BLICKPUNKT - St. Josef Stift ...
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4|18 BLICKPUNKT St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift Oktober 2018 Herzlich willkommen im neuen Südeingang! Neues Angebot: Tagesklinik für chronische Schmerzpatienten Pflege-Umfrage: Auf dem Weg zur Berufsvertretung St. Josef-Haus erhält neuen Eingangsbereich
INHALT Im Blickpunkt Inhalt 3Hereinspaziert! Am 26. Juli 2018 öffnete der neue repräsentative Südeingang auf der Parkseite des St. Josef-Stifts. Seite 6 3Umfrage: Die Pflegenden kön- Schmerzklinik erweitert Angebot um Tagesklinik-Gruppe . . . . . . . . S. 3 Postoperatives Delir . . . . . . . . . . . S. 4 Südeingang fertiggestellt . . . . . . . S. 6 Auszubildende starteten im Stift und Pflegenetzwerk . . . . . . S. 10 Pflegende in NRW stimmen über Interessenvertretung ab . . S. 12 Besser als ihr Ruf: Pflege-Vorurteile nen im Oktober auf dem Prüfstand . . . . . . . . . . . S. 14 ihre Meinung kundtun, ob sie Führungsgespräche . . . . . . . . . . S. 16 eine eigene Be- rufsvertretung in Pfarrer Buddenkotte verlässt NRW wollen. Gemeinde und Kuratorium . . . . S. 17 Seite 12 Operation Klausurgebäude . . . . S. 18 Grippeimpfung in der Stiftung . . S. 28 St. Josef-Haus Ennigerloh erhält 3Der nächste Bau- stellenhotspot: modernen Eingangsbereich . . . S. 42 Erst wird die Kü- che im Klausur- Rückblick gebäude er- weitert, später Physiotherapeut Peter Müller folgt die Ertüchti- bei Leichtathletik-EM . . . . . . . . . S. 23 gung der Ebenen darüber. Auszeichnung für Seite 18 Händedesinfektion . . . . . . . . . . .S. 24 Schwester M. Rolendis verlässt St. Josef-Stift . . . . . . . . . . S. 27 3Gut und ge- I M P R E S S U M meinsam leben Heinrich Laumann verstorben . . S. 34 in Sendenhorst – Herausgeber: Projekt „Gut und gemeinsam St. Josef-Stift Sendenhorst in jedem Alter! Orthopädisches Kompetenzzentrum Das Projekt der leben – in jedem Alter!“ . . . . . . . S. 36 Rheumatologisches Kompetenzzentrum Laumann-Stif- Nordwestdeutschland tung geht im St. Elisabeth-Stift: Endoprothesenzentrum Münsterland Westtor 7 Herbst an den FH-Studentinnen bauten 48324 Sendenhorst Start. mit Bewohnern Sinnestisch . . . S. 39 Telefon 02526 300-0 verwaltung@st-josef-stift.de Seite 36 www.st-josef-stift.de St. Magnus-Haus: Redaktion: Abschied von Schwester Bettina Goczol Telefon 02526 300-1116 M. Augustini . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 40 goczol@st-josef-stift.de 3Mit allen Sinnen: FH-Studentin- St. Josef-Haus: Layout: nen bauten mit Löhrke & Korthals, Ascheberg Bewohnern des Neues Gesicht für den Eingang . . S. 42 Nachweis externer Fotos: Seite 3: ©Mikhail Leonov/fotolia St. Elisabeth- Dienstjubiläen . . . . . . . . . . . . . . . S. 44 Seite 4/5: ©cegli/fotolia Stifts einen Seite 25: Charité Seite 28/29/30: ©nobeastsofierce/fotolia Sinnestisch. Schatzkammer Archiv: Seite 34: WN/Kopmannn Seite 39: FH Münster/Anna Surma Seite 39 Karge Kriegsjahre auf dem Seite 41: WN/Hartmeyer Hof Limbrock . . . . . . . . . . . . . . . S. 46 Auflage: 1.850 Exemplare Erscheinungsweise: vierteljährlich Einblick Das Team der Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wird Orthopädischen Werkstatt . . . . S. 32 an vielen Stellen ausschließlich die männ- 7 Am neuen Südeingang hießen die Krankenhaushilfen (grüne liche Form verwendet. Wir möchten dar- Schals) am 26. Juli 2018 die ersten Patienten, Besucher und Reha-Zentrum: Mitarbeiterver- auf hinweisen, dass die weibliche Form selbstverständlich mit eingeschlossen ist. Mitarbeiter willkommen. sammlung zur MAV-Wahl . . . . S. 49 2 | Blickpunkt 4.2018
IM BLICKPUNKT Tagesklinik erweitert Therapieangebot für chronische Schmerzpatienten Morgens in die Klinik zur multimodalen Schmerztherapie und abends zurück nach Hause Das multiprofessionelle Team der Schmerzklinik behandelt jetzt auch chronische Schmerzpatienten in einem tagesklinischen Setting. Insgesamt gibt es dieses Angebot nur sechs Mal in Nordrhein-Westfalen. ie Schmerzklinik für Gelenk- Bislang gibt es in NRW lediglich Kontakt zu ihrem häuslichen Umfeld, D und Rückenbeschwerden hat ihr Angebot erweitert. Seit En- de Juni 2018 können chronische sechs Tagesklinikangebote für chroni- sche Schmerzpatienten, davon im Münsterland jeweils eins im St. Josef- denn abends kehren sie nach Hause zurück“, erklärt Chefarzt Herbert Thier. So könnten in der Klinik erlern- Schmerzpatienten auch in einer Ta- Stift und am UKM. Die multimodale te Bewältigungsstrategien und Ver- gesklinik-Gruppe an der multimoda- Schmerztherapie zeichnet sich durch haltensänderungen zu Hause direkt len Schmerztherapie teilnehmen. die zeitgleiche und interdisziplinär erprobt und gegebenenfalls Lösungs- Dieses so genannte teilstationäre An- abgestimmte Therapie verschiedener ansätze im weiteren Verlauf der mul- gebot schließt eine Versorgungslücke Fachrichtungen aus. In der Schmerz- timodalen Schmerztherapie gefun- und richtet sich an Schmerzpatienten, klinik des St. Josef-Stifts arbeitet ein den werden. die noch soweit „gesund“ und be- Team aus Ärzten, Psychologen, Pain- Ob eine tagesklinische oder eine lastbar sind, dass eine stationäre Nurses, Physio- und Ergotherapeuten stationäre multimodale Schmerzthe- Schmerztherapie aus medizinischen zusammen. „Die Therapien in der Ta- rapie in Frage kommt, wird im Rah- Gründen nicht gerechtfertigt ist. Die- gesklinik sind identisch mit denen im men einer ambulanten Voruntersu- se Patienten können nun ebenso stationären Setting, aber Patienten chung ermittelt. Darin wird die indivi- multimodal im Rahmen eines tages- der Tagesklinik haben bei höherer duelle Situation des Patienten durch klinischen Aufenthalts im St. Josef- Belastbarkeit eine intensivere Thera- alle im Team vertretenen Disziplinen Stift behandelt werden. piedichte. Außerdem bleiben sie in erhoben, um dann die passgenaue Blickpunkt 4.2018 | 3
IM BLICKPUNKT Therapie für ihn zu finden. Dabei liegt ein Kriterienkatalog zugrunde: Die chronische Schmerzerkrankung muss zum Beispiel zuvor ohne Erfolg am- Das Dilemma mit dem bulant behandelt worden sein. Auch Postoperative Verwirrtheitszustände könnten besser muss ausgeschlossen sein, dass die vermieden werden, wenn die Risiken bekannt wären Schmerzursache nicht vorrangig mit anderen medizinischen Maßnahmen wie z. B. einer Operation behandelt Medizinischer Fortschritt und gestiegene Ansprüche an Mobilität und Lebensqua- werden muss. lität im Alter gehen Hand in Hand. Somit werden auch im St. Josef-Stift regelmäßig Grundsätzlich müssen Patienten die ältere Patienten operiert, die über 60 Jahre alt sind. Innerhalb dieser Gruppe ist aber Bereitschaft zur aktiven Verhaltensän- der Anteil der über 80-Jährigen um fast zwei Drittel (63 %) gestiegen. Bedeutsam derung haben und das Behandlungs- sind die Zahlen, weil in höherem Alter bereits ab etwa 70 Jahren das Risiko, konzept akzeptieren. Für die stationä- ein postoperatives Delir zu erleiden, deutlich steigt. Somit steht das Thema auch im re Aufnahme ist dann noch entschei- St. Josef-Stift berufsgruppenübergreifend auf der Agenda. dend, dass besonders hohe psycho- soziale Belastungsfaktoren (Stress im beruflichen oder privaten Umfeld), eine gravierende Erkrankung (Diabe- ostoperatives Delir bezeichnet Arztgespräch zu kaschieren, und An- tes, Herzprobleme oder ähnliches) oder eine reduzierte körperliche Be- lastbarkeit vorliegen. „Wenn keins P einen vorübergehenden Unru- he- und Verwirrtheitszustand, der nach einer Operation für Stun- gehörige empfinden es als Tabu- bruch, darüber zu sprechen“, be- schreibt Pflegedirektor Detlef Rog- dieser drei Kriterien zutrifft, können den, Tage oder Wochen auftreten genkemper ein häufiges Dilemma. Patienten nicht stationär aufgenom- kann, sich meistens aber wieder voll- Denn wäre der Risikofaktor Demenz men werden. Dann greift das Ange- ständig zurückbildet. Eine mildere frühzeitig bekannt, so könnte bei viel bot der Tagesklinik.“ Form wird als postoperative kognitive mehr Patienten ein postoperatives In der Schmerzklinik für Gelenk- Dysfunktion bezeichnet. Das Risiko Delir mit seinen Folgen vermieden und Rückenbeschwerden liegt der für langanhaltende oder gar irreversi- oder zumindest gelindert werden. Schwerpunkt auf der Behandlung von ble Schäden ist besonders hoch für Seit einigen Jahren befasst sich ins- chronischen Rücken- und Nacken- Menschen, die bereits vor ihrem besondere die Pflege mit dem Thema schmerzen, Arthrose- und Ganzkör- Krankenhausaufenthalt Symptome Delir und seit 2016 auch eine berufs- perschmerzen (Fibromyalgie) und auf einer beginnenden Demenz haben. gruppenübergreifende Arbeitsgruppe der Entzugsbehandlung bei Schmerz- Das Problem ist: „Betroffene versu- aus Vertretern der Pflege, Anästhesie mittelfehlgebrauch. Je acht Patienten chen, kognitive Einschränkungen im und Orthopädie. „Wir machen schon werden in zwei Therapiegruppen sta- tionär behandelt. Seit Ende Juni wird eine der stationären Gruppen nach Bedarf als tagesklinisches Angebot geführt. Wie in einem Labyrinth fühlen sich Patienten, die Wie gut die tagesklinische Schmerz- ein postoperatives Delir haben. Ziel ist es, diesen therapie ankommt, zeigt ein Kom- Zustand der vorübergehenden Orientierungslosig- mentar auf Klinikbewertungen.de. keit durch ein strukturiertes Screening im Vorfeld der OP zu vermeiden. Der Patient schreibt unter anderem: „Meine Gehstrecke betrug vor Beginn der Behandlung auf Grund starker Schmerzen nicht mehr als 200 m bis 300 m. Nach drei Wochen ambulan- ter Behandlung konnte ich vier bis fünf Kilometer an Nordic Walking- stöcken gehen, was ich niemals für möglich gehalten hätte. Vielen Dank an das ganze Team in dieser Schmerzklinik.“ 4 | Blickpunkt 4.2018
Delir viel“, meint Dr. Matthias Boschin, Brille und Hörgerät parat für eine Einzelmaßnahmen in einem struktu- Chefarzt der Klinik für Anästhesie. gute Orientierung rierten Ablauf gebündelt werden. Als Doch auf dem Erreichten will sich die • Ethische Abwägung: In Konfliktfäl- Dreh- und Angelpunkt sehen Rog- AG nicht ausruhen, um Verwirrtheits- len zwischen Patientensicherheit genkemper und Boschin das frühzei- zustände, Unruhe, Weglauftendenzen (z. B. Vermeidung von Stürzen) und tige Erkennen einer beginnenden und erhöhtes Sturzrisiko von betrof- persönlicher Freiheit greift das In- Demenz. „Sinnvoll wäre, Patienten in fenen Patienten im postoperativen strument des ethischen Fallge- einem strukturierten Screening auf Delir zu vermeiden. sprächs, in dem die Situation im mögliche Risikofaktoren hin zu er- Sinne des verwirrten Patienten mit fassen, Delir-Zustände zu vermeiden den Angehörigen besprochen wird und eine sektorenübergreifende Was wird bereits gemacht? Versorgung aus einer Hand anzu- • Organisation: Hinweis in Orbis auf bieten – im Idealfall vom Hausarzt Was geht noch besser? bestehendes Delir-Risiko über den stationären Aufenthalt bis • Angehörige: Frühzeitige Einbin- Damit die vielen Zahnräder gut in- zur Nachbetreuung nach der Entlas- dung von Angehörigen, die mit ih- einandergreifen, müssten die vielen sung.“ rer Anwesenheit helfen, eine ver- traute persönliche Atmosphäre In Planung: Das Projekt „Kompass D2“ herzustellen • Anästhesie: Anpassung von Art, Eine Früherkennung und bestmögli- versitätsmedizin in geriatrischen und Medikation und Dauer der Narkose che Versorgung von Patienten mit ei- neurologischen Fragen. Am Ende des sowie Patient-Blood-Management nem Risiko für ein postoperatives De- Projektes sollen alle am Patienten- • Operateure: OP-Planung mit mög- lir ist das Ziel des Projekts „Kompass pfad Beteiligten profitieren können: lichst kurzer Eingriffszeit und ra- D2“, das unter Federführung des UKM Von der Krankenhaushilfe, über das scher Mobilisation nach der OP mit weiteren Krankenhäusern in Pla- Patientenmanagement, die Ambu- • Pflege: Vorbereitung in organisato- nung ist. Wertvoll für das St. Josef- lanz, Anästhesie, Operateure, Pflege, rischer und personeller Hinsicht Stift wäre hierbei die Vernetzung der Physiotherapie, Küche bis hin zu den sowie Ausstattung mit Hilfsmitteln Projektteilnehmer, der Austausch Angehörigen. (z. B. Niedrigbetten und Sensormat- über Abläufe und Erfahrungen sowie Aktuell befindet sich das Projekt in ten zur Sturzprophylaxe) das zusätzliche Know-how der Uni- der Antragsphase. • Leib und Sinne: gute Ernährung; Blickpunkt 4.2018 | 5
IM BLICKPUNKT Südeingang ist weiterer Meilenstein Neuer Zugang auf der Parkseite ist seit 26. Juli 2018 frei: Kurzer Weg vom Parkplatz ins Haus Meilenstein erreicht: Nach fünf Jahren Bauzeit am Südflügel des St. Josef-Stifts wurde am 26. Juli 2018 der neue Südeingang freigegeben. Er verschafft dem Fachkrankenhaus auch auf der Parkseite einen repräsentativen Auftritt: Schlicht, elegant, einla- dend. Früh morgens wurden die ersten Patienten und Begleitpersonen von Mitarbeiterinnen der Christlichen Krankenhaushilfen und des Empfangsteams mit einem Schokoladenherz begrüßt. Die offizielle Einweihung und zugleich der Schlusspunkt der Gesamtbaumaßnahme Südflügel erfolgt im Herbst, wenn die Außenanlagen gestaltet und der Vortragsraum unter dem Spithöver- Forum fertiggestellt sind. Der Südeingang ver- leiht dem St. Josef.Stift auch auf der Parkseite ein einladendes und repräsentatives Entree. 6 | Blickpunkt 4.2018
Von der Parkseite des St. Josef-Stifts gelangen Patienten und Besucher nun geradewegs in den Südflügel und die anschließende Magistrale, die Hauptverkehrsachse des St. Josef-Stifts. as ist ja super geworden. Ein Parkseite moderne Fassaden mit Glas, die Versorgung Kranker und Armer D „ Traum!“, schwärmte Patientin Annette Schulze-Frieling, als sie durch den neuen Südeingang kam dunklem Klinker und grüner Kupfer- verblendung. So unterschiedlich die beiden Gesichter des Stifts, so sehr gegründet, ist das Stift heute eine mo- derne Fachklinik mit einem bundes- weiten Ruf: Menschliche Zuwendung und von den Krankenhaushilfen in spiegeln sie doch Ursprung und gepaart mit fachlicher Kompetenz Empfang genommen wurde. „Es ist Gegenwart des Stifts wider. Vor 129 und moderner Ausstattung sind bis schön hell geworden, viel Glas und Jahren aus christlichen Motiven für heute wichtige Säulen des Erfolgs. ein schöner Ausblick nach draußen. Das hebt gleich die Stimmung“, be- stätigte auch Annette Mertens, Leite- rin der Krankenhaushilfen. Der Südeingang ist nach mehrmo- natiger Bauzeit fertiggestellt worden; er mündet nun in direkter Linie ins Gebäude. Patienten, Mitarbeiter und Besucher gelangen geradewegs in die Magistrale, jene Hauptverkehrsachse, von der aus jedes Ziel im Kranken- haus auf kurzem Wege erreichbar ist. Unmittelbar am Südeingang befindet sich zudem ein neuer Doppelaufzug. Er wurde im Zusammenhang mit der Ertüchtigung des Bettenhauses von 1972, heute Südflügel, eingebaut. Der südliche Zugang des Kranken- hauses hat zunehmend an Bedeutung gewonnen, da er von den Parkplätzen aus durch den Park gut erreichbar ist. Der Empfang und der Standort der Christlichen Krankenhaushilfen bleiben aber an gewohnter Stelle in unmittel- barer Nähe zum Eingang am Westtor. Kurz vor der Fertigstellung legten Handwerker und Mitarbeiterinnen von Perfekt noch ei- nen Schlussspurt ein. Am 26. Juli 2018 wurden die ersten Patienten, Besucher und Mitarbei- Am Westtor das prachtvolle histori- ter mit einem Schokoherz empfangen (Bild unten links, v.l.): Agnes Descher (Empfang), sche Gebäude von 1889 – auf der Christel Karger, Annette Mertens und Renate Reckers von den Krankenhaushilfen. Blickpunkt 4.2018 | 7
IM BLICKPUNKT An der Straße Westtor zeigt das St. Josef-Stift seinen historischen Eingang aus dem Jahr 1889, als das Stift zur Versorgung Kranker und Armer eröffnet wurde. Im Jahr 1961 entstand der neue Eingang in dem Erweiterungsgebäude. 1993 wurde dieser Eingang barrierefrei umgestaltet und erhielt eine völlig neue Formensprache mit markanten Sandsteinsäulen und -elementen. Der Südflügel: Mehr Raum für Patienten und moderne Arbeitsplätze Das Südflügel-Projekt ist im Jahr 2013 2017 wurde das angrenzende Betten- funktional auch als zentraler Veran- gestartet. Die Ziele waren zusätzlicher haus aufgestockt und ertüchtigt. Bei- staltungsraum für festliche Anlässe, Raumgewinn für Patienten und Mitar- des zusammen bildet aus einem Guss Symposien, Patientenakademien und beiter, mehr Unterbringungsqualität den Südflügel. Kulturveranstaltungen dient. Darunter für Patienten und ein attraktives Ar- Entstanden sind fünf moderne Ebenen liegen neue Werkstätten der Kranken- beitsumfeld, das die Abläufe moder- zur Patientenversorgung – darunter hausbetriebstechnik sowie ein Vor- ner Pflege unterstützt. Bis Ende 2017 zwei Ebenen mit Wahlleistungszim- tragsraum. setzte das St. Josef-Stift Sendenhorst mern – sowie fünf moderne Pflege- Letzte Bausteine sind das Mitarbeiter- diese große Investition um. Das Groß- stützpunkte und Loungebereiche mit Bistro und die Gestaltung der Außenan- projekt erfolgte in zwei Abschnitten: Parkblick. Mit dem Spithöver-Forum lagen. Dazu gehört auch die Vollen- Der Neubau wurde bereits im Som- entstand 2015 eine deutlich vergrö- dung des Rosengartens mit einem mer 2015 offiziell eingeweiht; bis Ende ßerte Mitarbeitercafeteria, die multi- Wasserspiel und weiterer Bepflanzung.
Die Station A 2 putzt sich heraus Erster Bauabschnitt für Ertüchtigung innerhalb von sieben Wochen abgeschlossen ersprochen, geplant und um- Besonders auffallend ist die Farbge- V gesetzt: In gerade einmal sie- ben Wochen ist der erste Bau- abschnitt für die Modernisierung der bung in den drei neuen Zimmern. Abgeleitet aus der Farbpsychologie wählte die Innenarchitektin für die Update für das Patienten- management Übrigens, gab es im August noch ei- Station A 2 umgesetzt. Von Juli bis Bettplätze einen Violett- und einen ne zweite Sommerbaustelle: Inner- Anfang September wurden drei Pa- Blauton, die in ihrer Wirkung von vie- halb von zwei Wochen haben die tientenzimmer auf der Seite zum len Menschen als wohltuend emp- Räume des Patientenmanagements Innenhof entkernt und von Grund funden werden. Abgerundet wird das ein bauliches Update erhalten. Die auf neu gemacht. Ab 10. September Erscheinungsbild durch einen farblich Zimmer, in denen täglich viele Pa- 2018 zogen die ersten Patienten wie- passenden Bodenbelag und eine tienten ihre Formalitäten rund um der ein. Holzmaseroptik auf den Schrank- die Behandlung erledigen, wurden Ziel der Baumaßnahme ist es, die oberflächen. mit Kühlung und verbessertem Patientenunterbringung auf der A2 Bei der gesamten Maßnahme waren Schallschutz ausgestattet. Auch ein auf das Niveau von Park- und Südflü- auch die hauseigenen Handwerker neuer Bodenbelag und ein frischer gel zu bringen. Bei der Innengestal- wieder stark eingebunden. Von der Anstrich verleihen den Räumen wie- tung war wie schon beim Parkflügel Entkernung, die gebündelt an einem der eine freundliche Atmosphäre. die Schweizer Innenarchitektin Su- Samstag im Juli erfolgte, bis hin zum sanne D. Bachmann beteiligt. „In Ab- Anstrich sorgten sie an vielen Stellen stimmung mit der Pflege konnten aus dafür, dass die Baustelle mit mög- maorthopädischen Patienten der A 2 den Erfahrungen im Südflügel einige lichst wenig Belastung für den laufen- während der Bauphase auf die A 1 Raumlösungen optimiert werden“, so den Stationsbetrieb verlief. ziehen. Die Patienten der Schmerzkli- Technischer Leiter Peter Kerkmann. Mitte Oktober folgt der umfangrei- nik ziehen im Gegenzug von der A 1 So wurde beispielsweise in den Nass- chere zweite Bauabschnitt. Bis Anfang in den fertig renovierten hinteren Be- zellen die Anordnung von Schränken 2019 werden die weiteren Zimmer reich der A 2 und nutzen dort die drei und Handtuchhaken optimiert; ein und der Pflegestützpunkt komplett neu modernisierten Zimmer plus fünf Punkt, den Patienten zurückgemeldet unter den Pflug genommen. Organi- bereits vor einigen Jahren ertüchtigte hatten. satorisch bedeutet das, dass die rheu- Patientenzimmer. Unter der Malerfolie ist schon erkennbar, in welchen Farbtönen sich die Patientenzimmer der Station A 2 künftig präsentieren werden. Im Oktober beginnt der zweite Bauabschnitt, in dem bis Anfang 2019 die weiteren Zimmer und der Pflegestützpunkt erneuert werden. Blickpunkt 4.2018 | 9
IM BLICKPUNKT Gut angekommen! Auszubildende starteten erfolgreich im Stift und im Pflegenetzwerk / Bewerbungsstart für Ausbildung 2019 in sechs Berufsfeldern iele Wege führen in die passen- Carolin Avermiddig und Vanessa Pflege der Caritas Sozialstation St. Eli- V de Ausbildungsstelle. Denn auf ganz unterschiedlichen Wegen sind die neu gestarteten Azubis im St. Langelage machen eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Bei Carolin Avermiddig bleibt der Ar- sabeth. Jens Hinkemann, Ausbil- dungskoordinator im Netzwerk: „Die Altenpflege ist ein wichtiger Beruf. Josef-Stift zu ihrer Wunschstelle ge- beitgeber quasi in der Familie, Vanes- Schon in der Ausbildung reift man als kommen. Im September starteten sa Langelage fand über eine Internet- Mensch und hat später viele Weiter- auch zwölf Altenpflegeschülerinnen recherche zum Stift und zog sogar bildungsmöglichkeiten.“ und -schüler im Pflege- und Betreu- von Recke nach Sendenhorst. In den Übrigens: Nach dem Ausbildungs- ungsnetz. Allen gemeinsam ist: Sie ersten Wochen stürzte viel Neues auf start ist vor dem Ausbildungsstart. Ak- „Die Altenpflege ist ein wichti- ger Beruf. Schon in der Ausbil- dung reift man als Mensch und hat später viele Weiterbil- dungsmöglichkeiten.“ Jens Hinkemann Ausbildungskoordinator im Netzwerk tuell läuft die heiße Phase für die Azu- bi-Bewerber 2019. Im nächsten Jahr sind Ausbildungsplätze für Kaufleute im Gesundheitswesen, Medizinische Fachangestellte, Orthopädietechnik- Mechaniker, Orthopädieschuhtechni- ker, Tischler und Altenpfleger im Pfle- ge- und Betreuungsnetzwerk im An- gebot. Im Krankenhaus haben im August 2018 Johanne Holz, Carolin Avermiddig und Vanessa Neu ist, dass 2019 erstmals vier Langelage (v.l.) ihre Ausbildung begonnen. Für 2019 können sich junge Leute für sechs Aus- bildungsberufe bewerben. Medizinische Fachangestellte ausge- bildet werden. Das Besondere an der Ausbildung ist das Rotationssys- sind gut angekommen im Team des sie ein. Dennoch haben sie sich gut tem, bei dem die Auszubildenden in St. Josef-Stifts und des Netzwerks. eingelebt: „Es sind alle sehr freundlich ganz unterschiedliche Bereiche des Zum Beispiel Johanne Holz. Die 18- und geduldig.“ Krankenhauses hineinschnuppern Jährige aus Ahlen macht nach ihrem Auch im Pflege- und Betreuungs- und sich damit viele Türen für die Fachabitur eine Ausbildung zur Medi- netzwerk starteten im September spätere Arbeitsplatzwahl und die zinischen Fachangestellten. Während neue Altenpflegeschülerinnen und persönliche Spezialisierung offenhal- eines Ferienjobs auf einer Station im -schüler in die Ausbildung. Sie erhal- ten. Zu den Einsatzgebieten gehören St. Josef-Stift stand für sie fest: Es soll ten sehr vielfältige Einblicke durch unter anderem Arzt- und Stationsse- eine Ausbildung im Gesundheitswesen Einsätze in den Altenheimen in Sen- kretariate, die Ambulanz, Therapie- sein; den Ausbildungsbetrieb suchte denhorst, Albersloh, Everswinkel und planung, das Labor und das Diagnos- sie auf Empfehlung von Freunden aus. Ennigerloh sowie in der ambulanten tikzentrum. 10 | Blickpunkt 4.2018
12 neue Altenpflegeschülerinnen und -schüler starteten im Septem- ber mit ihrer Ausbildung im Pfle- ge- und Betreuungsnetzwerk der St. Elisabeth-Stift gGmbH. Viele gute Wünsche gaben ihnen die Verantwortlichen aus Geschäfts- führung, Personalabteilung und Pflegenetzwerk mit auf den Weg. Blickpunkt 4.2018 | 11
IM BLICKPUNKT Größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen: Pflegende in NRW stimmen im Oktober über Interessenvertretung ihres Berufsstandes ab ie Pflege ist in der öffentlichen D Wahrnehmung so etwas wie ein Notstandsgebiet gewor- den. Fachkräftemangel und Pflege unter Zeitdruck dominieren die Schlagzeilen. Übergreifend besteht Konsens: Es muss sich etwas ändern. Doch genau da fängt das Problem an: Wer ist eigentlich zuständig für die größte Berufsgruppe im Gesundheits- wesen, zu der allein in Nordrhein- Westfalen rund 200.000 Pflegende gehören. „Die Pflegenden sind eine liebenswerte und gesellschaftlich äu- ßerst wichtige Berufsgruppe. Sie sind aber auch liebenswert unpolitisch und nicht organisiert, so dass sie kei- nerlei Lobby haben“, meint Ludger Risse. „Wir sollten aufhören über die Pflege zu reden, sondern sollten mit der Pflege reden.“ Ludger Risse Der Vorsitzende des Pflegerats NRW will das ändern und rührte im August 2018 im St. Josef-Stift Sen- denhorst die Werbetrommel für die Die Pflegenden in Nordrhein-Westfalen stimmen bald in einer repräsentativen Umfrage darüber ab, ob Informationsveranstaltungen im Kreis Warendorf. Gründung einer Interessensvertre- tung für die Pflegenden in der Kran- ken-, Alten- und Kinderkrankenpfle- „Ohne die Pflegenden geht es nicht“, Mitspieler wie Ärzte, Patienten, Kran- ge. Die Landesregierung ist willens, konstatierte Risse, dass für beinahe kenkassen und Krankenhäuser zeich- dies zu unterstützen, knüpft das aller- alle Abläufe in der ambulanten und neten sich durch einen hohen Orga- dings an die Zustimmung der Pfle- stationären Versorgung von kranken nisationsgrad mit entsprechenden genden, die in einer repräsentativen, und alten Menschen die Expertise politischen Einflussmöglichkeiten anonymen Umfrage im Oktober er- der Pflege erforderlich ist. Alle gro- aus. mittelt werden soll – natürlich auch ßen Reformen wie das Pflegeberufe- Risse erhofft sich, dass der Pflegebe- bei Mitarbeitern in Kliniken, Pflege- reformgesetz, das Pflegestärkungs- ruf durch eine professionalisierte einrichtungen und Pflegediensten im gesetz und das Krankenhausstruktur- Interessenvertretung wieder an Repu- Kreis Warendorf. Ende August starte- gesetz sind ohne stimmberechtigte tation gewinnt. „Derzeit“, so seine ten die ersten Informationsveranstal- Beteiligung der Pflegenden auf den Rechnung, „müsste jeder vierte bis tungen. Weg gebracht worden. Die anderen fünfte Schulabgänger eine Pflegeaus- 12 | Blickpunkt 4.2018
Liebenswert und wichtig, aber ohne Lobby sie eine Interessenvertretung ihres Berufsstandes wollen. Ludger Risse, Vorsitzender des Pflegerates NRW, eröffnete im St. Josef-Stift einen Reigen von bildung beginnen, um den eklatanten Aus- und Weiterbildung und die po- dagegen auf freiwilliger Mitglied- Fachkräftemangel in der Pflege zu litische Interessenvertretung zu ge- schaft mit freiwilligen Beiträgen und kompensieren.“ stalten. Eine Pflegekammer könnte steht prinzipiell auch Gewerkschaften Bei der Umfrage im Oktober geht es durch eine Pflichtmitgliedschaft aller oder Arbeitgeberorganisationen of- auch um die Frage, ob eine Interes- berufstätigen Pflegenden mehr fen. senvertretung in Form einer Pflege- Schlagkraft entfalten, wäre demokra- Als Gastgeber im St. Josef-Stift ermu- kammer oder eines Pflegerings nach tisch gewählt und hätte durch Mit- tigte Geschäftsführer Dr. Ansgar Kle- dem Bayrischen Modell erfolgen soll. gliederbeiträge eine gesicherte finan- mann die mehr als 100 Zuhörer, die Risse machte keinen Hehl daraus, zielle Basis. Auch die Einbindung in die zwei Informationsveranstaltungen dass er eine Pflegekammer bevorzu- Gremien auf Landes-, Bundes- und besuchten: „Machen Sie bei der Um- ge, um die Rahmenbedingungen europäischer Ebene sei gewährleis- frage mit! Es ist der richtige Weg. Nur professioneller Pflege, Fragen der tet. Das „bayrische Modell“ basiert dann kann sich etwas ändern.“ Blickpunkt 4.2018 | 13
IM BLICKPUNKT Besser als ihr Ruf: Pflege-Vorurteile Berufsorientierungslehrer informierten sich im St. Josef-Stift über Kranken- und Altenpflege Die Grundlagen der Krankenpflege und der Altenpflege sollen ab 2020 in der generalistischen Ausbildung vermittelt werden. Wie diese neue Ausbildungsstruktur umgesetzt werden soll und ob sie mehr Vor- als Nachteile haben wird, ist derzeit noch offen. iele Schulabgänger wissen Auszubildende in der Kranken- und Nachricht: „Im Kreis Warendorf gibt es V nicht, welchen Beruf sie ergrei- fen wollen – viele Unterneh- men sind ratlos, wie sie Ausbildungs- Altenpflege mehr verdienen als ein Bankkaufmann- oder Elektriker-Azu- bi?“, verblüffte Pflegedirektor Detlef überwiegend kirchliche und gemein- nützige Träger, die ihre Mitarbeiter entsprechend nach Tarif bezahlen.“ plätze und freie Stellen besetzen sol- Roggenkemper seine Zuhörer mit ei- Auch das Vorurteil der frustrierten len. Ein wichtiges Bindeglied zwi- nem interessanten Gehaltsvergleich. Berufsaussteiger konnte Roggenkem- schen beiden sind die Studien- und per zumindest für das St. Josef-Stift Berufsorientierungslehrer (StuBos), nicht bestätigen. In der Sendenhors- die die Jugendlichen bei der Berufs- „Hätten Sie gewusst, dass ter Fachklinik und den vier zugehöri- wahl begleiten und Anregungen für Auszubildende in der Kranken- gen Altenheimen sind die Pflegenden Berufsfelder und Praktikumsplätze und Altenpflege mehr verdie- im Schnitt 43,5 Jahre alt und halten geben. Mitte September trafen sich nen als ein Bankkaufmann- ihrem Dienstgeber durchschnittlich 45 StuBos aus dem Kreis Warendorf oder Elektriker-Azubi?“ bereits seit 14,5 Jahren die Treue. „Pro im St. Josef-Stift Sendenhorst und er- Detlef Roggenkemper, Pflegedirektor Jahr haben wir ein bis zwei Kündi- hielten von Pflegedirektor Detlef Rog- gungen in der Krankenpflege des St. genkemper und Pflegenetz-Koordi- Josef-Stifts, meistens aus privaten nator Markus Giesbers interessante Selbst nach vier Berufsjahren liegen Gründen, die mit einem Ortswechsel Einblicke in das Berufsfeld der Kran- Kranken- und Altenpfleger mit ihren verbunden sind.“ ken- und Altenpflege. Denn: So man- monatlichen Zuschlägen über den Be- Und auch die Mär von den angeb- ches Vorurteil bestätigte sich nicht. zügen eines Bankkaufmanns oder lich fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten Stimmt das? Pflegende verdienen viel Elektrikers – vorausgesetzt, es wird in in der Pflege widerlegte er: Von den zu wenig… „Hätten Sie gewusst, dass der Pflege nach Tarif bezahlt. Die gute 383 Kinder-, Alten- und Krankenpfle- 14 | Blickpunkt 4.2018
auf dem Prüfstand Berufsorientierungslehrer aus dem Kreis Warendorf waren im St. Josef-Stift zu Gast. Pflegedirektor Detlef Roggenkemper informierte über den Pflegeberuf und konnte manches Vorurteil in den Köpfen widerlegen. genden in der Stiftung bekleidet fast en als Männer ergreifen. Im St. Josef- Bezahlung, Personalmangel und Stress jeder Dritte eine Funktion mit höherer Stift liegt der Frauenanteil in der Pfle- reduziert wird, dann muss sich nie- Vergütung. Dazu gehören Aufgaben ge bei 80 Prozent. „Es sind aber auch mand wundern, wenn es wenige Be- in der Intensiv-, OP- und Anästhe- entsprechend viele Frauen in Füh- werber für den Pflegeberuf gibt.“ siepflege, Stations-, Wohnbereichs-, rungspositionen.“ Einen ganz praktischen Einblick in Haus- und Pflegedienstleitung, als Hy- Das größte Problem des Pflegeberufs die Arbeitsfelder erhielten die Lehrer gienefachkraft sowie Aufgaben im bestehe in der fehlenden Wertschät- auch durch Führungen von Auszubil- Qualitätsmanagement. Die Pflege ist zung. Roggenkemper: „Wenn die Pfle- denden in der Alten- und Kranken- traditionell ein Beruf, den mehr Frau- ge auf Halbwahrheiten über schlechte pflege. Generalistische Ausbildung Im Jahr 2020 soll sie kommen: die ge- mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt die Pflegeausbildung nicht schaffen, neralistische Ausbildung für Kranken-, ermöglicht. Sorge besteht allerdings, zumindest einen Berufsabschluss als Kinderkranken- und Altenpfleger. ob sich in diesem Ausbildungsmodell Pflegehelfer erreichen. Zwei Jahre lernen alle gemeinsam die genügend junge Menschen für die Al- Aktuell überlegen die Leitungen der Grundlagen des Pflegeberufs, erst im tenpflege entscheiden werden. Zudem Krankenpflegeschulen und Fachsemi- dritten Jahr erfolgt eine Schwerpunkt- ist aktuell noch unklar, ob es ab 2020 nare für die Altenpflege, wie sie die wahl. Positiv an dem Entwurf ist die noch das Berufsbild Pflegehelfer/in Generalistik umsetzen, informierte europaweite Anerkennung dieser Pfle- geben wird. Derzeit ist es so, dass Monika Lückener, Leiterin des Edith- geausbildung, die den Pflegenden Kranken- oder Altenpflegeschüler, die Stein-Kollegs. Blickpunkt 4.2018 | 15
IM BLICKPUNKT Die Zukunftsthemen fest im Blick 29. Führungsgespräche in Warendorf atienten, Bewohner, Mitarbeiter Patienten und dass das Wissen und tung. Doch was ist ein „gesundes P – sie standen direkt und indirekt im Mittelpunkt der 29. Füh- rungsgespräche, die Ende September die Erfahrung von Altenpflegern ein- gebunden werden müsse. Auch die Politik und die Kostenträger hätten Unternehmen“, in dem sich Mitarbei- ter wohlfühlen und gerne ihre Arbeit tun? Prof. Dr. Bernhard Badura, ein 2018 in Warendorf stattfanden. Nach das Thema im Blick, beispielsweise international gefragter Experte für Or- einer langen Phase großer Bauprojek- können seit diesem Jahr Qualitätsver- ganisationsberatung in Fragen des te fokussiert sich der Blick jetzt auf die träge zu diesem Thema geschlossen Betrieblichen Gesundheitsmanage- internen Prozesse, mit denen die werden. ments, setzt bei den Themen Füh- Herausforderungen des demografi- Welche Maßnahmen zur Vermei- rung, Unternehmenskultur, Bezie- schen Wandels und des Qualitäts- dung des postoperativen Delirs im St. hungsklima und Sinnhaftigkeit der wettbewerbs bewältigt werden kön- Josef-Stift bereits umgesetzt und wel- Aufgaben an. Diese Parameter be- nen. Neben Beiträgen aus den eige- che weiteren Schritte bisher geplant stimmten maßgeblich das Vertrauen, nen Reihen gaben auch drei externe sind, schilderte Anästhesie-Chefarzt die emotionale Bindung an das Referenten Impulse für die Diskussion Dr. Matthias Boschin (s. Bericht S. 4). Unternehmen und die Gesundheit im Kreise von Trägervertretern und Aus Sicht der Altenhilfe berichtete der Mitarbeiter. Schlüssel zu einer leitenden Mitarbeitern des St. Josef- Netzwerkkoordinator Markus Gies- Kultur der vertrauensvollen Koopera- Stifts und der St. Elisabeth-Stift bers über die Herausforderung mit tion seien Transparenz, Beteiligung, gGmbH. zunehmend älteren und pflegebe- Qualifizierung der Führungskräfte dürftigeren Bewohnern. und Delegation der Verantwortung (Selbstorganisation der Teams und OP gelungen – Patient im Zutrauen in die Mitarbeiter). Messbar postoperativen Delir? „Die Entscheidung steht!“ seien diese unsichtbaren Qualitäten Das postoperative Delir, eine Kom- Ein Schiedsrichter muss binnen Se- beispielsweise durch Mitarbeiterbe- plikation, die mit steigendem Lebens- kunden Entscheidungen treffen und fragungen, wie sie auch im St. Josef- alter zunimmt, werde quantitativ sich darüber im Klaren sein, dass Stift regelmäßig stattfinden. unterschätzt, weil Risikofaktoren wie auch eine Nicht-Entscheidung gravie- eine bestehende Demenz häufig rende Folgen für das Spielergebnis Aktuelle Themen aus dem St. Josef- nicht diagnostiziert oder bekannt haben kann. Der ehemalige Bundesli- Stift und dem Netzwerk wurden von sind. Dr. Simone Gurlit, Leitende Ärz- ga-Schiedsrichter und Referee bei der Referenten aus dem Teilnehmerkreis tin der Abteilung für Perioperative Al- FIFA, Knut Kircher, berichtete unter- vorgestellt. Neben der Leistungsent- tersmedizin im St. Franziskus-Hospi- haltsam und gewürzt mit vielen Spiel- wicklung gab es Input zur Ambulan- tal Münster, zeigte Maßnahmen auf, szenen und Anekdoten von seiner ten spezialfachärztlichen Versorgung wie diese wachsende Patientengrup- Schiedsrichterzeit. Seine Botschaft an (ASV) im Bereich der Rheumatologie, pe besser erkannt und ein Delir ver- die Führungskräfte: Entscheidungen, zur pharmazeutischen Aufnahme im mieden oder ohne Medikamente be- auch wenn sie nicht 100-prozentig St. Josef-Stift, zu den Konsequenzen handelt werden könne. Wichtig seien sind, sind besser als herausgezögerte aus dem Pflegepersonalstärkungsge- ein strukturiertes Risikoscreening und oder fehlende Entscheidungen. Und: setz für die Pflege und Altenpflege eine gute Vorbereitung der Zeit nach „Jede Entscheidung macht sie reicher. und zur elektronischen Bewohnerak- der OP. Dazu gehörten vertraute Per- Seien Sie mutig!“ te in den Altenhilfeeinrichtungen. sonen, Tagesstruktur, aber auch eine Mehr Details zu diesen Themen fin- sofortige Verfügbarkeit der wichtig- den sich in den Blickpunkten Die unsichtbare Qualität sten persönlichen Gegenstände wie 2018/03 und 2018/04. von Krankenhäusern Brille und Hörgerät, damit unmittel- bar nach der OP eine gute Orientie- Gesundheitsförderliche Strukturen in rung möglich sei. Gurlit machte deut- Unternehmen gewinnen in Zeiten lich, dass alle Berufsgruppen geschult von Arbeitsverdichtung und komple- sein müssten im Umgang mit Delir- xer werdenden Aufgaben an Bedeu- 16 | Blickpunkt 4.2018
„Freude, Dankbarkeit und etwas Stolz“ Pfarrer Wilhelm Buddenkotte war 25 Jahre stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums 25 Jahre wirkte Pfarrer Wilhelm Buddenkotte in der Sendenhorster Kirchengemeinde und war in dieser Funktion auch geborenes Mitglied des Kuratoriums im St. Josef-Stift, qua Satzung stellvertretender Vorsitzender. Am 2. Oktober 2018 verabschiedete er sich aus der Gemeinde, exakt am 25. Jahrestag seiner Einführung im Jahr 1993. Damit endete auch sein Engagement im Kura- torium. Ein Rückblick. ch war damals froh, dass ich als I Pfarrer nicht automatisch Vorsit- „ zender des Kuratoriums war.“ In 25 Jahren arbeitete er mit vier Vorsitzen- den zusammen: Wilhelm Goroncy, Marianne Lesker, Andreas Hartleif und Werner Strotmeier. „Das St. Jo- sef-Stift stand und steht auf soliden wirtschaftlichen Füßen mit einer in- haltlichen Konzeption. Es ist schön, dass man im Kuratorium etwas ge- stalten kann und dass es auch ge- lingt.“ In der Pfarrei breche manches weg – in der Stiftung sei Aufbruch er- lebbar gewesen. Gerne denkt er an Meilensteine wie den Leitbildprozess, das erfolgreiche Reha-Konzept, die moderne bauliche Ausstattung und die Gründung des St. Elisabeth-Stifts zurück. „Heute kann man sich die Stiftung gar nicht mehr ohne das Pflege- und Betreuungs- netzwerk vorstellen.“ Das gelungene Zusammengehen mit dem St. Josefs- Pfarrer Wilhelm Buddenkotte verabschiedete sich am 2. Oktober 2018 aus Sendenhorst. Als Gemeindepfarrer war er 25 Jahre lang geborenes Mitglied im Kuratorium des St. Josef-Stifts. Haus Albersloh habe später auch auf aus gesundheitlichen Gründen dort vertretung benötigt wurde. Und so- „Sendenhorst war meine ins zweite Glied zurücktritt, nimmt er gar als Patient hat Buddenkotte das bislang längste Lebensstation. ein Stück St. Josef-Stift im Herzen mit. Stift kennen- und schätzengelernt – „Mir waren vor allem die inneren mit großer Dankbarkeit für die erfah- Da hängt mehr persönliche Verbindungen wichtig.“ Dabei denkt rene Hilfe. „Wenn ich auf das St. Jo- Lebensgeschichte und er an das Engagement von Stiftsmit- sef-Stift angesprochen werde“, sagt Herzblut dran.“ arbeitern im Kirchenvorstand und er unumwunden, „dann verspüre ich Pfarrer Wilhelm Buddenkotte Pfarrgemeinderat, heute Pfarreirat, Freude, Dankbarkeit und auch etwas oder die ehrenamtliche Arbeit von Stolz.“ Gemeindemitgliedern bei den Christ- Im Dezember wird Pfarrer Clemens der gemeindlichen Ebene das Zu- lichen Krankenhaushilfen oder in den Lübbers als neuer leitender Pfarrer sammenwachsen von St. Martinus Altenheimen. Auch die Zusammen- eingeführt. Er rückt für Pfarrer Wil- und St. Ludgerus gefördert. arbeit mit den Seelsorgenden im helm Buddenkotte als zweiter Vorsit- Wenn Pfarrer Buddenkotte Mitte Stift, die unkomplizierte Hilfe, wenn zender im Kuratorium des St. Josef- Oktober nach Mettingen zieht und die Kapelle oder eine Gottesdienst- Stifts nach. Blickpunkt 4.2018 | 17
IM BLICKPUNKT Der Innenhof der Magistrale mit seinen Gebäuden (v.l.): Südflügel, Klausurgebäude, Kapelle, historischer Altbau und Eingangsgebäude. Operation Klausurgebäude Großbaustelle für die Küche wirft ihre Schatten voraus / Brandschutz stellt hohe Anforderungen an die Planung Mit der Küchenerweiterung am vorhandenen Standort ist zugleich die Grundsatzentscheidung zum Erhalt des Klausurgebäudes gefallen. In dem über 90 Jahre alten Bauwerk sind bislang zwei Ebenen den Ordensschwestern vorbehalten. Die dritte Ebene wird bereits seit Jahren für die Unterbringung von Begleitpersonen genutzt, im Erdgeschoss befindet sich die Küche einschließlich weiterer Lagerräume im Sockelgeschoss. Künftig kommt das Klausurgebäude noch als wertvolle Raumreserve für verschiedene, noch nicht näher definierte Nutzungen in den Blick. Die beiden Ordensschwestern, die aktuell im St. Josef-Stift leben, werden ihren Wohn- und Lebensraum künftig auf einer Ebene konzentrieren. ei den Planungen für die Kü- sammenhang mit Umbaumaßnah- Diese neue Erschließung des Gebäu- B chenerweiterung wurde bereits das gesamte Gebäude ein- schließlich der Möglichkeit einer spä- men des Gebäudes erfüllt werden müssen. „Moderner Brandschutz er- fordert für das Klausurgebäude ein des wird aber nicht vor dem Jahr 2020 angegangen. Sehr konkret ist indes der Baubeginn teren Umnutzung in den Blick ge- zweites Treppenhaus über alle Ebe- für die Küchenerweiterung. In diesem nommen. Der Bauantrag durchläuft nen“, so Technischer Leiter Peter Herbst erfolgt der Rückbau des Apfel- aktuell das Genehmigungsverfahren. Kerkmann. Zur Erfüllung dieser Aufla- kellers im Innenhof des St. Elisabeth- Die bauliche Umsetzung wird aber ge sollen zwei Fliegen mit einer Klap- Stifts. Dies ist eine notwendige Voraus- nicht auf einen Schlag erfolgen, son- pe geschlagen werden: Anstelle der setzung für den anschließenden Kü- dern schrittweise und in Abhängigkeit Holztreppe, die heute zur Klausur chenanbau. Im November wird zu- davon, wie sich der Nutzungsbedarf führt, ist perspektivisch ein brand- dem der Küchenaufzug mit neuer entwickelt. schutzkonformes Treppenhaus erfor- Technik ausgerüstet, damit er die Ebe- Ein wesentlicher Punkt sind die heu- derlich, das um einen Aufzug ergänzt nen künftig schneller ansteuert. Für die te deutlich höheren Anforderungen werden soll. Hierfür wird auch ein Umbauphase des Küchenaufzugs wird des Brandschutzes, die im Zu- Flächenanteil der Sakristei benötigt. bereits seit August der Durchstich vom 18 | Blickpunkt 4.2018
Baustellenbesichtigung in schwindelnder Höhe: Architekt Michael Janz, Technischer Leiter Peter Kerkmann und Hubert Plenter (Fa. Plenter) begutachten die neue Dachstuhlkonstruktion, mit der das Klausurgebäude nahtlos an den Südflügel angebunden wird. Südflügel-Neubau / Station B 3 in die B 3 der Dachübergang zum Südflü- Dachübergang ist sehr verwinkelt und dritte Ebene des Klausurgebäudes her- gel-Neubau gebaut. Unter dem dann kniffelig. Im Gesamtbild nimmt dieser gestellt. Dieser Zugang ist nötig, damit vergrößerten Dachstuhl des Klausur- Bereich die Klinkeroptik und das grü- die Zimmer für Begleitpersonen auch gebäudes wird außerdem zusätzliche ne Kupferband des Südflügels auf“, zugänglich bleiben, wenn sich der Kü- Lüftungstechnik für die erweiterte Kü- erklärt Kerkmann. Im selben Atemzug chenaufzug im Umbau befindet. che untergebracht, damit die Räume erhält auch der Turm des Küchenauf- Somit ist derzeit der „Hotspot“ des auch im Sommer kühl bleiben. zugs eine neue Fassade mit braunem Baugeschehens auf dem Schieferdach Mit dem Anschluss des Schiefer- Kupferblech. Insgesamt werden zwei des Klausurgebäudes. Mit einigem dachs an den Südflügel verschwindet Tonnen grünes und braunes Kupfer- Aufwand wird hier auf Höhe Station auch ein optisches Provisorium. „Der blech verarbeitet. Blickpunkt 4.2018 | 19
RÜCKBLICK Die Kunst des Gelenkultraschalls Dreitägige Fortbildung der Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie Learning by doing: PD Dr. Wolfgang Hartung (r.) war einer der leitenden Ultraschallspezialisten, die die Teilnehmer des Arthrosonografie- kurses der Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie anleiteten. on den Besten lernen! Dieser logen PD Dr. Daniel Windschall und V Aufgabe fühlt sich auch die Kli- nik für Kinder- und Jugendrheu- matologie verpflichtet, die Ende Au- des internistischen Rheumatologen PD Dr. Wolfgang Hartung – beide ausgewiesene Experten im Gebiet des gust einen dreitägigen Arthrosonogra- Gelenkultraschalls, der eine lange fie-Kurs anbot: „Gelenkultraschall er- Lernkurve und eine große Auswahl fordert sehr viel Erfahrung, und nur verschiedener Ultraschallköpfe erfor- selten sind im klinischen Alltag so viele dert. „Ultraschall ist eine wichtige und vor allem besondere Fälle auf ein- Untersuchungsmöglichkeit, die sehr mal zu untersuchen“, beschreibt Gast- gut den Verlauf einer Erkrankung und Per Kamera wurden die Untersuchungs- schritte auf Großleinwand übertragen. geber Dr. Gerd Ganser ein häufiges die Wirksamkeit von Therapien dar- Dilemma. Somit konnten die 25 Teil- stellen kann“, erläutert Ganser. Es nehmer aus ganz Deutschland sehr brauche aber auch viel Erfahrung, um ter Anleitung von Oberärzten der viel Input mitnehmen und an Patien- Befunde wie etwa von nicht-ent- Kinder- und Jugendrheumatologie ten, die sich als Testpatient zur Verfü- zündlichen Gelenkerkrankungen gut und weiteren zum Teil externen Refe- gung stellten, Gelenkultraschall üben. abgrenzen zu können. renten zu üben. In Planung ist ein Ab- Premiere hatte die Doppelspitze in Somit hatten die Teilnehmer die schlusskurs, der mit einem Gesamt- der Kursleitung des Kinderrheumato- Möglichkeit, in fünf Kleingruppen un- zertifikat enden soll. 20 | Blickpunkt 4.2018
St. Josef-Stift lädt zum Adventsbasar: Schöne Dinge Ehemaligen-Treffen für den guten Zweck hemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. ie Magistrale des St. Josef-Stifts verwandelt sich am 25. No- E Josef-Stifts sind am 17. Oktober 2018 um 14.30 Uhr zum Ehemaligen-Treffen ins Spithöver-Fo- rum des St. Josef-Stifts eingeladen. Neben Neuigkeiten D vember 2018 wieder in einen stimmungsvollen Markt mit schönen Dingen für die Advents- und Winterzeit. Der Bundesverband Kinderrheuma e.V. lädt traditionell Ende Novem- und Informationen zu aktuellen Entwicklungen aus der ber zu diesem ehrenamtlich organisierten Basar ein. Von 10 bis 17 Stiftung bietet das Treffen Gelegenheit zum Wiederse- Uhr gibt es wieder Adventskränze, Sterne, einen Bücherflohmarkt, hen und Austausch mit früheren Kolleginnen und Kol- Gebasteltes und Gebackenes, Schmuck und Körnerkissen zum Stö- legen. Um besser für die Kaffeetafel planen zu können, bern und Staunen. Kinder können sich am Schmink- und Bastel- wird um eine Anmeldung im Sekretariat der Ge- stand die Zeit vertreiben. Ein Highlight wird erneut der Spielzeug- schäftsführung bei Iris Brockmann, Telefon 02526 spendenverkauf der „Rappelkiste“ aus Ahlen sein. Der Erlös kommt 300-1101, gebeten. Projekten für rheumakranke Kinder und Jugendliche zugute. Kalendarium 10. Gesundheitstag zum Zum Sendenhorster Gesundheitstag Patientenakademie Thema „Gutes Sehen“ ist traditionell eine Bewirtung mit Kaf- im St. Josef-Stift fee und Kuchen vorgesehen. Deshalb 4. Quartal 2018 „Wenn die Brille nicht mehr aus- ist eine Anmeldung unter der Ruf- reicht“ – so lautet das Thema des nummer des Seniorenbüros erforder- Mittwoch, 7. November 2018 10. Sendenhorster Gesundheitsta- lich: 02526 300-3131. Ein besseres Leben mit ges, der am 11. Oktober 2018 von chronischen Schmerzen 15 bis 17 Uhr im St. Josef-Stift 17. Oktober 2018 Die multimodale Schmerztherapie Sendenhorst stattfindet. Die be- Ehemaligen-Treffen – eine Hilfe für chronische liebte Veranstaltung wird wieder in 14.30 Uhr Schmerzpatienten Kooperation der Seniorenberatung Spithöver-Forum, St. Josef-Stift 16.00 - 17.30 Uhr Sendenhorst, des Seniorenbeirats Anmeldung: 02526 300-1101 Schmerzklinik für Gelenk- und der Stadt Sendenhorst und des St. Rückenbeschwerden Josef-Stiftes Sendenhorst organi- 6. November 2018 Anmeldung: Telefon 02526 300- siert. Aktion „Saubere Hände“ 6609 Gutes Sehen bedeutet nicht nur 7.30 - 14.30 Uhr ein Stück Lebensqualität, sondern Magistrale, St. Josef-Stift Mittwoch, 21. November 2018 ist auch eine Voraussetzung für si- Der enge Spinalkanal – was tun? chere Mobilität, Selbstständigkeit 25. November 2018 Beweglichkeit erhalten – Lebens- im Alltag sowie soziale Kontakte. Adventsbasar Bundesverband qualität gewinnen: Symptome und Zu diesem Thema gibt es in Zu- Kinderrheuma e. V. Behandlung an Hals- und Lenden- sammenarbeit mit Optik Kloster- 10 - 17 Uhr wirbelsäule; Demonstration einer mann aus Sendenhorst einen Im- Magistrale, St. Josef-Stift Operation pulsvortrag. Darin werden be- 16.00 - 17.30 Uhr stimmte Formen der Sehbeein- 1. Dezember 2018 Klinik für Wirbelsäulenchirurgie trächtigung und deren Korrektur- 23. Sendenhorster Anmeldung: Telefon 02526 300- möglichkeiten erläutert. Wie immer Adventssymposium 6602 gibt es ausreichend Gelegenheit für Neue Aspekte in der Behandlung +++++++++++++++++ eigene Fragen. Moderiert wird der rheumatischer Erkrankungen – Gesundheitstag von Angelika Rei- eine interaktive Fortbildung Eine Anmeldung ist für alle mers, Seniorenberatung Senden- 9 - 13 Uhr Veranstaltungen der Patienten- horst. Spithöver-Forum, St. Josef-Stift akademie erforderlich. Blickpunkt 4.2018 | 21
RÜCKBLICK Blindes Vertrauen Heidi Thielke verlor ihr Augenlicht – als Patientin bleibt das Wesentliche für sie sichtbar eidi Thielke hat als Patientin ein Stück Apfelkuchen zur Begrüßung Licht durchfluteten Räume, die aus- H sehr viel Krankenhauserfah- rung. Mehr als ihr lieb ist. Vie- le Jahre kämpfte sie um ihr Augen- vorbeibrachte und ihr half, im Liegen zu trinken und zu essen. „Schwester Sil- ke war mein Engel der ersten Stunde.“ gewählten Kunstwerke – all das bleibt ihren Augen verborgen. Und den- noch ist sie äußerst empfänglich für licht, ließ acht Operationen über sich Der gute erste Eindruck sollte sich die persönliche Atmosphäre und das ergehen. Vergeblich. Sie lebt seit zehn bestätigen. In großer Dankbarkeit lobt freundliche Ambiente und nimmt mit Jahren in völliger Finsternis. Nun kam Heidi Thielke die Empathie der Mitar- feinen Antennen die positive Schwin- Ende 2017 auch noch eine rheumati- beiterinnen und Mitarbeiter und den gung auf. sche Erkrankung hinzu. „Eine Heraus- „besonderen Geist“ des St. Josef-Stifts, forderung“, wie sie sagt. Doch als gro- der hier überall spürbar sei. „Alle sind ßes Glück empfindet sie es, dass sie sehr aufmerksam und gehen sehr na- „Ich fühle mich gut umsorgt, im St. Josef-Stift Hilfe fand. Das geflü- türlich mit meiner Blindheit um. Ich ohne dass viele Worte darum gelte Wort vom „blinden Vertrauen“ fühle mich gut umsorgt, ohne dass gemacht werden.“ hat für Heidi Thielke hier eine beson- viele Worte darum gemacht werden“, Heidi Thielke dere Dimension erhalten. sagt sie am Ende ihres zweiten Auf- Als Heidi Thielke im November 2017 enthalts im Stift Ende Juli. von Bielefeld notfallmäßig per Lie- Aus dem Munde einer Blinden wie- Neben der guten medizinischen und gendtransport ins St. Josef-Stift verlegt gen diese Worte doppelt. Denn ohne pflegerischen Versorgung bleiben ihr wurde, war sie gelähmt vor Schmerz. die Ablenkung durch Äußerlichkeiten viele nette Begebenheiten in Erinne- „Ich fühlte mich wie tot.“ Bis Kranken- nimmt sie mit dem sechsten Sinn das rung. Zum Beispiel Krankenpflegerin pflegerin Silke Maniura durch die Tür Wesentliche wahr. Der Krankenhaus- Petra Fleischhauer, die Heidi Thielke kam und in freundlicher Selbstver- park, die mit Liebe zum Detail ausge- am Heiligen Abend den Christbaum ständlichkeit ein Kännchen Kaffee und suchte Möblierung, die Farben, die auf der Station zeigte, ihre Hand führ- te und ihr die Krippenfiguren in die Hand legte. Oder Küchenleiter Ulrich Sätteli, dem sie persönlich für einen Teller mit liebevoll angerichteten Küchlein dankte. „Es schmeckte fantas- tisch und erinnerte mich an meine Zeit in Davos.“ Ein schöner Zufall, als sich im Gespräch herausstellte, dass Sätteli gebürtig aus Davos stammt. Nicht unerwähnt lässt Heide Thielke die große Sauberkeit im Haus. Wie ist Sauberkeit ohne Augenlicht ersicht- lich? „Ich kann die Sauberkeit fühlen, ich kann sie riechen, und ich kann sie hören.“ Schmunzelnd ergänzt Heidi Thielke, dass sie sehr wohl wahrneh- me, wenn die Mitarbeiterinnen des hauseigenen Reinigungsdienstes Per- fekt beim Wischen die Hausschuhe Rheumapatientin Heidi Thielke ist blind und hat auch ohne ihr Augenlicht sehr genau vor dem Bett hochheben und den wahrgenommen, dass sie als Patientin im Mittelpunkt steht. Für den „besonderen Geist“ im Haus und die Freundlichkeit dankte sie stellvertretend Krankenpflegerin Petra Fleischhauer Sessel zur Seite rücken und nicht ein- (l.) und Mechthild Eilermann, Stationsleitung C 3. fach nur drum herum feudeln. 22 | Blickpunkt 4.2018
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