IN BAYERN - AWO Straubing
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2 71. Jahrgang des Die Zeitschrift der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Ausgabe 2 Juni 2016 IN BAYERN AWO in Trauer: Kamms Zum Tode Bertold Weg vom „Arbeiterstrich“: AWO München hilft Zuwanderern Warum es ein neues Grundsatzprogramm braucht Projekt „Jung und Alt“ Respekt trifft Freunde Ausgabe Niederbayern / Oberpfalz
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Editorial Verehrte Leserin, verehrter Leser, liebe Freunde der Arbeiterwohlfahrt! Die Arbeiterwohlfahrt als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege deckt das gesamte Spektrum des menschlichen Lebens ab, von der Kleinstkindererziehung und Bildung bis hin zur Pflege und Betreuung im Alter. Was die Verantwortlichen im Ehren- und Hauptamt stark bewegt, sind sowohl der Fachkräftemangel bei Erziehern und Erzieherinnen als auch in der Pflege allgemein. Gerade die Pflege ist im Umbruch, das Umsetzen gesetzlicher Änderungen gehört längst zum Alltag. In diesem Jahr und auch im nächsten stehen besonders wichtige Änderungen an. Es gilt, schon jetzt die Wei- chen richtig zu stellen. Da geht es zum einen um das Pflegeberufegesetz, um die generalistische Ausbildung, wie es im Fachjargon heißt. Deren Einführung ist bei vielen fachlich Verantwortlichen umstritten. Es geht ferner um den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, Pflegegrade statt bisher Pflegestufen. Zudem stehen Pflegesatzverhandlungen an für die Zeit bis zum 31. Dezember 2016 einerseits und für die nach dem Januar 2017 andrerseits. Und schließlich geht es um ein neues Begutachtungssystem ohne die bisherigen „Pflege-Noten“. Unser Bezirksverband hat sich neben dem eigenen Fachverstand zusätzlich professionelle, externe Hilfe geholt, um die anstehenden Veränderungen im Sinne der anvertrauten Menschen und für das eigene Personal positiv umsetzen zu können. Veränderungen stehen auch im Verbandsbereich an, denn dieses Jahr 2016 steht unter dem Leitwort „Konferenzjahr“: Am 25. Juni findet unsere Bezirkskonferenz im niederbayerischen Heilbadeort Bad Gögging statt. Berichte aus dem Vorstand und der Geschäftsführung und Neuwahlen prägen wesentlich die Tagesordnung. Am 16. und 17. September findet die AWO Landeskonferenz in Amberg und damit in unserem Bezirk statt. Und schließlich treffen sich die Delegierten zur Bun- deskonferenz am 25. und 26. November in Wolfsburg. Die AWO zeigt damit, dass sie ein demokratischer Mitgliederverband ist, in dem das Ehrenamt und das Hauptamt zum Wohle der Menschen kooperieren. Dieses bewährte Modell sollten wir uns nicht durch irgendwelche Handels- und Wirtschaftsabkommen nehmen lassen. Ihr Siegfried Depold, AWO Bezirksvorsitzender Ndb./Opf. Inhalt AWO in Bayern AWO in Niederbayern und der Oberpfalz Abschied von Bertold Kamm 4 Unsere Mitglieder, der Schatz der AWO 12 Aktuelles: Nachrichten aus der AWO 7 25 Jahre AWO Neufahrn 17 Serie: Münchner AWO hilft Arbeitsmigranten 8 Aus den Kreisverbänden/Ortsvereinen 20 Jugendwerk: Treffen im Zeichen des Regenbogens 9 Gelebte Integration: Gewinn für beide Seiten 46 Interview: Warum die AWO Kreuzworträtsel/Impressum 54 neue Grundsätze braucht 10 4 8 17
Bertold Kamm (*1926, ✝2016), war von 1978 bis 1989 Landesvor- sitzender der bayerischen Arbeiter- wohlfahrt, gehörte auch 20 Jahre lang dem Bayerischen Landtag an. (Foto: privat) Thomas Beyer zum Tode Bertold Kamms „Seine Ideen werden überdauern“ Nicht selten kommt es vor, dass wir Menschen wertschät- als Modelle mit auf den Weg: Projekte gegen Jugendar- zen, uns ihnen verbunden fühlen, ja, sie lieben – und beitslosigkeit oder für Seniorenwohngemeinschaften. dass wir doch den richtigen Moment versäumen, ihnen Bertold Kamm war einer der ersten, der der Sozialpo- das offen zu sagen. Manchmal stehen wir an einem Sarg, litik bewusst das Leitbild einer Einbeziehung aller von gedenken eines lieben Menschen und sind traurig. Traurig gesellschaftlicher Ausgrenzung bedrohter Gruppen vor- nicht nur darüber, dass dieser Mensch von uns gegangen anstellte. Wenn die Arbeiterwohlfahrt heute das Prinzip ist, sondern traurig – ja, vielleicht sogar ärgerlich auf uns der Sozialen Inklusion vertritt, so wirken darin seine so- selbst – dass wir nun nicht mehr die Möglichkeit haben, zialpolitischen Grundüberzeugungen unmittelbar weiter. ihr oder ihm das selbst zu sagen Bertold Kamms Wirken kennzeichnet die besondere 4 Die Freundinnen und Freunde sowie die Mitarbeiterinnen Fähigkeit, sozialpolitische Ideen in Konzepte praktischer und Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt in Bayern sind Sozialer Arbeit zu gießen. Hier war er ganz der studierte traurig, dass Bertold Kamm, ihr Ehrenvorsitzender, am 9. Sozialwissenschaftler und Jurist, der sein Wissen auch in März kurz vor seinem 90. Geburtstag gestorben ist. Auch der Praxis – seit 1951 bis 1955 gemeinsam mit seiner ich bin darüber sehr traurig. Frau Ruth als Leiter zweier Jugendwohnheime der Ar- Allerdings sind wir nicht ärgerlich auf uns selbst, denn beiterwohlfahrt sowie ab 1955 als Geschäftsführer des Bertold Kamm wusste, was seine Freundschaft uns bedeu- AWO-Kreisverbandes Nürnberg – anzuwenden und zu tet hat, wie sehr der Landesvorstand seinen Rat geschätzt konkretisieren gelernt hatte. und nahezu immer befolgt hat, und wie groß der Respekt Außerdem war für die AWO und für die Wohlfahrtspflege vor ihm und die Zuneigung für ihn über all die Jahre in Bayern die von ihm betriebene Gründung der Hans- gewesen sind. Weinberger-Akademie als Aus- und Weiterbildungs- Bertold Kamm war von 1978 bis 1989 Vorsitzender des institut für die sozialen Berufe wegweisend. Aus der AWO-Landesverbandes. Ein großer Teil seiner Amtszeit Notwendigkeit bildungspolitischer Grundsatzarbeit zog vollzog sich parallel zu seiner Abgeordnetentätigkeit im er die Konsequenz der Gründung der Erwachsenenbil- Bayerischen Landtag, dem er zwei Jahrzehnte (von 1966 dung der Arbeiterwohlfahrt in Bayern (LAGE). Ganz im bis 1986) angehörte. Dort war er unter anderem stellver- Brandt´schen Bewusstsein war er von der Verpflichtung tretender Vorsitzender der SPD-Fraktion (1972 bis 1978) Europas zur Internationalen Solidarität überzeugt. So und seit 1978 Landtagsvizepräsident. entstand die Landesarbeitsgemeinschaft Bayern Ent- wicklungshilfe Mali. Gerade in der glaubwürdigen Verbindung und Ergänzung seiner öffentlichen und verbandlichen Aufgaben vermochte Neben Helmut Schmidt war Bertold Kamm wohl der Bertold Kamm die Sozialpolitik in Bayern voranzutreiben. einzige Vertreter der politischen Klasse, dem auch noch So war er maßgeblich an der Schaffung des Bayerischen in den 2000er Jahren das Rauchen im öffentlichen Raum Landesplans für Altenhilfe beteiligt und Initiator der ohne jede Diskussion zumindest gewohnheitsrechtlich „Hausaufgabenhilfe und schulpädagogischen Beratung“. erlaubt zu sein schien – dies übrigens eine Parallelität, Die heutige Schulsozialarbeit in Bayern, sie hat als einen die sicher nicht zufällig ist. Bertold Kamms Ideen und ihrer Begründer Bertold Kamm. Weitere, heute selbstver- sein Wirken werden überdauern. ständliche Erscheinungsformen Sozialer Arbeit brachte er Prof. Dr. Thomas Beyer, Landesvorsitzender AWO in Bayern 2-2016
Stimmen der Mitstreiter und Weggefährten Dr. Hans-Jochen Vogel, Menschen hatte jedoch Strahlkraft wir zusammen als Abgeordnete im Bundesjustizminister a.D. (SPD): weit über die Grenzen Bayerns hin- Bayerischen Landtag. Schon damals aus. Viele Jahre kämpfte er für eine habe ich seinen beispielhaften Einsatz „Mit Bertold sozial gerechtere Gesellschaft. Ber- für die Arbeiterbewegung in AWO, SPD Kamm verband told Kamm wird mir insbesondere und Gewerkschaften geschätzt. Er war mich seit fast ei- als Wegbereiter und Gestalter der Vorbild und Vorausdenker zugleich. nem halben Jahr- Hans-Weinberger-Akademie in Er- Wir haben in ihm eine herausragende hundert die Ori- entierung an den innerung bleiben. In Anerkennung Persönlichkeit verloren. Er wird uns sozialdemokra- und Würdigung seines Lebenswerkes fehlen.“ tischen Grund- verabschiede ich mich von meinem AWO-Freund Bertold Kamm.“ Foto: privat werten Freiheit, Wolfgang Schindele, Geschäftsführer Gerechtigkeit und des AWO-Landesverbandes Renate Schmidt, Bundesfamilien- Solidarität. Wich- ministerin a.D. (SPD): „Bertold Kamm tig war ihm als Landespolitiker, zu- habe ich 1987 als letzt als Landesvorsitzender der AWO „Eine Woche nach absoluter ‚AWO- und in zahlreichen anderen Funk- Bertolds Tod sagte Neuling‘ bei der tionen vor allem, dass Schwächeren mein Mann: ‚Auch Festveranstaltung geholfen wurde. Ich verneige mich wenn wir uns nur Foto: AWO Landesverband zum 40-jähri- vor seiner Lebensleistung.“ selten gesehen haben, irgendwie gen Bestehen des gibt es eine Lü- AWO-Ortsvereins Max Mannheimer, cke durch Bertolds Landsberg erst- Autor u. Holocaust-Überlebender: mals erlebt und Foto: privat Tod.‘ So ist es, er „Die Arbeiter- 5 fehlt schon jetzt, war von seinem wohlfahrt war denn er war ein Festvortrag tief beeindruckt. Ich für Bertold eine Politiker, Demokrat, Parlamentarier, glaube, er hat damals den Grundstein Lebensaufgabe. Foto: Sr. Elija Boßler, Kloster Dachau Sozialdemokrat und Antifaschist wie dafür gelegt, dass ich heute noch mit Er wird für immer man ihn nicht häufig findet: nie ver- Überzeugung hier bin.“ ein Vorbild blei- bissen, aber entschieden, humorvoll ben. Seine poli- aber unbeugsam für die Schwachen, Stefan Schuster, tischen Aussagen ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit Mitglied des Landtages (SPD), hatten Gewicht. und gegen Neonazis, egal in welchem Vorsitzender der LAG Mali Ich verdanke ihm Gewand. Ich habe nie geraucht, aber viel. Ich lernte „Bertold Kamm mit Dir würde ich gerne noch oft eine von ihm Beharrlichkeit und Geduld. war ein gerad- rauchen. Dank für alles, Bertold!“ Dafür bin ich ihm dankbar.“ liniger Mensch, Seban Dönhuber, Ehrenvorsitzender der in seinem Le- des AWO Landesverbandes: ben viel erreicht Wilhelm Schmidt, Präsident des AWO-Bundesverbandes: hat. Er hat nicht „Seit Jahrzehnten nur geredet, son- „Bertold Kamm bin ich mit Ber- Foto: Landtag dern auch ange- prägte mit sei- told Kamm über die AWO und die packt. So hat er nem außeror- Hans-Weinberger- vor über 30 Jah- dentlichen En- Akademie persön- ren die Landesarbeitsgemeinschaft gagement die lich verbunden. In Bayern Entwicklungshilfe Mali e.V. Arbeiterwohl- Foto: AWO Bundesverband fahrt in Bayern. beiden Organisa- gegründet. Damit hat er vielen Men- Foto: privat Sein lebenslan- tionen wurde ich schen in dem afrikanischen Land zu ger Einsatz für seinem Wunsch besseren Lebensperspektiven ver- die Belange von entsprechend als Vorsitzender sein holfen. Ich werde in seinem Sinne benachteiligten Nachfolger. Von 1966 bis 1970 waren weiterarbeiten.“ AWO in Bayern 2-2016
Bertold Kamm hinterlässt eine große Lücke. Auch sein Platz im Besprechungsraum des Landes- verbandes bleibt nun leer. (Foto: LV) Nachruf auf den Gründer der HWA „Ohne ihn ist es kälter und ungeschützter“ „Unser Gründer Bertold Kamm ist tot. Der Satz wiegt schwer, der Willkür des Regimes ausgesetzt waren, trieb er die auch wenn wir voller Dankbarkeit darüber sind, ihn so lange Gründung der Altenpflege- und Physiotherapieschulen und so vital erlebt haben zu dürfen. Ohne ihn ist es kälter und ungeschützter.“ (Mona Frommelt) der HWA voran. „Mit Bertold hatte ich den besten Chef, den man sich vorstellen Der SPD-Politiker und langjährige AWO-Landesvor- kann. Er erwartete viel, war aber immer da, wenn man ihn sitzende Kamm machte sich für Bildungschancen von brauchte. Er und seine Frau Ruth waren mir als Direktorin der Kindern aus Arbeiterfamilien stark, die bis dahin keine HWA immer eine Stütze und Ideengeber.“ (Ute Braun) großen beruflichen Perspektiven hatten. Aus den ur- Nach der Gründung der Hans-Weinberger-Akademie der sprünglich fünf Berufsfachschulen entwickelte sich die AWO e.V. im Jahr 1981 war Bertold Kamm bis 2009 deren HWA zu einem modernen Bildungsdienstleister mit acht 6 Vorstandsvorsitzender und danach bis zu seinem Tod Standorten in Bayern und einem umfangreichen Angebot deren Ehrenvorsitzender. Als Vorstandsvorsitzender folgte an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Gesund- ihm Seban Dönhuber, der sich auf Bitten von Kamm zur heits- und Sozialbereich. 2009 kam die Fachakademie Wahl stellte. Diesem Auftrag sei er gerne nachgekommen, für Sozialpädagogik hinzu, die seit 2009 erfolgreich von fühle sich der Aufgabe bis heute verpflichtet und führe sie der Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V., der AWO gerne aus. Wie Dönhuber geht es vielen Mitarbeiterinnen München gemeinnützige Betriebs GmbH und dem AWO und Mitarbeitern der HWA, denn in Bertold haben wir Bezirksverband Oberbayern e.V. betrieben wird. einen Freund und Visionär verloren, dessen Gedenken wir Mit der Namenswahl für „seine“ Akademie würdigte am besten mit unserer Arbeit würdigen können. Kamm den ersten Vorsitzenden des Bayerischen Lan- Bertold Kamm und seine Frau Ruth, die immer an seiner desverbandes der AWO in der Zeit von 1948 bis 1969, Seite war und seine Arbeit unermüdlich unterstützte, en- Hans Weinberger. Weinberger hatte die Schaffung eines gagierten sich für das Recht auf Bildung; sie sahen darin Landesplanes für Altenhilfe angeregt, der 1962 in Bayern eine wesentliche Voraussetzung, um an der Gesellschaft – neben Hessen – als bundesweit einzigartiges Förder- teilhaben zu können, einen Weg zu Glück, Erfolg und programm realisiert wurde. Wohlfahrt. Eine von Kamms herausragenden Eigenschaften war, dass er seinen Blick stets nach vorne richtete. Bei einer für Eigene Biographie als Triebfeder alle Beteiligten unvergessenen Klausurtagung der beiden Akademien im September 2012 antwortete Kamm auf die Die Not der Nachkriegsjahre, der mühevolle Wieder- Frage, was er seinen Akademien denn mit auf den Weg aufbau und die teils schwierige Entwicklung zu einer geben wolle: „Fragt mich das nicht, das müsst Ihr selber demokratischen Gesellschaft waren die Triebfedern, die wissen. Jetzt seid Ihr dran“. Bertold Kamm war für die Bertold Kamm zur Gründung der HWA veranlassten. Was Akademien immer Mentor und Vorbild. Sie werden ihre lag näher, als Berufsfachschulen für helfende Berufe Arbeit in seinem Sinn und Geiste fortführen. zu gründen? Geprägt durch die Erfahrungen der Nazi- Mona Frommelt, Direktorin der HWA diktatur, in der gerade auch hilfebedürftige Menschen Ute Braun, ehemalige Direktorin der HWA AWO in Bayern 2-2016
* Nachrichten * Nachrichten * Nachrichten * Nachrichten * Nachrichten * Nachrichten * Nachrichten * Nachrichten * Nachrichten * Infos aus der AWO Verdienstkreuz für Herbert Hofauer Der Landesvorsitzende Prof. Dr. Thomas Beyer hat Herbert Hofauer als Mitglied des Landesvorstands zur Verleihung des Bundesverdienst- kreuzes am Bande seine herzlichen Glückwünsche ausgesprochen. Es handelt sich um eine der höchsten Druckfrisch: neue AWO-Broschüre Wenn Hauptamt mit Ehrenamt Auszeichnungen in Deutschland. Das Thema Inklusion betrifft nicht Für seine vielfältigen Verdienste nur die Teilhabe von Kindern mit Kleider sortieren, Möbel herrichten – für die Allgemeinheit überreichte Behinderung am Regelschulsystem. es gibt einiges zu tun für die Flücht- Bayerns Sozialministerin Emilia Wie umfassend die Leitidee der so- linge aus Syrien und der Ukraine, die Müller (CSU), Hofauer am 13. April zialen Inklusion innerhalb der AWO seit etwa fünf Monaten im oberfrän- in München den Verdienstorden. Vor verstanden wird, kann in einer neu- kischen Mitterteich leben. Und das allem würdigte die Ministerin sein en Publikation der AWO nachgelesen finden die Männer und Frauen auch „unermüdliches und zeitintensives werden. Knapp, aber knackig ist auf gut so: „Dann sitzen wir nicht in Engagement für die AWO“. dem beidseitig bedruckten Handzet- der Gemeinschaftsunterkunft rum.“ tel beispielsweise zu lesen: „Inklusi- Das berichteten sie auf dem Fachtag Geballte Power gegen Rassismus on bedeutet, Teilhabemöglichkeiten „Bürgerschaftliches Engagement „Ich bin gegen Rassismus, weil jeder für alle Menschen zu schaffen, die in der Flüchtlingshilfe“ des AWO- einzelne Mensch wichtig ist.“ Diese von gesellschaftlichem Ausschluss Landesverbands Bayern. Das Projekt Begründung hat eine Mitarbeiterin bedroht sind – unabhängig von ih- wurde von der stellvertretenden ren individuellen Merkmalen.“ Geschäftsführerin des Kreisverbands des AWO-Landesverbands auf ihr Tirschenreuth, Angelika Würner (im Plakat geschrieben. Wie sie beteilig- Verlosung: Bild rechts; Foto: Kournioti), als eines ten sich weitere 19 Beschäftigte der Die Wikinger in Rosenheim 7 von vier Best-practice-Beispielen Landesgeschäftsstelle und zeigten Generationen von vorgestellt. Mit Anschaulichem aus ihr Gesicht für eine Fotoserie anläss- Kindern sind mit den der täglichen Arbeit mit Flüchtlingen, lich des Internationalen Tags gegen Zeichentrickfiguren Workshops und Impulsreferaten hat Rassismus am 21. März. Aussage des „Wickie und die star- der Landesverband rund 70 Haupt- daraus entstandenen Posters: Wer ken Männer“ groß und Ehrenamtlichen aus ganz Bayern bei der AWO ist, tritt gegen Diskri- geworden. Ob und die Gelegenheit geboten, sich aus- minierung von Menschen mit einem wie viel Wahrheit in zutauschen und sich zu vernetzen. anderen ethnischen oder religiösen den fiktiven Aben- Hintergrund ein. teuern rund um das Landeskonferenz in Amberg Seefahrervolk aus dem Norden Euro- Das oberpfälzische Amberg wird von pas steckt, können Besucher der Aus- 16. bis 17. September die Kulisse für stellung „Wikinger!“ noch bis zum 4. die Tagung des höchsten und wich- Dezember im Lokschuppen Rosen- tigsten Gremiums der bayerischen heim herausfinden. Laut Veranstalter Arbeiterwohlfahrt sein. Die Landes- werden einige Exponate erstmalig konferenz der AWO wird durch Be- der Öffentlichkeit gezeigt. Leihgaben schlüsse die sozialpolitische Richtung seien aus 20 europäischen Museen des Verbands für die nächsten Jahre zusammengetragen worden. Der bestimmen – und damit zugleich AWO Landesverband Bayern verlost einen Beitrag zu einem sozialen fünfmal zwei Eintrittskarten für die Bayern leisten. Zudem wählen die Exposition. So können Sie teilneh- Delegierten ihren Vorstand. Der seit men: Schreiben Sie bis 31. Juli 2016 2004 amtierende Landesvorsitzende eine E-Mail mit Betreff „Wikinger“ Thomas Beyer stellt sich zum vierten an redaktion@awo-bayern.de. Der Mal in Folge zur Wahl. Rechtsweg ist ausgeschlossen. AWO in Bayern 2-2016
Warten auf einen Job: Viele Zuwanderer schlagen sich in Deutschland mit illegaler Ar- beit durch. Die AWO hilft ihnen aus ihrer prekären Lebensweise. (Foto: Gina Sanders, Fotolia) Serie zu EU-Zuwanderern in prekärer Situation, Teil 1: Beratungs- und Informationszentrum der AWO München Weg vom „Arbeiterstrich“ Der 28-jährige Arsen mag Badezimmer. „Darin wird man sektor sowie in der Hotellerie angesiedelt und obendrein nicht so dreckig und muss nicht so schwer schleppen. befristet sind, ist der Berater stolz auf diesen Erfolg. Denn Und wenn es regnet, bleibt man trocken“, sagt der junge es ist Ziel des Projekts, Menschen in reguläre Arbeit zu Mann aus Bulgarien. Leider darf er nur selten Fliesen bringen und sie vor Dumpinglöhnen zu schützen. Viele verlegen und Armaturen festschrauben. Meistens muss der Tagelöhner, die keinen Arbeitsvertrag haben, werden er draußen arbeiten, Eimer mit Zement und Holzbalken sogar um ihren Lohn geprellt. „Dabei ist es existentiell, tragen oder das Fundament für ein Schwimmbecken dass die Menschen sich und ihre Familien von ihrer Arbeit ausheben. Welche Arbeit er genau machen wird, erfährt ernähren können“, sagt Tetik. er häufig erst auf der Baustelle. Denn alle paar Tage Oft liegt ein beschwerlicher Weg hinter den EU-Zuwan- hat er einen anderen Arbeitgeber. Wenn er überhaupt 8 derern, wenn sie endlich einen Arbeitsvertrag in der einen hat. Oft steht Arsen den ganzen Tag an der Ecke Tasche haben. Die AWO-Berater begleiten sie während Goethe-, Landwehrstraße auf Münchens sogenanntem des Prozesses nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe. Wie „Arbeiterstrich“, und kein Auto hält, dessen Fahrer ihn verhalte ich mich beim Vorstellungsgespräch? Wann muss beschäftigen will. ich eine Krankmeldung einreichen? Auf Fragen wie diese geben die Fachkräfte – eine Vollzeit- und zwei Halbtags- Ein Heer von Tagelöhnern aus der EU stellen – zeitnah Antworten. „Manchmal steht vormittags ein Klient da, der nachmittags einen Job antreten kann Der Vater zweier Kleinkinder gehört zu einem Heer von – wenn er einen korrekt ausgefüllten Personalbogen Tagelöhnern aus EU-Ländern wie Bulgarien und Rumä- mitbringt. Dabei helfen wir“, schildert Tetik. nien, die hierzulande vor allem in Großstädten schwarz arbeiten. Wie viele es sind, kann keiner beziffern: Die Fehlende Sprachkenntnisse sind oft der Grund dafür, meisten sind nicht offiziell gemeldet. „Auf jeden Fall dass eine Arbeitsstelle nicht angetreten werden kann. viele“, sagt Savas Tetik vom Infozentrum Migration und Deshalb versuchen die AWO-Fachleute ihre Klienten zu Arbeit, das die AWO München unweit des „Arbeiterstrichs“ Deutschkursen zu motivieren. Tetik: „Für Tagelöhner ist an der Sonnenstraße eingerichtet hat. es nicht leicht, so einen Kurs zu absolvieren: Sie haben keine festen Arbeitszeiten, viele sind wohnungslos.“ Ge- Seit dem Start des niederschwelligen Angebots im Jahr rade für diejenigen ohne eigene Unterkunft ist es wichtig, 2012 haben Tetik und seine Kollegen 2.300 Menschen dass es in den Räumen des Infozentrums seit Oktober ein betreut und 11.000 Beratungen auf Deutsch, Englisch, Beratungscafé gibt. Dort können sie im Internet nach Türkisch, Rumänisch und Bulgarisch durchgeführt. Das Arbeitsstellen surfen, Tee trinken, mit Landsleuten reden Angebot richtet sich an Zuwanderer aus EU-Ländern in und sich aufwärmen. prekärer Situation. Es kommen Ratsuchende im Alter zwischen 18 und 55 Jahren, 60 Prozent sind männlich; Von beiden Angeboten – Infozentrum und Beratungscafé unter den Tagelöhnern sind sogar 90 Prozent Männer. – erfahren die Ratsuchenden durch Flyer, das Internet Seit 2012 haben Tetik und seine beiden Kollegen Män- oder Mund-zu-Mund-Propaganda. Oder durch Tetik, ner und Frauen in 450 sozialversicherungspflichtige der auch als Streetworker unterwegs ist. Arsen will Arbeitsverhältnisse vermittelt. Auch wenn viele dieser demnächst mal vorbeischauen, vielleicht Deutsch lernen Tätigkeiten im eher bescheiden entlohnten Reinigungs- – und dann am liebsten für einen Installateur arbeiten. www.awo-muenchen.de/migration AWO in Bayern 2-2016
Zwischen Tageslicht und Lagerfeuer: Jede Menge Spaß und Abwechslung verspricht die Wochenendfreizeit des Landesjugendwerks im Juni. (Fotos: Bilderbox, Fotolia, Ljw) Bayerisches Landesjugendwerkstreffen 2016 Im Zeichen des Regenbogens Auch in diesem Jahr lädt das Landesjugendwerk der AWO werkstreffen eine Ü14-Party an, die Jüngeren dürfen Bayern seine Jugendwerke sowie Gäste und Interessierte sich auf spannende Gute-Nacht-Geschichten freuen. In zu einer Wochenendfreizeit im Sommer ein. Vom 17. bis gemeinsamen Workshops treffen sich alle wieder, wie 19. Juni 2016 wird es auf dem Jugendcamp in Vesten- etwa beim Improvisationstheater an der Freiluftbühne. bergsgreuth bei Erlangen bunt und lebhaft zugehen. Auch die Köche werden sich am Thema Vielfalt orientieren und einige bunte Köstlichkeiten auftischen. Natürlich werden Unverträglichkeiten, Allergien und sonstige Be- Der Regenbogen als Sinnbild sonderheiten bei der Ernäherung beachtet, so dass sich Der im September neu gewählte Vorstand des Jugend- alle auch kulinarisch wohlfühlen. werks der Bayerischen Arbeiterwohlfahrt hat sich dazu 9 entschlossen, einen eigenen Arbeitskreis zu gründen, Schnell Anmelden der sich um die Planung und Organisation dieser Ver- anstaltung kümmert. Wer nun Lust bekommen hat, an diesem Wochenende für 15 Euro teilzunehmen, kann sich bis zum 13. Mai Schnell entschied sich der Arbeitskreis das Thema „Far- 2016 bei seinem Jugendwerk vor Ort melden oder ganz benwelten“ zu wählen. Gerade in einer Zeit, in der ei- einfach direkt beim Landesjugendwerk der AWO Bayern. nerseits immer mehr Geflüchtete in Deutschland Schutz Los geht es für alle jungen Menschen ab sechs Jahren am vor Krieg und Leid suchen und andererseits immer mehr Freitag den 17. Juni, ab 15 Uhr und endet am Sonntag, rechtsorientierte Parteien und Bewegungen unser Land den 19. Juni, etwa um 13 Uhr. in Atem halten, soll diese Veranstaltung ein Zeichen setzen für die Vielfalt auf dieser Welt. Sinnbild dafür ist Das Landesjugendwerk der AWO Bayern freut sich auf der Regenbogen: Wie die bunten Farben harmonisch euren Besuch. zusammenwirken, so können sich die Menschen in Im Namen des Vorstands: ihrer Unterschiedlichkeit begegnen und etwas Gutes André Huter, stellvertreten- schaffen. Beim Treffen im Juni können junge Menschen der Vorsitzender des Landes- unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe ein jugendwerk der AWO Bayern. Wochenende voller Spaß und Spannung verbringen. Kontaktdaten: Für die unterschiedlichen Altersgruppen werden pas- Landesjugendwerk sende Aktionen angeboten: Die Teilnehmer können der AWO Bayern bunte Traumfänger anfertigen, bei einer Nachtwan- Endterstraße 3 derung mitmarschieren oder sich beim Actionpainting 90459 Nürnberg künstlerisch verwirklichen. Doch schon das Zelten an Tel.: 0911 43 12 25 85 Fax: 0911 43 12 25 22 sich mit abendlichem Lagerfeuer und Stockbrot wird für Mail: viele der Kinder und Jugendlichen ein Abenteuer sein. info@ljw-bayern.de Für die älteren Teilnehmer bietet das Landesjugend- www.ljw-bayern.de AWO in Bayern 2-2016
„Die Welt hat sich weitergedreht“ Marius Mühlhausen vom Bundesverband über das neue Grundsatzprogramm Pünktlich zum 100. Geburtstag im wünsche online Jahr 2019 soll das neue Grundsatz- eintragen. Diese programm der AWO verabschiedet Einträge werden werden. „AWO in Bayern“ sprach von der Grund- mit Marius Mühlhausen, Referent für satzkommission Grundsatzfragen beim AWO Bundes- gesichtet und ge- verband e.V. prüft; sie wird die Verbesserungs- Die AWO hat eine Satzung, ein Statut, vorschläge auch und sie hat Leitwerte. Wozu braucht aufnehmen. So sie jetzt noch ein neues Grundsatz- soll bis zu den programm? Re g io n a l k o n - Es ist gewissermaßen das Geländer Viele Autoren braucht es ferenzen Ende für die Zukunft der AWO, an dem sie für ein neues Grundsatz- 2017, Anfang sich orientieren kann. Anders als programm. „Das Geländer 2018, ein neues Satzung und Statut bietet das Grund- für die Zukunft der AWO“, Dokument veröf- satzprogramm die übergeordnete meint Marius Mühlhausen. fentlicht werden. Erzählung unseres Verbandes. Damit (Fotos: Bundesverband) Das wird dann verdeutlichen wir, welche Vorstellung diskutiert, und wir von einer Gesellschaft von mor- Jahr 1998 weitergedreht, und wir schlussendlich wird dem Verband in gen haben. Und es ist ein Dokument, wollen neue Antworten auf die einem normalen Antragsverfahren das wir den Menschen an die Hand drängenden Herausforderungen von letztmalig die Möglichkeit zu Verän- geben wollen. Konkret beantworten heute geben. Genauso brauchen wir derungen geboten. 10 wir Fragen wie: Warum ist die AWO eine Einordnung neuer Fachthemen. Wird auch eine neutrale Seite das Re- für die Gesellschaft wichtig? Wie Auch im Verband hat sich einiges gelwerk vor Veröffentlichung prüfen? wollen wir soziale Gerechtigkeit und getan: Wir werden beispielsweise Zusammenhalt herstellen? den Beschluss der Bundeskonferenz Prüfen wäre zu viel. Aber klar ist, 2012 zum wertegebundenen Unter- dass wir natürlich unsere befreun- Was macht denn das Grundsatzpro- nehmen verankern. deten Organisationen wie Gewerk- gramm der AWO aus? schaften und die SPD einladen Was die AWO auch als Verband aus- Klingt so, als würde das neue Regel- werden, offen mit uns über unser macht: Sie hat eine lange Geschichte, werk umfangreicher… Grundsatzprogramm zu diskutieren. sie ist überkonfessionell, und ihre Nach aktuellem Stand sieht es tat- Sie persönlich werden das Programm Werte sind für die Gesellschaft auch sächlich so aus. Bislang haben wir auch unter die AWO-Menschen heute noch absolut zukunfts- und rund 44 Seiten. Das ist jedoch nur bringen? anschlussfähig. Es ist ein wesentli- das erste Diskussionsangebot an den ches Ziel, genau diese Stärken her- Verband. Was am Ende rauskommt, Der erste Schritt wurde mit der 7. auszuarbeiten. wird der Prozess zeigen. Sozialkonferenz getan. Im Zuge der Regionalkonferenzen werden Mit- Es ist ja nicht so, dass die AWO noch Apropos Diskussionsangebot an den glieder der Grundsatzkommission kein umfangreiches Grundsatzpro- Verband: Wie entsteht das Grund- und auch ich das Programm weiter gramm hätte… satzprogramm? bekanntmachen. Falls gewünscht Zweifellos ist das aktuelle Programm Eine 2014 gegründete Grundsatz- und möglich, werden wir es auch in seinen Grundzügen noch trag- kommission begleitet den Prozess. einzelnen Gliederungen vor Ort fähig. Deswegen wird sich vom Sie hat 2015 mit den Gremien ein vorstellen. Aufbau und der Struktur her we- Grundgerüst erarbeitet, das auf einer Interview: Alexandra Kournioti nig verändern. Und dennoch hat eigenen Homepage eingestellt ist. sich die Welt seit der Verabschie- Das können die Gliederungen ab Mitdiskutieren unter dung des aktuellen Programms im sofort diskutieren und Änderungs- grundsatzprogramm.awo.org AWO in Bayern 2-2016
Verbandsarbeit AWO Neustadt: nach vier Jahrzehnten neuer Vorsitzender Franz Witt folgt auf Erich F. Schmid an der Spitze des AWO Ortsvereins Neustadt/WN Nach rund vierzigjähriger Tätigkeit als Vorsitzender ging die führte, und Ilse Lütkemeyer als neuer Leiterin, welche die beispiellose Ära von Erich F. Schmid beim AWO-Ortsverein erfolgreiche Arbeit nun weiterführt. Neustadt zu Ende. In der Jahreshauptversammlung wurde Erich F. Schmid dank- Franz Witt zu seinem Nachfolger gewählt. Sein Stellvertre- 11 te allen, die ihn in ter bleibt Horst Washausen. Die Kassengeschäfte erledigt diesen vier Jahrzehn- wie bisher Johanna Witt. Neue Schriftführerin wurde Karin ten als Vorsitzender Rößler. Als Beisitzer erhielten Ilse Lütkemeyer, Manfred Nier unterstützten. AWO- und Lothar Trauner (alle neu) sowie Anneliese Schieder, Bezirksvorsitzender Dieter Punzmann und Arthur Weber das Vertrauen. Dieter Siegfried Depold be- Neubauer und Karl Schmidberger fungieren weiterhin als zeichnete es in seinem Grußwort als ein besonderes Kassenrevisoren. Die Mitglieder und viele Ehrengäste, unter Anliegen, „heute mit dabei zu sein, wenn Erich F. Schmid ihnen auch AWO-Bezirksvorsitzender Siegfried Depold, nach mehr als vierzig Jahren Arbeit als Vorstand seinen gedachten im AWO-Heim der verstorbenen Mitglieder. Zum Posten abgebe und in den mehr als verdienten Ruhestand letzten Mal gab Schmid mit verständlicher Wehmut einen trete“. Er dankte Schmid auch als seinem Vorgänger im umfassenden Tätigkeitsbericht und rief dabei zahlreiche Amt des Bezirksvorsitzenden und wünschte der neuen Aktivitäten der Arbeiterwohlfahrt in Erinnerung. Im Jahre Vorstandschaft eine allzeit gute Hand. 1975 übernahm er den Vorsitz vom legendären Ortsver- (Bild: Witt, Text: AWO Neustadt) einsgründer Sepp Eichinger und machte sich zusammen mit Franz Peter und weiteren Mitstreitern an den Bau des AWO Bezirkskonferenz am ersten Kinderspielplatzes in Neustadt. Vier Jahre später wurde die Hausaufgabenbetreuung im damaligen „Weißen 25.06.2016 im Kurhaus Bad Gögging Schulhaus“ mit der ersten Leiterin Frau Pfeiffer und zwei Die AWO Bezirkskonferenz 2016 findet am 25.06.2016 im weiteren Kräften eingeführt. Nach wie vor ist „Essen auf AWO Kreisverband Kelheim statt. Tagungsort ist das Räder“ seit 1983 fester Bestandteil und demnächst wird Kurhaus Bad Gögging Manfred Nier als „BufDi“ die Mahlzeiten den älteren Leu- Am Brunnenforum 3, 93333 Bad Gögging ten bringen. Ein weiteres Aufgabengebiet im Vereinsleben sind wie seit 1971 die vierzehntägigen Veranstaltungen Die von den AWO Kreisverbänden gemeldeten Delegierten des AWO-Seniorenclubs „Gretl Fastner“. Schmid dankte wurden fristgerecht eingeladen. an dieser Stelle Uschi Benner, die den Club 18 Jahre lang (Bild: Tourist-Information/Martin Gabriel) AWO in Bayern 2-2016
Verbandsarbeit Unsere Mitglieder – der Schatz der AWO „Engagement macht Schule“ im AWO Kreisverband Regensburg Stadt-Land Wie kommt der AWO Ortsverein mit seinem Engage- Angebote künftig noch stärker beworben und den ment an? Welche ehrenamtlichen Angebote braucht Mitgliedern vorgestellt werden müssen, wie zum es vor Ort? Wer weiß das besser als die Mitglieder Beispiel das Weihnachtshilfsprogramm. Durch die der AWO selbst? Und genau diese wurden nun erst- Rückmeldungen der Mitglieder hat der Vorstand auch 12 mal dazu befragt. Wie muss der AWO-Treff gestaltet Impulse erhalten, um den immer kleiner werdenden sein, dass Sie daran teilnehmen würden? Wie gefällt Seniorentreff zu beleben: Die potenziellen Besucher Ihnen die Adventsfeier der AWO? Und die Frage aller wünschen sich mehr kreative Angebote und unterhalt- Fragen: Können Sie sich vorstellen, sich ehrenamtlich same Spielnachmittage – und dass soll nun gemein- in unserem Verein zu engagieren? Wie die Mitglieder sam umgesetzt werden. Dafür braucht es natürlich dazu stehen, dafür hat man in den AWO Ortsvereinen Ehrenamtliche, die sich mit Freude einbringen. Auch meistens „so ein Gefühl“. Die AWO in Tegernheim weiß zur Gewinnung von Engagierten gibt es im Ortsverein das nun ganz genau. Denn dort wurden diejenigen dank der Befragung neue Erkenntnisse: Denn neben dazu befragt, die es ganz genau wissen müssen: der Bewertung der bestehenden Angebote gaben die Nämlich die Mitglieder selbst. Mehr als die Hälfte der Befragten auch Auskunft zu ihrer eigenen Bereitschaft, 103 Befragten Personen hat mitgemacht und den ein Ehrenamt in der AWO zu übernehmen – ohne, aber Fragebogen ausgefüllt. Diesen hat der Vorstand des auch mit gewählter Funktion im Vorstand. Insgesamt Ortsvereins selbst entwickelt und auch die Befragung sechs Personen haben dazu sogar ihre Kontaktdaten wurde eigenhändig organisiert. Daher freut sich der angegeben und zugestimmt, dass der Ortsverein sich Vereinsvorstand ganz besonders über den sehr guten mit ihnen in Verbindung setzten darf – eben um he- Rücklauf. rauszufinden, ob es ein passendes Ehrenamt für sie gibt oder ob dieses geschaffen werden kann. Denn Das Potenzial der Mitglieder kennen im Ortsverein soll es nicht nur die Möglichkeit geben, Die Befragung im Ortsverein fand im Rahmen des sich in bestehenden Angeboten zu engagieren. Viel- Projekts „Engagement macht Schule“ des AWO mehr wurden die Mitglieder auch nach ihren Hobbys Landesverbandes statt und ist bereits ausgewertet: und Fähigkeiten gefragt. Denn die AWO Tegernheim Richtig gut gefällt den Mitgliedern zum Beispiel die möchte ermöglichen, dass sich Menschen ganz indivi- Adventsfeier und der Ortsvereinsausflug. Auch die duell mit ihren Vorlieben in den Verein ehrenamtlich Landessammlung wird in Tegernheim positiv bewer- einbringen. So kann ein Mitglied, das zum Beispiel tet. Eine weitere zentrale Erkenntnis ist, dass einige gerne malt oder musiziert, genau damit den AWO Treff AWO in Bayern 2-2016
EmS Verbandsarbeit Ein Projekt mit Pilotcharakter – das ist »Enga- gement macht Schule« (»EmS«). Dabei wird in enger Zusammenarbeit mit der AWO vor Ort das Ehrenamt in den Kreisverbänden und Ortsvereinen gestärkt. Die Federführung des Projektes hat der AWO Landesvorsitzende in Bayern, Thomas Beyer, die Projektleitung hat Brigitte Limbeck. »EmS« wird von der Glücksspirale gefördert. bereichern. Die AWO in Tegernheim hat also noch viel vor, die Befragung war erst der Anfang. Jetzt wird mit den Erkenntnissen weitergearbeitet, es gilt, neue Ehrenamtliche zu gewinnen, die sozialen Ziele des Projek Angebote stärker zu bewerben und den Seni- tes 13 • Gewinnung vo orentreff zu aktivieren. Die Tegernheimer AWO n Ehrenamtlichen , Vereins- geht es an, der erste Schritt dafür ist getan: Der vorständen und Mitgliedern Schatz der Mitglieder ist gehoben. • Qualifizierung von Ehrenamtli chen und Vereinsvorstände n • Zeitgemäße W ürdigung des eh Die Kooperationspartner von renamtli- chen Engagemen ts „Engagement macht Schule“ Die Förderung de s Ehrenamtes in AWO Kreisverband Augsburg-Land e. V. kann nur mit ve der AWO reinten Kräften AWO Kreisverband Coburg e. V. gelingen. Au s dies em Gr un d ar be ite t „E AWO Kreisverband Kitzingen e. V. sechs AWO Kreisv m S“ m it erbänden zusam AWO Kreisverband München-Land e. V. men und es finden z. B. Workshops, Sem AWO Kreisverband Regensburg Stadt-Land e. V. inare oder Netzwerktreffen statt. AWO Kreisverband Roth-Schwabach e. V Kontakt bei Fragen rund um „Engagement macht Schule“ Brigitte Limbeck . brigitte.limbeck@bayern.awo.de AWO in Bayern 2-2016
AWO Verbandsarbeit AWO Landshut gegen Rassismus – für Vielfalt Auch in diesem Jahr beteiligte sich der AWO Kreisver- Worten. Die Anwesenden waren überrascht, auf welch band Landshut bei den Internationalen Wochen gegen unterschiedliche Weise sich die Kinder dem Thema Rassismus. Gemeinsam mit weiteren Landshuter Or- näherten. „Es wäre langweilig, wenn wir alle gleich ganisationen fanden dazu vom 19. März bis 22. April wären“, war das Fazit der Kinder zu diesem Projekt. 2016 themenbezogene Aktionen und Projekte statt. Zu sehen sind die Werke im Mehrgenerationenhaus 14 Mit eigenen Veranstaltungen positioniert sich die AWO der AWO in Landshut. mit ihren Beschäftigten und Netzwerkpartnern gegen Rassismus. Auftakt mit Ausstellungseröffnung Bereits im Vorfeld setzten sich die AWO-Kinderta- gesstätten mit dem Thema intensiv auseinander und gestalteten zusammen mit den Kindern aus Krippe, Kindergarten und Hort Bilder unter dem Motto: Wir sind BUNT! Bei dem diesjährigen AWO-Aktionstag gegen Rassismus konnten die kleinen Künstler und Künstlerinnen ihre Werke in einer Vernissage zeigen. Musikalisch umrahmt wurde die Aktion durch die Trommelgruppe vom Hort Sonnenschein aus Alt- dorf. Micha Grashei konnte viele MitarbeiterInnen, Interkultureller Mittagstisch Kinder, Eltern und Großeltern, Vorstände sowie die Diesem kreativen Startschuss folgte eine Woche voller Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die Schullei- internationaler Köstlichkeiten aus Indien, Togo, Syrien tung der Grund- und Mittelschule Pfeffenhausen, und Afghanistan. Das Kennenlernen anderer Kulturen Gabriele Lechner und den Betriebsratsvorsitzenden geht auch über den Magen. Zusammen mit dem Küchen- Jürgen Reuss, als Vertreter des Kooperationspartners team des Café Herzwerker, unter der Leitung von Bärbel ebm-papst, begrüßen. Rassismus hat keinen Platz in Gasteiger, zauberten die Köchinnen aus den jeweiligen der Gesellschaft und in unseren Einrichtungen. Ein Ländern jeden Tag herrlich aromatische Speisen, die Zeichen seien auch die zahlreichen aussagekräftigen reißenden Absatz fanden. Hier war gut beraten, wer Bilder aus den Einrichtungen und das Engagement der bereits vorab seine Portion reserviert hatte! Betreuerinnen, meinte Grashei in ihren einführenden AWO in Bayern 2-2016
Landshut Verbandsarbeit Vortrag „Frauen und Mädchen auf der Flucht“ Zum Internationalen Frauentag 2016 organisierte die AWO KV Landshut und das Haus International eine Vortrags-und Diskussionsveranstaltung mit Juliane von Krause, Geschäftsführerin von "STOP dem Frauen- handel“. Der Titel ihres Vortrags lautete: „Frauen und Mädchen auf der Flucht - ihre Hoffnungen und die Rea- lität, die sie auf den Fluchtwegen erleben.“ Ein Großteil aller Flüchtlinge weltweit sind Frauen. Zusätzlich zur Verfolgung aus politischen, ethnischen oder religiösen Workshops für Flüchtlinge und Gründen werden sie Opfer von geschlechtsspezifischer ehrenamtliche Helfer Unterdrückung und sexualisierter Gewalt, Massenver- 15 gewaltigungen, Genitalverstümmelung, Zwangsverhei- „Deutschland verstehen lernen“ lautete der Work- ratung oder Zwangsprostitution. Die Mehrheit bleibt im shop für Flüchtlinge. Der Referent Magdi Gohari Land oder flieht in einen Nachbarstaat. In Deutschland informierte die TeilnehmerInnen in arabischer sind nur etwa ein Drittel der Schutzsuchenden Frauen. Sprache über politische und gesellschaftspolitische Der Vortrag und die anschließende Diskussion machten Strukturen, gesetzliche Grundlagen und Werte in deutlich, dass die geflüchteten Frauen und ihre Kinder Deutschland. Mittels eines Dolmetschers konnten eine besondere Unterstützung benötigen. die Erfahrungen und Erwartungen der Teilnehmer intensiv diskutiert und ausgetauscht werden. Interkulturelles Frauentags-Café Zahlreiche TeilnehmerInnen nahmen am nächsten Zum Internationalen Frauentag lud die AWO zu Kaffee Tag beim Seminar „Willkommenskultur“ für Flücht- und Kuchen ein. Zahlreiche Frauen verschiedenster lingshelfer teil. Die Referentinnen gaben interessante Nationalitäten sind gekommen. Nach einer Einführung Inputs zu den Themen Traumatisierung und Interkul- und Präsentation zum Internationalen Frauentag durch turelle Kompetenzen. Die Anwesenden, hauptsäch- Micha Grashei und dem Film über die AWO-Frauen lich ehrenamtliche Helfer in der Flüchtlingsarbeit, erzählten einige der anwesenden Frauen, wie der In- bewerteten den Seminartag als sehr informativ ternationale Frauentag in ihrem Land gefeiert wird oder und wertvoll für den Austausch und gegenseitige welchen Stellenwert die Frauen dort haben. Gedanken, Vernetzung. Beide Tagesseminare wurden von der Forderungen und Wünsche von den Frauen wurden an Georg-Vollmar-Akademie in Kooperation mit dem einem Rosenbusch auf einer Wandzeitung festgehalten. Haus International im AWO Mehrgenerationenhaus Da zum Feiern auch Musik und Tanz gehört, wurde durchgeführt. Mitveranstalter waren der AWO Kreis- anschließend nach internationaler Musik gemeinsam verband Landshut, die Freiwilligenagentur Landshut vergnügt getanzt. Zum Abschluss bekam jede Frau als und das Christliche Bildungswerk Landshut. solidarisches Zeichen eine Rose geschenkt. (Bilder und Text: AWO Landshut) (Bild und Text: AWO Landshut) AWO in Bayern 2-2016
AWO Betreuungsnetzwerk für alle Generationen – Neue Koordinierungs- Verbandsarbeit stelle im MGH Für die Umsetzung eines Modellprojektes des Bayerischen Spende der FMG Flug- Familienministeriums für eine familienfreundliche Ar- beitswelt, wurden in Bayern 5 Mehrgenerationenhäuser hafen München GmbH ausgewählt, u.a. die MGH‘s der AWO Landshut und AWO Im Rahmen des Sozialsponsorings fördert die Flug- Mainleus. Die Themen Kinderbetreuung im schulischen hafen München GmbH Institutionen und Vereine, die und vorschulischen Bereich, sowie Pflege von älteren sich um hilfsbedürftige und benachteiligte Menschen Menschen, stehen hier im Mittelpunkt der Projektarbeit. kümmern. Die AWO wurde mit einer großzügigen Die Koordinierungsstelle im AWO-Mehrgenerationenhaus Spende bedacht, die wir für die wertvolle Arbeit im setzt sich intensiv mit der Verbesserung der Betreu- Mehrgenerationenhaus und für das Demenz-Centrum ungsmöglichkeiten für alle Generationen auseinander, einsetzen wollen. Die Geschäftsleitungen Michaela bündelt Informationen und Wissen, baut bestehende Grashei und Gabriele Heinze freuen sich über die Netzwerke aus und entwickelt Konzepte für Kooperatio- großzügige Spende und bedanken sich herzlich bei nen mit Betrieben. Auch gehört es dazu, unbürokratische der FMG Flughafen München GmbH, bei Flughafenchef und flexible Lösungen für die Betreuung von Kindern und/ Dr. Michael Kerkloh (Mitte) und seinem Leitungsteam, oder pflegebedürftigen Menschen aufzuzeigen, die von 16 den Regelleistungen nicht umfasst sind, um Familien und Dr. Robert Scharpf (Personalleitung), Rudolf Strehle (FMG-Beauftragter für die Flughafenregion) und Orhan deren Angehörige zu unterstützen und zu entlasten und Kurtulan (stv. Betriebsratsvorsitzender der FMG) für somit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Pflege finanzielle die Unterstützung. und Beruf zu verbessern. Zuständige Fachfrauen für das (Bild und Text: AWO Landshut) Betreuungsnetzwerk in der Region Landshut sind (v. r.) Julia Haro, Fachbereich Kinder und Jugend, und Maria Karl, Fachbereich Alter und Pflege, die den Familien und „Get a fLAt“ Angehörigen in Betreuungsfragen zur Seite stehen. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministe- Das neue Wohnungsprojekt der AWO Migrationsbera- tung in Kooperation mit der Caritas, Diakonie (Blaue Tür) und Landshuter Netzwerk, soll wohnungssuchen- den MigrantInnen und von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen dabei helfen, eine Wohnung zu finden. In der Umsetzung geschieht dies durch Patenschaften zwischen Ehrenamtlichen und Wohnungssuchenden, die gemeinsam die Wohnungssuche gestalten. Erreicht werden soll nicht nur das Finden einer Wohnung, son- dern auch die Befähigung der Wohnungssuchenden. Dafür werden dringend Ehrenamtliche gesucht, die bereit sind, Patenschaften für Wohnungssuchende zu übernehmen! Anmeldungen gehen dabei über den Kooperations- partner Caritas. v.l. Hanna Scholz (Caritas), Katrin Birkenstock (AWO), Daniel Verdec- (Bild und Text: AWO Landshut) chia (Diakonie), Elena Moch (Landshuter Netzwerk) AWO in Bayern 2-2016
Landshut Verbandsarbeit li. Sandra Köninger (Fachbereichsleitung Kinder- und Jugend); re. Katja Glies (Sozialpädagogin; LIS Landshuter Interventions- stelle) riums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert und ist Mitglied des Familienpakts Bayern. Die AWO Landshut stellt (Bild und Text: AWO Landshut) sich vor – Studentische Karrierebörse der Fach- AWO-Ortsverein hochschule Landshut Neufahrn feierte Die Vernetzung schon während des Studiums ist ein wichtiger Baustein für das zukünftige Berufsleben und 25-jähriges Jubiläum eine wichtige Ressource um gut ausgebildete Nachwuchs- Akademiker für die AWO zu gewinnen. AWO präsentiert Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt Neufahrn wurde 1990 sich als interessanter, innovativer Arbeitgeber in den 17 gegründet und nahm seine Tätigkeiten in der Betreuung von Senioren auf, berichtete Vorsitzende Vera Menzel. Bereichen Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe sowie Bürgermeister Peter Forstner betonte in seiner Rede die sonstigen Bereichen wie Frauenhaus, Migrationsbera- zunehmende Wichtigkeit der Sozialeinrichtungen für die tung, Beratung bei häuslicher Gewalt, Mehrgeneratio- Bürgerinnen und Bürger und dankte den AWO-Mitgliedern nenhaus und Stadtteilarbeit. für ihre herausragende Arbeit. „Die soziale Arbeit die (Bild und Text: AWO Landshut) wir in der AWO leisten, ist der Kitt der Gesellschaft“ so Kreisvorsitzender Dietmar Franzke in seinen Grußworten. Gründungsmitglieder Magdalena Bontzol, Marianne Bontzol, SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die selber seit Wolfgang Bontzol, Gabriele Heinze, Hedwig Huber, Gitti Völkl Jahren Mitglied der Arbeiterwohlfahrt ist, gratulierte dem und Bernd Zauner. (Bild und Text: AWO Neufahrn) Ortsverein zu seiner großartigen Leistung und ebenso zum Jubiläum. Sie lobte den Einsatz der Anwesenden und betonte, dass vor allem durch Menschen, Verbände, Vereine und Institutionen, die ihre Herzen und Türen öffnen, ein soziales Miteinander gelinge. Auch Siegfried Depold, Bezirksvorsitzender der AWO Niederbayern/Ober- pfalz, lobte das Engagement des Ortsvereins Neufahrn, „denn Menschen in Not brauchen Hilfe und finden diese oft nur in Sozialeinrichtungen“. Zu den weiteren Gra- tulanten zählten Pfarrer Jörg Gemkow der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde, stv. Kreisvorsitzender Klaus Pauli, Ortsvereinsvorsitzende Hanns Martin und Gerhard Babl aus Vilsbiburg, stv. Bezirksvorsitzende Hedi Pable, Mitglieder und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO Ehrungen beim AWO-Jubiläum: Siegfried Depold, Marianne Bontzol, Dietmar Franzke, Vera Menzel, Wolfgang Bontzol, Hedwig Neufahrn. Besondere Ehrung und Dank für ihre Verbun- Huber, Gabriele Heinze, Magdalena Bontzol, Ruth Müller, Gitti Völkl denheit und Treue zur Arbeiterwohlfahrt erhielten die und Peter Forstner (v.l.). AWO in Bayern 2-2016
AWO Verbandsarbeit Integration initiieren, steuern und begleiten Jahreshauptversammlung des AWO-Ortsvereins Landshut Über das Thema Migration, wie sie am besten gelingen ehrenamtlich geleisteten Arbeit im AWO-Laden zu unter- könne, und was alle dazu beitragen könnten, informierten stützen. Im Arbeitsbericht des Vorstandes blickte Pable auf sich die Mitglieder des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt die verschiedenen Veranstaltungen im Jahr 2015 zurück; Landshut auf ihrer Jahreshauptversammlung. Dazu stellte darunter ein Tagesausflug nach Burghausen und der Be- 18 Fachberaterin Anna Goldberg von der Migrationsbera- such des AWO-Familienfest Ndb./Opf. mit Stadtführung tungsstelle des AWO-Kreisverbandes ihre Arbeit vor. Die in Regensburg. Sie verwies auch auf die wöchentlichen Beratung richte sich an erwachsene Zuwanderinnen Treffen der Senioren-Bastel-Gruppe, die mehrmals im Jahr und Zuwanderer, dabei handelt es sich um anerkannte ihre Basare veranstaltete. Einen breiten Rahmen in ihrem Asylbewerber, aber aktuell auch um Flüchtlinge, die Bericht nahm der AWO-Laden ein. Dieser sei sehr erfolg- das Bleiberecht haben. Die Beratungsstelle berate und reich sowohl bei den Spendern an Kleidung, Schuhen und unterstütze in den ersten Jahren in Deutschland in allen Wäsche als auch bei den Kunden, die diese Kleidung zu die Integration betreffenden Fragen, zu Staatsangehörig- einem geringen Preis wieder erwerben könnten. Der Erlös keit und Aufenthalt, soziale Sicherung und Gesundheit, hieraus komme der Unterstützung bedürftiger Menschen Sprach- und Integrationskurse, Schule, Ausbildung und oder sozialer Einrichtungen zugute. Anschließend wurde Beruf, Ehe, Familie und Kindererziehung, Kontakte zu der Kassen- und Revisionsbericht von Michael Gasteiger Behörden und anderen Institutionen sowie zu Fragen und und Revisorin Anni Rahm vorgetragen, worauf der Vorstand Problemen im Alltag. Die Migrationsberatung ziele darauf entlastet wurde. Einen breiten Rahmen der Jahreshaupt- ab, den Integrationsprozess in die deutsche Gesellschaft zu versammlung nahm die Ehrung langjähriger Mitglieder initiieren, zu steuern und zu begleiten. Häufigste Themen ein. 40 Mitglieder konnten zu 10, 20, 25, 30, 40 und der Beratung seien Fragen zum Familiennachzug, die Un- 50-jähriger Mitgliedschaft von der Vorsitzenden Hedwig terstützung bei der Wohnungssuche sowie das Schul- und Pable und Vorstandsmitglied Ursula Egner geehrt werden. Gesundheitswesen. Abschließend wies die Referentin noch Eine besondere Ehrung erfuhr für 50 Jahre Mitgliedschaft darauf hin, dass die Beratung kostenlos und vertraulich sei. Karl Reiter, der auch heute noch dem Vorstand des Ortsver- Hedwig Pable bedankte sich bei Frau Goldberg für ihren eins angehört. Mit einem Ausblick auf das kommende Jahr interessanten und informativen Vortrag. Sie wies darauf beendete die Vorsitzende ihren Bericht. Besonders wies sie hin, dass die AWO die Migrationsarbeit als eine wichtige noch auf die Festveranstaltung zu 70 Jahre Arbeiterwohl- gesellschaftspolitische Aufgabe und Herausforderung fahrt in Landshut am 15. Juni 2016 im Rathausprunksaal sehe. Deshalb habe der Ortsverein auch beschlossen, diese hin, zu der sie alle Mitglieder herzlich einlud. Arbeit mit einem namhaften Betrag aus den Erlösen der (Bild und Text: AWO Landshut) AWO in Bayern 2-2016
Landshut Verbandsarbeit v. l.: Stellv. Kreisvorsitzender Stadtrat Klaus Pable, Ortsver- einsvorsitzende Hedi Pable, Kreisvorsitzender Dietmar Franzke, Bezirksvorsitzender Siegfried Depold und SPD- Stadtverbandsvorsitzende Anja König gratulieren Mariele Beck Besondere Ehrung für Mariele Beck 19 Eine besondere Ehrung erhielt Mariele Beck mit der der Bewirtschaftung von Infoständen oder bei der Verleihung der Verdienstspange in Silber durch den Durchführung der Senioren- und Behindertenfahr- Vorsitzenden des AWO-Bezirkes Siegfried Depold. In ten der AWO oder auch bei den Weihnachtsfeiern für seiner Laudatio wies Depold auf die vielen Verdiens- bedürftige Bürger und Mitglieder, immer war und ist te hin, die sich Mariele Beck in ihrer 25-jährigen sie auch heute noch eine wertvolle Stütze. Nicht zu Mitgliedschaft für die AWO erworben hatte. Seit 15 vergessen sei, dass Mariele Beck bis heute als Samm- Jahren gehört sie dem AWO-Vorstand in Landshut lerin für die AWO unterwegs ist. Mariele Beck hat seit an. Ein besonderer Schwerpunkt lag in ihrer Arbeit Jahrzehnten in vielen Bereichen ehrenamtliche Arbeit für die AWO-Kleiderkammer, die sie bis zum Jahr geleistet. Neben der AWO war sie u. a. auch noch in der 2012 leitete. Diese Arbeit machte Mariele Beck mit Gewerkschaft, als Betriebsrätin und bei der SPD tätig. ihrer immer freundlichen und hilfsbereiten Art, mit Dies wurde im Jahr 2009 mit der Überreichung des viel Einfühlungsvermögen und Geduld über 20 Jahre, Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten bis sie dieses aus gesundheitlichen Gründen nicht gewürdigt. Die Landshuter AWO, auf dessen Vorschlag mehr konnte. Mariele Beck organisiert in der AWO der Bezirksverband die Ehrung überreichte, gratulierte bis heute den offenen Senioren-Basteltreff, der sich Mariele Beck durch den Kreisvorsitzenden Dietmar einmal wöchentlich trifft. Dabei gibt sie Anregungen Franzke und die Ortsvereinsvorsitzende Hedi Pable. zum Basteln und organisiert die beiden Basars, Os- (Bild und Text: AWO Landshut) tern und Weihnachten. Der Erlös dieses Basars wird für Hilfen für bedürftige Familien und Alleinstehende verwendet, insbesondere auch für die Frauen mit ihren Kindern, die in unserem Frauenhaus Zuflucht suchen. Mariele Beck war, solange ihre Kräfte es zuließen, bei allen Veranstaltungen der AWO helfend dabei. Ob bei AWO in Bayern 2-2016
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