Gemeindebrief Dezember 2020 - Februar 2021 | Ausgabe 169 - Strichzeichnung evangelische Kirche ...
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Schwerpunktthema – Freude Veranstaltungen – Orgelkonzert · Popcorn mit Untertitel · Weltgebetstag Gemeindeleben – Erntedank · Konfi-Tag · Dank an die Gemeinde Abschied Pfarrerin Decker-Horz · KV-Wahl 2021 · Gemeindeversammlung Dezember 2020 – Februar 2021 | Ausgabe 169 Gemeindebrief
Einblicke Foto: MB Inhalt Freude Einblicke 2 Um die Ecke gebogen, stehen unerwar- Abschied tet drei große Schaukeln. Es scheint die Pfrin. Decker-Horz/ Sonne und vereinzelt schlendern Geistliches Wort 3 Menschen durch den Park. Viele nehmen die Schaukeln erst einmal aus der Ferne Gemeinde in Augenschein. Gehen langsam hin und ganz plötzlich fangen sie an zu schaukeln Aktuelles 4-10 - erstmal hin und her und dann immer höher. Sie lachen dabei und bei Paaren Veranstaltungen 12-13 oder mit Kindern ist die Freude auch deutlich zu hören. Vergangenes 11 + 17 Auch mir ist es so ergangen - ganz uner- Termine wartet habe ich meine Tour unterbrochen war kurz „schwere- und gedankenlos“. Gruppen 13 Dann bin ich mit einem Grinsen im Gesicht weitergefahren. So war für mich Gottesdienste 14-15 diese Schaukel eine „Freude-Tankstelle“, die vielfach vorhanden, einfach so am Kontakte/Adressen 16 Wegesrand des Alltages auf einen warten. Schwerpunktthema Freude 18-26 Aktuelles, Berichte, Bilder und mehr unter Impressum/Vorschau 26 www.ev-kirche-nordenstadt.de Kinderseite 27 2 Foto Titelseite: Lehmann
Liebe Leserinnen und Leser! Zum Thema dieses Gemeindebriefs „Freude“ soll ich was schreiben. Und ich kann ganz ehrlich sagen: Es ist mir eine Freude, mich thematisch mit der Freude auseinanderzusetzen. Es gibt so unendlich viele Dinge zum Freuen. Wir freuen uns auf und über etwas, auf, mit und für jemanden. Bald steht die große Weihnachts- freude an. Der Herbst ist schon in vollem Gange, und es ist nicht mehr lang, da wir sitzen bereits unter dem Christbaum. Abends wird es jetzt schon früh dunkel, und bald zünden wir Kerzen an, machen es uns gemütlich und freuen uns auf die Advents- und Weihnachtszeit. Für mich gibt es 1000 Anlässe, über die ich mich freuen kann, die mir Freude machen. Meistens gar nichts Großartiges, sondern einfach kleine, eher unauffällige Dinge, die das Leben ein bisschen heller und freundli- cher machen und mir mindestens ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Diese aufzuzählen, würde das Format dieses Gemeindebriefes spren- gen. Und doch gibt es etwas, worauf ich mich gerade ganz besonders freue, nämlich dass ich im Februar in den Ruhestand gehe. So gerne ich meinen Beruf ausübe, so sehr freue ich mich, bald nicht mehr arbeiten zu müssen. Ein Leben ohne Termine, ohne ständige Hin- und Herfahrerei, ohne Stress und Hektik. Oder positiv formuliert: Ich freue mich darauf, Zeit zu haben für Familie und Freunde, Zeit für ausgedehnte Fahrrad- oder Motorradtouren, Zeit zum Ausschlafen, zum Reisen, zum Lesen, zum Nichtstun. 1981 habe ich nach dem Studium das Vikariat angefangen, das heißt: ich bin dann, wenn ich aufhöre, 40 Jahre im Dienst der evangelischen Kirche unterwegs. Und das reicht. Bestimmt werden mir viele vertraute Gesichter fehlen, vor allem auch die wunderbare Zusammenarbeit mit meiner lieben Freundin und Kolle- gin Petra Rauter-Milewski. Bestimmt werde ich auch mal wehmütig an die unterschiedlichsten Gottesdienste und Ereignisse zurückdenken, an manches mutmachende Feedback, an ganz viel Freundlichkeit und Zugewandtheit von Gemeindegliedern, an das erfrischende Rufen der Kindergartenkinder, wenn ich am Außengelände vorbeigehe und es aus etlichen Kehlen ruft: „Hallo Frau Decker-Horz!“ 3
Gemeinde All das werde ich sicherlich vermissen. Aber momentan ist es die Freude auf Pfarrerin einen neuen Lebensabschnitt, die überwiegt. Untätig werde ich sicher nicht Decker-Horz sein. Ich habe schon eine ganze Reihe von Plänen, was ich alles noch lernen wird am und unternehmen will. Ich hab auch das kleine Nordenstadter Kirchlein so 7.2.2021 lieb gewonnen, dass ich mir vorstellen kann, auch hier und da mal zu einem in einem, Gottesdienst zu kommen. Das gehört übrigens auch zu den Dingen, auf die Gottesdienst ich mich ganz besonders freue: darauf, einfach in der Kirchenbank zu sitzen verabschiedet. und einen Gottesdienst mitzufeiern – ohne ihn vorher vorbereitet zu haben. Wie das allerdings von Der Theologe Karl Barth hat treffend formuliert: Freude ist die statten geht, einfachste Art der Dankbarkeit. können wir Ihre Pfarrerin Ulrike Decker-Horz jetzt noch nicht sagen. Einladung zur Gemeindeversammlung Am 10. Januar 2021 laden wir um 11.00 Uhr, anschließend an den Gottesdienst zu einer Gemeindeversammlung ein. Dann wird es einen kurzen Bericht über die Gemeindearbeit geben und die Kandidat*innen für die KV Wahl stellen sich in diesem Rahmen persönlich vor. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, an diesem Tag noch weitere Kandidat*innen vorzuschlagen. Der Versammlungsraum stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Bitte entnehmen Sie diesen den Ankündigungen im Gottesdienst, den Aushängen in den Schaukästen oder der Tagespresse. Erntedankfest Obwohl die Ernte in diesem Jahr wieder wegen der andauernden Trockenheit eher etwas geringer ausgefallen ist, wurde doch Einiges an gu- ten Gaben in die Kirche gebracht. Der Kirchenraum konnte damit wieder Bilder: schön geschmückt werden. Es war ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit siehe Rückseite trotz schwieriger Umstände. Deshalb hier der ausdrückliche Dank an alle dieses großzügigen Spender*innen und auch an die Helfer*innen, die die Kirche Gemeindebriefes geschmückt haben. 4
Gemeinde Nach dem Erntedankfest kamen das Obst und Gemüse unserem Kindergar- ten und dem Kindergarten „Terre des hommes“ in Wiesbaden zugute. Ge- nauso danken wir auch allen, die Hygieneartikel gespendet haben. Darüber freut man sich im Männer- und Frauenwohnheim der Diakonie immer sehr. Corona - Veranstaltungsabsagen Die Corona-Pandemie beeinträchtigt weiterhin und auf nicht absehbare Zeit auch unser Gemeindeleben. Leider müssen deshalb in diesem Jahr unsere Adventsfeier für Senior*innen, das Lamettafest, ein angedachtes Konzert mit den Taunusmusikanten, das Advents- und Weihnachtskon- Terminabsagen: zert unseres Kirchenchores und der lebendige Adventskalender ausfallen. Für Rückfragen Wir finden das sehr bedauerlich und freuen uns schon auf die Zeiten, in bitte im denen schöne Zusammentreffen wieder möglich sind. Gemeindebüro Auch die geplante Reise nach Israel vom 28. Januar bis 3. Februar 2021 melden ist abgesagt worden. Sobald Israel wieder gefahrlos bereist werden kann, werden Pfarrerin Rauter-Milewski und Pfarrerin Decker-Horz, auch aus dem Ruhestand heraus, die Reise erneut anbieten. Corona-Weihnachten Weihnachten ohne Kirche geht gar nicht, aber Weihnachten (bzw. Heilig Abend) in der Kirche wird auch schwierig. So haben wir uns in diesem Jahr zu etwas ganz Besonderem entschlossen: alle Wir feiern die Heilig Abend Gottesdienste draußen! Und zwar so: Um Gottesdienstzeiten 15.00, 16.00 und 17.00 Uhr treffen wir uns im Kirchgarten, der dann weih- siehe auch nachtlich geschmückt sein wird. Dort wollen wir uns für 15- 20 Minuten Seite 14 mit kreativen, coronamäßig angepassten Krippenspielszenen auf Weihnach- ten einstimmen. Auch Weihnachtslieder dürfen nicht fehlen. Der Vorteil: Alle sind an der Luft, in der man sich zur Zeit wohler fühlt als in geschlos- Gerne können Sie senen Räumen, und es können mehr Menschen als drinnen zusammen Ihre Adresse auf kommen. Der Nachteil: Es gibt keine Sitzplätze, aber das kann ja auch einem Zettel wieder ein Vorteil sein, weil man sich dann auch mal ein bisschen nach links schon mitbringen, oder rechts bewegen kann. Das Unwägbare bleibt nur das Wetter. Am dann geht es schönsten wäre ja ein bisschen Schnee…… Na, warten wir mal ab. schneller. Um 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr gibt es jeweils auch für 15-20 Min einen Gottesdienst, ebenfalls mit schöner Musik. Wenn das Wetter mitspielt, könnte das wirklich etwas ganz Besonderes werden. Wer möchte, kann gern ein Windlicht mitbringen. 5
Gemeinde Danke Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, ein sehr besonderes Jahr. Der Coronavirus hat Auswirkungen auf fast jeden Lebensbereich gehabt und vielen Menschen ging und geht es gar nicht gut damit, nicht nur gesund- heitlich gesehen. Trotzdem haben wir versucht, anzubieten, was möglich und von Nöten war. Diese Angebote wurden und werden zu großen Teilen von ehrenamt- Foto: Lotz lichen HelferInnen gemacht und ihnen gebührt ein großer Dank. Sie haben Informationsplakate und Flyer entworfen und gedruckt, waren bereit, Einkäufe zu erledigen für gesundheitlich besonders Gefährdete, desinfizieren weiterhin nach jedem Gottesdienst die Kirche und machen sich Gedanken, wie man Menschen die Situation noch erleichtern könnte und sorgen auch dafür, dass die Gebäude unserer Gemeinde gepflegt und erhalten werden. Sie verwalten mit großer Sorgfalt die Kollekte oder werfen Grüße bei Geburtstagen ein. Es gibt so viele Aufgaben, die freiwillig und hervorragend von HelferInnen erledigt werden. Jeder und jede von ihnen hat seine eigene Art und seine Fähigkeiten eingebracht und zusammen ist auch in diesem Jahr wieder viel Gutes entstanden. Ihnen allen soll unser herzlicher Dank ausgesprochen werden. Nicht nur der Dank für alles Mit-tun und Mit-denken, für die Zeit und auch das Geld, sondern auch der Dank für die Freude, die es macht, zu sehen, dass es in unserer Welt gerade in diesem Jahr oder auch immer noch Men- schen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren und an den Nächsten denken. Vielen, vielen Dank dafür und allen ein gesegnetes Weihnachtsfest Petra Rauter-Milewski An alle Kinder der Kinderkirche Den Kinderkirchenkindern möchten wir eine kleine Freude machen: Weil wegen Corona keine Kinderkirche stattfindet, dürft ihr euch im Pfarrbüro zu den Bürozeiten eine Adventsüberraschungstüte abholen. 6
Gemeinde 1 3 .J u n ev an ge lis ch i 2021 MITMACHEN ahl Kirchenvorstandsw Wir suchen Kandidierende! Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt....... Die Gemeinde will gestaltet werden - dazu haben Sie nun wieder die Chance, die verantwortliche Crew für das Gemeindeschiff zusammenzustellen. Wer soll lenken, steuern, Segel setzen und als Mannschaft dienen? All das liegt in Ihrer Hand. Arbeit gibt es genug - deshalb sind auch Mitreisende, die Zeit nur für eine kurze Tour oder auch für ein bestimmtes Aufgabengebiet haben, gern gesehen. Denn eines ist klar - eine Schiffsreise ist nur dann schön und erfolgreich, wenn Crew, Mannschaft und die mitreisende Gemeinde Spaß daran haben und bereit sind, auch mal ein Risiko einzugehen oder durch starken Wellengang zu segeln. Hier nur ein paar Themengebiete, die tatkräftige Unterstützung suchen Angebote für Kinder Neue Medien/Social Media und Jugendliche Einbindung Neubaugebiet Öffentlichkeitsarbeit Gottesdienstformen Glauben für alle Altersgruppen Zusammenarbeit mit den erlebbar machen Verbündegemeinden Und natürlich gibt es noch viele weitere Felder und Möglichkeiten, eigene Ideen und Wünsche einzubringen und umzusetzen.* Interesse geweckt oder Fragen, die Antworten suchen? Alle aktuellen KV-Mitglieder, unsere Pfarrerinnen, das Gemeindebüro und der Benennungsausschuss stehen gerne für Sie bereit. * Diese Möglichkeit wollen wir künftig ausdrücklich Jugendlichen geben, die Im Benennungsausschuss sind: sich vorstellen können die Gemeinde Edda Christ · Petra-Rauter-Milewski · Christiane Stutius-Ott · Elke Wilhelmi Michael Bode · Klaus-Dieter Jung · Niko Roos als Jugenddelegierte zu unterstützen. Gemeindebüro: 06122 4770 oder kirchengemeinde.nordenstadt@ekhn.de Weitere Information über die Arbeit und Aufgaben von Kirchenvorständen unter: ekhn.de kirchenvorstand. 7
Gemeinde Die Idee des Weltgebetstags Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball … … und verbindet Frauen in mehr als 150 Ländern der Welt miteinander! Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christ- liche Frauen in der Bewegung des Weltgebetstags. Gemeinsam beten und handeln sie dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So wurde der Weltgebetstag in den letzten 130 Jahren zur größten Basisbewegung christlicher Frauen. Immer am ersten Freitag im März beschäftigt sich der Weltgebetstag mit der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes. Christliche Frauen, z.B. aus Ägypten, Kuba, Malaysia oder Slowenien wählen Texte, Gebete und Lieder aus. Diese werden dann in weltweiten Gottesdiensten auf 88 Sprachen in 108 Ländern (2018) gefeiert. „Worauf bauen wir?“, ist das Motto des Weltgebetstags 2021 aus Vanuatu (Inseln im pazifischen Ozean), in dessen Mittelpunkt der Bibeltext aus Matthäus 7, 24 bis 27 stehen wird. Mit ihrem Gottesdienst wollen die Frauen aus Vanuatu ermutigen, das Leben auf den Worten Jesu aufzubauen, die der felsenfeste Grund, für alles menschliche Handeln sein sollen. Denn nur das Haus, das auf festem Grund stehe, würden Stürme nicht einreißen, heißt es in der Bibelstelle bei Matthäus. Ob und wo der Weltgebetstag am 5. März 2021 in den Nachbargemeinden Breckenheim, Delkenheim, Wallau oder Massenheim gefeiert wird, ist wegen der Corona-Pandemie noch unsicher. Bei Interesse, bitte im Gemeindebüro Mitte Februar nachfragen. Das Gemälde zeigt die Situation auf Vanuatu als der Zyklon Pam 2015 über die Inseln zog (Bild: Juliette Pita). 8
Veranstaltungen Foto: Czabon Seniorennachmittag Orgelkonzert Popcorn mit Orgel mit Untertitel Bereits zum zweiten Mal Herzliche Einladung zum Wir möchten gerne in den gestaltet Christoph Brück- Orgelkonzert mit Thomas Wintermonaten wieder ner, schon mehrfacher Schermuly am Sonntag, einen Kinoabend anbieten. musikalischer Gastorganist 02. Februar 2021 um bei uns in Nordenstadt, 17.00 Uhr. Aufgrund der aktuellen Lage am Mittwoch, können wir Ihnen aber leider 02. Dezember 2020 ab Herr Schermuly stellt sich noch keinen genauen Termin 15.30 Uhr den Senioren- vor: Mein Name ist Thomas nennen. nachmittag an der romanti- Schermuly und ich bin der schen Voigtorgel. Er gibt ein Kirchenmusiker der Ev. Bitte beachten Sie die Schau- Kurzkonzert mit vorweih- Oranier-Gedächtsnis-Kir- kästen, die Ankündigungen nachtlichen Klängen. chengemeinde in Wiesba- in der Tagespresse und die den-Biebrich. Bekantmachungen in den Auf dem Programm stehen Gottesdiensten. Werke von Max Drischner, Ich freue mich sehr, dass und den Jubilaren Joh. Chr. ich ein Orgelkonzert an H. Rinck sowie Ludwig van der schönnen romantischen Beethoven. Voigt-Orgel aus dem Jahr 1886 spielen darf. Das vielseitige Künstlerpor- trait kann man bereits hier Im Konzert erklingen Wer- einsehen: ke von J.S. Bach, F. Men- www.christoph-brueckner.de delssohn Bartholdy und A. Sullivan u. a. 9
Gemeinde Mein Konfirmandenunterricht Frau Rauter-Milewski und Frau Decker-Horz gestalten den Konfirman- denunterricht sehr interessant und abwechslungsreich. Deshalb macht mir der Unterricht besonders viel Spaß, weil wir nicht nur über Gott und die Bibel lernen, sondern auch gemeinsam Spiele spielen. Beispiele sind, dass wir Personen aus der Bibel aufschrieben und miteinander verglichen. Hatte jemand eine einzigartige Person, bekam er einen Punkt. Im Bereich des Bibelunterrichts starteten wir mit dem Verzeichnis der der Bibel, um die verschiedenen Bücher dieses Werks kennen zu lernen. Besonders schön war unser Konfirmandentag am 12. September 2020. Wir hatten viel Spaß bei den unterschiedlichen Aufgaben. Besonders gut hat mir das Turmbauen, aus verschiedenen Materialien, gefallen. Abends grillten wir gemeinsam. Zum Abschluss nahmen wir per Videoschaltung mit den anderen Wiesbadener Konfirmanden an einem Videogottesdienst teil. Auf den weiteren Unterricht freue ich mich sehr, weil ich mehr über Gott und die Bibel wissen möchte. Tim Usbeck Jedes Kind ist wertvoll Im Rahmen der stadtweiten Aktionsreihe „Jedes Kind ist wertvoll“ zum Thema Kinder- und Jugendarmut gab es Mitte September eine Banner- aktion des Ev. Dekanats Wiesbaden, an der sich unsere Kirchengemein- de beteiligt hat. Um sich damit gegen Einsparungen bei Kindern- und Jugendlichen im städtischen Haushalt zu positionieren. 10
Rückblick Konfi-Tag in Nordenstadt Seit 20 Jahren gibt es nun schon das Konfi-Camp: Ein Wochenende für alle Konfirmand*innen aus Wiesbaden auf einem Zeltplatz in Westernohe im Westerwald. Ein abwechslungsreicher, spannender Beginn für jeden neuen Konfirmanden-Jahrgang, ausgerichtet vom Stadtjugendpfarramt in Wiesbaden. In diesem Jahr konnte man sich allerdings wegen Corona nicht auf dem Zeltplatz treffen, denn immerhin kommen bei diesem Treffen fast 700 Personen zusammen. Also hat sich das „Stajupfa“ ganz viel Neues einfallen lassen, damit die einzelnen Gemeinden einen „Konfi-Camp-Ersatztag“ vor Ort machen konnten. Wir in Nordenstadt hätten fast absagen müssen, weil wir zunächst keinen Raum gefunden haben, der groß genug für unsere Gruppe war und zudem noch Internet hatte. Dank der sehr netten Konfi- Text: Petra Mutter Katja Freistadt konnten wir uns dann bei ihr und ihrer Rauter-Milewski Familie treffen, außerdem hat das gute Wetter auch dafür gesorgt, dass wir uns viel draußen aufgehalten haben. Die lustigen Spiele Fotos: Katja wurden im Kirchgarten gemacht, wer hat das beste Gedächtnis, Freistadt welche Gruppe baut den höchsten Turm aus verschiedenen Materia- lien und ähnliches. Zwischendurch wurden von den gut vorbereite- weitere Fotos ten und durchsetzungsfähigen Blaukappen (Michel Dressler, auch auf der Henning Kunz und Nella Kranz) immer wieder Fotos gemacht, die Rückseite des dann sofort an das Stadtjugendpfarramt geschickt wurden. Damit Gemeindebriefes war der nächste Spaß schon garantiert, wenn man dann bei (Mitte) gemeinsamen Treffen vor der Leinwand die eigenen Bilder und die der anderen Wiesbadener Konfi-Gruppen ansehen konnte. Auch eine kleine Bibelarbeit wurde gemacht und passend dazu Steine bemalt. Die Eltern unserer Konfirmand*innen hatten netter Weise für genügend Snacks und Essen gesorgt, am Abend wurde gegrillt und dann traf man sich wieder vor der Leinwand zu einem gemein- samen Abschlussgottesdienst, der auf seine Weise für fröhliche Stimmung gesorgt hat. Dieser Tag hat allen viel Spaß gemacht und war ein schöner Beginn für das neue Konfirmanden-Jahr. Wir bedanken uns besonders bei Katja Freistadt, den Eltern, den Blaukappen und ganz besonders beim Stadtjugendpfarramt. 11
Veranstaltungen Bild. ÖKT 3. Ökumenischer Kirchentag 12. - 16. Mai 2021 Der 3. Ökumenische Kirchentag soll vom 16. bis 21. Mai 2021 in Frankfurt am Main stattfinden. Aktuell wird intensiv geprüft, was vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie möglich sein wird, was angepasst und was neu gedacht werden muss. Ökumenische Kirchentage sind herausragende Orte des gemeinsamen christlichen Zeugnisses in unserem Land und zeigen, dass das Gemeinsame im Glauben stärker und bedeutender ist als das Trennende. Wie evangelische Kirchentage leben auch ökumenische Kirchentage von der Bereitschaft, als Christinnen und Christen in der Gesellschaft Verantwortung zu überneh- men um miteinander die Welt zu gestalten. Sie sind ein starkes und notwendiges Hoffnungs- zeichen für Miteinander und Gemeinschaft in einer immer stärker polarisierten und gespalte- nen Gesellschaft. Der 3. Ökumenische Kirchentag wird in die Gesellschaft und in die Gemeinden hineinwirken und macht Mut für unser Engagement und unseren Glauben. Hoffnung und Mut werden gerade auch bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Epidemie dringend gebraucht. Bereits jetzt spüren wir deshalb in der Stadt Frankfurt, in der Region und auf nationaler Ebene großes Interesse und die Bereitschaft zum Engagement und zur Mitwirkung. In Anbetracht der vielen akuten Fragen, Nöte und Herausforderungen, denen sich Gemeinden und kirchli- che Gruppen gerade ausgesetzt sehen, ist dieses gemeinsame Zugehen auf den 3. ÖKT keine Selbstverständlichkeit. Das Team des ÖKT ist deshalb besonders dankbar für alles, was möglich gemacht werden kann – und voller Vorfreude. 12
Regelmäßige Veranstaltungen Montag 17.45 – 19.00 Uhr Gymnastik der Frauenselbsthilfegruppe wöchentlich nach Krebs (nicht in den Ferien) Kath. Kirchengemeinde, Borkestraße 4, Nordenstadt Dienstag 9.00 Uhr jeden 3. Di. im Monat Männerwandern (Treffpunkt Kirche) 16.30 – 17.45 Uhr wöchentlich Konfirmationsunterricht 17.00 – 19.00 Uhr Offene Trauergruppe jeden 3. Di. im Monat Hospiz ADVENA, Bahnstraße, Erbenheim Mittwoch 15.00 Uhr einmal im Monat Seniorenkreis im ev. Gemeindehaus altungen e g e lm ä ß ig en Veranst ieser r Nicht alle d ade stattfin den. können ger eiligen n S ie sich bei jew Bitte erku n d ig e ituation. n a c h d e r aktuellen S iterInnen Gruppenle 18.00 Uhr Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs jeden ersten Mi. im Monat Gesprächskreis für Neubetroffene Kath. Kirchengemeinde, Borkestraße 4, Nordenstadt 18.45 Uhr Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs jeden zweiten Mi. im Monat Kath. Kirchengemeinde, Borkestraße 4, Nordenstadt Donnerstag 17.00 – 18.00 Uhr wöchentlich Kinderchor 18.00 – 19.00 Uhr wöchentlich Projekt Theater- und Musicalgruppe 19.00 - 21.00 Uhr wöchentlich Band „ Jump from the Belfry“ 19.30 Uhr einmal im Monat Bibel & Babbel im Pfarrhaus 28. Januar und 25. Februar Freitag 17.00 – 19.00 Uhr Café ADVENA jeden ersten Fr. im Monat Hospiz ADVENA, Bahnstraße, Erbenheim 13
Gottesdienste & Kirchentermine Monatsspruch Sonntag, 6. Dezember 2. Advent Dezember 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Pfrin. Ulrike Decker-Horz Brich dem Hung- rigen dein Brot, Sonntag, 13. Dezember 3. Advent und die im Elend 10.00 Uhr Gottesdienst Melodica & ohne Obdach Pfrin. Ulrike Decker-Horz Gitarre sind, führe ins Sonntag, 20. Dezember 4. Advent Haus! Wenn du einen nackt 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel siehst, so kleide Pfrin. Rauter-Milewski ihn, und entzieh Donnerstag, 24. Dezember Heiligabend dich nicht deinem 15.00 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel Gitarre & Fleisch und Blut! Kinderchor Band Jes 58,7 Pfrin. Rauter-Milewski 16.00 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel Gitarre & Theater- und Musicalgruppe mehr Pfrin. Rauter-Milewski Aufgrund der 17.00 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel KonfirmandenInnen ungewissen Pfrin. Decker-Horz Entwicklung 20.30 Uhr Gottesdienst Pfrin. Rauter-Milewski Ensemble der Corona- Taunus- 21.30 Uhr Gottesdienst Pandemie sind Pfrin. Rauter-Milewski musikanten alle Termine 22.30 Uhr Gottesdienst Trompete Pfrin. Rauter-Milewski vorläufig. Freitag, 25. Dezember 1. Weihnachtsfeiertag 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Pfrin. Ulrike Decker-Horz Samstag, 26. Dezember 2. Weihnachtsfeiertag 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Pfrin. Rauter-Milewski Da die Kirche aktuell während des Gottedienstes nicht geheizt wer- den darf, bitte warm anziehen und ggf. Sitzkissen selbst mitbringen. 14
Gottesdienste & Kirchentermine Dienstag, 31. Dezember Silvester 18.00 Uhr* Gottesdienst mit Musik Orgel & Pfrin. Rauter-Milewski Instrumental Musik Sonntag, 3. Januar Monatsspruch 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Januar Prädikant Martin Maurer Viele sagen: Sonntag, 10. Januar „Wer wird uns 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Gutes sehen Pfrin. Ulrike Decker-Horz lassen?“ 11.00 Uhr Gemeindeversammlung HERR, lass Sonntag, 17. Januar leuchten über uns das Licht 18.00 Uhr* Abendgottesdienst Melodica & deines Antlit- Pfrin. Ulrike Decker-Horz Gitarre zes! Sonntag, 24. Januar Ps 4,7 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Pfrin. Ulrike Decker-Horz & Pfrin. Rauter-Milewski Sonntag, 31. Januar 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Pfrin. Rauter-Milewski Sonntag, 7. Februar Monatsspruch 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Feburar Verabschiedung Pfrin. Decker-Horz Freut euch Propst & Dekan darüber, dass Sonntag, 14. Februar eure Namen im 18.00 Uhr* Abendgottesdienst Orgel Himmel Pfrin. Rauter-Milewski verzeichnet sind! Sonntag, 21. Februar Lk 10,20 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Pfrin. Rauter-Milewski Sonntag, 28. Februar 10.00 Uhr Gottesdienst Melodica & Pfrin. Rauter-Milewski Gitarre 15
Kontakte Pfarrbezirk Süd: Kirchenmusik: Pfrin. Petra Rauter-Milewski Kinderchor + Musical-Gruppe + Turmstraße 23, Telefon 47 70 Band „Jump from the Belfry”: Sprechzeiten: nach Vereinbarung Hansi Kremer, Telefon (0611) 4 69 71 72 Pfarrbezirk Nord: Kirchenchor: Pfrin. Ulrike Decker-Horz Heidemarie Weckbacher, Telefon (0611) 6 29 80 Turmstraße 23, Telefon 22 25 Sprechzeiten: nach Vereinbarung Organist: Klaus Dombo, Telefon 1 61 16 Kirchenvorstand: Vorsitzende Küsterin: Elke Staß, Telefon 1 65 07 Pfrin. Petra Rauter-Milewski, Telefon 47 70 Stellvertretung Spielkreis: Silke Kayczuck, Telefon 53 38 06 ruht in Nordenstadt bis zum Ende der Umbauphase des Gemeindehauses Evangelisches Gemeindebüro: Ansprechpartner: Christiane Hofmann Karin Reinl, Isolde Schurat-Noll Ev. Familienbildungsstätte Tel. 06122 76115 oder Turmstraße 23 www.familienbildung-wi.de Telefon 47 70 oder 22 25 Fax 1 22 98 Betreuungsgruppe für Menschen mit kirchengemeinde.nordenstadt@ekhn.de Demenz Frau Berg (Diak. Werk), Tel. (0611) 3 60 91 29 Öffnungszeiten: dienstags und mittwochs 16.00 – 18.00 Uhr Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs: donnerstags und freitags 10.00 – 12.00 Uhr Karin Struck, Telefon 1 41 80 Bankverbindung (für Spenden) Offene Trauergruppe bei der Wiesbadener Volksbank eG Ulrike Richter, Telefon 0175 3221126 IBAN DE59 5109 0000 0020 0244 10 Hospiz ADVENA, Bahnstraße, Erbenheim Stiftung zur Förderung diakonischer Telefon-Seelsorge: Dienste der Evangelischen Telefon 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 Kirchengemeinde Nordenstadt: Ellen Besand, Telefon 24 77 Webmaster-Team der Homepage Heiner Woitschell, Telefon 45 13 unserer Kirchengemeinde Kirstin Matthes, E-Mail: Bankverbindung (für Spenden + Zustiftungen) kirstin.matthes@ev-kirche-nordenstadt.de IBAN: DE93 5109 0000 0021 1842 09 Michael Ziegler, E-Mail: michael.ziegler@ev-kirche-nordenstadt.de Evangelischer Kindergarten: Leiterin: Dorothea Moen Telefon 20 63 www.ev-kirche-nordenstadt.de 16
Freude Heiraten mit Hindernissen… Es hätte so schön sein können, so war es auch geplant. Und dann kam ... naja ihr wisst schon. Als wir im letzten Sommer begannen unsere Hochzeit zu planen, war von all dem noch nichts zu ahnen. Standesamt im Pavillon in Delkenheim, Kirche in Nordenstadt mit unserer liebsten Petra und danach wird ausgelas- sen mit Band und DJ beim Schreiber in Hochheim gefeiert. Anfang 2020 waren wir auch noch guter Dinge. So schlimm wird das bestimmt nicht. Bis August ist das auf jeden Fall wieder vorbei. Ja, denkste… Dann kam der Lockdown. Langsam mussten wir uns mit alternativen Lösungen befassen. Sagen wir ganz ab? Können wir das überhaupt verant- worten? Wie werden die Regelungen bis dahin aussehen? Die Internetseiten der Stadt und auch der EKHN wurden regelmäßig gecheckt. (Blick da erstmal jemand durch.) Mit 22 Gästen in Nordenstadt den Gottesdienst zu feiern, kam für uns nicht in Frage. Daher die Idee von Petra, das Ganze nach Delkenheim zu verlagern. Das hat dann auch super geklappt. Dann ließ sich der Gottesdienst sogar zu meiner großen Erleichte- rung mit Band und Orgel umsetzen. Um die Hygienestandards zu wahren, haben meine Schwiegermutter und ich 90 Masken angefertigt. (Immerhin kann ich jetzt mit meiner geerbten Nähmaschine umgehen). Und auch der Rest des Konzeptes ließ sich, dank der guten Zusammenarbeit mit der Kirchenvorstandsvorsitzenden Katja Kober, recht unkompliziert umsetzen. Fürs gute Karma wurde mit dem KV in Delkenheim und Freiwilligen dann auch noch die Kirche Anfang August geputzt, damit auch alles schön ist. Brauchen wir eigentlich ein Kirchenheft, wenn keiner singen darf? Ja, das gehört einfach dazu, fanden wir. Wie gut, dass der Michael aus dem KV in Nordenstadt eine Druckerei hat und diese flink gedruckt hat. Nachdem das Kleid dann auch noch passte – auch hier gab es kleine Herausforderungen zu meistern – konnten wir schlussendlich am 22. Text und Foto August den wahrscheinlich schönsten Tag in unserem Leben mit (fast) all Agnes unseren Lieben feiern. Schuhmacher 17
Freude Die Band war klasse, die Predigt war unheimlich schön, sogar das Wetter hat mitgespielt. Wen interessiert es da noch, dass ich beim Einzug meinen Strauß im Kofferraum vergessen habe. Ein Hoch auf den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinden und die tolle Kommunikation und Organisation mit allen Parteien. Und ein fettes Danke- schön an alle, die uns in dem Chaos so toll unterstützt haben. Agnes Schuhmacher „An die Freude“ Es gibt viele Möglichkeiten über das Thema „Freude“, das Schwerpunktthema dieses Gemeindebriefes zu schreiben. Hier soll Friedrich Schillers Ode „An die Freude“ und deren Vertonung in der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven im Mittelpunkt stehen. Die Betrachtung beider Werke ist für eine Text: Annäherung an unser Thema sehr geeignet, kann ihnen aber in diesem Oliver Weckbacher Rahmen nicht gerecht werden. Schillers Ode „An die Freude“ ist eine Freundschaftserklärung an seinen Herausgeber Christian Gottfried Körner im Jahr 1783. Schiller stellt in seinem Werk das Ideal einer gleichberechtigten Gesellschaft in der alle Menschen freundschaftlich miteinander verbunden sind heraus. Er beschreibt die Zwischenmenschlichkeit als großen Anlass zur Freude. Ein Jubel, eine Freude sei es „eines Freundes Freund zu sein“ oder ein „holdes Weib errungen“ zu haben. Wer dies nicht könne, „der stehle weinend sich aus diesem Bund“, dem Erdenrund. Auch die Freude an der Natur hebt Schiller hervor: „Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur“. In Schillers Worten wird die Freude ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Lebens- weise und der Triebkraft der Welt. Schiller selbst sah sein Werk später sehr kritisch und kürzte es in einer zweiten Fassung sogar. 18
Freude Neben Beethoven haben zahlreiche weitere Komponisten Schillers Ode „An die Freude“ vertont. So z. B. Franz Schubert und Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Die Absicht Schillers Hymne zu vertonen, begleitete Beethoven fast sein ganzes Leben. Er legte die Ode „An die Freude“ dem Finalsatz seiner 9. Sinfonie zugrunde. Neben dem Orchester setze er erstmals in einer Sinfonie auch Gesangssolisten und einen Chor ein. So entstand aus der Feder des damals bereits gehörlosen und tief verzweifelten Meisters die erste soge-nannte Sinfoniekantate der Musikgeschichte. Sie stellt eine Zäsur dar und beeinflusst Komponisten bis heute. Beethovens Werk scheint ein Appell, eine Sehnsucht nach Verbrüderung, nach Freude und Jubel, nach Weltfrieden zu sein. Das wird besonders im 4. Satz, dem Finalsatz deutlich. Dieser beginnt scheinbar ungeordnet und dissonant. Er spiegelt die Wut und die Verzweiflung wider, von denen die vorhergehenden Sätze geprägt sind. Aus der Unordnung heraus erklingen langsam und ruhig die Kontrabässe. Sie werden immer wieder mit Motiven aus den ersten 3 Sätzen unterbrochen bis schließlich die Holzbläser zum ersten Mal mit einem neuen Thema einsetzen. Diesem neuen Thema stimmen die Kontrabässe scheinbar zu, und entwicklen daraus zum ersten Mal die Melodie des „Freude schöner Götterfunken“. Immer mehr Instrumente stimmen ein, zuletzt auch Pauken und Blechbläser. Doch abermals erklingen Dissonanzen und es entsteht anscheinend wieder ein Chaos, das größer ist als es zu Beginn des Satzes war. Endlich setzt der Bariton mit einem Solo ein. Er unterbricht das Chaos und setzt mit den Worten „O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns angenehmere anstimmen und freudenvollere“ eine Zäsur. Diese leitet den Hauptteil des Finalsatzes ein. Der geprägt ist von dem Freudenlied, dem Teile aus Schillers Ode „An die Freude“ zugrunde liegen. Jenes Freudenlied ist wohl die bekannteste Melodie der Musikgeschichte. Das Freudenlied aus dem Finalsatz der 9. Sinfonie Beethovens ist heute die offizielle Europahymne. Die Europahymne ist allerdings rein instrumental. Man entschied sich, Schillers Text nicht zu verwenden, da nicht alle Europäer Schillers Sprache sprechen. Beethovens Musik allerdings ist so genial, dass sie auch ohne Worte spricht. Sie beschreibt geradezu visionär die Werte eines vereinten Europas. Hoffentlich gewinnen nicht solche Strömungen, die nur sich selbst sehen können und die sich gegen ihre Nachbarn abzugrenzen suchen überhand in den Ländern Europas und auf unserer Erde. 19
Freude Text der Vertonung Beethovens: Freude, schöner Götterfunken, Küsse gab sie uns und Reben, Tochter aus Elysium, Einen Freund, geprüft im Tod; Wir betreten feuertrunken, Wollust ward dem Wurm gegeben, Himmlische, dein Heiligthum! Und der Cherub steht vor Gott. Deine Zauber binden wieder Was die Mode streng geteilt; Froh, wie seine Sonnen fliegen Alle Menschen werden Brüder, Durch des Himmels prächt’gen Wo dein sanfter Flügel weilt. Plan, Laufet, Brüder, eure Bahn, Wem der große Wurf gelungen, Freudig, wie ein Held zum Siegen. Eines Freundes Freund zu sein; Wer ein holdes Weib errungen, Seid umschlungen, Millionen! Mische seinen Jubel ein! Diesen Kuß der ganzen Welt! Ja, wer auch nur eine Seele Brüder, überm Sternenzelt Sein nennt auf dem Erdenrund! muß ein lieber Vater wohnen. Und wer’s nie gekonnt, der stehle Ihr stürzt nieder, Millionen? Weinend sich aus diesem Bund! Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such’ ihn überm Sternenzelt! Freude trinken alle Wesen Über Sternen muß er wohnen. An den Brüsten der Natur; Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur. Friedrich Schiller Jahreslosung 2021 20
Freude Der Weg der Freude steht zwischen den Zeilen Eine Frau, hochschwanger, ihr Mann an ihrer Seite, bepackt mit dem Nötigsten. Klar, Maria und Josef. Wie die Geschichte weiter geht, das wissen wir. Hören und sehen sie Jahr für Jahr zu Weihnachten, wo sie von Generation zu Generation weitergegeben wird. Passt sie denn noch in unsere Zeit? Ja. Denn das, was im Lukas- und Matthäusevangelium mehr oder weniger nüchtern erzählt wird, ist die Geschichte eines Weges, auf dem wir uns in unserem Leben unzählige Male selbst wiederfinden. Der Weg von der Angst und der Schwere, durch die Unsicherheit und Anstrengung bis hin zu neuer Leichtigkeit und Freude. Es ist die Botschaft zwischen den Zeilen, die diese Weihnachtsgeschichte so greifbar, so persönlich macht. Wir leiden, hoffen und freuen uns mit Maria und Josef und erkennen, dass ihre Geschichte auch unsere ist. Sie erzählt, was uns Menschen seit Jahrtausenden in Bewegung hält: Freude. Die kleinsten unter uns Menschenwesen machen solch eine Erfahrung schon beim Laufen lernen. Später ist es vielleicht die bestandene Prüfung in der Schule, das neue Projekt auf der Arbeit, der Weg aus einer Krankheit oder ein Neuanfang. Manche Wege mögen kurz sein, andere ziehen sich über viele Jahre. Wann haben Sie sich das letzte Mal auf diesen Weg begeben? Text: Eine Frau, hochschwanger, ihr Mann an ihrer Seite, bepackt mit dem Julia Czabon Nötigsten. Maria und Josef? Vielleicht. Auf dem Weg sind sie schon lange, doch der Weg zu Leichtigkeit und Freude ist noch lang. Zu lang? Wie ihre Geschichte weiter geht, das weiß keiner. Eine Unterkunft finden sie nicht, nicht einmal einen Stall. Ihr Kind wird wohl unter einem Zelt aus Stoffres- ten, neben Müll statt Ochs und Schaf geboren werden. Vielleicht nennen sie es Jesus – „Gott ist Rettung“. Erkennen wir, dass ihre Geschichte auch unsere sein kann? Die Botschaft steht zwischen den Zeilen. 21
Freude Froh zu sein bedarf es wenig Vielleicht sind wir alle durch die vergangenen Monate etwas sensibler geworden bezüglich ganz einfacher und meistens selbstverständlicher Dinge, die unser Leben vor der Pandemie ausgemacht und bestimmt haben. Es ist so sehr viel mehr wert, wenn die Enkel oder auch die erwachsenen Kinder wieder zu Besuch kommen dürfen, weil die Einschränkungen in der Zeit des Lockdown in dieser Hinsicht inzwischen etwas gelockert wurden. Viele kennen das und beide Seiten – die Jungen wie die Alten – ha- ben den persönlichen Kontakt zueinander schmerzlich vermisst. Einige Regeln müssen nach wie vor eingehalten werden, aber trotzdem… es ist unglaublich schön, sich mit seinen Lieben wieder einmal treffen zu können. Ich persönlich empfinde darüber vor allem Erleichterung, verbunden natürlich auch mit ganz viel dankbarer Freude. Das ist aber lediglich nur ein Beispiel. Es gibt ähnliche Einschränkungen, die sehr traurig machen und richtig wehtun können. Dabei denke ich vor allem an Alten- und Pflegeheime, die besonders unter dem Lockdown zu leiden hatten. Wenn man sterbende Eltern in ihren letzten Stunden nicht begleiten darf/kann… dann ist das purer Schmerz und unerträglich. Eine nahestehende Verwandte ist an einem solchen Ort - zwar in guter Obhut und persönlicher Verfassung, aber auch sehr eingeschränkt im alltäglichen Leben. Dennoch ist sie voller Dankbarkeit für das dortige Pflegepersonal, das in diesen schwierigen Zeiten ganz besonders liebevoll und achtsam mit den ihnen anvertrauten alten Menschen umgeht. Allen zusätzlichen Belastungen und Herausforderungen zum Trotz! Ein Lächeln mehr, ein paar Minuten zum Verweilen oder ein Ohr für so viele Ängste und Bedenken, das ist es, was die „Wenigkeit“ ausmacht und die Bewohner etwas beruhigter und froher leben lässt. Text: Ulrike Böhm Es wären noch so viele Beispiele aufzuzählen von all den Mitmenschen, 22
Freude die unter den jetzigen Lebens- bedingungen über sich hinaus- wachsen, ihr Leben meistern und sogar für das anderer Sorge tragen. Ich finde, der Eindruck täuscht nicht… Freude und Dankbar- keit für die vielen kleinen, aber bedeutenden Dinge im Leben haben inzwischen an Wertigkeit Grafik: gewonnen und „leuchten“ wieder. Chris Campe Das gefällt mir und ja, was soll ich sagen, darüber freue ich mich! Facetten der Freude Was ist Freude? Ein sehr gutes Gefühl, eine positive Emotion. Wie äußert sie sich? Sie kann sich laut äußern mit „Oh-“ und „Ah“-Rufen, durch herzliches Lachen, durch Freudentränen oder aber auch durch stilles Schmunzeln und Genießen, bis hin zum Gefühl „innerlich platzen“ zu müssen. Viel erforscht sind die negativen Emotionen von Menschen, die für jeden selbst und andere Probleme schaffen können, die meisten positiven Gefühle sind selten Forschungsgegenstand. Leider! Wüssten wir mehr über sie, könnten wir sie gezielter nutzen, um anderen und uns ein besseres Leben zu bescheren. Das Erleben der Freude kann helfen, sich beispielsweise zu motivieren. Wer von sich weiß, was ihm selbst schon das Gefühl der Freude Text: bereitete, vermag es vielleicht, sich bewusst Aufgaben zu stellen, die ihn Christiane diese Freude wieder erleben lassen. Freude über Erreichtes ist mehr als Stutius-Ott Befriedigung und Stolz und völlig unabhängig davon, ob andere überhaupt davon wissen. 23
Freude Freude macht beschwingt, führt letztlich zur Lebensbejahung und damit gehen Hoffnung und Optimismus einher. Freude auszustrahlen hat Auswirkung auf das soziale Umfeld. Wer muss nicht lächeln, wenn er die Freude eines anderen miterleben kann? Wir kennen den Ausdruck der „ansteckenden Freude“, wir erleben eine Spiegelung des positiven Gefühls auch bei uns. Es gibt das Bedürfnis im Menschen, freudvolle Momente anderer mitzuerleben; mitzufühlen, eine Freude an der Freude anderer. Bei YouTube finden sich millionen- fach angeklickte „Homecoming-Videos“, in denen Soldaten von ihren Einsätzen heimkehren und die Reaktionen der Angehörigen - ja sogar der Haustiere – gezeigt werden. Die Freude ist körperlich sichtbar und den Überraschten ins Gesicht geschrieben. Wir Zuschauer freuen uns ehrlich mit den Wiedervereinten – und das völlig altruistisch! Ein von uns gemachtes Geschenk, sei es etwas Materielles, Zeit und Zuwendung, Lob und Anerkennung ist dann besonders gut, wenn es unerwartet, selbstlos und aus wahrer Freundlichkeit heraus gegeben wird. Und das ist das Tolle: Wir können auch anderen Freude bereiten! Lust, Vergnügen, Spaß und Freude Lust, Vergnügen, Spaß und Freude – vier Worte, die zwar eng im Zusammenhang stehen, aber doch nicht synonym, also beliebig austauschbar sind. Mein Anliegen mit diesem Beitrag ist es, hin- sichtlich der unterschiedlichen Bedeutung zu sensibilisieren und einen bewussten Umgang in der Kommunikation zu fördern, zumal in der jetzigen Zeit der digitalen sozialen Netzwerke oft nur noch verstümmelte Texte verfasst werden: „Der Empfänger wird schon wissen, was ich sagen will.“ Was wären die deutschen Dichter ohne die feinfühligen Formulierungen? Hier zunächst ein sprachwissenschaftlicher Erklärungsversuch: Lust - Duden: Inneres Bedürfnis, etwas Bestimmtes zu tun; auf die Befriedigung eines Wunsches gerichtetes, starkes Verlangen, Aus dem allgemeinen Sprachgebrauch „Lust auf etwas“ zu haben, 24
Freude erklärt sich die Lust als akute Triebfeder, als Motivation, möglichst gleich etwas zu tun. Wobei dieses Tun nicht immer nur wohlwol- lend ausgerichtet sein muss. Man kann auch Lust haben, einem anderen mal richtig die Meinung zu sagen. Vergnügen - Duden: Inneres Wohlbehagen, das jemandem ein Tun oder ein Anblick verschafft. Die Formulierung „etwas bereitet Vergnügen“ drückt aus, dass die Umsetzung des durch die Lust ausgelösten Handelns ein angeneh- mes Gefühl verursachen kann (und sollte), indem das Tun auch Bestätigung und Zufriedenheit bringt. Spaß - Duden: Ausgelassen-scherzhafte Handlung, die auf Heiter- keit, Gelächter abzielt. „An etwas Spaß haben“ macht deutlich, dass die „Tat“ einem selbst - oft kindlich übertriebenes - Vergnügen bereitet, geht aber darüber hinaus, indem es auch für Erheiterung bei zunächst Unbeteiligten sorgt. Der Spaß schließt quasi einen gewollten Außeneffekt mit ein. Freude - Duden: Hochgestimmter Gemütszustand. Schließlich kann man sich „über“ etwas Geleistetes freuen. Die Freude stellt sich nach zufriedenstellendem Handeln, also mit dem Ergebnis ein. Sie kann in der Erinnerung sehr lange anhalten. Man kann sich in der Erinnerung an ein Ereignis ein Leben lang erfreu- en. Daraus ergibt sich ein zeitlicher und logischer Zusammenhang der vier Begriffe: Die Lust steht vor dem konkreten Tun, Vergnügen und Spaß stellen sich während des Handelns ein und die Freude schließt rückblickend das Geschehen ab. Und da ist noch die Vorfreude - Duden: Freude auf etwas Kommendes, zu Erwartendes. Vorfreude hat eine ganz große Stärke: Sie kann sich sehr früh vor dem Ereignis einstellen und lange andauern. Sie trägt ein gewisses Risiko in sich. Ist sie doch die vorgezogene Freude über ein künfti- ges Ereignis. Was aber, wenn dieses nicht das gewünschte Ergebnis bringt oder erst gar nicht stattfindet? In einem solchen Fall gibt es nicht nur keine Freude (danach), sondern Enttäuschung. 25
Freude Nun eine anschauliche Geschichte: Bitte vormerken: Der kleine Leon, gerade mal fünf Jahre alt, hat eben gefrühstückt und steht am Fenster, sieht im Garten die Schneeflocken tanzen. Kirchen- Er bekommt unbändige Lust, hinaus zu laufen und einen Schnee- vorstandswahl mann zu bauen. Ob der Schnee liegen bleibt und dafür ausreicht? Ungeduldig, aber voller Vorfreude wartet er darauf, dass der 13. Juni 2021 Schneefall endet und Mama ihm erlaubt, nach draußen zu gehen. Endlich: Leon läuft hinaus. Die Mama sieht, wie er mit Vergnü- gen eine Schneekugel nach der anderen rollt und aufeinander setzt. Der „Schneemann“ ist inzwischen so groß wie Leon selbst. Jetzt ist die Dekoration dran. Er bekommt den Kehrbesen in den Arm, einen Blumentopf auf den Kopf, zwei Walnüsse als Augen und eine Karotte als Mund. Da ist noch eine zweite, ziemlich krumme Möhre. Die bekommt der Kamerad als Nase, himmel- wärts zeigend. Darüber lacht Leon und winkt der Mama hinter dem Küchenfenster zu. Jetzt sitzt er wieder im warmen Zimmer, Text: betrachtet sein Werk. Als Papa nach Hause kommt, zeigt Leon Volker Czabon ihm freudig seinen ersten allein gebauten Schneemann. Homepage der Kirchengemeinde: www.ev-kirche-nordenstadt.de Impressum Redaktionsteam: Herausgeber: Michael Bode, Ulrike Böhm, Julia Czabon, Evangelische Kirchengemeinde Nordenstadt, Dr. Volker Czabon, Petra Rauter-Milewski, Turmstraße 23, 65205 Wiesbaden Christiane Stutius-Ott, Oliver Weckbacher Verantwortlich für den Inhalt: Gemeindebriefredaktion/Texte/ Petra Rauter-Milewski Leserbriefe/Anregungen und Beiträge: gemeindebrief-redaktion@ev-kirche-nordenstadt.de Erscheinungsweise: Vierteljährlich. Verteilung an alle Nordenstadter Haushalte. Druck: www.bode-druckerei.de Redaktionsschluss: klimaneutral 10. Januar 2021 für die nächste Ausgabe natureOffice.com | DE-350-JQZJCFY gedruckt Gestaltung: Michael Bode 26
Kinderseite 27
Eindrücke KinfirmandenInnen Konfirmation 01.11.2020 Fotos: Freistadt, Dr. Czabon Erntedankfest 2020 28
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