Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden

 
WEITER LESEN
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
www.aerzteblatt-bw.de

                                                     Ä  r zteblatt
                                                     Baden-Württemberg
                                                     Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften | ISSN 0720-3489 | E 1041 | 68. Jahrgang | Gentner Verlag   10 | 2013
Foto: © Buffalo Women‘s and Children Hospital, USA
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Medizin unterwegs                                                                                 Neu!
                                                                                                                                                         • vol in 2. Au
                                                                                                                                                              l         fl
                                                                                                                                                        • mit ständig ü age
                                                                                                                                                       • me neuen Th berarbe
                                                                                                                                                            thod                 itet
                                                                                                                                                                 isch emen
                                                                                                                                                                     verfe
                                                                                                                                                                           inert

                                                                                                                              B. Rieke – Th. Küpper – C. M. Muth (Hrsg.)

                                                                                                                              Moderne
                                                                                                                              Reisemedizin
                                                                                                                              ■ Handbuch für Ärzte, Apotheker, Reisende
                                                                                                                              2., vollst. überarbeitete Auflage 2013
                                                                                                                              ISBN 978-3-87247-754-5
                                                                                                                              gebunden, 880 Seiten, vierfarbig, 309 Abb.
                                                                                                                              Ladenpreis 65,- €; 80,- SFr
                                                                                                                              Fachübergreifend und international
                                                                                                                              unter Mitarbeit zahlreicher Fachautoren

Kompaktwissen. Professioneller Anspruch. Praxisorientiert.
                                                                                     Fax-Hotline: +49 711 / 6 36 72-735 ▶

Ja, bitte senden Sie mir ............. Exemplar(e)
der Neuauflage B. Rieke et al. (Hrsg.),                                                                                      Name, Vorname
Moderne Reisemedizin
(Best.-Nr. 75400), 2., vollst. überarb. Auflage 2013 zum Preis von   MEHR INFOR                                             Firma/Institution
65,- € zzgl. Versandkosten gegen Rechnung zu.                       M AT I O N E N
                                                                    UND ONLINE
                                                                                                                            Beruf/Abteilung/Funktion
                                                                    BESTELLEN
Gentner Verlag
Buchservice Medizin                                                                                                         Straße / Postfach                                         Nr.

                                                                                                                                      -
Postfach 101742                                                                                                             Land          PLZ          Ort

70015 Stuttgart
                                                                                                                            Telefon                                         Telefax

                   Gentner Verlag • Buchservice Medizin
                   Postfach 101742 • 70015 Stuttgart                                                                        E-Mail

                   Tel. +49 711/63672-857 • Fax +49 711/63672-735
                   E-mail: buch@gentner.de • www.gentner.de (ŠBuchshop Medizin)                                             Datum                            Unterschrift                   med_308
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Anzeige
                                                                                                       www.ärzteblatt-bw.de

                                                          Ä  r zteblatt
                                                          Baden-Württemberg
                                                          Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften             10 | 2013

                                                                   Editorial                                Arzt und Recht aktuell
                                                          432	
                                                              Gesund von Anfang an               440	
                                                                                                     Umsatzsteuerfreiheit ärztlicher
               Die BW-Bank präsentiert auf                                                                  Heilbehandlungsleistungen
          der Titelseite radiologische Aufnahmen
                 des menschlichen Körpers:                         Kammern und KV
                                                          432	
                                                              Gesundheitspolitik                            Wirtschaft
                  Intrakranielles Projektil                        nach der Bundestagswahl       442	
                                                                                                     Neues aus der Finanzwelt
          Die Spitze eines Geschosses war bei diesem
                                                          433	
                                                              eHealth Forum Freiburg
          zehnjährigen Jungen bis ins Schädelinnere       433	
                                                              Mehr Frauen und Nachwuchs
          vorgedrungen, doch es gab weder Anzeichen                in ärztliche Gremien                    Ethik
          von Einblutungen ins Hirngewebe noch
          von Verletzungen der Augenhöhle oder                                                   444	
                                                                                                     DSM-5:
          des Augapfels.                                                                                    Was ihr wollt.
          Diese Aufnahme war Gewinner in der                                                                Zurück zu
          Kategorie „Neuro“ beim Siemens Image
          ­                                                                                                 Foucault
          ­Contest 2011.
           Röntgendosis: 0,1 mSv
           CT-Scanner:      SOMATOM Definition AS         434	
                                                              Azubis sind jetzt                             Vermischtes
           Bildquelle:	Buffalo Women’s and                   Medizinische Fachangestellte
                            Children Hospital, USA
                                                                                                 448	
                                                                                                     Neonatale Sterblichkeit im
                                                          435	
                                                              Von Qualitätszirkeln                          deutschlandweiten Vergleich
           Die Baden-Württembergische Bank (BW-               profitieren alle
           Bank) ermöglicht auf der Titelseite faszi­                                            448	
                                                                                                     Stiftungsprofessur
           nierende Einblicke in den menschlichen                                                    für Dr. Ebert
           Körper: Die BW-Bank verdeutlicht damit ihre                                           449	
                                                                                                     Neuer Impfkalender
           enge Beziehung zur Ärzteschaft in Baden-
           Württemberg, nicht zuletzt, weil ihre Bera-
           tungsspezialisten für Heilberufe seit vielen
           Jahren kompetente Unterstützung und Bera-
           tung in allen wirtschaftlichen Fragen von
           Medizinern bieten. Die BW-Bank ist mit
                                                          435	
                                                              Präsidenten-Hotline
           knapp 200 Filialen in allen Landesteilen vor   436	
                                                              Förderung Allgemeinmedizin –
           Ort. Beispielsweise in Hechingen berät                  erste Evaluationsergebnisse
           Sie Ihr VermögensManager Heilberufe            437	
                                                              Auswahlverfahren
                                                                                                 449	
                                                                                                     Herzwochen 2013
           Jürgen Staiger (Tel. 0 74 71 / 98 73-10,           zum Medizinstudium
          Fax -33) kompetent und umfassend.                                                      450	
                                                                                                     Benefizkonzerte in Tübingen
                                                          437	
                                                              150-jähriges Jubiläum
                                                                                                            und Memmingen
          Mehr Informationen zum Angebot für Heil-            in Mannheim
          berufler oder zu Beratungsspezialisten in                                              450	
                                                                                                     Ärztemangel im Mittelpunkt
          Ihrer Nähe erhalten Sie im Internet unter
                                                          438	
                                                              Disease Management Programme
                                                              in Baden-Württemberg
          www.bw-bank.de/heilberufe oder telefo-
          nisch unter 07 11 / 1 24-4 90 95.                                                                 Veranstaltungsübersicht
                                                                                                 451	
                                                                                                            Bekanntmachungen
                                                                                                 454	
                                                          438	
                                                              Neue Merkblätter
                                                                                                            Impressum
                                                              der Landesärztekammer
                                                                                                 468	
                                                          439	
                                                              Erstprüfung in allen
          Dieser Ausgabe liegen Prospekte der RSD Reise       24 Leberzentren abgeschlossen
          ­Service Deutschland GmbH, Kirchheim, bei.      439	
                                                              Barrieren abbauen

                                                                                                     ÄBW 10 • 2013   431
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Editorial

                                                             Geglückte Kindheit – auch in suchtbelasteten Familien

                                                             Gesund von Anfang an

                                                             I
                                                                n Baden-Württemberg wachsen         aber niederschwellig über das Ju-           rung der Situation in der eigenen
                                                                laut Sozialministerium rund         gendamt bereitgestellt werden.              Familie, der Aufbau eines positiven
                                                                150 000 Kinder unter 15 Jahren      Trotzdem muss als letzte Konsequenz         emotionalen Entwicklungsprozesses
                                                             in suchtbelasteten Familien auf.       immer wieder eine Inobhutnahme              und die Förderung eigener Talente
                                                             Bezogen auf die Bundesrepublik         erfolgen.                                   sind in jedem Fall zunächst anzu­
                                                             Deutschland kann man diese Zahl             „Die Eltern sind schuld!“, so lautet   streben.
                                                             sicherlich mit zehn multiplizieren –   häufig die schnelle Diagnose. Sicher-            Und wir Ärztinnen und Ärzte?
                                                             eine erschreckende Bilanz für einen    lich tragen diese die Hauptverant-          Selbstverständlich haben die Kinder-
                                                             sozialen Rechtsstaat, der die Würde    wortung für die Versorgung und Er-          und Jugendärzte sowie die Kinder-
     Dr. med. Christoph                                      des Menschen als oberste Priorität     ziehung ihrer Kinder. Sie selbst            und Jugendpsychiater und -psycho-
        von Ascheraden                                       staatlichen und gesellschaftlichen     kommen aber häufig auch schon aus           therapeuten den häufigsten Kontakt
                                                             Handelns definiert.                    Familien, in denen Sucht und Gewalt         zu Kindern aus suchtbelasteten
                                                                 Wie geht es diesen Kindern?        das Leben prägen und ihnen selbst           Familien. Aber auch Hausärzte,
                                                             Sie erfahren häufig körperliche und    eine glückliche Kindheit und Jugend-        Gynäkologen und Neonatologen
                                                                                                                                                ­
                                                             seelische Gewalt, werden vernachläs-   zeit verwehrt gewesen ist. Das Risiko,      sind immer wieder mit der Proble­
                                                             sigt, haben keinen Raum für eine       selbst eine Suchtkrankheit zu entwi-        matik befasst. Im Grunde kann
                                                             kindgerechte Entwicklung, kommen       ckeln, und wiederum gegenüber der           jeder Arzt, der am Notfalldienst teil-
                                                             selbst früh mit Alkohol, Drogen und    nächsten Generation gewalttätig zu          nimmt, in einer chirurgischen Ambu-
                                                             deren desaströsen Folgen in Kontakt.   werden, ist bei Kindern aus suchtbe-        lanz oder als HNO- oder Augenarzt
                                                             Wir haben eine Vielzahl von unter-     lasteten Familien um ein Vielfaches         arbeitet, mit der Frage der Kindes-
                                                             stützenden Maßnahmen, die zum Teil     erhöht.                                     misshandlung und Vernachlässigung
Dr. med. Andreas Oberle                                      im familiären Umfeld, in der Regel          Was tun? Sowohl auf Bundes- als        konfrontiert werden. Deshalb richtet
                                                                                                    auch auf Landesebene hat sich die           sich das Symposium der Landes­
                                                                                                    Erkenntnis durchgesetzt, dass ein           ärztekammer an alle Ärztinnen
                                                                                                    strukturiertes Konzept zur Sucht-           und Ärzte in Baden-Württemberg.
                                                                                                    und Gewaltprävention in den Fami-           Es wurde vom Ausschuss „Sucht­

Gesundheitspolitik nach                                                                             lien möglichst frühzeitig zu etab­
                                                                                                    lieren ist und dabei staatliche, medi-
                                                                                                    zinische und suchttherapeutische
                                                                                                                                                medizin“ primär konzipiert. In Zu-
                                                                                                                                                kunft ist geplant, gemeinsam mit
                                                                                                                                                dem Ausschuss „Gewalt gegen Kin-
der Bundestagswahl                                                                                  Einrichtungen eng zusammenarbei-
                                                                                                    ten müssen. Dies beginnt mit der
                                                                                                                                                der“, weitere wichtige Aspekte zu
                                                                                                                                                beleuchten.
                                                                                                    Betreuung und Beratung von                       Wir wollen mit dem Symposium

B
      ereits am Tag nach der Bundestagswahl stellten alle                                           Schwangeren, um eine embryonale             (weitere Informationen hierzu auf
      Teile der Ärzteschaft umfangreiche Forderungen an                                             Schädigung durch Alkohol, Medika-           Seite 458) für die Problematik sensi-
      die Politik. Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident                                     mente, Nikotin und Drogen mög-              bilisieren. Nur wer um die Zusammen-
der Bundesärztekammer, sagte: „Die vor uns liegenden                                                lichst zu verhindern. Eine individuelle     hänge, die Erscheinungsformen und
Herausforderungen in der Gesundheitspolitik sind enorm,
­                                                                                                   Förderung und Begleitung von bela-          die Ursachen der frühkindlichen Ge-
unsere Gesellschaft des langen Lebens will eine gute                                                steten Familien muss sich anschlie-         fährdung weiß, kann ihr auch profes-
gesundheitliche Versorgung und Teilhabe am medizi-
­                                                                                                   ßen. Ein Platz in der Kita und im           sionell begegnen. Darüber hinaus soll
nischen Fortschritt. Deshalb brauchen wir eine nachhaltige                                          Kindergarten sind wichtige Bestand-         das Symposium einen intensiven
Finanzierung des Gesundheitssystems, ausreichend finan-                                             teile der weiteren Förderung für            Meinungsaustausch zwischen ver-
zierte Krankenhäuser und eine angemessene Honorierung                                               Kinder aus belasteten Familien. Mög-        schiedenen Professionen fördern. Nur
der Ärzte und anderer Gesundheitsberufe.“                                                           liche unterstützende Maßnahmen              in einer gemeinschaftlichen Anstren-
                                     In      Baden-Württemberg                                      sind frühzeitig zu bedenken und ge-         gung können wir die Entwicklungs-
                          Foto: Deutscher Bundestag / Marc-Steffen Unger

                                 schafften acht Gesundheitspoli-                                    gebenenfalls über das Jugendamt zu          möglichkeiten der Kinder aus pre-
                                 tiker den (Wieder-)Einzug in den                                   koordinieren.                               kären Familien verbessern. Dazu sind
                                 Deutschen Bundestag: Für die                                            Sollte es trotz aller begleitenden     wir alle aufgerufen.
                                 CDU Steffen Bilger (Ludwigs-                                       Hilfsmaßnahmen zu einer Eskalation,
                                 burg), Alois Gerig (Odenwald-                                      insbesondere auch zur Gewaltan-                        Dr. med. Christoph von Ascheraden,
                                 Tauber), Michael Hennrich (Nür-                                    wendung gegen Kinder kommen,                     Facharzt für Allgemeinmedizin, St. Blasien
                                                                                                                                                  Vorsitzender des Ausschusses „Suchtmedizin“
                                 tingen), Karin Maag (Stuttgart),                                   sind auch schützende Maßnahmen
                                                                                                                                                  der Landesärztekammer Baden-Württemberg
                                 Lothar Riebsamen (Bodensee)                                        wie etwa die Inobhutnahme zu erwä-
                                 sowie Annette Widmann-Mauz                                         gen. Die vorübergehende oder dau-                                  Dr. med. Andreas Oberle,
                                 (Tübingen), für die SPD Hilde                                      erhafte Unterbringung und Versor-                 Kinder- und Jugendarzt mit Schwerpunkt
                                 Mattheis (Ulm) und für Die Linke                                   gung der Kinder außerhalb der eige-         Neuropädiatrie, Olgahospital Klinikum Stuttgart
                                 Karin Binder (Karlsruhe).                                          nen Familie muss jedoch die letzte                        Stv. Vorsitzender des Ausschusses
                                                                                                    Möglichkeit bleiben: Die Verbesse-                                    „Gewalt gegen Kinder“

                   432                                       ÄBW 10 • 2013
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Foto: Thinkstock (iStock)                                                                                                               Kammern und KV

                                                                                         Referenten und Vorträge gesucht

                                                                                         eHealth Forum Freiburg

                            D
                                   as vierte „eHealth Forum Frei-    west in Kooperation mit zahlreichen      onäre Themen, die erst in ferner Zu-
                                   burg“ am 29. März 2014 bietet     Partnern veranstaltet.                   kunft realisierbar sind, eingehen.
                                   der Ärzteschaft und Kliniken,         Die Fachtagung bietet interessier-        Das Call for Paper-Verfahren ist ab
                            der Informations- und Telekommuni-       ten Vertretern und Einrichtungen der     sofort eröffnet. Interessierte haben bis
                            kations-Branche, MedTech-Unterneh-       Heilberufe sowie Firmen und Wissen-      zum 8. November 2013 Gelegenheit,
                            men und Krankenversicherungen ei-        schaftlern eine Plattform, eigene Pro-   sich mit einem Vortrag zu bewerben.
                            ne Plattform für Information und         jekte vorzustellen. Die thematische      Themenbereiche für Einreichungen
                            Meinungsaustausch. Durch innova-         Ausrichtung des Forums ist sehr pra-     sind „IT optimiert Prozesse in Kliniken“,
                            tive Produkte und effektive Prozesse     xis- und anwendungsorientiert. Bei-      „IT optimiert Prozesse in Praxen“, „IT in
                            soll die Qualität und Effizienz des      träge und Best Practice Beispiele        der Diagnostik und Behandlung“, „The-
                            Gesundheitswesens nachhaltig ver-        müssen direkt im heutigen Gesund-        rapiekonformität“ sowie „Selbstma-
                            bessert werden. Der Kongress wird        heitssystem anwendbar und im Alltag      nagement und Monitoring“.
                            von der Kassenärztlichen Vereinigung     des Gesundheitswesens angesiedelt         Weitere Informationen:
                            Baden-Württemberg und bwcon süd-         sein. Das Forum möchte auch auf visi-     www.ehealth-forum-freiburg.de      C

                            Beispielhafte Porträts engagierter Ärztinnen und Ärzte (4)

                            Mehr Frauen und Nachwuchs in ärztliche Gremien
                            Die Landesärztekammer Baden-                                                      austauschen, um Rat fragen oder
                            Württemberg möchte mehr Ärz-                                                      selbst ein paar Tipps geben.
                            tinnen für die Mitarbeit in den                                                         Durch die Unterstützung vieler
                            Gremien der Selbstverwaltung in-                                                  Kollegen wurde ich 2007 als Delegier-
                            teressieren. Das ÄBW begleitet die                                                te der Bezirksärztekammer Nordba-
                            Initiative und veröffentlicht in loser                                            den gewählt (später in den Vorstand).
                            Folge beispielhafte Porträts, die                                                 Inzwischen bin ich auch in die Vertre-
                            beweisen, dass das Engagement                                                     terversammlungen der Versorgungs-
                            für die Interessen der Ärzteschaft                                                anstalt und der Landesärztekammer
                            Freude bereitet und sich neben                                                    gewählt worden.
                            einem fordernden Klinik- oder Pra-                                                      In diesen größeren Gremien sind
                            xisalltag organisieren lässt.                                                     natürlich viele andere politische
                                                                                                              Meinungen vertreten, die meine
                                                                                                              ­
                            Dr. Stephanie Gösele                                                              eigene Position infrage stellen.
                                                                                                              ­
                                                                     senärztliche Vergütung weder lei-        Aber genau das macht den Reiz poli-
                                 Nach dem Abitur studierte ich       stungsgerecht noch kostendeckend         tischer Arbeit aus: Erst im Diskurs
                            von 1990 bis 1995 an der Universität     ist. In dieser Phase empfahl mir ein     kommt es zu einer langsamen Annä-
                            Heidelberg Medizin. In den Semester-     Kollege das Internet-Forum „facharzt.    herung, bis schließlich ein Kompro-
                            ferien war ich unter anderem zu          de“. In diesem Forum konnte ich          miss von einer Mehrheit getragen
                            Famulaturen in der Arbeitsmedizin        mich mit Gleichgesinnten austau-         werden kann.
                            der BASF in Ludwigshafen oder in der     schen - verteilt im ganzen Bundes­             In den Gremien wurde ich gut
                            Chirurgie im Rambam-Hospital in          gebiet, quer durch alle Fachrich-        aufgenommen und immer mit Re-
                            Haifa. Das anschließende Praktische      tungen. Das war eine schöne Erfah-       spekt behandelt. Aber leider sind
                            Jahr verbrachte ich teilweise im         rung und motivierte mich. Ich be-        wir Frauen dort oft in der Minder-
                            Hôpital Necker in Paris, teilweise im    gann, mich öffentlich zu wehren und      heit. Darum freue ich mich, wenn
                            Kreiskrankenhaus Schwetzingen. Es        politisch aktiv zu werden: In der        sich noch viele andere Frauen mit
                            schloss sich die Facharztausbildung      ­Folgezeit wurde ich Mitglied in der     neuen Ideen in der Berufspolitik
                            zur Augenärztin an der Universität        „Freien Ärzteschaft“ und bei „MEDI“.    ­engagieren. Wer die täglichen Mel-
                            Heidelberg und in einer Großpraxis in     Das Internet-Forum und die Kolle-        dungen mit Interesse verfolgt und
                            Ludwigshafen bis 2002 an.                 gentreffen machen mir bis heute          alle paar Wochen etwas Zeit für die
                                 Nach meiner Niederlassung 2003       immer wieder große Freude: Dort          Sitzungen aufbringt, ist immer herz-
                            merkte ich schnell, dass die kas-         kann ich mich mit Gleichgesinnten        lich willkommen.

                                                                                                                                            ÄBW 10 • 2013   433
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

                                                     Dreijährige Ausbildung mit Prüfung vor Ärztekammern abgeschlossen

                                                     Azubis sind jetzt Medizinische Fachangestellte

                                                     D
                                                             ie Ausbildung zum/zur Medi­       Zuständige Bezirks­      Anzahl            Anzahl             Erfolgsquote
                                                             zinischen    Fachangestellten     ärztekammer              Berufsschulen     Auszubildende
                                                             erfolgt im dualen System nach
                                                                                               Nordwürttemberg          10                546                95,4 Prozent
                                                     dem Berufsbildungsgesetz, also
                                                     durch das zeitliche Nebeneinander         Nordbaden                 8                414                98,7 Prozent
Foto: Thinkstock (iStock)

                                                     von Schulbesuch und praktischer           Südbaden                  6                310                99,8 Prozent
                                                     Anleitung in Arztpraxen bzw. Kran-        Südwürttemberg            3                259                92,5 Prozent
                                                     kenhäusern. Die dreijährige Ausbil-
                                                     dung schließt nach erfolgreicher          in den Fächern Deutsch, Gemein-         hende Tabelle) und überreichten
                                                     Prüfung bei der Ärztekammer mit           schaftskunde, Behandlungsassistenz,     einen Preis. An dieser Stelle dan-
                                                                                                                                       ­
                                                     einem staatlich anerkannten Ab-           Betriebsorganisation und -verwal-       ken die Bezirksärztekammern aus-
                                                     schluss ab.                               tung sowie Wirtschafts- und Sozial-     drücklich den Ausbildern der Medi­
                                                         Im Sommer haben in den vier           kunde zu lösen. Die Prüfungsergeb-      zinischen Fachangestellten sowie
                                                     Bezirksärztekammern in Baden-             nisse fasst obenstehende Tabelle        den Berufsschullehrerinnen und
                                                     Württemberg die Abschlussprü-            ­zusammen.                               -lehrern für ihr Engagement und
                                                     fungen stattgefunden. Neben münd-             Die Präsidenten der Bezirks­        wünschen den „Ausgelernten“ recht
                                                     lich/praktischen Prüfungen waren im       ärztekammern gratulierten den je-       viel Erfolg für ihren weiteren
                                                     schriftlichen Prüfungsteil Aufgaben       weils Schulbesten (siehe nachste­      ­Lebensweg!

                            Berufsschule       Schulbeste
                            Bad Mergentheim    Daniela Gungl, Praxis Dr. Hans-Jürgen Stadler (Tauberbischofsheim) – Nadine Henneberger, Praxis Dr. Sabine Schmidt
                            (NW)               (Tauberbischofsheim) – Julia Östreicher, Praxis Dr. Volker Christian Arnold (Schrozberg) – Renate Schuch
                                               (externer Prüfling) – Sabine Schönian, Reha-Klinik Ob der Tauber (Bad Mergentheim)
                            Ellwangen (NW)     Vanessa Aranzulla, Praxis Dr. Rainer Pfau (Aalen) – Cassandra Ganser, Praxis Dr. Winfried Voigt (Ellwangen) –
                                               Ramona ­Rieger, Praxis Dr. Matthias Krombholz (Ellwangen) – Ludmilla Sinkovski, Praxis Dr. Christine Fladerer, Ellwangen
                            Geislingen         Carina Krapf, Praxis Dr. Manfred Straßer (Uhingen) – Sina Schneider, Praxis Dr. Hans-Joachim Rost (Göppingen) –
                            an der Steige (NW) Bettina Wörner, Praxis Dr. Otto Dursch (Hattenhofen)
                            Heilbronn (NW)     Vanessa Blau, Praxis Axel Bemmerer (Heilbronn) – Nadine Braun, Praxis Dr. Ingeborg Klimm (Gemmingen) –
                                               Katja Gannert, Praxis Dr. Fritz Gäckle (Neuenstadt) – Ariane Guttenson, Praxis Dr. Beate Kawaler-Hermann (Ingelfingen) –
                                               Andreea Theiss, Praxis Dr. Thomas Jakob, Hardthausen
                            Ludwigsburg (NW) Kerstin Kurrle, Praxis Dr. Irmtraud Kruck (Ludwigsburg) – Marcel Müller, Praxis Dr. Michael Simon (Ludwigsburg) –
                                               ­Stefanie Stöffler, Praxis Ralph Kuhn (Markgröningen)
                            Nürtingen (NW)      Natalie Kaindl, Praxis Dr. Günter Tschürtz (Kirchheim unter Teck) – Marcus Mangold, Klinikum Esslingen –
                                                Tanja Müller, Praxis Dr. Stefan Gölz (Esslingen) – Ana Ribeiro-Vides (Externer Prüfling)
                            Schorndorf (NW)     Anna Blank, Praxis Dr. Michael Belser (Schwäbisch Gmünd) – Vera Erlenbusch, Praxis Dr. Bernd Ebner (Murrhardt) –
                                                ­Sabrina Knapp, Praxis Dr. Klaus Holzäpfel (Winnenden) – Anja Martina Salcudean, Praxis Dr. Michael Fischer (Fellbach)
                            Sindelfingen (NW) Magdalena Bohr, Praxis Dr. Claus Werner (Holzgerlingen) – Hong Van Nguyen, Praxis Dr. Manfred Maurer (Böblingen)
                            Stuttgart (NW)       Svenja Aller, Praxis Dr. Stefan Hausser (Gaildorf) – Züleyha Ayas, Praxis Dr. Beate Renz (Stuttgart) – Katharina Herkner,
                                                 Praxis Dr. Jürgen Held (Neuhausen) – Reyhan Ogcu, Praxis Dr. Alfred Kuttruf (Leinfelden-Echterdingen) –
                                                 Tanja Pfeffer, Sportklinik Stuttgart GmbH – Silke Rottler, Praxis Dr. Manfred Heitz (Stuttgart) – Stefanie Schöppl,
                                                 ­Marianum Ärztezentrum – Medizinisches Versorgungszentrum GmbH Stuttgart
                            Ulm                   Mona Dauner, Praxis Dr. Hansjörg Gunsilius (Gerstetten)			                            (Azubis aus dem Kammerbereich NW)
                            Karlsruhe (NB)        Stefanie Stärk, Praxis Dr. Rosmarie Weber-Lauffer (Karlsruhe) – Sandra Wacker, Praxis Dr. Luiz Stephan (Karlsruhe) –
                                                  ­Sabrina Weßbecher, Praxis Dr. Barbara Schäfer-Wegert (Durmersheim)
                            Calw (NB)              Tanja Branitsch, Praxis Dr. Beate Bretschneider (Bad Liebenzell)
                            Heidelberg (NB)        Alexandra Kalisch, Praxis Dr. Ulrich Sieben (Eppelheim) – Damaris Moser, Praxis Dr. Ulrike Pfisterer (Leimen)
                            Mannheim (NB)          Jasmin Overdieck, Praxis Dr. Marcus Fähnle (Mannheim)
                            Pforzheim (NB)         Santina Rau, Praxis Dr. Burkhart Hiller (Neuenbürg)
                            Achern (SB)            Natalie Weiss, Staufenburg Klinik, Hermann Renner, Chefarzt (Durbach) – Jessica Betsch,
                                                   Praxis Christine Schöttgen/Dr. Ulrike Schürmann (Achern)
                            Rottweil (SB)          Eine Auszubildende, Praxis Egbert Bold (Rottweil)
                            Waldshut (SB)          Ellen Mirkai, Praxis Dr. Sabine Bührer-Erz/Dr. Gudrun Goldemann (Rheinfelden)
                            Aulendorf (SW)         Marina Grüninger, Praxis Dr. Baldischwiler (Meßkirch)
                            Tübingen (SW)          Stefanie Egeler, Praxis Dr. Langanke (Reutlingen)
                            Ulm (SW)               Jasmin Demzik, Praxis Dr. von Dewitz (Ulm) – Anja Strobel, Praxis Dr. Frenzel (Ulm)

                                              434    ÄBW 10 • 2013
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
management akademie
                                                                                                               der Kassenärztlichen Vereinigung
                                                                                                                           Baden-Württemberg                                           Veranstaltungshinweis

                                                                                                                                                  Die Management Akademie der Kassenärztlichen Vereinigung
                                     KVBW fördert Erfahrungs- und Wissensaustausch auch finanziell                                                Baden-Württemberg (MAK) lädt gemeinsam mit der Deutschen

                                     Von Qualitätszirkeln
                                                                                                                                                  Apotheker- und Ärztebank zu einer Fortbildungsveranstaltung
                                                                                                                                                  für Mediziner ein.
                                                                                                                                                  Veranstaltungstitel:
                                     profitieren alle                                                                                             Business Know-how für Ärzte:
                                                                                                                                                  Das ABC der erfolgreichen Praxisführung
                                                                                                                                                  Ziele:
                                                                                                                                                  Um die Existenzfähigkeit des Unternehmens „Praxis“ dauerhaft
                                                                                                                                                  am Markt zu sichern, kommt es heutzutage auf mehr als nur
                                                                                                                                                  ­medizinisches Fachwissen an. Der Arzt bzw. Psychotherapeut
Foto: Thinkstock (Wavebreak Media)

                                                                                                                                                   steht bei steigenden Kosten immer stärker budgetierten Ein­
                                                                                                                                                   nahmen gegenüber. Er kann daher auf betriebswirtschaftliches
                                                                                                                                                   Know-how ebenso wenig verzichten wie auf profunde Kennt-
                                                                                                                                                   nisse in Personalmanagement, Praxisorganisation und Markt­
                                                                                                                                                   forschung. In diesem Seminar vermitteln wir grundlegendes
                                                                                                                                                   ­Wissen zu verschiedenen Aspekten moderner Praxisführung.
                                                                                                                                                    Wichtige Schwerpunkte werden dabei die Optimierungs­
                                                                                                                                                    möglichkeiten im Bereich der Praxisorganisation sowie Fragen
                                                                                                                                                    der Personalauswahl und -motivation sein.
                                                                                                                                                    Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie

                                     R
                                                                                                                                                    im Internet unter www.mak-bw.de.
                                           und 41 000 niedergelassene          ambulanter Behandlung, desto ziel-
                                           Ärzte und Psychotherapeuten         führender und wirtschaftlicher kön-                                  Referentin:
                                           nahmen allein in 2012 an einer      nen wir die knappen Ressourcen Geld                                  • Annette Kruse-Keirath, Unternehmensberaterin
                                                                                                                                                       für Heilberufler, IWP – Institut für Wirtschaft
                                     der 4551 Qualitätszirkelsitzungen teil,   und Arztzeit für die medizinische
                                                                                                                                                       und Praxis Bicanski GmbH, Münster
                                     die von der Kassenärztlichen Vereini-     Versorgung einsetzen.“
                                     gung Baden-Württemberg (KVBW)                  Die KVBW förderte im vergange-                                  Termin und Veranstaltungsort:
                                     mit rund einer halben Million Euro        nen Jahr 858 Qualitätszirkel. Die För-                               • 13. November 2013 (15.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr)
                                     gefördert werden.                         dermittel fließen in die Aus- und                                       apoBank Stuttgart, Alexanderstraße 5, 70184 Stuttgart
                                          Qualitätszirkel haben ihre Wurzel    Fortbildung der Moderatoren. Außer-                                  Information und Anmeldung:
                                                                                                                                                    • Management Akademie der KV Baden-Württemberg,
                                     als Fachforum für Ärzte aus Einzelpra-    dem erhalten die Moderatoren pro
                                                                                                                                                       Telefon (07 11) 78 75-35 35, Fax (07 11) 78 75-48-38 88,
                                     xen. Heute sind sie im ambulanten         Sitzung eine Aufwandsentschädi-
                                                                                                                                                       E-Mail: info@mak-bw.de
                                     medizinischen Bereich als Qualitätssi-    gung für die Organisation und Durch-                                 • oder Online-Anmeldung unter www.mak-bw.de
                                     cherungsmaßnahme nicht mehr               führung. In Zukunft soll die Qualitäts-
                                     wegzudenken. Die längste Tradition        zirkelarbeit noch intensiver betreut                                 Teilnahmegebühr:
                                                                                                                                                    Die Teilnahme ist kostenlos, setzt jedoch eine Anmeldung voraus.
                                     im moderierten Erfahrungs- und Wis-       werden. Angedacht ist ein elektro-
                                     sensaustausch hat die sprechende          nischer Newsletter als Informations-
                                     Medizin. Überwiegend bleiben die          service für die Moderatoren.                                                                                                Anzeige
                                     Fachgruppen unter sich, es gibt aber           Die Qualitätszirkelarbeit ist ein
                                     auch interdisziplinäre und sektorenü-     auf Eigenverantwortung basieren-
                                     bergreifende Qualitätszirkel.             des Verfahren zur Evaluation, Siche-
                                          Neben den von der KVBW geför-        rung und Verbesserung der Prozess-
                                     derten Qualitätszirkeln existiert eine    und Ergebnisqualität im Sinne der
                                     Vielzahl weiterer registrierter Grup-     Patienten. Im Rahmen der Fortbil-
                                     pen. „Wir schätzen, dass jedes zweite     dungsverpflichtung der Ärzte und
                                     Mitglied an einem der 1200 bis 1400
                                     Qualitätszirkel teilnimmt. Konkret
                                                                               Psychotherapeuten ist die Teilnahme
                                                                               an Qualitätszirkeln eine von den Kam-
                                                                                                                                              Präsidenten-Hotline

                                                                                                                                              W
                                     geht es um die kollegiale Wissens­        mern anerkannte Maßnahme. Die                                             o drückt Sie der Schuh
                                     vermittlung in einem Freiraum,            ersten Qualitätszirkel wurden in                                          und wie kann sich die
                                     den wir so gestaltet haben, dass er       Deutschland Anfang der Neunziger                                          Ärztekammer noch mehr
                                     durch Zweitinteressen nicht beein-        Jahre gebildet. 1996 zählte die dama-                          für Sie stark machen? Haben Sie
                                     flussbar ist. Hier wird eine pro-         lige Kassenärztliche Vereinigung Süd-                          Anregungen, Ideen oder vielleicht
                                     duktneutrale Medizin gelehrt und          württemberg bereits 13 Qualitätszir-                           auch Kritik? – Die „Telefonsprech-
                                     gelebt, wovon das innerärztliche und      kel. Neben den Haus- und Fachärzt-                             stunde“ von Kammerpräsident
                                     -psychotherapeutische Fehler- und         lichen sowie Psychotherapeutischen                             Dr. Ulrich Clever ermöglicht den
                                     Wissensmanagement, und damit              Qualitätszirkeln gibt es auch „sonstige                        Mitgliedern die direkte Kontakt-
                                                                                                                                                                                                                     Foto: Photos.com (Jupiterimages)

                                     auch die Qualität der Patientenver-       Qualitätszirkel“ zu ausgefallenen                              ­aufnahme. Am 15. Oktober
                                     sorgung, immens profitieren“, erläu-      Themen wie Tauchermedizin und                                   wird der Prä­sident der Landes­-
                                     tert KVBW-Vorstand Dr. Norbert            Hypnose. Erwähnenswert ist die                                  ärztekammer Baden-Württemberg
                                     Metke. Und weiter: „Gerade in inter-      schon seit Jahren hohe Anzahl von                               wieder von 12.00 bis 14.00 Uhr
                                     disziplinären oder sektorenübergrei-      Qualitätszirkeln zur Akupunktur –                               direkt an der Präsidenten-Hot-
                                     fenden Qualitätszirkeln sehen wir ein     ein Thema, das offenbar von hohem                               line (07 11) 7 69 89-4 23 erreich-
                                     großes Potenzial. Je besser die Ver-      Interesse für die teilnehmenden                                 bar sein. Rufen Sie an!
                                     netzung ist zwischen stationärer und      ­Ärztinnen und Ärzte ist.

                                                                                                                                                                       ÄBW 10 • 2013    435
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

                 Note „gut“ für die allgemeinmedizinische Weiterbildung in Baden-Württemberg

                 Förderung Allgemeinmedizin –
                 erste Evaluationsergebnisse

                 S
                                                                                                          0               50        100       150       200         250
                       eit 2010 wird die Weiterbildung
                       im Fachgebiet Allgemeinmedi-                     Allgemeinmedizin                                                                       223
                       zin durch die Kassenärztliche
                                                                            Innere Medizin                                                                    220
                 Vereinigung und die Krankenhausge-
                 sellschaft finanziell gefördert. Dies soll                                Chirurgie                           68

                 die Bereitschaft, einen Arzt oder eine       Kinder- u. Jugendmedizin                            8
                 Ärztin in Weiterbildung zu beschäfti-                               Psychiatrie                  8
                 gen sowohl in der Klinik als auch im
                                                                                 Gynäkologie                  5
                 ambulanten Bereich erhöhen und
                 dazu beitragen, dass die Ärztinnen                                  Neurologie               5
Dr. M. Eissler
                 und Ärzte in Weiterbildung eine tarif-                      Dermatologie                     2

                 orientierte Bezahlung bekommen.                                                  HNO         1
                 Verbunden damit ist eine Befragung
                                                                                           Sonstige               12
                 der Weiterzubildenden durch die Lan-
                 desärztekammer bezüglich der Quali-          Abb. 2: Fragebogen A: Fachgebiete der Weiterbildungsabschnitte
                 tät der Weiterbildung.
                      Es wurden zwei bundeseinheit-               Für jeden Weiterbildungsab-                                  biete Allgemeinmedizin, Innere Medi-
                 liche Fragebögen (A und B) konzi-            schnitt wurde nach der Zufriedenheit                             zin, Chirurgie sowie Kinder- und
                 piert. Idealerweise sollte Fragebogen        mit der Weiterbildung und der Zufrie-                            Jugendmedizin (sehr kleine Fallzahl).
                 A nach dem stationären Weiterbil-            denheit mit der Arbeitssituation ge-                             Insgesamt errechnet sich eine Durch-
                 dungsabschnitt beantwortet werden            fragt. Abbildung 3 zeigt die Bewer-                              schnittsnote von 2,0. Ärzte bewer-
                 und Fragebogen B am Ende der Wei-            tung in Schulnoten für die Fachge-                               teten im Vergleich zu Ärztinnen etwas
                 terbildung.
                                                                                 1                 2                  3        4          5         6

                 Fragebogen A
                                                                                           1,74
                     Im Zeitraum März bis Juni 2013
                 wurde Fragebogen A an alle 482 im            Allgemeinmedizin

                 Jahr 2012 geförderten Ärztinnen und                                          2,06
                 Ärzte verschickt. 165 (34 Prozent)
                 haben geantwortet und Angaben zu
                 546 Weiterbildungsabschnitten ge-
                 macht (= 3,3 Abschnitte pro Ärztin/
                                                                                                  2,24
                 Arzt). Im Mittel waren die Ärzte 37,3
                 und die Ärztinnen 38,3 Jahre alt. Das          Innere Medizin

                 Geschlechterverhältnis zeigt Abbil-                                              2,22
                 dung 1. Die Verteilung der Weiterbil-
                 dungsabschnitte auf die verschie-
                 denen Fachgebiete zeigt Abbildung 2.
                                                                                                   2,38

                                                                     Chirurgie

                                                                                                       2,47
                           26%
                           Ärzte

                                    74% Ärztinnen                                      1,67

                                                                    Kinder- u.
                                                                Jugendmedizin

                                                                                     1,2

                                                                                                                                                        Abb. 3:
                 Abb. 1: Fragenbogen A:                                              Arzt          Ärztin
                                                                                                                                                        ­Bewertung
                 Anteil Ärztinnen und Ärzte                                                                                                              in Schulnoten

         436     ÄBW 10 • 2013
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

besser. Die ambulanten Tätigkeitsab-     Fragebogen B
schnitte erhielten im Durchschnitt                                                         Fragebogen A:
etwas bessere Noten als die statio-           Im ersten Halbjahr 2013 erhielten            Beispiele für Freitextangaben Zufrieden
nären Abschnitte.                        30 Ärztinnen und Ärzte den Fragen-                mit der Weiterbildung
     Bemerkenswert ist, dass nur 23      bogen B mit der Einladung zum                     • Sehr gute WB mit großem Engagement
Prozent der Assistenten bei Antritt      Fachgespräch. Davon haben bis zum                     durch Vorgesetzte sehr gutes Arbeits­
eines ambulanten Abschnitts ein          Stichtag 16 geantwortet (53 Prozent).                 klima.
strukturierter    Weiterbildungsplan     Auch wenn diese Zahl noch zu gering               • Tägliche Nachbesprechung der Fälle, ideales Mittelmaß
vom Befugten ausgehändigt wurde,         ist für aussagekräftige Auswertungen,                ­zwischen selbstständiger Arbeit und doch überwacht.
im stationären Bereich sogar noch        bestätigt sich beispielsweise, dass               • Intensive Anleitung auf der Basis evidenzbasierter Leitlinien,
etwas seltener. Dies widerspricht klar   Ärztinnen eher zu einer Praxisgemein-                 Erlernen der Diagnostik.
den Vorgaben der Ärztekammer und         schaft, einer Anstellung in einer Praxis          • Herr Dr. XXX ist fachlich und sozial hoch kompetent, als
der Weiterbildungsordnung; die Aus-      oder einem MVZ tendieren. Erfreuli-                   Ausbilder hervorragend.
händigung und Besprechung des            cherweise können sich drei Ärztinnen
Weiterbildungsplans gehört zu den        und ein Arzt auch eine Tätigkeit in               Fragebogen A:
Pflichten der Weiterbilder.              einer Landarztpraxis vorstellen.                  Beispiele für Freitextangaben
     88 Prozent der Befragten gaben           Die Evaluation wird kontinuier-              ­Unzufrieden mit der Weiterbildung
an, dass sie ein Gehalt von minde-       lich fortgesetzt, sodass immer aus­                • Es erfolgte keine Einweisung, durch die
stens 3500 Euro brutto pro Monat bei     sagekräftigere Daten zusammen-                        Oberärzte, auf Nachfragen gab es die
Vollzeitbeschäftigung erhielten. Ob in   kommen werden. Insgesamt wird die                     Antwort, Medizin lerne man am besten durch Ausprobieren.
den übrigen Fällen tatsächlich eine zu   Weiterbildung in Allgemeinmedizin                  • Keine Einarbeitung, nach 2 Tagen alleine auf Station,
geringe Vergütung erfolgte oder          mit der Note „gut“ bewertet, was ein                   kein persönlicher Betreuer/Ansprechpartner, Gut: 1 Woche
Missverständnisse bei der Beantwor-      erfreuliches Ergebnis ist. Deshalb an                  Sonografie.
tung der Frage zugrunde liegen, wird     dieser Stelle ein ausdrückliches                   • Es gibt bis heute keine strukturierte WB, trotz exzellenter
derzeit noch eruiert.                    ­Dankeschön an alle Weiterbilder in                   Geräteausstattung (Ultraschall), man lernt somit deren
                                                                                               ­
     Exemplarische Freitext-Antwor-       Baden-Württemberg!                                   ­Anwendung nicht.
ten sowohl positiver als auch nega-                                                        • Dr. XXX ist sowohl zwanghaft als auch cholerisch und damit
tiver Bewertungen sind in nebenste-                                 Dr. Manfred Eissler         als Ausbilder und Vorgesetzter völlig ungeeignet.
hender Tabelle aufgeführt. Insgesamt        Facharzt für Allgemeinmedizin in Reutlingen     • Gutsherrenartiger Führungsstil, kaum WB in der Allgemein­
überwiegen die positiven Anmer-                  Vizepräsident der Bezirksärztekammer           medizin, fast nur Homöopathie.
kungen deutlich.                                                      Südwürttemberg

Stärkere Berücksichtigung empathischer Komponenten und Charaktereigenschaften

Auswahlverfahren zum Medizinstudium
I
   n einem Schreiben an das Bundes-      nisterium für Gesundheit wird dieser             forschung können gute Anreize ge-
   ministerium für Gesundheit hat        Ansatz geteilt.“ Erwartet werde zu-              setzt werden, die Auswahlkriterien
   Landesärztekammer-Präsident Dr.       dem eine Entscheidung des Bundes-                auszuweiten und besser auf die
Ulrich Clever gefordert, dass im Aus-    verfassungsgerichts zur Wartezeit-               späteren Anforderungen des ärzt-
                                                                                          ­
wahlverfahren für das Medizinstudi-      quote, die eine Neuregelung der Zu-              lichen Berufs abzustimmen. Ich wer-
um künftig stärker soziale und em­       lassung zum Medizinstudium erfor-                de mich hierfür gerne weiter politisch
pathische Komponenten und Charak-        dern könnte.                                     einsetzen.“ – Die Landesärztekam-
tereigenschaften als Ausdruck der            Der Staatssekretär lobte auch                mer Baden-Württemberg wird die
späteren „ärztlichen Haltung“ Berück-    die bisherigen Beschlüsse des Deut-              weitere Entwicklung genau beob­
sichtigung finden sollten.               schen Ärztetags zum Thema und                    achten und das Ministerium zu
    In seiner Antwort schreibt Staats-   resümierte: „Durch finanzielle För­
                                         ­                                                gegebener Zeit an diese Stellung­
                                                                                          ­
sekretär Thomas Ilka: „Vom Bundesmi-     derung und entsprechende Begleit-                nahme erinnern.

„Gesellschaft der Ärzte“ in der Quadratestadt feierte Geburtstag

150-jähriges Jubiläum in Mannheim
A
       nlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Gründung der „Gesellschaft der Ärzte“ – einer
       Vorgängerorganisation der heutigen Ärzteschaft – trafen sich Vorstand und Delegierte
       der Ärzteschaft Mannheim am 24. September 2013 zu einer außerordentlichen Vor-
standssitzung (Foto) im historischen Lokal Schneeberg – heute Klenk’s Weinbar –, das bereits
seit dem 18. Jahrhundert existiert. Zur Gründung heißt es in der 1987 erschienenen „Chronik
der Ärzte Mannheims“: „Etwa ab September 1863 trafen sich im Cafe Français einige Mann­
heimer Ärzte regelmäßig zu gesellschaftlich-wissenschaftlichen Zusammenkünften.“
Ärzteblatt Baden-Württemberg - 10 | 2013 - Landesärztekammer Baden
Kammern und KV

      Ärzte können ihre DMP-Dokumentationsdaten online weiterleiten

      Disease Management Programme
      in Baden-Württemberg

                                                                                          Foto: Thinkstock (iStock)
      D
              ie Kassenärztliche Vereinigung         Dieses Verfahren ist nun Ge-
              Baden-Württemberg (KVBW)           schichte, denn die Ärzte können ab
              hat sich mit den Verbänden         Oktober ihre DMP-Dokumentations-
      aller Krankenkassen in Baden-Württ-        daten mittels ihrer Praxisverwal-
      emberg auf einen neuen Service             tungssoftware erstellen. Diese muss
      verständigt, der die Praxen seit dem       ein von der Kassenärztlichen Bundes-
      1. Oktober 2013 erheblich entlastet.       vereinigung (KBV) zertifiziertes DMP-
      Seit diesem Datum können Ärzte die         Modul beinhalten. Die Software prüft,
      Daten der DMP-Dokumentationen              ob die Eingaben vollständig und
      über das Mitgliederportal der KVBW         plausibel sind. Die fertige Dokumen-                                 keit, die den Praxen Zeit und Versand-
      an die Datenstellen übertragen.            tation wird dabei als Datensatz ge-                                  kosten spart.
          Mehr als 8000 Ärzte in Baden-          speichert und verschlüsselt. Über die                                    Alle Ärzte in Baden-Württem-
      Württemberg nehmen an einem oder           Versandoption der DMP-Software                                       berg wurden im Vorfeld über den
      mehreren DMP in Baden-Württem-             lassen sich die Dateien abspeichern,                                 Ablauf von der KVBW informiert. KV
      berg teil. Viele Praxen kennen das         um sie später für den Versand aus-                                   und Kassenverbände leisten mit die-
      Problem: Kaum sind Disketten oder          wählen zu können.                                                    ser Übermittlungsmethode einen
      CDs mit DMP-Dokumentationsdaten                Wenn die Dateien erstellt sind,                                  weiteren Beitrag, um Ärzte und das
      versendet, folgt die Bitte der Daten-      müssen sich die Ärzte nur noch beim                                  Praxispersonal in Baden-Württem-
      annahmestelle, die Datei noch einmal       Mitgliederportal der KVBW anmel-                                     berg von unnötigem Bürokratieauf-
      zu erstellen und eine neue CD/Disket-      den und die Daten hochladen. Die                                     wand zu entlasten. Ein weiterer Effekt
      te nachzusenden, weil die Daten nicht      KVBW leitet diese täglich an die DMP-                                besteht darin, das Handling bei den
      lesbar waren. Bei jeder zehnten CD/        Datenstellen in Baden-Württemberg                                    Disease Management Programmen
      Diskette gab es Probleme mit der           weiter; der Datenschutz bleibt ge-                                   für die Arztpraxen weiter zu verein­
      Lesbarkeit der Daten.                      wahrt. Eine neue Versandmöglich-                                     fachen.

      Aufklärungs- und Informationspflichten des Arztes / Medizinerverzeichnisse

      Neue Merkblätter der Landesärztekammer

      D
              ie Landesärztekammer Baden-        klärt werden muss. Außerdem wird                                     cken, es handele sich um Einträge in
              Württemberg mit den Bezirks­       ausführlich dargestellt, wann, wie                                   amtliche Register oder vertraute Ver-
              ärztekammern stellt ihren Mit-     und worüber Aufklärung zu erfolgen                                   zeichnisse, verbirgt sich jedoch häufig
      gliedern in neuen Merkblättern wich-       hat. Ferner beschreibt die Publikation                               ein Geschäftsmodell, das mittlerweile
      tige Informationen zur Verfügung:          die Voraussetzungen für das Entfallen                                als „Adressbuch-Schwindel“ oder
          „Aufklärungs- und Informati-           der und den Verzicht auf die Aufklä-                                 „Branchenbuch-Abzocke“ bekannt
      onspflichten des Arztes“: Die Auf-         rung und gibt Tipps zur Dokumenta-                                   ist. Das Merkblatt informiert über das
      klärungspflicht ist eine Hauptpflicht      tion. Schließlich werden auch mög-                                   Geschäftsmodell, stellt die Rechtslage
      des Arztes aus dem Behandlungsver-         liche Rechtsfolgen fehlerhafter Auf-                                 dar und gibt Empfehlungen, wie sich
      trag. Die Pflicht zur ordnungsge-          klärung dargestellt.                                                 Ärztinnen und Ärzte verhalten kön-
      mäßen Aufklärung resultiert aus dem            „Medizinerverzeichnisse“: Im-                                    nen, wenn ihnen derartige Offerten
      elementaren       Selbstbestimmungs-       mer wieder treten Anbieter von                                       unterbreitet werden.
      recht des Patienten, außerdem ist sie      Branchenbüchern, Ärzte- oder Ge-                                          Beide Merkblätter stehen im In-
      Berufspflicht des Arztes. Gesetzlich ist   werbeverzeichnissen an Ärztinnen                                     ternetauftritt der Landesärztekam-
      sie seit Inkrafttreten des Patienten-      und Ärzte in oftmals unlauterer Ab-                                  mer Baden-Württemberg zum Down-
      rechtegesetzes im Februar 2013 im          sicht heran, um diese zu einem ko-                                   load bereit.
      Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt.          stenpflichtigen Eintrag in ein Ver-                                   Weitere Informationen:
      Das Merkblatt informiert zunächst,         zeichnis zu veranlassen. Hinter den                                   www.ärztekammer-bw.de          C�
                                                                                                                       (WebCode: 4100)
      wer aufklären muss und wer aufge-          Offerten, die oft den Anschein erwe-

438   ÄBW 10 • 2013
Kammern und KV

Kontrolle und Transparenz in der Transplantationsmedizin greifen

Erstprüfungen in allen 24 Leberzentren
abgeschlossen

D
         ie Vor-Ort-Prüfungen aller            Die Prüfungen sind Teil des nach           Schwerwiegende Richtlinienver-
         24 Lebertransplantationspro-     dem Transplantationsskandal im Som-        stöße stellten die Prüfer in der Univer-
         gramme in Deutschland            mer 2012 auf neuer gesetzlicher Grund-     sitätsklinik Göttingen und Leipzig
durch die Prüfungskommission und          lage ausgeweiteten Kontrollsystems im      sowie in zahlenmäßig geringerem
die Überwachungskommission von            Transplantationswesen. Nach einer          Ausmaß in München rechts der Isar
Bundesärztekammer, Deutscher Kran-        Vor-Ort-Prüfung wird ein Bericht er-       und Münster fest.
kenhausgesellschaft und GKV-Spit-         stellt, der die Feststellungen und Wer-         Um dem Auftrag des Gesetz­
zenverband sind abgeschlossen. In         tungen der Kommissionen enthält.           gebers und dem besonderen Infor-
vier Transplantationszentren wurden       Dieser Bericht wird zur Gewährung          mationsinteresse der Öffentlichkeit
schwerwiegende Richtlinienverstöße        rechtlichen Gehörs unter Fristsetzung      zu entsprechen, veröffentlichen
unterschiedlicher Ausprägung festge-      an die für das Lebertransplantations-      die Prüfungskommission und die
stellt. In zwanzig Transplantationszen-   programm eines Zentrums verantwort-        Überwachungskommission in ihrem
tren, darunter die baden-württember-      lichen Ärzte übersandt. Die Kliniken       Jahresbericht auch sämtliche Stel-
gischen Einrichtungen in Heidelberg       haben Gelegenheit, zu wesentlichen         lungnahmen zu bisherigen Prü-
und Tübingen, wurden keine Richtlini-     Kritikpunkten Stellung zu beziehen.        fungen. Vorgesehen ist, dass alle
enverstöße festgestellt (beziehungs-      Der abschließende Kommissionsbe-           46 Zentren mit ihren gut 140
weise nur solche, bei denen sich auf-     richt wird anschließend jeweils dem        Transplantationsprogrammen min-
grund der Umstände des Einzelfalls        Ärztlichen Direktor des Universitätskli-   destens einmal in einem Zeitraum
oder der geringen Anzahl kein Ver-        nikums, den zuständigen Landesbehör-       von 36 Monaten vor Ort geprüft
dacht auf systematische oder be-          den sowie der Landesärztekammer und        werden.
wusste Falschangaben zur Bevorzu-         gegebenenfalls der zuständigen              Weitere Informationen:
gung bestimmter Patienten ergab).         Staatsanwaltschaft zugeleitet.              www.bundesärztekammer.de                            C

Leichter Zugang für alle Menschen zur medizinischen Versorgung                          PraxisWissen              rztlichEn

Barrieren abbauen
                                                                                        Ein sErvicE dEr KassEnÄ
                                                                                        bundEsvErEiniGunG

D
       ie bessere medizinische Ver-           Dr. Christoph von Ascheraden,
       sorgung von Menschen mit           Bundesärztekammer-Vorstandsmit-
       Behinderung stand im Fokus         glied und Präsident der Bezirksärzte-
einer gemeinsamen Veranstaltung           kammer Südbaden, wies darauf hin,                    barriErEn abbauEn
von Kassenärztlicher Bundesvereini-       dass viele Vorgaben des Gesetzes über                                      idEEn und
                                                                                                                   vorschlÄGE für
                                                                                                                   ihrE Praxis
gung, Bundesärztekammer, Kassen-          die Rechte von Menschen mit Behin-
zahnärztlicher Bundesvereinigung          derungen mittlerweile auf den Weg
und Bundeszahnärztekammer. Barrie-        gebracht worden seien. „Wir sind je-
refreiheit bedeutet nicht nur an Ram-     doch noch weit davon entfernt, alle
pen und Fahrstühle zu denken, son-        Inhalte und Zielsetzungen des Ge-
dern allen Menschen einen leichten        setzes verwirklicht zu haben. Auf dem      praxisnahe Hinweise, beispielsweise
Zugang zu medizinischer Versorgung        Symposium konnten wir Bilanz ziehen        hausärztliche Tipps für den Praxisum-
zu ermöglichen. Unter den 9,6 Millio-     und neue Initiativen entwickeln.“          bau. Mit einer Podiumsdiskussion
nen Menschen mit Behinderung sind             Auf der Tagung kamen in ver-           unter dem Motto „Blick zurück nach
auch Patienten mit Sehbehinderung,        schiedenen Vorträgen nicht nur Be-         vorn“ endete die Veranstaltung.
Hörschädigung oder geistiger Behin-       troffene und Ärzte zu Wort, sondern            Die Kassenärztliche Bundesver­
derung. Für sie ist es wichtig, sich in   unter anderem auch der Patienten-          einigung hat zum Thema eine Bro-
Krankenhäusern und Arztpraxen ein-        beauftragte der Bundesregierung,           schüre mit dem Titel „Barrieren ab-
fach zurechtzufinden. Dabei hilft es      Wolfgang Zöller, MdB, und der Ehe-         bauen – Ideen und Vorschläge für
schon, sich klar und deutlich gegen-      malige Vorsitzende des Rates der           Ihre Praxis“ erstellt, die online kosten-
über Patienten mit Behinderung            Evangelischen Kirche in Deutschland,       los verfügbar ist.
auszudrücken oder gut sichtbare           Prof. Dr. Dr. Wolfgang Huber. Am            Weitere Informationen:
Schilder anzubringen.                     Nachmittag gab es in Arbeitsgruppen         www.kbv.de                                          C

                                                                                                                                    ÄBW 10 • 2013   439
Arzt und Recht aktuell

                               Umsatzsteuerfreiheit
                               ärztlicher Heilbehandlungsleistungen
                                   Ärztliche     Heilbehandlungslei-
                               stungen sind seit langem umsatzsteu-
         Dr. Björn Demuth,     erfrei. Eine Vorgängerregelung be-
                  Präsident    fand sich bereits im Umsatzsteuerge-
      des Landesverbandes      setz des Jahres 1919. Nach vielfachen
          der Freien Berufe    Änderungen gilt die derzeitige
   Baden-Württemberg e. V.     Rechtslage seit 2009. Trotz der langen
                               Zeit einer Umsatzsteuerbefreiung
                               ärztlicher Heilbehandlungsleistungen

                                                                                                                                                     Foto: Thinkstock (iStock)
   Anzeige

Veranstaltungshinweise
Die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) veranstaltet
an verschiedenen Standorten im Land ein Fachseminar
für niederlassungswillige Mediziner.
Seminartitel:
Existenzgründer-Seminar für Heilberufler.                               muss konstatiert werden, dass über            Für den Bereich der Humanmedi-
Seminarinhalte:                                                         den Zweck der Umsatzsteuerbefrei-        zin definiert der Europäische Ge-
• Neugründung oder Übernahme                                           ung ärztlicher Heilbehandlungslei-       richtshof ärztliche Heilbehandlungen
• Kooperationsformen
                                                                        stungen keine Einigkeit besteht. Je-     als Handlungen, die der Diagnose,
• Praxiswertermittlung
• Investitions- und Kostenplanung                                      denfalls bis zur Neuregelung des         Behandlung und, soweit möglich, der
• Finanzierungsmöglichkeiten                                           Umsatzsteuergesetzes in 2009 ging        Heilung von Krankheiten und Ge-
• Öffentliche Fördermittel                                             die überwiegende Ansicht davon aus,      sundheitsstörungen dienen und ei-
Termine und Veranstaltungsorte:                                         dass das Ziel der Umsatzsteuerbefrei-    nen therapeutischen Zweck haben.
16. Oktober 2013 (18.00 Uhr) in Stuttgart                               ung allein die Entlastung der Sozial-    Auch vorbeugende Leistungen und
6. November 2013 (19.00 Uhr) in Göppingen                               versicherungsträger von der Umsatz-      Leistungen zum Schutz einschließlich
27. November 2013 (18.00 Uhr) in Tübingen                               steuer sei.                              der Aufrechterhaltung oder Wieder-
Information und Anmeldung:                                                   Dabei blieb die unionsrechtliche    herstellung (Rehabilitation) der
BW-Bank Stuttgart, Carola Schütz,                                       Perspektive der Umsatzsteuer aus­        menschlichen Gesundheit fallen un-
Telefon (07 11) 1 24-3 13 18, E-Mail: carola.schuetz@bw-bank.de         geblendet. Die Umsatzsteuer steht        ter den Begriff der ärztlichen Heilbe-
BW-Bank Göppingen, Andrea Kemmner,                                      nämlich seit 1967 nicht mehr dem         handlung.
Telefon (0 71 61) 67 22-40, E-Mail: andrea.kemmner@bw-bank.de           nationalen deutschen Gesetzgeber              Leistungen zur Prävention und
BW-Bank Tübingen, Melanie Spörl,                                        für Änderungen zur Verfügung.            Selbsthilfe sind dagegen keine ärzt-
Telefon (0 70 71) 1 58-1 66, E-Mail: melanie.spoerl@bw-bank.de
                                                                        Die Regelungen zur Umsatzsteuer          lichen Heilbehandlungen, da sie kei-
Teilnahmegebühr: kostenfrei                                             sind vielmehr in der gesamten            nen direkten Krankheitsbezug auf-
Die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) in Karlsruhe                  ­Europäischen Union mit Ausnahme         weisen. Dabei können sich im Einzel-
lädt zu einer Veranstaltung für niedergelassene Ärzte ein.               des Steuersatzes bis auf Details ein-   fall schwierige Abgrenzungsfragen
Seminartitel:                                                            heitlich. Der für das Umsatzsteuer­     zwischen einer umsatzsteuerbefrei-
Praxisabgabe bei Heilberuflern.                                          gesetz maßgebenden Richtlinie liegt     ten vorbeugenden Leistung mit
Seminarinhalte:                                                          aber ein anderes Ziel zugrunde.         Krankheitsbezug und einer umsatz-
• Planung und Organisation der Praxisabgabe                             Die unionsrechtliche Regelung be-       pflichtigen Präventionsleistung er­
• Ermittlung des Praxiswertes                                           zweckt ganz allgemein eine Senkung      geben.
• Rechtsfragen                                                          der Kosten von Heilbehandlungen              Trotz der weiten Definition der
• Steuerliche Aspekte                                                   und will diese Behandlungen dem         ärztlichen Heilbehandlung wird von
• Check-Liste zur Praxisabgabe                                          Einzelnen zugänglicher machen.          der Finanzverwaltung gelegentlich
Referenten:                                                              Ärztliche Heilbehandlungen sollen       als Voraussetzung der Umsatzsteuer-
VermögensManager Heilberufe:                                             nicht durch Umsatzsteuern verteuert     freiheit ein weiteres (willkürliches)
Axel Schmidt und Stefan Uhlenbruck                                       werden. Von dieser Zweckbestim-         Kriterium eingeführt: Danach soll
Steuerberater: N.N.
Rechtsanwalt: N.N.                                                       mung geht inzwischen auch der           die Umsatzsteuerfreiheit davon ab-
                                                                         Bundesfinanzhof aus. Folge dieser       hängen, dass die Kosten der Behand-
Termin und Veranstaltungsort:
Mittwoch, 23. Oktober 2013 um 17.30 Uhr                                  Umsatzsteuerbefreiung für Ärzte ist     lung durch die gesetzlichen Kranken-
BW-Bank Karlsruhe, Friedrichsplatz 1– 3, 76133 Karlsruhe                 aber auch der Ausschluss eines Vor-     kassen erstattet werden. Eine solche
Information und Anmeldung:                                               steuerabzugs.                           Einschränkung widerspricht der
BW-Bank Karlsruhe, Stefan Uhlenbruck,
Telefon (07 21) 1 42-2 47 16, E-Mail: stefan.uhlenbruck@bw-bank.de
Teilnahmegebühr: kostenfrei
Arzt und Recht aktuell

Rechtsprechung des Europäischen                                                    – Bitte weiße Felder ausfüllen oder                     ankreuzen, Anleitung beachten –                                                     2012                  handeln zu lassen, durch die Bela-
Gerichtshofs und des Bundesfinanz-                                                                                                                                                                                                                   stung mit Umsatzsteuern verteuert,
                                            Zeile   An das Finanzamt                                                                                                                                                      Eingangsstempel
                                              1

                                              2     Steuernummer

hofs. Denn der Umfang der Kosten­             3

                                              4     Umsatzsteuererklärung                                                                                                                                     121
                                                                                                                                                                                                                                                     obwohl das Unionsrecht dem Pati-
erstattungspflicht der gesetzlichen           5

                                              6
                                                    Berichtigte Steuererklärung (falls ja, bitte eine „1“ eintragen)

                                                    A. Allgemeine Angaben
                                                                                                                                                              110
                                                                                                                                                                                                    50        12         1               99 11       enten jede Art von Heilbehandlung
Krankenkassen dient der Sicherstel-                                                                                                                                                                                                                  ohne Zugangshindernis einräumen
                                                    Name des Unternehmers
                                             7
                                                    ggf. abweichender Firmenname
                                              8

lung einer Mindestversorgung, auf                                                                                                                                                                                                                    möchte.
                                                    Art des Unternehmens
                                             9
                                                    Straße, Haus-Nr.
                                            10

die jeder einen Anspruch gegen-                                                                                                                                                                                                                          Der Gesetzgeber ist hier aufgefor-
                                                    PLZ                                 Ort
                                            11
                                                    Telefon
                                            12

über der Allgemeinheit hat. Auch als                                                                                                                                                                                                                 dert, das Umsatzsteuergesetz zu än-
                                                    E-Mail-Adresse
                                            13
                                                    Dauer der Unternehmereigenschaft
                                            14      (nur ausfüllen, falls nicht vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012)                                                                                                 vom               bis zum

Indiz taugt die Erstattungsfähigkeit        15

                                            16
                                                    1. Zeitraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

                                                    2. Zeitraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
                                                                                                                                                                                                                    T T MM

                                                                                                                                                                                                                    T T MM
                                                                                                                                                                                                                                        T T MM

                                                                                                                                                                                                                                        T T MM
                                                                                                                                                                                                                                                     dern, bevor dies durch Rechtspre-
nur bedingt. Insbesondere bei                                                                                                                                                                                                                        chung des Europäischen Gerichtshofs
                                                    Die Abschlusszahlung ist binnen einem Monat nach der Abgabe der Steuererklärung
                                            17      zu entrichten (§ 18 Abs. 4 UStG). Ein Erstattungsbetrag wird auf das dem Finanzamt benannte Konto
                                                    überwiesen, soweit der Betrag nicht mit Steuerschulden verrechnet wird.
                                                    Verrechnung des Erstattungsbetrages erwünscht / Erstattungsbetrag ist abgetreten
                                            18
                                                    (falls ja, bitte eine „1“ eintragen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         129

schwierigen Abgrenzungen zwi-               19

                                            20
                                                    Geben Sie bitte die Verrechnungswünsche auf einem besonderen Blatt an oder auf dem beim Finanz-
                                                    amt erhältlichen Vordruck „Verrechnungsantrag“.

                                                    Ein Umsatzsteuerbescheid ergeht nur, wenn von Ihrer Berechnung der Umsatzsteuer abgewichen wird.
                                                                                                                                                                                                                                                     erzwungen wird. Denn die bis dahin
schen vorbeugender Leistung und                                                                                                                                                                                                                      bestehende Rechtsunsicherheit bela-
                                                    Hinweis nach den Vorschriften der Datenschutzgesetze: Die mit der Steuererklärung angeforderten Daten werden auf Grund der
                                            21      §§ 149 ff. der Abgabenordnung sowie der §§ 18, 18b des Umsatzsteuergesetzes erhoben. Die Angabe der Telefonnummer und der E-Mail-
                                                    Adresse ist freiwillig.
                                            22      B. Angaben zur Besteuerung der Kleinunternehmer (§ 19 Abs. 1 UStG)

Prävention hilft eine fehlende Er­                                                                                                                                                                                                                   stet Ärzte sowie Privatkliniken ebenso
                                                    Die Zeilen 24 und 25 sind nur auszufüllen, wenn der Umsatz 2011 (zuzüglich Steuer) nicht mehr als                                                                              Betrag
                                            23      17 500 € betragen hat und auf die Anwendung des § 19 Abs. 1 UStG nicht verzichtet worden ist.                                                                                 volle EUR

                                                                                                          }
                                            24      Umsatz im Kalenderjahr 2011                                     ...............................................                                            238

stattungsfähigkeit nicht weiter, zu-                                                                                                                                                                                                                 wie Patienten und steht einer best-
                                                                                                                         (Berechnung nach § 19 Abs. 1 und 3 UStG)
                                            25      Umsatz im Kalenderjahr 2012                                     ...............................................                                            239

                                                    Unterschrift                                                                                                                                                      Bei der Anfertigung dieser
                                            26      Ich habe dieser Steuererklärung die Anlage UR                                                                                                                   Steuererklärung einschließlich

mal zu den Aufgaben der gesetz-                                                                                                                                                                                                                      möglichen Versorgung des Patienten
                                                                                                                                                                                                                     der Anlagen hat mitgewirkt:
                                            27      X     beigefügt.

                                            28      X     nicht beigefügt, weil ich darin keine Angaben zu machen hatte.

lichen Krankenkassen auch die Prä-          29

                                            30
                                                                                                                                                                                                                                                     durch einen unabhängigen und frei
vention gehört.                                                                                                                                                                                                                                      seinem Berufsethos unterworfenem
                                                    Datum, eigenhändige Unterschrift des Unternehmers

                                                                2012USt2A501                                                                                                                                               2012USt2A501

    Diese Auslegung wird auch durch                                                                                                                                                                                                                  Arzt im Wege.
                                                                                                                                                     - Mai 2012 -

die Qualifizierung des Arztes als Frei-
er Beruf gefordert. Ein Arzt übt, unab-
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Dr. Björn Demuth
hängig davon, ob er einkommensteu-        handlungen nicht dazu missbrau-                                                                                                                                                                                 Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht
errechtlich Einkünfte aus selbststän-     chen, im Deckmantel einer medizi-                                                                                                                                                                                                      und Steuerberater;
diger Tätigkeit oder Einkünfte aus        nisch indizierten Heilbehandlung                                                                                                                                                                                  Partner bei CMS Hasche Sigle, Stuttgart
Gewerbebetrieb (etwa in einer GmbH)       Leistungen vorzunehmen, die – wie                                                                                                                                                                                          Präsident des Landesverbandes
erzielt oder ob er als Angestellter       etwa Schönheitsoperationen – nicht                                                                                                                                                                             der Freien Berufe Baden-Württemberg e. V.
Einkünfte aus nicht selbstständiger       als Heilbehandlungen zu qualifizie-
Tätigkeit erzielt, einen Freien Beruf     ren sind. Von Angehörigen eines
aus. Wesentliche Kennzeichen eines        Freien Berufs muss und kann erwar-
Freien Berufes sind neben der Erbrin-     tet werden, dass sie den Patienten in
gung einer höchstpersönlichen Lei-        den Mittelpunkt stellen und diesem
stung, die sowohl durch eine gewisse      nur aus ihrer Sicht notwendige nicht-
persönliche und sachliche Berufsun-       erstattungsfähige Maßnahmen vor-
abhängigkeit als auch durch eine          schlagen.
besondere Vertrauensbeziehung zum              Bei einer Verneinung der Umsatz-                                                                                                                                                                                                                                     Anzeige
Empfänger der beruflichen Leistung        steuerfreiheit hätte der Arzt zwar ei-
gekennzeichnet ist. Daneben sind          nen Vorsteueranspruch. Es muss aber
auch das Vorhandensein eines gewis-       beachtet werden, dass dieser den Arzt                                                                                                                                                                                                                       Veranstaltungshinweis
sen Berufsethos und eine besondere        kaum entlastet und damit auch nur
Verantwortung für das Gemeinwohl          eine geringere Weiterleitung des
prägend.                                                                                                                                                                                                                                                Die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) in Ulm
                                          Vorteils an den Patienten möglich ist.
                                                                                                                                                                                                                                                        veranstaltet ein Fachseminar für Mediziner.
    Unabhängig kann der Arzt aber         Des Weiteren wird hierdurch bei
nur agieren, wenn er seinem Pati-         Ärzten, die lediglich medizinisch indi-                                                                                                                                                                       Seminartitel:
enten auch Heilbehandlungen anbie-        zierte Heilbehandlungen vornehmen                                                                                                                                                                             Steuerliche, rechtliche und finanzielle Besonderheiten
ten kann, die zwar nicht für jeden zum    durch die Pflicht zur regelmäßigen                                                                                                                                                                            bei Kooperationen und Transaktionen von Arztpraxen
erforderlichen Mindeststandard ge-        Umsatzsteuererklärungsabgabe und                                                                                                                                                                              Seminarinhalte:
hören, aber nach seiner Einschätzung      zur Aufteilung der Vorsteuern eine                                                                                                                                                                            • Besonderheiten und Fallstricke bei der Auflösung
eine Heilung oder Linderung herbei-       weitere Schwelle der Bürokratisie-                                                                                                                                                                               und Gründung einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG)
führen können. Nimmt der Patient          rung erreicht.                                                                                                                                                                                                • Besonderheiten und Fallstricke bei Übernahme
dieses Angebot an, könnte ihn die              Die verantwortungsvolle Heilbe-                                                                                                                                                                             oder Verkauf einer Praxis
Verteuerung der Heilbehandlung von        handlung durch Ärzte wird aber auch                                                                                                                                                                           • Methoden der Praxisbewertung
einer Inanspruchnahme dieser Lei-         im Bereich von Krankenhauslei-                                                                                                                                                                                • Standortbewertung mit der BW Standortanalyse
stung abhalten. Eine optimale Patien-     stungen durch die Umsatzsteuer                                                                                                                                                                                Referenten:
tenversorgung durch einen unabhän-        eingeschränkt. Trotz des klaren                                                                                                                                                                               Arbeitsgemeinschaft der Fachberater für den Heilberufebereich
gigen Arzt wäre gefährdet.                Zweckes der unionsrechtlichen Um-                                                                                                                                                                             Ulrich Bartoleit (Steuerberater, Ulm)
    Wie bereits erwähnt, gehört zu        satzsteuerbefreiung von Heilbehand-                                                                                                                                                                           Jens Gassner (Steuerberater, Senden)
den wesentlichen Kennzeichen eines        lungsleistungen sind Krankenhaus-                                                                                                                                                                             René Dachner (Steuerberater, Ehingen)
Freien Berufes auch das Vorhanden-        leistungen von Privatkliniken nach                                                                                                                                                                            Termin und Veranstaltungsort:
sein eines gewissen Berufsethos.          dem deutschen Umsatzsteuergesetz                                                                                                                                                                              Mittwoch, 23. Oktober 2013 um 19:00 Uhr
Ein solches ist bei Ärzten unzweifel-     nur umsatzsteuerfrei, wenn sie nach                                                                                                                                                                           BW-Bank Ulm, Neue Str. 70, 89073 Ulm
haft durch den Hippokratischen Eid        SGB V zugelassen sind oder besonde-                                                                                                                                                                           Information und Anmeldung:
vorhanden. Es kann daher davon            re Verträge mit den Gesetzlichen                                                                                                                                                                              BW-Bank Ulm, Kathrin Russ,
ausgegangen werden, dass Ärzte            Krankenkassen bestehen. Damit wird                                                                                                                                                                            Telefon (07 31) 14 24-1 21, E-Mail: kathrin.russ@bw-bank.de
die Möglichkeit nicht erstattungsfä-      die Möglichkeit des Patienten, sich                                                                                                                                                                           Teilnahmegebühr: kostenfrei
higer umsatzsteuerfreier Heilbe-          von der Einrichtung seiner Wahl be-

                                                                                                                                                                                                                                                                                  ÄBW 10 • 2013        441
Sie können auch lesen