Fühle deine Stadt. Wiesbaden - START-UPS BEREIT ZUM DURCHSTARTEN KITA-VISION OSTEUROPA ERKUNDEN NÄCHTLICHE KUNST WIESBADEN HÄLT INNE AUF UND ZU ...
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Fühle deine Stadt. Wiesbaden. April 2019 Nr. 73 START-UPS BEREIT ZUM DURCHSTARTEN KITA-VISION OSTEUROPA ERKUNDEN NÄCHTLICHE KUNST WIESBADEN HÄLT INNE AUF UND ZU
sensor 04/19 3 Editorial / Inhalt Editorial Impressum „Wenn man den sensor liest, hat man und wachsen und wo helle, kluge, die Wahl am 26. Mai hat die „Chan- immer das Gefühl, hier in einer Groß- aufgeweckte, visionäre Köpfe nicht cenhauptstadt Wiesbaden“ ausgeru- VRM GmbH & Co KG stadt zu sein, in der kulturell richtig nur auftauchen, sondern auch zu- fen. Finde ich gut. Also so als Schlag- Handelsregister: Amtsgericht Mainz HR A 535 phG: VRM Verwaltungs-GmbH was los ist.“ (Heleen Gerritsen, Lei- sammengesteckt werden, auf dass wort zumindest. Handelsregister: Amtsgericht Mainz HR B 325 terin goEast-Filmfestival, beim sen- Neues, Wegweisendes, Zukunftwei- Wichtig für Wiesbaden ist dabei, E . Geschäftsführer: Hans Georg Schnücker I L F sor-Tresentalk im Walhalla im EXIL, sendes entsteht, wächst und gedeiht. nicht im eigenen Saft zu schmoren, K H (Sprecher), Dr. Jörn W. Röper, E E I N PA R 14.03.2019) „Start-up“, „New Work“, „Agile“ sondern offen zu sein für die Welt Erich-Dombrowski-Straße 2, 55127 Mainz OH N sind ein paar solcher Schlagworte, „da draußen“. Die kommt im April (zugleich ladungsfähige Anschrift der V.i.S.d.P.) I E P - P I E P. Von der Beamtenstadt zur Start-up- die auch in Wiesbaden nicht mehr geballt nach Wiesbaden. zur „see Wirtschaftliche Beteiligung i. S. § 9 Absatz 4 - P Stadt, L nur Stirnrunzeln hervorrufen, son- conference“ im Schlachthof oder LMG Rheinland-Pfalz: IT V O G E das wäre doch mal ein Weg für Wies- dern an ganz vielen Ecken und En- zum Start-up-Großereignis „Foun- VRM Holding GmbH & Co. KG, Mainz (94%) R M und Dr. Hans-Peter Bach, Darmstadt (6%). Ü baden, liebe sensor-Leserinnen und den verstanden, ausprobiert und ge- der Summit“ der Entrepreneur Uni- D A F -Leser. Wäre wohlgemerkt, denn ob dies der Weg Wiesbadens wird, ist noch offen. Das Zeug dazu hat sie al- lebt werden. Und zwar, und da wird es besonders spannend, gerade in Wiesbaden oft nicht einfach nur als versity mit rund 6.000 Teilnehmern im RMCC – beides proudly presen- ted by sensor. Objektleitung (Redaktions- & Anzeigenleitung) Dirk Fellinghauer (Verantwortlich i.S.d.P.) Langgasse 21 – 65183 Wiesbaden lemal, die Landeshauptstadt, die Be- letztlich leerer Selbstzweck. Sondern Weil so viel Tolles passiert in der Tel: 0611/355 5268 Fax: 0611/355 5243 amten-, die Versicherungs-, die Rent- mit Inhalten und Werten. Mit dem Stadt, über das wir berichten und/ www.sensor-wiesbaden.de nerstadt. Lauter Merkmale und Attri- Anspruch, nicht nur Kohle zu erwirt- oder wo wir als Partner mit am Start hallo@sensor-wiesbaden.de bute, die Wiesbaden über lange Zeit schaften, sondern Lösungen zu pro- sind, kommen wir in diesem Jahr Layout/Satz Thorsten Ullrich, www.175lpi.de geprägt haben und es in gewisser duzieren, Antworten zu finden auf zum ersten Mal gar nicht dazu, un- Titelbild Philip Kadesch, www.philip-kadesch.com Weise noch heute tun. drängende Fragen unserer Zeit, un- seren eigenen – den 7. schon – Ge- Mitarbeiter dieser Ausgabe Einerseits berechtigt, denn Wiesba- serer Gesellschaft, unserer Welt, aber burtstag zu feiern. Sorry, wir geben Text Anja Baumgart-Pietsch, Jan Gorbauch, den ist und bleibt oft ein Spießbaden, auch unserer Stadt. uns selbst keine Party. Wir „feiern“ Hendrik Jung, Timm Leibfried, Dorothea Rector, das einen zur Verzweiflung treibt. Wie klasse wäre es denn, wenn Wies- den 7. mit einem dicken Dankeschön Falk Sinß, Selma Unglaube, Maximilian Wegener Gesternfixiert, oder gar vorgestern- baden plötzlich als „Weiterbaden“ von an alle, die den bisherigen Weg er- Foto/Illustration Marc „King Low“ Hegemann, fixiert, verkrustet, eingestaubt, starr sich reden machen würde!? Weil von möglicht haben, auf diesem Wege. Hendrik Jung, Philip Kadesch, Arne Landwehr, und veränderungsscheu. Ein hoff- hier aus Ideen ihren Lauf nehmen, die Und raten und bitten: Nehmen Sie Annika List, Frank Meißner, Kai Pelka, Jan nungsloser Fall. Denkt man immer uns alle weiterbringen. Vielleicht so- die vielen vielen Veranstaltungstipps Pieper, Christof Rickert, Samira Schulz, Oana wieder und immer weiter. gar in ungeahnten Allianzen des „al- wahr, die Ihnen auch dieser sensor Szekely, Veranstalter- und Herstellerfotos, Repro / ISDN Team Andererseits überholt, denn Wiesba- ten“ Wiesbaden – also etwa der Be- bietet. Genießen Sie das Gefühl einer den ist auch immer häufiger und im- hörden oder Versicherungen – und des Großstadt, in der richtig was los ist. Lektorat Hildegard Tischer, www.rbht.de mer spürbarer Coolbaden. Ein Ort, in „neuen Wiesbaden – der pulsierenden Termine termine@sensor-wiesbaden.de oder dem was geht, und das sogar nach Ideenschmieden. Einer der nun sage Dirk Fellinghauer, sensor-Sensor wiesbaden-lokales@vrm.de vorne. Eine Stadt, wo Ideen keimen und schreibe 7 OB-Kandidat*innen für Redaktions- und Anzeigenschluss: 15. des Vormonats Verteilung VRM Logistik GmbH kostenlose Auslage in Wiesbaden | Innenstadt und Vororten an über 1.000 Auslageplätzen | Gesamtauflage 41.000 Exemplare (20.500 Mainz / 20.500 Wiesbaden) Druck VRM Druck GmbH & Co. KG Alexander-Fleming-Ring 2 65428 Rüsselsheim ((( 6 ((( 11 ((( 19 Social Media www.facebook.com/sensor.wi www.twitter.com/sensorWI Inhalt www.instagram.com/sensor_wiesbaden Wir danken unseren Förderabonnenten Satteln Sie um und erfahren Sie unser Mehr im Nahverkehr. 6 ))) Start-ups bereit zum 19 ))) Kurze Nacht – Kunst ohne 34 ))) Auf und zu – Kommen und Andrea Baermann, Peter Blähser, Michael Brandt, Gloria-Brigitte Brinkmann, Dennis App herunterladen, registrieren, freischalten lassen und losradeln. Durchstarten – Schwellenangst Gehen in der Gastro- und Centner, Sabine Drotleff, Patrick Ebeling, Eine Standortbestimmung 20 ))) Perlen des Monats & Geschäftswelt Fauth & Gundlach GmbH, David Geisberger, Barbara Haase, Talley Hoban, Kerstin Hennig, 11 ))) Sieben wollen ins Rathaus Veranstaltungskalender 35 ))) Geschäft des Monats: ESWE Verkehr meinRad Wiesbaden Andreas & Mirjam Kempers-Handke, – OB-Kandidatenriege 30 ))) Das 2x5-Interview: G. Eberhardt – Welt der Alexander-Kim Hardt, Dr. Julia Kleinhenz, komplett Korhan Ekinci, Vorsitzender Schneidwaren Peter Kabelitz, Kai Klose (MdL), Kochwerkstatt Kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store. Der große Test: Osteuropäisch Landeselternbeirat Hessen Wiesbaden, Meike Körner, Karsten Krämer, 12 ))) 37 ))) Restaurant des Monats: Sabine Krug, Frauke Lenz, Sven Moritz, Weitere Informationen erhalten Sie auf: Einkaufen in Wiesbaden 32 ))) goEast-Festival / see Uhrturm Michaela Reuthe, Dirk Scharhag, Ute Schmidt, Bettina Schreiber, Markus Stein, Kerstin www.meinrad-wiesbaden.de 15 ))) Vision: Kita „Mutzel“ im conference 38 ))) Kleinanzeigen und Stephan, Thomas Storz, SPD-Rathausfraktion, Westend 33 ))) Wiesbaden hält inne das Orts-Rätsel Ticketschmiede GmbH, Jens Uhlherr, Angela Vockel, Erika Wagner, Katrin Walsdorfer, 16 ))) Familienbande: Die Galeristin – Woche der Stille Adriano Werner, Mihaela Zaremba. www. Christine Rother-Winter und sensor-wiesbaden.de/abo ihr Start-upper-Sohn Christian Rother
sensor 04/19 @ sensor 04/19 4 Was ist los? Schicken Sie 5 Sag bloß! Ihre Neuigkeiten an hallo@ Kolumne sensor-wiesbaden.de Sag bloß! Falk Fatal Falk Fatal und Klinik-Richtfest E-Bike-Förderprämie die Meinungsfreiheit Mit einem Festakt hat die Helios HSK Förderprämie tritt in Kraft: bis zu das Richtfest ihres Neubaus gefeiert. 1.000 Euro, maximal 25 Prozent des „Jeder hat das Recht, seine Meinung Die neue Klinik entsteht in direkter Kaufpreises, für Lastenfahrräder. In- in Wort, Schrift und Bild frei zu äu- Nachbarschaft teressierte müssen zunächst ein For- ßern und zu verbreiten und sich aus zum heutigen mular ausfüllen. Erst nach Erhalt allgemein zugänglichen Quellen un- Bau. Nach dem der Förderzusage kann das Lasten- gehindert zu unterrichten. Die Pres- Einzug wird rad gekauft werden: Anschaffungen, sefreiheit und die Freiheit der Be- die alte HSK die vorher getätigt wurden, können richterstattung durch Rundfunk abgerissen, und auf dem Gelände ent- nicht gefördert werden. Die Förder- und Film werden gewährleistet. Eine steht ein Park. Medizinisch gehört die mittel von insgesamt 100.000 Euro Zensur findet nicht statt.“ So steht HSK heute schon zu den besten Kli- werden je zur es seit 1949 im deutschen Grundge- einfach. Aber selbst dann kann die niken. Mit der Fertigstellung im Jahr Hälfte von der setz, der Verfassung der Bundesre- eigene Meinung immer noch straffrei 2021 wird sie auch baulich eines der Landeshaupt- publik Deutschland. Trotzdem gibt geäußert werden, wenn sie nicht ge- modernsten Krankenhäuser Deutsch- stadt Wiesba- es überraschend viele Menschen in gen den 2. Absatz von Artikel 5 GG lands sein. Neueste Medizintechniken den und ESWE diesem Land, die behaupten, hier verstößt. Dieser lautet: „Diese Rechte und Geräte innerhalb des Neubaus Versorgung bereitgestellt. Alle Infos gebe es keine Meinungsfreiheit. Doch finden ihre Schranken in den Vor- werden die operative Versorgung der unter www.wiesbaden.de/radbuero wie kommen die Leute auf so einen schriften der allgemeinen Gesetze, Patienten optimieren. Schwachsinn? Das zu behaupten ist den gesetzlichen Bestimmungen Neue Steuer-Nummer ähnlich absurd wie die Behauptung, zum Schutze der Jugend und in dem Mississippi und Mittelmeer bei Welche Fristen muss ich beachten? dass die Erde hohl oder gar flach sei. Recht der persönlichen Ehre.“ Mit an- Sommerfestspielen Muss ich als Rentner Steuern zah- Mir ist zumindest noch nicht zu Oh- deren Worten: Solange die Meinung Die Sommerfestspiele Wiesbaden la- len? Was muss ich bei Studenten- ren gekommen, dass Journalisten niemand beleidigt oder verleumdet, den zur 6. Saison auf Burg Sonnen- jobs wissen? inhaftiert wurden, weil sie kritisch nicht volksverhetzend ist oder den berg. Musikalisches Familienthea- Wie kann über Bundeskanzlerin Angela Mer- Holocaust leugnet, darf sie straffrei ter und humorvolle Abendunterhal- ich mich für kel oder andere Repräsentanten des geäußert werden, so schwer erträg- tung in romantischer Atmosphäre ELSTER, die deutschen Staates berichtet hätten. lich sie auch sein mag. Meinungs- wird versprochen. Die Theaterma- elektronische Ich habe auch nicht mitbekommen, freiheit ist aber keine Einbahnstraße. cher vom kuenstlerhaus 43 widmen Steuererklärung registrieren? „Cool dass Bürger nur aufgrund einer kri- Andere Menschen dürfen diese Mei- sich „liebenswürdigen Außensei- bleiben“, rät Finanzminister Tho- tischen Meinung zur Regierung ver- nung kritisieren. Man nennt das tern“. „Tom Sawyer“ kommt als In- mas Schäfer. All diese Fragen wer- haftet worden sind. Das soll nicht auch Diskussion. szenierung für Menschen zwischen 6 den montags bis freitags von 8 bis heißen, dass es immer wieder mal und 99 Jahren, mit Banjo, Mundhar- 18 Uhr unter der neuen Servicenum- Jürgen Gebhardt Fälle gibt, in denen der Staat oder Mehr Falk Fatal: fatalerror.biz monika und Maultrommel. In Shake- mer beantwortet. Ab sofort können einzelne Staatsorgane versuchen, die speares turbu- alle HessInnen unter der kostenlo- Busfahrer, 50 Jahre Presse- und Meinungsfreiheit ein- lenter Komö- sen Nummer 0800 / 522 533 5 anru- zuschränken. Aber im Großen und Fasten ist aktuell wieder in aller Munde. Fasten Sie? Rekordstadt die „Was ihr fen, wenn sie allgemeine Fragen zur Ganzen sind die Verhältnisse noch Das sieht jetzt vielleicht nicht so aus, aber ja. Ich Wiesbaden wollt“ gibt es Steuer haben. weit von denen in der Türkei, Un- faste momentan vor der Arbeit, aber aus medizini- Liebeswirren, garn oder Russland entfernt. schen Gründen, nicht freiwillig. Ich bin zwar evan- Als bundesweit erste Einrichtung schmachtende Neuer Kompositionswettbewerb gelisch, aber nicht so wirklich religiös verwurzelt. Interessanterweise behaupten vor al- für kontinuierliche Angebote Herzen, Lieder und maritime Mu- Der erste Kompositionswettbe- lem Menschen, die eher dem braunen Bekommt man als nicht religiöser Mensch trotzdem früher Zuhör- und Sprachbildung sik auf der in Abendrot getauchten werb des Hessischen Staatsorches- Lager zuzuordnen sind, also der AfD ein Bewusstsein für das Thema? wurde das Kinderhaus Schwal- Burgruine. Poetry-Slam, Radiolive- ters Wiesbaden und Co., dass es in Deutschland keine Klar, man kriegt natürlich aus den Medien viel davon bacher Straße des Deutschen Theater und Gastspiele machen das und der Lan- mit. Es gibt ja inzwischen wirklich viele Trends, nicht Meinungsfreiheit gibt. Aus diesem Kinderschutzbundes Wiesbaden diesjährige Programm der von sensor deshauptstadt bloß, was Ernährung angeht. Zum Beispiel Handy- Lager kommt auch häufig der Vor- ausgezeichnet. Die Stiftung präsentierten Sommerfestspiele kom- Wiesbaden zu Fasten, das käme für mich gar nicht infrage. Das wurf, in Deutschland gebe es Denk- Zuhören würdigt das besondere plett. Der Vorverkauf hat begonnen. „Jugendstil in würde ich gar nicht durchstehen! verbote, oder man würde sofort in Engagement des Kinderhauses www.sommerfestspiele-wiesbaden.de Wiesbaden“ möchte regionale Kompo- Interview & Foto: Maximilian Wegener, Illustration: Marc "King Low” Hegemann Sollten wir als Gesellschaft mehr verzichten? Gibt die rechte Ecke gedrängt, wenn man im Rahmen des pädagogischen nistInnen und zeitgenössische Musik es etwas, bei dem gerade die Wiesbadener fasten die Regierung kritisiere. Beide Be- Konzeptes „Lilo Lausch – Zu- Bücher-Speed-Dating fördern und sie in die Spielpraxis des könnten? hauptungen sind Quatsch und zei- hören verbindet“. Mit diesem Speed-Dating ist eine beliebte Me- Hessischen Staatsorchesters integrie- Ich bin generell kein Fan von gesellschaftlichen Hy- gen höchstens, dass bei denjeni- unterstützt die Stiftung Zuhören #ReinzeichnerIn thode, Flirt- oder Beziehungspartner zu finden. Das kann auch ein Buch sein. An vielen kleinen Tischen stellt ren. Drei der eingereichten Komposi- tionen werden prämiert und anschlie- ßend in einzelnen Sinfoniekonzerten pes, ob es jetzt Fasten ist oder etwas anderes. Ich glaube aber schon, dass wir als Gesellschaft auf mehr verzichten könnten und sollten. Gerade hier in Wies- gen, die so etwas behaupten, eine gewisse Denkfaulheit vorherrscht. Denken darf man alles, niemand die sprachlichen, kulturellen und sozialen Kompetenzen von Kindern und fördert die Offenheit Mehr Infos unter: www.kraftundadel.de baden wäre der Verzicht aufs Auto wirklich eine gute eine/r der/dem anderen Bücher vor präsentiert. www.staatstheater-wies- kann das verbieten. Ob es aber im- für kulturelle Vielfalt. Die Elefan- und bietet sie an. Beide haben fünf baden.de/kompositionswettbewerb. Sache. Dabei fällt mir ein: Ich mache gerade auch mer klug ist, diese Gedanken auszu- tendame „Lilo Lausch“ begeistert Minuten Zeit, einerseits Bücher zu Auto-Fasten. Die Reparatur von meinem Wagen sprechen, ist eine andere Frage, doch die Kinder als Handpuppe für musste ich auf nächten Monat verschieben. das Zuhören, Sprechen und für empfehlen, andererseits zu erwerben. Sommerfest vergibt Stände dazu gleich mehr. Bleibt es nur beim Flirt? Oder wird’s Für das Internationale Sommerfest Ist das ein Appell an die Mitbürger? In Deutschland darf selbstverständ- Mehrsprachigkeit. eine dauerhafte Beziehung? Heraus- am 7. September auf dem Schloss- Ja, absolut! Einfach mal das Auto stehen lassen! lich die Regierung kritisiert werden. Welche Rekorde kennen Sie? zufinden ist dies am 23. April um platz sind Bewerbungen für Bühnen- Aber wenn man nicht in die rechte Mail an hallo@sensor-wiesba- kraftundadel Werbeagentur · Taunusstraße 75 · 65183 Wiesbaden · T +49 611 53 23 876 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Cle- auftritte und Stände bis zum 30. Juni Ecke geschoben werden will, dann den.de Alle Rekorde unter http:// mentine. Anmeldung unter literatur- möglich. Infos: 0611 / 31 26 27 oder sollte man sich nicht rassistisch oder www.wiesbaden.de/tourismus/ forum.wiesbaden@online.de integraton@wiesbaden.de. menschenfeindlich äußern. Ganz wiesbaden-erleben/rekorde/
6 sensor 04/19 sensor 04/19 7 Start-ups Wer auch nur irgendwas mit Gründern und Start-ups zu tun hat in Wiesbaden, be- kommt es früher oder später mit ihm zu tun: Dominik Hofmann ist Gesicht und Hirn hinter dem Heimathafen und plant Großes für das Alte Gericht. Bereit zum Start-ups sind hip, Unternehmer sein ist angesagt. Dass die Gründerszene es inzwischen in den gesellschaftlichen Mainstream geschafft hat, liegt auch an polarisierenden „Start-up-Promis” wie Frank Thelen, Unternehmer, Best- Zünden seller-Autor und nicht zuletzt dank des TV-Formats „Die Höhle der Löwen“ laut Wirtschaftswoche „der Popstar der deutschen Start-up-Welt“. Bei den Standorten richtet sich der Blick der Öffentlichkeit nach wie vor insbeson- dere auf Berlin. Doch auch kleinere Städte und ländliche Regionen produ- zieren zunehmend Erfolgsgeschichten von innovativen Jungunternehmern. Die Frage, wo Wiesbaden hier im Vergleich steht, ist also durchaus berech- Start-ups in Wiesbaden: tigt. Ihre Beantwortung wiederum gar nicht so einfach. Eine Standortbestimmung. Neun Uhr morgens an einem kalten Tag im März. Das Café Heimathafen ist nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt. MacBooks auf den Tischen, Gute- Laune-Beats aus den Boxen, Sojamilch im Chai Latte – auch in Wiesbaden gibt es Orte, an denen Start-up-Klischees dieser Sorte erfüllt werden. Der Heimathafen gilt als Epizentrum der lokalen Gründerszene. Neben dem gas- tronomischen Angebot und WLAN für zwei Stunden gibt es hier auch einen Coworking Space sowie zahlreiche Veranstaltungen für Gründer und solche, die es werden möchten. Mittendrin finden wir Dominik Hofmann, Gesicht und Hirn hinter dem Hei- mathafen und in Wiesbaden als durchaus umtriebige Unternehmerpersön- lichkeit bekannt. Bis 2014, als der 34-Jährige mit der Eröffnung der Räum- lichkeiten in der Karlstraße 22 eine der ersten Anlaufstellen für Jungunter- nehmer schuf, hatte es so etwas wie eine echte Start-up-Szene in Wiesbaden schlichtweg nicht gegeben. Heute zeichnet sich der Heimathafen durch seine wachsende Community aus, die vom regelmäßigen Austausch lebt, sich ge- genseitig hilft und an gemeinsamen Projekten arbeitet. Formate wie „Don- nerstalk“ oder „Gründerfrühstück“ und „Gründer berichten“ locken Gründer in Scharen an, aber auch Neugierige lauschen gerne den oft faszinierenden Storys der Speaker aus Wiesbaden und Rhein-Main. Regionales Ökosystem statt „Start-up-Stadt“ Angesprochen auf das Potenzial der „Start-up-Stadt“ Wiesbaden im Vergleich Suchen reelle Partner für ihre virtuellen Realitäten: Jonas Kunze (links) und Johannes Mattmann wünschen sich mit „flyingshapes“ auch die Zusammen- zu anderen Standorten in Deutschland ist sich Hofmann sicher, dass Wiesba- arbeit mit Hochschulen. den ein eigenes Profil entwickeln kann und der fortwährende Vergleich mit Metropolen nicht sinnvoll ist. Zum einen, weil auch er die ständigen Berlin- Vergleiche einfach nicht mehr hören kann. Zum anderen, weil Wiesbaden auf andere Voraussetzungen und Branchen trifft und darüber hinaus als Teil Start-up-Spots in Wiesbaden der größeren Start-up-Region zu sehen sei. Neben dem Heimathafen hat sich auch Fabian Fauths Startwerk an der Worauf Hofmanns Einordnung unter anderem abzielt, ist die Idee eines so- Äppelallee zu einem Anziehungspunkt für Gründer und Start-ups ge- genannten Ökosystems, zu dem neben den Start-ups selbst und Plattformen mausert – mit Startwerk-A (Büros), Startwerk-B als Tagungs- und Se- wie dem Heimathafen auch Investoren, etablierte Unternehmen, regionale Ta- minarhaus und Startwerk-Eventspace. Der StartBlock in der Holzstraße lente und Hochschulen sowie Politik, Verwaltung und Medien zählen: Sie alle ist seit 2004 das Innovations- und Gründerzentrum der hessischen Lan- werden benötigt und sind gefordert, sich bestmöglich zu öffnen und einzu- deshauptstadt Wiesbaden. Start-ups sind auch ein Thema bei der In- bringen, damit eine Gründerszene florieren und überhaupt entstehen kann. dustrie- und Handelskammer IHK sowie den Hochschulen Hochschule Eine zentrale Chance eines sogenannten Start-up-Ökosystems, das sich über RheinMain, European Business School EBS und dem frisch eröffneten das Rhein-Main-Gebiet inklusive Frankfurt erstreckt, sieht der 34-Jährige „Wiesbaden Campus“ der Hochschule Fresenius. Die offiziellen Ange- gerade in der Zusammenarbeit zwischen Start-ups und der etablierten bote und Aktivitäten der Stadt sind unter www.wiesbaden.de/existenz- Wirtschaft. Zwar läuft es für viele Konzerne, Mittelständler und Dienstleister gruendung und www.facebook.com/gruenden.in.wiesbaden/ gebün- gefühlt weiterhin ziemlich rund. Allerdings – und das dürfte kein Geheimnis delt. Weitere Anlaufstellen sind „Exina“ und „Berufswege für Frauen“. mehr sein – sind sie mittelfristig auf innovative, meist digitale Lösungen
8 sensor 04/19 sensor 04/19 9 Start-ups Start-ups ckungen von Social-Media-Stars und -Sternchen reichweitenstark auf Ins- Die Schlagzeilen könnten nun sogar schneller kommen als gedacht: Am 27. tagram, Facebook und YouTube bewerben lassen, damit Fans und Follower und 28. April schaut ganz Start-up-Deutschland auf Wiesbaden, wo zum die Produkte anschließend bei ihm ordern. Der Plan ging auf: Mit seinem Founder Summit im Kongresszentrum rund 5.000 Besucher erwartet wer- Mischkonzept aus Onlinehandel und Influencer-Marketing schreibt Merk- den. Neben zahlreichen Veranstaltungsformaten von und für Start-ups ge- hoffer heute achtstellige Umsätze. ben auf der Bühne Promis aus der nationalen und internationalen Gründer- Zugegeben: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Start-up ohne nennenswertes szene ihre Erfahrungen zum Besten. Unter anderem mit dabei: Frank Thelen. Fremdkapital quasi aus dem Stand zu einem Unternehmen mit zweistelligem Millionenumsatz und 55 Mitarbeitern heranwächst, ist verschwindend gering. Timm Leibfried Doch nicht nur deshalb ist Fitvia ein echter Exot in der regionalen Start-up- Illustration Philip Kadesch Landschaft, würde man ein derartiges Geschäftsmodell doch eher im hippen Fotos Annika List, Oana Szekely, privat Berlin oder im trendbewussten München verorten. Aus Sicht von Merkhof- fer ist der Standort Wiesbaden allerdings kein Nachteil, ganz im Gegenteil: Über den Autor: Timm Leibfried ist Head of News & Stories bei STATION, der digitalen Anlauf- stelle für alle Start-up- und Innovationsthemen im wachsenden Ökosystem FrankfurtRheinMain. So habe man einen idealen Zugang zu lokalen Talenten, die beispielsweise Die Plattform ist im Dezember 2018 aus einem Zusammenschluss von Rhein-Main-Startups.com eben ausdrücklich nicht nach Berlin ziehen möchten, erklärt der 29-Jährige. und der Start-up SAFARI FrankfurtRheinMain entstanden. Neben aktuellen Nachrichten und Ge- Hiergeblieben sind auch die Gründer von Acáo. Noch als Studenten brach- schichten bietet STATION einen Überblick über die wichtigsten Events, eine Jobbörse, Statistiken ten Florens Knorr, Michael Noven und Christopher Reimann 2013 ihren ve- zum regionalen Ökosystem sowie relevante Verzeichnisse. Im Sunday Briefing fasst STATION jede ganen Bio-Energy-Drink an den Start, der nach zaghaften Anfängen zur Woche die aktuellsten News aus dem Ökosystem zusammen. bundesweiten Erfolgsgeschichte wurde. Kürzlich präsentierten sie den laut Eigenangabe ersten biozertifizierten Iso-Drink Deutschlands, abgefüllt in Dass Wiesbaden aus seiner Sicht ein Imageproblem hat, hält Flaschen aus 100 Prozent recyceltem Plastik. Inzwischen haben die Acáo- den Unternehmer und Business Angel Matthias Helfrich nicht Gründer, verstärkt durch Arne Wüllner, 2016 den Start-up-Seed-Accelera- davon ab, genau hier Start-ups finanziell zu unterstützen. tor Pando Ventures gegründet. Dieser hilft mit neun Mitarbeitern außer ih- Als Studenten brachten die Acáo-Gründer ihren veganen Bio-Energy-Drink an den rem eigenen Produkt auch anderen Geschäftsideen auf die Sprünge, mit Fir- Start. Inzwischen haben sie einen eigenen Start-up-Seed-Accelerator gegründet. angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für Gründer kann das ein mensitz in Wiesbaden und Campus in Idstein. idealer Nährboden sein, um nachhaltig zu wachsen. Außerdem haben wir es in Rhein-Main mit einem Standortvorteil zu tun, wie ihn etwa Berlin nicht „Mehr Leidenschaft in anderen Bundesländern“ up-Ökosystem zu entwickeln – unabhängig davon, was in Mainz, Frankfurt bietet: nämlich eine der stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands mit viel Dass es trotz aller Zukunftschancen und positiver Entwicklungen in Sachen oder Darmstadt passiert.“ Generell beobachtet Helfrich, dass „andere Bun- Potenzial für Kollaborationen der Innovations- und Start-up-Szene mit dem Start-ups noch viel Luft nach oben gibt – sowohl auf regionaler Ebene als desländer sehr viel mehr Leidenschaft und finanzielle Mittel in Start-ups Mittelstand. auch in Wiesbaden selbst – darin sind sich alle einig. Investor Helfrich sieht stecken als Hessen“. hier auch die Politik in der Pflicht, um die Situation zu verbessern: „Die Dominik Hofmann appelliert ausdrücklich auch an Wirtschaft und Verwal- Gutes Image als entscheidender Erfolgsfaktor hessische Landeshauptstadt sollte den Ehrgeiz haben, ein sehr vitales Start- tung, sich zu öffnen und die Gründerszene aktiv und nach den jeweiligen Einer dieser neuen, digitalen Hidden Champions könnte Flyingshapes aus Möglichkeiten zu fördern. Zudem wünscht sich der Heimathafen-Macher ge- Der Austausch macht´s in der Start-up- und Gründerszene. Orte wie Mainz werden. Jonas Kunze und Dr. Johannes Mattmann treiben derzeit die nerell einen längeren Atem. Schließlich habe man vor gerade einmal fünf der Heimathafen bieten nicht nur Schreibtische auf Zeit, sondern auch Entwicklung einer Software voran, die es Designern in Unternehmen ermög- Jahren damit angefangen, die Grundlagen zu schaffen, um innovative Ge- inspirierende Atmosphäre. licht, per Virtual Reality in kürzester Zeit 3D-Modelle zu erstellen und so die schäftsideen strukturell zu fördern. Die Entwicklung sei zwar vielverspre- Entwicklung vieler Produkte massiv zu beschleunigen. Die Gründer stehen chend, doch die Schwelle zu einer echten regionalen Start-up-Bewegung mit dem Aufbau ihres Unternehmens zwar noch am Anfang, dennoch ver- habe man noch nicht überschritten. „Was wir jetzt brauchen, sind Leute, die folgen sie das klare Ziel, in der Region Fuß zu fassen. „Wir sind im Rhein- wirklich etwas reingeben und nachhaltig mitgestalten wollen“, so Hofmann. Main-Gebiet verwurzelt. Deshalb wäre es großartig, wenn wir Unternehmen Hört man sich in der Wiesbadener Gründerszene um, findet es zudem kaum wie Braun oder Opel als Kunden gewinnen könnten“, nennt Mattmann zwei jemand hilfreich, wenn bei der medialen Betrachtung des Start-up-Stand- konkrete Beispiele. Wichtig sei außerdem die Zusammenarbeit mit design ortes Wiesbaden vor allem Negativaspekte herausgepickt und thematisiert orientierten Hochschulen in Offenbach oder Wiesbaden. werden. Klar, die viel kritisierte Finanzierungssituation für Start-ups ist al- Hochschulen und Universitäten bewertet auch Matthias Helfrich als star- les andere als ideal. Doch gerade um regionale Geldquellen, die es zweifels- kes Argument für die Gründerregion. Der Unternehmer und Business Angel ohne gibt, zu mobilisieren, ist es erforderlich, die jeweiligen Entwicklungen ist ebenfalls der Meinung, dass Wiesbaden als Gründerstandort im Gesamt- in einem Ökosystem differenziert zu bewerten und entsprechend darzustellen. kontext des Rhein-Main-Gebiets betrachtet werden muss. Dennoch müsse die Landeshauptstadt schon selbst dafür sorgen, dass man für jüngere Men- Start-up-Popstar Frank Thelen beim „Founder Summit“ schen wieder attraktiver wird. „Das ist eine ganz wichtige Aufgabe für Poli- Meckern hilft wenig, Anpacken ist gefragt. Helfrich gründet gerade mit tik und Gesellschaft. Im Kern ist das sogar eine Voraussetzung für erfolgrei- Gleichdenkenden das Investoren-Netzwerk Wiesbaden. Dabei handelt es sich che Start-up-Entwicklung“, unterstreicht der 53-Jährige das Imageproblem, um einen Verein, der mögliche Business Angels – insbesondere solche, die mit dem Wiesbaden mitunter zu kämpfen hat. sich mit Start-ups bislang noch nicht intensiv auseinandergesetzt haben – mit lokalen Gründern zusammenbringen will. Dominik Hofmann und sein Mit 500 Euro zum Millionenunternehmen Team haben im vergangenen Jahr ein Förderprogramm für nachhaltige Ge- Helfrich hat in den letzten Jahren selbst zwölf Start-ups finanziell unterstützt, schäftsmodelle geschaffen. Zudem werden die Pläne des Heimathafens, im von denen jedes vierte einen Bezug zu Wiesbaden hat. Aus eigener Erfahrung Alten Gericht – in direkter Nachbarschaft zum gerade eröffneten „Campus weiß der Wahlberliner mit Zweitwohnsitz und Büro in Wiesbaden, dass es für Wiesbaden“ der Hochschule Fresenius – die lokale Innovationsszene anzu- junge Unternehmen in den ersten zwei Jahren nach der Gründung entschei- siedeln und einen Ort des Austausches und der Kreation zu schaffen, im- dend ist, externe Mittel an Land zu ziehen, um wachsen zu können. Diese mer konkreter. sogenannte Seed-Finanzierung wird häufig von Business Angels erbracht. Die Hochschule Fresenius hat Hofmann für seine Vision bereits als Partner Start-up-Events „Da diese neben Kapital auch ‘Smart-Money’, also Know-how und Netzwerk, ins Boot geholt, ebenso die Nassauische Sparkasse. Ganz offen lädt Hofmann Die neu begründete Reihe „StartUp Campus“ soll, initiiert von Naspa zur Verfügung stellen, hat die Regionalität hier viele Vorteile“, erklärt Helf- auch Politik und Wirtschaft ein, das Alte Gericht zu „umarmen“, um so die und Hochschule Fresenius mit sensor als Medienpartner, zweimal jähr- rich. Das Problem: Es gibt noch vergleichsweise wenige Personen, die Geld relevanten Akteure des Ökosystems an einem Ort zu konzentrieren und ihre lich die Szene vernetzen, inspirieren und befeuern. Bei der Premiere war und Know-How für Start-ups locker machen. Und zwar deutschlandweit. Potenziale zu bündeln. Es wäre wünschenswert, wenn es so käme. Denn ei- Nicolas Lecloux, Gründer der bekannten Smoothiesmarke „true fruits“ Nicht alle Gründer sind auf Fremdkapital angewiesen. Der Wiesbadener Se- nes steht fest: Unternehmerische Erfolgsgeschichten aus Wiesbaden und Um- aus Bonn, am Start. Am 27./28. April findet im RMCC, präsentiert von bastian Merkhoffer startete sein Start-up Fitvia vor rund fünf Jahren im Im Wohnzimmer seiner Eltern gründete Sebastian Merkhoffer mit geliehenen gebung, die auch national die Runde machen, wird es nur geben, wenn alle sensor, der „Founder Summit“ die Entrepreneur University statt, zu dem Wohnzimmer seiner Eltern. Als Startkapital lieh er sich 500 Euro von sei- 500 Euro sein Start-up Fitvia. Fünf Jahre später macht er mit seinen hochwer- an einem Strang ziehen. 6000 TeilnehmerInnen erwartet werden. nem Vater. Seine Geschäftsidee: Exotische Teesorten in hochwertigen Verpa- tig-trendigen Teeprodukten achtstellige Umsätze.
10 sensor 04/19 sensor 04/19 11 Gesellschaft Stadtpolitik Sieben wollen rein Kandidatenriege für OB-Wahl steht. Fünf Bewerber kommen zu „Der visionäre Frühschoppen Spezial“. Wie visionär sind die OB-Ideen von Brauner Brief Christiane Hinninger und (im Uhrzei- gersinn) Ingo von Seemen, Sebas- tian Rutten, Gert-Uwe Mende und Eberhard Seidensticker? Diese fünf Die Riege ist komplett, die Bewer- (Zu)spätzünder darf nicht antreten kommen zum Visionären Frühschop- bungsfrist abgelaufen. Eine Kandi- Kurz nach knapp entschied sich of- pen Spezial, Christian Bachmann datin und sechs Kandidaten treten fenbar der Wiesbadener Architekt El- und Eckhard Müller sind nicht dabei. Zwei Kulturzentren erhalten an im Rennen um die Nachfolge von mar Krebber, antreten zu wollen. Für Drohschreiben. Das „Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich, der seine unabhängige Kandidatur sam- seinerseits den Verzicht auf seine er- melte er allerdings nur 79 anstatt der Bündnis gegen Rechts“ sieht eine neute Kandidatur erklärt hat. 162 erforderlichen Unterstützerun- neue Dimension der Bedrohung. terschriften und dürfte damit nicht ins Geschehen involviert. Vor Beginn Und geht in die Offensive. Fünf von ihnen kommen am 28. April zur Wahl zugelassen werden. der von sensor-Chefredakteur Dirk zur Spezialausgabe von „Der visio- Fellinghauer moderierten Veranstal- Zwei linke Kulturzentren, eines in Geflüchtete, Zugewanderte und Asy- näre Frühschoppen“ ins Walhalla im Mit der hohen Bewerberanzahl gilt es tung (ab 11 Uhr) und im Anschluss Wiesbaden und eines in Mainz, ha- lanten aufzugeben. Ansonsten wür- EXIL, um ihre Visionen für Wiesba- als sicher, dass die Entscheidung, wer besteht an der EXIL BAR die Mög- ben einen gleichlautenden Drohbrief den Menschen angegriffen und getö- den zu präsentieren und zu diskutie- künftig auf dem Wiesbadener Rat- lichkeit, miteinander ins Gespräch erhalten. Abgeschickt in Mainz, Ab- tet werden und jene, die sich für sie ren (in alphabetischer Reihenfolge): haussessel sitzen wird, nicht im ers- zu kommen. sender unbekannt, Aussage deut- engagieren, zu „Mittätern“ werden. Christiane Hinninger (Die Grünen), ten Wahlgang am 26. Mai fallen wird. lich: „Ein einfach zu merkender „Angegriffen werden somit nicht nur Gert-Uwe Mende (SPD), Sebastian Der Stichwahltermin ist am 16. Juni. „Der visionäre Frühschoppen Spezial: Satz: Agiert weiter so, sterben Asy- dezidiert linke Zentren und Perso- Rutten (FDP), Eberhard Seidensti- OB-KandidatInnen im Gespräch“, lanten … Wir drücken ab, aber ihr nen“, erklären die Bündnis-Aktiven cker (CDU) und Ingo von Seemen (Die Beim „Visionären Frühschoppen“ Sonntag, 28. April, 12 Uhr (Einlass Volkshochschule Wiesbaden e.V. spannt den Hahn.“ Eine DIN-A4-Seite die bisher nicht gekannte Qualität Linke/Piraten). Freie Wähler-Kandi- lautet die Vorgabe für die Podiums- 11 Uhr), Walhalla im Exil, Nerostraße ist in Großbuchstaben vollgeschrie- des Drohschreibens: „Es sind Atta- dat Christian Bachmann, der seine gäste mit ihren Rathaus-Sessel-Am- 24. Zur OB-Wahl finden zahlreiche ben mit hasserfüllten Beleidigungen, cken auf die Zivilgesellschaft, auf das Kandidatur erst kurz vor knapp am bitionen: Stellt eure Visionen für weitere Podiumsdiskussionen statt, rat (10. April, 19 Uhr), Leibnizschule Beschimpfungen und Androhungen Miteinander, die Mitmenschlichkeit“. letztmöglichen Tag erklärte, musste Wiesbaden vor – und zur Debatte! organisiert unter anderem von Se- (7. Mai, 19.30 Uhr), Kulturbeirat (16. Volkshoch s Wiesbade chule einer „gnadenlosen Jagd“. Der ebenfalls im Bündnis aktive terminbedingt absagen, Dr. Eckhard In maximal und streng gestoppten 5 niorenbeirat (1. April, 15 Uhr), DGB Mai) und Wiesbadener Kurier. (20. n e.V. Das „Wiesbadener Bündnis gegen Wiesbadener Arzt Michael Wilk in- Müller (AfD) wurde nicht eingeladen. Minuten.“ Auch das Publikum wird (3. April, 18.30 Uhr), Ausländerbei- Mai, 18 Uhr). Rechts“, ein loser Zusammenschluss terpretiert das Schreiben zwar als aus rund 25 ganz unterschiedlichen rein verbalen Einschüchterungsver- Einrichtungen, Gruppen, Parteien such und leitet daraus keine konkrete und Organisationen, hat Strafan- und schon gar keine akute Gefähr- zeige bei der Wiesbadener Staatsan- dung Einzelner ab. Aber er beobach- waltschaft erstattet und sucht be- tet, dass die rechte Szene wachse und wusst die Öffentlichkeit. Bei einer sich radikalisiere: „Dieser menschen- Freiluft-Pressekonferenz im Kultur- verachtenden Propaganda müssen park erklärt Rechtsanwalt Matthias wir alle entschlossen gemeinsam die Paessler, der im Bündnis aktiv ist, Stirn bieten. Wir dürfen nicht zu- warum sie in die Offensive gehen: lassen, dass sich diese ausbreitet.“ „Diese Schreiben weisen eine neue Qualität und Dimension der Bedro- hung von Rechtsaußen auf. Es wer- Es könne nur eine Antwort geben, stellten die Bündnis-Vertreter bei der Pressekonferenz klar: „Wir las- Erlebe Kunst immer wieder. SICHERE DIR EXKLUSIV 10% RABATT AUF JEDE den nicht nur die Adressaten der Briefe bedroht, die Bedrohung be- sen uns nicht einschüchtern. Wir ma- chen weiter und halten zusammen.“ Schaffe mehr Wert. MONATSRATE Rabattcode: #sensor042019 zieht ganze gesellschaftliche Grup- Es gelte für alle WiesbadenerInnen, Gültig bis 30.4.2019 pierungen mit ein und nimmt diese „Verantwortung zu übernehmen, ak- in Mithaftung.“ tiv zu werden gegen die Verbreitung menschenverachtender Ideologien, „Attacken auf die Zivilgesellschaft“ in der Nachbarschaft genauso wie WWW.SMART-COLLECTORS.COM Das Schreiben bedroht nicht expli- in den Parlamenten.“ zit die Empfänger der Briefe, sondern fordert diese auf, ihr Engagement für Dirk Fellinghauer
12 sensor 04/19 sensor 04/19 13 Weltstadt Wiesbaden Weltstadt Wiesbaden dass der Trend in Deutschland dahin führe, schon Kleinkinder-Kleidung erwachsen wirken zu lassen. Polnische Dessins seien dagegen bunt und verspielt Der Grosse Test „Geschmack kann man mit vielen Details, die die Kinder interessieren, nicht vergessen“, hat Osteuropäisch so dass sie dabei gleich noch etwas über das „Smakosz“-Inhaberin Weltall oder Autos lernen. Es sind Grafiken, die Joanna Wasiuk festge- stellt. Deshalb bezahlen ihren zwanzig Monate alten Sohn jedenfalls die Kunden für die Butter Einkaufen in sehr ansprechen. Die angebotenen Produkte, die in ihrem polnischen überwiegend aus Baumwolle hergestellt sind, „Feinschmecker“-Geschäft teste sie gemeinsam mit einer Freundin, die auch gerne etwas mehr. kleine Töchter hat. Die Kundschaft, die bereits bis Wiesbaden aus Darmstadt kommt, bestehe vorwiegend aus deutschen Eltern. Alle zwei bis drei Monate sollen diese mit Aktionen angelockt werden, bei denen es selbst gebackenen Kuchen, Kaffee und Rabatte gibt. Da der Laden selbst noch sehr jung ist, soll sich im Nicht nur das goEast-Filmfestival bringt Laufe des Jahres noch einiges entwickeln. So wird bislang erst etwa die Hälfte der 54 Quadratmeter Wiesbaden in Sachen Mittel- und Osteuropa Fläche bespielt. Im zweiten Raum soll es in Zukunft Ausbaufähige Ideen für besondere Babykleidung. auf den Geschmack. Kleine Einkaufstour auch für die Mütter ein modisches Angebot geben. Die Polin Karolina Kosows- mit einigen Überraschungen. Fazit: Außergewöhnlich, sympathisch und noch ka-Rolla importiert Buntes nicht ganz ausgewachsen. und Verspieltes aus ihrem Heimatland. Zwölf Korken, Nettelbeckstraße 12, Öffnungs- Alljährlich im April vermittelt das goEast-Festi- in Zeiten des Internets nicht mehr. Schmuck aus ren über Großhändler bestellt. Zu Beginn hat der zeiten: noch nicht festgelegt val filmische Einblicke in das Leben in Mittel- und Sicherheitsgründen nur noch auf Bestellung. Rus- Deutschrusse die Produkte gemeinsam mit seinem „Was man in russischen Geschäften finden kann, Osteueuropa. Rund ein Dutzend Wiesbadener Ge- sische Glückwunschkarten und Kinderbücher seien Bruder selbst importiert, denn zunächst haben die ist eine Beleidigung für georgischen Wein“, fin- schäfte bietet das ganze Jahr über die Gelegenheit, jedoch nach wie vor genauso gefragt wie Kosme- beiden in Hattersheim einen Großhandel betrie- det Polina Baymakova-Koch. Um den Produkten auf den Geschmack dieser Region zu kommen. Wir tikprodukte, deren Geruch auch der 42 Jahre alte ben. Auf Wunsch zahlreicher Wiesbadenerinnen dieser Weindestination – Georgien gilt mit seiner Anfrage soll das Zwölf Korken geöffnet sein. Das gemacht, bei der jährlichen Winter Art ebenfalls haben einige davon aufgesucht. Inhaber noch aus seiner Kindheit kennt. Genauso und Wiesbadener ist dann der Schulz-Markt ent- über 7000 Jahre zurückreichenden Tradition als ei- Angebot soll dabei helfen, die unfassbare Vielfalt eine spartenüberschreitende Ausstellung zu wie die bunte Vielfalt an Süßwaren. standen, der seine Kundschaft auch in Rüdesheim, nes der Ursprungsländer des Weinbaus – gerecht der Weine aus Georgien zu entdecken, wo mehr machen. Außerdem habe man eine weitere Schulz-Markt, Otto-Wels-Straße 138, Öffnungs Besonders beliebt sind traditionell die Fleisch- und Mainz oder Rüsselsheim findet. Fazit: Großes An- zu werden, hat die russische Fotografin vor drei als 500 autochthone, also nicht importierte, ein- Eigenart der polnischen Galerieszene übernommen zeiten: Mo.-Fr.: 9-20 Uhr, Sa.: 9-18 Uhr: Wurstwaren nach russischen, polnischen oder ru- gebot, freundlicher Service. Jahren ihr Atelier in der Blücherstraße zur ART- heimische Rebsorten existieren. Aber auch arme- und biete allen Gästen frisch gebrühten Tee an. Seit 19 Jahren finden sich hier auf rund 400 Qua- mänischen Rezepten sowie frischer Karpfen. Klas- bar erweitert. Diese führt sie gemeinsam mit ih- nische Fruchtweine gehören zu den Favoriten der Fazit: Inspirierend und abwechslungsreich. dratmetern Spezialitäten aus zahlreichen ehemali- siker sind auch Salzhering und Räucherlachs, die Smakosz, Blücherstraße 40, Öffnungszeiten: rem deutschen Ehemann. Noch in diesem Monat beiden. Außerdem sei man mittlerweile in Kontakt gen Sowjetrepubliken: Von estnischem Likör über auf Wunsch mit anderen gesalzenen, gedörrten Mo.-Fr.: 9-18 Uhr, Sa.: 9-14 Uhr wollen die beiden nun gleich um die Ecke in einer mit Winzern in Moldawien und wolle begleitend Das goEast-Festival des mittel- und osteuropä- russische Schokolade bis zu eingemachtem geor- und geräucherten Fischen als fertige Platten an- Feinschmecker lautet übersetzt der Name des ge- rund zwanzig Quadratmeter großen Garage auch zum Wein auch Feinkost und Süßwaren aus Ost- ischen Films findet vom 10. bis 16. April statt. gischem Salat. Immer wieder haben Ewald und geboten werden. Aktuell greifen in der Fastenzeit mütlichen kleinen Ladens, der seit mehr als zehn noch einen kleinen Weinladen eröffnen. „Wir wer- europa anbieten. Fazit: Man darf gespannt sein. Hauptschauplätze sind die Filmbühne Caligari und Maria Schulz sich im Laufe der Zeit den Bedürf- viele jedoch auch zu Buchweizen. Frisches Obst Jahren Spezialitäten aus Polen anbietet. Joanna den oft angesprochen, ob man die Weine nicht mit das Festivalzentrum in den Räumen der Casino- nissen der Kundschaft angepasst. Nachfrage nach und Gemüse holt Ewald Schulz in der Frankfur- Wasiuk bezieht sogar Obst, Gemüse oder fertige nach Hause nehmen kann“, erläutert die 37-Jäh- Galerie Pokusa, Albrechtstraße 40, Öffnungszei- Gesellschaft in der Friedrichstraße. sensor ist Me- Zeitungen, Zeitschriften und Musik-CDs gibt es ter Kleinmarkthalle, ansonsten werden alle Wa- Kuchen über Großhändler aus ihrem Heimatland. rige, warum sich das Paar für diese zusätzliche ne- ten: Fr.: 17.30-19.30 Uhr, Sa.: 15-17 Uhr sowie dienpartner. Der sensor-Tresentalk mit Festivallei- Nur die Torten werden bei einer polnischen Kon- benberufliche Aktivität entschieden hat. An eini- nach Vereinbarung terin Heleen Gerritsen ist als Podcast unter https:// ditorei in Offenbach bestellt. „Die Butter ist viel gen Nachmittagen für ein paar Stunden sowie auf Im polnischen Kultursalon hat sich ein Kreis anchor.fm/tresentalk-podcast zu hören. teurer als deutsche Butter. Aber die Kunden wollen geschlossen. Nachdem vor 17 Jahren bei der das haben. „Geschmack kann man nicht verges- allerersten Ausstellung des Vereins Arbeiten der Text und Fotos: Hendrik Jung sen“, erläutert die 46-Jährige. Weil viele osteuro- Malerin Ewa Stefanski gezeigt worden sind, gestaltet päische Speisen sich ähneln, gehören Kundinnen die in Frankfurt lebende Künstlerin auch die 100. und Kunden aus Russland oder Kroatien ebenfalls Ausstellung, bei der der Verein polnische Kunst zur Klientel. Aber auch Deutsche kommen auf den präsentiert. Im April sind in den 50 Quadratmeter Geschmack. Wer möchte, findet in dem 35 Qua- großen Räumen nun Serigrafien und Linolschnitte dratmeter großen Ladenlokal einen Platz, um zu von drei Künstlerinnen aus Krakau und Breslau Musik polnischer Radiostationen Kaffee und Ku- zu sehen und zu kaufen. „Wir motivieren die chen genauso vor Ort zu genießen wie die Pirog- Künstler, Atelierpreise zu nehmen“, betont Sibylle gen, die entweder mit Fleisch oder mit Käse und von Oppeln-Bronikowski. In der Galerie wolle man Kartoffeln oder mit Sauerkraut und Pilzen gefüllt nämlich die in Polen weit verbreitete Tendenz, sind. Noch beliebter aber sind die Wurstwaren, die in originale Kunstwerke zu investieren, ebenso anders gewürzt, kräftiger geräuchert und reichhal- nach Deutschland „importieren“ wie die dort tiger sind als in Deutschland üblich. Fazit: Klein, herrschende Offenheit gegenüber junger Kunst. aber fein und gemütlich – und auch für Nicht- Nicht umsonst lautet die Übersetzung des Galerie- Landsleute einen Besuch wert. Namens Versuchung. Die 65-jährige Begründerin ist nach dem Fall der Mauer oft von Berlin nach Baby Design, Wallufer Straße 10, Öffnungszeiten: Polen gefahren, weil sich die dortige Kunstszene Di.-Fr.: 9.30-16.30 Uhr, Sa.: 10-15 Uhr damals in Aufbruchsstimmung befunden habe und Seit einem halben Jahr bietet Karolina Kosowska- Galerien nicht so steril wie in Deutschland gewesen Rolla polnische Markenkleidung für Babys an, seien. Eine Eigenheit der polnischen Galerieszene Sie führt ihre Besucher in Kunst-„Versuchung“, auch mit Mit ihrem neuen Garagen-Weingeschäft will Polina Sein eigener Supermarkt weckt bei dem Deutschrussen ergänzt um nicht minder hochwertige Handarbeiten Baymakova-Koch den Tropfen aus ihrer Heimat den sei, dass oft auch Glaskunst und Keramik gezeigt frisch gebrühten Tee. Sibylle von Oppeln-Bronikowski Ewald Schulz auch Erinnerungen an die eigene Kindheit. aus ihrem Heimatland. Die junge Mutter findet, Rahmen geben, den diese verdienen. werden. Im Pokusa hat man es sich zur Tradition zeigt aktuelle Werke in ihrer Galerie.
14 sensor 04/19 sensor 04/19 15 Soziales VERTRAUT UND FREMD. VULGATA 77 Ausstellung ab 29. März Paul Mehrere hundert Kita-Plätze feh- len im Wiesbadener Westend. An die hundert Kita-Plätze könnten in dass ihm Nebentätigkeiten vertrag- lich zugesichert seien. Da wird man in Zeiten von Affären, Skandalen und Lagerräume zu Kita ZEITGENÖSSISCHE Hirsch einem Hinterhof in der Hellmund- Ungereimtheiten, die das Stadtpoli- ZUGRIFFE AUF DIE BIBEL IM DOMMUSEUM MAINZ straße entstehen – wenn die Vision tikgeschehen bestimmen, automa- von Sabina Hohenner und Roland tisch hellhörig, bei manchen schril- Stöcklin Wirklichkeit wird. Das Ehe- len die Alarmglocken. Der SEG-Chef paar möchte ehemalige Lagerräume ist sich dessen bewusst. Er hat sich in eine Kindertagesstätte verwandeln. gemeinsam mit seiner Frau das Vor- SEG-Chef Roland Stöcklin möchte mit Eine Kindertagesstätte, die nicht nur haben, hier als Investor tätig zu wer- seiner Frau im Westend eine Kita bauen. Yoshi helfen könnte, den massiven Bedarf den, gut überlegt – und kam zu dem an Plätzen abzufedern. „Der beson- Schluss: „Gute Projekte nicht zu ma- Wohlwissend, dass das für manche nach Takahaschi Faulbrunnenstraße 11 dere Charme dieser Einrichtung mit- chen, das kann es ja wohl auch nicht „Geschmäckle“ riecht. Und deshalb mit 65183 Wiesbaden ten im Quartier wäre die fußläufige sein.“ Und so verspricht das Ehepaar Di bis Fr 10.00 – 18.30 Uhr größtmöglicher Transparenz. Erreichbarkeit für die vielen im un- größtmögliche Transparenz und will W W W. D O M M U S E U M - M A I N Z . D E Samstag 10.00 – 16.00 Uhr mittelbaren Umkreis wohnenden El- peinlich genau darauf achten, im tern und die Innenhofsituation, die es Zuge des Projekts, für das die Bei- DESIGN ermöglicht, einen grünen und gleich- den mit Investitionen in Höhe von zeitig ruhigen Außenbereich für die „mehreren Millionen Euro“ rechnen, Kinder zu schaffen“, erklären die Bei- keinerlei SEG-verbandelte Firmen zu MARKT den, als sie bei einem Ortstermin sen- beauftragen. sor als erstem Medium ihre Ideen vor- Frohe Ostern! stellen. Sabina Hohenner müsste da- „Hier herrscht der größte Druck in Oster-Sonntags-Brunch bei eigentlich gar nicht betonen, dass Sachen Kita-Plätze“ von 10-13 & 13-15 Uhr 16.- / P. ihr das Projekt eine „Herzensangele- Für erste Skizzen wurde das Wies- SONNTAG, 7. April Bitte reservieren! genheit“ ist. Man merkt es ihr sofort badener Architekturbüro BAI beauf- Restaurant ganzjährig geöffnet! an, wenn sie strahlend erzählt, was tragt. Der Entwurf ist eine Mischung Garten ab 3. April VON 10:00 - 17:00 UHR hier entstehen könnte. aus Abriss und Neubau und Bauen im WIESBADEN ERBENHEIM Immer Bestand, so soll das alte Kutscherhaus up-to-date! „Gute Projekte nicht zu machen, am Rand des Grundstücks erhalten BÜRGERHAUS Eintritt € 5,00 kann es ja wohl auch nicht sein“ bleiben. „Die Skizzen zeigen, dass die Aber wie kommt man überhaupt in Umsetzung möglich ist“, geben sich www.treibhaus-wiesbaden.de Restaurant Biergarten Feiern /designmarkt.de www.design50er-70er.de Sie halten die ersten Pläne in der Hand, die Stadt hat die Realisierung in der Hand. Sabine die Situation, ein solches Projekt auch die Eigentümer optimistisch. Es könn- Hohenner und Roland Stöcklin träumen davon, die bisherigen „Ebert“-Lagerräume … nur „denken“ zu können? Durch die ten demnach bis zu drei Kita-Gruppen passende Familie. Nach 111 Jah- und zwei Krippengruppen entstehen, ren hat kurz vor Weihnachten 2018 für 80 bis 100 Kinder. Ein möglicher das Traditionsgeschäft Ebert in der Betreiber wäre Fröbel, Deutschlands Wiesbadener Bleichstraße geschlos- größter freigemeinnütziger Kita-Trä- sen. Neben dem eigentlichen Laden- ger mit besonderer Kompetenz für geschäft wurden auch große Lager- die besonderen sozialen Strukturen, räume in der Hellmundstraße 13-15 die auch das Westend prägen. „Das von der auf Holzzuschnitt und Be- zuständige Sozialdezernat der Lan- schläge spezialisierten Firma genutzt. deshauptstadt Wiesbaden prüft der- Firmeneigner Hans-Heinrich Hohen- zeit die Eignung und bestätigt, dass ner verkaufte letztes Jahr diese Ne- im Bereich des inneren Westends ein benliegenschaften an seine jüngste extrem hoher Bedarf an zusätzlichen Tochter Sabina Hohenner und deren Krippen- und Elementargruppen be- Mann Roland Stöcklin. Auf der Su- steht“, berichtet Stöcklin: „Das West- che nach einer geeigneten Nachnut- end ist der Ort in Wiesbaden mit dem zung entstand die Idee, die Lagerflä- meisten Druck.“ chen und die Hinterhäuser für eine Die Eigentümerin würde sich über Kindertagesstätte umzunutzen. „Wir eine soziale Nachnutzung der Flächen hätten auch einfach Loft-Wohnun- freuen. Sie ist über das Familienun- … in eine moderne Kita zu verwandeln, die nicht nur die soziale Infrastruktur im West- gen oder ein Miethaus planen können ternehmen ihr ganzes Leben mit dem end aufwertet, sondern mit Dachbegrünung auch das Klima im Quartier verbessert. oder weitaus lukrativere Tiefparker“, Viertel verbunden und weiß: „Was im erzählt Roland Stöcklin, dass sie viele Westend fehlt, sind grüne Innenhöfe barschaft im dichtbesiedelten Quar- fahren und einer Baustelle, auf der ganz unterschiedliche Ideen durchge- und Platz zum Spielen. Das Westend tier sei man schon in regen Gesprä- möglicherweise „Überraschungen“ gangen seien. leidet unter fehlender sozialer Infra- chen und stoße auf positive Resonanz. lauern, ist das Ganze ein Projekt mit Roland Stöcklin ist nicht irgendwer struktur. Hier soll die Kita eine erste Sollte es klappen mit dem Projekt, vielen Unbekannten. Wenn alles op- in Wiesbaden, sondern, in Doppel- Abhilfe schaffen.“ Sabina Hohenner hat Sabina Hohenner auch schon eine timal liefe, könnte mit einer ange- spitze mit Andreas Guntrum, hoch- sieht in dem Projekt eine Chance für Idee für den Namen: „Kita Mutzel“. Im nommenen reinen Bauzeit von ein- dotierter Geschäftsführer der Stadt- das innere Westend. „Transparent Herbst letzten Jahres ist ihre Mutter einhalb Jahren im Sommer 2021 Er- entwicklungsgesellschaft SEG, also und verfahrensoffen“ bietet sie diese Christel nach kurzer, schwerer Krank- öffnung gefeiert werden. einer der wichtigsten und einfluss- Möglichkeit der Landeshauptstadt heit verstorben. Die Mutter dreier reichsten Gesellschaften der Stadt. Wiesbaden an: „Die Stadtverordne- Töchter war in der Familie immer die Dirk Fellinghauer Auch über ihn stand neulich in ei- ten können im vollen Wissen um die „Mutzel“. Mit politischen Entschei- Bilder BAI Planung, nem Bericht im Wiesbadener Kurier, Umstände entscheiden.“ Mit der Nach- dungsprozessen, Genehmigungsver- Dirk Fellinghauer
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