Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne

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Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne
angelus          angelus 03–04/2017
                                          21.01.–03.02.
                                          Röm.-kath. Pfarrblatt der Region Biel
                                          Bimensuel cath. rom. de Bienne et région

                         Gassenarbeit
                         nimmt Partei
                         Seiten 4 und 5

                         Une église à
                         (re)découvrir!
                         Pages 12 et 13
Foto: Niklaus Baschung
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2 • blickpunkt / points de repère                                                                                                         angelus 03–04/2017

                                                         missions                9 – 10 et 22 – 23

                                                         reflets11
                                                           Messe des familles du 24.12.2016
meditation3
  Die Kraft der Bergpredigt spüren
                                                         église                                 12 – 13
                                                           L’église Ste-Marie et le guide d’art qui lui
armut in der schweiz                         4            est consacré
  Die Bieler Gassenarbeit nimmt Partei
  für Hilfesuchende
                                                                                                                                seite4
                                                         nouvelles14
                                                           Règlement entreprises – Infos de la paroisse
agenda5
  werktagsgottesdienstplan / jugendangebote
                                                         solidarité15
                                                           Action Caritas du 10.12.2016
agenda                                       6       
  tagung / konzert / kurse / lesung
                                                         services16
                                                           Reflets du Noël des aînés du 14.12.2016
wallfahrt                                    7       
  Wallfahrt zum Bruder Klaus des Pastoralraums
  Biel-Pieterlen
                                                         centres                                17 – 18
                                                                                                                                page15
unternehmenssteuerreform                     8      
  Den Bieler Kirchen drohen
  grosse Einbussen

pfarreien                            18 – 21                                                              Titelbild
  Agenda der Pfarreien                                                                                         Winterstimmung im Seeland
                                                                                                               Foto: Niklaus Baschung

     editorial           Ungerechte Vorlage
 Viele Abstimmungen, in denen die Schweizer              internationaler Firmen in der Schweiz. Das        von Organisationen wie die Gassenküche,
 Bürger und Bürgerinnen ihre Meinung abge-               Bundesparlament hat deshalb beschlossen,          Gassenarbeit, Multimondo, Passantenilfe,
 ben können, sind in ihrer Materie anspruchs-            alle Unternehmen steuerlich gleich zu be-         Villa Ritter eingesetzt werden. Leidtragende
 voll. Und oft wird ein simples Nein oder Ja             handeln und den Gewinnsteuersatz mehr-            dieser Steuereinbussen wären also eh schon
 an der Urne dieser Komplexität nicht gerecht.           heitlich zu senken. Dies führt zu neuen Be-       benachteilige Bevölkerungsgruppen. Die
 Aber nur in dieser Form wird schliesslich der           nachteiligungen, gerade im Kanton Bern und        Bieler Kirchen empfehlen daher ein Nein
 Entscheid des Stimmvolkes gefällt. Auch bei             speziell in der Stadt Biel. Die Stadt rechnet     zu dieser Unternehmenssteuerreform. Diese
 der anstehenden Abstimmung zur Unterneh-                mit einem zukünftigen Steuerverlust von 15        Reform mag komplex sein, sie ist als gesamt-
 menssteuerreform III am 12. Februar dieses              Mio. Franken bei der Annahme der Reform,          schweizerische Vorlage mit ihren Folgen vor
 Jahres betonen Befürworter die komplexen                obwohl hier zuvor gar keine steuerprivile-        allem ungerecht.
 Zusammenhänge bei dieser Steuerreform                   gierten Gesellschaften ansässig waren.
 und kritisieren bei den Gegnern eine Sim-
 plifizierung oder gar eine Schwächung des               In der Folge sinken auch die Steuereinnah-
 Wirtschaftstandortes Schweiz.                           men der Bieler Kirchen um rund 15 Prozent
                                                         (siehe Stellungnahme der Bieler Kirchen                    Niklaus Baschung
 Nun, Auslöser für die Reform ist der inter-             Seite 8). Kirchensteuern aus Unternehmen
 nationale Druck gegen die Steuerbefreiung               müssen laut Gesetz direkt zur Unterstützung
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angelus 03–04/2017                                                                                                             meditation • 3

Die Kraft der Bergpredigt spüren
An meine Grossmutter in St. Gallen erinnere
ich mich gut. An ihr unbedingtes Vertrauen in
Gottes Werk. Da sass sie an der Nähmaschi-
ne und sang: «Befiehl du deine Wege und was
dein Herze kränkt. Der allertreusten Pflege,
des der den Himmel lenkt! Der Wolken Luft
und Winden, gibt Wege Lauf und Bahn, der
wird auch Wege finden, da dein Fuss gehen
kann.»

«Bhüet di Gott!» Mit diesen Worten zeichne-
te sie mir immer ein Kreuz auf die Stirn. Die-
ses Segenszeichen für sie im wahrsten Sinn
des Wortes eine gute Gewohnheit. Was ich als
Kind davon verstanden habe, weiss ich nicht
mehr. Vielleicht nicht einmal die Worte, die
ja fast zu einer Formel zusammengeschmolzen
waren: «Bhüetdigott».

Mir ist bewusst geworden, wie tief ich durch
dieses Zeichen geprägt worden bin. An Gott
glauben, das heisst für mich: Darauf vertrauen,
von Gott behütet zu sein; aus seiner lieben-
den Sorge nicht und niemals herausfallen zu
können. Sein Behüten hat nichts mit einer
ängstlichen, fesselnden Fürsorge zu tun, die
uns auf Schritt und Tritt überwacht und fest-     Kirche der Seligpreisungen in der Nähe von Tabgha beim See Genesareth – nach christlicher Überliefe-
hält. Behütet sein heisst: Meine Wege gehen       rung der Ort der Bergpredigt.                                                            Foto: flickr
zu dürfen, ohne fürchten zu müssen, dass Gott
nicht mitgeht.                                    Eine Vertröstung auf das Jenseits oder ein          Wo sind eure Träume geblieben? Ihr seid satt.
                                                  «Opium des Volkes» (Karl Marx zur Religion)         Ihr habt warm. Was ihr wollt, könnte ihr euch
Das hört sich gut an. Aber für viele Menschen     ist die Bergpredigt nicht. Sie ist im Gegenteil     kaufen. Fast alles. Und seid ihr arm. Arm an
sicher auch fremd. Ist ein solcher Glaube         eine Hoffnung für eine veränderbare Welt.           Hoffnung, an Freude, an Lust.
nicht zu schön? Ist er nicht allzu naiv? Was      Sie bietet keine Patentrezepte zur Lösung           Ein sonniger Sonntag – hier, in dem glücklichen
ist, wenn mir das passiert, was ich am meisten    von Problemen an – aber Massstäbe und eine          Land. Ihr Christen, wo ist eure Glaube? Verlo-
gefürchtet habe: wenn ich schwer krank wer-       Orientierung. Richard von Weizäcker meinte          ren gegangen im Überfluss? Kraftlos geworden
de; wenn ich meine Arbeit verliere; wenn die      einmal: «Die grossen Konflikte der Zeit wären       im Alltagskram?
Kinder anders herauskommen, als man dach-         lösbar, wenn wir Menschen die Kraft fänden,         Öffnet die Türen, die Herzen. Lasst Licht he-
te; wenn die wichtigsten Menschen plötzlich       persönlich und politisch gemäss der Bergpre-        rein, Frische und Freundschaft. Ihr sitzt oft im
nicht mehr da sind? Was ist, wenn anderen         digt zu handeln.» In diesen Kontext passt die       Dunkeln – allein – merkt ihr es nicht?
das Leben zerstört wird; stellvertretend seien    «Rede eines Güggels vom Kirchturm herab»:           Jetzt beginnt euer Leben. Jetzt – macht euch
die Geschehnisse in Syrien genannt?                                                                   auf, das Leben zu suchen. Jeder soll spüren, dass
                                                  «Da kommt ihr und geht ihr, ihr Menschen. Ich       ihr ihn kennt, ihn, den Christus, der lebt! Sucht
Beim Versuch, meinem Glauben solche Fra-          sehe euch, Tag für Tag, seit Jahrhunderten schon.   euren Weg. Den Weg zur Gemeinschaft. Jetzt
gen zu stellen, kann ich die Kraft der Berg-      Eure Kleider sind anders geworden, auch eure        soll es beginnen, euer Leben…»
predigt spüren. Die Bergpredigt in Matthäus       Sitten. Euer Tempo ist schnell, ihr könnt vieles
5, 1–12 a ist ein Text, welcher die Menschheit    allein…Und doch, ihr seid immer noch die, die                          (gekürzt aus: Rede
über Jahrhunderte hinaus begleitet und be-        Gott erschaffen hat – aus Liebe. Wisst ihr das?      des Güggels vom Kirchtum herab; aus:
wegt. Jesus selber hat nicht nur die Bergpre-     Denkt ihr daran?                                    www.ref-sh.ch/boerse-konfunterricht)
digt gelehrt, er hat sie auch gelebt. Nach dem    Lebt ihr danach?
Heiligen Thomas von Aquin, dessen Fest wir        Dann müssten eure Gesichter doch froher sein,       Meine Grossmutter wusste: Im Letzten sind
am 28. Januar feiern, hat der Heilige Geist die   eure Herzen leichter.                               es nicht die Zufälle und auch nicht die von
Bergpredigt «in unsere Herzen eingeschrie-        Hört sie wieder, die frohe Botschaft, dass Gott     unseren Vorfahren eingerichteten Konstella-
ben». Die Bergpredigt kein besonders strenger     euch liebt.                                         tionen, die uns eine Zukunft garantieren. Im
Moralkodex, sondern ein Ideal und eine Le-        Hört sie von mir – ich bin zwar aus Blech –         Letzten ist es die Kraft Gottes, die hinter al-
bensschule. Es geht darum, dass wir die Mass-     aber ich fühle Mitleid mich euch. Ihr seid ge-      lem steht. Auf sie dürfen wir – auch im jungen
stäbe für unser Handeln genauer hinterfragen.     schaffen aus Fleisch und Blut. Darum weg mit        Jahr 2017 – vertrauen.
Es geht auch um ein Leben hier, dass ein ge-      euren Gesichtern aus Stein, euren Herzen aus                                            Judith Bélat,
lingendes sein soll.                              Stein. Werdet lebendig! Werdet wach!…                                 lic. theol., Spitalseelsorgerin
Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne
4 • armut in der schweiz                                                                                                                 angelus 03–04/2017

Die Bieler Gassenarbeit nimmt Partei für Hilfesuchende
Vor allem in der niederschwellig zugäng-
lichen Sozialhilfe nehmen die Kirchen ei-
ne wichtige Aufgabe war. Niederschwellig
ist ein Angebot, wenn es anonym und oh-
ne administrative Hürden genutzt werden
kann. Ein Beispiel dafür ist die kirchlich
getragene Gassenarbeit Biel-Seeland-Ju-
ra. Im Rahmen der Nationalen Konferenz
gegen die Armut fand hier ein Workshop
statt.

Niklaus Baschung

An vier Tagen pro Woche ist ein kleines Team
von GassenarbeiterInnen als Ansprechpartner
in den Gassen und Strassen von Biel unter-
wegs, oder bietet sich als Gesprächspartner in
der Gassenküche, im Sleep-ln oder in ihrem
Treffpunkt an. Unterstützt werden sie dabei
von freiwilligen Helfern und Helferinnen.

Die Beratung, Begleitung und Vermittlung
durch die Gassenarbeit sind kostenfrei und
vor allem vertraulich. Die Verschwiegenheit
gehört zur Grundhaltung dieser Institution.      Der Caritas-Markt bietet Menschen mit knappem Budget qualitativ einwandfreie Produkte zu Tiefst-
Die GassenarbeiterInnen sind bewusst partei-     preisen an. Einen Caritas-Markt gibt es im Kanton Bern in den Städten Bern und Thun.
lich, indem sie die Interessen stets im Sinne                                                                           Foto: caritas / Urs Siegenthaler
der Vorstellungen und Anliegen der Hilfe-
suchenden vertreten. Die Anliegen dieser         Beziehungen bis zur Begleitung auf Ämter,            Der Workshop
Menschen sind vielfältig, sie reichen über Un-   zu Ärzten und anderen Diensten. Wichtig bei          Der Workshop «Niederschwellige Beratungs-
terstützung bei der Wohnungssuche und woh-       diesen Hilfeleistungen ist die Herstellung von       stellen – das Beispiel der Kirchlich getragenen
nungsrechtlichen Angelegenheiten, Arbeits-       Kontakten zu zuständigen Institutionen und           Gassenarbeit» fand im Rahmen der Natio-
suche, in gesundheitlichen Fragen, Finanzen,     Fachpersonen.                                        nalen Konferenz gegen Armut folgerichtig
                                                                                                      in den Räumen der Bieler Gassenarbeit statt.
                                                                                                      Michelle Beyeler von der Berner Fachhoch-
 Gemeinsam die Prävention stärken                                                                     schule stellte ein Forschungsprojekt vor, das
                                                                                                      die Grundlagen für eine Online-Plattform für
 Rund 7% der Bevölkerung in der Schweiz sind arm und 13,5% armutsgefährdet. Um                        armutsbetroffene Menschen erarbeitete.
 diese Zahl zu verringern, muss zwingend in die Prävention investiert werden. Im Rah-                 Während niederschwellige Angebote durch
 men der Nationalen Konferenz gegen Armut in Biel haben sich Bund, Kantone, Städte                    Städte, Gemeinden oder Kantonen eher eine
 und Gemeinden Ende November 2016 in einer gemeinsamen Erklärung verpflichtet,                        seltene Ausnahme sind, fällt den Kirchen hier
 ihre Präventionsbemühungen fortzusetzen.                                                             eine wichtige Aufgabe zu. Bedeutend sind da-
                                                                                                      bei etwa die unkompliziert aufzunehmenden
 In einer gemeinsamen Erklärung haben sich Bund, Kantone, Städte und Gemeinden ver-                   Beratungsgespräche direkt vor Ort.
 pflichtet, die Bildungschancen von Kindern aus benachteiligten Familien über eine frühe
 Förderung und eine bedarfsgerechte Unterstützung der Eltern zu verbessern. Bei den älteren           Als Konsequenz der Forschungsarbeit führte
 Kindern und Jugendlichen steht der Erwerb von Grundkompetenzen und der Abschluss ei-                 Michelle Beyeler drei Empfehlungen auf:
 ner beruflichen Ausbildung im Vordergrund.                                                           Präventive Beratung durch niederschwellige und
 Das Nationale Programm gegen Armut wurde 2014 lanciert und läuft bis Ende 2018. Bun-                 einfache Zugänge fördern: Durch einfache und
 desrat Alain Berset zog im Rahmen der Nationalen Konferenz gegen Armut eine erste er-                niederschwellige Zugangsmöglichkeiten so-
 freuliche Halbzeitbilanz.                                                                            wie gut strukturierten Online-Informationen
                                                                                                      kann die frühzeitige Nutzung von Informa-
 An der Nationalen Konferenz gegen Armut hatten über 350 Fachleuten aus der ganzen                    tions- und Beratungsmöglichkeiten gefördert
 Schweiz die Gelegenheit, ihre Erfahrungen zu teilen und sich über den Stand der Forschung            werden.
 sowie die ersten Resultate des Programms auszutauschen. Im Rahmen von Workshops und
 Diskussionen wurden die aktuellen Herausforderungen beleuchtet und Lösungen aufgezeigt.              Selbsthilfeprojekte fördern. Selbsthilfeprojekte
 Auch Menschen, die in Armut leben, brachten ihre Erfahrungen aus dem Alltag ein und                  bieten armutsbetroffenen Menschen neben
 teilten ihre Bedürfnisse mit.                                                                        wichtigen Unterstützungsstrukturen auch
                                                                                                      Möglichkeiten, sich zu engagieren.
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angelus 03–04/2017   agenda • 5
Internetbasierte Information an Bedürfnisse ar-
mutsbetroffener Menschen anpassen und diese
einbeziehen: Durch eine Anpassung der beste-
                                                    Werktags-Gottesdienstplan
henden Informationsangebote im Internet an          Im Pastoralraum Biel-Pieterlen, ab Februar 2017
die Bedürfnisse armutsbetroffener Menschen
können die Möglichkeiten zur Selbstinforma-         Aufgrund der Personalsituation im Pastoralraum Biel-Pieterlen wird es ab Februar einige
tion generell verbessert werden.                    Änderungen bei den Werktagsgottesdiensten geben. Es findet pro Woche ein Werktagsgot-
                                                    tesdienst in einer der Bieler Pfarreien statt, in der Regel als Eucharistiefeier mit Kaplan Jean-
Bedürfnisse armutsbetroffener Menschen              Marc Chanton – und zwar in folgendem Turnus:
Die Mitarbeiter der Gassenarbeit Biel-See-
land-Jura haben gemeinsam mit armutserfah-          1. Woche Dienstag, 9.00, St. Maria, Krypta
renen Menschen ihre Bedürfnisse formuliert          2. Woche Mittwoch, 9.00, Bruder Klaus, Kapelle
und den Teilnehmenden am Workshop vor-              3. Woche Donnerstag, 9.00, Christ-König, Kapelle
gestellt. Eindrücklich war dabei das Zeugnis
einer Frau. Sie erzählte, immer noch stark          Danach beginnt der Turnus wieder von vorne, also in St. Maria. Ausnahmen gibt es, wenn in
bewegt, wie sie vor neun Jahren vom Sozial-         der MCI Seniorentreff mit Eucharistiefeier ist. Beachten Sie bitte die Informationen im an-
amt gebüsst wurde, weil sie einen vereinbarten      gelus. In Pieterlen findet einmal pro Monat eine Eucharistiefeier im Schlössli Pieterlen statt
Termin nicht eingehalten hat. Dies, obwohl          (bitte den angelus beachten). Herzlichen Dank für Ihr Verständnis
sie zuvor in einem eingeschriebenen Brief                                                                                     Stephan Schmitt,
diese Absenz angekündigt hatte. Ihr wurde in                                                                   Leitender Priester Pastoralraum
der Folge während vier Monaten die Sozial-                                                                      Biel-Pieterlen ab Februar 2017
hilfe nicht überwiesen. Unterstützung bekam
sie in der schwierigen Situation immerhin von
der Gassenarbeit und der kirchlichen Sozial-
stelle, die ihr einen Teil der ausgebliebenen
Sozialhilfe bevorschusst hat. Trotzdem baute
die alleinerziehende Mutter Schulden auf,
die sie auch heute noch, neun Jahre später,
nicht restlos zurückgezahlt hat. Beispielhaft
an ihrer Geschichte ist, das armutsbetroffene
Menschen oft nicht aus dieser «Armutsfalle»
herauskommen und sie oft keinen Zugang
haben zu einer unabhängigen Rechtsberatung.
                                                                                                                            Das Jugendhaus der
Folgende Bedürfnisse wurden am Workshop                                                                                     röm. kath. Kirche
vorgestellt:                                                                                                                am Zionsweg 8 in Biel
•	E ine unabhängige Rechtsberatung und
   Ombudsstelle. (Bislang werden arme Men-
   schen bei der Beziehung von Sozialhilfe vor
                                                   jugendangebote
   allem über ihre Pflichten, aber nicht über      Bürozeiten Fachstelle Jugend                       Freitag, 27.1.2017
   ihre Rechte informiert.)                        Dienstag: 10.00–12.00 und 13.30–17.00
•	Eine Notfallstelle für finanzielle Engpässe.    Mittwoch: 13.30–17.00                              Girlstreff
   (Manchmal braucht es zur Überbrückung           Donnerstag: 10.00–12.00 und 13.30–17.00            17.00–21.00, Jugendhaus am Zionsweg
   unbürokratische Lösungen, um nicht unnö-        Freitag: 13.30–17.00
   tig in eine Schuldenfalle zu geraten.)                                                             Themenabend Firmung:
•	Um überhaupt jemals schuldenfrei zu werden,     Tel. 032 366 65 95 / 079 951 41 29                 Die Macht der Medien
   ist ein Schulden- oder Teilerlass notwendig.    philipp.christen@kathbielbienne.ch                 19.00–21.00, Jugendhaus am Zionsweg
• Mehr menschenwürdige Sozialwohnungen.            praktikumsstelle@kathbielbienne.ch
•	Um gesellschaftlich nicht ausgegrenzt zu        www.jugendhausamzionsweg.com                       Samstag, 28.1.2017
   bleiben, sollten ein kostenfreier Zugang zu
   kulturellen Anlässen ermöglicht werden.         Freitag, 20.1.2017                                 Ökumenischer Kurs: Hexenwahn
•	Das Thema Armut sollte viel öfter in den                                                           10.00–15.00, Jugendhaus am Zionsweg
   Medien aufgegriffen werden.                     Girlstreff
•	Die Öffentlichkeit ist dafür zu sensibilisie-   17.00–21.00, Jugendhaus am Zionsweg                Sonntag, 29.1.2017
   ren, dass Armut eine Menschenrechtsverlet-
   zung ist.                                       Filmabend 9. Klasse                                Ökumenischer Kurs: Hexenwahn
                                                   18.00–21.00, Jugendhaus am Zionsweg                12.00–18.00, Jugendhaus am Zionsweg
Noch ein Schlusspunkt: Die Referenten und
Referentinnen des Workshops erhielten am           Mittwoch, 25.1.2017                                Mittwoch, 1.2.2017
Schluss als Dankeschön ein kleines Geschenk.
Da fragte einer ironisch: «Wird mir das Ge-        Open-House                                         Open-House
schenk jetzt von der Sozialhilfe abgezogen?»       14.00–17.00, Jugendhaus am Zionsweg                14.00 bis 17.00 – Jugendhaus am Zionsweg
Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne
6 • agenda                                                                                                                        angelus 03–04/2017

begegnung                                       tagung                                            kurse
           KOLPINGFAMILIE               BIEL
                                                Feministisch-theologischer Studientag:            Helfen mit Herz I
                                                Auch Tote haben Menschenrechte. Um Gottes         31.1./4.2., 21./25.2., 7./11.3.
Treberwurst-Essen                               Willen!                                           Jeweils Dienstagabend 18.30–20.50 und
Do, 26. Januar 2017, 12.30 Uhr bei Peter                                                          darauffolgender Samstag 10.00–16.00
Posch in Tüscherz. Treffpunkt: 11.30 Uhr        Samstag, 28. Januar, 9.30–16.00, St. Marien,      Murtenstrasse 48, Biel, 4. Stock
Bahnhof Biel, Abfahrt: 11.52 Uhr. Anmel-        Wylerstrasse 24, Bern (Bus 20, bis Wyleregg)
dung bis 19. Januar 2017 bei:                   Niemals ist ein Mensch so abhängig von            Stärkung der Ressourcen
Markus Müller, Eschenweg 6, 2555 Brügg          anderen als nach dem Tod. Selbst ein Neu-         31.1./4.2.: Gefühle und Motivation
Tel. 032 373 50 21, markusursula@sunrise.ch     geborenes hat mehr Handlungsraum, z.B.            21./25.2.: Selbstfürsorge und Selbstachtung
                                                durch Schreien, durch Mimik. Tote können          7./11.3.: Zentrierung und Eigenressourcierung

 film und diskussion
                                                nichts mehr. Darum stehen sie unter Gottes        Wird mit Gewinn en bloc besucht; die drei
                                                besonderem Schutz. Tote zu bestatten gehört       einzelnen Teile sind aber auch einzeln buch-
                                                biblisch zu den Taten der Gerechtigkeit auf       bar. Eine verfeinerte Selbstwahrnehmung
 Let’s make money                               denen die Welt ruht. Es ihnen zu verweigern,      führt zur Erkenntnis der Motivationen und
 Montags, 30. Januar und 6. Februar,            schädigt Gott selbst, denn was einem Men-         vertieft den Zugang zu den eigenen Ressour-
 18.00–20.30, Filmpodium, Seevorstadt 73,       schen als Ebenbild Gottes (nicht) angetan         cen. Das tut einem selber gut, ist jedoch auch
 Biel                                           wird, betrifft Gott selbst – im Guten wie im      eine stimmige Grundlage, um Menschen in
 30.1. Dominik Gross, Journalist und Ex-        Bösen. Dieser Spur soll in der Bibel nachge-      schwierigen Lebenssituationen kompetent zu
 perte für internationale Finanz- und Steu-     gangen werden und mit Erfahrungen hier und        begleiten und zu unterstützen. Auf Wunsch
 erpolitik                                      heute verknüpft werden.                           ist ein persönliches Coachinggespräch mit der
 6.2. Mascha Madörin, Entwicklungsöko-          Dr. Luise Metzler hat im Alten Testament          Kursleitung möglich.
 nomin und Publizistin                          über Rizpa als Toralehrerin Davids promoviert     •	Leitung: Rebecca Kunz, Biologin/Therapeutin
 Der Dokumentarfilm von Er win Wa-              und für ihre Forschungen den Marga-Bührig-        • Kosten: Fr. 45.– pro Teil; en bloc Fr. 120.–
 genhofer (Österreich 2008) illustriert,        Förderpreis 2014 erhalten.                        •	Info, Flyer und Anmeldung bis 22.1.:
 was Globalisierung, Deregulierung und          Kosten: Fr. 40.– für Mitglieder / Fr. 50.– für       Rebecca Kunz, Tel. 031 972 33 11
 Privatisierung einerseits für Banken und       Nicht-Mitglieder. Picknick mitbringen!               rebecca.kunz@kathbielbienne.ch
 Grosskonzerne, anderseits für spanische        Info u. Anmeldung: frauenbund@kathbern.ch         •	Veranstalter: Bildungsstelle der kath. Kirche
 Bauarbeiter, afrikanische Bauern, indische     Veranstalter: Frauenkirche Bern, Katholischer        Biel
 Arbeiter bedeutet. Man erfährt Argumente       Frauenbund Bern, Arbeitskreis für Zeitfragen
 und Strategien von Investoren und Finanz-      Biel                                              Heilseminar Aufbau I
 ökonomen, aber auch warum Afrikaner aus                                                          Jeweils Montag, 6./13./20./27.2., 6./13./20.3.
 ausgebeuteten Ländern massenhaft nach
 Europa auswandern werden.
 Angesichts der Fülle von Informationen
                                                lesung                                            18.30–20.55, Murtenstrasse 48, Biel, 4. Stock

                                                                                                  Im Aufbau-Seminar I werden die Verbin-
 teilen wir den Film auf zwei Veranstaltun-     Das Ketzerweib                                    dungen mit den inneren Quellen der Kraft
 gen auf, die auch je für sich besucht werden   Lesung mit Werner Ryser aus seinem histori-       weiter gestärkt und das Wahrnehmen der
 können, und lassen ihn jeweils im An-          schen Roman (2016), ergänzt mit historischen      Energieflüsse sowie der Energiefelder ver-
 schluss an die Vorführung von Wirtschafts-     Fakten über die Täuferbewegung im 17. Jh. im      feinert. Das energetische Geschehen wird
 fachleuten kommentieren.                       Kanton Bern durch Hanspeter Jecker.               mit den persönlichen Erfahrungen zu den
 Kosten: Kino-Eintritt                                                                            Lebensthemen Vertrauen, Selbstwertgefühl,
 Info: Nelly Braunschweiger,                    Freitag, 20. Januar, 19.30–21.00, Murten-         Beziehung, Liebe, Kommunikation, Intui-
 Tel. 032 365 95 22, nelly.b@bluewin.ch         strasse 50, Biel                                  tion usw. verknüpft. Vermehrter Austausch/
                                                                     Anna Jacob ist die Haupt-    Heilsequenzen in der Kleingruppe. Für den

konzert                                                              figur dieses historischen
                                                                     Romans. Sie hat wirklich
                                                                     im 17. Jh. im Emmen-
                                                                                                  Besuch des Aufbau-Seminars wird der Besuch
                                                                                                  des Basis-Seminars vorausgesetzt. Der Besuch
                                                                                                  von Aufbau I verpflichtet nicht zur Teilnahme
Konzert des Medizinerorchesters Bern                                 tal gelebt und wurde als     von Aufbau II.
                        Sonntag, 29. Januar,                         «Ketzerweib» von der da-     •	L eitung: Rebecca Kunz, Biologin/ Thera-
                        17.00,                                       maligen Allianz zwischen        peutin
                        Eglise du Pasquart                           «Kirche und Obrigkeit»       • Kosten: Fr. 245.–
                                                                     verfolgt, gefoltert und in   • Info, Flyer und Anmeldung (bis 20.1.):
                         Werke von C.P.E.                            den Jura verbannt. Werner       Tel. 031 972 33 11
                         Bach, N. Rosauro       Ryser schildert äusserst packend die Geschich-       rebecca.kunz@kathbielbienne.ch
                         und H. Villa-Lobos     te dieser Frau und ihrer Familie, gemäss den      •	Veranstalter: Bildungsstelle der kath. Kirche
                         Solistin: Katarzyna    damaligen Lebensumständen.                           Biel
                         Mycka, Marimba         Leitung: Maria Regli, Theologin/Spiritualin       Vorschau Aufbau-Seminar II: 12./13. oder
                         Dirigent: Matthias     Kosten: Fr. 15.–. Info: Sekretariat Bildungs-     20./21.5., 10.00–16.00; Abschlussabend: Mo,
                         Kuhn. Eintritt frei,   stelle, Tel. 032 329 50 82; Veranstalter: Bil-    12.6., 18.30–20.55. Die Gruppe kann über die
                         Kollekte               dungsstelle der kath. Kirche Biel.                Inhalte mitbestimmen.
Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne
angelus 03–04/2017   wallfahrt • 7

Diesen Kapellenweg zur Ranftkapelle werden auch die Wallfahrenden aus dem Pastoralraum beschreiten.                                           Foto: flickr

Voranzeige

Wallfahrt des Pastoralraums Biel-Pieterlen zum Bruder Klaus
Anlässlich des 600. Geburtstages von               Die Wallfahrt unternehmen wir in einer Zeit,         rührt liess. Diese Entwicklung begann bereits
Bruder Klaus unternimmt der Pastoral-              die auffällig an die instabilen gesellschaftli-      vorher und dauerte darüber hinaus. Zwischen
raum Biel-Pieterlen am Samstag, den                chen und politischen Verhältnisse im 14. und         1400 und 1500 aber kam sie zum Durchbruch
9. September 2017 eine Wallfahrt nach              15. Jahrhundert erinnert. Es war damals eben-        und hinterliess überall ihre Spuren. In der Po-
Flühli-Ranft. Dort wird ein gemeinsamer            falls eine Epoche der Zeitenwende. Dies zeigt        litik, in der Kirche, in der Gesellschaft, überall
Gottesdienst gefeiert. Kinder können an            ein Zitat aus einem bekannten Bruder Klaus-          wurden alte Werte brüchig, verloren an Glanz
altersgerechten Animationen teilnehmen.            Buch: «Das 15. Jahrhundert ist geprägt von           und mussten neuen Dogmen, neuen Überzeu-
Die Wallfahrt eignet sich für Familien.            einer Zeitenwende, von einem Umbruch, der            gungen Platz machen.»
                                                   alle Schichten erfasste und niemanden unbe-
An die Wallfahrt sind alle eingeladen (Kinder,                                                          Zitiert nach: Roland Gröbli: Die Sehnsucht
Familien, Erwachsene). Auch Menschen mit             Bruder-Klausen-Gebet                               nach dem «einig Wesen», Leben und Lehre
geringem Einkommen sind herzlich willkom-                                                               des Bruder Klaus von Flüe, Luzern 2006
men. Einbezogen in die Wallfahrt werden              Mein Herr und mein Gott,
Migranten und Migrantinnen. Beim gemein-             nimm alles von mir,                                Ganztagesausflug
samen Gottesdienst wird es möglich sein,             was mich hindert zu dir.                           Die Wallfahrt wird in einem Ganztagesaus-
Typisches aus ihrer Kultur miteinzubringen.                                                             flug gemeinsam in Cars unternommen. Die
Denn allzuoft wird bei uns im Pfarreileben           Mein Herr und mein Gott,                           Teilnehmenden bringen ein Picknick mit. Auf
nebeneinander in der eigenen Gruppe als mit-         gib alles mir,                                     der Hinfahrt wird aber eine Mahlzeit angebo-
einander gefeiert.                                   was mich fördert zu dir.                           ten.
                                                                                                        Die Anmeldung mit allen genauen Angaben
Kaplan Jean-Marc Chanton als Mitinitiant             Mein Herr und mein Gott,                           zur Wallfahrt wie Abfahrts- und Rückreise-
der Wallfahrt erklärt dazu: «Bruder Klaus soll       nimm mich mir                                      zeiten wird frühzeitig ausgeschrieben und in
uns zusammenführen und eine starke Begeg-            und gib mich ganz zu eigen dir.                    den Schriftständen der Pfarreien wie auch im
nung untereinander ermöglichen.»                                                                        Angelus veröffentlicht.
Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne
8 • unternehmenssteuerreform III                                                                                                     angelus 03–04/2017

Den Bieler Kirchen
drohen grosse
Einbussen
Am 12. Februar 2017 stimmen die Schwei-
zer und Schweizerinnen über die Unter-
nehmenssteuerreform III ab. Den Bieler
Kirchen drohen bei einer Annahme grosse
Einbussen der Steuererträge. Sie wenden
sich mit diesem Aufruf an die Bevölke-
rung.

Einleitung, Rahmenbedingungen
Mit der Reform der Unternehmenssteuern
(USR III) reagiert die Schweiz auf den in-
ternationalen Druck (G20, OECD, EU) auf-
grund der Steuerbefreiung von internationalen
Firmen (Holdings, Statusgesellschaften). Das
Bundesparlament hat deshalb die steuerliche
Privilegierung von multinationalen Unterneh-     Die Bieler Kirchen wehren sich gegen die Unternehmenssteuerreform III – hier die Kirche St. Maria
men aufgehoben, um künftig alle Unterneh-        (links) und die Stadtkirche am Ring.                                        Fotos: Niklaus Baschung
men gleich zu behandeln. Der Gewinnsteu-
ersatz wird mehrheitlich sinken, steuerbefreit   5%), ausgenommen der Berner Jura. Die Steu-        tionsmassnahmen für die Stadt Biel und die
sind zudem Innovationsvorhaben.                  ereinnahmen der kirchlichen Gemeinschaften         kirchlichen Gemeinschaften, empfehlen die
Diese Massnahmen treffen die Kantone sehr        werden in Prozent der örtlichen Kantons- und       Bieler Kirchen am 12. Februar 2017 NEIN zu
unterschiedlich. Kantone mit einem höheren       Gemeindesteuern berechnet.                         stimmen zur Unternehmenssteuerreform III.
Anteil an Holdinggesellschaften (ZG 51.6%,       Daher werden die Steuererträge der Bieler
BS 56%, GE 33%) werden höhere Steuerein-         Kirchen um rund 15% zurückgehen, was eine          Röm-Kath. Kirchgemeinde Biel
nahmen erzielen, während andere (ZH 8.1%,        Einbusse von 2.5 Mio. Franken bedeutet.            Tel. 032 322 33 50
                                                                                                    pascal.bord@kathbielbienne.ch
BE 6.2%) grosse Steuereinbussen erleiden         Gemäss dem neuen bernischen Kirchengesetz
werden. Der Finanzausgleich und andere           dürfen die Kirchensteuern der Unternehmen          Reformierte Gesamtkirchgemeinde Biel
Kompensationsmassnahmen auf Bundesebene          künftig nicht mehr für kultische Zwecke            Tel. 032 341 11 45
werden nicht ausreichen, um dies auszuglei-      eingesetzt werden. Die Kürzungen betreffen         christoph.grupp@ref-bielbienne.ch
chen.                                            damit vor allem die Beiträge der Kirchen an
Die Städte in den benachteiligten Kantonen       gesellschaftliche Aufgaben, wo mit der Unter-        Podium zur Unternehmens-
werden speziell betroffen sein. Das Gesetz       stützung von Organisationen oft schnell und
sieht zwar Ausgleichszahlungen vor, doch         direkt geholfen wird, dies mit einem beacht-
                                                                                                      steuerreform III
diese müssen von den Kantonen geleistet          lichen Multiplikator-Effekt und ökumenisch           Städte und Gemeinden schwächen, um
werden. Der für alle Berner Gemeinden vor-       koordiniert. Neben den direkten Hilfeleistun-        Unternehmen zu beschenken?
gesehen Betrag von 30 Mio. Franken würde         gen durch die Kirche betrifft das die Beiträge       Montag, 23. Januar, 19.00–21.00,
nicht einmal die Ausfälle der Stadt Bern (35     an lokale Institutionen wie die Villa Ritter,        Stadtkirche im Ring, Biel/Bienne
Mio.) decken. Die Stadt Biel rechnet mit ei-     Multimondo, die Gassenküche, die Gassenar-
nem Rückgang der Unternehmenssteuer um           beit, die Passantenhilfe oder Casanostra. Auf-       Folgen für soziale Institutionen?
43.97%, was einen Verlust von 15 Mio. Fran-      grund der Steuereinbussen wäre es zu unserem         Am Podium diskutieren VertreterInnen der
ken darstellt.                                   Bedauern unvermeidlich, die Leistungen zu            Kirchgemeinde, der Politik und Instituti-
Kompensationen für kirchliche Gemeinschaf-       Gunsten der Bevölkerung zu kürzen.                   onen: Welche Vorteile verspricht die USR
ten wären gemäss dem Gesetz theoretisch                                                               III für Bieler Unternehmen und den Wirt-
möglich, doch unwahrscheinlich, da der Kan-      Folgen für die Bielerinnen und Bieler                schaftsstandort Schweiz? Bedroht die USR
ton die Kirchgemeinden vermutlich weder          Durch die Steuereinbussen werden Stadt               III die kirchlichen, kulturellen u. sozialen
entschädigen kann noch will.                     und Kanton die sozio-kulturellen Angebote            Angebote der Kirchgemeinde Biel? Müssen
                                                 reduzieren müssen. Die Stadt Biel wird auch          soziale Institutionen wie Jugendtreffpunkte
Finanzielle Konsequenzen für die                 nicht um Steuererhöhungen herum kommen.              und Gassenküche, die Subventionen von
Bieler Kirchen                                   Die Bedürftigen werden sich, unabhängig von          Kirchen und Gemeinden erhalten, mit
Im gleichen Kanton sind industriell gepräg-      ihrer Religion oder Konfession, mit Unter-           Kürzungen rechnen, falls das Referendum
te Regionen wie Biel und der Jura besonders      stützungsgesuchen vermehrt an die Kirchen            scheitert?
betroffen von der USR III, weil der Steueran-    wenden, deren Mittel aber dafür nicht mehr           Veranstalter: Arbeitskreis für Zeitfragen,
teil der juristischen Personen (30-40%) höher    reichen werden.                                      der Reformierten u. röm.kath. Kirchge-
ist als z.B. in der Stadt Bern (10%) oder im     Um das Schlimmste zu vermeiden und in                meinden Biel
Durchschnitt der Berner Gemeinden (unter         Anbetracht der ungenügenden Kompensa-
Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne
angelus 03–04/2017                                                                                      cuestión religiosa www.cathbienne.ch • 9
Carta encíclica Laudato si’ del Papa Francisco sobre el cuidado de la casa común (26)

Capítulo quinto: Algunas líneas de orientación y acción
                                                                      Mientras se elaboraba esta         sectores privilegiados de su población y con-
                                                                      Encíclica, el debate ha adqui-     trolar mejor la corrupción. También es verdad
                                                                      rido una particular intensidad.    que deben desarrollar formas menos conta-
                                                                      Los creyentes no podemos           minantes de producción de energía, pero para
                                                                      dejar de pedirle a Dios por        ello requieren contar con la ayuda de los países
                                                                      el avance positivo en las dis-     que han crecido mucho a costa de la contami-
                                                                      cusiones actuales, de manera       nación actual del planeta. El aprovechamiento
                                                                      que las generaciones futuras       directo de la abundante energía solar requiere
                                                                      no sufran las consecuencias de     que se establezcan mecanismos y subsidios de
                                                                      imprudentes retardos.              modo que los países en desarrollo puedan ac-
                                                                                                         ceder a transferencia de tecnologías, asistencia
                                                                       Algunas de las estrategias de     técnica y recursos financieros, pero siempre
                                                                       baja emisión de gases con-        prestando atención a las condiciones concre-
                                                                       taminantes buscan la inter-       tas, ya que «no siempre es adecuadamente eva-
                                                                       nacionalización de los costos     luada la compatibilidad de los sistemas con el
                                                                       ambientales, con el peligro       contexto para el cual fueron diseñados». Los
                                                                       de imponer a los países de        costos serían bajos si se los compara con los
                                                                       menores recursos pesados          riesgos del cambio climático. De todos modos,
                                                                       compromisos de reducción          es ante todo una decisión ética, fundada en la
                                                                       de emisiones comparables a        solidaridad de todos los pueblos.
                                                                       los de los países más indus-
                                                                       trializados. La imposición de     Urgen acuerdos internacionales que se cum-
I. Diálogo sobre el medio ambiente en la             estas medidas perjudica a los países más nece-      plan, dada la fragilidad de las instancias locales
política internacional                               sitados de desarrollo. De este modo, se agrega      para intervenir de modo eficaz. Las relaciones
Como experiencias positivas se pueden men-           una nueva injusticia envuelta en el ropaje del      entre Estados deben resguardar la soberanía
cionar, por ejemplo, el Convenio de Basilea so-      cuidado del ambiente. Como siempre, el hilo         de cada uno, pero también establecer caminos
bre los desechos peligrosos, con un sistema de       se corta por lo más débil. Dado que los efectos     consensuados para evitar catástrofes locales
notificación, estándares y controles; también la     del cambio climático se harán sentir durante        que terminarían afectando a todos. Hacen fal-
Convención vinculante que regula el comercio         mucho tiempo, aun cuando ahora se tomen             ta marcos regulatorios globales que impongan
internacional de especies amenazadas de fauna        medidas estrictas, algunos países con escasos       obligaciones y que impidan acciones intolera-
y flora silvestre, que incluye misiones de verifi-   recursos necesitarán ayuda para adaptarse           bles, como el hecho de que países poderosos
cación del cumplimiento efectivo. Gracias a la       a efectos que ya se están produciendo y que         expulsen a otros países residuos e industrias
Convención de Viena para la protección de la         afectan sus economías. Sigue siendo cierto que      altamente contaminantes.
capa de ozono y a su implementación median-          hay responsabilidades comunes pero diferen-
te el Protocolo de Montreal y sus enmiendas,         ciadas, sencillamente porque, como han dicho
el problema del adelgazamiento de esa capa           los Obispos de Bolivia, «los países que se han
parece haber entrado en una fase de solución.        beneficiado por un alto grado de industrializa-
                                                     ción, a costa de una enorme emisión de gases
En el cuidado de la diversidad biológica y en        invernaderos, tienen mayor responsabilidad
lo relacionado con la desertificación, los avan-     en aportar a la solución de los problemas que
ces han sido mucho menos significativos. En          han causado». La estrategia de compraventa
lo relacionado con el cambio climático, los          de «bonos de carbono» puede dar lugar a una
avances son lamentablemente muy escasos. La          nueva forma de especulación, y no servir para
reducción de gases de efecto invernadero re-         reducir la emisión global de gases contami-
quiere honestidad, valentía y responsabilidad,       nantes. Este sistema parece ser una solución        Mencionemos también el sistema de gober-
sobre todo de los países más poderosos y más         rápida y fácil, con la apariencia de cierto com-    nanza de los océanos. Pues, si bien hubo diver-
contaminantes. La Conferencia de las Nacio-          promiso con el medio ambiente, pero que de          sas convenciones internacionales y regionales,
nes Unidas sobre el desarrollo sostenible de-        ninguna manera implica un cambio radical a          la fragmentación y la ausencia de severos me-
nominada Rio+20 (Río de Janeiro 2012) emi-           la altura de las circunstancias. Más bien puede     canismos de reglamentación, control y sanción
tió una extensa e ineficaz Declaración final.        convertirse en un recurso diversivo que permi-      terminan minando todos los esfuerzos. El
Las negociaciones internacionales no pueden          ta sostener el sobreconsumo de algunos países       creciente problema de los residuos marinos y
avanzar significativamente por las posiciones        y sectores.                                         la protección de las áreas marinas más allá de
de los países que privilegian sus intereses na-                                                          las fronteras nacionales continúa planteando
cionales sobre el bien común global. Quienes         Los países pobres necesitan tener como priori-      un desafío especial. En definitiva, necesitamos
sufrirán las consecuencias que nosotros inten-       dad la erradicación de la miseria y el desarrollo   un acuerdo sobre los regímenes de gobernanza
tamos disimular recordarán esta falta de con-        social de sus habitantes, aunque deban analizar     para toda la gama de los llamados «bienes co-
ciencia y de responsabilidad.                        el nivel escandaloso de consumo de algunos          munes globales».
Gassenarbeit nimmt Partei - Seiten 4 und 5 21.01.-03.02 - cath: berne
10 • missione cattolica italiana                                                     angelus 03–04/2017

                                    Vita della comunità
                                4 dicembre 2016, Pranzo dei collaboratori volontari

                                     Le informazioni della MCI a pagina 22
angelus 03–04/2017   reflets • 11
Messe de Noël des familles

Une veillée dans la joie!
Le 24 décembre 2016, à 17.00, la messe
des familles a réuni en l’église du Christ-
Roi une vaste assemblée venue fêter la
naissance de l’Enfant Jésus. C’est l’abbé
François-Xavier Gindrat et l’animateur
pastoral Emmanuel Samusure qui ont
concélébré cette messe festive, toute en
lumières, en chants et en allégresse pro-
fonde. Merci à Morane Pheulpin pour ses
splendides photos!
12 • église                                                                                                                                   angelus 03–04/2017

                                                                                                             En bref…

                                                                                                             Fondée en 1858, la paroisse catholique de
                                                                                                             Bienne inaugure sa première église, dédiée
                                                                                                             à Marie Immaculée, en 1870. Cette basi-
                                                                                                             lique néogothique à trois nefs est l’œuvre
                                                                                                             de l’architecte lucernois Wilhelm Keller.
                                                                                                             Dès 1873, durant les troubles du Kultur-
                                                                                                             kampf, seule la communauté catholique-
                                                                                                             chrétienne est admise à y célébrer la messe.
                                                                                                             Finalement, en 1904, la paroisse catholique
                                                                                                             romaine obtient le droit de racheter le
                                                                                                             bâtiment. L’architecte saint-gallois Adolf
                                                                                                             Gaudy est chargé, en 1925, d’en doubler le
                                                                                                             volume tout en conservant partiellement
                                                                              Le chemin de croix, les        la basilique d’origine. Son projet fusionne
                                                                              mosaïques, les vitraux, les    audacieusement les spatialités gothique et
                                                                              couleurs chatoyantes…          baroque.
                                                                              Ste-Marie est une église
                                                                              à découvrir!                   Outre l’originalité de son architecture,
                                                                                                             Sainte-Marie crée la surprise avec les splen-
                                                                              Photo: ldd                     dides vitraux et mosaïques Art déco de la
                                                                                                             manufacture française Mauméjean et par
L’église Sainte-Marie de Bienne                                                                              la mise en couleur expressionniste de son
                                                                                                             espace intérieur.
Une expérience émotionnelle saisissante!
Un guide d’art consacré à l’église Ste-                                Pour Sylvain Malfroy (pho-           Une œuvre d’art totale
Marie (fbg du Jura 47) vient de paraître,                              to), tout mérite le détour           L’église du faubourg du Jura 47 associe aussi
œuvre collective de trois spécialistes. Pour                           à Ste-Marie: l’architec-             bien l’espace architectural que la sculpture, les
Fr. 14.–, on peut se le procurer auprès des                            ture, les vitraux, le décor…         arts du décor, la peinture, les ferronneries d’art,
trois secrétariats (Ste-Marie, St-Nico-                                «Cette église propose aussi          les lambris artistiques, la peinture sur verre,
las et Christ-Roi) et découvrir les trésors                            un voyage à travers ses              le mobilier liturgique… Outre les émotions
de l’église-mère catholique romaine de                                 différents éléments. On              intenses qu’elle suscite, cette église – fidèle à
Bienne.                                                                y décèle des liens avec la           la vocation même de toute église – nous aide
                                                                       France, le Tyrol italien,            à nous rapprocher de Dieu. «Le message reli-
Sylvain Malfroy, historien de l’architecture,                          Einsiedeln, Lucerne… Et              gieux y est central, explique Sylvain Malfroy.
a corédigé cette brochure d’art aux côtés de                           puis, avis aux amateurs de           A l’époque de sa conception, l’architecte saint-
deux autres spécialistes: l’historienne Margrit     sensations fortes: «C’est une expérience émo-           gallois Adolf Gaudy a pris l’idée du rassem-
Wick-Werder et la spécialiste du vitrail Bri-       tionnelle tout à fait saisissante!» Et de dési-         blement comme élément central. Il a voulu
gitte Kurmann-Schwarz. La brochure le sou-          gner la mise en couleurs, intense, des couleurs,        créer une aire de communion, un espace où
ligne à qui l’ignorerait encore: l’église Ste-Ma-   le gigantisme des volumes et la théâtralisation         les gens se sentiraient réunis, unis et pleine-
rie est un véritable bijou, unique en son genre     de l’espace. «En pénétrant dans ce lieu, on se          ment membres d’une même communauté.
à plus d’un titre, digne d’être visitée, admirée    sent allégé, comme aspiré vers le haut. Aucun           Cette immense église a vraiment été conçue
et appréciée. «Cette église est contemporaine,      pilier porteur ne rompt cet espace dilaté, vive-        pour favoriser le rassemblement.» L’histo-
en 1929, du grand essor des salles de cinéma,       ment coloré, baigné dans une lumière quelque            rien de l’architecture et coauteur du guide
explique Sylvain Malfroy. Elle a un plafond         peu étrange…»                                           d’art sur Ste-Marie, rappelle qu’après la Pre-
en plâtre, suspendu, comme on en trouvait                                                                   mière Guerre mondiale, on parlait «du grand
beaucoup, à l’époque, dans les cinémas. Cela        Pour Sylvain Malfroy, il n’est pas nécessaire           Bienne». Il raconte que toutes les villes d’im-
permettait de configurer des plafonds avec des      d’être architecte, artiste ou érudit pour goûter        portance, en Suisse, planchaient alors sur des
éclairages indirects et des formes stupéfiantes.    à ces particularités: «il faut juste être réceptif à    plans d’extension pour devenir «une grande
C’est une église très théâtrale et très spectacu-   ce que l’on ressent par son corps. C’est ce que         ville». «Bienne n’a pas échappé à cette aspira-
laire; il y règne une atmosphère prenante. Je       j’explique à mes étudiants. Il y a trois canaux         tion à l’expansion. Si ce projet de devenir une
n’en connais pas d’autre du genre en Suisse»        qui nous mettent en relation avec notre envi-           grande ville faisait la fierté des habitants, cela
s’exclame l’historien de l’architecture. Assu-      ronnement: ce qu’on comprend avec son intel-            les inquiétait tout de même aussi. En réponse
rément, un édifice digne de susciter l’intérêt      lect, ce que l’on voit et perçoit avec ses yeux et      à tout cela, on imaginait de grands espaces où
du grand public, et pas seulement celui des         ses sens, et puis, il y a les atmosphères que l’on      les gens pourraient se rassembler et développer
paroissiens. Souvent, à force d’avoir quelque       ressent dans son corps entier. Ste-Marie em-            un sentiment communautaire. Et c’est précisé-
chose sous les yeux, on ne regarde plus, ne         prunte beaucoup de ses références à l’époque            ment ce qui s’est réalisé à Ste-Marie» conclut
s’étonne plus et ne s’attache plus. C’est hu-       baroque; c’est un lieu travaillant fortement les        Sylvain Malfroy.
main. Mais c’est dommage.                           émotions physiques, corporelles.»                                                      Christiane Elmer
église • 13
angelus 03–04/2017

                                                                                                           de nos jours, et c’est tant mieux!» s’indigne
                                                                                                           l’abbé François-Xavier Gindrat.

                                                                                                           «Etre chrétien, c’est ne pas chercher avant tout
                                                                                                           à plaire aux gens. L’Evangile, d’une certaine
                                                                                                           manière, est subversif; le message du Christ
                                                                                                           est non conventionnel. Et c’est aussi ce qui
                                                                                                           me plaît dans cette église. De par son his-
                                                                                                           toire chargée, la foi tenace de sa communauté,
                                                                                                           l’insolence de son architecture, la puissance
                                                                                                           de son esthétisme, elle n’est pas, elle non plus,
                                                                                                           conventionnelle!», s’exclame-t-il, l’œil vif.

                                                                                                           Rassemblés autour de Marie
                                                                                                           Le fait que cette église soit consacrée à la
                                                                                                           Vierge Marie réjouit le jeune abbé. «C’est
                                                                                                           quelque chose du Ciel qui nous est manifesté;
                                                                                                           Marie qui donne son Amour à son Fils et
                                                                                                           aux enfants que nous sommes». Oui, chaleu-
                                                                                                           reuse, «maternelle», immense et proche à la
                                                                                                           fois, cette église parle au cœur. «Comme elle
                                                                                                           est très expressive, elle touche sans doute plus
Ste-Marie: une église qui invite à la joie!                                        Photo: arch. angelus   encore les communautés allophones de notre
                                                                                                           ville. Avec son chemin de croix, ses verrières,
L’église Sainte-Marie de Bienne                                                                            ses ocres et ses bleus, elle rejoint les gens dans
                                                                                                           leurs émotions. Avec ses vitraux, ses mo-

La belle église d’une belle communauté                                                                     saïques, ses statues, ses contrastes, ses intenses
                                                                                                           et son volume décloisonné, Ste-Marie permet
                                                                                                           une catéchèse tout à fait intéressante et des
L’abbé François-Xavier Gindrat, curé                   Pierre Salvadé, paru en 1984. Un petit rappel       plus explicites. C’est d’autant plus important
francophone de Ste-Marie et membre de                  des faits s’impose: suite à la Réforme, le culte    à Bienne, dans une ville aussi pluriculturelle!»
l’équipe pastorale francophone de l’Unité              catholique est interdit dans notre région, deve-    Enfin, ce qui plaît encore à l’abbé François-
pastorale Bienne-La Neuveville, affec-                 nue protestante. «Cependant, on trouve une          Xavier, c’est que Ste-Marie – malgré son vaste
tionne tout particulièrement cette église…             minorité catholique dès 1850. En effet, les ca-     espace – a su rester «intime». «On y vit une
                                                       tholiques ont acquis peu à peu le droit de cité,    certaine proximité, même si l’on est inscrit
Lorsque l’abbé François-Xavier évoque l’église         même s’ils n’ont pas le droit de culte. Il faut     dans un grand volume. Une proximité égale-
de Ste-Marie, ses yeux pétillent. «C’est un lieu       certainement y mettre le prix: pour un catho-       ment liturgique, avec les bancs en demi-cercle
qui invite à la joie, dit-il dans un grand sourire.    lique de langue française, le devoir dominical      autour de l’autel, ou encore entre les parois-
Une église qui parle au cœur.» C’est évident: il       le conduira – à pied le plus souvent – jusqu’au     siens. Puisque toute l’église semble suspendue
l’aime. Il l’aime parce qu’il s’y sent bien, parce     Landeron; et pour un Alémanique, à Granges          dans le vide, sans aucun pilier porteur, les gens
que c’est lumineux, chatoyant, vaste et rassu-         ou à Soleure. Puis survient le Kulturkampf          se sentent reliés et en communion.»
rant à la fois. Et aussi parce que c’est beau, non     où le culte catholique romain est interdit…
conventionnel et témoin d’une communauté               L’église de Ste-Marie est indûment confisquée                                     Christiane Elmer
qui a dû se battre au fil du temps. Inscrite dans      par les vieux-catholiques… «La paroisse vieille
une tradition, chargée d’histoire, d’épisodes          catholique qui, après avoir ravi l’église, se                                 Le guide d’art
tumultueux, d’émotions fortes, d’espérance             trouva débitrice de la somme de 15 000 francs,                                consacré à l’église
vive, Ste-Marie ose laisser jaillir sa joie. Elle le   céda pour cette même somme ladite église                                      Ste-Marie est dis-
fait par l’intensité de ses couleurs, l’immensité      à la commune municipale de Bienne dont                                        ponible aux trois
de ses volumes et ses audaces architecturales.         les 19/20 étaient de confession protestante.                                  secrétariats (Ste-
«J’aime beaucoup l’expressionnisme, confie             La vente odieuse de cette église construite                                   Marie, St-Nicolas
l’abbé Gindrat. C’est un mouvement artis-              péniblement grâce aux oboles des catholiques                                  et Christ-Roi) de
tique qui traduit les aspirations et les peurs;        romains reste une des pages les plus noires du                                Bienne au prix de
à l’image du fameux ’Cri’ de Munch. Il s’en            Kulturkampf bernois.» (Lettre de l’abbé Léon                                  Fr. 14.–
dégage une tension profonde entre une quête            Rérat à Renée Bieri en 1922/23.)
de paix et de quiétude et la réalité d’un monde
violent, déchiré par une idéologie destruc-            Luttes, souffrances, frustrations, objets confis-       Ce guide a été édité en collaboration avec
trice…»                                                qués ou saccagés: l’église de Ste-Marie a connu         la paroisse catholique romaine de Bienne et
                                                       son pesant de tumultes. Dans les années 1930            environs. Merci à toutes celles et tous ceux
Ste-Marie a vu le jour dans un contexte déli-          et même après Vatican II, certains éléments             qui ont soutenu, d’une manière ou d’une
cat. «Elle est née pauvre et mendiante et elle         ont été sauvagement détruits parce que le curé          autre, ce beau projet!
l’est restée très longtemps», peut-on lire dans        du moment, probablement, en avait décidé                gsk@gsk.ch / www.gsk.ch
«125 ans de vie catholique à Bienne», de l’abbé        ainsi. «On ne pourrait plus procéder de la sorte
14 • nouvelles                                                                                                                               angelus 03–04/2017

                                                                                                            – Organe sur vérification des comptes: Revisia
                                                                                                            – Election complémentaire des délégués au
                                                                                                               synode 2016–2020:
                                                                                                            – Délégué Mitteland: Mauro Floreani
                                                                                                            – Remplaçant Mitteland: Stephan Borer

                                                                                                            Le conseil de paroisse a pris les décisions sui-
Réforme de l’imposition                              L’impôt des entreprises sera réservé unique-
                                                     ment à des dépenses socio-culturelles (non
                                                                                                            vantes durant sa séance du 6.12.2016:
                                                                                                            – Attribution des dicastères
des entreprises (RIE III)                            cultuelles) selon la nouvelle loi sur les Eglises.     – Amenda C.: Commission du centre de Ste-
                                                     Grâce à l’effet multiplicateur que les Eglises            Marie
Introduction, cadre général                          arrivent à obtenir, elles sont plus efficaces que      – Buraglio N.: Commission du centre de la
La réforme de l’imposition des entreprises           l’Etat pour offrir une large palette de services          communauté des villages
(RIE III) est la réponse suisse à la pression        à la collectivité publique, ceci également par         – Canosa M.: Commission de la MCE
internationale (G20, OCDE, UE) face à                une approche œcuménique. Certaines acti-               – Esseiva M.: Vice-présidence, dicastère fi-
l’exonération fiscale actuelle de groupes inter-     vités sont organisées par leurs soins; d’autres           nances et personnel
nationaux (holdings). Le Parlement fédéral a         par le biais d’un subventionnement important           – Di Francesco G.: Commission de la MCI
décidé la fin de l’exonération fiscale de cer-       d’institutions locales, comme Multimondo,              – Lüscher P.: Présidence (élection par l’assem-
taines multinationales afin de traiter toutes les    Villa Ritter, Cuisine populaire, Travail de rue,          blée), Un Monde
entreprises sur un pied d’égalité. Le taux d’im-     Aide aux passants, Casanostra. La diminution           – Messmer-Meile Th.: Zentrumskommission
position général va baisser et certains revenus,     de moyens conduira immanquablement à la                   Bruder Klaus
issus de l’innovation, seront exonérés d’impôt.      diminution des prestations envers la popula-           – Nobs M.: Sozialkommission
Ces mesures touchent de manière très diffé-          tion, ce qui est très regrettable.                     – Salzmann L.: Dicastère des bâtiments
rente les cantons. Les cantons avec un taux de                                                              – Squatrito G.: Commission de Christ-Roi
holdings élevé (ZG 51.6%, BS 56%, GE 33%)            Conséquences pour les Biennois(e)s                     – Election des commissions permanentes
vont voir leurs revenus fiscaux augmenter, tan-      Avec la baisse des revenus fiscaux, le Canton          – C ommission du centre de Ste-Marie:
dis que les autres (ZH 8.1%, BE 6.2%) vont           et la Ville devront diminuer leurs prestations            Amenda Christian (membre d’office de par
subir de grandes pertes de revenus fiscaux. La       socio-culturelles. La Ville de Bienne devra               sa fonction au conseil de paroisse), Benoît
péréquation financière et certaines mesures de       également augmenter ses impôts. Les plus                  Michel, Bezzola Margretha, Amougon Luc
compensation fédérale ne suffiront pas à com-        démunis, indépendamment de leur confession,            – Commission du centre de Christ-Roi: Squa-
penser cette augmentation des inégalités.            se tourneront vers les Eglises qui, elles aussi           trito Girolamo (membre d’office de par sa
                                                     à cours de moyens financiers, ne pourront pas             fonction au conseil de paroisse), Tran Kim-
Les villes de ces cantons défavorisés sont spé-      répondre suffisamment à la demande crois-                 Dat, Bapst André, Berchtold Peter, Turati
cialement touchées, et les mesures de com-           sante.                                                    Enzo
pensation pour les villes sont certes prévues        Pour éviter le pire, faute de mesures compen-          – Commission du centre de St-Nicolas: Mess-
dans la loi, mais doivent être financées par         satoires suffisantes pour la ville de Bienne              mer-Meile Thomas (membre d’office de par
le canton; le montant prévu par le canton de         et les communes ecclésiastiques, les Eglises              sa fonction au conseil de paroisse), Fankhau-
Berne arriverait juste à financer les 30 millions    biennoises recommandent de voter NON au                   ser Susanne, Nussbaum Doris, Kneubühler
de francs de pertes de la seule ville de Berne.      référendum sur la RIE III le 12 février 2017.             Elena, Truffer Agnes
La ville de Bienne planifie une diminution de                                                               – Commission du centre MCI: Di Francesco
revenu fiscal des entreprises de 43.97%, soit                                                                  Gabriele (membre d’office de par sa fonction
une perte de 15 millions de francs.                                                                            au conseil de paroisse), Costa Antonio, Ial-
D’hypothétiques mesures compensatoires pour          Communication officielle                                  lonardo Gianvito, Rizzo Angelo
les communes ecclésiastiques, donc les pa-
roisses, seraient certes possibles d’après la loi,
                                                     de la paroisse                                         – C ommission du centre MCE: Manuel
                                                                                                               Canosa (membre d’office de par sa fonc-
mais il serait utopique de penser que le canton      L’assemblée du 23.11.2016 a pris les décisions            tion au conseil de paroisse), Florenza Maria
puisse et veuille les financer.                      suivantes:                                                Pilar, Florez José, Garcia Juan F., Ordas José
                                                     – Budget 2017 accepté avec des dépenses de               Antonio
Conséquences financières pour les                       Fr. 9 190 854.–, des recettes de Fr. 9 162 159.–,   – Commission du centre de la Communauté
Eglises biennoises                                      un excédent de dépenses Fr. 28 695.–                   des Villages: Buraglio Norbert (membre
Au sein d’un même canton, les régions indus-         – Le taux d’imposition de l’impôt simple reste           d’office de par sa fonction au conseil de pa-
trielles comme Bienne et le Jura bernois sont           à 0.23 (inchangé)                                      roisse), Fertig Mina, Monnier Sylvie, Nobs
spécialement touchées car la part des impôts         – Elections pour la législature 2017–2020                 Marlyse
des personnes physiques est plus élevée (30-         – Présidence de l’assemblée de paroisse: Marc         – Commission des œuvres sociales: Nobs Ma-
40%) qu’en ville de Berne (10%) ou dans la              Despont                                                rio (membre d’office de par sa fonction au
plupart des communes (inférieur à 5%), excep-        – Conseil de paroisse: Patrick Lüscher, Michel           conseil de paroisse), Floreani Mauro, Sahli
tion faite du Jura bernois. Les revenus fiscaux         Esseiva, Laure Salzmann, Thomas Mess-                  Angela, Sperti Salvatore, Villard Danièle
des communes ecclésiastiques biennoises                 mer Meile, Christian Amenda, Girolamo               – C ommission mondiale: Messerli Albert,
sont définis en % de l’impôt cantonal sur le            Squatrito, Norbert Buraglio, Mario Nobs,               Ruggiero Antonio, Lanève Anne-Marie,
territoire. A Bienne, les Eglises verront ainsi         Gabriele Di Francesco, Manuel Canosa                   Perrenoud Schmid Francesca, Lüscher Pa-
baisser leurs revenus fiscaux totaux d’environ       – Présidence du Conseil de paroisse: Patrick             trick (membre d’office de par sa fonction au
15%, soit une perte d'environ Fr. 2,5 millions.         Lüscher                                                conseil de paroisse).
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