Gicht: ärztliche Hilfe und/oder Selbsthilfe - Prim. Priv. Doz. Burkhard F. Leeb

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Gicht: ärztliche Hilfe und/oder Selbsthilfe - Prim. Priv. Doz. Burkhard F. Leeb
Gicht:
„ärztliche Hilfe und/oder Selbsthilfe“

Prim. Priv. Doz. Burkhard F. Leeb
      2020 Hollabrunn, Babogasse 20
         Tel., FAX: +43/29525201
           leeb.rheuma@aon.at

 Karl Landsteiner Institut für Klinische
              Rheumatologie
Gicht: ärztliche Hilfe und/oder Selbsthilfe - Prim. Priv. Doz. Burkhard F. Leeb
Bereits 2000 v.Chr….
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Gicht (Arthritis urica)

o Harnsäurekristall-induzierte, entzündliche Erkrankung
  der Gelenke und/oder der Weichteile in Folge einer
  meist erblichen Purinstoffwechselstörung
o XY: XX = 20:1
o Ý Häufigkeit
  - mind. 1% aller XY, ethnische Unterschiede
   - XX im Mittel 12a später, postmenopausal, Co-Morbiditäten!
o Morbidität 2,5-2,8% (korreliert mit HS-Spiegel)
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Gicht
o 30% positive Familienanamnese
o >90%: ò HS-Elimination über die Niere
  (URAT1 / Chrom.11 bzw. GLUT9, ABCG2 / Chr. 4)

o < 10%: ñ körpereigene HS-Bildung
  (Enzymdefekte)

o Sekundäre Gicht (zB Malignome)
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Klinische Stadien
1. Erhöhte Serumharnsäure ohne
   Krankheitszeichen    (Therapie?)

2. Akuter Gichtanfall

3. Arthritis urica im Intervall   (Lifestyle-Modifikation)

4. Chronisch tophöse Gicht
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ad 2) Akuter Gichtanfall

o Häufig nachts, frühe Morgenstunden
o Aus völliger Gesundheit (und bester
  Laune) heraus !
o Schwellung, Rötung, Überwärmung,
  Druckschmerz
o Meist ein Gelenk (Großzehe – Podagra)
o SChleimbeutelentzündungen
ad 4) chronisch tophöse Gicht

o Tophi: Ohrmuschel, Finger und Zehen,
  Bursa olecrani, Wirbelsäule, Myocard,
  Herzklappen, Auge

  ØUratnephropathie
  ØNierensteine
aus Prakt.
Rheumatologie
4.Auflage,2001
aus Prakt.
Rheumatologie
4.Auflage,2001
Hilfsbefunde
o Labor: (HS), CRP, WBC, a2-Globuline
o Synovialflüssigkeit:
  Harnsäurekristalle verdaut von weißen
  Blutkörperchen (phagozytiert) (negativ doppelbrechend)
o HS-Bestimmung im Sammel- oder Spotharn in speziellen
  Indikationen
o Röntgen, Sonographie (!), („Gicht-CT“)

          Ziel :Harnsäure/Blut< 6,0
          mg/dl,
          Dann Auflösung der Kristalle
          möglich – Wo kein
          Harnsäurekristall, da keine Gicht
Choi HK: DECT in tophaceous gout, Ann Rheum Dis 2009; 68: 1609-1612
Differentialdiagnose

o   Incipiente rheumatoide Arthritis
o   Reaktive Arthritiden
o   Rheumatisches Fieber
o   Arthritis psoriatica
o   Septische Arthritis
o   Chondrocalcinose
o   Aktivierte Arthrose
Akuttherapie

Ø NSAR,
Ø Cortison (p.o., i.v., i.a. nach Aspiration)
Ø Lokaltherapie (Eis, Topfen)
Ø Colchicin: 1,2mg initial, 0,6mg nach 1h
Langzeitmanagement
o   Lifestylemodifikation, Diät
o   Urikostatika: AllopurinolG; Febuxostat
o   Urikosurika (KI!) (ev.+Uralyt-U)
o   Kombinationspräparate
o   Probenecid (D), Sulfinpyrazon
o   Losartan, Fenofibrat
o   Diuretika - soferne möglich – absetzen bzw.
    reduzieren
Frage 8:

                     Was ist das Behandlungsziel und wie sollten
                     PatientInnen mit Gicht kontrolliert werden
                     (mit welchen Instrumenten (z.B. patient
                     rported outcomes, klinisch, biochemisch
                     und/oder Bildgebung))?

Obwohl keine allgemeine Übereinstimmung über Se-Hs-
cut-off Punkte existiert, wird generell eine Grenze von
6mg% plus Schubfreiheit als Therapieziel angenommen.
Diese Situation sollte beibehalten werden.

Agreement: 9.2/10
Ziel:

o Harnsäure/Blut< 6,0 mg/dl,

o Dann Auflösung der Kristalle
  möglich

Wo kein Harnsäurekristall, da keine
              Gicht!!
ALLES GIFT ??

  NEIN - Die Menge macht‘s

Auch zuviel an Fruchsäften erhöht den
Harnsäurespiegel, nicht nur Bier und Wein
DAVON KANN‘S EIGENTLICH
     NIE GENUG SEIN

       Aber auch da gilt:
    All zuviel ist ungesund
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