Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V - Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang - GDCF Düsseldorf

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Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V - Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang - GDCF Düsseldorf
Gesellschaft für Deutsch-Chinesische
Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V.
杜塞尔多夫德中友好协会

    Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang
Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V - Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang - GDCF Düsseldorf
Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V - Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang - GDCF Düsseldorf
Auf ein Wort
Diese Ausgabe der „Düsseldorfer Drachenpost“ ist       Weiterhin berichten wir über das oft ver-
wieder einem Schwerpunkt gewidmet: dem China           schwiegene Scheitern chinesischer Kleinfirmen
Tourismus – und das in beide Richtungen. Wir           in Deutschland. Und wir beginnen in dieser
beleuchten nur einige Aspekte dieses umfang-           Ausgabe mit Berichten über chinesische Hei-
reichen Themas.                                        matvereine in Deutschland.
Die GDCF-Chinareise im Herbst 2014 wurde über-         2014 war das „Jahr des Pferdes“ – in 2015 be-
schattet vom plötzlichen Tod einer Reiseteilneh-       grüßen wir das „Jahr des Schafes / der Ziege“.
merin – unserem aktiven Mitglied Heike Heinks.
Wir trauern um sie!                                    Wir wünschen Ihnen ein glückliches und
                                                       erfolgreiches Jahr 2015! Kommen sie gesund
Über die erste Chinareise unseres neuen OB Tho-        durch den Winter!
mas Geisel können Sie sich ausführlich informie-
ren unter: https://www.duesseldorf.de/top/the-
ma010/aktuell/news/chinabesuch_geisel5/index.                            Ihre Drachenpost - Redaktion
shtml

Inhaltsverzeichnis
 04     Schwerpunkt: China Tourismus
 04     GDCF-Chinareise: Meine lieben Gäste Petra Kemper
 06 Nachruf-Heike Heinks
 06 FITT-Tours: Die Vielfalt Chinas erleben Marc van Gemmern
 08 Checkliste der UNESCO Welterbeliste
 10 Kochrezept Köchin: Frau Pan Yun
 10 Vorteile einer Mitgliedschaft
 11 Warum ich Mitglied der GDCF bin Astrid Schütze
 12 我的家乡-福州 Meine Heimat- Fuzhou 郑涵 Zheng Han
 16 Oldtimer-Rallye Düsseldorf - Chongqing im August 2015
 17 Jaxin Travel Service – ein Geheimtipp Bernd Westermann
 20 Jiayuguan – Der Pass zum gepriesenen Tal Ulrike Hecker
 21 Eindrücke aus Fenghuang Frank Merting
 24 Kurznachrichten
 25 Über das Scheitern chinesischer Kleinunternehmer Dieter Böning
 26 Hotellerie in China Michael Woernle
 28 Feier zum Mondfest Li Qimei
 29     Mit dem Auto von Shanghai nach Yunnan und zurück Dirk Muckel
        34 Veranstaltungen  / 37 Beitrittserklärung /  38 Ansprechpartner
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Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V - Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang - GDCF Düsseldorf
„Reisen ist tödlich für Vorurteile“ (Mark Twain)
C    hina hat im letzten Jahr Deutschland als
     Reiseweltmeister abgelöst. Der neue Mit-
telstand entdeckt andere Länder – zuerst die
                                                       chinesisches Frühstücksbuffet und vor allem
                                                       Wasserkocher. Daimler gab Januar 2014 die
                                                       Gründung von »Mercedes-Benz Travel« be-
Länder Südostasiens, danach Nordamerika                kannt. Die neue Firma wird Fünf-Sterne-Rei-
und erst dann Europa. 2013 reisten 97 Millio-          sen nach Europa anbieten – ausschließlich
nen ins Ausland und gaben dabei 75 Milliar-            auf dem chinesischen Markt.
den Euro aus – soviel wie keine andere Na-
tion. In den kommenden Jahren werden sich
200 Millionen Chinesen als Reisende auf den            A   uch China wird von deutschen Touristen
                                                           immer mehr in ihre Reiseplanung aufge-
                                                       nommen. Viele wollen sich ein eigenes Bild
Weg ins Ausland machen – pro Jahr!. Durch-
schnittlich 610 € gibt ein Chinese während             vom Reich der Mitte machen – und sind meist
seines Deutschlandaufenthalts aus – doppelt            überrascht, weil das ihnen suggerierte Bild
so viel wie Russen oder Araber. In den Lu-             doch meist so gar nicht mit der Realität über-
xusgeschäften haben sich zahlreiche Händler            einstimmt. Und alles ist sehr, sehr entwickelt!
auf die neue Kundschaft eingestellt: chine-            In den Städten größtenteils entwickelter als in
sische Mitarbeiter oder deutsche Verkäufer,            Deutschland..
die Mandarin sprechen oder z.B. Shopping-
berater am Frankfurter Flughafen. Auch
gibt es zahlreiche Hoteliers, die sich auf die
                                                       W    ir wollen in dieser Ausgabe der Drachen-
                                                            post mit dem Schwerpunkt „China Tou-
                                                       rismus“ über einige Aspekte des Tourismus in
neuen Gäste mit besonderen Angeboten ein-              beide Richtungen berichten.
stellen: chinesisches Fernsehen via Satellit,
GDCF-Chinareise
                              „Meine lieben Gäste“
               Fünfzehn Tage China aus der Sicht eines Chinaneulings
                                           Petra Kemper
Fünfzig Minuten vor der eigentlichen Lande-                  OStR‘ i. R. Petra Kemper bereist seit vielen
zeit erreicht unsere 15köpfige Gruppe Beijing,                Jahren begeistert exotische Länder. Umso
                                                               erfreuter war sie über die Möglichkeit, an
wo wir von unserem „Reisebuddha“ Michael                        dieser abwechslungsreichen Chinareise
Ruhland begrüßt werden. Nach einem kurzen                                                  teilzunehmen.

Aufenthalt geht es direkt weiter in die Partner-
stadt Düsseldorfs Chongqing.
                                                       sen mit scharfer Soße. Unser Reisebuddha
Dort werden wir von der freundlichen Frau              verliest das Grußwort des Düsseldorfer Ober-
Zhang vom örtlichen Reisebüro begrüßt. Es              bürgermeisters Thomas Geisel, dem es eine
ist schon abends und so führt sie uns zu-              Ehre ist, die Schirmherrschaft über die dies-
nächst in ein typisches Restaurant. Wie auch           jährige Chinafahrt der GDCF Düsseldorf e.V.
in den folgenden Tagen werden wir mit den              zu übernehmen. Zum zehnten Mal jährt sich
Köstlichkeiten des Landes verwöhnt. Wir ler-           heuer die Unterzeichnung des Freundschafts-
nen die verschiedensten Gemüsesorten und               vertrags zwischen der Landeshauptstadt und
schmackhafte Fleischgerichte kennen, die wir           der pulsierenden Metropole am Yangtse. Wir
gerne probieren. Selbstverständlich mit Stäb-          sind quasi das Vorauskommando, da der OB
chen. Auch einem Neuling wie mir, gelingt es           und seine Begleiter nur wenige Tage nach
nach einiger Zeit, auf diese Weise meinen              uns hier eintreffen werden. Chongqing, liegt
Magen zu beruhigen. Anlässlich des offiziellen         in der Provinz Sichuan und ist eine moderne
Empfangs durch die Chongqing Municipal                 Industriestadt, die die Fläche etwa von Ba-
Foreign and Overseas Chinese Affairs Office            yern einnimmt. Wie in vielen Städten auf der
lernen wir dann auch noch den typischen Hot            Fahrt, sehen wir in riesige Neubaugebiete mit
Pot kennen. Ein dem Fondue ähnliches Es-               mindestens dreißigstöckigen Hochhäusern,
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mehrspurigen Straßen und Bauarbeitern, die
bis tief in die Nacht arbeiten.
In der Altstadt Ciqikou sehen wir die über-
quellenden Geschäfte mit Kunsthandwerk,
Dingen für den täglichen Bedarf, Garküchen
und Verkaufsstände mit Süßigkeiten. Das
vielfältige Angebot und das rege Treiben wer-
den wir auf der vor uns liegenden Reise auch
in den weiteren Städten vorfinden. Nach ei-
ner wunderschönen abendlichen Lichterfahrt
auf dem Jialing, der in den Yangtse mündet,
müssen wir uns auch schon von Chongqing              Gruppenfoto
verabschieden. Mit dem Hochgeschwindig-              19:30 in Die Brücke der VHS zu kommen,
keitszug geht es in die Hauptstadt der Provinz       dann wird unsere Reise nochmals bildgewal-
Sichuan.                                             tig in Szene gesetzt.
In Chengdu erwartet uns Herr Wu, unser               Was mich erstaunt, sind die vielen interes-
neuer und ständiger Reiseleiter mit den Wor-         sierten Chinesen in den Naturschutzgebie-
ten: „Meine lieben Gäste“ und dem Bus, der           ten. Einen ganzen Tag verbringen wir in Ji-
uns von nun an durch die autonomen Tibe-             uzaigou und in einer Panda Aufzuchtstation
tanischen Gebiete Abba und Ganan und die             und immer werden wallfahrtsähnlich selbst
Provinzen Gansu und Qinghai bringen wird.            ältere Familienmitglieder in die mancherorts
Hatten wir in Chongqing noch Sonnenschein,           über 3.000 m hoch liegenden Bergregionen
so wird der Regen in den nächsten Tagen              mitgenommen, um die Naturschönheiten be-
unser Begleiter, was der hervorragenden              wundern zu können.
Stimmung keinen Abbruch tut. Herr Wu hat in
den kommenden Tagen immer wieder damit               Während der Reise sorgt Herr Wu mit Harmo-
zu kämpfen, die Gruppe zusammenzuhalten.             niepausen und einheimischen Restaurants für
Sind doch viele „old China hands“ mit dabei,         unser leibliches Wohl. Wenngleich anfangs
die gerne einmal abseits des offiziellen Wegs        seine Gruppenführung auf chinesische Art
auch mal in eine Seitenstraße oder Seiten-           den ausgeprägt individuellen Bedürfnissen
hof abbiegen. Schließlich erkennt auch er,           der Gruppe nicht immer Rechnung trägt.
dass ein wenig Freiraum weniger Stress für
                                                     Aber er bemüht sich sehr uns sein Heimatland
ihn bedeutet. Auch in Chengdu werden wir
                                                     zu zeigen und näher zu bringen. Spätestens
auf das herzlichste von der Sichuan Provin-
                                                     bei den knuffeligen Pandas im Aufzuchtzen-
cial People’s Association for Friendship with
                                                     trum, den beeindruckenden buddhistischen
Foreign Countries empfangen und mit einem
                                                     Klosterkomplexen und den grandiosen Land-
exquisiten Abendessen, bei dem viel gelacht
                                                     schaften ist es ihm vollends gelungen.
wird, empfangen.
                                                     Nach fünfzehn Tagen heißt es für den größ-
Dank des ausgezeichneten Fahrers erreichen
                                                     ten Teil der Gruppe Abschied nehmen, wäh-
wir diverse Klöster, wie das der Schwarzen
                                                     rend einige noch drei Tage in der Hauptstadt
Ziege, das Taktsang , das Labrang Kloster,
                                                     Beijing verweilen.
das Longwu Kloster und noch einige mehr.
Vorbei an einer wunderschönen Landschaft
                                                     Ich glaube, wir alle haben unvergessene
kommen wir in grandiose Naturschutzgebiete
                                                     Eindrücke gewonnen. Einmal durch das ab-
und verschiedene Städte für Shoppingtouren.
                                                     wechslungsreiche und besondere Programm
Zuviel möchte ich an dieser Stelle nun doch
                                                     und zum anderen durch die Erlebnisse mit
nicht verraten, möchte daher den geneigten
                                                     den Besonderheiten der chinesischen Kultur.
Leser dazu einladen am 11. März 2015 um
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Nachruf
             Wie haben die traurige Pflicht Ihnen mitzuteilen, dass unser aktives Mitglied

                                      Heike Heinks
                      am 22.10.2014 während unserer Chinareise gestorben ist.

 Sie war seit Juni 2013 eine tatkräftige Unterstüt-       tigen, dass sie auf dieser Reise sehr glücklich
 zung bei fast jeder Veranstaltung und übernahm           war.
 seit Anfang 2014 die „ Mah-Jongg“ Gruppe in un-
 serer Gesellschaft. Darüber hinaus waren Ihr die         Dieses Wissen hilft uns mit dieser Trauer umzu-
 kulinarischen Genüsse bei unseren kulinarischen          gehen und wir sprechen auf diesem Wege auch
 Veranstaltungen ein ganz besonderes Anliegen,            ihrer Familie unser Beileid aus.
 an denen sie sich immer wieder gerne erfreute
 und zu Hause auch gleich selber umsetzte.
 Wie sehr hatte sie sich auf diese Chinareise
 gefreut und keinen Programmpunkt ausgelas-
 sen. Sie war oft die Erste, die auf eigene Faust
 loszog und als Letzte zur Gruppe zurückkehrte.
 Immer in Sorge – eine Reiseerfahrung könnte
 unregistriert an ihr vorbeigehen. Jede noch so
 unbekannte Speise wurde ausprobiert und jede
 noch so fremdartige Umgebung wurde bis in die
 kleinste Ecke erforscht.

 Umso tiefer trifft es uns als Verein, aber beson-
 ders die Mitreisenden, so ein Mitglied, eine liebe
 Reisebegleitung zu verlieren. Wir können bestä-

                          Die Vielfalt Chinas erleben
                                          Marc van Gemmern

F
                                                                 Marc van Gemmern ist seit 2008 Mitglied der
                                                             GDCF in Düsseldorf. Nach langjähriger Tätigkeit
     ITT-Tours gehört in Deutschland zu den                  bei der CDG und InWEnt arbeitet er seit 2011 für
     erfolgreichsten Anbietern von Kultur-                 die GIZ im Bereich der Entwicklungszusammenar-
                                                             beit. In seiner Freizeit beschäftigt es sich mit der
     und Erlebnisreisen nach China. Das                        Kultur Chinas und gibt chinesischen Studenten
Ziel der Firmengründerin Linda Tang ist es,                                                  Deutschunterricht.
Reisenden nicht nur Sehenswürdigkeiten zu                                 Kontakt: marc.van.gemmern@giz.de

zeigen, sondern ihnen auch die chinesischen
Traditionen und die authentischen Lebens-                 die 12-tägige »China-Klassiker-Rundreise«,
weisen der Chinesen nahe zu bringen.                      durch die man die bei Europäern besonders
                                                          beliebten Orte Peking, Xian, Hangzhou und

U
       m ihre Mission zu erfüllen, hat sie ge-            Shanghai kennenlernt. Darüber hinaus offe-
       meinsam mit ihrem Team besondere                   riert FITT-Tours noch weitere Rundreisen, auf
       Reiseformate entwickelt, die ein breites           denen man die alte chinesische Kultur   ent-
Spektrum an Reisezielen abbilden. Ob Städter-             decken kann, hierfür eignet sich zum Beispiel
eisen, klassische Rundreisen oder Themenrei-              eine Fahrt nach Qufu, dem Geburtsort des
sen - die Möglichkeiten, gerade für Individu-             Konfuzius. Dort befinden sich neben dem ent-
altouristen und Kleingruppen, scheinen schier             zückenden Tempel zum Gedenken an Konfu-
unbegrenzt. Vom Fernweh Geplagten, die zum                zius auch die Privathäuser der Familie Kong,
ersten Mal nach China möchten, empfiehlt sie              leben doch bis heute die Nachkommen des
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Philosophen noch an diesem geschichtsträch-
tigen Ort.

C
      hina ist aber nicht nur für Kulturreisende
      von besonderem Interesse, auch natur-
      verbundenen Menschen bietet das rie-
sige Land idyllische Naturparadiese, seien es
nun die beeindruckenden Berglandschaften
mit ihren schneebedeckten Gipfeln oder die
ausgedehnten Wald- und Flusslandschaften,
die zu ihrem Erhalt inzwischen zu Natur-
                                                        Soldaten der Terrakotta-Armee bei Xi‘an

Der Westsee in Hangzhou

schutzgebieten erklärt wurden. Chinas Natur-
landschaften entfalten ihren eigenen Reiz.

E
     ntscheidend für eine gelungene Reise ist          Stadtmauer von Pingyao
     nicht nur eine sorgfältig ausgearbeitete          vor allem mehr über die traditionelle chine-
     Reiseroute, sondern nicht zuletzt auch            sische Medizin (TCM) erfahren und reisen gern
die Kompetenz eines erfahrenen und kom-                nach Hangzhou, wo sie die traditionsreiche
munikativen Reiseleiters. Aus diesem Grund                                     Huqingyutang-Apothe-
sind alle Gruppenbegleiter, die für FITT-Tours                                 ke besuchen, einem Ort,
arbeiten nicht nur Muttersprachler, die sehr                                   an dem sie nicht nur mit
gut Deutsch sprechen, sondern sind auch in                                     TCM-Experten zusammen-
den jeweiligen Zielregionen heimisch, so dass                                  treffen, sondern auch mit
sie auf die besonderen Wünsche ihrer Reise-                                    Heil- und Arzneimittel in
                                                       Karstberge bei Guilin
                                                                               Berührung kommen, die
                                                                             ihnen bislang unbekannt
                                                       waren. Ingenieure haben beispielsweise die
                                                       Möglichkeit im Rahmen einer Flusskreuzfahrt
                                                       durch die Schluchten des Yangtse zum größ-
                                                       ten Wasserkraftwerk der Welt zu gelangen
                                                       und Architekten begeistern sich für das von
                                                       De Meuron, Herzog und Ai Weiwei gestaltete
                                                       Olympiastadion, welches von den Chinesen
Naturschutzgebiet Jiuzaigou     Linda Tang
                                                       auch »Vogelnest« genannt wird.
gruppe eingehen können und das Kennenler-

                                                       D
nen der lokalen Bevölkerung eine besondere                     ie hier vorgestellten Touren sind nur ein
Tiefe erhält.                                                  kleiner Ausschnitt aus dem umfang-
                                                               reichen Angebot von FITT-Tours. Positiv

I
  n jüngster Zeit gibt es auch eine vermehrte          anzumerken ist auch der Umstand, dass das
  Nachfrage nach Themenreisen, die in der              Konzept dieses Reiseanbieters dem Wunsch
  Regel in Kleingruppen organisiert werden.            vieler Touristen nachkommt, ihrer Reise einen
Teilnehmer dieser speziellen Angebote   sind           individuellen Charakter zu verleihen.
oft Ärzte, Apotheker oder auch Ingenieure und
Architekten. Ärzte und Apotheker möchten
                                                   7
Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V - Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang - GDCF Düsseldorf
Checkliste der UNESCO Welterbeliste
Vielleicht haben Sie sich auch schon mal gefragt, welche Bauwerke oder Landschaften in
Deutschland oder China Welt(kultur)erbe sind. Die nachfolgende Liste stellt eine aktuelle Über-
sicht dar. Es ist die erste Veröffentlichung der neu gegründeten AG Tourismus unseres Vereins.
Zur aktiven Teilnahme an der AG ist jeder eingeladen. Kulturdenkmäler sind mit einem (K) ge-
kennzeichnet, Naturdenkmäler mit einem (N). Die Jahreszahl in Klammern stellt den Zeitpunkt der
Aufnahme der jeweiligen Stätte in die Liste dar. Insbesondere in China haben noch weitere Orte
die Aufnahme beantragt.

Hinweis: Als Nutzer von Google Earth können             □ Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen
Sie mit der Datei http://whc.unesco.org/en/list/       		 (K/2001)
kml/ Ihren virtuellen Globus um Informationen           □ Altstädte von Stralsund und Wismar
zu allen Welterbestätten ergänzen.                     		 (K/2002)
Deutschland                                             □ Oberes Mittelrheintal (K/2002)
  □ Aachener Dom (K/1978)                               □ Rathaus und Roland in Bremen (K/2004)
  □ Speyerer Dom (K/1981)                               □ Muskauer Park (Park Muzakowski)
  □ Würzburger Residenz und Hofgarten                  		 (K/GÜ/2004)
    (K/1981)                                            □ Obergermanisch-raetischer Limes -
  □ Wallfahrtskirche „Die Wies“ (K/1983)               		 deutscher Teil der grenzüberschreiten-
  □ Schlösser Augustusburg und Falkenlust                 den Welterbestätte „Grenzen des
		 in Brühl (K/1984)                                   		 Römischen Reiches“ (Erweiterung des seit
  □ Dom und Michaeliskirche in Hildesheim              		 1987 in der Liste verzeichneten Hadrianswalls,
		 (K/1985)                                            		 Großbritannien; 2008 um den Antoni nuswall
  □ Römische Baudenkmäler, Dom und                     		 in Schottland erweitert) (K/GÜ/2005)
		 Liebfrauenkirche in Trier (K/1986)                   □ Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof
  □ Hansestadt Lübeck (K/1987)                         		 (K/2006)
  □ Schlösser und Parks von Potsdam und 		              □ Buchenwälder Deutschlands (N/2007;
		 Berlin (K/1990; 1992 und 1999 erweitert)            		 2011 um fünf Buchenwaldgebiete in
  □ Kloster Lorsch (K/1991)                            		 Deutschland erweitert)
  □ Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von                  □ Siedlungen der Berliner Moderne (K/2008)
		 Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft               □ Wattenmeer (N/GÜ/2009; 2011 und
		 (K/1992; 2010 erweitert)                            		 2014 erweitert)
  □ Altstadt von Bamberg (K/1993)                       □ Fagus-Werk in Alfeld (K/2011)
  □ Klosteranlage Maulbronn (K/1993)                    □ Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
  □ Stiftskirche, Schloss und Altstadt von             		 (K/GÜ/2011)
		 Quedlinburg (K/1994)                                 □ Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
  □ Völklinger Hütte (K/1994)                          		 (K/2012)
  □ Grube Messel (N/1995)                               □ Bergpark Wilhelmshöhe (K/2013)
  □ Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar             □ Karolingisches Westwerk und
		 und Dessau (K/1996)                                 		 Civitas Corvey (K/2014)
  □ Kölner Dom (K/1996)
  □ Luthergedenkstätten in Eisleben und                China
		 Wittenberg (K/1996)                                  □ Große Mauer (K/1987)
  □ Klassisches Weimar (K/1998)                         □ Bergregion Taishan (K/N/1987)
  □ Wartburg (K/1999)                                   □ Kaiserpaläste der Ming- und der
  □ Museumsinsel Berlin (K/1999)                       		 Qing-Dynastien in Beijing und Shenyang
  □ Gartenreich Dessau-Wörlitz (K/2000)                		 (K/1987; 2004 erweitert)
  □ Klosterinsel Reichenau (K/2000)                     □ Höhlen von Mogao (K/1987)
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□ Grabmal des ersten Kaisers von China,                   □ Grotten von Longmen (K/2000)
		 Qin Shi Huang (K/1987)                                  □ Berg Qincheng und Bewässerungssystem
 □ Fundstätte des „Peking-Menschen“ in                    		 von Dujiangyan (K/2000)
		 Zhoukoudian (K/1987)                                    □ Yungang-Grotten („Wolkengrat-Grotten“)
 □ Gebirgslandschaft Huangshan (K/N/1990)                 		 (K/2001)
 □ Landschaftspark Jiuzhaigou-Tal (N/1992)                 □ Schutzzonen im Nationalpark der
 □ Kalksinterterrassenlandschaft Huanglong                		 „Drei parallel verlaufenden Flüsse“ in
		 (N/1992)                                               		 Yunnan (N/2003)
 □ Landschaftspark Wulingyuan (N/1992)                     □ Ruinen der ehem. Hauptstädte und Gräber
 □ Sommerresidenz und zugehörige Tempel                   		 des antiken Königreichs Koguryo (K/2004)
		 bei Chengde (K/1994)                                    □ Historisches Zentrum von Macao (K/2005)
 □ Konfuziustempel, Friedhof und Residenz                  □ Panda-Naturreservat in Sichuan (N/2006)
		 der Familie Kong in Qufu (K/1994)                       □ Yin Xu (K/2006)
 □ Taoistische Heiligtümer in den Bergen von               □ Karstlandschaft in Südchina (N/2007;
		 Wudang (K/1994)                                        		 2014 erweitert)
 □ Historisches Ensemble Potala-Palast in                  □ Dialolou-Türme und Dörfer in Kaiping
		 Lhasa (Potala-Palast, Jokhang-Tempel und               		 (K/2007)
		 Norbulingka-Palast) (K/1994; 2000 und                   □ Tulou-Lehmrundbauten in Fujian (K/2008)
		 2001 erweitert)                                         □ Nationalpark Mount Sanqingshan (N/2008)
 □ Nationalpark Lushan (K/1996)                            □ Mount Wutai (K/2009)
 □ Berglandschaft Shan Emei und                            □ Historische Stätten von Dengfeng im
		 „Großer Buddha von Leshan“ (K/N/1996)                  		 „Zentrum von Himmel und Erde“ (K/2010)
 □ Altstadt von Lijiang (K/1997)                           □ Danxia-Landschaften (N/2010)
 □ Altstadt von Ping Yao (K/1997)                          □ Kulturlandschaft Westsee bei Hangzhou
 □ Klassische Gärten von Suzhou (K/1997;                  		 (K/2011)
		 2000 erweitert)                                         □ Xanadu – ehemalige Hauptstadt des
 □ Kaiserlicher Garten (sog. Sommerpalast)                		 Mongolenherrschers Kublai Khan (K/2012)
		 bei Peking (K/1998)                                     □ Fossilienfundstätte von Chengjiang
 □ Himmelstempel mit kaiserlichem Opferaltar              		 (N/2012)
		 in Peking (K/1998)                                      □ Tian Shan-Gebirge in Xinjiang (N/2013)
 □ Felsbilder von Dazu (K/1999)                            □ Kulturlandschaft der Hani: Reisterrassen
 □ Mount Wuyi (K/N/1999)                                  		 von Honghe in der Provinz Yunnan (K/2013)
 □ Dörfer Xidi und Hongcun (K/2000)                        □ Kaiserkanal (Großer Kanal) (K/2014)
 □ Kaiserliche Grabstätten der Ming- und der               □ Routen der Seidenstraße im
		 Qing-Dynastien (K/2000; 2003 und                       		 Tian Shan-Gebirge (K/GÜ/2014)
		 2004 erweitert)

Wartburg                  Zeche Zollverein                      Schloss Falkenlust        Schloss Sanssouci
                          Foto Thomas Willemsen                 Foto Horst Gummersbach    Foto Leo Seidel

Jiuzhaigou                Kaiserpalast - Foto von Saad Akhtar   Yunnan Reisterassen      Pingyao Glockenturm
                                                                Foto von JialiangGao     Foto von Peellden
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Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) Düsseldorf e.V - Ausgabe 93 (1/2015) 31. Jahrgang - GDCF Düsseldorf
Ameisen klettern auf den Baum (ma yi shang shu 蚂蚁上树)
                             Rezept aus GDCF-Kochkurs
                                   Köchin: Frau Pan Yun
 Zubereitung:                                                  Zutaten:
1. Glasnudeln in heißes Wasser geben (einweichen).         500 g getrocknete Glasnudeln 干粉丝
2. Öl in einer Pfanne erhitzen, Hackfleisch dazugeben      150 g Hackfleisch 肉糜
		 und rühren bis das Fleisch gar ist. Das Fleisch auf     Eingelegtes Gemüse (zha cai) - Menge
                                                           nach Geschmack 榨菜少许
		 einen Teller stürzen und zur Seite stellen.
                                                           Sojasoße 酱油
3. Öl in der Pfanne erhitzen, eingelegtes Gemüse kurz      Salz, Zucker, Öl 盐, 糖, 油
		 braten, eingeweichte Glasnudeln unterrühren. Das
		 Hackfleisch dazugeben und mit Sojasoße, Salz und
		 Zucker abschmecken. Kurz braten und servieren
4. Je nach Geschmack kann man scharfe chinesische
		 Soße (lao gan ma) hinzufügen.
1.将干粉丝放入滚汤热水泡软
2.锅里放油烧热,放入肉糜炒熟,装盘待用
3.锅里放油烧热,放入榨菜煸炒后加入浸泡好的
   粉丝,加入肉糜,酱油,盐,糖煸炒,
   大火收干,装盘。
4. 备注,如果喜欢吃辣的人,可以放入老干妈。

Welche Vorteile bietet
eine Mitgliedschaft in der GDCF?
Die GDCF ist eine gemeinnützige Organisation, d. h. ihre Tätigkeit ist nicht auf Gewinn ausge-
richtet. Natürlich beinhaltet das aber auch, dass wir versuchen die meisten Aktivitäten kosten-
neutral abzuwickeln. Trotzdem kostet unsere Arbeit Geld und die finanzieren wir hauptsächlich
durch die Jahresbeiträge unserer Mitglieder. Aber dafür bieten wir unseren Mitgliedern auch
einiges; z. B.:
  * Kostenloser Eintritt bei (fast) allen unseren Veranstaltungen
		 (evtl. anfallende Eintrittskosten bei Kooperationspartnern übernimmt die GDCF)
  * Kostenloser Bezug unserer Vereinszeitschrift „DDP-Düsseldorfer Drachenpost“
		 per E-Mail und als Hardcopy
  * Monatliche Informationen durch unseren Newsletter (per E-Mail)
  * Reduzierte Kosten beim Chinesischen Neujahrsfest, alljährlichem Spezialitätenessen,
		 Mondfest und Jahresabschlussessen.
  * Reduzierte Kosten bei sonstigen Aktivitäten wie Aktivenkonferenzen und
		 diversen Freizeitangeboten.
  * Spezielle Aktivitäten und Veranstaltungen nur für Mitglieder.
  * Rabattaktionen im Vorteilseinkauf für Mitglieder von verschiedenen Anbietern.
		 Die jeweils aktuelle Liste finden Sie auf unserer Internetseite.
Aber es geht ja nicht nur um das Materielle. Mit einer Mitgliedschaft in der GDCF unterstützten
Sie unsere ehrenamtliche Arbeit direkt und leisten einen wertvollen Beitrag zur deutsch-chine-
sischen Völkerverständigung.
                                              10
Warum ich Mitglied der GDCF bin Astrid Schütze
      Astrid Schütze ist Diplom-Ökonomin und                          Land individuell und selbständig erkunden.
besucht seit 1986 regelmäßig auf eigene Faust                         Wie konnte das gehen? Etwas Reiseliteratur
      China. Seit 1986 ist sie Mitglied der GDCF
      Düsseldorf. Seit vielen Jahren ist sie auch                     und ein paar wenige Reiseführer waren am
Mitglied des Vorstands und leitet zusätzlich die                      Markt und wurden studiert. Besser ist es, man
Sprachgruppen der GDCF. Auch in der Leitung                           spricht zusätzlich noch mit Leuten, die sich
         der Arbeitsgruppe „Aktion Gastfreundschaft“ ist sie aktiv.
   Deren Anliegen ist es, Anlaufstelle für in Deutschland lebende
                                                                      auskennen. So kam ich an die GDCF Düs-
  Chinesen zu sein, Kontakte und Freundschaften untereinander         seldorf. Es gab einen Info-Abend für Interes-
   pflegen, die deutsche Kultur und Lebensart zu vermitteln und       sierte. Dort erfuhr ich, was ich wissen musste
 umgekehrt. Dazu trifft sich die Gruppe monatlich. Sie plant u.a.     und knüpfte Kontakte und Freundschaften zu
                   Grillpartys, Paddeltouren, Theaterbesuche uvm.
                          Kontakt: a.schuetze@gdcf-duesseldorf.de
                                                                      China-Fans.
                                                                      Ich reiste danach vier Wochen kreuz und quer
Ich hatte einen Traum: Einmal nach China rei-                         durch das China von 1986 und die Begeiste-
sen! Ab Ende der 70er Jahren war das mög-                             rung für das Land sind auch nach der Reise
lich. Aber ohne Geld....? Keine Chance.                               geblieben, bis heute.

In den 80er, 1986, nach dem Studium und                               In der GDCF bin ich seit 1986 aktives Mit-
mit Job und damit Geld in der Tasche konnte                           glied, davon seit vielen Jahren im Vorstand.
es losgehen. Aber organisiert, nach Plan und                          Den hier lebenden Chinesen Düsseldorf,
mit Reisegruppe - bloß nicht. Ich wollte das                          Deutschland und die deutsche Sprache nahe
                                                                      zu bringen ist mein besonderes Anliegen.

                                                                 11
我的家乡-福州
                  Meine Heimat- Fuzhou
                     Zheng Han 郑涵
历史                    郑涵,生于1988年,来自福建省福州市,爱
别称“榕城”, 福建省省会,座落于中国东南 好茶艺,厨艺和毛线手工。2010年到德国留
沿海,台湾海峡西岸,与台湾隔海相望。    学,2011年起在杜塞尔多夫大学学习计算机
                                           科学硕士,2014年底即将毕业
                            Zheng Han, geb. 1988, stammt aus Fuzhou, Provinz
福州市建城于公元前202年,迄今2200多年的历           Fujian. Ihre Hobbies sind Kochen, Tee sowie
史,自晋朝多次中原人口南迁,八姓入闽,福州          Handarbeiten. 2010 kam sie als Studentin nach
                              Deutschland und studiert seit 2011 in Düsseldorf
市一直是福建的首府,在中原汉人移民潮的长期         das Fach Informatik, das sie voraussichtlich Ende
推动下逐渐繁荣起来。福州在明朝对外商贸的重                   2014 mit dem Master abschließen wird
要港口,之后明朝海禁和清朝闭关锁国,使得福           菜。福州地处热带,盛产的水果自不必说, 有
州港落寞了几百年。直到清末福州又迎来了它的           四大名果—橄榄,荔枝,龙眼和橘子, 夏季的
繁荣,世界各国特别是英国对茶叶的需求增大,           芒果甚是美味,福州许多行道树是芒果树,每到
福州港成为世界茶叶出口的重要港口之一。鸦片           夏天不必人拿着竹竿去打,便会落下许多芒果。
战争后福州成为中国最早开埠的城市之一,工商           每到农历七八月,福州的乡下每个村庄过“半
业得到了现代化的发展,洋务运动兴起后,福州           旦”节,每一个村庄在七八月的某天每家每户宴
成为近代海军的摇篮。                      请亲戚朋友,七月八月几乎福州人几乎每天都能
                                在亲戚朋友家过节,是“吃货”们的佳节。
地理气候
                                                                                  榕树
福建是中国森林覆盖率最高的省份, 得益于它
多山的地形,  福州四面环山,城中有许多丘
陵,闽江水穿过福州城区,宽阔的江面冲积出                              城市特色
一座座小岛,因此有一句形象的形容福州地理的                             “榕城”之
话“八山一水一分田”。                                       名源自于福
福州属海洋性亚热带季风气候,温暖湿润,日照                             州的市树-
充足,植被四季常青,夏季台风带来充沛的雨水                             榕树。福州
和凉爽。                                              榕树的大面
                                积种植,是在北宋治平年间,当时任福州知府的
福州人                             张伯玉,为抗洪涝灾害,推行“编户植榕”,
福州人爱闯荡,走四方。由于福州的地理位置和           大力倡导百姓种植榕树,榕树才遍及福州,于
历史原因,福州人下南洋跑东洋和过西洋,在世           是“榕城”的名称才流传至今。福州现有千年古
界各地都留下了福州人的足迹。福州是近代先进           榕6株,百年以上古榕375株。先人遗留下来的这
思想的发源地之一,近代中国“开眼看世界第一           些古榕,造就了今日福州的城市风貌与榕树文
人” –-林则徐,近代著名海军将领—萨镇冰,          化 . 榕树的侧枝生长发达,叶茂如盖,四季常
两岸学者福州研讨近代思想启蒙者—严复,著名           青,许多百年树龄以上的树盖半径达五米,是夏
作家—冰心,著名建筑师—林徽因等都是近代思           季避暑的好去处。福州的许多主干道的环岛中心
想的代表。                           是百年树龄的榕树,小时候家门口有两颗两百多
                                年的榕树相隔不到一百米对望,一颗高,一颗
美食                              胖。每到夏季刮起台风,榕树为树下的老房子挡
福州靠海临江,水产品丰富,最著名的平民美食           风遮雨。炎热的夏天里,邻居们坐在榕树下乘凉
非鱼丸和肉燕莫属,以及特色早餐海鲜锅边糊。           攀讲,有些家庭把饭桌摆在树下一边乘凉一边吃
福州有许多传统节日节气, 一个月至少一个小           饭。(下图为福州森林公园榕树王)
节,两个月必有一个大节, 每到大节,热情的           福建是产茶叶的大省,福州市主要产茉莉花茶,
福州人总是准备各种不同的美食来祭拜祖先招待           上个世纪九十年代,茉莉花茶畅销海内外,福州
客人,佛跳墙,荔枝肉,太平燕都是著名的福州           市茉莉花茶厂达到近千家,每到夏天大街小巷
                           12
飘着茉莉花香,小时候总能看见在夏季酷暑烈日                                   淀,充分体现三坊七巷历史文化街区物质与非物
下,勤劳的福州女人戴着斗笠披着湿毛巾采摘一                                   质文化的特色与价值.
朵朵清香茉莉,茶叶和茉莉鲜花经过拼和、窨制
晒干加工,在茶厂里女工最后把茶梗挑拣出来。                                   福州还是中国三大温泉区之一。在福州温泉分布
                                                        最密集的五四路上,在这周围的人们,家家户户
福州老城区格局是“三山两塔一条街”,“三                                    用的都是温泉水,可见福州温泉的水量之大。由
山”指于山,乌山和屏山,两塔指于山上的和                                    于福州温泉纵贯市区中心地带,并且具有埋藏
乌山上的白塔和乌塔对望,一条街是指最繁华                                    浅、水温高、水质好、水量较大等得天独厚的优
的“八一七路”。   八一七路边上的是三坊七                                  点,因而闻名遐迩。千百年来温泉一直是福州城
巷,它是我国南方地区保持得最完整的古街区,                                   市文化传承的载体,已深深地融入到民俗民风之
“三坊七巷”历经许多年,格局依旧,基本保留                                   中,成了福州历史文化名城的一个组成部分,
着唐宋遗留下来的坊巷格局。保存较为完好的明                                   有着不可替代的历史作用。自古就有“浴在福
清民国建筑计200多座,其中很多建筑体现了闽                                  州”的美誉,福州人早在1000多年前,就开始享
越古城的民居特色和福州古名居特有的时代特征                                   受温泉了。老福州人把洗温泉称为烫汤。每当忙
以及地域特色。除明清时代的建筑外,更令人惊                                   碌之后,劳作之余,到澡堂里去“烫一烫”,那
叹的是三坊七巷的文化底蕴,三坊七巷自晋、唐                                   幸福绝对不是今天的桑拿浴所能比的。至今那些
代形成起,便是贵族和士大夫的聚居地。特别是                                   老华侨回来探亲的时候还在那感慨:“游山玩水
到了清代中后期,这里涌现出一批对当时社会乃                                   固然好,比不上在故乡洗上一个温泉澡”
至中国近现代史进程产生重要影响的人物。有林
则徐、沈葆桢、林旭、严复、林觉民、林纾、林                                   1949年后,由于台海两岸的对峙,福建省错过了
徽因、冰心、庐隐、郁达夫等等。一大串在中国                                   许多经济发展机遇。近些年台海局势相对稳定,
近现代舞台上风起云涌的人物,他们的生活背景                                   福州抓住发展的机遇,许多华侨回到福州,参与
都或多少映现在三坊七巷,可圈可点的达150多                                  家乡的现代化建设。作为在海外的福州人,每每
人之众。可以说,三坊七巷成为福州人文荟萃的                                   在海外听到乡音,闻到熟悉的茉莉花茶香,总能
缩影,它承载了福州城市发展丰富的历史文化积                                   勾起浓浓的乡思。

                          Meine Heimat- Fuzhou
                                         Zheng Han 郑涵

Geschichte                                              Tee zunahm und der Hafen Fuzhous zu einem
Fuzhou, auch genannt die Banyan-Stadt, be-              der Hauptumschlagshäfen für den Teehandel
findet sich an der Südostküste Chinas an der            wurde. Nach dem Opiumkrieg wurde Fuzhou
westlichen Taiwanstraße, direkt gegenüber der           zu einer der ersten für das Ausland geöffneten
Insel Taiwan.                                           Städte. Handel und Industrie erfuhren eine mo-
                                                        derne Entwicklung, und im Zuge der Verwestli-
Die Stadt Fuzhou wurde im Jahr 202 b.c. er-             chung nahm die Modernisierung der Marine in
richtet und hat somit eine mehr als 2200 Jah-           Fuzhou ihren Anfang.
re alte Geschichte. Seit der Jin Dynastie hat es
mehrfach Völkerwanderungen aus Zentralchina             Geographie und Klima
in Richtung Süden gegeben, und Menschen al-             Fujian ist aufgrund seiner zahlreichen Berge die
ler Art kamen nach Fujian. Fuzhou ist stets die         waldreichste Provinz Chinas. Fuzhou ist eben-
Hauptstadt der Provinz Fujian gewesen, hat              falls von Bergen umgeben und auch im Stadt-
sich durch den steten Zuzug von Han Chinesen            bereich gibt es zahlreiche Hügel. Die Stadt wird
aus Zentralchina weiterentwickelte und ist so           vom Minfluss durchflossen, und aus dessen
allmählich zur Blüte gelangt. Während der Ming-         breiten Gewässern erhebt sich eine kleine Insel.
Dynastie war Fuzhou die wichtigste Hafenstadt           Daher gibt es eine Beschreibung Fuzhous, die
für den Handel mit dem Ausland. Während des             lautet: “Acht Berge, ein Gewässer und ein Stück
darauffolgenden Handels-und Verkehrsverbotes            Land“.
der Ming und dem Abschluß des Landes gegen-             Fuzhou hat ein maritimes tropisches Klima, das
über dem Ausland zur Zeit der Qing-Dynastie             warm und feucht ist. Es scheint häufig die Son-
wurde es für mehrere Jahrhunderte still um den          ne, so dass es zu allen Jahreszeiten grün ist,
Hafen Fuzhou. Erst gegen Ende der Qing-Dyna-            und im Sommer sorgen Taifune für reichhaltige
stie gelangte er wieder zu altem Ruhm, als die          Regenfälle und ein wenig Abkühlung.
globale Nachfrage –speziell Englands – nach
                                                   13
Menschen aus Fuzhou                                        hous her – dem Banyan-Baum. Die weitgehen-
Die Leute aus Fuzhou lieben es, sich „in der               de Bepflanzung Fuzhous mit Banyan-Bäumen
Weltgeschichte herumzutreiben“, und es zieht               stammt aus den Taiping-Jahren der nördlichen
sie in alle vier Himmelrichtungen. Aufgrund der            Song Zeit (1064-1067). Damals hat der Präfekt
Geschichte und der geographischen Lage Fuz-                Fuzhous, Zhang Bai Yu, erlassen, dass „Haus-
hous haben seine Bewohner alle Meere dieser                halte zu organisieren seien um Bäume zu pflan-
Welt erkundet und ihre Spuren an vielen be-                zen“ mit dem Ziel, Überschwemmungskatastro-
rühmten Orten hinterlassen. Das moderne Den-               phen zu bekämpfen, und er hat angeregt, dass
ken Chinas hat u.a. in Fuzhou seinen Anfang                alle Bewohner Banyan-Bäume pflanzen sollten.
genommen. Lin Ze Xu, der erste, der in der Ge-             So entstand die Bezeichnung „Banyan-Stadt“,
schichte des modernen Chinas die Welt erkun-               die bis heute gebräuchlich ist. Es gibt heute in
det hat; Sha Zhen Bing, der berühmte General               Fuzhou 6 tausend Jahre alte Bäume und 375,
der Marine; Yan Fu, der Vermittler westlichen              die mehr als 100 Jahre alt sind. Diese alten
und chinesischen Denkens, der modernes Ge-                 Bäume, die als ein kulturelles Erbe unserer Vor-
dankengut erforscht hat; Bing Xin, die berühmte            fahren zu betrachten sind, machen heute den
Schriftstellerin; Lin Hui Yin, die berühmte Archi-         Charme und die von Bäumen geprägte Kultur
tektin: sie alle sind die hiesigen Vertreter moder-        Fuzhous aus.
nen Denkens.                                               Das langsam gewachsenen Banyan-Zweige, de-
                                                           ren Blätter ein Jahrhunderte altes immergrünes
Kulinarisches Spezialitäten                                Dach mit einem Umfang von bis zu fünf Metern
Da Fuzhou in der Nähe von Fluss und Meer                   bilden, sind ein angenehmer Ort, um im Som-
liegt, stehen zahlreiche Meeresprodukte auf                mer der Hitze zu entgehen. Häufig stehen 100
der Speisekarte, und zu den bekanntesten                   Jahre alte Banyan-Bäume auf den Verkehrsin-
Spezialitäten aber gehören Fei Yu Wa (Nicht-               seln Fuzhous, und als ich klein war, gab es vor
Fisch Kugeln) und Rou Yan (eine Art Suppe mit              unserer Haustür zwei mehr als 200 Jahre alte
Fleischbällchen) sowie die Frühstückspezialität            Banyan-Bäume, die man aus fast 100 m Entfer-
Guobian-Paste mit Meeresfrüchten. Fuzhou                   nung sehen konnte, so groß und üppig waren
hat zahlreiche traditionelle Feiertage; in einem           sie. Wenn im Sommer die Taifun-Saison be-
Monat liegt zumindest ein kleinerer und in je-             gann, boten die Banyan-Bäume den unter ihnen
dem zweiten Monate sicherlich ein größerer                 stehenden alten Häusern Schutz gegen Wind
Feiertag. An jedem großen Feiertag bereiten                und Regen. Während der heißen Sommertage
die herzlichen Fuzhouer die unterschiedlichsten            saßen die Nachbarn unter den Bäumen und ge-
Speisen vor, um den Ahnen zu huldigen und Gä-              nossen die Kühle. Einige Familien stellten sogar
ste zu bewirten. Fo Tao Qiang (ein Eintopf aus             ihre Tische in den Schatten der Bäume, um dort
verschiedenen Fleisch- und Gemüsearten), Lit-              zu essen (das untenstehende Foto zeigt Fuz-
chi Fleisch, Tai Ping Schwalbe, dies alles sind                                            hous Waldpark
berühmte Fuzhouer Speisen. Fast überflüssig                                                Banyan-König).
zu erwähnen sind die Früchte, die es aufgrund
des tropischen Klimas in Fuzhou gibt: die „be-                                             Die     Provinz
rühmten vier“ sind Oliven, Litchi, Longan und                                              Fujian ist ein
Mandarinen.                                                                                Hauptprodu-
Im Sommer schmecken Mangos besonders gut;                                                  zent von Tee.
zahlreiche Bäume in Fuzhou sind Mangobäume,                                                In Fuzhou wird
und in jedem Sommer sieht man Menschen mit                                                 hauptsächlich
Bambusstäben gegen die Bäume schlagen, so                  Jasmintee produziert, und da in den 90er Jah-
dass viele Mangos zu Boden fallen. Jedes Jahr              ren des vorigen Jahrhunderts Jasmintee sich
im 7. und 8. Monat des Mondkalenders wird in               auch in Übersee gut verkaufte, sind in Fuzhou
den ländlichen Regionen rund um Fuzhou der                 fast 1000 Teefabriken entstanden. Im Sommer
„Ban Dan“ Tag gefeiert, und jedes Dorf, jede Fa-           lag der Duft von Jasmin in den Straßen und
milie und jedes Haus lädt an bestimmten Tagen              Gassen Fuzhous, und als ich klein war, sah
dieser Monate Freunde und Verwandte ein, so                man fleißige Arbeiterinnen, die in der schreck-
dass in diesem Zeitraum fast jede Familie an               lichen Sommerhitze – geschützt von Hüten und
fast jedem Tag ein Fest feiert; dies sind die so-          Handtüchern im Nacken - Busch um Busch die
genannten „Waren essen“ Festtage.                          Teeblätter enteten; Teeblätter und frische Jas-
                                                           minblüten werden miteinander vermischt, aro-
Besonderheiten der Stadt                                   matisiert und getrocknet, und ganz zum Schluss
Der Name „Banyan-Stadt“ rührt vom Baum Fuz-                sammeln die Arbeiterinnen in den Fabriken die
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Stängel heraus.                                          dass San Fang Qi Xiang die komprimierte Form
Fuzhous Altstadt wurde nach dem Muster “3                Fuzhous darstellt, indem es die reichhaltige kul-
Berge, 2 Pagoden, 1 Straße” errichtet; “3 Ber-           turelle Entwicklung mit seinen materiellen und
ge” bezeichnet den Yu-Berg, den Wu-Berg und              immateriellen Werten verkörpert.
den Ping Berg, die 2 Pagoden sind die auf dem            Fuzhou gehört zu den drei großen Gebieten
Yu-Berg und dem Wu-Berg einander gegenü-                 Chinas, in denen sich heiße Quellen befinden.
berstehende Bai Pagode und die Wu Pagode,                Die meisten heißen Quellen Fuzhous kommen
und die Straße ist die lebhafte Ba Yi Qi Stra-           in der Wu Si Straße vor. Die Menschen in dieser
ße. An der Ba Yi Qi Straße befindet sich Viertel         Gegend versorgen alle ihre Haushalte mit Was-
San Feng Qi Xiang; dies ist das am besten er-            ser aus heißen Quellen; daran kann man erken-
haltene Altstadtviertel in Südchina. San Feng Qi         nen, wie reichhaltig das Wasser aus den heißen
Xiang ist mehrere 100 Jahre alt, einige Wohn-            Quellen Fuzhous ist. Die heißen Quellen durch-
häuser stammen sogar aus der Tang oder der               ziehen das Zentrum Fuzhous in Längsrichtung;
Song Zeit. Es gibt mehr als 200 gut erhaltene            sie liegen nicht tief in der Erde, das reichhaltig
                                                         vorhandene Wasser ist sehr heiß und von guter
                                                         Qualität, so dass sie sie wirklich eine einzigartige
                                                         Besonderheit der Stadt darstellen. Seit uralter
                                                         Zeit gehören die heißen Quellen zum kulturellen
                                                         Erbe Fuzhous und haben ihre tiefen Spuren in
                                                         den Volkstraditionen hinterlassen. Sie wurden
                                                         zum festen Bestandteil der Kulturgeschichte
                                                         dieser Stadt und sind daraus nicht mehr weg-
                                                         zudenken. Seit alter Zeit gibt es den Ausdruck
                                                         „Baden in Fuzhou“, und die Menschen aus Fuz-
                                                         hou haben bereits vor über 1000 Jahren damit
                                                         begonnen, die heißen Quellen zu genießen. Die
                                                         alten Fuzhouer nannten das Baden in heißen
涓夊潑涓冨贩                                                   Quellen „Suppe brühen“. Sie hatten nach voll-
Gebäude aus der Zeit der Qing und der Ming               brachtem Tagewerk die Gewohnheit, zu einem
Dynastie. Viele darunter verkörpern den Stil der         Badehaus zu gehen und dort zu „brühen“; diese
Wohnhäuser des Minyue-Reichs, bzw. des al-               Badehäuser kann man aber nicht mit einer heu-
ten Fuzhou mit den regionalen Besonderheiten             tigen Sauna vergleichen. Noch heute behält das
aus der jeweiligen Epoche ihrer Errichtung. Es           alte Sprichwort: “Reisen und fremde Gegenden
sind aber spezielle Details des kulturellen Erbes        kennenlernen ist natürlich gut, aber nichts ist
aus San Feng Qi Xiang, die neben den ming-               so gut, wie in der alten Heimat in den heißen
und qingzeitlichen Gebäuden die Menschen in              Quellen zu baden“ seine Bedeutung, wenn im
Staunen versetzen. Die Wuzeln von San Feng               Ausland lebende Fuzhouer ihre alte Heimat be-
Qi Xiang liegen in der Zeit der Jin und der Tang         suchen kommen.
Dynastie, es war Wohnort des Adels und der
lokal bedeutsamen Persönlichkeiten. Speziell             Aufgrund der Konfrontierung an der Taiwanstra-
gegen Ende der Qing-Dynastie ist eine Reihe              ße musste die Provinz Fujian nach 1949 einige
von Persönlichkeiten aus diesem Viertel her-             wirtschaftliche Krisen durchleben. Seit einigen
vorgegangen, die einen großen Einfluss auf die           Jahren aber ist die Situation stabil, und Fuzhou
Gesellschaft und auf die Entstehung des mo-              ergriff die Gelegenheit zu wirtschaftlicher Ent-
dernen Chinas hatten. Zu nennen sind Lin Ze              wicklung; auch sind viele ehemalige Fuzhouer
Yu, Shen Bao Zhen, Lin Xu, Yan Fu, Lin Jue               aus dem Ausland in ihre Heimat zurückgekehrt
Min, Lin Shu, Lin Hui Yin, Bing Xin, Lu Yin, Yu          und haben einen Beitrag zur Modernisierung
Da Fu und viele mehr; insgesamt mehr als 150             und zum Aufbau ihrer Heimat geleistet. Der
Persönlichkeiten, die auf der der Bühne des mo-          Klang der heimatlichen Sprache und der ver-
dernen China erschienen und die mit San Fen              traute Duft des Jasmintees erwecken in jedem
Qi Xiang eng verbunden sind. Man kann sagen,             Fuzhouer, der fern der Heimat lebt, die Sehn-
                                                         sucht nach zu Hause.
                                                    15
Oldtimer-Rallye
         Düsseldorf - Chongqing im August 2015
Die GDCF-Arbeitsgruppen Wirtschaft und            Auf dieser Reise erwarten Sie atemberau-
Tourismus präsentieren im August 2015 in          bende Landschaften, kulturelle Highlights
Kooperation mit dem Chinaspezialisten Chi-        aus 1001 Nacht, spannende Begegnungen
naTours Hamburg und dem Reisebüro Ex-             mit fremden Kulturen und natürlich das ein-
plorer Düsseldorf eine Oldtimer-Rallye von        malige Fahrgefühl mit Ihrem eigenen Auto.
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                                             16
Jaxin Travel Service – ein Geheimtipp
                                                           Bernd Westermann

J axin Travel Service – das ist in Düsseldorf ein
  Geheimtipp für alle Chinareisenden. Es ist
eines der vielen hoch spezialisierten Reisebü-
                                                                            Bernd Westermann ist seit 2011 in der GDCF
                                                                       Düsseldorf. Er ist seit 2000 immer wieder in China
                                                                       gewesen - als Tourist, als Sprachschüler, als Gast
                                                                       in chinesischen Familien, beim Schüleraustausch.
ros, die weitgehend von Mund-zu-Mund-Pro-                               Als Lehrer interessiert ihn besonders, wie bei uns
paganda leben. Es liegt unauffällig in der Stre-                         an den Schulen China und Chinesisch vermittelt
                                                                               werden. Kontakt: bewestermann@gmx.de
semannstraße 34, am Rande des asiatischen
Viertels um die Immermannstraße.                                      günstiger Anschlussflüge in China, das Nut-
                                                                      zen von Sonderangeboten, Stornierungen,
W     er das Geschäft betritt, hat zunächst den
      Eindruck, dass er in einem Fachgeschäft
für Satellitentechnik und Sicherungsanlagen
                                                                      Umbuchungen, Beratung bei der Auswahl von
                                                                      Hotels. Wir kennen viele chinesische Hotels in
                                                                      allen Preiskategorien. In vielen Fällen ist auch
gelandet ist. Man sollte dann mutig fragen:                           bei der Visabeschaffung für Privatbesuche Hil-
„Ich möchte gerne nach China. Wo ist denn                             fe nötig. Und wenn Sie uns fragen, wann man
hier das Jaxin Reisebüro?“ Und danach kommt                           mit dem Zug von Qingdao nach Peking oder
die große Überraschung – nach einigen Kur-                            sonstwohin fahren kann, so ist das für uns
                                                                      auch kein Problem.“

                                                                       H    err Qu (屈) ist Gründer und Inhaber von
                                                                            Jaxin. Die Entwicklung seines Reisebü-
                                                                      ros macht ihm viel Freude. Der Wirtschafts-
                                                                      austausch zwischen China und Deutschland
                                                                      steigt, die Geschäftsreisen nehmen stark zu.
                                                                      Vor einigen Jahren bestand zum Beispiel keine
                                                                      direkte Flugverbindung zwischen Düsseldorf
Herr Qu (Inhaber von Jaxin) mit einigen Mitarbeiterinnen              und China, inzwischen kann man an fünf Wo-
ven gelangt man in eine andere Welt. Es öff-                          chentagen von Düsseldorf direkt nach Peking
net sich ein langes Büro. Hier geht es munter                         fliegen. Die Zahl seiner Kunden, insbesondere
zu, es herrscht ein geschäftiges Kommen und                           der chinesischen, nimmt schnell zu. Für chine-
Gehen. Aufgereiht an langen Tischen sitzen                            sische Kunden werden auch zunehmend Rei-
über zehn nette junge Chinesinnen, die in Chi-                        sen in Europa organisiert.

                                                                      D
nesisch, Kantonesisch und auch Deutsch per                                ie Frage liegt nahe, wie kommt ein Chine-
Telefon oder direkt Kundengespräche führen.                               se nach Düsseldorf und eröffnet ein Rei-
Man könnte meinen, man sei in einem Reise-                            segeschäft.  Herr Qu schmunzelt: „Das ist eine
büro in Shanghai.                                                     nette Geschichte! Ich habe in Peking Maschi-

F  rau Xiao ist schon über 10 Jahre bei Ja-
   xin Travel Service tätig und berichtet:
„Wir haben inzwischen auch viele deutsche
                                                                      nenbau studiert. Mein Interesse galt aber auch
                                                                      der deutschen Kultur, so habe ich ein Jahr an
                                                                      der Uni Deutsch gelernt. Nach dem Studium
Stammkunden. Fast alle meiner Mitarbei-                               entschloss ich mich, nach Deutschland zu
terinnen sprechen deutsch und chinesisch.                             gehen und eine Firma für den deutsch-chine-
Drei sprechen auch kantonesisch. Unsere                               sischen Handel zu gründen. Ich dachte, das sei
Schwerpunkte sind Flugbuchungen, Hotel-                               besonders gut in einer Stadt, die in der Mitte
buchungen, Visabeschaffung und Reisebera-                             Deutschlands liegt, also zum Beispiel in Dort-
tung. Dabei sind unsere Sprachkenntnisse von                          mund. Ich flog also von Peking nach München
großem Vorteil für unsere Kunden. Wir kön-                            und setzte mich in einen Zug nach Dortmund.
nen per Telefon oder Internet vieles sofort in                        Im Zug saß neben mir ein Mann aus der Wirt-
China auf Chinesisch nachfragen, klären und                           schaft, der sagte: „Gründen Sie Ihre Firma lie-
erledigen. Beispiele hierfür sind das Buchen                          ber in Düsseldorf, das ist die richtige Stadt
                                                                 17
dafür.“ Daher bin ich schon in Düsseldorf aus            fen, kam schließlich 2002 das Reisebüro Jaxin
dem Zug ausgestiegen, obwohl ich eigentlich              Travel Service hinzu.
von der Stadt nichts wusste. Auf dem Bahn-
hofsvorplatz habe ich zwei Frauen gefragt,
wo in Düsseldorf   eine gute Einkaufsstraße              W     elche Reiseziele empfiehlt Herr Qu für
                                                               Chinareisen? Für „China-Einsteiger“ hält
                                                         er die klassischen Ziele für richtig: Peking
ist. Ich dachte mir, das ist eine gute Lage für
mein Büro. Die beiden Frauen haben sich                  – Xian – Yangtse - Shanghai – Hangzhou. „Chi-
lange über diese Frage gestritten, schließlich           na-Fortgeschrittene“ sollten aber unbedingt
einigten sie sich auf die Schadowstraße. Ich             auch kleinere Städte kennenlernen, zum Bei-
bin sofort dorthin gegangen. Einige Stunden              spiel im Umland von Chengdu oder Kunming.
später habe ich dort ein Büro gemietet und               Auch die herrlichen Landschaften um Jiuzhai-
meinen ersten deutschen Handyvertrag un-                 gou in der Provinz Sichuan lohnen eine Reise
terschrieben.“                                           oder – wenn es die Gesundheit erlaubt – Ti-
                                                         bet.

H   err Qu lacht: „So schnell können wir Chine-
    sen manchmal Pläne umsetzen! Ich habe
übrigens diesen Entschluss, in Düsseldorf aus            Z   um Schluss: Wer seine Reisevorberei-
                                                             tungen für China in dem Geschäft in der
dem Zug auszusteigen, nie bereut. Mir gefällt            Stresemannstraße beginnt, wird sich schon
hier die Warmherzigkeit der Menschen.“                   wie in China fühlen. Und – was immer wieder
                                                         erstaunlich ist – beim zweiten Besuch wird

H    err Qu gründete 1999 zunächst die Jaxin
     Marketing & Trading GmbH. Sie ist spezia-
lisiert auf Satellitentechnik und Sicherungsan-
                                                         man ihn schon wie einen guten Bekannten
                                                         begrüßen. Wo haben die Chinesen bloß dieses
                                                         Personengedächtnis her? Es ist doch immer
lagen. Als ihn immer mehr Leute baten, Ihnen             wieder schön zu erleben, wie nahe Ostasien in
bei der Vorbereitung ihrer Chinareise zu hel-            Düsseldorf liegt.

                                                                 I     T
                                                                                   .

     Welcome to one of the IB flagship schools in Europe
     ISD – a class of its own
     Willkommen bei einer der renommiertesten Internationalen Schulen in Europa:
     ISD – eine Klasse für sich
                      non profit day school: investing all our resources into our students
                      gemeinnützig: alle Ressourcen werden in das Wohl unserer Schüler investiert
                      the International Baccalaureate Programme for 4 to 18 year old students
                      International-Baccaulaureate-Programm für Schüler im Alter von 4 – 18 Jahren
                      caring individual attention and guidance
                      kleine Klassen, individuelle Förderung
                      strong leadership from dedicated, well-qualified professionals
                      hoch-engagierte und qualifizierte Pädagogen
                   We would be happy to give you more information: Beatrice Caston looks forward
                   to your contact via phone (+49.2119406712) or e-mail (welcome@isdedu.de).
                   Möchten Sie mehr über uns erfahren? Beatrice Caston freut sich auf Ihren Anruf
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                                                    18
Jiayuguan – Der Pass zum gepriesenen Tal
                                                           Ulrike Hecker
             Ulrike Hecker, Jahrgang 1955, bereist seit 1987
             regelmäßig und mit steigender Begeisterung die
             Volksrepublik China. Als Produktmanagerin bei
             einem großen China-Reiseveranstalter in Hamburg
             lernte sie den Tourismus in China von allen Seiten
             kennen. Ob Gruppenreise oder individuell mit dem
             Rucksack: Hauptsache China! Zuletzt war sie als
             Leitende Redakteurin der Deutsch-Chinesischen
             Allgemeinen Zeitung tätig. Auf ihren Vorträgen zeigt
             sie gerne die Schönheiten des riesigen Landes und
             erzählt von ihren Begegnungen und Erlebnissen.

S   tolz ragt sie in den Himmel, diese letzte Fe-
    stung am westlichen Ende der Großen Mau-
er. Ein Kamel schnaubt. Fahnen flattern im Wind.
                                                                    JiayuguanFort - Doron
Dem Reisenden aus dem Osten ist sie der letzte
Platz der Zivilisation. Dahinter kommt nur noch                     zungen weiterzuleiten. Wie auch die Wachtürme
Wüste und Ödnis, so scheint es. Der Händler                         und Forts entlang der Mauer in Richtung Osten
aus dem Westen begrüßt Jiayuguan als ersten                         waren sie alle in Sichtweite voneinander errich-
Rastplatz auf dem Weg in die chinesische Haupt-                     tet. In den Wachtürmen gab es immer Wachleute,
stadt. So muss es gewesen sein, als die Festung                     die ständig auf solche Feuersignale achteten. Für
Jiayuguan, auf Deutsch „Pass zum gepriesenen                        eine Meldung reichte ein einziger Tag bis sie von
Tal“ noch eine der wichtigsten Befestigungen der                    Jiayuguan aus in Peking ankam.
Großen Mauer war. Sie diente dem Schutz der
Karawanen, die entlang der Seidenstraße kost-
bare Fracht nach Osten brachten. Oder die ein-
zigartige Seide nach Zentralasien.
                                                                    V   on der rund 11 Meter hohen Mauer hat man
                                                                        einen guten Blick auf die Ebene, die Große
                                                                    Mauer und die Berge in der Ferne. Man kann sich
                                                                    gut vorstellen, wie einsam es hier sein konnte. Die

                              D ie Festungsanla-
                                ge wurde im Jahr
                            1372 der Ming-Dyna-
                                                                    Leere der Wüste wird greifbar. Manchmal tanzen
                                                                    die Sandteufel, schmale Windhosen, durch die
                                                                    Gegend. Karawanen konnten immer schon von
                            stie errichtet und in                   weitem gesehen werden.
                            den folgenden Jahr-
                            hunderten mehrfach
                            ausgebaut und ver-
                            stärkt. Sie bewacht
                                                                    E   ine alte Legende berichtet, dass die Erbau-
                                                                        er zunächst die Anzahl der benötigten Ziegel
                                                                    schätzen sollten, um jegliche Verschwendung zu
                            den sog. Hexi-Korri-                    vermeiden. Die Antwort war 99.999. Doch der ört-
                            dor, ein enges Tal zwi-                 liche Befehlshaber glaubte dies nicht. Also legte
                            schen der Wüste Gobi                    der Architekt noch einen Ziegel drauf. Genau ein
Nahe den Bergen             im Norden und der                       Ziegel blieb schließlich übrig und liegt seitdem
                 Taklamakan-Wüste im Süden.                         auf der Festungsmauer. Ob es sich immer noch
Jahrhundertelang zogen hier die Karawanen der                       um den originalen Ziegel aus dem 14. Jahrhun-
Seidenstraße entlang und machten Rast unter                         dert handelt, darüber kann man nur spekulieren.
den mächtigen Mauern. Die Große Mauer ist bei                       Aber man kann immer noch einen Ziegel auf der
Jiayuguan nur noch eine schmale Wand, erbaut                        Mauer liegen sehen.
aus Lehmziegeln, die im Wüstenwind schnell zer-
fallen. Doch in den letzten Jahren wurde nicht nur
die Festung sondern auch die Große Mauer an
ihrem äußersten westlichen Teil renoviert.
                                                                                                  D   ieser    Ziegel
                                                                                                      liegt in der
                                                                                                  Nähe des West-
                                                                                                  tores, durch das in

I n Richtung Westen gibt es dann nur noch die
  Feuersignaltürme, die einsam in der Wüste
stehen. Hohe Bauten aus Lehmziegeln. Das un-
                                                                                                  Ungnade gefallene
                                                                                                  Minister, Beamte
                                                                                                  und Kriminelle in
terstützt die Erkenntnis, dass die Große Mauer                                                    die     Verbannung
im wesentlichen als ein Weg angesehen wurde,                                                      geschickt wurden.
möglichst schnell die Kunde von Überfällen der                                                    Nach Nordwesten
Nomadenvölker und anderen Auseinanderset-
                                                                     Das Fort Jiayuguan
                                                              20
führte der Weg hinein in die trostlose Wüste
Gobi. Die Große Mauer selbst stößt sowohl an
der Nord- als auch an der Süd-Seite direkt an die
                                                            I n der Umgebung von Jiayuguan wurden Hun-
                                                              derte von Gräbern aus der Wei - und Jin-Dyna-
                                                            stie (265 – 420) gefunden. Die dort verwendeten
Festung.                                                    bemalten Ziegel zeigen mit ihren bürgerlichen
                                                            Szenen tiefe Einblicke in das Leben dieser Zeit.

D   ie Festung ist wie eine kleine Stadt. Man
    findet darin auch einen Tempel und viele
Wohnquartiere. Auf schmalen Rampen konnten
                                                            Sie erregten großes Aufsehen in den verschie-
                                                            denen chinesischen Museen. So kann man sol-
                                                            che Ziegel unter anderem auch im National Mu-
die Soldaten sogar mit ihren Pferden auf die Fe-            seum in Peking sehen.
stungsmauer reiten. Von Interesse ist auch das
Museum, das sich der Geschichte der Großen
Mauer im Westen Chinas und der Seidenstraße
widmet.
                                                            D   ie Karawane reist weiter. Genau wie damals
                                                                halten sich auch die heutigen Touristen nicht
                                                            lange an dieser einsamen Festung auf. Obwohl,
                                                            es gäbe ja noch viel mehr zu sehen: So gibt es
                                                            eine „Hängende Große Mauer“ nördlich von Jiay-
                                                            uguan mit großartigen Aussichten, auf der man
                                                            eine schöne Wanderung machen kann. Oder die
                                                            2500 Jahre alten Felsbilder in der Schlucht des
                                                            Heishan (Schwarzen Berges). Diese zeigen inte-
                                                            ressante Darstellungen von Jagdszenen und Tie-
                                                            ren. Aber der Tourist reist weiter – nach Süden zu
                                                            den Buddha-Grotten von Dunhuang, nach We-
Jiayuguan Foto:Sigismund von Dobschütz                      sten entlang der Seidenstraße oder nach Osten
                                                            in Richtung Xi’an und Peking.

                       Eindrücke aus Fenghuang                                  Frank Merting

                                                            D
      Frank Merting ist seit 2010 Mitglied der GDCF
     Düsseldorf und seit 2011 Vorstandsmitglied. Er
                                                                   ie historische Altstadt besteht aus
      arbeitet seit 1999 mit chinesischen Firmen als               zwei Teilen, die durch den Fluss
    Produktmanager in der Unterhaltungselektronik-
    branche und besucht regelmäßig China, sowohl
                                                                   TuoJiang (沱江) getrennt sind. Die
    beruflich, als auch privat, vorwiegend Changsha         eine Seite lebt vor allem in den Abend-
    und Shenzhen. Er kommt ursprünglich aus Iser-           stunden, denn sie beherbergt vorwiegend
    lohn im Sauerland, lebt aber nun in Meerbusch.
                                                            Bars. Teilweise mit Live-Musik oder auch

F
                                                            welche zum selbst mitsingen. Auf der an-
      engHuang (Phönix-Stadt 凤凰) als alte                   deren Seite, mit ihren direkt am Wasser ge-
      historische Stadt zu bezeichnen trifft                bauten Stelzenhäuser, die mit Holzstützen
      vielleicht nur halbwegs zu. Sicherlich                im Wasser gesichert sind (DiaoJiaoLou 吊
ist die Stadt alt und einiges Gebäude sind                  脚楼), laden kleine Gassen zum Shoppen
noch aus der Qing-Dynastie. Doch so man-                    ein. Die Altstadt ist übrigens nahezu kom-
che Häuser sind erst aus den letzten Jahr-                  plett autofrei.
zehnten, liebevoll bis manchmal kitschig

                                                            Ü
auf alt getrimmt, bzw. nach alten Plänen,                         ber den Fluss gelangt man über ver-
Bildern und Vorstellungen rekonstruiert.                          schiedene Brücken. Neu-historische
Das macht aber nichts, denn obwohl vieles                         große Brücken oder über im Wasser
kommerzialisiert ist, hat die Stadt genug                   stehende Steinblöcke oder Holzbretter.
Charme, dass sich ein Besuch lohnt und                      Man sollte alle Wege mal ausprobieren,
ich werde auch im weiteren Verlauf über                     gerade die Trittsteinbrücke macht viel Spaß
die „historische Altstadt“ schreiben.                       wenn Leute entgegenkommen oder der

S
      o denken wohl auch viele Chinesen,
      denn vor allem am Wochenende quillt
      die Stadt in der chinesischen Provinz
Hunan über von Touristen. Man sollte also
wenn möglich in der Woche dorthin reisen.
Laowai’s (Ausländer) sieht man jedoch sel-
ten, das zur Folge hat, dass man auch mit
Englisch nicht wirklich weit kommt.
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