GMS-Magazin REISEVORPROGRAMM 2018 EINLADUNG ZUR HERBSTTAGUNG 2017 - Informationen für Mitglieder - GMS-Reisen
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GMS-Magazin Informationen für Mitglieder REISEVORPROGRAMM 2018 EINLADUNG ZUR HERBSTTAGUNG 2017 Juli 2017 | Nr. 90 www.gms-reisen.ch
IMPRESSUM 2 GMS-Magazin Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Schweizerischen Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen (GMS) gegründet 1979 | erscheint 3x jährlich Redaktion David Accola, Reisechef der GMS Junkern 325, 3537 Eggiwil E-Mail: david.accola@bluewin.ch Redaktionsschluss für Nr. 91 | November 2017 2. Oktober 2017 Gestaltung, Typografie & Druck Feldner Druck AG, Esslingerstrasse 23, 8618 Oetwil a.S. Telefon 043 844 10 20, E-Mail info@feldnerdruck.ch Titelbild Das Hotel Hartenstein in Oosterbeek; im September 1944 Haupt- quartier der 1. Britischen Luftlandedivision; heute: das Airborne- Museum in Arnhem, GMS Jubiläumsreise 03-2017. © Alex Schilter Kreativ-Foto. GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
EDITORIAL diente. Insgesamt wurden auf der Rei- schirme erlaubten keine Steuerung, se nicht weniger als 21 Tagesausflüge und ein beträchtlicher Teil des schwe- durchgeführt. Das Schwergewicht lag ren Materials fiel in die Hän de der natürlich bei den militärhistorischen Deutschen. Themen, wobei aber auch die Kunst und Kultur nicht zu kurz kam. Die Ex- Imposant waren auch die Dimensionen kursionen wurden meist durch unsere der Wasserstrassen in Holland und Reiseleiter mittels Inputreferaten auf Belgien. So werden nicht weniger als dem Schiff eingeführt. 35 % der Güter auf den Kanälen und Flüssen befördert. Eine Rundfahrt im 3 Aus militärhistorischer Sicht gestat Hafen von Antwerpen gestattete einen tete uns diese Reise schwergewichtig Eindruck in die Dimensionen des zweit einen Einblick in das Kriegsgeschehen grössten Hafens von Europa. Im Hafen während der beiden Weltkriege. So ist sind über 60'000 Personen beschäftigt beispielsweise die äusserst riskante und er bildet auch den grössten Petro- Luftlandung mit Lastenseglern auf das chemie-Cluster in der EU. grösste belgische Fort Eben Emael (Bild) zu erwähnen, das von nur 77 deut - Weil die ganze Reisegesellschaft auf schen Fallschirmpionieren innert weni dem Schiff zusammen war, gab es Eugen Hofmeister, Präsident der GMS gen Stu n den ausser Gefecht gesetzt auch viele Gelegenheiten sich gegen- wurde. Diese handstreichartige Aktion seitig kennenzulernen und interessante leitete am 10. und 11. Mai 1940 den Gespräche zu führen. Für mich war die Geschätzte GMS-Mitglieder Westfeldzug ein. Jubiläumsreise auch in dieser Hinsicht eine echte Bereicherung. Aus meiner Sicht war die GMS-Jubi Eindrücklich war auch der Besuch der läumsreise nach Holland und Belgien Luftlanderäume um Arnhem und Nij- Ich danke dem Reisechef David Accola sicherlich das Highlight des diesjähri- megen, die im September 1944 Schau- und seinen Reiseleitern für die immen gen Reiseprogramms. Nach bald 40- platz einer alliierten operativen Luft- sen Vorbereitungsarbeiten und die Füh jährigem Be stehen hat die GMS ihre landung von mehr als drei Divisionen rung während unserer Reise. Der Dank tausendste Reise durchgeführt. Wenn waren. Insgesamt wurden in drei Wellen gilt auch dem Reisebüro Schmid mit das keine Erfolgsstory ist! Insbesondere, fast 40'000 Fallschirmjäger mit schwe- Martin Budinsky für die Reiseorgani wenn man die grosse Konkurrenz im rem Material hinter den feind lichen sation und die Betreuung während un- Reisegeschäft betrachtet. Linien abgesetzt. Der Erfolg die ser serer Reise. Es war insgesamt eine ein- Operation war im Verhältnis zum rie drückliche und äusserst abwechslungs- Am 14. April trafen sich in Amster- sigen Aufwand, gelinde gesagt beschei- reiche Reise, die ohne Zweifel allen dam 123 Reiseteilnehmer und Reise den. Die Gründe dafür waren hauptsäch Teilnehmern und Teilnehmerinnen in teilnehmerinnen zur achttägigen Jubi- lich ungenügende nachrichtendienst- bester Erinnerung bleiben wird. läumsreise. Für die Reise hatte die GMS liche Erkenntnisse, schlechte Übermitt ein Flussschiff gechartert, das uns wäh lungsmittel, die unpräzise Landung der Ihr GMS-Präsident rend der Reise als schwimmendes Hotel Fallschirmjäger, die damaligen Rund- Eugen Hofmeister, Divisionär (a D) GMS-Magazin Februar 2017 | Nr. 89
INHALTSÜBERSICHT / GMS-AGENDA Editorial Eugen Hofmeister 03 Aktuelles aus dem Vorstand 04 Generalversammlung 2017 in Basel Andreas Meyenberg 05 Reiseleitertagung 2017 in Luzern David Accola 07 4 Rückblick auf die Frühjahrstagung Dieter Kläy 08 Reisebericht 2016 26-2016 | Thailand – Kambodscha – Laos Jürg Schucan 09 Reiseberichte 2017 01–2017 | Singapur Jakob Gut 11 03–2017 | Jubiläumsreise David Accola 15 04–2017 | Mit Rommel an der Westfront Bruno Bonin 23 06-2017 | Mit Friedrich II. durch Apulien Hansjakob Gafafer 26 Einladung zur Herbsttagung 2017 Dieter Kläy 29 Jahresschrift 2018 Hans Rudolf Fuhrer 30 Reisevorprogramm 2018 David Accola 31 GMS-AGENDA 2017/2018 22. August 2017 Tag der offenen Türe im GMS-Antiquariat (10.00-12.30/13.30-18.00 Uhr) 24. August 2017 Tag der offenen Türe im GMS-Antiquariat (10.00-12.00/14.00-18.00 Uhr) 2. Oktober 2017 Redaktionsschluss GMS Magazin Nr. 91 4. November 2017 GMS-Herbsttagung an der Universität Zürich 14. November 2017 Tag der offenen Türe im GMS-Antiquariat (10.00-12.30/13.30-17.00 Uhr) 16. November 2017 Tag der offenen Türe im GMS-Antiquariat (10.00-12.00/14.00-17.00 Uhr) 5. Dezember2017 131. GMS-Vorstandssitzung in Zürich 6. Februar 2018 132. GMS-Vorstandssitzung in Zürich Offen GMS-Frühjahrstagung in Zürich 17. März 2018 38. GMS-Generalversammlung in Olten GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
AKTUELLES AUS DEM VORSTAND 37. GENERALVERSAMMLUNG AM 25. MÄRZ 2017 IM BASLER RHEINHAFEN Gründe für die Wahl des Tagungsortes gab es für den Präsidenten mehrere. Der Rheinhafen Basel wird zu Recht als Verkehrsdrehscheibe der Schweiz bezeichnet, in der Vergangenheit noch mehr als heute. Millionen Tonnen von Gütern werden jährlich hier umgesetzt. In früheren Zeiten war der Rhein der einzige Weg, um derart grosse Mengen von Gütern vom Meer in die Schweiz zu transportieren. Die militä- rische Bedeutung des Zugangs zum Meer in den kriegerischen Zeiten vom 17. bis ins 5 19. Jahrhundert mit Schwerpunkt Rheinsperren bei Hüningen war dann auch Gegen- stand des Referates von Herrn Eric Greney im Anschluss an den statutarischen Teil der Generalversammlung. Der Bericht von Dr. Andreas Meyenberg mit Bildern von Stefan Gubler Rund 80 GMS Mitglieder folgten der Einladung zur Generalversammlung am Dreiländereck Drei gute Gründe zur Wahl des liche Brücke mit der Jubiläumsreise der Standortbestimmung des Tagungsortes GMS schlagen lässt. Präsidenten • Letztmals fand die Generalversamm In seinen Begrüssungsworten ging der lung der GMS 1999 in Basel statt. Präsident auf aktuelle Themen ein, die die GMS und deren Vorstand zurzeit • Eine ansehnliche Zahl von GMS-Mit- beschäftigen. gliedern kommt aus der Region Basel. Das Reisegeschäft läuft erfreulich und • Die eintausendste Reise der GMS ohne Probleme. Die Zahl an Reiseteil- nutzt die Wasserwege in Holland und nehmenden bleibt konstant. Belgien, eine Schifffahrtsreise also, so dass sich hier, am Ausgangspunkt der Rheinschifffahrt, auch eine inhalt- GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
AKTUELLES AUS DEM VORSTAND Ausblick auf die Reisevorhaben des Der Basler Hafen als nächsten Jahres (2018) präsentiert. Drehscheibe Die Rechnung 2016 sowie das Budget Am Nachmittag konnten die Teilneh- 2017 wurden ohne Gegenstimme ge- mer, teils unter Führung des Referen- nehmigt. Die Revisoren wurden in ih- ten, das Museum mit der Ausstellung rem Amt bestätigt. «Verkehrsdrehscheibe Schweiz und un ser Weg zum Meer» unweit des Drei Trotz der offensichtlichen Notwendig- länderecks besuchen. 6 Die Tagungen waren von hoher Quali- keit von Kosteneinsparungen sprach tät und gut besucht. Aus finanziellen sich in einer Konsultativabstimmung Gründen (Erhöhung der Miete in der eine Mehrheit der Anwesenden gegen Universität Zürich) wird ein neuer eine – günstigere – Produktion des Ma Standort evaluiert. gazins im Ausland aus. Das verbindliche Protokoll der Ver- sammlung wird im Magazin Nr. 92 (Februar 2018) publiziert. Die Bedeutung des Wasserwegs für die Schweiz Zum Abschluss des Vormittags folgte Der Bücherdienst ist leicht defizitär ein interessantes Referat über die Be- und nur durch den grossen, ehrenamt- deutung des Rheins als Transportachse lichen Aufwand des Verantwortlichen in den vergangenen Jahrhunderten so- so weiterführbar. Bezüglich der Lokali wie die internationalen Vereinbarungen tät besteht momentan kein Handlungs zur Offenhaltung und zur allgemeinen bedarf. und unentgeltlichen Benützung des Rheins. Im speziellen beschrieb der Re- Neumitglieder 2016/17 Die Jahresschrift wird vorläufig weiter ferent Eric Greney auch die Rheinüber- von PD Dr. H. R. Fuhrer herausgegeben. gänge und deren Befestigungen, insbe- Der Vorstand der GMS freut sich Er sucht mittelfristig einen Nachfolger, sondere im Bereich Hüningen unmit - über den Beitritt von 35 Neumit- was sich als nicht einfach erweist. telbar vor den Toren Basels. glieder während des vergangenen Vereinsjahres Der gemütliche Teil Baumann Markus, Basel; Broger Der Apéro und das Mittagessen konn- Urban, St. Gallen; Bubb Lukas, Zü- ten bei toller Aussicht auf den Rhein rich; Cattelan Raetus, Adligenswil; genossen werden und boten ausreichend Christen Paul, Langenthal; Deuschle Gelegenheit für Gespräche unter den Adrian, Beatenberg; Fritzmann Nico, GMS-Mitgliedern. Traditionell stand da- Zürich; Gertsch Christof, Bern; bei der Austausch gemeinsamer Reise- Gieringer Joel, Herrliberg; Gloor Der Mitgliederbestand hat sich bei rund erninnerungen im Zentrum. Max-Rudolf, Zürich; Gort Othmar, 1200 eingependelt, unter anderem auch Mels; Greter Marco, Meilen; Hauser dank der Werbung an unserem Info- Dieter C., Zumikon; Heinzelmann stand anlässlich militärischer Anlässe Emil, Au; Hess Ulrich, Bremgarten; und Ausstellungen. Hobein Günter, Meilen; Höfliger Mathilde, Wollerau; Horlacher Hans- Die Situation bei den Finanzen ist an- Peter, Zumikon; Hüppi Marcel, Zü- gespannt, neben weiteren Sparanstren rich; Kohler Urs E., Zug; Kordeuter gungen muss sogar eine Erhöhung der Felix, Thalwil; Lier-Gerhardt Doro Mitgliederbeiträge diskutiert werden. thea, Horgen; Müller Viktor, Wilen Dies wird an der GV 2018 möglicher- bei Wil; Nydegger Heinz, Neuenegg; weise ein Thema sein. Nyffeler Silvia, Dietlikon; Perret- Gentil André-Felix, Zollikon; Schmid Der statutarische Teil Michael, Zürich; Stucki Alfred, Er- lenbach; Ulrich Peter, Luzern; Vögeli Die Berichte aus den verschiedenen Martin, Fehraltorf; Wagner Helmut, Res sorts und der Rückblick auf das Sachseln; Wenzinger Fritz, Buchs; Reisejahr 2016 gab zu keinen grösse- Wyssen Daniel, Uster; Zehnder Jürg, ren Diskussionen Anlass. Traditionell Herrliberg; Zogg Christian, Ermensee. wurde anlässlich der GV ein erster GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
AKTUELLES AUS DEM VORSTAND REISELEITERTAGUNG 2017 – «E RÜÜDIGI SACH IN LOZÄRN» GMS-Reiseleitertagungen haben eine lange Tradition. Was während vielen Jahren in Form eines gemeinsamen Abendessens nach der letzten Vorstandssitzung des Jahres statt gefunden hat, erfuhr anlässlich der letzten beiden Austragungen eine markante Änderung. Der Austragungsort wechselt und der Anlass findet während eines Tages, losgelöst vom Vorstandsgeschäft, statt. So besuchten die Reiseleiter 2016 Bern und das obere Emmental, 2017 fand die Tagung in Luzern statt. 7 David Accola, Reisechef der GMS Die vielfältigen Ziele einer weise sehr kurzfristig und je nach wirt- gramm mit allem Drum und Dran, und Reiseleitertagung schaftlicher Entwicklung verschwinden selbstverständlich wird auch der Ver- vertraglich bereits gebundene Leistungs köstigung die notwendige Beachtung GMS-Reiseleiter investieren für die Pla erbringer erstatzlos von der Bildfläche. geschenkt. Dass die Witterung dem An- nung und Durchführung einer GMS- Entsprechende Hinweise und Informatio lass nicht wirklich zuträglich war, ver- Reise sehr viel Zeit. Das ist gemeinhin nen sind Bestandteil der Tagung, welche mochte die Stimmung der Reisecrew bekannt und findet seitens der Reiseteil- jeweils durch den Geschäftsführer unse- nicht im Geringsten zu beeinträchtigen. nehmenden Anerkennung, in dem die res Reisebüros vermittelt werden. Reiseleiter ausnahmslos mit «Bestnoten» in den Beurteilungsbögen belohnt wer- Spannendes präsentieren den. Für deren grosse Arbeit erhalten sie ein bescheidenes Tagesentgelt. Danke sagen Anlässlich des Zusammenzugs aller Rei- seleitenden will der Reisechef seinen Und letztlich … Mitarbeitern vorerst also einfach «Dan- ke» sagen. Danken für ihren unermüdli- … wurde so beiläufig auch noch das lau- chen Einsatz während der Vorbereitung, Schliesslich geht es dann auch noch da- fende Reiseprogramm 2017 im Detail fi- welche sich pro Reise über zwei Jahre rum, den Reiseleitenden etwas inhalt- nalisiert. Die Reiseleiter der GMS sind hinweg erstreckt. Danken aber insbeson- lich Spannendes zu bieten. Diese geisti- auch für das zweite Semester des bestens dere auch für deren, von Herzblut ge- ge Nahrungsvermittlung erfolgt ent - angelaufenen Reisejahres bereit. Für prägten, Reiseleitung. weder durch bewährte Reiseleiter unse- 2018 liegen alle Reisevorhaben auf dem rer Gesellschaft oder aber externe Refe- Tisch, die entsprechenden Ausschrei- Erfahrungen austauschen renten. 2017 führte uns der vormalige bungen finden sich im letzten Teil die- Kommandant des Gebirgsarmeekorps, ses Magazins. Paris, der Iran, Bibracte, GMS Reiseleiter sind oftmals Einzel- KKdt (a D) Beat Fischer über seine die Stadt Luzern, Lausanne, St. Mihiel, kämpfer. Nur wenige finden unter dem Museggmauern in Luzern. Im Jahr zu- Nürnberg, Savoyen, Schleswig-Holstein, Jahr die Zeit, an zusätzlichen GMS-Rei- vor referierten die Herren Baumann vor das Greyerzerland und die Normandie sen teilzunehmen. Viele Reiseleiter ken- dem Münsterportal in Bern, Stauffer im sind Reiseziele während des ersten Halb- nen sich nicht persönlich, insbesondere Zunfthaus der Gesellschaft der Affen jahres. Von Minsk über Moskau nach nicht die Handvoll neuer Mitstreiter im und Fuhrer in der Stube des Sahlenwei- Stalingrad, restaurierte Bunker in Grau- Reisegeschäft der GMS. Die Tagung bie- dli zu den Bauernkriegen im Entlebuch bünden, das Baltikum, der Bauernkrieg tet die entsprechende Möglichkeit zum und Emmental. in der Schweiz, die 7. Division in der Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Linthebene, Martin Luther, der Besuch Tipps und Tricks zur erfolgreichen Um- GMS-like reisen der Küchenchefschule in Thun, Rügen setzung eines Reisevorhabens sind ge- und Peenemünde, Zwingly und Serbien, fragt und werden gerne weitergegeben. Überflutungsabsichten in der Ostschweiz und Freiheitskämpfer im Südtirol liefern Informationen vermitteln Themen für die Monate Juli-Oktober, bevor eine Reise nach Vietnam das Rei- Das Reisegeschäft ist kurzlebig. Gesetz sejahr 2018 im November beschliessen liche Grundlagen, an welche sich die wird. Die Reisecrew der GMS legt sich GMS als Reiseveranstalter zu halten hat einmal mehr «mächtig ins Zeug». Dafür (Stichwort: Pauschalreisegesetz) ändern gebührt den Reiseleitenden mehr Dank, sich nahezu so schnell wie Flugpläne Reiseleitertagungen haben den Charak als was anlässlich einer fröhlichen Run- und Vorgaben der Airlines zu Gruppen ter einer Eintagesexkursion unserer de unter seinesgleichen ausgesprochen arrangements. Die Sicherheitslage im Gesellschaft. Entsprechend gibt es na- werden kann. Also auch nochmals auf Destinationsland ändert sich möglicher- türlich ein detailliertes Arbeitsreisepro- schriftlichem Weg: Grazcha fichun! GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
FRÜHJAHRSTAGUNG 2017 VON DER HELVETIK ZUR MEDIATION Der Aufstand weiter Teile der Bevölkerung im Herbst 1802 gegen die helvetische Obrigkeit, bekannt auch unter dem Begriff «Stecklikrieg», ist ein eher wenig beachtetes Thema der Schweizer Geschichte. Anlässlich der Frühjahrstagung 2017 der Gesellschaft für militär historische Studienreisen GMS beleuchtete PD Dr. Hans Rudolf Fuhrer die Ereignisse rund um die Beschiessung von Zürich. Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg widmete sich in seinem Referat 8 dem Stoss der Föderalisten nach Bern und dem Sturz der helvetischen Regierung. Den Ausführungen der beiden Referenten folgten knapp 100 Zuhörerinnen und Zuhörer. Dr. Dieter Kläy, Tagungsleiter Nach dem Abzug der Franzosen dul rasch gelöscht werden. Ein terrestrischer sche Verfassung von 1802 wurde aller- dete die helvetische Zentralregierung Vorstoss von Wollishofen auf die Stadt dings nur durch einen Trick angenom keinen Widerstand. Allerdings hatte scheiterte. Andermatt wechselte per men. Die Nichtstimmenden wur den der helvetische Zentralstaat nur ca. Schiff die Seeseite und beschoss die automatisch als Ja-Stimmen gezählt, 2000 bewaffnete Männer, wovon 500 Stadt vom Züriberg aus. Unterstützt weshalb die Verfassung angenommen unbrauchbar gewesen sein sollten, wie wurde er von Bauern aus der Land- worden ist. Tatsächlich hat sie aber eine Hans Rudolf Fuhrer einschätzt. General schaft, die die Stadt plündern wollten. Mehrheit an der Urne verworfen. Nach Andermatt wurde ausgesandt, die Ob- Nachdem der Erfolg ein zweites Mal dem Abzug der französischen Truppen waldner ruhig zu stellen. Es kam am ausgeblieben war, musste General An- im Sommer 1802 brach der Aufstand 13. August 1802 zur Auseinanderset- dermatt auf Geheiss der helvetischen im Aargau, in Bern und in der Zentral zung am Renggpass bei Alpnach. Das Regierung einen Frieden aushandeln. schweiz aus. Der Versuch der helve kleine Gefecht erhielt eine grosse Be- Am 15. September 1802 zog er seine tischen Regierung, die Aufstände zu deutung, da es mit einem Sieg der auf- Truppen in Richtung Bern ab. unterdrücken, führte im September 1802 ständischen Ob- und Nidwaldner ende- auch im ganzen Mittelland zu Ausein- te. General Andermatt musste Frieden Den Kriegsverlauf zwischen den Föde- andersetzungen. Die helvetische Regie- schliessen und bekam von Bern den ralisten und der Helvetischen Republik rung brach zusammen und zog nach Befehl, nach Zürich zu marschieren, in den Kantonen Aargau, Bern und Lausanne ab. Die helvetische Armee wo ihm die Stadtzürcher den Einlass Waadt zeichnete Jürg Stüssi-Lauter- wurde vollständig geschlagen. Napoleon verwehrten. Das führte am 10. Sep burg auf. Nach dem Frieden von Luné- diktierte die Mediation. Bis 1813 wur- tember 1802 zur ersten Beschiessung ville und Amiens ging es darum, dass de die Schweiz faktisch ein franzö Zürichs von der Enge aus. Grosse Schä die Schweiz ihre politische Ordnung sischer Vasallenstaat. den gab es nicht. Die Brände konnten selbst an die Hand nahm. Die helveti- GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
REISEBERICHT 2016 26–2016 THAILAND-KAMBODSCHA-LAOS Es ist 5 Uhr 30 in der Früh und wir sind soeben in Bangkok gelandet. Noch etwas benommen vom langen Flug stellen wir uns in eine der Reihen, an deren Ende übel gelaunte Beamte die Pässe kontrollieren und ohne das Gegenüber anzuschauen Einreisedokumente mit Foto anfertigen. Was wir bis jetzt nur den Medien entnehmen konnten, ist Realität. Es herrscht Trauer im Land um den am 13. Oktober 2016 verstorbenen Monarchen Bhumibol. Ein gutes Drittel der Leute ist schwarz gekleidet oder trägt eine schwarze Masche zum Zeichen der 9 Anteilnahme. Dazu kommen zahlreiche in Schwarz gehaltene Konterfeis des Königs oder dann Videosequenzen, die den verstorbenen König bei Besuchen, Einweihungen oder beim Saxophonspiel zeigen. Zu diesem Empfang in Schwarz bildet die trotz alledem vorhandene Werbung unter anderem für «Snail White», einer weisslich glänzenden Creme für asiatische Schönheiten, einen eigentümlichen Kontrast. Der Bericht mit Text und Bildern von Dr. Jürg Schucan Die Chakri-Dynastie lichen Stellungen, Gefechten zu Land nische Grenze auf den Weg zu ma- und schliesslich am 17. Januar 1941 chen. Am Grenzübergang von Poi Pet Das heute regierende Königshaus geht zum Seegefecht bei Koh Chang, in des- wimmelt es von Leuten und niemand auf General Chao Phraya Chakri zu- sen Verlauf die Franzosen zwei vor scheint zu verstehen, was genau vor rück, der unter dem Titel Rama I die Anker liegende Torpedoboote der Thais sich geht. Wir tappen brav hinter der Chakri-Dynastie 1782 begründete. Die überraschten und versenkten. Zudem Reiseleitung her und finden so zu un- Aufgabe der früheren Isolation des Lan- wurde ein Küstenverteidigungsschiff, serem neuen Bus und zu unserem Ge- des und eine kluge Aussen- und Han- das in den Kampf eingreifen wollte, so päck, das mit Schiebekarren umgela- delspolitik mit den europäischen Gross- schwer getroffen, dass es auf Grund den worden war. Damit sind wir auch mächten und den USA liessen Thailand gesetzt werden musste. schon mitten im Gebiet, wo die thailän- als einziges Land Südostasiens dem dische Burapha Army im Januar 1941 Druck des europäischen Kolonialismus Unsere Reisegruppe fährt per Boot an erfolgreich in Richtung des Ortes Siso- widerstehen. den Ort des Geschehens, wo inmitten phon vorstiess. Unser Bus biegt kurz einer unberührten Bucht zwei gelbe vor Sisophon links ab und nach etwa Bilanz eines begrenzten Krieges Bojen den Ort der gesunkenen thailän- fünf Kilometer halten wir an. Im Gelän- dischen Torpedoboote anzeigen. Schon de schildert uns der Reiseleiter den Ab- Ganz ungeschoren kam Thailand bei ziemlich eingewachsen befindet sich lauf des am frühen Morgen des 16. Ja- der Kolonisation aber nicht davon. Es auf der dahinter liegenden Bucht ein nuar 1941 vorgetragenen und völlig verlor insbesondere die Vasallengebiete kleines Monument, mit dem der Nieder- missglückten französischen Angriffs Laos und Kambodscha an Frankreich, lage gedacht wird. gegen die linke Flanke der thailändi- dann aber auch Gebiete des heutigen schen Truppen, die – man staunt – wäh Nordwestkambodscha, die es als thai- rend der gesamten Operationen auch ländische Territorien betrachtete. Diese die Lufthoheit hatten. Demütigung vergassen die Thais nicht. Ihre Stunde kam nach der Niederlage Im Zweiten Weltkrieg lehnte sich Thai- Frankreichs gegen die deutsche Wehr- land stark an Japan an. Auf dessen macht im Juni 1940 und der projapa- Druck hin musste Vichy-Frankreich im nisch orientierte Militärdiktator Phibun Vertrag von Tokio vom 9. Mai 1941 songkhram, dem ohnehin ein Gross- Kae verteilt die Mittagsverpflegung an Teile von Kambodscha und Laos an thailand vorschwebte, eröffnete mit sei Bord unseres Bootes Thailand abtreten. Im Januar 1942 er- ner modern ausgerüsteten Armee die klärte die Regierung in Bangkok den Kriegshandlungen gegen Vichy-Frank- Ein weiteres Naval Battle Monument Alliierten sogar den Krieg. Nach dem reich. Es kam zu zahlreichen Luft besuchen wir am nächsten Morgen, Krieg verwies man auf einen der Er kämpfen, Bombardements von feind um uns dann in Richtung kambodscha klärung anhaftenden Formfehler und GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
THAILAND - KAMBODSCHA - LAOS 2016 wechselte die Seite. Schon 1946 gingen des Angkor Wat hauptsächlich mit Dar Zurück in der heutigen Zeit die eroberten Gebiete wieder an Frank- stellungen aus indischen Epen. Von der reich zurück, da sich Frankreich sonst in der Spitze des zentralen Turms ge Beim Anflug auf Bangkok am zweit- der Aufnahme Thailands in die UNO legenen Plattform sieht man das westli- letzten Tag sind in der Agglomeration widersetzt hätte. che Eingangstor, das sich am Rand eines zahlreiche Industriebetriebe zu sehen. breiten Wassergrabens befindet, der Thailand konnte 2015 ein solides Wirt- Das Grossreich der Khmer Angkor Wat gegen das Vordringen des schaftswachstum und einen Leistungs- Waldes schützt. Das Abendessen in ei- bilanzüberschuss verzeichnen. 2015 Die Ortschaften auf der Weiterfahrt hin nem gemütlichen nahen Restaurant be- wurden für USD 214 Mrd. Güter expor- 10 terlassen einen eher ärmlichen Ein- schliesst den Tag. Hin- und Rückfahrt tiert, davon waren 12 % Autos und druck. Beim Einnachten erreichen wir natürlich mit motorisierten Tuk Tuk Autoteile. Am nächsten Tag wird unse- Siem Reap, wo über 300 Hotels, teilwei- Rikschas. re Gruppe durch zwei Repräsentanten se der Luxusklasse, auf Gäste warten. eines der grössten Stahlpresswerke des Denn wenige Kilometer entfernt befin- Im Land der tausend Elefanten Landes, der Choknamchai Autopressing det sich der Stolz Kambodschas, die – Laos Co. Ltd, empfangen und durch das Tempelanlage von Angkor, das grösste Werk geführt. Es werden auch Werk- religiöse Monument der Welt und das Ein einstündiger Flug bringt uns von zeuge zur Herstellung von Carrosserie- kulturelle Herz des alten Khmer-Reichs. Siem Reap nach Pakse und damit in teilen gefertigt. Der Managing Director Dieses Reich beherrschte im 12. Jahr- die Demokratische Volksrepublik Laos. und Eigentümer beantwortet bereit hundert weite Teile Südostasiens über Diese Staatsform löste 1975 das König- willig alle gestellten Fragen. Ein unver- die Grenzen des heutigen Kambodscha reich Laos ab, dessen letzter König, gesslicher Einblick in die «true reality» hinaus. Es folgte dann aus mehreren Savang Vatthana, ein Proust-Verehrer, eines Landes! Last but not least ist auch Gründen ein unerbittlicher Verfall, der in der Folge des Vietnamkriegs und der folgende Besuch des Museums der durch die Fehde zwischen Hinduismus des Rückzugs der Amerikaner abdan- Thai Air Force ein Erlebnis, nicht nur und Buddhismus begleitet war. Nach- ken musste. Das Königreich Laos hatte weil hier zum Teil einmalige Flugzeuge dem die lächelnde Entsagung Buddhas seinerseits die Franzosen abgelöst, die zu sehen sind, die bei den beschriebe- obsiegt hatte, wurden die Tempel obso- das Land 1893 ihrem Französisch nen Kämpfen benutzt wurden, sondern let und der grünen Gefrässigkeit des Indochina einverleibt hatten. Der Me- auch weil das Museum speziell für un- Dschungels preisgegeben, bis sie – min- kong war damals der letzte grosse sere Gruppe geöffnet wurde. destens teilweise – anfangs des 20. Jahr Strom, an dem sich andere konkurrie- hunderts von französischen Archäolo rende Kolonialmächte noch nicht fest- gen wieder freigelegt wurden. gesetzt hatten. Eine zur Erforschung des Wasserlaufs entsandte Expedition verschleierte in ihren Berichten erfolg- reich, dass der sonst ruhig dahinziehen- de Mekong wegen der Wasserfälle im Bereich der Insel Don Khone nicht durchgehend schiffbar ist und zudem Besuch des Choknamchai Autopressing sehr unterschiedlich hohes Wasser Werkes in der Nähe von Bangkok führt. Zur Umgehung der imposanten Wasserfälle bauten die Franzosen dann Die Reise lief ohne jede Friktion ab, was auf den Inseln Don Khone und Done angesichts der vielen Stationen und der Angkor Wat von Westen her gesehen Det eine Schmalspurbahn, auf welche besuchten Orte sensationell ist. Die inte Die Besichtigung in Begleitung unserer die Güter umgeladen werden mussten. ressante Dokumentation und die wäh- bereits in Poi Pet zugestiegenen lokalen Auf dem ehemaligen Bahntrassee fahren rend der Reise abgegebenen und aus dem Reiseführerin lässt staunen. Die Türme wir zur südlichen Ve r ladestation, um Thailändischen übersetzten Unterlagen sind zwar massiv gebaut, weisen aber uns von dort aus mit zwei Fährbooten erlaubten eine seriöse Vorbereitung. einen relativ kleinen Durchmesser auf. auf die Suche nach den selten geworde- Sie sollen dem mystischen Berg Meru, nen Mekong Delphinen zu machen. dem Heim der indischen Götter, nach- empfunden sein. Vielleicht wurde so Auf der Rückfahrt nach Pakse am nächs- aus der Not eine Tugend gemacht, da ten Tag kommen wir nochmals mit die Khmer den selbsttragenden Kuppel Khmer Architektur in Kontakt, den Tem- bau, der grössere Durchmesser erlaubt peln von Wat Phou. Eine monumentale, hätte, nicht beherrschten und sich mit nicht enden wollende Steintreppe führt so genannten Kraggewölben aushalfen, zur obersten Kultstätte, die mit Skulptu- bei denen waagrechte Mauersteine auf- ren und Reliefs geschmückt ist. Nach den Curtiss Hawk III. Doppeldecker mit Ein- einander zugeschoben und durch einen Darstellungen im zugehörenden Muse- ziehfahrwerk, eine technische Rarität stabilisierenden schweren Abschluss- um war diese Anlage mit dem Hafen Oc stein zusammengehalten wurden. Zur Eo (Mekong Delta) und von dort über Dem Reiseleiter Hans Richard und sei- massiven aber nicht stabilen Bauweise Kanäle mit Angkor verbunden. Münz- ner sich unermüdlich um das Wohl der kontrastieren die über 500 Meter in funde belegen zudem, dass sogar mit Teilnehmer kümmernden Gattin Kae Vollendung gearbeiteten Flach reliefs dem alten Rom Handel getrieben wurde. unseren herzlichsten Dank! GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
REISEBERICHTE 2017 01–2017 | SINGAPUR Wie es sich für eine GMS-Reise geziemt, starten wir mit Swiss am Samstag, 4. März 2017 pünktlich um 22.45 Uhr zu unserem zwölfstündigen Direktflug, durch sieben Zeitzonen, nach Singapur. Es geht etwas über 10’000 Kilometer südostwärts bis fast zum Äquator. «Wir», das sind achtzehn Personen. Neben Jürg Kürsener, unserem Reiseleiter, dreizehn Herren und vier Damen. Die verschiedensten Berufe sind vertreten. Gemeinsam indessen ist das Interesse, generell für Singapur, aber auch speziell für dessen gesellschaftliche, 11 militärische und kulturelle Geschichte. Mein persönliches Interesse, bei dieser für mich ersten Reise nach Singapur, galt hauptsächlich der Finanzmetropole mit ihrer imposanten Skyline. Für einen Insel-Stadtstaat, wie Singapur ist, konnte ich mir unter dem Titel Militär- historie nicht viel vorstellen. Ich sollte mich gewaltig täuschen... Im Übrigen erwartete ich vor allem ausserordentliche Bauten, viele und vielfältigste Menschen und ein Gewimmel in den Fussgängerzonen und Strassen. Der Reisebericht von Jakob Gut mit Bildern von Stefan Gubler Anflug auf Singapur, erste vergleichsweise grossen Häuser sind Eindrücke, Stadtrundfahrt sogenannte «public houses», wo mehr als 80 % der Singapurer wohnen. Um Eindrücklich sind zuerst die vielen klei- die «Ghettobildung» zur vermeiden er- nen und grösseren Inseln im Meer. Oft liess der Staat Vorschriften, wonach die sind diese dermassen klein, dass darauf Hausbewohner eine Durchmischung von weder Häuser noch Strassen ausmach- Chinesen, Malaien und Inder aufzuwei- bar sind. Wahrscheinlich unbewohnt. sen hat. Die über fünf Millionen Ein Eine überraschend grüne Stadt Einfach grün, bewaldet. Je näher Singa- woh ner Singapurs teilen sich auf in pur ins Blickfeld kommt, je mehr Schiffe etwa 77 Prozent Chinesen, 14 Prozent Die bereits angetönte Vielfalt der Be- sind erkennbar. Singapur ist der welt- Malaien, acht Prozent Inder und ein wohner Singapurs findet ihren Nieder- grösste Hafen für Container-Umschlag. Prozent andere, was sich auch in der schlag in deren verschiedenen Konfes- Der gesamte Schiffsverkehr von China Hausbelegung nieder zu schlagen hat. sionen: 34 % Buddhisten, 18 % Christen, und Japan (um nur die Grössten zu nen Damit wird bereits auch eine gewisse 15 % Mohammedaner, 11 % Taoisten, nen) in Richtung Indien, Arabien und Einschränkung der individuellen Frei- 5 % Hindus. 17 % der Bevölkerung Sin- Europa (und umgekehrt) führt durch die heit, wie wir sie haben, erkennbar. gapurs bekennen sich keiner Religion Strasse von Singapur in die Strasse von zugehörig. Wir besuchen einen chinesi- Malakka. Damit wird auch rasch die stra Auffällig sind die vielen Bäume, welche schen Buddhistentempel, einen Hindu tegische Bedeutung dieses Stadtstaates die Strassen säumen. Hin und wieder tempel, eine Moschee und eine christ- klar. Die uns geographisch näher gele- sind Fassaden und Dächer der Häuser liche Kirche. Die hervorragende Reise- gene Meerenge von Gibraltar ist dies- mit Pflanzen bewachsen. Es ist erklär- leiterin Helena erklärt uns, dass missio- bezüglich kaum vergleichbar. tes Ziel, der Luftverschmutzung entge- nieren verboten ist. Man darf seine eige genzutreten. Neben diesem vielen Grün ne Religion erklären aber niemandem Bei der Fahrt vom Flughafen ins Stadt- führt uns die erste Etappe der Stadt- aufdrängen. Andere Religionen zu kriti- zentrum fällt natürlich als erstes der rundfahrt unerwarteterweise auch in sieren ist gesetzlich verboten! Nach ei- Linksverkehr auf. Die vielen, zur Schweiz einen Kräuter- und Gewürzgarten. nem indischen Mittagessen geniessen GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
SINGAPUR 2017 wir etwas später im Raffles Hotel (1887 tung verlor? Es sind mehrere Umstände. ein Divisionskommandant die schlimms- im Kolonialstil errichtet) den legendär- Angefangen beim entschlossenen Vor- ten Kriegsverbrecher erschiessen. Man en «Singapur Sling» (= Cocktail aus Gin, gehen der Japaner, die den britischen, schätzt heute, dass zwischen 50'000 und Kirschlikör, Bénédictine und weiteren australischen und indischen Streitkräf- 100'000 Menschen umgebracht wurden. Zutaten), um nachher im 55. Stock des ten schon seit über 70 Tagen, auf einer Eine Begehung am Sarimbun Ufer, wo architektonisch spektakulären, im Jahre Landstrecke von rund 800 Kilometer die 5. japanische Division in der Nacht 2010 eröffneten Hotels, Marina Bay Länge durch Malaysia, brutale Kämpfe vom 8. Februar 1942 den Johore Fluss Sands, einen atemberaubenden Über- geliefert und damit massiv geschwächt überquerten und gegen die australische blick über den Schiffsverkehr in der hatten, bis hin zu kapitalen Fehlein- 8. Division unter General Gordon Ben- 12 Strasse von Singapur in uns aufzu schätzungen beim Angriff auf die Insel nett vorging war besonders eindrück- nehmen. Singapur. lich. Nicht zuletzt deswegen, weil unser Dozent und Militärhistoriker Jeya es Die von Generalleutnant Arthur Perci- ausgezeichnet verstand, die damalige val geführten Briten mit ihren Alliier- Situation äusserst lebendig zu schildern. ten erwarteten den japanischen Angriff vom Meer, aus östlicher Richtung. Die Hauptattacke erfolgte aber von Norden, von Malaysia aus. Ein 15-stündiges ja- panisches Artilleriefeuer bereitete den Der einmalige Blick von Marina Bay Sands Übergang auf die Insel Singapur vor. auf den Schiffsverkehr in der Strasse von Seitens der Briten fehlten Suchschein- Singapur werfer und Artillerie und auch der Rück- zug auf eine nächste Verteidigungs Fokussiert auf die Ereignisse am Singapur ist eine Insel von etwas mehr linie erfolgte voreilig. Sarimbun Ufer als 700 km2 (ungefähr die Grösse des Kantons Glarus). Der Stadtstaat ist über Eine der ersten Eroberungen der Japa- Schweizer Botschaft und zwei Brücken mit Malaysia verbunden. ner auf der Insel Singapur war das Swiss Club Die Wasserversorgung der etwas mehr Flugfeld von Tengah. Um sich den als fünf Millionen Einwohner der Stadt Nachschub zu erleichtern reparierten Der Besuch in der Schweizer Botschaft wird mit riesigen Wasserleitungen von die Japaner zudem eine vorher von in- führte uns vor Augen, wie die Schweiz Malaysia sichergestellt. Durch Entsal- dischen Sappeuren zerstörte Brücke mit Singapur sehr freundschaftliche zungsanlagen soll in Zukunft eine dies- (Causeway) zwischen Malaysia und und intensive Beziehungen pflegt. Her- bezügliche Eigenständigkeit hergestellt Singapur. Trotz der Übermacht der un- vorzuheben ist neben der Finanzwirt- werden. ter General Tomoyuki Yamashita ge- schaft auch die Bildungspolitik. Rund führten japanischen Streitkräfte lehn- 5'000 Schweizer leben in Singapur und «Battle Box» – die militär- ten die Briten ein erstes Kapitulations- mehr als 350 in dieser Stadt ansässige historische Begehung Singapurs angebot ab. Schweizer Firmen – die vor Ort rund 28'000 Mitarbeiter beschäftigen – ge- Die «Battle Box» ist eine unterirdische Obwohl Piloten der Royal Air Force hören zur «Kundschaft». Bunkeranlage im Fort Canning Hill. Die heldenhaft die britischen Bodentruppen Geschichte dieses Hügels geht 700 Jah- zu unterstützen versuchten, richtete re zurück, zur Zeit der malaysischen Yamashita am 13. Februar 1942 sein Könige in Singapur. Im eigentlichen Hauptquartier auf der Insel ein (und Bunker, der erst seit 2016 dem Publi- zwar in der 1941 von Ford Motor Com- kum mit speziell geführten Besichti- pany errichten Autofabrik). Die Japa- gungen zugänglich ist, unterzeichneten ner verfügten über ein Flugzeug (Zero am 15. Februar 1942 die Briten die Jäger), das technisch den veralteten Kapitulation gegenüber den Japanern. britischen Maschinen Buffalo Brewster Ausführungen von Botschafter Thomas überlegen war. Angesichts der japani- Kupfer zu den Beziehungen der Schweiz schen Überlegenheit und Ausweglosig zum Stadtstaat keit mussten General Percival und seine Kommandeure eine von den Japanern Singapur ist in Südostasien der wich- diktierte bedingungslose Kapitulation tigste Handelspartner der Schweiz. Im annehmen und im Hauptquartier der Jahr 2003 unterzeichnete die EFTA (Eu- Japaner einreichen. ropean Free Trade Association) mit Sin- gapur das erste Freihandelsabkommen Die siegenden Japaner begingen auf mit einem asiatischen Land, was den Singapur vor allem gegen chinesisch- Handel mit der Schweiz sprunghaft an- Der Eingang zur Battle Box stämmige Bewohner «ethnische Säube- steigen liess. Seit 2012 ist auch Schweiz rungen». Besonders brutal gingen sie Tourismus im Botschaftsgebäude aktiv. Wie kam es, dass das mächtige Gross- gegen das Alexandra Militärspital vor, Im Bereich Bildungspolitik ist auf die britannien diese vor dem Zweiten Welt- wo sie über 300 Ärzte, Schwestern und rege Zusammenarbeit zwischen den krieg als uneinnehmbar geltende Fes- Patienten massakrierten. Immerhin liess Hochschulen beider Länder hinzuwei- GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
SINGAPUR 2017 sen (Bildung, Forschung, Innovation). die aktive Reserve. Die Militärdienstzeit steckendes) amerikanisches Littoral 1871(!) wurde der Swiss Club – zuerst beginnt im Alter von 18 Jahren. Die Combat Ship (LCS) – die USS Coronado als Schützenverein – in Singapur ge- Ausbildung dauert zwei Jahre. Die akti- (LCS 4) – besuchen. Dieser Trimaran gründet (zum Vergleich: Die Staats- ve Dienstzeit endet für Soldaten mit 40 kann mit seiner Leistung von 6'000 PS gründung von Singapur datiert mit und Offiziere mit 50 Jahren. Das Land eine Geschwindigkeit von rund 80 Km/h 1965, neunzehnhundertfünfundsechzig). verfügt über ein Heer, eine Marine und erreichen und wird durch Absetzen von Bis vor wenigen Jahren betrieben die eine Luftstreitmacht. Als Folge der Luftkissenbooten bei der Versorgung Schweizer hier einen 300 Meter Schiess- Neutralitätspolitik von Singapur kön- von Schiff zu Schiff oder Landungen stand (ursprünglich zur sportlichen Ab- nen keine Militärbasen für fremde Nati- eingesetzt. Der Kommandant des Schif- wechslung in der Freizeit). Der Swiss onen toleriert werden. Das Motto lau- fes, Commander Scott Larson, liess es 13 Club gehört heute zu den grössten pri- tet: «Singapore is a place not a base!» sich nicht nehmen, uns persönlich zu vaten Landbesitzern in Singapur und Der amerikanische Stützpunkt ist aus- führen. Zwei Helikopter-Drohnen an ist Vermieter des Gebäudes für die schliesslich auf logistische Aufgaben Bord weisen auf die high tech Ausrüs- Schweizer Botschaft. Daneben beher- beschränkt und basiert auf einem 1990 tung dieses für rasche Einsätze geplante bergt der Club verschiedene internatio- zwischen Singapur und den USA abge- LCS hin. Zur Ausrüstung gehört ferner nale Schulen. Der Swiss Club ist ein schlossenen «Memo randum of Under- auch ein MH-60 Helikopter. Dienstleistungsbetrieb und sieht sich standing». Es besteht eine Zusam als erste Wahl anspruchsvoller Bewoh- menarbeit (auch gemeinsame Versor- Malakka – UNESCO Weltkultur- ner Singapurs im Bereich der Erholung. gungmanöver) zwischen fünf Ländern: erbe und militärhistorische Im Originaltext: «The Swiss Club is Singapur, USA, Australien, Neuseeland Begehung aiming to be the recreational club of und Grossbritannien. Wir erfahren als choice for discerning residents of Singa Gast der US Navy, dass die USA in Bereits um 06.00 Uhr geht die Fahrt pore. It is our goal to be the preferred Asien mit 24 fremden Werften Verbin- wiederum unter Leitung von Jeya, un- venue for our members to entertain dungen pflegen. Dabei geht es um die serem Militärhistoriker, im komfortab- guests, relax with their families, and gegenseitige persönliche Kenntnis, was len Bus Richtung Malaysia. Der Grenz- pursue sporting and recreational activi- die Kommunikation wesentlich erleich übertritt bedingt eine Personenkontrolle, ties. The Club provides members with a tert. Es wurden aber auch standardi- verbunden mit einem kurzen Marsch strong sense of community and all the sierte Verfahren und gegenseitige hu- durchs Zollgebäude. Zudem wechseln ingredients of a quality lifestyle». Noch manitäre Hilfe vereinbart. Auch China wir in einen anderen (auch komfor eine letzte pikante Anmerkung: Rund ist in dieser Zusammenarbeit einge- tablen) Bus des Nachbarlandes. Der 80 % der Mitglieder des Swiss Club sind schlossen, was einerseits u. a. den USA Weg führt uns in Malaysia durch weit- Nicht-Schweizer. Auf die Frage, ob nicht den Zugang zu Shanghai ermöglicht gedehnte Landschaften mit Ölpalmen. eine Namensänderung angezeigt wäre, (und den Chinesen «im Gegenzug» u.a. Nach etwa 100 km wurde zudem auf der wird erklärt, dass für die Ausübung in Norfolk). Bei diesem Austausch geht östlichen Seite der Autobahn der dich- einer Vorstandstätigkeit im Verein, die es nie um «high end», also technolo- te Dschungel erkennbar. Etwa 200 Kilo schweizerische Staatsbürgerschaft un- gisch anspruchsvolle Übungen. Natür- meter von Singapur entfernt erreichen abdingbar ist. lich wollten wir von den Amerikanern wir Malakka. Hier residierte anfangs auch wissen, ob ein Einfluss des neu des 15ten Jahrhunderts ein von den Besuch bei der US Navy gewählten Präsidenten Trump bereits Chinesen geförderter Hindufürst. Dieser spürbar sei oder auf was sich die Ver- heiratete eine Muslimin und konver- Die Anwesenheit der USA-Flotte in antwortlichen einstellen würden. «We tierte zum Islam. Bereits zu Beginn des Singapur ist politisch brisant. Der Wille are discussing», war die (lachende) Ant- 16. Jahrhunderts trafen die ersten Por- Singapurs unabhängig zu sein ist aus- wort. Damit waren selbstverständlich tugiesen ein. Der Sultan zog weg und gesprochen gross. Das Land ist sich der lediglich Diskussionen unter Kamera- die Kolonialherren errichteten eine Fes- strategischen Bedeutung und Verletz- den in der Cafeteria gemeint. Es wurde tung. 1641 erobern die Niederländer lichkeit bewusst. Mit entsprechender klar, dass es immer wieder Präsiden- Malakka um von den Briten 1824 «ab- Kontaktpflege und Kommunikation der tenwechsel gab und geben wird und gelöst» zu werden. Diese Kolonialzeit eigenen Stärke wird externen Bedro- dass aber immer «örtliche Gegebenhei- dauerte bis 1957. Wir besichtigen die hungen grundsätzlich begegnet. Kein ten» ausschlaggebend für Veränderun- Spuren der Kolonisten: «A Formosa» Land soll Grund haben, Singapur in gen sind. (portugiesische Festungsruine), «Stadt- irgendeiner Form anzugreifen. Dieser huys» (holländisches Rathaus) und St. Selbstbehauptungswille wird mit eige- Paul's Kirche (britisch). nen Verteidigungsanstrengungen glaub haft untermauert. Pro Kopf der Bevöl- kerung gibt Singapur etwa gleich viel aus wie die USA! Das Militärbudget wächst jährlich um 3–4 %, zuletzt 5,7 % und beträgt derzeit rund 10 Mia CHF. Die Devise lautet: «Security is a cons- Ausführungen an Bord der USS Coronado tant need, so that we can ensure our so- vereignty and way of life.» Rund 60'000 Im Marinehafen von Changi konnten Eingang der portugisischen Festung Mann/Frauen stehen permanent im wir dank Commodore H.B. Le ein hoch- A Formosa Dienst. Etwa 180'000 Personen bilden modernes (noch in Kinderkrankheiten- GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
SINGAPUR 2017 Im Zweiten Weltkrieg drangen die Ja- len Schulklassen besucht wird! Den ja- gang Singapurs vorgelagert. Natürlich paner, rund 70'000 Mann, ausgerüstet panischen Gräueltaten im Krieg wird waren die Kanonen südwärts, in Rich- mit Fahrrädern und Panzern, von Nor- auch im Changi Museum gedacht. Es tung des Meeres gerichtet. Als im Feb- den nach Süden (nach Singapur) durch besteht bei den heutigen Singapurern ruar 1942, anlässlich der Schlacht um Malaysia vor. Diesem Heer standen etwa gegenüber Japan wohl kaum ein Gefühl Singapur, die Japaner aber von Norden 88'000 indische, britische, australische der Rache, aber vergessen soll nichts und nicht wie erwartet von Süden die und malaiische Alliierte gegenüber. Die werden. Auch die Ehre der Gefallenen Stadt angriffen, mussten die Geschütze Japaner brauchten nur knapp zwei Mo- soll erhalten bleiben. um 180O gedreht werden. Aber auch nate, um bis nach Singapur vorzurü- dies nützte wenig, da die Briten nur 14 cken. Sie verloren dabei etwa 1'800 Sol- über panzerbrechende Munition, eben daten wogegen die Alliierten rund 5'000 gegen Schiffe gedacht, verfügten. Tote und 50'000 Gefangene zu beklagen hatten. Der japanische Befehlshaber, Ya- mashita Tomoyuki, der sich u. a. an der Kampftaktik von Heinz Wilhelm Gude rian (persönlicher Freund) inspirierte, er- hielt den Beinamen «Tiger of Malaya». Kranzniederlegung auf dem Kranji-Kriegs- Wir besuchen auf beiden Seiten des et- friedhof wa 250 Meter breiten Flusses Muar die Schlachtfelder Bakri und Parit Sulong. Army Museum, Discovery Park Gardens Briten, Australier und Inder versuchten Center, China town, Singapore «à cheval» die Japaner am Vormarsch zu River hindern. Die mit dieser Taktik fehlende Konzentration der Kräfte musste zur Das Army Museum wurde im Jahre Niederlage führen. Interessant war zu 2007 errichtet und zeigt die Entwick- vernehmen, dass hier die grösste Frei- lung der Armee Singapurs. Auch hier willigen-Armee des Zweiten Weltkriegs geht es um die Anerkennung der Leis- von Indern im Einsatz war. Allerdings tungen der Armee in der Vergangenheit waren diese Freiwilligen militärisch we- und der Gegenwart. Besonderes Inter- Geschütz auf Fort Siloso nig trainiert und im Krieg unerfahren. In esse hat dabei der AMX-13 Aufklä- Parit Sulong machen wir Halt vor einem rungspanzer geweckt, den die Armee Seit 1974 ist Fort Siloso in ein Militär Denkmal. Es erinnert an ein schreckli- Singapurs vor Jahren aus Schweizer museum umgewandelt. Neben der Ge ches Massaker, das japanische Soldaten Beständen erworben hat. Im Discovery schichte werden Szenen der britischen an australischen Verwundeten verübten. Center, das von vielen Kindern und Ju- und japanischen Kapitulationen im Zwei gendlichen besucht wird, wird gezeigt, ten Weltkriege gezeigt. RSIS / Nanyang Technological wie sich die Moderne in der Gesell- University, Changi Museum, schaft auswirken könnte. Singapurs Dank Kranji Chinatown zeigt einen Blick zurück. In unglaublich kleinen Räumen lebten Jürg Kürsener ist es einmal mehr ge- RSIS, S. Rajaratnam School of Internati- und arbeiteten die chinesischen Ein- lungen, eine ausgewogene Reise zu or- onal Studies, ist ein «Think Tank of Inter- wanderer im 19. und 20. Jahrhundert. ganisieren und zu leiten. «Ausgewogen» national Studies and Security in the Arbeiten im Bekleidungsbereich gehör- betreffend: Asia-Pacific» und Teil der Nanyang ten zu den ersten Tätigkeiten, die von • der Programmdichte («verdaubar», Technological University. Im Referat von den Chinesen ausgeführt wurden. Nach nicht zu ermüdend, aber auch nicht Professor Bernard Loo wird die Besorg- dem Besuch einer Galerie, die model- «langweilig») nis um die zunehmende chinesische Ein- lartig die Stadtentwicklung (Aufschüt- • der Programmvielseitigkeit (nicht nur flussnahme im südchinesischen Meer tungen im Meer, Hochhäuser, Parks) militärischhistorisch, sondern auch zum Ausdruck gebracht. Pikant ist, dass aufzeigt, rundet eine kurze Schifffahrt gesellschaftlich, kulturell, etc.) die heutige kommunistische Volksrepub- auf dem Singapore River das Nachmit- • der Hotelwahl (zentrale Lage er lik China Gebietsansprüche auf das Meer tagsprogramm ab. möglicht auch individuelle Ausflüge, geltend macht, die seinerzeit schon vom Shopping, etc.) Führer der Kuomintang, Tschiang Kai Park Gardens, Fort Siloso • der Wahl lokaler Guides mit hoher Scheck, vorgebracht wurden! Die Strate- Sach- und Fachkenntnis (Konzentra gie richtet sich gegen Indien. Die Passivi- Singapur ist bestrebt, die Beziehung der tion auf das Wesentliche, kompetente tät von Japan ist kaum verständlich. Bewohner mit der Natur zu erhalten, ja Beantwortung von Fragen). Das chi- Einmal mehr beeindruckt das militäri- zu stärken. In den Gardens by the Bay nesische Nachtessen, das Abendessen sche Interesse und strategische Studium sind Pflanzen aus allen «vier Ecken der im 73. Stock des Swissôtel sowie das das im Kleinstaat Singapur betrieben Welt» zu bewundern. Eine wunderbare Abschiedsabendessen im Lowry's ge- wird! Bei einer ergreifenden Kranznie- Anlage deren Besuch sich lohnt! Unter- hören ebenso zu den unvergesslichen derlegung durch unsere Reisegruppe – halt und Betrieb dürften allerdings ein Erlebnissen wie die Besichtigungen mit Trompetenspiel und Schweigemi- schönes Stück Geld kosten... Unser letz- und Erläuterungen. Im Namen aller nute – auf dem Kriegsfriedhof Kranji ter Besuch gilt dem Fort Siloso auf der Teilnehmer darf ich ihm hier unseren fällt auch auf, dass dieser Ort von vie- Insel Sentosa. Diese ist dem Hafenein- Dank aussprechen! GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
REISEBERICHTE 2017 03–2017 | DIE EINTAUSENDSTE REISE DER GMS – EIN VON A–Z GELUNGENES JUBILÄUMS UNTERNEHMEN Acht Tage, neun Reiseleiter, 21 Tagesexkursionen, 123 Reiseteilnehmende: so die statis tische Erfassung der Jubiläumsreise in den Annalen der GMS. Selbstredend, dass der Bericht eines derartigen Reiseunternehmens den Umfang eines kompletten GMS-Magazins füllen könnte. Ich beschränke mich auf die geraffte Form. Den Teilnehmenden mag sie schöne Momente in Erinnerung rufen, Daheimgebliebene möglicherweise zu animieren, 15 an einer nächsten Reise dieser Art teilzunehmen. Die ausnahmslos positiven Reaktionen schliessen die Aufnahme einer weiteren GMS-Flussreise auf anderen Gewässern nicht aus. Gründe für eine ausserordentliche Reise finden sich immer; 2019 feiert die GMS ihren 40. Geburtstag. Die Berichterstattung des Reisechefs mit Erinnerungsbildern vieler Teilnehmenden. Amsterdam, Stadt der Grachten, Fahrräder und der Kultur, war Start und Ziel der Jubiläumsreise. Bild: Alex Schilter A wie AMADEUS ELEGANT: Unser B wie Bildende Kunst: Davon gab es C wie Cruiseline: 26 Schleusen entlang schwimmendes Hotel mit Heimathafen eine reichliche Anzahl besuchter Ex- der Strecke Amsterdam–Utrecht–Arn- Passau. 110 m lang, 11.4 m breit, 1.3 m ponate. Rembrandts im Rijksmuseum, hem–Nijmegen–Hollands Diep–Middel- Tiefgang. 40 äusserst freundliche Be- Van Goghs im Kröller-Müller Museum, burg–Westerschelde–Gent–Antwerpen– satzungsmitglieder, vornehmlich aus Van Eycks in Ghent, Michelangelo in Albertkanal–Maastricht–Julianakanal– Bulgarien und Rumänien, wenige aus Brügge, Rubens in Antwerpen. Ein ge Maas–Waal–Amsterdam. Mauritius, sowie einem Deutschen und lungenes Entgegenkommen der sonst einem Österreicher. Sehr gute Küche. doch militärhistorisch ausgerichteten Platz für maximal 150 Passagiere. 1566 Reiseleitung an die vielen, kunstbegeis- Bruttoregistertonnen, wobei böse Zun- terten Teilnehmer(innen) unter fach gen behaupteten, der Kapitän des Schif- kundigster Begleitung der Herren Bau- fes beanspruche davon mindestens ein mann und Juilland (➔ R, wie Reise - Promill. leitung). Bild: Max Dürr D wie Doorn: Exil des letzten Deut- schen Kaisers auf dem gleichnamigen Schloss in der Provinz Utrecht. Der Anzahl an eingereichten Fotographien folgend, muss der kaiserliche Abort den grössten Eindruck auf die Besucher hin Bild: Alex Schilter Bild: Sylvia Nyffeler terlassen haben. Dass Wilhelm der II. GMS-Magazin Juli 2017 | Nr. 90
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