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Ausgabe 35 Juni 2011 gratis Cover Contest Winner! Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt Veranstaltungskalender Stadtkulturmagazin
Philosophie Das Glück liegt im Detail. Es ist unsere Leidenschaft, Ihre alltäglichen Routinen in bedeutsame Rituale zu verwandeln. Unseren Produkten liegen jahrhundertealte fernöstliche Haus- und Schönheitsrituale mit Düften zugrunde, die von den besten Parfümeuren der Welt kreiert wurden. Rituals Store Darmstadt, Luisencenter Luisenplatz 5 64283 Darmstadt www.rituals.com Jetzt in Darmstadt!
INHALTLICH_ P 03 Hallo Darmstadt. Die Tinte unter dem ersten grün-schwarzen Koalitionsvertrag dieser Stadt ist noch nicht getrocknet, da regt sich Widerstand. Die Landkreis-CDU ist empört, dass die Nordostumgebung nun endgültig begraben werden soll. Die baldige Opposition (SPD) kritisiert, dass für die von Grün-Schwarz geplante Straßensanierung kein Geld da sei – und stellt, wo sie gerade noch an der Macht ist, dem SV Darmstadt 98 mal schnell 220.000 Euro für die Sanierung der Fluchtlichtanlage im städtischen Böllenfalltorstadion in Aussicht. Der Wähler schaut ratlos zu. Widerstand regt sich aktuell auch am Woog: Hier werden Unterschriften gesammelt – gegen spätere Öff- nungszeiten des innerstädtischen Naturschwimmbads (neuerdings von Montag bis Mittwoch erst ab 12 statt ab 8 Uhr morgens). Die Stadt begründet die Maßnahme mit Personalmangel. Es habe auch zu wenig geeignete Bewerber gegeben dieses Jahr. Und so stehen an einem sonnigen Sonntagmorgen Ende Mai ganze Familien frustriert vor dem zweiten Naturschwimmidyll der Stadt, dem Arheilger „Mühlchen“. Denn das öffnet auch am Wochenende nicht vor 14 Uhr. Zum Glück gibt es auch noch badeaufsichtfreie Freiluftoasen in dieser Stadt (Seite 12 + 13) und Alternativen der kulturellen Freizeitgestaltung, drinnen wie draußen (Seite 1 bis 84). „Entdeckt sie – und nutzt sie!“, empfiehlt die P-Redaktion Inhalt Thema Seite Thema Seite Vorwort, Inhalt, Impressum 03 Kunstausstellungen im Juni 38 + 39 Favoriten des Monats 04 – 09 Neues auf Darmstadts Theaterbühnen 40 + 41 Suche und finde! 10 Veranstaltungskalender 43 – 62 Darmstädter Freiluftoasen, Teil 1 12 + 13 Out of Darmstadt 66 + 67 Tour de Mobilität 14 – 17 „Mirabelle”-Comic 68 Made in Darmstadt: die Mediale 2011 18 + 19 Iss was! Folge 14: Mikrowellenkäsebrot 69 + 70 Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 20 + 21 Volles Bouquet, Folge 11 71 besonders ... paarweise 22 – 24 Hörspiel mit Dynamite Jones 72 + 73 DA it yourself, Folge 6: „der Nacken-Lui” 26 + 27 Wrede und Antwort 74 Illegaler Bolzplatz 28 + 29 Bolzplatz-Quartett, Ausgabe 34 75 Alternative Kulturvereine, Das macht eigentlich ... Walter Bechtold! 76 Folge 4: Strandgut e.V. 31 Unter Pappeln, Folge 14 77 P-Cover-Contest-Winner 33 Black Box mit Bedroomdisco 78 + 79 Hessisch for runaways, Folge 11 34 Schulterblick mit „Eddy” Sözer 81 Aufgeschnappt! 35 Darmstädter Typ: Jörg Dillmann 82 Das literarische Darmstadt im Juni 36 + 37 Rischdisch (un)wischdisch 82 Impressum Stadtkulturmagazin P 35. Ausgabe – Juni 2011 Herausgeber (V.i.S.d.P.): Cem Tevetoglu (ct), redaktion@p-verlag.de, Telefon (0163) 7929262, Verlag: P-Verlag, Schleiermacher- straße 21 (poolX), 64283 Darmstadt Anzeigen: Jens Engemann, anzeigen@p-verlag.de, Telefon (0176) 21964883 Buchhaltung: Katrin Klopfer, katrin.klopfer@p-verlag.de Marketing: Janna Hoffmann (jh), janna.hoffmann@p-verlag.de Artdirektion: André Liegl, grafik@p-verlag.de, Lisa Zeißler, lisa.zeissler@p-verlag.de, www.rockybeachstudio.de Layout: Burcu Baytak, Hans-Jörg Brehm, Vincent Jauernig, Martina Hillemann, Friederike Merkel, Daniel Wiesen Cover: Silke Widderich Redaktion dieser Ausgabe: Charlotte Buisson (cb), Patrick Demuth (pd), Simone Dehmer (shd), Amira El-Naghi (ami), Steffen Falk (sf), Isabelle Fichtner (if), Steffen Gerth (sg), Paul Gruen (pg), Alexander Heinigk, Meike Heinigk (mei), Antje Herden (ah), Mathias Hill (mh), Henning Jauernig (jau), Hannah Knell, Kossi, Jenny Kretschmer (jk), Elisabeth Lawonn (lz), Anna Lähdesmäki (al), Sascha Löwel, Tobi Moka (tm), Arkad Mandrysz (am), Laura Mürmann (lm), Nicole Neurohr, Jennifer Pahls, Mira Schleinig (mis), Tilmann Schneider (tman), Kai Schuber (ks), Gunnar Schulz (gs), Azim Semizoglu, Manuela Türoff (mt), Johanna Warda (jowa), Johanna Willimsky (jw), Gerald Wrede (gw) , Peter Zimmer (pz) Fotoredaktion: Jan Nouki Ehlers + Kim Epes, www.janehlers.net Facebook: Jo Schulz und Jacob Chromy Druck: Künzel Druck GmbH, Haasstraße 12, 64293 Darmstadt Auflage: 12.000 Exemplare Verteilung: 250 Auslagestellen im Raum Darmstadt Bezugspreis: gratis (Jahresabo: 25 Euro) Erscheinungsweise: monatlich (Doppelausgaben Dezember/Januar und Juli/August) Nachdruck / Copy- right: Alle Urheberrechte für Text und Gestaltung liegen beim P-Verlag. Ein Nachdruck der Texte und Fotos, die in P veröffentlicht sind, ist – auch in Auszügen – nur nach schriftlicher Genehmigung des P-Verlags erlaubt. Haftung: Namentlich oder mit Kürzel des Autors gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Nächste Ausgabe: Juli / August 2011 Doppelausgabe Redaktionsschluss (für Juli- und August-Themen): 10. Juni Anzeigenschluss: 17. Juni Veranstaltungskalender): 17. Juni Erschein- ungsdatum: 28. Juni 2011 www.p-magazin.net und www.facebook.com/pmagazin natureOffice.com | DE-210-529714
P 04_ AMTLICH Favoriten des Monats „What One Dance Can Do” & „Into the Lion’s Den” REGGAE, RAGGA, DANCEHALL Be Genre Reggae in Darmstadt fällt fast immer auch der Name Companheiro Leão, Beim denn er würdigt als DJ wirklich sämtliche Spielarten der karibischen Klangfarbe. de Aber vor allem ist er eine verdammt coole Rampensau hinter den Decks und lässt Ab Platten vorwärts, rückwärts und gern auch mal seitwärts hüpfen. Das ist nicht nur Pl technisch versiert, sondern verwandelt auch jedes Kellergewölbe in eine brodelnde te Dancehall. Gleich zwei Termine mit ihm und spannenden Gästen aus Karlsruhe zu Da Beginn des Monats als dringende Empfehlung. Skip rewind, Selecta! (tm) Be Schlosskeller / Mi, 1. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 3 Euro Sc Bessunger Knabenschule (Keller) / Fr, 3. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 3 Euro Be „Neulich im Weststadtcafé“ FEIERN AN GLEIS 378 Die Veranstaltungsreihe „Neulich in der Rocky Bar“, die sonst in der „Krone“ ga- stiert, macht Sommerurlaub im Weststadtcafé. Einmal im Monat – wie gewohnt donnerstags – werden DJs unterschiedlicher Couleur die Plattenteller rotieren lassen. Beim Auftakt mit dabei: Pee Mastah Poo (Sägewerk/603), der outdoor mit Freunden Fidget House, Bass und Elektro auflegt, während in der Halle Boing Boing (Neulich in der Rockybar/Low Brow) mit Indie-Dance sowie Elmar (Uppercut) und Flo Hierer (Chrome!) mit housigen Tunes zum Tanz bitten. (gs) Klingt wie: Verplante Donnerstage Weststadtcafé (Mainzer Straße 106) / Do, 2. Juni / 21 Uhr / Eintritt frei ei 35 Jahre Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein BAHNWELTTAGE 2011 Die Herzen von Nostalgikern und Technikfans schlagen höher, wenn Eisenbahnge- schichten so lebendig erzählt werden, dass sie fast schon zum Greifen nahe sind – oder historische Fahrzeuge wie die Gaslokomotive „Bayrische S 3/6“ live vorgeführt werden. Anlass der Bahnwelttage 2011 ist das 35-jährige Bestehen des hiesigen Eisenbahnmuseums. Unter anderem lockt dieses Abenteuer für die ganze Familie mit vielen Programmpunkten, beispielweise einer unvergesslichen Fahrt in einem Dampf- zug und der großen Geburtstagsfeier am Freitag, dem 3. Juni, um 20 Uhr. Ei, da mache mer hie! (ami) Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein (Steinstraße 7) / Do, 2., bis So, 6. Juni / jeweils von 10 bis 18 Uhr / Kombikarte (Eintritt und Fahrt vom Hauptbahnhof ins Eisenbahnmuseum und zurück): 14 Euro (Erwachsene) bzw. 7 Euro (Kinder) Eintagsladen Late Night TAUSEND BUNTE SACHEN Zum Sommernachtsshopping steht die Darmstädter Innenstadt an diesem Abend von 17 bis 23 Uhr „unter Strom“. Strange, schön, superkalifragilistisch: In der Cen- tralstation öffnet der „Eintagsladen Late Night“. Bei über 30 Designern ist Jagd- fieber Pflicht. Zu kaufen gibt es fast alles – von zu Lampen mutierten Puppen über Spielzeug und elegante Dekoartikel bis hin zu Schmuck aus Lichtschaltern. Alles handmade natürlich. Ein bisschen skurril, überkreativ und mit „Ich-brauche-das- dringend“-Effekt. Musikalische Untermalung inklusive. Ab in den Kaufrausch! (cb) Centralstation (Halle) / Fr, 3. Juni / 17 bis 23 Uhr / Eintritt frei
AMTLICH_P 05 Favoriten des Monats Marie & The Red Cat (Mannheim) + Support KLANGKANTINE UNPLUGGED Marie & The Red Cat beflügeln mit locker-flockigem Akustikpop, der den Zuhörer in die Stimmung versetzt, nackt über eine Blumenwiese hüpfen zu wollen. Die sonnige Stimme der Sängerin erzeugt ein Feeling von „Frühstücken in einem französischen Café“. Seit 2008 machen die fünf Mannheimer zusammen Musik. Am ersten Freitag im Juni sind sie bei kuscheliger Atmosphäre im Tonstudio „Klangkantine“ live zu erleben. Danach wird zur Aftershowparty „Klangkantine tanzt“ ins Weststadtcafé eingeladen. Mehr Infos unter www.klangkantine.de/unplugged (if) Klingt wie: Eddie Brickell, Duffy und Emiliana Torrini Tonstudio Klangkantine (Mainzer Straße 74) / Fr, 3. Juni / 21 Uhr Abendkasse 6 Euro Geburtstag auf 603qm HAPPY BIRTHDAY, 603QM! Unglaublich, aber wahr: Diesen Monat wird das 603qm bereits acht Jahre alt, und Ihr alle seid zur Geburtstagsparty eingeladen! Und wie es sich für „die Halle“ gehört, wird dieses Ereignis gebührend gefeiert. Zwei Liveacts und zwei DJ-Teams sollen die Geburtstagssause unvergesslich machen: das Indie-Trio Fuck Art, Let‘s Dance aus Hamburg und die Panda People aus Erlangen mit einer bunten Mischung aus Indie und Electro. Außerdem wird Euch Tapejam aus Darmstadt durch die Nacht begleiten. Hier werden die Geburtstagsgäste beschenkt: mit einer lauten und unver- gesslichen Fete! (jowa) 603qm / Sa, 4. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 6 Euro „Es geschieht am hellichten Tag, davor und danach“ PARTY-HOPPING-MARATHON Der Ponyhof gleich dreimal an drei verschiedenen Orten – als Warm-up in der Goldenen Krone, als Open Air am Steinbrücker Teich und als After-Show im Level 6. Das Konzept lautet daher: „Es geschieht am helllichten Tag, davor und danach“, also ein Party-Hop- ping-Marathon. Und die DJs hüpfen mit Euch von „Krone“ übern Teich zum „Level“. Alles dufte, nur dran denken: „Don’t drink and drive!“, sonst hüpft der Führerschein weg. (tm) Klingt wie: Basti Grub, Basti Pieper, Ivo & Lorenz, le Worschté, Dennis Baker, John Lemon & Jimmy Lesson, Astinio Goldene Krone (Disco) / Fr, 3. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 7 Euro Steinbrücker Teich / Sa, 4. Juni / ab 12 Uhr mittags / Eintritt 10 Euro (inkl. Level 6) Level 6 / Sa, 4. Juni / 22 Uhr / Tickets für 5 Euro (gibt’s nur bei Party am Stein- brücker Teich) „Don’t smoke, just dance“ mit den Woog Riots DJs INDIEDISKO Die Rocky Bar ist der heimliche Star des Darmstädter Nachtlebens: Zwischen Billard- tisch, Dartscheibe und der naiven Kunst des „Krone“-Mitbegründers Tili Wenger wird Alle Fotos der Favoriten: Veranstalter regelmäßig bei Geheimtipp-Diskos die ganze Nacht bestgelaunt getanzt. Manchmal allerdings rauchwarenbedingt bei Sichtverhältnissen um die zwei Meter. Die Woog Riots, Darmstadts rebellisches Schrammelindie-goes-Elektro-DJ-Duo, wollen jetzt mit der ersten rauchfreien Rocky-Bar-Disko dafür sorgen, dass man seine Tanzpartner wieder sehen kann. Und was man hört, ist eh 1a. (mh) Klingt wie: LCD Soundsystem, Adele und Franz Ferdinand an der frischen Luft Goldene Krone (Rocky Bar) / Sa, 4. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 3 Euro
P 06_ AMTLICH Favoriten des Monats Die Freilichtbühne BERGSTRÄSSER OPEN-AIR-KINO Der Sommer kommt – und damit auch wieder die Zeit für Freiluft-Kinoabende in Seeheim-Jugenheim (bei Darmstadt). Jeweils mittwochs bis samstags werden ausgewählte Kinofilme der letzten zwölf Monate gezeigt, unter anderem: „Bonny and Clyde“ (Do, 9. Juni, Eröffnungsfilm, Eintritt frei!), „Das Ende ist mein Anfang“ (Do, 23. Juni) und „True Grit“ (Sa, 25., + Mi, 29. Juni). Zusätzlich finden Konzerte und Kaba- rettabende statt. Es wird keine Vorstellung wetterbedingt abgesagt, also immer an passende Kleidung denken! Das komplette Programm unter www.filmseher.de. (ct) Freilichtbühne Seeheim-Jugenheim (am Schuldorf Bergstraße) / ab Do, 9. Juni (mittwochs bis samstags) / Einlass ab 20.45 Uhr, Filmbeginn bei Einbruch der Dunkelheit / Abendkasse 6,50 Euro (Specials 7,50 Euro bis 23 Euro) Narsaak (DA) + Planks (Mannheim) HC, PUNK, BLACK METAL NARS AAK Gegründet 1989, aufgelöst 1998, Re-Union 2006, Final Death 2011: Narsaak sagen nun endgültig „Adieu“, versüßen uns den Abschied aber noch mit einer Split-Picture-7“ mit Planks aus Mannheim. Die Scheibe aus dem Hause Decoy In- dustry ist an diesem Abend zum ersten Mal erhältlich – und dass man die Songs auch gleich live vorgetragen bekommt, ist doppelt toll! Musikalisch gibt’s ’ne derbe Packung auf die Ohren, irgendwo zwischen rauem Hardcore, Black Metal und nihilistischem Gekeife. Vinyl auf 222 Exemplare limitiert, also: Zugreifen und „Tschüss“ sagen. (pd) letzte Show! Bessunger Knabenschule (Keller) / Fr, 10. Juni / 21 Uhr / Abendkasse 5 Eu Euro „The Groove Trail“ TECHNOFREIE SOMMERNACHTSSAUSE Von wegen eingleisiges Nachtleben: An diesem Abend kommen im Weststadtcafé eine Reihe Darmstädter DJs zum Zug, die alle eins gemeinsam haben: die Liebe zum Groove. Die „Crème de la Groove“ reicht dabei von Thomas Hamann (Old School HipHop) über General Motors (Reggae) bis hin zu den Top(-shake)-DJs Marcus K. und Weige, die den Herzallerwertesten mit raren Funk’n’Soul-Tunes zum Wackeln bringen. Ab 17 Uhr glühen draußen die Turntables und der Grill für mitge- brachtes Grillgut, ab 21 Uhr hat der Groove dann auch drinnen freie Bahn. (pz) Weststadtcafé (Mainzer Straße 106) / Sa, 11. Juni / 17 Uhr Abendkasse 5 Euro Hercules and Love Affair (USA) + Girl Boy Society (DA) NEO-RETRO-DISCO-HOUSE Diese New Yorker Formation ist in Sachen Disco-House wirklich eine gewaltige Liebes- affäre, denn ihr Debüt-Album aus dem Jahre 2008 war derart brillant, dass bei sämt- lichen Kritikern die verbalen Hormondrüsen verrückt spielten. Es war klanglich ganz weit vorne und ganz weit zurück, quasi Neo-Retro. Androgyne Disco der 1970er trifft auf Chicago-House der 1980er und den 2000er Schmelztiegel des DFA-Labels aus New York. Zuletzt waren sie als Support für Beth Dittos Band Gossip unterwegs und machen jetzt in Darmstadt Station. Da hüpfen auch meine Hormone im Quadrat. (tm) Klingt wie: Frankie Knuckles, Marshall Jefferson, LCD Soundsystem, Patrick Pulsinger, Róisín Murphy, Chic Win! Win! Das P verlost 3 x 2 Karten, alles Weitere auf www.facebook.com/pmagazin Centralstation (Halle) / Do, 16. Juni / 21 Uhr / Abendkasse 27 Euro
AMTLICH_P 07 Favoriten des Monats Kultursommer Südhessen ERÖFFNUNGSKONZERT Von Juni bis September steht ganz Südhessen wieder im Zeichen des Kultursom- mers: Konzerte, Theateraufführungen, Straßentheater, Ausstellungen und Lesungen beleben Burgen und andere (historische) Baudenkmäler. Die Veranstaltungsreihe, die seit 1994 allsommerlich in Südhessen stattfindet, wird in diesem Jahr im Staatstheater Darmstadt eröffnet: Mitglieder des Opernensembles und des Staats- orchesters Darmstadt geben festliche Arien und Orchesterstücke ausgewählter Opern, unter anderem von Franz Lehár und Jacques Offenbach, zum Besten. (mt) Klingt wie: Wiener Opernschmaus Staatstheater Darmstadt (Großes Haus) / Sa, 18. Juni / 20 Uhr Abendkasse 6,50 bis 32 Euro Depeche Mode Party 80ER SYNTHIEPOP & WAVE Es gab Zeiten, da bekannte sich manch einer nur hinter vorgehaltener Hand zu seiner Schwäche für Depeche Mode. Zu peinlich waren viele modische Verbrechen der 80er, für die auch DM mitverantwortlich waren. Insgeheim aber flirtete irgendwie jeder mit Songs der englischen Synthie-Pop-Bubis, die erst in den 90ern wirklich erwachsen schienen. Und heute ist es eine der wenigen Bands der 80er, auf die sich rückblickend alle einigen können, da sich ihr Sound als wirklich wegweisend intelligenter Pop er- wies. Nur modisch können wir getrost auf eine Renaissance verzichten. (tm) Klingt wie: Soft Cell, Human League, OMD, Erasure, New Order, Yazoo, Tears for Fears, Gary Numan Linie Neun (Wilhelm-Leuschner-Straße 58, Griesheim) / Sa, 18. Juni / 22 Uhr Abendkasse 5 Euro 1. Architektursommer Rhein-Main SCHWERPUNKTWOCHE IN DARMSTADT Architektursommer comes home, könnte man behaupten. Schließlich gilt Darmstadt als Stadt mit der höchsten Architektendichte bundesweit. Die Darmstädter Schwer- punktwoche des ASRM bietet unter anderem das internationale Rauminszenierungsfe- stival „stadtfinden“ (am 18. Juni, überall in Darmstadt), das „BlindDate“, einen zeitge- nössischen Diskurs über Gesellschaft und Leben in der Stadt (Fr, 23. Juni, 21 Uhr, Friedensplatz), eine „Disko-ssion“ zum Thema „Club-Architektur“ (Sa, 25. Juni, 18 Uhr, Platz neben dem Darmstadtium) und das siebentägige Open-Air-Kino „Laster der Nacht“ (19. bis 25. Juni auf der Schlossbastion, Carree-Piazza und dem Georg-Büch- ner-Platz im Wechsel). Das komplette Programm: unter www.asrm2011.de. (ct) Stadtraum Darmstadt / Sa, 18., bis Sa, 25. Juni / ganztags / Eintritt frei Dell Lillinger Westergaard JAZZ, IMPROVISATION Der Berliner Christopher Dell ist „ursprünglich“ gebürtiger Heiner. Als wäre das nicht der Qualität genug, weist ihn das Reclam-Jazzlexikon auch noch als „führenden Vibrapho- Alle Fotos der Favoriten: Veranstalter nisten seiner Generation“ aus. Völlig zu Recht, ist er doch seit Jahrzehnten als Musiker und Komponist im Kontext freier Improvisation, Neuer Musik und Jazz anzutreffen. Immer wieder führen ihn seine Wege zurück an seinen Geburtsort, die heimliche Jazz- Hauptstadt Deutschlands. Diesmal in „gleichwertiger“ Begleitung von Bass und Schlag- zeug, was klanglich wie rhythmisch eine spannende Liaison zu werden verspricht. (tm) Klingt wie: Christopher Dell (Vibraphon), Jonas Westergaard (Bass), Christian Lillinger (Schlagzeug) Jazzinstitut, Gewölbekeller (Bessunger Straße 88d) / Mi, 22. Juni / 20.30 Uhr Abendkasse 10 Euro (unter 21 Jahren: 3 Euro)
P 08_ AMTLICH Favoriten des Monats „Läd Naid Sürpries“ mit DJ Nouki THÄADA-PAAHDIE Da gibt es nichts mehr dran zu deuteln: Die Zeiten, in denen die Überraschungs- Labor-Testbetriebs-Cowboy-und-Indianer-Szenen, die die Schauspieler im Foyer der Kammerspiele abfeuerten, noch Sürpries-Status hatten, sind lange her. Inzwischen empfiehlt es sich, weit vor der angegebenen Zeit aufzutauchen, um Schlangestehen oder Ausverkaufstrauer zu vermeiden. Das hat mit dem Spieltrieb des Ensembles ebensoviel zu tun wie mit tollen Diskothekern wie unserem letztmonatigen Hörspiel- Gast DJ Nouki, die im Anschluss ans Spiel die Tanzfläche vibrieren lassen. (mh) Klingt wie: jedes Mal anders! Staatstheater (Foyer der Kammerspiele) / Mi, 22. Juni / 23 Uhr Abendkasse 3 Euro FIFA Frauenfußball-WM in Deutschland PUBLIC VIEWING 1955 befand der Deutsche Fußballbund, dass die „Kampfsportart“ Fußball „der Natur des Weibes im Wesentlichen fremd ist“ und das „Zurschaustellen des Kör- pers Schicklichkeit und Anstand verletzt“. Was für ein Unfug. Die Zeiten haben sich definitiv geändert! Und so wird zur FIFA Frauenfußball-WM in Deutschland das gemeinsame, (hoffentlich) sommermärchenhafte Live-Mitfiebern mit den amtierenden und zweifachen Weltmeisterinnen aus Deutschland kultiviert – auch in Darmstadt. (ct) Unter anderem: Centralstation, Weststadtcafé, 603qm, Bistro Moller, Crossroads, Parliament of Rock, Kessel (fast überall nur die deutschen Spiele und die K.O.-Runde) / Fr, 24. Juni, bis So, 17. Juli / Eintritt frei „Sound of the Forest“ Warm-up DER HIRSCH RÖHRT WIEDER Das Sound of the Forest ist das vielleicht idyllischste Festival Deutschlands, auf jeden Fall aber das einzige Festival Hessens, das Natur und laute Musik so be- eindruckend gut verbindet. Wer einmal da war, bekommt spätestens im Frühling wieder Sehnsucht nach dem malerischen Marbach-Stausee und den Bühnen mit- ten im Wald. Die ganz Ungeduldigen können sich im 603qm schon mal zusammen mit Pornophonique (Gameboy meets Lagerfeuer) und zwei DJs für den 26. bis 28. August 2011 aufwärmen und vom Odenwald träumen. (jowa) Klingt wie: www.soundoftheforest.de 603qm / Fr, 24. Juni / 22 Uhr / Eintritt 5 Euro „Tag der offenen Tür“ bei Radio Darmstadt (RadaR) GEMÜTLICH ON AIR „RadaR“ ist umgezogen. Zwar ist die alte Adresse auch gleichzeitig die neue, aller- dings wurde von Mai bis Juli 2010 das Hinterhaus zum Sendehaus umfunktioniert. Mit der Einweihung des dritten Studios möchte der Lokalsender den Abschluss des Umbaus feiern und lädt zum „Tag der offenen Tür“ ein. Im Sendehaus können Besu- cher Grüße und Musikwünsche live „on air“ loswerden, im Hof wird für das leibliche Wohl gesorgt. (jk) Radio Darmstadt, Hof und Sendehaus (Steubenplatz 12) Sa, 25. Juni / ab 14 Uhr / Eintritt frei
AMTLICH_P 09 Favoriten des Monats Bedroom-Sessions Musenknutsch Festival Teil III mit Dikta (Island) 20 JAHRE KLABAUTA-WAGENPLATZ POPPIGER INDIE-ROCK Seitumtriebigen Die 20 Jahren existiert Bedroomdiscos Klabauta, sind der malerisch wieder mal anaktiv der Linie – diesmal „5“ aufals demKonzert- Weg nach veranstalter gelegene Kranichstein innerhalbBauwagenplatz. ihrer „Session“-Reihe. Und dasMitwird derjetzt isländischen ebendort gefeiert Band Dikta mit haben dem sie einen dritten nunmehr ziemlichMusenknutsch-Festival. großen Coup gelandet,Der denn Besuch das Quartett lohnt sichzählt nicht imnur hohen wegen Norden di- längst DJanes, verser als die wikingische sondern auchVariante und vorvon allem Coldplay. wegen Das der in beinhaltet besetztennatürlich Häusernein seitweites den Spektrum anwohlbekannten Neunzigern emotionalen Songs, Breakbeat-Cello-Punker die mal wild, mal gediegen, Guts Pie Earshot mal inbrünstig, – sowie der malMög- säuselndalternative lichkeit, vorgetragenWohnformen werden. Das malklingt nichtmeist nur beim sehrVorbeifahren gut arrangiert, zu erleben. ohne in die (mh) Fallen des Mainstream Klingt wie: Cellopunk zu tappen. im Grünen Deutlich angenehmer als isländische Vulkanasche. (tm) Klingt wie: Coldplay, Interpol, Editors, Killers, White Lies Oetinger VillaKlabauta Wagenplatz (Kranichsteiner (Weidenweg Straße1) /81) Sa,/25. So,Juni 22. Mai / 20/ Uhr 21 Uhr Abendkasse Eintritt frei, Spenden 6 Euro erwünscht 13. Schloßgrabenfest Branko Slava Superband 2011 (SLO) INNENSTADT-HULLYGULLY BALKAN-DADA Ein neuer Auch SternJahr in diesem leuchtet grell am darf darüber Firmament gestritten und werden, obüberstrahlt deneine es okay ist, für kläglichen Veranstaltung, Rest die des Balkan-Pop, in ihrem Kern ja doch denn ab sofort kommerziell ist die Branko ist, 20.000 Slava Superband qm öffentliches das Maß Gelände abzusperren? allerobDinge. Und Die Biografie(inder die „Kulturabgabe“ Familie diesem Slava Jahr: 3,50 aus EuroSlowenien rührt„Souvenir-Getränke- je zu kaufenden zu Tränen und die Tragik ihres becher“) Lebens wirklich spiegelt komplett sichauftretenden bei den in ihren Texten wie inankommt? Künstlern ihren Frisuren wider. Eins steht Das jedoch klingtFrage: außer nach Die Gulaschkanone, Sliwowitzwird Darmstädter Innenstadt undauch demamGoldenen Hirschen in2011 Pfingstwochenende der Brunft. äußerst Oder wie belebt seindie New – auf York dem Times schrieb:...„They „Festivalgelände“ sound und auch like a Altkleidersammlung außerhalb, in bei den After-Schlossgra- flames.“ Besonders benfest-Partys besoffen in Magenta ein absoluter Club, „Krone“, Brüller. 603qm Centralstation, (tm) (nicht verpassen: am Klingtmit 28.5. wie: Der Popolski Cessenaro) Show, oder An SibinEläkeläiset, Studio Braun, Helge (am 28.5.: Karaoke-Party!). (ct) Schneider Klingt wie: Marteria, Turbostaat, Tom Liwa, Boppin‘ B, Sunrise Avenue, Klaus Lage Band, Jupiter Jones, Goldene KroneMy Awesome / Sa, Mixtape 25. Juni ... / Abendkasse 1.000 Euro / 22 Uhr Rund ums Darmstädter Residenzschloss / Do, 26. bis So, 29. Mai / Line-Up mit allen 90 Bands unter: www.schlossgrabenfest.de / Eintritt frei Deutsche 33. Sport-Hochschulmeisterschaften der Leichtathletik und Spielfest / 7. Heinerman-Triathlon DABEI SEIN IST ALLES! SPORT SATT Bevor man Richtung Pfungstadt, Groß-Gerau „Sommer, und Egelsbach Sonne, Strand waren– bereits ab in dieAustragungssorte Ferien“ düst, sollte derman Deutschen sich unter diesem Hochschulmeisterschaften Motto noch Sport und der SpaßLeichtathletik. an 80 Stationen In diesem des 33. Darmstädter Jahr wird im Darmstädter Sport- und Spielfests Bürgerpark im Herrngarten um die Qualifikation gönnen. Dasfür Sportamt, die Universiade, der Sportkreis die „Olym- 33 pischen Spiele Darmstadt undder die Studenten“ Firma Merckvom laden 12.dazu bis 23. ein.August Wer lieber 2011anderen im chinesischen beim sportiven Shenzhen, Spaß zuschaut, gekämpft. folgt dem Erwartet vielfältigen werdenProgramm über 400 Teilnehmer auf der Bühne.verschiedener Für das leibliche Univer- sitäten Wohl istund ganzheitlich Hochschulengesorgt in Deutschland, – es gibt Limo, darunter Wurst,bestimmt Bier und Eis. auchTagesgleich wieder einige fin- Spitzenathleten. det der Heinerman-Triathlon (ct) statt – „the first step for Hawaii“. Wer einem poten- ziellen Ironman zujubeln möchte, kommt zum Start an den Woog. Weitere Infos: (ah) Stadion Bürgerpark Darmstadt www.heinerman.de. Sa, 28. Mai, 12.30 Herrngarten (Sport- bisund 17 Spielfest) Uhr + So, 29. / So, Mai, 26.11Juni bis /1511Uhr bis/17 Eintritt Uhr /frei Eintritt frei Woog-Freibad (Heinerman) / So, 26. Juni / 8 Uhr (Start) / Eintritt frei Schlosskeller „60 Jahre Heinerfest“-Fotoausstellung 1966-2011 SCHÄRFER HOCH ALS FOTOSCHIESSEN! SOLL ER LEBEN! Das 60-jährige Darmstadts wahlweise Heinerfest-Jubiläum rockigster, elektronischster 2010 wurde vonoderChristoph gemütlichster Rau im Bild Keller festge- wird 45 JahreDer halten. alt!daraus Was seit resultierende den 1960erBildband Jahren von der Studenten Reihe „Edition kulturell Darmstadt“ aufgezogen zeigt wird, die Alle Fotos der Favoriten: Veranstalter ist heute längst Highlights der überKult.1.000 Der Schlosskeller Fotos, die während steht des nichtJubiläumsfestes nur für ausgelassene entstanden Partyssind. unddiesem An derbe Konzerte. Morgen wird Sonntags das Heinerfestbuch wird hier kollektiv und eine „Tatort“ Best-of-Auswahl geschaut und der „Mau-Mau“ Fotos gespielt. Ohne vorgestellt. Bis„den 21. August Keller“ immer wäre das Freitag Darmstädter bis Sonntag Nachtleben von 10 bisjedenfalls 17 Uhr zunicht bewun- komplett! dern. Und deswegen Ein Hingucker! Mehrgibt‘s Infos zum unterEhrenfest im Schlosshof Getränke, www.edition-darmstadt.de. (shd)lecker Gegrilltes Klingt nach:und (Kultur-)aufs Vorfreude Häppchen. Später Heinerfest verlagert 2011 (vom 30.sich Junidiebis Feierei dann in die 4. Juli) dunklen Kellergewölbe, wo wir zur Lieblingsmusik der „Kellerkinder“ das Tanzbein schwingen Foyer dürfen. (jw) / Fr, 25. Juni (Ausstellungseröffnung) / 11 Uhr im Schlossmuseum Schlosshof Eintritt frei und -keller / So, 29. Mai / ab 17 Uhr Eintritt frei (ab 22 Uhr: Abendkasse 3 Euro)
P 10_ ANSEHNLICH Suche und finde! Schöner Leben im Lebensraum Der Hund, des Menschen treuester Kamerad. Hier annähernd in Originalgröße und sitzender Haltung (mit verschränkten Armen) abgebildet. Entschlossen schaut er einen an, während er vor sich hingrübelt. Ein männliches Exemplar seiner Art, wie es scheint. Material: Papier, Sprühfarbe, Kleister. Text + Foto: Paul Gruen
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P 12_ HEIMATLICH Darmstädter Freiluftoasen, Teil 1 Im Sommer offenbart unsere Stadt ganz neue bis hin zum schönsten Badeweier. Diese Entde- Qualitäten und präsentiert sich mancherorts als ckungstour zeigt, dass man gar nicht in die Ferne Urlaubsparadies. Die P-Redakion stellt Euch ihre schweifen muss – denn das Gute liegt so nah! In schönsten Freiluftoasen in und um Darmstadt dieser P-Ausgabe: ein paar Appetitmacher, in der vor – vom besten Aussichtspunkt der Stadt, über Juli-/August-Doppelausgabe kommen dann noch sportliche Herausforderungen beim „PEG Mi“ jede Menge P-Lieblings-Locations hinzu. (mt) Arheilger Mühlchen (Brücherweg 1) stadts Mit dem Fahrrad geht’s ruck, zuck zu Darm nstem Bade weie r. Im Somm er ist am „Mühl- schö en, Turm- chen“ immer was los. Ob Volleyballspiel gen, Kicke n oder einfa ch nur Plan tschen sprin igem und Chillen: Das „Mühlchen“ ist bei sonn tter gena u der richt ige Ort. Und das Sommerwe so dass noch genu g Beste: Der Eintritt ist frei, supe rleck eren Pom mes und die Geld für die hausgemachte Limonade bleibt. ember, Badesaison: vom 15. Mai bis 15. Sept täglich von 14 bis 20 Uhr . (lm) (in den Sommerferien von 10 bis 20 Uhr) Botanischer Garten (Schnittspahnstraß e 5) Es braucht kein bestimmtes Eventdatu m, seine Existenz ist „Event“ genug: Der Botanisch e Garten, vis-á-vis zum Vivarium gelegen, ist ein wunderbarer Geheimtipp, nicht nur für „Grün“-Gesinnte . In diesem Biotop lässt es sich herrlich Lustwande ln. Man kann aber auch seltene Blüten finden – zum Beispiel Epi- phyte, Philesiaceen oder Pseudobulben. Öffnungs- zeiten: Mo bis Sa von 7.30 bis 16 Uhr, So + Feiertag von 7.30 bis 12 Uhr, der Eintritt ist frei. (mei) Balkonien Im Hinterhof zwischen Wenckstraße 68 und Liebfrauenstraße 111 blüht und dufte Rosen, Holunder, Birke, Tanne und Kirsc t es wie in der Natur: Flieder, he. Auf den Balkonen sprießen die Kräu ßen sich beherzt zu. Warum überhaupt ter und die BewohnerInnen grü- noch vor die Tür gehen, wenn es hier so schön ist? (lz)
HEIMATLICH_P 13 Fotos: Jan Ehlers, Anne Borisch, Kim Epes, Stadt Darmstadt Eberstädter Streuobstwie sen Ein Spaziergang durch „Da rmstadts Toskana“ lässt Unmengen an Parkbä nken, Picknickplätzen, lauschigen Gebüschen und rauschenden Anhöhen mit herrlichen Ausblicken entdecken, die man am besten selbst aufspürt. (me i) Hochschulstadion (Lichtwiesenweg 5, an der Nieder-Ramstädter-Straße) ßee) Darmstädter Badekultur: Sonne, Wald , Wiese, Beachsoccer & -volleyball ... und bald ein (bis auf die rotbraunen Geländer) äußerst geschmackvoll renoviertes Schwimmbecken (offizielle Eröffnung am 18. Juni, unter andee-- rem mit abendlichem Open-Air-Kino). Öffnungszeiten während des Sommers emesters: Mo bis Fr von 8 bis 21 Uhr, Sa, So + Feiertag von 9 bis 19 Uhr. (ct) Ludwigshöhe (www.ludwigshoehe-darm stadt.de) Das ultimative Darmstädter Naherholu ngsziel seit Eröffnung des Ludwigsturms 1882. Die Hoch-Zeiten der vorletzten Jahrhundertwende mit Hotel, Bier- garten und Musikpavillon sind zwar vorbe i, aber der Ausblick über die Stadt bis zur Frankfurt er Skyline lohnt den Ausflug genau wie der haus gemachte Kuchen und Kochkäs' der „Ludwigsklaus e“. (tman) „PEG Mi“ – Prinz-Emil-Garten-Minigo lf (Niederstraße 27, Bessungen) Es gibt nichts Besseres, als mit meinem Kumpel Ralf und einem leckeren Bierchen die 18 grandiosen Oldschool-Bahnen zu bespielen. Das Span nende ist, dass man dank der von der Natur ersch affenden Un- ebenheiten niemals weiß, ob man einen oder sieben Schläge braucht. P.S.: Ich habe noch nie gewonnen! Öffnungszeiten zwischen 1. April und 15. Oktober: Mi bis So von 13.30 bis 18 Uhr, während der Schulferien täglich von 13.30 bis 18 Uhr. (ks) Fortsetzung folgt im nächsten Heft ...
P 14_FORTBEWEGLICH Von A nach B durch Darmstadt Tour de Mobilität: Fahrrad, Auto und Bus & Bahn im direkten Vergleich Wie, womit und wie schnell man in Darmstadt unter- Liz mit dem ÖPNV: Meine wohl härteste „Tour“ – mit wegs sein kann, fragte sich eine mobile Truppe unserer dem Bus von der Innenstadt zum Riegerplatz! Geht Redaktion und versuchte sich dreimal am „Hase & das zu Fuß nicht schneller?! Erfreulicherweise Igel“-Vergleich: Verteilt auf Fahrrad, Auto und Darm- fängt es kurz vor dem Startsignal an zu regnen. Da stadts öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) die Autofahrerin vom Parkhaus verschluckt wird, ver- wurden drei unterschiedlich lange Teststrecken be- suche ich, mich der Radfahrerin in den Weg zu stellen. wältigt – unter Wettbewerbsbedingungen. Ausgelotet Doch dann sehe ich, dass mein auserwählter H-Bus wurden die Tücken, Ticks und Tugenden der einzelnen erst in acht Minuten fährt. Da laufe ich lieber doch: Fortbewegungsmittel. quer durch den Herrngarten, am Restaurant „Baobab“ vorbei, dann Richtung Riegerplatz. Ich bin Teststrecke 1: kurze Distanz (zirka 1,5 Kilometer) sieben Minuten nach der Radfahrerin da. Mit dem Bus Viele Heiner bewegen sich ausschließlich zwischen wäre ich 15 Minuten später gewesen. diesen Koordinaten: In der Rush Hour starten die Kostet: ein wenig Beinarbeit und Hüftschwung, Wettbewerber vor der Centralstation und beenden ihre ansonsten 1,60 Euro Fahrt am Riegerplatz im Martinsviertel. Nervliche Belastung: eher nervliche Entlastung Körperliche Belastung: unbedeutend gering Simone mit dem Auto: Eine echte Schnapsidee, mit Spaßfaktor: Kommt drauf an, was man draus macht. dem Auto diese Strecke zu fahren, ist mein erster Mein Fazit: Diese Strecke ist einfach zu kurz für die Gedanke. Ein paar Überlegungen später habe ich Öffentlichen. Beim Laufen sieht und erlebt man we- für 17 Parkminuten 1,50 Euro bezahlt. Das macht sentlich mehr – sei es die wunderbar verbeulte Litfaß- die Idee nicht besser. Die Fahrt ist ebenso kurz wie säule an der TU oder ein Schwätzchen mit Bekannten. unspektakulär: Ausfahrt Wilhelminenstraße, City- tunnel, Cityring, Alexanderstraße, Heinheimer Straße – am Ziel. Meike mit dem Fahrrad: Ich strample mit meinem Schwierig Hollandrad durch einen ungemütlichen Nieselre- wird wohl die gen. An einer Fußgängerampel holt mich ein Kolle- Parkplatz-Suche. Doch ge auf dem Rennrad ein. Er lächelt mich an. „Ganz wie durch ein Wunder klappt sie schön schwer, so ein Hollandrad, was? Aber: Wenn‘s auf Anhieb – und ist kostenlos! erst mal rollt, dann rollt‘s!“ Dann zischt er von dannen. Kosten: Spritgeld geschätzte 1,50 Euro Unbeirrt radle ich gemütlich durch den Herrngarten plus Parkticket 1,50 Euro und habe fünf Minuten später schon mein Getränk im Nervliche Belastung: mittelmäßig Café „3klang“ am Riegerplatz bestellt. Die anderen Körperliche Belastung: gar keine sind noch längst nicht da! Eine Regenjacke könnte ich Spaßfaktor: unbedeutend mir ja vom Geld kaufen, das ich spare, wenn ich jetzt Mein Fazit: Bescheuert, eine solche Kurzstrecke mit öfter mit dem Rad fahre ... dem Auto zu fahren. Noch bescheuerter, 1,50 Euro für Kostet: einige ungeliebte Fettzellen 17 Minuten Parken zu zahlen. Dafür lieber anderthalb Nervliche Belastung: nur bei mangelndem Selbstbe- Eiskugeln lecken! wusstsein
FORTBEWEGLICH_P 15 Körperliche Belastung: wetterabhängig die Fans von Hessen Kassel. Das Polizeiaufgebot Spaßfaktor: Groß genug, um ihn zu haben. bezahlt der Steuerzahler, ich zahle 1,60 Euro für Mein Fazit: Ich werde für längere Strecken trainieren meine Fahrkarte. Der Sonderzug ist nur für Sonder- und nur bedingt in Funktionskleidung schlüpfen. zügler, darum wähle ich die klassische Variante: „Linie 3“ zum Luisenplatz, von dort mit der „9“ ans Teststrecke 2: mittlere Distanz (zirka 4,5 Kilometer) Stadion. Die Fahrt beginnt unspektakulär. Die Rhein- Kurz vor 13 Uhr ist Abfahrt – vom Hauptbahnhof zum straße hoch bis zum „Langen Lui“. Dort muss ich zehn Böllenfalltor-Stadion, wo die „Lilien“ gegen Hessen Minuten warten und bewundere den Sonderzug mit den Kassel um den Aufstieg kicken. Spielbeginn in einer Kasselanern, der von Polizei und Krankenwagen eskor- Stunde, die Hessen-Kassel-Fans nahen bereits ... tiert durch Darmstadt fährt. Die „Linie 9“ fährt vorbei an Schloss, Stadtkirche, Brauerei Grohe, Alter Friedhof Meike mit dem Auto: Hätte Darmstadts Hauptbahn- links und Graffiti-Mauer rechts. Sehen kann ich davon hof auf seiner attraktiven Eingangsseite so viele jedoch nichts, da die Bahn so mit Lilienfans überfüllt Parkplätze wie an diesem Tag Polizisten und Kassel- ist, dass ich nurmehr die anderen Sardinen sehen Fans, wäre das ein Pluspunkt fürs Autofahren. Ich kann, die mit mir in der Dose klemmen. Kurz vorm Stadion fahre los, komme gut voran und wähne mich bereits als kommt Rhythmus in das Stimmenwirrwarr und klare Siegerin. Das hält bis zum Donnersbergring. Dann: unter lautem „RAUS RAUS RAUS Stau! Doch wozu bin ich in Bessungen aufgewachsen, LIIIILIIIIEEE“-Geschrei denke ich, und biege in Richtung der Sträßchen des öffnet sich Steinbergviertels ab. Am Fuße der steilen Jahnstraße die überholt mich die radelnde P-Fraktion schadenfroh, Autos mit Lilienaufklebern hupen nervös, es herrscht akute Spiegel-Abbruch-Gefahr: nächster Stau! Der Parkplatz des Stadions ist über- füllt, als ich im Schritttempo endlich daran vorbei zuckele. Fast die halbe Strecke Dose und alle Sardinen schwimmen los. Nach kurzem Sortieren bin ich als Zweite am Ziel angekommen. Kosten: einfache Fahrt, Erwachsene, 1,60 Euro Nervliche Belastung: schön aufregend Körperliche Belastung: kontaktfreudig Spaßfaktor: eng, aber lustig zurück- Mein Fazit: Auch ohne Fanbeteiligung eine schöne gefahren, nehme Strecke! ich genervt das Halteverbot in Kauf. Die anderen trinken schon das erste Bier an der Tanke. Alexander und Valentin mit dem Rad: Entspannt Kostet: 22 wertvolle Lebensminuten mit dem Hollandrad zum Kick des Jahres, so ist der und beinahe den Autospiegel Plan. Als verkehrsmoralisches Gewissen nehme Nervliche Belastung: zu hoch ich meinen Sohn mit, damit ich keine roten Ampeln Körperliche Belastung: allerhöchstens für die missachte oder andere illegale Vorteile des Radfah- Ohren, wenn man gute Musik dabei hat rens ausnutze. Es soll ja gerecht zugehen. Die Reise Spaßfaktor: null geht vom Bahnhof zur Rheinstraße, übern Lui, an der Mein Fazit: Mit dem Auto zu einer Massen- Kuppelkirche vorbei, dann die Jahnstraße hoch. Die veranstaltung zu fahren, ist totaler Blödsinn! Dichte der Fans nimmt zu, die meisten sitzen nervös im Auto, der Verkehr stockt. Wir überholen an dieser Simone mit dem ÖPNV: Meine nächste Schnapsidee: Stelle tiefenentspannt die Konkurrenz im Auto und vor dem „Lilien“-Spiel mit dem ÖPNV vom Bahnhof zum ich bereite mich auf meine Bergankunft an der „Aral Böllenfalltor fahren. Die Polizei ist mit geschätzten d’Huez“ vor, wo mich eine jubelnde Menge dichter Fans 800 Einsatzkräften bereits am Bahnhof und erwartet in Empfang nimmt. So fühlt es sich wenigstens an.
P 16_FORTBEWEGLICH Kostet: nix „Piccolos“ und „Pringles“ im überfüllten Supermarkt. Nervliche Belastung: entspannend wie Yoga Der nächste Bus fährt in vier Minuten. Hätte doch Körperliche Belastung: kann durch Bier und lieber „P-ils“ holen sollen. Der F-Bus fährt nur gera- Worscht ausgeglichen werden deaus, etwas langweilig das alles. Einziger Lichtblick: Spaßfaktor: unendlich Der Biergarten in der Dieburger hat schon geöffnet! Fazit: Wer nicht mit dem Rad fährt, ist Offenbacher! Leider kostet die Strecke, die ich dann von der Hal- testelle zum eigentlichen Ziel zurücklegen muss, Teststrecke 3: lange Distanz (11 Kilometer) zusätzliche Zeit und Nerven. Die Radlerin ist längst am Nach einem Espresso im „Kaffeehaus“ des südlichen Ziel. Zum Glück hat sie Pils dabei! Darmstadt-Zipfels Eberstadt wird die Innenstadt an Kostet: 2 x 2 Euro wegen Einkaufs außerhalb der einem verkaufsoffenen Sonntag durchquert. Ziel ist Bahnanlagen! der Bootsanleger am Steinbrücker Teich (Oberwald- Nervliche Belastung: abhängig von den Mitreisenden haus). Sonderaufgabe dieser Teilstrecke: Besorge Körperliche Belastung: rentnertauglich unterwegs drei Dinge, deren Bezeichnung mit „P“ Spaßfaktor: negativ, wegen viel zu hoher RMV-Kosten anfängt! Mein Fazit: Das nächste Mal kämpfe ich um einen Sitzplatz und habe etwas zum Lesen dabei! Liz (am Steuer), Alex und dessen Kinder mit dem Auto: Start: 14.26 Uhr. Die Familienkutsche schnell, Simone mit dem Fahrrad: Habe ich – reichlich ohne jeden Lackkratzer ausgeparkt. Schon nach übergewichtige Frau ohne Kondition auf Fünf- wenigen Minuten überholen wir unsere Mitstreite- Gang-Rad aus massiven Stahl – vor Fahrtantritt rinnen. Nicht ganz ohne vorweggenommenen Sieges- noch Angst vor der zu erwartenden Steigung, so stolz winken wir der tapfer lächelnden Radfahrerin zu. wandelt sich diese mit jedem der 11,47 Kilometer Auch die gelangweilt aussehende dritte Teilnehmerin in Vergnügen. Vom „Kaffeehaus“ in Eberstadt geht es wird in der Bahn gesichtet. Im nur von roten Ampeln erst einmal längs der Straßenbahnschienen entlang. unterbrochenen 40-bis-50-km/h-Tempo rasen wir die Dass ich nach kurzer Zeit schon schweißgebadet bin, Heidelberger Straße entlang. Nur nebenbei erfahre liegt aber eher an der Angst, in die Schienen zu fahren, ich durch die Mitreisenden auf den Rücksitzen vom als am „Berg“ selbst. An der Haltestelle „Wartehalle“ gesichteten Fahnenmann und der Radrennbahn. Denn kaufe ich Pink-Grapefruitsaft und Plätzchen. Da meine die Konzentration auf den Verkehr schränkt meine Kondition nicht die beste ist, entscheide ich, den Hö- Wahrnehmung der Umgebung ein. Zum Glück sind wir henunterschied zwischen der Tiefebene in der Heidel- zu viert, denn wir haben einen Auftrag zu erfüllen: berger Straße und dem Gebirge am Oberwaldhaus im P-rodukte einsammeln. Das erste ist ein P-Magazin. Zick-Zack zu überwinden und arbeitete mich so durch Mit laufendem Motor wartet der Rest im Auto, während Bessungen und das Paulusviertel bis in die Nieder- der Beifahrer hinausspringt und sich ein P in einem Ramstädter-Straße Höhe Alter Friedhof vor. So geht es der zahlreichen Cafés auf unserem Weg schnappt. Mit meist bergauf und dann wieder ein ebenes Stückchen sicherer Überlegenheit besorgen wir im Martinsviertel durch die Bessunger Gässchen. Eine nicht kurze, aber noch P-ommes und P-ils. Am Ziel erfahren wir aller- abwechslungsreiche Strecke – selbst mit miesester dings, dass wir die Letzten sind. Da sind wir alle p-aff! Kondition ohne Kollaps bequem zu bewältigen. An Kostet: den üblichen Spritpreis und der „Jet“-Tankstelle am Großen Woog kaufe ich Pils. Kohlendioxidausstoß Letzte Etappe sind die zwei am meisten gefürchteten Nervliche Belastung: die Enttäuschung über den Berge, hoch zur Dieburger Straße und dann an der unerwarteten letzten Platz Tanzschule Bäulke vorbei in Richtung Oberwaldhaus. Spaßfaktor: eine unterhaltsame Ausnahme für Am Ortsausgangsschild erwartet mich der Lohn für die überzeugte Radfahrerin am Steuer alle überstandenen Strapazen: rollen lassen, eine Fazit: Mit dem Auto ist man nicht unbedingt schneller. irrwitzige Geschwindigkeit erreichen und dann auch Man fühlt sich aber so. noch die Erste sein! Kostet: nix Meike mit dem ÖPNV: Bahnfahren ist wie der Blick Nervliche Belastung: nur vorher in einen gesellschaftlichen Spiegel, in dem man Körperliche Belastung: brutal einen eher traurigen Querschnitt erblickt. Und Sitz- Spaßfaktor: euphorisierend plätze gibt es auch keine. Am Luisenplatz, nach Mein Fazit: Auch ohne Kon- etwa der Hälfte der Strecke, muss ich umsteigen. dition ohne Langzeitschäden Doch zuerst ergattere ich hier – dank des verkaufsof- zu bewältigen und einfach ein fenen Sonntags – Dinge mit dem Anfangsbuchstaben schöner Sonntagnachmittags- „P“: Popcorn an einem öden Jahrmarktstand, ein paar ausflug zum Picknicken!
FORTBEWEGLICH_P 17 Siegerehrung: Unsere „Tour de Mobilität“ hat eindeutig ergeben: Fahrradfahrer sind Sieger- typen – und es lohnt in vielen Fällen, das Auto stehen zu lassen. Appell an die Stadtpolitik: Mal genauer hinse- hen, welches Potential das Radfahren hat – und wie man es in unserer Stadt attraktiver machen kann! Das wäre uns einen weiteren Artikel wert, vielleicht ja schon demnächst hier im P! Idee, Umsetzung + Text: Elisabeth Lawonn, Simone Dehmer, Alexander und Meike Heinigk (mit Valentin, Marlotta und Tilda), auf dem Foto von links nach rechts. Foto: Jan Nouki Ehlers, Gestaltung: Martina Hillemann ANZEIGE
P 18_ELEKTRONISCH Die Mediale 2011 (vom 6. bis 8. Juni in der Centralstation) „Es ist toll, Teil eines solchen Projekts zu sein und zu erleben, wie nach monatelanger Arbeit eine sehr spannende Ausstellung entsteht“, berichtet Sebas- tian Haase, einer der beiden Organisatoren der Mediale 2011. Kaum war die letzte vorbei, fing die Planung für die diesjährige – vom 6. bis 8. Juni in der Centralstation – an. Schlaflose Nächte hatte er bislang zwar noch nicht, aber wenn abends um 22 Uhr eine SMS kommt, könne er sicher sein, dass es irgendwie um die Mediale geht. Was motiviert ihn und seine Kommilitonen, einen Großteil ihrer Freizeit für die Organisation zu opfern? „Würden die Projekte nicht bei der Mediale gezeigt, würden viele von ihnen nach der Präsentation an der Hochschule in irgendwelchen Schubladen vergammeln. Und das wäre wirklich schade“, findet Sebastian. Seit vier Jahren schon organisieren Studenten des Fachbe- reichs Media der Hochschule Darmstadt die interaktive Werkschau. Das Programm aus Expertenvorträgen, Podiumsdiskussionen und kostenlosen Workshops spricht nicht nur Journalisten und Medienunternehmer an. Auch durchschnittliche Web 2.0-Nutzer sowie Studienanfänger können sich hier über die neuesten Entwicklungen in der Medienwelt informieren. Um das Publikum nicht mit Technikvorträgen zu verschrecken, hat sich das Mediale-Team mit der Frage beschäftigt, wie man die Besucher einbinden kann. Der Zuschauer soll nicht bloß frontal mit Informationen bedient wer- den, sondern auch die Möglichkeit haben, Gehörtes, Gesagtes und Gelerntes sofort aktiv umzusetzen. Die Studenten – alle aus dem Fachbereich Media – scheinen mit ihrer interaktiven Ausstellung den Zeit- geist zu treffen: 1.200 Menschen fanden im letzten Jahr den Weg in die Centralstation. Dieses Mal können die Besucher auch virtuell am Ausstellungsgeschehen teilhaben – per Twitter, Facebook oder über den Medi- ale-Liveblog: www.mediale.org/2011/blog. Dort findet man die schönsten Bilder des Tages, das vollständige Programm und die Anmeldungen zu den Workshops. Inhaltlich geht es bei der Mediale nicht nur „irgendwie um Medien“. Tagsüber werden in den Vorträge und Workshops technische Zusammenhänge vermittelt und praktische Tipps gegeben: Wie entstehen zum Bei- spiel die 3-D-Effekte in Computerspielen? Sind „Tasta- tur“ und „Maus“ in Zeiten von Tablet-Computern schon
ELEKTRONISCH_P 19 veraltet? Wie bastle ich mir meinen eigenen Web- auftritt ohne lästige Programmiersprachen zu lernen? Ab 20 Uhr ist an allen drei Abenden Entspannung an- gesagt. Im Saal der Centralstation im 3. Obergeschoss werden bei Loungemusik und Popcorn die besten (Kurz-) Filme der vergangenen Semester gezeigt. Ein Höhepunkt ist „Algérie mon amour“. Für ihre einfühl- same Dokumentation über ihren algerischen Großvater erhielt die Darmstädterin Nadja Wegfahrt 2010 den Hessischen Filmpreis. Der Eintritt ist wie zu allen anderen Mediale-Veranstaltungen frei. Text: Johanna Willimsky Fotos: Mediale Mediale 2011 Werksschau des Fachbereichs Media der Hochschule Darmstadt Centralstation / Mo, 6. Juni, bis Mi, 8. Juni ab 9 Uhr / Eintritt frei Mo bis Mi, 12 bis 20 Uhr: Interaktive Ausstellung Mo bis Mi, ab 20 Uhr: Filmnächte mit Kurzfilmen, Dokumentationen und Animationen Mo bis Mi, ab 9 Uhr: verschiedene Workshops und Vorträge, Teilnahme kostenlos, Anmeldung für Workshops an workshops@mediale.org Ein spontaner Kurztrip in die Heimat oder zur Freun- din nach Hamburg geplant? Für manche Studenten ist das eine echte Herausforderung. Hohe Fahrpreise und starre Fahrpläne erschweren ihnen den Kurz- urlaub. Deshalb hat Michael Hübl, ein ehemaliger Student der Hochschule Darmstadt, mit seinem Team eine Mitfahrzentrale gegründet, die flexibel ist: Bei „flinc“ kann sich jeder registrieren und spontan mit anderen Nutzern über Handy, Web oder das Navi in Kontakt treten. Der aktuelle Standort der Nutzer wird ermittelt und zeigt ihnen Mitfahrer in der Nähe an. Welche Technik dahinter steckt und wie man ein solches Projekt gründet, erklärt Michael Hübl in seinem Workshop am Montag, dem 6. Juni, von 9 bis 16 Uhr. Das vollständige Programm mit allen Vorträgen und Workshops: www.mediale.org/2011 Blog mit Neuigkeiten und Hintergründen rund um die Mediale: www.mediale.org/2011/blog
P 20_SPORTLICH Zeit für neue Talente Kampfsport in Darmstadt, Teil 2: Boxing Rhein Main „Wir werden zu den fünf besten Boxschulen in Vom Uni-Sport zur Europameisterschaft Deutschland gehören“, sagt Christian Bugge mit über- Vor zwei Jahren gelang dem Darmstädter Box-Promo- zeugter Miene. Trotz Eröffnungsstress steht er lächelnd ter eindrucksvoll der Schritt vom Amateursport ins inmitten einer Baustelle, die bald das 450 Quadratme- Profigeschäft. Mit seiner Schülerin Nicole Haustein ter große Zuhause von Boxing Rhein Main (BRM) sein erregte er deutschlandweit Aufsehen: Aus dem Nichts soll. Es ist Anfang Mai. Zwar baumeln schon einzelne führte Bugge sie zum EM-Titel im Federgewicht des Boxsäcke von der Decke, doch die sanitären Anlagen Frauenboxweltverbandes (WIBF). Das Besondere sind noch nicht in Betrieb und der professionelle Box- daran: Gerade einmal zwei Jahre zuvor, im Alter von ring muss erst noch geliefert werden. Im ehemaligen 28 Jahren, hatte Haustein bei der Uni-Sportgruppe Gebäude eines Jeansgroßhandels unweit der neuen das erste Mal die Boxhandschuhe übergestreift. Telekom-City im Darmstädter Westen möchte Bugge Beim Durchblättern des Hochschulsportprogramms Mitte Juni einen neuen Boxstall aus der Taufe heben. entschied sie sich zuerst für Volleyball, blieb dann aber bei der Boxgruppe hängen. Dann ging alles blitz- Gemeinsam mit Christopher Herre leitet er seit meh- schnell: Gewinn der Hochschulmeisterschaft, Einstieg reren Jahren die Boxgruppe der TU Darmstadt. Früher ins Profigeschäft, fünf von sechs Profikämpfen hat trainierte die Uni-Gruppe noch in Sporthallen, jetzt sie gewonnen. Vor 650 Zuschauern im Darmstadtium holt er sie sich in seine eigene Boxschule. Dort werden holte sie dann im Oktober 2009 den EM-Titel. „Ich die TU-Studenten unter optimalen Vorraussetzungen habe ihr Talent am ersten Tag erkannt“, erinnert sich trainieren können, die Leistungsgruppe kann so per- Bugge. Ihre Geschichte verzückte ganz Deutschland, fekt auf die deutschen Hochschulmeisterschaften sogar der Spiegel berichtete über sie. Als Soziologie- vorbereitet werden. Neben der TU Darmstadt wird sich studentin schien sie das von Klischees belastete Box- die TG 75 mit ihrer Boxabteilung in Bugges Boxschule Geschäft zu beleben. einmieten. Doch genauso schnell wie sie ins Profigeschäft auf- stieg, verließ sie es wieder. Der Uni-Stress, gepaart mit der immensen körperlichen Anstrengung des Leis- tungsports, schlug sich negativ auf ihre Gesundheit nieder. Ärztliche Diagnose: Burnout. Nach ihrem EM- Fight bestritt sie keinen weiteren Kampf mehr. War sie doch als Einsteigerin fast schon in dem Alter, in dem die Vielfach-Weltmeisterin Regina Halmich ihre Kar- riere beendet hat. „Das ist schade, sie hatte großes Talent, aber daran kann man natürlich nichts ändern“, Christian Bugge mit BRM-Boxprofi André Deobald sagt Bugge. Kurz nach dem Gewinn des EM-Titels Der Achtunddreißigjährige will zudem Anfänger und hatte sie sein Team verlassen. Sie wechselte zur Box- „Leute, die sich fit halten wollen“ für den Boxsport schule Culcay nach Pfungstadt, und wurde dort von begeistern. Er bietet Kurse an, die weniger auf Schlag- Roberto Culcay, dem Vater von Profiboxer Jack Culcay, techniken ausgerichtet sind, sondern sich auf das reine trainiert – bis zu ihrem Rücktritt. Fitnesstraining konzentrieren: Seilspringen, Liege- stützen, Kniebeugen – Boxtraining als gesundes Ganz- Die Erfolgsgeschichte wiederholen körpertraining. „In einer Gruppe unter Anleitung zu Doch diese, nicht nur von Boxfreunden immer wieder trainieren steigert die Motivation“, sagt Bugge, der vor gern erzählte Geschichte gehört der Vergangenheit an. allem Frauen ein attraktives Angebot schaffen möchte. Zeit, neue Talente zu entdecken! Besonders stolz ist Hinter der neuen Darmstädter Boxschule steht die Boxing Bugge in diesem Zusammenhang auf seine wissen- Rhein Main GmbH. Bugge führt sie gemeinsam mit seinem schaftliche Trainingsbasis. Sparringkämpfe können Partner Hüseyin Yazici. Entdeckte Talente können direkt gefilmt werden, um sie hinterher vor dem TV-Gerät ins Profigeschäft einsteigen, denn Bugge verfügt über eine gemeinsam zu analysieren. Auch seine Öffnungszeiten Manager-Lizenz des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB). sind talentfreundlich: „Von zehn Uhr morgens bis zehn
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