung mit der Schulleitung blieb damit weiterhin erhalten.
Inzwischen hat sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, das auch die eine oder andere
Störung aushält. Selbst als mein Sohn die Schule schon verlassen hatte, blieb ich als Berater
mit einem ehrenamtlichen Lehrauftrag der Schule erhalten. Wenn ich die Schule heute besuche,
dann als Vorsitzender des Bürgervereins Dorf Rosenthal e.V., zu dem ich am 27. März 2017
gewählt wurde. Schon mehrfach hatte der Bürgerverein versucht, die Schulleiterin für die Hono-
ratiorenkutsche auf dem Festumzug beim Rosenthaler Herbst zu gewinnen. Im Februar 2020
hatte ich den Durchbruch erzielt und eine Zusage bekommen. Und dann kam die Corona-
Pandemie dazwischen und wir sahen uns gezwungen, den Festumzug zu streichen. Der Ro-
senthaler Herbst sollte trotzdem stattfinden und in der Festschrift ein Beitrag über die Schule
erscheinen.

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Die Geschichte der Schule
Der Schulstandort selbst stammt aus dem Jahre 1987. In diesem Jahr wurde das Gebäude vom
Typ SK66 errichtet und als Polytechnische Oberschule (POS) Ernst Busch eröffnet. Die heutige
Schulleiterin war damals schon eine Lehrerin der ersten Stunde für Sport und Erdkunde. Nach
der Wende 1990/91 wurde die Schullandschaft umstrukturiert. Aus der POS Ernst Busch wurde
die 13. Grundschule Pankow an zwei Standorten, dem in der Kastanienallee 59 und dem in der
Lessingstraße in Wilhelmsruh. Schulleiterin wurde Regina Krüger und Konrektorin Marina Zep-
per. Als Filialleiter des Standortes Lessingstraße wurde Herr Norbert Eifler eingesetzt. Die Schu-
le hatte zu der Zeit 600 Schülerinnen und Schüler.
Die Grundschule arbeitete bis zum Schuljahr 2006/07 an beiden Standorten praktisch mit einem
Filialbetrieb. Zum Schuljahr 2007/08 wurden die Standorte organisatorisch getrennt. Frau Krüger
verließ die Schule und als Schulleiterin wurde Frau Karin Butt eingesetzt. Als auch sie 2009 in
eine andere Schule wechselte, wurde Frau Zepper neue Schulleiterin und Frau Katrin Gustke
ihre Stellvertreterin.
Die Schule pflegt enge Beziehungen zum Sport- und Kulturzentrum (SPOK) und zum Landhaus
Rosenthal, der Kinder und Jugendfreizeiteinrichtung des Bezirksamtes Pankow. Im SPOK finden
regelmäßig die Sportfeste der Schule statt und im Landhaus feiern die Kinder der Schule Fa-
sching. Beliebt sind die jährliche Disco in der Schule, die von Sabine Roos und DJ Rainer
Nöldeke unterstützt wird. Sabine Roos ist außerdem externes Mitglied der Schulkonferenz.
Über die Elternvertretung initiierte ich 2012 einen Schullaufbus nach dem Vorbild von Präventi-
onsprojekten der AOK NordWest und nach Empfehlungen des Automobil-Clubs Europa (ACE) in
Zusammenarbeit mit dem Fuß e.V. Über die Schulleitung und die Elternvertretung wurden Eltern
gesucht, die gemeinsam und abwechselnd ihre Kinder zu Fuß zur Schule begleiten wollten. Über
das Senatsproraamm zur Förderung von Eigeninitiative in Nachbarschaften (FEIN) beantragte
der Förderverein Mittel für Bodentattoos, die als Sammelpunkte für den Schullaufbus dienen
sollten. Da ich inzwischen auch die Administrationsrechte für den Internetauftritt der Schule über-
nommen hatte, stellte ich eine Karte ein, die den Verlauf der Wegstrecke anzeigte. Allerdings
hatte ich den Stadtplan der Stadt Berlin im Internet kopiert und die Strecke dort eingezeichnet
und als Bild wieder hochgeladen. Prompt erhielt die Schule eine Abmahnung wegen einer Urhe-
berrechtsverletzung, die auf mein Konto ging. Zusammen mit der Rechtsabteilung des Bezirk-
samtes und der Unterstützung der Schulleiterin konnten die schlimmsten Folgen abgewendet
werden. Der Schock hat uns allerdings auf eine Art auch zusammengeschweißt.
Im Jahr 2015 begannen an der Schule intensive Bauarbeiten. Zur Erweiterung der Kapazitäten
wurde der Modulare Ergänzungsbau (MEB) errichtet. Er hieß so, weil es ein standardisierter
Bautyp war, der für verschiedene andere Schulen modulhaft zum Einsatz kam. Damit wurden
Planungskosten reduziert. Er war kreidefrei. Statt der Kreidetafeln wurden Whiteboards instal-
liert. Drei Räume waren mit Beamern ausgestattet, die eine interaktive Arbeit ermöglichten. Im
Anschluss daran wurden Teile des Schulhofes neu gestaltet nach Plänen, die vorher in einem
Beteiligungsprojekt mit Schülern aller Klassen erarbeitet worden waren.
Im Jahr 2017 begannen dann Bauarbeiten, um die Sanitäreinrichtungen zu sanieren und behin-
dertengerechte Fahrstühle einzubauen. Dabei wurde festgestellt, dass noch viel mehr Sanie-
rungsbedarf besteht und in dem alten Baukörper dioxinhaltige Materialien verbaut worden waren.

                                               15
Daher beschloss das Bezirksamt, das Hauptgebäude ganz für den Schulbetrieb zu schließen
und die oberen drei Klassenstufen in die Schule an der Heide auszulagern. Zwei Jahre arbeitete
die Schule wieder an zwei Standorten, doch inzwischen sind alle Schülerinnen und Schüler und
alle Lehrerinnen und Lehrer wieder an ihrem Standort vereint.
Der Name der Schule
Als die Schule im Jahr 2001 noch an zwei Standorten arbeitete, gab es ein Hort-Projekt der
Schule mit Kindern, die sich mit dem Leben des ehemaligen Leiters des Museums Pankow, dem
gelernten Buchhändler Rudolf-Dörrier, befasste. Im Rahmen des Projektes gab es auch einige
persönliche Begegnungen der Kinder mit dem damals über 100 Jahre alten Mann, der am 18.
September 1899 in Braunschweig geboren wurde. Nach seinem Tode am 7. Dezember 2002
entstand die Idee, die Schule, die bisher noch keinen besonderen Namen hatte, nach ihm zu
benennen. Die Anträge wurden beim Bezirksamt gestellt und begründet und im Jahre 2004
erfolge die feierliche Namensgebung der Grundschule in einem Festakt in Anwesenheit seiner
Tochter Vera Breitwieser-Dörrier.
Sie hatte sich allerdings zu Lebzeiten mit ihrem Vater zerstritten und hatte die DDR am 18. De-
zember 1961 mit einem Schweizer Pass nach West-Berlin verlassen. Lange nach dem Tod
ihres Vaters lernte sie den Historiker Harry Waibel kennen, der sich speziell mit der unvollständi-
gen Entnazifizierung, auch in der ehemaligen DDR, befasste. Er fand bei seinen Recherchen
über Rudolf Dörrier im Russischen staatlichen Militärarchiv eine SS-Stammkarte über ihn, die
besagte, dass er zwischen dem 21. Mai 1944 und dem 19. Januar 1945 als Unterscharführer im
KZ-Sachsenhausen eingesetzt worden war. Diese Information veröffentlichte er im August 2017
im Internet unter http:/hagalil.com/2017/08/rudolf-doerrier/. Dieser Artikel wurde zum Auslöser
dafür, dass sich die Elternschaft und die Lehrerschaft mit der Biografie des Namensgebers ihrer
Schule auseinandersetzen mussten. Nach mehreren Beratungen entschieden die Gesamt-
Eltern-Vertretung und die Schulkonferenz, dass die Schule umbenannt werden solle. Die Schule
soll nun den Namen „Grundschule in Rosenthal“ bekommen.
Der Förderverein
Neben der Elternvertretung spielt auch der Förderverein eine wichtige Rolle für die Entwicklung
der Schule. Ihm war es zu verdanken, dass aufwendige Projekte wie der Circus Tausendtraum
schon zweimal an der Schule residieren konnten. Maßgeblich aufgebaut hat den Förderverein
der langjährige Vorsitzende Mathias Junge. Er war bis November 2014 Vorsitzender und uner-
müdlich, wenn es um die Begrüßung der Erstklässler, die Sommerfeste und die Schuldisco ging.
Unter seiner Leitung wurde 2014 auch eine neue Satzung ausgearbeitet und verabschiedet. Im
November 2014 folgte ich ihm in dieser Funktion, allerdings nur für ein Eineinhalb Jahre bis Juni
2016. Danach übernahm Katja Filius den Vorsitz und im Juni 2018 folgte ihr Lara Meinunger als
Vorsitzende des Fördervereins. Und wenn die Corona-Pandemie nicht dazwischen gekommen
wäre, hätte es im Juni 2020 sicher wieder eine Neuwahl des Vorstands gegeben.
Das Jahr 2015 war für den Förderverein ein besonderes Jahr. Seit mehreren Jahren hatte der
Förderverein Gelder gesammelt, um den Schulhof zu verbessern. Eine Kletterspinne sollte be-
sorgt werden, um den Schulhof attraktiver zu gestalten. Doch am Ende erwies sich das Vorha-
ben als zu teuer. Statt dessen konnte der Förderverein den Vater eines Schülers gewinnen, eine
Planung für den Schulgarten vorzustellen. Mit den Plänen von Mathias Spohn konnte das Pro-

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jekt dann realisiert und das Geld, das in den Vorjahren mit Sponsorenläufen und öffentlichen
Fördermitteln eingeworben worden war, sinnvoll investiert werden.
Die positiven Erfahrungen führten schließlich dazu, dass Mathias Spohn den Auftrag erhielt, eine
Planung für die Gestaltung des Schulhofes mit Beteiligung der Klassen zu erarbeiten. Dieses
Konzept wurde zum Teil 2016 umgesetzt und wieder mit Spendengeldern und Mitteln aus dem
Senatsprogramm zum Freiwilligen Engagement in Nachbarschaften (FEIN) gefördert. Und sogar
heute noch trägt die damals entstandene Beziehung Früchte, denn Herr Spohn ist wieder beauf-
tragt worden, die Außenanlagen des gerade sanierten Hauptgebäudes zu gestalten.
Eine runderneuerte Schule
Es sollte nur ein Jahr dauern, dass das Hauptgebäude der Schule geschlossen und renoviert
wird. Inzwischen sind es zwei Jahre geworden. Der ursprüngliche Plan bestand darin, die Sani-
täranlagen zu sanieren, behindertengerechte Zugangsmöglichkeiten zu schaffen und die Mensa
im Erdgeschoss zu erweitern. Am Ende ist es eine grundhafte Erneuerung geworden, weil auch
die Klassenräume von Asbestrückständen befreit und komplett saniert werden mussten. Dabei
wurde dann auch noch die modernste Informationstechnik verbaut. In Zukunft findet man im
Erdgeschoss einen doppelt so großen Sitzbereich wie früher in der Schulmensa, die zudem
noch mit einer kleinen Bühne und moderner Veranstaltungstechnik ausgestattet wurde. Eine
Verstärkeranlage und eine Projektionseinrichtung bieten in Zukunft die Möglichkeit, die Begrü-
ßung der Erstklässler und kleinere Informations- und Kulturveranstaltungen hier durchzuführen.
Im ersten Stock, wo sich früher Klassenräume befanden, sind nun die Verwaltung und die Leh-
rerzimmer untergebracht. Hier gibt es sogar ein Stillzimmer, das jungen Müttern einen Rückzug-
sort bietet, wenn sie sich mit ihrem Baby in der Schule aufhalten. Neben dem Sanitätsraum in-
zwischen eine vorgeschriebene räumliche Einrichtung. In der zweiten bis vierten Etage sind die
Klassenräume und die Fachräume untergebracht. Es gibt Übungszimmer für Musik, ein natur-
wissenschaftliches Labor und eine Bibliothek. Alle Klassenräume sind mit Smartboards ausge-
stattet. Die Digitalisierung hat zumindest technisch nun vollen Einzug in die Schule gehalten.
In den Sommerferien wurde noch immer gebaut, obwohl die Klassen seit Ostern schon wieder in
das Hauptgebäude eingezogen sind. Der Küchenbetrieb läuft schon wieder im neuen Hauptge-
bäude für die sozialpädagogische Betreuung während der Ferien. Das war nötig, damit die Con-
tainer auf dem Schulhof abgebaut werden konnten, denn auch er muss noch gestaltet werden.
Frau Zepper hofft, dass die Baumaßnahmen bis Oktober abgeschlossen sind. Denn erst dann
kann man über eine offizielle Einweihung nachdenken. Außerdem besteht die Hoffnung, dass
bis dahin auch die Abstands und Hygieneregeln soweit gelockert sind, dass eine halbwegs nor-
male Veranstaltung möglich ist. Dann soll die Schule auch offiziell ihren neuen Namen erhalten:
Grundschule in Rosenthal.                                                          Dr. Dieter Bonitz

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18
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Die lange Geschichte von Rosenthal
Das Dorf Rosenthal wurde im Jahr 1356 erstmals
urkundlich erwähnt. Das heißt, es wäre heute erst
664 Jahre alt. Wir feiern in diesem Jahr jedoch das
790 jährige Bestehen des Dorfes, denn viele Indizien
deuten auf eine frühere Besiedlung hin. Als sicher
gilt, dass es bereits im 13. Jahrhundert eine Dorfkir-
che gab. Das erste Gotteshaus war vermutlich nur
ein einfacher Saalbau. Der heutige Turm und das
neoromanische Querschiff aus gelben Backsteinen
sind Umbauten und Ergänzungen des 19. Jahrhun-
derts. Von dem ursprünglichen Bau blieben lediglich
das Mauerwerk aus regelmäßigen Feldsteinquadern
und ein zugemauertes Rundbogenportal auf der Südseite erhalten. Diese Merkmale weisen deutlich
ins 13. Jahrhundert.
Im Jahre 1998 wurden bei archäologischen Grabungen, die im Zusammenhang mit der geplanten
Bebauung des Geländes veranlasst worden waren, auf dem ehemaligen Gutshof in unmittelbarer
Nähe zur Kirche ein Holzbalken und das Feldsteinfundament eines mittelalterlichen Wohnturmes aus
der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gefunden. Das Holzstück wurde wissenschaftlich begutach-
tet. Dabei konnte der Zeitpunkt des Holzeinschlages sehr genau auf das Jahr 1230 datiert werden.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss also das Dorf entstanden sein.
Es folgt eine wechselvolle Geschichte Rosenthals, die von den verschiedenen Eigentümern des
Dorfes, von Brandenburger Markgrafen, Kurfürsten und Rittern beeinflusst wurde. Dieser Teil der
Geschichte ist gut dokumentiert. Vom ersten Ortschronisten Rosenthals, Otto Wurstmacher, von
Hans-Jürgen Rach („Die Dörfer in Berlin“ - VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1988) oder von Manfred
Kirchhof wurden dazu viele Informationen zusammengetragen, die wir hoffentlich schon bald in einer
umfangreichen Ortschronik vorlegen werden.
Zeitzeugen gesucht
Was bisher fehlt, ist eine zusammenhängende Darstellung der Ortsgeschichte seit Beginn des 20.
Jahrhunderts. Wir wissen, dass das Dorf im Dreißigjährigen Krieg besonders viel leiden musste. Wie
die Rosenthaler den ersten und den zweiten Weltkrieg tatsächlich erlebten, ist jedoch weniger be-
kannt. Die letzten Zeitzeugen werden vermutlich nicht mehr lange leben. Wer jemanden kennt, der
zum Krieg und der Nachkriegszeit speziell in Rosenthal noch etwas interessantes berichten kann, ist
dazu aufgerufen, sich beim Bürgerverein Dorf Rosenthal e.V. zu melden.
                                       Zwischen den Kriegen lagen die „Goldenen Zwanziger“. Die
                                       Grundstimmung war geprägt vom Freiheitsgefühl, von Fortschrit-
                                       ten in der Wissenschaft, von neuen Formen in Kunst und Architek-
                                       tur und vom Siegeszug der Massenmedien Film und Rundfunk.
                                       Doch diese Zeiten waren nicht für alle „golden“, sicher auch in
                                       Rosenthal. Politische Unruhen machten es der Weimarer Republik
                                       am Ende unmöglich, die junge Demokratie zu bewahren.
    Herausgegeben: 1. September 1923
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Wirtschaftliche Verwerfungen in Folge des ersten Weltkrieges, die Hyperinflation und politischer
Terror bestimmten den Alltag. Allein zwischen 1919 und 1922 wurden in Deutschland 376 politische
Morde verübt. Unter anderen am damaligen Reichsaußenminister, Walter Rathenau. 1929 folgte die
Weltwirtschaftskriese und 1933, 13 Jahre nach Gründung der NSDAP, die Machtergreifung Hitlers.
Der zweite Weltkrieg: Über unmittelbare Kriegshandlungen in Rosenthal ist wenig bekannt. Es exis-
tieren Fotos der Häuser Hauptstraße 163, 165 und 167 mit Bombenschäden. Christel Liebram be-
richtet, dass auf der Kreuzung Kastanienallee/Reichskanzlerdamm (1951 in Friedrich-Engels-Straße
umbenannt) noch im April 1945 ein schweres Flakgeschütz aufgestellt wurde und es ist auch be-
kannt, dass die Brücke über den Nordgraben in der heutigen Friedrich-Engels-Straße in den letzten
Kriegstagen von der SS gesprengt wurde. Sie war im Dezember 1945 bereits wieder aufgebaut.
Zivile Opfer gab es im Krieg zum Glück vermutlich nicht sehr viele, denn Rosenthal wurde, anders
als Wilhelmsruh, nicht gezielt bombardiert. Dennoch hatte auch Rosenthal Kriegsopfer zu beklagen.
Die offizielle Statistik für Pankow nennt 70 Kriegsgräber auf dem Friedhof Pankow VII Rosenthal
und 8 auf dem Evangelischen Friedhof Rosenthal. Auf letzterem gibt es für die Opfer von Krieg und
Gewalt eine besondere Grabstätte wo 5 namentlich genannte und 3 unbekannte Männer mit Sterbe-
daten (alle 1945) verzeichnet sind. Sind das die 8 Kriegstoten, die die Statistik nennt? Dieses Grab
wird, so wie das von Otto Wurstmacher, vom Bürgerverein Dorf Rosenthal e.V. gepflegt.
Bei einem Spaziergang über den Friedhof findet man aber weitere Gräber mit mehr oder weniger
eindeutigen Hinweisen auf einen Tod durch die Kriegsereignisse. Mindestens zwei noch erhaltenen
Grabinschriften deuten auf gefallene Soldaten im ersten Weltkrieg. Weitere 12 Inschriften nennen
im zweiten Weltkrieg gefallene und vermisste Personen. Darunter auch Vertreter alteingesessener
Rosenthaler Familien, wie Otto Dittmann, der kurz vor Kriegsende, am 30.04.1945, im Alter von 44
Jahren gefallen ist. Wir hoffen, eines Tages über eine annähernd vollständige Liste der Rosenthaler
Kriegsopfer verfügen zu können.
Auch die Wirtschaftsgeschichte, vor allem in dem 1893 von Rosenthal abgetrennten und neu be-
nannten Ortsteil Wilhelmsruh, der sich anders als das ursprüngliche Angerdorf Rosenthal durch die
Ansiedlung der Bergmann-Elektrizitäts-Werke seit 1907 zu einer Siedlung städtischen Gepräges
entwickelte, sollte in der Ortschronik den ihr gebührenden Platz finden.
Neben der damals sehr fortschrittlichen Produktion von Elektroautos (batteriebetriebene Postautos,
Straßenreinigungswagen, E-Karren und Kipper) waren die Bergmann-Elektrizitäts-Werke seit 1936
stark in die Rüstungsproduktion involviert. So wurde extra ein Geschosshülsenwerk errichtet. Ob-
wohl die Zünder-, Kartuschen-, Granaten- und Patronenherstellung auf Hochtouren lief, wurden seit
1939 viele Arbeiter zur Wehrmacht eingezogen und nur zum Teil durch Dienstverpflichtete und
später durch ausländische Zwangsarbeiter ersetzt.
Somit wurde auch die Stammbelegschaft gnadenlos ausgebeutet. Arbeitshetze, Überstunden,
Schichtarbeit und Urlaubssperren waren an der Tagesordnung. 1943/44 wurden große Teile des
Werkes durch Luftangriffe zerstört und die Produktion zum Teil in ein Zweitwerk in Schlesien ausge-
lagert, das Anfang 1945 schon wieder aufgegeben werden musste. Trotzdem florierte das Geschäft
mit Munition und Kriegsgerät bis zum Schluss. Der Umsatz betrug in den ersten 4 Monaten des
Jahres 1945 noch über 7,6 Millionen Mark.
Zur selben Zeit war das Leben im alten Dorf Rosenthal vermutlich eher „beschaulich“. Es war noch
überwiegend von Landwirtschaft geprägt, die erst in den siebziger Jahren nach und nach ver-
schwand. So erlebte Rosenthal auch die Bodenreform und die Kollektivierung in der DDR mit. Die
LPG „Rosenthal“ Typ I (Die Mitglieder brachten ihr Ackerland in die Genossenschaft ein), soll 1966
jedenfalls noch bestanden haben. Gärtnereien oder Baumschulen gab es bis in die 90er Jahre.
                                                21
Dazwischen liegt das Jahr 1961 mit der Errichtung der Berliner Mauer. Auch hier waren Rosenthal
und Wilhelmsruh besonders betroffen. Gesicherte Informationen darüber, wie viele Grundstücke
dabei enteignet wurden, liegen uns für Rosenthal bisher nicht vor. In Wilhelmsruh wurde das Be-
triebsgelände des VEB Bergmann-Borsig im August 1961 über Nacht zum Grenzgebiet. Teilweise
bildeten die Außenwände der Werkhallen die Grenzmauer. Das brachte drei Arbeiter auf die Idee,
von einer der Werkhallen aus, einen Fluchttunnel zu graben. Die Flucht gelang zu Pfingsten 1962.
Aus Rosenthal gab es noch weitere Fluchtversuche. Zum Beispiel im Februar 1962 mit 5 Personen
südlich des Wilhelmsruher Dammes. Dieser Fluchtversuch wurde von Grenzposten durch Einsatz
der Schusswaffe vereitelt. 2 Personen wurden verletzt. Eine 21 jährige Frau aus Niederschönhau-
sen verstarb später im Krankenhaus.
Ein weiterer Abschnitt der Chronik sollte sich der Verkehrsgeschichte widmen. Im letzten Jahr ha-
ben wir uns an dieser Stelle ausführlich mit der Heidekrautbahn beschäftigt, die Rosenthal seit Mai
1901 mit Berlin und dem nördlichen Umland verband. Mindestens ebenso bedeutsam für Rosenthal
war die Anbindung an das Berliner Straßenbahnnetz, die seit 1914 vorangetrieben wurde. Endgültig
fertiggestellt wurde die Strecke bis zur Quickborner Straße im Jahr 1916.
Im Zuge des Straßenbahnbaus war auch der Reichskanzlerdamm, der zuvor nur bis zur Nordend-
straße reichte, bis nach Rosenthal verlängert worden. Das folgende Foto stammt eindeutig aus der
Zeit vor dem Bau der Straße und der Straßenbahntrasse, dem der Dorfteich zum Opfer fiel. Diese
dörfliche Idylle musste für mehr Komfort und städtisches Flair weichen. Somit hatten die Rosethaler
schon vor der Eingemeindung gute Verkehrsverbindungen in die Stadt und die Berliner zu den
damals zahlreichen Ausflugslokalen am nördlichen Stadtrand und im Umland.                    KJL

      Foto: Rosenthal, Hauptstraße 115
      Das Foto wurde von Norbert Schulze bereitgestellt.
      Dieses und weitere Fotos erhalten Sie auch als Reproduktionen unter
      http://www.alt-berlin-archiv.de/rosenthal

Unser kleiner Beitrag hat mehrere Themen zur jüngeren Geschichte unseres Ortsteiles angeris-
sen, die weiter ausbaufähig sind. Vielleicht konnten wir ein paar Denkanstöße geben. Bitte mel-
den Sie sich beim Bürgerverein Dorf Rosenthal e.V., wenn Sie dazu interessante Geschichten
kennen oder von jemandem wissen, der sie uns erzählen kann.
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100 Jahre Rosenthal als Ortsteil von Groß-Berlin

Am 27. April 1920 beschloss der Preußische Landtag ein Gesetz, das 8 Städte, 59 Landgemeinden
und 27 Gutsbezirke zu „Groß-Berlin“ vereinte. Nicht in allen künftigen Ortsteilen traf diese Entschei-
dung sofort auf Zustimmung. Reinickendorf ersuchte das Innenministerium schriftlich, die Einge-
meindung „so schleunig wie möglich herbeiführen zu wollen“. Spandau hingegen beschwerte sich:
„Die Stadt Spandau soll trotz einmütigen Protestes ihrer Selbständigkeit beraubt und ohne zwingen-
den Grund eingemeindet werden“. Rosenthal und Neukölln wiederum sprachen sich für die Einge-
meindung aus. Charlottenburg und Wilmersdorf warben für eine Vorortgroßstadt mit Steglitz, Frie-
denau, Schmargendorf und Grunewald.
Die Abstimmung im Landtag fiel denkbar knapp aus. 84 Abgeordnete blieben der Abstimmung fern.
164 Abgeordnete stimmten für und 148 gegen den Gesetzesentwurf. Es gab 5 Enthaltungen.
Am 1. Oktober 1920 trat das Gesetz in Kraft. Die Fläche der Stadt wuchs von 66 km² auf 878 km².
Ihr Umfang betrug nun 225 km. So wurde Berlin nach ihrer Fläche hinter Los Angeles über Nacht
zur zweitgrößten Metropole der Welt und nach der Zahl ihrer Einwohner hinter London und New
York zur drittgrößten Stadt. Im Zuge dieses Zusammenschlusses kamen auch der ehemals selb-
ständige Gutsbezirk mit 129 Einwohnern und die Landgemeinde Rosenthal mit 1864 Einwohnern
zu Berlin und wurden dem Stadtbezirk Pankow zugeordnet. Wilhelmsruh kam damals mit 4.332
Einwohnern zu Reinickendorf.
Als Bestandteil einer Weltmetropole weist Rosenthal, auch auf Grund des relativen Stillstandes
während der Teilung der Stadt, bis heute erstaunlich viele Merkmale eines typischen märkischen
Angerdorfes auf. Deswegen steht der historische Dorfanger als Ensemble unter Denkmalschutz.
Auch einzelne Gebäude, die, außer der älteren Kirche, hauptsächlich in der Zeit zwischen 1880 und
1910 entstanden sind, sind als Baudenkmale ausgewiesen. Zu den bemerkenswertesten gehören
die Dorfkirche Rosenthal, Hauptstraße 149, die ehemalige Gemeindeschule, Hauptstraße 151, das
Gemeindehaus Hauptstraße 138, das ehemalige Amtshaus, (heute „Landhaus“), Hauptstraße 94,
das Landarbeiterwohnhaus, Hauptstraße 100 und die Wohnhäuser (z.T. mit Hofanlagen), Haupt-
straße 109, 126, 128, 132, 146, 147-147B, 150, 165, 169 und 175. Leider ließ sich allein durch
diese Unterschutzstellung nicht verhindern, dass einige Bauvorhaben in den letzten Jahren deutlich
von der historischen Bebauungsstruktur abwichen und somit das Ortsbild negativ beeinflussten.
Der Bürgerverein Dorf Rosenthal e.V. tritt dafür ein, dass die historische dörfliche Baustruktur unter
Berücksichtigung des Denkmalschutzes und des existierenden Bebauungsplanes XIX-58a für die
Grundstücke 116 bis 158 vom 15.06.2005 (Beschluss der BVV – Drucksache Nr. V-1016/05) zu-
mindest in dem vom Dorfanger her sichtbaren Bereich künftig nicht noch weiter architektonisch
überformt wird. Dafür sollte ein neuer oder ergänzender Bebauungsplan erarbeitet werden, der
auch die Ostseite des Angers einschließt. Noch sehen wir eine Chance, den innerhalb des Stadtge-
bietes von Berlin nahezu einmaligen Ortskern von Rosenthal zu erhalten und, wo möglich, wieder
herzustellen.
Nicht erhaltenswert sind dagegen marode Straßen, die dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht
mehr gewachsen sind, sowie schadhafte und unbefestigte Fußwege. In diesem Punkt hat man den
Eindruck, dass Dörfer, die außerhalb des Berliner Stadtgebietes liegen, weitaus besser dastehen.
100 Jahre nach der Eingemeindung gibt es also zur weiteren Entwicklung der Infrastruktur in Ro-
senthal, Wilhelmsruh und im ganzen Berliner Nordosten noch großen Handlungsbedarf.           KJL

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                   Tierärztin                                                           Tierärztin
                                         Hauptstraße 118, 13158 Berlin
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                                           www.tierarzt-rosenthal.de
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                   17.00-19.00   17.00-19.00   17.00-19.00    17.00-19.00   17.00-19.00

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Kleiner Ratgeber für
    Haustierfreunde

Ein Hund aus dem Ausland, was ist zu beachten?
Wir Tierärztinnen haben eine Vielzahl neuer und reizvoller Patienten, denen wir
so gut wie möglich helfen wollen, gesund in der neuen Heimat Fuß zu fassen.
Viele Tierschutzorganisationen vermitteln Hunde aus südlichen Ländern wie
Griechenland, Rumänien oder Spanien nach Deutschland. Manche Urlauber
entschließen sich auch, einen herrenlosen Hund, den sie vor Ort in ihr Herz ge-
schlossen haben, mit nach Hause zu nehmen. Bei jedem dieser Hunde stellt
sich die Frage, ob er Krankheitserreger in sich trägt, die vorwiegend in südli-
chen Ländern über Zecken und Mücken übertragen werden können. Einige die-
ser Erkrankungen können unbemerkt in dem Hund schlummern, Jahre später in
Deutschland dann aber doch zu gesundheitlichen Problemen führen. Aus die-
sem Grund lassen Tierschutzorganisationen häufig vor der Vermittlung Tests
auf diese Erkrankungen vornehmen. Ist das Testergebnis negativ fühlt man sich
sicher. Selten wird von der Organisation mitgeteilt, dass trotz negativem Tester-
gebnis eine Infektion vorhanden sein kann. Denn einige Tests liefern erst dann
zuverlässige Ergebnisse, wenn das Tier bereits über mehrere Wochen bis Mo-
nate befallen ist. Einige Erreger ziehen sich über Jahre in Gelenke oder Haut
zurück und sind im Blut zwischendurch nicht feststellbar.
Viele „ Reisekrankheiten“ sind sogenannte vektorübertragene Krankheiten. Es
handelt sich also um Krankheitserreger, die klein genug sind um von Insekten
übertragen zu werden.
Die Symptome dieser Erkrankungen sind vielfältig und häufig unspezifisch und
durch den Besitzer schlecht einzuordnen. Wechselnde Lahmheiten, Mattigkeit,
Blutarmut, Atemwegsprobleme und sogar Augenveränderungen können durch
solche Blutparasiten verursacht sein. Zudem kommen Reisekrankheiten häufig
erst Jahre nach der Einfuhr des Tieres zum Vorschein, eventuell wenn eine an-
dere Krankheit dazukommt und das Immunsystem des Tieres beschäftigt. Bei
der Anschaffung eines Tieres aus dem Süden ist Folgendes zu beachten:
•      Das Herkunftsland und besser noch die genaue Region zu kennen, aus
       der der Hund kommt.
•      Die Lebensumstände des Hundes im Herkunftsland sowie die Stationen
       seiner Einreise zu kennen.
•      Blutuntersuchungen, sowie etwaige Behandlungen, die im Vorfeld der
       Ausreise gemacht wurden von der Tierschutzorganisation zu erfragen
•      Bei Beschwerden, die zunächst nichts mit Reisekrankheiten zu tun zu
       haben scheinen, auch in nottierärztlichen Situationen, die Herkunft des
       Hundes erwähnen
Richten sie sich darauf ein, mindestens alle zwei Jahre Blutuntersuchungen bei
ihrem Schützling durchführen zu lassen um erste Anzeichen einer Erkrankung
zu entdecken.
                                            Text: Dr. Hildegard Rexroth, Tierarztpraxis Rosenthal

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Neues von der
                                          Heidekrautbahn
Was gibt es Neues von der Stammstrecke?
Seit den Bürgerversammlungen und Sonderfahrten mit den Gemeindevertretern 2019 ist ein Jahr
vergangen. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) war seitdem keineswegs untätig: Gemeinsam mit
Planern und Gemeinden wurden die Reaktivierungsbemühungen vorangetrieben und wichtige Etap-
penziele auf dem Weg zur Wiederinbetriebnahme erreicht. So hat die NEB das Planungsbüro DB
Engineering & Consulting mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die grundhafte Erneue-
rung und Modernisierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn zwischen der Hertzstraße in Berlin
und dem Abzweig Schönwalde beauftragt.
Schall-, Erschütterungs- und Umweltschutz
Im Rahmen der Genehmigungsplanung werden die erforderlichen Schalluntersuchungen durchge-
führt. Dabei werden Gutachten zum Schallschutz sowohl für den geplanten Zugverkehr
(Verkehrslärm) auf der Stammstrecke der Heidekrautbahn als auch die erforderlichen Baumaßnah-
men (Baulärm) erstellt.
Die Einreichung der Planrechtsunterlagen ist für dieses Jahr vorgesehen. Voraussichtlich im
I. Quartal 2021 können die Unterlagen im Rahmen der Bürgerbeteiligung eingesehen werden.
Gesamtnetz & Anbindung bis Gesundbrunnen
Parallel zu den Planungen für die Stammstrecke und den Bahnhof Wilhelmsruh muss auch eine
planerische Betrachtung des Gesamtnetzes der Heidekrautbahn (RB27) durchgeführt werden, um
die geplanten 30-min- bzw. Stundentakte zu realisieren. Dies erfordert den Aus- und Umbau vorhan-
dener Bahnanlagen, z. B. die Schaffung von Kreuzungsmöglichkeiten für die Züge. Die Aufgaben-
stellung der Vorentwurfsplanung für das Gesamtnetz liegt detailliert vor und wird voraussichtlich im
IV. Quartal 2020 beauftragt. Es wird von einer Planungsdauer von 6 Monaten ausgegangen, so
dass die weiteren Abstimmungen mit Gemeinden, Trägern öffentlicher Belange und der Eisenbahn-
aufsicht ab dem II. Quartal 2021 stattfinden können.
Konsens bei Namensgebung
Für den in der ursprünglichen Planung verwendeten Namen des Haltepunktes „Wilhelmsruher
Damm/Rosenthal“ konnte zwischenzeitlich eine Einigung auf die Verwendung des Names
"Rosenthal" erzielt werden.
Wiederaufbau in Wilhelmsruh
Für den Wiederaufbau des Regionalbahnhofs Wilhelmsruh in Berlin-Pankow, dem Start- und Ziel-
punkt der Stammstrecke, besteht bereits Baurecht. Baubeginn wird Ende dieses Jahres sein – der
Spatenstich wird voraussichtlich am 2. Dezember stattfinden. Zunächst wird der Radweg auf dem
Berliner Mauerweg, der an dieser Stelle verläuft, verlegt. Danach beginnt der eigentliche Bau des
Haltepunktes. Die Stammstrecke der Heidekrautbahn ist damit der erste Korridor des Infrastruktur-
projekts i2030, mit dessen Bau begonnen wird.
Die Corona-Pandemie hat auch im Hinblick auf die Planungen zur Stammstrecke zum Teil zu Verzö-
gerungen geführt. Die Niederbarnimer Eisenbahn geht dennoch davon aus, dass mit den vereinten
Kräften aller Beteiligten der geplante Termin für die Wiederinbetriebnahme der Stammstrecke –
Dezember 2023 – eingehalten werden kann.
                                                                                         Text: NEB

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30
Ute Schäfer & Anita Kapahnke
Tierärztinnen

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                  31
Ein Kleinod in Rosenthal
               entdeckt am „Tag der offenen Gärten“ am 18.07.2020

Zum „Tag der offenen Gärten“ öffneten sich die Tore zum 5. Mal zu einem ungeahnten Paradies
in der Schönhauser Straße 20 in Berlin Rosenthal. Dieser wunderbare, märchenhafte Haus- und
Landschaftsgarten gehört der Familie Raderkopp, unter deren geschickten Händen und mit viel
Ideen und Geschmack aus einer früheren Gärtnerei nach der Wende eine Garten- und Erho-
lungslandschaft gestaltet wurde, in der man aus dem Staunen nicht herauskommt. Die Verbin-
dung der Natur mit alten Sammlerstücken durchzieht den Rundgang durch den Garten wie ein
Faden. Immer wieder laden Sitzgruppen zum Verweilen und Entspannen ein.

                                            32
Eine Mauer aus Feldsteinen begrenzt die gemütliche Sitzgruppe für
                                        schattensuchende Besucher

                                                           Ein romantischer alter Brunnen, mit Moos bewachsen
                                                           und mit dem Relief eines Löwen

Der Blick in die Hauptachse vermittelt einen Eindruck von der Größe
und Vielfalt des Gartens, der in einem Gemüsegarten endet, kurz vor
dem Zingergraben. Bergahorn, Drachenbäume und eine steinerne
Treppe sind geschickt in Szene gesetzt.
Unten: Fast märchenhaft wirken die Fruchtstände der Clematis.

                                                                              Japanischer (oder chinesischer!)
                                                                                                Themengarten

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Eine besondere Attraktion des Gartens:
                                                           Ein Mammutbaum, der erst nach 1990
                                                           gepflanzt wurde. Offensichtlich fühlt der
                                                           Baum sich hier wohl. Er kann uralt werden.

Verschiedene Themengärten ziehen die Blicke der Besucher an. Hier
ein sehr schön gestalteter Sukkulenten-Garten. Rechts: Besonders
hohe Staude der Wegwarte mit ihren wunderschönen blauen Blüten.

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Die OFFENEN GÄRTEN sind eine gemeinsame Aktion der INITIATIVE OFFENE GÄRTEN
Berlin-Brandenburg und des URANIA Vereins "Wilhelm Foerster" Potsdam. Wir Rosenthaler
freuen uns, dass sich die Familie Raderkopp bereits 5 Jahre in Folge an dieser Aktion beteiligt.
Dafür möchten wir sehr herzlich danken und freuen uns schon auf die nächsten Termine.
Wir wünschen der Familie alles Gute und dass sie dieses Kleinod in Rosenthal weiterhin pfle-
gen, erhalten und vor allem selbst viel Freude daran haben.
Bürgerverein Dorf Rosenthal e. V.
                                                  Text: Irene Schanner, Fotos: Irene Schanner & Siglinde Steuer

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                                               35
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www.blumenmueller-berlin.de
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                                         Gartenstraße 15
                                    13127 Berlin Buchholz

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Mit neuer Satzung in die Zukunft
Der Bürgerverein hat eine neue Satzung. Sie soll uns Rosenthalerinnen und Rosentha-
lern noch mehr Einfluss auf die kulturelle Entwicklung des Ortsteils ermöglichen.

Die Vorgeschichte
Der Bürgerverein Dorf Rosenthal e.V. hat sich am 6. Mai 2002 im Rosenthaler Hof ge-
gründet. Die Gaststätte ist schon seit vielen Jahren geschlossen. Aber die Idee, jährlich
ein Herbstfest im Dorf zu organisieren, lebt weiter. Und auch die Gründung des Bürger-
vereins war nicht der Anfang der Geschichte. Sie beginnt 1973 mit der Initiative des
Kameramannes Hans Moser, der den Rosenthaler Herbst erfand und die ersten Mit-
streiter für das Projekt gewann. Nach der seit Jahren gebräuchlichen Zählung fand der
erste Rosenthaler Herbst im Jahr 1974 statt, in Verbindung mit dem 25. Jahrestag der
DDR. Auch in der Wendezeit wurde die Tradition des Rosenthaler Herbstes ungebro-
chen fortgesetzt. Zunächst als Heimatverein Rosenthaler Herbst tätig, wurde 1996 der
Verein Dorf Rosenthal e.V. gegründet mit Manfred Grandé als seinem Vorsitzenden.
Nachdem Jörg-Uwe Hinz am 5. Juli 2000 den Vorsitz übernommen hatte, verfolgte der
Vorstand die Idee einer Fusion mit der Betroffenengemeinschaft Rosenthaler Ortskern
e.V., den Jörg-Uwe Hinz ebenfalls leitete. Dies gelang am 6. Mai 2002 mit der Grün-
dung des Bürgervereins Dorf Rosenthal. Die Gründungsversammlung mit 17 Grün-
dungsmitgliedern wählte Jörg-Uwe Hinz zum Vereinsvorsitzenden und Dirk Kretzsch-
mann zu seinem Stellvertreter.
Nach drei Amtsperioden und insgesamt 15 Jahren zog sich Jörg-Uwe Hinz aus dem
Vorstand zurück. Seinen Platz nahm Dr. Dieter Bonitz ein, der am 27. März 2017 auf
der Jahreshauptversammlung bei Dittmann’s zum Vorsitzenden gewählt wurde. Er
wohnt seit 2008 in Rosenthal und war von 2011 bis 2016 im Förderverein der Grund-
schule zuletzt als Vorsitzender aktiv. Auf seine Initiative hin wurde die alte Satzung
grundlegend überarbeitet und am 3. Juni 2020 (Datum der schriftlichen Stimmabgabe)
neu beschlossen. Sie tritt allerdings erst in Kraft, wenn der Vorstand auf Basis dieser
Satzung neu gewählt wird. Wann das genau sein wird, kann man noch nicht sagen, weil
die Corona-Pandemie seit Anfang des Jahres das ganze gesellschaftliche Leben durch-
einandergebracht hat, und niemand weiß, wann wieder ein normales Vereinsleben
möglich ist.

Die Vereinszwecke
Der Bürgerverein Dorf Rosenthal e.V. ist nach seiner Satzung weiterhin gemeinnützig.
Das bedeutet, dass weder er selbst, noch seine Mitglieder damit Gewinne erwirtschaf-
ten wollen. Die richtige Formulierung der Zwecke erforderte einige Briefwechsel und
Gespräche mit dem Finanzamt, konnte aber in Übereinstimmung mit den Zielen des
                                           39
Vereins erfolgreich abgeschlossen werden.
Als ersten Zweck nennt die Satzung die Förderung der Heimatpflege und der Heimat-
kunde. Die Heimatkunde wird verwirklicht durch Veranstaltungen in der Tradition des
Dorfes Rosenthal, also durch die Organisation des Rosenthaler Herbstes, und durch
Veröffentlichungen zur Geschichte, sowie durch den Besuch von Ausstellungen und
Museen. Der Verein will seinen Mitgliedern regelmäßig den Besuch von Ausstellungen
anbieten, wie er das 2018 mit der Ausstellung über Ziegeleien im Museum Pankow ge-
tan hat. Die Heimatpflege wird mit freiwilligen Arbeitseinsätzen zum Reinigen und
Schmücken des Ortskerns erfüllt. Der Osterbaum und der Weihnachtsbaum an der
Hauptstraße Ecke Friedrich-Engels-Straße sowie das alljährliche Anbringen der Lichter-
ketten am Anger und an der Kirche sind Beispiele dafür.
Der zweite Zweck ist die Förderung von Kunst und Kultur. Mit dem Kunstschmied Gös-
ta Gablick und dem Gitarrenbauer Dietmar Heubner wohnen schon zwei bedeutende
Künstler in Rosenthal. Mit ihnen und anderen Künstlern wollen wir musikalische, maleri-
sche oder bildhauerische Veranstaltungen organisieren. Ideen solcher Art sind herzlich
willkommen. Der Verein bietet dafür einen organisatorischen und finanziellen Rahmen.
Und der dritte Zweck ist die Volksbildung. Dieser Zweck wird erreicht, indem wir Veran-
staltungen über Verkehr und Stadtentwicklung, Datenschutz oder Politik organisieren.
So haben wir die Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung beim Ausbau der Kastanienallee
2018 und die Ortsteilkonferenz in Rosenthal 2019 organisiert. In diesem Jahr wollten wir
zusammen mit dem Bezirksamt Pankow eine Informationsveranstaltung zum Ausbau
der Friedrich-Engels-Straße organisieren. Leider ist die Veranstaltung, die für den 6.
Mai 2020 geplant war, der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Man sieht aber daran,
der Bürgerverein und sein Vorstand haben diese Zwecke fest im Sinn und die Satzung
an diese Ziele angepasst.

Die Mitgliedschaften
Mitglied im Bürgerverein kann jede natürliche oder juristische Person werden. Nach der
Satzung werden nun vier Formen der Mitgliedschaft unterschieden. Erstens Vollmit-
glieder. Dies sind natürliche Personen, die volles Stimmrecht haben, den regulären
Mitgliedsbeitrag zahlen und alle Vergünstigungen des Vereins in Anspruch nehmen
können. Mit einem Aufnahmeantrag an den Vorstand kann man ein solches Mitglied
werden. Zweitens Ehrenbürger. Dies sind Personen, die sich aus Sicht des Vorstan-
des um das Dorf Rosenthal verdient gemacht haben. Ehrenbürger werden vom Vor-
stand ernannt und erhalten das Recht, Mitglied ohne Beitragspflicht zu werden.
Drittens Organisationen. Dies sind juristische Personen wie Vereine, Verbände, Kir-
chen oder Unternehmen. Viertens Fördermitglieder. Das sind unsere Sponsoren. Sie
beteiligen sich nicht unmittelbar am Vereinsleben, sondern unterstützen die Zwecke des
Vereins mit ihren Spenden. Es können natürliche Personen oder Organisationen sein.
Sie haben zwar kein Stimmrecht auf der Mitgliederversammlung, können aber daran
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