Gemeindebrief Dezember 2020 - Februar 2021 | Ausgabe 169 - Strichzeichnung evangelische Kirche ...
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Schwerpunktthema – Freude
Veranstaltungen – Orgelkonzert · Popcorn mit Untertitel · Weltgebetstag
Gemeindeleben – Erntedank · Konfi-Tag · Dank an die Gemeinde
Abschied Pfarrerin Decker-Horz · KV-Wahl 2021 · Gemeindeversammlung
Dezember 2020 – Februar 2021 | Ausgabe 169
GemeindebriefEinblicke
Foto: MB Inhalt
Freude Einblicke 2
Um die Ecke gebogen, stehen unerwar- Abschied
tet drei große Schaukeln. Es scheint die Pfrin. Decker-Horz/
Sonne und vereinzelt schlendern Geistliches Wort 3
Menschen durch den Park. Viele nehmen
die Schaukeln erst einmal aus der Ferne Gemeinde
in Augenschein. Gehen langsam hin und
ganz plötzlich fangen sie an zu schaukeln Aktuelles 4-10
- erstmal hin und her und dann immer
höher. Sie lachen dabei und bei Paaren Veranstaltungen 12-13
oder mit Kindern ist die Freude auch
deutlich zu hören. Vergangenes 11 + 17
Auch mir ist es so ergangen - ganz uner- Termine
wartet habe ich meine Tour unterbrochen
war kurz „schwere- und gedankenlos“. Gruppen 13
Dann bin ich mit einem Grinsen im
Gesicht weitergefahren. So war für mich Gottesdienste 14-15
diese Schaukel eine „Freude-Tankstelle“,
die vielfach vorhanden, einfach so am Kontakte/Adressen 16
Wegesrand des Alltages auf einen warten.
Schwerpunktthema
Freude 18-26
Aktuelles, Berichte,
Bilder und mehr unter Impressum/Vorschau 26
www.ev-kirche-nordenstadt.de Kinderseite 27
2 Foto Titelseite: LehmannLiebe Leserinnen und Leser!
Zum Thema dieses Gemeindebriefs „Freude“ soll ich was
schreiben. Und ich kann ganz ehrlich sagen: Es ist mir eine
Freude, mich thematisch mit der Freude auseinanderzusetzen.
Es gibt so unendlich viele Dinge zum Freuen. Wir freuen uns auf und
über etwas, auf, mit und für jemanden. Bald steht die große Weihnachts-
freude an. Der Herbst ist schon in vollem Gange, und es ist nicht mehr
lang, da wir sitzen bereits unter dem Christbaum. Abends wird es jetzt
schon früh dunkel, und bald zünden wir Kerzen an, machen es uns
gemütlich und freuen uns auf die Advents- und Weihnachtszeit.
Für mich gibt es 1000 Anlässe, über die ich mich freuen kann, die mir
Freude machen. Meistens gar nichts Großartiges, sondern einfach kleine,
eher unauffällige Dinge, die das Leben ein bisschen heller und freundli-
cher machen und mir mindestens ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.
Diese aufzuzählen, würde das Format dieses Gemeindebriefes spren-
gen. Und doch gibt es etwas, worauf ich mich gerade ganz besonders
freue, nämlich dass ich im Februar in den Ruhestand gehe. So gerne ich
meinen Beruf ausübe, so sehr freue ich mich, bald nicht mehr arbeiten zu
müssen. Ein Leben ohne Termine, ohne ständige Hin- und Herfahrerei,
ohne Stress und Hektik. Oder positiv formuliert: Ich freue mich darauf,
Zeit zu haben für Familie und Freunde, Zeit für ausgedehnte Fahrrad-
oder Motorradtouren, Zeit zum Ausschlafen, zum Reisen, zum Lesen,
zum Nichtstun.
1981 habe ich nach dem Studium das Vikariat angefangen, das heißt:
ich bin dann, wenn ich aufhöre, 40 Jahre im Dienst der evangelischen
Kirche unterwegs. Und das reicht.
Bestimmt werden mir viele vertraute Gesichter fehlen, vor allem auch die
wunderbare Zusammenarbeit mit meiner lieben Freundin und Kolle-
gin Petra Rauter-Milewski. Bestimmt werde ich auch mal wehmütig
an die unterschiedlichsten Gottesdienste und Ereignisse zurückdenken,
an manches mutmachende Feedback, an ganz viel Freundlichkeit und
Zugewandtheit von Gemeindegliedern, an das erfrischende Rufen der
Kindergartenkinder, wenn ich am Außengelände vorbeigehe und es aus
etlichen Kehlen ruft: „Hallo Frau Decker-Horz!“
3Gemeinde
All das werde ich sicherlich vermissen. Aber momentan ist es die Freude auf
Pfarrerin einen neuen Lebensabschnitt, die überwiegt. Untätig werde ich sicher nicht
Decker-Horz sein. Ich habe schon eine ganze Reihe von Plänen, was ich alles noch lernen
wird am und unternehmen will. Ich hab auch das kleine Nordenstadter Kirchlein so
7.2.2021 lieb gewonnen, dass ich mir vorstellen kann, auch hier und da mal zu einem
in einem, Gottesdienst zu kommen. Das gehört übrigens auch zu den Dingen, auf die
Gottesdienst ich mich ganz besonders freue: darauf, einfach in der Kirchenbank zu sitzen
verabschiedet. und einen Gottesdienst mitzufeiern – ohne ihn vorher vorbereitet zu haben.
Wie das
allerdings von Der Theologe Karl Barth hat treffend formuliert: Freude ist die
statten geht, einfachste Art der Dankbarkeit.
können wir
Ihre Pfarrerin Ulrike Decker-Horz
jetzt noch nicht
sagen.
Einladung zur Gemeindeversammlung
Am 10. Januar 2021 laden wir um 11.00 Uhr, anschließend an den
Gottesdienst zu einer Gemeindeversammlung ein.
Dann wird es einen kurzen Bericht über die Gemeindearbeit geben und
die Kandidat*innen für die KV Wahl stellen sich in diesem Rahmen
persönlich vor. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, an diesem Tag
noch weitere Kandidat*innen vorzuschlagen.
Der Versammlungsraum stand zu Redaktionsschluss noch
nicht fest. Bitte entnehmen Sie diesen den Ankündigungen im
Gottesdienst, den Aushängen in den Schaukästen oder
der Tagespresse.
Erntedankfest
Obwohl die Ernte in diesem Jahr wieder wegen der andauernden
Trockenheit eher etwas geringer ausgefallen ist, wurde doch Einiges an gu-
ten Gaben in die Kirche gebracht. Der Kirchenraum konnte damit wieder
Bilder: schön geschmückt werden. Es war ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit
siehe Rückseite trotz schwieriger Umstände. Deshalb hier der ausdrückliche Dank an alle
dieses großzügigen Spender*innen und auch an die Helfer*innen, die die Kirche
Gemeindebriefes geschmückt haben.
4Gemeinde
Nach dem Erntedankfest kamen das Obst und Gemüse unserem Kindergar-
ten und dem Kindergarten „Terre des hommes“ in Wiesbaden zugute. Ge-
nauso danken wir auch allen, die Hygieneartikel gespendet haben. Darüber
freut man sich im Männer- und Frauenwohnheim der Diakonie immer sehr.
Corona - Veranstaltungsabsagen
Die Corona-Pandemie beeinträchtigt weiterhin und auf nicht absehbare
Zeit auch unser Gemeindeleben. Leider müssen deshalb in diesem Jahr
unsere Adventsfeier für Senior*innen, das Lamettafest, ein angedachtes
Konzert mit den Taunusmusikanten, das Advents- und Weihnachtskon- Terminabsagen:
zert unseres Kirchenchores und der lebendige Adventskalender ausfallen. Für Rückfragen
Wir finden das sehr bedauerlich und freuen uns schon auf die Zeiten, in bitte im
denen schöne Zusammentreffen wieder möglich sind. Gemeindebüro
Auch die geplante Reise nach Israel vom 28. Januar bis 3. Februar 2021 melden
ist abgesagt worden. Sobald Israel wieder gefahrlos bereist werden kann,
werden Pfarrerin Rauter-Milewski und Pfarrerin Decker-Horz, auch aus
dem Ruhestand heraus, die Reise erneut anbieten.
Corona-Weihnachten
Weihnachten ohne Kirche geht gar nicht, aber Weihnachten (bzw. Heilig
Abend) in der Kirche wird auch schwierig.
So haben wir uns in diesem Jahr zu etwas ganz Besonderem entschlossen: alle
Wir feiern die Heilig Abend Gottesdienste draußen! Und zwar so: Um Gottesdienstzeiten
15.00, 16.00 und 17.00 Uhr treffen wir uns im Kirchgarten, der dann weih- siehe auch
nachtlich geschmückt sein wird. Dort wollen wir uns für 15- 20 Minuten Seite 14
mit kreativen, coronamäßig angepassten Krippenspielszenen auf Weihnach-
ten einstimmen. Auch Weihnachtslieder dürfen nicht fehlen. Der Vorteil:
Alle sind an der Luft, in der man sich zur Zeit wohler fühlt als in geschlos- Gerne können Sie
senen Räumen, und es können mehr Menschen als drinnen zusammen Ihre Adresse auf
kommen. Der Nachteil: Es gibt keine Sitzplätze, aber das kann ja auch einem Zettel
wieder ein Vorteil sein, weil man sich dann auch mal ein bisschen nach links schon mitbringen,
oder rechts bewegen kann. Das Unwägbare bleibt nur das Wetter. Am dann geht es
schönsten wäre ja ein bisschen Schnee…… Na, warten wir mal ab. schneller.
Um 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr gibt es jeweils auch für 15-20 Min einen
Gottesdienst, ebenfalls mit schöner Musik. Wenn das Wetter mitspielt,
könnte das wirklich etwas ganz Besonderes werden. Wer möchte, kann
gern ein Windlicht mitbringen.
5Gemeinde
Danke
Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu, ein sehr besonderes Jahr. Der
Coronavirus hat Auswirkungen auf fast jeden Lebensbereich gehabt und
vielen Menschen ging und geht es gar nicht gut damit, nicht nur gesund-
heitlich gesehen.
Trotzdem haben wir versucht, anzubieten, was möglich und von Nöten
war. Diese Angebote wurden und werden zu großen Teilen von ehrenamt-
Foto: Lotz
lichen HelferInnen gemacht und ihnen gebührt ein großer Dank. Sie
haben Informationsplakate und Flyer entworfen und gedruckt, waren
bereit, Einkäufe zu erledigen für gesundheitlich besonders Gefährdete,
desinfizieren weiterhin nach jedem Gottesdienst die Kirche und machen
sich Gedanken, wie man Menschen die Situation noch erleichtern könnte
und sorgen auch dafür, dass die Gebäude unserer Gemeinde gepflegt und
erhalten werden. Sie verwalten mit großer Sorgfalt die Kollekte oder
werfen Grüße bei Geburtstagen ein. Es gibt so viele Aufgaben, die
freiwillig und hervorragend von HelferInnen erledigt werden. Jeder und
jede von ihnen hat seine eigene Art und seine Fähigkeiten eingebracht und
zusammen ist auch in diesem Jahr wieder viel Gutes entstanden.
Ihnen allen soll unser herzlicher Dank ausgesprochen werden. Nicht nur
der Dank für alles Mit-tun und Mit-denken, für die Zeit und auch das
Geld, sondern auch der Dank für die Freude, die es macht, zu sehen, dass
es in unserer Welt gerade in diesem Jahr oder auch immer noch Men-
schen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren und an den Nächsten denken.
Vielen, vielen Dank dafür und allen ein gesegnetes Weihnachtsfest
Petra Rauter-Milewski
An alle Kinder der Kinderkirche
Den Kinderkirchenkindern möchten wir eine kleine Freude machen:
Weil wegen Corona keine Kinderkirche stattfindet, dürft ihr euch im
Pfarrbüro zu den Bürozeiten eine Adventsüberraschungstüte abholen.
6Gemeinde
1 3 .J u n
ev an ge lis ch i 2021
MITMACHEN
ahl
Kirchenvorstandsw
Wir suchen
Kandidierende!
Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt.......
Die Gemeinde will gestaltet werden - dazu haben Sie nun wieder die Chance, die verantwortliche Crew für
das Gemeindeschiff zusammenzustellen. Wer soll lenken, steuern, Segel setzen und als Mannschaft dienen?
All das liegt in Ihrer Hand.
Arbeit gibt es genug - deshalb sind auch Mitreisende, die Zeit nur für eine kurze Tour oder auch für ein
bestimmtes Aufgabengebiet haben, gern gesehen. Denn eines ist klar - eine Schiffsreise ist nur dann schön
und erfolgreich, wenn Crew, Mannschaft und die mitreisende Gemeinde Spaß daran haben und bereit sind,
auch mal ein Risiko einzugehen oder durch starken Wellengang zu segeln.
Hier nur ein paar Themengebiete, die tatkräftige Unterstützung suchen
Angebote für Kinder
Neue Medien/Social Media und Jugendliche Einbindung Neubaugebiet
Öffentlichkeitsarbeit
Gottesdienstformen
Glauben für alle Altersgruppen Zusammenarbeit mit den
erlebbar machen Verbündegemeinden
Und natürlich gibt es noch viele weitere Felder und Möglichkeiten,
eigene Ideen und Wünsche einzubringen und umzusetzen.*
Interesse geweckt oder Fragen, die Antworten suchen?
Alle aktuellen KV-Mitglieder, unsere Pfarrerinnen, das Gemeindebüro
und der Benennungsausschuss stehen gerne für Sie bereit.
* Diese Möglichkeit wollen wir künftig
ausdrücklich Jugendlichen geben, die Im Benennungsausschuss sind:
sich vorstellen können die Gemeinde Edda Christ · Petra-Rauter-Milewski · Christiane Stutius-Ott · Elke Wilhelmi
Michael Bode · Klaus-Dieter Jung · Niko Roos
als Jugenddelegierte zu unterstützen.
Gemeindebüro: 06122 4770 oder kirchengemeinde.nordenstadt@ekhn.de
Weitere Information über die Arbeit und
Aufgaben von Kirchenvorständen unter:
ekhn.de
kirchenvorstand.
7Gemeinde
Die Idee des Weltgebetstags
Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball …
… und verbindet Frauen in mehr als 150 Ländern der Welt miteinander!
Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christ-
liche Frauen in der Bewegung des Weltgebetstags. Gemeinsam beten
und handeln sie dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt
in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So wurde der
Weltgebetstag in den letzten 130 Jahren zur größten Basisbewegung
christlicher Frauen.
Immer am ersten Freitag im März beschäftigt sich der Weltgebetstag mit
der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes. Christliche
Frauen, z.B. aus Ägypten, Kuba, Malaysia oder Slowenien wählen Texte,
Gebete und Lieder aus. Diese werden dann in weltweiten Gottesdiensten
auf 88 Sprachen in 108 Ländern (2018) gefeiert.
„Worauf bauen wir?“, ist das Motto des Weltgebetstags 2021 aus
Vanuatu (Inseln im pazifischen Ozean), in dessen Mittelpunkt der
Bibeltext aus Matthäus 7, 24 bis 27 stehen wird. Mit ihrem Gottesdienst
wollen die Frauen aus Vanuatu ermutigen, das Leben auf den Worten
Jesu aufzubauen, die der felsenfeste Grund, für alles menschliche
Handeln sein sollen. Denn nur das Haus, das auf festem Grund stehe,
würden Stürme nicht einreißen, heißt es in der Bibelstelle bei Matthäus.
Ob und wo der Weltgebetstag am 5. März 2021 in
den Nachbargemeinden Breckenheim, Delkenheim,
Wallau oder Massenheim gefeiert wird, ist wegen
der Corona-Pandemie noch unsicher.
Bei Interesse, bitte im Gemeindebüro Mitte Februar
nachfragen.
Das Gemälde zeigt die Situation auf Vanuatu als der Zyklon
Pam 2015 über die Inseln zog
(Bild: Juliette Pita).
8Veranstaltungen
Foto: Czabon
Seniorennachmittag Orgelkonzert Popcorn
mit Orgel mit Untertitel
Bereits zum zweiten Mal Herzliche Einladung zum Wir möchten gerne in den
gestaltet Christoph Brück- Orgelkonzert mit Thomas Wintermonaten wieder
ner, schon mehrfacher Schermuly am Sonntag, einen Kinoabend anbieten.
musikalischer Gastorganist 02. Februar 2021 um
bei uns in Nordenstadt, 17.00 Uhr. Aufgrund der aktuellen Lage
am Mittwoch, können wir Ihnen aber leider
02. Dezember 2020 ab Herr Schermuly stellt sich noch keinen genauen Termin
15.30 Uhr den Senioren- vor: Mein Name ist Thomas nennen.
nachmittag an der romanti- Schermuly und ich bin der
schen Voigtorgel. Er gibt ein Kirchenmusiker der Ev. Bitte beachten Sie die Schau-
Kurzkonzert mit vorweih- Oranier-Gedächtsnis-Kir- kästen, die Ankündigungen
nachtlichen Klängen. chengemeinde in Wiesba- in der Tagespresse und die
den-Biebrich. Bekantmachungen in den
Auf dem Programm stehen Gottesdiensten.
Werke von Max Drischner, Ich freue mich sehr, dass
und den Jubilaren Joh. Chr. ich ein Orgelkonzert an
H. Rinck sowie Ludwig van der schönnen romantischen
Beethoven. Voigt-Orgel aus dem Jahr
1886 spielen darf.
Das vielseitige Künstlerpor-
trait kann man bereits hier Im Konzert erklingen Wer-
einsehen: ke von J.S. Bach, F. Men-
www.christoph-brueckner.de delssohn Bartholdy und
A. Sullivan u. a.
9Gemeinde
Mein Konfirmandenunterricht
Frau Rauter-Milewski und Frau Decker-Horz gestalten den Konfirman-
denunterricht sehr interessant und abwechslungsreich. Deshalb macht
mir der Unterricht besonders viel Spaß, weil wir nicht nur über Gott
und die Bibel lernen, sondern auch gemeinsam Spiele spielen.
Beispiele sind, dass wir Personen aus der Bibel aufschrieben und
miteinander verglichen. Hatte jemand eine einzigartige Person, bekam er
einen Punkt.
Im Bereich des Bibelunterrichts starteten wir mit dem Verzeichnis der
der Bibel, um die verschiedenen Bücher dieses Werks kennen zu lernen.
Besonders schön war unser Konfirmandentag am 12. September 2020.
Wir hatten viel Spaß bei den unterschiedlichen Aufgaben. Besonders gut
hat mir das Turmbauen, aus verschiedenen Materialien, gefallen.
Abends grillten wir gemeinsam. Zum Abschluss nahmen wir per
Videoschaltung mit den anderen Wiesbadener Konfirmanden an einem
Videogottesdienst teil.
Auf den weiteren Unterricht freue ich mich sehr, weil ich mehr über
Gott und die Bibel wissen möchte.
Tim Usbeck
Jedes Kind ist wertvoll
Im Rahmen der stadtweiten Aktionsreihe „Jedes Kind ist wertvoll“ zum
Thema Kinder- und Jugendarmut gab es Mitte September eine Banner-
aktion des Ev. Dekanats Wiesbaden, an der sich unsere Kirchengemein-
de beteiligt hat. Um sich damit gegen Einsparungen bei Kindern- und
Jugendlichen im städtischen Haushalt zu positionieren.
10Rückblick
Konfi-Tag in Nordenstadt
Seit 20 Jahren gibt es nun schon das Konfi-Camp: Ein Wochenende
für alle Konfirmand*innen aus Wiesbaden auf einem Zeltplatz in
Westernohe im Westerwald. Ein abwechslungsreicher, spannender
Beginn für jeden neuen Konfirmanden-Jahrgang, ausgerichtet vom
Stadtjugendpfarramt in Wiesbaden. In diesem Jahr konnte man sich
allerdings wegen Corona nicht auf dem Zeltplatz treffen, denn
immerhin kommen bei diesem Treffen fast 700 Personen zusammen.
Also hat sich das „Stajupfa“ ganz viel Neues einfallen lassen, damit
die einzelnen Gemeinden einen „Konfi-Camp-Ersatztag“ vor Ort
machen konnten.
Wir in Nordenstadt hätten fast absagen müssen, weil wir zunächst
keinen Raum gefunden haben, der groß genug für unsere Gruppe
war und zudem noch Internet hatte. Dank der sehr netten Konfi- Text: Petra
Mutter Katja Freistadt konnten wir uns dann bei ihr und ihrer Rauter-Milewski
Familie treffen, außerdem hat das gute Wetter auch dafür gesorgt,
dass wir uns viel draußen aufgehalten haben. Die lustigen Spiele Fotos: Katja
wurden im Kirchgarten gemacht, wer hat das beste Gedächtnis, Freistadt
welche Gruppe baut den höchsten Turm aus verschiedenen Materia-
lien und ähnliches. Zwischendurch wurden von den gut vorbereite- weitere Fotos
ten und durchsetzungsfähigen Blaukappen (Michel Dressler, auch auf der
Henning Kunz und Nella Kranz) immer wieder Fotos gemacht, die Rückseite des
dann sofort an das Stadtjugendpfarramt geschickt wurden. Damit Gemeindebriefes
war der nächste Spaß schon garantiert, wenn man dann bei (Mitte)
gemeinsamen Treffen vor der Leinwand die eigenen Bilder und die
der anderen Wiesbadener Konfi-Gruppen ansehen konnte. Auch
eine kleine Bibelarbeit wurde gemacht und passend dazu Steine
bemalt. Die Eltern unserer Konfirmand*innen hatten netter Weise
für genügend Snacks und Essen gesorgt, am Abend wurde gegrillt
und dann traf man sich wieder vor der Leinwand zu einem gemein-
samen Abschlussgottesdienst, der auf seine Weise für fröhliche
Stimmung gesorgt hat.
Dieser Tag hat allen viel Spaß gemacht und war ein schöner Beginn
für das neue Konfirmanden-Jahr. Wir bedanken uns besonders bei
Katja Freistadt, den Eltern, den Blaukappen und ganz besonders
beim Stadtjugendpfarramt.
11Veranstaltungen
Bild. ÖKT
3. Ökumenischer Kirchentag
12. - 16. Mai 2021
Der 3. Ökumenische Kirchentag soll vom 16. bis 21. Mai 2021 in Frankfurt am Main
stattfinden. Aktuell wird intensiv geprüft, was vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie
möglich sein wird, was angepasst und was neu gedacht werden muss.
Ökumenische Kirchentage sind herausragende Orte des gemeinsamen christlichen Zeugnisses
in unserem Land und zeigen, dass das Gemeinsame im Glauben stärker und bedeutender ist
als das Trennende. Wie evangelische Kirchentage leben auch ökumenische Kirchentage von
der Bereitschaft, als Christinnen und Christen in der Gesellschaft Verantwortung zu überneh-
men um miteinander die Welt zu gestalten. Sie sind ein starkes und notwendiges Hoffnungs-
zeichen für Miteinander und Gemeinschaft in einer immer stärker polarisierten und gespalte-
nen Gesellschaft.
Der 3. Ökumenische Kirchentag wird in die Gesellschaft und in die Gemeinden hineinwirken
und macht Mut für unser Engagement und unseren Glauben. Hoffnung und Mut werden
gerade auch bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Epidemie dringend gebraucht. Bereits
jetzt spüren wir deshalb in der Stadt Frankfurt, in der Region und auf nationaler Ebene
großes Interesse und die Bereitschaft zum Engagement und zur Mitwirkung. In Anbetracht
der vielen akuten Fragen, Nöte und Herausforderungen, denen sich Gemeinden und kirchli-
che Gruppen gerade ausgesetzt sehen, ist dieses gemeinsame Zugehen auf den 3. ÖKT keine
Selbstverständlichkeit. Das Team des ÖKT ist deshalb besonders dankbar für alles, was
möglich gemacht werden kann – und voller Vorfreude.
12Regelmäßige Veranstaltungen
Montag
17.45 – 19.00 Uhr Gymnastik der Frauenselbsthilfegruppe
wöchentlich nach Krebs
(nicht in den Ferien) Kath. Kirchengemeinde, Borkestraße 4, Nordenstadt
Dienstag
9.00 Uhr jeden 3. Di. im Monat Männerwandern (Treffpunkt Kirche)
16.30 – 17.45 Uhr wöchentlich Konfirmationsunterricht
17.00 – 19.00 Uhr Offene Trauergruppe
jeden 3. Di. im Monat Hospiz ADVENA, Bahnstraße, Erbenheim
Mittwoch
15.00 Uhr einmal im Monat Seniorenkreis im ev. Gemeindehaus
altungen
e g e lm ä ß ig en Veranst
ieser r
Nicht alle d ade stattfin
den.
können ger eiligen
n S ie sich bei jew
Bitte erku n d ig e ituation.
n a c h d e r aktuellen S
iterInnen
Gruppenle
18.00 Uhr Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs
jeden ersten Mi. im Monat Gesprächskreis für Neubetroffene
Kath. Kirchengemeinde, Borkestraße 4, Nordenstadt
18.45 Uhr Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs
jeden zweiten Mi. im Monat Kath. Kirchengemeinde, Borkestraße 4, Nordenstadt
Donnerstag
17.00 – 18.00 Uhr wöchentlich Kinderchor
18.00 – 19.00 Uhr wöchentlich Projekt Theater- und Musicalgruppe
19.00 - 21.00 Uhr wöchentlich Band „ Jump from the Belfry“
19.30 Uhr einmal im Monat Bibel & Babbel im Pfarrhaus
28. Januar und 25. Februar
Freitag
17.00 – 19.00 Uhr Café ADVENA
jeden ersten Fr. im Monat Hospiz ADVENA, Bahnstraße, Erbenheim
13Gottesdienste & Kirchentermine
Monatsspruch Sonntag, 6. Dezember 2. Advent
Dezember 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel
Pfrin. Ulrike Decker-Horz
Brich dem Hung-
rigen dein Brot, Sonntag, 13. Dezember 3. Advent
und die im Elend 10.00 Uhr Gottesdienst Melodica &
ohne Obdach Pfrin. Ulrike Decker-Horz Gitarre
sind, führe ins
Sonntag, 20. Dezember 4. Advent
Haus! Wenn
du einen nackt 10.00 Uhr Gottesdienst Orgel
siehst, so kleide Pfrin. Rauter-Milewski
ihn, und entzieh Donnerstag, 24. Dezember Heiligabend
dich nicht deinem 15.00 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel Gitarre &
Fleisch und Blut! Kinderchor Band
Jes 58,7 Pfrin. Rauter-Milewski
16.00 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel Gitarre &
Theater- und Musicalgruppe mehr
Pfrin. Rauter-Milewski
Aufgrund der 17.00 Uhr Gottesdienst mit Krippenspiel
KonfirmandenInnen
ungewissen Pfrin. Decker-Horz
Entwicklung 20.30 Uhr Gottesdienst
Pfrin. Rauter-Milewski Ensemble
der Corona- Taunus-
21.30 Uhr Gottesdienst
Pandemie sind Pfrin. Rauter-Milewski musikanten
alle Termine 22.30 Uhr Gottesdienst Trompete
Pfrin. Rauter-Milewski
vorläufig. Freitag, 25. Dezember 1. Weihnachtsfeiertag
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel
Pfrin. Ulrike Decker-Horz
Samstag, 26. Dezember 2. Weihnachtsfeiertag
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel
Pfrin. Rauter-Milewski
Da die Kirche aktuell während des Gottedienstes nicht geheizt wer-
den darf, bitte warm anziehen und ggf. Sitzkissen selbst mitbringen.
14Gottesdienste & Kirchentermine
Dienstag, 31. Dezember Silvester
18.00 Uhr* Gottesdienst mit Musik Orgel &
Pfrin. Rauter-Milewski Instrumental Musik
Sonntag, 3. Januar Monatsspruch
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Januar
Prädikant Martin Maurer
Viele sagen:
Sonntag, 10. Januar „Wer wird uns
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Gutes sehen
Pfrin. Ulrike Decker-Horz lassen?“
11.00 Uhr Gemeindeversammlung HERR, lass
Sonntag, 17. Januar leuchten über
uns das Licht
18.00 Uhr* Abendgottesdienst Melodica & deines Antlit-
Pfrin. Ulrike Decker-Horz Gitarre zes!
Sonntag, 24. Januar
Ps 4,7
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel
Pfrin. Ulrike Decker-Horz &
Pfrin. Rauter-Milewski
Sonntag, 31. Januar
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel
Pfrin. Rauter-Milewski
Sonntag, 7. Februar Monatsspruch
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel Feburar
Verabschiedung Pfrin. Decker-Horz Freut euch
Propst & Dekan darüber, dass
Sonntag, 14. Februar eure Namen im
18.00 Uhr* Abendgottesdienst Orgel Himmel
Pfrin. Rauter-Milewski verzeichnet
sind!
Sonntag, 21. Februar
Lk 10,20
10.00 Uhr Gottesdienst Orgel
Pfrin. Rauter-Milewski
Sonntag, 28. Februar
10.00 Uhr Gottesdienst Melodica &
Pfrin. Rauter-Milewski Gitarre
15Kontakte
Pfarrbezirk Süd: Kirchenmusik:
Pfrin. Petra Rauter-Milewski Kinderchor + Musical-Gruppe +
Turmstraße 23, Telefon 47 70 Band „Jump from the Belfry”:
Sprechzeiten: nach Vereinbarung Hansi Kremer, Telefon (0611) 4 69 71 72
Pfarrbezirk Nord: Kirchenchor:
Pfrin. Ulrike Decker-Horz Heidemarie Weckbacher, Telefon (0611) 6 29 80
Turmstraße 23, Telefon 22 25
Sprechzeiten: nach Vereinbarung Organist:
Klaus Dombo, Telefon 1 61 16
Kirchenvorstand:
Vorsitzende Küsterin: Elke Staß, Telefon 1 65 07
Pfrin. Petra Rauter-Milewski, Telefon 47 70
Stellvertretung Spielkreis:
Silke Kayczuck, Telefon 53 38 06 ruht in Nordenstadt bis zum Ende der
Umbauphase des Gemeindehauses
Evangelisches Gemeindebüro: Ansprechpartner: Christiane Hofmann
Karin Reinl, Isolde Schurat-Noll Ev. Familienbildungsstätte Tel. 06122 76115 oder
Turmstraße 23 www.familienbildung-wi.de
Telefon 47 70 oder 22 25
Fax 1 22 98 Betreuungsgruppe für Menschen mit
kirchengemeinde.nordenstadt@ekhn.de Demenz
Frau Berg (Diak. Werk), Tel. (0611) 3 60 91 29
Öffnungszeiten:
dienstags und mittwochs 16.00 – 18.00 Uhr Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs:
donnerstags und freitags 10.00 – 12.00 Uhr Karin Struck, Telefon 1 41 80
Bankverbindung (für Spenden) Offene Trauergruppe
bei der Wiesbadener Volksbank eG Ulrike Richter, Telefon 0175 3221126
IBAN DE59 5109 0000 0020 0244 10 Hospiz ADVENA, Bahnstraße, Erbenheim
Stiftung zur Förderung diakonischer Telefon-Seelsorge:
Dienste der Evangelischen Telefon 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Kirchengemeinde Nordenstadt:
Ellen Besand, Telefon 24 77 Webmaster-Team der Homepage
Heiner Woitschell, Telefon 45 13 unserer Kirchengemeinde
Kirstin Matthes, E-Mail:
Bankverbindung (für Spenden + Zustiftungen) kirstin.matthes@ev-kirche-nordenstadt.de
IBAN: DE93 5109 0000 0021 1842 09 Michael Ziegler, E-Mail:
michael.ziegler@ev-kirche-nordenstadt.de
Evangelischer Kindergarten:
Leiterin: Dorothea Moen
Telefon 20 63 www.ev-kirche-nordenstadt.de
16Freude
Heiraten mit Hindernissen…
Es hätte so schön sein können, so war es auch geplant. Und dann kam ...
naja ihr wisst schon.
Als wir im letzten Sommer begannen unsere Hochzeit zu planen, war von
all dem noch nichts zu ahnen. Standesamt im Pavillon in Delkenheim,
Kirche in Nordenstadt mit unserer liebsten Petra und danach wird ausgelas-
sen mit Band und DJ beim Schreiber in Hochheim gefeiert.
Anfang 2020 waren wir auch noch guter Dinge. So schlimm wird das
bestimmt nicht. Bis August ist das auf jeden Fall wieder vorbei. Ja, denkste…
Dann kam der Lockdown. Langsam mussten wir uns mit alternativen
Lösungen befassen. Sagen wir ganz ab? Können wir das überhaupt verant-
worten? Wie werden die Regelungen bis dahin aussehen?
Die Internetseiten der Stadt und auch der EKHN wurden regelmäßig
gecheckt. (Blick da erstmal jemand durch.) Mit 22 Gästen in Nordenstadt
den Gottesdienst zu feiern, kam für uns nicht in Frage. Daher die Idee von
Petra, das Ganze nach Delkenheim zu verlagern. Das hat dann auch super
geklappt. Dann ließ sich der Gottesdienst sogar zu meiner großen Erleichte-
rung mit Band und Orgel umsetzen.
Um die Hygienestandards zu wahren, haben meine Schwiegermutter und
ich 90 Masken angefertigt. (Immerhin kann ich jetzt mit meiner geerbten
Nähmaschine umgehen). Und auch der Rest des Konzeptes ließ sich, dank
der guten Zusammenarbeit mit der Kirchenvorstandsvorsitzenden Katja
Kober, recht unkompliziert umsetzen.
Fürs gute Karma wurde mit dem KV in Delkenheim und Freiwilligen dann
auch noch die Kirche Anfang August geputzt, damit auch alles schön ist.
Brauchen wir eigentlich ein Kirchenheft, wenn keiner singen darf? Ja, das
gehört einfach dazu, fanden wir. Wie gut, dass der Michael aus dem KV in
Nordenstadt eine Druckerei hat und diese flink gedruckt hat.
Nachdem das Kleid dann auch noch passte – auch hier gab es kleine
Herausforderungen zu meistern – konnten wir schlussendlich am 22. Text und Foto
August den wahrscheinlich schönsten Tag in unserem Leben mit (fast) all Agnes
unseren Lieben feiern. Schuhmacher
17Freude
Die Band war klasse, die Predigt war
unheimlich schön, sogar das Wetter hat
mitgespielt. Wen interessiert es da noch,
dass ich beim Einzug meinen Strauß im
Kofferraum vergessen habe.
Ein Hoch auf den Zusammenhalt
innerhalb der Gemeinden und die tolle
Kommunikation und Organisation mit
allen Parteien. Und ein fettes Danke-
schön an alle, die uns in dem Chaos so
toll unterstützt haben.
Agnes Schuhmacher
„An die Freude“
Es gibt viele Möglichkeiten über das Thema „Freude“, das Schwerpunktthema
dieses Gemeindebriefes zu schreiben. Hier soll Friedrich Schillers Ode „An
die Freude“ und deren Vertonung in der 9. Sinfonie von Ludwig van
Beethoven im Mittelpunkt stehen. Die Betrachtung beider Werke ist für eine
Text: Annäherung an unser Thema sehr geeignet, kann ihnen aber in diesem
Oliver Weckbacher Rahmen nicht gerecht werden.
Schillers Ode „An die Freude“ ist eine Freundschaftserklärung an seinen
Herausgeber Christian Gottfried Körner im Jahr 1783. Schiller stellt in
seinem Werk das Ideal einer gleichberechtigten Gesellschaft in der alle
Menschen freundschaftlich miteinander verbunden sind heraus. Er beschreibt
die Zwischenmenschlichkeit als großen Anlass zur Freude. Ein Jubel, eine
Freude sei es „eines Freundes Freund zu sein“ oder ein „holdes Weib
errungen“ zu haben. Wer dies nicht könne, „der stehle weinend sich aus
diesem Bund“, dem Erdenrund. Auch die Freude an der Natur hebt Schiller
hervor: „Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur“. In Schillers
Worten wird die Freude ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Lebens-
weise und der Triebkraft der Welt. Schiller selbst sah sein Werk später sehr
kritisch und kürzte es in einer zweiten Fassung sogar.
18Freude
Neben Beethoven haben zahlreiche weitere Komponisten Schillers Ode „An
die Freude“ vertont. So z. B. Franz Schubert und Pjotr Iljitsch Tschaikowski.
Die Absicht Schillers Hymne zu vertonen, begleitete Beethoven fast sein
ganzes Leben. Er legte die Ode „An die Freude“ dem Finalsatz seiner
9. Sinfonie zugrunde. Neben dem Orchester setze er erstmals in einer
Sinfonie auch Gesangssolisten und einen Chor ein. So entstand aus der Feder
des damals bereits gehörlosen und tief verzweifelten Meisters die erste
soge-nannte Sinfoniekantate der Musikgeschichte. Sie stellt eine Zäsur dar
und beeinflusst Komponisten bis heute.
Beethovens Werk scheint ein Appell, eine Sehnsucht nach Verbrüderung,
nach Freude und Jubel, nach Weltfrieden zu sein. Das wird besonders im
4. Satz, dem Finalsatz deutlich. Dieser beginnt scheinbar ungeordnet und
dissonant. Er spiegelt die Wut und die Verzweiflung wider, von denen die
vorhergehenden Sätze geprägt sind.
Aus der Unordnung heraus erklingen langsam und ruhig die Kontrabässe. Sie
werden immer wieder mit Motiven aus den ersten 3 Sätzen unterbrochen bis
schließlich die Holzbläser zum ersten Mal mit einem neuen Thema einsetzen.
Diesem neuen Thema stimmen die Kontrabässe scheinbar zu, und entwicklen
daraus zum ersten Mal die Melodie des „Freude schöner Götterfunken“.
Immer mehr Instrumente stimmen ein, zuletzt auch Pauken und Blechbläser.
Doch abermals erklingen Dissonanzen und es entsteht anscheinend wieder
ein Chaos, das größer ist als es zu Beginn des Satzes war.
Endlich setzt der Bariton mit einem Solo ein. Er unterbricht das Chaos und
setzt mit den Worten „O Freunde, nicht diese Töne! Sondern lasst uns
angenehmere anstimmen und freudenvollere“ eine Zäsur. Diese leitet den
Hauptteil des Finalsatzes ein. Der geprägt ist von dem Freudenlied, dem Teile
aus Schillers Ode „An die Freude“ zugrunde liegen.
Jenes Freudenlied ist wohl die bekannteste Melodie der Musikgeschichte.
Das Freudenlied aus dem Finalsatz der 9. Sinfonie Beethovens ist heute die
offizielle Europahymne. Die Europahymne ist allerdings rein instrumental.
Man entschied sich, Schillers Text nicht zu verwenden, da nicht alle Europäer
Schillers Sprache sprechen.
Beethovens Musik allerdings ist so genial, dass sie auch ohne Worte spricht.
Sie beschreibt geradezu visionär die Werte eines vereinten Europas.
Hoffentlich gewinnen nicht solche Strömungen, die nur sich selbst sehen
können und die sich gegen ihre Nachbarn abzugrenzen suchen überhand in
den Ländern Europas und auf unserer Erde.
19Freude
Text der Vertonung Beethovens:
Freude, schöner Götterfunken, Küsse gab sie uns und Reben,
Tochter aus Elysium, Einen Freund, geprüft im Tod;
Wir betreten feuertrunken, Wollust ward dem Wurm gegeben,
Himmlische, dein Heiligthum! Und der Cherub steht vor Gott.
Deine Zauber binden wieder
Was die Mode streng geteilt; Froh, wie seine Sonnen fliegen
Alle Menschen werden Brüder, Durch des Himmels prächt’gen
Wo dein sanfter Flügel weilt. Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Wem der große Wurf gelungen, Freudig, wie ein Held zum Siegen.
Eines Freundes Freund zu sein;
Wer ein holdes Weib errungen, Seid umschlungen, Millionen!
Mische seinen Jubel ein! Diesen Kuß der ganzen Welt!
Ja, wer auch nur eine Seele Brüder, überm Sternenzelt
Sein nennt auf dem Erdenrund! muß ein lieber Vater wohnen.
Und wer’s nie gekonnt, der stehle Ihr stürzt nieder, Millionen?
Weinend sich aus diesem Bund! Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such’ ihn überm Sternenzelt!
Freude trinken alle Wesen Über Sternen muß er wohnen.
An den Brüsten der Natur;
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur. Friedrich Schiller
Jahreslosung 2021
20Freude
Der Weg der Freude steht zwischen den Zeilen
Eine Frau, hochschwanger, ihr Mann an ihrer Seite, bepackt mit dem
Nötigsten. Klar, Maria und Josef. Wie die Geschichte weiter geht, das
wissen wir. Hören und sehen sie Jahr für Jahr zu Weihnachten, wo sie von
Generation zu Generation weitergegeben wird. Passt sie denn noch in
unsere Zeit?
Ja. Denn das, was im Lukas- und Matthäusevangelium mehr oder weniger
nüchtern erzählt wird, ist die Geschichte eines Weges, auf dem wir uns in
unserem Leben unzählige Male selbst wiederfinden. Der Weg von der Angst
und der Schwere, durch die Unsicherheit und Anstrengung bis hin zu neuer
Leichtigkeit und Freude. Es ist die Botschaft zwischen den Zeilen, die diese
Weihnachtsgeschichte so greifbar, so persönlich macht. Wir leiden, hoffen
und freuen uns mit Maria und Josef und erkennen, dass ihre Geschichte
auch unsere ist. Sie erzählt, was uns Menschen seit Jahrtausenden in
Bewegung hält: Freude. Die kleinsten unter uns Menschenwesen machen
solch eine Erfahrung schon beim Laufen lernen. Später ist es vielleicht die
bestandene Prüfung in der Schule, das neue Projekt auf der Arbeit, der Weg
aus einer Krankheit oder ein Neuanfang. Manche Wege mögen kurz sein,
andere ziehen sich über viele Jahre. Wann haben Sie sich das letzte Mal auf
diesen Weg begeben?
Text:
Eine Frau, hochschwanger, ihr Mann an ihrer Seite, bepackt mit dem Julia Czabon
Nötigsten. Maria und Josef? Vielleicht. Auf dem Weg sind sie schon lange,
doch der Weg zu Leichtigkeit und Freude ist noch lang. Zu lang? Wie ihre
Geschichte weiter geht, das weiß keiner. Eine Unterkunft finden sie nicht,
nicht einmal einen Stall. Ihr Kind wird wohl unter einem Zelt aus Stoffres-
ten, neben Müll statt Ochs und Schaf geboren werden. Vielleicht nennen sie
es Jesus – „Gott ist Rettung“. Erkennen wir, dass ihre Geschichte auch
unsere sein kann? Die Botschaft steht zwischen den Zeilen.
21Freude
Froh zu sein bedarf es wenig
Vielleicht sind wir alle durch die vergangenen Monate etwas sensibler
geworden bezüglich ganz einfacher und meistens selbstverständlicher
Dinge, die unser Leben vor der Pandemie ausgemacht und bestimmt
haben.
Es ist so sehr viel mehr wert, wenn die Enkel oder auch die erwachsenen
Kinder wieder zu Besuch kommen dürfen, weil die Einschränkungen in
der Zeit des Lockdown in dieser Hinsicht inzwischen etwas gelockert
wurden.
Viele kennen das und beide Seiten – die Jungen wie die Alten – ha-
ben den persönlichen Kontakt zueinander schmerzlich vermisst. Einige
Regeln müssen nach wie vor eingehalten werden, aber trotzdem… es
ist unglaublich schön, sich mit seinen Lieben wieder einmal treffen zu
können.
Ich persönlich empfinde darüber vor allem Erleichterung, verbunden
natürlich auch mit ganz viel dankbarer Freude.
Das ist aber lediglich nur ein Beispiel. Es gibt ähnliche Einschränkungen,
die sehr traurig machen und richtig wehtun können. Dabei denke ich vor
allem an Alten- und Pflegeheime, die besonders unter dem Lockdown zu
leiden hatten. Wenn man sterbende Eltern in ihren letzten Stunden nicht
begleiten darf/kann… dann ist das purer Schmerz und unerträglich.
Eine nahestehende Verwandte ist an einem solchen Ort - zwar in guter
Obhut und persönlicher Verfassung, aber auch sehr eingeschränkt im
alltäglichen Leben. Dennoch ist sie voller Dankbarkeit für das dortige
Pflegepersonal, das in diesen schwierigen Zeiten ganz besonders liebevoll
und achtsam mit den ihnen anvertrauten alten Menschen umgeht. Allen
zusätzlichen Belastungen und Herausforderungen zum Trotz!
Ein Lächeln mehr, ein paar Minuten zum Verweilen oder ein Ohr für
so viele Ängste und Bedenken, das ist es, was die „Wenigkeit“ ausmacht
und die Bewohner etwas beruhigter und froher leben lässt.
Text:
Ulrike Böhm Es wären noch so viele Beispiele aufzuzählen von all den Mitmenschen,
22Freude
die unter den jetzigen Lebens-
bedingungen über sich hinaus-
wachsen, ihr Leben meistern
und sogar für das anderer Sorge
tragen.
Ich finde, der Eindruck täuscht
nicht… Freude und Dankbar-
keit für die vielen kleinen, aber
bedeutenden Dinge im Leben
haben inzwischen an Wertigkeit Grafik:
gewonnen und „leuchten“ wieder. Chris Campe
Das gefällt mir und ja, was soll
ich sagen, darüber freue ich mich!
Facetten der Freude
Was ist Freude? Ein sehr gutes Gefühl, eine positive Emotion. Wie
äußert sie sich? Sie kann sich laut äußern mit „Oh-“ und „Ah“-Rufen,
durch herzliches Lachen, durch Freudentränen oder aber auch durch
stilles Schmunzeln und Genießen, bis hin zum Gefühl „innerlich
platzen“ zu müssen.
Viel erforscht sind die negativen Emotionen von Menschen, die für
jeden selbst und andere Probleme schaffen können, die meisten
positiven Gefühle sind selten Forschungsgegenstand. Leider! Wüssten
wir mehr über sie, könnten wir sie gezielter nutzen, um anderen und
uns ein besseres Leben zu bescheren.
Das Erleben der Freude kann helfen, sich beispielsweise zu motivieren.
Wer von sich weiß, was ihm selbst schon das Gefühl der Freude Text:
bereitete, vermag es vielleicht, sich bewusst Aufgaben zu stellen, die ihn Christiane
diese Freude wieder erleben lassen. Freude über Erreichtes ist mehr als Stutius-Ott
Befriedigung und Stolz und völlig unabhängig davon, ob andere
überhaupt davon wissen.
23Freude
Freude macht beschwingt, führt letztlich zur Lebensbejahung und
damit gehen Hoffnung und Optimismus einher.
Freude auszustrahlen hat Auswirkung auf das soziale Umfeld. Wer
muss nicht lächeln, wenn er die Freude eines anderen miterleben kann?
Wir kennen den Ausdruck der „ansteckenden Freude“, wir erleben eine
Spiegelung des positiven Gefühls auch bei uns. Es gibt das Bedürfnis im
Menschen, freudvolle Momente anderer mitzuerleben; mitzufühlen,
eine Freude an der Freude anderer. Bei YouTube finden sich millionen-
fach angeklickte „Homecoming-Videos“, in denen Soldaten von ihren
Einsätzen heimkehren und die Reaktionen der Angehörigen - ja sogar
der Haustiere – gezeigt werden. Die Freude ist körperlich sichtbar und
den Überraschten ins Gesicht geschrieben. Wir Zuschauer freuen uns
ehrlich mit den Wiedervereinten – und das völlig altruistisch!
Ein von uns gemachtes Geschenk, sei es etwas Materielles, Zeit und
Zuwendung, Lob und Anerkennung ist dann besonders gut, wenn es
unerwartet, selbstlos und aus wahrer Freundlichkeit heraus gegeben
wird. Und das ist das Tolle: Wir können auch anderen Freude bereiten!
Lust, Vergnügen, Spaß und Freude
Lust, Vergnügen, Spaß und Freude – vier Worte, die zwar eng im
Zusammenhang stehen, aber doch nicht synonym, also beliebig
austauschbar sind. Mein Anliegen mit diesem Beitrag ist es, hin-
sichtlich der unterschiedlichen Bedeutung zu sensibilisieren und
einen bewussten Umgang in der Kommunikation zu fördern, zumal
in der jetzigen Zeit der digitalen sozialen Netzwerke oft nur noch
verstümmelte Texte verfasst werden: „Der Empfänger wird schon
wissen, was ich sagen will.“ Was wären die deutschen Dichter ohne
die feinfühligen Formulierungen?
Hier zunächst ein sprachwissenschaftlicher Erklärungsversuch:
Lust - Duden:
Inneres Bedürfnis, etwas Bestimmtes zu tun;
auf die Befriedigung eines Wunsches gerichtetes, starkes Verlangen,
Aus dem allgemeinen Sprachgebrauch „Lust auf etwas“ zu haben,
24Freude
erklärt sich die Lust als akute Triebfeder, als Motivation, möglichst
gleich etwas zu tun. Wobei dieses Tun nicht immer nur wohlwol-
lend ausgerichtet sein muss. Man kann auch Lust haben, einem
anderen mal richtig die Meinung zu sagen.
Vergnügen - Duden: Inneres Wohlbehagen, das jemandem ein
Tun oder ein Anblick verschafft.
Die Formulierung „etwas bereitet Vergnügen“ drückt aus, dass die
Umsetzung des durch die Lust ausgelösten Handelns ein angeneh-
mes Gefühl verursachen kann (und sollte), indem das Tun auch
Bestätigung und Zufriedenheit bringt.
Spaß - Duden: Ausgelassen-scherzhafte Handlung, die auf Heiter-
keit, Gelächter abzielt.
„An etwas Spaß haben“ macht deutlich, dass die „Tat“ einem selbst
- oft kindlich übertriebenes - Vergnügen bereitet, geht aber darüber
hinaus, indem es auch für Erheiterung bei zunächst Unbeteiligten
sorgt. Der Spaß schließt quasi einen gewollten Außeneffekt mit ein.
Freude - Duden: Hochgestimmter Gemütszustand.
Schließlich kann man sich „über“ etwas Geleistetes freuen. Die
Freude stellt sich nach zufriedenstellendem Handeln, also mit dem
Ergebnis ein. Sie kann in der Erinnerung sehr lange anhalten. Man
kann sich in der Erinnerung an ein Ereignis ein Leben lang erfreu-
en.
Daraus ergibt sich ein zeitlicher und logischer Zusammenhang der
vier Begriffe: Die Lust steht vor dem konkreten Tun, Vergnügen und
Spaß stellen sich während des Handelns ein und die Freude schließt
rückblickend das Geschehen ab.
Und da ist noch die Vorfreude - Duden:
Freude auf etwas Kommendes, zu Erwartendes.
Vorfreude hat eine ganz große Stärke: Sie kann sich sehr früh vor
dem Ereignis einstellen und lange andauern. Sie trägt ein gewisses
Risiko in sich. Ist sie doch die vorgezogene Freude über ein künfti-
ges Ereignis. Was aber, wenn dieses nicht das gewünschte Ergebnis
bringt oder erst gar nicht stattfindet? In einem solchen Fall gibt es
nicht nur keine Freude (danach), sondern Enttäuschung.
25Freude
Nun eine anschauliche Geschichte:
Bitte vormerken: Der kleine Leon, gerade mal fünf Jahre alt, hat eben gefrühstückt
und steht am Fenster, sieht im Garten die Schneeflocken tanzen.
Kirchen- Er bekommt unbändige Lust, hinaus zu laufen und einen Schnee-
vorstandswahl mann zu bauen. Ob der Schnee liegen bleibt und dafür ausreicht?
Ungeduldig, aber voller Vorfreude wartet er darauf, dass der
13. Juni 2021 Schneefall endet und Mama ihm erlaubt, nach draußen zu gehen.
Endlich: Leon läuft hinaus. Die Mama sieht, wie er mit Vergnü-
gen eine Schneekugel nach der anderen rollt und aufeinander
setzt. Der „Schneemann“ ist inzwischen so groß wie Leon selbst.
Jetzt ist die Dekoration dran. Er bekommt den Kehrbesen in den
Arm, einen Blumentopf auf den Kopf, zwei Walnüsse als Augen
und eine Karotte als Mund. Da ist noch eine zweite, ziemlich
krumme Möhre. Die bekommt der Kamerad als Nase, himmel-
wärts zeigend. Darüber lacht Leon und winkt der Mama hinter
dem Küchenfenster zu. Jetzt sitzt er wieder im warmen Zimmer,
Text: betrachtet sein Werk. Als Papa nach Hause kommt, zeigt Leon
Volker Czabon ihm freudig seinen ersten allein gebauten Schneemann.
Homepage der Kirchengemeinde: www.ev-kirche-nordenstadt.de
Impressum Redaktionsteam:
Herausgeber: Michael Bode, Ulrike Böhm, Julia Czabon,
Evangelische Kirchengemeinde Nordenstadt, Dr. Volker Czabon, Petra Rauter-Milewski,
Turmstraße 23, 65205 Wiesbaden Christiane Stutius-Ott, Oliver Weckbacher
Verantwortlich für den Inhalt: Gemeindebriefredaktion/Texte/
Petra Rauter-Milewski Leserbriefe/Anregungen und Beiträge:
gemeindebrief-redaktion@ev-kirche-nordenstadt.de
Erscheinungsweise:
Vierteljährlich.
Verteilung an alle Nordenstadter Haushalte. Druck: www.bode-druckerei.de
Redaktionsschluss: klimaneutral
10. Januar 2021 für die nächste Ausgabe natureOffice.com | DE-350-JQZJCFY
gedruckt
Gestaltung: Michael Bode
26Kinderseite
27Eindrücke
KinfirmandenInnen Konfirmation 01.11.2020
Fotos: Freistadt, Dr. Czabon
Erntedankfest 2020
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