Genossenschaften gründen Genossenschaften - DAS MAGAZIN FÜR DAS GENOSSENSCHAFTLICHE NETZWERK | 5-2018 - Genossenschaftsverband
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GEN AL DAS MAGAZIN FÜR DAS GENOSSENSCHAFTLICHE NETZWERK | 5-2018 Genossenschaften gründen Genossenschaften
EDITORIAL Genossenschafts- Liebe Leserin, lieber Leser! gründungen: Auch wenn das Thema „ländliche Räume“ aktuell in aller Munde ist, do- Alleinstellungs- Warum hatte man früher eigentlich minieren die Probleme der Ballungszentren die politische Diskussion. Da geht es um Mietpreisbremsen, Fahrverbote und Gentrifizierung und weni- merkmal, Investition und Imagegewinn. Sparstrümpfe zum Sparen? ger – wie auf dem Land – um wirtschaftliche Stagnation, Arbeitsplatzabbau, Ärztemangel sowie weitere infrastrukturelle Mängel. Doch bei der Umset- zung des schnellen Internets ist schon heute klar, wer weitgehend auf der Schwerpunktland Strecke bleiben wird: der ländliche Raum. Mitunter hat man das Gefühl: je mehr Heimatministerien gegründet werden, je stärker die Verkaufszahlen Hessen der Zeitschrift Landlust in Prenzlauer Berg steigen und je intensiver die Ent- wicklung ländlicher Räume propagiert wird, umso weniger konkrete Lösun- gen gibt es. Hinzu kommt noch: Es gibt nicht den einen ländlichen Raum, sondern viele ländliche Räume mit höchst unterschiedlichen Erfordernissen. Deshalb Wir können nicht alles erklären, aber wie Ihre ist es – wie überall – sinnvoll, Betroffene zu Beteiligten zu machen und die- Kunden heute zeitgemäß Geld ansparen können, jenigen machen zu lassen, die wissen, was vor Ort nötig ist. Das war und ist das Erfolgsmodell der Genossenschaften. Es gilt in der digitalen nicht schon weniger als in der analogen Welt, die im Übrigen durchaus parallel und vernetzt existieren. Viele Genossenschaften haben das erkannt und bringen sich ein, Mit einem Fondssparplan können Ihre Kunden bereits ab 25,– Euro im Monat für große wenn es heißt, lokale oder regionale Anforderungen zu lösen. GENiAL oder kleine Wünsche ansparen. Machen Sie sie auf unsere Prämienaktion aufmerksam: berichtet über einige Beispiele. Dabei werden die als Gründungshelfer Denn wer bis zum 30. November 2018 abschließt, kann sich eine limitierte Uhr von aktiven Genossenschaften von der Gewissheit getragen, ihr Alleinstel- Kapten & Son sichern! lungsmerkmal im Wettbewerb zu schärfen, ihr Image weiter zu verbes- sern und letztlich eine Investition in die Leistungsfähigkeit und Attrakti- vität des eigenen Geschäftsgebietes zu leisten. Gesellschaftspolitisch Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen finden Sie im Internet positive Effekte gibt es frei Haus! unter www.sparstrumpf.de. Spannend ist auch unser Schwerpunktland Hessen, dessen öffent- Fotos: Genossenschaftsverband, metamorworks/Fotolia liche Wahrnehmung vor allem vom pulsierenden Finanzzentrum Frank- en: ü r I h re Kund furt bestimmt wird. Aber 41 Prozent der Fläche Hessens bestehen aus ämie f r von Die Pr imitierte Uh Wald und auf mehr als 5.000 Kilometern qualitätsgeprüften Wander- Eine l ten & Son wegen gibt es viel zu entdecken. Auch im ländlichen Raum zwischen Geld anlegen klargemacht Kap Weser im Norden und Neckar im Süden, zwischen Westerwald im Asmus Schütt, Westen und Kuppenrhön im Osten. Leiter des Bereichs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Politische Interessenvertretung im Mit herzlichen Grüßen Genossenschaftsverband – Verband der Regionen Weitere Informationen, die Verkaufsprospekte und die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie kostenlos in deutscher Sprache bei Union Investment Service Bank AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main, unter www.union-investment.de oder telefonisch unter 069 58998-5450. Stand: 1. August 2018. 5-2018 | GENiAL | 3
EDITORIAL Genossenschafts- Liebe Leserin, lieber Leser! gründungen: Auch wenn das Thema „ländliche Räume“ aktuell in aller Munde ist, do- Alleinstellungs- Warum hatte man früher eigentlich minieren die Probleme der Ballungszentren die politische Diskussion. Da geht es um Mietpreisbremsen, Fahrverbote und Gentrifizierung und weni- merkmal, Investition und Imagegewinn. Sparstrümpfe zum Sparen? ger – wie auf dem Land – um wirtschaftliche Stagnation, Arbeitsplatzabbau, Ärztemangel sowie weitere infrastrukturelle Mängel. Doch bei der Umset- zung des schnellen Internets ist schon heute klar, wer weitgehend auf der Schwerpunktland Strecke bleiben wird: der ländliche Raum. Mitunter hat man das Gefühl: je mehr Heimatministerien gegründet werden, je stärker die Verkaufszahlen Hessen der Zeitschrift Landlust in Prenzlauer Berg steigen und je intensiver die Ent- wicklung ländlicher Räume propagiert wird, umso weniger konkrete Lösun- gen gibt es. Hinzu kommt noch: Es gibt nicht den einen ländlichen Raum, sondern viele ländliche Räume mit höchst unterschiedlichen Erfordernissen. Deshalb Wir können nicht alles erklären, aber wie Ihre ist es – wie überall – sinnvoll, Betroffene zu Beteiligten zu machen und die- Kunden heute zeitgemäß Geld ansparen können, jenigen machen zu lassen, die wissen, was vor Ort nötig ist. Das war und ist das Erfolgsmodell der Genossenschaften. Es gilt in der digitalen nicht schon weniger als in der analogen Welt, die im Übrigen durchaus parallel und vernetzt existieren. Viele Genossenschaften haben das erkannt und bringen sich ein, Mit einem Fondssparplan können Ihre Kunden bereits ab 25,– Euro im Monat für große wenn es heißt, lokale oder regionale Anforderungen zu lösen. GENiAL oder kleine Wünsche ansparen. Machen Sie sie auf unsere Prämienaktion aufmerksam: berichtet über einige Beispiele. Dabei werden die als Gründungshelfer Denn wer bis zum 30. November 2018 abschließt, kann sich eine limitierte Uhr von aktiven Genossenschaften von der Gewissheit getragen, ihr Alleinstel- Kapten & Son sichern! lungsmerkmal im Wettbewerb zu schärfen, ihr Image weiter zu verbes- sern und letztlich eine Investition in die Leistungsfähigkeit und Attrakti- vität des eigenen Geschäftsgebietes zu leisten. Gesellschaftspolitisch Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen finden Sie im Internet positive Effekte gibt es frei Haus! unter www.sparstrumpf.de. Spannend ist auch unser Schwerpunktland Hessen, dessen öffent- Fotos: Genossenschaftsverband, metamorworks/Fotolia liche Wahrnehmung vor allem vom pulsierenden Finanzzentrum Frank- en: ü r I h re Kund furt bestimmt wird. Aber 41 Prozent der Fläche Hessens bestehen aus ämie f r von Die Pr imitierte Uh Wald und auf mehr als 5.000 Kilometern qualitätsgeprüften Wander- Eine l ten & Son wegen gibt es viel zu entdecken. Auch im ländlichen Raum zwischen Geld anlegen klargemacht Kap Weser im Norden und Neckar im Süden, zwischen Westerwald im Asmus Schütt, Westen und Kuppenrhön im Osten. Leiter des Bereichs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Politische Interessenvertretung im Mit herzlichen Grüßen Genossenschaftsverband – Verband der Regionen Weitere Informationen, die Verkaufsprospekte und die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie kostenlos in deutscher Sprache bei Union Investment Service Bank AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main, unter www.union-investment.de oder telefonisch unter 069 58998-5450. Stand: 1. August 2018. 5-2018 | GENiAL | 3
INHALT Genossenschaften in 10 16 17 Hessen Im Fokus: Genossenschaften 20 gründen Genossenschaften In Kürze Im Fokus Aus den Regionen Schülergenossenschaften gewinnen Genossenschaftliche Identität Genossenschaften gründen Wie die Waldecker Bank mit Social-Media-Posts 6 als Motivationsfaktor Genossenschaften 20 ihre Kreditprozesse optimiert 30 Ingo Stockhausen, neuer Mittelstandsumfrage der DZ Bank 6 Verbands-Fachratsvorsitzender Wie du mir, so ich dir – Digitale Zukunft von NRW fördern der Kreditgenossenschaften, die Chancen eG 22 Interview mit Eckhard Forst von der 1889: Genossenschaftsgesetz tritt in im Interview 12 NRW.Bank 31 Kraft 7 Geballte Energie für Neues – Bembel, Banken, Bäume und noch Die Marktgebietsanalyse die Energiegenossenschaft Genossenschaftliche Spendentour viel mehr … hat das wirtschaftsstar- Vorlesungsreihe: Genossenschaften im von VR-Works 13 Haltern 24 für krebskranke Kinder 32 ke, waldreiche und kulturell attraktive Umbruch 7 Bundesland Hessen zu bieten. 306 Tue Gutes und rede darüber Wecken Sie keine übertriebenen Preis für NaturErlebnisBad Verbands-Genossenschaften sind hier Bausparer haben 450.000 Tonnen CO2 Nachhaltigkeitsberichte Erwartungen Luthe eG 33 gespart 7 im Kommen 14 Interview mit zu Hause. GENiAL berichtet über die 37 Genossenschaftsgründer Raiffeisen Lern-App für Azubis 34 Bergsträsser Winzer, Hessens größ- Die RegionalAkademien – Partner der Heinz Sonntag 26 ten Erzeugerbetrieb in Deutschlands Genossenschaften vor Ort 16 kleinster Weinregion, spricht mit dem Die Fünflinge der Compliance- und VR-Bank Nordeifel 27 Aus der Reihe Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Beauftragtentätigkeiten bei Lauterbach-Schlitz, staunt über mehr Aus dem Verband DZ Bank und GenoTec 17 Netzwerkökonomie als Modell der Verbandsmitarbeiterin als als 5.000 Kilometer Wanderwege Zukunft – die visibleRuhr eG 28 Raiffeisen-Botschafterin 46 und vertieft sich genussvoll in das Königstag für die Genossenschaften 8 Erste Regionalversammlung: Rezept von „Frankfurter Grie Soß“. Ehrenmedaille für Die Schülergenossenschaften der Stärken im direkten Kontakt und der NRW-Ministerpräsident Mainzer Volksbank 29 Schaffung von Mehrwerten Armin Laschet 18 Gespräch mit Rudolf H. Saken, Verbands-Fachratsvorsitzender Im Interview: Ingmar Rega, Gewerbliche Ware 10 Vorstandsmitglied des Verbandes 19 Impressum 44 Fotos: Volksbank Oberberg, Max Brunnert, Stefan Krutsch, PantherMedia/Willy Brüchle, Volksbank Lauterbach-Schlitz, AWADO 4 | GENiAL | 5-2018 Deutsche Audit, Bergsträßer Winzer, Blofield/Hessenagentur, vchal/shutterstock.com 5-2018 | GENiAL | 5
INHALT Genossenschaften in 10 16 17 Hessen Im Fokus: Genossenschaften 20 gründen Genossenschaften In Kürze Im Fokus Aus den Regionen Schülergenossenschaften gewinnen Genossenschaftliche Identität Genossenschaften gründen Wie die Waldecker Bank mit Social-Media-Posts 6 als Motivationsfaktor Genossenschaften 20 ihre Kreditprozesse optimiert 30 Ingo Stockhausen, neuer Mittelstandsumfrage der DZ Bank 6 Verbands-Fachratsvorsitzender Wie du mir, so ich dir – Digitale Zukunft von NRW fördern der Kreditgenossenschaften, die Chancen eG 22 Interview mit Eckhard Forst von der 1889: Genossenschaftsgesetz tritt in im Interview 12 NRW.Bank 31 Kraft 7 Geballte Energie für Neues – Bembel, Banken, Bäume und noch Die Marktgebietsanalyse die Energiegenossenschaft Genossenschaftliche Spendentour viel mehr … hat das wirtschaftsstar- Vorlesungsreihe: Genossenschaften im von VR-Works 13 Haltern 24 für krebskranke Kinder 32 ke, waldreiche und kulturell attraktive Umbruch 7 Bundesland Hessen zu bieten. 306 Tue Gutes und rede darüber Wecken Sie keine übertriebenen Preis für NaturErlebnisBad Verbands-Genossenschaften sind hier Bausparer haben 450.000 Tonnen CO2 Nachhaltigkeitsberichte Erwartungen Luthe eG 33 gespart 7 im Kommen 14 Interview mit zu Hause. GENiAL berichtet über die 37 Genossenschaftsgründer Raiffeisen Lern-App für Azubis 34 Bergsträsser Winzer, Hessens größ- Die RegionalAkademien – Partner der Heinz Sonntag 26 ten Erzeugerbetrieb in Deutschlands Genossenschaften vor Ort 16 kleinster Weinregion, spricht mit dem Die Fünflinge der Compliance- und VR-Bank Nordeifel 27 Aus der Reihe Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Beauftragtentätigkeiten bei Lauterbach-Schlitz, staunt über mehr Aus dem Verband DZ Bank und GenoTec 17 Netzwerkökonomie als Modell der Verbandsmitarbeiterin als als 5.000 Kilometer Wanderwege Zukunft – die visibleRuhr eG 28 Raiffeisen-Botschafterin 46 und vertieft sich genussvoll in das Königstag für die Genossenschaften 8 Erste Regionalversammlung: Rezept von „Frankfurter Grie Soß“. Ehrenmedaille für Die Schülergenossenschaften der Stärken im direkten Kontakt und der NRW-Ministerpräsident Mainzer Volksbank 29 Schaffung von Mehrwerten Armin Laschet 18 Gespräch mit Rudolf H. Saken, Verbands-Fachratsvorsitzender Im Interview: Ingmar Rega, Gewerbliche Ware 10 Vorstandsmitglied des Verbandes 19 Impressum 44 Fotos: Volksbank Oberberg, Max Brunnert, Stefan Krutsch, PantherMedia/Willy Brüchle, Volksbank Lauterbach-Schlitz, AWADO 4 | GENiAL | 5-2018 Deutsche Audit, Bergsträßer Winzer, Blofield/Hessenagentur, vchal/shutterstock.com 5-2018 | GENiAL | 5
129 Vor BILDUNG Öffentliche Vorlesungen über Genossenschaftsbe- wegung im Umbruch Am Zentrum für Weiterbildung der Universität Jahren, am 1. Oktober 1889, trat Hamburg widmet sich eine Veranstaltungsreihe im aktuellen Wintersemester den Genossenschaften. das Genossenschaftsgesetz in Jeden Donnerstagabend von 18 bis 20 IN Kraft. Das „Gesetz betreffend die Uhr kommen Historiker, Wissen- KÜRZE Erwerbs- und Wirtschaftsgenos- schaftler und Praktiker zu Wort. Die Vorträge sind öffentlich, eine An- meldung ist nicht erforderlich. senschaften“ regelt seitdem we- Koordiniert werden die Termi- ne von der Arbeitsstelle für sentliche Punkte einer Genossen- Genossenschaftsgeschichte schaft und wurde zwischendurch an der Universität Hamburg, die Ringvorlesung wird un- mehrfach überarbeitet. Seit 2006 ter anderem von der Genos- senschaftsstiftung und der „WEIL WIR DAS WIR-GEFÜHL UNSERER STADT STÄRKEN!“ können sich auch Sozial- und Historiker-Genossenschaft eG Schülergenossenschaften gewinnen mit Social-Media-Posts Kulturgenossenschaften gründen. unterstützt. Alle Termine und Themen unter Die Schülergenossen Selm eSG zeigen sich selbstbewusst: „Wir sind die legitimen Nachfolger Raiffeisens, weil wir dazumehr.de/ringvorlesung das Wir-Gefühl in unserer Stadt stärken!“ Sie erreichten mit einem Mix aus Animation und Interviews den zweiten Platz beim bundesweiten Social-Media-Wettbewerb der regionalen Genossenschaftsverbände. Anlass war das Raiffeisen-Jahr 2018; gesucht wurde die Antwort auf die Frage, warum Friedrich-Wilhelm Raiffeisen von ihrer Arbeit begeistert wäre. Mit ihren kreativen Antworten auf Facebook belegten Schülergenossenschaften aus Selm, Meinerzhagen und Dortmund die Plätze zwei bis vier. SCHWÄBISCH HALL VERÖFFENTLICHT NACHHALTIGKEITSBERICHT Die Sharens Schülergenossenschaft des Evangelischen Gymnasiums in Meinerzhagen wurde Dritter: „Auch für uns ist es ein wichtiges Anliegen, Verantwortung für die Region und die Gemeinschaft zu übernehmen.“ Die vor zwei Mona- ten gegründete GoFit Schülergenossenschaft des Paul-Ehrlich-Berufskollegs in Dortmund setzt stark auf Motivation und Bausparer haben 450.000 Tonnen CO2 gespart erreichte Rang vier: „Ein großes Vorbild ist für uns Herr Raiffeisen. Denn wir arbeiten mit Herz, mit Leidenschaft und mit Erfahrung.“ Bausparen hilft dem Klimaschutz: Mehr als 450.000 Tonnen an CO2-Emissionen haben Schwäbisch-Hall-Kunden im vergangenen Jahr eingespart, indem sie nachhaltig gebaut, bestehende Immobilien modernisiert oder eine nachhaltige Energieversorgung in- stalliert haben. Damit haben die Bausparer mehr schädliches Kohlendioxid INVESTITIONEN IN MITARBEITER UND DIGITALISIERUNG GEFRAGT vermieden, als die Einwohner der Stadt Schwäbisch Hall im Jahr ver- Mittelstandsumfrage der DZ Bank brauchen. Das geht aus dem sechsten Nachhaltigkeitsbericht hervor, den die Bausparkasse jetzt veröffentlicht hat. Die gute Nachricht der repräsentativen Mittelstandsumfrage: Es gibt kaum Unternehmen, die in den nächsten drei Wieviel CO2-Emissionen die Kunden vermeiden, wenn sie neu Jahren ihre Investitionen insgesamt verringern wollen (7 Prozent). Alle anderen planen, ihr Investitionsniveau bauen oder energetisch sanieren, kann Schwäbisch Hall jetzt bezif- zu steigern (40 Prozent) oder zumindest konstant zu halten (53 Prozent). Am stärksten ausgeprägt ist die fern. Die Methode dafür hat das Unternehmen gemeinsam mit der Uni- Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 25 und 50 Millionen versität Stuttgart entwickelt. Das Messverfahren vergleicht den Energie- Euro; von ihnen will mehr als die Hälfte (56 Prozent) in den nächsten drei Jahren ihre Investitionen verbrauch eines Neubaus (71 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr) steigern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 800 Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwi- mit dem Verbrauch einer durchschnittlichen Bestandsimmobilie (169 Kilowatt- schen 500.000 Euro und 125 Millionen Euro, die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) stunden). 2017 hatte Schwäbisch Hall einen Kreditbestand von insgesamt rund 36 im Auftrag der DZ BANK in computergestützten Telefoninterviews durchgeführt wurde. Unter den Milliarden, darunter fallen auch Finanzierungen von Neubauten, Modernisierungen Branchen ragen zwei heraus: 60 Prozent der Unternehmen aus Chemie und Kunststoff wollen und Photovoltaikanlagen, die zur CO2-Minderung beitragen. Mit diesen Investitionen mehr investieren, wohingegen es in der Agrarwirtschaft nur 21 Prozent sind. Über alle Sektoren in mehr Nachhaltigkeit haben die Kunden der Bausparkasse zu einer Reduzierung des und Größenklassen hinweg haben die Befragten dabei vor allem Mitarbeiter (56 Prozent) sowie CO2-Ausstoßes in Höhe von 452.820 Tonnen beigetragen. Das Bundesumweltamt bezif- Investitionen in Digitalisierung und Software (57 Prozent) im Fokus. Als größtes Hemmnis für ihre fert die Kosten für Umweltschäden mit 75 Euro pro Tonne CO2. Demnach hat die Einsparung Innovationskraft empfinden die deutschen Mittelständler den Mangel an Fachkräften (68 Prozent). 58 im vergangenen Jahr rechnerisch Gesamtkosten von 34 Millionen Euro vermieden. Prozent von ihnen fühlen sich auch gebremst von gesetzlichen Vorschriften. Wenn Mittelständler heute Im vergangenen Jahr haben Schwäbisch Hall und die weiteren Unternehmen der DZ Bank-Gruppe erst- an ihre Investitionen in Innovation und Digitalisierung denken, feilen viele eher an der gegenwärtigen mals eine gemeinsame Klimastrategie verabredet. „Unser Ziel: Bis 2050 soll der Verbrauch von schädlichem Aufstellung, anstatt nach vorn auf neue Ertragschancen zu schauen. So steht für fast alle die Steigerung Kohlendioxid um 80 Prozent sinken“, so Schwäbisch Hall-Chef Reinhard Klein. Maßstab ist der Verbrauch im der Effizienz (92 Prozent) im Vordergrund. Auch dieses Ziel wird aber offenbar häufig nicht erreicht: Mit den Jahr 2009. Ergebnissen der entsprechenden Innovationsaktivitäten ist nur die Hälfte (Effizienzsteigerung) beziehungsweise ein Drittel (Kostenersparnis) zufrieden. Fotos: PantherMedia/alphaspirit, PantherMedia/Ingeborg Knol, Bausparkasse Schwäbisch Hall 6 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 7
129 Vor BILDUNG Öffentliche Vorlesungen über Genossenschaftsbe- wegung im Umbruch Am Zentrum für Weiterbildung der Universität Jahren, am 1. Oktober 1889, trat Hamburg widmet sich eine Veranstaltungsreihe im aktuellen Wintersemester den Genossenschaften. das Genossenschaftsgesetz in Jeden Donnerstagabend von 18 bis 20 IN Kraft. Das „Gesetz betreffend die Uhr kommen Historiker, Wissen- KÜRZE Erwerbs- und Wirtschaftsgenos- schaftler und Praktiker zu Wort. Die Vorträge sind öffentlich, eine An- meldung ist nicht erforderlich. senschaften“ regelt seitdem we- Koordiniert werden die Termi- ne von der Arbeitsstelle für sentliche Punkte einer Genossen- Genossenschaftsgeschichte schaft und wurde zwischendurch an der Universität Hamburg, die Ringvorlesung wird un- mehrfach überarbeitet. Seit 2006 ter anderem von der Genos- senschaftsstiftung und der „WEIL WIR DAS WIR-GEFÜHL UNSERER STADT STÄRKEN!“ können sich auch Sozial- und Historiker-Genossenschaft eG Schülergenossenschaften gewinnen mit Social-Media-Posts Kulturgenossenschaften gründen. unterstützt. Alle Termine und Themen unter Die Schülergenossen Selm eSG zeigen sich selbstbewusst: „Wir sind die legitimen Nachfolger Raiffeisens, weil wir dazumehr.de/ringvorlesung das Wir-Gefühl in unserer Stadt stärken!“ Sie erreichten mit einem Mix aus Animation und Interviews den zweiten Platz beim bundesweiten Social-Media-Wettbewerb der regionalen Genossenschaftsverbände. Anlass war das Raiffeisen-Jahr 2018; gesucht wurde die Antwort auf die Frage, warum Friedrich-Wilhelm Raiffeisen von ihrer Arbeit begeistert wäre. Mit ihren kreativen Antworten auf Facebook belegten Schülergenossenschaften aus Selm, Meinerzhagen und Dortmund die Plätze zwei bis vier. SCHWÄBISCH HALL VERÖFFENTLICHT NACHHALTIGKEITSBERICHT Die Sharens Schülergenossenschaft des Evangelischen Gymnasiums in Meinerzhagen wurde Dritter: „Auch für uns ist es ein wichtiges Anliegen, Verantwortung für die Region und die Gemeinschaft zu übernehmen.“ Die vor zwei Mona- ten gegründete GoFit Schülergenossenschaft des Paul-Ehrlich-Berufskollegs in Dortmund setzt stark auf Motivation und Bausparer haben 450.000 Tonnen CO2 gespart erreichte Rang vier: „Ein großes Vorbild ist für uns Herr Raiffeisen. Denn wir arbeiten mit Herz, mit Leidenschaft und mit Erfahrung.“ Bausparen hilft dem Klimaschutz: Mehr als 450.000 Tonnen an CO2-Emissionen haben Schwäbisch-Hall-Kunden im vergangenen Jahr eingespart, indem sie nachhaltig gebaut, bestehende Immobilien modernisiert oder eine nachhaltige Energieversorgung in- stalliert haben. Damit haben die Bausparer mehr schädliches Kohlendioxid INVESTITIONEN IN MITARBEITER UND DIGITALISIERUNG GEFRAGT vermieden, als die Einwohner der Stadt Schwäbisch Hall im Jahr ver- Mittelstandsumfrage der DZ Bank brauchen. Das geht aus dem sechsten Nachhaltigkeitsbericht hervor, den die Bausparkasse jetzt veröffentlicht hat. Die gute Nachricht der repräsentativen Mittelstandsumfrage: Es gibt kaum Unternehmen, die in den nächsten drei Wieviel CO2-Emissionen die Kunden vermeiden, wenn sie neu Jahren ihre Investitionen insgesamt verringern wollen (7 Prozent). Alle anderen planen, ihr Investitionsniveau bauen oder energetisch sanieren, kann Schwäbisch Hall jetzt bezif- zu steigern (40 Prozent) oder zumindest konstant zu halten (53 Prozent). Am stärksten ausgeprägt ist die fern. Die Methode dafür hat das Unternehmen gemeinsam mit der Uni- Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 25 und 50 Millionen versität Stuttgart entwickelt. Das Messverfahren vergleicht den Energie- Euro; von ihnen will mehr als die Hälfte (56 Prozent) in den nächsten drei Jahren ihre Investitionen verbrauch eines Neubaus (71 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr) steigern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 800 Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwi- mit dem Verbrauch einer durchschnittlichen Bestandsimmobilie (169 Kilowatt- schen 500.000 Euro und 125 Millionen Euro, die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) stunden). 2017 hatte Schwäbisch Hall einen Kreditbestand von insgesamt rund 36 im Auftrag der DZ BANK in computergestützten Telefoninterviews durchgeführt wurde. Unter den Milliarden, darunter fallen auch Finanzierungen von Neubauten, Modernisierungen Branchen ragen zwei heraus: 60 Prozent der Unternehmen aus Chemie und Kunststoff wollen und Photovoltaikanlagen, die zur CO2-Minderung beitragen. Mit diesen Investitionen mehr investieren, wohingegen es in der Agrarwirtschaft nur 21 Prozent sind. Über alle Sektoren in mehr Nachhaltigkeit haben die Kunden der Bausparkasse zu einer Reduzierung des und Größenklassen hinweg haben die Befragten dabei vor allem Mitarbeiter (56 Prozent) sowie CO2-Ausstoßes in Höhe von 452.820 Tonnen beigetragen. Das Bundesumweltamt bezif- Investitionen in Digitalisierung und Software (57 Prozent) im Fokus. Als größtes Hemmnis für ihre fert die Kosten für Umweltschäden mit 75 Euro pro Tonne CO2. Demnach hat die Einsparung Innovationskraft empfinden die deutschen Mittelständler den Mangel an Fachkräften (68 Prozent). 58 im vergangenen Jahr rechnerisch Gesamtkosten von 34 Millionen Euro vermieden. Prozent von ihnen fühlen sich auch gebremst von gesetzlichen Vorschriften. Wenn Mittelständler heute Im vergangenen Jahr haben Schwäbisch Hall und die weiteren Unternehmen der DZ Bank-Gruppe erst- an ihre Investitionen in Innovation und Digitalisierung denken, feilen viele eher an der gegenwärtigen mals eine gemeinsame Klimastrategie verabredet. „Unser Ziel: Bis 2050 soll der Verbrauch von schädlichem Aufstellung, anstatt nach vorn auf neue Ertragschancen zu schauen. So steht für fast alle die Steigerung Kohlendioxid um 80 Prozent sinken“, so Schwäbisch Hall-Chef Reinhard Klein. Maßstab ist der Verbrauch im der Effizienz (92 Prozent) im Vordergrund. Auch dieses Ziel wird aber offenbar häufig nicht erreicht: Mit den Jahr 2009. Ergebnissen der entsprechenden Innovationsaktivitäten ist nur die Hälfte (Effizienzsteigerung) beziehungsweise ein Drittel (Kostenersparnis) zufrieden. Fotos: PantherMedia/alphaspirit, PantherMedia/Ingeborg Knol, Bausparkasse Schwäbisch Hall 6 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 7
AUS DEM VERBAND Niederländische Genossenschaften Der NCR (Nationale Coöperatieve Raad/National Cooperative Council) ist der Verband von und für niederländische Genossen- schaften. Er ist das Wissenszentrum und die Plattform der Ge- nossenschaften und vertritt deren Interessen. Die Niederlande haben einen starken Genossenschaftssektor. Genossenschaften gibt es in allen Branchen der niederländi- schen Wirtschaft: von Finanzdienstleistungen über Landwirt- schaft und Gartenbau bis hin zu Gesundheitswesen und Ener- giesektor. Von großen internationalen Mitgliedsorganisationen bis hin zu lokalen Initiativen. Ungefähr 18 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden durch Genossenschaften erwirtschaftet. Die niederländischen Genos- senschaften haben zusammen rund 25 Millionen Mitgliedern. www.dazumehr.de/königstag land, Direktor des Nationale Coöperatieve Alternativen sich nicht umsetzten lassen. Königstag für Raad, NCR: „Genossenschaften zeigen Dabei gibt es in den Niederlanden wie seit mehr als 100 Jahren, dass sie Bürge- in Deutschland zahlreiche Beispiele von rinnen und Bürger durch Zusammenarbeit öffentlichen Einrichtungen wie Glasfaser- stärken und damit eine wichtige Säule der und Versorgungsnetze, Energieerzeuger, Gesellschaft und der Wirtschaft bilden. lokale Einzelhandelsstrukturen und medi- Genossenschaften Gerade in Zeiten des wachsenden Popu- zinische Einrichtungen, die erfolgreich ge- lismus und steigender Unsicherheit stabi- nossenschaftlich betrieben werden. lisieren Genossenschaften Wirtschaft und Den Besuch des Königspaares nah- Gesellschaft. Sie leisten einen wesentli- men der Genossenschaftsverband – Ver- I chen Beitrag zur Verteilungsgerechtigkeit band der Regionen und der Nationale Co- n seiner Tischrede betonte Ralf und wirtschaftlichen Stabilität.“ öperatieve Raad zum Anlass, eine enge W. Barkey (rechts oben im Bild), Am Rande des Besuches des Königs- Kooperation zu beginnen. Außer dem Vorstandsvorsitzender des Genos- paares trafen sich 20 Vertreterinnen und Erfahrungs- und Wissensaustausch wer- Königin Máxima und König Willlem-Alexander der Niederlande trafen aus Anlass des Raiffeisen- senschaftsverbandes – Verband Vertreter genossenschaftlicher Unterneh- den grenzüberschreitende Kooperations- der Regionen, die Modernität genossen- men zum grenzüberschreitenden Aus- initiativen hierdurch besser gefördert und Jubiläumsjahres 2018 am ersten Tag ihres Besuches in Rheinland-Pfalz mit Vertretern niederlän- schaftlicher Lösungen: „Genossenschaf- tausch. Im Mittelpunkt stand die Frage, unterstützt. Van Nuland: „Raiffeisens Idee discher und deutscher Genossenschaften zusammen. Im Rahmen eines Arbeitsessens zeigten Foto: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz/ P. Jülich ten können in einem subsidiär verfassten wie Genossenschaften auf regionaler und mag zwar mehr als 150 Jahre alt sein. Sie die Genossenschaften dem Königspaar innovative Ideen und nachhaltige Konzepte zur Lösung Europa eine wichtige Rolle einnehmen, lokaler Ebene einen Beitrag leisten kön- ist aber relevanter und aktueller denn je. wenn es darum geht, dass Menschen nen, die Lebensqualität und Wirtschaft Das sehen wir in unseren beiden Län- gesellschaftlicher Herausforderungen. Eingeladen hatte die rheinland-pfälzische Ministerpräsi- ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle vor Ort zu verbessern. In beiden Län- dern.“ Und Barkey ergänzte: „Wir müssen dentin Malu Dreyer. Der Besuch des Königspaares reiht sich ein in eine Fülle von Feierlichkei- Lebenswirklichkeit gemeinsam gestalten. dern stehen Genossenschaften vor der daran arbeiten, dass die Genossenschaf- ten zum 200. Geburtstag des weltweit bedeutenden Sozialreformers und Vaters des Genos- Selbsthilfe und Selbstorganisation erleben Herausforderung, dass genossenschaft- ten in Europa ihr gesellschaftliches Poten- derzeit eine Renaissance.“ liche Lösungen von politischen Entschei- zial noch besser entfalten können. Dafür senschaftsgedankens, Friedrich-Wilhelm Raiffeisen. Unterstützung fand Barkey bei seinem dungsträgern nur dann erwogen werden, brauchen wir auch mehr grenzüberschrei- niederländischen Kollegen Arjen van Nu- wenn privatwirtschaftliche oder staatliche tende genossenschaftliche Lösungen.“ 8 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 9
AUS DEM VERBAND Niederländische Genossenschaften Der NCR (Nationale Coöperatieve Raad/National Cooperative Council) ist der Verband von und für niederländische Genossen- schaften. Er ist das Wissenszentrum und die Plattform der Ge- nossenschaften und vertritt deren Interessen. Die Niederlande haben einen starken Genossenschaftssektor. Genossenschaften gibt es in allen Branchen der niederländi- schen Wirtschaft: von Finanzdienstleistungen über Landwirt- schaft und Gartenbau bis hin zu Gesundheitswesen und Ener- giesektor. Von großen internationalen Mitgliedsorganisationen bis hin zu lokalen Initiativen. Ungefähr 18 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden durch Genossenschaften erwirtschaftet. Die niederländischen Genos- senschaften haben zusammen rund 25 Millionen Mitgliedern. www.dazumehr.de/königstag land, Direktor des Nationale Coöperatieve Alternativen sich nicht umsetzten lassen. Königstag für Raad, NCR: „Genossenschaften zeigen Dabei gibt es in den Niederlanden wie seit mehr als 100 Jahren, dass sie Bürge- in Deutschland zahlreiche Beispiele von rinnen und Bürger durch Zusammenarbeit öffentlichen Einrichtungen wie Glasfaser- stärken und damit eine wichtige Säule der und Versorgungsnetze, Energieerzeuger, Gesellschaft und der Wirtschaft bilden. lokale Einzelhandelsstrukturen und medi- Genossenschaften Gerade in Zeiten des wachsenden Popu- zinische Einrichtungen, die erfolgreich ge- lismus und steigender Unsicherheit stabi- nossenschaftlich betrieben werden. lisieren Genossenschaften Wirtschaft und Den Besuch des Königspaares nah- Gesellschaft. Sie leisten einen wesentli- men der Genossenschaftsverband – Ver- I chen Beitrag zur Verteilungsgerechtigkeit band der Regionen und der Nationale Co- n seiner Tischrede betonte Ralf und wirtschaftlichen Stabilität.“ öperatieve Raad zum Anlass, eine enge W. Barkey (rechts oben im Bild), Am Rande des Besuches des Königs- Kooperation zu beginnen. Außer dem Vorstandsvorsitzender des Genos- paares trafen sich 20 Vertreterinnen und Erfahrungs- und Wissensaustausch wer- Königin Máxima und König Willlem-Alexander der Niederlande trafen aus Anlass des Raiffeisen- senschaftsverbandes – Verband Vertreter genossenschaftlicher Unterneh- den grenzüberschreitende Kooperations- der Regionen, die Modernität genossen- men zum grenzüberschreitenden Aus- initiativen hierdurch besser gefördert und Jubiläumsjahres 2018 am ersten Tag ihres Besuches in Rheinland-Pfalz mit Vertretern niederlän- schaftlicher Lösungen: „Genossenschaf- tausch. Im Mittelpunkt stand die Frage, unterstützt. Van Nuland: „Raiffeisens Idee discher und deutscher Genossenschaften zusammen. Im Rahmen eines Arbeitsessens zeigten Foto: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz/ P. Jülich ten können in einem subsidiär verfassten wie Genossenschaften auf regionaler und mag zwar mehr als 150 Jahre alt sein. Sie die Genossenschaften dem Königspaar innovative Ideen und nachhaltige Konzepte zur Lösung Europa eine wichtige Rolle einnehmen, lokaler Ebene einen Beitrag leisten kön- ist aber relevanter und aktueller denn je. wenn es darum geht, dass Menschen nen, die Lebensqualität und Wirtschaft Das sehen wir in unseren beiden Län- gesellschaftlicher Herausforderungen. Eingeladen hatte die rheinland-pfälzische Ministerpräsi- ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle vor Ort zu verbessern. In beiden Län- dern.“ Und Barkey ergänzte: „Wir müssen dentin Malu Dreyer. Der Besuch des Königspaares reiht sich ein in eine Fülle von Feierlichkei- Lebenswirklichkeit gemeinsam gestalten. dern stehen Genossenschaften vor der daran arbeiten, dass die Genossenschaf- ten zum 200. Geburtstag des weltweit bedeutenden Sozialreformers und Vaters des Genos- Selbsthilfe und Selbstorganisation erleben Herausforderung, dass genossenschaft- ten in Europa ihr gesellschaftliches Poten- derzeit eine Renaissance.“ liche Lösungen von politischen Entschei- zial noch besser entfalten können. Dafür senschaftsgedankens, Friedrich-Wilhelm Raiffeisen. Unterstützung fand Barkey bei seinem dungsträgern nur dann erwogen werden, brauchen wir auch mehr grenzüberschrei- niederländischen Kollegen Arjen van Nu- wenn privatwirtschaftliche oder staatliche tende genossenschaftliche Lösungen.“ 8 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 9
AUS DEM VERBAND „Unsere Stärken liegen im direkten Kontakt und der Fokussierung auf die Schaffung von Mehrwerten“ Mehr als 660 Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsgenossenschaften mit rund 290.000 Mitgliedern gehören dem Genossenschaftsverband – Verband der Regionen an. Genossenschaften finden sich überall: traditionell im Handwerk und in anderen mittelständischen Strukturen, zunehmend aber auch bei freien Berufen oder in der Da- seinsfürsorge vor Ort. Bei den Herausforderungen für die Zukunft unterstützt auch der Rudolf H. Saken ist Sprecher des Genossenschaftsverband. Interview mit Rudolf H. Saken, Vorsitzender des Fachra- währten Standarddienstleistungen mehr Leistungs- und Kompetenzzentren vor- Vorstandes der GFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eG, eines Un- tes Gewerbliche Ware. 5. Teil der Serie mit Interviews der Fachratsvorsitzenden. Spezialdienstleistungen anzubieten – vor stellen sowie eine weitere Schärfung ternehmensverbundes von rund allem in den Zukunftsthemen wie zum des Leistungsportfolios. 200 mittelständischen System- Beispiel Digitalisierung und strategische Ich bin daher erfreut zu sehen, dass häusern der Telekommunikati- Geschäftsmodelle. Aber auch bei der sich der Verband mit dem aktuellen Be- onsbranche. Im Genossenschafts- Nachwuchsgewinnung, der Rekrutierung ratungs- und Betreuungsansatz bereits verband – Verband der Regionen von Fach- und Führungskräften sowie der auf dem richtigen Weg befindet, das Mit- engagiert er sich als Vor- Weiterqualifizierung der Mitarbeiter wün- glied in den Mittelpunkt stellt und ein sitzender des Fach- Was sind die aktuell größten Her- Stärken der Genossenschaften liegen fer- Die Fachratsarbeit ist wichtig, damit sche ich mir Unterstützung und Impulse starker, verlässlicher Partner ist. rates der Fach- ausforderungen für die gewerblichen ner im direkten Kontakt und der Fokussie- der Verband erst die Chance erhält, die durch den Verband. vereinigung der Genossenschaften? rung auf die Schaffung von Mehrwerten richtigen Themen auszusuchen, und seine Um diesem Anspruch gerecht zu wer- gewerblichen für die Mitglieder. Ihre Stärken sind tiefe, Interessenpolitik ebenso wie sein Leis- den und diese Leistungen gegenüber Waren- und RUDOLF H. SAKEN: Die gewerblichen realwirtschaftliche, festverwurzelte und tungsspektrum insgesamt zielgerichtet an den Mitgliedern noch transparenter zu Dienstleis- Genossenschaften sind permanent her- vernetzte Branchenkenntnisse. den Bedarfen seiner Mitglieder ausrichten machen, könnte ich mir eine zukunftsori- tungsgenos- ausgefordert, sich einer rasant und stän- Die gewerblichen Genossenschaften kann. entierte Weiterentwicklung der Beratung senschaften dig verändernden Welt zu stellen. Zu die- müssen und werden sich den Heraus- und Betreuung durch den Aufbau von sowie als sen aktuellen Herausforderungen zähle forderungen der digitalen Transformation stellvertre- ich sicherlich zu allererst die Digitalisie- durch eine geeignete Strategie und Wei- In welchen Bereichen kann der Ge- tender Vorsit- rung, aber auch das Thema Demografie terentwicklung ihrer Geschäftsmodelle nossenschaftsverband – Verband der zender des Ver- bandsrates. mit dem zunehmenden Fachkräftemangel oder der Nachfolgeproblematik. Auch die stellen müssen. Zu den wichtigsten öko- nomischen Entwicklungen der Gegenwart Regionen die gewerblichen Genos- senschaften noch stärker unterstüt- Auf einen Blick: Die Fachratsvorsitzenden politischen Unwägbarkeiten wie der „EU- zählt aber auch der zunehmend spürbare zen und was wünschen Sie sich für des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e. V. Brexit“, die Integration von Zuwanderern – Fachkräftemangel. Genossenschaften die zukünftige Zusammenarbeit? dies auch als Chance für den Mittelstand brauchen dringend hochqualifizierte Mitar- –, eine flächendeckende Breitbandversor- beiter, um ihr Geschäftsmodell zu sichern Ich verstehe den Verband als Dienstleister Fachrat Fachrat NEU Fachrat Fachrat gung und schließlich die Schaffung einer und dieses für die Zukunft aufzustellen. und Interessenvertreter sowie Vordenker w sinnvollen und wirtschaftlich tragfähigen Viele Genossenschaften stehen dabei vor für seine Mitglieder. Sein Ziel sollte sein, Energie Kredit Im Intervie Seite 10 Ländliche Ware Agrar Energiewende sind große und aktuelle einem Generationenwandel; dies betrifft die Mitglieder bestmöglich zu unterstüt- Herausforderungen. gerade auch die vielen ehrenamtlich ge- zen, damit diese an ihren Märkten heute Fotos: Genossenschaftsverband, privat, Artenauta/Fotolia führten Genossenschaften. und auch in der Zukunft erfolgreich sind. Wesentlich in diesem Zusammenhang Wo liegen die Stärken der gewerb- ist aus meiner Sicht, dass der Verband lichen Genossenschaften und auf Wie verstehen Sie Ihre Rolle als neben der Etablierung entsprechender welchen Gebieten müssen sie sich Fachratsvorsitzender? Netzwerkplattformen und der Differen- für die Zukunft weiterentwickeln? zierung seiner Leistungsangebote stets Als Fachratsvorsitzender sehe ich mich die regionale Nähe zum Mitglied ge- Die Stärke der gewerblichen Genossen- als Bindeglied sowie Katalysator und auch währleistet. Daher begrüße ich es, dass Prof. Dr. Theresia Theurl, Ingo Stockhausen, Folkert Groeneveld Wilfried Krieg, schaft basiert auf einer auf Nachhaltigkeit Beschleuniger für die Themen und Belan- das bewährte Mitgliederberatungs- und Fachratsvorsitzende Vorsitzender des Vorsitzender des Fach- Vorsitzender des angelegten kooperativen Zusammenarbeit ge der gewerblichen Waren- und Dienst- -betreuungskonzept mit seinen festen der Fachvereinigung Fachrates Kredit, rates Ländliche Ware, Fachrates Agrar, zwischen Mitglied und Genossenschaft. leistungsgenossenschaften im Genossen- Ansprechpartnern weiter etabliert wird. der Energie-, Immobi- Volksbank Oberberg eG Agrarhandel und Agrargenossenschaft Die Mitglieder profitieren unmittelbar von schaftsverband – Verband der Regionen Gerade für einen großen Verband ist es lien- und Versorgungs- Transport GmbH Welsickendorf den Leistungen ihrer Genossenschaft. Die e. V. das Gebot der Stunde, neben seinen be- genossenschaften Gernrode/Eichsfeld 10 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 11
AUS DEM VERBAND „Unsere Stärken liegen im direkten Kontakt und der Fokussierung auf die Schaffung von Mehrwerten“ Mehr als 660 Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsgenossenschaften mit rund 290.000 Mitgliedern gehören dem Genossenschaftsverband – Verband der Regionen an. Genossenschaften finden sich überall: traditionell im Handwerk und in anderen mittelständischen Strukturen, zunehmend aber auch bei freien Berufen oder in der Da- seinsfürsorge vor Ort. Bei den Herausforderungen für die Zukunft unterstützt auch der Rudolf H. Saken ist Sprecher des Genossenschaftsverband. Interview mit Rudolf H. Saken, Vorsitzender des Fachra- währten Standarddienstleistungen mehr Leistungs- und Kompetenzzentren vor- Vorstandes der GFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eG, eines Un- tes Gewerbliche Ware. 5. Teil der Serie mit Interviews der Fachratsvorsitzenden. Spezialdienstleistungen anzubieten – vor stellen sowie eine weitere Schärfung ternehmensverbundes von rund allem in den Zukunftsthemen wie zum des Leistungsportfolios. 200 mittelständischen System- Beispiel Digitalisierung und strategische Ich bin daher erfreut zu sehen, dass häusern der Telekommunikati- Geschäftsmodelle. Aber auch bei der sich der Verband mit dem aktuellen Be- onsbranche. Im Genossenschafts- Nachwuchsgewinnung, der Rekrutierung ratungs- und Betreuungsansatz bereits verband – Verband der Regionen von Fach- und Führungskräften sowie der auf dem richtigen Weg befindet, das Mit- engagiert er sich als Vor- Weiterqualifizierung der Mitarbeiter wün- glied in den Mittelpunkt stellt und ein sitzender des Fach- Was sind die aktuell größten Her- Stärken der Genossenschaften liegen fer- Die Fachratsarbeit ist wichtig, damit sche ich mir Unterstützung und Impulse starker, verlässlicher Partner ist. rates der Fach- ausforderungen für die gewerblichen ner im direkten Kontakt und der Fokussie- der Verband erst die Chance erhält, die durch den Verband. vereinigung der Genossenschaften? rung auf die Schaffung von Mehrwerten richtigen Themen auszusuchen, und seine Um diesem Anspruch gerecht zu wer- gewerblichen für die Mitglieder. Ihre Stärken sind tiefe, Interessenpolitik ebenso wie sein Leis- den und diese Leistungen gegenüber Waren- und RUDOLF H. SAKEN: Die gewerblichen realwirtschaftliche, festverwurzelte und tungsspektrum insgesamt zielgerichtet an den Mitgliedern noch transparenter zu Dienstleis- Genossenschaften sind permanent her- vernetzte Branchenkenntnisse. den Bedarfen seiner Mitglieder ausrichten machen, könnte ich mir eine zukunftsori- tungsgenos- ausgefordert, sich einer rasant und stän- Die gewerblichen Genossenschaften kann. entierte Weiterentwicklung der Beratung senschaften dig verändernden Welt zu stellen. Zu die- müssen und werden sich den Heraus- und Betreuung durch den Aufbau von sowie als sen aktuellen Herausforderungen zähle forderungen der digitalen Transformation stellvertre- ich sicherlich zu allererst die Digitalisie- durch eine geeignete Strategie und Wei- In welchen Bereichen kann der Ge- tender Vorsit- rung, aber auch das Thema Demografie terentwicklung ihrer Geschäftsmodelle nossenschaftsverband – Verband der zender des Ver- bandsrates. mit dem zunehmenden Fachkräftemangel oder der Nachfolgeproblematik. Auch die stellen müssen. Zu den wichtigsten öko- nomischen Entwicklungen der Gegenwart Regionen die gewerblichen Genos- senschaften noch stärker unterstüt- Auf einen Blick: Die Fachratsvorsitzenden politischen Unwägbarkeiten wie der „EU- zählt aber auch der zunehmend spürbare zen und was wünschen Sie sich für des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e. V. Brexit“, die Integration von Zuwanderern – Fachkräftemangel. Genossenschaften die zukünftige Zusammenarbeit? dies auch als Chance für den Mittelstand brauchen dringend hochqualifizierte Mitar- –, eine flächendeckende Breitbandversor- beiter, um ihr Geschäftsmodell zu sichern Ich verstehe den Verband als Dienstleister Fachrat Fachrat NEU Fachrat Fachrat gung und schließlich die Schaffung einer und dieses für die Zukunft aufzustellen. und Interessenvertreter sowie Vordenker w sinnvollen und wirtschaftlich tragfähigen Viele Genossenschaften stehen dabei vor für seine Mitglieder. Sein Ziel sollte sein, Energie Kredit Im Intervie Seite 10 Ländliche Ware Agrar Energiewende sind große und aktuelle einem Generationenwandel; dies betrifft die Mitglieder bestmöglich zu unterstüt- Herausforderungen. gerade auch die vielen ehrenamtlich ge- zen, damit diese an ihren Märkten heute Fotos: Genossenschaftsverband, privat, Artenauta/Fotolia führten Genossenschaften. und auch in der Zukunft erfolgreich sind. Wesentlich in diesem Zusammenhang Wo liegen die Stärken der gewerb- ist aus meiner Sicht, dass der Verband lichen Genossenschaften und auf Wie verstehen Sie Ihre Rolle als neben der Etablierung entsprechender welchen Gebieten müssen sie sich Fachratsvorsitzender? Netzwerkplattformen und der Differen- für die Zukunft weiterentwickeln? zierung seiner Leistungsangebote stets Als Fachratsvorsitzender sehe ich mich die regionale Nähe zum Mitglied ge- Die Stärke der gewerblichen Genossen- als Bindeglied sowie Katalysator und auch währleistet. Daher begrüße ich es, dass Prof. Dr. Theresia Theurl, Ingo Stockhausen, Folkert Groeneveld Wilfried Krieg, schaft basiert auf einer auf Nachhaltigkeit Beschleuniger für die Themen und Belan- das bewährte Mitgliederberatungs- und Fachratsvorsitzende Vorsitzender des Vorsitzender des Fach- Vorsitzender des angelegten kooperativen Zusammenarbeit ge der gewerblichen Waren- und Dienst- -betreuungskonzept mit seinen festen der Fachvereinigung Fachrates Kredit, rates Ländliche Ware, Fachrates Agrar, zwischen Mitglied und Genossenschaft. leistungsgenossenschaften im Genossen- Ansprechpartnern weiter etabliert wird. der Energie-, Immobi- Volksbank Oberberg eG Agrarhandel und Agrargenossenschaft Die Mitglieder profitieren unmittelbar von schaftsverband – Verband der Regionen Gerade für einen großen Verband ist es lien- und Versorgungs- Transport GmbH Welsickendorf den Leistungen ihrer Genossenschaft. Die e. V. das Gebot der Stunde, neben seinen be- genossenschaften Gernrode/Eichsfeld 10 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 11
AUS DEM VERBAND Genossenschaftliche Identität als Motivationsfaktor Seit Oktober 2018 ist Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg eG, neuer Vorsitzender des Fachrates der Fachvereinigung der Kreditgenossenschaften (Fachrat Kredit) des Genossenschaftsverbandes. GENiAL sprach mit ihm. Herr Stockhausen, wo sehen Sie – Seit mehr als 37 Jahren sind Sie als neuer Vorsitzender des Fachrates Ihrem Institut und dem Kredit – die größten Herausforderun- genossenschaftlichen Verbund treu. gen für die Volksbanken und Was unterscheidet Raiffeisenbanken? Genossenschaftsbanken von anderen Banken? INGO STOCKHAUSEN: Eine der größ- ten Herausforderungen ist die sehr bü- Anders als börsennotierte Kreditinsti- rokratische Regulierung auch für kleinere tute maximieren Genossenschaftsban- Banken, die als Reaktion auf die Finanz- ken den Mitgliedernutzen und nicht den marktkrise eingeführt wurde. Viele regula- Gewinn. Da viele Mitglieder der Volks- torische Anforderungen und Meldepflich- banken und Raiffeisenbanken mittel- ten, die eigentlich für systemrelevante Großbanken konzipiert wurden, müssen ständische Unternehmer sind, sind die Kreditgenossenschaften beispielsweise Passt es nicht mehr so wirklich mit der Marktgebietsstruktur? von allen Banken umgesetzt werden. Re- weit überdurchschnittlich stark in der gionale Institute wie die Volksbanken und Mittelstandsfinanzierung engagiert. Auf Raiffeisenbanken, die die Krise ja gar nicht dem US-Hypothekenmarkt waren sie da- verursacht haben, werden dadurch über- Die „Marktgebietsanalyse“ von VR-WORKS hilft! proportional belastet. Gleichzeitig müssen die Volksbanken und Raiffeisenbanken „Anders als D geschäftspolitische Maßnahmen treffen, börsennotierte um die Auswirkungen des anhaltenden ie mit dem Betrieb der Geschäftsstellen verbunde- wie tabellarisch (siehe Abbildung) darstellbar. Auch eine tieferge- Niedrigzinsumfelds aufzufangen. Und sie Kreditinstitute ne Kostensituation, die Digitalisierung und das sich hende Analyse ist möglich. Die Daten für die Teilmärkte lassen müssen investieren, um auch langfristig maximieren ändernde Kundenverhalten erfordern zunehmend sich auf der extrem kleinräumigen Straßenabschnittsebene dar- zukunftsfähig zu bleiben – insbesondere eine Neubewertung der bestehenden Geschäftsstel- stellen, sodass die soziodemografischen Unterschiede innerhalb in ihre Vertriebswege. Genossenschaftsbanken lenstruktur und der Aufteilung der Teilmärkte. Bei Fusionen stellt der Teilmärkte detailliert nachzuvollziehen sind. den Mitgliedernutzen sich ohnehin regelmäßig die Frage, wie das neue Geschäftsge- biet beziehungsweise seine Teilmärkte idealerweise zugeschnit- Wissen und teilen Wo sehen Sie Ihre eigenen und nicht den ten sein sollten. Aufgaben als Vorsitzender des Gewinn.“ Das für die Bank aktuell geltende Geschäftsgebiet, einschließlich Fachrates Kredit? Teilmärkte abbilden – ganz einfach gemacht seiner Teilmärkte, kann nach Freigabe durch einen Nutzer, der vom Admin die dafür notwendigen Rechte erhalten hat, für alle Gemeinsam mit den anderen Mitglie- Ingo Stockhausen gegen kaum aktiv – und haben deswe- Einen wichtigen Beitrag dazu kann das deutlich erweiterte GfK- VR-WORKS-Nutzer der Bank freigegeben werden. Diese finden dern des Fachrates Kredit möchte ich gen in der Finanzmarktkrise als einzige Tool von VR-WORKS leisten, das jetzt mit dem Titel „Marktge- dieses „Mastermarktgebiet“ als ladbare Auswahl in dem Tool. den Genossenschaftsverband bei allen Der 56-jährige Ingo Stockhausen deutsche Bankengruppe keine Staatshilfe bietsanalyse“ auch einen neuen Namen trägt. Als Erweiterung So können Nutzer verschiedene Auswertungen für diese Aus- wichtigen Themen beraten und ihn dabei gehört der heutigen Volksbank gebraucht. Darüber hinaus sind die Volks- ist der „Marktgebietseditor“ hinzugekommen. Mit diesem ist wahl machen oder auf dieser Basis beliebig viele neue Szenari- unterstützen, sich noch schlagkräftiger Oberberg seit 37 Jahren an. Vor- banken und Raiffeisenbanken ihrer Region es auf sehr komfortable Weise möglich, sämtliche Teilmärke des en erstellen – etwa um bei Fusionen oder im Rahmen von Ge- aufzustellen. Zu nennen sind hier aktuell standsmitglied ist er seit 1999. besonders eng verbunden. Als vor Ort Geschäftsgebietes zu erstellen. Mit der neuen Auswahlebene, schäftsstellenrestrukturierungen alternative Teilmarktzuschnitte beispielsweise die Neuausrichtung der Den Vorstandsvorsitz der Volks- verwurzelte Genossenschaftsbanken ha- die auf „GEO-Markets“ basiert, lassen sich auf kleinräumiger vergleichen zu können. Marketingfonds, die Entwicklung des ge- bank Oberberg, die heute eine ben sie ein Interesse daran, dass es nicht Ebene einfach Marktgebiete beziehungsweise Teilmarktgebiete Jeder Nutzer kann auch von ihm erstellte Szenarien mit ein- nossenschaftlichen Bildungsverbundes, Bilanzsumme von 3,3 Milliarden nur dem Institut selbst, sondern auch den „zusammenklicken“. Weitere kartenbasierte Werkzeuge erlauben zeln auswählbaren VR-WORKS-Nutzern aus dem eigenen Haus Fotos: Volksbank Oberberg, VR-Works der Umgang mit den regulatorischen He- Euro aufweist, übernahm er acht Bürgern und der Wirtschaft gut geht. Das eine noch exaktere Abbildung der gewünschten Marktgebiets- teilen. Diese finden die für sie freigegebenen Szenarien in ihrem rausforderungen der Mitgliedsbanken und Jahre später. Seit Mai 2018 ist ist eine starke Motivation für eine solide, grenzen bis auf Straßenabschnittsebene. entsprechenden Auswahlmenü. Das Feature gibt den Nutzern natürlich die Frage, wie wir die Chancen er Aufsichtsratsmitglied der DZ verantwortungsvolle und engagierte Ge- die Möglichkeit, gemeinsam an Szenarien zu arbeiten und sich der Digitalisierung in all ihren Facetten BANK. schäftspolitik – auch für mich persönlich Soziodemografische Unterschiede bis auf auszutauschen. nutzen können. als Bankvorstand. Straßenabschnittsebene Die soziodemografischen Auswirkungen generierter Szenarien sind über die sogenannte Datenanalyse umfänglich kartografisch 12 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 13
AUS DEM VERBAND Genossenschaftliche Identität als Motivationsfaktor Seit Oktober 2018 ist Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg eG, neuer Vorsitzender des Fachrates der Fachvereinigung der Kreditgenossenschaften (Fachrat Kredit) des Genossenschaftsverbandes. GENiAL sprach mit ihm. Herr Stockhausen, wo sehen Sie – Seit mehr als 37 Jahren sind Sie als neuer Vorsitzender des Fachrates Ihrem Institut und dem Kredit – die größten Herausforderun- genossenschaftlichen Verbund treu. gen für die Volksbanken und Was unterscheidet Raiffeisenbanken? Genossenschaftsbanken von anderen Banken? INGO STOCKHAUSEN: Eine der größ- ten Herausforderungen ist die sehr bü- Anders als börsennotierte Kreditinsti- rokratische Regulierung auch für kleinere tute maximieren Genossenschaftsban- Banken, die als Reaktion auf die Finanz- ken den Mitgliedernutzen und nicht den marktkrise eingeführt wurde. Viele regula- Gewinn. Da viele Mitglieder der Volks- torische Anforderungen und Meldepflich- banken und Raiffeisenbanken mittel- ten, die eigentlich für systemrelevante Großbanken konzipiert wurden, müssen ständische Unternehmer sind, sind die Kreditgenossenschaften beispielsweise Passt es nicht mehr so wirklich mit der Marktgebietsstruktur? von allen Banken umgesetzt werden. Re- weit überdurchschnittlich stark in der gionale Institute wie die Volksbanken und Mittelstandsfinanzierung engagiert. Auf Raiffeisenbanken, die die Krise ja gar nicht dem US-Hypothekenmarkt waren sie da- verursacht haben, werden dadurch über- Die „Marktgebietsanalyse“ von VR-WORKS hilft! proportional belastet. Gleichzeitig müssen die Volksbanken und Raiffeisenbanken „Anders als D geschäftspolitische Maßnahmen treffen, börsennotierte um die Auswirkungen des anhaltenden ie mit dem Betrieb der Geschäftsstellen verbunde- wie tabellarisch (siehe Abbildung) darstellbar. Auch eine tieferge- Niedrigzinsumfelds aufzufangen. Und sie Kreditinstitute ne Kostensituation, die Digitalisierung und das sich hende Analyse ist möglich. Die Daten für die Teilmärkte lassen müssen investieren, um auch langfristig maximieren ändernde Kundenverhalten erfordern zunehmend sich auf der extrem kleinräumigen Straßenabschnittsebene dar- zukunftsfähig zu bleiben – insbesondere eine Neubewertung der bestehenden Geschäftsstel- stellen, sodass die soziodemografischen Unterschiede innerhalb in ihre Vertriebswege. Genossenschaftsbanken lenstruktur und der Aufteilung der Teilmärkte. Bei Fusionen stellt der Teilmärkte detailliert nachzuvollziehen sind. den Mitgliedernutzen sich ohnehin regelmäßig die Frage, wie das neue Geschäftsge- biet beziehungsweise seine Teilmärkte idealerweise zugeschnit- Wissen und teilen Wo sehen Sie Ihre eigenen und nicht den ten sein sollten. Aufgaben als Vorsitzender des Gewinn.“ Das für die Bank aktuell geltende Geschäftsgebiet, einschließlich Fachrates Kredit? Teilmärkte abbilden – ganz einfach gemacht seiner Teilmärkte, kann nach Freigabe durch einen Nutzer, der vom Admin die dafür notwendigen Rechte erhalten hat, für alle Gemeinsam mit den anderen Mitglie- Ingo Stockhausen gegen kaum aktiv – und haben deswe- Einen wichtigen Beitrag dazu kann das deutlich erweiterte GfK- VR-WORKS-Nutzer der Bank freigegeben werden. Diese finden dern des Fachrates Kredit möchte ich gen in der Finanzmarktkrise als einzige Tool von VR-WORKS leisten, das jetzt mit dem Titel „Marktge- dieses „Mastermarktgebiet“ als ladbare Auswahl in dem Tool. den Genossenschaftsverband bei allen Der 56-jährige Ingo Stockhausen deutsche Bankengruppe keine Staatshilfe bietsanalyse“ auch einen neuen Namen trägt. Als Erweiterung So können Nutzer verschiedene Auswertungen für diese Aus- wichtigen Themen beraten und ihn dabei gehört der heutigen Volksbank gebraucht. Darüber hinaus sind die Volks- ist der „Marktgebietseditor“ hinzugekommen. Mit diesem ist wahl machen oder auf dieser Basis beliebig viele neue Szenari- unterstützen, sich noch schlagkräftiger Oberberg seit 37 Jahren an. Vor- banken und Raiffeisenbanken ihrer Region es auf sehr komfortable Weise möglich, sämtliche Teilmärke des en erstellen – etwa um bei Fusionen oder im Rahmen von Ge- aufzustellen. Zu nennen sind hier aktuell standsmitglied ist er seit 1999. besonders eng verbunden. Als vor Ort Geschäftsgebietes zu erstellen. Mit der neuen Auswahlebene, schäftsstellenrestrukturierungen alternative Teilmarktzuschnitte beispielsweise die Neuausrichtung der Den Vorstandsvorsitz der Volks- verwurzelte Genossenschaftsbanken ha- die auf „GEO-Markets“ basiert, lassen sich auf kleinräumiger vergleichen zu können. Marketingfonds, die Entwicklung des ge- bank Oberberg, die heute eine ben sie ein Interesse daran, dass es nicht Ebene einfach Marktgebiete beziehungsweise Teilmarktgebiete Jeder Nutzer kann auch von ihm erstellte Szenarien mit ein- nossenschaftlichen Bildungsverbundes, Bilanzsumme von 3,3 Milliarden nur dem Institut selbst, sondern auch den „zusammenklicken“. Weitere kartenbasierte Werkzeuge erlauben zeln auswählbaren VR-WORKS-Nutzern aus dem eigenen Haus Fotos: Volksbank Oberberg, VR-Works der Umgang mit den regulatorischen He- Euro aufweist, übernahm er acht Bürgern und der Wirtschaft gut geht. Das eine noch exaktere Abbildung der gewünschten Marktgebiets- teilen. Diese finden die für sie freigegebenen Szenarien in ihrem rausforderungen der Mitgliedsbanken und Jahre später. Seit Mai 2018 ist ist eine starke Motivation für eine solide, grenzen bis auf Straßenabschnittsebene. entsprechenden Auswahlmenü. Das Feature gibt den Nutzern natürlich die Frage, wie wir die Chancen er Aufsichtsratsmitglied der DZ verantwortungsvolle und engagierte Ge- die Möglichkeit, gemeinsam an Szenarien zu arbeiten und sich der Digitalisierung in all ihren Facetten BANK. schäftspolitik – auch für mich persönlich Soziodemografische Unterschiede bis auf auszutauschen. nutzen können. als Bankvorstand. Straßenabschnittsebene Die soziodemografischen Auswirkungen generierter Szenarien sind über die sogenannte Datenanalyse umfänglich kartografisch 12 | GENiAL | 5-2018 5-2018 | GENiAL | 13
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