Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...

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Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
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        Blickpunkt
         St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift   Januar 2017

       Feuer und Flamme für den Brandschutz
       A-Gebäude: Umbau für Schmerzklinik-Umzug

       Pflegestärkungsgesetz II: Was ändert sich ab 2017?

       Mahlzeitenservice: Essen wie selbstgekocht
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
INHALT

                                                                                                                     Im Blickpunkt

Inhalt                                                                                    3 Zielplanung 2025:
                                                                                            Blick auf die To-
                                                                                            do-Liste in 2017
                                                                                            und den folgen-
                                                                                            den Jahren.
                                                                                             Seite 4

                                                                                           3Brandschutztrai-
                                                                                            ning: Feuerschutz
                                                                                                                  Zielplanung ab 2017....................... S. 4
                                                                                                                  Umbaustart im Westflügel............ S. 7
                                                                                                                  Brandschutzschulungen für
                                                                                                                  alle Mitarbeiter der Stiftung ......... S. 8
                                                                                                                  27. Führungsgespräche.................. S. 11
                                                                                                                  Medizinische Zielplanung
                                                                                                                  definiert Handlungsfelder............. S. 16
                                                                                                                  Medienportal: Schneller Zugriff
                                                                                                                  auf Fachwissen.................................. S. 20
                                                                                            ist nicht erst seit
                                                                                            dem Klinik-Groß-
                                                                                                                  2. Pfad für Komplexbehandlung
                                                                                            brand in Bochum       junger Rheumatiker ....................... S. 21
                                                                                            ein wichtiges
                                                                                            Thema im St.
                                                                                                                  „Aktionsbündnis gesunde
                                                                                            Josef-Stift.          Krankenhäuser“ macht mobil ..... S. 22
                                                                                             Seite 8              Patientenakademie 2017 .............. S. 26
                                                                                                                  Pflegestärkungsgesetz II:
                                                                                                                  Was ändert sich 2017..................... S. 28
                                                                                           3Das Netzwerk hat      Erweitertes Angebot
                                                                                            sich gut vorberei-
                                                                                                                  im Reha-Zentrum ............................ S. 30
                                                                                            tet auf das Pflege-
                                                                                            stärkungsgesetz       Zukunftswerkstatt
                                                                                            II: Alle Änderun-
                                                                                                                  St. Elisabeth-Stift ............................. S. 34
                                                                                            gen ab 1. Januar
                                                                                            2017 im Über-         Mahlzeitenservice
                                                                                            blick.
                                                                                                                  im Pflegenetzwerk .......................... S. 42
                                                                                             Seite 28

                                                                                                                    Südflügels Bautagebuch
                                                                                                                  Von Baustellen, Baggern
                                                                                                                  und Beton .......................................... S. 24
                                                                                           3Zukunftwerk-
                                                                                            statt im St. Elisa-
                                                                                            beth-Stift: An-         Rückblick
                                                                                            gebot bedarfs-        Dr. Platte hospitierte in Japan .... S. 12
                                                                                            gerecht weiter-
I M P R E S S U M                                                                           entwickeln.           Notfallaudit: Premiere im Stift .... S. 13
Herausgeber:                                                                                 Seite 34
St. Josef-Stift Sendenhorst                                                                                       MAV-Klausurtagung ....................... S. 18
Orthopädisches Kompetenzzentrum
Rheumatologisches Kompetenzzentrum                                                                                DemenzNetz Sendenhorst:
Nordwestdeutschland
Endoprothesenzentrum Münsterland                                                                                  Erste Zwischenbilanz ..................... S. 32
Westtor 7
48324 Sendenhorst                                                                                                 Märchenhafte Caféwoche
Telefon 02526 300-0
verwaltung@st-josef-stift.de                                                               3Lebensqualität:       im St. Josefs-Haus ............................ S. 40
www.st-josef-stift.de                                                                       Der Mahlzeiten-
                                                                                                                  Ennigerloh: Zweite Bauetappe
Redaktion:                                                                                  service bringt
Bettina Goczol
                                                                                            vielen älteren        geschafft .............................................. S. 47
Telefon 02526 300-1116
goczol@st-josef-stift.de                                                                    Menschen
                                                                                            mehr als ein
                                                                                                                  Schatzkammer Archiv:
Layout:
Löhrke & Korthals, Ascheberg                                                                warmes Essen.         Leitung in schweren Zeiten .......... S. 48
Foto:                                                                                        Seite 42
Seite 55: ©gudrun/fotolia                                                                                         Dienstjubiläen .................................. S. 50
Seite 20,40,41: WN
Auflage:
1.750 Exemplare                                                                                                     Einblick
Erscheinungsweise:
vierteljährlich
                                                                                                                  Verwaltungskräfte der Altenheime:
                                                                                                                  Kommunikative Schaltzentrale
Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wird   7 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Einrichtungen der       und Kummerkasten ....................... S. 38
an vielen Stellen ausschließlich die männ-     Stiftung übten mit Feuerlöscher und Löschdecke die Brand-
liche Form verwendet. Wir möchten dar-
auf hinweisen, dass die weibliche Form         bekämpfung. Norbert Linnemann leitete das sehr realitätsnahe
selbstverständlich mit eingeschlossen ist.     Training an.

             2 | Blickpunkt 1.2017
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
viele Erinnerungen und Bilder an die Advents- und Weihnachts-
zeiten tragen wir seit Kindeszeiten mit uns durch das Leben. Dazu
gehören Melodien, Lieder und Geschichten; dazu gehören Gerü-
che von Zimt, Orangen oder Plätzchen; dazu gehört die Erfahrung
der dunklen Jahreszeit, die durch Lichter erhellt wird. Viele Men-
schen wünschen sich zum Weihnachtsfest dann auch noch eine
verschneite Landschaft…

   Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Sie mit Weihnachten
verbinden würden, wenn Sie auf der südlichen Halbkugel der Erde
aufgewachsen wären? Dort, wo es nun sommerlich heiß ist, wo die
Tage lang und die Nächte kurz sind? Dort, wo niemand mit Schnee
rechnet und wo sich niemand mit einem leckeren Tee oder einem
Glas Glühwein aufwärmen muss.

   Diese veränderte Blickrichtung kann bei der Suche nach dem
Sinn des Weihnachtsfestes helfen. Denn die veränderte Perspekti-
ve kann uns zeigen, dass der Kern für das Weihnachtsfest nicht in
solchen Äußerlichkeiten liegt, auch wenn sie uns hier in diesem
Teil der Erde so vertraut und oft sehr wichtig sind. Im Kern des
Weihnachtsfestes geht es um die Botschaft, dass Gott sich voll Lie-
be in Jesus, einem ganz konkreten Menschen, der ganzen
Menschheit und jedem einzelnen Menschen zuwendet. Für alle,
die an Jesus als den Sohn Gottes glauben, bekommt Gott nicht
nur ein menschliches Gesicht, sondern er wird zum Emmanuel,
dem „Gott-mit-uns“. Gott geht den Weg des Lebens mit vom Mo-
ment der Geburt bis in die Stunde des Todes hinein. In seinem
Sohn öffnet dieser Gott uns schließlich am Ostertag das letzte Tor
und führt den Menschen im Tod in eine neue und größere Welt
hinein.

   Diese Botschaft von der Zuwendung Gottes verkünden Chris-
ten seit mehr als 2000 Jahren in Worten, in Zeichen und in ihrem
Tun. Gerade dort, wo sich Menschen den Kranken, Alten und
Schwachen in Liebe zuwenden, wird Gottes Erbarmen sichtbar
mitten in dieser Welt.

   Sie, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Einrichtungen
der Stiftung, stehen in dieser Sendung Gottes, die Weihnachten ih-
ren Anfang genommen hat. Für diesen Dienst am Menschen, den
Sie alle in ganz unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen im
vergangenen Jahr geleistet haben und weiter leisten, möchte ich
Ihnen im Namen des gesamten Kuratoriums danken. Gleichzeitig
wünsche ich Ihnen und all den Menschen, mit denen Sie das
Weihnachtsfest feiern, und allen Lesern und Leserinnen des Blick -
punktes frohe und gesegnete Feiertage und Gottes Segen für das
Jahr 2017.

Wilhelm Buddenkotte
Pfarrer und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums

                                                                      Blickpunkt 1.2017 | 3
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
IM BLICKPUNKT

Von A wie Anfang bis Z wie
Zielplanung: 2017 volles Programm mit Planung, Konzeption und konkreten Baumaßnahmen

Wer nicht anfängt, kann seine Ziele nicht erreichen. Somit geht die Zielplanung kontinuierlich mit ganz konkreten Schritten weiter.
Nach dem großen Auftakt mit der Schwachstellenanalyse in Arbeitsgruppen geht es nun darum, die Ergebnisse in einen Prioritäten-
und Zeitplan zu übersetzen, Entscheidungsträger und Beteiligte zu informieren und vorbereitende Schritte einzuleiten. Denn wie im-
mer sind bei größeren Baumaßnahmen auch planungs- und baurechtliche Abläufe zu berücksichtigen, die in ihrer Komplexität und
der Beteiligung Dritter Zeit benötigen. Obwohl die Großprojekte Reha-Erweiterung und Südflügel noch bis in den Herbst und Winter
2017 dauern, gibt es bereits parallel dazu eine Kette von Planungs-, Konzeptions-, Bau- und Entscheidungsprozessen, die schwer-
punktmäßig 2017 und 2018 auf der Agenda stehen. Hier ein Überblick.

Zentraler Standort für die                   streut liegenden Arzt- und Untersu-          mend an Bedeutung. Im Zuge der Er-
Schmerzklinik                                chungsräume der interdisziplinär zu-         tüchtigung soll der Südeingang in das
                                             sammenarbeitenden Berufsgruppen              Erdgeschoss des Südflügels verlegt
   Die Schwachstellenanalyse zeigt           gebündelt werden sollen. (Ausführ-           und in direkter Achse in Verlängerung
bereits erste Auswirkungen: Im               licher Bericht dazu auf Seite 7.)            der Magistrale liegen. Das Südportal
3. Obergeschoss des A-Gebäudes                                                            würde damit eine wichtige Funktion
(Westflügel neben dem Kirchturm)                                                          im Wegekonzept übernehmen und
                                             Südflügel und Südeingang
haben im Oktober die Handwerker                                                           die Orientierung für neu ankommen-
Einzug gehalten, um Raum zu schaf-              Die Ertüchtigung des Bettenhauses         de Patienten und Besucher grundle-
fen, der für eine Reihe von nachfol-         (Südflügel) geht in großen Schritten         gend verbessern. Damit einher geht
genden Umzügen benötigt wird. Das            voran und wird voraussichtlich Ende          auch, dass der Südeingang rein op-
erste wesentliche Etappenziel ist die        2017 fertiggestellt. Der Südeingang          tisch zum Park hin eine deutliche
räumliche Bündelung des Schmerz-             an der Parkseite gewinnt durch die           Aufwertung erfahren könnte. Dieser
klinik-Teams im 3. OG des Ostflügels         kurze Verbindungsachse zwischen              Knotenpunkt würde somit auch eine
im A-Gebäude, wo die bislang ver-            Krankenhaus und Parkplätzen zuneh-           wichtige Rolle für die beim Mitarbei-

    Bauliche Maßnahmen im Rahmen der Zielplanung

                                      Interim-/ Maßnahmen
                                      · Diagnostikzentrum
                                      · Therapiezentrum
                                      · OP-Bereich + Observation

    Tagespflege St. Elisabeth-Stift           Station A1 / A2
    Reha-Erweiterung
                                                     Tagespflege St. Magnus-Haus
    Südeingang
                                                     Tagespflege St. Josefs-Haus                                               Neubau
    Schmerzklinik                                                                                                              Klausur-
    Südflügel                                 Parkdeck                      Neubau Küche                                       gebäude

                   2017                   2018                       2019                        2020                        2021

4 | Blickpunkt 1.2017
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
Ziele erreichen

 Der neue repräsentative Südeingang krönt das Projekt Südflügel, das 2017 abgeschlossen wird. Der neue Zugang liegt in direkter Verlängerung
 der Magistrale und bietet über die neuen Aufzüge im Südflügel einen schnellen Zugang zu den Stationen.

 tertag vorgestellte Erweiterung der             um eine entsprechende Deckenhöhe                Geschäftsführerin Rita Tönjann sicher.
 Magistrale übernehmen.                          zu erreichen (s. Bautagebuch, Seite             Nach Abschluss des erforderlichen
    In technischer Hinsicht ist der              24/25). „Das ist ein enorm hoher Auf-           Baugenehmigungsverfahrens und der
 neue Eingangsbereich eine echte                 wand, der sich am Ende lohnt, weil              vorgelagerten Umzüge könnte das
 Herausforderung, weil in tragende               ein attraktiver Eingangsbereich die Vi-         Projekt im Sommer 2017 starten,
 Wände eingegriffen werden muss,                 sitenkarte für das Haus ist“, ist sich          wenn die Klinik für Rheumaorthopä-

                                     Schmerz-Tagesklinik

              Empfang

    Magistrale -                                      Erweiterung
    Erweiterung                                       Diagnostikzentrum
    Therapiezentrum

                          Umwidmung                            Wohnangebot
                          Station A1 / A2                      Mitarbeiter / Begleitpersonen

 2022                        2023                          2024                         2025

                                                                                                                            Blickpunkt 1.2017 | 5
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
IM BLICKPUNKT

die ins Funktionsgebäude (vormals        mit Hochdruck vorangetrieben (s.         schen Gründen nicht am bisherigen
Schmerzklinik) umgezogen ist.            auch Bericht Zukunftswerkstatt, Seite    Standort geschaffen werden können
                                         34/35).                                  (BLICKPUNKT 2016/3). Zugleich
                                                                                  muss für dieses Projekt der Flächen-
Reha-Erweiterung
                                                                                  nutzungsplan geändert werden – ein
                                         Interim-Maßnahmen (Dia-
   Der Erweiterungsbau des Reha-                                                  aufwändiges Verfahren, das auch die
                                         gnostik, Therapie, OP/Obs)
Zentrums schreitet in Riesenschritten                                             Baufläche für das Parkdeck und für
voran und wird wie geplant im Sep-          2017 sollen Maßnahmen geprüft         ein potenzielles Wohnheim umfasst.
tember 2017 fertig. Bis dahin wird ei-   beziehungsweise Interimslösungen         Die Zeit, die für die notwendigen
ne Arbeitsgruppe die Ablaufplanung       ausgelotet werden, um Engpässe zu        Gutachten und Genehmigungsver-
im Reha-Zentrum detailliert in den       vermeiden. Im Diagnostikzentrum          fahren benötigt wird, soll 2017 und
Blick nehmen und Szenarien erstel-       soll 2017 mit einer kleinen Lösung       2018 genutzt werden, um den Neu-
len, in welchen Clustern die schritt-    die Empfangssituation der Patienten      bau der Küche intensiv vorzuberei-
weise Belegung des Neubaus erfol-        verbessert werden. Das Therapiezen-      ten. Bereits jetzt erarbeitet das Team
gen kann. Bedingt durch den Bau des      trum ist ein weiteres Thema für 2017,    mit Unterstützung externer Beratung
zweiten Restaurantbereichs verfügt       wenn in der Schmerzklinik die dritte     Interimslösungen für die verschiede-
das Reha-Zentrum aktuell über vier       Patientengruppe etabliert wird. Im       nen Arbeitsbereiche. Zum Beispiel
Zimmer weniger. Diese Zimmer wer-        ambulanten OP kommt 2017 die Er-         wird die Ersatzbeschaffung einer Zen-
den später Standort einer eigenen        weiterung der Aufwachkapazitäten in      tralspüle, die später in den Neubau
Spülküche für das Reha-Zentrum.          den Blick, weil die Zahl der Eingriffe   mit umzieht, in die Überlegungen mit
Das spart Zeit und Transportwege für     unter Vollnarkose stetig wächst. Im      einbezogen. Der Neubau wird nicht
das Geschirr.                            Zentral-OP wird der 7. Saal in zwei      vor 2019 in Angriff genommen.
                                         Stufen regelmäßig an zwei Tagen (ab
                                         Januar) beziehungsweise an drei Ta-
Tages- und Nachtpflege                                                            Parkdeck
                                         gen (ab April 2017) belegt, mit direk-
St. Elisabeth-Stift
                                         ten Auswirkungen auf die daran ge-          Das aufwändige Bebauungsplan-
    Zum Programm 2017 gehören            koppelten Bereiche Zentralsterilisa-     verfahren (s. Küche) verzögert die Er-
auch die Überlegungen zur Einrich-       tion und Observation. Unter ande-        weiterung der Stellflächen. Das Jahr
tung einer Tages- und Nachtpflege        rem kommen dabei die Lagerkapa-          soll 2017 genutzt werden, um ein
als Ergänzung des Angebots im St. Eli-   zitäten für die OP-Instrumente und       Konzept für die Parkraumbewirt-
sabeth-Stift. Um zeitnah baurecht-       deren Organisation in den Blick.         schaftung zu erstellen. Der Bestand
lichen Handlungsspielraum zu haben,                                               von derzeit mehr als 450 Stellplätzen
ist bereits Ende November die Zu-                                                 soll um mindestens 150 aufgestockt
                                         Küche
stimmung der politischen Gremien                                                  werden. Darüber hinaus gilt es zu
eingeholt worden. Die baulichen und         Der Neubau der Küche ist ein vor-     überlegen, welche Kubatur der Bau
konzeptionellen Planungen werden         dringliches Bauprojekt, weil die not-    haben soll und wie er künftig betrie-
in Absprache mit dem Kuratorium          wendigen Kapazitäten aus baustati-       ben wird.
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
Im Westflügel viel Neues
A-Gebäude: Neuer Schmerzklinik-Standort setzt Umzugskarussell in Gang
Das dritte Obergeschoss im Westflügel des historischen A-Gebäudes ist zu einem neuen baulichen Hotspot geworden. Mit der
aktuellen Vorbereitung eines neuen Südeingangs und dem Ziel eines gebündelten Standorts für die Schmerzklinik wird quasi eine
Kettenreaktion weiterer Baumaßnahmen und Umzüge ausgelöst.

   m Sommer 2017 wird die Klinik für

I  Rheumaorthopädie für den Durch-
   bruch des Südeingangs in neue
Räume im Funktionsgebäude (Lie-
gendanfahrt) ziehen, die zurzeit von
der Schmerzklinik genutzt werden.
Die Schmerzklinik zieht in den Ostflü-
gel des A-Gebäudes (3. OG), wo die
Arzt-, Untersuchungs- und Bespre-
chungsräume des interdisziplinären
Teams gebündelt werden.
    Der Standort ist günstig, weil Auf-
zug und Treppenhaus die neuen Räu-
me der Schmerzklinik in direkter Ach-
se mit der Station A1, dem Empfang
im Erdgeschoss und dem Therapie-
zentrum im Sockelgeschoss verbin-
den. Als zentralen Gruppenraum nutzt
die Schmerzklinik den Vortragsraum
auf der Station B1 (ehemals proviso-
risch genutzte Mitarbeitercafeteria).
    Damit der Umzug in den Ostflügel
erfolgen kann, ziehen Technischer
Leiter Peter Kerkmann und Hauswirt-
schaftsleiterin Roswitha Mechelk in
den Westteil des A-Gebäudes um.
Das Fibromyalgie-Café wird künftig
neue Heimat für die Krankenhausbü-
cherei. Das Gästezimmer wird in das
ehemalige Notarztzimmer im Erdge-
schoss des A-Gebäudes verlegt. Das
Bereitschaftsdienstzimmer bleibt an
seinem bisherigen Standort. Im West-
flügel behält das Dokumentenma-            Das dritte Obergeschoss des historischen A-Gebäudes wurde westlich des Kirchturms entkernt.
                                           Dorthin ziehen später der Technische Leiter, die Hauswirtschaftsleiterin und die Krankenhaus-
nagement seinen im Sommer 2015             bücherei um. In Teile des frei werdenden Ostflügels zieht die Schmerzklinik ein.
bezogenen Standort.
    In Vorbereitung der Umzüge be-         tiker, zu entschlüsseln, welche Stützen          1995 eingerichteten Kurzzeitpflege
gannen Ende Oktober umfangreiche           entbehrlich sind und welche nicht.               kam weitgehend unter den Pflug,
Arbeiten, um das dritte Obergeschoss       Der Rückbau von Verkleidungen leg-               ebenso die damals hergerichteten Sa-
im Westflügel zu entkernen. Dabei          te frühere Bauabschnitte frei sowie              nitärbereiche.
kamen einige Überraschungen zu Ta-         oberflächlich angekokelte Balken,
ge, die in keiner Bauzeichnung doku-       Spuren eines Brandes aus den frühen                        Mehr Bilder in den Foto-
mentiert waren. Das hieß für die Sta-      1970er Jahren. Der Grundriss der                           galerien im INTRANET

                                                                                                                       Blickpunkt 1.2017 | 7
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
IM BLICKPUNKT

Wenn’s brenzlig wird: Keine
Mitarbeiter des Stifts übten Verhalten in Brandsituationen: „Gute Erfahrung“

Desinfektionsmittel brennt wie Zunder. Mutig übten die Mitarbeiter, wie ein Brand zu löschen ist, wenn ein Mensch in Flammen steht.

        er Großbrand im Bochumer               wehrmann auch um die Gefahren in                  „Hände weg von Wasser, wenn Fett

D       Krankenhaus Bergmannsheil,
        bei dem Ende September zwei
Menschen ums Leben kamen, hat die
                                               speziellen Brandsituationen. Laien-
                                               verständlich erklärte er die Unter-
                                               schiede von Wasser-, Pulver- und
                                                                                              brennt!“, schärfte Linnemann ein. Auf
                                                                                              den Stationen spielten Fettbrände zwar
                                                                                              keine Rolle, aber zuhause sei überhitz-
Sensibilität für das Thema Brandschutz         Schaumlöschern. Was es bedeutet,               tes Fett in der Küche Hauptbrandursa-
in der öffentlichen Wahrnehmung ge-            einen sechs Kilogramm schweren                 che Nummer eins. Fettbrände sollte
schärft. Auch im St. Josef-Stift: Die oh-      Feuerlöscher in der Hand zu halten             man am besten ersticken, indem man
nehin seit Langem für Oktober ge-              und den verplombten Druckmecha-                einen trockenen Deckel über Topf
planten Brandschutzschulungen wa-              nismus in Gang zu setzen, konnte je-           oder Pfanne schiebt. Was passiert,
ren vor diesem aktuellen Hintergrund           der selbst ausprobieren.                       wenn Wasser auf brennendes Öl trifft,
besonders stark gefragt. Züngelnde
Flammen, eine gewaltige Fettbrandex-
plosion und ein brennender Dummy
waren eindrucksvolle Übungssituatio-
nen, die Norbert Linnemann für die
Mitarbeiterschulung vorbereitet hatte.
    Linnemann kennt als Mitarbeiter
im technischen Dienst des St. Josef-
Stifts nicht nur das Krankenhaus und
die Altenheime aus dem Effeff, son-            Die eindrucksvolle Fettbrandexplosion zeigte, dass Fett nie mit Wasser gelöscht werden
dern weiß als ehrenamtlicher Feuer-            darf (l.). Der Feuerlöscher ist in vielen Fällen die richtige Wahl (r.).

8 | Blickpunkt 1.2017
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
Scheu vor Feuerlöschern

                                Simulation eines Pa-
                                pierkorbbrandes: Wie
                                es sich anfühlt, mit ei-
                                nem Feuerlöscher zu
                                hantieren, konnten die
                                Mitarbeiterinnen und
                                Mitarbeiter selbst aus-
                                probieren.

                          Blickpunkt 1.2017 | 9
Blickpunkt - Reha-Zentrum am St ...
IM BLICKPUNKT

Norbert Linnemann führte zwei Tage durch die Brandschutzschulungen, die er mit eindrucksvollen Brandszenarien anreicherte, zum Beispiel
die Explosion einer Sprayflasche (links) oder das schnelle Entzünden von Desinfektionsmittel (Mitte).

machte der gewaltige Feuerball deut-          stellen“ erlaubt, um helfen zu können.         Das war eine gute Erfahrung, es ein-
lich, den Linnemann – ferngesteuert! –            Wenn es wirklich brennt, heißt es:         mal selbst ausprobieren zu können“,
mit einem Becher Wasser auslöste.             Sofort die Feuerwehr über die Druck-           sagte Dagmar Benek aus dem St. Jo-
    Den größten Aha-Effekt der Schu-          knopfbrandmelder alarmieren und ge-            sefs-Haus Albersloh. Yves Becker aus
lung gab es beim Thema Desinfek-              fährdete Menschen retten. „Niemand             dem Therapiezentrum des St. Josef-
tionsmittel: Dass diese Flüssigkeit gut       muss sein eigenes Leben riskieren.             Stifts war überrascht von der Wucht
brennt, war den wenigsten bewusst.            Aber gerade wenn ein Brand frisch              der Fettexplosion: „Es war gut, es ein-
Einen brennenden Menschen mit ei-             entsteht, kann man mit dem Feuerlö-            mal zu sehen. Vor allem auch die
nem Handtuch oder einer Jacke zu              scher Schlimmeres verhindern“, ermu-           Löschübung einer brennenden Per-
löschen, setzten die Teilnehmer sehr          tigte Linnemann zum aktiven Handeln.           son war beeindruckend. Im Ernstfall
beherzt um. Linnemann machte aber                 Wissen gibt Sicherheit – das war           wird es aber wahrscheinlich sehr viel
deutlich: „Im Ernstfall wird die bren-        für viele Teilnehmerinnen und Teil-            schwieriger sein.“
nende Person nicht so still dastehen,         nehmer die wichtigste Lehre aus der
sondern eher um sich schlagen oder            Schulung. „Ich habe nicht gewusst,                       Mehr Bilder in den Foto-
wegrennen.“ In dem Fall sei „Füßchen          wie man einen Feuerlöscher betätigt.                     galerien im INTRANET

   „Brandschutz ist sehr hoch aufgehängt“
   Drei Fragen an Peter Kerk-                          somit sehr schnell, und die           hausempfang startet. Dort sind auch
   mann, Technischer Leiter                              Hausalarmkette wird in              alle wichtigen Pläne für die Feuer-
   im St. Josef-Stift                                    Gang gesetzt. Ganz wich-            wehr hinterlegt. Bei der Umsetzung
                                                         tig ist uns auch, dass              der Notfall- und Evakuierungspläne
   Wie sind das St. Josef-                              die Mitarbeiterinnen und             arbeiten Feuerwehr und diejenigen,
   Stift, das Reha-Zentrum                             Mitarbeiter gut geschult              die sich im Haus gut auskennen, eng
   und die Altenheime der Stif-                    sind und den Umgang mit dem               zusammen.
   tung für den Brandfall gerüstet?           Feuerlöscher auch praktisch üben.
   Peter Kerkmann: Der Brandschutz                                                           Hat es schon mal einen Brand im
   ist bei uns sehr hoch aufgehängt. Es       Was passiert, wenn der Feuer-                  Krankenhaus gegeben?
   gibt viele Gesetze und Vorschriften,       alarmknopf im St. Josef-Stift                  Peter Kerkmann: Der letzte Brand
   die auch bei uns Anwendung finden.         gedrückt wird?                                 liegt mehr als 40 Jahre zurück, als das
   Das beginnt beim baulichen Brand-          Peter Kerkmann: Der Alarm läuft                Dachgeschoss westlich der Kranken-
   schutz wie der Brandmeldeanlage            direkt bei der Feuerwehrleitstelle auf         hauskapelle brannte. Seitdem hat es
   oder Brandschutztüren bis hin zu           und setzt zeitgleich automatisch eine          einige Fehlalarme gegeben, die zum
   Feuerlöschern in allen Bereichen           hausinterne Alarmkette in Gang, so             Beispiel durch den Rauch von
   und den Brandschutzschulungen.             dass parallel zur Feuerwehr auch der           Schweißarbeiten ausgelöst wurden.
   Wir haben eine Brandmeldeanlage,           Krankenhausvorstand und die Tech-              Es ist glücklicherweise nie Schlimme-
   die direkt auf die Leitstelle der Feuer-   nische Leitung informiert werden.              res passiert, aber es war jedes Mal
   wehr im Kreis Warendorf aufge-             Als zusätzliche Absicherung gibt es            beruhigend zu wissen, dass unsere
   schaltet ist. Die Feuerwehr kommt          eine Telefonkette, die am Kranken-             Brandschutzmaßnahmen greifen.

10 | Blickpunkt 1.2017
Von Generation Y bis Z wie Zielplanung
27. Führungsgespräche: Zukunftsprojekte und Herausforderungen für die Stiftung

       ie Zukunft klopft schon an die      ten. Dem behüteten Aufwachsen in         dern werde vom Gegenüber als Frage

D      Tür. Die Klosterpforte Marien-
       feld bot somit in zweifacher
Hinsicht wieder den passenden Rah-
                                           Wohlstand steht die Präsenz von me-
                                           dial vermittelten Dauerkrisen gegen-
                                           über. Familiärer Zusammenhalt hat
                                                                                    (miss)verstanden. Für die Struktur ei-
                                                                                    ner Kommunikationssituation gab sie
                                                                                    den Rat, die zentrale Botschaft am
men für die 27. Führungsgespräche          einen hohen Wert und ist ein Gegen-      Ende zu platzieren oder zusammen-
der Trägervertreter und leitenden          pol zum stark empfundenen Leis-          zufassen. Der letzte Eindruck zählt
Mitarbeiter der Stiftung St. Josef-Stift   tungsdruck. Bei der Arbeit zählen für    und werde im Nachklang als Essenz
Sendenhorst: In Klausur zu gehen           die Generation Y Sicherheit, Raum für    in informellen Gesprächen weiterge-
und mit Abstand vom Tagesgeschäft          eigene Ideen und der Sinn. Motiva-       tragen.
über Erreichtes, Gegenwart und Zu-         tionsfaktoren sind Spaß, Anerken-           Fester Punkt im Programm der
kunft zu reflektieren und gedanklich       nung und Leidenschaft. Die Heraus-       Führungsgespräche: Rückblick und
die Tür zu öffnen für neue Perspekti-      forderung für Unternehmen bestehe        Ausblick. Die stellvertretenden Ge-
ven und Herausforderungen. Auch            darin, die Generation Y zu verstehen,    schäftsführer Ralf Heese und Dietmar
zwei externe Referenten gaben inter-       zu binden und eine gute Zusammen-        Specht stellten die Leistungsentwick-
essante Gedankenanstöße.                   arbeit und den Wissenstransfer mit       lung in den Einrichtungen der Stif-
                                           der älteren Generation X zu gestalten.   tung vor und gaben jeweils einen
                                                                                    Überblick über erste Auswirkungen
Die Generation Y,
                                                                                    des Krankenhausstrukturgesetzes und
das unbekannte Wesen                       „Ich rede“ –
                                                                                    des Pflegestärkungsgesetzes II (s. Be-
                                           am besten authentisch
   Die Generation Y drängt auf den                                                  richt Seite 28/29). Elisabeth Uhlän-
Arbeitsmarkt. Doch wer ist das ei-            Kommunikationsfallen und wie          der-Masiak erläuterte die Vorberei-
gentlich und wie tickt die Generation      man sie umgeht, war das Thema der        tungen im Netzwerk für die Umset-
Y? Antworten gab der Speaker und           Rednerin, Sprecherin und Autorin         zung des Pflegestärkungsgesetzes II.
Trainer Simon Schnetzer. Die Jahr-         Isabel Garcia, die ihren Vortrag         Aus dem medizinischen Bereich be-
gänge 1980 bis 1999 sind die erste         schlicht „Ich rede“ überschrieb. Für     richtete Chefarzt Dr. Matthias Bo-
mit Computer und Internet aufge-           einen überzeugenden Auftritt sei es      schin vom innerklinischen Notfallma-
wachsene Generation. Prägend ist die       unabdingbar, sich seiner selbst be-      nagement, dessen Herzstück ein neu-
schnelle Verfügbarkeit von Daten.          wusst zu werden, wie man sich im         es Notfall-Schulungskonzept für Ärzte
Taktgeber für eigene Aktion und die        Alltag gibt und was die eigene Per-      und Pflegende ist.
erwartete Reaktion von anderen ist         sönlichkeit ausmacht. Das bilde die         Breiteren Raum nahm die am Mit-
der schnelle „Wischrhythmus“ auf           Basis, um in Rede- und Vortragssitu-     arbeitertag vorgestellte Zielplanung
dem Smartphone. Die Selbstdarstel-         ationen möglichst authentisch zu         2025 ein: Die Ergebnisse der
lung auf sozialen Plattformen erzeugt      bleiben und damit glaubwürdig zu         Schwachstellenanalyse fassten Tech-
Transparenz in allen Lebensberei-          sein.                                    nischer Leiter Peter Kerkmann, Ralf
chen und enormen Leistungsdruck,              Darüber hinaus gibt es Hand-          Heese und Pflegedirektor Detlef Rog-
die eigene „Story“ perfekt zu inszenie-    werkszeug und Techniken, die die         genkemper zusammen; erste Überle-
ren. Zur persönlichen Erfolgsge-           Ziele der Kommunikation wirkungs-        gungen zur baulichen Umsetzung er-
schichte gehört auch ein Arbeitgeber       voll unterstützen. Dazu gehört zum       läuterte Architekt Johannes Stubbs.
mit hoher Reputation.                      Beispiel eine bildhafte, direkte Spra-   Die nächsten Schritte in der Zehn-
   Bindung, Lustgewinn, Selbstwert-        che, die auf Negationen verzichtet.      Jahres-Perspektive und in den Jahren
erhöhung und Sicherheit machte             Für den Sprechrhythmus empfahl sie,      2017/2018 stellte abschließend Ge-
Schnetzer als generationenübergrei-        gezielt Pausen zu machen und auf         schäftsführerin Rita Tönjann vor (s.
fende Grundbedürfnisse aus. Y-ty-          den Punkt zu reden, das heißt am         Seite 4). Neben geballten Informatio-
pisch sei aber die Vielfalt der Mög-       Satzende, die Stimme zu senken. Blei-    nen boten die Führungsgespräche
lichkeiten und die damit einherge-         be die Stimme oben, komme die            auch wieder viel Raum für wertvolle
henden Entscheidungsschwierigkei-          Aussage nicht als Botschaft über, son-   Gespräche am Rande.

                                                                                                          Blickpunkt 1.2017 | 11
RÜCKBLICK

Aha-Erlebnisse zwischen Klinik und
Dr. Ansgar Platte hospitierte zwei Wochen in Tokio und Niigata

Zwei Wochen hospitierte Dr. Ansgar Platte (3.v.l.) in japanischen       Prof. Murisaba, Chefarzt im Niigata Rheumatic Center, gewährte
Krankenhäusern. Im Tokyo Metropolitain Hospital nahm er im              Dr. Ansgar Platte und seinem Austauschpartner Dr. Shankar
OP-Team von Dr. Nagase an Hüftoperationen teil.                         Thiagarajah viele Einblicke in die japanische Rheumabehandlung.

       uch auf der anderen Seite der             gleich teilweise doppelt so lange bei        tienten. Bemerkenswert am Rande:

A      Weltkugel gibt es Rheuma.
       Wie die Krankheit dort behan-
delt wird – insbesondere aus rheu-
                                                 annähernd doppelt so vielen Ärzten
                                                 am OP-Tisch. Auch die Verweildauer
                                                 der Rheumapatienten betrug mit drei
                                                                                              Kältekammern, die vor 30 Jahren aus
                                                                                              Japan in die europäische Rheumabe-
                                                                                              handlung Eingang fanden, spielten
maorthopädischer Sicht –, dafür                  bis sechs Wochen ein deutliches              laut Platte in der heutigen Rheuma-
interessierte sich Dr. Ansgar Platte.            Mehr an Zeit als in Deutschland.             therapie keine Rolle in Japan.
Der Oberarzt aus der Klinik für Rheu-               Im Rheumazentrum Niigata, das                Aus rheumaorthopädischer Sicht
maorthopädie im St. Josef-Stift Sen-             mit einem ähnlichen Spezialisie-             interessierte sich Ansgar Platte insbe-
denhorst nahm an einem Austausch-                rungsgrad und Konzept wie das St.            sondere auch für die endoprothetische
programm der ERASS (European                     Josef-Stift arbeitet, hat Dr. Ansgar         Versorgung von Rheumapatienten.
Rheumatism and Arthritis Surgical                Platte die gesamte klinische Routine         Aufschlussreich war für ihn, dass deut-
Society) teil und schaute seinen Be-             mit Visiten, Ambulanzen und Opera-           lich weniger Hüft- und Knieoperatio-
rufskollegen unter anderem in Tokio              tionen miterlebt. Teilweise warteten         nen in Japan durchgeführt werden. „Es
und Niigata zwei Wochen über die                 300 Patienten in der Ambulanz, und           gibt in Japan weniger Menschen mit
Schulter. „Der medizinische Standard             einzelne Ärzte sahen bis zu 130 Pa-          Übergewicht. Auch bei den Rheumati-
in Japan ist mit Deutschland ver-
gleichbar“, so der Mediziner. Trotz-
dem sorgte der klinische Alltag in Ja-
pan für manches Aha-Erlebnis.
   „Japaner arbeiten sechs Tage die
Woche jeweils zwölf Stunden und
haben eine Woche Urlaub im Jahr“,
so Platte. Überraschend war für ihn
allerdings, dass die Arbeit insgesamt
in einem deutlich gemütlicheren Takt
erledigt werde. Rheumaorthopädi-
sche Operationen dauerten im Ver-                Sightseeing in einem buddhistischen Tempel    Auf Achse mit dem Schnellzug Shinkansen

12 | Blickpunkt 1.2017
Karaoke                                        Wenn Sekunden zählen…
                                               Erstes Notfallaudit im St. Josef-Stift

  kern sind die Gelenke oft nicht so stark             erzkreislaufstillstand, Notfall
  zerstört, wie wir es in Deutschland und
  Europa kennen“, führt Platte genetische
  und ernährungsbedingte Unterschiede
                                               H       auf der C2! Als der Alarm am
                                                       27. Oktober 2016 ausgelöst
                                               wird, markiert das eine Premiere im
  ins Feld. Aus operativer Sicht war für       St. Josef-Stift: Glücklicherweise ist es
  ihn bemerkenswert, dass zum Teil et-         diesmal kein Echt-Alarm, sondern das
  was andere operative Zugänge gewählt         erste Notfallaudit, das unter Realbe-
  wurden.                                      dingungen stattfindet. „Es ging darum,
     Die Tage in der Metropole Tokio           das Funktionieren der Notfallkette zu
  waren von morgens bis abends mit             prüfen“, so Anästhesist Dr. Christian            Nach der Abschlussbesprechung simulierte
                                                                                                das Notfallteam noch einmal die Übungs-
  Programm gefüllt. „Es blieb wenig            Sengelhoff, der die Übung mit Fach-              situation eines Herzkreislaufstillstands.
  Zeit zum Durchatmen“, so Platte. Ho-         krankenpfleger Timo Serbin und QM-
  he Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen         Beauftragter Martina Stangl auditier-
  zwischen 36 und 38 Grad waren                te. Dabei ging es um Fragen: Wie                 wieder nach Notfallaudits gefragt. Es
  ebenso gewöhnungsbedürftig wie die           schnell ist das Notfallteam vor Ort?             ist aber jedem Krankenhaus freige-
                                               Sind alle Algorithmen klar? Gibt es              stellt, ob und wie oft Notfallaudits ge-
                                               Unsicherheiten? Muss möglicher-                  macht werden“, weiß Martina Stangl.
     „Der medizinische Standard                weise das Reanimationstraining ange-             Im St. Josef-Stift werden unangekün-
    in Japan ist mit Deutschland               passt werden?                                    digte Notfallaudits nun regelmäßig
           vergleichbar“                           „Das Ziel ist, zu sehen, wo man sich         stattfinden. Das ist Teil des Notfall-
              Dr. Ansgar Platte                verbessern kann, damit im Notfall je-            managements, zu dem unter ande-
                                               der sicher in die Situation hinein-              rem Reanimationstrainings gehören.
                                               geht“, sagt Timo Serbin. Im Fokus ste-           Das Premieren-Notfallteam hat seine
  drangvolle Enge in Straßen und Zü-           hen dabei Strukturen und Prozesse.               Aufgabe gut gemeistert: „Patient“ ge-
  gen. „Bemerkenswert ist die Ruhe und         „Bei Zertifizierungen wird immer mal             rettet!
  die große Höflichkeit der Japaner. Al-
  le sind sehr diszipliniert und respekt-
  voll. Es gibt im Zug kein Handyklin-
  geln und lautes Reden.“
     Nach Feierabend gab es für Dr.
  Platte und seinen Austausch- und
  Reisepartner aus Sheffield jeden
  Abend Programm mit kulinarischen
  Genüssen (Haifischflosse, Zwerchfell
  und Uterus), Kultur und Karaoke. „Die
  Gastfreundschaft ist sehr herzlich.“ Ei-
  ne ganz besondere Ehre war der
  Empfang beim Präsidenten der japa-
  nischen medizinischen Gesellschaft
  Dr. Takaku. Dass der 82-jährige Me-
  diziner noch in Amt und Würden ist,
  spricht auch für das besonders re-
  spektvolle Verhältnis der Japaner zum
  Älterwerden und zur Weisheit des Al-
  ters. Platte: „Wer gesundheitlich fit ist,
  bleibt auch über das Rentenalter hin-        Der „Patient mit Herzkreislaufstillstand“ hat überlebt! Glücklich stellte sich das Team nach
  aus im Beruf.“                               dem gelungenen Notfallaudit noch einmal zum Foto mit dem „geretteten“ Dummy auf.

                                                                                                                           Blickpunkt 1.2017 | 13
KURZ NOTIERT

            8. Gesundheitstag zu Risiken und Nebenwirkungen
                                                                     en 8. Sendenhorster Gesundheitstag im St. Josef-

                                                            D        Stift zum Thema „Medikamente im Alter“ eröff-
                                                                     neten (v.r.) Gudrun Nocon (stellvertretende Vor-
                                                             sitzende vom Seniorenbeirat der Stadt) und Angelika
                                                             Reimers (Seniorenberatung Sendenhorst); sie begrüßten
                                                             als Gäste von der Engel-Apotheke Albersloh die Apo-
                                                             thekerin Susanne Erzkamp und Inhaber Michael Kerk-
                                                             hoff. Die Medikation im Alter ist eine besondere Her-
                                                             ausforderung: Wechsel- und Nebenwirkungen gleich-
                                                             zeitig verschriebener Medikamente und ein veränderter
                                                             Stoffwechsel in höherem Lebensalter können die Wir-
                                                             kungsweise von Arzneimitteln beeinflussen.

           CIRS ganz nah                       Aktionstag Saubere Hände
                  us Fehlern lernen ist eine           ändedesinfektion ist der wirksamste Schutz gegen multiresistente

           A      gute Sache und dient ge-
                  rade im Krankenhaus der
           Sicherheit von Patienten und
                                               H       Keime - das war die Botschaft des Aktionstages Saubere Hände
                                                       2016 im St. Josef-Stift Sendenhorst. Viele Mitarbeiter, Besucher
                                               und Patienten informierten sich bei den Hygienefachkräften Ludger
           Mitarbeitern. Damit das Stöbern     Pauli und Markus Geilen und den Hygienebeauftragten in der Pflege
           und Lesen in den CIRS-Meldun-       über die richtige Händedesinfektion.
           gen für die Mitarbeiterinnen und       Händewaschen mit Wasser und Seife greift den Hautschutzmantel
           Mitarbeiter noch einfacher wird,    an. „Durch den fehlenden Hautschutz ist der Körper durch die Haut für
           werden die gesammelten CIRS-        Keime angreifbar", sagt Hygieneexperte Ludger Pauli. „Moderne Desin-
           Meldungen nicht nur im CIRS-        fektionsmittel enthalten deshalb rückfettende und pflegende Substan-
           Portal hochgeladen, sondern         zen", ergänzt Kollege Markus Geilen. Also: Warum nicht mit dem
           auch im Intranet des St. Josef-     Händedesinfizieren gleich
           Stifts unter „Was gibt’s Neues“     noch etwas für geschmei-
           abgelegt. Auch besonders inter-     dige Haut tun?
           essante Fälle aus dem Klinik-          Ein Hauttestgerät zeig-
           CIRS-Netz-Deutschland werden        te den Zustand der Haut
           dort hinterlegt. Wer eine anony-    an: Extreme Trockenheit
           me CIRS-Meldung zu einem Bei-       der Hände sowie ein an-
           nahe-Unfall oder Fehlerrisiken      gegriffener Hautschutz-
           schreiben oder in der CIRS-Da-      mantel böten den Kei-
           tenbank Meldungen lesen will,       men eine gute Angriffsflä-
           findet den Link zu CirsMedical      che. Deshalb der Tipp:          Botschafter in Sachen Händehygiene: Die
                                                                               Hygienefachkräfte Ludger Pauli (r.) und Markus
           im Intranet unter „Qualitätsma-     Hände zusätzlich mit Cre-       Geilen, unterstützt von den Hygienebeauftrag-
           nagement“.                          mes pflegen.                    ten in der Pflege; im Bild Christa Friederici.

14 | Blickpunkt 1.2017
„Historischer Augenblick“ verewigt
          ie sah eigentlich das alte Albersloher St. Josefs-Hos-

W         pital aus? Diese Frage beantwortet in historischen
          Bildern und Text der Stromkasten am Teckelschlaut
15 neben dem St. Josefs-Haus. Im Rahmen der Aktion „Histo-
rische Augenblicke“, die von den Heimatvereinen und der
Stadt Sendenhorst in Kooperation mit Sponsoren getragen
wird, wurde der graue Kasten gestaltet. Ehrensache, dass sich
hierbei die St. Elisabeth-Stift gGmbH mit der inhaltlichen Ge-
staltung sowie als Sponsor mit einbrachte. Wer mehr wissen
will über die (Vor-)Geschichte des St. Josefs-Hauses, kann im
Internet hierzu mehr finden: u www.historische-augenblicke.de

Ein Platz an der Sonne
                                                              pätsommer-Blumen schmücken seit Kurzem den

                                                       S      Bastelraum der Tagespflege des St. Josefs-Hauses.
                                                              Besucher des Handwerker- und Bauernmarktes
                                                        hatten das Acrylbild am Stand der Bürgerstiftung Albers-
                                                        loh Sendenhorst unter künstlerischer Anleitung von
                                                        Dagmar Bogattke (3.v.l.) gemalt. Menschen von einein-
                                                        halb bis 70 Jahren ließen sich anstecken, die Farbe mit
                                                        den Fingern auf der Leinwand zu verteilen. Heraus kam
                                                        ein lichtdurchflutetes Sommermotiv, das Barbara Jeiler
                                                        und Heinz Wenker (Vorstandsmitglieder der Bürgerstif-
                                                        tung) an Stephanie Umlauf (Leitung Tagespflege) über-
                                                        gaben. Über das Bild freuten sich auch Tagespflegegast
                                                        Bernhard Wessel und Hausleitung Kornelia Mackiewicz.

Benefizkonzert zum Weltalzheimertag
                                                                     usik berührt die Seele und baut eine Brücke,

                                                         M           auch wenn die Worte fehlen. Über 100
                                                                     Menschen mit und ohne Demenz genossen
                                                          Ende Oktober 2016 im Spithöver-Forum des St. Jo-
                                                          sef-Stifts gemeinsam das Benefizkonzert des Klarinet-
                                                          ten-Quartetts TetraPack zugunsten der Alzheimer-
                                                          Gesellschaft im Kreis Warendorf. Somit waren die
                                                          Musiker wunderbare Botschafter für das Anliegen
                                                          des DemenzNetzes Sendenhorst Albersloh: Demenz
                                                          geht alle an und ist in der Mitte der Gesellschaft an-
                                                          gekommen.

                                                                                                            Blickpunkt 1.2017 | 15
IM BLICKPUNKT

Stärken ausbauen, Profil schärfen und
Medizinische Zielplanung definiert Handlungsfelder der nächsten Dekade

Die Krankenhausbetriebsleitung und die Chefärzte von Krankenhaus und Reha-Zentrum nahmen die medizinische Zielplanung in den Blick und markier

Zielorientiert die Zukunft gestalten – das war Thema der medizinischen Zielplanung, für die die Krankenhausbetriebsleitung und die
Chefärzte Anfang November 2016 in Klausur gingen. Die Weiterentwicklung des erfolgreichen Konzepts der Spezialisierung und der
interdisziplinären Zusammenarbeit bildet den roten Faden, der unter Beteiligung der Mitarbeiter zu einem Leitfaden für die kom-
menden Jahre weitergeknüpft werden soll. Dabei gilt es, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen: Patienten, Mitarbeiter und
Einweiser, aber auch medizinische Ordnungskriterien, um in dynamischen Zeiten die Wettbewerbsfähigkeit des St. Josef-Stifts zu er-
halten und damit die wirtschaftlichen Grundlagen zu sichern. „Wir wollen uns für die Zukunft gut aufstellen, Schwerpunkte setzen
und in eine zeitliche Ordnung bringen“, skizzierte Geschäftsführerin Rita Tönjann das Arbeitsprogramm.

        ie Grenzen und Möglichkeiten         licher und fachlicher Ebene gepflegt          ren Behandlung kommen. Damit bei

D       der medizinischen Versorgung
        im St. Josef-Stift haben sich mit
den Patienten verändert: „Wir beob-
                                             werden. Auch die Telemedizin bietet
                                             als wesentliches Thema der Zukunft
                                             Möglichkeiten, Kompetenzen auszu-
                                                                                           der Verordnung weiterer Medika-
                                                                                           mente keine unerwünschten Wech-
                                                                                           selwirkungen entstehen, ist ein Medi-
achten eine zunehmende Polymorbi-            tauschen und zwar zwischen Kliniken           kamentenkonsil mit einem Pharma-
dität der Patienten mit komplexeren          wie auch zwischen Klinik und nieder-          kologen in Form eines Bedside-tea-
Begleiterkrankungen“, beschrieb Ärzt-        gelassenen Ärzten. In der Verknüpfung         ching zu überlegen.
licher Direktor Prof. Dr. Michael Ham-       von Krankenhaus und Patienten neh-               In organisatorischer Hinsicht wur-
mer die Entwicklung. Aus anästhesio-         men Patientennetzwerke der Selbsthil-         den mehrere Handlungsfelder ge-
logischer und intensivmedizinischer          fe eine wichtige Rolle als Multiplikator      nannt, wie zum Beispiel eine zeiteffi-
Sicht sind die Möglichkeiten im St. Jo-      ein, beispielhaft ist im rheumatologi-        ziente ambulante Patientenversor-
sef-Stift zur Behandlung älterer und         schen Bereich die Zusammenarbeit              gung, die die Abläufe und die zeitli-
schwerer erkrankter Patienten deutlich       mit der Rheuma-Liga oder dem                  che Bindung der entscheidungsbe-
erweitert worden. Sie finden aber den-       Bundesverband Kinderrheuma.                   fugten Ärzten optimiert. Aber auch
noch ihre Grenzen in der nicht am Ort           Unter dem großen Oberbegriff Pa-           aus Patientensicht gebe es Optimie-
befindlichen internistischen, kardiolo-      tientensicherheit kommen viele                rungspotenzial beispielsweise durch
gischen, geriatrischen und gefäßchi-         Aspekte in den Blick. Beispiel Sicher-        einen so genannten „Fast track“, eine
rurgischen Komplementärmedizin.              heit in der Medikamentenversorgung:           Art ambulante Überholspur für Pa-
    In diesem Zusammenhang sollen            Multimorbide Patienten nehmen                 tienten, bei denen eine dringende
Strukturen für Kooperationspartner de-       zum Teil sechs bis zehn verschiedene          Versorgungsnotwendigkeit besteht.
finiert und Vernetzungen auf persön-         Medikamente, wenn sie zur stationä-              Für die Organisation im OP-Be-

16 | Blickpunkt 1.2017
Angebot bedarfsgerecht ausbauen

ten wesentliche Handlungsfelder für das nächste Jahrzehnt.

         reich könnte eine frühzeitige Anämie-           Patienten damit eine wichtige Orien-     Arthroskopie und Vollersatz werden
         diagnostik Vorteile bringen, um an-             tierung bei der Klinikwahl zu geben.     Verfahren von Knorpel- und Menis-
         ämiebedingte kurzfristige OP-Absa-              Die Spezialisierung und das interdis-    kusersatz im ambulanten Bereich
         gen zu vermeiden. Innerhalb des OP-             ziplinäre Konzept mit dem umfassen-      oder Teilgelenkersatz im stationären
         Bereichs wurde die Instrumentenor-              den Angebot der therapeutischen          Bereich größere Bedeutung erlangen.
         ganisation angesprochen: Die Vielfalt           Nachbehandlung und orthopädie-           Die Weiterentwicklung der Versor-
         der Instrumente und der Anteil von              technischen Versorgung über die sta-     gung bei Spinalkanalstenose in Rich-
         Leihinstrumenten soll dabei unter or-           tionäre Behandlung hinaus ist ein un-    tung minimalinvasiver OP-Methoden
         ganisatorischen und bedarfsorientier-                                                    ist neben dem bedarfsgerechten Aus-
         ten Gesichtspunkten analysiert wer-                                                      bau weiterer operativer Eingriffe an
         den.                                                 „Wir beobachten eine                der Wirbelsäule ein zentrales Thema.
             Die Großgerätediagnostik ist ein             zunehmende Polymorbidität                   Osteoporose – ebenfalls ein
         weiteres Thema, das mit Weitblick in            der Patienten mit komplexeren            Krankheitsbild älterer Menschen – ist
         Angriff genommen werden soll. Das                   Begleiterkrankungen.“                ein Handlungsfeld, dessen sich die
         neun Jahre alte offene Niederfeld-                     Prof. Dr. Michael Hammer          Rheumatologen angenommen ha-
         MRT ist insbesondere für die Diagno-                                                     ben, zumal sich Synergien mit dem
         stik der Wirbelsäulen- und der Rheu-                                                     Reha-Zentrum ergeben. In der Kin-
         mapatienten unverzichtbar.                      verwechselbares Qualitätsmerkmal         der- und Jugendrheumatologie ist ein
             Auch die Personalentwicklung im             des St. Josef-Stifts, das noch konse-    zentrales Stichwort die Komplexver-
         medizinischen Bereich wurde als ein             quenter auch für andere Bereiche         sorgung für Rheuma- und zuneh-
         weiteres wesentliches und abtei-                (Handchirurgie, Schulter) herausge-      mend auch Schmerzpatienten.
         lungsübergreifendes Handlungsfeld               stellt werden könne.                         In der Schmerzklinik taucht die
         definiert.                                         Die Versorgung älterer und damit      dritte Therapiegruppe und ein tages-
             Darüber hinaus stellten die neun            potenziell kränkerer Patienten ist ein   klinisches Angebot auf der Zielagen-
         Chefärzte die Schwerpunkte und Ent-             Thema, das alle Fachabteilungen be-      da auf. Im Reha-Zentrum sind die
         wicklungspotenziale für ihre jeweilige          schäftigt und fachliche, organisatori-   Ziele mit dem entstehenden Er-
         Fachklinik und für das Reha-Zentrum             sche und räumliche Anforderungen         weiterungsbau bereits definiert und
         vor. Grundsätzliche Bedeutung habe              stellt. Umgekehrt bleiben die Men-       beinhalten neue Zielgruppen (DRV
         für alle, Alleinstellungsmerkmale im            schen länger aktiv, so dass die Wech-    Bund, Versorgung von Traumapatien-
         Behandlungsangebot und –konzept                 selendoprothetik eine (noch) größere     ten und Handrehabilitation) und spe-
         herauszustellen und Einweisern und              Nachfrage erfahren wird. Zwischen        zifische Angebote für diese.

                                                                                                                        Blickpunkt 1.2017 | 17
RÜCKBLICK

 MAV ging in Klausur: Handlungsfelder
 abgesteckt und Blick in die Zukunft gerichtet
 Save the date: Mitarbeitervollversammlung am 19. Januar 2017

          icht weil die Dinge schwierig     frühzeitige Information und Einbin-            weiter ausgebaut werden. Bereits jetzt

N
„
          sind, wagen wir sie nicht, son-
          dern weil wir sie nicht wagen,
  sind sie schwierig.“ Mit diesem Zitat
                                            dung der MAV in bauliche Projekt-
                                            planungen wie zum Beispiel den Bau
                                            des Parkdecks, der den Stellplatzeng-
                                                                                           decken die Kompetenzteams viele
                                                                                           Themen ab: Eingruppierung, Rück-
                                                                                           und Höhergruppierung, Kündigung
  von Seneca stieg die Mitarbeiterver-      pass vorübergehend noch verschär-              und Abmahnung, Geschäftsbericht,
  tretung (MAV) Ende November 2016          fen wird. Auch das Thema Raucher-              Arbeitszeit und Dienstvereinbarun-
  in ihre dritte Klausurtagung ein. Sene-   bereich für Mitarbeiter steht weiter           gen, Öffentlichkeitsarbeit, Daten-
  cas Aphorismus war Motto und Start-       auf der Agenda.                                schutz, Jugend- und Ausbildungsbe-
  signal, sich auf den Weg zu machen,                                                      auftragte, Gesundheits- und Arbeits-
  um die anstehenden Aufgaben anzu-                                                        schutz sowie Bauplanung. Auch die
  packen. Zugleich nutzte die MAV ihre           „Wir haben konstruktiv                    eigene zeiteffiziente Organisation und
  Klausurtagung, um die Mitarbeiter-               diskutiert und gute                     Arbeitsteilung bis hin zu Vertretungs-
  vollversammlung am 19. Januar 2017              Entschlüsse gefasst.“                    fragen und repräsentativen Aufgaben
  vorzubereiten.                                                                           stellte die MAV auf den Prüfstand.
                                                          Walter Rudde
      Die MAV hat sechs Kompetenz-                                                            „Wir haben konstruktiv diskutiert
  teams gebildet, die jeweils einen Rück-                                                  und gute Entschlüsse gefasst“, resü-
  blick auf ihre Arbeit gaben. Ganz             Die eigene Tätigkeit in der Mitar-         mierten Vorsitzender Walter Rudde
  oben auf der Agenda steht nach wie        beitervertretung reflektierten die             und seine Stellvertreterin Veronika
  vor das Thema Gesundheits- und Ar-        MAV-Mitglieder und warfen bereits              Grothues-Neuhaus die Ergebnisse
  beitsschutz. Für den berechtigten         einen Blick auf die nächste MAV-               der Klausurtagung in der „Waldmut-
  Wunsch vor allem der älteren Mitar-       Wahl am 5. April 2017, bei der statt           ter“. „Es ist wertvoll, sich abseits des
  beiterinnen und Mitarbeiter sei noch      elf dann 13 MAV-Mitglieder zu wäh-             Arbeitsalltags und außerhalb des
  kein Konzept in Sicht. Hier sieht die     len sind. Die Spezialisierung einzelner        Krankenhauses intensiv mit den an-
  MAV erhöhten Handlungsbedarf.             Mitglieder auf besondere Fragen soll           stehenden Themen zu befassen.“
      Arbeitszeit und Dienstvereinba-
  rungen nahm die gleichnamige
  Gruppe ins Visier. Bei vielen Themen
  wie der Urlaubsplanung oder dem
  Mehrarbeitsausgleich wurde in der
  Diskussion deutlich, dass es bei der
  Vielfalt der Berufsgruppen und den
  unterschiedlichen Strukturen der Ar-
  beitsbereiche kaum allgemeinver-
  bindliche Lösungen gefunden wer-
  den können. Gleichwohl will die
  MAV das Gespräch suchen. Auch der
  Themen Dienstkleidung und Zu-
  schuss für Fortbildungen will sich die
  MAV annehmen. Sehr positiv sieht
  die MAV, dass die fließende Anpas-
  sung der Ausbildungsvergütung an
  den AVR-Tarif jetzt umgesetzt wird.
      Neu gebildet wurde ein Kompe-         Abseits des Tagesgeschäfts trafen sich die MAV-Mitglieder in der „Waldmutter“, um zu
  tenzteam Bauplanung. Ziel ist die         reflektieren und unter anderem die Mitarbeitervollversammlung vorzubereiten.

 18 | Blickpunkt 1.2017
Rheumatherapie gibt es nicht von der Stange
21. Adventssymposium: Referenten aus Bern, Berlin und Dresden

                                                                                                                  Gastgeber und
                                                                                                                  Referenten:
                                                                                                                  Zum 21. Ad-
                                                                                                                  ventssympo-
                                                                                                                  sium begrüßten
                                                                                                                  die Chefärzte
                                                                                                                  des Rheumato-
                                                                                                                  logischen Kom-
                                                                                                                  petenzzentrums
                                                                                                                  Nordwest-
                                                                                                                  deutschland
                                                                                                                  namhafte Refe-
                                                                                                                  renten aus Bern,
                                                                                                                  Berlin und Dres-
                                                                                                                  den.

        as 21. Adventssymposium des     Hammer moderierte. PD Dr. Christi-         der Klinik für Rheumaorthopädie, das

D       Rheumatologischen Kompe-
        tenzzentrums        Nordwest-
deutschland war Ende November
                                        an Hedrich vom Universitätsklinikum
                                        Dresden referierte zur kniffeligen Dia-
                                        gnostik von autoinflammatorischen
                                                                                   Thema der Individualprothetik auf.
                                                                                   Häufig liege die Anatomie eines
                                                                                   Rheumatikers außerhalb der Norm,
2016 einmal mehr Treffpunkt von         Knochenerkrankungen im Kindes-             so dass individuell angepasste Endo-
Rheumatologen aus Deutschland.          und Jugendalter in Abgrenzung zu           prothesen oft die einzige Möglichkeit
Mit Prof. Dr. Burkhard Möller von der   anderen Skeletterkrankungen. Häufig        seien, die geschädigten Gelenke be-
Universitätsklinik Bern war sogar ein   bleibe den Medizinern nur die Mög-         weglich zu halten. Neuigkeiten aus
Referent aus der Schweiz dabei. Eine    lichkeit der Ausschlussdiagnose, um        dem Reha-Bereich berichtete Reha-
Kernbotschaft seines Vortrags zum       die komplexe Symptomatik richtig zu        Chefarzt Dr. Hartmut Bork und warf
Gelenkultraschall bei rheumatoider      deuten.                                    einen Blick auf die Weiterentwicklung
Arthritis lautete: „Wir Rheumatologen      Intensiv ist die Forschung auf der      des Angebots im Reha-Zentrums, das
müssen den Patienten gut zuhören,       Suche nach Vorhersagefaktoren für          derzeit erweitert wird. Oberarzt Dr.
um auf ihre Beschwerden eingehen        Spondyloarthritiden, so Prof. Dr. De-      Michael Renelt fasste für die Zuhörer
zu können.“ Moderne Untersu-            nis Poddubnyy von der Charité in           Kongressneuigkeiten zusammen. Das
chungsmethoden seien dabei ledig-       Berlin. Ziel sei eine differenzierte Me-   Adventssymposium ist Plattform für
lich ein unterstützendes Instrument,    dikamententherapie; unter dem Blick-       Information, Austausch und Vernet-
um die richtige Behandlungsstrategie    winkel von Co-Morbiditäten der Pa-         zung. In 2017 findet es am 2. Dezem-
zu entwickeln.                          tienten müssten die unterschied-           ber statt.
   Der Mensch im Mittelpunkt mit        lichen Sicherheitsfaktoren der Rheu-
seinem individuellen Krankheitsbild     mamedikamente beachtet werden.
zog sich wie ein roter Faden durch         Als Referent aus den eigenen Rei-               Mehr Bilder in den Foto-
den Vormittag, den Prof. Dr. Michael    hen griff Dr. Ludwig Bause, Chefarzt               galerien im INTRANET

                                                                                                        Blickpunkt 1.2017 | 19
IM BLICKPUNKT

Schneller Zugang zu Fachwissen
Neues Medienportal „Fachliteratur und Recherche“ im Intranet

        edizinisch auf dem neues-             rer Bedeutung. Der schnelle Zugriff        zielt nach Fachartikeln gesucht wer-

M       ten Stand zu bleiben, ist für
        die ärztlichen Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter einer Fachklinik
                                              auf die wertvolle Ressource Fachwis-
                                              sen ist über das neu strukturierte Me-
                                              dienportal im Intranet möglich. Der
                                                                                         den. Weitere Möglichkeiten bietet die
                                                                                         Suche nach wissenschaftlicher Fachli-
                                                                                         teratur aus zitierfähigen, werbefreien
wie dem St. Josef-Stift von elementa-         Button „Fachliteratur und Recherche“       und zertifizierten Webseiten und re-
                                              löst das bisherige LISS-Portal ab und      levanten medizinischen Datenban-
                                              eröffnet den Zugang zu allen gängi-        ken. Weitere Angebote sind ein News-
                                              gen Fachzeitschriften, medizinischen       ticker für Nachrichten aus dem Ge-
                                              Datenbanken und weiteren Quellen.          sundheitswesen sowie Links zu den
                                                  Übersichtlich und mit einer selbst-    Ärztekammern, Fachgesellschaften
                                              erklärenden Bedienung bietet das           und Berufsverbänden.
                                              neu strukturierte Wissensportal viele         Das neue Medienportal wurde in
                                              Möglichkeiten der Recherche. Die           Zusammenarbeit mit dem Medien-
                                              Anmeldung erfolgt mit den persön-          und Systemdienstleiter „frohberg“ in-
                                              lichen Zugangsdaten. In der Zeit-          stalliert. Der Zugang ist von jedem
                                              schriftendatenbank sind über 260 Ti-       Rechner im Haus aus möglich bezie-
Das neue Medienportal stellte Peter Huber     tel hinterlegt. Jeder User kann sich ei-   hungsweise auch über einen entspre-
von „frohberg – Klinik Wissen Managen“
den ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mit-      ne persönliche Favoritenliste anlegen.     chend geschützten Zugang von zu
arbeitern des St. Josef-Stifts vor.               Mit der Stichwortsuche kann ge-        Hause.

Weißt du noch damals…
Ehemaligen-Treffen im Stift

             enn ehemalige Mitarbeiter

W
„
             – zum Teil auch weit nach
             dem Eintritt ins Rentenalter –
  daran interessiert sind, einstige Ar-
  beitskollegen wiederzusehen und
  sich darüber zu informieren, wie sich
  das Unternehmen entwickelt hat und
  entwickeln soll, dann dürfte das
  durchaus für den ehemaligen Arbeit-
  geber sprechen.“ Mit diesen Worten
  berichteten die Westfälischen Nach-         sich Gregor Fauser vor, der seit Ok-       einen neugestalteten Südeingang.
  richten im Oktober vom Ehemaligen-          tober den Personalbereich leitet. Ge-      Auch die Reha-Erweiterung war The-
  treffen, zu dem das St. Josef-Stift tra-    schäftsführerin Rita Tönjann ging dann     ma sowie die weitere Entwicklung des
  ditionell eingeladen hatte.                 auf die Baumaßnahmen ein, allen vor-       Stifts. Der bewährte Kurs, so die Bot-
     Im Spithöver-Forum standen bei           an der Südfügel: Das Bettenhaus von        schaft, werde dabei beibehalten. Ge-
  Kaffee und Kuchen der persönliche           1972 verfügt nach seiner Ertüchtigung      schäftsführerin Rita Tönjann: „Wir wol-
  Austausch im Mittelpunkt, aber auch         mit Erkern und neuen Empfangsstütz-        len uns zukunfts- und wettbewerbsfä-
  der Überblick über laufende und künf-       punkten über mehr Licht, Weite und         hig halten und uns weiterentwickeln.“
  tige Projekte. Doch zunächst stellte        Ambiente und erhält an der Parkseite       Fortschritt statt Stillstand.

20 | Blickpunkt 1.2017
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