Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt - Cover Contest Winner! - P ...

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Ausgabe 35
                                          Juni 2011
                                              gratis

                                    Cover
                                   Contest
                                   Winner!

Freiluftoasen, Teil 1
Tour de Mobilität
Darmstädter Duplikate
Kampfsport in Darmstadt, Teil 2
Schöne neue Mediale-Welt
Veranstaltungskalender            Stadtkulturmagazin
Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt - Cover Contest Winner! - P ...
Philosophie
Das Glück liegt im Detail.
Es ist unsere Leidenschaft,
Ihre alltäglichen Routinen in
bedeutsame Rituale zu verwandeln.
Unseren Produkten liegen
jahrhundertealte fernöstliche Haus-
und Schönheitsrituale mit Düften
zugrunde, die von den besten
Parfümeuren der Welt kreiert
wurden.

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Luisenplatz 5
64283 Darmstadt
www.rituals.com
                                        Jetzt in Darmstadt!
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INHALTLICH_ P 03

Hallo Darmstadt.
Die Tinte unter dem ersten grün-schwarzen Koalitionsvertrag dieser Stadt ist noch nicht getrocknet, da regt
sich Widerstand. Die Landkreis-CDU ist empört, dass die Nordostumgebung nun endgültig begraben werden
soll. Die baldige Opposition (SPD) kritisiert, dass für die von Grün-Schwarz geplante Straßensanierung kein
Geld da sei – und stellt, wo sie gerade noch an der Macht ist, dem SV Darmstadt 98 mal schnell 220.000 Euro
für die Sanierung der Fluchtlichtanlage im städtischen Böllenfalltorstadion in Aussicht. Der Wähler schaut
ratlos zu.

Widerstand regt sich aktuell auch am Woog: Hier werden Unterschriften gesammelt – gegen spätere Öff-
nungszeiten des innerstädtischen Naturschwimmbads (neuerdings von Montag bis Mittwoch erst ab 12 statt
ab 8 Uhr morgens). Die Stadt begründet die Maßnahme mit Personalmangel. Es habe auch zu wenig geeignete
Bewerber gegeben dieses Jahr. Und so stehen an einem sonnigen Sonntagmorgen Ende Mai ganze Familien
frustriert vor dem zweiten Naturschwimmidyll der Stadt, dem Arheilger „Mühlchen“. Denn das öffnet auch
am Wochenende nicht vor 14 Uhr.

Zum Glück gibt es auch noch badeaufsichtfreie Freiluftoasen in dieser Stadt (Seite 12 + 13) und
Alternativen der kulturellen Freizeitgestaltung, drinnen wie draußen (Seite 1 bis 84).

„Entdeckt sie – und nutzt sie!“, empfiehlt die P-Redaktion

Inhalt
Thema                                                                   Seite                   Thema                                                                     Seite
Vorwort, Inhalt, Impressum                                              03                      Kunstausstellungen im Juni                                                38 + 39
Favoriten des Monats                                                    04 – 09                 Neues auf Darmstadts Theaterbühnen                                        40 + 41
Suche und finde!                                                        10                      Veranstaltungskalender                                                    43 – 62
Darmstädter Freiluftoasen, Teil 1                                       12 + 13                 Out of Darmstadt                                                          66 + 67
Tour de Mobilität                                                       14 – 17                 „Mirabelle”-Comic                                                         68
Made in Darmstadt: die Mediale 2011                                     18 + 19                 Iss was! Folge 14: Mikrowellenkäsebrot                                    69 + 70
Kampfsport in Darmstadt, Teil 2                                         20 + 21                 Volles Bouquet, Folge 11                                                  71
besonders ... paarweise                                                 22 – 24                 Hörspiel mit Dynamite Jones                                               72 + 73
DA it yourself, Folge 6: „der Nacken-Lui”                               26 + 27                 Wrede und Antwort                                                         74
Illegaler Bolzplatz                                                     28 + 29                 Bolzplatz-Quartett, Ausgabe 34                                            75
Alternative Kulturvereine,                                                                      Das macht eigentlich ... Walter Bechtold!                                 76
Folge 4: Strandgut e.V.                                                 31                      Unter Pappeln, Folge 14                                                   77
P-Cover-Contest-Winner                                                  33                      Black Box mit Bedroomdisco                                                78 + 79
Hessisch for runaways, Folge 11                                         34                      Schulterblick mit „Eddy” Sözer                                            81
Aufgeschnappt!                                                          35                      Darmstädter Typ: Jörg Dillmann                                            82
Das literarische Darmstadt im Juni                                      36 + 37                 Rischdisch (un)wischdisch                                                 82

Impressum
Stadtkulturmagazin P 35. Ausgabe – Juni 2011 Herausgeber (V.i.S.d.P.): Cem Tevetoglu (ct), redaktion@p-verlag.de, Telefon (0163) 7929262, Verlag: P-Verlag, Schleiermacher-
straße 21 (poolX), 64283 Darmstadt Anzeigen: Jens Engemann, anzeigen@p-verlag.de, Telefon (0176) 21964883 Buchhaltung: Katrin Klopfer, katrin.klopfer@p-verlag.de
Marketing: Janna Hoffmann (jh), janna.hoffmann@p-verlag.de Artdirektion: André Liegl, grafik@p-verlag.de, Lisa Zeißler, lisa.zeissler@p-verlag.de, www.rockybeachstudio.de
Layout: Burcu Baytak, Hans-Jörg Brehm, Vincent Jauernig, Martina Hillemann, Friederike Merkel, Daniel Wiesen Cover: Silke Widderich Redaktion dieser Ausgabe:
Charlotte Buisson (cb), Patrick Demuth (pd), Simone Dehmer (shd), Amira El-Naghi (ami), Steffen Falk (sf), Isabelle Fichtner (if), Steffen Gerth (sg), Paul Gruen (pg), Alexander Heinigk,
Meike Heinigk (mei), Antje Herden (ah), Mathias Hill (mh), Henning Jauernig (jau), Hannah Knell, Kossi, Jenny Kretschmer (jk), Elisabeth Lawonn (lz), Anna Lähdesmäki (al), Sascha
Löwel, Tobi Moka (tm), Arkad Mandrysz (am), Laura Mürmann (lm), Nicole Neurohr, Jennifer Pahls, Mira Schleinig (mis), Tilmann Schneider (tman), Kai Schuber (ks), Gunnar Schulz (gs),
Azim Semizoglu, Manuela Türoff (mt), Johanna Warda (jowa), Johanna Willimsky (jw), Gerald Wrede (gw) , Peter Zimmer (pz) Fotoredaktion: Jan Nouki Ehlers + Kim Epes,
www.janehlers.net Facebook: Jo Schulz und Jacob Chromy Druck: Künzel Druck GmbH, Haasstraße 12, 64293 Darmstadt Auflage: 12.000 Exemplare Verteilung: 250
Auslagestellen im Raum Darmstadt Bezugspreis: gratis (Jahresabo: 25 Euro) Erscheinungsweise: monatlich (Doppelausgaben Dezember/Januar und Juli/August) Nachdruck / Copy-
right: Alle Urheberrechte für Text und Gestaltung liegen beim P-Verlag. Ein Nachdruck der Texte und Fotos, die in P veröffentlicht sind, ist – auch in Auszügen – nur nach schriftlicher
Genehmigung des P-Verlags erlaubt. Haftung: Namentlich oder mit Kürzel des Autors gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Nächste
Ausgabe: Juli / August 2011 Doppelausgabe Redaktionsschluss (für Juli- und August-Themen): 10. Juni Anzeigenschluss: 17. Juni Veranstaltungskalender): 17. Juni Erschein-
ungsdatum: 28. Juni 2011 www.p-magazin.net und www.facebook.com/pmagazin
                                                                                                                                                                             natureOffice.com | DE-210-529714
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P 04_ AMTLICH

        Favoriten des Monats
                                   „What One Dance Can Do” & „Into the Lion’s Den” REGGAE, RAGGA, DANCEHALL
                                 Be Genre Reggae in Darmstadt fällt fast immer auch der Name Companheiro Leão,
                                 Beim
                                 denn er würdigt als DJ wirklich sämtliche Spielarten der karibischen Klangfarbe.
                                 de
                                 Aber vor allem ist er eine verdammt coole Rampensau hinter den Decks und lässt
                                 Ab
                                 Platten vorwärts, rückwärts und gern auch mal seitwärts hüpfen. Das ist nicht nur
                                 Pl
                                 technisch versiert, sondern verwandelt auch jedes Kellergewölbe in eine brodelnde
                                 te
                                 Dancehall. Gleich zwei Termine mit ihm und spannenden Gästen aus Karlsruhe zu
                                 Da
                                 Beginn des Monats als dringende Empfehlung. Skip rewind, Selecta! (tm)
                                 Be

                                 Schlosskeller / Mi, 1. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 3 Euro
                                 Sc
                                 Bessunger Knabenschule (Keller) / Fr, 3. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 3 Euro
                                 Be

       „Neulich im Weststadtcafé“                                  FEIERN AN GLEIS 378
     Die Veranstaltungsreihe „Neulich in der Rocky Bar“, die sonst in der „Krone“ ga-
     stiert, macht Sommerurlaub im Weststadtcafé. Einmal im Monat – wie gewohnt
     donnerstags – werden DJs unterschiedlicher Couleur die Plattenteller rotieren
     lassen. Beim Auftakt mit dabei: Pee Mastah Poo (Sägewerk/603), der outdoor mit
     Freunden Fidget House, Bass und Elektro auflegt, während in der Halle Boing Boing
     (Neulich in der Rockybar/Low Brow) mit Indie-Dance sowie Elmar (Uppercut) und
     Flo Hierer (Chrome!) mit housigen Tunes zum Tanz bitten. (gs)
     Klingt wie: Verplante Donnerstage

     Weststadtcafé (Mainzer Straße 106) / Do, 2. Juni / 21 Uhr / Eintritt frei
                                                                            ei

                                   35 Jahre Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein            BAHNWELTTAGE 2011
                                 Die Herzen von Nostalgikern und Technikfans schlagen höher, wenn Eisenbahnge-
                                 schichten so lebendig erzählt werden, dass sie fast schon zum Greifen nahe sind
                                 – oder historische Fahrzeuge wie die Gaslokomotive „Bayrische S 3/6“ live vorgeführt
                                 werden. Anlass der Bahnwelttage 2011 ist das 35-jährige Bestehen des hiesigen
                                 Eisenbahnmuseums. Unter anderem lockt dieses Abenteuer für die ganze Familie mit
                                 vielen Programmpunkten, beispielweise einer unvergesslichen Fahrt in einem Dampf-
                                 zug und der großen Geburtstagsfeier am Freitag, dem 3. Juni, um 20 Uhr. Ei, da mache
                                 mer hie! (ami)
                                 Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein (Steinstraße 7) / Do, 2., bis So, 6. Juni /
                                 jeweils von 10 bis 18 Uhr / Kombikarte (Eintritt und Fahrt vom Hauptbahnhof ins
                                 Eisenbahnmuseum und zurück): 14 Euro (Erwachsene) bzw. 7 Euro (Kinder)

       Eintagsladen Late Night                                 TAUSEND BUNTE SACHEN
     Zum Sommernachtsshopping steht die Darmstädter Innenstadt an diesem Abend
     von 17 bis 23 Uhr „unter Strom“. Strange, schön, superkalifragilistisch: In der Cen-
     tralstation öffnet der „Eintagsladen Late Night“. Bei über 30 Designern ist Jagd-
     fieber Pflicht. Zu kaufen gibt es fast alles – von zu Lampen mutierten Puppen über
     Spielzeug und elegante Dekoartikel bis hin zu Schmuck aus Lichtschaltern. Alles
     handmade natürlich. Ein bisschen skurril, überkreativ und mit „Ich-brauche-das-
     dringend“-Effekt. Musikalische Untermalung inklusive. Ab in den Kaufrausch! (cb)

     Centralstation (Halle) / Fr, 3. Juni / 17 bis 23 Uhr / Eintritt frei
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AMTLICH_P 05

  Favoriten des Monats
                              Marie & The Red Cat (Mannheim) + Support              KLANGKANTINE UNPLUGGED
                            Marie & The Red Cat beflügeln mit locker-flockigem Akustikpop, der den Zuhörer in
                            die Stimmung versetzt, nackt über eine Blumenwiese hüpfen zu wollen. Die sonnige
                            Stimme der Sängerin erzeugt ein Feeling von „Frühstücken in einem französischen
                            Café“. Seit 2008 machen die fünf Mannheimer zusammen Musik. Am ersten Freitag
                            im Juni sind sie bei kuscheliger Atmosphäre im Tonstudio „Klangkantine“ live zu
                            erleben. Danach wird zur Aftershowparty „Klangkantine tanzt“ ins Weststadtcafé
                            eingeladen. Mehr Infos unter www.klangkantine.de/unplugged (if)
                            Klingt wie: Eddie Brickell, Duffy und Emiliana Torrini

                            Tonstudio Klangkantine (Mainzer Straße 74) / Fr, 3. Juni / 21 Uhr
                            Abendkasse 6 Euro

 Geburtstag auf 603qm                                      HAPPY BIRTHDAY, 603QM!
Unglaublich, aber wahr: Diesen Monat wird das 603qm bereits acht Jahre alt, und
Ihr alle seid zur Geburtstagsparty eingeladen! Und wie es sich für „die Halle“ gehört,
wird dieses Ereignis gebührend gefeiert. Zwei Liveacts und zwei DJ-Teams sollen
die Geburtstagssause unvergesslich machen: das Indie-Trio Fuck Art, Let‘s Dance
aus Hamburg und die Panda People aus Erlangen mit einer bunten Mischung aus
Indie und Electro. Außerdem wird Euch Tapejam aus Darmstadt durch die Nacht
begleiten. Hier werden die Geburtstagsgäste beschenkt: mit einer lauten und unver-
gesslichen Fete! (jowa)

603qm / Sa, 4. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 6 Euro

                              „Es geschieht am hellichten Tag, davor und danach“     PARTY-HOPPING-MARATHON
                            Der Ponyhof gleich dreimal an drei verschiedenen Orten – als Warm-up in der Goldenen
                            Krone, als Open Air am Steinbrücker Teich und als After-Show im Level 6. Das Konzept
                            lautet daher: „Es geschieht am helllichten Tag, davor und danach“, also ein Party-Hop-
                            ping-Marathon. Und die DJs hüpfen mit Euch von „Krone“ übern Teich zum „Level“. Alles
                            dufte, nur dran denken: „Don’t drink and drive!“, sonst hüpft der Führerschein weg. (tm)
                            Klingt wie: Basti Grub, Basti Pieper, Ivo & Lorenz, le Worschté, Dennis Baker, John
                            Lemon & Jimmy Lesson, Astinio
                            Goldene Krone (Disco) / Fr, 3. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 7 Euro
                            Steinbrücker Teich / Sa, 4. Juni / ab 12 Uhr mittags / Eintritt 10 Euro (inkl. Level 6)
                            Level 6 / Sa, 4. Juni / 22 Uhr / Tickets für 5 Euro (gibt’s nur bei Party am Stein-
                            brücker Teich)

 „Don’t smoke, just dance“ mit den Woog Riots DJs                         INDIEDISKO
Die Rocky Bar ist der heimliche Star des Darmstädter Nachtlebens: Zwischen Billard-
tisch, Dartscheibe und der naiven Kunst des „Krone“-Mitbegründers Tili Wenger wird
                                                                                                                       Alle Fotos der Favoriten: Veranstalter

regelmäßig bei Geheimtipp-Diskos die ganze Nacht bestgelaunt getanzt. Manchmal
allerdings rauchwarenbedingt bei Sichtverhältnissen um die zwei Meter. Die Woog
Riots, Darmstadts rebellisches Schrammelindie-goes-Elektro-DJ-Duo, wollen jetzt
mit der ersten rauchfreien Rocky-Bar-Disko dafür sorgen, dass man seine Tanzpartner
wieder sehen kann. Und was man hört, ist eh 1a. (mh)
Klingt wie: LCD Soundsystem, Adele und Franz Ferdinand an der frischen Luft

Goldene Krone (Rocky Bar) / Sa, 4. Juni / 22 Uhr / Abendkasse 3 Euro
Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt - Cover Contest Winner! - P ...
P 06_ AMTLICH

        Favoriten des Monats
                                  Die Freilichtbühne                                  BERGSTRÄSSER OPEN-AIR-KINO
                                 Der Sommer kommt – und damit auch wieder die Zeit für Freiluft-Kinoabende in
                                 Seeheim-Jugenheim (bei Darmstadt). Jeweils mittwochs bis samstags werden
                                 ausgewählte Kinofilme der letzten zwölf Monate gezeigt, unter anderem: „Bonny and
                                 Clyde“ (Do, 9. Juni, Eröffnungsfilm, Eintritt frei!), „Das Ende ist mein Anfang“ (Do, 23.
                                 Juni) und „True Grit“ (Sa, 25., + Mi, 29. Juni). Zusätzlich finden Konzerte und Kaba-
                                 rettabende statt. Es wird keine Vorstellung wetterbedingt abgesagt, also immer an
                                 passende Kleidung denken! Das komplette Programm unter www.filmseher.de. (ct)

                                 Freilichtbühne Seeheim-Jugenheim (am Schuldorf Bergstraße) / ab Do, 9. Juni
                                 (mittwochs bis samstags) / Einlass ab 20.45 Uhr, Filmbeginn bei Einbruch der
                                 Dunkelheit / Abendkasse 6,50 Euro (Specials 7,50 Euro bis 23 Euro)

       Narsaak (DA) + Planks (Mannheim)                          HC, PUNK, BLACK METAL

                                                                                             NARS AAK
     Gegründet 1989, aufgelöst 1998, Re-Union 2006, Final Death 2011: Narsaak
     sagen nun endgültig „Adieu“, versüßen uns den Abschied aber noch mit einer
     Split-Picture-7“ mit Planks aus Mannheim. Die Scheibe aus dem Hause Decoy In-
     dustry ist an diesem Abend zum ersten Mal erhältlich – und dass man die Songs
     auch gleich live vorgetragen bekommt, ist doppelt toll! Musikalisch gibt’s ’ne
     derbe Packung auf die Ohren, irgendwo zwischen rauem Hardcore, Black Metal
     und nihilistischem Gekeife. Vinyl auf 222 Exemplare limitiert, also: Zugreifen und
     „Tschüss“ sagen. (pd)                                                                      letzte Show!
     Bessunger Knabenschule (Keller) / Fr, 10. Juni / 21 Uhr / Abendkasse 5 Eu
                                                                            Euro

                                  „The Groove Trail“                           TECHNOFREIE SOMMERNACHTSSAUSE
                                 Von wegen eingleisiges Nachtleben: An diesem Abend kommen im Weststadtcafé
                                 eine Reihe Darmstädter DJs zum Zug, die alle eins gemeinsam haben: die Liebe
                                 zum Groove. Die „Crème de la Groove“ reicht dabei von Thomas Hamann (Old
                                 School HipHop) über General Motors (Reggae) bis hin zu den Top(-shake)-DJs
                                 Marcus K. und Weige, die den Herzallerwertesten mit raren Funk’n’Soul-Tunes zum
                                 Wackeln bringen. Ab 17 Uhr glühen draußen die Turntables und der Grill für mitge-
                                 brachtes Grillgut, ab 21 Uhr hat der Groove dann auch drinnen freie Bahn. (pz)

                                 Weststadtcafé (Mainzer Straße 106) / Sa, 11. Juni / 17 Uhr
                                 Abendkasse 5 Euro

       Hercules and Love Affair (USA) + Girl Boy Society (DA) NEO-RETRO-DISCO-HOUSE
     Diese New Yorker Formation ist in Sachen Disco-House wirklich eine gewaltige Liebes-
     affäre, denn ihr Debüt-Album aus dem Jahre 2008 war derart brillant, dass bei sämt-
     lichen Kritikern die verbalen Hormondrüsen verrückt spielten. Es war klanglich ganz
     weit vorne und ganz weit zurück, quasi Neo-Retro. Androgyne Disco der 1970er trifft
     auf Chicago-House der 1980er und den 2000er Schmelztiegel des DFA-Labels aus
     New York. Zuletzt waren sie als Support für Beth Dittos Band Gossip unterwegs und
     machen jetzt in Darmstadt Station. Da hüpfen auch meine Hormone im Quadrat. (tm)
     Klingt wie: Frankie Knuckles, Marshall Jefferson, LCD Soundsystem, Patrick Pulsinger,
     Róisín Murphy, Chic
     Win! Win! Das P verlost 3 x 2 Karten, alles Weitere auf www.facebook.com/pmagazin
     Centralstation (Halle) / Do, 16. Juni / 21 Uhr / Abendkasse 27 Euro
Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt - Cover Contest Winner! - P ...
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  Favoriten des Monats
                                Kultursommer Südhessen                                       ERÖFFNUNGSKONZERT
                              Von Juni bis September steht ganz Südhessen wieder im Zeichen des Kultursom-
                              mers: Konzerte, Theateraufführungen, Straßentheater, Ausstellungen und Lesungen
                              beleben Burgen und andere (historische) Baudenkmäler. Die Veranstaltungsreihe,
                              die seit 1994 allsommerlich in Südhessen stattfindet, wird in diesem Jahr im
                              Staatstheater Darmstadt eröffnet: Mitglieder des Opernensembles und des Staats-
                              orchesters Darmstadt geben festliche Arien und Orchesterstücke ausgewählter
                              Opern, unter anderem von Franz Lehár und Jacques Offenbach, zum Besten. (mt)
                              Klingt wie: Wiener Opernschmaus

                              Staatstheater Darmstadt (Großes Haus) / Sa, 18. Juni / 20 Uhr
                              Abendkasse 6,50 bis 32 Euro

 Depeche Mode Party                                         80ER SYNTHIEPOP & WAVE
Es gab Zeiten, da bekannte sich manch einer nur hinter vorgehaltener Hand zu seiner
Schwäche für Depeche Mode. Zu peinlich waren viele modische Verbrechen der 80er,
für die auch DM mitverantwortlich waren. Insgeheim aber flirtete irgendwie jeder mit
Songs der englischen Synthie-Pop-Bubis, die erst in den 90ern wirklich erwachsen
schienen. Und heute ist es eine der wenigen Bands der 80er, auf die sich rückblickend
alle einigen können, da sich ihr Sound als wirklich wegweisend intelligenter Pop er-
wies. Nur modisch können wir getrost auf eine Renaissance verzichten. (tm)
Klingt wie: Soft Cell, Human League, OMD, Erasure, New Order, Yazoo, Tears for
Fears, Gary Numan
Linie Neun (Wilhelm-Leuschner-Straße 58, Griesheim) / Sa, 18. Juni / 22 Uhr
Abendkasse 5 Euro

                               1. Architektursommer Rhein-Main                 SCHWERPUNKTWOCHE IN DARMSTADT
                              Architektursommer comes home, könnte man behaupten. Schließlich gilt Darmstadt
                              als Stadt mit der höchsten Architektendichte bundesweit. Die Darmstädter Schwer-
                              punktwoche des ASRM bietet unter anderem das internationale Rauminszenierungsfe-
                              stival „stadtfinden“ (am 18. Juni, überall in Darmstadt), das „BlindDate“, einen zeitge-
                              nössischen Diskurs über Gesellschaft und Leben in der Stadt (Fr, 23. Juni, 21 Uhr,
                              Friedensplatz), eine „Disko-ssion“ zum Thema „Club-Architektur“ (Sa, 25. Juni, 18
                              Uhr, Platz neben dem Darmstadtium) und das siebentägige Open-Air-Kino „Laster der
                              Nacht“ (19. bis 25. Juni auf der Schlossbastion, Carree-Piazza und dem Georg-Büch-
                              ner-Platz im Wechsel). Das komplette Programm: unter www.asrm2011.de. (ct)

                              Stadtraum Darmstadt / Sa, 18., bis Sa, 25. Juni / ganztags / Eintritt frei

 Dell Lillinger Westergaard                                       JAZZ, IMPROVISATION
Der Berliner Christopher Dell ist „ursprünglich“ gebürtiger Heiner. Als wäre das nicht der
Qualität genug, weist ihn das Reclam-Jazzlexikon auch noch als „führenden Vibrapho-
                                                                                                                         Alle Fotos der Favoriten: Veranstalter

nisten seiner Generation“ aus. Völlig zu Recht, ist er doch seit Jahrzehnten als Musiker
und Komponist im Kontext freier Improvisation, Neuer Musik und Jazz anzutreffen.
Immer wieder führen ihn seine Wege zurück an seinen Geburtsort, die heimliche Jazz-
Hauptstadt Deutschlands. Diesmal in „gleichwertiger“ Begleitung von Bass und Schlag-
zeug, was klanglich wie rhythmisch eine spannende Liaison zu werden verspricht. (tm)
Klingt wie: Christopher Dell (Vibraphon), Jonas Westergaard (Bass), Christian Lillinger
(Schlagzeug)
Jazzinstitut, Gewölbekeller (Bessunger Straße 88d) / Mi, 22. Juni / 20.30 Uhr
Abendkasse 10 Euro (unter 21 Jahren: 3 Euro)
Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt - Cover Contest Winner! - P ...
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        Favoriten des Monats
                                  „Läd Naid Sürpries“ mit DJ Nouki                                THÄADA-PAAHDIE
                                 Da gibt es nichts mehr dran zu deuteln: Die Zeiten, in denen die Überraschungs-
                                 Labor-Testbetriebs-Cowboy-und-Indianer-Szenen, die die Schauspieler im Foyer der
                                 Kammerspiele abfeuerten, noch Sürpries-Status hatten, sind lange her. Inzwischen
                                 empfiehlt es sich, weit vor der angegebenen Zeit aufzutauchen, um Schlangestehen
                                 oder Ausverkaufstrauer zu vermeiden. Das hat mit dem Spieltrieb des Ensembles
                                 ebensoviel zu tun wie mit tollen Diskothekern wie unserem letztmonatigen Hörspiel-
                                 Gast DJ Nouki, die im Anschluss ans Spiel die Tanzfläche vibrieren lassen. (mh)
                                 Klingt wie: jedes Mal anders!

                                 Staatstheater (Foyer der Kammerspiele) / Mi, 22. Juni / 23 Uhr
                                 Abendkasse 3 Euro

       FIFA Frauenfußball-WM in Deutschland                            PUBLIC VIEWING
     1955 befand der Deutsche Fußballbund, dass die „Kampfsportart“ Fußball „der
     Natur des Weibes im Wesentlichen fremd ist“ und das „Zurschaustellen des Kör-
     pers Schicklichkeit und Anstand verletzt“. Was für ein Unfug. Die Zeiten haben
     sich definitiv geändert! Und so wird zur FIFA Frauenfußball-WM in Deutschland
     das gemeinsame, (hoffentlich) sommermärchenhafte Live-Mitfiebern mit den
     amtierenden und zweifachen Weltmeisterinnen aus Deutschland kultiviert –
     auch in Darmstadt. (ct)
     Unter anderem: Centralstation, Weststadtcafé, 603qm, Bistro Moller,
     Crossroads, Parliament of Rock, Kessel (fast überall nur die deutschen Spiele
     und die K.O.-Runde) / Fr, 24. Juni, bis So, 17. Juli / Eintritt frei

                                  „Sound of the Forest“ Warm-up                        DER HIRSCH RÖHRT WIEDER
                                 Das Sound of the Forest ist das vielleicht idyllischste Festival Deutschlands, auf
                                 jeden Fall aber das einzige Festival Hessens, das Natur und laute Musik so be-
                                 eindruckend gut verbindet. Wer einmal da war, bekommt spätestens im Frühling
                                 wieder Sehnsucht nach dem malerischen Marbach-Stausee und den Bühnen mit-
                                 ten im Wald. Die ganz Ungeduldigen können sich im 603qm schon mal zusammen
                                 mit Pornophonique (Gameboy meets Lagerfeuer) und zwei DJs für den 26. bis 28.
                                 August 2011 aufwärmen und vom Odenwald träumen. (jowa)
                                 Klingt wie: www.soundoftheforest.de

                                 603qm / Fr, 24. Juni / 22 Uhr / Eintritt 5 Euro

       „Tag der offenen Tür“ bei Radio Darmstadt (RadaR)             GEMÜTLICH ON AIR
     „RadaR“ ist umgezogen. Zwar ist die alte Adresse auch gleichzeitig die neue, aller-
     dings wurde von Mai bis Juli 2010 das Hinterhaus zum Sendehaus umfunktioniert.
     Mit der Einweihung des dritten Studios möchte der Lokalsender den Abschluss des
     Umbaus feiern und lädt zum „Tag der offenen Tür“ ein. Im Sendehaus können Besu-
     cher Grüße und Musikwünsche live „on air“ loswerden, im Hof wird für das leibliche
     Wohl gesorgt. (jk)

     Radio Darmstadt, Hof und Sendehaus (Steubenplatz 12)
     Sa, 25. Juni / ab 14 Uhr / Eintritt frei
Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt - Cover Contest Winner! - P ...
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   Favoriten des Monats
                                   Bedroom-Sessions
                                   Musenknutsch Festival
                                                    Teil III mit Dikta (Island) 20 JAHRE KLABAUTA-WAGENPLATZ
                                                                                           POPPIGER INDIE-ROCK
                                 Seitumtriebigen
                                 Die  20 Jahren existiert
                                                     Bedroomdiscos
                                                            Klabauta, sind
                                                                      der malerisch
                                                                           wieder mal anaktiv
                                                                                         der Linie
                                                                                                – diesmal
                                                                                                    „5“ aufals
                                                                                                            demKonzert-
                                                                                                                 Weg nach
                                 veranstalter gelegene
                                 Kranichstein    innerhalbBauwagenplatz.
                                                           ihrer „Session“-Reihe.
                                                                            Und dasMitwird
                                                                                        derjetzt
                                                                                             isländischen
                                                                                                  ebendort gefeiert
                                                                                                            Band Dikta
                                                                                                                    mit haben
                                                                                                                         dem
                                 sie einen dritten
                                 nunmehr     ziemlichMusenknutsch-Festival.
                                                       großen Coup gelandet,Der denn
                                                                                   Besuch
                                                                                      das Quartett
                                                                                            lohnt sichzählt
                                                                                                        nicht
                                                                                                            imnur
                                                                                                               hohen
                                                                                                                  wegen
                                                                                                                      Norden
                                                                                                                          di-
                                 längst DJanes,
                                 verser  als die wikingische
                                                   sondern auchVariante
                                                                  und vorvon
                                                                          allem
                                                                              Coldplay.
                                                                                 wegen Das
                                                                                         der in
                                                                                              beinhaltet
                                                                                                 besetztennatürlich
                                                                                                            Häusernein
                                                                                                                     seitweites
                                                                                                                          den
                                 Spektrum anwohlbekannten
                                 Neunzigern       emotionalen Songs,
                                                                Breakbeat-Cello-Punker
                                                                       die mal wild, mal gediegen,
                                                                                           Guts Pie Earshot
                                                                                                       mal inbrünstig,
                                                                                                              – sowie der
                                                                                                                       malMög-
                                 säuselndalternative
                                 lichkeit,   vorgetragenWohnformen
                                                           werden. Das
                                                                     malklingt
                                                                          nichtmeist
                                                                                 nur beim
                                                                                       sehrVorbeifahren
                                                                                             gut arrangiert,
                                                                                                          zu erleben.
                                                                                                              ohne in die
                                                                                                                       (mh)
                                                                                                                          Fallen
                                 des Mainstream
                                 Klingt wie: Cellopunk
                                                     zu tappen.
                                                          im Grünen
                                                                Deutlich angenehmer als isländische Vulkanasche. (tm)
                                 Klingt wie: Coldplay, Interpol, Editors, Killers, White Lies
                                 Oetinger VillaKlabauta
                                 Wagenplatz        (Kranichsteiner
                                                           (Weidenweg
                                                                    Straße1) /81)
                                                                               Sa,/25.
                                                                                    So,Juni
                                                                                        22. Mai
                                                                                              / 20/ Uhr
                                                                                                     21 Uhr
                                 Abendkasse
                                 Eintritt  frei, Spenden
                                                 6 Euro erwünscht

 13. Schloßgrabenfest
 Branko Slava Superband
                      2011
                        (SLO)                                      INNENSTADT-HULLYGULLY
                                                                            BALKAN-DADA
Ein neuer
Auch          SternJahr
       in diesem     leuchtet  grell am
                        darf darüber       Firmament
                                      gestritten         und
                                                   werden,  obüberstrahlt    deneine
                                                               es okay ist, für   kläglichen
                                                                                     Veranstaltung,
Rest
die    des Balkan-Pop,
    in ihrem   Kern ja doch denn  ab sofort
                            kommerziell         ist die Branko
                                           ist, 20.000            Slava Superband
                                                        qm öffentliches               das Maß
                                                                          Gelände abzusperren?
allerobDinge.
Und             Die Biografie(inder
         die „Kulturabgabe“         Familie
                                 diesem        Slava
                                           Jahr:  3,50 aus
                                                       EuroSlowenien     rührt„Souvenir-Getränke-
                                                            je zu kaufenden    zu Tränen und die
Tragik ihres
becher“)         Lebens
           wirklich       spiegelt
                      komplett      sichauftretenden
                               bei den    in ihren Texten    wie inankommt?
                                                        Künstlern    ihren Frisuren   wider.
                                                                                Eins steht    Das
                                                                                           jedoch
klingtFrage:
außer    nach Die
                Gulaschkanone,     Sliwowitzwird
                    Darmstädter Innenstadt        undauch
                                                       demamGoldenen    Hirschen in2011
                                                               Pfingstwochenende      der Brunft.
                                                                                            äußerst
Oder wie
belebt   seindie New
              – auf    York
                     dem    Times schrieb:...„They
                         „Festivalgelände“              sound
                                                 und auch       like a Altkleidersammlung
                                                           außerhalb,                          in
                                                                       bei den After-Schlossgra-
flames.“ Besonders
benfest-Partys            besoffen
                   in Magenta        ein absoluter
                               Club, „Krone“,           Brüller. 603qm
                                                Centralstation,    (tm) (nicht verpassen: am
Klingtmit
28.5.    wie:  Der Popolski
           Cessenaro)         Show,
                         oder An SibinEläkeläiset,     Studio Braun, Helge
                                       (am 28.5.: Karaoke-Party!).      (ct) Schneider
Klingt wie: Marteria, Turbostaat, Tom Liwa, Boppin‘ B, Sunrise Avenue, Klaus Lage Band,
Jupiter Jones,
Goldene  KroneMy   Awesome
                / Sa,        Mixtape
                       25. Juni       ... / Abendkasse 1.000 Euro
                                / 22 Uhr
Rund ums Darmstädter Residenzschloss / Do, 26. bis So, 29. Mai / Line-Up mit allen 90 Bands
unter: www.schlossgrabenfest.de / Eintritt frei
                                  Deutsche
                                  33. Sport-Hochschulmeisterschaften   der Leichtathletik
                                             und Spielfest / 7. Heinerman-Triathlon                    DABEI SEIN IST ALLES!
                                                                                                               SPORT   SATT
                                 Bevor man Richtung
                                 Pfungstadt,  Groß-Gerau
                                                       „Sommer,
                                                            und Egelsbach
                                                                   Sonne, Strand
                                                                             waren– bereits
                                                                                      ab in dieAustragungssorte
                                                                                                 Ferien“ düst, sollte
                                                                                                                    derman
                                 Deutschen
                                 sich unter diesem
                                             Hochschulmeisterschaften
                                                    Motto noch Sport und der SpaßLeichtathletik.
                                                                                   an 80 Stationen  In diesem
                                                                                                       des 33. Darmstädter
                                                                                                               Jahr wird
                                 im Darmstädter
                                 Sport-  und Spielfests
                                                  Bürgerpark
                                                         im Herrngarten
                                                                um die Qualifikation
                                                                           gönnen. Dasfür Sportamt,
                                                                                             die Universiade,
                                                                                                       der Sportkreis
                                                                                                               die „Olym-
                                                                                                                       33
                                 pischen Spiele
                                 Darmstadt   undder
                                                 die Studenten“
                                                     Firma Merckvom laden
                                                                        12.dazu
                                                                            bis 23.
                                                                                 ein.August
                                                                                       Wer lieber
                                                                                               2011anderen
                                                                                                     im chinesischen
                                                                                                             beim sportiven
                                 Shenzhen,
                                 Spaß  zuschaut,
                                             gekämpft.
                                                  folgt dem
                                                         Erwartet
                                                              vielfältigen
                                                                    werdenProgramm
                                                                            über 400 Teilnehmer
                                                                                        auf der Bühne.verschiedener
                                                                                                          Für das leibliche
                                                                                                                      Univer-
                                 sitäten
                                 Wohl  istund
                                           ganzheitlich
                                              Hochschulengesorgt
                                                             in Deutschland,
                                                                  – es gibt Limo,
                                                                               darunter
                                                                                   Wurst,bestimmt
                                                                                             Bier und Eis.
                                                                                                       auchTagesgleich
                                                                                                             wieder einige
                                                                                                                        fin-
                                 Spitzenathleten.
                                 det der Heinerman-Triathlon
                                                    (ct)         statt – „the first step for Hawaii“. Wer einem poten-
                                 ziellen Ironman zujubeln möchte, kommt zum Start an den Woog. Weitere Infos:
                                                        (ah)
                                 Stadion Bürgerpark Darmstadt
                                 www.heinerman.de.
                                 Sa, 28. Mai, 12.30
                                 Herrngarten   (Sport-
                                                     bisund
                                                          17 Spielfest)
                                                             Uhr + So, 29.
                                                                         / So,
                                                                            Mai,
                                                                               26.11Juni
                                                                                      bis /1511Uhr
                                                                                                bis/17
                                                                                                     Eintritt
                                                                                                        Uhr /frei
                                                                                                              Eintritt frei
                                 Woog-Freibad (Heinerman) / So, 26. Juni / 8 Uhr (Start) / Eintritt frei

 Schlosskeller
 „60 Jahre Heinerfest“-Fotoausstellung
               1966-2011                                   SCHÄRFER HOCH
                                                                    ALS FOTOSCHIESSEN!
                                                                         SOLL ER LEBEN!
Das 60-jährige
Darmstadts      wahlweise
                   Heinerfest-Jubiläum
                             rockigster, elektronischster
                                           2010 wurde vonoderChristoph
                                                                  gemütlichster
                                                                           Rau im Bild
                                                                                   Keller
                                                                                        festge-
                                                                                           wird
45 JahreDer
halten.    alt!daraus
                 Was seit
                      resultierende
                            den 1960erBildband
                                        Jahren von
                                                 der Studenten
                                                      Reihe „Edition
                                                                  kulturell
                                                                       Darmstadt“
                                                                             aufgezogen
                                                                                     zeigt wird,
                                                                                            die
                                                                                                                                   Alle Fotos der Favoriten: Veranstalter

ist heute längst
Highlights  der überKult.1.000
                           Der Schlosskeller
                               Fotos, die während
                                              steht des
                                                     nichtJubiläumsfestes
                                                            nur für ausgelassene
                                                                               entstanden
                                                                                     Partyssind.
unddiesem
An   derbe Konzerte.
             Morgen wird  Sonntags
                             das Heinerfestbuch
                                    wird hier kollektiv
                                                   und eine
                                                         „Tatort“
                                                             Best-of-Auswahl
                                                                  geschaut und der „Mau-Mau“
                                                                                       Fotos
gespielt. Ohne
vorgestellt.   Bis„den
                   21. August
                       Keller“ immer
                                 wäre das
                                        Freitag
                                           Darmstädter
                                                bis Sonntag
                                                          Nachtleben
                                                               von 10 bisjedenfalls
                                                                            17 Uhr zunicht
                                                                                        bewun-
komplett!
dern.       Und deswegen
      Ein Hingucker!      Mehrgibt‘s
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                                     unterEhrenfest    im Schlosshof Getränke,
                                            www.edition-darmstadt.de.          (shd)lecker
Gegrilltes
Klingt nach:und   (Kultur-)aufs
                Vorfreude    Häppchen.   Später
                                 Heinerfest     verlagert
                                             2011   (vom 30.sich
                                                              Junidiebis
                                                                       Feierei  dann in die
                                                                         4. Juli)
dunklen Kellergewölbe, wo wir zur Lieblingsmusik der „Kellerkinder“ das Tanzbein
schwingen
Foyer        dürfen. (jw) / Fr, 25. Juni (Ausstellungseröffnung) / 11 Uhr
       im Schlossmuseum
Schlosshof
Eintritt frei und -keller / So, 29. Mai / ab 17 Uhr
Eintritt frei (ab 22 Uhr: Abendkasse 3 Euro)
Freiluftoasen, Teil 1 Tour de Mobilität Darmstädter Duplikate Kampfsport in Darmstadt, Teil 2 Schöne neue Mediale-Welt - Cover Contest Winner! - P ...
P 10_ ANSEHNLICH

        Suche und finde!
         Schöner Leben im Lebensraum

     Der Hund, des Menschen treuester Kamerad.
     Hier annähernd in Originalgröße und sitzender Haltung (mit verschränkten Armen) abgebildet. Entschlossen
     schaut er einen an, während er vor sich hingrübelt. Ein männliches Exemplar seiner Art, wie es scheint.
     Material: Papier, Sprühfarbe, Kleister.
     Text + Foto: Paul Gruen
RETTUNGSRINGE BRAUCH‘ ICH NICHT!

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P 12_ HEIMATLICH

          Darmstädter Freiluftoasen, Teil 1

         Im Sommer offenbart unsere Stadt ganz neue                  bis hin zum schönsten Badeweier. Diese Entde-
         Qualitäten und präsentiert sich mancherorts als             ckungstour zeigt, dass man gar nicht in die Ferne
         Urlaubsparadies. Die P-Redakion stellt Euch ihre            schweifen muss – denn das Gute liegt so nah! In
         schönsten Freiluftoasen in und um Darmstadt                 dieser P-Ausgabe: ein paar Appetitmacher, in der
         vor – vom besten Aussichtspunkt der Stadt, über             Juli-/August-Doppelausgabe kommen dann noch
         sportliche Herausforderungen beim „PEG Mi“                  jede Menge P-Lieblings-Locations hinzu. (mt)

        Arheilger Mühlchen (Brücherweg 1)
                                                           stadts
        Mit dem Fahrrad geht’s ruck, zuck zu Darm
             nstem   Bade  weie r. Im Somm    er ist am   „Mühl-
        schö
                                                        en, Turm-
        chen“ immer was los. Ob Volleyballspiel
              gen, Kicke  n oder   einfa ch nur  Plan  tschen
        sprin
                                                         igem
        und Chillen: Das „Mühlchen“ ist bei sonn
                     tter gena u   der richt ige  Ort. Und   das
        Sommerwe
                                        so dass   noch   genu   g
        Beste: Der Eintritt ist frei,
                      supe  rleck  eren  Pom  mes    und  die
         Geld für die
         hausgemachte Limonade bleibt.
                                                       ember,
         Badesaison: vom 15. Mai bis 15. Sept
         täglich von 14 bis 20 Uhr
                                                            . (lm)
         (in den Sommerferien von 10 bis 20 Uhr)

                                                                      Botanischer Garten (Schnittspahnstraß
                                                                                                                  e 5)
                                                                      Es braucht kein bestimmtes Eventdatu
                                                                                                                m, seine
                                                                      Existenz ist „Event“ genug: Der Botanisch
                                                                                                                   e Garten,
                                                                      vis-á-vis zum Vivarium gelegen, ist ein
                                                                                                               wunderbarer
                                                                      Geheimtipp, nicht nur für „Grün“-Gesinnte
                                                                                                                   . In diesem
                                                                     Biotop lässt es sich herrlich Lustwande
                                                                                                                 ln. Man kann
                                                                     aber auch seltene Blüten finden – zum
                                                                                                               Beispiel Epi-
                                                                     phyte, Philesiaceen oder Pseudobulben.
                                                                                                                 Öffnungs-
                                                                     zeiten: Mo bis Sa von 7.30 bis 16 Uhr,
                                                                                                              So + Feiertag
                                                                     von 7.30 bis 12 Uhr, der Eintritt ist frei.
                                                                                                                  (mei)

         Balkonien

        Im Hinterhof zwischen Wenckstraße 68
                                                und Liebfrauenstraße 111 blüht und dufte
        Rosen, Holunder, Birke, Tanne und Kirsc                                           t es wie in der Natur: Flieder,
                                               he. Auf den Balkonen sprießen die Kräu
        ßen sich beherzt zu. Warum überhaupt                                          ter und die BewohnerInnen grü-
                                               noch vor die Tür gehen, wenn es hier so
                                                                                       schön ist? (lz)
HEIMATLICH_P 13

                                                                                        Fotos: Jan Ehlers, Anne Borisch,
                                                                                        Kim Epes, Stadt Darmstadt

                                                             Eberstädter Streuobstwie
                                                                                        sen
                                                             Ein Spaziergang durch „Da
                                                                                       rmstadts Toskana“
                                                            lässt Unmengen an Parkbä
                                                                                       nken, Picknickplätzen,
                                                            lauschigen Gebüschen und
                                                                                        rauschenden Anhöhen
                                                            mit herrlichen Ausblicken
                                                                                      entdecken, die man am
                                                            besten selbst aufspürt. (me
                                                                                        i)

 Hochschulstadion (Lichtwiesenweg 5,
                                          an der Nieder-Ramstädter-Straße)
                                                                       ßee)
Darmstädter Badekultur: Sonne, Wald
                                         , Wiese, Beachsoccer & -volleyball
... und bald ein (bis auf die rotbraunen
                                          Geländer) äußerst geschmackvoll
renoviertes Schwimmbecken (offizielle
                                           Eröffnung am 18. Juni, unter andee--
rem mit abendlichem Open-Air-Kino).
Öffnungszeiten während des Sommers
                                           emesters: Mo bis Fr von 8 bis 21
Uhr, Sa, So + Feiertag von 9 bis 19 Uhr.
                                           (ct)

                                                             Ludwigshöhe (www.ludwigshoehe-darm
                                                                                                            stadt.de)
                                                             Das ultimative Darmstädter Naherholu
                                                                                                   ngsziel seit
                                                             Eröffnung des Ludwigsturms 1882. Die
                                                                                                    Hoch-Zeiten
                                                             der vorletzten Jahrhundertwende mit
                                                                                                  Hotel, Bier-
                                                            garten und Musikpavillon sind zwar vorbe
                                                                                                       i, aber der
                                                            Ausblick über die Stadt bis zur Frankfurt
                                                                                                      er Skyline
                                                            lohnt den Ausflug genau wie der haus
                                                                                                  gemachte
                                                            Kuchen und Kochkäs' der „Ludwigsklaus
                                                                                                     e“. (tman)

 „PEG Mi“ – Prinz-Emil-Garten-Minigo
                                     lf
 (Niederstraße 27, Bessungen)

 Es gibt nichts Besseres, als mit meinem
                                           Kumpel
 Ralf und einem leckeren Bierchen die
                                       18 grandiosen
Oldschool-Bahnen zu bespielen. Das Span
                                            nende ist,
dass man dank der von der Natur ersch
                                         affenden Un-
ebenheiten niemals weiß, ob man einen
                                         oder sieben
Schläge braucht. P.S.: Ich habe noch nie
                                         gewonnen!
Öffnungszeiten zwischen 1. April und
                                       15. Oktober:
Mi bis So von 13.30 bis 18 Uhr, während
                                          der
Schulferien täglich von 13.30 bis 18
                                      Uhr. (ks)
                                                                         Fortsetzung folgt im nächsten Heft ...
P 14_FORTBEWEGLICH

       Von A nach B durch Darmstadt
        Tour de Mobilität: Fahrrad, Auto und Bus & Bahn im direkten Vergleich

    Wie, womit und wie schnell man in Darmstadt unter-          Liz mit dem ÖPNV: Meine wohl härteste „Tour“ – mit
    wegs sein kann, fragte sich eine mobile Truppe unserer      dem Bus von der Innenstadt zum Riegerplatz! Geht
    Redaktion und versuchte sich dreimal am „Hase &              das zu Fuß nicht schneller?! Erfreulicherweise
    Igel“-Vergleich: Verteilt auf Fahrrad, Auto und Darm-        fängt es kurz vor dem Startsignal an zu regnen. Da
    stadts öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV)           die Autofahrerin vom Parkhaus verschluckt wird, ver-
    wurden drei unterschiedlich lange Teststrecken be-       suche ich, mich der Radfahrerin in den Weg zu stellen.
    wältigt – unter Wettbewerbsbedingungen. Ausgelotet       Doch dann sehe ich, dass mein auserwählter H-Bus
    wurden die Tücken, Ticks und Tugenden der einzelnen      erst in acht Minuten fährt. Da laufe ich lieber doch:
    Fortbewegungsmittel.                                     quer durch den Herrngarten, am Restaurant
                                                             „Baobab“ vorbei, dann Richtung Riegerplatz. Ich bin
    Teststrecke 1: kurze Distanz (zirka 1,5 Kilometer)       sieben Minuten nach der Radfahrerin da. Mit dem Bus
    Viele Heiner bewegen sich ausschließlich zwischen        wäre ich 15 Minuten später gewesen.
    diesen Koordinaten: In der Rush Hour starten die         Kostet: ein wenig Beinarbeit und Hüftschwung,
    Wettbewerber vor der Centralstation und beenden ihre     ansonsten 1,60 Euro
    Fahrt am Riegerplatz im Martinsviertel.                  Nervliche Belastung: eher nervliche Entlastung
                                                             Körperliche Belastung: unbedeutend gering
       Simone mit dem Auto: Eine echte Schnapsidee, mit      Spaßfaktor: Kommt drauf an, was man draus macht.
       dem Auto diese Strecke zu fahren, ist mein erster     Mein Fazit: Diese Strecke ist einfach zu kurz für die
        Gedanke. Ein paar Überlegungen später habe ich       Öffentlichen. Beim Laufen sieht und erlebt man we-
        für 17 Parkminuten 1,50 Euro bezahlt. Das macht      sentlich mehr – sei es die wunderbar verbeulte Litfaß-
    die Idee nicht besser. Die Fahrt ist ebenso kurz wie     säule an der TU oder ein Schwätzchen mit Bekannten.
    unspektakulär: Ausfahrt Wilhelminenstraße, City-
    tunnel, Cityring, Alexanderstraße,
    Heinheimer Straße
    – am Ziel.

                                                                Meike mit dem Fahrrad: Ich strample mit meinem
                                               Schwierig        Hollandrad durch einen ungemütlichen Nieselre-
                                       wird wohl die             gen. An einer Fußgängerampel holt mich ein Kolle-
                                 Parkplatz-Suche. Doch           ge auf dem Rennrad ein. Er lächelt mich an. „Ganz
                          wie durch ein Wunder klappt sie    schön schwer, so ein Hollandrad, was? Aber: Wenn‘s
                    auf Anhieb – und ist kostenlos!          erst mal rollt, dann rollt‘s!“ Dann zischt er von dannen.
                Kosten: Spritgeld geschätzte 1,50 Euro       Unbeirrt radle ich gemütlich durch den Herrngarten
          plus Parkticket 1,50 Euro                          und habe fünf Minuten später schon mein Getränk im
     Nervliche Belastung: mittelmäßig                        Café „3klang“ am Riegerplatz bestellt. Die anderen
    Körperliche Belastung: gar keine                         sind noch längst nicht da! Eine Regenjacke könnte ich
    Spaßfaktor: unbedeutend                                  mir ja vom Geld kaufen, das ich spare, wenn ich jetzt
    Mein Fazit: Bescheuert, eine solche Kurzstrecke mit      öfter mit dem Rad fahre ...
    dem Auto zu fahren. Noch bescheuerter, 1,50 Euro für     Kostet: einige ungeliebte Fettzellen
    17 Minuten Parken zu zahlen. Dafür lieber anderthalb     Nervliche Belastung: nur bei mangelndem Selbstbe-
    Eiskugeln lecken!                                        wusstsein
FORTBEWEGLICH_P 15

Körperliche Belastung: wetterabhängig                         die Fans von Hessen Kassel. Das Polizeiaufgebot
Spaßfaktor: Groß genug, um ihn zu haben.                       bezahlt der Steuerzahler, ich zahle 1,60 Euro für
Mein Fazit: Ich werde für längere Strecken trainieren          meine Fahrkarte. Der Sonderzug ist nur für Sonder-
und nur bedingt in Funktionskleidung schlüpfen.                 zügler, darum wähle ich die klassische Variante:
                                                          „Linie 3“ zum Luisenplatz, von dort mit der „9“ ans
Teststrecke 2: mittlere Distanz (zirka 4,5 Kilometer)     Stadion. Die Fahrt beginnt unspektakulär. Die Rhein-
Kurz vor 13 Uhr ist Abfahrt – vom Hauptbahnhof zum        straße hoch bis zum „Langen Lui“. Dort muss ich zehn
Böllenfalltor-Stadion, wo die „Lilien“ gegen Hessen       Minuten warten und bewundere den Sonderzug mit den
Kassel um den Aufstieg kicken. Spielbeginn in einer       Kasselanern, der von Polizei und Krankenwagen eskor-
Stunde, die Hessen-Kassel-Fans nahen bereits ...          tiert durch Darmstadt fährt. Die „Linie 9“ fährt vorbei
                                                          an Schloss, Stadtkirche, Brauerei Grohe, Alter Friedhof
  Meike mit dem Auto: Hätte Darmstadts Hauptbahn-         links und Graffiti-Mauer rechts. Sehen kann ich davon
  hof auf seiner attraktiven Eingangsseite so viele       jedoch nichts, da die Bahn so mit Lilienfans überfüllt
   Parkplätze wie an diesem Tag Polizisten und Kassel-    ist, dass ich nurmehr die anderen Sardinen sehen
   Fans, wäre das ein Pluspunkt fürs Autofahren. Ich      kann, die mit mir in der Dose klemmen. Kurz vorm Stadion
fahre los, komme gut voran und wähne mich bereits als     kommt Rhythmus in das Stimmenwirrwarr und
klare Siegerin. Das hält bis zum Donnersbergring. Dann:   unter lautem „RAUS RAUS RAUS
Stau! Doch wozu bin ich in Bessungen aufgewachsen,        LIIIILIIIIEEE“-Geschrei
denke ich, und biege in Richtung der Sträßchen des        öffnet sich
Steinbergviertels ab. Am Fuße der steilen Jahnstraße      die
überholt mich die radelnde P-Fraktion schadenfroh,
Autos mit Lilienaufklebern hupen nervös, es herrscht
 akute Spiegel-Abbruch-Gefahr: nächster Stau!
     Der Parkplatz des Stadions ist über-
     füllt, als ich im Schritttempo
     endlich daran vorbei
   zuckele. Fast die
  halbe Strecke

                                                                                                       Dose
                                                                                           und alle Sardinen
                                                                                    schwimmen los. Nach kurzem
                                                                              Sortieren bin ich als Zweite am Ziel
                                                                        angekommen.
                                                                   Kosten: einfache Fahrt, Erwachsene, 1,60 Euro
                                                             Nervliche Belastung: schön aufregend
                                                          Körperliche Belastung: kontaktfreudig
                                                          Spaßfaktor: eng, aber lustig
                                               zurück-
                                                          Mein Fazit: Auch ohne Fanbeteiligung eine schöne
                                     gefahren, nehme
                                                          Strecke!
                   ich genervt das Halteverbot in Kauf.
Die anderen trinken schon das erste Bier an der Tanke.
                                                         Alexander und Valentin mit dem Rad: Entspannt
Kostet: 22 wertvolle Lebensminuten
                                                          mit dem Hollandrad zum Kick des Jahres, so ist der
und beinahe den Autospiegel
                                                          Plan. Als verkehrsmoralisches Gewissen nehme
Nervliche Belastung: zu hoch
                                                          ich meinen Sohn mit, damit ich keine roten Ampeln
Körperliche Belastung: allerhöchstens für die
                                                        missachte oder andere illegale Vorteile des Radfah-
Ohren, wenn man gute Musik dabei hat
                                                      rens ausnutze. Es soll ja gerecht zugehen. Die Reise
Spaßfaktor: null
                                                      geht vom Bahnhof zur Rheinstraße, übern Lui, an der
Mein Fazit: Mit dem Auto zu einer Massen-
                                                      Kuppelkirche vorbei, dann die Jahnstraße hoch. Die
veranstaltung zu fahren, ist totaler Blödsinn!
                                                      Dichte der Fans nimmt zu, die meisten sitzen nervös
                                                      im Auto, der Verkehr stockt. Wir überholen an dieser
Simone mit dem ÖPNV: Meine nächste Schnapsidee:
                                                      Stelle tiefenentspannt die Konkurrenz im Auto und
vor dem „Lilien“-Spiel mit dem ÖPNV vom Bahnhof zum
                                                      ich bereite mich auf meine Bergankunft an der „Aral
Böllenfalltor fahren. Die Polizei ist mit geschätzten
                                                      d’Huez“ vor, wo mich eine jubelnde Menge dichter Fans
800 Einsatzkräften bereits am Bahnhof und erwartet
                                                      in Empfang nimmt. So fühlt es sich wenigstens an.
P 16_FORTBEWEGLICH

    Kostet: nix                                                 „Piccolos“ und „Pringles“ im überfüllten Supermarkt.
    Nervliche Belastung: entspannend wie Yoga                   Der nächste Bus fährt in vier Minuten. Hätte doch
    Körperliche Belastung: kann durch Bier und                  lieber „P-ils“ holen sollen. Der F-Bus fährt nur gera-
    Worscht ausgeglichen werden                                 deaus, etwas langweilig das alles. Einziger Lichtblick:
    Spaßfaktor: unendlich                                       Der Biergarten in der Dieburger hat schon geöffnet!
    Fazit: Wer nicht mit dem Rad fährt, ist Offenbacher!        Leider kostet die Strecke, die ich dann von der Hal-
                                                                testelle zum eigentlichen Ziel zurücklegen muss,
    Teststrecke 3: lange Distanz (11 Kilometer)                 zusätzliche Zeit und Nerven. Die Radlerin ist längst am
    Nach einem Espresso im „Kaffeehaus“ des südlichen           Ziel. Zum Glück hat sie Pils dabei!
    Darmstadt-Zipfels Eberstadt wird die Innenstadt an          Kostet: 2 x 2 Euro wegen Einkaufs außerhalb der
    einem verkaufsoffenen Sonntag durchquert. Ziel ist          Bahnanlagen!
    der Bootsanleger am Steinbrücker Teich (Oberwald-           Nervliche Belastung: abhängig von den Mitreisenden
    haus). Sonderaufgabe dieser Teilstrecke: Besorge            Körperliche Belastung: rentnertauglich
    unterwegs drei Dinge, deren Bezeichnung mit „P“             Spaßfaktor: negativ, wegen viel zu hoher RMV-Kosten
    anfängt!                                                    Mein Fazit: Das nächste Mal kämpfe ich um einen
                                                                Sitzplatz und habe etwas zum Lesen dabei!
       Liz (am Steuer), Alex und dessen Kinder mit dem
       Auto: Start: 14.26 Uhr. Die Familienkutsche schnell,         Simone mit dem Fahrrad: Habe ich – reichlich
        ohne jeden Lackkratzer ausgeparkt. Schon nach                übergewichtige Frau ohne Kondition auf Fünf-
        wenigen Minuten überholen wir unsere Mitstreite-             Gang-Rad aus massiven Stahl – vor Fahrtantritt
    rinnen. Nicht ganz ohne vorweggenommenen Sieges-                 noch Angst vor der zu erwartenden Steigung, so
    stolz winken wir der tapfer lächelnden Radfahrerin zu.            wandelt sich diese mit jedem der 11,47 Kilometer
    Auch die gelangweilt aussehende dritte Teilnehmerin         in Vergnügen. Vom „Kaffeehaus“ in Eberstadt geht es
    wird in der Bahn gesichtet. Im nur von roten Ampeln         erst einmal längs der Straßenbahnschienen entlang.
    unterbrochenen 40-bis-50-km/h-Tempo rasen wir die           Dass ich nach kurzer Zeit schon schweißgebadet bin,
    Heidelberger Straße entlang. Nur nebenbei erfahre           liegt aber eher an der Angst, in die Schienen zu fahren,
    ich durch die Mitreisenden auf den Rücksitzen vom           als am „Berg“ selbst. An der Haltestelle „Wartehalle“
    gesichteten Fahnenmann und der Radrennbahn. Denn            kaufe ich Pink-Grapefruitsaft und Plätzchen. Da meine
    die Konzentration auf den Verkehr schränkt meine            Kondition nicht die beste ist, entscheide ich, den Hö-
    Wahrnehmung der Umgebung ein. Zum Glück sind wir            henunterschied zwischen der Tiefebene in der Heidel-
    zu viert, denn wir haben einen Auftrag zu erfüllen:         berger Straße und dem Gebirge am Oberwaldhaus im
    P-rodukte einsammeln. Das erste ist ein P-Magazin.          Zick-Zack zu überwinden und arbeitete mich so durch
    Mit laufendem Motor wartet der Rest im Auto, während        Bessungen und das Paulusviertel bis in die Nieder-
    der Beifahrer hinausspringt und sich ein P in einem         Ramstädter-Straße Höhe Alter Friedhof vor. So geht es
    der zahlreichen Cafés auf unserem Weg schnappt. Mit         meist bergauf und dann wieder ein ebenes Stückchen
    sicherer Überlegenheit besorgen wir im Martinsviertel       durch die Bessunger Gässchen. Eine nicht kurze, aber
    noch P-ommes und P-ils. Am Ziel erfahren wir aller-         abwechslungsreiche Strecke – selbst mit miesester
    dings, dass wir die Letzten sind. Da sind wir alle p-aff!   Kondition ohne Kollaps bequem zu bewältigen. An
    Kostet: den üblichen Spritpreis und                         der „Jet“-Tankstelle am Großen Woog kaufe ich Pils.
    Kohlendioxidausstoß                                         Letzte Etappe sind die zwei am meisten gefürchteten
    Nervliche Belastung: die Enttäuschung über den              Berge, hoch zur Dieburger Straße und dann an der
    unerwarteten letzten Platz                                  Tanzschule Bäulke vorbei in Richtung Oberwaldhaus.
    Spaßfaktor: eine unterhaltsame Ausnahme für                 Am Ortsausgangsschild erwartet mich der Lohn für
    die überzeugte Radfahrerin am Steuer                        alle überstandenen Strapazen: rollen lassen, eine
    Fazit: Mit dem Auto ist man nicht unbedingt schneller.      irrwitzige Geschwindigkeit erreichen und dann auch
    Man fühlt sich aber so.                                     noch die Erste sein!
                                                                Kostet: nix
       Meike mit dem ÖPNV: Bahnfahren ist wie der Blick         Nervliche Belastung: nur vorher
       in einen gesellschaftlichen Spiegel, in dem man          Körperliche Belastung: brutal
        einen eher traurigen Querschnitt erblickt. Und Sitz-    Spaßfaktor: euphorisierend
        plätze gibt es auch keine. Am Luisenplatz, nach         Mein Fazit: Auch ohne Kon-
    etwa der Hälfte der Strecke, muss ich umsteigen.            dition ohne Langzeitschäden
    Doch zuerst ergattere ich hier – dank des verkaufsof-       zu bewältigen und einfach ein
    fenen Sonntags – Dinge mit dem Anfangsbuchstaben            schöner Sonntagnachmittags-
    „P“: Popcorn an einem öden Jahrmarktstand, ein paar         ausflug zum Picknicken!
FORTBEWEGLICH_P 17

Siegerehrung:
Unsere „Tour de Mobilität“ hat eindeutig
ergeben: Fahrradfahrer sind Sieger-
typen – und es lohnt in vielen Fällen,
das Auto stehen zu lassen. Appell an
die Stadtpolitik: Mal genauer hinse-
hen, welches Potential das Radfahren
hat – und wie man es in unserer Stadt
attraktiver machen kann! Das wäre uns
einen weiteren Artikel wert, vielleicht ja
schon demnächst hier im P!
Idee, Umsetzung + Text: Elisabeth Lawonn, Simone
Dehmer, Alexander und Meike Heinigk (mit Valentin,
Marlotta und Tilda), auf dem Foto von links nach rechts.
Foto: Jan Nouki Ehlers, Gestaltung: Martina Hillemann

                                                                       ANZEIGE
P 18_ELEKTRONISCH

        Die Mediale 2011 (vom 6. bis 8. Juni in der Centralstation)

                                                 „Es ist toll, Teil eines solchen Projekts zu sein und
                                                 zu erleben, wie nach monatelanger Arbeit eine sehr
                                                 spannende Ausstellung entsteht“, berichtet Sebas-
                                                 tian Haase, einer der beiden Organisatoren der
                                                 Mediale 2011. Kaum war die letzte vorbei, fing die
                                                 Planung für die diesjährige – vom 6. bis 8. Juni in
                                                 der Centralstation – an. Schlaflose Nächte hatte
                                                 er bislang zwar noch nicht, aber wenn abends um
                                                 22 Uhr eine SMS kommt, könne er sicher sein, dass
                                                 es irgendwie um die Mediale geht. Was motiviert
                                                 ihn und seine Kommilitonen, einen Großteil ihrer
                                                 Freizeit für die Organisation zu opfern?

                                                 „Würden die Projekte nicht bei der Mediale gezeigt,
                                                 würden viele von ihnen nach der Präsentation an der
                                                 Hochschule in irgendwelchen Schubladen vergammeln.
                                                 Und das wäre wirklich schade“, findet Sebastian. Seit
                                                 vier Jahren schon organisieren Studenten des Fachbe-
                                                 reichs Media der Hochschule Darmstadt die interaktive
                                                 Werkschau. Das Programm aus Expertenvorträgen,
                                                 Podiumsdiskussionen und kostenlosen Workshops
                                                 spricht nicht nur Journalisten und Medienunternehmer
                                                  an. Auch durchschnittliche Web 2.0-Nutzer sowie
                                                 Studienanfänger können sich hier über die neuesten
                                                 Entwicklungen in der Medienwelt informieren. Um das
                                                 Publikum nicht mit Technikvorträgen zu verschrecken,
                                                 hat sich das Mediale-Team mit der Frage beschäftigt,
                                                 wie man die Besucher einbinden kann. Der Zuschauer
                                                 soll nicht bloß frontal mit Informationen bedient wer-
                                                 den, sondern auch die Möglichkeit haben, Gehörtes,
                                                 Gesagtes und Gelerntes sofort aktiv umzusetzen.

                                                 Die Studenten – alle aus dem Fachbereich Media –
                                                 scheinen mit ihrer interaktiven Ausstellung den Zeit-
                                                 geist zu treffen: 1.200 Menschen fanden im letzten
                                                 Jahr den Weg in die Centralstation. Dieses Mal können
                                                 die Besucher auch virtuell am Ausstellungsgeschehen
                                                 teilhaben – per Twitter, Facebook oder über den Medi-
                                                 ale-Liveblog: www.mediale.org/2011/blog. Dort findet
                                                 man die schönsten Bilder des Tages, das vollständige
                                                 Programm und die Anmeldungen zu den Workshops.

                                                 Inhaltlich geht es bei der Mediale nicht nur „irgendwie
                                                 um Medien“. Tagsüber werden in den Vorträge und
                                                 Workshops technische Zusammenhänge vermittelt
                                                 und praktische Tipps gegeben: Wie entstehen zum Bei-
                                                 spiel die 3-D-Effekte in Computerspielen? Sind „Tasta-
                                                 tur“ und „Maus“ in Zeiten von Tablet-Computern schon
ELEKTRONISCH_P 19

veraltet? Wie bastle ich mir meinen eigenen Web-
auftritt ohne lästige Programmiersprachen zu lernen?

Ab 20 Uhr ist an allen drei Abenden Entspannung an-
gesagt. Im Saal der Centralstation im 3. Obergeschoss
werden bei Loungemusik und Popcorn die besten
(Kurz-) Filme der vergangenen Semester gezeigt. Ein
Höhepunkt ist „Algérie mon amour“. Für ihre einfühl-
same Dokumentation über ihren algerischen Großvater
erhielt die Darmstädterin Nadja Wegfahrt 2010 den
Hessischen Filmpreis. Der Eintritt ist wie zu allen
anderen Mediale-Veranstaltungen frei.
Text: Johanna Willimsky
Fotos: Mediale

Mediale 2011

Werksschau des Fachbereichs Media
der Hochschule Darmstadt
Centralstation / Mo, 6. Juni, bis Mi, 8. Juni
ab 9 Uhr / Eintritt frei

Mo bis Mi, 12 bis 20 Uhr: Interaktive Ausstellung
Mo bis Mi, ab 20 Uhr: Filmnächte mit Kurzfilmen,
Dokumentationen und Animationen
Mo bis Mi, ab 9 Uhr: verschiedene Workshops und
Vorträge, Teilnahme kostenlos, Anmeldung für
Workshops an workshops@mediale.org

Ein spontaner Kurztrip in die Heimat oder zur Freun-
din nach Hamburg geplant? Für manche Studenten
ist das eine echte Herausforderung. Hohe Fahrpreise
und starre Fahrpläne erschweren ihnen den Kurz-
urlaub. Deshalb hat Michael Hübl, ein ehemaliger
Student der Hochschule Darmstadt, mit seinem
Team eine Mitfahrzentrale gegründet, die flexibel ist:
Bei „flinc“ kann sich jeder registrieren und spontan
mit anderen Nutzern über Handy, Web oder das Navi
in Kontakt treten. Der aktuelle Standort der Nutzer
wird ermittelt und zeigt ihnen Mitfahrer in der Nähe
an. Welche Technik dahinter steckt und wie man
ein solches Projekt gründet, erklärt Michael Hübl
in seinem Workshop am Montag, dem 6. Juni, von
9 bis 16 Uhr.

Das vollständige Programm mit allen Vorträgen
und Workshops: www.mediale.org/2011
Blog mit Neuigkeiten und Hintergründen rund um
die Mediale: www.mediale.org/2011/blog
P 20_SPORTLICH

        Zeit für neue Talente
         Kampfsport in Darmstadt, Teil 2: Boxing Rhein Main

     „Wir werden zu den fünf besten Boxschulen in                 Vom Uni-Sport zur Europameisterschaft
     Deutschland gehören“, sagt Christian Bugge mit über-         Vor zwei Jahren gelang dem Darmstädter Box-Promo-
     zeugter Miene. Trotz Eröffnungsstress steht er lächelnd      ter eindrucksvoll der Schritt vom Amateursport ins
     inmitten einer Baustelle, die bald das 450 Quadratme-        Profigeschäft. Mit seiner Schülerin Nicole Haustein
     ter große Zuhause von Boxing Rhein Main (BRM) sein           erregte er deutschlandweit Aufsehen: Aus dem Nichts
     soll. Es ist Anfang Mai. Zwar baumeln schon einzelne         führte Bugge sie zum EM-Titel im Federgewicht des
     Boxsäcke von der Decke, doch die sanitären Anlagen           Frauenboxweltverbandes (WIBF). Das Besondere
     sind noch nicht in Betrieb und der professionelle Box-       daran: Gerade einmal zwei Jahre zuvor, im Alter von
     ring muss erst noch geliefert werden. Im ehemaligen          28 Jahren, hatte Haustein bei der Uni-Sportgruppe
     Gebäude eines Jeansgroßhandels unweit der neuen              das erste Mal die Boxhandschuhe übergestreift.
     Telekom-City im Darmstädter Westen möchte Bugge              Beim Durchblättern des Hochschulsportprogramms
     Mitte Juni einen neuen Boxstall aus der Taufe heben.         entschied sie sich zuerst für Volleyball, blieb dann
                                                                  aber bei der Boxgruppe hängen. Dann ging alles blitz-
     Gemeinsam mit Christopher Herre leitet er seit meh-          schnell: Gewinn der Hochschulmeisterschaft, Einstieg
     reren Jahren die Boxgruppe der TU Darmstadt. Früher          ins Profigeschäft, fünf von sechs Profikämpfen hat
     trainierte die Uni-Gruppe noch in Sporthallen, jetzt         sie gewonnen. Vor 650 Zuschauern im Darmstadtium
     holt er sie sich in seine eigene Boxschule. Dort werden      holte sie dann im Oktober 2009 den EM-Titel. „Ich
     die TU-Studenten unter optimalen Vorraussetzungen            habe ihr Talent am ersten Tag erkannt“, erinnert sich
     trainieren können, die Leistungsgruppe kann so per-          Bugge. Ihre Geschichte verzückte ganz Deutschland,
     fekt auf die deutschen Hochschulmeisterschaften              sogar der Spiegel berichtete über sie. Als Soziologie-
     vorbereitet werden. Neben der TU Darmstadt wird sich         studentin schien sie das von Klischees belastete Box-
     die TG 75 mit ihrer Boxabteilung in Bugges Boxschule         Geschäft zu beleben.
     einmieten.
                                                                  Doch genauso schnell wie sie ins Profigeschäft auf-
                                                                  stieg, verließ sie es wieder. Der Uni-Stress, gepaart
                                                                  mit der immensen körperlichen Anstrengung des Leis-
                                                                  tungsports, schlug sich negativ auf ihre Gesundheit
                                                                  nieder. Ärztliche Diagnose: Burnout. Nach ihrem EM-
                                                                  Fight bestritt sie keinen weiteren Kampf mehr. War sie
                                                                  doch als Einsteigerin fast schon in dem Alter, in dem
                                                                  die Vielfach-Weltmeisterin Regina Halmich ihre Kar-
                                                                  riere beendet hat. „Das ist schade, sie hatte großes
                                                                  Talent, aber daran kann man natürlich nichts ändern“,
     Christian Bugge mit BRM-Boxprofi André Deobald
                                                                  sagt Bugge. Kurz nach dem Gewinn des EM-Titels
     Der Achtunddreißigjährige will zudem Anfänger und            hatte sie sein Team verlassen. Sie wechselte zur Box-
     „Leute, die sich fit halten wollen“ für den Boxsport         schule Culcay nach Pfungstadt, und wurde dort von
     begeistern. Er bietet Kurse an, die weniger auf Schlag-      Roberto Culcay, dem Vater von Profiboxer Jack Culcay,
     techniken ausgerichtet sind, sondern sich auf das reine      trainiert – bis zu ihrem Rücktritt.
     Fitnesstraining konzentrieren: Seilspringen, Liege-
     stützen, Kniebeugen – Boxtraining als gesundes Ganz-         Die Erfolgsgeschichte wiederholen
     körpertraining. „In einer Gruppe unter Anleitung zu          Doch diese, nicht nur von Boxfreunden immer wieder
     trainieren steigert die Motivation“, sagt Bugge, der vor     gern erzählte Geschichte gehört der Vergangenheit an.
     allem Frauen ein attraktives Angebot schaffen möchte.        Zeit, neue Talente zu entdecken! Besonders stolz ist
     Hinter der neuen Darmstädter Boxschule steht die Boxing      Bugge in diesem Zusammenhang auf seine wissen-
     Rhein Main GmbH. Bugge führt sie gemeinsam mit seinem        schaftliche Trainingsbasis. Sparringkämpfe können
     Partner Hüseyin Yazici. Entdeckte Talente können direkt      gefilmt werden, um sie hinterher vor dem TV-Gerät
     ins Profigeschäft einsteigen, denn Bugge verfügt über eine   gemeinsam zu analysieren. Auch seine Öffnungszeiten
     Manager-Lizenz des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB).       sind talentfreundlich: „Von zehn Uhr morgens bis zehn
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