Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben

Die Seite wird erstellt Kai-Uwe Dorn
 
WEITER LESEN
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
Pfarrblatt der katholischen Stadtkirche Leoben
             45. Jg. / Nr. 4 / September - November 2020

         Freiheit vs. Sicherheit
         Wie viel brauchen wir?
                                                                                                                    Foto: Karl-Heinz Schein

Was ist schon wirklich sicher in unserem Leben? Im Grund leben wir nach Gewohnheiten und Wahrscheinlichkeiten. Es
ist nicht einmal sicher, dass morgen die Sonne wieder aufgeht, wir haben uns nur daran gewöhnt, dass es sehr wahr-
scheinlich ist, aber es könnte auch ganz anders kommen. In gewisser Weise haben wir diese unliebsame Erfahrung in
den letzten Monaten gemacht, indem wir aus der selbstverstandenen Sicherheit in Freiheit unseren Gewohnheiten
nachzugehen herausgerissen wurden. In ruhigen Zeiten sagt sich das Wort Jesu „Euer Herz lasse sich nicht verwirren.
Glaubt an Gott und glaubt an mich“ gelassen, aber in der Krise? „Der Mensch denkt und Gott lenkt“, sagt ein altes
Sprichwort. Es kommt eben vor, dass etwas anders kommt, als man denkt und sich wünscht. Wir haben es in diesen
Wochen und Monaten erlebt. Uns führt diese Krise genau das real vor Augen, und wir haben die Freiheit, unsere selbst-
gebastelte Sicherheit, die nur allzu oft ohne Gott auskommt, zu überdenken. 					                               MJP
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
Le i tart
                                                              XXX i kel                 September - November 2020           2

                                                                                                             Interview mit
KK

                                                                                                                      „Ein
                                                                                        rigkeiten sind und ich nicht weiß, wie
                                                                                        ich helfen soll.

                                                                                        Pfarrer Dr. Markus Plöbst:
                                                                                        Wo liegt für Dich der Unterschied zwi-
                                                                                        schen Willkür und Freiheit?

 Im Freien, unter dem Baum im Pfarrergarten, unterhalten sich Stadt-                    HR Mag. Michael Tiefengruber:
 pfarrer und Brücke-Herausgeber Markus Plöbst (l.) und der Protokoll-                   Ich greife einen der vielen Bedeu-
 chef des Landes Steiermark Michael Tiefengruber (r.).                                  tungszusammenhänge der Begriff-
                                                                                        lichkeiten heraus. Willkür im neutra-
 Pfarrer Dr. Markus Plöbst:                   ne Auseinandersetzung mit dem The-        len Sinne impliziert im allgemeinen
 Sehr geehrter Herr Hofrat, Du bist in        ma gibt Zeugnis einer Krisenhaftig-       Verständnis die Beliebigkeit. Belie-
 Deiner Funktion als Protokollchef des        keit der herkömmlichen Ordnungen.         bigkeit wird aber sehr oft als werthaft
 Landes sowohl für Sicherheit als auch        Im engeren Sinne zu Deiner Frage:         angesehen, weil sie semantisch mit
 für die nötige Freiheit bei verschie-        Ich versuche bei Veranstaltungen in       Pluralismus verwechselt wird. Der
 densten Veranstaltungen verantwort-          meinem Wirkungsbereich den Akteu-         Pluralismus von Meinungen ist ein
 lich. Wann handelst Du selbst arbiträr       ren und Repräsentanten, die offizielle    Gut im allgemeinen Sinne der Frei-
 bzw. willkürlich?                            Repräsentations-Anlässe des Landes        heit. Denn der Wettbewerb der Ideen
                                              besuchen oder gestalten, Sicherheit       mit Bewährungsanspruch führt zu ei-
 HR Mag. Michael Tiefengruber:                zu geben, dass die öffentliche Institu-   ner Annäherung an die „Wahrheit“.
 Monsignore, lieber Markus! Ich freue         tion, die sie vertreten, ihrer Bedeu-     Die Beliebigkeit von Ideen, bspw. zu
 mich, dass sich nach vielen und erfül-       tung gemäß abgebildet wird. Auf die       Lösungsansätzen für ein Problem, im-
 lenden Gesprächen, bei denen wir nie-        covid-bedingten Umstände angespro-        pliziert aber keine Lösungskompetenz
 mals wirklich versucht haben, die Ge-        chen gelten für unsere Veranstaltun-      bzw. einen solchen Anspruch. FREI-
 bäude der Philosophie zu renovieren,         gen bis auf weiteres die verordneten      HEIT impliziert die im Rahmen ge-
 aber vielleicht an der einen oder ande-      Vorschriften, die wir penibel (über-)     währte Wahlmöglichkeit im Sinne der
 ren Fassade gekratzt haben, nun beim         erfüllen. Grundsätzlich haben wir         Wahl ZU einem übergeordneten Ziel
 letzten Zusammentreffen ein Diskurs          Freiheitsgrade im Gestalten der Rah-      (vielleicht der Annäherung an die
 über sehr gegenwärtige und gesell-           menbedingungen, die ästhetischen          „Wahrheit“). Somit bedeutet Willkür
 schaftsrelevante Fragen entstanden           Fragen im weiteren Sinne betreffend.      im Sinne von Beliebigkeit Stillstand
 ist. Über die (vorderhand) komple-           Für Arbitrarität ist vom Ablauf her       und Freiheit zu einem pluralistischen
 mentären Begrifflichkeiten Freiheit          wenig Spielraum und soll es ja auch       Ansatz einen Fortschritt.
 und Sicherheit, die uns seit einem           nicht geben; sie ginge auf Kosten der
 halben Jahr und seinerzeit quasi aus         „zeremoniellen Sicherheit“, die die po-   Pfarrer Dr. Markus Plöbst:
 heiterem Himmel mit brennender Ak-           litischen Akteure in der Repräsentati-    Was machst Du in einer Situation der
 tualität und mit besonderem Fokus            on haben müssen. Persönlich bin ich,      Unsicherheit?
 beschäftigen. Die breite anlassbezoge-       weil Du mich fragst, als sehr entschei-
                                              dungsfreudiger Mensch öfter (im           HR Mag. Michael Tiefengruber:
                                              Nachhinein) willkürlich, als mir lieb     Kurz nachdenken. Meistens nicht zu

             Zur Person                       ist...                                    lange, denn die Geduld ist verschwis-
                                                                                        tert mit der Bequemlichkeit, wie ich
     Michael Tiefengruber leitet seit 2004    Pfarrer Dr. Markus Plöbst:                einmal gelesen habe, aber nicht mehr
     das Veranstaltungs- und Repräsenta-      Wann fühlst Du Dich unfrei?               weiß, wer das gesagt hat.
     tionswesen beim Amt der Steiermär-
     kischen Landesregierung. Er ist HTL-     HR Mag. Michael Tiefengruber:             Pfarrer Dr. Markus Plöbst:
     Elektrotechniker und hat nach Wirt-      Wenn Menschen, denen es an (empa-         In welchem Verhältnis steht Freiheit
     schafts- und Geschichte-Studien das      thischer) Vernunft und dem bewuss-        zur Verantwortung?
     Studienfach Philosophie abgeschlos-      ten Willen, im Sinne übergeordneter
     sen. Nach Stationen im In- und Aus-      Interessen zu priorisieren mangelt,       HR Mag. Michael Tiefengruber:
     land ab 2001 Referent bei Frau Lan-      Entscheidungen blockieren und Ver-        Das kann (und will) ich nicht beant-
     deshauptmann Waltraud Klasnic. Mi-       antwortungen ignorieren. Und auch         worten, ohne mehr oder weniger zu
     chael Tiefengruber ist verheiratet und   dann, wenn Menschen, die mir nah          sagen, was unzählige Beschlagenere
     hat zwei Söhne.                          am Herzen verortet sind, in Schwie-       mit unterschiedlichen Anreicherun-
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
3 September - November 2020                           Le i tart
                                                              XXX i kel

Hofrat Mag. Michael Tiefengruber

                                                                                                                                  Schein
Gespräch wir sind“
  gen und Weglassungen dazu sagen            der Paralyse nach dem Lockdown ers-
  oder gesagt haben, mit Gedankenge-         te Stimmen sich kritisch mit den Ent-
  bäuden, Ideologien und Weltanschau-        scheidungen der Bundesregierung
  ungen dahinter, die so vielfältig und      auseinandergesetzt haben. Da stand
  unterschiedlich sind. Ich kann für         zu lesen, dass sich die Regierung Mit-
  mich sagen, dass ich die Übernahme         te März verhalten hätte wie eine ori-          Geleitwort des Stadtpfarrers
  von Verantwortung nicht scheue, weil       entierungslose Wanderer-Gruppe am              Liebe Leserin! Lieber Leser!
  ich für meine vielleicht negativen Fol-    Hochschwab        bei    schlagartigem
  gen meines Handelns einstehen müss-        Schlechtwetter- und Nebeleinbruch,
                                                                                            Die Coronakrise hat in den letzten Mo-
  te. Das ist ein kalkuliertes Risiko. Ich   die sich instinktiv für einen Weg ent-
  sehe Verantwortungsübernahme viel-         schieden hat und schließlich relativ           naten so einiges in unserem kirchli-
  mehr als befriedigende und befreien-       unversehrt den Abstieg geschafft hat.          chen Alltagsleben durcheinanderge-
  de Chance in meinem Selbstverständ-        Da muss man beipflichten. Franz                wirbelt. Feierlichkeiten und Veran-
  nis, höhere Freiheitsgrade zu errei-       Grillparzer hat gesagt: „Es muss was
                                                                                            staltungen       mussten        abgesagt,
  chen. Verantwortung zu übernehmen          geschehen, aber es darf nichts passie-
  heißt für mich, seinen unbedingten         ren.“ Diese saturierte Mentalität spie-        verschoben oder unter sich regelmäßig
  persönlichen Beitrag dazu zu leisten,      gelt sehr schön das individuelle Span-         verändernden Vorgaben in einge-
  nicht unter seinen Möglichkeiten zu        nungsfeld der Interessen der verschie-         schränkter Form durchgeführt wer-
  bleiben. Und da ich dazu eine Wahl         denen Akteure zwischen Freiheit und
                                                                                            den. Bautätigkeiten wurden eingestellt
  habe im Sinne eines oben genannten,        Sicherheit im jetzigen Diskurs wider.
  für andere und mich erstrebenswer-                                                        und verzögern sich vermutlich noch
  ten und argumentierbaren Ziels, be-        Pfarrer Dr. Markus Plöbst:                     länger. Neue Möglichkeiten in der Ver-
  deutet dies für mich Freiheit. Soviel      Wie viel Freiheit braucht die Gesell-          kündigung, der Pastoral, der Sakra-
  zum Verhältnis dieser Begrifflichkei-      schaft?
                                                                                            menten-Spendung oder auch der Kom-
  ten für mich.
                                             HR Mag. Michael Tiefengruber:                  munikation wurden gesucht und auch
  Pfarrer Dr. Markus Plöbst:                 Sie braucht auf jeden Fall so viel Re-         gefunden, dennoch machte sich Unsi-
  Nicht erst in der Corona-Krise gibt es     gulativ, dass neben den Intoleranten           cherheit breit und der Widerstand
  im Sinne der Sicherheit eine Diskussi-     auch diejenigen mit Genieverdacht
                                                                                            wuchs. Wir wissen ganz einfach nicht,
  on über die Palette von Vorgaben und       gegen sich selbst sich nicht schran-
  Vorschriften und zugleich den Ruf          kenlos entfalten können zu Lasten der          was in den nächsten Monaten an Vor-
  nach Freiheit. Schon beim Forum Alp-       weniger Privilegierten. Nicolas G. Da-         schriften und „Empfehlungen“ auf uns
  bach 2019 lautete das Generalthema         villa, ein kolumbianischer Literat, hat        zukommt. Wir planen, aber ob die Pla-
  "Freiheit und Sicherheit". Haben es        gesagt, dass „Die Idee der "freien Ent-
                                                                                            nungen auch umgesetzt werden kön-
  nicht viele Menschen aufgegeben, ein       faltung der Persönlichkeit" ausge-
  angemessenes Gleichgewicht zwischen        zeichnet scheint, solange man nicht            nen, ist mehr als fraglich. Spekulatio-
  Freiheit und Sicherheit zu finden?         auf Individuen gestoßen ist, deren             nen, ja sogar Verschwörungstheorien,
                                             Persönlichkeit sich völlig frei entfaltet      aber auch Gleichgültigkeit und Resig-
  HR Mag. Michael Tiefengruber:              hat“. Ich möchte nicht schulmeistern.
                                                                                            nation nehmen immer größeren Raum
  Für mich schwierig zu beantworten.         Aber ich kenne einige Menschen, von
  Zumal ich im öffentlichen Dienst tätig     denen man erwarten kann, dass sie              ein. Und trotzdem wollen wir nicht
  und somit vorbelastet bin, weil ich        wissen, von welch ungeheurem Wohl-             einfach die Hände in den Schoß legen
  mich mit Zielen und Ethos der Ver-         stand, welch hohen Freiheitsgraden             und jammern, sondern im Rahmen
  waltung identifiziere. Ich habe in der     und welch großer sozialer und
                                                                                            der Möglichkeit das Beste daraus ma-
  Kleinen Zeitung im April einen Leit-       allgemeiner        Sicherheit       unsere
  artikel gelesen, zu einer Zeit, wo nach              Fortsetzung auf der nächsten Seite   chen. Das verlangt natürlich auch ein
                                                                                            gerüttelt Maß an Spontanität und Fle-
  Zum Titelbild dieser Ausgabe                                                              xibilität. Diese Freiheit sollte uns nie-
  Der historische „Herrgottswinkel“, aufgenommen im Freilicht-                              mand nehmen können, denn zu Tode
  museum Stübing, symbolisiert die Sicherheit durch die vergitter-
                                                                                            gefürchtet ist auch gestorben.
  ten, kleinen Fenster und die Freiheit des Glaubens und des Den-
  kens durch die christlichen Symbole.
  					Foto: Karl-Heinz Schein                                                                          Meint Ihr Stadtpfarrer
                                                                                                        Dr. Markus J. Plöbst
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
stadtXXX
                                                                       ki rche                     September - November 2020         4
          Fortsetzung von Seite 3                      höchsten Maximen der Aufklärung,            Konsequenz „Sicherheit“ im Jenseits.
          persönlichen und sozialen Lebenswel-         die sich auch in Revolution und Ableh-      Mir geht es wie vorher, was soll ich
          ten getragen sind. Auch wenn dies re-        nung der Religion zeigten. Zugleich         zur Aufklärung sagen, was (vielleicht
          lativ ist, so ist es nicht verboten, darü-   suchten Menschen im Staat (Thomas           nicht von allen) nicht schon gesagt
          ber auch einen Vergleich mit vergan-         Hobbes) und in Gott (Sören Kierkeg-         wurde. Meine affirmative Haltung
          genen Zeiten und Generationen                aard) die Garanten der Sicherheit, da       dazu ist, dass die Aufklärung und die
          anzustellen und dann zufriedener zu          ja sonst der Mensch dem Menschen ein        Moderne mit ihren zentralen Ergeb-
          sein. Wenn ich das tue, kann man sich        Wolf sei. Was ist die Grundlage Deiner      nissen, allen voran dem Humanismus
          ein bisschen weniger unfrei fühlen.          Geisteshaltung?                             und dem uneingeschränkten An-
                                                                                                   spruch der Menschenwürde und der
          Pfarrer Dr. Markus Plöbst:                   HR Mag. Michael Tiefengruber:               Menschenrechte, der konsequenten
          Bist Du abgeklärt?                           Vom Staat erwarten wir Sicherheit im        Fortentwicklung unseres christlich/
                                                       Diesseits. Mehr in disruptiven Zeiten,      jüdischen Erbes und seines Werteka-
          HR Mag. Michael Tiefengruber:                in denen Strukturen Krisenhaftes an-        nons entsprechen. Und das kann jetzt
          Mehr oder weniger, vielleicht wie je-        haftet. Die Wölfe, auch die Hobb´schen,     jeder selber fertigdenken.
          der andere auch, der vermutlich seine        wie in den letzten Tagen in Graz er-
          sportlichen Höchstleistungen hinter          schreckend zu realisieren war, kehren       Pfarrer Dr. Markus Plöbst:
          sich hat und dessen Kinder sich der          vereinzelt zwar und langsam in unse-        Danke für das Gespräch. Es gibt viel
          Pubertät erst annähern.                      ren Lebensraum zurück.                      Spielraum zum Nach-Denken.
                                                       Von Gott erwarten wir, zumindest als
          Pfarrer Dr. Markus Plöbst:                   gläubiger Mensch, wie ich es bin, ohne
          Freiheit und Vernunft waren die              jetzt ironisch sein zu wollen, in letzter

                Danke für die großzügigen Spenden für die                                                                        !
          In der letzten Ausgabe haben wir Sie         schienen ist, nicht mit den „Brücke-        äußerst viele Menschen zu groß-
          um eine Spende für unser Pfarrblatt          Boten“ ausgetragen werden, da zur           zügigen Spenden veranlasst. Die-
          gebeten, weil gerade durch die Coro-         damaligen Zeit eine Ausgangssperre          se helfen uns wirklich sehr! Ein
          na-Krise bedeutende Mehraufwen-              kommuniziert worden war. Die Aus-           herzliches „Vergelt‘s Gott“ und
          dungen entstanden sind. So konnte            tragung durch Firmen hat natürlich          Danke an alle Spender!
          beispielsweise die Ausgabe 2, die im         erhebliche Mehrkosten verursacht.           Spendenkonto: AT18 2081 5000 0443
          März während des „Lock-Downs“ er-            Unser Spendenaufruf hat diesmal             3488 bei der Sparkasse Leoben.

             Öffentlicher
             N o t a r
             Mag. Theo
             Größing
             und Partner

             Mag. Theodor
             G r ö ß i n g
             ö f f . N o t a r
             M e d i a t o r

             Mag. Friedrich
             K a h l e n
             Notar-Partner

             Mag. Theresa
             Taumberger
             Notarsubstitutin
Anzeige

             www.notar-groessing.at
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
5 September - November 2020                       stadtXXX
                                                        ki rche

  Pfarre Göß-Mariazell: Männer-Wallfahrt 2020
                    Oder „Mit Schirm, Charme und Stein auf dem Weg nach Mariazell“
Nachdem vergangenes Jahr die Da-
men von Leoben nach Mariazell gepil-
gert sind, taten dies heuer nun die
Herren. Bei strömendem Regen ver-
abschiedete Pfr. Martin am Präbichl
die elf Wackeren und gab ihnen neben
Gottes Segen auch einen Stein aus der
Gösser Krypta mit auf die Reise. Der
Regen ließ bald nach, allerdings eben-
so die Haltbarkeit einer Bergschuh-
sohle. Zuerst wurde ihr mit Klebstoff
und Klebeband zu Leibe gerückt,

                                                                                                                    Kastner (3)
schlussendlich blieb dann aber doch
nur der Umstieg von Bergschuh auf
Sandale. Über Leobner Hütte, Neu-        Bei „perfektem Regenwetter“ starteten die Herren aus der Pfarre Göß
waldeggsattel und Hörndl-Alm ging        ihre Wallfahrt auf der Passhöhe des Präbichl...
es in sechs Stunden zur Sonnschien-
Hütte, wo die erste Nacht verbracht
wurde.
Der zweite Tag hatte es dann in sich!
Über Häuselalm und Häuseltrog ging
es auf den Hochschwab. Hier zeigte
sich, wie unerbittlich das Wetter in
den Bergen sein kann: Regen, Sicht-
weiten um die fünf Meter, gefühlte
Windgeschwindigkeiten wie auf Auto-
bahnen (Wanderstöcke lagen waag-
recht in der Luft), und eine Lufttem-
peratur von ca. 5°C brachten die Teil-
nehmer unterschiedlich nahe an ihre
jeweiligen Belastungsgrenzen. Selbst
das Erstellen von Selfies mit dem Gip-   ... und kamen bei Sonnenschein in Mariazell an.
felkreuz am Hochschwab geriet ob der
Windböen zum Lotteriespiel. Nach ei-
ner Stärkung (ernährungstechnisch
wie auch geistig) im Schiestl-Haus
ging es dann bei schönstem Wetter
über den Graf Meran-Steig bergab
Richtung Voisthaler Hütte. Am
Wegesrand schulten zig Steinböcke
die Wallfahrer in Gelassenheit. Nach
einer gemeinsamen Stärkung ging es
dann die letzte Teilstrecke talaus-
wärts Richtung Seeberghof in Seewie-
                                                                                                                    Sebanz

sen, wo sich nach ca. 11 Stunden
Marsch, 1000 Höhenmetern bergauf         Mariazeller Wallfahrtsstein 2020       Beeindruckende Naturerlebnisse
und 1600 Höhenmetern bergab, alle        aus der Krypta der Stiftskiche Göß     für die Wallfahrer im Gebirge
ein     ausgezeichnetes    Abendessen
schmecken ließen.                        Familien und Freunden einen sehr       l Ein Alpenvereinsschirm ist ein All-
Am dritten Tag ging es dann über den     bewegenden   Abschlussgottesdienst     heilmittel!
Seeberg langsam und stetig unserem       mit Pfarrer Martin und Kaplan Jo-      l Wenn man bei Regen startet,
äußeren Ziel entgegen – Mariazell –      seph feiern.                           kommt man bei Regen an!
mal diskutierend, mal schweigend,                                               l Einen alten Stein könnte man für
mal betend, mal singend, mal einfach     Am Ende seien mir noch ein paar An-    viele Dinge verwenden!
gehend und die inneren Ziele jedes       merkungen gestattet:                   l Bergab-Gehen kann auch anstren-
Teilnehmers immer im Herzen tra-         l Gute Hirten sind Gold wert und je-   gend werden!
gend. In der Basilika angelangt konn-    der kann einer sein!                   l Ein Magnesium in Ehren kann nie-
ten wir dann voller Freude und mit       l Gemeinsam ist man stärker als al-    mand verwehren!
großer Dankbarkeit gemeinsam mit         leine!                                 Auf ein Neues!     Gebhard Kastner
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
stadtXXX
                                                         ki rche                    September - November 2020           6

         Donawitzer Fußwallfahrt nach Mariazell
       Ein erlebter Bericht
Als wir uns am frühen Morgen des 14.
August vor der Kirche in Donawitz
trafen, um auf Wallfahrt zu gehen,war
die Freude der 19 Teilnehmer groß.
Wussten wir doch wegen der Corona
Pandemie lange nicht, ob es möglich
sein würde, als Gruppe gemeinsam
diese Herausforderung zu wagen.
Abstand halten! Mund – Nasenschutz
verwenden! Hände waschen! Wie hat-
ten wir alle dies längst verinnerlicht!

                                                                                                                            KK
Also verzichteten wir bei der Begrü-
ßung auf Umarmungen, was uns nicht        Die Wallfahrer aus Leoben unterwegs nach Mariazell
leicht fiel, waren wir doch im Lauf der
vergangenen Jahre zu guten Freun-         Gestärkt gingen wir weiter in Rich-       wieder auf den Weg gemacht und für
den geworden......                        tung Niederalpl, den Zielort des ers-     uns eine Labestation vorbereitet. So
Der Bus stand bereit, die Rucksäcke       ten Tages.                                viele Köstlichkeiten gab es da! Ge-
wurden verladen und nach einem ge-        Unterwegs gab es noch auf einer klei-     tränke, selbst gebackene Weckerl,
meinsamen Vater unser nahmen wir,         nen Almhütte eine kurze Einkehr auf       Wurst, Käse, Eier, Gurkerl, Kren,
jeder mit einer Gesichtsmaske ge-         ein Getränk.                              Kaffee, Süßigkeiten und, und, und.....
schützt, unsere Plätze ein.               Als wir am späten Nachmittag im           Wie kann man nur so freundlich,
Die Wettervorhersage hatte für den        Holzbox Hotel am Niederalpl anka-         selbstlos und so voll Liebe sein! Herz-
Freitag, unseren ersten Tag, nichts       men, waren wir froh, den Rucksack         lichen Dank, Ihr Lieben!
Gutes vermeldet. Regen, Gewitter, ja      abzulegen und uns vom freundlichs-        2 Stunden Gehzeit lagen noch vor uns.
auch Unwetter waren angesagt.             ten Personal, das man sich nur vor-       Der Regen hatte schon vor unserer
Los ging es nach Mitterdorf im Mürz-      stellen kann, verwöhnen zu lassen.        Labestation aufgehört, und so wurden
tal und dann weiter in die Veitsch,wo     Sich hinzusetzen, einander mit einem      wir nach und nach trocken, als wir
am Brunnalm Parkplatz unsere Fuß-         kühlen Getränk zuzuprosten, Pilger-       uns den Kreuzberg Sattel hinauf nach
wallfahrt zur Magna Mater Austriae        herz, was willst Du noch mehr?            Mariazell plagten.
in Mariazell beginnen sollte.             Nach dem Duschen trafen wir uns im        Nachdem auf der Anhöhe jeder durch
Es war nebelig, angenehm kühl und         Gastraum und genossen das köstliche       das „Luckerte Kreuz“ durchgegangen
es regnete nicht, worüber wir recht       Abendessen und das eine oder andere       war und sich dabei vielleicht etwas
froh waren, als wir mit unseren ge-       Gläschen.                                 gewünscht hat (angeblich soll dieser
schulterten Rucksäcken die erste          Fröhlich plaudernd ließen wir den         Wunsch in Erfüllung gehen), sahen
Etappe unseres Pilgerweges in An-         Tag ausklingen.                           wir bald die Türme der Basilika. Er-
griff nahmen.                             Draußen schüttete es nun in Strömen.      griffen und voll Dankbarkeit näher-
Auf einem recht guten Schotterweg         Das störte uns nicht. Bis zum Auf-        ten wir uns dem Ziel unserer heurigen
ging es bergauf, bis wir zur Abzwei-      bruch am Morgen würde der Regen           Wallfahrt, wo uns Herr Mag. Martin
gung Rotsohlalm kamen, zu einem           wohl vorbei sein, dachten wir halt.....   Waltersdorfer erwartete.
Weg, der unsere ganze Aufmerksam-         Die meisten haben nach dem langen         Er zelebrierte mit uns und vielen an-
keit erforderte. Die Regenfälle der       Fußmarsch gut geschlafen. Nach ei-        deren Kirchenbesuchern einen wun-
letzten Tage hatten weite Strecken in     nem guten, reichlichen Frühstück          derschönen Gottesdienst.
Sumpf verwandelt. Nicht auszurut-         und einer Andacht auf der Terrasse        Unser lieber Wolfgang überreichte je-
schen war eine Kunst, und der eine        brachen wir auf. Doch halt! Der Him-      dem von uns einen Pilgerpass. Dank-
oder andere Sturz, Gott sei Dank ohne     mel hatte seine Schleusen plötzlich       bar sind wir, dass wir wieder zwei
Verletzungsfolgen, ließ sich manch-       wieder geöffnet und es schüttete.         sehr bereichernde, wenn auch an-
mal nicht vermeiden.                      Die Pelerinen wurden umgehängt und        strengende Tage erleben durften. Un-
Bevor wir zur Rotsohlalm kamen, wo        bald schon waren wir auch in ganz gu-     sere jüngste Teilnehmerin ist erst 13
wir zum Jausnen einkehrten, hielten       ten Goretex Schuhen pitschnass.           Jahre alt. So tapfer, liebe Theresa!
wir bei einer schönen Kapelle eine An-    Die wunderschöne Almenlandschaft          Wieder sind wir bei so manch gutem
dacht. Eine Kerze wurde angezündet        ließ sich nur erahnen. Sumpf und          Gespräch, beim gemeinsamen Inne-
und wir dachten an Menschen, die          Wasser, wohin man schaute und stieg!      halten und Beten nicht nur einander,
nicht mitgehen konnten, und an deren      Der steile Abstieg ins Tal erforderte     uns selbst, sondern auch dem Herr-
Anliegen.                                 sehr viel Achtsamkeit.                    gott ein gutes Stück näher gekommen.
Auf der Rotsohlalm genossen wir Ge-       Zu unserem Trost wussten wir, was         Nicht genug danken können wir unse-
tränke, Kuchen und Kaffee, und wir        uns erwartet, wenn wir unten in           rer lieben Resi Rosenthaler, die diese
waren froh, uns auf der Terrasse die-     Schöneben ankommen: Marina, Rena-         Wallfahrt für uns ermöglicht, vorbe-
ser so liebevoll dekorierten Alm aus-     te und Wolfgang von der Pfarre Dona-      reitet und bestens organisiert hat.
rasten zu können.                         witz hatten sich auch in diesem Jahr      Danke!                   Brigitte Mayer
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
7 September - November 2020                      stadtXXX
                                                       ki rche

             Orgelkonzert eröffnete Kulturherbst
     Peter Heinrich war der erste Musiker der heurigen Orgelkonzert-Reihe in St. Xaver und Göß
Die Eröffnung des „Leobener Kultur-
herbstes“ war am 1. September das
Orgelkonzert von Peter Heinrich, das
gemeinsam von der Stadtpfarre St.
Xaver und der Stadtgemeinde Leoben
durchgeführt wird.
Peter Heinrich, Jahrgang 1988, ist
Doktor der technischen Wissenschaf-
ten und studierter Bauingenieur, ar-
beitet im elterlichen Baubetrieb in
Fürstenfeld und studiert „nebenbei“
Kirchenmusik an der Kunstuniversi-
tät Graz. Den beiden Orgeln der
Stadtpfarrkirche, der „großen“ Empo-
renorgel und der „kleineren“ Choror-

                                                                                                                          Pongratz
gel entlockte Peter Heinrich hochka-
rätige Töne, indem er anspruchsvolle
Stücke von Bach, Mozart, Eberlin und    Stadtpfarrer Markus Plöbst, Gast-Organist Peter Heinrich, Stadtpfarr-
Vierne spielte. Beide Orgeln der        organist Martin Österreicher und Kulturreferent Johannes Gsaxner
Stadtpfarrkirche, errichtet 2006 bzw.   (v.l.) vor der Chororgel der Stadtpfarrkirche
2010, sind hochqualitative Instru-
mente, die sich auch für anspruchs-     und der Leobener Kulturreferent Jo-     organisiert. Dank seiner Kontakte
volle Stücke und Konzerte eignen.       hannes Gsaxner, die ebenfalls den Or-   und seiner Begeisterung für Kirchen-
Das Publikum, das wegen der „Coro-      gelklängen lauschten, dankten Peter     musik konnten viele bekannte Orga-
na-Maßnahmen“ schon länger auf          Heinrich für das hochkarätige Kon-      nisten nach Leoben geholt werden.
Konzertveranstaltungen verzichten       zert. Ein großer Dank wurde auch        In diesem Sommer/Herbst sind noch
musste, zeigte sich sehr begeistert,    Stadtpfarrorganist Martin Österrei-     zwei weitere Konzerte geplant. High-
was sich in „standing ovationes“ aus-   cher ausgesprochen, der seit fast 10    light ist der „Orgeltag“ in Leoben im
drückte. Stadtpfarrer Markus Plöbst     Jahren den Leobener Orgelsommer         Oktober (Termine auf Seiten 12-13).

                                  Aus dem Archiv: „Brücke“ vor 40 Jahren...
                               Die Tatsache, dass wegen „Corona“ weniger Veranstaltungen stattfinden können, über
                               die die „Brücke“ berichtet, gibt uns die Möglichkeit für einen Blick ins Archiv:
                               Vor 40 Jahren, im Herbst 1980, berichtete die „Brücke“ über den Abschied von Pfarrer
                               Georg Stoff (Hinterberg), Schwester Anni (Lerchenfeld) und Josef Peer (Betriebsseel-
                               sorge Donawitz), die allesamt andere Posten erhielten (kleines Bild).
                               Außerdem berichtete das Pfarrblatt über die Eröffnung der neuen Stadtdurchfahrt mit
                               der neuen Murbrücke als zentralem Element und veröffentlichte auch das Gebet, das
                               Dechant Karl Gölles anlässlich der Einweihung gesprochen hatte (großes Bild). Es war
                               ein gleichsam symbolträchtiger Akt: Das Pfarrblatt „Brücke“ berichtete über die Eröff-
                               nung einer echten „Brücke“; die neue Stadtdurchfahrt ist bis heute geprägt von den vier
                               Kirchen, die direkt an ihr liegen: Lerchenfeld, St. Jakob, Klosterkirche St. Alfons und
                               Waasen. Gemeinsam mit der Kirche Donawitz, die auch auf dieser Sichtachse liegt,
                               bilden sie die „Leobener Kirchenstraße“.
                                                                                                                     Archiv Brücke (2)
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
stadtXXX
                                                         ki rche                   September - November 2020          8

              Lisa                                         Sanierung der Pfarrkirche
Ein zukunftsweisendes Projekt                                          Ein Bericht über die laufenden und geplanten
         der Caritas
In der letzten Ausgabe der Brücke er-
zählten zwei Mitarbeiterinnen der
Caritas, beheimatet im Haus der Kir-
che (neu renovierter, „alter“ Pfarrhof
in Waasen), über ihre Aufgaben und
Möglichkeiten, Menschen in Bezug
auf Existenzsicherung und Woh-
nungssicherung zu unterstützen, und
stellten in diesem Zusammenhang
das Caritas-Projekt LISA vor.

„Schon jetzt erreichen wir gemeinsam
mit vielen engagierten Mitarbeitern
in den Pfarren eine beachtliche An-
zahl von Menschen“, so Frau Kostan-
jevec, eine der Verantwortlichen für

                                                                                                                          Plöbst
das Projekt LISA.
                                          Ungewohnter Anblick: Die Kirche Leoben-Donawitz im ausgeräumten
Wer oder was ist LISA?                    Zustand. Die Innenrestaurierung kann beginnen.
LISA steht für die Heilige Elisabeth,
Schutzpatronin der Caritas. Mit LISA      Die Renovierung und Sanierung unse-      meinde Leoben gereinigt, wenn erfor-
ist ab Herbst 2020 ein großer Schritt     rer Pfarrkirche in Donawitz hat wie-     derlich, abgeschliffen und neu einge-
in die Regionen geplant, gemeinsam        der richtig Fahrt aufgenommen und        lassen. Unser Dank gilt an dieser
an der Armutsbekämpfung zu arbei-         die Arbeiten laufen aktuell wieder auf   Stelle auch unserem Bürgermeister
ten - ein Netzwerk gestaltet von Cari-    Hochtouren. Nach jahrelangen, teil-      Kurt Wallner, der trotz der für die
tas und Kirche soll für die Menschen      weise kontroversen, aber immer kons-     Kommunen aktuell schwierigen Zeit
spürbar gemacht werden. Gerade in         truktiven Planungen und Verhand-         immer ein Ohr für die Anliegen der
Zeiten wie diesen sind die Anliegen       lungen mit diversen staatlichen und      Kirche hat und uns, soweit es ihm
des Projektes LISA aktueller als je zu-   kirchlichen Stellen wie z.B. Denkmal-    möglich ist, unterstützt. Die Mari-
vor.                                      schutz oder diözesaner Kunstkommis-      enstatue bekommt einen besonderen
                                          sion konnte das Projekt „Sanierung       Platz. Es wird ein neuer Marienaltar
Frau Cornelia Schober, Assistenz Be-      der Pfarrkirche Donawitz“ mit der Sa-    mit einer kleinen „Kerzengrotte“ im
ratung und Existenzsicherung (exis-       nierung des Kirchenschiffes nun end-     Eingangsbereich errichtet. Ein we-
tensicherung@caritas-steiermark.at):      lich in die nächste Phase gehen. Dazu    sentlicher Beitrag zur Inklusion ist
„Wir kommen mit unserem Bera-             darf ich an dieser Stelle über einige    die Errichtung eines barrierefreien
tungsangebot näher an die Menschen        Details der geplanten Arbeiten infor-    Zuganges. Dazu wird die bereits in
vor Ort. Dabei werden ehrenamtliche       mieren. Der Boden der Kirche war be-     der ursprünglichen Planung der Kir-
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen          reits rissig und viele Bereiche ausge-   che vorgesehene und aktuell zuge-
von den Kollegen und Kolleginnen aus      brochen. Daher werden die in den         mauerte ostseitige Tür zur Kirche ge-
der Beratungs- und Existensicherung       50er-Jahren für den Boden verwende-      öffnet. Das dort befindliche Bleiglas-
geschult. Diese Zusammenarbeit von        ten Hartlinolplatten mit Naturstein-     bild des heiligen Eligius muss dazu
Pfarren, Seelsorgeräumen und Cari-        platten höherer Qualität ersetzt. Der    versetzt werden und bekommt einen
tas ist für den Regionalisierungsge-      bestehende Terazzoboden im Bereich       würdigen Platz an der Fensterfront
danken zentral.“                          des Altarraumes wird geschliffen bzw.    des Vorraumes zur Sakristei. Das in
                                          fachmännisch gereinigt. Die bereits      seinen Dimensionen etwas überpro-
Der Pfarrgemeinderat der Pfarre           seit längerem am Ende ihrer Funkti-      portionierte Weihwasserbecken beim
Waasen wünscht diesem Vorhaben            onsperiode angelangte und nur mehr       Eingang in die Kirche wird zukünftig
viel Erfolg, möge möglichst vielen        teilweise funktionierende Bankhei-       als Taufbecken genutzt und nach
Menschen in ihrer Not geholfen wer-       zung wird durch eine moderne Infra-      links vorne versetzt. Zwei neue Weih-
den.                                      rotlösung ersetzt, die den Kirchenbe-    wasserbecken werden errichtet. Das
              Burgi Haid-Stockreiter      suchern nicht nur mehr Komfort bie-      wohl größte Teilprojekt in diesem Ge-
                                          tet, sondern sich auch durch hohe        samtkonzert ist die komplette Neuge-
                                          Energieeffizienz auszeichnet. Somit      staltung des Altarraumes. Kernstück
                                          wird im Zuge dieser Sanierung auch       ist der durch den bekannten Künstler
                                          ein Beitrag zur Verbesserung der         Ferdinand Böhme gestaltete Volksal-
                                          CO2-Bilanz und damit zum Umwelt-         tar, der aus einem einzigen Marmor-
                                          schutz geleistet. Die Bänke selbst       block mit etwa 2m³ Volumen gefertigt
                                          werden von Tischlern der Stadtge-        wird. Dieser neue Volksaltar wird sich
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
9 September - November 2020                       stadtXXX
                                                              ki rche

Donawitz voll angelaufen
Arbeiten zur Renovierung der Kirche St. Josef

                                                                                                                               Schein
 Koller

          Künstler Ferdinand Böhme (r.) beim „Fachsimpeln“ mit Stadtpfarrer              Der Turm der Kirche sowie die Un-
          Markus Plöbst                                                                  terkirche sind bereits saniert.

      perfekt in das bestehende Ensemble       zen, die derzeit den Blick auf die Kir-   ment des christlichen Glaubens in Do-
      von Hochaltar und Sakramentsaltar        che versperren, sollen entfernt wer-      nawitz ein Anliegen ist. Daher darf
      einfügen. Erst wenn dieser Altar in      den. Der Garten soll von allen            ich Sie alle, die bereits Mitglieder im
      der Kirche eingebracht ist, können die   Bewohnern frei genutzt werden kön-        Verein zur Erhaltung der Pfarrkirche
      Arbeiten zur Sanierung des Bodens        nen. Der Kindergarten und das neben       Donawitz sind, bitten, uns weiterhin
      und die weitere Gestaltung des Altar-    der Kirche befindliche Café werden in     mit Ihren Spenden zu unterstützen.
      raums in Angriff genommen werden.        das Gesamtkonzept eingebunden. Wir        Wenn Sie unseren Verein noch nicht
      Wir bitten um Verständnis, dass in       wünschen uns, dass die Kirche und         unterstützen, dann lade ich Sie herz-
      dieser Zeit aus Sicherheitsgründen       der Vorplatz quasi der „Hauptplatz        lich dazu ein. Mit einem Beitrag von €
      die Kirche prinzipiell für Messen und    von Donawitz“ werden. Für diese Plä-      12,- pro Jahr und einer darüber hin-
      Besucher gesperrt bleiben muss. Inte-    ne hat die Stadtgemeinde Leoben be-       aus gehenden Spende können auch
      ressierte können jedoch gerne im Zuge    reits im Herbst ihre Unterstützung        Sie einen Beitrag dazu leisten, dass
      der Arbeiten einen Blick in das Kir-     zugesagt. Dennoch benötigen wir auch      diese Visionen für Donawitz und die
      chenschiff werfen und sich vom Pro-      weiterhin die Unterstützung all jener,    gesamte Kirche von Leoben Wirklich-
      jektfortschritt überzeugen. Derzeit      denen die Erhaltung der Kirche als        keit werden.
      stehen alle Ampeln für den geplanten     einzigartiges Baujuwel und Monu-                           Thomas Hatzenbichler
      Fertigstellungstermin zu Allerheili-
      gen auf „grün“, wobei bei Projekten
      dieser Dimension immer mit unge-
      planten Verzögerungen zu rechnen ist                             Helfen auch Sie!
      und diese Termine daher immer nur
      mit Vorsicht betrachtet werden kön-       So können Sie die Renovierung unterstützen
      nen. Die gesamten Kosten für die ak-
      tuellen Arbeiten belaufen sich auf ca.   Mit einer Mitgliedschaft beim „Verein zur Erhaltung der Pfarrkir-
      € 390.000,-. Der Verein zur Erhaltung    che St. Josef zu Leoben-Donawitz“ können Sie aktiv zur Sanierung
      der Pfarrkirche Donawitz wird sich       der Kirche Donawitz beitragen.
      mit einem wesentlichen Anteil an die-
      ser Summe beteiligen. Die nächsten
      beiden Bauabschnitte sind bereits in     Mitgliedsbeitrag pro Jahr: 12 Euro (Spenden sind willkommen)
      Planung. Unser Ziel ist es dabei, die    Bankverbindung:
      Kirche und den umliegenden Außen-        IBAN: AT26 2081 5000 0489 0893
      bereich als Platz für alle Bewohner      BIC: STSPAT2GXXX, Steiermärkische Sparkasse
      und als Zentrum von Donawitz neu zu
      gestalten. Das Ziel ist es, einen Ort
      der Begegnung für alle Donawitzerin-
                                               Wollen Sie Mitglied werden?
      nen und Donawitzer zu schaffen. Der      Wenden Sie sich an den Obmann Thomas Hatzenbichler per Mail:
      Vorplatz der Kirche soll dazu einla-     thomas.hatzenbichler@gmail.com oder telefonisch an das Pfarramt Do-
      dend und offener gestaltet, die Pflan-   nawitz: 03842 246010
Freiheit vs. Sicherheit - Wie viel brauchen wir? - Stadtkirche Leoben
stadtXXX
                                                      ki rche                 September - November 2020         10

                         Firmungen in der Stadtkirche Leoben:
                                                    Zehn Firmungen statt bisher drei wurden heuer in kleinen

                                                        Freisinger
                                                  Göß                                                       Göß

                                                                                                                     Freisinger
                                                        Freisinger

                                                  Göß                                             Lerchenfeld

                                                                                                                     Pressberger
Wegen der Corona-Maßnahmen konn-       allen Pfarren unserer Stadtkirche      lobt, wobei vor allem der persönliche-
ten die Firmungen in den Pfarren der   Stadtpfarrer Markus Plöbst bzw. ein-   re Charakter der Feier, weniger
Stadtkirche Leoben nicht wie gewohnt   mal Pfarrer Martin Waltersdorfer (in   Stress, weniger Gedränge in der Kir-
stattfinden. Stattdessen wurden die    Göß). Es wurde also sprichwörtlich     che und mehr Platz für die Gäste her-
Jugendlichen in kleineren Gruppen,     aus der Not eine Tugend gemacht: Die   vorgehoben wurden.
oftmals im Rahmen von regulären        diesjährige Form der Heiligen Fir-     Für die nächsten Jahre wird überlegt,
Gottesdiensten an Sonntagen, ge-       mung wurde von vielen Firmlingen       diesen Ritus der Firmungen fortzuset-
firmt. Als Firmspender fungierte in    und anderen Mitfeiernden sehr ge-      zen bzw. weiterzuentwickeln.
                                                        Freisinger

                                        Niklasdorf                                                          Göß
                                                                                                                     Freisinger
11 September - November 2020                         stadtXXX
                                                              ki rche

Bekenntnis zum Glauben in komplizierter Zeit
Gruppen gespendet, am 10.10. folgt die elfte Firmung

    St. Xaver                                                   St. Xaver

                                                                                                       Freisinger (4)
    St. Xaver                                                   St. Xaver

                               Die „Brücke“ im Internet: www.stadtkirche-leoben.at

                 Impressum                                        SERIÖS - EINFÜHLSAM - WÜRDEVOLL
    BRÜCKE - Pfarrblatt der katholischen
    Pfarren Leoben, Proleb, Niklasdorf
                                                  24h
                                                  täglich
    Anschrift: 8700 Leoben, Kirchplatz 1
    E-Mail: redaktion.bruecke@gmx.at

    Herausgeber: Dr. Markus J. Plöbst
    Schriftleiter: Mag. Johannes Gsaxner
                                                                            AUFNAHMEBÜRO u.
    Lektor: Mag. Nina Pongratz
                                                                            VERABSCHIEDUNGSRAUM
    Titelbild: Mag. Karl-Heinz Schein

    Druck: Universal-Druckerei                                              Etschmayerstraße 1
           Leoben, Gösserstr. 11                                            8700 LEOBEN
    Auflage: 15.000 Stück
                                                                            Roswitha Kaser
    Für den Inhalt der Artikel sind die Autoren                             03842 / 82 444
    verantwortlich. Die Meinung der Autoren
    muss sich nicht mit der Meinung der Redak-
                                                                                                       Anzeige

    tion decken.                                                        www. be st attung-wol f.co m
Termine                                                                     XXX                     September - November 2020            12
Samstag, 19. September                                                        Mittwoch, 7. Oktober
18 Uhr Orgelkonzert mit Martin Österreicher in St. Xaver                      18 Uhr Semesterantrittsgottesdienst der MUL in St. Xaver

Sonntag, 20. September                                                        Samstag, 10. Oktober
13 Uhr Feldmesse auf der Mugel beim Schutzhaus                                10 Uhr Firmung in St. Xaver
                                                                              10 Uhr und 12 Uhr Tauftermin in Waasen
Samstag, 26. September
10.30 Uhr Hl. Messe im Volkshilfe Seniorenzentrum Niklasdorf                  Sonntag, 11. Oktober
                                                                              9 Uhr Hl. Messe mit Erstkommunion in Hinterberg
Sonntag, 27. September                                                        10 Uhr Erntedankgottesdienst in Lerchenfeld
08.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Proleb                                     14 Uhr Erstkommunion der Volksschule Proleb in Proleb oder in
09.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Waasen                                     St. Xaver
10.00 Uhr Erntedankgottesdienst in St. Xaver
                                                                              Samstag, 17. Oktober
Freitag, 2. Oktober                                                           10 Uhr Eröffnung „Tag der Orgel“ in St. Xaver (in Kooperation
18.30 Uhr Klausur des Stadtkirchenrates im Collegium Josefi-                  mit dem Orgelverein Prinzipal)
num                                                                           17 Uhr Orgelkonzert mit Kriztina Gabor-Handl & Thomas Zala
                                                                              in Göß (anl. 1.000 Jahre Stift Göß)
Samstag, 3. Oktober
Klausurtagung der einzelnen Pfarren                                           Sonntag, 18. Oktober
                                                                              9 Uhr Hl. Messe mit Ehejubiläum in Hinterberg
Sonntag, 4. Oktober                                                           10.30 Uhr Hl. Messe mit Erstkommunion in Göß, anschl. Pfarr-
08.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Niklasdorf                                 kaffee
09.00 Uhr Erntedankgottesdienst in Hinterberg                                 14 Uhr Erstkommunion in Niklasdorf
09.30 Uhr Hl. Messe, anschl. Tiersegnung in Waasen
10.30 Uhr Erntedankgottesdienst in Göß                                        Sonntag, 25. Oktober
15.00 Uhr Andacht beim Rinnerkreuz in Göß                                     10.30 Uhr Hl. Messe mit Erstkommunion in Göß
16.30 Uhr Anbetung in St. Xaver                                               19 Uhr Volksliederabend des Singkreises Niklasdorf im Pfarr-
17 Uhr Hl. Messe mit Nachprimiz von Markus Schöck                             saal

                                                                                  Reise ins Heilige Land 2021
                                                                              Ich möchte alle Interessierten, die schon immer einmal auf
                                                                              den Spuren Jesu im Heiligen Land unterwegs sein woll-
                                                                              ten, einladen in den Semesterferien 2021 mit der Stadtkir-
                                                                              che Leoben Israel zu erkunden.
                                                                              Unsere Reise führt von Bethlehem über den See Geneza-
                                                                              reth nach Jerusalem – um einigermaßen chronologisch die
                                                                              Orte von Jesu Leben und Wirken aufzusuchen. An beson-
                                                                              deren Orten möchten wir gern auch miteinander innehal-
           8-tägige Pilgerreise / Semesterferien
                                                                              ten und Gottesdienste feiern.
                                                                              Ich weiß, dass es uns Corona im Moment nicht leicht
                                                                              macht, Reisen zu planen. Wenn Sie bei dieser Reise gern
                                                                              dabei sein möchten, melden Sie sich einfach an. Falls es
                                                                              zum Reisezeitpunkt eine Reisewarnung für Israel geben
                                                                              sollte (Corona, politische Situation…), wird die Reise
                                                                              selbstverständlich nicht durchgeführt und es entstehen
                                                                              Ihnen auch keine Kosten. Unser Reiseveranstalter Bib-
                                                                              lisch Reisen ist Spezialist für Israel und wird uns vor Ort
                                                                              gut begleiten bzw. wenn notwendig die Reise absagen oder
                                                                              vorzeitige Rückflüge organisieren.         Andrea Reithofer
                                                                              PAUSCHALPREIS pro Person: € 1.395; Einzelzim-
                                                                              merzuschlag: € 425,-- pro Person
                                                                              Nicht inkludiert: gemeinsamer Bustransfer von Leoben
                                                                              zum Flughafen Wien und retour (ca. € 45 - € 70 je nach
                                                                              Teilnehmerzahl), weitere Mahlzeiten und Getränke, Ein-
                                                                              tritt in die Badeanstalt am Toten Meer ca. € 10,- sowie
                                Detailinformationen und Folder: in den        Reiseversicherung während der Reise
                               Pfarrkanzleien und bei Pastoralassistentin
                               Mag.a Andrea Reithofer: 0676 8742-6866         Anmeldungen: In den Pfarrkanzleien (Tel: 03842 / 432360)
                                  Mail: andrea.reithofer@graz-seckau.at       und bei Pastoralassistentin Mag. Andrea Reithofer: 0676
                                                                              8742-6866 Mail: andrea.reithofer@graz-seckau.at
Unsere Leistungen:                                                            l Eintrittsgelder laut Programm
l Linienflug mit Austrian Airlines Wien – Tel Aviv – Wien                     l Flughafentaxen und Sicherheitsgebühren (Stand: 6/20)
l Unterkunft in Hotels der guten Mittelklasse in Doppel-                      l bewährte, deutschsprachige Fremdenführung
zimmern mit Bad oder Dusche/WC                                                l Quiet Vox (Audiogeräte) während der Reise
l Halbpension (Frühstück und Abendessen)                                      l Trinkgeldpauschale
l Rundfahrten, Besichtigungen und Ausflüge                                    l Stornoschutz VOR ANTRITT der Reise
13 September - November 2020                                                XXX                                           Termine
Samstag, 26. Oktober                                                          Sonntag, 8. November
Nationalfeiertag                                                              8.30 Uhr Festgottesdienst (Patrozinium) mit der Singgemein-
Heilige Messen gemäß Wochentagsordnung                                        schaft in Proleb
                                                                              8.30 Uhr Festgottesdienst (Martinisonntag) in Niklasdorf
Samstag, 31. Oktober
9 Uhr Hl. Messe mit Kerzensegnung im Sen.-Wohnhaus Roseg-                     Mittwoch, 11. November
gerstraße 6                                                                   17 Uhr Martinsspiel in St. Xaver mit Beginn vor der VS Stadt.
10.30 Uhr Hl. Messe mit Kerzensegnung im Volkshilfe Senioren-                 Im Anschluss Glühwein, Kindertee und Martinsbrezen am
zentrum Niklasdorf                                                            Kirchplatz
15 Uhr Totengedenken des Österreichischen Kameradschafts-
bundes am Friedhof Niklasdorf                                                 Samstag, 14. November
17 Uhr Totenehrung am Zentralfriedhof Leoben                                  11 Uhr Tauftermin in Göß
                                                                              20 Uhr Pfarrball im Pfarrsaal Niklasdorf
Sonntag, 1. November
Allerheiligen                                                                 Sonntag, 15. November
8 Uhr Hl. Messe mit Gräbersegnung in St. Jakob                                Elisabethsonntag
10.30 Hl. Messe in Göß, anschl. Prozession zum Erhardifriedhof                Krankensalbung bei allen Hl. Messen der Stadtkirche
und Gräbersegnung                                                             17 Uhr Hl. Messe mit Nachprimiz von Dominik Wagner in St.
13.30 Uhr Gräbersegnung in Proleb                                             Xaver
15 Uhr Gräbersegnung am Zentralfriedhof, am Donawitzer
Friedhof und am Friedhof Niklasdorf                                           Änderungen vorbehalten! Alle Veranstaltung finden un-
                                                                              ter Maßgabe der jeweils gültigen „Corona-Bestimmun-
Montag, 2. November                                                           gen“ statt!
Allerseelen (Hl. Messe für die Verstorbenen des letzten
Jahres)                                                                       Wollen Sie immer auf dem Laufenden sein? Dann teilen
8 Uhr in Proleb und Niklasdorf                                                Sie uns an leoben@graz-seckau.at Ihre E-Mail-Adresse mit
9 Uhr in der Erhardikirche und in St. Xaver                                   und wir schicken Ihnen einen Newsletter, der die aktuel-
10 Uhr in Lerchenfeld                                                         len Neuigkeiten (Verlautbarungen, Gottesdienstordnung,
18 Uhr in Donawitz und in Waasen                                              Sonntagsbrief, Veranstaltungen etc.) enthält.

                            Die nächste                                             Gottesdienstordnung & Kontakt
                                                                                  Wochentagsordnung:
          erscheint am Do., 19. November 2020                                     Montag:         9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Donawitz
                                                                                  Dienstag:       9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Göß
 Redaktions- und Anzeigenschluss: Fr., 6. November 2020                           Mittwoch:       9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Göß (Caritas)
                                                                                  Donnerstag: 8 Uhr Niklasdorf, 9 Uhr St. Xaver,
                                                                                  		              18 Uhr Waasen
                                                                                  Freitag:        9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Donawitz

            ORGE L
    IHS

                                                                                  Samstag:        17.30 Uhr Waasen, 18.30 Uhr Göß

                                                                                  Sonntagsordnung:
                                                                                  St. Jakob		             8:00 Uhr
  KON Z E R T E 2 02 0                                                            Niklasdorf
                                                                                  Proleb
                                                                                                          8:30 Uhr
                                                                                                          8:30 Uhr
                                                                                  Hinterberg		            9:00 Uhr
 Stadtpfarrkirche St. Xaver Leoben                                                Waasen
                                                                                  St. Xaver
                                                                                                          9:30 Uhr
                                                                                                          10:00 Uhr
                                                                                  Lerchenfeld		           10:00 Uhr
    1. Sept.              Peter HEINRICH – 18 Uhr                                 Göß
                                                                                  Lerchenfeld (kroat.)
                                                                                                          10:30 Uhr
                                                                                                          16:00 Uhr (außer am 1. Sonntag im Monat)
                                                                                  St. Xaver		             17:00 Uhr
  19. Sept.               Martin ÖSTERREICHER – 18 Uhr
                                                                                  Öffnungszeiten der Pfarrkanzleien:
                          Tag der Orgel – 10 Uhr
   17. Okt.               in Kooperation mit dem Orgelverein Prinzipal
                                                                                  Gemeinsames Pfarramt der Stadtkirche Leoben
                                                                                  Montag bis Donnerstag: 8 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr
                                                                                  Freitag: 8 - 12 Uhr              8700 Leoben, Kirchplatz 1
                                                                                  Friedhofsverwaltung: Jeden Mittwoch 9-11
                   StiftSkirche GöSS                                              Telefonischer Kontakt:
                                                                                  St. Xaver, Niklasdorf, St. Jakob, KHG: Tel. 43236
                                                                                  Donawitz, Göß, Hinterberg, Proleb, Lerchenfeld, Waa-
                          Kriztina GABOR-HANDL                                    sen: Tel. 43236-30
   17. Okt.               & Thomas ZALA – 17 Uhr
                          in Kooperation mit dem Orgelverein Prinzipal
                                                                                  Verwaltung und Pastoral:
                          anlässlich 1.000 Jahre Stift Göß
                                                                                  Dr. Harald Rechberger, Tel.: 0676-8742 6963
                                                                                  PA Gernot Schönlechner, Tel.: 0676-8742 6748
                                                                                  PA Mag. Andrea Reithofer, Tel. 0676-8742 6866
    INFORMATIONEN: Stadtpfarre St. Xaver, Kirchplatz 1, Tel.: 03842/43236
                                                                                  PM Florian Krizaj, Tel.: 0676-8742 3401
pfar r e XXX
                                                           donaw i tz                     September - November 2020          14

                                     Freiheit, Sicherheit
                                Freiheit oder Sicherheit – Freiheit und Sicherheit
Freiheit gehört zu den wichtigsten         Geben wir aber nicht schon seit länge-        danken her von Freiheit voll und ganz
und komplexesten Begriffen der Neu-        rem unsere Freiheit und Sicherheit            durchdrungen. Jesus Christus selbst
zeit. Sie ist neben der Gesundheit das     Stück für Stück freiwillig auf? Wir           ist der Grundstein der Freiheit des
höchste Gut des Menschen.                  kennen alle die Problematik der Über-         Menschen. Er lebte und lehrte sie und
Alle großen Philosophen und Denker         wachung durch Handys, Kameras im              verurteilte falsch verstandene religiö-
haben über den Begriff der Freiheit        öffentlichen Raum, bargeldlose Be-            se Gebote bzw. Verbote.
gestritten, diskutiert und geschrie-       zahlung und online-banking, soziale           Ich möchte hier nur ein paar Beispiele
ben. Die unterschiedlichsten Definiti-     Netzwerke etc. Es ist bequem, einfach         dafür anführen:
onen des Freiheitsbegriffes füllen         und es erleichtert selbstverständlich         Bzgl. der Sabbatruhe „Sie ist für den
Bände. Von der griechisch-römischen        auch unseren Alltag. Man kann nur             Menschen gemacht und nicht umge-
Antike (Freiheit ein Privileg der Ober-    hoffen, dass der Preis dafür eines Ta-        kehrt“ (Markus 2,27)
schicht) über Martin Luthers Denk-         ges nicht zu hoch sein wird.                  „Wer ohne Sünde ist, der werfe den
schrift (Von der Freiheit eines Chris-     Wie steht es um die Freiheit in den           ersten Stein“ (Joh. 8,5)
tenmenschen) im ausgehenden Mit-           Religionen? Wie sieht es damit im             „Nicht was durch den Mund in den
telalter bis hin zum Zeitalter der         Christentum aus?                              Menschen kommt, macht unrein, son-
Aufklärung, in dem der Freiheitsbe-        „Der Katholik schaut grantig und darf         dern was aus dem Mund heraus-
griff, so wie wir ihn heute kennen, ge-    nichts“ – so der Volksmund früher.            kommt, macht unrein“ (M. 15,11)
prägt wurde.                               Durch die Jahrhunderte hindurch               Das Christentum steht somit letzt-
Freiheit und Sicherheit sind emotio-       entwickelte sich in der Kirche eine           endlich gegen ideologische Enge und
nale Begriffe. Keine politische, soziale   Ge- und Verbotskultur, die das Leben          moralisierendes Verhalten, sondern
oder philosophische Bewegung kann          der Gläubigen von der Wiege bis zur           für Freiheit und Lebensfreude.
darauf verzichten, sich zur Freiheit zu    Bahre bestimmte und in ein enges              Freiheit und Sicherheit sind keine
bekennen. Die Tatsache, dass in Ös-        Korsett zwang. Nicht immer zum Vor-           Selbstläufer. Sie können nicht ange-
terreich die Freiheitsrechte aller Be-     teil für die Gläubigen. Erst das Zweite       ordnet werden, sondern müssen für-
wohner garantiert und respektiert          Vatikanische Konzil machte die Tü-            und miteinander gelebt werden. Tag
werden, erzeugt Sicherheit und wird        ren und Fenster weit auf.                     für Tag, heute vielleicht dringender
als Selbstverständlichkeit angesehen.      Das Christentum ist vom Grundge-              als je.                  Astrid Tahedl
Man braucht sich im Alltag keine gro-
ßen Gedanken darüber zu machen.
Seit dem Ausbruch der Covid19 Pan-
demie ist vieles anders geworden. Er-                    Fußwallfahrt nach Mariazell
lässe, Verbote und Gebote sorgen für
große Unsicherheit bei der Bevölke-
rung und plötzlich wird über diese Be-
grifflichkeiten wieder diskutiert. Man
stellt die beiden Begriffe gegeneinan-
der, über- oder hintereinander, jedoch
nicht mehr nebeneinander.
Freiheit bedeutet kurz gesagt, dass
wir aus eigenem Willen Entscheidun-
gen für oder gegen etwas treffen kön-
nen, dass wir frei denken, reden,
schreiben und leben können. Für die        Die Wallfahrer vor dem Abmarsch in der Pfarre Leoben-Donawitz...
Freiheit des Einzelnen und der Allge-
meinheit ist auch eine stabile öffentli-
che Ordnung unumgänglich. Freiheit
heißt also nicht, jeder kann machen,
was er will, sondern der Begriff ver-
langt Verantwortung und Mitgefühl
seiner Umwelt gegenüber. Eingriffe in
die Freiheitsrechte sind nur unter be-
sonderen Umständen auf das notwen-
digste Maß und nicht auf Dauer zu
beschränken.
Wer soll und muss das nun machen?
                                                                                                                                  KK (2)

Natürlich die gewählte Regierung des
Landes im Dialog mit dem Volk. An-         ... und nach einer segensreichen Wallfahrt in der Basilika Mariazell
ders wird es auf Dauer in einer Demo-
kratie nicht funktionieren.                           Einen Bericht zur Fußwallfahrt nach Mariazell lesen Sie auf Seite 6.
15 September - November 2020                      pfar XXX
                                                       r e göss

Kaltenbrunn: Gottesdienst und „Entenrennen“
     Zu Mariae Himmelfahrt
In der Früh fielen noch ein paar Trop-
fen vom Himmel, aber danach meinte
es Petrus gut mit uns. Der Gottes-
dienst in Kaltenbrunn konnte im
Freien stattfinden!
Unser Gesang wurde vom Bläseren-
semble – rund um Herrn Strauss –
wunderschön umrahmt. Dafür ein
großes Danke! Ebenso dankbar waren
wir für die am Vortag von fleißigen      Die von fleißigen Damen gefertigten Kräuterbüscherl wurden gesegnet.
Händen      gebundenen     Kräuterbü-
scherl, die am Ende des Gottesdiens-     dem Programm! Und dank äußerst
tes von Pfr. Martin Waltersdorfer ge-    spendabler Pfarrleute hatten die Mi-
segnet wurden. Apropros unser Pfar-      nis gleich mehrere Enten am Start!
rer: Er zeigte wiedermal, wie kreativ    10 Preise warteten auf würdige Ge-
er ist! Nachdem das Mikrofon nach        winner – und so war es auch! Nicht
lautem Stöhnen schließlich ganz ver-     nur die Jugend hatte auf die richtigen
stummte, packte Pfr. Martin seine        Enten gesetzt, sondern auch Erwach-
Pantomime-Künste aus und versetzte       sene bewiesen zum Teil den richtigen
uns in Staunen! (Kleine Anmerkung        Gewinner-Enten-Riecher!
am Rande: Alle Minis wollen seither      Gelächter gab es auf jeden Fall rund-

                                                                                                                      KK (2)
unbedingt ihn im Team beim Acitivi-      herum – gewonnene Schokoladen ka-
ty-Spielen haben!)                       men nicht zum Schmelzen, sondern          Die Plastik-Enten lieferten sich
10 noch etwas müde Ministranten zu       wurden stattdessen mit verschmitz-        später ein spannendes „Wettren-
Beginn wurden gegen Ende des Got-        tem Lächeln großzügigst verteilt.         nen“ im Kaltenbrunnerbach.
tesdienstes immer munterer und auf-      Und der Reingewinn? Kam natürlich
geregter: Das legendäre Kaltenbrun-      dem Gösser Pfarrhof zugute! Insofern:     se hörte man die Enten noch quaken:
ner-Entenrennen stand wieder auf         Ente gut – Pfarrhof gut! (und ganz lei-   gut-besser-Gösser!)   Nadja Sebanz

    Familienferien in Mooslandl
Wie bei vielen Dingen machte Corona auch bei den Som-
merferien alte Pläne zunichte, dafür taten sich neue Alter-
nativen auf. So auch bei den Gösser Familien, bei denen die
Ferienwoche in Admont schon eine liebgewordene Traditi-
on war, die heuer ausfallen musste. Kurzentschlossen wur-
de nach Alternativen gesucht und diese auch gefunden:
Zuerst starteten etwa 30 warm eingepackte Kinder und
Erwachsene zu einer Wanderung bei der Klosterneubur-
gerhütte im Lachtal. Ungefähr so stellt man sich eine Pol-
expedition vor: Frostige Temperaturen und Sturm, etwa
die Hälfte schaffte es bis zum Gipfel. Am Abend wurde
noch ausgiebig im Pfarrhof gegrillt und geplaudert. Am
Sonntag wurde ein stimmumgsvoller Familiengottesdiest
gestaltet, und nach einem Pizza-Picknick im Bründlhof
                                                                                                                      Spitaler

brachen wir zu einer Wanderung um den Ingeringersee
auf, wieder ging es wettermäßig recht freuchtfröhlich zu.
Am Montag machten sich sieben Familien zu einem klei-         Natur-Erlebnisse bei den Familienferien der Pf. Göß
nen Camping-Urlaub am Badesse in Mooslandl auf den
Weg. Beim gemeinsamen Zelten auf der Wiese kam schon          gemachte Espressi vom Gaskocher her, um am dritten Tag
ein wenig „Admont“-Flair auf. Vor der vertrauten Kulisse      die Mannschaft fit für den Abbau der Zelte und das Zusam-
des Gesäuses wurde dann nach Herzenslust geplanscht           menpacken für die Rückfahrt zu machen. Gerade noch
und Boot gefahren, Eis gegessen und Kaffee getrunken, ge-     rechtzeitig, um vor einem Wolkenbruch noch Zelt und Ge-
taucht und ins Wasser gesprungen. Einen Höhepunkt stell-      päck im Auto zu verstauen. Derart erfrischt und gestärkt
te der Ausflug zum Geopark Landl dar, in dem wir dem          durch drei reichhaltige gemeinsame Tage kehrten wir nach
Geheimnis der Steine auf die Spur kamen, die Kraushöhle       Leoben zurück, bereit für ein neues, spannendes Arbeits-
erforschten und auf dem Geopfad die Nothklamm durch-          jahr mit bewährten Traditionen und neuen Aufbrüchen.
wanderten. Bei soviel Aktivität mussten schon einige hand-                                Jürgen und Elisabeth Spitaler
pfa r r e hint
                                                         XXX e r be rg               September - November 2020          16

                    Umfrage: Freiheit vs. Sicherheit
                  Karin Lerchbammer hat zum Thema dieser Ausgabe Hinterberger befragt
 Sicherheit und Freiheit, das sind zwei    ABER: Die eigene Freiheit endet im-       gehalten, und wenn man ihn einfor-
 Schlagwörter unserer Jetztzeit, die ei-   mer dort, wo sie die Freiheit des ande-   dert, wird man angepöbelt. Der Res-
 nander bedingen und nie ganz aus-         ren Menschen berührt. Das fordert         pekt vor den Mitmenschen ist groß-
 schließen können. Die eine kann ohne      gegenseitigen Respekt. Und somit ist      teils verlorengegangen. (w, 52)
 die andere nicht sein, oder doch?         die Freiheit immer mit Respekt ver-
 Bei einer Umfrage in unserer Pfarre       bunden. Ich bin auch bereit, für meine    Ich fühle mich in Österreich gut auf-
 kamen wir zu dem Schluss, dass wir        Freiheit/Sicherheit mit Worten zu         gehoben. Und wenn meine Freiheit
 uns wohl alle beides wünschen. Wir        kämpfen und diese zu verteidigen.         mit Verboten zu meinem Schutz und
 genießen es, in einem Land zu leben,      Tätliche Gewalt lehne ich ab. (w, 62)     zum Schutz anderer etwas einge-
 in dem wir sicher und frei sind. Durch                                              schränkt wird, so ist das vollkommen
 die durch Corona bedingten Maßnah-        Freiheit ist durch Corona einge-          in Ordnung. Ja, ich bin dankbar, dass
 men scheint nun vielen beides be-         schränkt. Man schätzt sie erst jetzt      das Menschenleben bei uns – im Ge-
 droht. Natürlich ist es eine Gratwan-     wieder, weil sie nicht mehr selbstver-    gensatz zu anderen Staaten – einen so
 derung, nicht zu viel Freiheit zu be-     ständlich ist. Sicherheit wird wieder     hohen Stellenwert hat. Dass die Men-
 schneiden und nicht zu wenig              großgeschrieben, die eigene und die       schen allumfassende Freiheit wollen,
 Sicherheit zu gewähren. Aber mit Re-      für die Mitmenschen. (w, 62)              damit aber nicht umgehen können,
 spekt und Achtung vor dem Mitmen-                                                   zeigen die Lockerungen nach dem
 schen kann es gelingen. Und das sind      Die persönliche Freiheit dient als Ba-    Lockdown. (w, 63)
 doch unsere christlichen Werte, die       sis für ein gesundes Miteinander, und
 wir leben wollen/sollen.           KL     die Sicherheit entsteht dadurch. Ich      Am Berg zu stehen, Wind und Sonne
                                           lasse mich von anderen nicht von mei-     im Gesicht zu spüren und das Ver-
 Österreich bedeutet für mich Freiheit     nem Weg abbringen, auch wenn er           blassen von Sorgen zu empfinden ist
 und Sicherheit; ich kann mich auf die     steinig ist. Aber Rücksichtnahme          meine persönliche Definition von Frei-
 Blaulichtorganisationen    verlassen.     muss schon sein. (w, 55)                  heit. Sicherheit geben mir die Men-
 (w, 61)                                   Freiheit bedeutet für mich, sicher und    schen in meinem Umfeld, auf die ich
                                           ohne Angst in unserer Heimat leben        in jeder Lebenslage zählen kann.
 Sicherheit bedeutet für mich das Pri-     zu können. (w, 84)                        Freiheit ist aber auch, sich seine eige-
 vileg, mich in meinem Heimatland                                                    ne Meinung bilden und äußern zu
 frei und ohne Angst bewegen zu kön-       Ich lasse mir meine Freiheit nicht        dürfen und sein Leben so gestalten zu
 nen. (w, 58)                              nehmen. Ich fühle mich durch Corona       können, wie man es für richtig hält.
                                           nicht bedroht. (m, 18)                    Sicherheit geben Gesetze und ihre
 Freiheit und Sicherheit gehören zu                                                  Kontrolle, sodass man sich ohne Be-
 den wichtigsten Dingen des Lebens.        Es ist schlimm, wie wenig Rücksicht       denken frei und - auch als Frau - allei-
 Jede/r sollte sie auch nutzen und mit     die Menschen heute nehmen. Bei den        ne bewegen kann. (w, 27)
 Dankbarkeit und Freude genießen.          Einkaufskassen wird kaum Abstand

          Barrierefreier Zugang                                         Heiligenbrunn-Kapelle
KK

                                                                                                                             KK

 In den Sommermonaten wurde der behindertenge-                 Gerade in Zeiten wie diesen locken wieder die unzäh-
 rechte Zugang zu unserer Pfarrkirche fertiggestellt.          ligen Kapellen in unserer Heimat zur stillen Ein-
 Damit wurde einem vielfachen Wunsch entsprochen,              kehr. Hier die Heiligenbrunn-Kapelle, ein wahrer
 und er ermöglicht nun ein barrierefreies Betreten un-         Kraftort, der von Hinterberg aus in kurzer Gehzeit
 seres Gotteshauses.                                           erreichbar ist.
Sie können auch lesen