GESCHÄFTSBERICHT 2020/2021 - DEHOGA Niedersachsen
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INHALTSVERZEICHNIS 1. BRANCHENTHEMEN 4. SEMINARE Saisonbericht 2020/2021 4 DEHOGA Akademie 21 Gastgewerbe im Zahlenspiegel 5 Online-Seminare 21 Bettensteuer 6 5. MARKETING UND KOMMUNIKATION Mindestlohngesetz 6 Corporate Design 22 Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen 6 DEHOGA Magazin 22 DEHOGA Kampagne „Gleiche Steuern für Essen“ 6 E-Mail-Newsletter 22 Regelmäßige Gespräche der Wirtschaftsverbände 7 YOUTUBE Kanal 22 mit Vertretern der Landesregierung Staatliche Förderung in Folge der Corona-Krise 7 Internetauftritt 23 Förderung von Gaststätten 7 Facebook 23 Urheberrechtsgesetz – Verwertungsgesellschaften 8 Instagram 23 Abhängigkeit der Hotellerie von Online- Buchungsportalen ist höher als je zuvor 9 6. TOURISMUS Tourismusverband Niedersachsen 24 Energie und Nachhaltigkeit 10 ServiceQualität Deutschland 24 Energieberatung 11 Tourismusmarketing Niedersachsen GmbH 25 GOBD-Fähigkeiten elektronischer Kassensysteme 12 Airbnb & Co. 13 7. VERANSTALTUNGEN Arbeitskreis „Leitfaden“ und „Ratgeber“ Internorga 26 13 Gastgewerbe zum Wiedereintritt in den Markt Junger DEHOGA Niedersachsen 26 Einwegverbotsverordnung 14 Fachtag des Gastgewerbes 27 2. BERUFSAUSBILDUNG Initiative für eine gute Ausbildung 15 8. VERMARKTUNGSHILFEN Klassifizierungssysteme 28 Ausbildungsverhältnisse Stand 31.12.2020 16 Aktion „Zu gut für die Tonne“ 32 Abschlussprüfungen 2020 17 Kampagne Gastgeber mit Herz – Herz für Gastgeber 33 Niedersächsische Jugendmeisterschaften 17 Förderungsgesellschaft des niedersächsischen 18 9. DEHOGA INTERN Hotel- und Gaststättengewerbes mbH Junger DEHOGA Niedersachsen 34 Senator-Willy-Heyrath-Stiftung 18 Betriebswirtschaftliche Kurzberatung 35 Berufsbildungsausschuss 19 Energieberatung 35 Sonderbudget für Ausbildungsprojekte 19 Mitgliederwerbung 36 der Kreisverbände 3. TARIFWESEN 10. ANSPRECHPARTNER Entgelttarifvertrag und Ausbildungsvergütungen 20 Übersicht Landesverband 38 Manteltarifvertrag 20 Übersicht Bezirks- und Kreisverbände 40 Tarifvertrag Altersvorsorge 20 3
BRANCHENTHEMEN SAISONBERICHT 2020/2021 triebe für touristische Übernachtungen geöffnet haben. Bei der Außengastronomie waren es rund 73 %. Coronabedingt haben sich die Branchenumfragen bei den Mitgliedern gewandelt. Nach dem ersten Lockdown und einer Die Gründe für die Nichtöffnung der Außengastronomie lagen unterschiedlichen Sommersaison ging es direkt in den näch- insbesondere bei den wirtschaftlichen Auswirkungen. Darüber sten Lockdown. Daher standen bei den Umfragen weniger die hinaus musste allgemein festgestellt werden, dass sich der Ar- Geschäftserwartungen oder die Auslastungszahlen im Vorder- beitskräftemangel insgesamt spürbar bemerkbar macht. grund, sondern der Vergleich der Umsatzentwicklung im Ver- gleich zum Vorjahreszeitraum. Viele der Betriebe haben in Eigeninitiative ihre Hygienekonzepte ausgeweitet. Auch die Angebote an die Gäste haben sich inso- Anhand der verschiedenen Umfragen, die zum Teil als Blitzum- weit verändert, als dass gerade bei der Durchführung von Feiern frage gestartet wurde, konnte man den negativen Verlauf der die Betriebe direkte Testmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe Branche sehr gut nachvollziehen. geschaffen haben, um den Gästen die Teilnahme an Feierlich- keiten zu ermöglichen. Dabei konnte festgestellt werden, dass Der durchschnittliche Umsatzverlust 2020 im Vergleich zum Vor- die Corona-Auflagen mehrheitlich bei den Gästen auf positives jahr betrug rund 46 %. Dies ist bezogen auf alle Betriebstypen. Verständnis gestoßen sind. Auch die Mitarbeiter sehen die co- Weitere Schwerpunkte waren die gestarteten Hilfsprogramme ronabedingten Auflagen bzw. Einschränkungen eher positiv an. der November- bzw. Dezember-Hilfe. Trotz aller Hilfsprogram- me haben sich zunächst rund 75 % in ihrer Existenz gefährdet 52 % der Betriebe sehen eine Perspektive, kurzfristig wieder gesehen. Dies hat sich im Laufe des 1. Halbjahres 2021 glück- rentabel wirtschaften zu können. Voraussetzung wäre aller- licherweise zum Positiven wenden können. Trotz allem sehen dings der Wegfall der Testpflicht sowie der Kontaktregeln. Eine sich Ende des 1. Halbjahres noch rund 25 Betriebe in ihrer Exi- weitere wichtige Lockerung wäre die Zulassung von geschlos- stenz gefährdet. senen Gesellschaften ohne Personenbegrenzung. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind heute noch nicht Die Auswertung der Blitzumfrage im Juni 2021 zeigt trotz wei- übersehbar. Die Rückzahlung der Unternehmerkredite, KfW- terer Lockerungen, dass im Bereich der Tagungen und Firmen- Schnellkredite oder andere Überbrückungskredite werden sich veranstaltungen immer noch Zurückhaltung geübt wird. 86 % langfristig auf das Betriebsergebnis auswirken. der Befragten gaben an, dass die Buchungen schlecht oder sehr schlecht laufen. Die Umsatzerwartung insgesamt wurde bei Nach den ersten Lockerungen haben die Umfragen gezeigt, 65% der Befragten nicht erfüllt. dass trotz aller Auflagen und Hygienevorgaben 90 % der Be- (*Renate Mitulla) 4
BRANCHENTHEMEN DAS NIEDERSÄCHSISCHE GASTGEWERBE IM ZAHLENSPIEGEL UMSATZENTWICKLUNG IN NIEDERSACHSEN BESCHÄFTIGTE IM GASTGEWERBE INSGESAMT 2018–2020 2018 2019 2020 Gesamt 190.136 195.156 160.076 2018 2019 2020* sozialversicherungs- Mill. o Mill. o Mill. o 86.361 88.782 80.688 pflichtig Beschäftigte Gastgewerbe Niedersachsen 5740 5923 4051 geringfügig davon Beherbergung: 2275 2349 1465 entlohnte 103.775 106.394 79.388 Beschäftigte Hotels (ohne Hotels garni) 1444 1516 860 Quelle: Bundesagentur für Arbeit Hotels garni 235 221 117 Gasthöfe 167 175 113 BEHERBERGUNGSART (MIN. 10 BETTEN) Pensionen 106 105 73 Beherbergungsart 2018 2019 2020 Ferienunterkünfte u. Ä. 248 257 212 Hotels 1.264 1.259 1.144 Camping 62 65 63 Hotels garni 674 664 588 sonstiges Gasthöfe 574 551 504 10 7 5 Beherbergungsgewerbe Pensionen 446 437 367 davon Gastronomie: 3482 3590 2552 Insgesamt 2.958 2.911 2.603 Restaurants mit Bedienung 1296 1329 895 * Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) Restaurants mit 646 672 579 Selbstbedienung BETTENKAPAZITÄTEN Imbissstuben 149 144 119 Beherbergungsart 2018 2019 2020 Cafés 216 226 168 Hotels 88.880 90.132 82.044 Eisdielen 101 94 77 Hotels garni 27.881 27.843 25.285 Caterer & sonst. verpfl. 675 684 471 Gasthöfe 15.293 15.066 13.639 Dienstleistungen Pensionen 12.053 11.846 9.928 sonst. verpfl. Dienst- 543 540 414 Insgesamt 144.107 144.887 130.896 leistungen (ehem. Kantinen) * Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) Schankwirtschaften 273 325 200 Diskotheken und Tanzlokale 48 51 19 sonst. getränkegeprägte DURCHSCHNITTLICHE AUSLASTUNG IN PROZENT 7 6 2 Gastronomie Beherbergungsart 2018 2019 2020 Stand Juli 2020 mit Korrekturen für 2020. Hotels 41,5 42,4 28,2 Die Angaben des mit „*“ gekennzeichneten Jahres sind vorläufig. Hotels garni 40,6 42,3 29,6 Quelle: LSN Tabelle 621 – Berichtsmonat 12/2020 Gasthöfe 31,6 31,8 23,0 Pensionen 36,7 37,3 31,4 * Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) (*Claudia Weiß) 5
BRANCHENTHEMEN BETTENSTEUER MEHRWERTSTEUER AUF HOTELÜBERNACHTUNGEN Übernachtungssteuern werden nach wie vor in Niedersachsen nur in Lüneburg und Cuxhaven erhoben. Der Mehrwertsteuersatz auf über Übernachtungen im Be- herbergungsgewerbe liegt in Deutschland seit dem 1.1.2010 Es darf erwartet werden, dass die Kommunen nach Überwin- bei 7 %. dung der Folgen der Corona-Krise auch dieses Thema zur Fi- Die Mehrwertsteuer wurde befristet vom 1. Juli 2020 bis nanzmittelerzielung wieder aufgreifen werden. zum 31. Dezember 2020 von 7 auf 5 % gesenkt. Ab dem 01.01.2021 gilt wieder die Absenkung auf 7 %. Das sehnsüchtige Warten auf eine klärende Entscheidung des (*Rainer Balke) Bundesverfassungsgerichts ist abermals enttäuscht worden. Vielleicht hat das aber auch sein Gutes, weil die Restunsicher- heit, wie das Gericht entscheiden wird, die Begehrlichkeiten DEHOGA KAMPAGNE einiger Kommunen im Zaum hält. „GLEICHE STEUERN FÜR ESSEN“ (*Rainer Balke) DAUERHAFTE ABSENKUNG DER MEHR- WERTSTEUER AUF 7 % (BZW. 5 %) MINDESTLOHNGESETZ Auch im Jahr 2020 setzte sich der DEHOGA weiterhin aktiv Seit dem 01.01.2015 gilt ein gesetzlicher Mindestlohn der ab für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel im 01.01.2017 von 8,50 Euro auf 8,84 Euro pro Arbeitsstunde Gastgewerbe ein, so wie er aktuell in 21 von 28 EU Staaten gilt. angehoben worden war. Bedingt durch die sich abzeichnenden Folgen der Corona-Krise Ab dem 01.01.2019 galt ein Mindestlohn für das von allen Branchen am meisten betroffene Gastgewerbe von 9,19 Euro pro Arbeitsstunde. hat das Bundesfinanzministerium eine Mehrwertsteuerreduzie- Ab dem 01.01.2020 galt ein Mindestlohn rung auf in der Gastronomie verzehrte Speisen festgesetzt. von 9,35 Euro pro Arbeitsstunde. Ab dem 01.01.2021 galt ein Mindestlohn Diese betrug vom 1.7.2020 bis zum 31.12.2021 5 % und soll- von 9,50 Euro pro Arbeitsstunde. te allein dem Zweck dienen, dem Gastgewerbe Entlastung von den Folgen der Corona-Krise zu gewähren. Aktuell liegt der niedrigste tarifliche Einstiegslohn im nieder- sächsischen Gastgewerbe (Tarifgebiet ohne Weser Ems und Ab dem 01.01.2021 bis 31.12.2022 soll auf Speisen in der Ga- ostfriesische Inseln) bei 9,80 Euro pro Arbeitsstunde. stronomie 7 Prozent gelten Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.04 2021 und ist fristgemäß gekündigt worden. Aufgabe des DEHOGA muss nun sein, die Mehrwertsteuerredu- zierung auf Speisen und darüber hinaus auch auf Getränke nun Die staatliche Mindestlohnkommission hat am 30.6.2020 fol- über den 30.6.2021 hinaus zu etablieren. gende weitere Mindestlohnsteigerung festgelegt: (*Rainer Balke) zum 01.01.2022 9,82 Euro zum 01.07.2022 10,45 Euro jeweils brutto je Arbeitsstunde. (*Rainer Balke) 6
BRANCHENTHEMEN REGELMÄSSIGE GESPRÄCHE STAATLICHE FÖRDERUNG DER WIRTSCHAFTSVERBÄNDE MIT IN FOLGE DER CORONA-KRISE VERTRETERN DER LANDESREGIERUNG Im Juli 2020 legte der Bund erstmalig eine „Überbrückungs- Die Mitte März 2020 beginnende Corona-Krise hat ein neues hilfe“ auf. Die wurde in Form einer Überbrückungshilfe II bis Gesprächsformat ausgelöst. Zuerst jede Woche, dann von Juni Dezember 2020 verlängert. 2020 bis Oktober 2020 ausgesetzt und ab November 2020 mit dann 14 tägigem Rhythmus wieder eingesetzt, informierten sich Dazu wurde für November und Dezember 2020 statt der Ministerpräsident Stefan Weil, Wirtschaftsminister Dr. Bernd Fixkostenhilfe der Überbrückungshilfe dem Gastgewerbe ein Althusmann und die Gesundheitsministerin Dr. Reimann und Umsatzausfall erstattet. nachfolgend Daniela Behrens bei den Hauptgeschäftsführern ausgesuchter Wirtschaftsverbände über den Krisensachstand Ab Januar 2021 galt dann die veränderte Überbrückungshilfe und stellten die neuesten Planungen der Landesregierung vor. III, die nun als Überbrückungshilfe III plus bis zum 30.9.2021 Unterbrochen wurden die Gespräche Mitte Juli 2021 mit der verlängert wurde. Hoffnung, dass sie durch die Überwindung der Krise im Herbst 2021 nicht wieder aufgenommen werden müssen. Neu hinzu gekommen ist die Restart-Prämie, mit der Unter- nehmen einen höheren Zuschuss zu den Personalkosten er- Auch der DEHOGA Niedersachsen war an diesen Videokonfe- halten können. Auch die Neustarthilfe für Soloselbstständige renzrunden beteiligt. Ziel der Verbände war stets, die Proble- wird als Neustarthilfe Plus weitergeführt. me ihrer Branchen an die Politik heranzutragen und dafür zu (*Rainer Balke) sorgen, dass die Abwägung von Interessen des Gesundheits- schutzes im Gleichgewicht mit den wirtschaftlichen Nöten der niedersächsischen Wirtschaft erfolgt. Für das Gastgewerbe FÖRDERUNG VON GASTSTÄTTEN darf festgestellt werden, dass unsere Kritik immer ernsthaft aufgenommen wurde. Festgestellt werden muss aber auch, Nach langen Jahren hat die Landesregierung nun der Forde- dass unserer Kritik nicht in allen Fällen abgeholfen wurde. rung des DEHOGA Niedersachsen nach einer ausschließlichen Gastronomieförderung Rechnung getragen. Die Landesregierung hatte andererseits aber auch Verständnis dafür, dass der DEHOGA Niedersachsen in mehreren Verfah- In der 2. Jahreshälfte 2020 sowie zu Beginn des Jahres 2021 ren vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg seine abwei- wurde 2 Tranchen aus dem Förderprogramm verteilt. Insge- chende Rechtsauffassung zu den Coronaregeln des Landes samt waren dies 94 Mio. Euro, die ausschließlich für Gastro- überprüfen ließ. Wie wir wissen, waren nicht in allen Fällen nomieinvestitionen zur Eindämmung der Coronafolgen einge- erfolgreich mit unseren Klagen. setzt werden durften. In einer letzten Präsenzrunde im Juli 2021 war allen Beteilig- Mitte des Jahres kündigte der niedersächsische Wirtschafts- ten bewußt, dass trotz des Impffortschritts nicht sicher ist, minister an weitere Landesmittel zur Förderung der Gastrono- dass Corona unter Kontrolle zu halten ist. Die die Oberhand mie in diesen Topf zu geben. gewinnende Virusvariante Delta, ließ schon im Juli Sorge ent- stehen. Wichtig ist um so mehr, dass die Landesregierung sich Wiederum sollen Investitionen in gastronomische Infrastruk- schon im Sommer über Strategien austauscht, wie Corona tur eine Förderung von 80% bei einer Investitionssumme von kontrolliert werden kann, ohne dass es erneut zu einem Lock- mindestens 5.000 bis max 100.000 Euro zu erhalten. down des Gastgewerbes kommt. Auch zeigt sich, dass die Gastgewerbebetriebe trotz Öffnung der Branche einen lan- Die Investition muss nicht im Jahre 2021 erfolgen, sondern gen Weg aus der Krise zur Normalität zurückzulegen haben kann auch im Jahr 2022 vorgenommen werden. werden. Weitere staatliche Unterstützung ist auf diesem Weg (*Rainer Balke) dringend erforderlich. (*Rainer Balke) 7
BRANCHENTHEMEN URHEBERRECHTSGESETZ – Künstler, wie z. B. Sänger oder Musiker, sowie der Her- VERWERTUNGSGESELLSCHAFTEN steller von Tonträgern und Videoclips. Das Inkasso der GVL wurde der GEMA übertragen. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mecha- nische Vervielfältigungsrechte (GEMA) bündelt unter ihrem VG-Bild/Kunst Dach viele Urheber solcher geschützten Werke. Die Verwertungsgesellschaft Bild/Kunst vertritt die Rechte der bildenden Künstler sowie der Fotografen und Die Vergütungen für die Nutzung urheberrechtlicher Werke Grafikdesigner. werden zwischen dem Bundesverband musikveranstaltender Betriebe und der GEMA ausgehandelt. Da die GEMA nicht VG-Wort die einzige Verwaltungsgesellschaft ist, sondern viele Urhe- Die Verwertungsgesellschaft Wort nimmt die Rechte für ber sich in Verwertungsgesellschaften zusammengeschlossen jede persönliche Darbietung eines Sprachwerkes wahr (z. haben und Entgelte verlangen, fordern der DEHOGA und die B. Bereitstellen von Kopien gegen Entgelt). Die VG-Wort Bundesvereinigung der Musikveranstalter den Gesetzgeber hat das Inkasso für die öffentliche Wiedergabe vertonter auf, mehr Aufsicht und Kontrolle auszuüben sowie die Einfüh- Sprachwerke auf die GEMA übertragen. rung einer Gesamtbelastungsgrenze. Es ist nicht akzeptabel, dass einseitig festgelegte Tarife seitens der Verwertungsge- GÜFA sellschaften in zunehmenden Maße zu einer Existenzgefähr- Die Gesellschaft zur Übernahme und Wahrnehmung von dung für unsere Branche werden. Filmaufführungsrechten mbH nimmt die Rechte der Film- produzenten wahr. Sie ist zuständig für die Genehmigung Seit Jahresbeginn hat die GEMA die Kontaktaufnahme zwi- zur Aufführung von Filmen und Videoprogrammen des schen den Nutzern und den Landesverbänden verändert. Aus- von ihr verwalteten Repertoires. schließlich über das installierte Onlineportal können nunmehr Kündigungen, Reklamation, Set Lists, Datenänderungen und VG-Media Angemessenheitsanträge eingereicht werden. Eine Kontakt- Die Gesellschaft zur Verwertung der Urheber- und Lei- aufnahme per E-Mail oder Post ist nicht mehr möglich. Jeder stungsschutzrechte von Medienunternehmen mbH ver- Nutzer ist daher aufgefordert, sich beim GEMA Onlineportal tritt die überwiegende Mehrzahl der privaten deutschen anzumelden, um dort seine Anliegen einzutragen. Die GEMA Fernseh- und Hörfunkveranstalter (z. B. RTL, SAT1, PRO7, begründet diesen Schritt damit, dass das Onlineportal die KABEL1, VOX, Sport1, N-TV). Das Inkasso wurde auf die Abläufe erleichtert und Anfragen schneller bearbeitet werden GEMA übertragen. können. Im Bereich „Meine Daten“ können die Unternehmer aktuell bei der GEMA hinterlegte Daten aufrufen und aktua- lisieren. Auch Rechnungen werden zukünftig ausschließlich VG-ZWF über das Onlineportal versandt, so dass jeder Unternehmer Die Zentralstelle für die Wiedergabe von Fernsehwerken aufgefordert ist, regelmäßig in das Onlineportal zu schauen, ist ein Zusammenschluss von 5 Verwertungsgesellschaf- um keine Fristen zu versäumen. ten aus dem Filmbereich und vertritt die Rechte der Fil- murheber. Das Inkasso liegt bei der GEMA. Der DEHOGA fordert hier direkte Ansprechpartner, um gerade hinsichtlich von Reklamationen seine Mitglieder weiter unter- MPLC (Motion Picture Licensing Company) stützen zu können. Als unabhängige Verwertungseinrichtung macht MPLC nach eigener Aussage Gebühren für über 900 Filmpro- Neben der GEMA gibt es noch folgende Verwertungsgesell- duzenten / Filmstudios (Warner Brothers, Walt Disney, schaften: Paramount Pictures, Universal Pictures etc.) geltend. Allerdings werden hier auch gleichzeitig Rechte durch VG GVL Media (s.o) geltend gemacht. Solange die Rechtevergabe Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutz- nicht geklärt ist, wird der DEHOGA keiner Rahmenverein- rechten (GVL) vertritt die Ansprüche der ausübenden barung zustimmen. (*Renate Mitulla) 8
BRANCHENTHEMEN ABHÄNGIGKEIT DER HOTELLERIE und nur eines von vier dieser Hotels (26%) fand bei Konflikten VON ONLINE-BUCHUNGSPORTALEN eine faire und wirksame Lösung mit den Portalen. IST HÖHER ALS JE ZUVOR ERFOLG NACH LANGEM UND ZÄHEM KAMPF: Die alle zwei Jahre durchgeführte HOTREC-Studie über den BGH ERKLÄRT AUCH „ENGE“ BESTPREISKLAUSELN europäischen Hotelvertriebsmarkt zeigt, dass die Dominanz VON BOOKING.COM FÜR WETTBEWERBSWIDRIG der Online-Buchungsportale (OTA) Booking.com und Expedia seit 2013 stetig zunimmt, während der Anteil der Direktbu- Seit 2013 kämpft der Hotelverband Deutschland (IHA) gegen chungen kontinuierlich abnimmt. die „enge“ Bestpreisklausel von Booking.com. Der Kartell- senat des Bundesgerichtshofes hat nun auch diese „engen“ Das Ziel der HOTREC-Studie ist es, die Entwicklungstenden- Bestpreisklauseln als unvereinbar mit dem Kartellrecht erklärt zen der wichtigsten Distributionskanäle in Europa aufzuzei- und das gegenteilige Urteil des 1. Kartellsenats des Oberlan- gen, Marktanteile zu ermitteln und in einem Gesamtkontext desgerichtes Düsseldorf vom 4. Juni 2019 aufgehoben. Damit zu analysieren. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem wurde die Beschwerde des Hotelbuchungsportals mit Firmen- Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis sitz in Amsterdam gegen die Abstellungsverfügung des Bun- zu Beginn des Jahres 2020 für das Referenzjahr 2019 durch- deskartellamtes zu seinen engen wie weiten Bestpreisklauseln geführt und basiert auf den Antworten von mehr als 2.800 endgültig abgewiesen. Der BGH bringt den Marktteilnehmern Hotels aus ganz Europa. in Deutschland nun endlich Rechtssicherheit und ermöglicht faireren Wettbewerb in der Online-Distribution. Die aktuellen Auswertungen zeigen, dass zwischen 2013 und Sowohl der Hotelverband Deutschland (IHA) als auch der DE- 2019 der Marktanteil der Online-Buchungsportale im europä- HOGA setzen darauf, dass Booking.com nun die Vorgaben ischen Hotelvertrieb kontinuierlich von 19,7% im Jahr 2013 des deutschen und europäischen Kartellrechts endlich respek- auf 29,9% im Jahr 2019 gestiegen ist. Gleichzeitig ist der tiert, seinen Geschäftsbetrieb hieran rechtskonform ausrichtet Anteil der Direktbuchungen in ganz Europa um mehr als 10 und auch weitere Versuche der wettbewerblichen Knebelung Prozentpunkte von 57,6% im Jahr 2013 auf 45,5% im Jahr oder Hintergehung seiner Hotelpartner aufgibt. 2019 zurückgegangen. TEILNAHME AN „DIREKT BUCHEN“ In Deutschland wurden im Jahr 2013 noch 63,7% aller Über- WICHTIGER DENN JE nachtungen über direkte Kanäle (online und offline) im Hotel gebucht, im Jahr 2019 lag der Anteil nur noch bei 58,5%. Die Es wird daher immer wichtiger, dass sich die Hoteliers an der Online-Buchungsplattformen konnten ihren Anteil dagegen Aktion „Direkt buchen“ beteiligen. Nicht nur in Zeiten wie von 20,9% im Jahr 2013 auf 29,6% im Jahr 2019 ausbauen. diesen macht eine persönliche Verbindung, die man viel eher durch direkten Kontakt erhält, einen gewaltigen Unterschied. Die drei Hauptakteure auf dem europäischen Markt der Onli- Deshalb ermutigt HOTREC alle Gäste, direkt beim Hotel zu bu- ne-Buchungsportale sind nach wie vor Booking Holding Inc., chen. Zudem unterstützen Direktbuchungen viel effektiver die Expedia Group und die HRS Group mit einem aggregierten Erholung des Hotelsektors in Zeiten der existenzbedrohenden Marktanteil im Bereich der Online-Buchungsportale von 92%. Auswirkungen der Covid-19 Pandemie. (*Renate Mitulla) Die diesen drei Unternehmen innewohnende Marktmacht schafft starke Abhängigkeiten für die Hotellerie und führt häu- fig zu Konflikten. Die meisten der befragten Hoteliers (56%) fühlen sich unter Druck gesetzt, die Geschäftsbedingungen der Buchungsportale (z.B. in Bezug auf Stornierungsbedingungen und Sonderrabatte) zu akzeptieren, obwohl sie diese freiwillig nicht annehmen würden. Nahezu 60% der Hotels hatten schon Meinungsverschiedenheiten mit Online-Buchungsplattformen 9
BRANCHENTHEMEN ENERGIE UND NACHHALTIGKEIT vergleichbarer Betriebe zwecks Einordnung der eigenen Kenn- zahlen sowie Handlungsempfehlungen zur Optimierung ihrer Ökonomie und Ökologie sind heute kein Widerspruch mehr. umweltbewussten Betriebsführung. Der Quick Check Umwelt Umwelt- und Klimaschutz haben in Gastronomie und Hotel- wird von der Viabono GmbH angeboten, die auch den DE- lerie naturgemäß eine hohe Bedeutung. Als einer der größten HOGA Umweltcheck durchführt. Der Quick Check Umwelt ist Wirtschaftszweige ist der Tourismus auf besondere Weise auf somit keine Zertifizierung, sondern eine IST-Analyse der be- nachhaltiges Wirtschaften und eine intakte Umwelt angewie- trieblichen Verbräuche. sen. Immer mehr Gäste, Privatreisende wie Firmenkunden, sind heute für den fortschreitenden Klimawandel und die da- Weitere Informationen gibt es unter mit verbundenen Aspekte der Nachhaltigkeit sensibilisiert. Sie https://www.quickcheckumwelt.de/ achten zunehmend auf die Einhaltung bestimmter Umwelt- standards und fordern sie ein. DEHOGA UMWELT-CHECK Bereits frühzeitig hat der DEHOGA die besondere Verantwor- Als Dritte Säule zum klimafreundlichen Gastgewerbebetrieb tung erkannt und unterstützt seine Mitglieder bei allen Fragen bietet der DEHOGA einen kostenpflichtigen Umwelt-Check rund um das Thema Energiesparen und Umweltschutz. Gutes an. Hier können die Unternehmer feststellen, wie sie im Ver- tun und dabei Geld sparen - das funktioniert. gleich zu gleichgelagerten Betrieben in Sachen Energieeffizi- enz stehen. Teilnehmer des DEHOGA-Umweltchecks müssen ENERGIEKAMPAGNE GASTGEWERBE sich einer kritischen Überprüfung ihrer Verbrauchswerte un- terziehen. Bei der Gegenüberstellung mit vergleichbaren Be- Als Einstieg für diejenigen, die sich noch nicht mit dem Thema trieben werden die individuellen Besonderheiten der Betriebe Energiekosteneinsparung befasst haben, bietet die Energie- umfassend berücksichtigt. Der Betrieb wird dann eingestuft kampagne Gastgewerbe einfache, aber effektive Maßnahmen und bei Bestehen mit einer Urkunde in Bronze, Silber oder an, die den Energieverbrauch in Gastronomie und Hotellerie Gold belohnt. Damit heben sich die ausgezeichneten Betriebe nachhaltig senken und damit den Kohlendioxidausstoß redu- weit vom Branchendurchschnitt ab und beweisen ihr beson- zieren können. Dazu gehören z.B. die DEHOGA Umweltbro- deres ökologisches Engagement. schüre und das virtuelle Hotel-Restaurant. Weitere Informationen gibt es unter Weitere Informationen gibt es unter www.energiekampagne-gastgewerbe.de www.dehoga-umweltcheck.de. DEHOGA QUICK-CHECK Der kostengünstige Quick-Check Umwelt ist ein Online-Tool zur einfachen Ermittlung der Umwelt- und Klimafreundlichkeit von Hotels, Pensionen und Gasthöfen. Mit dem Quick-Check Umwelt ist ein Vergleich der Umweltkennzahlen mit Betrieben der gleichen Kategorie möglich. Die Betriebe erfassen dazu online ihre relevanten Kennzahlen in den Bereichen Strom, Heizung, Wasser und Abfall, ohne Nachweise einreichen zu müssen. Im Anschluss erhalten die Betriebe eine PDF-Auswer- tung mit ihren Verbrauchskennzahlen, Verbrauchskennzahlen 10
BRANCHENTHEMEN GEMEINSAM GEGEN LEBENSMITTEL- ENERGIEBERATUNG VERSCHWENDUNG – ZU GUT FÜR DIE TONNE Seit 2012 bietet der DEHOGA Niedersachsen seinen Mitglie- Die Reduzierung von Lebensmittelabfällen geht alle an. Po- dern Unterstützung bei der KfW-geförderten Energieberatung litik, Wirtschaft und Verbraucher sind gleichermaßen gefor- an. Hauptschwerpunkte sind hierbei die Unterstützung beim dert. Im Gastgewerbe liegt es in der Natur der Sache, Einkauf Förderantrag, die objektive Untersuchung des Betriebes auf und Wareneinsatz so zu kalkulieren, dass mit der richtigen Einsparmöglichkeiten im Energiebereich sowie individuelle Portionsgröße und einer professionellen Einkaufspolitik Le- Beratung bei der Umsetzung von Sparmaßnahmen. Bewährt bensmittelabfälle vermieden werden. Das auch vom DEHOGA hat sich auch die Projektbegleitung bei der Umsetzung der Bundesverband unterstützte Projekt „Zu gut für die Tonne!“ vorgeschlagenen Maßnahmen. ist eine Informationskampagne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Durch die Zusammenarbeit mit der KfW-Energieberatungs- förderung zahlen Mitglieder anstatt 1.600 Euro lediglich 320 Am 04.03.2020 haben Bundesernährungsministerin Julia Euro für die Beratung. Klöckner und die Präsidenten bzw. Vorsitzenden von sieben Dachverbänden der Land- und Ernährungswirtschaft, des Mit den Energieberatern Torsten Merker und Carsten Mücke Handels, des Lebensmittelhandwerks und der Gastronomie konnten neutrale Energieberater gefunden werden. Die Kon- eine Grundsatzvereinbarung zur Reduzierung von Lebensmit- taktdaten sind auf dem Internetportal des DEHOGA Nieders- telabfällen unterzeichnet. Diese Grundsatzvereinbarung bildet achsen eingestellt. die Grundlage für die Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittel- https://www.dehoga-niedersachsen.de/ verschwendung. Das BMEL und die beteiligten Verbände ver- ueber-uns/unsere-partner/energieberater-niedersachsen/ ständigten sich darin auf die international vereinbarten Ziele zur Reduzierung der Lebensmittelabfälle und -verluste. DURCHFÜHRUNG VON ENERGIE-GIPFELN Weitere Informationen gibt es unter Um den Erfahrungsaustausch zu fördern und den Mitgliedern https://www.zugutfuerdietonne.de/ ungenutzte Einsparpotenzial erkennbar zu machen und indi- viduelle Lösungen umzusetzen, bietet der DEHOGA Nieder- sachsen seinen Mitgliedern sogenannte Energie-Gipfel an. Der Klimawandel mit seinen Herausforderungen sowie die The- men Energie und Nachhaltigkeit werden im Gastgewerbe auch zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Nachhaltiges Wirt- schaften wird genauso unabdingbar sein, wie Energieeinspa- rungen oder E-Mobilität. Auf den jährlichen Energie-Gipfeln er- (*Renate Mitulla) halten die Teilnehmer von verschiedenen Anbietern praktische Infos zu Nachhaltigkeit und Energieeinsparung aus erster Hand. Die Fachgruppen des DEHOGA Niedersachsen haben sich zum Ziel gesetzt, den DEHOGA-Mitgliedern Tipps und Unterstützung zum Thema Energie zu geben und ihnen Lösungen für ihre Be- triebe aufzuzeigen. Damit soll den Mitgliedern die Möglichkeit gegeben werden, durch Kostensenkungen im Energiebereich finanzielle Mittel für Investitionen zu generieren. Gleichzeitig wird ein aktiver Beitrag zum Klimawandel, zum Umweltschutz und zum schonenden Umgang mit Ressourcen geleistet. (*Renate Mitulla) 11
BRANCHENTHEMEN GOBD-FÄHIGKEIT ort angeben. Das gilt auch für den Wechsel des Einsatzortes, ELEKTRONISCHER KASSENSYSTEME wenn die mobile GoBD Kasse oder das mobile Bezahlsystem an verschiedenen Standorten eingesetzt wird. Seit 01.01.2017 müssen im Gastgewerbe eingesetzte elektroni- sche Kassen GoBD-fähig sein. D. h., dass sie den Grundsätzen Für den ordnungsgemäßen Betrieb einer elektronischen ordnungsgemäßer Buchführung und Datenübermittlung genü- GOBD Kasse sind sowohl der Hersteller der Kasse als auch gen müssen. Die neuen Regelungen umfassen insbesondere: der Unternehmer als Betreiber der Kasse verantwortlich. Der Hersteller verantwortet das korrekte Funktionieren der Kasse, Alle steuerlich relevanten Daten müssen 10 Jahre doku- insbesondere der TSE-Vorrichtung und die Zertifizierung. Der mentensicher und vollständig archiviert werden. Unternehmer muss die korrekte und GoBD- konforme Hand- Ein unmittelbarer Zugriff seitens der Finanzamtsprüfer habung der Kasse nachweisen. muss gewährleistet sein. (*Renate Mitulla) Dieser Lesezugriff kann als Datenträgerüberlassung (z. B. CD, USB-Stick, Festplatte o.ä.) möglich sein. Die Speicherung der steuerlich relevanten Daten muss vollständig und alle Buchungsdaten, Einzelbelege, Arti- keländerungen, Preisänderungen sowie Änderungen der Sonderpreise und Rabatte müssen enthalten sein. Dokumentation und Schnittstellenbeschreibung muss genauso vorliegen wie das Handbuch. Betriebe, die noch nie über eine elektronische Kasse verfügt haben, müssen diese auch zukünftig nicht anschaffen. Die zwischenzeitlich von der Politik diskutierte allgemeine Regi- strierkassenpflicht ist vom Tisch. Seit dem 01.01.2020 gelten wiederum neue verschärfte Re- gelungen zu manipulationssicheren Registrierkassen. Elek- tronische Kassen und Kassensysteme benötigen eine Sicher- heitseinrichtung, die eine Manipulation des Datenspeichers verhindert. Diese TSE-Vorrichtung benötigt seit Herbst 2020 ein amtliches Zertifikat. Nicht alle elektronischen Kassen sind TSE-fähig, daher gibt es 3 Bestimmungen: Elektronische Kassen, die vor dem 26.11.2010 ange- schafft wurden, dürfen seit 1.1.2020 nicht mehr verwen- det werden. Systeme, die nach dem 26.11.2010 angeschafft wurden, müssen mit einem TSE-Modul nachgerüstet werden. Systeme, die nach dem 26.11.2010 angeschafft wurden, und nicht auf TSE umzurüsten sind, dürfen ab dem 31.12.2022 nicht mehr verwendet werden. Jede elektronische GoBD Kasse muss beim Finanzamt regi- striert sein. Der Unternehmer muss die Kasse oder das Bezahl- system anmelden und abmelden und außerdem den Einsatz- 12
BRANCHENTHEMEN AIRBNB & CO. ARBEITSKREIS „LEITFADEN“ UND „RATGEBER“ GASTGEWERBES ZUM Die Sharing-Economy mit ihren Buchungsplattformen ist nicht WIEDEREINTRITT IN DEN MARKT nur in Deutschland, sondern weltweit ein brisantes Thema, das die Hotellerie beschäftigt. Hier hat sich der IHA Hotelver- Die vorliegenden Leitfäden und Ratgeber sind von einer Ar- band in jahrelangen Bemühungen dafür eingesetzt, gleiche beitsgruppe aus Hoteliers und Gastronomen zusammenge- Wettbewerbsregeln zu erzwingen und die Politik aufgefor- stellt worden und basieren auf den Handlungsempfehlungen. dert, Wettbewerbsgleichheit zwischen der privaten Über- Die Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Vizepräsident Dirk nachtung und der klassischen Hotellerie einzufordern. Breuckmann, bestehend aus Thomas Domani, Lutz Feldt- mann, Carsten Rohdenburg, Christian Stöver und Cord Kelle Die Europäische Kommission und die EU-Verbraucherbehör- hatte sich zur Aufgabe gemacht, auf Basis ihrer eigenen be- den haben Airbnb mittlerweile aufgefordert, die Geschäfts- trieblichen Maßnahmen ein Handlungsmuster zu erarbeiten, bedingungen an die EU-Verbrauchervorschriften anzupassen mit dem die Wiedereröffnung des Gastgewerbes in Nieder- und bei der Darstellung der Preise transparent zu sein. sachsen unterstützt werden konnte. Zwischenzeitlich hat sich auch der deutsche Gesetzgeber Die Leitfäden und Ratgeber sollten keinen Anspruch auf mit diesem Thema beschäftigt und in verschiedenen Städten Vollständigkeit erheben, da die betriebliche Vielfalt zu groß ein sogenanntes Fremdvermietungsverbot eingeführt. Insbe- schien, als dass alle Fallkonstellationen in den Handlungsemp- sondere in Städten, in denen Wohnraumknappheit herrscht, fehlungen abgedeckt werden konnten. konnte festgestellt werden, dass die Fremdvermietung auf Dauer zu einer Verschärfung führt. Der DEHOGA Niedersach- Die Niederlegungen sollten Anregungen schaffen, über eigene sen hat erreicht, dass der zuständige Minister im niedersäch- Maßnahmen und Abläufe im Betrieb nachzudenken. Gekenn- sischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klima- zeichnet waren die Empfehlungen von der Erkenntnis, dass schutz den Städten, Regionen und Kommunen in Niedersach- die Betriebsausübung unter fortlaufenden Corona-Erschwer- sen die Möglichkeit eröffnet hat, Zweckentfremdungsverbote nissen von der Einhaltung der definierten Abstandspflichten zu erlassen. Dies soll einer Entschärfung des knappen Wohn- und den betrieblichen Vorgaben für einen hygienetechnischen raums dienen. Umgang mit dem Coronavirus sowie einem Lüftungskonzept abhängen. Um zu gewährleisten, dass auch Vermieter von Privatunter- künften ordnungsgemäß Steuern abführen, haben unter- Mit den Leitfäden wurden auch Empfehlungen für die Aus- schiedliche Gerichte Airbnb dazu verurteilt, die Daten der gestaltung von Selbstbedienbuffets überarbeitet und die Lüf- Vermieter für eine Überprüfung offen zu legen. tungsempfehlungen der Berufsgenossenschaft BGN redaktio- nell umgestaltet. Auch zukünftig wird sich der Verband dafür einsetzen, dass (*Rainer Balke) nicht mit zweierlei Maß bei privater oder traditioneller Beher- bergung gemessen wird. Es darf keine Wettbewerbsverzer- rung durch unterschiedliche Anforderungen an Brandschutz, Sicherheit, Melderecht, Hygiene oder Besteuerung geben: Gleiches Recht für alle Marktteilnehmer, gleiches Schutzni- veau für alle Gäste. (*Renate Mitulla) 13
BRANCHENTHEMEN PLASTIKPRODUKTE WIE TRINKHALME 1. Wattestäbchen, ODER EINWEGBESTECKE AB 3.7.2021 2. Besteck, insbesondere Gabeln, Messer, VERBOTEN Löffel und Essstäbchen, 3. Teller, Restbestände dürfen genutzt werden 4. Trinkhalme, Die Europäische Union hat mit der EU-Einwegkunststoffricht- 5. Rührstäbchen, linie (Richtlinie 2019/904) die Nutzung von Einwegkunststoff- 6. Luftballonstäbe, die zur Stabilisierung an den Luftballons produkten geregelt, diese wurde in Deutschland in der Ein- befestigt werden, einschließlich der jeweiligen Halte- wegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV) umgesetzt. rungsmechanismen, Mit dieser nationalen Verordnung wird das vorgegebene Ver- 7. Lebensmittelbehälter aus expandiertem bot bestimmter Einwegplastikprodukte wie Trinkhalme oder Polystyrol(Styropor), also Behältnisse, wie Boxen mit Einwegbestecke umgesetzt. Ab 3. Juli dürfen diese nicht mehr oder ohne Deckel, für Lebensmittel, die dazu bestimmt von den Herstellern auf den Markt gebracht werden. Noch sind, unmittelbar vor Ort verzehrt oder zum Verzehr vorhandene Warenbestände dürfen jedoch auch nach dieser mitgenommen zu werden, in der Regel aus dem Behält- Deadline noch genutzt und verkauft werden. nis heraus verzehrt werden und ohne weitere Zuberei- tung wie Kochen, Sieden oder Erhitzen verzehrt werden können(=„to-go“); keine Lebensmittelbehälter in diesem Sinne sind Getränkebehälter, Getränkebecher, Teller sowie Tüten und Folienverpackungen, wie Wrappers, mit Lebensmittelinhalt, 8. Getränkebehälter aus expandiertem Polystyrol (Styropor) einschließlich ihrer Verschlüsse und Deckel sowie 9. Getränkebecher aus expandiertem Polystyrol (Styropor) einschließlich ihrer Verschlüsse und Deckel. 10. Produkte aus oxo-abbaubarem Kunststoff. Sofern Betriebe Einwegkunststoffprodukte verwenden, die verboten werden, sollten sich diese Betriebe rechtzeitig über Alternativen zu diesen Produkten informieren. Einwegplastik- Unter Einwegkunststoffprodukte fallen Produkte, die ganz besteck könnte z. B. durch Holzbesteck ersetzt werden oder oder teilweise aus Kunststoff bestehen und nicht dafür konzi- Einwegplastiktrinkhalme könnten durch Glas-, Papp-, oder piert sind, mehrmals wiederbenutzt zu werden, sondern nach Stahltrinkröhrchen ersetzt werden. Alternativ oder parallel einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Die erstmalige Bereit- dazu könnten auch Mehrweglösungen in Frage kommen, so- stellung folgender Einwegkunststoffprodukte sind ab 3. Juli fern dies mit dem jeweiligen Geschäftsmodell und der alltäg- 2021 verboten: lichen Betriebspraxis vereinbar ist. Mittlerweile gibt es immer mehr Drittanbieter, die Mehrwegbehältnisse für die Gastro- nomie bereitstellen. Auch die Befüllung kundeneigener Be- hältnisse ist denkbar. Bei allen Mehrweglösungen sollten die Hygienevorschriften beachtet werden und Prozesse im Betrieb eventuell angepasst werden. (*Renate Mitulla) 14
BRANCHENTHEMEN BERUFSAUSBILDUNG SO GEHT AUSBILDUNG HEUTE Mit der Initiative “TOP-Ausbildungsbetrieb” hat der DEHOGA Die HOGA Berlin Service GmbH übernimmt die Zertifizierung erstmals eine bundesweit einheitliche Zertifizierung für einen und die Azubi-Befragung sowie die Abrechnung mit den Aus- hohen Ausbildungsstandard geschaffen – und davon profi- bildungsbetrieben und den DEHOGA Landesverbänden. tieren Bewerber wie Betriebe in Hotellerie und Gastronomie. Die Teilnahme ist kostenpflichtig und 3 Jahre gültig. Die als „TOP-Ausbildungsbetrieb“ zertifizierten Betriebe ver- bessern mit ihrem Engagement die Reichweite und Glaubwür- Teilnehmende Betriebe können einen Zuschuss über die Teil- digkeit als attraktiver Ausbildungsbetrieb und sorgen für eine nahmegebühr beim DEHOGA Niedersachsen beantragen. positive Wahrnehmung durch die Azubis. In Niedersachsen haben sich 15 Betriebe zertifizieren lassen. Insbesondere die Einbeziehung der Azubis in den Zertifizie- 27 Betriebe befinden sich noch im Zertifizierungsprozess. rungsprozess hebt die teilnehmenden Betriebe von anderen Mitbewerbern hervor. Weitere Infos unter: www.topausbildung.de (*Manuela Heuser) Denn zertifizierte Betriebe stehen für eine TOP-Ausbildung – von den Azubis selbst bestätigt. 15
BERUFSAUSBILDUNG AUSBILDUNGSVERHÄLTNISSE 1. bis 3. AUSBILDUNGSJAHR – STAND 31.12.2020 Restaurant- Fachmann/ Hotel- Hotel- fachmann/ Fachkraft im Fachfrau für Kammerbezirk Koch/Köchin fachmann/ kaufmann/ Restaurant- Gastgewerbe System- Hotelfachfrau Hotelkauffrau fachfrau Gastronomie IHK Hannover 126 34 93 12 50 27 160 86 145 17 87 25 202 87 199 12 0 33 488 207 437 41 137 85 1.395 IHK Lüneburg- 113 25 82 1 40 12 Wolfsburg 96 22 79 2 35 16 77 38 63 4 0 10 286 85 224 7 75 38 715 IHK Osnabrück- 53 11 39 1 8 21 Emsland 52 19 52 1 28 29 55 18 47 4 0 14 160 48 138 6 36 64 452 IHK Ostfriesland 43 33 43 0 14 2 und 52 28 64 1 57 11 Papenburg 44 23 51 4 0 9 139 84 158 5 71 22 479 IHK Stade 33 25 34 0 17 2 50 24 44 0 22 2 52 21 41 1 0 3 135 70 119 1 39 7 371 IHK Oldenburg 55 15 52 4 35 26 65 32 70 9 41 18 57 26 45 8 0 18 177 73 167 21 76 62 576 IHK Braun- 40 7 27 2 12 21 schweig 37 8 39 10 15 14 55 12 37 10 0 13 132 27 103 22 27 48 359 Insgesamt 1.517 594 1.346 103 461 326 4.347 (*Tanja Bittaye) Zahl der Aus- Anteil Zahl der Auszubildenden Veränderung zubildenden in % Vorjahr in % Köche/Köchinnen 1.517 34,9% IHK Hannover 1.395 1.650 -15,5 Restaurantfachleute 594 13,7% IHK Lüneburg-Wolfsburg 715 783 -8,7 Hotelfachleute 1.346 31,0% IHK Osnabrück-Emsland 425 481 -6,0 Hotelkaufleute 103 2,4% IHK Ostfriesland u. Papenburg 479 470 1,9 Fachkräfte im Gastgewerbe 461 10,6% IHK Stade 371 416 -10,8 Fachleute für 326 7,5% IHK Oldenburg 576 626 8,0 Systemgastronomie IHK Braunschweig 359 410 -12,4 Insgesamt 4.347 100,0% Insgesamt 4.347 (4.836) -10,1 (*Tanja Bittaye) 16
BERUFSAUSBILDUNG ABSCHLUSSPRÜFUNGEN 2020 Restaurant- Hotel- Hotel- Fachmann/ fachmann/ fachmann/ kaufmann/ Fachkraft im Fachfrau Kammerbezirk Koch/Köchin Restaurant- Hotel- Hotel- Gastgewerbe für System- fachfrau fachfrau kauffrau gastronomie nicht nicht nicht nicht nicht nicht best. best. best. best. best. best. best. best. best. best. best. best. IHK Hannover 151 59 68 16 161 50 21 0 60 49 32 10 IHK Lüneburg- 79 27 40 9 63 15 4 1 37 21 11 2 Wolfsburg IHK Osnabrück- 49 12 12 2 58 10 1 0 14 7 13 5 Emsland IHK Ostfriesland u. 43 17 23 10 50 2 3 3 12 5 2 1 Papenburg IHK Stade 33 23 18 7 31 2 0 0 13 16 3 0 IHK Oldenburg 56 18 16 6 58 6 7 0 26 21 10 6 IHK Braunschweig 37 14 12 7 31 6 28 0 21 8 10 3 Insgesamt 448 170 189 57 452 91 64 4 183 127 81 27 Durchfallquote in % 27,5% 23,2% 16,8% 5,9% 41,0% 25,0% (*Tanja Bittaye) NIEDERSÄCHSISCHE JUGENDMEISTERSCHAFTEN 2021 Leider mussten bereits im Herbst 2020 die Niedersächsischen Jugendmeisterschaften für 2021 komplett abgesagt werden. Nach Rücksprache mit der Berufsbildenden Schule Oldenburg, die als Austragungsort vorgesehen war, ließen Planungsunsi- cherheit und Einhaltung der geltenden Verhaltensregeln keine andere Entscheidung zu. Darüber hinaus hat eine Abfrage bei allen Schulstandorten ergeben, dass sich die Mehrheit sehr zurückhaltend dazu äu- ßerte, ob eine Beteiligung überhaupt in Frage kommt. In der Hoffnung, dass der Wettbewerb in 2022 wieder unter halbwegs normalen Umständen stattfinden kann, hat sich die Berufsbildende Schule Osnabrück bereit erklärt, ihre Räum- lichkeiten für die Durchführung des Wettbewerbs zur Verfü- gung zu stellen. (*Manuela Heuser) 17
BERUFSAUSBILDUNG FÖRDERUNGSGESELLSCHAFT DES SENATOR-WILLY-HEYRATH-STIFTUNG NIEDERSÄCHSISCHEN HOTEL- UND GASTSTÄTTENGEWERBES MBH Seit 1981 existiert die Senator-Willy-Heyrath-Stiftung. Sie wurde auf Anregung des DEHOGA Niedersachsen gegründet, Die Förderungsgesellschaft ist ursprünglich von Mitgliedern um mit den erwirtschafteten Stiftungserträgen Berufsausbil- des DEHOGA Niedersachsen, die sich in einem Förderver- dungsförderung und Weiterentwicklung der gastgewerbli- ein zusammengeschlossen hatten, gegründet worden, um chen Ausbildungsberufe betreiben zu können. Der Name der Dienstleistungen für das niedersächsische Hotel- und Gast- Stiftung ist auf den Gründungsstifter Willy Heyrath zurück- stättengewerbe anzubieten. zuführen, der nach einer langjährigen gastgewerblichen Tä- tigkeit in Hamburg nach Niedersachsen übersiedelte und hier Insofern ist die GmbH ein wirtschaftlicher Arm des DEHOGA über mehrere Jahre erfolgreich ein Landhotel führte. Niedersachsen, der im Interesse des DEHOGA Niedersachsen wirkt. Die Bedeutung der Förderungsgesellschaft fußt auf Das Ziel der Senator-Willy-Heyrath-Stiftung ist, durch Fortbil- mehreren Geschäftssäulen. dungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den niedersächsi- schen berufsbildenden Schulen im Gastgewerbe sicherzustel- Die Förderungsgesellschaft hat in ihrer Gesellschafterver- len, leistungsschwächere Auszubildende erfolgreich durch die sammlung beschlossen, mit Wirkung auf 2014 diese Ge- berufliche Abschlussprüfung zu geleiten. schäftssäulen neu zu strukturieren. In der Vergangenheit hat die Senator-Willy-Heyrath-Stiftung, Nach wie vor soll die Organisation von Fort-, Aus- und Weiter- unterstützt durch den DEHOGA Niedersachsen, überbetrieb- bildungsmaßnahmen für das niedersächsische Gastgewerbe liche fachpraktische Maßnahmen organisiert, um Lücken im eine der tragenden Säulen der GmbH sein. Auch sollen wei- fachpraktischen Wissen der förderbedürftigen Auszubilden- terhin Marketingmaßnahmen wie Hotelklassifizierung und der den zu schließen. Dafür wendet die Senator-Willy-Heyrath- Wettbewerb Regionale Küche sowie die Aktion Gastlichkeit in Stiftung die Zinserträge auf, die sie aus der Anlage ihres Stif- Niedersachsen von der Förderungs-GmbH organisiert werden. tungsgrundstockvermögens realisiert. Dieses beläuft sich auf Eine weitere Geschäftssäule wird die Organisation der Nieder- ca. 600.000,00 Euro. sächsischen Jugendmeisterschaften bleiben. Festzustellen ist allerdings, dass die Probleme am Kapital- Auf den 01.01.2014 sind die Geschäftsanteile der Förderungs- markt auch die Geschäfte der Stiftung tangieren. Eine der gesellschaft vom ursprünglichen Förderverein vollständig auf vorrangigen Aufgaben der Stiftung ist sicherzustellen, dass sie den DEHOGA Niedersachsen e.V. übertragen worden, der auch zukünftig ihren Stiftungszweck erfüllen kann. D. h., dass jetzt Alleingesellschafter ist. die Sicherung des Wertes des Grundstockvermögens im Focus der Stiftung zu stehen hat. In Zeiten geringer Kapitalverzin- Traditionell wird die Geschäftsführung der Förderungsge- sung bei gleichzeitig laufender Inflation ist aber allein schon sellschaft vom jeweils amtierenden Schatzmeister und dem der Werterhalt des Stiftungsvermögens eine anspruchsvolle Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Niedersachsen ausgeübt. Aufgabe. Die aus der Anlage des Grundstockvermögens er- Begleitet wird die Arbeit der Förderungsgesellschaft von ei- zielten Stiftungserträge sind seit Jahren rückläufig und tendie- nem Kontrollgremium, das aus den Vorsitzenden der Bezirks- ren zwischenzeitlich durch die Entwicklung des marktüblichen verbände besteht. Die aktuelle Vorsitzende des Kontrollgremi- Anlagezinses gegen 0. Im gleichen Maße sind auch die von ums ist Frau Gabriele Güse, Vorsitzende des Bezirksverbandes der Stiftung mit eigenen Erträgen organisierten Fördermaß- Hannover. Ihr Stellvertreter ist der Vorsitzende des Bezirksver- nahmen rückläufig. bandes Lüneburg, Herr Frank Lehmann. (*Rainer Balke) Hauptspender sind nach wie vor die Kreisverbände im DEHO- GA Niedersachsen. Sie überweisen jährlich eine Spende in Höhe von ca. 2 Euro pro Mitglied an die Stiftung, die der vom Großen Vorstand des DEHOGA Niedersachsen auf jeweils 3 Jahre gewählte Stiftungsvorstand per Beschluss in Maßnah- men zur Stiftungszweckerreichung investiert. (*Rainer Balke) 18
BERUFSAUSBILDUNG BERUFSBILDUNGSAUSSCHUSS 31.12.2020 betrug die Zahl der Auszubildenden in allen Kam- merbezirken 4.347. (Im Vorjahr auf den 31.12.2019: 4.836.) Die Herausforderungen für die gastgewerblichen Ausbildungs- Insgesamt ist die Zahl der Auszubildenden in Niedersachsen betriebe durch die Corona-Pandemie sind riesig. Das Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 10,1 % gesunken. Die Zahl der 2020 war in großen Teilen davon gekennzeichnet, dass die Restaurantfachleute liegt nur noch bei 13,7%. Ausbildungsbetriebe nicht durchgängig am Markt sein durf- ten. Die Aufrechterhaltung der Ausbildung bei geschlossenem Die Durchfallquote bei Abschlussprüfungen 2020 oder eingeschränktem Betrieb stellte ein großes Problem dar. zeigt folgendes Ergebnis: In Zeiten der Freigabe für das Gastgewerbe, waren die Betriebe Köche 27,5 % durch die VO-Restriktionen in ihrer Arbeit stark eingeschränkt. Restaurantfachleute 23,2 % Das hat insbesondere Auswirkungen auf das Tätigkeitsangebot Hotelfachleute 16,8 % in den Betrieben gehabt. Bedingt durch die Arbeitseinschrän- Hotelkaufleute 5,9 % kungen mussten viele Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt Fachkraft im Gastgewerbe 41,0 % werden. Das führte dazu, dass auch betriebliche Ausbilder be- Fachleute für Systemgastronomie 25,0 % troffen waren und Auszubildende nicht unbedingt immer ihre betrieblich bestimmten Ansprechpartner hatten. Ausbildungszahlen bundesweit Viele Betriebe haben versucht den Mangel an tatsächlicher Arbeit, durch innerbetriebliche Azubi-Trainings auszufüllen. Die Ausbildungsverhältnisse im Gastgewerbe von 2019-2020 Aber nach solange Zeit des Stillstands in den Betrieben sind zeigen einen Rückgang von 24,7 % zum 31.12.2020. Auf den irgendwann auch einmal die Themen erschöpft, die man in 31.12.2020 betrug die Zahl der Auszubildenden 23.469. Theorie und praktischer Übung ohne Gäste vermitteln kann. Ein besonderes Problem stellte sich dadurch, dass auch die an In 2020 haben 19.244 Auszubildende an der Abschlussprü- der Ausbildung beteiligten Berufsbildenden Schulen zu einem fung teilgenommen. 14.970 Auszubildende haben ihre Prü- überwiegenden Teil keine schulischen Angebote für die Aus- fung bestanden. zubildenden unterhalten haben. Die Ausbildung in 2020 hat (*Manuela Heuser) damit in praktischer aber auch theoretischer Hinsicht gelitten. Das Ergebnis einer Abfrage bei den Kammern, wie sich die SONDERBUDGET FÜR AUSBILDUNGS- Corona Pandemie auf die Anzahl der neu abgeschlossenen PROJEKTE DER KREISVERBÄNDE Ausbildungsverträge 2020/2021 im Vergleich zu 2019 ausge- wirkt hat, ist nicht überraschend ausgefallen. Auch wenn in den vergangenen Monaten praxisorientierte Be- rufsinformationsveranstaltungen in Schulen und Betrieben ent- Alle IHK’n haben einen drastischen Rückgang mit Stand März fallen sind, haben die Kreisverbände weiterhin die Möglichkeit, 2021 zu verzeichnen. Das liegt zum einen darin begründet, zukünftige Azubiprojekte finanziell bezuschussen zu lassen. dass die Planungsunsicherheit dazu geführt hat, dass weniger Ausbildungsplätze angeboten wurden. Auf der anderen Seite Es soll sich um erfolgsversprechende Projekte handeln, die verhalten sich ausbildungsinteressierte Jugendliche eher zöger- den Ausbildungsgrad steigern und Jugendliche gezielt auf die lich und gehen Alternativwege, da gerade die gastgewerbliche Ausbildung aufmerksam machen. Vorgesehen ist die Über- Branche von den monatelangen Schließungen betroffen war. nahme von max. 50% der Projektkosten bis max. 1.000,00 Euro pro Kreisverband. Ausbildungszahlen in Niedersachsen Stand 31.12.2020 Der DEHOGA Niedersachsen freut sich, weitere Projekte zu fördern. Die Übersicht der Ausbildungsverhältnisse von 2007-2020 (*Manuela Heuser) zeigt einen Rückgang von 54,52 % zum 31.12.2020. Auf den 19
BRANCHENTHEMEN TARIFWESEN Das niedersächsische Hotel und Gaststättengewerbe hat TARIFGEBIET OSTFRIESISCHE INSELN für 2018 – 2021 Entgelttarifverträge abgeschlossen. Die Entgelterhöhungen laufen ab 1.3.2019 und mit einer TARIFGEBIET NIEDERSACHSEN weiteren Stufe ab 1.3.2020. Die Ausbildungsvergütungen be- (ohne Weser-Ems und Ostfriesische Inseln) tragen ab 1.3.201 750 Euro, 1.Jahr; 860 Euro, 2. Jahr; 1000 Euro, 3. Jahr. Ab 1.3.2020 steigen sie auf 800 Euro/ 900 Ab dem 01.05.2019 sind die Entgelte für alle Entgeltgruppen Euro/1050 Euro. Der Entgelttarifvertrag kann mit Wirkung auf angehoben worden. Ab dem 01.02.2020 steigen die Entgelte den 28.2.2021 gekündigt werden. erneut. Der neue Entgelttarifvertrag kann erstmalig mit einer Der Entgelttarifvertrag ist durch die NGG fristgemäß gekün- Frist von einem Monat zum 30.04.2021 aufgekündigt wer- digt worden. Tarifverhandlungen sind bis zum Redaktions- den. Die monatlichen Ausbildungsvergütungen sind ab dem schluss nicht aufgenommen worden. 01.05.2019 auf 700 Euro im 1. Ausbildungsjahr, 800 Euro im 2.Ausbildungsjahr und 950 Euro im 3. Ausbildungsjahr gestie- MANTELTARIFVERTRAG gen. Ab dem 01.05.2020 steigen die Ausbildungsvergütungen auf 750 Euro im 1. Ausbildungsjahr, 850 Euro im 2. Ausbil- Die Manteltarifverträge für die drei Tarifgebiete Niedersachsen, dungsjahr und 1000 Euro im 3. Ausbildungsjahr. Weser-Ems und ostfriesische Inseln gelten ungekündigt weiter. Der Entgelttarifvertrag ist auf den 30.04.2021 fristgerecht durch die NGG gekündigt worden. Tarifverhandlungen sind TARIFVERTRAG ALTERSVORSORGE bis zum Redaktionsschluss nicht aufgenommen worden. Die Tarifverträge Altersvorsorge für die drei Tarifgebiete sind TARIFGEBIET WESER-EMS mit Wirkung auf den 1.1.2019 neu abgeschlossen worden. Ab dem 1.12.2018 sind die Entgelte angehoben worden und Als Versicherungsunternehmen, das die Trägerschaft der Al- ab dem 1.12.2019 ein weiteres Mal erhöht. Die Ausbildungs- tersvorsorgelösung übernimmt, haben die Tarifvertragspartei- vergütungen steigen ab 1.12.2018 auf 750 Euro im 1.Jahr; 860 en die Signal Iduna bestimmt. Euro im 2.Jahr; 1000 Euro im 3. Jahr. Der Entgelttarifvertrag kann mit Wirkung auf den 31.05.2020 gekündigt werden. Der Tarifvertrag kann frühestens auf den 31.12.2023 gekün- Der Entgelttarifvertrag ist durch die NGG fristgemäß gekün- digt werden, wenn sich der Kündigung alle DEHOGA Landes- digt worden. Tarifverhandlungen sind bis zum Redaktions- verbände oder Landesbezirke der NGG anschließen würden. schluss nicht aufgenommen worden. (*Rainer Balke) 20
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