Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO

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Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
K
                                             AUSGABE

                                                02
                                                2019

          Das Magazin der Wiener Kaffeehäuser

arbeitsplatz
kaffeehaus
Warum das Café jetzt für
Lehrlinge wieder cool ist

die besten
tipps vom profi
Wie Sie Gäste verwöhnen &
mehr Umsatz machen

       Gemma auf ein
      Frühstück             ins Kaffeehaus
Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
präsentiert

   DAS LESEFEST 26.+27. 4. 2019
   AUF DER BÜHNE: EMMY WERNER | MAX GRUBER
   ARMIN THURNHER | URSULA WIEGELE | MARKO
   DINIC | TANJA RAICH | VERENA MERMER | DORIS
   KNECHT | MICHAEL PAMMESBERGER | JOHN
   STRELECKY | ELSBETH WALLNÖFER | BENJAMIN
   SWICZINSKY | GÜNTER WELS | ROBERT SOMMER
   MICHAEL SCHOTTENBERG | MARIA JELENKO
   LAURA FREUDENTHALER U.V.M | FREIER EINTRITT
   WWW.RUNDUMDIEBURG.AT
Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
Liebe Kollegin, lieber Kollege!
                              Die warme Jahreszeit lockt noch mehr Gäste ins Freie.
                              Und so hat die Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser
                              ­Anfang April zum – schon zu einer lieben Tradition
                               gewordenen – „Frühlingserwachen im Schanigarten“
                               eingeladen.

                              Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig und Wirt-
                              schaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck durfte ich bei
                              strahlend schönem Wetter die Schanigarten-Saison symbolisch
                              eröffnen. Schauplatz der Veranstaltung war diesmal das neu
                              eröffnete Donaucafé am Fuße des Donauturms. Denn schöne
                              Gast- und Schanigärten gibt es überall in der Stadt – sowohl
                              im Zentrum als auch in den äußeren Bezirken, im urbanen
                              Raum und im Grünen.

                              So findet man in Wien für jede Lebenslage, für jeden Anlass
                              den individuell passenden Schanigarten. Die Vielfalt ist enorm!
                              Die Wiener Kaffeehäuser gestalten ihre Gast- und Schanigärten
                              mit viel Liebe und Kreativität. Ein herzliches Dankeschön für
                              Ihren Einsatz – wir alle genießen die Stunden im Freien sehr!
                              Aber nicht nur für die Wienerinnen und Wiener, sondern auch
                              für unsere Gäste aus aller Welt ist ein Besuch in einem Wiener
                              Schanigarten ein beliebter Fixpunkt. Was gibt es Schöneres, als
                              bei einer köstlichen Tasse Kaffee in einem Schanigarten „mit
                              der Seele zu baumeln“.

                              Gerade die Kaffeehäuser in den eigenen „Grätzeln“ – in der
                              Nähe der Wohnung oder der Schule – sorgen dafür, dass man
                              früh die Liebe zum Wiener Kaffeehaus entdeckt. Und diese
                              enge Beziehung bleibt dann meist ein Leben lang bestehen.
                              Wir wünschen Ihnen und Ihren Gästen schon jetzt angeneh-
                              me und erfolgreiche Stunden in den Gast- und Schanigärten
                              unserer Stadt!

                              Herzlichst

                            KommR Wolfgang Binder
                            Obmann der Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser

                                                                                  Impressum
                                            Impressum und Offenlegung gem. §§ 24, 25 MedienG für die Printausgabe von K – Das Magazin der Wiener Kaffeehäuser

                 Eigentümer: echo medienhaus ges.m.b.h., FN 64424 t, UID: ATU15501400. 1030 Wien, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, office@echo.at, Tel.: +43/(0)1/524 70 86-200,
                                                                                   Geschäftsführung: Christian Pöttler
                                                Herausgeber: Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser / Chefredaktion: Dr. Ursula R. Scheidl / Grafik: Jenny Neumann
                                               Redaktion: Dr. Helmut Schneider, Mag. Andrea Buday (Events) / Anzeigen: Angela Dobritzhofer (Verwaltung, Dw. 436)
                                Fotoredaktion: Mag. Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini Leitgeb / Lektorat: Dr. Roswitha Horak (Ltg.), Julia Gartner, MA, Nikolaus Horak, Roswitha Singer
                                                       Cover: Stefan Diesner / Druck: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, www.bauermedien.at

                                                 Unternehmensgegenstand: Herausgabe diverser Publikationen und Periodika sowie allgemeine Verlagsaktivitäten.
Stefan Diesner

                        Verlags-­& Herstellungsort: Wien. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen.
                                                         Entgeltliche Einschaltungen werden mit Anzeige oder Entgeltliche Einschaltung gekennzeichnet.
                             Blattlinie: Berichte aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben Wiens. Ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser.

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Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
Denk  gut
                                                          geplant
                                                                       ist           halb
                                                        ERLEDIGT.
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    Kein Erfolg ist in Stein gemeißelt – das wissen Sie als Unternehmer wie
    kein anderer. Zu schnell passiert es, dass ein Schaden hohe Kosten verursacht.
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    E-Mail: brigitta.dworak-prinz@uniqa.at
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Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
Aus der Branche
                                                Einheitlicher Jugendschutz in Österreich:
                                           Neue Regeln auch für die Wiener Kaffeehausbetriebe.

                         Gelebte Verantwortung. Kin-
                         der und Jugendliche sollen bestmöglich
                         vor Gefahren bewahrt werden, gleichzeitig
                         soll aber ihre Eigenverantwortlichkeit –
                         altersgerecht – gefördert werden. Ziel des
                         Jugendschutzes ist es, junge Menschen vor
                         schädlichen Einflüssen auf ihre körper-
                         liche, geis­tige und soziale Entwicklung zu
                         schützen.
                         Das Jugendschutzgesetz nimmt aber auch
                         Erziehungsberechtigte, Lehrende und Un-
                         ternehmerinnen und Unternehmer in die
                         Pflicht. Gemeinsam mit erwachsenen Be-
                         zugspersonen sollen Kinder und Jugend­
                         liche so Stück für Stück lernen,Verantwor-
                         tung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.
                         Bisher lag der Jugendschutz in der Kompe-
                         tenz der Bundesländer. Das bedeutete, dass
                         jedes Bundesland über die konkreten Be-
                         stimmungen im Gesetz selbst entschieden
                         hat. So kam es zu unterschiedlichen Rege-
                         lungen für Jugendliche gleichen Alters in
                         den einzelnen Bundesländern. Das sollte
                         anders und übersichtlicher werden.

                         Ziel war es, eine österreichweite Harmo-       Erwerb sowie Besitz von alkoholischen         Achtung! Die folgenden beiden Aushänge
                         nisierung der Jugendschutzgesetze zu er-       Getränken generell verboten.                  sind bitte gut sichtbar in Ihrem Lokal auf-
                         reichen. Diese wurde nun auch in Wien          Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres ist   zuhängen.
                         umgesetzt. Denn seit 19. Februar 2019 ist      in der Öffentlichkeit der Konsum, Erwerb      • Aushang - Tabak- und Alkoholkonsum
                         auch hier das aktuelle Jugendschutzgesetz      und Besitz von alkoholischen Getränken,       • Aushang - Jugendschutzbestimmungen -
                         in Kraft (Wiener Jugendschutzgesetz 2002,      die gebrannten Alkohol enthalten (auch        Kurzfassung
                         konsolidierte Fassung 2019).                   Mischgetränke), verboten.
                         Es ist zu einigen Änderungen gekommen,                                                       Diese beiden Unterlagen sowie den Geset-
                         die auch Unternehmerinnen und Unter-           Was bedeutet das für Unternehmen?             zestext (Wiener Jugendschutzgesetz 2002,
                         nehmer betreffen, wie zum Beispiel:            Jugendliche unter 18 Jahren dürfen keine      konsolidierte Fassung 2019) haben wir
                                                                        Tabakwaren erwerben, besitzen oder kon-       Ihnen bereits mit der Post zugeschickt. Falls
                         Tabakwaren. Deren Konsum, Erwerb und           sumieren. Das gilt auch für „harte“ alkoho-   Sie diese nicht erhalten haben, finden Sie
                         Besitz ist in der Öffentlichkeit erst ab 18    lische Getränke. Der Aufenthalt von Jugend-   die Aushänge sowie den Gesetzestext auf
                         Jahren erlaubt. (Das betrifft auch Wasser-     lichen in Raucherbereichen ist aber weiter-   unserer Homepage:
                         pfeifen, E-Zigaretten und E-Shishas sowie      hin gestattet. Bitte sorgen Sie im Rahmen
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                         verwandte Erzeugnisse.)                        des Betriebes dafür, dass das Jugendschutz-   www.wko.at/wien/kaffeehaeuser,
                                                                        gesetz (in der Fassung vom 19.2.2019)         bzw. können diese auch unter
                         Alkohol. Bis zur Vollendung des 16. Lebens-    eingehalten wird. Im Zweifel sind bitte die   kaffeehaeuser@wkw.at bzw. unter
                         jahres ist in der Öffentlichkeit der Konsum,   Lichtbildausweise zu kontrollieren!           Tel. 01/514 50-3112 bestellt werden.

                                                                                            K
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Energie Tanken
tief einatmen und nach einer
heiSSen tasse kaffee auf zum
nächsten termin.

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Frühstück für
                                alle Sinne
                            Ein ausgedehntes Frühstück mit Freunden und Familie ist der
                          ­perfekte Start in den Tag. In den Wiener Kaffeehausbetrieben gibt
                         es zahlreiche Möglichkeiten, sein morgendliches Mahl zu genießen.
                                                                    Text Ursula Scheidl

                         Trend. Frühstücken boomt. Nicht
                         nur am Morgen, sondern bis spät in den
                         Nachmittag hinein. Die erste Mahlzeit
                         wird zum sozialen Event. Man trifft
                         sich mit Gleichgesinnten vor allem an
                         Wochenenden zum Brunch, der gerne
                         auch etwas später oder gar am frühen
                         Nachmittag beginnen darf. Die Wie-
                         ner Kaffeehausbetriebe bieten nicht
                         nur das traditionelle Wiener Frühstück
                         mit Kipferl, Marmelade und Schinken,
                         sondern auch vermehrt internationale
                         Kreationen, dazu werden frische Früch-
                         te, Joghurt und Eier in allen erdenk-
                         lichen Varianten serviert. Aber auch das
                         Arbeits-Frühstück kommt in Mode, in
                         der gemütlichen Atmosphäre eines Kaf-
                         feehauses lassen sich knifflige Probleme
                         einfach entspannter lösen.

                         Qualität zählt. Vom Veganer bis zum
                         Allergiker werden alle speziellen Nah-
                         rungsbedürfnisse bedient. Niemals zuvor
                         konnte man so vielfältig und abwechs-
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                         lungsreich frühstücken, und niemals zu-
                         vor waren die Gäste so bedacht darauf,
                         in Sachen Qualität und Herkunft etwas
                         Besonderes kredenzt zu bekommen.

                                                                             K
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Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
Die wichtigste Mahlzeit am tag
bringt nicht nur körper und
kreislauf in schwung, sondern
verbindet auch.
Egal ob ein ausgiebiger Brunch am Wochenende
oder das schnelle Frühstück vor der Arbeit - eine
kleine Auszeit mit Freunden, Kollegen oder der
Familie macht jeden Morgen zu einem ganz
besonderen.
                                                        Ludwig Schedl

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Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
mmmmh ...
Mit den richtigen
spezialitäten auf
dem frühstücks­
  tisch schmeckt
 der morgen erst
   so richtig gut.

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Gemma auf ein - K AUSGABE 201902 - WKO
start your day right
mit den richtigen menschen
und dem richtigen frühstück.

   K
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Familienzeit
     Wenn sich die ganze ­familie um
       den tisch versammelt, dann
       bestimmt, weil das richtige
         frühstück darauf steht.

                     Meetingpoint
                     Wenn die
                     arbeit ruft,
                     lädt man sie
                     am besten
                     auf ein früh­
                     stück ein,
                                       iStock by Getty Images

                     dann macht
                     sie sich von
                     ganz allein.
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Für jung
         und alt
    Wer auch bei
    seinem früh­
 stück wert auf
   abwechslung
    legt, wird in
den wiener Kaf­
 feehausbetrie­
   ben bestimmt
         fündig.

                                                 iStock by Getty Images, Stefan Diesner

    rundum gsund
    frühstücken kann nicht nur super
    schmecken – mit den richtigen zutaten ist
    es gesund und liefert energie für den tag.

                                        K
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frühaufsteher
Wenn der Morgen früh beginnt, bleibt genug
zeit, diesen kulinarisch zu versüSSen. mit kind
und kegel auf in das nächste kaffeehaus.

                                           K
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Kaffeegenuss
                               aus aller Welt
                   Brasilien, Panama, Kenia, Äthiopien … in diesem Kaffeehaus in der
                ­Leopoldstadt sind viele Länder zu Gast – in Form hochwertiger Kaffee­
               bohnen. Otto Bayer hat sich mit dem Balthasar einen Kaffeetraum erfüllt.
                                                                             Text Ursula Scheidl

               CafÉ Balthasar. Hier stehen                     kirchen, durchgeführt. Anders als die ita-   fruchtiger Säure. Das Funkeln in den Au-
                ganz außergewöhnliche Maschinen her­ lienische oder Wiener Röstung, werden                  gen von Otto Bayer bei der Erklärung der
                um, die alle nur einem Zweck dienen, die eige­          nen Kreationen heller geröstet,     verschiedenen Kaffeezubereitungsarten
                nämlich der Herstellung von Kaffee: Das um alle Aromen des Kaffees auszuschöp-              überträgt sich sofort auf das Gegenüber.
                Café ­Balthasar ist ein sehr spezielles Kaf- fen. Schließlich beinhaltet Kaffee ein weit    Hier hat jemand vom Fach Spaß an seiner
               feehaus, das der großen Leidenschaft von größeres Aromenspektrum als etwa Wein.              Profession. Und nicht nur er selbst kennt
               Otto Bayer für Aromen und deren Erzeu- So können sich beim Kaffee auch f­lorale              die Hohe Kunst der ­Kaffeeherstellung und
               gung geschuldet ist.                            Noten wie Jasmin mit Kräuteraromen           -zubereitung in- und auswendig, auch für
               Der gebürtige Tiroler aus einer Gastro­ und fruchtigen Elementen kreuzen und                 alle seine Mitarbeiter und Mitarbeiterin-
               nomenfamilie und Besitzer des Café für Nase und Gaumen ein Erlebnis der                      nen in der Kaffee-Bar gilt als Grundvor-
               Balthasar war nicht voreingenommen, besonderen Art schaffen. Auch bei der                    aussetzung die Barista-Ausbildung.
               nachdem er der Liebe wegen nach Wien Zubereitung gibt es im Café ­              Balthasar
               gezogen war, und so wählte er einfach keine Grenzen. Ob der Kaffee aus dem                   Self-Service mit Charme. Seine       Baristi
               eine ehemalige Videothek als Geschäfts- Filter oder der Maschine kommt bzw.                  konzentrieren sich komplett auf die Kaf-
               lokal. Seine Freundin, von Beruf Innen- ­alternativ zubereitet wird – alles scheint in       feezubereitung. Das Self-Service bewirkt,
               architektin, durfte sich dann kreativ ein- diesem Kaffeehaus möglich. „Ich bin ein           dass die Zielgruppe im Café Balthasar eher
               bringen, um daraus ein modernes und ganz großer Fan von Filterkaffee“, erzählt               jung und hipp ist. Otto Bayer m­ öchte aber
               urbanes Wiener Kaffee-                                           Otto Bayer. Meist wird      niemanden ausschließen. Alle Gäste, ob
               haus der etwas anderen                                           diese Zubereitungsart       jung oder alt, sind in seinem Cafe herzlich
               Art zu zaubern. Denn                                             sehr unterschätzt, doch     willkommen, und egal ob kurzer, schneller
               hier im Balthasar steht         Café Balthasar                   richtig gemacht, schafft    Espresso oder ausgedehnter Genuss einer
               ganz ohne Zweifel die           Praterstraße 38, 1020 Wien       diese im Mund eine          Melange mit Zeitung – im Café Balthasar
               Kaffeebohne im Mit-             Telefon: 0664/381 68 55          Aromenexplosion mit         ist für jeden immer ein Platz frei.
                                               Öffnungszeiten: Mo.–Fr.
               telpunkt. So genannte
                                               7.30–19 Uhr, Sa. 9–17 Uhr
               „Single Origins“ stehen
                                               E-Mail: kaffee@balthasar.at
               täglich auf der Karte,
                                               Web: www.balthasar.at
               was bedeutet, dass bei
               jedem Besuch ein neu-
               er Kaffee aus aller Welt verkostet werden
               kann. Ob Brasilien, Panama, Kenia, Äthi-
               opien oder manch asiatisches Gebiet, die
               Arabica-Bohnen aus den fernen Ländern
               können hier stets neu entdeckt werden.
               ­Bayer: „Uns ist aber auch wichtig, wie
                der Kaffee produziert wird. Wir verfol-
                gen den ganzen Prozess – von der Ernte
                bis zur Röstung – und zahlen das 20- bis
                40-­fache für unseren Rohkaffee gegen-
                über normalem Industriekaffee.“

               Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Ein entschei-
               dender Faktor bei der Kaffeeherstellung
               ist die Röstung. Diese wird für das Café
               Balthasar eigens von einem der talen-
Stefan Joham

               tiertesten jungen Röster in ganz Euro-
               pa, Leonhard Wild in Garmisch-­      Parten­     Hipp. Modernes Interieur trifft hier
                                                                auf Kaffeebohnen aus der ganzen
                                                                Welt. Otto Bayer ist mächtig
                                                                                      K      stolz
                                                                auf seine besondere Kaffee-Bar.
                                                                                     14
Persönlich. Kunden
     verfolgen die präzise
     Zubereitung an der
     Kaffee-Bar und
     kommen mit den
     Baristi ins Gespräch.

                 Täglich frisch. Es gibt nicht
                 nur sehr guten Kaffee, sondern
                 auch gefüllte Baguettes, süßes
                 Gebäck oder verschiedene
                 Kuchen.

K
15
im café. Die Schweizer
Politikwissenschaftlerin
ist oft in Wien und wird am
8. Mai auch im Rahmen der
„Nacht der Philosophie“
sprechen & diskutieren.
Alle Infos: www.gap.or.at

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Eine Revolution
                                             ist im Gange
                      Die streitbare Philosophin Regula Stämpfli kämpft für Frauenrechte
                          und gegen neue antidemokratische politische Phänomene.
                                         Ein Gespräch im Café Westend.
                                                                                     Text Helmut Schneider

                 Nacht der philosophie. Gebo­                          geht es um die sich manifestierenden For-         Wenn man Frauenzeitschriften aufschlägt, sind
                 ren in der Schweiz, Hauptwohnsitz in                  men, mit denen Politik gestaltet wird. Seit       die ja fast nur noch von Powerfrauen b­ evölkert.
                 München – aber die Historikerin, Polito-              der Finanzkrise hat sich in der Politik etwas     Aber drei Seiten weiter gibt es wieder Schmink-
                 login und Medienwissenschaftlerin R­ egula            Grundlegendes geändert. Deshalb kritisie-         und Diättipps …
                 Stämpfli denkt sowieso global. Auch in                re ich auch Barack Obama, der eben mit            Pragmatisch gedacht sind junge Frau-
                 Wien ist sie gerne zu Gast, am 8. Mai wird            seinem Slogan „Yes We Can“ inmitten der           en ­natürlich schöner zu fotografieren als
                 sie bei der „Nacht der Philosophie“ in den            Finanzkrise gewählt wurde. Ursprünglich           ­ältere. Und trotzdem scheinen ältere Män-
                 Wiener Kaffeehäusern dabei sein. Und so               wollte er ja mit der Main Street gegen die         ner ­attraktiv – in Wahrheit geht es aber
                 passt es wunderbar, dass unser Gespräch               Wall Sreet vorgehen, aber im Unterschied           immer um die Eroberung der Welt in Bil-
                 im gut besuch­ten Café Westend am Gürtel              zu seinem Vorgänger Roosevelt hat er mit-          dern. ­Anderes Beispiel: Ich sage immer, wir
                 stattfindet.                                          nichten die Banken reguliert und keine             haben kein Kapital, wir sind das Kapital.
                                                                       ­Finanzertragssteuer eingeführt.                   Seit 2005 beobachte ich, dass sich ­unsere
                 K: In Ihrem Bestseller „Die Vermessung der                                                               Identitäten alle in Kreditkartenformate
                 Frau“ beschreiben Sie Phänomene wie das Sel-          Woran liegt es, dass Frauen sich jetzt anschei-    verwandeln – vom Führerschein, der Sozi­
                 fie und Instagram, wo sich junge Frauen selbst        nend gerne selbst verkaufen?                      alversicherungs-, Kundenkarte bis hin zu
                 inszenieren, als hätte es so etwas wie Feminis-       Vielleicht an der in Jahrtausenden trai-          den echten Kreditkarten. Designer haben
                 mus niemals gegeben …                                 nierten hohen Anpassungsbereitschaft der          mich da immer kritisiert und gemeint:
                 Regula Stämpfli: Und dabei nennen sie es              Frauen. Und in der Geschichte war es im-          Was willst du, das ist doch praktisch. Aber
                 noch Feminismus! Nicht nur ist diese ästhe-           mer egal, ob das Diktaturen oder Demo-            in Wirklichkeit manifestiert sich in genau
                 tische Unterdrückung anscheinend schon                kratien waren.                                    dieser Form Herrschaft. Jetzt in China
                 ins Stammhirn gewandert, sondern sie wird                                                               nennen sie ihr Überwachungsprogramm
                 auch noch durch einen hippen Warenfeti-                                                                 ganz ungeniert Social Credit Point System.
                 schismus legitimiert. Es wird so getan, als                                                             Ich habe mir da den Kampfspruch aus der
                 wäre eine vollkommene Entblößung und                                                                    amerikanischen Geschichte „No taxation
                 Entblödung eine Befreiung. Dabei wird                                                                   without representation“ ausgeborgt und
                 nur in unterschiedlichen Formen und Far-                                                                fordere jetzt: „No data without represen-
                 ben die Ware Frau angeboten. Ich finde es                                                               tation“, also niemand soll Daten hergeben
                 ­erstaunlich, dass das in dieser Schärfe nir-                                                           müssen, ohne dafür eine politische Reprä-
                  gendwo diskutiert wird.                                                                                sentation zu bekommen.

                 Sie beschreiben aber auch den „Verlust der Wirk-                                                        Im neuen Buch beschreiben Sie den Trumpismus
                 lichkeit“.Was meinen Sie damit?                                                                         als globales Phänomen. Was ist Ihre Strategie
                 Ebendieses Phänomen, dass Frauen die Ab-                                                                ­gegen Fake News & Co?
                 schaffung ihres eigenen Körpers betreiben,                                                               Zunächst einmal muss man nicht jedes Dis-
                 ihn massiv verletzen, und das in einem Nar-                                                              kussionsangebot der Rechten annehmen.
                 rativ so darstellen, dass es verkäuflich wird.                                                           Wenn die etwa ständig über Migranten
                                                                                                                          reden, dann reden wir ausschließlich über
                 Muss man dieses Phänomen nicht im Kontext                                                                erfolgreiche Schulmodelle oder den hohen
                 des Kapitalismus sehen? Die klassischen Jobs                                                             Mindestlohn in der Schweiz. Da müssen
                                                                             regula stämpfli:
                 verschwinden, es gibt nur noch schlecht versicherte         „trumpism“                                   wir ganz stur sein und das andere Thema
                 „Scheinunternehmer“?                                        Ein Phänomen verändert                       einfach ignorieren. Es ist eine Revolution
Arman Rastegar

                 Absolut, aber ich gehe in meiner Kapitalis-                 die Welt, Münsterverlag,                     im Gange, bei der es darum geht, uns die
                 muskritik weiter, weil ich mich lange mit                   192 Seiten, € 21,60                          Welt und die Wirklichkeit, so wie wir sie
                 Design und Demokratie befasst habe. Da                                                                   kennen, wegzunehmen!

                                                                                              K
                                                                                              17
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  Betriebsversicherung
 Brigitta Dworak-Prinz, Kundenberaterin von UNIQA, gibt Informationen,
                 worauf ein Unternehmer achten soll.

Guter Rat von Anfang an.
Ein Unternehmen zu führen bedeutet,
sich täglich neuen Herausforderungen zu
stellen. Eigentlich lässt es sich mit Worten
nur schwer erklären, aber trotz so man-
cher Hürden lieben Unternehmer ihren
Job. Und nicht ohne Grund sind sie stolz
­darauf, was sie erreicht haben.
 Ganz klar: Kein Erfolg ist in Stein gemei-
 ßelt – das wissen Unternehmer wie kein
 anderer. Zu schnell passiert es, dass ein
 Schaden hohe Kosten verursacht. Eine
 Betriebsver­sicherung stellt sicher, dass die
 Unternehmer nicht auf dem Schaden sit-
 zen bleiben.

Was würden Sie einem jungen und einem erfah-                Brigitta Dworak-
renen Unternehmer raten?                                    Prinz. Kommuni­
                                                            kativ und erfolgs­
Brigitta Dworak-Prinz: Selbstständig zu                    orientiert stellt sie
sein bedeutet auch, dass man als Unter-                       die Bedürfnisse
                                                           des Kunden in den
nehmer selbst alles bedenken und voraus-                      Mittelpunkt und
planen muss. Da ist es sehr hilfreich, wenn                  ­entwickelt exakt
                                                          darauf abgestimm­
man verlässliche und kompetente Partner                     te Lösungen, von
an seiner Seite hat. Bei jedem meiner Be-                 Mensch zu Mensch.
ratungsgespräche erfolgt deshalb auch eine
umfassende, ­ausführliche Risikoanalyse. Als
Versicherer bieten wir die Möglichkeit,
Risiken auszulagern.                                Dworak-Prinz: Ja, zum Beispiel die Mit-        wortung übernehmen und geben lieber
Das bedeutet, ich zeige dem Unternehmer             versicherung der groben Fahrlässigkeit ist     ­anderen die Schuld. Davor ist man nie
auf, welche Schäden passieren können und            wichtig!                                        gefeit.
welche Risiken bei seinem Betrieb abgesi-           Ein Beispiel aus meiner Praxis: Der             Ein gängiges Beispiel: Ein Kunde rutscht
chert werden sollen, damit der Geschäfts-           Aschenbecherinhalt wird in einen Plastik-       im Kaffeehaus auf einer Stiege aus und
betrieb nach einem möglichen Scha-                  müllsack geworfen statt in den dafür be-        verletzt sich am Bein. Fragen tauchen auf:
densereignis ohne finanzielle Einbußen              hördlich vorgeschriebenen Spezialbehälter.      Wer ist schuld am Unfall? Doch gibt es
weitergeführt werden kann. Nach dem Be-             Feuer bricht aus und greift auf das Lokal       überhaupt einen „Schuldigen“? Es genügt
ratungsgespräch mit dem Geschäftsführer             über.                                           die bloße Behauptung eines Anspruch-
bzw. Betriebs­inhaber lege ich ein Prämien-         Oder: Durch eine Kerze beginnt der aus-         stellers, und schon ist der Unternehmer
offert mit genauem Deckungsumfang vor.              getrocknete Tischschmuck zu brennen, es         mit Forderungen konfrontiert, gegen die
Den gewünschten Versicherungsumfang                 kommt dabei zu einem Brand im Restau-           er sich zur Wehr setzen will und muss.­
entscheidet schlussendlich der Unterneh-            rant.                                           Solche Forderungen sowie Anwalts- und
mer, schließlich ist er der Prämienzahler.          Der Schaden ist gedeckt, weil „Grobe            Gerichtskosten können existenzbedro-
Vor Abschluss des Vertrages erfolgt eine            Fahrlässigkeit“ gilt für Feuer, Leitungswas-    hend sein.
Besichtigung des Betriebes durch einen
­                                                   ser und Sturm.                                  Die Betriebshaftpflichtversicherung prüft
Sachverständigen.                                                                                   diese und übernimmt im Fall des Falles
Dieser evaluiert, zusammen mit dem                  Man hört immer öfter, dass Personen bzw.        die Abwehr von ungerechtfertigten An-
Unter­ nehmer, die Betriebsgefahren und             ­Kunden nach einem Schaden versuchen, Schuld    sprüchen.
unterstützt gegebenenfalls mit seinem Rat.           und Verantwortung einem anderen zu über­       Wird dem Unternehmer jedoch ein
                                                     tragen.                                        schuldhaftes Verhalten nachgewiesen, wer-
Gibt es besondere Zusatzklauseln, auf die man        Dworak-Prinz: Das ist bedauernswerter-         den die vom geschädigten Gast gestellten
bei Abschluss eines Versicherungsvertrages achten    weise immer öfter der Fall. Menschen           Forderungen aus der Betriebshaftpflicht-
                                                                                                                                                 Uniqa

soll?                                                wollen immer weniger Eigenverant-              versicherung übernommen.

                                                                             K
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insider                                                                News aus der
                                                                            Fachgruppe Kaffeehäuser

                 Latte Art. Egal ob Herz, Rosetta oder Tulpe –
                 es sieht nicht nur schön aus, es macht auch Spaß,
                 den Espresso richtig zuzubereiten und Milch zu
                 schäumen. Sowohl in der Kaffesiederakademie,
                 als auch bei Barista Benjamin Graf werden immer
                 wieder Kurse angeboten. In einer kurzen theore­
                 tischen Einführung in die Welt der Milch werden
                 diverse Milchmythen aufgeklärt. Die richtigen
                 Handgriffe zur richtigen Zeit helfen dem Gastrono­
                 men, im Alltag schneller und effektiver zu sein und
                 typische Fehler zu vermeiden.
                 Milchschäumen und Gießtechniken sind Hauptbe­
                 standteil dieses Kurses. Auch für fortgeschrittene
                 Latte-Artisten geeignet, da bei diesen Kursen jeder
                 Teilnehmer zum Üben kommt.
                 passion-barista.at; kaffeehaeuser@wkw.at
Pamela Schmatz

                                                                       K
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Expertenmeinung
       Jutta Scheuch

 Ein bisschen
mehr geht immer                  Text: Ursula Scheidl Mitarbeit: Hannah Schreier

                         volle Fahrt. Rote Lippen soll man
                         küssen – vor allem aber sind sie Voraus-
                         setzung, um im Café Goldegg bei Jutta
                         Scheuch als Kellnerin arbeiten zu dür-
                         fen. Und das aus gutem Grund, wie uns
                         die Gastronomin aus Leidenschaft erzählt:
                         „Ausstrahlung und Auftreten sind alles, denn
                         die Gäste sehen als Erstes den Menschen.“

                         Quereinsteiger. Seit über zehn Jahren lei-
                         tet Jutta Scheuch nun das im historischen
                         Jugendstil gehaltene Café Goldegg im 4.
                         Bezirk. Hinter dem großen Erfolg verbirgt
                         sich jedoch ein langer Weg aus Lernpro-
                         zessen und interessanten Erkenntnissen.
                         „Mein Ziel war es nie einen Gastronomie-
                         betrieb zu führen, bis ich mich Hals über
                         Kopf hier in dieses Kaffeehaus verliebte“,
                         teilt die gelernte Krawattennäherin mit, der
                         die Gastronomiebranche bis zur Eröffnung
                         ihres Cafés noch fremd war. In der Mode-
                         branche spezialisierte sie sich auf Hemden
                         und Herrenmode und eröffnete damit den
                         Shop „Männersache“ an zwei Standorten.

                         Lösungsorientiert. „Zehn Gerichte auf
                         einmal zu kochen und überflüssige Wege
                         einzusparen will gelernt sein“, betont die
                         Gastronomin und gesteht, dass die Orga-
                         nisation für sie persönlich zu Beginn die
                         größte Herausforderung darstellte – die
                         Organisation in der Küche, aber auch die
                         im Service. Sie selbst übernahm viele
                         Tätigkeiten in der Küche, doch die dafür

                       Männersache. 1991 eröffnete Jutta Scheuch
                       ihr erstes Bekleidungsgeschäft in Wien –
                                                                                   Joham, iStock by Getty Images

                       heute findet man „Männersache“ in der SCS
                       und im DZ.

                       Alexander Magyar: www.illuminator.at

                       Café Goldegg
                       1040 Wien, Argentinierstraße 49
                       kulturcafe@cafegoldegg.at, Tel.: 01/505 91 62

            K
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Gewusst wie. Mit kleinen Tipps und
                                                                                                                Tricks kann das Verkaufen in Gastro­
                                                                                                                 nomiebetrieben verbessert werden.
nötigen Fertigkeiten hat sie nie gelernt.     tigen Kommunikation können auch ande-
Übung macht bekanntlich den Meister und       re kleine Fauxpas, die vielleicht hier und
wie Jutta Scheuch uns verrät, besteht ihr     da einmal passieren, wieder gut gemacht
Erfolgsrezept auch heute noch aus Lern-       werden“, weiß die erfahrene Gastronomin,       darauf, dass Veränderung, Entwicklung und
prozessen und dem Willen, sich weiterzu-      „dies gilt es auch dem Personal zu vermit-     Fortschritt immer nur dann passieren kön-
entwickeln.                                   teln.“ Wenn eine Speise einmal nicht zu        nen, wenn dies auch zugelassen wird.
                                                                          100 % gelingt,
Der erste Eindruck. „Mit                                                  kann dies mit      Verkaufstraining. Die Frage, ob sich pro-
einem Lächeln im Ge-
sicht und einem guten
                                     „Verkaufen                           einem      Glas
                                                                          Sekt aufs Haus
                                                                                             fessionelles Verkaufstraining in Gastrono-
                                                                                             miebetrieben bezahlt machen würde, be-
Schmäh auf den Lippen ist
man schon auf dem besten
                                  bedeutet in erster                      wieder ausge-
                                                                          bügelt werden.
                                                                                             antwortet die Unternehmerin mit einem
                                                                                             klaren Kopfnicken. Sie erklärt, dass es beim
Weg“, ist die Goldegg-Lei-         Linie sich selbst                                         guten Verkaufen, auch in Gastronomie-
terin überzeugt, „denn der                                                Entwicklung.       betrieben, auf ein perfekt abgestimmtes
Verkaufsprozess beginnt            zu verkaufen.“                         Auch die Suche     Zusammenspiel aus vielen Kleinigkeiten
mit der eigenen Person.“                  Jutta Scheuch                   nach geeigne­      ankommt – und das kann gelernt und ver-
Sie erklärt, dass der Gast als                                            tem Personal       bessert werden. Als essenziellen Part des
Erstes das Erscheinungs-                                                  gestaltet sich     erfolgreichen Verkaufens nennt sie die
bild, die Körpersprache und das Auftreten nicht immer so einfach – schon gar nicht in        Sprache und natürlich auch die Stimme.
des Gegenübers wahrnimmt. Um so wich- der Gastronomie. Das weiß Jutta Scheuch                Eine freundliche Stimme, in der Spannung
tiger sei es, diese so positiv wie möglich auch. Auf die Frage, was ihr bei der Per-         liegt, reißt den Gast mit, im Gegensatz zu
zu gestalten.                                sonalauswahl besonders wichtig sei, betont      einer, die monoton oder gelangweilt wirkt.
                                             sie, dass es vor allem um den Willen, an sich   Auch mit der Aussprache kann vieles be-
Kommunikation. „Behandle die Gäste im        zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln,        wirkt werden – eine klare und richtige
Lokal wie deine Gäste zu Hause“, gibt die ginge. Das Problem vieler schon lange in           Aussprache zeugt von Selbstbewusstsein
Gastronomin als Leitfaden vor, denn diese der Gastronomie Tätiger sei, dass sie glau-        und Können. Das gefällt dem Gegenüber,
werden ja auch freundlich begrüßt, unter- ben, alles schon zu können und keine Ver-          auch am Telefon. „Ich kann mir vorstellen,
halten und verabschiedet. Bevor sie vor besserungsvorschläge mehr annehmen zu                dass Kaffeehausbetriebe bis zu 10 % mehr
einem leeren Glas sitzen, wird ihnen ein müssen. Und genau hier liegt laut der Kaf-          Umsatz erzielen könnten, wenn sie ihr Per-
weiteres Getränk angeboten, wenn etwas feehausinhaberin eine Schwierigkeit. Sie              sonal regelmäßig zu verkaufstechnischen
nicht so funktioniert wie gewohnt, wird betont, dass auch sie selbst jeden Tag noch          Schulungen schicken würden“, erklärt Jutta
darüber informiert. Laut Jutta Scheuch ist dazulerne und dies auch von ihrem Perso-          Scheuch abschließend und betont: „Alles
eine freundliche und offene Kommunikati- nal erwarte. „Wir sitzen in einem Boot –            ist verbesserungswürdig, nichts ist perfekt,
on das Um und Auf. Gäste kommen immer damit wir nicht untergehen, müssen wir alle            man darf sich Neuem gegenüber nur nicht
dann wieder, wenn sie sich herzlich will- in eine Richtung rudern“, vermittelt Jutta         verschließen und muss sich permanent
kommen und wohlfühlen. „Mit der rich- Scheuch auch ihrem Personal und verweist               weiterentwickeln.“

                                                                   K
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Ein Fest für die
   Bohne                                  Das Vienna Coffee Festival etabliert sich als
                                        ­eines der wichtigsten Kaffee-Events ­Europas.
                                           In der Ottakringer Brauerei p­ räsentierten
                                             69 Aussteller den 8.500 ­Besuchern auf
                                          2.500 Quadratmetern die neuesten Trends.
                                                                          Text Ursula Scheidl

                                                                                 Zufrieden. Die beiden Veranstalter
                                                                                 Günter Stölner und Günther Gapp
                                                                                 freuen sich über einen neuen Besu­
                                                                                 cherrekord. Wien wurde während des
                                                                                 5. Vienna Coffee Festivals zu Europas
                                   Best of Coffee-Trends                         Hotspot für Kaffee-Innovation.
                                   Trend 1
                                   Filterkaffee
                                   Filterkaffee wird wieder richtig
                                   gemacht, mit der richtigen Kaffee-
                                   und Wassermenge, mit der richtigen
                                   Wassertemperatur passend zum
                                   jeweiligen Röstgrad des Kaffees, mit
                                   der richtigen Durchlaufzeit und dem
                                   passenden Kaffee.

                                   Trend 2
                                   Qualität zu Hause
                                   Immer mehr Menschen wollen auch
                                   zu Hause einen guten Kaffee trinken,
                                   mahlen Kaffee und fragen, wie man
                                   ihn richtig zubereitet. Der Trend
                                   geht zu immer besseren Espresso­
                                   maschinen, die mehr Kontrolle und
                                   Einstellmöglich­keiten bieten, auch
                                   bei Vollautomaten.
                                                                                                              Die Rösterin. Johanna
                                                                                                            Wechselberger entdeckt
                                   Trend 3                                                                   bereits auf den Farmen
                                   Neue Kaffeesorten                                                         neue Methoden, um für
Selektiv. Die CoffeePirates sind                                                                           Röster komplett ausgefal­
Pioniere bei Third Wave Coffee,    Die afrikanischen Kaffees sind im­                                       lene, fruchtige, würzige,
mehrfacher Falstaff-Sieger und     mer noch top: Kenia, Äthiopien, auch                                    süße Kaffees zu kreieren.
Spitzenröster in Österreich.
                                   Kaffee aus Uganda oder dem Kongo.
                                   In El Salvador, Nicaragua und Costa
                                   Rica gibt es immer mehr Farmer, die
                                   sich fortbilden, dementsprechend
                                   experimentieren und hervorragende
                                   Qualität liefern.

                                   Trend 4
                                   Nachhaltigkeit
                                                                                                                                        iStock by Getty Images, Stefan Diesner

                                   Man will genau verstehen, wo der
                                   Kaffee herkommt, von welchem
                                   Boden, von welchem Farmer. In den
                                   nächsten Jahren wird man noch
                                   mehr Möglichkeiten haben, selbst
                                   auszu­suchen, wo man einkauft.

                                                    K
                                                    22
Branchenwettbewerb – Goldener Schani
                                                                                                                                                            Die Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft sucht auch heuer wieder mit dem
                                                                                                                                                            Branchenwettbewerb „Goldener Schani“ die schönsten Gast- und ­Schanigärten
                                                                                                                                                            in Wien. In den folgenden drei Kategorien werden Sieger gekürt bzw. die
                                                                                                                                                            ­Nominierten vorgestellt: „Im Grünen“, „Klassischer Schani­garten“ bzw.
                                                                                                                                                            „Versteckte Juwele“.
                                                                                                                                                            Bis zum 12. 5. 2019 können für Gast- und Schanigärten Stimmen abgegeben
                                                                                                                                                            werden. So werden die jeweils drei schönsten Gärten pro Kategorie nominiert.
                                                                                                                                                            Die Stimmabgabe für die Gast- und Schanigärten erfolgt mittels Wahl­karten
                                                                                                                                                            und/oder mittels Voting auf kurier.at/jettischani. Machen auch Sie mit!

                                                                                                                                                            Detaillierte Informationen über den Wettbewerb „Goldener Schani 2019“ finden
                                                                                                                                                            Sie auch auf unserer Homepage unter: www.wko.at/wien/kaffeehaeuser

                                                      Sprechen Sie
                                                  Kaffee-Chinesisch?
                                                    Immer mehr Österreicher sehen Kaffee nicht mehr nur als bloßen
                                                      ­Wachmacher, sondern werden zu wahren Kaffee-Experten.
                                                                                                                                                               Third Wave of Coffee nennt                  verkostet wird, um unterschiedliche
                                                                                                                                                               man die aktuelle Kaffeebewegung. Da-        Geschmacksprofile zu erkennen. Dabei
                                                                                                                                                               bei geht es um die Produktion von           zählen verschiedenste Merkmale wie
                                                                                                                                                               hochwertigem Kaffee. Geschmack,             Aroma, Geschmack, Abgang, Fruchtsäu-
                                                                                                                                                               Qualität und Herkunft stehen im Mit-        re, Körper, Balance, Süße, Gleichmäßig-
                                                gartensaison eröffnet.                                                                                         telpunkt. Ziel ist es, Kaffee als Genuss-   keit und Klarheit. Um all das bestmög-
                                                Wir alle – Wienerinnen und Wiener                                                                              mittel zu etablieren und nicht bloß als     lich bewerten zu können, wird der Kaf-
                                                sowie Gäste aus aller Welt – genießen                                                                          Koffeinlieferant zu betrachten. Im Zuge     fee nicht getrunken, sondern geschlürft.
                                                schöne Stunden in den vielfältigen                                                                             dessen liegen auch alternative Zuberei-
                                                Gast- und Schanigärten unserer                                                                                 tungsmethoden wieder voll im Trend,         Mit einem Tamper wird das Kaffeemehl
                                                Stadt. Für jeden Geschmack und für                                                                             etwa mit dem Handfilter oder einer          im Brühsieb einer Siebträgermaschi-
                                                jeden Anlass findet man in Wien den                                                                            Frenchpress.                                ne angedrückt, um es gleichmäßig zu
                                                passenden Garten! Bitte beachten Sie                                                                                                                       verteilen und zu verdichten. Das ist
                                                aber: Lauteres Sprechen, Singen und                                                                            Als Kaffeegürtel bezeichnet man die         notwendig, damit das durchfließende
                                                Musizieren sind im Gast- bzw. Scha­
                                                                                                                                                               Landfläche zwischen dem 23. Grad            Wasser bei der Zubereitung den Kaffee
                                                nigarten untersagt. Entsprechende
                                                                                                                                                               nördlicher Breite und dem 25. Grad          möglichst gleichmäßig extrahiert. Da-
                                                Hinweistafeln (die sogenannten
                                                „PSSST-Tafeln“)                                                                                                südlicher Breite rund um den                     bei darf man nicht zimperlich sein.
                                                können kosten­                                                                                                     Äquator. Dort herrscht                            Beim Tampen werden rund
                                                                                                                                                                  feucht-trockenes Wech-                                 20 kg Anpressdruck emp-
                                                los bei der Fach­     Liebe Gäste
                                                gruppe Wien der                                  !                                                                selklima, es gibt also                                  fohlen.
                                                Kaffeehäuser          Der Gesetzgeber
                                                                                      schreibt vor,
                                                                                                                                                                  genügend Nieder-
                                                bestellt werden:                                                                                                 schlag und keine ex-

                                                                                                         BITTE
                                                                     dass lautes Sp
                                                kaffeehaeuser@                     rechen, Singen                                                                tremen Temperaturen,
                                                wkw.at bzw.          und Musizieren
                                                                                    im Gast- und                                                                womit sich die Kaf-
Stefan Diesner, Ludwig Schedl, WKW, J. Hornig

                                                                                                         PSSST!
                                                unter                                                                                                           feepflanze besonders
                                                                    Schanigarten
                                                01/514 50-                         untersagt ist.                                                               wohlfühlt. Daher liegen
                                                3112.               Bitte nehmen                                                                               alle wichtigen Kaffee-An-
                                                                                                                     Sie Rücksicht au
                                                                                                                                      f
                                                                                                       die Anrainer. He
                                                                                                                                                               baugebiete der Welt innerhalb
                                                                                                                       rzlichen Dank
                                                                                                                                                               dieses Landstreifens.
                                                                                                   und schöne Stu
                                                                                                                  nden bei uns.
                                                                                                                                                               Cupping benennt den Vorgang der
                                                                                                                                                               Kaffeebeurteilung, d.h. wenn Kaffee
                                                                 Schild Bitte Pssst_deutsch.indd
                                                                                                   1

                                                                                                                                      31.03.2016 10:03:36

                                                                                                                                                                             K
                                                                                                                                                                             23
Schon probiert?
Wiener Eiskaffee

Zutaten:
Spezialglas oder Long-Drink-Glas,
2 Kugeln Vanilleeis,                                             Wiener
kalter, gesüßter Kaffee,                                         Spezialeiskaffee
Schlagoberskrone,
Hohlhippe                                                        Zutaten:
                                                                 Sektflöte,
Vanilleeis ins Glas geben und den leicht                         kleiner kalter, gesüßter Kaffee,
gezuckerten Kaffee darübergießen. Mit                            1–2 Vanilleeiskugeln,
Schlagobershaube und Hohlhippe garnie­                           Mandarinenlikör oder
ren. Strohhalm und Löffel dazugeben.                             Grand Marnier,
                                                                 Schlagobers

                                                                 Vanilleeis und den leicht ge­
                                                                 zuckerten kalten Kaffee in das
                                                                 Glas geben, mit Schlagobers
                                                                 leicht vermischen und den Likör
                                                                 darübergießen.

                                     Berliner Eiskaffee
                                     Zutaten wie beim Wiener Eis­
                                     kaffee, jedoch das Vanilleeis mit
                                     dem Kaffee cremig verrühren.

                                                                                                         Lange Tradition.
                                                                                                         Seit mehr als 335
                                                                                                         Jahren lädt das Wie­
                                                                                                         ner Kaffeehaus zum
                                                                                                         Verweilen, Diskutieren,
                                                                                                         Tratschen und Philo­
                                                                                                         sophieren ein.

                                                                                                                                   istock by getty images, Stefan Diesner, Getty Images, Herbert Lehmann

                            Wiener Liebling
                            Wien wäre nicht Wien ohne seine Kaffeehäuser. 2018 feierten wir 335 Jah­
                            re Wiener Kaffeehauskultur. In dieser Zeit ist viel geschehen. Im Buch
                            ­finden sich Geschichte und Tradition ebenso wie neue Entwicklungen und
                             Trends, vor allem aber wollen wir die Menschen vor den Vorhang holen, die
                             sich jeden Tag um das Wiener Kaffeehaus in seiner Vielfältigkeit bemühen.

Bis heute. Melange, Mokka   Die Wiener Kaffeehauskultur im Wandel der Zeit
und ihre Verwandten brin­   176 S./geb./19,5 x 25 cm, echomedia buchverlag,
gen auf andere Gedanken
und verbinden Menschen      E 29,90, ISBN 978-3-903113-59-6
auch heute noch.

                                                                   K
                                                                   24
Kolumne
                                                                        Karl Schilling

                Die Geschichte der
               Espressomaschine

               Unter Dampf. Bis zum Ende des 19.
               Jahrhunderts wurde im Kaffeehaus ent-
               weder Mokka zubereitet oder der Kaffee
               mittels großer Metallsiebe gefiltert. Das
               dauerte ziemlich lange und die Qualität
               der einzelnen Tassen schwankte deutlich.
               Anfang des 20. Jahrhunderts h   ­ atte der Ita-
               liener Luigi Bezzera, ein Mailänder Me-
               tallwarenhersteller, eine für die Kaffeezu-
               bereitung bahnbrechende Idee. Und zwar
               erfand er einen Siebträger, den man mit
               Kaffeepulver füllt, um anschließend heißen        denn der Hauptkessel konnte auch ab und        Maschinen mit fast 10 bar Druck, die ein
               Wasserdampf durchzupressen. Im ­         Detail   zu explodieren.                                sehr fein gemahlenes Kaffeemehl besser
               sah das so aus, dass er in einem Haupt-           Einer der zahlreichen Denker, die wei-         nutzen und dadurch auch die „Crema“-
               kessel Wasser bis auf 2 bar Druck erhitzte.       terexperimentierten, war F  ­rancesco I­lly,   Bildung erreichen. ­  Achille ­Gaggia hat
               Mit diesem Dampfdruck konnte man                  der mit seiner „Illetta“ ein neues K
                                                                                                    ­ apitel    überdies die noch heute gültigen Krite-
               über ein bis vier Hähne Wasser durch ein          aufschlug: Das Gerät überschritt nicht die     rien für einen Espresso definiert: Kaffee-
               heraus­nehmbares, mit Kaffeemehl b­ efülltes      Brühtemperatur von 90 °C, damit die            menge, Wassertemperatur, Druck, Extrak-
               Drehsieb in die Tasse portionieren. Durch         bei großer Hitze austretenden Öle des          tionszeit und die Wassermenge.
               Bezzeras Innovation konnte der Kaffee
               ­                                                 Mahlgutes nicht verbrennen konnten.            Der italienische Gastronomieklassiker, die
               frisch und schnell zubereitet werden. Aus         Die M­ aschine arbeitete neben dem Brüh-       „­Faema E61“, erblickte im Jahr 1961 das
               Mangel an Kapital suchte Bezzera
                                            ­­          einen    druck zusätzlich mit einem Druckluft­          Licht der Kaffeewelt. Sie schaffte es, das
               Partner, fand diesen in ­Desiderio P    ­ avoni   system, das den Dampfdruck erzeugte            Heißwasser für jede Brühgruppe einzeln
               und verkaufte ihm die Erfindung. Dessen           und steuerte. ­Illy sorgte auch für eine       zu erhitzen, da sie keine Heißwassertore
               Unternehmen La ­      Pavoni erwarb 1903          auto­matische Wasserdosierung.                 mehr hatte, sondern über eine Pumpe
               das Patent darauf und produzierte, über-                                                         frisches Wasser nachlieferte. Obendrein
               dies mit einem Dampfventil ausgestattet,          Hang zur Perfektion. Cremonesi erfand          wurde der Kessel bzw. der Boiler querge-
               ab 1905 serienmäßig und sehr erfolgreich          den Kolben, mit dem das Wasser kompri-         legt, worauf sich die Tassen schön warm-
               für die Gastronomie. ­Bezzera und ­Pavoni         miert werden konnte. Eine wesentliche          halten ließen.
               präsentierten ihre Maschine im Jahr 1906          Weiterentwicklung dieses Kolbenprin-           Viele dieser Prinzipien ermuntern die
               im Rahmen der Mailänder EXPO einem                zips schaffte ­Achille ­Gaggia im Jahr 1948,   Hersteller bis heute, die Maschinen mit
               breiten Publikum. Diese erste Espresso­           indem er den Druck im Kolben mittels           unzähligen kleinen, aber gleichsam wich-
Stefan Joham

               maschine hatte allerdings noch einige             einer Spiralfeder aufbaute. Diverse Verfei-    tigen (technischen) Verbesserungen zur
               „Kinder­krankheiten“ zu überwinden,               nerungen dieser Technologie gipfelten in       Perfektion zu bringen.

                                                                                     K
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Reading Mum
      lesen ist in
   Leseaktion in den Wiener Kaffeehäusern: Mütter lesen für Kinder und
                 sprechen über die Wichtigkeit des Lesens.

vorlesen. Lesen lernen beginnt mit            das Erlernen von Sprache und frühen Lese-     nun in die Wiener Kaffeehäuser – an die
dem Zuhören. Denn es ist simpel: Kinder,      und Schreibfähigkeiten hinausgeht.            öffentlichen Orte, die seit jeher für das
denen früh vorgelesen wird, lernen leichter                                                 Lesen stehen. Dort werden sie vorlesen und
lesen. Das haben wissenschaftliche Studien    Mütter im Café. Deswegen haben jetzt die      ein Zeichen für die Wichtigkeit des Lesens
längst bewiesen. Und nicht nur das: Kin-      Wiener Kaffeesieder, Julius Meinl Kaf-        setzen.
der, denen vorgelesen wird, tun sich über-    fee und das echo medienhaus ein Lese­
haupt mit dem Lernen leichter, entwickeln     event entwickelt, das das Vorlesen für Kin-   Reading Mum. Mindestens einmal pro Mo-
eine größere Kreativität und können sich      der fördern soll. Im Mittelpunkt stehen       nat (während der Schulzeiten) wird nun
besser konzentrieren.                                              jene Menschen, die       Christina Meinl jeweils eine vorlesende
Vorlesen hat sogar das                                             wohl besonders be-       Mum zum Vorlesen in eines der Wiener
Potenzial, problema-                                               fähigt sind, Kindern     Kaffeehäuser einladen. Jedes Kind kann
tische Verhaltenswei-                                              vorzulesen, nämlich      gratis und ohne Anmeldung kommen und
sen wie Aggression,                                                Mütter. Die lesen für    zuhören.
Hyperaktivität und                                                 gewöhnlich       ihren
Aufmerksamkeitsde-                                                 Sprösslingen vor dem     Gestartet wird das Leseevent am 14./15.6.
fizite einzudämmen.                                                Einschlafen zu Hause     bei „Wienissimo – die Festspiele des gu-
Zu diesem Ergebnis                                                 vor. Für die neue Vor-   ten Geschmacks“ vor dem Palais Augar-
kommt eine aktuelle                                                leseaktion „Reading      ten. Bei Wienissimo wird es heuer nämlich
Studie aus New York.                                               Mum“ kommen sie          auch spezielle Angebote für Kinder geben.
Ihr zufolge fördert das                                                                     Für „Reading Mum“ wird auch ein eige-
Vorlesen die soziale                                                                        nes Vorlesebuch für vorlesewillige Mütter
                                                                                                                                         istock, Julius Meinl Kaffee

und emotionale Ent-                                                                         aufgelegt – mit Texten, die sich ideal zum
wicklung von Kin-                                               Christina Meinl.            Vorlesen für Kinder eignen. Auch beim
dern auf eine Art und                                           Miterfinderin der großen    Kinderlesefest im Rathaus am 30. Juni wird
                                                                Leseaktion in den Wie-
Weise, die weit über                                            ner Kaffeehäusern.          „Reading Mum“ präsent sein.

                                                                  K
                                                                  26
Bester Service
                         Garantiert
                      Ab 23. April 2019 befinden sich die Wirtschaftskammer Wien und damit
                      auch die Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser an einem neuen Standort.
                                                                                   Text Ursula Scheidl

                    Flagship. Das „Haus der Wiener
                    Wirtschaft“ gleich am Praterstern wird
                    verkehrsmäßig sehr günstig erreichbar sein.
                    Es ist das Flagship-Gebäude des gesamten
                    Austria-Campus-Areals. Neu ist, dass alle
                    Standorte der Wirtschaftskammer Wien,                                                                           Spannende Details
                    außer den Bildungseinrichtungen, in einem                                                                       zum Gebäude:
                    Gebäude zusammengefasst werden.
                    Bisher hatte die Wirtschaftskammer Wien –                                                                       Heizung und Kühlung
                    seit 150 Jahren – ihren Hauptsitz am Stuben-                                                                    Der gesamte Austria Cam­
                                                                                                                                    pus setzt auf Erdwärme.
                    ring. Neun weitere Standorte waren über
                                                                                                                                    Geothermie heißt das Zau­
                    die ganze Stadt verteilt. Im Austria Campus
                                                                                                                                    berwort, das im Winter für
                    beim Praterstern ist nun das neue „Haus                                                                         ausreichend Wärme und im
                    der Wiener Wirtschaft“ auf neun Stockwer-                                                                       Sommer für optimale Küh­
                    ken mit moderner Architektur entstanden.                                                                        lung sorgt. Wasser wird in
                    Der Umzug aus den verschiedenen Stand-                                                                          Richtung Erdkern gepumpt,
                    orten ins gemeinsame Haus der Wiener                                                                            dort erwärmt und wieder
                    Wirtschaft ermöglicht, mit einem Drittel                                                                        in die Gebäude eingespeist.
                    weniger Fläche auszukommen. Außerdem                                                                            Zusätzlich sorgt die Fern­
                    sind rund 3.000 Quadratmeter im neuen                                                                           wärme Wien für Wohlfühl­
                    Haus als Beratungsflächen eingerichtet.                                                                         klima im Haus der Wiener
                                                                                                                                    Wirtschaft.
                    Blick ins Innere. Auf Ebene 0 befinden sich
                    der Haupteingang sowie der Nebeneingang                                                                         Durchblick
                    ein Stück weiter in Richtung Walcherstra-                                                                       Das Haus verfügt über
                                                                                                                                    1.874 Fenster, die für ge­
                    ße. Beim Haupteingang –
                                                                                                                                    nügend Licht in den Büros
                    gleich in der Eingangshal-
                                                                                                                                    sorgen.
                    le – sorgen der Empfang
                    mit ServicemitarbeiterIn-                                                     Moderne Architektur. Errichtet
                                                                                                  ­wurde die Immobilie am Austria   Neuer Standort ­
                    nen und ein Leitsystem                                                         Campus von der Signa Holding.    Straße der Wiener
                    mit einer Übersichtstafel                                                                                       Wirtschaft 1, 1020 Wien –
                    sowie einer digitalen Ver-                                                   teure-Services“                    direkt beim Praterstern. Er­
                    anstaltungsanzeige für einen                                                 werden diese In-                   reichbar mit den Linien U1
                    guten Überblick und Ori-                                                     seln während der                   und U2/Ausgang Lassalle­
                    entierung. Auch die großen                                                   Geschäftszeiten                    straße, den ­Straßenbahnen
                    Veranstaltungsräume befin-                                                   der Wirtschafts-                   5 und O, den ­Buslinien 5B,
                    den sich auf dieser Ebene.                         kammer Wien von BeraterInnen betreut.                        80A, 82A sowie den Schnell­
                                                                       Auf Ebene 2 befinden sich das EPU-Cen-                       bahnen S1, S2, S3, S4, S7
                    Modernes Servicecenter. Auf Ebene 1 ist das        ter mit Besprechungsräumen für Mitglieder                    und der Westbahn.
                                                                                                                                    Weitere Infos: wko.at und
                    „Servicecenter“ – und damit die e­ rste An-        und vier kleinere Veranstaltungsräume.
                                                                                                                                    news.wko.at
                    laufstelle für Beratungen – untergebracht.
                    Die erste Station ist der Infoschalter. Hier er-   Über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
                                                                                                                                    NEUE Öffnungszeiten
                    hält man rasch grundlegende Informationen.         ter sowie rund 1.600 Funktionärinnen und                     der Wirtschaftskammer
                    Kurzberatungen können auch an den soge-            Funktionäre werden das Haus der Wiener                       Wien:
                    nannten Serviceinseln in Anspruch genom-           Wirtschaft mit Leben erfüllen. Damit wird                    Montag bis Donnerstag
Signa, teamgnesda

                    men werden. Für die Themen „Gründung“,             ein weiterer Schritt in Richtung moder-                      8 bis 17 Uhr,
                    „Datenmanagement“, „berufliche Zertifi-            ner Interessenvertretung gesetzt und eine                    Freitag 8 bis 14 Uhr
                    zierungen“ sowie „Taxi bzw. Kleintranspor-         neue Art der Zusammenarbeit gelebt.

                                                                                             K
                                                                                             27
o l e r                     Die Wiener Kaffeehäuser gehören zu

   n c             o                             Wien wie der Stephansdom. Sie sind

Ei                                             nicht nur beliebte Anziehungspunkte für

        b
                                               heimische Gäste und Touristen, sondern

       o
                                               auch hervorragende Ausbildungsstätten

      J
                                                  für den Nachwuchs der Branche.
                                                              Text Ursula Scheidl

                   Text Ursula Scheidl

Beruf mit zukunft. Konditor-
kunst, Kaffeekultur und ausgezeichnete
Wiener Küche – die Wiener Kaffeehäuser
tragen ihren Ruf als Institution zu Recht.
Das ist nicht zuletzt auch der Verdienst der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Wiener Kaffeehäuser bilden jährlich
mehr als 200 Lehrlinge aus. Bei der Aus-
bildung ist der perfekte Kaffeehaus-Service
mit seinem Mehlspeisenangebot genauso
wichtig wie das Tranchieren und Flambie-
ren. Im Rahmen der Kochausbildung ler-
nen die Schüler auch die Zubereitung von
kleinen Kaffeehausgerichten, und ein Drit-
tel des Kochunterrichts wird der Patisserie
gewidmet.
Die Lehrlinge sind im Betrieb vom ersten
Tag an Teil eines Teams und haben die
Möglichkeit, sich zu orientieren, wie ein
Kaffeehaus wirklich funktioniert.
Im Service ist Fingerspitzengefühl gefragt,
auf interkulturelle Kompetenz wird in der
Ausbildung besonderer Wert gelegt. Das
Publikum ist international, kulturelle Viel-
falt und Genusskultur stehen auf dem Stun-
denplan der Lehrlinge.

K hat zwei Lehrlinge gefragt, warum sie
sich für diese Ausbildung entschieden ha-
ben und ihren Job lieben.

                                                  K
                                                  28
Alexander Nedic. Der 18-jährige Lehrling
macht seine Ausbildung zum Restaurant­
fachmann bei der Familie Querfeld.

  K: War dir immer schon klar, dass du Kellner wer-
  den möchtest?
  Alexander: Ja, das wusste ich immer schon.
  Bereits als ich zehn oder elf Jahre alt war, durf-
  te ich in Lokalen von Freunden oder meines
  Vaters ein bisschen mithelfen und hatte auch
  damals schon sehr viel Spaß dabei.
  K: Was gefällt dir so gut an deiner Ausbildung?
  Alexander: Ich liebe es mit Menschen zu arbei-
  ten. In der Gastronomie habe ich die Möglich-
  keit, Menschen aus unterschiedlichen Ländern
  und ihre Kulturen kennenzulernen. Das faszi-
  niert mich und macht mir am meisten Spaß.
  Ich habe auch vor, nach der Ausbildung und
  dem Bundesheer für einige Zeit ins Ausland
  zu gehen. Dass mir der Beruf diese Möglich-
  keit bietet, gefällt mir besonders gut.
  K: Gibt es etwas, das dir nicht so gut gefällt?
  Alexander: Natürlich ist es manchmal anstren-
  gend in der Gastronomie zu arbeiten. Ich war
  schon zu Schulzeiten kein Frühaufsteher und
  an die Frühdienste habe ich mich nach wie vor
  nicht wirklich gewöhnt. Manchmal hab ich es
  auch mit schwierigen Gästen zu tun, aber das
  gehört eben dazu.
  K: Würdest du deinen Lehrberuf weiterempfehlen?
  Alexander: Ja, ich würde meine Ausbildung
  auf alle Fälle weiterempfehlen, da ich sehr viel
  Spaß dabei habe. Allerdings ist nicht jeder für
  diesen Beruf geeignet – wer nicht mit Stress
  umgehen kann oder schüchtern ist, sollte bes-
  ser die Finger davon lassen.

                                                                       Denise Blank. Die
                                                                       17-jährige Berufs­
                                                                       schülerin macht ihre
                                                                       Ausbildung zur Gastro­
                                                                       nomiefachfrau im Café
                                                                       Residenz.

                                                                         K: Was macht dir Spaß an deiner Ausbildung?    esse sie nicht nur gerne, sondern freue mich
                                                                         Denise: Ich konnte mir nie vorstellen Kö-      auch jedes Mal, wenn ich sie zubereiten
                                                                         chin zu werden. Zu Beginn meiner Lehr-         darf. Hin und wieder bereite ich auch Süß-
                                                                         zeit konnte ich weder kochen, noch tat ich     speisen sehr gerne zu. Momentan bin ich
                                                                         das besonders gerne. Als ich hier jedoch als   allerdings beim Fleischposten und finde die-
                                                                         Hilfsarbeiterin begonnen habe, fand ich        sen auch super.
                                                                         sehr schnell Gefallen daran. Mir wurde das     K: Wo siehst du dich selbst in deiner Zukunft?
                                                                         richtige Schneiden gezeigt, und schon bald     Denise: Ich würde sehr gerne für eine Zeit
                                                                         durfte ich mitkochen. Zwar komme ich           ins Ausland gehen – nach Japan oder nach
                                                                         selber kaum mit Gästen in Kontakt, aber        Amerika. Als Köchin hat man da ja sehr viele
                              Stefan Diesner, iStock by Getty Images

                                                                         ich liebe es, wenn ich höre, dass es ihnen     Möglichkeiten, die ich gerne nutzen möchte.
                                                                         geschmeckt hat. Das macht mir dann am          K: Würdest du deinen Lehrberuf auch weiter-
                                                                         meisten Spaß.                                  empfehlen?
                                                                         K: Hast du schon eine Spezialität, die du am   Denise: Ja, auf jeden Fall. Köchin ist ein tol-
                                                                         liebsten kochst?                               ler Beruf mit guten Jobchancen nach der
                                                                         Denise: Fisch. Ich liebe Fischspeisen. Ich     Ausbildung.

                                                                                                 K
                                                                                                 29
Neulich im
                     Café
                    Während der
                eine Einspänner
              bevorzugt, schwört
              der andere auf den
               kleinen Braunen.
                Alle lieben aller­
               dings das Wiener
                      Kaffeehaus.

                                          gregor seberg
                                          Will man den TV-Star in
                                          seinem Stammcafé treffen,
                                          dann muss man ins Weidin­
                                          ger am Lerchenfelder Gürtel.
                                          Denn dort fühlt er sich sehr
                                          wohl. „Weil es nicht in Mode
                                          ist, sondern einfach da“, sagt
                                          Gregor Seberg, der zuerst
                                          immer eine Melange bestellt,
                                          danach einen Espresso und
                                          gelegentlich etwas Deftiges
                                          zu essen. „Das Kaffeehaus ist
                                          der einzige Ort, an dem ich
                                          Lust auf Frankfurter verspü­
                                          re.“ Er nützt die sehr, sehr
                                          angenehme Stille im Weidin­
                                          ger auch immer wieder zum
                                          Arbeiten. „Das Kaffeehaus ist
                                          die unsichtbare Peitsche, die
                                          flüstert: ,Nicht tachinieren!‘“,
                                          schmunzelt der Publikums­
                                          liebling.
Bubu Dujmic

                                     K
                                     30
Kaiserwetter im Donaupark (v. l.):
                      Wolfgang Binder, Obmann der
                    Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser,
                      Bürgermeister Michael Ludwig
Ludwig Schedl

                     und WKW-Präsident Walter Ruck.
                                                                       Schanigarten-eröffnung

                                                                           endlich wieder
                                                                             Frühling!
                                                                         „Unsere Kaffeehausbetriebe tragen
                                                                          mit ihren Schanigärten die Wiener
                                                                      ­Gemütlichkeit nach außen und prägen
                                                                       das Stadtbild auf einzigartige Weise“,
                                                                     ­betonte Bürgermeister Michael ­Ludwig
                                                                          beim diesjährigen Schanigarten-­             Top Spirit-GF Benedikt Zacherl und
                                                                                                                         Donauturm-GF Bert Copar (r.).
                                                                          VIP-Opening mit WKW-Präsident
                                                                         ­Walter Ruck und Wolfgang Binder,
                 Gertraud Schmidt und
                Mr. Echo Christian Pöttler.                              ­Obmann der Fachgruppe Wien der
                                                                        ­Kaffeehäuser, im neuen Donaucafé.

                                                                                                                                     Hollerei-Chef
                                                                                                                                 André Stolzlechner mit
                                                                                                                                   Peter Dobcak (r.).

                 Ewald Laister von                             Wolfgang Binder, Walter Ruck, Michael Ludwig und
                   Julius Meinl.                               Paul Blaguss (r.), Miteigentümer des Donauturms.

                                                                                                                         Tee-Experte Andrew Demmer
                                                                                                                            und Josef Bitzinger (r.).

                                                                                            Markus Grießler und
                                                                                      Alexandra Psichos im Donaucafé
                                                                                         am Fuße des Donauturms.                           Alice Schlossko
                                                                                                                                          und Gerry Hornek
                                                                                                                                          (Obmann-Stv. der
          Bürgermeister Michael Ludwig, WKW-Präsident Walter Ruck,                   K                                                    Fachgruppe Wien
      Wolfgang Binder und Marion Eßlinger, Fachgruppengeschäftsführerin.             31                                                   der Kaffee­häuser).
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