JUDISCHE GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
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JUDISCHE GemeindeZeitUnG franKfUrt Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Juli 2016 · 49. Jahrgang · Nr. 2 · תשע“ו5776 · 2,50 Euro WAHLEN 2016 Zahlen und Fakten 50 JAHRE LICHTIGFELD-SCHULE Geschichte und Geschichten JOM HA’AZMAUT Feiern und genießen
GemeinDeratswahl 2016 in Zahlen am 3. Juli 2016 waren 5.512 stimmberechtigte mitglieder der Jüdischen Gemeinde frankfurt aufgerufen, den neuen Gemeinderat zu wählen. 5.512 Wahlberechtigte 22,66% Wahlbeteiligung 23 Kandidaten JGZ 2/2016 | Juli Seite 2
Editorial Prof. Dr. Salomon Korn Sommer 2016 Foto: Jens Ihnken „Besonderes Augenmerk wird neben dem Leistungs anspruch auf die Werteerziehung gelegt.“ 50 Jahre Isaak Emil Lichtigfeld-Schule Am 18. April 1966 wurde in Frankfurt am Main in aller Stille die erste jüdische Schule in Deutschland nach der Shoah eröffnet. Benannt wurde sie im Dezember 1968 nach ihrem Mitbegründer Isaak Emil Lichtigfeld, dem damaligen Lan- desrabbiner der Juden in Hessen und Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Untergebracht war die Schule im Seitentrakt der Westend-Synagoge an der Friedrichstraße. Dort nahm sie ihren Unterricht mit einer ersten und einer zweiten Klasse mit insgesamt 30 Schülern, darunter vier nichtjüdischen Schülern, auf. Jüdische Bildung als Ziel Ziel der Schule war es von Beginn an, jüdische Inhalte sowohl in den Unterricht als auch in das Schulleben einfließen zu lassen und sich dabei nicht nur auf jüdische Religion zu beschränken. Daher wurden auch die gemeinsame Vorbe- reitung der jüdischen Feiertage sowie das Erlernen israelischer Lieder, israelischer Tänze und der hebräischen Sprache in den Unterricht und in das schulische Leben mit integriert. Das wurde so erfolgreich umgesetzt, dass 1968 bei einem in Hessen vorgenommenen Vergleich von Schulleistungen im 4. Schuljahr die Lichtigfeld-Schule am besten abschnitt. Die auch dadurch wachsende Schülerzahl führte 1986, zwanzig Jahre nach Gründung der Lichtigfeld-Schule, zu ei- nem Umzug in das gerade fertiggestellte Jüdische Gemeindezentrum in der Savignystraße. Die Einwanderer aus der früheren UdSSR, die seit 1989 verstärkt nach Deutschland kamen, prägten die weitere Entwicklung der Schule ent- scheidend mit. Deren Kinder waren mit dem deutschen Schulsystem nicht vertraut und mussten vor allem so schnell wie möglich die deutsche Sprache erlernen, was zur Einstellung einer russischen Lehrerin führte. Durch die weiterhin stark wachsende Schülerzahl reichten die vorhandenen Klassenräume bald nicht mehr aus. Schließlich bot die Stadt Frankfurt der Jüdischen Gemeinde an, die Schule in das historische Gebäude des Philanthropin in der Hebelstraße umziehen zu lassen. 2004 wurde der Jüdischen Gemeinde das Philanthropin zurückgegeben; zwei Jahre später konnte dort die Schule als Ganztagsschule mit Gymnasial-Angebot den Unterricht bis zur neunten Klasse fortsetzen. Die Zukunft unserer Kinder und Enkel Heute wird die einzige jüdische Schule Hessens für ihre familiäre Atmosphäre geschätzt. Nach wie vor stehen Neu- hebräisch, jüdische Kultur und jüdischer Religionsunterricht auf dem Lehrplan. Besonderes Augenmerk wird neben dem Leistungsanspruch auf die Werteerziehung gelegt. So suchen sich die Schüler selber Sozialprojekte aus, treten in Altenheimen auf, pflegen verwitterte Grabsteine auf jüdischen Friedhöfen oder haben, wie kürzlich geschehen, ein Programm für den Deutschunterricht von Flüchtlingen entwickelt. Auch im 50. Jahr ihres Bestehens geht die Entwick- lung der Schule weiter. Die Jüdische Gemeinde plant, an der Lichtigfeld-Schule eine gymnasiale Oberstufe aufzubau- en, die mit dem Schuljahr 2018/19 ihren Unterricht aufnehmen soll. Geplant ist dafür ein Neubau auf dem Grund- stück des Gemeindezentrums in der Westendstraße, in den die Grundschule einziehen soll; damit wird Platz geschaffen für die Errichtung eines Gymnasiums im Philanthropin. „Wer ein Haus baut, will bleiben, und wer bleiben will, erhofft sich Sicherheit“ – dieser Spruch wurde anlässlich der Eröffnung des Jüdischen Gemeindezentrums im September 1986 geprägt. Und wenn dieses Haus zudem eine Schule ist, dann kann kein Zweifel am Willen der Verantwortlichen beste- hen, die Zukunft der Nutzer dieses Hauses – die Zukunft unserer Kinder und Enkel – dauerhaft zu sichern. Zu diesem Vorhaben wünsche ich der Schule, den Schülern, deren Eltern, den Lehrern und uns allen Glück und Erfolg. Salomon Korn JGZ 2/2016 | Juli Seite 3
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inHaltSVErZEicHniS Sommer 2016 13. Juli Festakt 50 Jahre Isaak Emil Lichtigfeld-Schule Bericht in der nächsten Ausgabe der JGZ SEITE 14 2. Juni GemeindeVersammlUnG 3. Juli 4. bis 11. september Die letzte Versammlung dieser haUPtWahltaG JÜdische filmtaGe Legislaturperiode mit mehr Kontinuität und Eine Palette als 100 Teilnehmern Generationswechsel neuer Filmproduktionen SEITE 08 SEITE 6 SEITE 50 2016 Juni Juli August September editorial 20 Schüler machen Zeitung 36 Ausflug zu lag ba’omer 48 tagung „Faszination funda- 3 50 Jahre isaak Emil lichtigfeld- 22 Jugendzentrum „amichai“ 37 Familienseminar in Bad mentalistischer weltbilder“ Schule. 23 Jewish Experience Sobernheim 49 Grundsteinlegung Jüdisches Von prof. Dr. Salomon Korn 25 Sozialabteilung und 38 Gebetsordnung Museum Seniorenclub 39 Gebetszeiten der Synagogen 49 ausstellung: „Von Föhrenwald GemeindePanorama 26 Jüdische Volkshochschule 39 Schiurim und Feiern des nach Frankfurt“ 6 wahlen 2016 – Ergebnisse Egalitären Minjan 50 Kulturvorschau 7 Dienstjubiläen der Mitarbeiter nachGefraGt 39 Gebetszeiten der Synagoge in 51 Konzert des tehillim- 8 Bericht der Gemeinde- 29 Vier Fragen – vier antworten: der Budge-Stiftung psalmen-projekts versammlung trude Simonsohn zum 51 Bücherrubrik Dr. rachel 40 Mitteilungen des rabbinats 10 Jom Ha‘azmaut 95. Geburtstag Heuberger 42 nachruf zum tod von 12 Kindergarten westend 30 interview prof. Dr. andreas Moritz neumann sel. a. 13 Kindergarten röderbergweg wirsching über die kritische aKtUell 43 Die Verstorbenen 14 50 Jahre isaak Emil lichtigfeld- Edition von „Mein Kampf“ 7 nachrichten aus dem Schule KUltUr Zentralrat reliGiöses leben 13 Sommerrätsel für Kinder 16 Schawuot in der i. E. lichtig- 46 positive prognosen und 34 Die Sommermonate im feld-Schule neue perspektiven? 52 aus den institutionen Judentum. 18 Gedenken zu Jom Ha’Shoah Kulturrückblick april 58 Simches So. 04.09.2016 – So. 11.09.2016 Von rabbiner Julian-chaim 19 lesewettbewerb Soussan bis Juni 2016 Jüdisches 62 nachrichten aus der Stadt „read and win“ Filmfest Frankfurt 2016 6 8 10 50 „ZWISCHEN- TÖNE“ www.juedischesfilmfestfrankfurt2016.de Wahlen zum Gemeinderat Gemeindeversammlung 2016 Jom Ha‘azmaut Jüdische Filmtage 2016 Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R. Kulturamt JGZ 2/2016 | Juli Seite 5
auS DEr GEMEinDE Gemeinderatswahlen 2016 Fotos: Jens ihnken kontinuität unD Marc Grünbaum Prof. Dr. Salomon Korn 762 Stimmen 719 Stimmen Generationswechsel Harry Schnabel Prof. Dr. med. Leo Latasch 670 Stimmen 640 Stimmen Das ist das Ergebnis der wahlen zum Gemeinderat 2016. 1.249 der 5.512 Wahlberechtig- tät, der Dialog der Generationen ten haben am Vorwahltag, dem sowie kulturelle Vielfalt im Vor- Alon Meyer Miriam Adlhoch 22. Juni, und am Hauptwahltag, dergrund. 614 Stimmen 605 Stimmen dem 3. Juli, ihre Stimme abge- Die Wahlen in der Jüdischen geben, was einer Wahlbeteili- Gemeinde, das ist immer auch gung von 22,66% entspricht. ein Stelldichein der Gemeinde- Die Liste um den bisherigen vertreter und der Gemeindemit- Vorstand, die allein 15 der 23 glieder. Um jeden Wähler wird Kandidaten stellte, ist vollstän- bis zum Schluss eifrig gekämpft, Dr. med. Andrei Mares Benjamin Bloch dig in den neuen Gemeinderat denn jede Stimme zählt. Das Er- 559 Stimmen 548 Stimmen gewählt worden, was die Be- gebnis spiegelt ja schließlich auch Foto: rafael Herlich stätigung der bisherigen Arbeit eine ganz persönliche Bilanz der zum Ausdruck bringt. Arbeit der jeweiligen Mandats- Alle 23 Kandidaten, die sich träger wider und ist ein Vertrau- für die 17 Plätze beworben ha- ensvorschuss für die neu gewähl- ben, hatten, mit geringfügigen ten Kandidaten. Dr. phil. Rachel Heuberger Roman Kuperschmidt Unterschieden in ihren Wahl- Von dieser Seite aus gratulie- 532 Stimmen 499 Stimmen programmen, die positive Zu- ren wir den gewählten Kandida- kunft der Jüdischen Gemeinde ten und wünschen dem neu ge- Frankfurt fest im Blick. Bei allen wählten Gemeinderat ein glück- standen eine qualitativ hoch- liches Händchen bei der Weiter- wertige jüdische Bildung, die entwicklung der Geschicke unse- Stärkung der jüdischen Identi- rer Gemeinde. // rED. Boris Milgram Aviva Goldschmid 496 Stimmen 494 Stimmen Das Ergebnis in Zahlen 1.249 Gemeindemitglieder Cornelia Maimon-Levi Dr. Orna von Fürstenberg haben gewählt 478 Stimmen 472 Stimmen 103 Jahre alt war die älteste Wählerin. Sie lebt in der Budge-Stiftung Miroslaw Meir Lisserman Alla Spanz 449 Stimmen 446 stimmen 5.512 Foto: rafael Herlich Wahlberechtigte 22,66% Wahlbeteiligung Michael Bakhchiev 432 Stimmen JGZ 2/2016 | Juli Seite 6
KurZ notiErt Nachrichten aus dem Zentralrat / Dienstjubiläen „weisst Du, 70 Jahre wer ich Bin?“ JüDische allGemeine Mit einer rund 80-seitigen Sonderausgabe würdigte die „Jüdische Allge- Das projekt der drei großen religionen für ein meine“ in der Ausgabe vom 30. Juni ihre Gründung vor 70 Jahren. Die friedliches Zusammenleben, das zwischen 2004 einzige jüdische überregionale Wochenzeitung wurde 1946 mit Geneh- und 2011 vom Bundesministerium des innern migung der britischen Militärregierung in Düsseldorf als „Jüdisches Ge- und dem Europäischen integrationsfonds geför- meindeblatt für die Nord-Rheinprovinz und Westfalen“ gegründet. Später dert wurde, wurde im Mai 2016 neu aufgelegt. erschien sie in Bonn als „Allgemeine Jüdische Wochenzeitung“. Seit 2002 trägt sie den Titel Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutsch- „Jüdische Allgemeine“ und erscheint in einer land (ACK) sowie vier muslimische Verbände und der Zen- Druckauflage von 10.000 Exemplaren. Der Prä- tralrat der Juden haben sich zusammengeschlossen, um sident des Zentralrats der Juden in Deutschland, gemeinsam die Hilfe für Flüchtlinge zu stärken und die Dr. Josef Schuster, würdigte die Zeitung als ein Integration voranzubringen. Für alle Kooperationspartner führendes jüdisches Medium in Deutschland steht dabei der interreligiöse Dialog im Mittelpunkt, mit und erklärte, die Gründung der Zeitung nur ein dem Ziel, Projekte in der Flüchtlingshilfe zu fördern. Jahr nach Kriegsende sei etwas Außergewöhn- Gefördert werden Projekte, bei denen mindestens zwei liches gewesen, waren doch die meisten Juden © Jüdische allgemeine Religionsgemeinschaften (in Gemeinden, Institutionen, in Deutschland nicht aufs Bleiben ausgerich- Initiativen) im Bereich der Flüchtlingshilfe und Integrati- tet. Er würdigte die ausführliche und differen- on zusammenarbeiten. Dazu können jeweils bis zu 15.000 zierte Berichterstattung auch über Israel, die Euro ausgeschüttet werden. Weitere Informationen unter: es so in keiner anderen Zeitung in Deutsch- www.weisstduwerichbin.de. // rED. land gibt. // rED. DienstJuBiläen Zwischen Januar und Juni dieses Jahres haben zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jüdischen Gemeinde ein Dienstjubiläum gefeiert. Die Geschäftsführung und der Vorstand gratulieren und danken für die jahrelange engagierte und zuverlässige Zusammenarbeit. 10 Jahre 25 Jahre Barbara Galbas alina altmann Klila Jagoda Mehrnaz asgarian-nahavandi Elena lel Margarita Monastyrski Sebastian Macieja rivka Zaltzman Svetlana tkatchenko 20 Jahre 30 Jahre Schlomo raskin Marlit Bachmann JGZ 2/2016 | Juli Seite 7
GemeindePanorama Die Gemeindeversammlung Bericht Der Gemeindeversammlung Etwa hundert Gemeindemitglieder nahmen an der diesjährigen Mitgliederver- sammlung am 2. Juni 2016 im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums teil. In seinem Bericht ging Vorstandsvorsitzen- lände bekommen, sodass im Lauf der nächs- defizitären Bereiche sind nach wie vor die der, Prof. Dr. Salomon Korn, zunächst auf ten Jahre eine große Anzahl neuer Gräber Schule, die Sozialabteilung und das Alten- die Zahl der Gemeindemitglieder ein. Gegen- angelegt werden kann. Ein neuer behinder- zentrum. Durch die Einführung des Pflege- über dem Vorjahr sei die Zahl um 104 Perso- tengerechter Zugang mit Parkmöglichkeiten neuausrichtungsgesetzes im Januar 2016 hat nen auf 6.516 zurückgegangen. wurde vom Marbachweg aus angelegt. Die sich die Anzahl der Pflegestufen von bisher Haltestelle an der Eckenheimer Landstraße drei auf eine Vielzahl erhöht. Welche finan- Kultus wird demnächst behindertengerecht umge- ziellen Auswirkungen dies für das Altenzen- baut. trum haben wird, ist noch nicht absehbar. Im Kultusbereich ist Rabbiner Julian-Chaim Im November 2015 fand auf dem Fried- Das erhöhte Steueraufkommen der letz- Soussan derzeit für alle religiösen Belange hof Rat-Beil-Straße die Ehrung der jüdi- ten Jahre hat ermöglicht, die von vielen El- zuständig. Seine Arbeit findet in allen Ge- schen Soldaten im Ersten Weltkrieg statt. tern gewünschte gymnasiale Oberstufe in meindeinstitutionen einen großen Anklang. Führungen auf den drei großen jüdischen Angriff zu nehmen. Derzeit wird der Neubau Ab August wird er sich die Arbeit durch die Friedhöfen Frankfurts finden nach wie vor in der Westendstraße konzipiert. Die Bauge- Neueinstellung von Rabbiner Avichai Apel ein großes Interesse bei der Stadtbevölke- nehmigung der Stadt Frankfurt wird für den teilen. rung. späten Herbst erwartet. Die Stadt Frankfurt Seit knapp zehn Jahren ist der Egalitäre und das Land Hessen werden die Kosten Minjan im linken Anbau der Westend-Syn- Kultur voraussichtlich mit je 1/3 übernehmen. Die agoge beheimatet. Nach wie vor genießt das Verlängerung des Stadt- und des Staatsver- „Frankfurter Modell“ eine Vorbildfunktion Seit Februar 2016 hat Frau Dr. Susanna Ke- trags bis 2021 ermöglichen eine hohe Pla- in der Bundesrepublik Deutschland. val neben der Gemeindezeitung auch das nungssicherheit. In diesem Zusammenhang Kulturressort der Jüdischen Gemeinde über- hob Harry Schnabel die vertrauensvollen „Religionsschule Jeschurun“ nommen. Seitdem fanden mehrere Lesun- Beziehungen der Jüdischen Gemeinde zur gen, Vorträge und Podiumsdiskussionen zu Stadt Frankfurt und dem Land Hessen her- Die Schule bietet von Montag bis Donners- aktuellen Themen statt. Zurzeit werden das vor. tag Religionsunterricht für etwa 150 Kinder Herbst- und das Frühjahrsprogramm vorbe- ab der 5. Klasse bis zum Abitur an. Unter reitet. Verwaltung der Leitung von Gabriela Schlick-Bamberger Prof. Korn dankte allen festen und eh- wurde das Konzept „Lernen durch Erleben“ renamtlichen Mitarbeitern, allen Gemein- Auf fester und freier Basis beschäftigt die Jü- durch regelmäßige Kabbalat Schabbat-Fei- deräten und Kommissionsmitgliedern für dische Gemeinde Frankfurt derzeit 450 Mit- ern und dem Feiern der Feste erweitert. 28 ihr Engagement für die Jüdische Gemeinde, arbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele leitende Schülerinnen und Schüler nehmen derzeit ohne die ein solches Gemeindeleben, wie Positionen wurden in den letzten zwei Jah- an der Abitursklasse teil, 18 von ihnen wer- das der Frankfurter Gemeinde, nicht auf- ren neu besetzt. Nach dem Ausscheiden von den das Abitur im Fach Religion ablegen. rechterhalten werden könnte. Rafael Luwisch wurde Dr. Klaus Hartenfeller als Konrektor eingestellt. Mit Stefan Kulesza Friedhof Finanzen wurde auch die Stelle des Hausmeisters neu besetzt. Im Jahr 2015 gab es 103 Sterbefälle. Mit Un- Finanzdezernent Harry Schnabel berichtete, terstützung der Stadt Frankfurt konnte die dass der Haushalt bis auf ein Defizit von ca. Jüdische Gemeinde zusätzliches Friedhofsge- 107.000 Euro nahezu ausgeglichen sei. Die JGZ 2/2016 | Juli Seite 8
Der diesjährige Deutsch-israelische Freund- schaftstag der Stadt Frankfurt fand am 19. Mai in der Aula des Philanthropin statt. Das Schuljubiläum, 50 Jahre Lichtigfeld-Schule, findet am 13. Juli statt. Frühkindliche Erziehung Foto: Gemeindezeitung Der zuständige Dezernent Marc Grünbaum stellte fest, dass alle 163 Kindertagesstätten- und alle 33 Krippenplätze belegt seien. Die Ernährung in allen Einrichtungen wird der- zeit an die DGE-Richtlinien zur Ernährung in Kindertagesstätten angepasst. Diesbezüg- Der Gemeinderat lich wurde auch eine Informationsveranstal- der Jüdischen Gemeinde tung für die Eltern durchgeführt. Das regel- Frankfurt mäßige Elterncafé und der Elternbabytreff initiiert durch Daphna Baum, haben sich in den Gemeinderäumen inzwischen etabliert. Im Hort werden derzeit 92 Kinder be- treut. In der Tagesbetreuung „Emuna Sche- li“ im Philantropin werden wöchentlich 181 Schülerinnen und Schüler betreut. Marc Grünbaum dankte allen Mitarbei- terinnen und Mitbarbietern, insbesondere Liegenschaften vor ein beliebter Treffpunkt für bis zu 120 aber Elvira Güver für ihren steten Einsatz für aktive Senioren. die Rechte der Kinder. In mehreren Liegenschaften werden bzw. wurden Sanierungen durchgeführt. In der Altenzentrum Westend-Synagoge wurde die Dachkuppel Jugend und junge Erwachsene erneuert, das Stibel wurde klimatisiert. Die Benjamin Bloch berichtete, dass im Alten- Verwaltungsräume in der 3. und 4. Etage der zentrum die Belegung des Hauses und der Das Jugendzentrum wird an den Sonnta- Westendstraße wurden den heutigen Anfor- Tagespflege nach wie vor gut seien. Das ge- gen von bis 90 Kindern und Jugendlichen derungen angepasst. Im Altenzentrum wird plante Wohnhaus für Behinderte ist noch besucht. Mini-Machanoth und das Begehen der Behandlungsraum für die Behinderten- in Planung. Der Heimbeirat wurde neu ge- von Gedenktagen und Feiern wie Jom Ha- einrichtung erstellt und in der Altenwohn- wählt. Seit drei Jahren leiten Prof. Dr. Leo sikaron oder Ha’azmaut bereichern das re- anlage behindertengerechte Aufzüge einge- Latasch und Prof. Dr. Esther Weitzel-Polzer gelmäßige Angebot in den Peuloth. Der neu baut. In der Wohnanlage Saalburgallee wird das Haus kommissarisch. Benjamin Bloch ins Leben gerufene „Club Sababa“, in dem die Fassade neu gemacht. dankte ihnen sowie allen Mitarbeiterinnen sich einmal monatlich junge Erwachsene zu und Mitarbeitern für die hervorragende Ar- gemeinsamen Aktivitäten treffen, hat inzwi- Sozialabteilung beit. schen bei Facebook über 500 Follower. Prof. Dr. Leo Latasch ging in seinem Bericht Die Isaak Emil Lichtigfeld-Schule Anträge auf die allgemeine Situation der Sozialabtei- lung ein. Der Arbeitsumfang hat sich in den Die Lichtigfeld-Schule wird derzeit von 385 Der Antrag von Herrn Ovitz, das Schieds- letzten Jahren weiter ausdifferenziert, dazu Schülerinnen und Schülern besucht und von gericht aufzulösen und stattdessen eine zählen die regelmäßigen Hausbesuche durch einem Kollegium von 65 Lehrerinnen und Schiedsperson einzusetzen, wurde wegen die Gemeindekrankenschwestern, das Ange- Lehrern unterrichtet. Nach dem Abschied Unschlüssigkeit abgewiesen. Herr Walzer bot für die körperlich und geistig Behinder- des Konrektors Rafael Luwisch im Januar zog drei seiner Antragspunkte zurück und ten sowie die Seniorenausflüge. Unverän- 2016 hat der Biologie- und Geschichtslehrer seine restlichen Anträge zur Satzungsände- dert nimmt die Jüdische Gemeinde an dem Dr. Klaus Hartenfeller die Nachfolge angetre- rung wurden an die Rechtskommission ver- Programm „Würde im Alter“ teil und koope- ten. Die Schule beteiligt sich an zahlreichen wiesen. riert mit dem Internationalen Bund und der Projekten, mit denen sie bereits mehrere ZWST. Auch der Seniorenclub ist nach wie Wettbewerbe gewonnen hatte. // Dr. Susanna Keval JGZ 2/2016 | Juli Seite 9
Gemeindepanorama Jom Ha‘atzmaut Alle Fotos: Rafael Herlich Der Chor und das Orchester der I. E. Lichtigfeld-Schule Im Zeichen der Verbundenheit Bei der Jom Ha’azmaut-Feier im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum am 12. Mai war wieder für jeden etwas dabei. 68 Wie wichtig dieser Tag für uns Juden ist, das bekräftig- Der Höhepunkt des Nachmittags te der Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Salomon Korn, in war das Anzünden der 12 Kerzen seinem Grußwort. Am 14. Mai 1948, dem Tag der Staats- für die 12 Stämme Israels durch gründung, tanzten die Menschen im neu gegründeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Staat auf den Straßen – und wir tun es ihnen bis heute und den Vorstandsvorsitzenden der nach, wenn wir gemeinsam diesen Tag begehen. Jüdischen Gemeinde. Diesen Tag begehen, das bedeutet, israelische Lie- Ein großes Dankeschön an alle, die an der Vorberei- der singen, wie es zuvor der Chor und das Orchester der tung und Gestaltung der Feier mitgewirkt haben, allen Lichtigfeld-Schule unter der Leitung von Martina Georgi voran Jennifer Marställer und Doris Adler und ihrem taten, und zu tanzen, wie die israelische Interpretin Miri Team, dem Hausmeister Walter Uhlmann, Stefan Kulesza Mesika und ihre Band den Saal mit ihrer Musik zum und Frank Wergin für den Aufbau in den Räumlichkei- Vibrieren brachten. Das bedeutet aber auch, eine große ten und an alle beteiligten Institutionen, darunter Young blau-weiße Torte anzuschneiden und mit israelischen WIZO, die ZJD, die I. E. Lichtigfeld-Schule sowie das Spezialitäten verwöhnt zu werden. Eine Jahrmarktstim- Jugendzentrum Amichai und Zvi Bebera, der mit einer mung machte sich auf dem Hof und im Foyer bei all den großen Gruppe Jugendlicher an vielen Ständen tatkräftig kulinarischen Ständen breit, und Spiel und Spaß für die mitgeholfen hat. Kinder durften bei alledem nicht fehlen. Toda Raba und Am Israel Chai. // Red. links: Bei der Musik von Miri Mesika und ihrer Band hielt es kaum noch jemanden auf den Stühlen. rechts: Die große blau-weiße Geburts- tagstorte gehört bei einer Jom Ha’azmaut-Feier selbstverständlich dazu. JGZ 2/2016 | Juli Seite 11
GemeindePanorama Kindergarten Westend Der Kindergarten Westend feiert Kabbalat Schabbat „Dass wir jetzt in die Schule gehen, das freut uns wirklich sehr. Wir sind zu groß für den Kindergarten, drum kommen wir nicht mehr.“ Foto: robi Güver Erzieherinnen, Mütter und Töchter entzündeten gemeinsam die Schabbatlichter. Unter diesem Motto stand die große Kabbalat Tänzen der einzelnen Gruppen. Zum Dank Ein großes DANKESCHÖN Schabbat Feier am 17. Juni im Festsaal des für ihre Mitwirkung erhielten die kleinen Dem hervorragenden Kindergartenteam, das Ignatz Bubis-Gemeindezentrums, bei der sich Stars von Morgen ihre schon sehnsüchtig er- mit unermüdlicher Energie, Kreativität und unsere zukünftigen Schulkinder gemeinsam warteten bunten Schultüten und eine Lek- Liebe mit den Kindern das bunte, schöne mit Kindern aus dem Kindergarten Bereschit türe zum Schulanfang. Programm vorbereitet und gestaltet hat, sei in die Sommerferien verabschiedeten. Dann war es so weit, Erzieherinnen, an dieser Stelle ein großes Dankeschön aus- Mütter und Töchter zündeten gemeinsam gesprochen. Ebenso an Rabbiner Soussan. Festliche Stimmung die Schabbat-Kerzen an und Rabbiner Juli- Für die großartige Unterstützung von Dani- Weiß gekleidete Jungen und Mädchen kamen an-Chaim Soussan eröffnete vor den etwa ela Sobol bei der Planung für die Feier und zusammen mit ihren Eltern, Geschwistern 200 Gästen den offiziellen Teil des Kabbalat für die Hilfe unserer beiden Hausmeister Ste- und Großeltern, ja sogar Tanten und Onkeln. Schabbat. Das anschließende leckere Festes- fan Kulesza und Walter Ullmann ebenfalls Nach der Begrüßung begann das Pro- sen vom Sohar´s Restaurant schmeckte allen ein herzliches DANKESCHÖN. gramm mit den im Kindergarten eingeübten gut und trug zur festlichen Atmosphäre bei. // ElVira GüVEr, leIteRIn DeS KItA- beReICHS WeStenD Fotos: rafael Herlich Jom Ha‘atzmaut Mit einer großen blau-weißen leckeren torte, israelfähnchen und fröhlichen israelischen tänzen feierten die Kinder des Kindergartens und der Krippe gemeinsam den 68. Geburtstag des Staates israel. Schawuot Fotos: rafael Herlich Bei strahlendem Sonnenschein feier- ten wir im großen Kreis auf unserem Spielplatz auch das Schawuot-Fest. Mit Blumenkränzchen auf dem Kopf, Obstkörbchen auf den Schulten und kleinen Thorarollen in den Händen wur- de getanzt und sich vergnügt. Das milchige Eis für die Kinder war eine gelungene Überraschung obendrein. JGZ 2/2016 | Juli Seite 12
Gemeindepanorama Kindergarten Röderbergweg / Sommerrätsel Foto: Kindergarten Röderbergweg Kindergarten Passend zum bevorstehenden Schawuot-Fest, das mit Röderbergweg einbezogen werden sollte, kamen die Kinder weiß gekleidet, mit wunderschönen Blumenkränzen ge- Für unser Sommerfest schmückt. Unter der Regie von Tamar Noemark war uns das wahrlich tauchten die Gruppen mit Tänzen und Liedern das unbeständige diesjährige Außengelände des Kindergartens in festliches Licht. Wetter glücklicherweise gut Nachdem die Bikkurimkörbchen auf dem prachtvoll gestimmt und alle Aktivitä- geschmückten Tisch abgestellt worden waren, began- ten konnten unter freiem nen die einzelnen Gruppen mit ihren Vorführungen. Himmel stattfinden. Nach der Bühnenshow ging der Spaß auf dem Spielplatz weiter. Ein wunderbares Buffet des Restau- rant Sohar‘s und andere Köstlichkeiten brachten die Kinderaugen zum Leuchten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die uns bei der Vorbereitung tatkräftig unterstützt haben. // Shira Malloy, Leiterin des Kindergartens Röderbergweg Die Auflösung zu den Rätseln findet Ihr auf der Seite 57 JGZ 2/2016 | Juli Seite 13
Gemeindepanorama Jubiläum Die I. E. Lichtigfeld-Schule 50 Jahre I. E. Lichtigfeld-Schule In diesem Jahr begeht die Schule der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ihr 50-jähri- ges Bestehen. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Bildungsstätte. 1804 bis 1942 200 Schülerinnen und Schüler konzipiert, doch stieg die Als 1804 Mayer Amschel Rothschild seinen Prokuristen Zahl durch die Zuwanderung der Juden aus der ehema- Siegmund Geisenheimer damit beauftragte, eine Bil- ligen Sowjetunion schon bald auf über 330 an. dungsstätte für jüdische Jungen aus bedürftigen Fami- lien zu gründen, ahnte noch niemand, welchen Stein er 9. Februar 2004 damit ins Rollen bringen würde. Das Gebäude des Philanthropins in der Hebelstraße In den darauf folgenden mehr als hundert Jahren wurde an die Jüdische Gemeinde zurückgegeben. entwickelte sich das Philanthropin zu einer Bildungsein- richtung, in der moderne Pädagogik, religiöse Reformen 29. August 2006 und Bildung für Mädchen und junge Frauen eine einma- Das Schuljahr 2006/2007 markierte für die I. E. Lich- lige Verbindung eingingen. 1939 fand die letzte Abitur- tigfeld-Schule eine neue Ära. Sie umfasste den Um- prüfung statt. 1942 wurde die Schule durch die Natio zug aus der Savignystraße in die Hebelstraße sowie nalsozialisten endgültig geschlossen. die Erweiterung zur Ganztagsschule und um den Gymnasialzweig bis zur 9. Klasse. 18. April 1966 All dies erforderte einen komplexeren Schul- Auch als an diesem Tag in der Friedrichstraße 29 die ers- betrieb als bisher. Die Einführung von Förderpro- te Jüdische Grundschule der Nachkriegszeit in Deutsch- grammen für hochbegabte und lernschwache Schü- land eröffnet wurde, ahnte noch niemand, welche Ent- lerinnen und Schüler und die technisch modernste wicklung damit angestoßen wurde. Ausstattung waren die Folge. Mit zeitweise bis zu 400 Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, fing die Schule jüdischen und nichtjüdischen Schülerinnen und Schü- mit einer Ersten und einer Zweiten Klasse mit insgesamt lern und einem Lehrkörper von bis zu 70 Lehrerinnen 30 Kindern an. Als ein „Experiment und ein zartes Pflänz- und Lehrern hat die Schule die Größe erreicht, die je- chen, das noch viel begossen werden muss“, bezeichnete nem Philanthropin, das 1908 erbaut wurde, entspricht. Rabbiner Lichtigfeld die Schule bei der Eröffnung. Alexa Brum, die 1992 die Schulleitung von Ruth Mit Ruth Moritz als Schulleiterin gewann die Ge- Moritz übernahm, hat all diese Entwicklungsschritte mit meinde eine Pädagogin, die den offenen Charakter der entfaltet und speziell die jüdischen Fächer weiter im Un- Schule repräsentierte und sich in die Situation der dama- terrichtsprogramm verstetigt. ligen Nachkriegsgemeinde einfühlen konnte. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1992 leitete sie die Schule, die seit Juni 2014 dem Tod von Rabbiner Isaak Emil Lichtigfeld 1967 dessen Nach der Verabschiedung von Alexa Brum in den Ru- Namen trägt. 1968 erhielt die Schule die staatliche Aner- hestand, übernahm Dr. Noga Hartmann die Schullei- kennung und entwickelte sich schnell zu einer zentralen tung. Ihre Einstellung geht einher mit der Planung der Einrichtung der Jüdischen Gemeinde. gymnasialen Oberstufe, deren Realisierung für das Jahr 2018/19 vorgesehen ist. Die Pläne sehen vor, dass die 14. September 1986 Grundschule aus dem Philanthropin in einen Neubau in Der Bau des neuen Gemeindezentrums beinhaltete auch der Westendstraße umzieht und damit Platz macht für den Umzug der Schule. Zwei Etagen des Neubaus in der die gymnasiale Oberstufe. Savignystraße und der Ausbau um die zweijährige För- derstufe haben die Schule räumlich und inhaltlich auf Der Festakt zum Schuljubiläum fand am 13. Juli statt. ein neues Niveau gehoben. Das Schulgebäude war für Die JGZ berichtet darüber in der nächsten Ausgabe. // Dr. Susanna Keval JGZ 2/2016 | Juli Seite 14
1966 – 1986 2006 – 2016 Die erste Station der Schule im Gebäudekomplex der Westend-Synagoge Das heutige Domizil im Philanthropin in der Hebelstraße Ein historischer Tag. Die Schuleröffnung am 18. April 1966. v.l.n.r.: Schulleiterin Ruth Moritz, Mitglied des Gemeinderats Moritz Gertler und Gemeinderabbiner Dr. Isaak Emil Lichtigfeld Foto: Jüdisches Museum Frankfurt/M Foto: privat ABC-Schützen von damals: Die Schultüten waren auch 1966 bereits ein Muss. Einbringung der Thorarolle im Dezember 2009 h rli c He el a fa s:R to Fo Fotos: Rafael Herlich 1986 – 2006 Einweihung des Basketballkorbs auf dem Schulhof Die zweite Station im neu erbauten Gemeindezentrum in der Savignystraße JGZ 2/2016 | Juli Seite 15
GemeindePanorama i.e. Lichtigfeld-Schule Schawuot Alle Fotos: Rafael Herlich oben: Schawuot in der Lichtigfeld-Schule Zum Schmücken bereit: die Thora-Rolle der Lichtigfeld-Schule Der Einzug der E1- und E2-Kinder Es ist schon Tradition, dass zu Schawuot die Kinder der Eingangsstufe ins Phi- lanthropin kommen, um, weiß bekleidet und mit prächtigen Blumenkränzen rechts: geschmückt, bei schönem Wetter auf dem Schulhof zu israelischen Melodien zu Rabbiner Julian-Chaim Soussan erläutert singen und zu tanzen. die Bedeutung des Thoraschmucks. Dieses Jahr jedoch war das Schawuot-Fest ver- Eine große Bereicherung für alle und eine weitere bunden mit einem ganz besonderen Ereignis. Etappe in der Verstetigung des religiösen und li- Als am 8. Juni die E1- und E2-Kinder die Aula turgischen Wissens der Schülerinnen und Schüler, betraten, konnten sie erleben, wie die Thorarol- freute sich Schuldirektorin, Dr. Noga Hartmann, le, die die Schule 2009 erhalten hatte, wie eine bei der Begrüßung, denn auf diese Weise können Braut unter einem Traubaldachin von Schülern die Jungen bereits lange vor ihrer Bar Mizwa auf in die Aula gebracht wurde. Dann wurde sie mit ihren großen Auftritt vorbereitet werden. Rimonim und einem prächtigen Thoraschild ge- Das Kollegium, die Elternvertreter und Schü- schmückt und mit einem Jad, dem Thorazeiger, lerinnen des Kaiserin-Friedrich- Gymnasiums in versehen. Damit kann die Thorarolle, nun mit Bad Homburg waren zu Gast und genossen die dem traditionellen Zierwerk ausgestattet, für feierliche und zugleich ernste Atmosphäre. G“ttesdienste benutzt werden. Und tatsächlich: Seit Schawuot bietet Rabbiner Julian-Chaim Soussan jeden Donnerstagmorgen vor Unter- Schawuot – ein alljährliches richtsbeginn einen G“ttesdienst mit einer Thora lesung an. Fest der Sinne Ermöglicht wurde der Kauf des Thora- schmucks durch die Spende des Bankhauses Sal. Nachdem Rabbiner Soussan die Bedeutung des Oppenheim, die die Lichtigfeld-Schule im ver- Thoraschmucks erläutert hatte, erklärten die gangenen Jahr bekam und die für diesen Zweck Sechstklässler die Bedeutung von Schawuot. verwendet wurde. Yodfat Rosenblatt, Lehrerin Danach gab es wie immer für alle Klassen für Religion, ist eigens nach Israel gefahren, um die traditionelle Quarkspeise, die gemeinsam in den Thoraschmuck zu besorgen. den Klassenräumen verzehrt wurde. // Red. JGZ 2/2016 | Juli Seite 16
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GemeindePanorama I. E. Lichtigfeld-Schule Jom Ha‘Shoah Es ist wichtig und richtig, A m 4. Mai fand die Gedenkstun- de erstmals im Festsaal des Ignatz hier zu stehen Bubis-Gemeindezentrums statt. Die Schülerinnen und Schüler hatten dafür im Deutschunterricht Biografien von Familien- angehörigen oder von Bekannten recher- Das Gedenken anlässlich Jom Ha‘Shoah, gestaltet von Schülerinnen und chiert und deren Schicksale sorgsam aufge- schrieben. Sechs dieser Lebenswege wurden Schülern der 8. Klasse der Lichtigfeld-Schule, gehört seit vielen Jahren der Sekundarstufe, den Eltern, Lehrkräften zum festen Bestandteil der Erinnerungskultur der Jüdischen Gemeinde und Gemeindemitgliedern vorgetragen. Frankfurt. Zuvor erinnerte der Vorstandsvorsit- zende, Prof. Dr. Salomon Korn, dass allein Alle Fotos: Rafael Herlich in Israel heute noch an die 190.000 Holo- caustüberlebende leben. Viele von ihnen werden von der Hilfsorganisation Amcha be- treut, viele aber können bis heute über das erlittene Leid nicht sprechen. Umso wichti- ger sei es, dass die Lichtigfeld-Schule mit die- sem Projekt diesen Überlebensgeschichten einen Ausdruck verleiht. Wie fühlt es sich an, über den Holocaust zu recherchieren? Das war eine der Aus- gangsfragen, die sich die Schülerinnen und Schüler dieses Jahr stellten. Es fühlt sich wichtig und richtig an, war das Fazit. Illustriert mit Fotografien von damals und von heute konnten die Zuhörer dann die bewegenden Geschichten von Efraim Leibowitz, dem Urgroßvater von David Lie- bensohn hören, der das Vernichtungslager „Jechol isch jesch Auschwitz überlebt hatte und von Schihe schem – Jeder Mensch Katz, dessen Odyssee durch mehrere Ghettos hat einen Namen“ seine Enkelin Vanity schilderte. Jennifer Esther Steinitz berichtete über das Schicksal von Eva Szepesi, das vielen in der Jüdischen Gemeinde durch ihre eigenen Erzählungen bekannt ist. Claudia Alexandra Feldmann, schilderte, wie ihr Großvater Ale- Fotos: Rafael Herlich xandr in der ehemaligen Sowjetunion den Beginn des Zweiten Weltkriegs erlebt hat- te, und Bella Endzweig die Geschichte ihres Großvaters Felix. Es fühlt sich gut an, die Familiengeschichten zu recherchieren. Im Anschluss an jede der sechs Ge- schichten wurde in Gedenken an diese Per- son und die sechs Millionen Opfer der Shoah eine Kerze angezündet. Amelie Fischmann sang in Begleitung des Schulchors das Lied „Jechol isch jesch schem – Jeder Mensch hat einen Namen“. Rabbiner Julian-Chaim Soussan und Rab- biner Avichai Apel sprachen das Kaddisch- gebet. Kantor Yoni Rose sang das El Mole Prof. Dr. Salomon Korn erinnerte an Rachamim. // Red. die 190.000 Holocaust-Überlebenden, die in Israel leben. Sechs Kerzen für sechs Einzelschicksale und sechs Millionen Opfer JGZ 2/2016 | Juli Seite 18
GemeindePanorama I. E. Lichtigfeld-Schule Lesewettbewerb „Read and Win“ Unter diesem Motto stand der diesjährige Lesewettbewerb der Lichtigfeld-Schule am 17. Mai. Vor der gesamten Schul- gemeinschaft aufzutreten, das ist für die E1- und E2- Kinder eine echte Heraus- forderung. Die glücklichen Gewinner der Klassenstufen 2 bis 9 Lesetechnik, Interpretation und Lesetempo. Das sind die drei Kriterien, auf die es bei diesem Lesewettbewerb an- kommt und um die die Sieger der Klassen E 1 bis 9 um den besten Vortrag wetteiferten. Der vor zwei Jahren von der Fachkonferenzleiterin für Deutsch, Dr. Elke Maiwald, ins Leben gerufene Wett- bewerb gehört inzwischen zum festen Bestandteil des Schullebens und ist bei den Schülern und Lehrern glei- Fotos: Dorothea Imre-Fecske chermaßen beliebt. Denn angesichts der digitalen Medi- en gerät das laute und öffentliche Vorlesen immer mehr in den Hintergrund. Vor allem die Eingangsstufenkinder sind bei dem Wettbewerb besonders engagiert. Vor der gesamten Schulgemeinschaft auf der Bühne zu sein und Gehör zu finden, das ist schon aufregend, wenn man das Lesen gerade erst gelernt hat. Und auch in diesem Jahr war zu beobachten, dass die Jüngeren für die Älteren rigsten Worte klar und deutlich ausgesprochen wurden. eine Motivation sind, ihr Lesevermögen zu verbessern. Die Jury, bestehend aus Konrektor Dr. Klaus Har- Nicht umsonst wurden die E1- und E2-Kinder von der tenfeller, Herrn Bender von der Deutschen Nationalbi- Schulgemeinschaft besonders angefeuert. bliothek und Frau Kummetat, Ausbilderin an der Lich- So gaben sich die Abenteuer des „Drachens Kokos- tigfeld-Schule, freuten sich über das Engagement der nuss“, des „Bärs, der ausreist“ der befreundete „Leopard Kinder. Rigo und die Maus Rosa“, der Froschkönig und die Ge- Schulleiterin Dr. Noga Hartmann gratulierte den Ge- schichte „Bitterschokolade“ von Mirjam Pressler auf der winnern, und die Trommel AG unter der Leitung von Bühne die Hand, und die Kinder beeindruckten mit ih- Herrn Heidenreich heizte mit dem Groove „I like to rem gut verstehbaren Vortrag, bei dem auch die schwie- move it, move it“ in den Lesepausen richtig ein. // RED. JGZ 2/2016 | Juli Seite 19
GemeindePanorama I. E. Lichtigfeld-Schule Schüler machen Zeitung Zum 400. GeBurtstaG von miGuel De cervantes En un lugar de la Mancha ... An einem Ort in der Mancha... So beginnt der wohl bekannteste spanische Ro- man „Don Quijote de la Mancha“. Miguel de Cervantes Saavedra ist der Autor. Er verfasste viele Romane und Novellen und hatte ein inte- ressantes Leben. Am 22. April 2016 lag der Tod Foto: i. E. lichtigfeld-Schule des Schriftstellers genau 400 Jahre zurück. 1547 wurde Cervantes in Alcalá de Hena- res geboren. Er stammte aus ärmlichen Verhält- nissen und wurde Soldat in der Armee des spa- nischen Königs. Am 7. Oktober 1571 kämpfte er in der Schlacht um Lepanto (Italien), in der Die Enkel des ehemaligen er eine Hand verlor. Das Pech verfolgte ihn je- Sportlehrers Emil Stelzer zu doch weiter und 1575 wurden sein Bruder und Besuch im Philanthropin. er in Argel versklavt, bis sie fünf Jahre später Gäste aus üBersee freigekauft wurden. Zwei Jahre später verfasste Cervantes sein erstes Werk „El trato de Argel“. Im Jahre 1597 holte ihn das Pech wieder ein: im rahmen des programms der Stadt Frankfurt Als Steuereintreiber der Kirche wurde er be- am Main, ehemalige jüdische Frankfurter, inzwi- schuldigt, er habe einen Teil des gesammelten schen auch der zweiten und dritten Generation, Geldes für sich behalten. Während der Haft be- in ihre frühere Heimatstadt einzuladen, durf- gann er sein Meisterwerk, „El ingenioso hidalgo ten wir, die Schüler der Klasse 9a, am 23. Mai Don Quijote de la Mancha“ zu schreiben. Wegen zwei Enkel und einen urenkel von Emil Stelzer, seiner kritischen Haltung der Kirche gegenüber einem ehemaligen Sportlehrer im philanthropin, wurde Cervantes aus der Kirche verbannt. Doch begrüßen. die Menschen auch außerhalb Spaniens erkann- ten sein Talent – darunter auch William Shake- speare. Er und sein Schriftstellerkollege John Unsere Schule war, bevor sie 1942 von den Nationalso- Fletcher verfassten gemeinsam ein Buch, in dem zialisten geschlossen wurde, das größte und älteste jüdi- einer der Charaktere – so glaubt man – auf Don sche Gymnasium in Deutschland. Emil Stelzer und seine Quijote zurückgeht. Heute gilt Miguel de Cer- Frau Else wurden Anfang des Jahres 1944 im Konzentra- vantes neben William Shakespeare als einer der tionslager ermordet. Ihre beiden Töchter Marianne und größten Literaten der Welt. Ilse, damals gerade ein und sieben Jahre alt, wanderten Habt ihr jetzt nicht auch Lust, Cervantes zu nach dem Krieg mit ihrem Großvater, Emil Stelzers Va- lesen? ter, in die USA aus und wurden dort adoptiert. Héctor Pío-Rendón Gutmann, 5b Mariannes in Kalifornien lebende Söhne Mark (53 J.) und Steve Novins (50 J.) sowie ihr Enkel Trevor (17 J.) erzählten die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern, von der sie selbst erst vor kurzem erfahren hatten, denn zuhause wurde über diese Geschichte kaum gesprochen. Sie zeigten uns alte Fotos und waren tief berührt, vor dem ehemaligen Haus ihrer Familie unweit der Schule die Stolpersteine zu sehen, aber auch davon, wie man sich in Deutschland mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandersetzt. Mara Fehlberg, 9a JGZ 2/2016 | Juli Seite 20
GemeindePanorama I. E. Lichtigfeld-Schule Schüler machen Zeitung Interview mit dem israelischen Generalkonsul Dr. Dan Shaham Anlässlich des 4. Deutsch-Israelischen Freund- schaftstages fand in der Aula unserer Schule am 19. Mai eine Festveranstaltung statt, bei der unsere Zeitung Gelegenheit hatte, mit dem Schüler im Philanthropin von damals israelischen Generalkonsul, Dr. Dan Shaham, ein Interview zu führen. Interview mit Uri Seller, Wie sehen Sie heute die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel? in der NS-Zeit Grundschüler Die Beziehungen und vor allem die diplomatischen Be- Foto: Rafael Herlich am Philanthropin ziehungen zwischen Israel und Deutschland sind sehr wichtig. Es ist wichtig, dass Israel als einzige Demokratie im Nahen Osten, die Unterstützung von der Bundesre- Uri Seller, ein ehemaliger Schüler des Philanthropin, be- publik erhält. Israel hingegen kann mit einer suchte am 25. Mai seine ehemalige Grundschule und gab der besten High-Tech-Industrien der uns ein Interview. Welt sowie seinen besonders kreati- ven Menschen ebenfalls Deutsch- Als Erstes interessierte uns, wie er sich als Holocaust-Überlebender land unterstützen. heute in Deutschland fühlt: „Es ist nicht das Deutschland, wie es früher war. Das Leben geht Welche Auswirkung hat die weiter und der Holocaust ist schon viele Jahre her. Die Menschen Flüchtlingssituation auf die Bezie- haben sich verändert und ich denke, dass das die Deutschen nie wie- hungen der beiden Staaten? der zulassen würden.“ Es ist wichtig, den Flüchtlingen Er fühle sich wohl hier, jedoch Deutsch habe er seit seinem ach- und ihren Kindern zu zeigen, ten Lebensjahr nicht mehr gesprochen. Als er noch sehr klein war, dass der demokratische Rahmen erlebte er den Antisemitismus in Deutschland und erinnert sich noch ihnen und ihren Kindern ein besse- heute daran, wie er von nichtjüdischen Kindern ausgelacht und ge- res Leben bietet, ein Leben in Ruhe und hänselt wurde. Seller hatte Angst und verstand nicht, was um ihn Frieden. herum geschah. Ständig verschwanden Kinder und Lehrer seiner Schule und kehrten nicht wieder zurück. In der Hoffnung, ihren Wie beurteilen Sie die Beziehungen zwischen Deutschland Sohn zu retten, schickte seine Mutter Uri im Alter von neun Jahren und dem Iran? mit einem Kindertransport nach England. Uri Seller beschäftigt bis Die Beziehungen mit dem Iran beruhen lediglich auf heute die damalige Sicht seiner Mutter: wirtschaftlichen Interessen. „Ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen, wie eine Mutter ihr Kind gehen lassen kann. Zwar in Sicherheit, aber trotzdem in ein Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Israel und dem Dias- fremdes Land und in eine ungewisse Zukunft. Von da an war ich in pora-Judentum? einer anderen Familie.“ Die kümmerte sich um ihn und er begann Für mich sind die Israelis und die Juden in der Diaspora sich wohl zu fühlen, aber: „Wir waren von unseren richtigen Eltern wie eine große Familie und eine große Gemeinschaft. getrennt und nicht mehr auf sie angewiesen. Das heißt nicht, dass wir unsere Eltern nicht doch brauchten und dass wir uns nicht ein- Was mögen Sie an Deutschland und was vermissen Sie? sam fühlten, aber wir haben es akzeptiert und einfach weitergelebt.“ An Deutschland mag ich die Promenaden an Rhein und In England war er zwar in Sicherheit, aber trotzdem in ständiger Main, die Wälder und die Berge. Besonders vermisse ich Angst, der Krieg könne auch dorthin kommen, doch reden konnte er die israelische Sonne und ein paar besondere Menschen. über seine Angst nicht. „Als Kind, habe ich mich nicht getraut zu fragen. Ich konnte Interview und Übersetzung aus dem Hebräischen einfach nicht glauben, wie Menschen anderen Menschen so etwas May Hartmann, 9a Grausames antun konnten.“ Heute redet Uri Seller offen über seine Erfahrungen. Keiner aus seiner Familie hat den Holocaust überlebt. Lyel Ehrlich, 7b JGZ 2/2016 | Juli Seite 21
GemeindePanorama Jugendzentrum Amichai Ausflug in den Europa-Park in Rust / Jom Hasikaron Foto: Jugendzentrum Der Besuch im Europa-Park in Rust ist ein Highlight im Veranstaltungskalender des Jugendzentrums „Amichai“. Amichai-Fun im Europa Park Vom 5. bis zum 6. Mai besuchten wir mit 70 Kindern und J ugendlichen den Europa-Park in Rust in Baden-Württemberg. Auf diesen Tag wurde schon lange hin gefiebert, denn die Kinder freuten sich nicht nur auf zwei volle Tage mit ihren Freunden, son- dern auch auf die Übernachtung in Tipi-Zelten mit Lagerfeuer und Grillen. Am Donnerstagnachmittag tobte sich unsere Gruppe im Park aus und erkundete die vielen Attraktionen und am Abend genossen alle die entspannte Atmosphäre am Lagerfeuer. Zum Ab- schluss hatten die Madrichim ein amüsantes Abendprogramm vorbereitet. Am nächsten Tag, nach einem reichhaltigen Frühstück, stürmten die Kinder erneut in den Park und bekamen vom Achterbahnfahren, Wasserparkrutschen und den Stunt-Shows nicht ge- nug.Müde, aber zufrieden ging es dann für alle am Spätnachmittag nach Hause. Macht Euch heute schon bereit auf Europa-Park 2017!!! // Zvi Bebera, Leiter des Jugendzentrums „Amichai“ Jom Hasikaron Anlässlich Jom Hasikaron fand im Jugendzentrum das Gedenken an die gefallenen israelischen Soldaten statt. In Anwesenheit von Gemeindevorstand Marc Grün- baum, Rabbiner Julian Chaim Soussan und Kantor Yoni Rose haben die Jugendlichen Texte und Gedichte vor- Foto: Rafael Herlich getragen, die teilweise von den Angehörigen der Gefal- lenen, manche aber auch von den gefallenen Soldaten selbst geschrieben worden waren. Das Gefühl der Trauer hielt den ganzen Abend an und erzeugte bei allen ein Gefühl enger Verbundenheit. Ein stilles Gedenken an die gefallenen israelischen Soldaten JGZ 2/2016 | Juli Seite 22
GEMEinDEpanoraMa Jewish Experience PlatZ für familien, stuDenten unD JunGe erwachsene Auch in den letzten Monaten hat Jewish Experience eine Vielzahl von Aktivitäten angeboten. Dabei freuen wir uns vor allem über Interpretationen von Dr. Eli Quensel und die „Mishpacha“ heißt. Dieses anspruchsvolle den neuen Eventadministrator, Konsta Fallstudien zur jüdischen Geschäftsethik von Programm, das für Kinder und Eltern gleich- Der neue Dulin, der das Team unserer Volon- Meir Lisserman fesselten die Teilnehmer bis zeitig angeboten wird, erfreut sich immer Eventadmi- täre seit Juni 2016 unterstützt. Nach zum Sonnenaufgang. größerer Beliebtheit. Die Erfolge bleiben nistrator seiner aktiven Zeit bei J-Exp hat Lest auf Facebook über „Jewish Experi- nicht aus. So traten in diesem Schuljahr die Konsta Konsta freiwilligen Dienst bei der isra- ence“ und kommt zu unserem nächsten gro- Mishpacha-Kinder bei „Jugend musiziert“ Dulin elischen Armee absolviert, eine Jeshi- ßen Event – der Rosh Hashana Experience, und beim Mendelssohn-Wettbewerb auf. wa besucht und kam nach fast zwei die vom 2. bis 4. Oktober stattfinden wird. Ins neue Schuljahr starten wir am Sonn- Jahren zurück nach Frankfurt, um hier sein tag, 28. August, und freuen uns auf Sie. Studium zu beginnen. Er unterstützte uns Sonntagsschule Mishpacha bereits bei der Organisation des Schawuot- Bereits seit August 2011 gedeiht in der Jü- Anmeldung unter mishpacha@j-exp.de Seminars und der alljährigen Lernnacht, ei- dischen Gemeinde Frankfurt eine einzig- www.j-exp.de · info@j-exp.de ner erfolgreichen Kooperation zwischen dem artige Sonntagsschule, die nicht umsonst Anastasia, Inna, Konsta, Meir und Polina Rabbinat der Jüdischen Gemeinde und J-Exp. Trotz der Fußball EM nahmen an die siebzig Gemeindemitglieder und Gäste an den inspi- rierenden Schiurim teil. Die spannende Reise durch die Zehn Gebote mit Gemeinderabbi- ner Julian-Chaim Soussan, entlang der Glau- bensgrundsätze mit Dr. Ilja Levkovich, die Fotos: Jewish Experience Die Schawuot-Experience 2016 Kleinstanzeige A 1-I 4c (45 x 51 mm) Sonntagssch ule »MIS der JüdischenHPACHA« im Jugendze Ein Erlebnis Gemein ntrum für die ganze de Frankfurt. die Eltern N Fa m ICHT draußen ilie, bei dem Wann: Jeden bleiben! Wie: 2 Altersgr Sonntag, von 10 uppen geleitet :3 0 Uhr bis 12 von Pädagogen :30 Uhr Individuell, wirksam, erfolgreich • Musikalische und Betreuern Diagnosetage Früherziehun g: kla vielfältige Instr umente, Gruppe ssische und jüdische Musik, n-Klavierunterric TÜ V – geprüfte Nachhilfe • Jüdische Welt ht & Hebräisch m Wir helfen bei it kreativen An • Parallel für die Eltern optional: gebote oo.Rechenschwäche Monat – oo. Monat 20oo Frank fur t-West Kaffeerunde un 84 38 70 • Familienschab bat & Feiern d Vorträge Lese-Rechtschreib-Schwäche Alexanderstr. 29, 0 69 / 97 Frank fur t-Mitte Infos: www-j-e Teilnahme: 20 €/Monat Englisch-Schwäche , 0 69 / 55 73 70 xp.de • Facebo ok: Sonntagssc Eschersheimer Landstr. 94 Frank fur t-Ost Kontakt: info@ hule Mishpach j-exp.de a Saalburgstraße 20 76 68 10 WIR FREUEN UNS AUF EU 60385 Frankfurt-Bornheim Saalburgstr. 20, 0 69 / 97 CH! ww w.studienkreis.de Telefon: 069 40353532 www.duden-institute.de JGZ 2/2016 | Juli Seite 23
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