Fulda 2.022 Landesgartenschau Fulda 2022
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Fulda 2.022 6. Entwicklungskonzept 2.022 ........................................................................ 4 6.1 Standortanalyse .......................................................................................... 6 6.2 Das Gesamtkonzept.................................................................................... 8 7. Prüfstein: Können die Anforderungen der LGS-Leitlinien erfüllt werden? ................ 12 8. Kernbereiche ............................................................................................. 14 8.1 Kernbereich A: Industrie & Natur .............................................................. 16 8.2 Kernbereich B: Landwirtschaft & Natur .................................................... 24 8.3 Gelenkfunktion LGS 1994 & LGS 2022 .................................................... 32 9. Rahmenprojekte ........................................................................................ 36 9.1 Stadt ......................................................................................................... 38 9.1.1 Frauenbergpark mit Kalvarienberg............................................................ 38 9.1.2 Johannesberg – Kleingärten in der Fuldaaue ........................................... 39 8.1.3 Fuß- und Radwege in der Fuldaaue ......................................................... 40 9.2 Region ....................................................................................................... 42 2
10. Durchführung ............................................................................................ 44 10.1 Verkehrskonzept ...................................................................................... 46 10.2 Ausstellungen und Veranstaltungen ......................................................... 52 10.3 Zeitplan ..................................................................................................... 58 10.4 Verfügbarkeit der Flächen ......................................................................... 60 10.5 Finanzierung ............................................................................................. 62 11. Nachnutzung ............................................................................................. 64 11.1 Dauerkonzept, Pflege und Unterhaltung .................................................. 66 12. Unterstützer .............................................................................................. 68 Impressum Magistrat der Stadt Fulda Baudezernat Grünflächen-, Umwelt- und Friedhofsamt Bearbeitung: Heinrich-von-Bibra-Platz 5 - 9 36037 Fulda arc.grün | landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh Ansprechpartner: www.arc-gruen.de Grünflächen-, Umwelt- und Friedhofsamt Grafik: www.plettau-braun.de der Stadt Fulda Druck: Farbendruck Brühl Telefon: 0661 / 102-1772 Bildnachweis: Stadt Fulda, arc.grün, Stockfotos E-Mail: LGS2022@fulda.de Internet: www.fulda.de Mai 2015 3
6. Entwicklungskonzept 2.022 Erfolg verpflichtet! Die Stadt Fulda hat sich seit der Landesgartenschau 1994 vor allem in den Bereichen Gewerbe/Industrie und Konversion/neue Wohngebiete teilweise rasant weiter entwickelt. Lag der damalige Schwerpunkt noch bei der grund- legenden Vermittlung und Umsetzung stadt- und landschaftsplanerischer Erkenntnisse im Umgang von Stadt und Landschaft, so stellen sich heute neue Herausforderungen: Neue Mobilität in der Stadt, Einsatz regenerativer Energien, sozialverträg- liches und nachhaltiges Miteinander spielen eine immer größere Rolle in der Stadtentwicklung. Die Anforderungen der digitalen Welt vor allem für die junge Generation stehen den immer seltener erfahrbaren elementaren Erlebnissen gegenüber. Wie werden Lebensmittel angebaut? Wie werden Tiere zu Nahrungsmitteln? Was ist die Grundlage unseres Wohlstands? So umfassend diese Fragestellungen klingen, so konkret muss auch eine Stadt darauf antworten können. Die Stadt Fulda möchte mit der Landes- gartenschau 2.022 mehr als ein „Update“ einer Gartenschau im Sinne von Landschaftsarchitekturen des 21. Jahrhunderts zeigen. Der Besucher soll den großen Themen unserer Zeit begegnen können. 4
6.1 Standortanalyse Kalvarienberg In einer ausführlichen Standortanalyse wurde untersucht, welche Bereiche für eine Landesgartenschau geeignet sind. Dabei einbezogen wurden die 1 Überlegungen aus der Erstbewerbung mit dem Standort Münsterfeld im Westen der Stadt: 1 Fuldaaue Nord mit Frauenberg LGS 94 2 Haimbach / Münsterfeld im Nord- westen 3 Fuldaaue zwischen Sportflächen 2 und Gewerbe / Industrie Kohlhaus 5 4 Fuldaaue Süd 5 Neuenberg / Galerie im Westen Während in Option 1 zuwenig Flächen verfügbar sind, wurden die Optionen 2 und 4 vor allem wegen dem geringen 3 Bezug und zu großer Entfernung zur Stadt ausgeschieden. Fulda-Galerie Bei der Betrachtung der Flächen 3 und 5 wurden mehrere Vorteile deutlich: 4 • Die LGS 1994 bekommt eine Ge- lenkfunktion zur neuen Stadtent- wicklung. Damit verbunden kann eine Evaluation der damaligen Maß- nahmen dargestellt werden. Johannesberg • Die positiven Effekte aus 1994 mit der gelungenen Verzahnung der Stadt mit der Aue können im Süden weiter entwickelt werden. 6
• Das hoch aktuelle Thema Infrastruk- tur und Landschaft kann am Beispiel der Einbeziehung der Gewerbe- und Kalvarienberg Industrieflächen als moderne Land- schaftsarchitektur des 21. Jahrhun- derts anschaulich dargestellt wer- den. • Die lang angedachte Anbindung des Stadtteils Fulda-Galerie an die Kern- stadt kann qualitätvoll umgesetzt werden. • Die Verfügbarkeit der Flächen und LGS 94 die Umsetzung in Bauleitplanungen ist gewährleistet. Aus diesen Analysen heraus bewirbt sich die Stadt Fulda mit einem mutigen, zu- 2022 kunftsgerichteten und modernen Gar- tenschaukonzept, das konsequent den aktiven Einfluss der Landschaftsarchi- 2022 tektur auf die Stadtentwicklung betont. Aus der alten Stärke der LGS 1994 he- 2000 raus, die in einem Evaluationsprozess transparent beleuchtet wird, werden Fulda-Galerie neue Qualitäten der Stadtentwicklung konsequent weiter betrieben. Aus dem Selbstbewusstsein heraus, zu wissen, „wie Gartenschau geht“, will die Stadt Fulda eine „Gartenschau 2.0“ auflegen. Es soll gezeigt werden, welch hohe Bedeutung eine Garten- schau auch heute und in Zukunft für eine Stadt haben wird. Die hohen In- Johannesberg vestitionen in die Stadtentwicklung haben sich damals ausgezahlt. Auch mit dem „Update“ wird ein weiterer Meilenstein in der Stadtentwicklung gesetzt werden können. 7
6.2 Das Gesamtkonzept Kernbereich A: Gelenkfunktion: Kernbereich B: Industrie & Natur LGS 1994 & LGS 2022 Landwirtschaft & Natur Die Fuldaaue zwischen Sportflächen Die Wegstrecke von Kernbereich A zu Mit der Verbindung des Stadtteils Ful- und Gewerbe/Industrie Kohlhaus (aus Kernbereich B ist genauso weit wie da-Galerie im Westen über den Neu- der Option 3 der Standortanalyse) bil- 1994 der Weg vom Bahnhof in die enberg mit der Kernstadt wird die Aus- det auf einer Fläche von ca. 22,7 ha Aue – und doch wird er aufgrund der einandersetzung mit dem Thema der den Kernbereich A. ungewohnten Perspektive größer ein- urbanen Landwirtschaft erforderlich. geschätzt. Daher ist es wichtig, ein at- Vom Westring über die Aueweiher und Über den Alten Hohlweg der Schnarre- traktives Gelenk zu schaffen, das dem die Fulda mit zahlreichen Kanälen bis hohle werden die Grün- und Sportflä- Besucher überschau- und erlebbar zum Freibad reicht eine schon frühzei- chen der Aue über die Neuenberger erscheint. tig industriell geprägte Gewässerland- Straße an die Bastion der Galerie ver- schaft. Mit den Einrichtungen der LGS 1994, knüpft auf einer Fläche von ca. 18,3 ha. Ehemalige Kiesweiher, alte Bachläufe dem Umweltzentrum, dem Apotheker- Die dringend anstehende Sanierung und Mühlkanäle sind überformt; groß- garten und den Sportflächen sollen des so genannten Heimattiergartens flächige und kleinteilige Industrie- und nun nicht Flächen zum zweiten Mal bietet die Chance, einen attraktiven Gewerbebereiche grenzen mit ihrer gestaltet werden. Anziehungspunkt im Gartenschauge- „Rückseite“ an die Landschaft. lände zu aktivieren und besonders das Der Besucher soll vermittelt bekom- Thema der heimischen Tierrassen und Hier soll nicht Konversion von Ge- men, welchen Wert diese Einrichtun- Kleintiere aufzuzeigen. werbebrachen, sondern das aktive gen in den vergangenen 28 Jahren für Gestalten und Sanieren genutzter Flä- die Stadt bedeutet haben und welche Nicht die Gestaltung eines neuen Nachhaltigkeit, aber auch welche An- Parks soll hier das Ziel sein, sondern chen thematisiert werden. forderungen an Pflege und Unterhalt die aktive Wirkung der Landwirtschaft diese bedeuten. auf das urbane Landschaftsbild und Gleichzeitig soll kritisch mit Fehlent- das Herausstellen dieser Charakteris- wicklungen umgegangen und weitere tika. Zukunftsperspektiven eröffnet werden. 8
Das Gesamtkonzept gliedert sich in 2 Kernbereiche um den „Knotenpunkt 94“ herum Kalvarienberg Naturraum Verknüpfen – Industrie & Natur Stadtland- schaften 2022 ‘94 2022 Verlinken – LGS 1994 & LGS 2022 Fulda-Galerie Freizeit Johannesberg Verbinden – Landwirtschaft & Natur 9
Satelliten: Randbereiche und regionale Verknüpfungen Frauenberg Johannesberg Der Frauenberg ist einer der sieben Die Propstei Johannesberg, eine ehe- Im Zuge der Gartenschau soll die Hügel Fuldas. Er wird von der Kloster- malige Benediktinerpropstei, liegt im Propstei vor allem mit Fuß- und Rad- anlage der Franziskaner beherrscht, Süden der Stadt und ist von weitem wegeverbindungen sinnvoll an die Stadt während ein spektakulär inszenierter sichtbar. Die sich östlich der Propstei angebunden werden. Dabei kommt Kalvarienberg den nördlichen Frauen- erstreckende barocke Gartenanlage einer attraktiven gefahrlosen Querung berg prägt. nahm ursprünglich drei hinter- und des Westrings besondere Bedeutung übereinander liegende Terrassen ein, zu. Die Einbeziehung der Kleingarten- Ein waldartiger Baumbestand und die sich auf das Landschaftspanora- anlage Johannisau e.V. ist ein weiteres geschwungene Wegeführungen am ma in Richtung Fulda und Rhön aus- Ziel dieses Rahmenprojekts. Friedhof vorbei und durch attraktive richten, von denen lediglich die obere Villengärten und Alleen prägen diesen Terrasse wieder als Barockgarten ge- landschaftlich anmutenden Bergpark. staltet wurde. Baumreihen und Alleen sind in den kommenden Jahren zur Sicherung der Nach der Auflösung der Propstei zu Bestände und denkmalgeschützten Anfang des 19. Jahrhunderts dien- Gesamtanlage zu sanieren. Die Ent- ten die Gebäude mehr als 150 Jahre wicklung hochwertiger Aufenthalts- landwirtschaftlichen Zwecken. In den bereiche und eine Anbindung nach 1980er Jahren nahm hier das „Deut- Norden (Stadtteil Horas), die Ausge- sche Zentrum für Handwerk und staltung eines Wasserlaufes sowie die Denkmalpflege – Propstei Johannes- Revitalisierung des Frauenbergcafés berg“ seinen Sitz. Unter seiner Ägide sind Maßnahmen auf der Agenda für wurde die Anlage nach und nach res- den Bergpark, der sowohl als Naher- tauriert. Nach der Insolvenz des Zent- holungsgebiet als auch als spiritueller rums wird dessen Arbeit heute durch Ort für Fulda größte Bedeutung hat. die „Propstei Johannesberg GmbH“ Für Besucher interessant sind auch fortgesetzt. Sie unterhält ihre Werk- die Klosteranlage und der Ausblick auf stätten hauptsächlich im nördlichen die Stadt. Flügel der Anlage. 10
Kalvarienberg Naturraum verzahnen – Satelliten Stadtland- schaften 2022 ‘94 2022 Fulda-Galerie Kloster Frauenberg Freizeit Johannesberg Propstei Johannesberg 11
7. Prüfstein: Können die Anforderungen der LGS-Leitlinien erfüllt werden? Für die Landesgartenschauen sind ausreichend Das vorgesehene Landesgartenschaugelände muss große, dem Zwecke nach geeignete, möglichst zu- durch die vorhandene bzw. zu schaffende Bauleit- sammenhängende Freiflächen im innerörtlichen planung für eine Dauernutzung sichergestellt und oder ortsnahen Bereich bereitzustellen. Sind sol- in der Verfügungsgewalt (Eigentum, Erbpacht oder che Flächen nicht vorhanden, müssen sie neu ge- langfristige Pacht von mindestens 18 Jahren) der schaffen werden. Es sind besonders solche Flächen Kommune sein. zu bevorzugen, die durch Entsiegelung als Grün- Die Flächen stehen zu 90 % in Besitz der Stadt flächen zurück gewonnen werden können, z.B. In- Fulda. Die Grundstücksverhandlungen mit angren- dustriebrachen, Konversionsflächen etc. zenden Eigentümern sind positiv verlaufen und Mit einer Flächengröße von 22,7 ha in Kernbereich werden rechtzeitig zum Abschluss gebracht. A und 18,3 ha im Kernbereich B stehen ausrei- chend zusammenhängende Flächen ortsnah und innerörtlich zur Verfügung. Industrie- und Konver- Der Umbau bereits vorhandener Grünflächen und sionsflächen werden angebunden, Grünflächen, ökologisch wertvoller Freiräume darf nicht allei- die bisher nicht zur Verfügung standen, werden zu- niger Schwerpunkt von Landesgartenschauen sein rückgewonnen, z.B. am Fuldakanal und am Licht- und muss konzeptionell mit der zuständigen Natur- und Luftbad sowie an den Übergängen zur Indust- schutzbehörde abgestimmt sein. riepark- und Lagerfläche. Insbesondere die Umbauten im Bereich der Schnarrehohle und der Fuldakanäle sind frühzeitig mit den Naturschutzbehörden besprochen worden Flächen, die z.B. als Überschwemmungsgebiete und auf breite Zustimmung und Unterstützung ge- ausgewiesen sind, sind nur bedingt geeignet. stoßen. Durch den Hochwasserschutzdamm ist lediglich der engere Umgriff der Fulda als Überschwem- mungsbereich ausgewiesen und wird nicht berührt. 12
Die Planung und Realisierung der Freiflächen soll Gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz im Rahmen eines umfassenden Grünkonzeptes er- und eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen in folgen. Die Freiflächen sollen für die Bevölkerung räumlicher Zuordnung zum Landesgartenschauge- langfristig nutzbar sein bzw. den Naturhaushalt lände müssen … nachgewiesen werden. Sind tem- sichern und verbessern. Hierzu ist ein Nachnut- poräre Parkplätze oder Gebäude zu errichten, die zungskonzept vorzulegen. ausschließlich durch die Landesgartenschau ge- nutzt werden, sind sinnvolle Folgenutzungen auf- Die Sanierungen der Aueweiher, die Durchgängig- zuzeigen, um den Rückbau zu minimieren. keit zur Innenstadt, die Wiederbelebung des Bade- gartens und des Licht- und Luftbades sind Teil der Es stehen ausreichend Stellplätze zur Verfügung, Umsetzungen des Landschaftsplans als Gesamt- die nicht zusätzlich errichtet werden müssen. Im konzept und stehen der Bevölkerung langfristig zur Verkehrskonzept wird aufgezeigt, wie vor allem mit Verfügung. Die Bewirtschaftung der Flächen im den Industrie- und Gewerbeflächen sinnvolle Syn- Westen durch urbane landwirtschaftliche Nutzung ergieeffekte erzielt werden können. wird in einem detaillierten Bewirtschaftungskon- zept geregelt. Auch hier ist die freie Zugänglichkeit der Landschaft gewährleistet. Die Finanzierung der Investitions-, Durchfüh- rungs- und Folgekosten (Unterhaltungskosten) muss im Rahmen der kommunalen Haushaltspla- Zur Durchführung von Sonderschauen sowie von nung sowie der Ergebnis- und Finanzplanung ge- Demonstrations und Information sveranstaltungen währleistet sein und nachgewiesen werden. sollten nutzbare Gebäude und Flächen im Kernge- Die Kostenschätzung für die LGS 2.022 fließt in die lände der Landesgartenschau zur Verfügung ge- mittelfristige Finanzplanung der Stadt Fulda ein. stellt werden. Die Finanzkraft der Stadt zeigt sich auch daran, Mit den Flächen an den Industrie- und Gewerbebe- dass die Haushaltspläne der vergangenen Jahre trieben sowie am Deutschen Feuerwehr-Museum auflagenfrei durch das Regierungspräsidium Kas- stehen zentrale Flächen zur Verfügung, für die kei- sel genehmigt wurden. ne zusätzlichen Versiegelungen und Rückbaumaß- nahmen erforderlich werden. Gleiches gilt für land- wirtschaftliche Demonstrationsflächen an Bastion und im Heimattiergarten. 13
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8. Die Kernbereiche Kernbereich A: Industrie & Natur Gelenkfunktion: LGS 1994 & LGS 2022 Kernbereich B: Landwirtschaft & Natur 15
Zustand der Industriebereiche in der Aue in den 1960er Jahren 8.1 Kernbereich A: Industrie & Natur Bestandssituation Der Kernbereich A stellt sich als eine Vor allem der starke Nährstoffein- und Luftbad sowie der frühere „Bade- überformte Kulturlandschaft dar. Die trag und die daraus resultierende garten“ sind außer Funktion und liegen ehemaligen Kiesweiher aus den 1960er Schlammbildung führen weiterhin zu brach. Jahren, ursprünglich grundwasser- Algenblüten und Sauerstoffmangel. Die Gewerbe- und Industriegebäude gespeist, zeigen schwerwiegende De- Die Verlegung des von Westen kom- der früheren Dura-Teppichfabrik sind fizite in Wasserqualität und Gewässer- menden Käsbachs sowie die teilweise teilverkauft oder zwischenvermietet. ökologie. Seit 1999 wurden auf Basis Verfüllung der alten Fuldakanäle mit Lagerflächen und LKW-Zufahrten prä- eines Sanierungsgutachtens (GREBE/ geringer Zugänglichkeit zum Wasser gen die Kante zur Aue; ein Kraftwerk WAGNER) mehrere Versuche unter- sind weitere Defizite im Kernbereich. mit einem landschaftsprägenden Ka- nommen, die Gewässerökologie zu mingebäude sind außer Nutzung. Hier stabilisieren, jedoch ohne die Umset- Das Wehr am Fuldakanal bedarf der gibt es Überlegungen der Eigentümer zung der im Gutachten geforderten Sanierung; ein Fischaufstieg ist nicht zur Neustrukturierung der ehemaligen langfristigen Maßnahmen. vorhanden. Das früher beliebte Licht- Produktionshallen. 16
Das Freibad in den 1960er Jahren: Blick auf den Gewerbekomplex Dura Das „Licht- und Luftbad“ Unverstellter Blick in die Aue Der südliche Bereich wurde bereits an Im Anschluss daran grenzen die Pro- einen prosperierenden Automotive- duktionsgebäude des Parzeller-Verlags betrieb veräußert, der mit zeitgemäßer an die Aue. Architektur neue Strukturen aufzeigt. In diesen Erschließungszonen besteht Der Bereich der so genannten Kugel- die Möglichkeit, den direkten fußläu- fabrik, einer der Marktführer der Ku- figen Anschluss an die Kernstadt zu gellagerherstellung, hat sich auf dem aktivieren, die durch die anstehende Gelände der ehemaligen Kugelmühle Neuordnung des Quartiers am Löher- als Nachfolge einer Textilfabrik etab- tor ihre städtebauliche Fortsetzung liert. Hier wird Strom aus der Wasser- finden kann. Der Talraum: kraft des Fuldakanals genutzt; durch Kanäle, Geschichte, Industrie die anstehende Sanierung des Wehres eröffnen sich auch Chancen für die Gewässerökologie. 17
Zustand der Aueweiher in den 60er Jahren: Zustand der Aueweiher in den 90er Jahren: Stark verlandete Aueweiher am Dura- Erkennbare Zonierungen der Nutzung Erkennbare Verlandungsprobleme Gelände Kernbereich A: Industrie & Natur Die Neukonzeption Zentrale Idee ist die moderne Neuentwicklung einer gewerblich-industriell Die Themen Wasserspielplatz, Fisch- geprägten Kulturlandschaft im Einklang mit dem Naturraum der Fuldaaue. aufstieg und Uferwege können in viel- fältiger Weise umgesetzt und insze- In intensiven Gesprächen mit den Wichtiger ist die nachhaltige Ausbil- niert werden. Vor allem die Sanierung Gewerbetreibenden konnte erreicht dung einer floralen Kante zu den Ge- der Aueweiher kann nun konsequent werden, dass ein Nebeneinander werbeflächen, die den bisherigen Hin- und umfassend angegangen werden. scheinbar widerstreitender Nutzungen terhof zur Schauseite transformiert. möglich wird. Gleichzeitig wird durch das Reaktivie- Mit der Aktivierung der beiden ehema- ren des teilverrohrten Fuldakanals und ligen Bäder (Licht- und Luftbad sowie Die Bereitschaft, einerseits temporär Badegarten) wird ein Stück Stadtge- dessen neue Zugänglichkeit eine at- Flächen intensiver Nutzung im Zeit- schichte wieder ablesbar. Hier sollen traktive Gewässerlandschaft im Sinne raum der Gartenschauen (Hallen- keine neuen Stadtbäder entstehen eines „Klein-Venedig“ geschaffen, die schauen, Handwerkermarkt etc.) als (das benachbarte Stadtbad deckt den attraktive Ausblicke, Querungen und Promenade zur Verfügung zu stellen, Bedarf bereits ab). Vielmehr sollen Zugänge ermöglicht. ist dabei nur ein Aspekt. nutzbare und allen zugängliche Frei- 18
Industrie Brache Revitalisierung flächen für Spiel und Erholung entste- Der südliche Eingang zur Gartenschau Hier können neue Durchwegungen hen, die für die Bewohner der benach- liegt damit in unmittelbarer Nähe zu geschaffen und dieser Transformati- barten Quartiere dringend nachgefragt einem attraktiven Gewässer; die Wege onsprozess für die Besucher sichtbar werden. zur Ausstellungs„promenade“ sind kurz. gemacht werden. Der vorhandene dichte Gehölzbestand Vorhandene Parkplätze an den Sport- entlang der Weiher und der Fulda trägt flächen und den Gewerbebereichen zu einer attraktiven Gesamtkulisse bei, können aktiviert werden, ohne zusätz- muss aber besonders bei den Auewei- liche Versiegelungen zu verursachen. hern überprüft werden. Wichtig ist auch, dass der überregio- Hier ist denkbar, unterschiedlich in- nale Radverkehr in der Fuldaaue zwar tensive Zonen zu entwickeln, die ei- unmittelbar am LGS-Gelände vorbei- nerseits sich selbst überlassen und an führt, jedoch nicht durch Einzäunun- geeigneten Stellen für die Erholungs- gen eingeschränkt wird. nutzung genutzt werden. Die Verlage- Im Bebauungsplan zu den Freizeitgär- rung der Segelflughalle weg vom Ufer ten an der Hornungsbrücke wurde be- bietet eine gute Möglichkeit, bereits gonnen, die Veränderungen von einer genutzte Flächen am Ufer anderwei- Kleingarten- zur Freizeitgartennutzung tig, z.B. als Seeterrasse zu nutzen, zu begleiten. ohne weitere Eingriffe in die Ufer vor- nehmen zu müssen. 19
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Kernbereich A: Industrie & Natur Details Die Transformation vom Mühlenstand- Die im Sanierungsgutachten schon ort zum Gewerbestandort ist in stadt- früh aufgezeigten gewässerökologi- geschichtlicher Hinsicht ein für den schen Probleme sollen nun grundle- Besucher interessantes Geschichts- gend angegangen werden: erlebnis. • Revitalisierung der alten Kanalver- Aus dem Naturgewässer der Fulda läufe als verbindende und erlebbare wurde durch Regulierung und Kana- Grünzüge lisierung zunächst eine industrielle • Schaffung eines Fischaufstiegs am Nutzlandschaft. Kiesabbau und Hoch- Wehr zur Erhöhung der Durchgän- wasserschutzmaßnahmen formten aus gigkeit der Gewässer einer ehemaligen Auelandschaft eine neue vom Mensch geprägte Stadt- • Entschlammung der Aueweiher zur landschaft. dauerhaften Vermeidung von Eutro- phierung Im Laufe der Zeit wurden alte Kanäle wieder verfüllt und die Kiesweiher ver- landen. Naturgewässer Kanalisierung Revitalisierung 21
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Kernbereich A: Industrie & Natur Details Durch die aktive Mithilfe der Gewerbe- Besonderes Highlight kann die Ver- betriebe wird zum ersten Mal in einer wendung des Kaminturms zu einem Gartenschau Gewerbe und Indus- Aussichtsturm in der Auelandschaft trie nicht verdrängt, verlagert oder im werden. Konversionsprozess umgewandelt. Eine neue florale Kante gestaltet dauer- Durch ein neues Verkehrskonzept für haft den Übergang von Gewerbe zur die Anlieferung können die Bereiche Landschaft und zeigt so auf, dass es um den Kamin der Durawerke als Büh- attraktive Alternativen zum Maschen- nen für die Gartenschau genutzt wer- drahtzaun gibt. den. Mit dem Hintergrund industrieller Architektur und mit Blick auf die Aue entsteht ein einmaliger „Showroom“, der zudem vorhandene Infrastruktur nachhaltig nutzen kann. Vom Hinterhof zur Schauseite – neue Ansichten 23
Der Heimattiergarten Blick auf die Stadt von der Hochfläche Bastion an der Fulda-Galerie 8.2 Kernbereich B: Landwirtschaft & Natur Bestandssituation Durch die Konversionsfläche im Wes- Die Flurwege werden nahezu aus- Ein Zusammenwachsen der Stadt- ten und die Neuentwicklung des schließlich landwirtschaftlich genutzt teile Sickels und Fulda-Galerie mit Stadtteils Fulda-Galerie mit ca. 3 000 und sind wenig attraktiv. Der Grünzug der Kernstadt ist aus stadtklimatisch Einwohnern wurde der ehemalige führt bis tief in die Wohnbebauung – Sicht schädlich. Die Siedlungszäsur Flugplatz der amerikanischen Streit- entsprechend dem städtebaulichen durch landwirtschaftliche Flächen als kräfte zu einem neuen Stadtteil. Konzept des umgesetzten Wettbe- Klimafunktionsflächen ist sowohl im werbsentwurfes – und endet in einer Flächennutzungsplan als auch im Re- Aufgrund der Bodengüte und günsti- Aussichtsbastion. gionalplan gesichert. ger Grundstückszuschnitte sind wei- terhin Feldfluren aktiv bewirtschaftet Aufgrund der hohen Bedeutung der und grenzen unmittelbar an die Wohn- Flächen für das Stadtklima (hier ent- bebauungen des Neuenbergs und der steht Kaltluft, die unmittelbar in den Fulda-Galerie an. überheizten städtischen Raum küh- lend abfließen kann) ist weitere Be- bauung nur arrondierend geplant. 24
Geplante Wohngebietserweiterungen an Heimattiergarten Freiflächenplanung an der Bastion der Sickelser Straße Der auf die Hochfläche führende Hohl- Die Einrichtung wird von einem ein- Die Sickelser Straße, z.Zt. noch eine weg („Schnarrehohle“) ist ein belieb- getragenen Verein geführt, der auch Landesstraße, wird in Zukunft durch tes Ausflugsziel in der Bevölkerung hinsichtlich seiner sozialen Funktion die Wohnbebauung zunehmend den aufgrund des dort angesiedelten so (Ableistung von Sozialstunden durch Charakter einer Stadtstraße erreichen; genannten Heimattiergartens. Jugendliche) einen wichtigen Beitrag die Verkehrsbelastung ist mit 7 600 leistet. Kfz/Tag akzeptabel. Dennoch trennt Hier sind Wild- und Nutztiere in klein- sie den Stadteil Neuenberg ab. zooartigen Gehegen ausgestellt; eine Allerdings sind die Tierhaltung und kleine Bewirtungsmöglichkeit befindet Gehegeführung nicht auf dem Stand sich in einem nicht ansprechenden aktuell geforderter Richtlinien und be- Zustand. dürfen einer grundlegenden Überar- beitung, um die Einrichtung langfristig zu sichern. 25
Urbane Landwirtschaft auf der Hochebene – Blickbezüge zum Tal Kernbereich B: Landwirtschaft & Natur Die Neukonzeption Mit dem sanierungsbedürftigen Heimattiergarten, auf den ersten Blick eine Durch Erweiterung des Geländes in aus der Zeit gefallene Einrichtung, eröffnet sich in Zusammenhang mit dem den Bereich der landwirtschaftlichen Hochfläche kann die intensive Nutzung hoch aktuellen Thema urbaner Landwirtschaft eine bisher nicht in Betracht des alten Hohlwegs zurückgenommen gezogene Entwicklungschance. und gleichzeitig ein für die Garten- In diesem Kernbereich kann nun ge- Die Umgestaltung des Heimattiergar- schau hoch attraktiver Anziehungs- zeigt werden, wie Nahrungsmittelpro- tens zu einem nach heutigen Anforde- punkt für Familien geschaffen werden. duktion und Tierhaltung in unmittelba- rungen betriebenen Kleintiergehege Die landwirtschaftlichen Flächen der rer Nähe zur Stadt erlebbar praktiziert soll insbesondere alte Haustierrassen, Hochebenen sollen nicht zu einem wird. Der oft beklagten Entfremdung lokale landwirtschaftliche Produkte, weiteren Park im Sinne eines Stadt- gerade der jüngeren Generation von Honigherstellung oder Geflügelhaltung parks entwickelt werden. Dafür be- der Herkunft der Lebensmittel kann so zeigen, dass gerade Kindern ein steht weder Erfordernis noch Kapazi- hier aktiv begegnet werden. deutlicherer Bezug etwa zu „Chicken tät. Wings“ vermittelt werden kann. 26
Klimagefüge: Kaltluft und Talkessel Vielmehr soll im langfristigen Konzept Die Grundstruktur der Hochfläche soll Die Anbindung an die Aue soll über gezielt Landwirtschaft aufrecht erhal- durch ein Wegenetz mit breiten be- eine Freitreppe zur Neuenberger Straße ten werden. Jedoch sind Zielsetzun- grünten Randbereichen, Hecken und erfolgen. Hier liegt auch einer der Haupt- gen jenseits hochintensiver Agrarland- Alleen zu einer neuen „alten“ Art des eingänge während der Gartenschau. schaften erforderlich. Landschaftsparks – der „Ornamental Durch die geplante maßvolle Erwei- Farm“ – verändert werden. Der Blick- Am Beispiel von seltenen Schafrassen terung des Wohngebietes Sickels in bezug auf Altstadt und Dom ist ver- und historischen Getreidesorten, pes- unmittelbarer Nähe der Fulda-Galerie blüffend und kann durch gezielte Per- tizidfreier Bewirtschaftung oder Kreis- ergibt sich die Möglichkeit der Schaf- spektivschaffungen inszeniert werden. laufwirtschaft sollen neue Erlebnisräu- fung eines temporären – später bebau- me geschaffen werden. Dazu ist eine Querung der Sickelser ten – Parkplatzes als östlicher Zugang Straße mit einem Fußgängersteg vor- zur Gartenschau und als Shuttle- Hierzu kann das ortsansässige Anto- gesehen, der es ermöglicht, einen Stützpunkt. niusheim einbezogen werden, ein von Rundweg und Wegealternativen für Bürgern getragenes christlich-vinzen- den Stadtteil Neuenberg/Fulda-Gale- tinisch geprägtes heilpädagogisches rie zu schaffen. Zentrum für Menschen mit einer Lern- und/oder geistigen Behinderung. 27
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Kernbereich B: Landwirtschaft & Natur Details Mit der Umsetzung der Freianlagen- Der Bereich zwischen den Wohnbe- planungen vor und an der Bastion ent- bauungen unmittelbar an der Bastion stehen siedlungsnahe Freiräume. bleibt als extensive Parklandschaft erhalten; die Acker- und Wiesenflä- Bolz- und Spielplätze innerhalb von chen zwischen den Feldwegen wer- Obstbaumwiesen zeigen bereits den den auch zukünftig landwirtschaftlich landschaftlichen Charakter. nutzbar bleiben. Die für die Gartenschau angelegten Wege führen auch langfristig in das Netz der Feldwege und ergänzen die- se. Breite Grünstreifen entlang der Wege, Hecken und Solitärbäume sol- len der Kulturlandschaft wieder ihre ursprüngliche Prägung geben. Ein bequemer Hohlweg führt hinauf Urbane Landwirtschaft 29
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Kernbereich B: Landwirtschaft & Natur Details Im Übergang zur Wohnbebauung Die Feldflur zwischen Sickelser Straße Hainzeller Straße werden während der und Schnarrehohle wird temporär zur Gartenschau Strukturen für Mieter- Ausstellungsfläche für die landwirt- und Freizeitgärten angelegt, die auch schaftlichen Fachbeiträge der Ministe- danach einen attraktiven Ortsrand rien und Verbände und wird anschlie- ausbilden werden. Durch die neue ßend in das neue Netz der urbanen Wegeverbindung in die Stadt und zur Agrarlandschaft integriert. Fulda-Galerie entsteht eine für die Stadtentwicklung wichtige Grünachse von der Hochfläche in die Stadt. Stadtnahe ländliche Strukturen Erlebbare Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe zur Stadt 31
Planung Auepark 1994, Umweltzentrum Fulda 8.3 Gelenkfunktion LGS 1994 & LGS 2022 Bestandsituation Der Bereich zwischen Umweltzent- An dieser Qualität hat sich in den ver- Das Umweltzentrum Fulda rum und Feuerwehr-Museum war der gangenen Jahren wenig verändert, Ein rechteckig mit Hecken angelegtes südliche Ausstellungsbereich der Lan- der Nutzungsdruck hat jedoch zuge- Grundstück markierte den brach gefal- desgartenschau 1994 in der Fuldaaue. nommen. Die Inanspruchnahme der lenen ehemaligen Garten der Benedik- Neben dem Umweltzentrum wurde ein Flächen bei Sportveranstaltungen im tinerinnen, der an einen mit Bauschutt Parkplatz errichtet, der Apothekergar- benachbarten Stadion, Standortsuche in die Aue terrassierten Parkplatz ten ist auch heute noch ein beliebtes für Wohnmobile und der hoch frequen- grenzt und der zu einem Abschnitt der Ausflugsziel in der Stadt. Das Katas- tierte überregionale Radweg belegen geplanten Bundesstraße erklärt war. trophenschutzzentrum mit Stützpunkt die Bedeutung der Fläche. Zusammen mit dem damaligen Hes- des Roten Kreuzes wurde damals sischen Institut für Lehrerfortbildung temporär genutzt. Wichtigste Maß- entwickelte die LGS-GmbH an diesem nahme damals war die Aufwertung Standort das Konzept für ein Umwelt- der Auelandschaft und die Durchgän- zentrum. Die Gründung des Umwelt- gigkeit der Wegeführungen. zentrums Fulda e.V. mit Vorsitz des 32
Der Auepark heute ... ... Erholung und Spaß für alle Das Deutsche Feuerwehr-Museum Fulda damaligen OB Dr. Hamberger erfolgte und durch Zuschüsse der Stadt und und Auepark haben sich zu zentralen 1993. Als Ziele des Vereins wurden des Landkreises Fulda, der ÜWAG Ak- Erholungs- und Identifikationsberei- Umweltbildung, -beratung und -infor- tiengesellschaft, der GWV GmbH und chen in der Stadt etabliert und werden mation festgestellt. Das Umweltzent- des Abwasserverbandes. Die Stadt noch heute von den Bürgerinnen und rum wurde zwei Tage vor Öffnung der Fulda, das hessische Kultusministeri- Bürgern der Stadt hochgehalten. Die Gartenschau eingeweiht und war als um, die GWV und der Abwasserver- Landesgartenschau 1994 gilt als kol- Vortrags- und Beratungsort und mit band tragen zusammen mit Sponso- lektives, positives Ereignis in der Er- seinem Lehr- und Schaugarten in die ren wie vor allem Förstina Sprudel im innerung der Menschen in Fulda, so Gartenschau eingebunden. Mit dem Wesentlichen den Betrieb. 2005 wurde dass eine erneute Landesgartenschau Umweltzentrum Fulda sollten die mit ein zweites Gebäude ergänzt und der von diesem positiven Geist getragen der LGS formulierten inhaltlichen Ziele Garten ist den Anforderungen gegen- wird. In den nächsten Jahren werden und Aktivitäten dauerhaft weiter ver- über der LGS angepasst. die Tage der „Offenen Gärten“ und folgt werden. weitere Gartenveranstaltungen statt- Die Ausstellung „15 Jahre Landes- finden, um so den Gedanken in Rich- Die Finanzierung für den 1,5 Mio. DM gartenschau“ 2009 hat gezeigt, dass tung Landesgartenschau 2.022 auch teuren Bau erfolgte außerhalb des die Landesgartenschau weder ver- weiter zu transportieren. Gartenschaubudgets zur Hälfte durch ebbt, noch ihre Effekte übersehen das Hessische Umweltministerium werden – im Gegenteil: Schlossgarten 33
Gelenkfunktion LGS 1994 & LGS 2022 Die Neukonzeption 28 Jahre Landesgartenschau – Zeit, planung im Rahmen der Gartenschau Museum als hohen Frequenzbringer Bilanz zu ziehen: Was hat sich bewährt, 2.022, sondern in deren Funktion als mehr Raum und bauliche Qualität zu- erfolgreich weiterentwickelt oder auch Bindeglied und Verknüpfung zu den geschrieben werden. Dies wird jedoch überholt? Auf der Wegstrecke von neuen Landschaften im Westen und bis 2022 nicht realisierbar sein. Daher Kernbereich A zu Kernbereich B soll Süden. bietet sich dieser Bereich vor allem als der Bogen geschlagen werden von Informationszentrum am Museum an, Die randlich gelegenen Haupteingänge der 1. Hessischen Landesgartenschau der als Anlauf- und Ausgangspunkt für Ost an der Neuenberger Straße und in die Gegenwart. die LGS 2.022 genutzt werden kann. Nord an der Kügelmühle müssen über So ist es erforderlich, besonders für die St.-Laurentius-Straße qualitätvoll Darüber hinaus stehen mittel- bis die Einrichtungen wie Feuerwehr- verbunden werden. langfristig die Sanierung der Johan- Museum, Katastrophenschutzzentrum nisstraße, der Parkplätze am Stadion In langfristiger Perspektive sollten die und Umweltzentrum neue zukunftsfä- sowie des Stadions selbst an. intensiven Nutzungen aus der Aue ver- hige Perspektiven zu entwickeln. Die- lagert und dem Deutschen Feuerwehr- se liegen nicht in einer weiteren Über- 34
Durch das Verknüpfen der Areale aus der Landesgartenschau 1994 mit den Maß- nahmen der Gartenschau 2.022 entstehen neue Stadt- und Lebens-Qualitäten Diese Überlegungen sollen bereits frühzeitig im Gesamtkonzept be- rücksichtigt werden. Die Erweiterung vorhandener Stellplätze für einen Wohnmobilstandort sowie der Fit- nessparcours für Senioren und das Kneippbecken werden zur Garten- schau bereits fertiggestellt.
9. Rahmenprojekte Die Gartenschau in Fulda beschränkt sich nicht auf die Kernbereiche. Wie schon 1994 soll auch diesmal die Chance zur nachhaltigen Stadtent- wicklung ergriffen werden, um randliche Missstände zu beheben, Verbin- dungen aufzubauen und zu verbessern sowie anstehenden Veränderungen frühzeitig zu begegnen. Mit dem überregionalen Thema Via Regia wird die Landesgartenschau in einen europäischen Kontext gestellt. 36
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9.1 Stadt 9.1.1 Frauenbergpark mit Kalvarienberg Der Frauenbergpark entstand ab 1811 Der heutige Parkbereich umfaßt die Auch die Verknüpfung der Stadt mit als Grünanlage zur Erholung der Gesamtanlage zwischen Hundeshagen- dem Kloster muss künftig gesichert Bürger vor den Toren der Stadt. Die park bis zum Kalvarienberg. Über eine bleiben. Die Klostergründung erfolgte Anlage zwischen Paulustor und Kal- mehrzeilige Alleeanlage, entlang an im 9. Jahrhundert; das heutige Franzis- varienberg wurde dazu mit Alleen, historischen Bildstöcken und Kreuz- kanerkloster mit spätbarocker Anlage geschwungenen Wegen ganz nach wegen, erreicht man das auf der Berg- beherbergt jedoch nur noch wenige dem Vorbild der Englischen Gärten kuppe gelegene Kloster mit einem Glaubensbrüder. gestaltet. Das Besondere daran: Das guten Ausblick auf die Stadt und weit Der Fuldaer Weinkonvent mit Weingar- benötigte Pflanzenmaterial, insgesamt in das Umland. Der aktuelle Zustand ten und Weinlehrpfad sowie der ehe- 18 000 Pflanzen, wurde im 19. Jahr- des Parks ist jedoch stark sanierungs- malige Klostergarten müssen langfris- hundert aus einer Spendenaktion der bedürftig. tig gesichert und unterhalten werden. Bürgerschaft finanziert, es entstand Im Rahmen der Gartenschau soll die damit ein „Bürgergarten“ in besonde- Mit der Einbeziehung in die Garten- Parkanlage revitalisiert werden und rem Wortsinn. schau sollen hier wieder neue Impulse der Gedanke des Bürgergartens wie- gesetzt werden. der belebt werden. 38
9.1.2 Johannesberg – Kleingärten in der Fuldaaue Bereits 1994 wurde überlegt, die Klein- In dieser Verknüpfung soll auch die gartenanlage Johannisau e.V. im Sü- für die Fuldaer Bevölkerung äußerst den der Fuldaaue in das Gartenschau- beliebte Anlage der Propstei Johan- konzept einzubeziehen. Aufgrund der nesberg mit einbezogen werden. Hier großen Entfernung wurde dies jedoch wurde in den vergangenen Jahren viel nicht weiter verfolgt. 2.022 kann dies in die Inwertsetzung investiert. nun durch eine attraktive Anbindung Durch eine barrierefreie Ertüchtigung an die Gartenschau verwirklicht wer- des Zugangs und verbesserte Anbin- den. Eine wichtige Aufgabe ist dabei dung an den Radweg soll ein neuer die Querung des Westrings für Fuß- Eingang in den Gartenbereich geöffnet gänger und Radfahrer. werden. Hier werden neue Entwicklungen im Kleingartenwesen aufgezeigt und Mustergärten für interessierte Besu- cher geöffnet. Die aktive Einbeziehung des Vereins ist dabei gewährleistet. 39
Via Regia in der Löherstraße Führung entlang der Via Regia 9.1.3 Fuß- und Radwege in der Fuldaaue Via Regia Ein internationales Netzwerk nutzt das Über die Via Regia werden Innenstadt Potential der Via Regia als Sinnbild der und Bahnhof mit dem Landesgarten- Die Via Regia ist eine der ältesten und Einigung Europas. Dazu erfolgte im schaugelände verknüpft. längsten Landverbindungen zwischen Jahr 2005 die Auszeichnung als „Gro- Ost- und Westeuropa. Sie existiert seit ße Kulturstraße des Europarates“. Sie mehr als 2 000 Jahren und verbindet soll zur Erschließung des regionalen mit 4 500 km Länge acht europäische Kulturraumes und zum internationalen Länder von Moskau bis Santiago de Tourismus beitragen. Compostela. Als „Königsstraße“ oder „kaiserliche Geleitstraße“ verband sie Im Kreis Fulda gibt es einen Arbeits- in Deutschland die mittelalterlichen kreis Via Regia, dem auch die Stadt Messestädte Frankfurt und Leipzig. Fulda angehört. In der Fuldaer Löher- straße ist die Via Regia durch Be- Im Verlauf von Frankfurt über Fulda schilderung kenntlich gemacht und und Eisenach nach Leipzig durchquert Straßenfeste haben sie zum Motto ge- sie auch das Gelände der 7. Hessi- nommen. Eine Vereinsgründung ist in schen Landesgartenschau. Vorbereitung und es ist geplant, 10 In- fostelen als „Meilensteine“ durch Kreis und Stadt Fulda entlang der Via Regia aufzustellen. 40
Fuß- und Radwege Für die LGS 1994 wurde ein neues Wegenetz in der Fuldaaue für Radfah- rer und Fußgänger entwickelt und her- gestellt. Das Konzept beinhaltete auch die Möglichkeit, die Wege außerhalb des Gartenschaugeländes sinnvoll fort- führen zu können. In den Folgejahren wurde so ein attraktives Radwegenetz in der Fuldaaue geschaffen, das dann in die Planungen zur Einrichtung von Radfernwegen seitens des Landes Hessen miteinbezogen wurde. So ver- laufen heute der 4-Sterne-Radweg R1, die Hessischen Radfernwege R2, R3, der BahnRadweg sowie die Deutsch- landroute D9 durch die Fuldaaue auf ehemaligen LGS-Wegen. Hinzu kommen weitere regionale Radwegverbindungen wie die Bonifatiusroute, die Via Regia oder der Jakobsweg. Außerdem wurden sichere Anbindungen von der Fulda- aue zur angrenzenden Innenstadt ge- schaffen. Zur LGS 2.022 sind weitere Verbesserungen vorgesehen.
nen en Fulda 13. Juni ~ Theatereingang 2 14. Juni ~ Weinberg am Frauenberg & Art for Fun im Hundeshagen – Park 15. Juni ~ Frauenberg Künzell Juni 19. Juni ~ Grezzbachpark Eichenzell 22. Juni ~ Fasanerie d- ark Petersberg Gärten er städtischer 6. Juli ~ Schwestern- für le Leib & See garten (Blumenmauer) 00 Uhr rten Tag der www.Offene-Ga © Frostkeimer Design. 00 Uhr offw enuernf Wir danken unseren Partnern & Sponsoren für die Unterstützung EGnätrten ark / lerie Parks für g der Generationen Ta nen 2015 00 Uhr offe Gärten 013 2www.offene-gaerten-fulda.de Mehr Information unter: ni 8.– 9. Ju n Partnern und Sponsoren für die Unterstützung 26.Juni Eduard- n Arast grfoösster Oufutdoorkunstaktion) hr bis W e lt e n e n t d e c k e n 5.Juli (Fuld – 18.00 U Stieler-Schule Sa.12.00 ssgarten: art for fun – grosse Kunstmitmachaktion für jung und alt st Lichterfe engäßner der F lo r . gäßn er . zeche e.V loren che e.V Brunnen .00 Uhr der Fnnenze Sa.18.30 – 24 Fulda te rfest Bru Offene 26 . Juni ~ Eröffnung Lich ärten PrrivStaadtretggion) t& (in de 27 . Ju h r Lichattnd – 17.00 U ni ~ So en er- S .11.00 Sc h führ un k onzert gen /Konzert Wandel arten / Schlossg ie (Fulda) onen un ter: F–u19ld Oranger 0 Uhr nformati .de .0 a, Kü S .17.30 nzell,MehwrwIw.offene-gaerten-fulda 42 Petersberg tzu ng 28. Juni ~ Offene rten da nkt de n Partn ern und Sponsor en für die Unterstü fenen Gä
Tag der offenen Gärten 9.2 Region Tag der offenen Gärten Zuge von größeren städtebaulich wirk- Offener Kanal samen Maßnahmen fast durchgängig Dieses gemeindeübergreifende Pro- Regelmäßige Sendungen („Fuldas entwickelt. In Petersberg beginnt nun jekt mit den Gemeinden Petersberg, Gartenlust“) zum Thema Gärtnern bauabschnittsweise die Aufwertung Künzell und Eichenzell wird während und Gartenkultur mit Gartentipps vom der zwar durchgängigen, aber in die der Gartenschau im Mittelpunkt der Fachmann und Berichte über Veran- Jahre gekommenen Verbindung. Veranstaltungen stehen. staltungen, Gartenreisen etc. werden über den Offenen Kanal ausgestrahlt. Grezzbachpark Pfaffenpfad Die Idee der gestalteten Bachtäler hat Ein langfristiges Ziel, den historischen auch die Gemeinde Künzell aufge- Pfaffenpfad vom Dom zur Liobakirche griffen, die seit 2007 sukzessive den auf dem Petersberg als erlebnisrei- Grezzbachpark aufwertet. Zunächst chen Fuß- und Meditationsweg wei- wurde im Siedlungsbereich der Grezz- terzuentwickeln, wird Stück für Stück bach naturnah zurückgebaut, nun folgt umgesetzt. Die Stadt Fulda hat den abschnittsweise die generationen- „Pfaffenpfad“ als Weg inkl. begleiten- gerechte Aufwertung der Parkräume. der Grünstreifen und dem Waidesbach in den letzten Jahren stückweise im 43
10. Durchführung Fulda kann das! Wie schon 1994 ist die Stadt Fulda ein Garant für eine solide und qualifi- zierte Durchführung einer solchen Großveranstaltung. Von einem durchdachten Verkehrsleitsystem zur Besucherlenkung über die finanzielle Sicherung bis hin zu einer hochmotivierten Verwaltung und Bür- gerschaft sind alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Landesgarten- schau gegeben. 44
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Parken bei Großveranstaltungen – hier am Messegelände Fulda-Galerie 10.1 Verkehrskonzept Situation Die Stadt Fulda besitzt ein leistungs- len, ergänzen verschiedene überört- system unterstützt. Neben dem leis- fähiges Straßennetz, auf dem sowohl liche Landesstraßen die Anbindung tungsfähigen Straßennetz ist die Stadt der motorisierte Individualverkehr Fuldas mit seinem Umland. Darüber Fulda auch über den Schienenverkehr (MIV) als auch der ÖPNV, der Radver- hinaus wird das Straßennetz im Stadt- gut erreichbar. Als ICE-Halt an der kehr und der Fußgängerverkehr abge- gebiet durch weitere innerörtliche Schnellbahntrasse Hannover – Würz- wickelt werden. Dies gilt nicht nur für Hauptverkehrsstraßen verdichtet, so burg ist Fulda deutschlandweit aus al- den normalen Werktags- und Freizeit- dass insgesamt alle wesentlichen In- len Ballungsräumen bzw. Großstädten verkehr an Wochenenden, sondern frastruktureinrichtungen im Stadtge- in wenigen Stunden zu erreichen. In auch für temporäre Großveranstaltun- biet leicht erreichbar sind. Fulda kreuzen sich die Fernbahnlinien gen. aus Hamburg / Bremen, Berlin, Dres- Während das Abstellen von Kfz in den den – Würzburg / München, Frankfurt Während die überwiegend mehrspu- Stadtrandbereichen in der Regel kein / Stuttgart bzw. Basel. Daneben ist rigen überregionalen Bundesstraßen Problem darstellt, wird das Parken im der Bahnhof Fulda Knotenpunkt ver- B27, B254 und B458 das Stadtgebiet Kernstadt-, vor allem im Innenstadt- schiedener Regionallinien (Rhönbahn, durchziehen, im Kernstadtbereich mit- bereich durch einen Ring an Parkhäu- Vogelsbergbahn, Kinzigtalbahn, Fulda- einander verknüpft sind und den An- sern, Tiefgaragen und Parkplätzen talbahn). schluss an das Autobahnnetz herstel- gewährleistet und durch ein Parkleit- 46
Für den Radverkehr stehen mehrere Großveranstaltungen wie Rock- und durchgehend gut befahrbare Fern- Popkonzerte, Sportevents (bis zu 10 000 radwege (Deutschlandroute D9, Hess. Besucher), Messen (z.B. Osthessen- FRW R1 – 3, Hessischer BahnRadweg) schau, Baumesse, Rettmobil mit bis im Stadtgebiet zur Verfügung. Diese zu 50 000 Besuchern/Woche) und sind vollständig mit Wegweisern aus- nicht zuletzt dem jährlichen Rosen- gestattet und mit weiteren Fernrad- montagsumzug mit ca. 50 000 Be- wegen in den Regionen Vogelsberg suchern hat Fulda gezeigt, dass die und Rhön verknüpft. Das weitere in- vorhandene Verkehrsinfrastruktur die Hervorragende Anbindung … nerstädtische Netz von Radverkehrs- notwendige Leistungsfähigkeit besitzt, anlagen ist noch lückenhaft, wird aber um solche Veranstaltungen durch- seit einigen Jahren kontinuierlich aus- führen zu können. Mit dem Bau des gebaut. Handlungsleitfaden hierfür ist „Westringes“ ist die Erschließung und das fortgeschriebene Radverkehrs- Erreichbarkeit des geplanten LGS- konzept der Stadt Fulda aus dem Jah- Areales deutlich verbessert worden. re 2009. Im Hinblick auf eine Landesgarten- Ein weiteres Puzzle in der städtischen schau 2.022 stellt der zuvor dar- Nahmobilität stellt der ÖPNV dar. Die- gestellte Status quo der einzelnen ser bedient nicht nur flächendeckend Verkehrsträger ein leistungsfähiges das gesamte Stadtgebiet Fuldas, son- Grundgerüst dar, das in Abhängigkeit dern er bezieht auch die unmittelbar der konkreten räumlichen, zeitlichen benachbarten Kommunen Petersberg und programmspezifischen Ausge- und Künzell mit ein. Einzelne Ortsteile staltung lediglich einiger weniger Er- weiterer Nachbarkommunen (Großen- gänzungen bzw. Anpassungen bedarf. lüder, Neuhof, Schlitz) sind ebenfalls Diese sind zudem überwiegend in den direkt an das Oberzentrum ange- vorliegenden städtischen Verkehrs- schlossen. Der lokale ÖPNV mit Linien- konzepten enthalten und sollen un- bussen erstreckt sich damit auf die abhängig von der Landesgartenschau sogenannte „Stadtregion Fulda“. Da- Zug um Zug umgesetzt werden. Hierzu rüber hinaus ergänzen regionale Bus- gehört beispielsweise die Verlegung linien im Landkreis und des RMV, meist der Buslinie 3 nach Johannesberg, um mit direkter Führung in das Oberzen- den Eingang Süd besser anzubinden. trum, das ÖPNV-Angebot. Der Eingang Nord wird durch ein wei- Mit der Durchführung des Hessentages teres Projekt ebenfalls besser erreich- 1990, der LGS 1994 sowie weiterer bar. … zentrale Lage 47
Verkehrskonzept Individualverkehr Der Anfahrtsverkehr soll einerseits aus Im südlichen Bereich können die ca. tungen stehen über Anmietung be- dem LGS-Gebiet herausgehalten wer- 300 Parkplätze der LGS 1994 sowie nachbarter Wiesenflächen zeitweise den, andererseits jedoch nicht zu weit weitere ca. 400 Parkplätze am West- weit über 2 000 Parkplätze zur Verfü- abseits liegen. ring und temporär auf Gewerbeflächen gung. Hier ist auch ein Dauerstellplatz genutzt werden. für die Reisebusse mit einer Kapazität Am Nordeingang befinden sich 4 gro- von über 80 Fahrzeugen vorgesehen. ße Parkhäuser am Löhertor und an der Unmittelbar am Eingang des Kernbe- Rangstraße mit einer Kapazität von reichs B wird auf der Fläche der künf- Ein dichtes Shuttle-Bus-System kom- mehr als 1 000 Fahrzeugen. tigen Wohnbebauung an der Sickelser biniert mit pedelec- und Segway-Ver- Straße ein Parkplatz für ca. 200 Pkw leih wird so eine attraktive Anlaufstelle Die Lage der Parkhäuser ist ideal, da temporär zur Verfügung stehen. bieten. sich hier auch die Innenstadt für die Besucher gut erschließt. Auf dem Messeparkplatz Fulda-Gale- rie können für die Großveranstaltungen Die Entfernung von den Parkhäusern darüber hinaus über 1 500 Stellplätze zum Eingang Nord beträgt ca. 500 m. generiert werden, bei Großveranstal- Verkehrskonzept ÖPNV Die Anbindung an den DB-ICE-Halte- punkt erfolgt über ein Shuttlebussys- tem mit direkter Anbindung des Gar- tenschaugeländes vom Hauptbahnhof aus. Dieses ist in wenigen Minuten im Shuttle erreichbar. Zusätzlich können die Besucher auch die Stadtbuslinien 3 und 5 nutzen. Damit ergibt sich eine komfortable Taktfolge zwischen Bahn- hof / Innenstadt und dem LGS-Areal, unabhängig von den unterschied- lichen An- und Abfahrtszeiten des Schienenverkehrs. 48
Auf vielen Wegen zur Landesgartenschau 49
Verkehrskonzept Fußwege im Gartenschaugebiet Trotz der scheinbar großen Entfernung der neue Heimattiergarten wird eine Hoher Beliebtheit erfreuen sich auch zwischen Bastion und Aueweihern ist besondere Attraktion für Familien wer- Fahrradleih- und Rikschasysteme, die die Landesgartenschau 2.022 eine den. Um auch älteren Besuchern oder ebenfalls zum Einsatz kommen wer- Gartenschau der kurzen Wege. Kurzzeitgästen die Möglichkeit zu bie- den. ten, alle Bereiche bequem und schnell Die fußläufige Entfernung 1994 vom zu erreichen, wird ein permanentes Bahnhof/Schloßgarten zur Fuldaue/ Gartenschaubähnchen verkehren, mit Umweltzentrum betrug damals ca. dem man im Hop-on-hop-off-System 2 000 m. 2022 müssen vom Eingang ohne Zeitbindung zusteigen kann. Süd an den Aueweihern zum Eingang Vom Ost- zum Südeingang verkeh- Ost an der Bastion ca. 2 300 m zurück- ren zudem Shuttlebusse, damit auch gelegt werden. Durch die abwechs- Kurzentschlossene den Weg jeweils lungsreichen Ausstellungsbereiche ist zurück einsparen können. ein hoher Anreiz gegeben, beide Kern- bereiche zu besuchen; insbesondere Verkehrskonzept Gewerbe / Industrie im Kernbereich A Mit der Geschäftsführung des Firmen- Das ehemalige Kesselhaus der Firma verbundes Dura/Filzfabrik und Wagner, Dura wird für die Dauer der Garten- die ganz wesentlich die Ausgestaltung schau geräumt und steht einschließ- des Kernbereiches A (Industrie- und lich der hochattraktiven Dachterrasse Natur) bestimmen, sind intensive Vor- während der Gartenschau zur Verfü- gespräche geführt worden. Die betei- gung. Dabei sollen bereits vorhandene ligten Firmen haben ein Konzept zur Hallentore als Zugang zum Garten- Abwicklung der Anlieferverkehre und schaugelände geöffnet werden. Lkw- zur Verlagerung von Beschäftigten- und Beschäftigtenverkehr laufen in Parkplätzen entwickelt und mit der der Kellergeschossebene kreuzungs- Stadt abgestimmt. Damit wird ein frei unter den Hallenzugängen hin- gefahrloses Nebeneinander von täg- durch. Die bisherigen Stellplätze (be- lichem Gewerbebetrieb und Landes- festigt) stehen dann während der LGS gartenschau möglich. als Ausstellungsfläche zur Verfügung. 50
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