Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
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Pfarrblatt der katholischen Stadtkirche Leoben 45. Jg. / Nr. 4 / September - November 2020 Freiheit vs. Sicherheit Wie viel brauchen wir? Foto: Karl-Heinz Schein Was ist schon wirklich sicher in unserem Leben? Im Grund leben wir nach Gewohnheiten und Wahrscheinlichkeiten. Es ist nicht einmal sicher, dass morgen die Sonne wieder aufgeht, wir haben uns nur daran gewöhnt, dass es sehr wahr- scheinlich ist, aber es könnte auch ganz anders kommen. In gewisser Weise haben wir diese unliebsame Erfahrung in den letzten Monaten gemacht, indem wir aus der selbstverstandenen Sicherheit in Freiheit unseren Gewohnheiten nachzugehen herausgerissen wurden. In ruhigen Zeiten sagt sich das Wort Jesu „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich“ gelassen, aber in der Krise? „Der Mensch denkt und Gott lenkt“, sagt ein altes Sprichwort. Es kommt eben vor, dass etwas anders kommt, als man denkt und sich wünscht. Wir haben es in diesen Wochen und Monaten erlebt. Uns führt diese Krise genau das real vor Augen, und wir haben die Freiheit, unsere selbst- gebastelte Sicherheit, die nur allzu oft ohne Gott auskommt, zu überdenken. MJP
Le i tart XXX i kel September - November 2020 2 Interview mit KK „Ein rigkeiten sind und ich nicht weiß, wie ich helfen soll. Pfarrer Dr. Markus Plöbst: Wo liegt für Dich der Unterschied zwi- schen Willkür und Freiheit? Im Freien, unter dem Baum im Pfarrergarten, unterhalten sich Stadt- HR Mag. Michael Tiefengruber: pfarrer und Brücke-Herausgeber Markus Plöbst (l.) und der Protokoll- Ich greife einen der vielen Bedeu- chef des Landes Steiermark Michael Tiefengruber (r.). tungszusammenhänge der Begriff- lichkeiten heraus. Willkür im neutra- Pfarrer Dr. Markus Plöbst: ne Auseinandersetzung mit dem The- len Sinne impliziert im allgemeinen Sehr geehrter Herr Hofrat, Du bist in ma gibt Zeugnis einer Krisenhaftig- Verständnis die Beliebigkeit. Belie- Deiner Funktion als Protokollchef des keit der herkömmlichen Ordnungen. bigkeit wird aber sehr oft als werthaft Landes sowohl für Sicherheit als auch Im engeren Sinne zu Deiner Frage: angesehen, weil sie semantisch mit für die nötige Freiheit bei verschie- Ich versuche bei Veranstaltungen in Pluralismus verwechselt wird. Der densten Veranstaltungen verantwort- meinem Wirkungsbereich den Akteu- Pluralismus von Meinungen ist ein lich. Wann handelst Du selbst arbiträr ren und Repräsentanten, die offizielle Gut im allgemeinen Sinne der Frei- bzw. willkürlich? Repräsentations-Anlässe des Landes heit. Denn der Wettbewerb der Ideen besuchen oder gestalten, Sicherheit mit Bewährungsanspruch führt zu ei- HR Mag. Michael Tiefengruber: zu geben, dass die öffentliche Institu- ner Annäherung an die „Wahrheit“. Monsignore, lieber Markus! Ich freue tion, die sie vertreten, ihrer Bedeu- Die Beliebigkeit von Ideen, bspw. zu mich, dass sich nach vielen und erfül- tung gemäß abgebildet wird. Auf die Lösungsansätzen für ein Problem, im- lenden Gesprächen, bei denen wir nie- covid-bedingten Umstände angespro- pliziert aber keine Lösungskompetenz mals wirklich versucht haben, die Ge- chen gelten für unsere Veranstaltun- bzw. einen solchen Anspruch. FREI- bäude der Philosophie zu renovieren, gen bis auf weiteres die verordneten HEIT impliziert die im Rahmen ge- aber vielleicht an der einen oder ande- Vorschriften, die wir penibel (über-) währte Wahlmöglichkeit im Sinne der ren Fassade gekratzt haben, nun beim erfüllen. Grundsätzlich haben wir Wahl ZU einem übergeordneten Ziel letzten Zusammentreffen ein Diskurs Freiheitsgrade im Gestalten der Rah- (vielleicht der Annäherung an die über sehr gegenwärtige und gesell- menbedingungen, die ästhetischen „Wahrheit“). Somit bedeutet Willkür schaftsrelevante Fragen entstanden Fragen im weiteren Sinne betreffend. im Sinne von Beliebigkeit Stillstand ist. Über die (vorderhand) komple- Für Arbitrarität ist vom Ablauf her und Freiheit zu einem pluralistischen mentären Begrifflichkeiten Freiheit wenig Spielraum und soll es ja auch Ansatz einen Fortschritt. und Sicherheit, die uns seit einem nicht geben; sie ginge auf Kosten der halben Jahr und seinerzeit quasi aus „zeremoniellen Sicherheit“, die die po- Pfarrer Dr. Markus Plöbst: heiterem Himmel mit brennender Ak- litischen Akteure in der Repräsentati- Was machst Du in einer Situation der tualität und mit besonderem Fokus on haben müssen. Persönlich bin ich, Unsicherheit? beschäftigen. Die breite anlassbezoge- weil Du mich fragst, als sehr entschei- dungsfreudiger Mensch öfter (im HR Mag. Michael Tiefengruber: Nachhinein) willkürlich, als mir lieb Kurz nachdenken. Meistens nicht zu Zur Person ist... lange, denn die Geduld ist verschwis- tert mit der Bequemlichkeit, wie ich Michael Tiefengruber leitet seit 2004 Pfarrer Dr. Markus Plöbst: einmal gelesen habe, aber nicht mehr das Veranstaltungs- und Repräsenta- Wann fühlst Du Dich unfrei? weiß, wer das gesagt hat. tionswesen beim Amt der Steiermär- kischen Landesregierung. Er ist HTL- HR Mag. Michael Tiefengruber: Pfarrer Dr. Markus Plöbst: Elektrotechniker und hat nach Wirt- Wenn Menschen, denen es an (empa- In welchem Verhältnis steht Freiheit schafts- und Geschichte-Studien das thischer) Vernunft und dem bewuss- zur Verantwortung? Studienfach Philosophie abgeschlos- ten Willen, im Sinne übergeordneter sen. Nach Stationen im In- und Aus- Interessen zu priorisieren mangelt, HR Mag. Michael Tiefengruber: land ab 2001 Referent bei Frau Lan- Entscheidungen blockieren und Ver- Das kann (und will) ich nicht beant- deshauptmann Waltraud Klasnic. Mi- antwortungen ignorieren. Und auch worten, ohne mehr oder weniger zu chael Tiefengruber ist verheiratet und dann, wenn Menschen, die mir nah sagen, was unzählige Beschlagenere hat zwei Söhne. am Herzen verortet sind, in Schwie- mit unterschiedlichen Anreicherun-
3 September - November 2020 Le i tart XXX i kel Hofrat Mag. Michael Tiefengruber Schein Gespräch wir sind“ gen und Weglassungen dazu sagen der Paralyse nach dem Lockdown ers- oder gesagt haben, mit Gedankenge- te Stimmen sich kritisch mit den Ent- bäuden, Ideologien und Weltanschau- scheidungen der Bundesregierung ungen dahinter, die so vielfältig und auseinandergesetzt haben. Da stand unterschiedlich sind. Ich kann für zu lesen, dass sich die Regierung Mit- mich sagen, dass ich die Übernahme te März verhalten hätte wie eine ori- Geleitwort des Stadtpfarrers von Verantwortung nicht scheue, weil entierungslose Wanderer-Gruppe am Liebe Leserin! Lieber Leser! ich für meine vielleicht negativen Fol- Hochschwab bei schlagartigem gen meines Handelns einstehen müss- Schlechtwetter- und Nebeleinbruch, Die Coronakrise hat in den letzten Mo- te. Das ist ein kalkuliertes Risiko. Ich die sich instinktiv für einen Weg ent- sehe Verantwortungsübernahme viel- schieden hat und schließlich relativ naten so einiges in unserem kirchli- mehr als befriedigende und befreien- unversehrt den Abstieg geschafft hat. chen Alltagsleben durcheinanderge- de Chance in meinem Selbstverständ- Da muss man beipflichten. Franz wirbelt. Feierlichkeiten und Veran- nis, höhere Freiheitsgrade zu errei- Grillparzer hat gesagt: „Es muss was staltungen mussten abgesagt, chen. Verantwortung zu übernehmen geschehen, aber es darf nichts passie- heißt für mich, seinen unbedingten ren.“ Diese saturierte Mentalität spie- verschoben oder unter sich regelmäßig persönlichen Beitrag dazu zu leisten, gelt sehr schön das individuelle Span- verändernden Vorgaben in einge- nicht unter seinen Möglichkeiten zu nungsfeld der Interessen der verschie- schränkter Form durchgeführt wer- bleiben. Und da ich dazu eine Wahl denen Akteure zwischen Freiheit und den. Bautätigkeiten wurden eingestellt habe im Sinne eines oben genannten, Sicherheit im jetzigen Diskurs wider. für andere und mich erstrebenswer- und verzögern sich vermutlich noch ten und argumentierbaren Ziels, be- Pfarrer Dr. Markus Plöbst: länger. Neue Möglichkeiten in der Ver- deutet dies für mich Freiheit. Soviel Wie viel Freiheit braucht die Gesell- kündigung, der Pastoral, der Sakra- zum Verhältnis dieser Begrifflichkei- schaft? menten-Spendung oder auch der Kom- ten für mich. HR Mag. Michael Tiefengruber: munikation wurden gesucht und auch Pfarrer Dr. Markus Plöbst: Sie braucht auf jeden Fall so viel Re- gefunden, dennoch machte sich Unsi- Nicht erst in der Corona-Krise gibt es gulativ, dass neben den Intoleranten cherheit breit und der Widerstand im Sinne der Sicherheit eine Diskussi- auch diejenigen mit Genieverdacht wuchs. Wir wissen ganz einfach nicht, on über die Palette von Vorgaben und gegen sich selbst sich nicht schran- Vorschriften und zugleich den Ruf kenlos entfalten können zu Lasten der was in den nächsten Monaten an Vor- nach Freiheit. Schon beim Forum Alp- weniger Privilegierten. Nicolas G. Da- schriften und „Empfehlungen“ auf uns bach 2019 lautete das Generalthema villa, ein kolumbianischer Literat, hat zukommt. Wir planen, aber ob die Pla- "Freiheit und Sicherheit". Haben es gesagt, dass „Die Idee der "freien Ent- nungen auch umgesetzt werden kön- nicht viele Menschen aufgegeben, ein faltung der Persönlichkeit" ausge- angemessenes Gleichgewicht zwischen zeichnet scheint, solange man nicht nen, ist mehr als fraglich. Spekulatio- Freiheit und Sicherheit zu finden? auf Individuen gestoßen ist, deren nen, ja sogar Verschwörungstheorien, Persönlichkeit sich völlig frei entfaltet aber auch Gleichgültigkeit und Resig- HR Mag. Michael Tiefengruber: hat“. Ich möchte nicht schulmeistern. nation nehmen immer größeren Raum Für mich schwierig zu beantworten. Aber ich kenne einige Menschen, von Zumal ich im öffentlichen Dienst tätig denen man erwarten kann, dass sie ein. Und trotzdem wollen wir nicht und somit vorbelastet bin, weil ich wissen, von welch ungeheurem Wohl- einfach die Hände in den Schoß legen mich mit Zielen und Ethos der Ver- stand, welch hohen Freiheitsgraden und jammern, sondern im Rahmen waltung identifiziere. Ich habe in der und welch großer sozialer und der Möglichkeit das Beste daraus ma- Kleinen Zeitung im April einen Leit- allgemeiner Sicherheit unsere artikel gelesen, zu einer Zeit, wo nach Fortsetzung auf der nächsten Seite chen. Das verlangt natürlich auch ein gerüttelt Maß an Spontanität und Fle- Zum Titelbild dieser Ausgabe xibilität. Diese Freiheit sollte uns nie- Der historische „Herrgottswinkel“, aufgenommen im Freilicht- mand nehmen können, denn zu Tode museum Stübing, symbolisiert die Sicherheit durch die vergitter- gefürchtet ist auch gestorben. ten, kleinen Fenster und die Freiheit des Glaubens und des Den- kens durch die christlichen Symbole. Foto: Karl-Heinz Schein Meint Ihr Stadtpfarrer Dr. Markus J. Plöbst
stadtXXX ki rche September - November 2020 4 Fortsetzung von Seite 3 höchsten Maximen der Aufklärung, Konsequenz „Sicherheit“ im Jenseits. persönlichen und sozialen Lebenswel- die sich auch in Revolution und Ableh- Mir geht es wie vorher, was soll ich ten getragen sind. Auch wenn dies re- nung der Religion zeigten. Zugleich zur Aufklärung sagen, was (vielleicht lativ ist, so ist es nicht verboten, darü- suchten Menschen im Staat (Thomas nicht von allen) nicht schon gesagt ber auch einen Vergleich mit vergan- Hobbes) und in Gott (Sören Kierkeg- wurde. Meine affirmative Haltung genen Zeiten und Generationen aard) die Garanten der Sicherheit, da dazu ist, dass die Aufklärung und die anzustellen und dann zufriedener zu ja sonst der Mensch dem Menschen ein Moderne mit ihren zentralen Ergeb- sein. Wenn ich das tue, kann man sich Wolf sei. Was ist die Grundlage Deiner nissen, allen voran dem Humanismus ein bisschen weniger unfrei fühlen. Geisteshaltung? und dem uneingeschränkten An- spruch der Menschenwürde und der Pfarrer Dr. Markus Plöbst: HR Mag. Michael Tiefengruber: Menschenrechte, der konsequenten Bist Du abgeklärt? Vom Staat erwarten wir Sicherheit im Fortentwicklung unseres christlich/ Diesseits. Mehr in disruptiven Zeiten, jüdischen Erbes und seines Werteka- HR Mag. Michael Tiefengruber: in denen Strukturen Krisenhaftes an- nons entsprechen. Und das kann jetzt Mehr oder weniger, vielleicht wie je- haftet. Die Wölfe, auch die Hobb´schen, jeder selber fertigdenken. der andere auch, der vermutlich seine wie in den letzten Tagen in Graz er- sportlichen Höchstleistungen hinter schreckend zu realisieren war, kehren Pfarrer Dr. Markus Plöbst: sich hat und dessen Kinder sich der vereinzelt zwar und langsam in unse- Danke für das Gespräch. Es gibt viel Pubertät erst annähern. ren Lebensraum zurück. Spielraum zum Nach-Denken. Von Gott erwarten wir, zumindest als Pfarrer Dr. Markus Plöbst: gläubiger Mensch, wie ich es bin, ohne Freiheit und Vernunft waren die jetzt ironisch sein zu wollen, in letzter Danke für die großzügigen Spenden für die ! In der letzten Ausgabe haben wir Sie schienen ist, nicht mit den „Brücke- äußerst viele Menschen zu groß- um eine Spende für unser Pfarrblatt Boten“ ausgetragen werden, da zur zügigen Spenden veranlasst. Die- gebeten, weil gerade durch die Coro- damaligen Zeit eine Ausgangssperre se helfen uns wirklich sehr! Ein na-Krise bedeutende Mehraufwen- kommuniziert worden war. Die Aus- herzliches „Vergelt‘s Gott“ und dungen entstanden sind. So konnte tragung durch Firmen hat natürlich Danke an alle Spender! beispielsweise die Ausgabe 2, die im erhebliche Mehrkosten verursacht. Spendenkonto: AT18 2081 5000 0443 März während des „Lock-Downs“ er- Unser Spendenaufruf hat diesmal 3488 bei der Sparkasse Leoben. Öffentlicher N o t a r Mag. Theo Größing und Partner Mag. Theodor G r ö ß i n g ö f f . N o t a r M e d i a t o r Mag. Friedrich K a h l e n Notar-Partner Mag. Theresa Taumberger Notarsubstitutin Anzeige www.notar-groessing.at
5 September - November 2020 stadtXXX ki rche Pfarre Göß-Mariazell: Männer-Wallfahrt 2020 Oder „Mit Schirm, Charme und Stein auf dem Weg nach Mariazell“ Nachdem vergangenes Jahr die Da- men von Leoben nach Mariazell gepil- gert sind, taten dies heuer nun die Herren. Bei strömendem Regen ver- abschiedete Pfr. Martin am Präbichl die elf Wackeren und gab ihnen neben Gottes Segen auch einen Stein aus der Gösser Krypta mit auf die Reise. Der Regen ließ bald nach, allerdings eben- so die Haltbarkeit einer Bergschuh- sohle. Zuerst wurde ihr mit Klebstoff und Klebeband zu Leibe gerückt, Kastner (3) schlussendlich blieb dann aber doch nur der Umstieg von Bergschuh auf Sandale. Über Leobner Hütte, Neu- Bei „perfektem Regenwetter“ starteten die Herren aus der Pfarre Göß waldeggsattel und Hörndl-Alm ging ihre Wallfahrt auf der Passhöhe des Präbichl... es in sechs Stunden zur Sonnschien- Hütte, wo die erste Nacht verbracht wurde. Der zweite Tag hatte es dann in sich! Über Häuselalm und Häuseltrog ging es auf den Hochschwab. Hier zeigte sich, wie unerbittlich das Wetter in den Bergen sein kann: Regen, Sicht- weiten um die fünf Meter, gefühlte Windgeschwindigkeiten wie auf Auto- bahnen (Wanderstöcke lagen waag- recht in der Luft), und eine Lufttem- peratur von ca. 5°C brachten die Teil- nehmer unterschiedlich nahe an ihre jeweiligen Belastungsgrenzen. Selbst das Erstellen von Selfies mit dem Gip- ... und kamen bei Sonnenschein in Mariazell an. felkreuz am Hochschwab geriet ob der Windböen zum Lotteriespiel. Nach ei- ner Stärkung (ernährungstechnisch wie auch geistig) im Schiestl-Haus ging es dann bei schönstem Wetter über den Graf Meran-Steig bergab Richtung Voisthaler Hütte. Am Wegesrand schulten zig Steinböcke die Wallfahrer in Gelassenheit. Nach einer gemeinsamen Stärkung ging es dann die letzte Teilstrecke talaus- wärts Richtung Seeberghof in Seewie- Sebanz sen, wo sich nach ca. 11 Stunden Marsch, 1000 Höhenmetern bergauf Mariazeller Wallfahrtsstein 2020 Beeindruckende Naturerlebnisse und 1600 Höhenmetern bergab, alle aus der Krypta der Stiftskiche Göß für die Wallfahrer im Gebirge ein ausgezeichnetes Abendessen schmecken ließen. Familien und Freunden einen sehr l Ein Alpenvereinsschirm ist ein All- Am dritten Tag ging es dann über den bewegenden Abschlussgottesdienst heilmittel! Seeberg langsam und stetig unserem mit Pfarrer Martin und Kaplan Jo- l Wenn man bei Regen startet, äußeren Ziel entgegen – Mariazell – seph feiern. kommt man bei Regen an! mal diskutierend, mal schweigend, l Einen alten Stein könnte man für mal betend, mal singend, mal einfach Am Ende seien mir noch ein paar An- viele Dinge verwenden! gehend und die inneren Ziele jedes merkungen gestattet: l Bergab-Gehen kann auch anstren- Teilnehmers immer im Herzen tra- l Gute Hirten sind Gold wert und je- gend werden! gend. In der Basilika angelangt konn- der kann einer sein! l Ein Magnesium in Ehren kann nie- ten wir dann voller Freude und mit l Gemeinsam ist man stärker als al- mand verwehren! großer Dankbarkeit gemeinsam mit leine! Auf ein Neues! Gebhard Kastner
stadtXXX ki rche September - November 2020 6 Donawitzer Fußwallfahrt nach Mariazell Ein erlebter Bericht Als wir uns am frühen Morgen des 14. August vor der Kirche in Donawitz trafen, um auf Wallfahrt zu gehen,war die Freude der 19 Teilnehmer groß. Wussten wir doch wegen der Corona Pandemie lange nicht, ob es möglich sein würde, als Gruppe gemeinsam diese Herausforderung zu wagen. Abstand halten! Mund – Nasenschutz verwenden! Hände waschen! Wie hat- ten wir alle dies längst verinnerlicht! KK Also verzichteten wir bei der Begrü- ßung auf Umarmungen, was uns nicht Die Wallfahrer aus Leoben unterwegs nach Mariazell leicht fiel, waren wir doch im Lauf der vergangenen Jahre zu guten Freun- Gestärkt gingen wir weiter in Rich- wieder auf den Weg gemacht und für den geworden...... tung Niederalpl, den Zielort des ers- uns eine Labestation vorbereitet. So Der Bus stand bereit, die Rucksäcke ten Tages. viele Köstlichkeiten gab es da! Ge- wurden verladen und nach einem ge- Unterwegs gab es noch auf einer klei- tränke, selbst gebackene Weckerl, meinsamen Vater unser nahmen wir, nen Almhütte eine kurze Einkehr auf Wurst, Käse, Eier, Gurkerl, Kren, jeder mit einer Gesichtsmaske ge- ein Getränk. Kaffee, Süßigkeiten und, und, und..... schützt, unsere Plätze ein. Als wir am späten Nachmittag im Wie kann man nur so freundlich, Die Wettervorhersage hatte für den Holzbox Hotel am Niederalpl anka- selbstlos und so voll Liebe sein! Herz- Freitag, unseren ersten Tag, nichts men, waren wir froh, den Rucksack lichen Dank, Ihr Lieben! Gutes vermeldet. Regen, Gewitter, ja abzulegen und uns vom freundlichs- 2 Stunden Gehzeit lagen noch vor uns. auch Unwetter waren angesagt. ten Personal, das man sich nur vor- Der Regen hatte schon vor unserer Los ging es nach Mitterdorf im Mürz- stellen kann, verwöhnen zu lassen. Labestation aufgehört, und so wurden tal und dann weiter in die Veitsch,wo Sich hinzusetzen, einander mit einem wir nach und nach trocken, als wir am Brunnalm Parkplatz unsere Fuß- kühlen Getränk zuzuprosten, Pilger- uns den Kreuzberg Sattel hinauf nach wallfahrt zur Magna Mater Austriae herz, was willst Du noch mehr? Mariazell plagten. in Mariazell beginnen sollte. Nach dem Duschen trafen wir uns im Nachdem auf der Anhöhe jeder durch Es war nebelig, angenehm kühl und Gastraum und genossen das köstliche das „Luckerte Kreuz“ durchgegangen es regnete nicht, worüber wir recht Abendessen und das eine oder andere war und sich dabei vielleicht etwas froh waren, als wir mit unseren ge- Gläschen. gewünscht hat (angeblich soll dieser schulterten Rucksäcken die erste Fröhlich plaudernd ließen wir den Wunsch in Erfüllung gehen), sahen Etappe unseres Pilgerweges in An- Tag ausklingen. wir bald die Türme der Basilika. Er- griff nahmen. Draußen schüttete es nun in Strömen. griffen und voll Dankbarkeit näher- Auf einem recht guten Schotterweg Das störte uns nicht. Bis zum Auf- ten wir uns dem Ziel unserer heurigen ging es bergauf, bis wir zur Abzwei- bruch am Morgen würde der Regen Wallfahrt, wo uns Herr Mag. Martin gung Rotsohlalm kamen, zu einem wohl vorbei sein, dachten wir halt..... Waltersdorfer erwartete. Weg, der unsere ganze Aufmerksam- Die meisten haben nach dem langen Er zelebrierte mit uns und vielen an- keit erforderte. Die Regenfälle der Fußmarsch gut geschlafen. Nach ei- deren Kirchenbesuchern einen wun- letzten Tage hatten weite Strecken in nem guten, reichlichen Frühstück derschönen Gottesdienst. Sumpf verwandelt. Nicht auszurut- und einer Andacht auf der Terrasse Unser lieber Wolfgang überreichte je- schen war eine Kunst, und der eine brachen wir auf. Doch halt! Der Him- dem von uns einen Pilgerpass. Dank- oder andere Sturz, Gott sei Dank ohne mel hatte seine Schleusen plötzlich bar sind wir, dass wir wieder zwei Verletzungsfolgen, ließ sich manch- wieder geöffnet und es schüttete. sehr bereichernde, wenn auch an- mal nicht vermeiden. Die Pelerinen wurden umgehängt und strengende Tage erleben durften. Un- Bevor wir zur Rotsohlalm kamen, wo bald schon waren wir auch in ganz gu- sere jüngste Teilnehmerin ist erst 13 wir zum Jausnen einkehrten, hielten ten Goretex Schuhen pitschnass. Jahre alt. So tapfer, liebe Theresa! wir bei einer schönen Kapelle eine An- Die wunderschöne Almenlandschaft Wieder sind wir bei so manch gutem dacht. Eine Kerze wurde angezündet ließ sich nur erahnen. Sumpf und Gespräch, beim gemeinsamen Inne- und wir dachten an Menschen, die Wasser, wohin man schaute und stieg! halten und Beten nicht nur einander, nicht mitgehen konnten, und an deren Der steile Abstieg ins Tal erforderte uns selbst, sondern auch dem Herr- Anliegen. sehr viel Achtsamkeit. gott ein gutes Stück näher gekommen. Auf der Rotsohlalm genossen wir Ge- Zu unserem Trost wussten wir, was Nicht genug danken können wir unse- tränke, Kuchen und Kaffee, und wir uns erwartet, wenn wir unten in rer lieben Resi Rosenthaler, die diese waren froh, uns auf der Terrasse die- Schöneben ankommen: Marina, Rena- Wallfahrt für uns ermöglicht, vorbe- ser so liebevoll dekorierten Alm aus- te und Wolfgang von der Pfarre Dona- reitet und bestens organisiert hat. rasten zu können. witz hatten sich auch in diesem Jahr Danke! Brigitte Mayer
7 September - November 2020 stadtXXX ki rche Orgelkonzert eröffnete Kulturherbst Peter Heinrich war der erste Musiker der heurigen Orgelkonzert-Reihe in St. Xaver und Göß Die Eröffnung des „Leobener Kultur- herbstes“ war am 1. September das Orgelkonzert von Peter Heinrich, das gemeinsam von der Stadtpfarre St. Xaver und der Stadtgemeinde Leoben durchgeführt wird. Peter Heinrich, Jahrgang 1988, ist Doktor der technischen Wissenschaf- ten und studierter Bauingenieur, ar- beitet im elterlichen Baubetrieb in Fürstenfeld und studiert „nebenbei“ Kirchenmusik an der Kunstuniversi- tät Graz. Den beiden Orgeln der Stadtpfarrkirche, der „großen“ Empo- renorgel und der „kleineren“ Choror- Pongratz gel entlockte Peter Heinrich hochka- rätige Töne, indem er anspruchsvolle Stücke von Bach, Mozart, Eberlin und Stadtpfarrer Markus Plöbst, Gast-Organist Peter Heinrich, Stadtpfarr- Vierne spielte. Beide Orgeln der organist Martin Österreicher und Kulturreferent Johannes Gsaxner Stadtpfarrkirche, errichtet 2006 bzw. (v.l.) vor der Chororgel der Stadtpfarrkirche 2010, sind hochqualitative Instru- mente, die sich auch für anspruchs- und der Leobener Kulturreferent Jo- organisiert. Dank seiner Kontakte volle Stücke und Konzerte eignen. hannes Gsaxner, die ebenfalls den Or- und seiner Begeisterung für Kirchen- Das Publikum, das wegen der „Coro- gelklängen lauschten, dankten Peter musik konnten viele bekannte Orga- na-Maßnahmen“ schon länger auf Heinrich für das hochkarätige Kon- nisten nach Leoben geholt werden. Konzertveranstaltungen verzichten zert. Ein großer Dank wurde auch In diesem Sommer/Herbst sind noch musste, zeigte sich sehr begeistert, Stadtpfarrorganist Martin Österrei- zwei weitere Konzerte geplant. High- was sich in „standing ovationes“ aus- cher ausgesprochen, der seit fast 10 light ist der „Orgeltag“ in Leoben im drückte. Stadtpfarrer Markus Plöbst Jahren den Leobener Orgelsommer Oktober (Termine auf Seiten 12-13). Aus dem Archiv: „Brücke“ vor 40 Jahren... Die Tatsache, dass wegen „Corona“ weniger Veranstaltungen stattfinden können, über die die „Brücke“ berichtet, gibt uns die Möglichkeit für einen Blick ins Archiv: Vor 40 Jahren, im Herbst 1980, berichtete die „Brücke“ über den Abschied von Pfarrer Georg Stoff (Hinterberg), Schwester Anni (Lerchenfeld) und Josef Peer (Betriebsseel- sorge Donawitz), die allesamt andere Posten erhielten (kleines Bild). Außerdem berichtete das Pfarrblatt über die Eröffnung der neuen Stadtdurchfahrt mit der neuen Murbrücke als zentralem Element und veröffentlichte auch das Gebet, das Dechant Karl Gölles anlässlich der Einweihung gesprochen hatte (großes Bild). Es war ein gleichsam symbolträchtiger Akt: Das Pfarrblatt „Brücke“ berichtete über die Eröff- nung einer echten „Brücke“; die neue Stadtdurchfahrt ist bis heute geprägt von den vier Kirchen, die direkt an ihr liegen: Lerchenfeld, St. Jakob, Klosterkirche St. Alfons und Waasen. Gemeinsam mit der Kirche Donawitz, die auch auf dieser Sichtachse liegt, bilden sie die „Leobener Kirchenstraße“. Archiv Brücke (2)
stadtXXX ki rche September - November 2020 8 Lisa Sanierung der Pfarrkirche Ein zukunftsweisendes Projekt Ein Bericht über die laufenden und geplanten der Caritas In der letzten Ausgabe der Brücke er- zählten zwei Mitarbeiterinnen der Caritas, beheimatet im Haus der Kir- che (neu renovierter, „alter“ Pfarrhof in Waasen), über ihre Aufgaben und Möglichkeiten, Menschen in Bezug auf Existenzsicherung und Woh- nungssicherung zu unterstützen, und stellten in diesem Zusammenhang das Caritas-Projekt LISA vor. „Schon jetzt erreichen wir gemeinsam mit vielen engagierten Mitarbeitern in den Pfarren eine beachtliche An- zahl von Menschen“, so Frau Kostan- jevec, eine der Verantwortlichen für Plöbst das Projekt LISA. Ungewohnter Anblick: Die Kirche Leoben-Donawitz im ausgeräumten Wer oder was ist LISA? Zustand. Die Innenrestaurierung kann beginnen. LISA steht für die Heilige Elisabeth, Schutzpatronin der Caritas. Mit LISA Die Renovierung und Sanierung unse- meinde Leoben gereinigt, wenn erfor- ist ab Herbst 2020 ein großer Schritt rer Pfarrkirche in Donawitz hat wie- derlich, abgeschliffen und neu einge- in die Regionen geplant, gemeinsam der richtig Fahrt aufgenommen und lassen. Unser Dank gilt an dieser an der Armutsbekämpfung zu arbei- die Arbeiten laufen aktuell wieder auf Stelle auch unserem Bürgermeister ten - ein Netzwerk gestaltet von Cari- Hochtouren. Nach jahrelangen, teil- Kurt Wallner, der trotz der für die tas und Kirche soll für die Menschen weise kontroversen, aber immer kons- Kommunen aktuell schwierigen Zeit spürbar gemacht werden. Gerade in truktiven Planungen und Verhand- immer ein Ohr für die Anliegen der Zeiten wie diesen sind die Anliegen lungen mit diversen staatlichen und Kirche hat und uns, soweit es ihm des Projektes LISA aktueller als je zu- kirchlichen Stellen wie z.B. Denkmal- möglich ist, unterstützt. Die Mari- vor. schutz oder diözesaner Kunstkommis- enstatue bekommt einen besonderen sion konnte das Projekt „Sanierung Platz. Es wird ein neuer Marienaltar Frau Cornelia Schober, Assistenz Be- der Pfarrkirche Donawitz“ mit der Sa- mit einer kleinen „Kerzengrotte“ im ratung und Existenzsicherung (exis- nierung des Kirchenschiffes nun end- Eingangsbereich errichtet. Ein we- tensicherung@caritas-steiermark.at): lich in die nächste Phase gehen. Dazu sentlicher Beitrag zur Inklusion ist „Wir kommen mit unserem Bera- darf ich an dieser Stelle über einige die Errichtung eines barrierefreien tungsangebot näher an die Menschen Details der geplanten Arbeiten infor- Zuganges. Dazu wird die bereits in vor Ort. Dabei werden ehrenamtliche mieren. Der Boden der Kirche war be- der ursprünglichen Planung der Kir- Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen reits rissig und viele Bereiche ausge- che vorgesehene und aktuell zuge- von den Kollegen und Kolleginnen aus brochen. Daher werden die in den mauerte ostseitige Tür zur Kirche ge- der Beratungs- und Existensicherung 50er-Jahren für den Boden verwende- öffnet. Das dort befindliche Bleiglas- geschult. Diese Zusammenarbeit von ten Hartlinolplatten mit Naturstein- bild des heiligen Eligius muss dazu Pfarren, Seelsorgeräumen und Cari- platten höherer Qualität ersetzt. Der versetzt werden und bekommt einen tas ist für den Regionalisierungsge- bestehende Terazzoboden im Bereich würdigen Platz an der Fensterfront danken zentral.“ des Altarraumes wird geschliffen bzw. des Vorraumes zur Sakristei. Das in fachmännisch gereinigt. Die bereits seinen Dimensionen etwas überpro- Der Pfarrgemeinderat der Pfarre seit längerem am Ende ihrer Funkti- portionierte Weihwasserbecken beim Waasen wünscht diesem Vorhaben onsperiode angelangte und nur mehr Eingang in die Kirche wird zukünftig viel Erfolg, möge möglichst vielen teilweise funktionierende Bankhei- als Taufbecken genutzt und nach Menschen in ihrer Not geholfen wer- zung wird durch eine moderne Infra- links vorne versetzt. Zwei neue Weih- den. rotlösung ersetzt, die den Kirchenbe- wasserbecken werden errichtet. Das Burgi Haid-Stockreiter suchern nicht nur mehr Komfort bie- wohl größte Teilprojekt in diesem Ge- tet, sondern sich auch durch hohe samtkonzert ist die komplette Neuge- Energieeffizienz auszeichnet. Somit staltung des Altarraumes. Kernstück wird im Zuge dieser Sanierung auch ist der durch den bekannten Künstler ein Beitrag zur Verbesserung der Ferdinand Böhme gestaltete Volksal- CO2-Bilanz und damit zum Umwelt- tar, der aus einem einzigen Marmor- schutz geleistet. Die Bänke selbst block mit etwa 2m³ Volumen gefertigt werden von Tischlern der Stadtge- wird. Dieser neue Volksaltar wird sich
9 September - November 2020 stadtXXX ki rche Donawitz voll angelaufen Arbeiten zur Renovierung der Kirche St. Josef Schein Koller Künstler Ferdinand Böhme (r.) beim „Fachsimpeln“ mit Stadtpfarrer Der Turm der Kirche sowie die Un- Markus Plöbst terkirche sind bereits saniert. perfekt in das bestehende Ensemble zen, die derzeit den Blick auf die Kir- ment des christlichen Glaubens in Do- von Hochaltar und Sakramentsaltar che versperren, sollen entfernt wer- nawitz ein Anliegen ist. Daher darf einfügen. Erst wenn dieser Altar in den. Der Garten soll von allen ich Sie alle, die bereits Mitglieder im der Kirche eingebracht ist, können die Bewohnern frei genutzt werden kön- Verein zur Erhaltung der Pfarrkirche Arbeiten zur Sanierung des Bodens nen. Der Kindergarten und das neben Donawitz sind, bitten, uns weiterhin und die weitere Gestaltung des Altar- der Kirche befindliche Café werden in mit Ihren Spenden zu unterstützen. raums in Angriff genommen werden. das Gesamtkonzept eingebunden. Wir Wenn Sie unseren Verein noch nicht Wir bitten um Verständnis, dass in wünschen uns, dass die Kirche und unterstützen, dann lade ich Sie herz- dieser Zeit aus Sicherheitsgründen der Vorplatz quasi der „Hauptplatz lich dazu ein. Mit einem Beitrag von € die Kirche prinzipiell für Messen und von Donawitz“ werden. Für diese Plä- 12,- pro Jahr und einer darüber hin- Besucher gesperrt bleiben muss. Inte- ne hat die Stadtgemeinde Leoben be- aus gehenden Spende können auch ressierte können jedoch gerne im Zuge reits im Herbst ihre Unterstützung Sie einen Beitrag dazu leisten, dass der Arbeiten einen Blick in das Kir- zugesagt. Dennoch benötigen wir auch diese Visionen für Donawitz und die chenschiff werfen und sich vom Pro- weiterhin die Unterstützung all jener, gesamte Kirche von Leoben Wirklich- jektfortschritt überzeugen. Derzeit denen die Erhaltung der Kirche als keit werden. stehen alle Ampeln für den geplanten einzigartiges Baujuwel und Monu- Thomas Hatzenbichler Fertigstellungstermin zu Allerheili- gen auf „grün“, wobei bei Projekten dieser Dimension immer mit unge- planten Verzögerungen zu rechnen ist Helfen auch Sie! und diese Termine daher immer nur mit Vorsicht betrachtet werden kön- So können Sie die Renovierung unterstützen nen. Die gesamten Kosten für die ak- tuellen Arbeiten belaufen sich auf ca. Mit einer Mitgliedschaft beim „Verein zur Erhaltung der Pfarrkir- € 390.000,-. Der Verein zur Erhaltung che St. Josef zu Leoben-Donawitz“ können Sie aktiv zur Sanierung der Pfarrkirche Donawitz wird sich der Kirche Donawitz beitragen. mit einem wesentlichen Anteil an die- ser Summe beteiligen. Die nächsten beiden Bauabschnitte sind bereits in Mitgliedsbeitrag pro Jahr: 12 Euro (Spenden sind willkommen) Planung. Unser Ziel ist es dabei, die Bankverbindung: Kirche und den umliegenden Außen- IBAN: AT26 2081 5000 0489 0893 bereich als Platz für alle Bewohner BIC: STSPAT2GXXX, Steiermärkische Sparkasse und als Zentrum von Donawitz neu zu gestalten. Das Ziel ist es, einen Ort der Begegnung für alle Donawitzerin- Wollen Sie Mitglied werden? nen und Donawitzer zu schaffen. Der Wenden Sie sich an den Obmann Thomas Hatzenbichler per Mail: Vorplatz der Kirche soll dazu einla- thomas.hatzenbichler@gmail.com oder telefonisch an das Pfarramt Do- dend und offener gestaltet, die Pflan- nawitz: 03842 246010
stadtXXX ki rche September - November 2020 10 Firmungen in der Stadtkirche Leoben: Zehn Firmungen statt bisher drei wurden heuer in kleinen Freisinger Göß Göß Freisinger Freisinger Göß Lerchenfeld Pressberger Wegen der Corona-Maßnahmen konn- allen Pfarren unserer Stadtkirche lobt, wobei vor allem der persönliche- ten die Firmungen in den Pfarren der Stadtpfarrer Markus Plöbst bzw. ein- re Charakter der Feier, weniger Stadtkirche Leoben nicht wie gewohnt mal Pfarrer Martin Waltersdorfer (in Stress, weniger Gedränge in der Kir- stattfinden. Stattdessen wurden die Göß). Es wurde also sprichwörtlich che und mehr Platz für die Gäste her- Jugendlichen in kleineren Gruppen, aus der Not eine Tugend gemacht: Die vorgehoben wurden. oftmals im Rahmen von regulären diesjährige Form der Heiligen Fir- Für die nächsten Jahre wird überlegt, Gottesdiensten an Sonntagen, ge- mung wurde von vielen Firmlingen diesen Ritus der Firmungen fortzuset- firmt. Als Firmspender fungierte in und anderen Mitfeiernden sehr ge- zen bzw. weiterzuentwickeln. Freisinger Niklasdorf Göß Freisinger
11 September - November 2020 stadtXXX ki rche Bekenntnis zum Glauben in komplizierter Zeit Gruppen gespendet, am 10.10. folgt die elfte Firmung St. Xaver St. Xaver Freisinger (4) St. Xaver St. Xaver Die „Brücke“ im Internet: www.stadtkirche-leoben.at Impressum SERIÖS - EINFÜHLSAM - WÜRDEVOLL BRÜCKE - Pfarrblatt der katholischen Pfarren Leoben, Proleb, Niklasdorf 24h täglich Anschrift: 8700 Leoben, Kirchplatz 1 E-Mail: redaktion.bruecke@gmx.at Herausgeber: Dr. Markus J. Plöbst Schriftleiter: Mag. Johannes Gsaxner AUFNAHMEBÜRO u. Lektor: Mag. Nina Pongratz VERABSCHIEDUNGSRAUM Titelbild: Mag. Karl-Heinz Schein Druck: Universal-Druckerei Etschmayerstraße 1 Leoben, Gösserstr. 11 8700 LEOBEN Auflage: 15.000 Stück Roswitha Kaser Für den Inhalt der Artikel sind die Autoren 03842 / 82 444 verantwortlich. Die Meinung der Autoren muss sich nicht mit der Meinung der Redak- Anzeige tion decken. www. be st attung-wol f.co m
Termine XXX September - November 2020 12 Samstag, 19. September Mittwoch, 7. Oktober 18 Uhr Orgelkonzert mit Martin Österreicher in St. Xaver 18 Uhr Semesterantrittsgottesdienst der MUL in St. Xaver Sonntag, 20. September Samstag, 10. Oktober 13 Uhr Feldmesse auf der Mugel beim Schutzhaus 10 Uhr Firmung in St. Xaver 10 Uhr und 12 Uhr Tauftermin in Waasen Samstag, 26. September 10.30 Uhr Hl. Messe im Volkshilfe Seniorenzentrum Niklasdorf Sonntag, 11. Oktober 9 Uhr Hl. Messe mit Erstkommunion in Hinterberg Sonntag, 27. September 10 Uhr Erntedankgottesdienst in Lerchenfeld 08.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Proleb 14 Uhr Erstkommunion der Volksschule Proleb in Proleb oder in 09.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Waasen St. Xaver 10.00 Uhr Erntedankgottesdienst in St. Xaver Samstag, 17. Oktober Freitag, 2. Oktober 10 Uhr Eröffnung „Tag der Orgel“ in St. Xaver (in Kooperation 18.30 Uhr Klausur des Stadtkirchenrates im Collegium Josefi- mit dem Orgelverein Prinzipal) num 17 Uhr Orgelkonzert mit Kriztina Gabor-Handl & Thomas Zala in Göß (anl. 1.000 Jahre Stift Göß) Samstag, 3. Oktober Klausurtagung der einzelnen Pfarren Sonntag, 18. Oktober 9 Uhr Hl. Messe mit Ehejubiläum in Hinterberg Sonntag, 4. Oktober 10.30 Uhr Hl. Messe mit Erstkommunion in Göß, anschl. Pfarr- 08.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Niklasdorf kaffee 09.00 Uhr Erntedankgottesdienst in Hinterberg 14 Uhr Erstkommunion in Niklasdorf 09.30 Uhr Hl. Messe, anschl. Tiersegnung in Waasen 10.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Göß Sonntag, 25. Oktober 15.00 Uhr Andacht beim Rinnerkreuz in Göß 10.30 Uhr Hl. Messe mit Erstkommunion in Göß 16.30 Uhr Anbetung in St. Xaver 19 Uhr Volksliederabend des Singkreises Niklasdorf im Pfarr- 17 Uhr Hl. Messe mit Nachprimiz von Markus Schöck saal Reise ins Heilige Land 2021 Ich möchte alle Interessierten, die schon immer einmal auf den Spuren Jesu im Heiligen Land unterwegs sein woll- ten, einladen in den Semesterferien 2021 mit der Stadtkir- che Leoben Israel zu erkunden. Unsere Reise führt von Bethlehem über den See Geneza- reth nach Jerusalem – um einigermaßen chronologisch die Orte von Jesu Leben und Wirken aufzusuchen. An beson- deren Orten möchten wir gern auch miteinander innehal- 8-tägige Pilgerreise / Semesterferien ten und Gottesdienste feiern. Ich weiß, dass es uns Corona im Moment nicht leicht macht, Reisen zu planen. Wenn Sie bei dieser Reise gern dabei sein möchten, melden Sie sich einfach an. Falls es zum Reisezeitpunkt eine Reisewarnung für Israel geben sollte (Corona, politische Situation…), wird die Reise selbstverständlich nicht durchgeführt und es entstehen Ihnen auch keine Kosten. Unser Reiseveranstalter Bib- lisch Reisen ist Spezialist für Israel und wird uns vor Ort gut begleiten bzw. wenn notwendig die Reise absagen oder vorzeitige Rückflüge organisieren. Andrea Reithofer PAUSCHALPREIS pro Person: € 1.395; Einzelzim- merzuschlag: € 425,-- pro Person Nicht inkludiert: gemeinsamer Bustransfer von Leoben zum Flughafen Wien und retour (ca. € 45 - € 70 je nach Teilnehmerzahl), weitere Mahlzeiten und Getränke, Ein- tritt in die Badeanstalt am Toten Meer ca. € 10,- sowie Detailinformationen und Folder: in den Reiseversicherung während der Reise Pfarrkanzleien und bei Pastoralassistentin Mag.a Andrea Reithofer: 0676 8742-6866 Anmeldungen: In den Pfarrkanzleien (Tel: 03842 / 432360) Mail: andrea.reithofer@graz-seckau.at und bei Pastoralassistentin Mag. Andrea Reithofer: 0676 8742-6866 Mail: andrea.reithofer@graz-seckau.at Unsere Leistungen: l Eintrittsgelder laut Programm l Linienflug mit Austrian Airlines Wien – Tel Aviv – Wien l Flughafentaxen und Sicherheitsgebühren (Stand: 6/20) l Unterkunft in Hotels der guten Mittelklasse in Doppel- l bewährte, deutschsprachige Fremdenführung zimmern mit Bad oder Dusche/WC l Quiet Vox (Audiogeräte) während der Reise l Halbpension (Frühstück und Abendessen) l Trinkgeldpauschale l Rundfahrten, Besichtigungen und Ausflüge l Stornoschutz VOR ANTRITT der Reise
13 September - November 2020 XXX Termine Samstag, 26. Oktober Sonntag, 8. November Nationalfeiertag 8.30 Uhr Festgottesdienst (Patrozinium) mit der Singgemein- Heilige Messen gemäß Wochentagsordnung schaft in Proleb 8.30 Uhr Festgottesdienst (Martinisonntag) in Niklasdorf Samstag, 31. Oktober 9 Uhr Hl. Messe mit Kerzensegnung im Sen.-Wohnhaus Roseg- Mittwoch, 11. November gerstraße 6 17 Uhr Martinsspiel in St. Xaver mit Beginn vor der VS Stadt. 10.30 Uhr Hl. Messe mit Kerzensegnung im Volkshilfe Senioren- Im Anschluss Glühwein, Kindertee und Martinsbrezen am zentrum Niklasdorf Kirchplatz 15 Uhr Totengedenken des Österreichischen Kameradschafts- bundes am Friedhof Niklasdorf Samstag, 14. November 17 Uhr Totenehrung am Zentralfriedhof Leoben 11 Uhr Tauftermin in Göß 20 Uhr Pfarrball im Pfarrsaal Niklasdorf Sonntag, 1. November Allerheiligen Sonntag, 15. November 8 Uhr Hl. Messe mit Gräbersegnung in St. Jakob Elisabethsonntag 10.30 Hl. Messe in Göß, anschl. Prozession zum Erhardifriedhof Krankensalbung bei allen Hl. Messen der Stadtkirche und Gräbersegnung 17 Uhr Hl. Messe mit Nachprimiz von Dominik Wagner in St. 13.30 Uhr Gräbersegnung in Proleb Xaver 15 Uhr Gräbersegnung am Zentralfriedhof, am Donawitzer Friedhof und am Friedhof Niklasdorf Änderungen vorbehalten! Alle Veranstaltung finden un- ter Maßgabe der jeweils gültigen „Corona-Bestimmun- Montag, 2. November gen“ statt! Allerseelen (Hl. Messe für die Verstorbenen des letzten Jahres) Wollen Sie immer auf dem Laufenden sein? Dann teilen 8 Uhr in Proleb und Niklasdorf Sie uns an leoben@graz-seckau.at Ihre E-Mail-Adresse mit 9 Uhr in der Erhardikirche und in St. Xaver und wir schicken Ihnen einen Newsletter, der die aktuel- 10 Uhr in Lerchenfeld len Neuigkeiten (Verlautbarungen, Gottesdienstordnung, 18 Uhr in Donawitz und in Waasen Sonntagsbrief, Veranstaltungen etc.) enthält. Die nächste Gottesdienstordnung & Kontakt Wochentagsordnung: erscheint am Do., 19. November 2020 Montag: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Donawitz Dienstag: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Göß Redaktions- und Anzeigenschluss: Fr., 6. November 2020 Mittwoch: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Göß (Caritas) Donnerstag: 8 Uhr Niklasdorf, 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Waasen Freitag: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Donawitz ORGE L IHS Samstag: 17.30 Uhr Waasen, 18.30 Uhr Göß Sonntagsordnung: St. Jakob 8:00 Uhr KON Z E R T E 2 02 0 Niklasdorf Proleb 8:30 Uhr 8:30 Uhr Hinterberg 9:00 Uhr Stadtpfarrkirche St. Xaver Leoben Waasen St. Xaver 9:30 Uhr 10:00 Uhr Lerchenfeld 10:00 Uhr 1. Sept. Peter HEINRICH – 18 Uhr Göß Lerchenfeld (kroat.) 10:30 Uhr 16:00 Uhr (außer am 1. Sonntag im Monat) St. Xaver 17:00 Uhr 19. Sept. Martin ÖSTERREICHER – 18 Uhr Öffnungszeiten der Pfarrkanzleien: Tag der Orgel – 10 Uhr 17. Okt. in Kooperation mit dem Orgelverein Prinzipal Gemeinsames Pfarramt der Stadtkirche Leoben Montag bis Donnerstag: 8 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr Freitag: 8 - 12 Uhr 8700 Leoben, Kirchplatz 1 Friedhofsverwaltung: Jeden Mittwoch 9-11 StiftSkirche GöSS Telefonischer Kontakt: St. Xaver, Niklasdorf, St. Jakob, KHG: Tel. 43236 Donawitz, Göß, Hinterberg, Proleb, Lerchenfeld, Waa- Kriztina GABOR-HANDL sen: Tel. 43236-30 17. Okt. & Thomas ZALA – 17 Uhr in Kooperation mit dem Orgelverein Prinzipal Verwaltung und Pastoral: anlässlich 1.000 Jahre Stift Göß Dr. Harald Rechberger, Tel.: 0676-8742 6963 PA Gernot Schönlechner, Tel.: 0676-8742 6748 PA Mag. Andrea Reithofer, Tel. 0676-8742 6866 INFORMATIONEN: Stadtpfarre St. Xaver, Kirchplatz 1, Tel.: 03842/43236 PM Florian Krizaj, Tel.: 0676-8742 3401
pfar r e XXX donaw i tz September - November 2020 14 Freiheit, Sicherheit Freiheit oder Sicherheit – Freiheit und Sicherheit Freiheit gehört zu den wichtigsten Geben wir aber nicht schon seit länge- danken her von Freiheit voll und ganz und komplexesten Begriffen der Neu- rem unsere Freiheit und Sicherheit durchdrungen. Jesus Christus selbst zeit. Sie ist neben der Gesundheit das Stück für Stück freiwillig auf? Wir ist der Grundstein der Freiheit des höchste Gut des Menschen. kennen alle die Problematik der Über- Menschen. Er lebte und lehrte sie und Alle großen Philosophen und Denker wachung durch Handys, Kameras im verurteilte falsch verstandene religiö- haben über den Begriff der Freiheit öffentlichen Raum, bargeldlose Be- se Gebote bzw. Verbote. gestritten, diskutiert und geschrie- zahlung und online-banking, soziale Ich möchte hier nur ein paar Beispiele ben. Die unterschiedlichsten Definiti- Netzwerke etc. Es ist bequem, einfach dafür anführen: onen des Freiheitsbegriffes füllen und es erleichtert selbstverständlich Bzgl. der Sabbatruhe „Sie ist für den Bände. Von der griechisch-römischen auch unseren Alltag. Man kann nur Menschen gemacht und nicht umge- Antike (Freiheit ein Privileg der Ober- hoffen, dass der Preis dafür eines Ta- kehrt“ (Markus 2,27) schicht) über Martin Luthers Denk- ges nicht zu hoch sein wird. „Wer ohne Sünde ist, der werfe den schrift (Von der Freiheit eines Chris- Wie steht es um die Freiheit in den ersten Stein“ (Joh. 8,5) tenmenschen) im ausgehenden Mit- Religionen? Wie sieht es damit im „Nicht was durch den Mund in den telalter bis hin zum Zeitalter der Christentum aus? Menschen kommt, macht unrein, son- Aufklärung, in dem der Freiheitsbe- „Der Katholik schaut grantig und darf dern was aus dem Mund heraus- griff, so wie wir ihn heute kennen, ge- nichts“ – so der Volksmund früher. kommt, macht unrein“ (M. 15,11) prägt wurde. Durch die Jahrhunderte hindurch Das Christentum steht somit letzt- Freiheit und Sicherheit sind emotio- entwickelte sich in der Kirche eine endlich gegen ideologische Enge und nale Begriffe. Keine politische, soziale Ge- und Verbotskultur, die das Leben moralisierendes Verhalten, sondern oder philosophische Bewegung kann der Gläubigen von der Wiege bis zur für Freiheit und Lebensfreude. darauf verzichten, sich zur Freiheit zu Bahre bestimmte und in ein enges Freiheit und Sicherheit sind keine bekennen. Die Tatsache, dass in Ös- Korsett zwang. Nicht immer zum Vor- Selbstläufer. Sie können nicht ange- terreich die Freiheitsrechte aller Be- teil für die Gläubigen. Erst das Zweite ordnet werden, sondern müssen für- wohner garantiert und respektiert Vatikanische Konzil machte die Tü- und miteinander gelebt werden. Tag werden, erzeugt Sicherheit und wird ren und Fenster weit auf. für Tag, heute vielleicht dringender als Selbstverständlichkeit angesehen. Das Christentum ist vom Grundge- als je. Astrid Tahedl Man braucht sich im Alltag keine gro- ßen Gedanken darüber zu machen. Seit dem Ausbruch der Covid19 Pan- demie ist vieles anders geworden. Er- Fußwallfahrt nach Mariazell lässe, Verbote und Gebote sorgen für große Unsicherheit bei der Bevölke- rung und plötzlich wird über diese Be- grifflichkeiten wieder diskutiert. Man stellt die beiden Begriffe gegeneinan- der, über- oder hintereinander, jedoch nicht mehr nebeneinander. Freiheit bedeutet kurz gesagt, dass wir aus eigenem Willen Entscheidun- gen für oder gegen etwas treffen kön- nen, dass wir frei denken, reden, schreiben und leben können. Für die Die Wallfahrer vor dem Abmarsch in der Pfarre Leoben-Donawitz... Freiheit des Einzelnen und der Allge- meinheit ist auch eine stabile öffentli- che Ordnung unumgänglich. Freiheit heißt also nicht, jeder kann machen, was er will, sondern der Begriff ver- langt Verantwortung und Mitgefühl seiner Umwelt gegenüber. Eingriffe in die Freiheitsrechte sind nur unter be- sonderen Umständen auf das notwen- digste Maß und nicht auf Dauer zu beschränken. Wer soll und muss das nun machen? KK (2) Natürlich die gewählte Regierung des Landes im Dialog mit dem Volk. An- ... und nach einer segensreichen Wallfahrt in der Basilika Mariazell ders wird es auf Dauer in einer Demo- kratie nicht funktionieren. Einen Bericht zur Fußwallfahrt nach Mariazell lesen Sie auf Seite 6.
15 September - November 2020 pfar XXX r e göss Kaltenbrunn: Gottesdienst und „Entenrennen“ Zu Mariae Himmelfahrt In der Früh fielen noch ein paar Trop- fen vom Himmel, aber danach meinte es Petrus gut mit uns. Der Gottes- dienst in Kaltenbrunn konnte im Freien stattfinden! Unser Gesang wurde vom Bläseren- semble – rund um Herrn Strauss – wunderschön umrahmt. Dafür ein großes Danke! Ebenso dankbar waren wir für die am Vortag von fleißigen Die von fleißigen Damen gefertigten Kräuterbüscherl wurden gesegnet. Händen gebundenen Kräuterbü- scherl, die am Ende des Gottesdiens- dem Programm! Und dank äußerst tes von Pfr. Martin Waltersdorfer ge- spendabler Pfarrleute hatten die Mi- segnet wurden. Apropros unser Pfar- nis gleich mehrere Enten am Start! rer: Er zeigte wiedermal, wie kreativ 10 Preise warteten auf würdige Ge- er ist! Nachdem das Mikrofon nach winner – und so war es auch! Nicht lautem Stöhnen schließlich ganz ver- nur die Jugend hatte auf die richtigen stummte, packte Pfr. Martin seine Enten gesetzt, sondern auch Erwach- Pantomime-Künste aus und versetzte sene bewiesen zum Teil den richtigen uns in Staunen! (Kleine Anmerkung Gewinner-Enten-Riecher! am Rande: Alle Minis wollen seither Gelächter gab es auf jeden Fall rund- KK (2) unbedingt ihn im Team beim Acitivi- herum – gewonnene Schokoladen ka- ty-Spielen haben!) men nicht zum Schmelzen, sondern Die Plastik-Enten lieferten sich 10 noch etwas müde Ministranten zu wurden stattdessen mit verschmitz- später ein spannendes „Wettren- Beginn wurden gegen Ende des Got- tem Lächeln großzügigst verteilt. nen“ im Kaltenbrunnerbach. tesdienstes immer munterer und auf- Und der Reingewinn? Kam natürlich geregter: Das legendäre Kaltenbrun- dem Gösser Pfarrhof zugute! Insofern: se hörte man die Enten noch quaken: ner-Entenrennen stand wieder auf Ente gut – Pfarrhof gut! (und ganz lei- gut-besser-Gösser!) Nadja Sebanz Familienferien in Mooslandl Wie bei vielen Dingen machte Corona auch bei den Som- merferien alte Pläne zunichte, dafür taten sich neue Alter- nativen auf. So auch bei den Gösser Familien, bei denen die Ferienwoche in Admont schon eine liebgewordene Traditi- on war, die heuer ausfallen musste. Kurzentschlossen wur- de nach Alternativen gesucht und diese auch gefunden: Zuerst starteten etwa 30 warm eingepackte Kinder und Erwachsene zu einer Wanderung bei der Klosterneubur- gerhütte im Lachtal. Ungefähr so stellt man sich eine Pol- expedition vor: Frostige Temperaturen und Sturm, etwa die Hälfte schaffte es bis zum Gipfel. Am Abend wurde noch ausgiebig im Pfarrhof gegrillt und geplaudert. Am Sonntag wurde ein stimmumgsvoller Familiengottesdiest gestaltet, und nach einem Pizza-Picknick im Bründlhof Spitaler brachen wir zu einer Wanderung um den Ingeringersee auf, wieder ging es wettermäßig recht freuchtfröhlich zu. Am Montag machten sich sieben Familien zu einem klei- Natur-Erlebnisse bei den Familienferien der Pf. Göß nen Camping-Urlaub am Badesse in Mooslandl auf den Weg. Beim gemeinsamen Zelten auf der Wiese kam schon gemachte Espressi vom Gaskocher her, um am dritten Tag ein wenig „Admont“-Flair auf. Vor der vertrauten Kulisse die Mannschaft fit für den Abbau der Zelte und das Zusam- des Gesäuses wurde dann nach Herzenslust geplanscht menpacken für die Rückfahrt zu machen. Gerade noch und Boot gefahren, Eis gegessen und Kaffee getrunken, ge- rechtzeitig, um vor einem Wolkenbruch noch Zelt und Ge- taucht und ins Wasser gesprungen. Einen Höhepunkt stell- päck im Auto zu verstauen. Derart erfrischt und gestärkt te der Ausflug zum Geopark Landl dar, in dem wir dem durch drei reichhaltige gemeinsame Tage kehrten wir nach Geheimnis der Steine auf die Spur kamen, die Kraushöhle Leoben zurück, bereit für ein neues, spannendes Arbeits- erforschten und auf dem Geopfad die Nothklamm durch- jahr mit bewährten Traditionen und neuen Aufbrüchen. wanderten. Bei soviel Aktivität mussten schon einige hand- Jürgen und Elisabeth Spitaler
pfa r r e hint XXX e r be rg September - November 2020 16 Umfrage: Freiheit vs. Sicherheit Karin Lerchbammer hat zum Thema dieser Ausgabe Hinterberger befragt Sicherheit und Freiheit, das sind zwei ABER: Die eigene Freiheit endet im- gehalten, und wenn man ihn einfor- Schlagwörter unserer Jetztzeit, die ei- mer dort, wo sie die Freiheit des ande- dert, wird man angepöbelt. Der Res- nander bedingen und nie ganz aus- ren Menschen berührt. Das fordert pekt vor den Mitmenschen ist groß- schließen können. Die eine kann ohne gegenseitigen Respekt. Und somit ist teils verlorengegangen. (w, 52) die andere nicht sein, oder doch? die Freiheit immer mit Respekt ver- Bei einer Umfrage in unserer Pfarre bunden. Ich bin auch bereit, für meine Ich fühle mich in Österreich gut auf- kamen wir zu dem Schluss, dass wir Freiheit/Sicherheit mit Worten zu gehoben. Und wenn meine Freiheit uns wohl alle beides wünschen. Wir kämpfen und diese zu verteidigen. mit Verboten zu meinem Schutz und genießen es, in einem Land zu leben, Tätliche Gewalt lehne ich ab. (w, 62) zum Schutz anderer etwas einge- in dem wir sicher und frei sind. Durch schränkt wird, so ist das vollkommen die durch Corona bedingten Maßnah- Freiheit ist durch Corona einge- in Ordnung. Ja, ich bin dankbar, dass men scheint nun vielen beides be- schränkt. Man schätzt sie erst jetzt das Menschenleben bei uns – im Ge- droht. Natürlich ist es eine Gratwan- wieder, weil sie nicht mehr selbstver- gensatz zu anderen Staaten – einen so derung, nicht zu viel Freiheit zu be- ständlich ist. Sicherheit wird wieder hohen Stellenwert hat. Dass die Men- schneiden und nicht zu wenig großgeschrieben, die eigene und die schen allumfassende Freiheit wollen, Sicherheit zu gewähren. Aber mit Re- für die Mitmenschen. (w, 62) damit aber nicht umgehen können, spekt und Achtung vor dem Mitmen- zeigen die Lockerungen nach dem schen kann es gelingen. Und das sind Die persönliche Freiheit dient als Ba- Lockdown. (w, 63) doch unsere christlichen Werte, die sis für ein gesundes Miteinander, und wir leben wollen/sollen. KL die Sicherheit entsteht dadurch. Ich Am Berg zu stehen, Wind und Sonne lasse mich von anderen nicht von mei- im Gesicht zu spüren und das Ver- Österreich bedeutet für mich Freiheit nem Weg abbringen, auch wenn er blassen von Sorgen zu empfinden ist und Sicherheit; ich kann mich auf die steinig ist. Aber Rücksichtnahme meine persönliche Definition von Frei- Blaulichtorganisationen verlassen. muss schon sein. (w, 55) heit. Sicherheit geben mir die Men- (w, 61) Freiheit bedeutet für mich, sicher und schen in meinem Umfeld, auf die ich ohne Angst in unserer Heimat leben in jeder Lebenslage zählen kann. Sicherheit bedeutet für mich das Pri- zu können. (w, 84) Freiheit ist aber auch, sich seine eige- vileg, mich in meinem Heimatland ne Meinung bilden und äußern zu frei und ohne Angst bewegen zu kön- Ich lasse mir meine Freiheit nicht dürfen und sein Leben so gestalten zu nen. (w, 58) nehmen. Ich fühle mich durch Corona können, wie man es für richtig hält. nicht bedroht. (m, 18) Sicherheit geben Gesetze und ihre Freiheit und Sicherheit gehören zu Kontrolle, sodass man sich ohne Be- den wichtigsten Dingen des Lebens. Es ist schlimm, wie wenig Rücksicht denken frei und - auch als Frau - allei- Jede/r sollte sie auch nutzen und mit die Menschen heute nehmen. Bei den ne bewegen kann. (w, 27) Dankbarkeit und Freude genießen. Einkaufskassen wird kaum Abstand Barrierefreier Zugang Heiligenbrunn-Kapelle KK KK In den Sommermonaten wurde der behindertenge- Gerade in Zeiten wie diesen locken wieder die unzäh- rechte Zugang zu unserer Pfarrkirche fertiggestellt. ligen Kapellen in unserer Heimat zur stillen Ein- Damit wurde einem vielfachen Wunsch entsprochen, kehr. Hier die Heiligenbrunn-Kapelle, ein wahrer und er ermöglicht nun ein barrierefreies Betreten un- Kraftort, der von Hinterberg aus in kurzer Gehzeit seres Gotteshauses. erreichbar ist.
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