Gemeinsam gegen den Krebs - Onkologisches Spitzenzentrum - Informationen aus dem UKE
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n ws Informationen aus dem UKE August/September 2016 Onkologisches Spitzenzentrum Gemeinsam gegen den Krebs UKE Athleticum Fit für Olympia Seite 20 Forschen für die NASA Heart in Space Seite 12
17. September 2016 von 15 bis 17 Uhr, Eppendorfer Park 2. Benefizlauf für das Kinder-UKE Jeder Schritt ein Baustein! Für Laufbegeisterte und Gemütlichjogger | Für Groß und Klein | Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene | Das Startgeld geht zu 100 Prozent ans Kinder-UKE Infos und Anmeldung: www.kinder-uke.de/benefizlauf Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Editorial Foto: Felizitas Tomrlin Liebe Leserinnen und Leser, die Deutsche Krebshilfe macht es sich seit vielen Jah- gen wesentlich dazu bei, dass vielen Krebspatienten ren zur Aufgabe, die Versorgung krebskranker Men- heute deutlich besser als noch vor einigen Jahren schen grundlegend zu verbessern. Ein Schritt auf geholfen werden kann. Lesen Sie mehr über das diesem Weg ist die Einrichtung von Onkologischen UCCH in unserer Titelgeschichte ab Seite 6. Spitzenzentren, in denen Patienten auf höchstmög- lichem Niveau behandelt werden. Das UKE ist seit Das Know-how und das große Engagement, mit 2009 eines von 13 Onkologischen Spitzenzentren in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich Deutschland – das einzige im gesamten norddeut- ihre Aufgaben – und oft noch einiges darüber hin- schen Raum. Erneut ist es jetzt dem Team des Uni- aus – erfüllen, sind die Basis für unsere erfolgreiche versitären Cancer Center Hamburg (UCCH) gelun- Arbeit im UKE. Gleichwohl konnten wir in der Ver- gen, eine internationale Gutachterkommission von gangenheit nicht jeden Beschäftigten mit einem der guten Arbeit hier im UKE zu überzeugen. festen Arbeitsvertrag ausstatten. Elternzeitvertre- tungen oder begrenzte Drittmittelförderungen wer- Zentrale Anlaufstellen für Krebspatienten, eine den auch künftig befristete Arbeitsverträge notwen- interdisziplinäre Behandlung nach aktuellen wis- dig machen. Dennoch haben wir zusammen mit senschaftlichen und medizinischen Standards, die unseren Personalvertretungen Wege gefunden, um dauerhafte Einrichtung von interdisziplinären Kon- die Zahl befristeter Verträge weiter zu senken. Mehr ferenzen, den sogenannten Tumorboards, innovati- dazu auf den Seiten 16 und 17. ve Forschungsaktivitäten, eine adäquate psychoon- kologische Versorgung und die Einbindung von Wie gut Stimmung und Zusammenhalt im UKE ins- Selbsthilfeorganisationen – dies sind Grundvoraus- gesamt sind – das hat das Mitarbeiterfest im Juni setzungen, um ein Onkologisches Spitzenzentrum eindrucksvoll unterstrichen. Programm und kulinari- zu werden. Jede einzelne davon nehmen wir sehr sches Angebot haben überall für gute Laune gesorgt ernst und verfolgen deren Einhaltung mit Akribie. und das Miteinander unter Kollegen weiter gestärkt. Inzwischen sind mehr als 40 Kliniken und Institute Jetzt beginnen für viele von uns die Sommerferien. des UKE im UCCH vereint. Die Ärzte, Pflegekräfte Im Namen des Vorstands wünsche ich allen Mitar- und technischen Angestellten stellen Tag für Tag beiterinnen und Mitarbeitern und ihren Familien ei- eindrucksvoll unter Beweis, wie erfolgreiche fach- nen erholsamen Urlaub. und berufsgruppenübergreifende Zusammenar- beit zum Wohle der Patienten funktionieren kann. Ihr Eingebunden in dieses Netzwerk sind Kliniken und niedergelassene Ärzte aus der Umgebung. Diese vielfältigen Verflechtungen unterstreichen unsere Position in der Metropolregion Hamburg und tra- Prof. Dr. Burkhard Göke UKE news August/September 2016 3
Inhalt Inhalt 6 12 Gut versorgt: Patient Heinz-Dieter Eberhardt Auf nach Kalifornien: Ein UHZ-Team um profitiert von der Interdisziplinarität im UCCH Prof. Dr. Sonja Schrepfer forscht für die NASA 18 20 Tolle Stimmung beim Mitarbeiterfest: Die Reiterin Janne Meyer im UKE Athleticum: Samba-Trommler heizten so richtig ein Fit für die ganz großen Ziele Titel Namen und Nachrichten 6 Vielfalt im UCCH: Starke Partner 26 Vorgestellt 9 Netzwerk: „Großer Mehrwert“ 27 Ausgezeichnet 10 So tickt das UCCH 28 Paper of the Month – Gefördert 29 Verabschiedet – Verstorben Forschung 12 Einmal zum Mars und zurück Kurz gemeldet 14 Angst kann extrem belasten 30 Blumengruß 15 Leber hilft bei Nanotherapie 32 Biker spenden Blut Foto: Claudia Ketels, Felizitas Tomrlin/beide UKE, Axel Kirchhof, UHZ, Erfolgsfaktor Familie 2016 (8) 33 Vorsicht vor Fahrraddiebstählen Klinik 34 Rudern gegen Krebs 16 Befristungspolitik: Vorreiter sein 20 Gesund und fit für Olympia 3 Editorial 22 Patienten Wissen vermitteln 18 Innenansichten 29 Termine 30 Impressum Die neue Kinderklinik 35 Serie: Persönlich gesehen 23 Kinder-UKE: Gelungenes Richtfest 24 Lernen als Perspektive 4 UKE news August/September 2016
UKE INside: Erfolgsfaktor Familie 2016 Ausgezeichnet! Das UKE hat Ende Juni den ersten Preis in der Kategorie Groß unternehmen beim „Erfolgsfaktor Familie“ gewonnen. Mit dem Wettbewerb zeichnete das Familienministerium die familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands aus. Die Bewerbungsphase für den Wettbewerb „Erfolgsfaktor Familie“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend startete Anfang des Jahres. Es folgte ein Vor-Ort-Audit durch unabhängige Experten. Anschließend wählte eine hochkarätig besetzte Jury aus Wirtschaft, Wissen- schaft und Politik die Sieger aus. Bis zur Preisverleihung blieb offen, wer den Wettbewerb für sich entscheiden sollte. Unter den Teilnehmern waren weitere namhafte Unternehmen wie Airbus oder Deutsche Telekom. Besonders spannend wurde es Anfang Juni, als die Initia- toren des Wettbewerbs im UKE einen Film über familien- freundliche Maßnahmen wie etwa flexible Arbeitszeiten oder Kinderbetreuung drehen ließen. Erst mit der Filmvorführung am 28. Juni im Berliner Congress Center (bcc) wurde klar: Das UKE hat den ersten Preis gewonnen. „Mit dem UKE zeichnen wir ein vorbildliches Unternehmen der Gesundheitsbranche aus, das zeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich ist“, hob Bundesfamilienministerin und Laudatorin Manuela Schwesig in ihrer persönlichen Ansprache hervor. „Die Auszeichnung ist eine große Ehre für alle, die sich für die Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie starkmachen. Sie zeigt einmal mehr, dass wir mit unserer Personalpolitik, bei der Familienfreundlichkeit selbstverständlich zur Unternehmens- kultur gehört, zukunftsfähig aufgestellt sind“, sagt UKE-Vor- stand Joachim Prölß. „Die Kita UKE, die Ferien- sowie Notfall- betreuung oder die Unterstützung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit pflegebedürftigen Angehörigen sind nur Bei- spiele unseres familienfreundlichen Angebots. Mit weiteren Initiativen wie etwa der Bezuschussung der Kleinkindbetreu- ung kommen stetig neue Projekte dazu“, berichtet Michael van Loo, Leiter GB PRO und Mitinitiator von UKE INside. UKE news August/September 2016 5
Titel Interdisziplinäre Vielfalt im UCCH Starke Partner Das Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) vereint die mit Krebs beschäftigten Kliniken und Institute im UKE und arbeitet in der Metropol region Hamburg mit vielen Partnern in Krankenversorgung und Forschung zusammen. Ein Blick hinter die Kulissen. Bei Heinz-Dieter Eberhardt (69) hat das UKE einen von Klinik zu Klinik wandern und alles immer wieder großen Vertrauensvorschuss. „Bis vor drei Jahren bin neu erklären müssen, sondern die behandelnden ich mit einem schweren Ohrenleiden im UKE behan- Ärzte- und Pflegeteams die fachübergreifende Ver- delt worden. Die Therapie war sehr erfolgreich. Als sorgung untereinander besprechen und organisie- dann 2015 die Diagnose Kehlkopfkrebs folgte, war ren“, erläutert Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Ärztlicher sofort klar, dass ich nur ins UKE gehe“, erzählt der Direktor der II. Medizinischen Klinik und UCCH-Spre- Flensburger. Eberhardt kommt ins Kopf-Hals-Tumor- cher. „Mittels elektronischer Patientenakte und zentrum und wird in der Klinik für Hals-, Nasen- und regelmäßiger Treffen in unseren Tumorboards be- Ohrenheilkunde (HNO) stationär aufgenommen. sprechen wir jede Krebserkrankung detailliert und stimmen eine gemeinsame, auf neuesten wissen- Das Kopf-Hals-Tumorzentrum ist eines von sechs schaftlichen Erkenntnissen beruhende Therapie ab.“ Organkrebszentren des UCCH. Hier werden insbe- sondere Krebserkrankungen an Kehlkopf, Rachen, Untersuchungsergebnisse genau erklärt Mundhöhle, Speicheldrüsen und Nase versorgt. Zu diesem Zentrum im Zentrum gehören unter ande- Ein Vorgehen, von dem auch Heinz-Dieter Eberhardt Fotos: Felizitas Tomrlin rem HNO- und MKG-Klinik, Radiologie, Strahlenthe- profitiert hat. „Für mich war besonders wichtig, dass rapie und Pathologie. „Wesentlich für Patienten im mir anfangs die Untersuchungsergebnisse und die UCCH ist, dass sie im Verlauf ihrer Erkrankung nicht Behandlungsmöglichkeiten genau erklärt wurden. 6 UKE news August/September 2016
Titel Im Gespräch: Patient Heinz- Dieter Eberhardt mit HNO-Ärztin Dr. Chia-Jung Busch (l.) und Gesundheits- und Krankenpflegerin Sibylle Diefenthal Es folgten eine Chemotherapie und eine kombinier- te Chemo-Strahlentherapie. Alle Termine wurden für mich organisiert, auch eine notwendige Herzun- Das Krebszentrum im UKE tersuchung zwischendurch – ich musste mich um Die Deutsche Krebshilfe hat das UCCH im Juli erneut nichts kümmern und fühlte mich von Ärzten und als einziges Onkologisches Spitzenzentrum in Nord- Pflegekräften sehr gut versorgt.“ deutschland ausgezeichnet. 40 UKE-Einrichtungen sowie 11 Kliniken und 15 nie- dergelassene Kooperationspartner aus der Metro- polregion Hamburg gehören zum UCCH. Rund 15 000 Patienten werden jährlich stationär und ambulant versorgt. Zum UCCH-Vorstand gehören: Prof. Haier, Prof. Boke- meyer, Prof. Petersen (Strahlentherapie), Prof. Izbicki (Chirurgie), Prof. Pantel (Tumorbiologie), Prof. Grae- fen (Martini-Klinik), Dr. Engel (Hämatologisch-onko- logische Praxis Altona). Unter Leitung eines Radiologen tauschen sich Experten verschiedener Kliniken und Institute im Tumorboard aus Weitere Infos unter: www.uke.de/ucch. UKE news August/September 2016 7
Titel Nadine Meyer (l.) und Daniela Becker begrüßen Patienten Prof. Dr. Mascha Binder (l.) und Dr. Anna Brandt bei und Angehörige in der Zentralen Anlaufstelle (CEP) der Fallbesprechung am Visitenwagen Im Gespräch (v. l.): Priv.-Doz. Dr. Ittrich (Radiologie), Priv.-Doz. Erfolgreiche Forschung ist die Basis für neue, innovative Dr. Witzel (Brustzentrum), Dr. Schafhausen (Onkologie) Therapiekonzepte Forschung für den Fortschritt das breite Feld der Psychoonkologie. Die UCCH-Wis- senschaftler in den verschiedenen Kliniken, Insti- Die Krebsmedizin hat sich in den vergangenen 20 tuten und weiteren Einrichtungen innerhalb und Jahren mit großer Geschwindigkeit entwickelt; Er- außerhalb des UKE sind dabei gut vernetzt, wie gebnisse aus der Molekularbiologie und der Ge- Prof. Haier an einem Beispiel erklärt: „Die Forscher nomforschung haben Einzug in die Klinik gefunden. können auf rund 50 gemeinschaftlich betriebene Deutlich mehr Patienten als früher können heute Einrichtungen, sogenannte Core Facilities, zugrei- dank einer individuell zugeschnittenen, personali- fen, in denen Biobanken und Gewebesammlungen, sierten Behandlung erfolgreich behandelt und häu- Hochdurchsatztechnologien für molekulare und ge- fig auch geheilt werden. „Um solche Fortschritte zu netische Untersuchungen sowie spezialisierte bild- erzielen, ist intensive Forschung notwendig“, erläu- gebende Verfahren zur Verfügung stehen.“ Fotos: Felizitas Tomrlin/UKE (5), Axel Kirchhof tert Prof. Dr. Jörg Haier, Direktor des UCCH. Diese orientiere sich im UCCH an einem raschen Nutzen Neben der engen Verzahnung von Forschung und für die Patienten sowie an den Bereichen Präventi- Klinik ist für Prof. Bokemeyer die fach- und be- on und Früherkennung. Zu den onkologischen For- rufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit der schungsschwerpunkten zählen unter anderem die Schlüssel zum Erfolg. „Einer der größten Fortschritte Tumorzellstreuung und -metastasierung, Prostata- ist, dass die Krebsbehandlung interdisziplinär koor- krebs, Leukämien und Lymphome, Hirntumore und diniert wird und dass damit alle Behandlungskon- 8 UKE news August/September 2016
UCCH mit vielfältigen Vorteilen „Großer Mehrwert“ Prof. Dr. Jörg Haier (l.) und Prof. Dr. Carsten Bokemeyer leiten Im großen Netzwerk UCCH gibt es noch viele wei gemeinsam das Universitäre Krebszentrum UCCH tere kleinere Netzwerke – das ist der große Mehr wert, sagen Prof. Haier und Prof. Bokemeyer. Inwiefern trägt das UCCH zu einer besseren Patien tenversorgung bei? Prof. Dr. Jörg Haier, Direktor des UCCH: Im UCCH ha- ben wir ein breites Spektrum an Interaktionen, zum Beispiel bei der Abstimmung von Behandlungspfa- den oder bei gemeinsamen Studien- oder Qualitäts- management-Aktivitäten. Mit allen Partnern gibt es sehr enge Übergabeschnittstellen, davon profitieren Sind froh über den Behandlungsverlauf: Patient Heinz-Dieter die Patienten unmittelbar. Eberhardt und seine Frau Waltraud Kruse-Eberhardt Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Sprecher des UCCH und Ärztlicher Leiter des Onkologischen Zentrums: Je mehr Leistungen wir Patienten anbieten können, desto wichtiger sind wir als Partner der Kliniken in zepte – also Strahlenbehandlung, medikamentöse Hamburg und Umgebung. Wir haben zum Beispiel Therapie und Operation – in gemeinsamer Abstim- ein Netzwerk für türkischsprechende Patienten ein- mung mit dem Patienten vorgenommen werden gerichtet. Die vielen kleinen Netzwerke im großen und wir damit sehr gute Ergebnisse erzielen.“ Netzwerk UCCH sind der wesentliche Mehrwert. Vertrauen ins UKE bestätigt Welche Bedeutung hat die Kooperation mit Selbst hilfeeinrichtungen fürs UCCH? Im März konnte die Behandlung von Heinz-Dieter Eberhardt abgeschlossen werden. „Es ist zum Glück Prof. Haier: Die Zusammenarbeit ist seit langem kein Tumor mehr nachweisbar. Ich bin oft noch ein sehr eng! Wir haben jetzt sogar zwei Patientenver- bisschen heiser; aber das gibt sich innerhalb eines treter in die UCCH-Entscheidungsgremien aufge- Jahres, haben mir die Ärzte versprochen.“ Sein Ver- nommen. Gemeinsam erarbeiten wir derzeit die trauen ins UKE ist eindrücklich bestätigt worden. Broschüre „Selbsthilfe in der Krebsmedizin“. Ehefrau Waltraud Kruse-Eberhardt freut sich, wie Prof. Bokemeyer: Wir wollen Patientenvertreter gut es ihrem Mann wieder geht. „Ich bin so erleich- noch stärker als bisher in die Entwicklung von stan- tert, hatte zwischendurch jeden Tag Todesangst. dardisierten Behandlungspfaden einbinden; sie Jetzt fährt mein Mann wieder Fahrrad und macht achten dort etwa darauf, dass psychosoziale Be- selbstständig seine Einkäufe – das ist wunderbar!“ gleitangebote ausreichend berücksichtigt werden. UKE news August/September 2016 9
Titel „Die Therapie von Patienten „Früher legten in der Regel mit Krebserkrankungen, ins- die Ärzte die Therapie einer besondere des Magen-Darm- Erkrankung fest, der Patient Traktes, erfordert die enge verhielt sich passiv. Mittler- Zusammenarbeit und ge weile erfolgt die Entschei- meinsame Betreuung durch dungsfindung immer öfter verschiedene Fachrichtun- auf Augenhöhe. Ich freue gen. Das UCCH bietet mir mich, dass wir mit der Wahl den idealen Rahmen, um den Patienten das gesam- der Patientenvertreter in den Vorstandsrat des UCCH te Spektrum an innovativen therapeutischen Optio- die Möglichkeit haben, uns gemeinsam für die opti- nen in der besten Sequenz zu ermöglichen.“ male Versorgung der Patienten einzusetzen.“ Priv.-Doz. Dr. Alexander Stein, Ulrike Scharbau, Sprecherin der Selbsthilfegruppen II. Medizinische Klinik innerhalb des UCCH So tickt das UCCH Jede der 300 Krebsarten erfordert eine bestimmte Behandlung, jede Patientin, jeder Patient benötigt eine besondere Form der Zuwendung und Versorgung. Stimmen aus dem UCCH zeigen, dass Kranken auf vielen Wegen geholfen wird. „In meiner Arbeitsgruppe „Krebspatienten sind meist führen wir zahlreiche For- auch mit psychischen He- schungsprojekte durch mit rausforderungen konfron- dem Ziel, neue Erkenntnisse tiert. Unsere psychoonkolo- und therapeutische Ansätze gische Beratung, Angebote für Krebspatienten zu ge- zur Krisenintervention und winnen. Das erfordert eine Psychotherapie erreichen enge Zusammenarbeit mit alle stationären und am- klinisch tätigen Ärzten. Hierfür bietet das UCCH bulanten Bereiche des Cancer-Centers. Auf vielen optimale Voraussetzungen. Vor allem die interdiszi- Stationen sind wir in die medizinisch-pflegerischen plinären Tumorboards sind das perfekte Forum, um Teams integriert. Dabei achten wir im Rahmen des geeignete Patienten für die Forschungsprojekte zu Programms „Children of Somatically Ill Parents – CO- identifizieren. Auch das jährliche UCCH-Forschungs- SIP“ besonders auf minderjährige Kinder Krebskran- retreat ist eine Veranstaltung, die viele Beteiligte zu- ker. Auch bieten wir in unserer psychoonkologischen sammenbringt und bei der ich schon viele erfolgrei- Ambulanz spezifische Behandlungsmöglichkeiten che gemeinsame Projekte beginnen konnte.“ für junge Patienten, Paare, Familien und Gruppen.“ Dr. Harriet Wikman, Dr. Frank Schulz-Kindermann, Forscherin im Institut für Tumorbiologie Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie 10 UKE news August/September 2016
Titel „Für mich ist das UCCH eine „Das interdisziplinäre Setting Erfolgsgeschichte. Die Be- am UCCH ermöglicht es uns, handlung onkologischer im Rahmen der Peritoneal- Patienten ist nicht möglich karzinose-Sprechstunde Pa- ohne ein multiprofessio- tienten zu identifizieren, die nelles, therapeutisches und trotz lokal fortgeschrittenem pflegerisches Team. Unser Tumorstadium von einer ganzheitliches Pflegever- Operation gefolgt von einer ständnis wird im UCCH gelebt und es ist im Interes- Chemotherapiespülung, die direkt in die Bauchhöh- se unserer Patientinnen, dass ich mich mit meinen le gegeben wird, potentiell profitieren können.“ Fachpflegenden dort einbringen kann.“ Karin Plock, Klinik für Gynäkologie, Priv.-Doz. Dr. Faik Uzunoglu, Pflegerische Stationsleitung im Brustzentrum Klinik für Allgemein-, Viszeral-und Thoraxchirurgie „In der Palliativmedizin küm- „Als niedergelassener Koope- mert sich ein multiprofes rationspartner schätze ich sionelles Team aus Ärzten, die enge Zusammenarbeit Pflegenden, Psychoonkologen, mit den Kollegen im UKE. Als Therapeuten, Sozialarbeitern UCCH-Kooperationspartner und Seelsorgern ganzheitlich versorge ich unsere gemein- um unheilbar kranke Patien samen Patienten wohnort- ten und ihre Angehörigen. nah und kann diesen über Dabei liegt der Blick nicht nur auf körperlichen das Netzwerk die bestmögliche Versorgung mit Symptomen, sondern auch auf den psychosozialen innovativen Studien und verschiedenen Spezial- und spirituellen Fragen und Herausforderungen.“ sprechstunden am UCCH bieten.“ Prof. Dr. Karin Oechsle, II. Medizinische Klinik, Priv.-Doz. Dr. Gunter Schuch, Fotos: Dagmar Claußen (4), Claudia Ketels, Felizitas Tomrlin/alle UKE, Axel Kirchhof, foto-studio-krieger, www.zitzlaff.com Ärztliche Leiterin der Palliativstation Hämatologisch-onkologische Praxis Altona (HOPA) „Etwa 60 Prozent aller Tumorpatienten werden im Laufe ihrer Erkrankung strahlentherapeutisch behandelt. Das Ambulanz- zentrum und die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie bestrahlen zusammen pro Jahr rund 1850 neue Patienten. In den vergangenen Jahren wurden alle Großgeräte der Strahlenthe- rapie erneuert. Der zuletzt ausgetauschte Linearbeschleuniger wurde im März dieses Jahres in Betrieb genommen. Damit ist die Strahlentherapie im UKE eine der modernsten Einrichtun- gen in Deutschland und auch in Europa. Zu den innovativen Techniken gehören zum Beispiel die bildgesteuerte Strahlentherapie, die es erlaubt, vor jeder Bestrahlung die Lage des Patienten beziehungsweise des Tumors exakt zu überprüfen, und die intensitätsmodulierte Radiotherapie, die es ermöglicht, die Dosisverteilung noch besser an die Tumorausdehnung anzupassen und dabei das gesunde Gewebe maximal zu schonen.“ Prof. Dr. Cordula Petersen, Klinik für Strahlentherapie, und Priv.-Doz. Dr. Andreas Krüll, Ambulanzzentrum UKE news August/September 2016 11
Forschung Kooperationsprojekt „Heart in Space“ zwischen UHZ und NASA Einmal zum Mars und zurück 2018 startet das erste Astronautenteam zum Mars. Prof. Dr. Sonja Schrepfer vom Universitären Herz zentrum erhielt von der NASA einen Forschungsauf trag, in dem der Einfluss der Schwerelosigkeit auf das kardiovaskuläre System untersucht wird. Einmal den roten Planten umrunden – mit der Marsmission der NASA geht ein lang ersehnter Menschheitstraum in Erfüllung. Zwei Astronauten Seit Dezember arbeiten die UHZ-Forscher im NASA-Labor werden in einer kleinen Kapsel Richtung roter Pla- net fliegen und knapp drei Jahre unterwegs sein. Nie zuvor haben Menschen so viel Zeit im All ver- bracht. „Welche gesundheitlichen Konsequenzen die Schwerelosigkeit für das Gefäßsystem der As- tronauten bedeutet, ist bisher kaum erforscht“, er- klärt Prof. Schrepfer, Leiterin des mit 750 000 Dollar dotierten Forschungsprojekts „Heart in Space“ und des TSI-Labors im UHZ. Acht Wissenschaftler aus Medizin, Biotechnologie, Space Medicine, Physik und Biologie sind nun bei der NASA in San Francisco Arbeitsplatz mit Ausblick: Seine Mittagspause verbringt das im Einsatz, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. „Heart in Space“-Team gern unter der Golden Gate Bridge Fotos: UHZ 12 UKE news August/September 2016
Forschung Auf dem richtigen Weg Prof. Sonja Schrepfer im Gespräch Die Vermutung der Wissenschaftler: Permanente Neuland betreten Gravitation wirkt sich negativ auf Herz und Gefäße aus und kann Erkrankungen wie Schlaganfälle und Unbekannte Felder zu erforschen Herzinfarkte begünstigen. Um dies zu überprüfen, – das macht für Prof. Dr. Sonja führten sie zunächst spezielle Zellkulturexperimen- Schrepfer die besondere Faszina- te durch, in denen menschliche Muskelzellen aus tion des Projekts „Heart in Space“ Herzgefäßen in künstliche Schwerelosigkeit ver- aus, für das sie sich begeistert. setzt werden. Das Ergebnis: Die Zellen veränderten ihr Stadium so, dass sie sich rasant vermehrten und Frau Prof. Schrepfer, wie kommt eine Hamburger nicht den natürlichen Zelltod starben, um neuen Wissenschaftlerin zur NASA nach San Francisco? Zellen Platz zu machen. Dadurch verengte sich der Gefäßquerschnitt und es drohte eine Gefäßstenose. Prof. Schrepfer: „Bei einem Ausflug ins Space Cen- ter Houston bin ich erstmals auf die geplante NA- Ihre Erkenntnisse aus der Simulation wollen die For- SA-Mission aufmerksam geworden. Auf dem Heim- scher jetzt in Modellversuchen validieren. Hierfür flug hat mich das Thema nicht losgelassen, sodass nutzen sie Gewebeproben von Mäusen, die bereits ich mit meinem Mann Tobias Deuse, Professor in der einen Monat auf der Internationalen Raumstati- Klinik für Herzchirurgie, kurzerhand die Studienidee on ISS in Schwerelosigkeit verbracht haben. Auch entwickelte. Dass wir unter so vielen Bewerbern tat- an möglichen Therapien wird bereits intensiv ge- sächlich den Zuschlag für den Grant erhielten, hat forscht. Prof. Schrepfer und ihr Team am Universi- mich und das gesamte Team unglaublich gefreut.“ tären Herzzentrum haben ein Molekül identifiziert, das den Prozess des Gefäßverschlusses aufhalten Seit wann sind Sie im NASA-Labor und worin be- könnte. Mit einer klinischen Studie wollen sie noch steht Ihr Auftrag? in diesem Jahr prüfen, ob sich der Therapieansatz auch für Menschen eignet. Prof. Schrepfer: „Wir sind seit Dezember 2015 mit insgesamt vier Mitarbeitern aus Hamburg hier. Un- sere Untersuchungen zielen zunächst darauf ab zu schauen, ob sich Gefäße durch Schwerelosigkeit so verändern können, dass dies bei den Astronauten Daumen hoch: zu gesundheitlichen Problemen führt. Dabei haben Insgesamt wir Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder vier UHZ- den Verschluss von Beinarterien besonders im Blick.“ Wissenschaftler haben Prof. Sonja Schrepfer (3. v. r.) ins Was reizt Sie an der neuen Aufgabe? NASA-Labor in San Francisco begleitet. Prof. Schrepfer: „Durch den Grant haben wir die In dem Projekt „Heart in Space“ einmalige Chance erhalten, ein völlig unentdecktes kommen auch Feld zu erforschen. Hierfür kooperieren wir eng mit Labormethoden der University of California San Francisco (UCSF). zum Einsatz, die Von unserer Arbeit erhoffen wir uns auch, die Me- ihr TSI-Lab-Team im Universitären chanismen, die zu Gefäßstenosen führen, weiter zu Herzzentrum entschlüsseln, um so neue Therapieansätze für die entwickelt hat Menschen auf der Erde entwickeln zu können.“ UKE news August/September 2016 13
Forschung Von der DFG geförderte Neurowissenschaftler aus dem UKE (v. l.): Dr. Jan Haaker, Prof. Dr. Christian Büchel, Dr. Tina Lonsdorf Funktionelle Magnetresonanztomographie macht Hirnaktivitäten sichtbar, die eventuell wichtig für die Entstehung der Krankheit sind Forscher untersuchen Mechanismen der Erkrankung Angst kann extrem belasten Das Gefühl von Angst ist ein überlebenswichtiger Verhaltensregulator. Wenn jedoch eine Störung des Mecha nismus vorliegt, kann für die Betroffenen die Angst extrem belastend sein. In einem überregionalen Sonder forschungsbereich geht auch ein Wissenschaftler-Team des UKE dem Phänomen auf den Grund. Zusammen mit den Universitäten Münster, Würz- generalisierung. Im Fokus steht dabei die Erfor- burg und Mainz werden am UKE im Sonder- schung der zeitlichen Dynamik sowie des Einflusses forschungsbereich (SFB TRR 58) „Furcht, Angst, situativer Faktoren, zum Beispiel mit Hilfe funktio- Angsterkrankungen“ seit 2008 grundlegende Me- neller Magnetresonanztomographie (fMRT). Dr. Tina chanismen von Angst untersucht. Jetzt hat die Lonsdorf beschäftigt sich in einer Studie mit dem Deutsche Forschungsgemeinschaft eine weitere Einfluss von negativen Lebensereignissen und Trau- Förderperiode bewilligt. Die am SFB beteiligten Uni- mata auf plastische Veränderungen in Hirnstruktur versitäten erhalten bis Juli 2020 insgesamt 13,9 Mil- und -funktion. Ein experimentelles Modell zur Er- lionen Euro, die verschiedenen Teilprojekte am UKE forschung des klinischen Rückfalls bei Angstpatien- werden mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert. ten stellt dabei den Kern der Untersuchung dar. Dr. Jan Haaker erforscht in einem weiteren Teilprojekt Fotos: Felizitas Tomrlin/UKE (2), Axel Kirchhof Inhaltlich beschäftigt sich der SFB vor allem mit den Einfluss des dopaminergen und Endocannabi- dem Wechselspiel von genetischer Veranlagung, noid-Systems auf Furcht-relevante Lernmechanis- Umwelteinflüssen und Stresserfahrungen bei Men- men. Zusätzlich werden in einem standortübergrei- schen mit Angsterkrankungen. In einem Teilprojekt fenden Projekt 1500 Erwachsene untersucht; hier untersucht Prof. Dr. Christian Büchel, Direktor des wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie sich Instituts für Systemische Neurowissenschaften, die negative Lebensereignisse und Traumata sowie ge- Mechanismen und neuronalen Korrelate von Furcht- netische Faktoren auf Furcht und Angst auswirken. 14 UKE news August/September 2016
Forschung 14 Millionen Euro Startgeld für neuen Behandlungsansatz Leber hilft bei Nanotherapie Spezielle Leberzellen können künftig helfen, Auto zenden Tregs bevorzugt in der Leber gebildet wer- immunerkrankungen besser als bisher zu behan den. Dabei spielen die Endothelzellen in der Leber deln: Ein neuer Therapieansatz aus dem Sonderfor die entscheidende Rolle, indem sie entzündungsför- schungsbereich 841 „Leberentzündung“ hat den dernde T-Zellen zu entzündungshemmenden Tregs Sprung aus der Grundlagenforschung geschafft. umprogrammieren. Durch diesen Befund wurde es möglich, einen neuar- tigen Behandlungsansatz zur gezielten Therapie von Autoimmunkrankheiten – auch außerhalb der Leber – zu entwickeln. Wirksames Therapieprinzip Dabei werden krankheits- auslösende Eiweiße mit Hilfe von Nanopartikeln selektiv in die Leberendothelzellen eingeschleust. Kommen T-Zellen dann in der Leber mit solch Eiweiß-beladenen Entwickeln Therapieansatz gegen Autoimmunerkrankungen Endothelzellen in Kontakt, (v. l.): Prof. Dr. Johannes Herkel, Prof. Dr. Jörg Heeren, werden sie zu Tregs pro- Dr. Antonella Carambia, Prof. Dr. Dr. Peter Nielsen grammiert, die die Autoim- munerkrankung spezifisch unterdrücken können. Dass Multiple Sklerose schädigt die Nerven, Schuppen- dieses neuartige Prinzip hochwirksam ist, wiesen flechte die Haut und entzündliches Rheuma die die Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs Gelenke – bei Autoimmunkrankheiten erkennt das bereits im Modell an einer der Multiplen Sklerose Immunsystem körpereigenes Gewebe irrtümlich ähnlichen Erkrankung nach. als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dies löst schwe- re Entzündungsreaktionen aus, die zu Schäden an Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und den betroffenen Organen führen. In einem gesun- Forschung (BMBF) wird nun beim Menschen die Si- den Organismus können sogenannte regulatorische cherheit des neuartigen Behandlungsansatzes ge- T-Zellen (Tregs) zu starke Aktivitäten des Immunsys- testet. Ein Konsortium internationaler Kapitalgeber tems abschwächen und so die Entstehung von Au- fand diesen Therapieansatz so überzeugend, dass toimmunerkrankungen verhindern. es 14 Millionen Euro an Wagniskapital bereitstellte. Hiermit wurde nun die Topas Therapeutics GmbH Die SFB-841-Wissenschaftler um Prof. Dr. Johannes gegründet, welche die Nanotherapie für andere Er- Herkel haben herausgefunden, dass solche schüt- krankungen weiterentwickeln soll. UKE news August/September 2016 15
Klinik UKE INside: Neue Grundsätze zur Befristungspolitik Vorreiter sein Im Juli hat der Vorstand neue Regeln zur Befristungspolitik verabschiedet – ein Novum mit vielen Vorteilen und viel Potential, finden Personalleiter Michael van Loo sowie die Personalräte Dr. Jürgen Altenhoff und Michael Schüler. Warum ist das Thema Befristung gerade jetzt stimmungsrecht. Das gemeinsam verabschiedete aktuell? Regelwerk ist eine gute Initiative, die mehr Pla- nungssicherheit in das Leben der Mitarbeiter bringt. van Loo: Wir wollen Vorreiter und ein attraktiver Ar- beitgeber sein. Dazu gehört es auch, dass die Befris- tung von Arbeitsverträgen nicht die Regel, sondern „Das Regelwerk bringt die Ausnahme ist. Planungssicherheit Altenhoff: Die Politik reagiert auf den höheren Wett- in das Leben der bewerb um qualifizierte Kräfte und hat ihre Gesetze Mitarbeiter.“ novelliert, so auch das für unsere Wissenschaftle- Michael Schüler, rinnen und Wissenschaftler maßgebliche Wissen- Personalrat nwP schaftszeitvertragsgesetz. Schüler: Bei nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern wird künftig nur noch aus ei- van Loo: Sie sind eine verbindliche Grundlage und waren ausschlaggebend für die schnellen Verbesse- rungen, die wir gemeinsam mit dem Vorstand rea- „Wir können jetzt noch lisieren konnten. Vor allem erinnern sie Führungs- größere Kontinuität in kräfte an ihre Fürsorgepflicht für den Mitarbeiter. der Krankenversorgung Altenhoff: Das kann ich nur unterschreiben. Und gewährleisten.“ wir können jetzt eine noch größere Kontinuität in Dr. Jürgen Altenhoff, der Krankenversorgung gewährleisten – indem wir Personalrat wP etwa Ärzte nicht mehr nur für ein oder zwei Jahre, sondern für die Dauer ihrer Qualifizierung beschäf- tigen können. nem Sachgrund, etwa wegen Elternzeit oder für die Projektdauer, befristet. Sachgrundlose Befristungen Wer profitiert am stärksten von den Neuerungen? nehmen wir nicht mehr vor. Altenhoff: Wissenschaftler können Projekte zu Ende Was bedeuten die neuen Gesetze konkret für das bringen, auch wenn die Gewährung der Drittmittel UKE, können Sie Beispiele nennen? noch unklar ist. Und: Schwerbehinderte und ältere Fotos: Axel Kirchhof Kollegen stehen jetzt nicht mehr vor der Arbeitslo- Schüler: Wir waren grundsätzlich gegen die andau- sigkeit, weil auch ihre Verträge dauerhafter ange- ernde Befristung, hatten aber bisher kein Mitbe- legt sind. 16 UKE news August/September 2016
Klinik Die neuen Grundsätze zur Befristungspolitik sind im QM-Handbuch des GB PRO im Intranet nachzulesen Schüler: Ich kenne eine Kollegin, die seit 27 Jahren bereich einen bestimmten Ansprechpartner haben im UKE ist – immer nur befristet. Mit einem unbe- und sich die Führungskraft für sie oder ihn verant- fristeten Vertrag wäre sie längst unkündbar. Solche wortlich fühlen. schädlichen Arbeitsverhältnisse haben wir künftig nicht mehr. Wie lautet Ihr persönliches Fazit zum Thema Be van Loo: Wir alle profitieren davon, und zwar ohne fristungspolitik? dass wir an kontinuierlicher Erneuerung einbüßen. Diese erreichen wir allein durch Fluktuation. Ne- van Loo: Die Grundsätze der Befristung kehren sich benbei: Je dauerhafter die Verträge, desto geringer um. Damit werden wir die Quote von 30 Prozent Be- unser administrativer Aufwand. Genaueres wird fristungen noch weiter senken können. unsere Evaluation anhand von Kennzahlen zeigen. …das heißt, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertre „Wir erinnern die ter sind sich in diesen Fragen einig? Führungskräfte an die Fürsorgepflicht für ihre Altenhoff: Die Arbeitgeberseite ist derzeit in Zug- Mitarbeiter.“ zwang. Wenn wir keine attraktiven Bedingungen Michael van Loo, Ge schaffen, gehen qualifizierte Bewerber zu anderen schäftsbereichsleiter PRO Arbeitgebern. Schüler: Ich würde mir noch weitere Verbesse- rungen wünschen. Für einige Berufsgruppen Altenhoff: Wir sind nicht grundsätzlich gegen Be- bieten sich Pools nach dem Vorbild der Pflege- fristung, aber gegen kurzzeitige Befristungen. pools an. Fällt irgendwo Bedarf weg, kann der- Schüler: Wir sollten nächste Schritte einleiten: Labor- jenige kurzfristig woanders eingesetzt werden. assistenten etwa sollten wir von einer Befristung van Loo: Finanzielle Absicherung ist das eine, dar- für die Dauer von bewilligten Drittmitteln ausneh- über hinaus sollten Mitarbeiter in ihrem Arbeits- men und unabhängig davon wechselnd einsetzen. UKE news August/September 2016 17
Innenansichten Mitarbeiterfest Das UKE in Bewegung Mehrere Tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feierten bis in den späten Abend. Die Angebote, vom Kletterturm über Live musik bis zum Buffet, wurden gut angenommen und auch ein zelne Regenschauer taten der Stimmung keinen Abbruch. Insgesamt sechs Tonnen Lebensmittel, vier Kühl-LKW für die Getränke und 150 Servicekräfte der Klinikgastronomie Eppen- dorf (KGE) standen für das Mitarbeiterfest bereit – und sie wurden gebraucht. Trotz des anfangs wechselhaften Wetters mit einzelnen Schauern kamen mehrere Tausend Mitarbeiter, Ehemalige sowie Studierende zum Fest, um, getreu dem Motto „Das UKE in Bewegung“, zu tanzen, zu klettern und zu feiern. Prof. Dr. Burkhard Göke, Vorstandsvorsitzender des UKE, wünschte allen Gästen viel Spaß. Dafür gab es reichlich Gelegenheit, ob an der Kletterwand, beim Torwandschießen oder in den aufgestell- ten Fotoautomaten. Die Stimmung war gut – und wurde von der Mitarbeiterband Banda SambUKEira, der Hamburger Ärzte Big Band Jazzkulap sowie Tanzmusik von DJ Stephan Buchhorn noch weiter angeheizt. Wer es etwas ruhiger mochte, konnte am Glücksrad von UKE INside drehen, die Arbeit der Scherenschnitt- künstler bewundern oder sich an Ständen über verschiedene Angebote des UKE informieren. Bis in den späten Abend machten die Besucher dem Motto des Festes alle Ehre. An vielen Ständen konnten sich die Besucher informieren, beispielsweise über die Akademie für Bildung und Karriere (ABK) Am Buffet wie auch an zahlreichen Grill-, Getränke- und Eisständen war für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt 18 UKE news August/September 2016
Wer schwindel- frei ist, konnte sich an der Kletterwand ausprobieren Die Banda SambUKEira heizte mit südamerikanischen Rhythmen ordentlich ein Trotz des anfangs unbeständigen Wetters war die Stimmung ausgezeichnet Begrüßt wurden die Mitarbeiter vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Burkhard Göke Glückliche Gewinner: Joachim Prölß (l.), Direktor für Patienten- und Pflegemanagement, überreichte die Preise des Gewinnspiels Mit Musik und Sport: Gelegenheiten zum Bewegen gab es reichlich Dem UKE weiterhin verbunden: Das Ehemaligentreffen fand ebenfalls auf dem Festgelände statt of 19 chh Kir el : Ax s to Fo
Klinik Kooperation von Athleticum und DOSB Gesund und fit für Olympia Seit 2015 ist das UKE Athleticum Sportmedizini Dr. Julia Schmidt sches Untersuchungszentrum des Deutschen Olym (r.) betreut Kadersportler wie pischen Sportbundes (DOSB). Alle Bundeskader Janne Meyer sportler können hier ihre Grunduntersuchung absolvieren, um fit in die Olympiade zu starten. Eigentlich verbringt Springreiterin Janne Friederike Meyer täglich sechs Stunden auf dem Pferd. Heute Ihr Körper ist schwingt sich die vierfache Deutsche Meisterin im ihr Kapital: Als Profireiterin UKE Athleticum in den Sattel eines Fahrradergome- hat Janne Meyer ters, um die Belastbarkeit ihres Herzens zu testen. ihre Gesundheit Die Übung gehört zu einer Reihe von Untersuchun- stets im Blick gen, die der DOSB Bundeskadersportlern einmal jährlich vorschreibt. „Unser Körper ist unser Kapital. Daher ist der Gesundheitscheck für Profisportler so wichtig, um Probleme frühzeitig aufzuspüren“, sagt Meyer, die seit ihrem fünften Lebensjahr reitet. Drei Stunden lang lässt sich die 35-Jährige von Kopf bis Auf dem Ergometer wird Fuß durchchecken. Sie wird unter anderem ortho- die Belastbarkeit pädisch untersucht, gemessen und gewogen, un- ihres Herzens terzieht sich einem Lungenfunktionstest und erhält geprüft einen Herzultraschall. „Die Untersuchungsinhalte sind der Belastungsintensität des jeweiligen Sports angepasst“, erklärt Dr. Julia Schmidt, Fachärztin für Prof. Dr. Karsten Orthopädie und Unfallchirurgie im UKE Athleticum. Sydow (UHZ) So werde sichergestellt, dass auf typische Verletzun- erläutert die gen oder Verschleißerscheinungen, die mit einer be- Ergebnisse des Herzultraschalls stimmten Sportart einhergehen, geachtet wird. Neben den A-, B- und C-Kadern aller Disziplinen inte- griert das Athleticum im Rahmen der DOSB-Koope- ration auch den Deutschen Behindertensportbund (DBS) und bietet Paraathleten medizinische Grund- untersuchungen an. „Um eine aussagekräftige Leis- tungsdiagnostik bei Sportlern mit Einschränkungen durchzuführen, haben wir ein spezielles Handergo meter angeschafft“, sagt Dr. Schmidt. Auch die In- nenausstattung von Aufzügen über sanitäre An- 20 UKE news August/September 2016
Klinik Problem, wo sich die Einheiten stark auf das Pferd konzentrierten. Damit Reiter zukünftig sicherer im Sattel sitzen, hat Dr. Schmidt im Athleticum eine Spezialsprechstunde ins Leben gerufen, in der sie akute und chronische Sportverletzungen behandelt, aber auch individuelle Bewegungstherapien für Rei- ter anbietet. „Bei uns sind Diagnostik, Physiothera- pie und sportwissenschaftliche Leistungstherapie unter einem Dach, wodurch wir eine optimale Rund- umversorgung anbieten können“, sagt Dr. Schmidt. Wie wichtig es ist, neben der Hauptsportart eine lagen bis zur Flurbreite ist behindertengerecht ausgleichende Aktivität auszuüben, weiß auch Jan- gestaltet. Seither waren bereits Rollstuhl-Fechter, ne Meyer. „Seit einem Bandscheibenvorfall vor zwei Para-Reiter und -Basketballer zur Belastungsunter- Jahren mache ich täglich kräftigende Übungen, um suchung im Athleticum. die Bauchmuskulatur zu stärken und damit den Rücken zu entlasten“, erklärt sie. Die neue Spezial- Prävention ist Trumpf sprechstunde im Athleticum sei eine wichtige An- laufstelle für Reiter, um bei gesundheitlichen Pro- Um seinen Sport möglichst lange und gesund aus- blemen fachkundige Hilfe einzuholen. üben zu können, kommt es auf das richtige Training an. Auch dafür sensibilisieren die Ärzte Athleten Den Untersuchungsmarathon im Athleticum hat Jan- im Rahmen der Grunduntersuchungen. „Nur wer ne Meyer erfolgreich bestanden. Jetzt trainiert sie gezielt Muskeln aufbaut, beugt Verschleißerschei- wieder auf dem Pferderücken, um sich ihren Traum nungen durch einseitige Belastungen vor“, erläutert zu erfüllen: einmal bei Olympischen Sommerspielen Dr. Schmidt. Dies sei besonders in der Reiterei ein mit ihrem Pferd an den Start zu gehen. Janne Meyer auf dem sprungstarken Wallach Goja, hier beim Derby in Hamburg 2015 Fotos: Claudia Ketels/UKE (4), Jendrik Rehpenning UKE news August/September 2016 21
Klinik Erste Fachpflegekräfte für Transplantationsmedizin im UKE Patienten Wissen vermitteln Transplantationsmedizin ist ein hoch spezialisierter Bereich. Die ersten Pflegekräfte im UKE haben ihre Fachweiterbildung zur „Transplantationsnurse“ ab geschlossen. Dabei haben sie nicht nur persönlich dazugelernt, sondern auch eine in dieser Form ein zigartige Patientenschulung entwickelt. Gesa Pamperin und Britta Nehls haben es geschafft: Sie sind die ersten Fachpflegekräfte für Transplan- tationsmedizin im UKE. „Die zweieinhalbjährige Fortbildung war sehr spannend. Obwohl wir beide jeweils mehr als 20 Jahre in der Transplantations- medizin arbeiten, konnten wir Wertvolles lernen, beispielsweise zu den spezifischen Krankheitsbil- dern der Organgruppen oder den rechtlichen Hin- tergründen“, sagt Britta Nehls, Pflegerische Leiterin der Station 3G, III. Medizinische Klinik. „Unsere Er- fahrungen können wir in die Teams einbringen und den Patienten gezielter begleiten und für sein Leben Gesa Pamperin (l.) und Britta Nehls sind die ersten beiden nach der Transplantation schulen“, ergänzt Kollegin Fachpflegekräfte für Transplantationsmedizin im UKE Gesa Pamperin aus der Lebertransplantationsam- bulanz, die zudem Vorsitzende des Arbeitskreises Transplantationspflege ist. Während des Kurses ha- Ähnliches entwickeln“, sagt Nehls. Aktuell nehmen ben die beiden durch Hospitationen auch Einblicke zwei weitere Pflegekräfte des UKE an dem Kurs teil. in andere Häuser und Bereiche bekommen. Im Juni haben auch vier Ärzte aus den Bereichen Ihre Abschlussarbeit beschäftigte sich mit der Pa- Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie eine spezi- tientenschulung. „Wir haben dafür Broschüren elle Weiterbildung im Bereich Transplantationsme- entwickelt, die Patienten und deren Angehörigen dizin begonnen. In den kommenden zwei Jahren be- wichtige Aspekte nach einer Transplantation er- schäftigen sie sich nach einem eigens entwickelten läutern, wie beispielsweise die richtige Ernährung“, Curriculum mit Indikation und Nachsorge sowie den sagt Pamperin. Die Broschüren wurden zusammen gesetzlichen und ethischen Aspekten. Jeder Teilneh- mit einem Ärzteteam auf den aktuellsten wissen- mer hat zwei Mentoren aus unterschiedlichen Fach- schaftlichen Stand gebracht. „Diese interprofessio- bereichen an seiner Seite, was die interdisziplinäre nelle Kooperation ist etwas Besonderes. Nachdem Vernetzung fördert. „Diese strukturierte Form der Kursteilnehmer aus anderen Kliniken unsere Hefte Fortbildung ist bundesweit einmalig“, erläutert gesehen haben, wollen sie jetzt für ihre Patienten Transplantationschirurgin Prof. Dr. Martina Koch. 22 UKE news August/September 2016
Die neue Kinderklinik Kinder-UKE: Nächster Meilenstein Die prächtig Gelungenes geschmückte und mit Stofftieren versehene Richtkrone wurde Richtfest von einem Kran nach oben gezogen Ein mächtiger Rohbau, eine ganz besondere Richt krone und 350 kleine und große Gäste – das war die Kulisse für ein gelungenes Richtfest. Schulterklopfen von den „Großen“: Die Kinder aus der UKE-Kita machten das Richtfest zu einem Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor und besonderen Fest UKE-Vorstandsvorsitzender, dankte insbesondere den Architekten, Ingenieuren, Handwerkern und dem Generalunternehmer Züblin für die bisher ge- leistete Arbeit sowie allen Freunden und Förderern für die Unterstützung des Kinder-UKE. Wissen- Polier und schaftssenatorin Katharina Fegebank begrüßte vor Zimmermannsleute gaben dem Neubau allem, dass auch den Bedürfnissen der Eltern in der ihren Segen, um neuen Kinderklinik Rechnung getragen wird. das Haus vor Schäden zu bewahren Die Richtkrone war mit Kuscheltieren und anderem Spielzeug geschmückt. Während sie mit dem Kran nach oben gezogen wurde, segnete der Polier mit einem Richtspruch das Haus, um es vor Schaden zu bewahren und seine Bewohner zu schützen. Fotos: Claudia Ketels (3), Felizitas Tomrlin/beide UKE, Axel Kirchhof Ausgelassene Stimmung bei den Kindern der UKE-Kita und den Freunden und Förderern der neuen Kinderklinik UKE news August/September 2016 23
Die neue Kinderklinik Krankenhausschule im UKE Lernen als Perspektive Alle freuen sich aufs neue Kinder-UKE. Doch bereits in der jetzigen Klinik wird alles getan, um junge Pa tienten rundum zu versorgen. Dazu zählt auch der Unterricht am Krankenhausbett, der für Schüler aller Altersgruppen und Stationen täglich stattfindet. Lars ist ein aufgeweckter Junge und immer für ei- nen Spaß zu haben. Beim Fußball spielen steht der Elfjährige für sein Leben gern im Tor. In der Schule gehören Mathe und Sport zu seinen Lieblingsfä- chern. Er freut sich auf die anstehenden großen Fe- rien und darauf, im nächsten Schuljahr das Gymna- sium zu besuchen – bis ein Röntgenbild nach einem harmlosen Tritt gegen das Schienbein im Juli 2015 eine schwerwiegende Diagnose ans Licht bringt: Osteosarkom, ein bösartiger Knochentumor, der die Am Stoff bleiben: Krankenhauslehrerin Margret McGonagle (r.) Knochensubstanz allmählich zerstört. Lars kommt unterstützt Lars vor allem in Mathematik und Englisch in die Kinderklinik des UKE, erhält Chemotherapien und eine Lungenoperation. Im Uniklinikum Münster entnehmen ihm Chirurgen 24 Zentimeter des befal- und auf vielfältige Weise gemäß ihrer Möglichkeiten lenen Schienbeinknochens. „Schwer war für mich, zu begleiten“, sagt McGonagle, die seit neun Jahren dass plötzlich die Schule, meine Freunde und Hob- als Pädagogin im UKE arbeitet. Manche Schüler ver- bys einfach weg waren“, erinnert sich Lars. Doch er folgten konkrete Lernziele, während es bei anderen kämpft: gegen den Krebs und dafür, auch schulisch eher darum gehe, sie von ihrer Krankheit abzulen- am Ball zu bleiben. ken und Perspektiven aufzuzeigen. Unterstützung erhält Lars durch die Krankenhaus- Gezielt unterstützen lehrerinnen des UKE. Margret McGonagle und Anne Schweers von der Schulbehörde Hamburg (Bildungs- Gerade Patienten, die wegen einer langwierigen und Beratungszentrum Pädagogik bei Krankheit/ oder chronischen Erkrankung immer wieder aus Autismus) unterrichten Kinder und Jugendliche al- ihrem Schulalltag gerissen werden, sind auf Kran- ler Altersgruppen und Stationen direkt am Kranken- kenhausunterricht angewiesen. „Unsere Aufgabe ist hausbett. „Uns ist es wichtig, die Schüler individuell es, die Kinder und Jugendlichen in allen Lebensbe- 24 UKE news August/September 2016
Die neue Kinderklinik Fundsachenversteigerung des Hamburg Airport Prof. Dr. Ania Muntau und Mona Meister, Für das Kinder-UKE Leiterin des BBZ der Schulbehörde, sprechen Dr. Rainer Süßenguth regelmäßig über Abläufe (2. v. l.) freut sich über und Inhalte des den Spendenscheck in Krankenhausunterrichts Höhe von 7000 Euro reichen zu unterstützen. Dazu gehört die Medizin, Jedes Jahr versteigert der Airport Hamburg aber auch, ihnen die besten Bildungschancen mit- nach dreimonatiger Aufbewahrungsfrist zugeben“, betont Klinikdirektorin Prof. Dr. Ania C. Fundstücke für einen guten Zweck. In diesem Muntau. Wer beschult wird, richtet sich nach dem Jahr geht der Erlös in Höhe von 7000 Euro an Gesundheitszustand, was die Lehrerinnen direkt das Kinder-UKE. Dr. Rainer Süßenguth, Leiter über die Stationen erfahren oder aus eigenen Besu- der Stabsstelle Fördererbetreuung, bedankte chen. „Eine Herausforderung besteht für uns darin, sich bei allen Airport-Mitarbeitern für die tolle sich auf viele verschiedene Altersgruppen und Fä- Aktion und die Spende, mit der das UKE dem cher einzustellen“, erklärt Anne Schweers, seit drei Ziel, eine moderne Kinderklinik für Hamburg zu Jahren Pädagogin im UKE. Gleichzeitig ist viel Fein- bauen, wieder ein Stück nähergekommen sei. gefühl gefragt. „Wenn es einem Kind schlecht geht, können wir nicht nur am Lehrplan arbeiten, sondern nutzen eigene Unterrichtsmaterialien zur Motiva- tion“, so McGonagle. Doch der größte Motivations- schub für die Kinder kommt aus dem eigenen Klas- senverband. Um diesen Kontakt zu ermöglichen, hat das UKE im letzten Jahr das Pilotprojekt „Virtuelles Klassenzimmer“ gestartet. Über eine Liveschaltung können die Schüler den Unterricht der eigenen Klas- „ Ich freue mich auf die se direkt am Bildschirm verfolgen. „Auf virtuellem Wege etwas Unterrichtsluft zu schnuppern und neue Kinderklinik, weil uns dort Schulräume zur Verfügung Fotos: Claudia Ketels/UKE (3), Michael Penner, Luis Louro, Fotolia sich selbst beteiligen zu können, hat vielen Patien- ten Auftrieb gegeben“, so Prof. Muntau. stehen werden, in denen Schüler frei vom medizinischen Umfeld Auch Lars hat während seiner Krankheit am meisten und von negativen Emotionen den Schulalltag vermisst. Nun freut er sich darauf, nach den Sommerferien dank Krankenhausschule lernen, arbeiten und sich mit und Hausunterricht direkt in die sechste Klasse ge- einander austauschen können.“ hen zu können. Was er kaum erwarten kann? „Mal Anne Schweers, Krankenhauslehrerin des wieder einen Stadtbummel zu machen“, sagt Lars Bildungs- und Beratungszentrums (BBZ) und hofft, den bald sogar ohne Krücken zu schaffen. Pädagogik bei Krankheit/Autismus
Namen und Nachrichten vorgestellt Priv.-Doz. Dr. Levente Kriston, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, für das Fach Medizini- sche Psychologie und Psychologische Methodenlehre. Neue Aufgaben Priv.-Doz. Dr. Katrin Schröder, Klinik für Psychiatrie Prof. Dr. Simone Kühn, Klinik für Psychiatrie und Psy- und Psychotherapie, für das Fach Psychiatrie und chotherapie, ist zum 1. Juni auf die W3-Heisenberg- Psychotherapie. Professur für Neuronale Plastizität in der Therapie Priv.-Doz. Dr. Faik Güntac Uzunoglu, Klinik für All- psychischer Störungen berufen worden. gemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, für das Fach Priv.-Doz. Dr. Jun Oh, Klinik für Kinder- und Jugend- Allgemeinchirurgie. medizin, hat zum 1. Juli die Leitung der Abteilung Priv.-Doz. Dr. Alexander Volk, Institut für Humange- Pädiatrische Nephrologie und des KfH-Nierenzen- netik, für das Fach Humangenetik. trums für Kinder und Jugendliche übernommen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Markus Kemper an, Priv.-Doz. Dr. Birgit Wulff, Institut für Rechtsmedizin, der das UKE zum 30. Juni verlassen hat. für das Fach Versorgungsforschung. Neu im UKE Jubiläum Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc, Institut für psychosomati- 40 Jahre sche Medizin und Psychotherapie, hat zum 1. Juni die Anne Agbobly, Gesundheits- und Krankenpflegerin W2-Stiftungsprofessur für Psychosomatische The- in der Zentralen OP-Organisation (ZOO), hat am 1. rapie- und Versorgungsforschung angetreten. Sie August ihr 40-jähriges Dienstjubiläum im UKE ge- war zuletzt Juniorprofessorin für Klinische Psycholo- feiert. gie und Psychotherapie an der Universität Hamburg. Ingeborg Haase-Schüßler, Sekretärin in der Klinik für Ernennung zum Professor/ Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, hat zur Professorin gemäß §17 am 1. Juli ihr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Prof. Dr. Anne Karow, Klinik für Psychiatrie und Psy- Menesa Kreko, Pharmazeutisch-Kaufmännische An- chotherapie. gestellte in der Krankenhausapotheke, feierte am 29. Lehrbefugnis erteilt und Juni ihr 40-jähriges Dienstjubiläum. zum Privatdozenten ernannt Susanne Scheibner, Assistentin im Labor für Strah- Priv.-Doz. Dr. Dr. Benedicta Beck-Broichsitter, Klinik lenbiologie und Experimentelle Radioonkologie, hat für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, für das am 1. Juni ihr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Fach Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. 25 Jahre Priv.-Doz. Dr. Andreas Becker, Klinik für Urologie, für Ali Alisan, Klinik Facility-Management Eppendorf das Fach Urologie. (KFE). Priv.-Doz. Dr. Till Rasmus Burkhardt, Klinik für Neu- Michael Dill, Klinik Facility-Management (KFE). rochirurgie, für das Fach Neurochirurgie. Candan Eren, Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachheil- Priv.-Doz. Dr. Georg Cachovan, Poliklinik für Zahner- kunde. haltung und Präventive Zahnheilkunde, für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Cordula Hamann, Institut für Transfusionsmedizin. Priv.-Doz. Dr. Cüneyt Demiralay, Klinik für Psychia Bettina Hass, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und trie, für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie. Thoraxchirurgie. 26 UKE news August/September 2016
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