Frisches Gemüse ab Bauernhof kommt frei Haus per Velo
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15. Jahrgang Donnerstag, 2. April 2020 Nr. 14
GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch
Foto: Dennis Baumann Foto: Pia Meier
Senioren und Corona: Frisches Gemüse ab Bauernhof
So geht es Pensionierten im «Heimasyl» kommt frei Haus per Velo
«Gefangen» in der eigenen Wohnung? Oder besser «zu bleiben soll? Unsere Autorin Béatrice Christen, die Gemüsesäckli und Gemüsesuppe von einem Zürcher Bauernhof liefert
Hause in Sicherheit»? Welcher Gedanke überwiegt bei zur gefährdeten Altersgruppe gehört, hat sich bei Se- Anja Temperli, die sonst im Theater Neumarkt arbeitet, mit ihrem Velo
der älteren Generation, die in Corona-Zeiten zu Hause niorinnen umgehört. Seite 3 in Zürich aus. Wir haben die innovative 27-Jährige begleitet. Seite 10
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IN EIGENER SACHE
Hacker können unsere
Neue Angebote
Gesundheit gefährden für KMU
Je stärker Spitäler digitalisiert und lungen. Für Informatikexperte Her-
vernetzt sind, desto mehr Angriffsflä- nâni Marques ist klar: «Wenn jemand In dieser Ausgabe machen Betriebe,
chen bieten sie für Cyberattacken. wirklich einen bösartigen Angriff ma- die Hauslieferungen anbieten, ihre
Erst im März legte ein Cyberangriff chen will, wird es extrem schwierig, Angebote bekannt. Unsere Lokalinfo-
die Universitätsklinik im tschechi- diesen abzuwehren.» Auf Spitäler im Zeitungen wollen so initiative Klein-
schen Brno vorübergehend lahm – Kanton Zürich passieren oft Cyberat- unternehmer bestmöglich unterstüt-
mitten in der Corona-Krise. Das Spi- tacken. «Angriffsversuche auf die IT- zen. Nützen Sie unser Angebot.
tal wurde Opfer von Ransomware. Infrastruktur der Stadt Zürich, also Die nächste Ausgabe dieser Zei-
Angreifer versuchen mit Erpres- auch auf das Stadtspital Waid und tung erscheint in 14 Tagen am 16.
sungssoftware, Daten auf den Com- Triemli, geschehen ständig», so die April. Halten Sie weiter Abstand,
putern zu verschlüsseln, und verlan- Medienstelle des Stadtspitals Waid bleiben Sie, wenn immer möglich,
gen dann Geld für die Entschlüsse- und Triemli. (pw.) Seite 5 zuhause! Redaktion und Verlag
Wo die Nachbarn helfen Wo Migros und Pro Senectute helfen Wo das Jubiläum stillsteht
Heute Donnerstag rufen Freiwillige in der ganzen Schweiz Zwei Partner tun sich zusammen, um den lebenswichtigen Wegen der Coronakrise feiert die Zürcher Kantonalbank den
zum Tag der Nachbarschaftshilfe auf. In Zürich gibt es in Einkauf für Risikogruppen wesentlich zu erleichtern: Pro Se- 150. Geburtstag wahrscheinlich erst, wenn sie 151 Jahre alt
jedem Stadtkreis eine Kontaktstelle, die Anfragen von Hilfe- nectute und die Migros bieten über www.amigos.ch einen ist. Auch der fast fertig gebaute Erlebnisgarten auf der Zür-
suchenden per Telefon oder E-Mail entgegennimmt. Seite 4 Gratiseinkauf-Service mit Heimlieferung. Seite 2 und 6 cher Landiwiese wird heuer nicht eröffnet. Letzte Seite
S TAD T L E B E N Züriberg/Zürich Nord Nr. 14/15 2. April 2020 3
Senioren + Corona = grosser Hüttenkoller?
Was machen Seniorinnen Alterszentrum zurzeit eine Ausgangs-
sperre besteht, muss er auf solche
und Senioren dieser Tage? Ausflüge verzichten.
Und was beschäftigt sie?
Haben die zum Daheim- Das empfindet die Autorin
Die Autorin dieses Artikels gehört
bleiben Verknurrten schon ebenfalls zu den Senioren. Sie sagt:
die Nase voll, oder halten «Ich habe Respekt vor dem Corona-
sie weiter durch? virus und tue alles, um mich vor ei-
ner Ansteckung zu schützen. So habe
Eine Umfrage. ich mein Einkaufsverhalten verän-
dert und halte mich nur noch einmal
Béatrice Christen
pro Woche in einem Lebensmittelge-
Betagte Menschen müssen sich um- schäft auf. Dabei trage ich Wegwerf-
stellen. Der übertragbare Corona- handschuhe und eine Maske. Auch
virus schwebt ähnlich einem Damok- desinfiziere ich nach dem Einkauf
lesschwert über ihren Köpfen. Der meine Hände und auch regelmässig
Bundesrat hat Bestimmungen erlas- die Türgriffe und das Steuerrad des
sen, welche die ältere Generation Autos. Als Hundebesitzerin bin ich
schützen sollen. Die Lokalinfo hat mit zweimal täglich auf längeren Wald-
einigen betagten Menschen gespro- spaziergängen mit meinen Dackeln
chen und sie gefragt, wie sie mit der unterwegs. Den Sicherheitsabstand
Situation umgehen. Im Asyl daheim: Autorin Béatrice Christen winkt aus ihrem Fenster dem Fotografen zu. Foto: Dennis Baumann von zwei Metern halte ich bei Begeg-
nungen ein. Am meisten vermisse ich
Hochrisikopatientin Menschen. Ich liebe Diskussionen, wir Lebensmittel benötigen, bringt er geht und wir alle uns frei bewegen die persönlichen Kontakte, die meine
bleibt daheim bei denen ich meinem Gegenüber in diese mit. Doch da wir einen grösse- dürfen.» Der Bewohner eines Zür- Tätigkeit als Mitglied der schreiben-
H. M. ist 70 Jahre alt. Sie leidet an ei- die Augen sehen kann.» ren Vorrat im Haus haben, kommt cher Alterszentrums, er ist über 100 den Zunft mit sich bringt.
ner unheilbaren Lungenkrankheit das nicht oft vor. » Jahre alt, sagt dass es ihm gut gehe. Im Moment gibt es nur noch Tele-
und benötigt Sauerstoff. Sie erzählt: Hundespaziergang erlaubt Er habe ein gemütlich eingerichtetes foninterviews und Mailkontakte. Stö-
«Trotz meiner Krankheit konnte ich Das Ehepaar U. und P. K. ist täglich Vorsicht und Zufriedenheit Zimmer, lese gern und befasse sich rend empfinde ich Menschen, welche
bisher noch von Zeit zu Zeit in einem mit seinen Hunden im Wald anzutref- Béatrice N. ist 63 Jahre alt, gehört mit interessanten Themen. Leider die Krise nicht ernst nehmen und
Restaurant zu Mittag essen und auch fen. U. K. erzählt: «Ich bin Hausfrau zwar altersmässig noch nicht zur Ri- hätten sein Hör- und Sehvermögen sich über die Vorschriften hinwegset-
mein Pferd im Stall besuchen. Das ist und seit jeher viel daheim. Auch bin sikogruppe, hat aber ein Enkelkind. nachgelassen. Doch dank einer Lupe zen. Respekt ist in der Viruszeit si-
nun nicht mehr möglich. Ich verlasse ich kreativ tätig und male. Zurzeit Sie sagt: «Zurzeit halte ich mich fern mit elektrischem Licht und einem Le- cher angebracht.
das Haus nicht, es sei denn, ich setze hemmt die Corona-Krise mein Schaf- von meiner Tochter und ihrem Mäd- seapparat könne er seine Literatur Doch sollten wir uns trotzdem
mich kurz an die Sonne auf meinem fen. Ich hoffe, dass der Alptraum chen. Auch beachte ich sämtliche studieren. Zurzeit befasse er sich mit nicht von Angst und Panik leiten las-
Gartensitzplatz. Einkäufe macht mei- bald zu Ende geht und ich neue Ins- Vorschriften. Ich desinfiziere regel- Nahtoderlebnissen. Natürlich sei sei- sen, sondern das verlangsamte Leben
ne Freundin für mich. Dabei trägt sie pirationen finde, welche ich in meine mässig Hände und Türfallen. Beim ne Bewegungsfreiheit eingeschränkt, annehmen und das Beste daraus ma-
Handschuhe, desinfiziert regelmässig Bilder einfliessen lassen kann. Mein Einkaufen achte ich sorgfältig auf aber das sei nun halt so. Er sei zu- chen. Auch im Rahmen der unfreiwil-
ihre Hände, Türfallen, Briefkasten Mann führt den handwerklichen Fa- den Sicherheitsabstand und halte frieden und könne sich im Haus frei ligen Entschleunigung gibt es doch
und alles, was sie angefasst hat.» Auf milienbetrieb einer Branche, in wel- mich möglichst wenig in den Läden bewegen. Was er allerdings vermisse, immer wieder kleinere oder grössere
die Frage, was sie vermisse, sagt sie: cher der Sicherheitsabstand für die auf. Ich wünsche mir, dass bald wie- seien die Spaziergänge zum Atelier, Höhepunkte im Alltag, die Freude be-
«Den persönlichen Austausch mit Mitarbeiter gewährleistet ist. Falls der alles seinen gewohnten Gang wo er malt und zeichnet. Doch da im reiten und das Leben bereichern.»
AUS DEM GEMEINDERAT
Grün- und Freiräume Leben
sind für uns alle wichtig im Ausnahmezustand
Die Corona-Krise hält uns alle in Atem. Sie ver- flächen dienen den all- Wir leben momentan im Ausnahmezustand. Es – da steckt viel Arbeit
ändert unser Zusammenleben grundlegend. Zu täglichen Bedürfnissen ist erstaunlich: Vor weniger als drei Wochen dahinter.
Recht haben an dieser Stelle meine Gemeinde- der Bevölkerung wohl war ich noch ganz normal in der Stadt unter- In der Krise werden
ratskolleginnen ihren Beitrag diesem Thema nicht wirklich. Es sind wegs, habe an Sitzungen teilgenommen, auch auch die Schwächen
gewidmet. Denn Politik hat ja die Aufgabe, un- oft anonyme Rasen- die letzte Gemeinderatssitzung ist noch gar unserer Sozialwerke
ser Zusammenleben zu gestalten. Angesichts flächen, die nicht zum nicht lange her. Unterdessen habe ich mich offenbar. Zwar flies-
der aktuellen Informationsexplosion erlaube ich Verweilen und Erho- schon daran gewöhnt, wenn immer möglich zu sen enorme Mittel von
mir aber, an einem Nebenschauplatz anzu- len einladen. Sie funk- Hause zu bleiben. Bund, Kanton und
knüpfen, um ein paar Gedanken zu unserem tionieren kaum als Be- Ab Freitag, den 13. März, ging es Knall auf Stadt. Ob diese Mittel
Zusammenleben in epidemiefreien Zeiten, wie gegnungsraum, son- Fall: Veranstaltungsverbot, Schulen geschlos- auch den Richtigen
wir sie hoffentlich wieder erleben dürfen, mit Ann-Catherine dern dienen dem Ra- sen, ein paar Tage später: Geschäfte geschlos- Felix Moser zugutekommen? Die
Ihnen zu teilen. Nabholz senmäher und werden sen (auch meines). Radikale Massnahmen, bis Entschädigung für
Der Nebenschauplatz: die beliebten Grün- von Teppichstangen anhin schlicht unvorstellbar in der Schweiz. Kurzarbeit ist 80% – und am stärksten betrof-
und Freiräume, die gesperrt wurden, weil sich und trostlosen Spielgeräten geschmückt. Es er- Aber man arrangiert sich schnell. In diesen Ta- fen sind Arbeitende aus dem Gastgewerbe und
zu viele Menschen dort versammelten und da- staunt kaum, dass solche Räume oft bloss noch gen gibt es bei uns zu Hause jeweils vormittags Detailhandel, die sowieso schon tiefe Löhne ha-
bei die Regeln des Distanzhaltens missachteten. als Abstands- oder Einheitsgrün bezeichnet Home Schooling, nachmittags arbeite ich fürs ben und nun noch weniger erhalten. Ist das
Dieses Beispiel zeigt zwar vieles über unseren werden. Es steht ausser Frage für mich, dass Geschäft, und auch die Politik ruht nicht. Sit- fair? Ein anderes Beispiel: Auf Baustellen wird
Umgang mit der Pandemie auf; es bringt aber die Innenverdichtung eine Chance bietet, die zungen finden nun als Telefon- und Videokonfe- (Stand heute) immer noch gearbeitet. Weshalb
auch zutage, wie wichtig Gartenstadtidee weiter- renzen statt, sei es mit genau? Ist Profit wichti-
attraktive Grün- und «Anstatt passive Orte zuentwickeln, indem die der Gemeinderatsfrakti- «Was im Moment wichtig ist, ger als Gesundheit? Wä-
Freiräume für unser per- bedarfsgerechte Gestal- on, in der Kommission
sönliches und soziales
brauchen wir eine vielfältige oder in der Partei.
sind Unterstützungsmassnahmen re ein Stopp nicht ange-
tung des Grünraums ins bracht?
Wohlbefinden sind. Stadtnatur, Zentrum gerückt wird. Nur der Ratsbetrieb für alle, die wegen der Corona-Krise Was bleibt ist die Ge-
Gerade solche Räume die unter anderem auch Denn Tatsache ist, dass ruht im Moment, zum mit Einschränkungen leben wissheit: Die Corona-
spielen eine zentrale Rol- dem sozialen Austausch dient.» attraktive Grünräume Glück stehen keine wich- müssen.» Krise wird abflachen,
le in der aktuellen Ver- das Wohlbefinden und tigen Geschäfte an. Was bleiben werden Verände-
dichtungsdebatte rund die Lebensqualität der im Moment wichtig ist, rungen, die sonst nie so
um den kommunalen Stadtbevölkerung stär- sind Unterstützungs- schnell gekommen wä-
Siedlungsrichtplan. Kritiker behaupten, dass ken. Anstatt passive Orte brauchen wir eine massnahmen für alle, die wegen der Corona- ren: neue Bildungs- und Lernformen, mehr
die Verdichtung das Gartenstadtmodell, wel- vielfältige Stadtnatur, die unter anderem auch Krise mit Einschränkungen leben müssen, für Videokonferenzen, weniger Flüge. Aber auch
ches viele Siedlungsmuster in Zürich massgeb- dem sozialen Austausch dient. Der kommunale alle, die sich beruflich oder freiwillig einsetzen unser Verhalten gegenüber allen Betroffenen
lich geprägt hat, zerstöre. Einer Nachverdich- Siedlungsrichtplan, welcher derzeit in einer und helfen, für alle, die mit den Schattenseiten wird kritisch betrachtet werden müssen. Was
tung stehen diese Stimmen selbstverständlich gemeinderätlichen Sonderkommission beraten der Krise konfrontiert sind. Beispielsweise das hoffentlich auch bleibt: das Bewusstsein, was
kritisch gegenüber. wird, bietet die Möglichkeit, dieser Aufwertung Pflegepersonal: Schon bis anhin nicht beson- wirklich wichtig ist im Leben: Gesundheit, Soli-
Unbestritten scheint mir, dass das Thema des Grünraums nicht trotz, sondern wegen der ders gute Arbeitsbedingungen, jetzt müssen sie darität, gegenseitige Hilfe und Unterstüt-
drängt. Einerseits weil viele renovationsbedürf- notwendigen Verdichtungsbestrebungen Rech- praktisch ununterbrochen im Einsatz sein, und zung. Felix Moser
tige Siedlungen nachverdichtet werden und der nung zu tragen. Ann-Catherine Nabholz wegen der Ansteckungsgefahr ist diese Arbeit Gemeinderat Grüne, Kreis 12
vorhandene Grünraum unter Druck geraten Gemeinderätin GLP 7 und 8 auch noch sehr risikoreich. Hier wären sofort
könnte. Andererseits weil zu wenig auf die Korrekturen nötig. Oder die Lehrpersonen und
Chancen dieser Neuentwicklung eingegangen In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben das Betreuungspersonal in den Schulen: In kür- In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben
wird. Bevor ich auf die Chancen zu sprechen Volksvertreter wöchentlich einen Beitrag. Alle im zester Zeit wurde auf Home Schooling «umge- Volksvertreter wöchentlich einen Beitrag. Alle im
Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hier- Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hier-
komme, erlauben Sie mir einen genaueren Blick zu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden äus- stellt», der Unterricht erfolgt nun mit Briefen, zu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden äus-
auf diese Freiräume: Die meisten dieser Grün- sern im Beitrag ihre persönliche Meinung. Mails, Videos, Onlinelektionen und vielem mehr sern im Beitrag ihre persönliche Meinung.
4 Züriberg/Zürich Nord Nr. 14/15 2. April 2020 VE R M I S C H TE S
Ein Reporter sucht nach der Wahrheit
Was ist Fiktion, was ist war 2001 für einen Doppelmord zu zu schreiben. In «Mordslügen» kom-
lebenslanger Haft verurteilt worden. men die Medien ganz schlecht weg.
Realität? Der ehemalige Ein Mord geschah im Parkhaus Ura- Protagonist Simon Busche lässt sich
Journalist Mathias Ninck nia. Erst vergangenes Jahr veröffent- von seinem Vorgesetzten kommen-
spürt in seinem Roman lichte das Onlinemagazin «Republik» tarlos Texte umschreiben. Bei der Ge-
mehrere Artikel und säte Zweifel am schichte über die Frau, die in einen
einem Justizskandal nach. Geständnis der Frau. Gully fiel, setzte der Chefredaktor gar
seinen Namen hinzu, weil er den Ar-
Pascal Wiederkehr
Einen alten Kriminalfall aufrollen tikel sprachlich und inhaltlich habe
Eigentlich hätte daraus eine Artikel- Aus Nincks Recherchen entstanden «aufpimpen» müssen. Dass dabei die
serie werden sollen. Doch mit der keine Artikel, er wechselte den Job Wahrheit auf der Strecke blieb, ist
Zeit wurden aus Fakten Fiktion. und wurde Mediensprecher beim auf der Redaktion von «Das wahre
«Mordslügen» heisst der erste Ro- Sicherheitsdepartement der Stadt Leben» egal. Im Internet zählt nur,
man von Mathias Ninck. Er handelt Zürich. Im Buch «Mordslügen» geht wie oft ein Artikel gelesen wird. Wer
von Simon Busche, Reporter beim es nicht um Caroline H., trotzdem sich diesem Credo nicht beugt, der
Boulevard-Onlinemagazin «Das wah- sind deutliche Parallelen erkennbar. kann gehen.
re Leben». Von seinen Berufsleuten «Über den Wahrheitsgehalt darf ich
ist er bitter enttäuscht, er selbst hat nicht reden», sagt der 51-Jährige. Im Unschöne Seiten aufdecken
sich aufgegeben und fabriziert mehr- Mittelpunkt der Geschichte steht eine «Ich habe lange in der Medienwelt
heitlich seichte Geschichten. Als Frau, die wegen zwei Morden in ei- gearbeitet und konnte natürlich aus
Busche über eine alte Frau schreibt, nem Hochsicherheitstrakt im Gefäng- dem vollen Schöpfen», sagt Ninck.
die in einen Gully gefallen war, ver- nis sitzt. Der Reporter Simon Busche Klar gebe es ein paar Überzeichnun-
ändert sich sein Leben. erhält Hinweise von einer Psychiate- gen, aber wer die Realität zeigen wol-
Der Autor Mathias Ninck war sel- rin, die glaubt, dass hinter den Mor- le, decke halt auch unschöne Seiten
ber 25 Jahre lang Journalist. Er den jemand anderes stecken könnte. auf. Ob Ninck deshalb den Berufs-
schrieb als Reporter für den «Tages- Busche nimmt unbezahlten Urlaub wechsel vom Journalisten zum Medi-
Anzeiger» und die «NZZ». Für das und rollt den alten Kriminalfall wie- ensprecher wagte? «Ich persönlich
«Magazin» hatte er auch über den der auf. Doch zusehends werden ihm ging nicht in die Kommunikation,
Fall der sogenannten Parkhausmör- Steine in den Weg gelegt, es wird ihm weil ich verbittert war», betont der
derin Caroline H. recherchiert. Diese die Macht des Justizsystems und der Zürcher.
Medien vor Augen geführt. Aktuell bereitet sein Verlag die
Verlosung «Für mich war es ein Vorteil, kei-
ne wahre Geschichte schreiben zu Fototermin mit Mathias Ninck (links) im Museum der Stadtpolizei Zürich.
zweite Auflage von «Mordslügen»
vor. Für ein weiteres Buch hat Ninck
Die Lokalinfo verlost drei Exem-
müssen», sagt Ninck. Das Buch spielt Museumsleiter Fritz Hürzeler gibt eine Führung. Foto: Pascal Wiederkehr einige Ideen, aber noch nichts kon-
plare des Buchs «Mordslügen».
nicht in Zürich, sondern in einer fik- kretes. Dass es nicht sein letztes ge-
Wer gewinnen will, schickt bis
tiven Stadt, die an Biel angelehnt ist. ments und damit Nincks früherer Wert von 24 000 Franken gewonnen wesen sein dürfte, scheint klar. «Es
21 April ein E-Mail mit Be-
«Meine Frau ist eine Bielerin, des- Chef, hat eine Hündin namens Daisy. hatte. Doch aus den geplanten sechs hat mir richtig Spass gemacht, das
treff zeile «Mordslügen» sowie
halb habe ich einen starken Bezug.» Und eine weitere Parallele zur Reali- Monaten wurden nur drei. «Damals Buch zu schreiben», sagt der Kom-
Name und Adresse an:
In «Mordslügen» sind immer wieder tät: Wie Simon Busche nahm Ninck wechselte ich gerade zum Sicher- munikationsexperte. Man darf also
lokalinfo@lokalinfo.ch
Anspielungen zu entdecken. So unbezahlten Urlaub. Diesen konnte heitsdepartement, und mein damali- gespannt sein, welchen Fall er sich
Keine Korrespondenz über den Wett- kommt eine Hündin der Rasse Welsh sich der dreifache Familienvater leis- ger Chef hätte wenig Freude gehabt, als Nächstes einfallen lassen wird.
bewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Die Corgi Pembroke mit dem Namen Dai- ten, weil er sein Projekt bei der städ- wenn ich länger ausgefallen wäre»,
Gewinner des Wettbewerbs werden Mathias Ninck, Mordslügen. Edition 8
sy vor. Richard Wolff, der ehemalige tischen Literaturkommission einge- erinnert sich Ninck. Die drei Monate 2019. ISBN 978-3-85990-381-4. Infos:
dem Ausschreiber bekannt gegeben.
Vorsteher des Sicherheitsdeparte- reicht und ein halbes Werkjahr im reichten trotzdem aus, um das Buch www.mathiasninck.ch
In der Corona-Krise helfen sich die Leute gegenseitig
Heute Donnerstag haben www.hilf-jetzt.ch beweisen. In den Tag will das Onlinenetzwerk das die Solidarität im Quartier sichtbar wachsenden Pool an Helferinnen und
vergangenen zwei Wochen ist im In- Hilfsangebot bekannter machen und zu machen – auf Balkonen und an Helfern zurückgreifen kann (siehe
Freiwillige in der Schweiz ternet ein grosses Nachbarschaftshil- mehr Menschen zum Mitmachen in Fenstern», wird Alessandro Iacono, Kasten). Auch die Stadt Zürich selber
zum Tag der Nachbarschafts- fe-Netzwerk entstanden. ihrer direkten Nachbarschaft animie- Mediensprecher von hilf-jetzt.ch, in hat ein Angebot eingerichtet. Die
hilfe aufgerufen. Das Ziel ist Um die Menschen auf die Aktion ren. «Wir liefern Praxistipps, wie die der Mitteilung zitiert. Auskunftsstelle für Seniorinnen und
aufmerksam zu machen, ruft hilf- Nachbarschaftshilfe vor Ort wirksam In jedem Stadtkreis gibt es eine Senioren «Züri60plus» ist über die
es, die vielen Hilfsangebote jetzt.ch gemäss einer Mitteilung heu- und verantwortungsvoll organisiert Kontaktstelle, die Anfragen von Hilfe- Telefonnummer 044 412 00 60 oder
bekannter zu machen. te Donnerstag, 2. April, zum Tag der werden kann. Zudem rufen wir dazu suchenden per Telefon oder E-Mail www.zueri60plus.ch erreichbar. «Als
Nachbarschaftshilfe auf. An diesem auf, mit selbst gebastelten Wimpeln entgegennehmen und auf einen Stadt Zürich schützen wir die vulne-
Das Coronavirus drängt nicht wenige rablen Gruppen und ermöglichen ih-
Menschen ins Abseits. Darum sind nen, zu Hause zu bleiben», so Stadt-
alle aufeinander angewiesen. Beson-
Solidarität sichtbar machen: Hier wird geholfen rat Andreas Hauri (GLP) in der Mit-
ders ältere Personen ab 65 Jahren Lokale Gruppen auf hilf-jetzt.ch Montag bis Samstag, 8 bis 18 Uhr. und ihre Angehörigen. Die städti- teilung des Gesundheits- und Um-
und Menschen mit Vorerkrankungen • Kreis 1: Telefon: 079 381 34 63; • Kreis 10: Telefon 079 435 06 04; sche Auskunftsstelle «Züri60plus» weltdepartements.
müssen sich schützen. In der Coro- Montag bis Freitag, 12 bis 16 Uhr. E-Mail info@pfadismn.ch; Montag ist über die Telefonnummer Die städtische Auskunftsstelle
na-Krise ist Social Distancing das Ge- • Kreise 6, 8, 11 und 12: bis Sonntag, 8 bis 18 Uhr. 044 412 00 60 oder die Website «Züri60plus» übernimmt die Funkti-
bot der Stunde. Telefon 077 512 30 38; E-Mail www.zueri60plus.ch erreichbar. on einer zentralen Anlaufstelle, leitet
Die Hilfsbereitschaft in der Bevöl- simon@junge-kirche.ch; Montag Auskunftsstelle «Züri60plus» Anfragen an die entsprechenden frei-
kerung ist aber gross, wie die bereits bis Freitag, 11 bis 15 Uhr. In Zürich gibt es eine grosse Auswahl Nachbarschaftshilfe Zürich willigen Hilfsgruppen weiter und
mehr als 850 lokalen Gruppen auf • Kreis 7: Telefon 044 380 23 10; an Angeboten für ältere Menschen www.nachbarschaftshilfe.ch (red.) hilft, das richtige Hilfsangebot zu
der schweizweiten Onlineplattform finden. (pw.)
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Cyberangriffe können Spitäler kritisch treffen
Spitäler im Kanton Zürich ten abgewehrt werden», teilen die
Stadtspitäler mit.
sind oft von Cyberattacken Im Spital Bülach geschehen die
betroffen. Experten und Angriffsversuche mehrheitlich per E-
Politiker sorgen sich Mail. Auch sogenannte Portscanner-
Aktivitäten wurden festgestellt. Dabei
deshalb um Sicherheit werden offene Zugänge zu Netzwer-
und Patientendaten. ken gesucht. «Nach aktuellem Wis-
senstand konnten bisher alle Angriffe
Pascal Wiederkehr auf unsere Systeme abgewehrt wer-
den», sagt Mediensprecher Urs P. Kil-
Während der Corona-Pandemie tref- chenmann. In zwei Fällen sei 2019
fen Spitäler besondere Massnahmen, durch externe Spezialisten eine um-
damit Verdachtsfälle nicht mit unge- fassende Untersuchung durchgeführt
schützten Patienten in Kontakt kom- worden, welche bestätigte, dass keine
men. Die Gesundheitsdirektion des Infektion mit Schadprogrammen statt-
Kantons Zürich hat gar ein Besuchs- gefunden habe. «Die im Spital Bülach
verbot erlassen. Doch was vor Ort bestehenden Sicherheitsmassnahmen
mit Sicherheitspersonal oder ge- waren bisher ausreichend, um den
schlossenen Türen gelöst werden Schutz zu gewährleisten, inklusive Pa-
kann, ist im Internet schwieriger. tientendaten», sagt Kilchenmann.
Denn hier gibt es viele digitale Türen, Ähnlich klingt es beim Spital Zol-
die zu den Spitälern offen stehen. likerberg: Ein erfolgreiches Eindrin-
Nicht nur Unternehmen sind beliebte gen in das Netzwerk des Kranken-
Ziele für Cyberangriffe, Spitäler ste- hauses habe es in den vergangenen
hen schon lange im Fokus von krimi- zwei Jahren nicht gegeben. Häufig
nellen Machenschaften. wird mit ungezielten Angriffen ver-
Das Spital Wetzikon wurde 2019 Die Krankenhäuser, hier das Spital Bülach, bereiten sich auf den erwarteten Anstieg der Corona-Patienten vor. sucht, Informationen mittels Phi-
durch den Trojaner Emotet angegrif- Doch nicht nur das Coronavirus ist eine Gefahr, Spitäler müssen sich auch gegen Cyberangriffe wappnen. Foto: dj. shingmails, also gefälschten E-Mails,
fen. Ein Trojaner ist ein Programm, zu erhalten. Dies mit dem Ziel, ge-
das auf fremde Computer einge- gen sie den Regierungsrat, weshalb lungen der Nutzerinnen und Nutzer, abhängen, wenn lebenserhaltende zielte Angriffe zu ermöglichen. Solche
schleust wird und dort ungewollte es keine Minimalstandards gebe. da diese eine grosse Schwachstelle Maschinen von Hackerattacken be- gefälschten E-Mails erhält das Spital
Handlungen vornimmt, beispielswei- Der Bund hat zwar Minimalstan- darstellen. troffen sind», warnt Marques. Für Cy- mehrfach pro Tag, wovon rund
se Daten und Passwörter absaugt. Di- dards für Informations- und Kommu- berattacken gibt es keine generelle 90 Prozent vom Spam-Filter abgefan-
verse Medien, darunter die «NZZ», nikationstechnologie (IKT) definiert, Totale Sicherheit ist illusorisch Meldepflicht. Das Spital Wetzikon ging gen und nicht an den Empfänger
berichteten darüber. Wie Recherchen allerdings sind diese nur eine Emp- Erst im März legte laut Radio Prag mit gutem Beispiel voran und meldete ausgeliefert werden. Der Grossteil
der SRF-Sendung «Rundschau» zeig- fehlung und nicht spezifisch für Spi- ein Cyberangriff die Universitätskli- den Trojaner-Angriff der Melde- und der Mitarbeitenden sei so weit sensi-
ten, waren auch andere Gesundheits- täler gedacht. Das ist aus der Sicht nik im tschechischen Brno vorüber- Analysestelle Informationssicherung bilisiert, dass Phishingmails erkannt
einrichtungen, etwa das Spital Lim- von Experten ein Problem. «Wenn je- gehend lahm. Das Spital wurde Opfer des Bundes. Viele Unternehmen und gelöscht würden.
mattal oder das Zentrallabor Zürich, mand wirklich einen bösartigen An- von Ransomware. Angreifer versu- fürchten aber um ihren Ruf. Marques: Indirekt erlebte das Spital Zol-
betroffen. Die Angriffe gingen glimpf- griff machen will, wird es extrem chen mit Erpressungssoftware, Daten «Totale Sicherheit ist illusorisch, aber likerberg aber einen Vorfall. Es ist
lich aus. Es kam nicht zum Verlust schwierig, diesen abzuwehren», sagt auf den Computern zu verschlüsseln, man muss die Systeme möglichst si- Mitbetreiber des Zentrallabors Zü-
von Patientendaten. Hernâni Marques. «Verpflichtende und verlangen dann Geld für die Ent- cher machen.» Cyberangriffe können rich. Dieses wurde 2019 mit dem
Minimalstandards wären ein erster schlüsselungen. «Der typische Fall die Grundversorgung kritisch treffen. Trojaner Emotet angegriffen. «Sensi-
Minimalstandards gefordert Schritt», so der Computerlinguist, der ist, dass die Ransomware im Anhang tive Patientendaten waren in keinem
Die Kantonsräte Bettina Balmer sich beruflich mit Verschlüsselungs- eines E-Mails verschickt wird», er- Angriffe geschehen ständig Fall betroffen, auch nicht beim Zent-
(FDP) und Benjamin Walder (Grüne) software auseinandersetzt. Denn so- klärt Marques. Unachtsame Benutzer Auf Spitäler passieren oft Cyberatta- rallabor Zürich», betont Anke
haben zum Thema einen Vorstoss gar innerhalb von Spitälern werden würden den Anhang öffnen, worauf cken. «Angriffsversuche auf die IT-In- Schramm, Verantwortliche für Mar-
eingereicht. «Die Problematik von Cy- teilweise unterschiedliche Informatik- sich die Software selbstständig instal- frastruktur der Stadt Zürich, also keting und Kommunikation des Spi-
berattacken darf gerade angesichts systeme genutzt. «Es braucht mehr liere. «Wenn es gut gemachte Schad- auch auf das Stadtspital Waid und tals. «Wir halten uns an den IKT-Mi-
der zunehmenden Digitalisierung im Personal und Geld, damit die Syste- software ist, sucht sie sich immer Triemli, geschehen ständig», heisst nimalstandard des Bundes und sind
Gesundheitswesen nicht unterschätzt me aktuell gehalten werden können», weitere Maschinen, springt von einer es von der Medienstelle des Stadtspi- dankbar, dass es einen solchen gibt»,
werden», schreiben sie in der Anfra- sagt Marques, Pressesprecher des zur nächsten», sagt der Informatik- tals Waid und Triemli. Das sei heut- sagt Schramm.
ge. Sie wollen unter anderem wissen, Chaos Computer Clubs Schweiz. Die spezialist. Die Frage ist dann, wie gut zutage nicht nur in der Stadtverwal- Das Universitätsspital Zürich
wie viele Cyberattacken auf Spitäler Hackerorganisation setzt sich gegen die einzelnen Systeme voneinander tung normal. «Die Angriffe konnten wollte wegen der laufenden Anfrage
im Kanton Zürich es in den letzten Überwachung und für Datenschutz getrennt sind. «Auch Menschenleben bisher durch unsere Abwehrsysteme im Kantonsrat auf die Fragen dieser
Jahren gegeben hat. Ausserdem fra- im Internet ein. Wichtig seien Schu- können im schlimmsten Fall davon und durch unsere Sicherheitsexper- Zeitung keine Stellung nehmen.
So schützt man sich
vor dem Sofakoller Auch im Homeoffice ist
Wenn der Gang zu den Müllcontainern
plötzlich einen gewissen Charme be-
der Datenschutz wichtig
kommt und sich die ganze Familie dar- Damit im Homeoffice übergehend eingesetzt werden dür-
um streitet, wer mit dem Hund raus fen, obwohl sie die datenschutzrecht-
darf, dann klopft der Sofakoller an die Ein Beispiel für ein gefälschtes E-Mail, das im Namen des Bundesamts dieselbe Datensicherheit wie lichen Anforderungen nur teilweise
Türen der Schweiz. Die Weisungen des für Gesundheit verschickt wurde. Bild: Melde- und Analysestelle Informationssicherung im Büro gewährleistet ist, erfüllen. Im Bildungsbereich können
Bundes sind klar: Wir bleiben zu Hau- müssen einige Sicherheits- die Produkte von Apple School Mana-
se und halten, auch von unseren Liebs- ger, die iCloud und die von Apple
ten, Abstand. Doch die immergleiche
hinweise beachtet werden. stammenden Apps verwendet wer-
Umgebung und der eingeschränkte Bund warnt vor falschen E-Mails Christina Brändli
den. Eine grosse Auswahl der Diens-
Kontakt werden mit der Zeit zur seeli- te von Microsoft Office 365 kann
schen Belastung. Diese psychische Be- Betrüger nutzen die aktuelle den Computer. Wer versehentlich auf Die Corona-Krise führt zu einer Neu- ebenfalls eingesetzt werden.
lastung kann sich auch auf die körper- einen Dateianhang oder Link klickt, organisation unseres Alltags. Die Für die kantonale Verwaltung
Lage aus: Sie versuchen,
liche Gesundheit auswirken. Um sich soll umgehend den Computer aus- neuen Formen der Zusammenarbeit oder Gemeinden listet der Daten-
etwas weniger allein und machtlos zu mit gefälschten E-Mails schalten und sich an ein Fachge- verlangen nach digitalen Instrumen- schutzbeauftragte Instrumente für
fühlen, gibt die Deutsche Gesellschaft Schadsoftware zu verbreiten. schäft wenden. Zudem müssen sofort ten, die auch im Homeoffice den die Nachrichtenübermittlung oder für
für Psychosomatische Medizin Tipps. alle Passwörter – beispielsweise beim Datenschutzbestimmungen genügen. Videokonferenzschaltungen auf. Eine
Besonders wichtig ist es, den virtuellen Wie die Melde- und Analysestelle In- E-Banking oder E-Mail-Anbieter – ge- Für den Datenschutzbeauftragten des davon ist «Signal». Der Dienst er-
Kontakt zu der Familie, Freunden und formationssicherung des Bundes mit- ändert werden. Man sollte bei unbe- Kantons Zürich ist es wichtig, den möglicht das verschlüsselte Übermit-
Arbeitskollegen nicht zu verlieren. Das teilt, versenden Betrügerinnen und kannten Absendern nie Anhänge öff- Unternehmen möglichst schnell eine teln von Nachrichten und Telefonan-
mindert das Gefühl der Einsamkeit. Betrüger gefälschte E-Mails. Sie versu- nen oder Links anklicken. Auswahl an Möglichkeiten zu präsen- rufen. Für den Datenaustausch wird
Auch seine Ängste zu thematisieren, chen etwa, Computer mit der Schad- Immer wieder werden in den letz- tieren, mit denen sie die Zusammen- «TeamDrive» empfohlen. Damit las-
hilft, besser mit den eigenen Gefühlen software «AgentTesla» zu infizieren ten Tagen Behörden oder Firmen für arbeit auf Distanz in allen Bereichen sen sich Daten in einer Cloud spei-
umzugehen. Wenn man selbst nicht und so Empfänger der E-Mails in die Betrugsversuche genutzt – etwa auch ermöglichen und den Schutz und die chern und austauschen.
zur Risikogruppe gehört, dennoch die Falle zu locken. Als Absender der fal- die Weltgesundheitsorganisation. Die Sicherheit der Daten auch weiterhin Auf der Website des Datenschutz-
meiste Zeit zu Hause verbringt, kön- schen E-Mails wird das Bundesamt Kantonspolizei Zürich warnt vor An- gewährleisten. beauftragten stehen Checklisten und
nen soziale Engagements in einer der für Gesundheit (BAG) angegeben. rufen im Namen des BAG, um an «Unser Team hat in der letzten Merkblätter zur Verfügung. Sie geben
vielen Organisationen zur Nachbar- Die Meldestelle ruft die Bevölke- persönliche Informationen zu gelan- Woche eine grosse Anzahl Dienste eine Übersicht über Apps und Soft-
schaftshilfe gegen das Gefühl der rung auf, diese E-Mails zu ignorieren gen. Wichtig ist, dass man nie leicht- geprüft und dabei Aspekte des Daten- ware sowie Sicherheitstipps beim
Machtlosigkeit helfen. Zudem sollte und keine Anhänge zu öffnen. Wer- fertig persönliche Daten angibt. Ban- schutzes und der Informationssicher- Einsatz von Smartphones und ande-
man versuchen, seinen Alltag mög- den dennoch Anhänge geöffnet oder ken oder Behörden fragen nie per heit beurteilt», teilt der Datenschutz- ren mobilen Geräten.
lichst strukturiert weiterzuführen. Bei Links angeklickt, dann wird ein E-Mail, Post oder Telefon nach Pass- beauftragte Bruno Baeriswyl mit. Die
Weitere Informationen und die Liste mit
starken Ängsten kann auch ein Arzt Schadprogramm installiert. Dieses wörtern. Wer betroffen ist, sollte die Liste enthält Dienste, die während den empfohlenen Websites stehen unter
aufgesucht werden. (cbr.) ermöglicht den vollen Fernzugriff auf Polizei informieren. (pw.) der ausserordentlichen Lage vor- www.datenschutz.ch zur Verfügung.
6 Züriberg/Zürich Nord Nr. 14/15 2. April 2020
Publireportage
Migros und Pro Senectute starten
Gratis-Heimlieferung für alle Risikogruppen
Personen aus Risikogruppen lediglich die Amigos-Website aufru-
fen, sich dort registrieren, und schon
sollen zu Hause bleiben kann die Bestellung aufgegeben wer-
und nicht selber einkaufen. den. Alle Besteller können online ihre
Daher bietet die Migros Einkäufe tätigen. Freiwillige Bringer
aus der Nichtrisikogruppe erledigen
mit Pro Senectute kosten- die Einkäufe und bringen sie – ohne
losen Heimlieferservice direkten Kontakt – kostenlos zu den
für Lebensmittel. Bestellern nach Hause.
Die Heimlieferung ist für die Be-
«Das Angebot ergänzt alle bestehen- steller kostenlos. Sie können den
den lokalen Hilfeleistungen ideal, so Bringern bei der Bestellung ein frei-
können auch bereits bestehende williges digitales Trinkgeld von
Hilfsnetzwerke die Plattform nutzen», 5 Franken geben. Damit soll eine
so die Migros. Freiwillige stellen die gefüllten Migros-Taschen vor die Tür. Foto: zvg. Übergabe von Bargeld bei der Liefe-
Die Migros startet in Zusammen- rung auf jeden Fall vermieden wer-
arbeit mit Pro Senectute vorüberge- damit dringend benötigte Lebensmit- nen, die gerne Nachbarschaftshilfe den. Eine Möglichkeit zur telefoni-
hend eine neue Möglichkeit der tel und Waren des täglichen Bedarfs leisten. Die Registrierung als Bringer schen Bestellung wird in Kürze eben-
Nachbarschaftshilfe. Personen aus kostenlos nach Hause bringen lassen. funktioniert via App von Amigos, falls eingeführt. (pd.)
Risikogruppen und Menschen in Qua- Als Helferinnen und Helfer registrie- welche ab sofort in den App-Stores
rantäne oder Selbstisolation können ren können sich alle gesunden Perso- gratis erhältlich ist. Besteller müssen www.amigos.ch
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HAUSLIEFERUNGEN Lokalinfo Nr. 14/15 2. April 2020 7
Schauspielerin Anja Temperli sattelt um, steigt auf den Velosattel, um ihre «Hofsäckli» auszuliefern. Für 15 Franken gibts Gemüse und Salat von Zürcher Höfen. Fotos: Pia Meier/zvg.
Anja Temperli liefert per Velo frischen Salat
Anja Temperli (27) verteilt
in Zürich mit dem Velo
bestelltes Gemüse. Kranken
oder betagten Menschen
bringt sie zudem eine selbst
zubereitete Gemüsesuppe.
Pia Meier
Eigentlich ist Anja Temperli am The-
ater Neumarkt in der Bühnenabtei-
lung tätig. «Ich hatte da seit 21. Fe-
bruar ein eigenes Projekt mit Essen,
welches ich nun frühzeitig beendete
beziehungsweise anpassen musste»,
erzählt sie. Dies habe sie dazu be- Blick ins Säckli: frisches Gemüse und Obst direkt ab Hof. Packen am Tisch, dann geht es an die Auslieferung direkt in Briefkästen.
wegt, das Thema weiterzuverfolgen.
Anstatt Essen mit Menschen am bach. An ihrem Velo hat sie Taschen nis sicher grösser als in den Stadt- so Temperli. Diese Suppe gibt es in gegen das Licht hält, sieht übrigens et-
Tisch teilen, findet das Projekt nun montiert, in welche sie die Säcke mit randquartieren, denn letztere haben Gläsern verschiedener Grössen. Die- was ganz Besonderes, fast etwas Ma-
neue Wege. «Da ich am Theater zur- dem bestellten Gemüse steckt. eher die Möglichkeit, bei Hofläden ein- ses Angebot ist ihr besonders wichtig. gisches.
zeit wenig gebraucht werde, möchte «Am vergangenen Mittwoch habe zukaufen.» Deshalb würde sie es gerne noch et- Temperli ist mit ihrem Grosi aufge-
ich die gewonnene Zeit sinnvoll nut- ich 13 Säcke mit Gemüse geliefert», was ausbauen. Zurzeit liefert sie um wachsen. Dieses stammt aus einer
zen, um die gesunden Menschen kör- erzählt Temperli. Sie habe noch einen Auch Gemüsesuppe liefert sie die neun Suppen. Bauernfamilie. «Ich gehe, seit ich klein
perlich fit zu halten beziehungsweise Freund, der ihr helfe, da es alleine zu Es sei ihr wichtig, den Menschen et- Zum Gemüsesack oder zur Suppe bin, mit ihr auf den Markt, zu befreun-
um kranken Menschen zu Hause zu viele wären. Im Sack sind Gemüse wie was Gesundes bringen zu können. gibt es einen Brief, in welchem Tem- deten Bauern einkaufen. Ich habe ko-
helfen.» Rüebli, Rettich, Salat und Randen so- Weiter bereitet sie zu Hause eine Sup- perli festhält, dass sie weiterhin für chen gelernt und koche selbst mit viel
Anja Temperli legt mit ihrem Velo wie Äpfel vom Obsthaus Guyer. Gelie- pe mit frischem Gemüse zu. «Diese ist Menschen kochen will und neue Wege Liebe und Leidenschaft, am liebsten
zurzeit einige Kilometer zurück. «Ve- fert wird vor allem in die Innenstadt, vor allem für kranke Menschen ge- sucht, Gemeinschaft zu leben. Zudem direkt über dem Feuer mit Holzofen.
lokurierin mit Gesundem», so nennt aber auch in ein paar Aussenquartie- dacht, damit sie bald wieder gesund fordert sie den Leser auf, ihr Ideen zu Bestellungen unter Tel. 076 406 79 97
sich die junge Frau, wohnhaft in See- re. «In der Innenstadt ist das Bedürf- werden und nicht ins Spital müssen», melden. Wer die Blätter des Briefes oder E-Mail anja.temperli@gmail.com.
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Ansturm auf die «Hoflädeli»
Die Produkte der Hofläden geforderte Abstandhalten geschaut die Situation wegen des geforderten
werden müsse. «Die Polizei kontrol- Abstandhaltens nicht einfach. «Damit
sind zurzeit sehr beliebt. Es liert dies regelmässig», betont Wett- wir auch weiterhin für Sie da sein
kann deshalb zu Wartezeiten stein. Auch dürfen nicht mehr als fünf können und dürfen, sind wir auf Ihre
kommen. Die Landwirte wün- Personen zusammenstehen. Dies füh- Mithilfe angewiesen», wird auf der
re zu Wartezeiten, was in den meisten Homepage festgehalten. Es könne zu
schen, dass der Trend nach Fällen auf Verständnis stosse. Dies sei Wartezeiten kommen, da maximal
der Corona-Krise anhält. aber nicht bei allen Kunden so, denn drei Personen gleichzeitig im Laden
einige würden das Gemüse gerne vor- sein können. Um Wartezeiten zu ver-
Pia Meier her anschauen. Wie andere Landwirte meiden, könne per Mail oder Telefon
mit Hofladen wünscht Wettstein, dass vorbestellt werden.
«Wir sind sehr zufrieden mit dem Ver- dieser Ansturm auf Produkte direkt ab Der Laden auf dem Leimbihof in
kauf ab Hof», hält die Familie Wett- Bauernhof nachhaltig ist – also auch Leimbach wird fast überrannt. «Wir
stein im Waidhof fest. Sie verkauft ih- nach der Corona-Krise so begehrt sind sind an der Grenze unserer Möglich-
re Produkte sonst auf dem Marktplatz wie heute. Ob die Wettsteins den Ver- keiten», hält Noëlle Lusti auf Anfrage
Oerlikon und am Helvetiaplatz. «Die kauf ab Hof weiterführen, wenn die fest. Immer zugänglich ist übrigens
Einnahmen mit dem jetzigen Verkauf Märkte wieder stattfinden, ist offen. der Automat mit Rohmilch.
ab Hof sind aber im Vergleich zum «Der Aufwand wäre gross neben den Produkte gibt es zurzeit überall
Markt ein Trösterli.» Die jetzige Situa- Märkten.» genug. Problematisch könnte es man-
tion sei nicht einfach. Vor allem auch Im Laden vom Wein & Obsthaus cherorts werden, wenn die Erntezeit
weil immer auf das von den Behörden Wegmann im Höngger Frankental ist beginnt. Denn wer hilft beim Ernten?
8 Züriberg Nr. 14/15 2. April 2020
Den eigenen Gartenzaun im Eigenbau erstellen
Es muss nicht immer stecken. Korrekturen lassen sich
jetzt noch vornehmen. Ebenso
jäten und Rasenmähen wichtig: Ist der Boden zum Ein-
sein. Auch einen schlagen der Metallhülsen tief
hübschen und funktio- genug oder liegt etwa die Tiefga-
rage unter dem Vorgarten? Am
nellen Gartenzaun kann einfachsten werden, ausgehend
man selber bauen. vom ersten Pfosten, die Zaunele-
mente ausgelegt und damit die
Roger Suter Lage der weiteren Pfosten be-
stimmt. Wenn man die Pfosten
Zugegeben, ein Landschaftsgärt- schon vorher in die Hülsen
ner oder Gartenbauer hätte es montiert, erhält man beim Ein-
wahrscheinlich besser gekonnt. schlagen eine angenehme Ar-
Der Zaun soll auch nicht für alle beitshöhe, und eine Hilfsperson
Ewigkeit stehen, sondern nur so Zaun aus fertigen Elementen, Pfosten und Bodenhülsen. Foto: rs. kann die Pfosten senkrecht aus-
lange, bis die Kinder alt genug richten.
sind, um den Unterschied zwi- tigen Gartentor gibt es in Bau- oder halbrunde Profile? Oben Beim Einschlagen von Pfos-
schen dem Plüschhund, den märkten zu kaufen. gerade, zugespitzt oder abge- ten ist es ratsam, nicht direkt
man gefahrlos an den Ohren rundet? Alles eine Frage des Ge- mit dem Vorschlaghammer
ziehen darf, und dem Nachbars- Planung ist die halbe Miete schmacks und des Zwecks. Wer draufzuhauen, sondern ein
hund zu kennen. Bei der Planung mussten die La- sich für vorbehandeltes Holz Stück Holz dazwischen zu legen.
Entsprechend fiel die Wahl ge und Länge des Zaunes festge- entscheidet, spart sich einen Sonst kann sich auch ein stabi-
auf eine relativ einfache Varian- legt und ausgemessen werden, Schutzanstrich gegen Wind und ler Rundpfosten der Länge nach
te, mit Fertigelementen an Holz- bevor man sich im Baumarkt Wetter. Fürs Auge kann immer spalten. Am Schluss empfiehlt
pfählen auf metallenen Hülsen seines Vertrauens für ein Zaun- noch eine Buntfarbe aufgetra- es sich, das Erdreich rund um
anstelle von Betonfundamenten. modell entscheiden muss: über gen werden. Vor dem Bau lohnt die Hülsen mit Kies oder Splitt
Die Einzelteile von den Pfählen Kreuz liegende oder senkrechte es sich, den Verlauf des Zaunes aufzufüllen, damit sie auch nicht
über die Beschläge bis zum fer- Zaunlatten? Einfache Bretter mit Pflöcken und Schnur abzu- kippen.
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Neubauten für Senioren und Studenten
Die Baugenossenschaften Neubausiedlung zu planen. Dank des sich angesichts des Zustands der Lie- Projekte wurden eingereicht. Der liche Erdgeschoss mit dem dazuge-
Bonus aufgrund der Grösse des Are- genschaft nicht rentiere. Zudem wür- Wettbewerb wurde von Fischer Ar- hörenden, differenziert gestalteten
Hagenbrünneli und Turicum als kann dichter gebaut werden, das de man die Mieterinnen und Mieter chitekten gewonnen. Diese sehen Landschaftsraum bildet gemäss Fi-
planen an der Lerchenhalde heisst, es kann gemäss den beiden unterstützen, eine neue Wohnung zu drei Neubauten vor, die verwandt, scher Architekten Ankunftsort und
in Affoltern eine Neubau- Genossenschaften dank «optimaler finden. Das Hochhaus soll frühestens aber nicht identisch sind. «Diese ent- eine klare Adresse. Dort sind Räume
Ausnützung» mehr Wohnraum er- 2022 abgerissen werden. sprechen dem landschaftsräumlichen von öffentlichem Interesse wie Grup-
siedlung. Der Architektur- stellt werden. Ziel der beiden Genossenschaften Konzept der bestehenden Genossen- penräume, Ateliers oder Cafés vorge-
wettbewerb ist nun been- war es, einen einheitlichen Sied- schaftssiedlung Hagenbrünneli», ist sehen, die als Orte der Begegnung
det. Der Abriss des Hoch- Drei Neubauten lungscharakter mit nach Genossen- dem Jurybericht zu entnehmen. und des sozialen Austausches dienen
Dass das Hochhaus an der Lerchen- schaft getrennten Gebäuden zu erhal- sollen. Die Dienstleistungen werden
hauses ist aber umstritten. halde abgerissen werden soll, sorgte ten. Die Baugenossenschaft Turicum Moderne Siedlung auch der Öffentlichkeit zur Verfügung
allerdings für vehemente Opposition. plant Wohnungen für Familien und Entstehen soll eine zeitgenössische stehen. Damit soll ein Beitrag zur Be-
Pia Meier
Mieter vertraten die Meinung, dass für mindestens 23 Studenten. Wohn- genossenschaftliche Siedlung mit be- lebung des umliegenden öffentlichen
Die Baugenossenschaft Hagenbrün- die Bausubstanz des Hochhauses raum für Studenten in der Nähe der sonderem Augenmerk auf eine kos- Raums geleistet werden, heisst es im
neli will das Gebäude des ehemaligen noch sehr gut ist und deshalb ein Ab- ETH Hönggerberg ist gesucht. Die tengünstige und flexible Raumorgani- Projektbeschrieb der beiden Bauge-
Restaurants Lerchenberg abreissen riss nicht opportun sei. Zudem wür- Baugenossenschaft Hagenbrünneli sation, einen hohen Gebrauchswert, nossenschaften.
und dort Wohnraum für ältere Men- den ältere Menschen ihren günstigen hingegen plant eine Hausgemein- niedrige Betriebs- und Unterhalts- Mit einem Anteil von über 60 Pro-
schen erstellen. So könnten diese Wohnraum verlieren. Mieter interve- schaft über 60 Jahre (Ü60). Dort sol- kosten und eine gute natürliche Be- zent naturnah begrünten Wiesenflä-
umziehen und ihre grossen Wohnun- nierten beim Mieterverband, bei Poli- len vor allem ihre Genossenschaf- lichtung. Ein gesellschaftlich, wirt- chen, dem weitestgehenden Erhalt
gen an Familien freigeben. Die Bau- tikern und bei anderen Stellen. Die terinnen und Genossenschafter eine schaftlich und ökologisch nachhalti- des Baumbestandes und den begrün-
genossenschaft Turicum, die das Baugenossenschaft Turicum ist ande- altersgerechte Wohnung finden. ges Projekt mit der Zielsetzung, die ten Dachflächen werde zudem für die
Hochhaus auf dem Areal gleich ne- rer Meinung. Im Jahr 2021 oder Der gemeinsame Architekturwett- Anforderungen an die 2000-Watt-Ge- Bewohnerinnen und Bewohner ein
benan besitzt, zog eine Erneuerung 2022 würde die ETH den Fernwär- bewerb der Baugenossenschaften sellschaft dank Minergie-P-Eco zu er- artenreiches und vielfältiges Wohn-
in Betracht. Dies bewog die beiden meanschluss kappen und sie müssten Hagenbrünneli und Turicum ist seit reichen. Die Gebäude sind vierstöckig umfeld geschaffen. Auch die gute
Genossenschaften, gemeinsam eine eine neue Heizung einbauen, was kurzem abgeschlossen. Insgesamt 12 plus Attikageschoss. Das halböffent- Durchwegung wird thematisiert.
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Take-aways können im Gegensatz zu Restaurants trotz der Corona-Krise Anzeigenverkauf
offen bleiben (Stand: Dienstag, 15 Uhr). Auch bestehende Restaurants Tel. 079 246 49 67
haben die Möglichkeit, ihr Essen zum Mitnehmen anzubieten, um we- lisa.meier@lokalinfo.ch
nigstens die Verluste ein wenig auszugleichen. Die gekauften Mahlzeiten
oder Getränke dürfen allerdings nicht vor Ort verzehrt werden. (pw.)
10 Lokalinfo Nr. 14/15 2. April 2020 L E T Z TE S E I TE
ZSC-Fans helfen Alle Rezepte sind
Risikogruppen gratis verfügbar
Unter dem Motto «Züri staht zäme» Betty Bossi steht für feine, aber ver-
helfen Mitglieder von Fanszene ZSC ständliche Rezepte. Jetzt zeigt sich das
Menschen, die Hilfe brauchen. Und 64-jährige Unternehmen durchaus
zwar nicht jenen, die Sportentzugs- grosszügig. Mit
erscheinungen haben, sondern «Risi- der Rezept-Initia-
kogruppen und tive «Betty kocht
Leuten, die in mit Dir!» will der
Quarantäne Kulinarikspezia-
sind». Die Fan- list während des
szene ZSC hat Corona-Notstan-
dazu Plakätli auf- Die Holzbauten für den Erlebnisgarten auf der Landiwiese. Foto: Lorenz Steinmann des alle beim Ko-
gehängt in den chen und Backen
Quartieren. Er- unterstützen. Ab Sibylle Sager von
reichbar sind die sofort ist der kos- Betty Bossi. zvg.
fleissigen Helfer-
lein unter Tel.
Erlebnisgarten-Bauten auf Landiwiese tenlose digitale
Zugang zu allen Kochbüchern mög-
ZSC-Fans machen 079 434 59 84
sich nützlich – oder via E-Mail
trotz Hockey- 1930hilft@gmail-
sollen ein Jahr stehen bleiben lich. Auf einen Schlag sind mehr als
12 000 Rezepte aus allen erschiene-
nen 120 Kochbüchern digital und kos-
frust. Foto: zvg. .com. 1930 übri- Die ZKB hat entschieden, vorgesehene Erlebnisgarten auf der Zürichsee festhält. ZKB-CEO Martin tenfrei zugänglich – eine Einmaligkeit
gens ist das Landwiese ist schon fast fertig – zu- Scholl liess verlauten, gerade in der in der Geschichte von Betty Bossi.
alle Jubiläumsaktivitäten
Gründungsjahr der ZSC Lions. Zur mindest die dafür vorgesehenen Corona-Krise mache der Bau der Betty-Bossi-Rezepte sind laut Me-
Erinnerung: Der «Z» hat zwar die auszusetzen. Der Rohbau Holzbauten. Sie beanspruchen etwa Seilbahn Sinn. Dieser gebe Handwer- dientext «zeitlose Klassiker, einfach in
Saisonqualifikation 2019/2020 ge- aus Holz für den Erlebnis- einen Drittel der Fläche. Doch wegen kern Arbeit, die sie nun brauchen der Zubereitung und gelingsicher:
wonnen, wegen Corona wurden die garten soll demnach bis des Coronavirus findet die Eröffnung könnten. vom getränkten Zitronencake über
Playoffs abgesagt, ebenso wie auch des Erlebnisgartens Ende Mai zum Das kommt bei Urs Frey, Präsi- den Sonntagszopf bis zu Alltagshits
die Eishockeyweltmeisterschaften in 2021 bestehen bleiben. 150-Jahr-Jubiläum nicht statt. dent des Quartiervereins Riesbach, wie Gschnätzlets mit Rösti». Weil auch
Zürich und Lausanne abgesagt wur- Lorenz Steinmann ganz schlecht an: «Wann begreift un- die Kinder daheim bleiben müssen,
den. (red.) «Arbeit für Handwerker» sere Staatsbank den Ernst der Lage? sind auch Dutzende beliebter Kinder-
Kontakt 079 434 59 84 oder via E-Mail «Wir sind in Abklärung, ob das ge- Die NZZ stellte die These auf, dass Derzeit würde man lieber lesen, wie rezepte zum Selberkochen oder Mit-
1930hilft@gmail.com. samte Jubiläum integral auf 2021 2021 «Bahn und Garten gleichzeitig sie den Corona-Betroffenen im Kan- kochen aufgeschaltet.
verschoben werden kann. Falls dies gefeiert werden könnten». Die ZKB ton unter die Arme greift.» Für den Das Sahnehäubchen der Aktion
möglich ist, werden die Bauten ste- reagiert darauf gegenüber der Lokal- Zürcher AL-Gemeinderat Mischa wäre, wenn SRF, ähnlich dem Sen-
Pestalozzibibliothek henbleiben», heisst es von der Zür- info verhalten: «Während des laufen- Schiwow ist das Verhalten arrogant: den von älteren Sporthighlights, auch
cher Kantonalbank (ZKB) auf Anfra- den Verfahrens zur ZüriBahn lässt «Die ZKB muss nicht mit Aufträgen Kochsendungen wie «al Dente» wie-
leiht online aus ge. Was dann beispielsweise mit dem sich keine Prognose aufstellen», so an Handwerker ködern, sondern jetzt derholen würde. Das Wiedersehen mit
Theaterspektakel am gleichen Ort Mediensprecher Yannik Primus. sofort Mittel zur Verfügung stellen, Sibylle Sager würde sicher Freude be-
Die Ausleihestellen der Pestalozzi- passiert, ist unklar. So oder so befin- Sicher ist aber, dass die ZKB am für Betriebe und Personen, die kein reiten. (red.)
bibliotheken sind wegen des Corona- det sich die ZKB in einem Dilemma. umstrittenen Seilbahnprojekt von Einkommen mehr haben. Das wäre
virus geschlossen, nicht aber die digi- Der neben der geplanten Seilbahn Riesbach nach Wollishofen über den die beste Jubiläumsaktion.» www.bettybossi.ch
tale Bibliothek. Die Pestalozzi-
bibliothek ist dem Portal www.
biblio24.ch angeschlossen. Dieses Beizen sollen keine
Netzwerk bietet eine Hülle von digita-
lem Lese- und Hörstoff. Zudem kann Miete mehr bezahlen
man online auch eine grössere Aus-
wahl an Zeitschriften ausleihen. Die Wegen der Corona-Krise sind Restau-
gesamte Menge ist auf acht begrenzt. rants geschlossen. Eine Ausnahme bil-
Eine spezielle Rubrik umfasst Junior- den Take-aways. Wie der Verband
Themen. Hier ist die Ausleihe kosten- Gastro Zürich-City mitteilt, seien allein
los. Man findet von «Bravo Girl» über im Kanton knapp 3000 Restaurants,
«Geolino» bis zu den Lehrbüchern Bars und Clubs betroffen. Deshalb
und Comicbänden «Die Schlümpfe» empfiehlt der Verband seinen Mitglie-
vieles, um sich zu beschäftigen. (ls.) dern, ab 1. April keine Miete mehr zu
zahlen, wenn mit dem Vermieter keine
einvernehmliche Lösung gefunden
Täglich: Rendez-vous werden kann. Keine Freude daran hat
der Hauseigentümerverband Schweiz.
am St. Peter Er ruft dazu auf, für beide Seiten trag-
bare Lösungen auszuhandeln. (pw.)
Von Montag bis Freitag immer von
12 bis 12.15 Uhr unterhält sich David Birkenpollen verursachen Allergien wie Augentränen und Niesen. In Corona-Zeiten nicht sehr angenehm. F.: zvg.
Guggenbühl, Kommunikationsfach- DAS LETZTE
mann und Mitglied der Kirchenkreis-
kommission Alt- Knapp daneben: Der
stadtkirchen, in
der Lavaterstube
Stress droht für viele Allergiker: neuste Pilgerführer
mit den Pfarre-
rinnen und Pfar-
rern der Altstadt-
Jetzt blüht auch noch die Birke Was hat nur diesen Verlag geritten.
Mitten in der Corona-Krise einen Pil-
kirchen. Das Auch Allergiker machen rechnen, dass ihre Augen tränen, die als Gesunde. Vorsicht gilt aber für gerführer herausgeben mit Start im
Motto vom «Ren- Nase läuft und das Atmen allenfalls Menschen mit schwerem Asthma: Sie Tessin, genauer bei der Wallfahrts-
schwere Zeit durch: Pollen
dez-vous am St. schwerer fällt. Wichtig für Betroffene: sollten sich entsprechend den Mass- kirche Madonna del Sasso oberhalb
Peter»: Gedan- fliegen. Tränende Augen Zwischen einer bestehenden Allergie nahmen für besonders gefährdete von Locarno. Momentan definitiv
kenaustausch. und auch Atembeschwerden und dem Auftreten oder dem Schwe- Menschen schützen. nicht der Schweizer Touristenmagnet.
David Guggen- Jetzt erst recht!». müssen daher nicht gleich regrad einer Covid-19-Erkrankung ist Der Pilgerweg führt dann über den
bühl. Foto: Smith Zu sehen auf nach heutigem Wissensstand kein Zu- Allergien: Was tun? Gotthard nach Emmetten, einer Ge-
Youtube, Stich- mit Covid-19 zu tun haben. sammenhang bekannt. Wichtig ist: Wer an Allergien oder meinde im Kanton Nidwalden. Eines
wort «Altstadtkirchen». David Gug- Asthma leidet, sollte seine verordne- der dortigen Wahrzeichen: eine Kapel-
genbühls Credo in diesen schwieri- Die Pollensaison der Birke ist gestar- Niesen nicht wegen Corona ten Medikamente wie etwa Antihista- le mit speziellen Totentanztafeln. Laut
gen Tagen: «Wir müssen uns gerade tet: Mit dem Beginn des sonnig war- Gemäss wissenschaftlichem Beirat minika oder Kortisonpräparate nicht dem Pressetext «begeben sich jährlich
jetzt mit anderen Gedanken ausein- men Frühlingswetters vor gut drei von «aha! Allergiezentrum Schweiz» ohne Rücksprache mit dem Arzt ab- Hunderttausende Pilger und Pilgerin-
andersetzen und nicht nur über das Wochen hat die stark allergene Birke gehören Allergiebetroffene nicht zu setzen. Es gibt derzeit auch keine Hin- nen auf den Weg nach Santiago de
Coronavirus nachdenken». Entspre- zu blühen begonnen – nördlich wie den besonders gefährdeten Personen weise, dass geringe Kortisondosen, Compostela. Auch durch die Schweiz
chend erfrischend, ja befreiend wir- südlich der Alpen. für eine Covid-19-Erkrankung. Sie die inhaliert werden müssen, ein Risi- führen mehrere Äste des Jakobswegs,
ken die Gespräche. (ls.) Gemäss Regula Gehrig, Biometeo- sollten sich aber unbedingt – wie alle ko für eine Covid-19-Erkrankung dar- der bekannteste Abschnitt ist dabei
rologin von Meteo Schweiz, ist das anderen Menschen auch – an die stellen. Ein unkontrolliertes Absetzen der Schwabenweg von Konstanz nach
Youtube «Altstadtkirchen Zürich». deutlich früher als normalerweise – dringlichen Empfehlungen des Bun- der Medikamente ist gemäss wissen- Einsiedeln». Also geht neben Spanien
auch die Eschenpollensaison hat desamtes für Gesundheit (BAG) und schaftlichem Beirat von «aha! Aller- auch Deutschland nicht vergessen.
ANZEIGEN schon vor drei Wochen begonnen. an die Weisungen des Bundesrats hal- giezentrum Schweiz» für Betroffene Und: Der bewährte Guide ist neu in 15
Auch sei dieses Jahr eine grössere ten. Zudem ist eine gewisse mentale deutlich gefährlicher. handlichen Booklets zu einzelnen
Pollenproduktion zu erwarten, da die Robustheit gefragt. Wer in Zeiten von Wer hingegen zur Asthmabehand- Etappen erhältlich. Das praktische
Birke alle zwei Jahre besonders viele Corona niest, ist potenziell gefähr- lung Kortison als Tabletten erhält, soll- Format erlaubt ein einfaches Verstau-
Pollen bildet, prognostiziert Regula lich – leider. te sich nach den Empfehlungen für en der Booklets in jedem Pilgergepäck
Gerhig. Das heisst: Heuschnupfenge- Asthmatikerinnen und Asthmati- besonders gefährdete Personen ver- – falls trotz Corona jemand zur Pilger-
plagte im Mittelland sowie im Wallis ker sind grundsätzlich nicht stärker halten. Im Zweifelsfall ist der Arzt zu reise starten sollte. Informationen:
und im Tessin müssen nun damit durch das neue Coronavirus gefährdet kontaktieren. (zb.) www.weberverlag.ch (ls.)Sie können auch lesen
