Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR

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Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
Nr. 128 I April 2019   - Schutzgebühr   2,00 €

                                                                Schwerpunktthema:
                                                 Naturschutz in der Kulturlandschaft

 Schwerpunktthema: Naturschutz in der Kulturlandschaft (Seite 36)

 Die Entwicklung des ländlichen Raums als Instrument des Arten- und Biotop-
 schutzes (Seite 36)
 Kann mit Landtechnik das Leben der Wildtiere in der Agrarlandschaft gefördert
 werden (Seite 50)
 Kommentar: Agrarrefrom - Wohin geht der Weg? (Seite 53)
 Strom vom Dach! (Seite 58)
 Umsetzung der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 zu den invasiven gebietsfrem-
 den Arten in RLP - aber wie?! (Seite 62)

      GNOR Info 128                                                                 1
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
Vorwort

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen
und Freunde der GNOR,

Sie halten dieses Mal ein besonders dickes GNOR-
Info in Ihren Händen. Wir haben uns entschlossen,
die bevorstehende EU-Agrarreform zum Schwer-
punktthema dieser Ausgabe zu machen. Im Mit-
telpunkt steht eine Fachinformation von Dr. Peter
Keller, der den Naturschutz in der Kulturlandschaft
beleuchtet und eine Übersicht über die europäi-
schen und landestypischen Fördermaßnahmen
bietet. Die Landwirtschaftspolitik ist sehr umstrit-
ten; deshalb gehört eine politische Einschätzung                 gerstandorten! Solaranlagen gehören auf die Dä-
aus unserer Sicht dazu. Und außerdem ist wichtig,                cher und sonstigen bereits befestigten Flächen,
mit welchen technischen Mitteln eine naturver-                   wie z. B. Großparkplätze. So haben wir uns beim
träglichere Bewirtschaftung möglich ist.                         Thema „Flächenphotovoltaik“ positioniert. Wir hof-
                                                                 fen auf Einsicht, auch bei den Kommunen. In Zei-
Allein dieses Thema hätte bereits für den Umfang                 ten des Insektensterbens ist es unverantwortlich,
einer Ausgabe des GNOR-Info ausgereicht! Aber                    immer mehr Blühflächen zu überdachen.
andere Themen stehen dem nicht nach: So kön-
nen Sie sehr interessante Beiträge unter anderem                 Wir können hartnäckig sein und fast verbissen dis-
über Wildbienen, Schmetterlinge, Heuschrecken,                   kutieren – aber humorlos sind wir nicht. Finden Sie
Molche, Knopperngallwespe, Dungpilze, Hasel-                     heraus, wie es dazu kam, dass wir beim großarti-
huhn, Zugvögel und die Ausbildung als Junior-                    gen Grundlagenwerk „Die Vogelwelt von Rhein-
Ranger lesen. Sogar das Wetter und die Auswir-                   land-Pfalz“ eine besonders in der Pfalz vorkom-
kungen des Dürresommers 2019 nehmen wir un-                      mende häufige Art - Bestia palatinensis - verges-
ter die Lupe. Sie sehen, das Themenspektrum der                  sen haben.
GNOR ist groß, und wir sind sehr froh und auch
                                                                 Und zum Schluss ein Appell: Die Europawahlen
stolz, kompetente Expert*innen in unseren Reihen
                                                                 und die Kommunalwahlen stehen vor der Tür.
zu wissen!
                                                                 Wählen gehen, engagieren, mitmachen ist wichtig.
Dies gilt natürlich besonders für die Ornithologie.              Ein Beispiel: „Fridays For Future“ der Schüler. Wäh-
Das Vogelmonitoring ist derzeit das wichtigste                   len sie Kandidatinnen und Kandidaten und Partei-
Projekt. Über den Fortgang informieren wir - und                 en, die dem Naturschutz und dem Umweltschutz
hoffen auf weitere „Mitmacher“ für das „Monito-                  einen hohen Stellenwert geben.
ring häufiger Brutvögel“, der Wasservogelzählung
                                                                 In diesem Sinne wünsche ich neben der „guten
sowie dem „Monitoring seltener Brutvögel“, wel-
                                                                 Unterhaltung“ bei der Lektüre dieses Heftes auch
ches auch für Einsteiger geeignet ist.
                                                                 gelegentlich einen Schuss Empörung.
Aber wir haben – ich möchte sagen wie immer –
                                                                 Herzliche und naturfreundliche Grüße
auch Sorgen. Wir bräuchten eigentlich eine groß-
angelegte „Solaroffensive“, um bei der alternati-                Ihr Heinz HESPING
ven Energieerzeugung voranzukommen. Aber                         Vorsitzender GNOR
eben nicht auf naturschutzfachlich wertvollen Ma-

Ein Hinweis in eigener Sache ...

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innen und Autoren, dass sie über die urheberrechtlichen Nutzungsrechte verfügen und der Beitrag (einschl. des Bild- und Gra-
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bestimmten Begebenheiten in sachlicher Form mitgeteilt werden. Wir sehen dies auch als Anregung, eine Diskussion anzusto-
ßen bzw. diese weiterzuführen. Alle veröffentlichten Beiträge in dieser GNOR-Info sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck
nur mit Quellenangabe und schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

2                                                                                                         GNOR Info 128
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
Inhaltsverzeichnis                                                                            IMPRESSUM

2       Vorwort
                                                                                         Gesellschaft für Natur-
3       Inhaltsverzeichnis                                                              schutz und Ornithologie
                                                                                          Rheinland-Pfalz e. V.
        GNOR Intern
                                                                                                (GNOR)
4       Aus dem Vorstand                                                                (Anerkannter Naturschutzverband)

4       Aus der Landesgeschäftsstelle
6       Aus der Wappenschmiede
                                                                                          Landesgeschäftsstelle
        Projekte                                                                              Osteinstraße 7-9
                                                                                                 55118 Mainz
8       Einsatz für den Schutz der heimischen Vogelwelt - Pilotprojekt
                                                                                            Tel.: 06131 - 671480
        zum Vogelmonitoring in Rheinland-Pfalz gestartet
                                                                                            Fax: 06131 - 671481
        Arbeitskreise                                                                      Email: mainz@gnor.de

11      AK Avifauna
                                                                                           Geschäftsstelle Süd
18      AK Haselhuhn
                                                                                         Trippstadter Straße 25
20      AK Heuschrecken                                                                   67663 Kaiserslautern
21      AK Nahetal                                                                       Tel.: 0631 - 310 90 224
24      AK Schmetterlinge                                                               Email: gnor-sued@gnor.de

        Faunistik
28      Jäger und Beute - Beobachtungen im Hausgarten                                        Geschäftskonten
29      Die Knopperngallwespe (Andricus quercuscalicis)                                  Postbank Ludwigshafen
                                                                                       IBAN: DE40 5451 0067 0047
        Mykologie
                                                                                                5146 77
30      Pilze auf Dung - Unbekannte Vielfalt und wenig beachtete Natur-                      BIC: PBNKDEFF
        nähezeiger                                                                           Sparkasse Mainz
                                                                                       IBAN: DE65 5505 0120 0000
        Das Wetterjahr
                                                                                                0133 00
33      Das Wetterjahr 2018                                                               BIC: MALADE51MNZ

        Schwerpunktthema: Naturschutz in der Kulturlandschaft
                                                                                              Spendenkonto
36      Naturschutz in der Kulturlandschaft - Die Entwicklung des ländli-                    Sparkasse Mainz
        chen Raums als Instrument des Arten- und Biotopschutzes                        IBAN: DE03 5505 0120 0000
50      Kann mit Landtechnik das Leben der Wildtiere in der Agrarland-                          0117 00
        schaft gefördert werden?                                                          BIC: MALADE51MNZ
53      Kommentar: Agrarreform - Wohin geht der Weg?
58      Strom vom Dach!
62      Umsetzung der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 zu den invasiven                               Redaktion
        gebietsfremden Arten in RLP - aber wie?!                                         Holger Schanz -sc- (verant-
                                                                                        wortlich, Layout), c-sign (Um-
63      Bücherschau
                                                                                       schlagsgestaltung), Heinz He-
                                                                                       sping -he-, Dr. Peter Keller -pk-
                                                                                           Michael Schmolz -ms-

Titelfoto
                                                                                       Die GNOR ist nicht verantwortlich
Vorderseite: Feldlerche (Alauda arvensis), Aufnahme 16.7.2015 / Fotos: Mathias SCHÄF     für die Inhalte namentlich ge-
Rückseite: Bienenfresser (Merops apiaster) / Fotos: Mathias SCHÄF                            kennzeichneter Artikel.

GNOR Info 128                                                                                                              3
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
GNOR Intern

Aus dem Vorstand
Dr. Philipp Reutter in der Mitglieder-
versammlung zum neuen Schatzmeis-
ter gewählt

Dr. Philipp Reutter wurde auf der Mitgliederver-
sammlung im vergangenen Herbst zum neuen
Schatzmeister gewählt. Er ist Diplom-Meteorologe,
verheiratet, hat ein Kind und wohnt in Sulzheim/
Rheinhessen. Seinen ersten Kontakt mit dem Na-
turschutz bekam er während seiner Zeit als Zivil-
dienstleistender bei der Stuttgarter Ortsgruppe
des NABU (1999- 2000). Zum Studium der Meteo-        auch die institutseigene Wetterstation. Seit 2015
rologie zog er im Jahre 2000 nach Mainz und er-      ist er Mitglied der GNOR, dabei auch Autor des
langte dort das Diplom. In seiner anschließenden     Kapitels „Klima in Rheinland-Pfalz“ der Avifauna.
Doktorarbeit (2006-2009) befasste er sich mit den
                                                     Seine persönlichen Interessen liegen neben der
speziellen Eigenschaften von Wolken über Wald-
                                                     Meteorologie auch in der Ornithologie, Fotografie
bränden. Es folgten zwei Jahre in der Klimafor-
                                                     und Musik.
schung an der ETH Zürich. Seit 2011 ist er wieder
zurück an der Uni Mainz im Institut für Physik der                                                   (ms)
Atmosphäre. Dort forscht er an Zirren und betreibt

                                                                    Unsere Termine und Veranstal-
Aus der Landesgeschäftsstelle ...
                                                                           tungen finden Sie unter
Veranstaltungen der GNOR                                           gnor.de/veranstaltungskalender

Das ganze Jahr über bietet die GNOR (teilweise in    Bitte beachten Sie auch, dass kurzfristige Termin-
Zusammenarbeit mit anderen Verbänden) eine           änderungen in der Regel nur über das Internet
Vielzahl interessanter Veranstaltungen, wie Exkur-   verbreitet werden können.
sionen oder Vorträge, an. Ein Großteil der Veran-
                                                     E-Mail-Verteiler
staltungen steht schon länger fest, und diese Ter-
mine haben wir in einer kleinen Broschüre veröf-     Lassen Sie sich doch auf unseren Verteiler setzen,
fentlicht (siehe QR-Code bzw. auf gnor.de unter      um immer über die neusten Angebote informiert
der Rubrik „Termine“), die wir Ihnen gerne per E-    zu sein bzw. an eine Führung erinnert zu werden.
Mail zusenden, oder auch per Post (falls keine E-    An- und Abmeldungen zum Newsletter unter
Mail vorhanden ist). Wenden Sie sich dazu bitte an   michael.schmolz@gnor.de
die Landesgeschäftsstelle in Mainz.
                                                     Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Aktuelle Veranstaltungen auf gnor.de
oder ipola.de                                        Noch ein Wort zur DSGVO. Bei unseren Veranstal-
                                                     tungen werden regelmäßig Fotos angefertigt, z. T.
Da auch das Jahr über neue Veranstaltungen hin-      zu Dokumentationszwecken oder für Mitteilungen
zukommen, ist der beste Platz, sich über das Ver-    und Berichte in den vereinseigenen Medien. Soll-
anstaltungsangebot der GNOR zu informieren, das      ten Sie nicht wünschen auf einem Foto abgebildet
Internet. Auf der Seite gnor.de werden vor allem     zu werden, wenden Sie sich bitte direkt an den
die GNOR-eigenen Veranstaltungen beworben,           Fotografen.
während auf ipola.de ein breitgefächertes Ange-
bot vieler Verbände zu finden ist.                                                                   (ms)

4                                                                                         GNOR Info 128
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
GNOR Intern

                   Vielen Dank! — An die zahl-        den nachfolgenden Spenden-Link ist sicher und
                  reichen Unterstützer                transparent. Alle Spender erhalten eine Spenden-
                                                      bescheinigung, die sie steuerlich geltend machen
Seit Beginn unseres Auftritts bei gooding.de ha-
                                                      können.
ben wir dank der 211 Unterstützer*innen und ins-
gesamt 1.263 „guten Taten“ schon eine Summe           https://spenden.gooding.de/gesellschaft-
von insgesamt fast 2.800 Euro Spenden generiert -     fuer-naturschutz-und-ornithologie-rhein-
Geld, das dem Naturschutz zugutekommt. Machen         land-pfalz-e-v-gnor-21735
auch Sie mit und unterstützen Sie uns mit Ihren
                                                      An die Amazon-Kunden
Online-Einkäufen oder sagen Sie es im Bekannten-
und Freundeskreis weiter; denn alle weiteren Un-      Amazon ist auch über gooding als
terstützer*innen erhöhen nochmals unsere Spen-        Shop auswählbar oder direkt über smi-
deneinnahmen aus den teilnehmenden Shops. Sie         le.amazon.de zu finden:
zahlen keinen Cent mehr. Es ist ganz einfach - pro-
bieren Sie es aus.                                    https://smile.amazon.de/ref=smi_ext_ch_26?
                                                      _encoding=UTF8&ein=26-674-08930&ref_=smi_chpf_redi-
https://einkaufen.gooding.de/gesellschaft-            rect&ref_=smi_ext_ch_26-674-08930_cl
fuer-naturschutz-und-ornithologie-rhein-
land-pfalz-e-v-gnor-21735                             Über Amazon wurden für die GNOR bereits 168 €
                                                      Spenden generiert. Auch dafür vielen Dank!
Spenden-Link von gooding
                                                                                                            (sc)
Das Spenden an Gesellschaft für Naturschutz und
Ornithologie Rheinland-Pfalz e. V. (GNOR) über

Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz 14 (1),            niehuis@t-online.de). Ggf. in den Text          15.
2019                                                  eingebundene Fotos oder Abbildungen            Jul
                                                      stellen Sie bitte zusätzlich in geeigneter
Vorgesehener Redaktionsschluss ist der 15. Juli
                                                      Auflösung zur Verfügung. Bezüglich der
2019. Wir bitten Sie, Ihre Publikationswünsche
                                                      redaktionellen Richtlinien orientieren Sie sich bitte
frühzeitig dem Schriftleiter mitzuteilen. Die Manu-
                                                      an den zuletzt erschienenen Heften.
skripte schicken Sie bitte an den Schriftleiter Dr.
habil. Manfred Niehuis, Im Vorderen Großthal 5,                                                             (sc)
76857 Albersweiler (06345-1880 bzw. per E-Mail an

Miete mich! Der Veranstaltungsraum in der
                   neuen Landesgeschäftsstelle der
GNOR in Mainz kann auch für eigene Veranstal-
tungen gemietet werden. Es steht ausreichend
Platz für bis zu 40 Personen (ohne Tische) bzw. 20
Personen (mit Tischen) sowie Whiteboard, Beamer
und anderes Zubehör zur Verfügung. Eigene AKs
zahlen natürlich nichts, bei Nicht-GNOR-Veranstal-
tungen wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben.

Interessierte wenden sich bitte an:
                                               (ms)

                                                       Zu vermieten: Der Veranstaltungsraum der Landesge-
GNOR e. V., Landesgeschäftsstelle, Osteinstraße
                                                       schäftsstelle / Foto: Holger SCHANZ
7-9, Tel. (06131) 671480, Fax (06131) 671481,
mainz@gnor.de

GNOR Info 128                                                                                                 5
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
NaturErlebnisZentrum Wappenschmiede

Vom Stubenhocker zum Junior Ranger in nur einer Woche !
25 Junior Ranger 2018 ausgezeichnet

In der Luchsschule können die Luchskinder so einiges lernen / Foto: Theresa ROHRBACHER

Am Freitag den 12. Oktober 2018 zeigten 25 stol-                 vat Pfälzerwald und Nordvogesen“, mit all seinen
ze frisch ausgezeichnete Junior Ranger ihren El-                 Besonderheiten, erfahren. Am Ende eines jeden
tern, Großeltern und Freunden gekonnt, was sie in                erlebnisreichen Tages wurden die Kinder, die nicht
einer Woche alles gelernt haben.                                 übernachtet haben, um 17 Uhr abgeholt. Für die
                                                                 Übernachtungskinder gab es nach dem gemein-
Doch schauen wir erstmal zurück. Am 8. Oktober                   samen Abendessen tolle Abendprogramme mit
2018 startete das erste Junior Ranger Entdecker -                Spielen, Basteln, Märchenerzählen u. v. m.
Camp des NaturErlebnisZentrums Wappen-
schmiede. 25 neugierige Jungen und Mädchen                       Weiter ging es um die „Bäume im Pfälzerwald“. Es
zwischen sieben und zwölf Jahren haben mit den                   wurden die wichtigsten Baumarten und deren
Betreuer*innen eine spannende und ereignisrei-                   Funktionen besprochen. Bevor es abends gemein-
che Woche rund um den Lebensraum Pfälzerwald                     sam mit allen Kindern auf Nachtwanderung ging,
und dessen Bewohner erlebt. Elf mutige Kinder                    wurden phantasievolle Kunstwerke geschnitzt, der
haben sich sogar dazu entschlossen, in der Wap-                  Baumwipfelpfad des Biosphärenhauses besucht
penschmiede zu übernachten.                                      und am Lagerfeuer Stockbrot und Würstchen ge-
                                                                 grillt.
In der Campwoche legten wir großen Wert darauf,
viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Durch              Auf den dritten Tag freuten sich die Kinder ganz
alle Themen zogen sich tolle Spiele, Aktivitäten                 besonders. Sie bekamen Besuch von einem Förs-
und kreative Aspekte. Auch wurde täglich mit den                 ter, der nicht nur vieles erzählen konnte, sondern
Kindern gemeinsam das Mittagessen vorbereitet.                   einen ganzen Anhänger voll mit präparierten Tie-
                                                                 ren aus dem Pfälzerwald mitgebracht hatte. Hier
Am ersten Camp-Tag stand zunächst das gegen-                     konnten die Kinder staunen und mutig sein, als es
seitige Kennenlernen im Vordergrund. Nach ei-                    hieß: „Wer traut sich einen Igel zu streicheln?“. Der
nem gemeinsamen Mittagessen haben die Kinder                     Nachmittag gehörte ganz dem Luchs. Mit vielen
spielerisch die wichtigsten Verhaltensregeln in der              Spielen, Bildern und Videos haben die Kinder die-
Natur und im Wald kennengelernt. Auch haben sie                  sen besonderen wieder neu angesiedelten Be-
den Pfälzerwald nicht nur als großen Wald, son-
dern als „grenzüberschreitendes Biosphärenreser-

6                                                                                                   GNOR Info 128
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
NaturErlebnisZentrum Wappenschmiede

wohner des Biosphärenreservates schnell in ihr        den somit zu richtigen Junior Rangern ausge-
Herz geschlossen.                                     zeichnet, waschechten Botschaftern des Biosphä-
                                                      renreservats Pfälzerwald und Nordvogesen!
Ein weiterer wichtiger Baustein der Woche war das
Kennenlernen von verschiedenen Methoden, um           Bei dem Junior Ranger-Programm handelt es sich
sich im Gelände zu orientieren. Auf einer Waldral-    um eine im Jahr 2002 von der EUROPARC Födera-
lye konnte das Gelernte der vergangenen Tage          tion ins Leben gerufene Initiative. Diese soll dazu
noch einmal an verschiedensten Stationen wie-         beitragen, junge Menschen für die Arbeit von
derholt werden, bevor für den Eltern-Nachmittag       Schutzgebieten zu sensibilisieren und ihnen die
als Abschlussveranstaltung am folgenden Tag ge-       heimatlichen Regionen näher zu bringen.
übt und gebastelt wurde.
                                                      Dies ist dem NEZ gelungen, Kinder, Betreuer*in-
Am letzten Camp-Tag hieß es für die Kinder in 2er     nen, Eltern, Freunde und Großeltern waren von
oder 3er Teams ihr neu erworbenes Wissen unter        dem Camp sichtlich begeistert. Viele haben be-
Beweis zu stellen. In einer kleinen Abschlussprü-     reits verkündet in den Herbstferien 2019 wieder-
fung mussten Fragen und Aufgaben zu allen The-        kommen zu wollen!
menfeldern beantwortet und gelöst werden. Alle
Kinder haben mit Bravour bestanden und konnten        Die Preise für die Freizeit staffeln sich wie folgt:
sogar mehr erzählen als ursprünglich gefordert
                                                      • Preis ohne Übernachtung:           99,- €
war.
                                                      • Preis mit Übernachtungen:         199,- €
Auf dem gemeinsamen Eltern-Nachmittag zeigten
die Kinder gekonnt ein selbst geschriebenes Thea-     Im Preis sind jeweils alle Veranstaltungen, Materia-
terstück, ein eigens komponiertes Ranger-Lied         lien und der Besuch im Biosphärenhaus mit
sowie tolle Plakate den zahlreichen begeisterten      Baumwipfelpfad enthalten. Ebenfalls inklusive sind
Zuschauern.                                           Mittagessen an allen Tagen. Im Übernachtungs-
                                                      preis ist zusätzlich zur Übernachtung das Frühstück
Nun ist es ganz offiziell: Mit der Urkundenverlei-
                                                      für Dienstag bis Freitag, sowie Abendessen von
hung erhielten die Kinder auch T-Shirts und wur-
                                                      Montag bis Donnerstag enthalten.

                                                      Das NaturErlebnisZentrum Wappenschmiede wird
                                                      in der zweiten Herbstferienwoche, vom 7.-11. Ok-
                                                      tober 2019, wieder ein Junior Ranger Entdecker
                                                      Camp anbieten. Die Betreuer*innen freuen sich
                                                      schon jetzt auf interessierte Jungen und Mädchen
                                                      zwischen 7 und 12 Jahren.

                                                      Für weitere Informationen oder zur Anmeldung
                                                      wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter*innen des
                                                      NEZ Wappenschmiede unter 06393-993406 oder
                                                      per Mail an info@wappenschmiede.de.
                                                      Ansprechpartnerinnen sind Lena Reinhard und
                                                      Theresa Rohrbacher.

                                                                                         Theresa ROHRBACHER

                                                       GNOR NaturErlebnisZentrum Wappen-
                                                       schmiede, Am Königsbruch 2, 66996 Fischbach
                                                       bei Dahn, Tel. (06393) 993406, Fax (06393)
                                                       993706, info@wappenschmiede.de

Es gab viel zu bestaunen / Foto: Theresa ROHRBACHER

GNOR Info 128                                                                                                7
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
Projekte

Einsatz für den Schutz der heimischen Vogelwelt
Pilotprojekt zum Vogel-Monitoring in Rheinland-Pfalz gestartet

                                                                                        den Arten- und für den Le-
                                                                                        bensraumschutz, weil es

                                                                                        • hilft, den Erhaltungszustand
                                                                                          von Arten, Natur und Land-
                                                                                          schaft zu ermitteln,

                                                                                        • als ein Frühwarnsystem im
                                                                                          Artenschutz dient,

                                                                                        • die Datengrundlage für viel-
                                                                                          fältige Indikatoren liefert,

                                                                                        • hilft, den Schutzbedarf zu er-
                                                                                          kennen sowie Schutzkonzepte
                                                                                          zu entwickeln und auf ihre
Die Uferschwalbe (Riparia riparia) - Schwerpunktart im Vogelmonitoring 2019. Tür-         Wirksamkeit hin zu überprü-
kei, Nizip, 4.5.2011 / Foto: Mathias SCHÄF                                                fen und

                                                                                        • Grundvoraussetzung für die
Was ist „Monitoring“ und wofür              erforderlichen Daten. Für den                 Erfüllung internationaler Na-
ist es notwendig?                           effizienten Schutz unserer Vo-                turschutzübereinkommen
                                            gelarten ist es unerlässlich, de-             (z. B. Vogelschutzrichtlinie) ist.
Über den Rückgang der Be-
                                            ren Bestandsentwicklung mög-
stände vieler Vogelarten ist der-                                                       Auf Antrag der GNOR und mit
                                            lichst genau zu kennen. Moni-
zeit regelmäßig zu lesen. Zahl-                                                         finanzieller Unterstützung des
                                            toring ist daher ein ganz we-
reiche Beobachterinnen und                                                              Ministeriums für Umwelt, Ener-
                                            sentlicher Grundbaustein für
Beobachter sind auch in Rhein-                                                          gie, Ernährung und Forsten
land-Pfalz tagtäglich mit dieser
Realität konfrontiert. Dennoch
reden manche Interessenvertre-
ter diese Entwicklungen gerne
klein oder leugnen sie gänzlich.
Tatsächlich fehlen in der Dis-
kussion dann auf Naturschutz-
seite oft belastbare Daten – ge-
rade, wenn es um die soge-
nannten „Allerweltsarten“ geht.
Wie genau steht es also um die
Vogelbestände in Rheinland-
Pfalz? Welche Arten sind be-
sonders betroffen? Wie wirken
ggf. die Schutzmaßnahmen?

Programme zur langfristigen
Bestandserfassung nach ein-
heitlicher Methodik (= Monito-               Der geplante Aufbau eines gemeinsamen Datenpools aus dem Vogel-Monitoring
ring) widmen sich der Beant-                 soll Naturschutzverbänden, Behörden und Interessenvertretern eine einheitliche
wortung genau dieser und an-                 und zuverlässige Datengrundlage für den Arten- und für den Lebensraumschutz
                                             bereitstellen, so dass alle Beteiligten auf Augenhöhe im Sinne des Naturschutzes
derer Fragen bzw. sie liefern die
                                             agieren können. / Grafik: Dr. Christian DIETZEN

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Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
Projekte

Rheinland-Pfalz (MUEEF) läuft
im Rahmen der „Aktion Grün“
aktuell ein Pilotprojekt im Ar-
tenschutz zum Auf- und Ausbau
einer angemessenen Organisa-
tionsstruktur des Vogel-Monito-
rings in Rheinland-Pfalz. Ein
wichtiges, übergeordnetes Ziel
ist hierbei, mittelfristig belast-
bare Daten zum Erhaltungszu-
stand einheimischer Vogelarten
für im Vogelschutz engagierte
Personen, Naturschutzverbände
und Behörden gleichermaßen
bereitstellen zu können. Fach-
lich unterstützt wird das Projekt
von einer projektbegleitenden         Zaunammer (Emberiza cirlus). Aufnahmedatum: 14.4.2012 / Foto: Mathias SCHÄF
Arbeitsgruppe, in die sich unter
anderem auch verschiedene
Naturschutzverbände und die          bereitstellen, so dass alle Betei-        Ausbau des MhB lassen sich
Vogelschutzwarte mit ihrem           ligten auf Augenhöhe im Sinne             beispielsweise Bestandstrends
Sachverstand einbringen. Alle        des Naturschutzes agieren kön-            für die Feldlerche – Vogel des
zur Berechnung von Bestands-         nen.                                      Jahres 2019 – ermitteln und
trends geeigneten Daten sollen                                                 Schutzmaßnahmen entwickeln.
in einen zentralen Datenpool         Wie kann ich beim Vogel-Moni-             Zwar nehmen wir für viele Arten
einfließen und für die Beant-        toring helfen?                            Bestandsrückgänge an, für
wortung artenschutzrelevanter        Alle Personen, denen unsere               Rheinland-Pfalz fehlen jedoch
Fragen zur Verfügung stehen.         Vogelwelt am Herzen liegt und/            Daten, die das eindeutig bele-
Ebenfalls geplant ist eine re-       oder die gerne Vögel beobach-             gen. Wir konnten für die Kar-
gelmäßige Rückmeldung an die         ten, können durch Teilnahme an            tiersaison 2019 bereits einige
Mitarbeiter in Form jährlicher       den Monitoring-Programmen                 neue Mitarbeiterinnen und Mit-
Berichte mit Auswertungen und        einen sehr wichtigen Beitrag für          arbeiter begrüßen. Dennoch
aktuellen Entwicklungen in der       Erhalt und Schutz unserer Vo-             muss der Vergabestand in den
Vogelwelt.                           gelarten leisten. Aufgrund der            kommenden Jahren weiter
                                     Vielzahl der Erfassungspro-               ausgebaut werden, um belast-
Noch reichen die vorhandenen                                                   bare Bestandstrends für Rhein-
                                     gramme kann sich unabhängig
Daten bei den meisten Arten                                                    land-Pfalz bestimmen zu kön-
                                     von Vorerfahrungen grundsätz-
nicht aus, um den zuvor be-
                                     lich jede Beobachterin und je-            nen. Ein Minimum von 60–70 %
schriebenen Anforderungen
                                     der Beobachter am Monitoring              bearbeiteter Probeflächen (n =
gerecht zu werden. Für die Um-                                                 150) pro Saison ist anzustreben.
                                     beteiligen.
setzung der Projektziele sind                                                  Melden Sie sich gerne schon
die Naturschutzverbände auf          Aus Naturschutzsicht besonders            jetzt für die Bearbeitung einer
die Mithilfe ihrer ehrenamtli-       wichtig ist ein Ausbau der Be-            Probefläche in Ihrer Nähe ab
chen Mitglieder angewiesen.          teiligung am Monitoring häu-              2020.
                                     figer Brutvögel (MhB), bei
Der geplante Aufbau eines ge-
                                     dem in Rheinland-Pfalz noch               Ebenfalls im Aufbau befindet
meinsamen Datenpools aus
                                     zahlreiche Probeflächen nicht             sich das Monitoring seltener
dem Vogel-Monitoring soll Na-
                                     vergeben sind. Das MhB be-                Brutvögel (MsB). Hierbei geht
turschutzverbänden, Behörden
                                     fasst sich insbesondere mit weit          es um alle Arten, die mittels
und Interessenvertretern eine
                                     verbreiteten Vogelarten („Al-             MhB nicht ausreichend zu erfas-
einheitliche und zuverlässige
                                     lerweltsarten“), die quasi über-          sen sind. Im Fokus des Pilotpro-
Datengrundlage für den Arten-
                                     all zu finden sind. Durch den             jekts stehen 2019 schwer-
und für den Lebensraumschutz

GNOR Info 128                                                                                                       9
Naturschutz in der Kulturlandschaft - Schwerpunktthema: GNOR
Projekte

                                                                                   halten Sie auch grundsätzliche
                                                                                   Informationen zum Pilotprojekt
                                                                                   „Vogel-Monitoring“ sowie Ant-
                                                                                   worten auf Ihre Fragen zum
                                                                                   Thema, insbesondere wie und
                                                                                   wo Sie sich einbringen können.
                                                                                   Gerne informieren wir auch vor
                                                                                   Ort – zum Beispiel bei Orts-
                                                                                   gruppen oder Arbeitskreisen –
                                                                                   über das Projekt.

                                                                                   Melden sollen sich zudem alle
                                                                                   Arbeitskreise, Ortsgruppen
                                                                                   oder Einzelpersonen, die be-
                                                                                   reits eigenständig langjährige
                                                                                   Erfassungsreihen durchführen,
Nistkolonie mit Saatkrähen (Corvus frugilegus). Aufnahmedatum: 1.4.2015 / Foto:    um zu prüfen, ob und wie sich
Mathias SCHÄF                                                                      die Daten im Sinne des Vogel-
                                                                                   schutzes ggf. in den Datenbe-
                                                                                   stand einbinden lassen. Hier
punktmäßig zunächst die Kolo-              disch in enger Abstimmung mit
                                                                                   kann jede(r) Vogelbegeisterte
niebrüter Graureiher, Saatkrähe            dem DDA (Dachverband Deut-
                                                                                   einen sehr wichtigen Beitrag
und Uferschwalbe. Wer Brut-                scher Avifaunisten), um Ver-
                                                                                   zum Schutz der einheimischen
vorkommen dieser Arten in der              gleichbarkeit der Daten auf na-
                                                                                   Vogelwelt leisten. Bitte unter-
Nähe seines Wohnortes kennt,               tionaler Ebene zu gewährleis-
                                                                                   stützen Sie das Projekt und
kann mit vergleichsweise ge-               ten. Auf der Internetpräsenz
                                                                                   damit den Artenschutz in
ringem Zeitaufwand einen Bei-              des DDA finden Sie vertiefende
                                                                                   Rheinland-Pfalz!
trag zum Monitoring leisten.               Informationen sowohl zum MhB
Die Eingabe der Ergebnisse                 als auch zum MsB unter https://                      Dr. Christian DIETZEN
kann nach entsprechender Ab-               www.dda-web.de/index.php?
stimmung mit der Projektlei-               cat=monitoring&subcat=aktu-
tung direkt unter ornitho.de               ell.
erfolgen und es sind keine zu-
sätzlichen Auswertungsarbeiten             Alle an einer Mitarbeit an die-
                                           sen Programmen oder an der              D i e s e s Pro j e k t
erforderlich. Ebenfalls in die-
                                           Erfassung weiterer Arten inter-         wird gefördert
sem Jahr laufen die Vorberei-
                                           essierte Beobachterinnen und            aus Mitteln der
tungen für weitere Zielarten,
                                           Beobachter in Rheinland-Pfalz           Aktion Grün des Ministeriums
wie Zaunammer (Erfassungsbe-
                                           sind gebeten, sich direkt an den        für Umwelt, Energie, Ernährung
ginn 2019) und ab 2020 die
                                           Projektleiter Dr. Christian Diet-       und Forsten Rheinland-Pfalz.
Spechte (Grau-, Grün-, Schwarz-,
Mittel-, Kleinspecht). Alle Zähl-          zen zu wenden (E-Mail: christi-
programme erfolgen metho-                  an.dietzen@gnor.de). Dort er-

 Interesse an einer Mitarbeit?

Ansprechpartner für alles rund um das Vogel-                     Unsere Schwerpunkte 2019: Graureiher, Saat-
Monitoring in Rheinland-Pfalz ist:                               krähe, Uferschwalbe, Zaunammer;

Dr. Christian Dietzen, Friedhofstr. 10, 54550 Daun,              In Vorbereitung für 2020: Spechte (Grau-, Grün-,
Tel. + 49 175 4729 888,                                          Schwarz-, Mittel-, Kleinspecht).
E-Mail: christian.dietzen@gnor.de

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AK Avifauna

AK Avifauna
Aufruf zur Mitarbeit: Auf
Bruten des Erlenzeisigs
achten

Über Brutverbreitung und -be-
stände des Erlenzeisigs (Spinus
spinus) wissen wir in Rheinland-
Pfalz nur unzureichend Be-
scheid. Schwierigkeiten sind
unter anderem territoriales Ver-
halten (Gesang, Balz) auch von
Durchzüglern sowie die gene-
relle Schwierigkeit der Erbrin-
gung von Brutnachweisen in
unübersichtlichen Nadelwald-       Für den Erlenzeisig-Aufruf hier noch ein Foto. Fotograf ist Bernd Konrad. Er hat der
gebieten. Die Schwerpunkte         Verwendung des Fotos zugestimmt. Aufnahmeort ist das Trauntal im Hunsrück (BIR)
                                   27.2.2019 / Foto: Bernd KONRAD
der Brutverbreitung werden in
den höheren Lagen der Mittel-      chen) mit Nistmaterial beobach-              die es durch sorgfältige Doku-
gebirge vermutet. Für weitere      tet. Dieser Aufruf soll die Beob-            mentation auszuschließen gilt.
Informationen seien interessier-   achterinnen und Beobachter                   Ursache(n) für das mutmaßlich
te Leserinnen und Leser auf        sensibilisieren, in diesem Früh-             verstärkte Auftreten könnten
Band 4.2 unserer Landesavifau-     jahr und Sommer verstärkt auf                die starke Fruktifikation der
na verwiesen.                      Erlenzeisige zu achten sowie                 Fichte und/oder die Auflichtung
                                   konkrete Bruthin- (anhaltendes               der Fichtenbestände durch den
Im Frühjahr 2019 deutet sich       Territorialverhalten, Tragen von             Borkenkäferbefall in Kombina-
vielerorts ein möglicherweise      Nistmaterial, Familien mit flüg-             tion mit der extremen Trocken-
verstärktes Brutzeitaufkommen      gen Jungen) und Brutnachwei-                 heit im Jahr 2018 sein.
des Erlenzeisigs in Rheinland-     se (Nestfunde, nicht flügge
Pfalz an. Die Gesangs- und         Jungvögel) genau zu dokumen-                 Melden Sie Ihre Beobachtun-
Balzaktivitäten sind deutlich      tieren und zu melden. Dabei ist              gen bitte mit genauer Ortsan-
ausgeprägter als in normalen       jedoch zu beachten, dass noch                gabe unter ornitho.de oder di-
Jahren, und in Eifel und Huns-     bis in den Mai hinein Durchzüg-              rekt an die GNOR.
rück haben Beobachter wie-         ler bei uns erscheinen können,
derholt Vögel (vor allem Weib-                                                                   Dr. Christian DIETZEN

Haubenlerche im Tief-              Die Situation der Art ist ge-                Paare (2012). Die Bestände ge-
flug!                              kennzeichnet durch extrem                    hen zurück und sind von Dis-
                                   starke Rückgänge während der                 junktion betroffen.
Am 22. Februar fand auf Einla-     letzten 30 Jahre im Bereich von
                                   über 80 %. Außerhalb Ost-                    H a u b e n l e rc h e n b e s i e d e l n
dung des Landesamtes für
                                   deutschlands existiert im Wes-               schütter bewachsene Flächen,
Umwelt bei der SGD Süd ein
                                   ten nur noch eine nennenswer-                wie sie insbesondere auf Rude-
Termin zur Situation und zum
                                   te Population am Oberrhein im                ralflächen, Bauerwartungsland,
Schutz der Haubenlerche statt,
                                   Bereich zwischen Karlsruhe und               Ackerbrachen u. a. sonnenex-
an dem auch verschiedene Ar-
                                   Mainz. Der aktuelle Bestand                  ponierten und vegetationsar-
tenspezialisten aus Hessen und
                                   betrug in Hessen 2018 ca.                    men Standorten mit sandigem,
Baden-Württemberg teilge-
                                   40-60 Brutpaare, in Baden-                   kiesigem oder steinigem Sub-
nommen haben. Dazu erging
                                   Württemberg 2017 68 Reviere                  strat zu finden sind. Der Raum-
ein Protokoll, das wir hier im
Kern (verkürzt) wiedergeben:       und in Rheinland-Pfalz 20-40

GNOR Info 128                                                                                                         11
AK Avifauna

                                                                                 konkreten Brutnachweise) vor
                                                                                 (diverse Quellen: Staatliche
                                                                                 VSW, SGD Süd, LUBW, RP KA,
                                                                                 LfU, GNOR, NABU, ornitho.de
                                                                                 u. a.):

                                                                                 Die Beständigkeit der Vorkom-
                                                                                 men ist i. d. R. unbekannt, der
                                                                                 exakte Ort zumeist auch. Nach
                                                                                 dem Muster von Baden-Würt-
                                                                                 temberg ist im ersten Schritt
                                                                                 aufgrund der prekären Situation
                                                                                 der Art eine zeitnahe Brutbe-
                                                                                 standserfassung noch 2019
                                                                                 notwendig. Mittelfristig soll die
                                                                                 Erhebung in das Vogelmonito-
Haubenlerche (Galerida cristata). Rhein-Neckar-Kreis, 7.6.2015 / Foto: Michael   ring (Monitoring seltener Brut-
SCHMOLZ                                                                          vögel) integriert werden.

                                                                                 2. Mit der Revierkartierung ein-
bedarf pro Paar beträgt ca.                 3. Brutplätze auf Parkplätzen
                                                                                 hergehen sollen eine Lebens-
1 ha.                                       gehen durch parkende Autos
                                            verloren.                            raumanalyse und ein „Einklin-
Die besondere Problematik der                                                    ken“ in die Bebauungsplanung.
Art liegt in der raschen Dyna-              4. Der in den meisten Habitaten      Relevante Akteure in Landkrei-
mik und Nutzung dieser Stand-               herrschende Freizeitbetrieb          sen mit aktuellen Brutvorkom-
orte, so dass der Bruterfolg                (Hunde, Spaziergänger, Frei-         men (Kommunen, untere Natur-
meist sehr gering ist.                      zeitsportler) mindert ebenfalls      schutzbehörden etc.) sollen
                                            den Bruterfolg.                      über die kartierten Vorkommen
Zu nennen sind dabei insbe-                                                      informiert und für Schutzmaß-
sondere:                                    5. Bei Eingriffsvorhaben wird        nahmen sensibilisiert werden.
                                            die zur Brutzeit unauffällige Art    Dabei sind im Dialog mit den
1. Bei naturschutzfachlichen                oftmals übersehen, Gutachter         Kommunen CEF-Maßnahmen
Untersuchungen im Rahmen                    und Behörden sind für das            (continuous ecological functio-
der Bebauungsplanung sind                   Thema Haubenlerche bisher            nality-measures - auch: zeitlich
die späteren Lebensräume                    kaum sensibilisiert.                 vorgezogene Ausgleichsmaß-
meist noch intensiv genutzt, die
                                                                                 nahme) vorzusehen, die den
Haubenlerche deshalb noch                   Die Überlegungen aus Hessen
                                                                                 Bruterfolg der Art als Schlüssel-
gar nicht vor Ort. Sie besiedelt            (Dr. M. Werner) und die ersten
                                                                                 faktor sichern sollen (läuft der-
den Raum erst mit dem ersten                Ergebnisse aus Baden-Würt-
                                                                                 zeit modellhaft in der Stadt
Brachfallen oder entsprechen-               temberg (Vortrag S. Olschew-
                                                                                 Landau). Im Regierungsbezirk
den Erdbewegungsarbeiten,                   ski) geben Hoffnung, dass ein
                                                                                 Karlsruhe wird bei Betroffenheit
laufen so aber in eine ökologi-             Artenschutzprojekt zum Erfolg
                                                                                 der Haubenlerche im Zuge von
sche Sackgasse, da diese Flä-               führen kann.
                                                                                 Eingriffsvorhaben regelmäßig
chen schnell weniger und in-
                                            Um den Erfolg zu garantieren,        das Vorhandensein der Voraus-
tensiv überarbeitet werden.
                                            bedarf es folgender Rahmen-          setzungen für die Durchführung
2. Bruten in Ackerflächen fallen            bedingungen:                         von CEF-Maßnahmen verneint
in der Regel landwirtschaftli-                                                   (geringe Prognosesicherheit
chen Arbeiten zum Opfer.                    1. Die Datensituation in Rhein-      der CEF-Maßnahmen). Eine
                                            land-Pfalz ist schlecht, aus den     Bewältigung ist nach Ansicht
                                            letzten 5 Jahren liegen 18           der zuständigen ONB i. d. R. nur
                                            Nachweise zur Brutzeit (keine

12                                                                                              GNOR Info 128
AK Avifauna

über die Erteilung einer arten-            3. Berufung und Schulung von        tion der Schritte gem. den Nrn.
schutzrechtlichen Ausnahme                 Artbetreuern im Rahmen des          2 und 3.
inklusive Durchführung von                 Vogelmonitoring zum Aufbau
FCS-Maßnahmen (favorable                   eines Netzes von Ehrenamt-          Die GNOR hofft, dass es allen
conservation status - auch:                lern, die die Vorkommen be-         Betroffenen gemeinsam ge-
Maßnahmen zur Sicherung des                obachten und Schutzvorschlä-        lingt, das Projekt zeitnah umzu-
Erhaltungszustandes), Monito-              ge kommunizieren. Hier ist die      setzen und so die Art vor dem
ring und Risikomanagement                  GNOR gefragt!                       Aussterben bei uns zu retten.
möglich. Eine Nestersuche                                                      Helfen Sie mit bei der Kartie-
bzw. die Dokumentation des                 4. Durchführung einer Arten-        rung und bei der Initiierung
Bruterfolges sind anzustreben.             schutzveranstaltung für Behör-      konkreter Maßnahmen vor Ort!
                                           den und Kommunen nach Er-
                                                                                               Michael SCHMOLZ
                                           ledigung von Nr. 1 zur Installa-

Beitrag zu „Auswirkungen des Steppensommers“
Brutverluste der Rohrweihe in Rheinhessen aufgrund trockengefallender Nistplätze

                                                             junger Rohrweihen auf dem Ober-Hilbersheimer
                                                             Plateau ein guter Indikator für den Bruterfolg in
                                                             der Umgebung, da die diesjährigen Rohrweihen
                                                             das Ackerplateau bis zum Wegzug als Nahrungs-
                                                             habitat nutzen. Normalerweise liegt hier der
                                                             Bruterfolg in Jahren mit vergleichbarer Anzahl be-
                                                             gonnener Bruten bei rund drei Jungvögeln pro
                                                             Paar. Aufgrund der begonnen Bruten war also eine
                                                             Jungvogelanzahl von ca. 24 Individuen zu erwar-
                                                             ten. Die lang anhaltende Trockenheit führte 2018
                                                             allerdings dazu, dass die zunächst von Wasser
Männliche Rohrweihe (Circus aeruginosus) im Flug. Ka-        umgebenen Bruten nach und nach buchstäblich
sachstan 28.5.2017 / Foto: Michael SCHMOLZ                   auf dem Trockenen saßen. So war für Prädatoren
                                                             (z. B. Rotfuchs, Wildschwein etc.) der Zugang zu
                                                             den Nestern etwa ab Mitte Juni zunehmend ein-
Noch zur Ankunftszeit der Rohrweihen (Circus
                                                             fach möglich. Die meisten Gelege bzw. Bruten
aeruginosus) aus dem Winterquartier, also im April
                                                             dürften ihnen zum Opfer gefallen sein. Den Beob-
und im Mai 2018, waren die Feuchtgebiete in der
                                                             achtungen nach zu urteilen wurde nur in den Be-
Umgebung des Vogelschutzgebietes „Ober-Hil-
                                                             reichen Schwabenheim, Sprendlingen und Parten-
bersheimer Plateau“/Rheinhessen durchgängig
                                                             heim jeweils ein einziger Jungvogel flügge. Neben
mit sehr guten Wasserständen gesegnet. Die da-
                                                             der trockenheitsbedingten Prädation dürfte auch
mals günstigen Verhältnisse wurden von über-
                                                             der Nahrungsmangel auf dem Plateau selbst für
durchschnittlich vielen Rohrweihen-Paaren zu Re-
                                                             erschwerte Bedingungen gesorgt haben, unter
vierbesetzungen und zum Nestbau genutzt. Ent-
                                                             denen es den Altvögeln kaum gelang, ausrei-
sprechend besetzte Gebiete waren zu Beginn der
                                                             chend Beute für die Jungvogelaufzucht zu schla-
Brutzeit z. B. einige Naturschutzgebiete im Selztal
                                                             gen. Unterm Strich stellen die insgesamt drei flüg-
um Stadecken-Elsheim und Schwabenheim, das
                                                             ge gewordenen Jungvögel also nur etwa ein Ach-
Partenheimer Bachtal, ein Bachtal bei Gau-Wein-
                                                             tel des Bruterfolges dar, der bei normalen Wasser-
heim, das Aspisheimer Tal und ein Rückhaltebe-
                                                             standsbedingungen zu erwarten gewesen wäre.
cken bei Sprendlingen. Insgesamt begannen hier
mindestens acht Paare definitiv eine Brut. In nor-                                              Hans-Georg FOLZ
malen Jahren ist die nach-brutzeitliche Anzahl

GNOR Info 128                                                                                                13
AK Avifauna

Der Inselrhein bei Niedrigwasser. Bingen-Gaulsheim, 10.10.2018 / Foto: Lisa KLOSTERMANN

Des Einen Freud, des Anderen Leid

Nach dem Ende der Brutsaison               Alpenstrandläufer                              Waldwasserläufer
wird Vogelbeobachtung lang-                Schmarotzerraubmöwe                            Bruchwasserläufer
weilig? Keine Spur!
                                           Heringsmöwen                                   Mittelmeermöwen
Während die große Dürre in                                                                Steppenmöwen
                                           Aber auch einige am Rhein re-
den Sommermonaten für viele
                                           gelmäßiger erscheinenden Ar-                   u. v. m. (siehe auch Online-Por-
Arten stark negative Auswir-
                                           ten waren teilweise in großen                  tal ornitho.de).
kungen hatte (siehe GNOR Info
                                           Mengen vertreten, wie
127), freuten sich zahlreiche                                                             Zum Leidwesen dieser Nah-
Zugvögel über die trocken ge-              Schnatterenten                                 rungsgäste wurden die Natur-
fallenen Schlick- und Kiesbänke            Pfeifenten                                     schutzgebiete stark von erho-
des Rheins. So konnten zwi-
                                           Krickenten                                     lungssuchenden Kajakfahrern,
schen Ende Juli und Ende Ok-                                                              Steh-Paddlern, Windsurfern und
tober 2018 in den Naturschutz-             Spießenten
                                                                                          Motorbootfahrern frequentiert.
gebieten „Fulderaue-Ilmenaue“              Knäkenten
                                                                                          Die Folge waren ständig aufge-
und „Rüdesheimer Aue“ zahl-                Löffelenten                                    schreckte Vogeltrupps. Durch
reiche rastende Vögel beobach-
                                           Tafelenten                                     diese gravierenden Störungen
tet werden, die viele vor allem
                                           Reiherenten                                    gingen wichtige Energiereser-
von den Wattflächen der Nord-                                                             ven für den Weiterzug in Rich-
see kennen, wie                            Zwergtaucher
                                                                                          tung Süden verloren. Sollte
                                           Haubentaucher                                  man angesichts dieser Tatsache
Brandgänse
                                           Fischadler                                     nicht über eine Ausweitung und
Kiebitzregenpfeifer
                                           Kiebitze                                       eine Kontrolle des Befahrungs-
Sandregenpfeifer                                                                          verbotes der Wasserflächen
                                           Flussregenpfeifer
Brachvogel                                                                                innerhalb der Naturschutzge-
                                           Bekassine
Dunkle Wasserläufer                                                                       biete nachdenken?
                                           Flussuferläufer
Zwergstrandläufer                                                                             Nico FLÜGEL, Lisa KLOSTERMANN
                                           Grünschenkel

14                                                                                                       GNOR Info 128
AK Avifauna

Bekassinen (Gallinago gallinago). Bingen-Gaulsheim,            Brachvogel (Numenius arquata) Bingen-Gaulsheim,
6.10.2018 / Foto: Lisa KLOSTERMANN                             28.8.2019 / Foto: Nico FLÜGEL

Flussuferläufer (Actitis hypoleucos). Bingen-Gaulsheim,        Fischadler (Pandion haliaetus). Bingen-Gaulsheim,
30.8.2019 / Foto: Nico FLÜGEL                                  30.8.2018 / Foto: Nico FLÜGEL

Mitteilungen der Avifau-                    Beobachterinnen und Beobach-            ihre Zuständigkeit übernimmt.
nistischen Kommission                       ter ihre außergewöhnlichen              Das sind: Sichler, Triel, Doppel-
Rheinland-Pfalz (AKRP)                      Feststellungen über das ent-            schnepfe, Eismöwe, Taigazilp-
                                            sprechende Meldeformular inkl.          zalp, Zitronenstelze und Zwerg-
Am 02. Februar 2019 hat sich                eventuell vorhandener Belege            ammer. Bitte melden Sie diese
die AKRP zu ihrem jährlichen                einzureichen. Ein Eintrag bei           Arten zukünftig direkt an die
Treffen versammelt, um offene               ornitho.de kann eine Dokumen-           AKRP. Im Rahmen der Aktuali-
Fragen zu diskutieren und die               tation nicht ersetzen. Dokumen-         sierung der rheinland-pfälzi-
Bearbeitungsabläufe anzupas-                tationspflichtige Arten werden          schen Meldeliste hat die AKRP
sen. Im Jahr 2018 waren insge-              bei ornitho.de automatisch mit          beschlossen, den Sperlingskauz
samt 155 Meldungen einge-                   einem entsprechenden Symbol             zum 1.1.2019 aus der Meldelis-
gangen und bearbeitet worden,               markiert, das den Melder auf            te zu entlassen. Alle Beobach-
davon allerdings ein großer                 die Notwendigkeit einer Do-             tungen vor diesem Datum, soll-
Anteil (75,5 %) Meldungen aus               kumentation hinweist. Bitte hel-        ten aber – sofern noch nicht
zurückliegenden Jahren (2017                fen Sie mit, zeitaufwändige             geschehen – nachträglich do-
und früher), die gezielt einge-             Nachforderungen durch die               kumentiert werden. Die aktuelle
fordert wurden. Trotz dieses                AKRP zu vermeiden.                      Version der Meldeliste ist auf
zeitaufwändigen Einforderns                                                         der Internetseite der AKRP ein-
                                            Im Zuge der Überarbeitung der           zusehen (ak-rlp.de).
von Dokumentationen sind im-
                                            nationalen Meldeliste hat die
mer noch über 600 Einträge auf
                                            Deutsche Avifaunistische Kom-           Ein Bericht zur Arbeit der AKRP
der Beobachtungsplattform
                                            mission (DAK) einige Arten ge-          mit den Ergebnissen und einer
ornitho.de bisher nicht doku-
                                            strichen, die nun die AKRP in           Auflistung der ausreichend do-
mentiert. Die AKRP bittet alle

GNOR Info 128                                                                                                      15
AK Avifauna

kumentierten Nachweise für die Jahre 2016–2018
befindet sich in Vorbereitung und soll im Sommer
2019 fertiggestellt werden. Damit dieser Bericht
eine möglichst umfassende Übersicht bieten kann,
sind alle Beobachterinnen und Beobachter gebe-
ten, noch nicht eingereichte Feststellungen aus
diesem Zeitraum möglichst bald bei der AKRP vor-
zulegen. Das Meldeformular finden Sie unter
http://ak-rlp.de/publikationen/.

Bitte senden Sie Ihre Dokumentationen an den
Schriftführer Dr. Christian Dietzen (ak-rp@gmx.de).
Melden Sie sich ebenso bei Fragen zur Dokumen-                Sperlingskauz (Glaucidium passerinum). 22.2.2012 / Foto:
                                                              Mathias SCHÄF
tation von Seltenheiten oder zur Arbeit der AKRP.

                                     Dr. Christian DIETZEN

Nachtrag zur „Avifauna                    fast sicher. Nach den Aussagen           Das Verbreitungsgebiet der
von Rheinland-Pfalz“                      von einheimischen Experten               Trittschen ist zum Teil de-
                                          liegen die Bestandszahlen des            ckungsgleich mit der ehemali-
Dem aufmerksamen Leser des                Vogels allerdings im Promille-           gen Kurpfalz. Es reicht vom öst-
epochalen Standardwerkes                  bereich. Die Zahl der nachweis-          lichen Rand des Pfälzerwaldes
„Die Avifauna von Rheinland-              lich gesichteten Elwetrittschen          (Haardtrand) über die Rhein-
Pfalz“ ist sicherlich aufgefallen,        soll vor allem zur Zeit der Wein-        ebene bis in den südhessischen
dass darin eine in der Pfalz en-          feste in der Region ungeheuer            Odenwald. Nach Süden strahlt
demisch vorkommende Art mit               hoch sein.                               die Art bis in die Oberpfalz,
keinem Satz erwähnt wird. Wie                                                      Nordbaden und Nordwürttem-
                                          • Lebensraum                             berg aus. Eine eigene Unterart
ist dies möglich? Liegt es an der
sehr unübersichtlichen Daten-                                                      (palatinensis saxo montana) ist
                                          Das nominotypische Taxon be-
lage zu dieser pfälzischen Ver-                                                    aus dem südwestlichen Pfäl-
                                          siedelt, als Bodenbrüter, vor
antwortungsart, oder sollte im-                                                    zerwald mit Schwerpunkt im
                                          allem halboffene Weinbergsla-
mer noch ein Restzweifel an der                                                    Dahner Felsenland bekannt.
                                          gen und ihre Randbereiche.
Existenz dieses Vogels in orni-           Der flugunfähige Vogel benö-             Bestandsentwicklung
thologischen Fachkreisen vor-             tigt zum Nahrungserwerb ab-
handen sein? Wie auch immer –             wechslungs- und strukturreiche           Die Elwetrittsche wurde als
wer eine vollständige Ausgabe             Rebzeilen, vor allem mit Ries-           Agrarschädling in den Wein-
der „Avifauna von Rheinland-              ling- und Silvanertrauben. Als           bergen über Jahrhunderte hin-
Pfalz“ besitzen möchte, sollte            Bruthabitat nutzt die Trittsche,         weg unkontrolliert bejagt. Dass
sich das nachfolgende Artkapi-            neben Grauzonen und dichten              die Trittsche nicht das gleiche
tel ausschneiden und neben                sonnigen Waldbeständen auch              Schicksal wie der Dodo von
Band 4 ins Bücherregal stellen.           gerne verlassene Wingertshüt-            Mauritius teilt und ausstarb,
                                          ten und verfallene Weinkeller.           liegt wohl in der pfälzischen
Artkapitel
                                                                                   Cleverness des Vogels begrün-
Elwetrittsche (Bestia palatinen-          Gänzlich unterschiedlich davon           det, aufgrund derer er immer
sis)                                      stellt sich der Lebensraum der           wieder neue Lebensräume er-
                                          breitfüßigen Wasgautrittsche             schließen konnte. Auch wurde
Fantastische Ausnahmeerschei-             dar. Diese hat sich, ähnlich den         die Jagd im 20. Jahrhundert auf
nung                                      Darwinfinken, durch morpholo-            eine rein wissenschaftliche
                                          gische Anpassung an das Le-              Ebene verlagert. Schließlich
Bestand                                   ben am Sandsteinfelsen adap-             konnte sich der Bestand der
                                          tiert.                                   Trittsche, auch dank der aufop-
Das Vorkommen der Elwetritt-
sche im Verbreitungsraum ist                                                       ferungsvollen Hilfe von Elwtritt-
                                          • Verbreitung

16                                                                                                   GNOR Info 128
AK Avifauna

                                                              dem Menschen ein wie die Elwetrittsche. Trotzdem
                                                              ist die Biologie der Art weitestgehend unbekannt.

                                                              Fast gesichert scheint, dass die Art dämmerungs-
                                                              und nachtaktiv ist. Obwohl wahrscheinlich flugun-
                                                              fähig muss die Trittsche trotzdem alle anderen
                                                              zum Leben notwendigen Eigenschaften und Ver-
                                                              haltensweisen besitzen.

                                                              • Fortpflanzung
                                                              Die Reproduktion der Art findet im Dunkeln in un-
Typischer Lebensraum der pfälzischen Unterart der Elwe-       zugänglichen Naturarealen statt. Aus Gründen der
trittsche (Bestia palatinensis saxo montana). Teufelstisch,   Diskretion und des hohen ethischen Standards,
Hinterweidenthal, 3.7.2012 / Foto: Michael SCHMOLZ            den sich die Trittscheforschung selbst auferlegt
                                                              hat, werden aus diesem Forschungsbereich bis auf
                                                              weiteres keine Erkenntnisse zu erwarten sein.
sche-Vereinen und Privatpersonen auf die heuti-
gen Zahlen einpendeln.                                        Gefährdung und Schutz

Zug und Rast                                                  Obwohl sich der Bestand der Elwetrittsche durch
                                                              Umwandlung der Jagd und massive Maßnahmen
Auch wenn die Elwetrittsche, aufgrund ihrer man-
                                                              in ihrem Lebensraum gefestigt zu haben scheint,
gelnden Flugfähigkeit, kein klassischer Zugvogel
                                                              ist die Art weiterhin gefährdet. So wird die Popula-
ist, kann ihr denn ein gewisses Zugverhalten nicht
                                                              tion durch das Vordringen von Neozooen, wie z. B.
abgesprochen werden. Aufgrund der Sichtbeob-
                                                              dem bayerischen Wolpertinger oder dem Thürin-
achtungen weist die Elwetrittsche insbesondere im
                                                              ger Rasselbock bedroht. Für einen umfassenden
Herbst einen signifikanten Zug auf.
                                                              Schutz der Art müssen zwingend fachkundige
                                                              Trittschebeobachter im Brutgebiet die ungestörte
• Rastgebiete
                                                              Aufzucht der Jungen gewährleisten.
Die Rastgebiete liegen vor allem in direkter Um-
gebung von Weinfesten und Weinprobierständen,                 Offene Fragen
sowie auf deren Zu- und Abwegen.
                                                              Die Benennung weiterer Unterarten der Elwetritt-
                                                              sche, wie es vereinzelt in der Literatur gefordert
• Rastbestand
                                                              wird, kann z. Zt. noch nicht mit abschließender Si-
Die Rastbestände sind nicht sicher zu verifizieren.           cherheit verifiziert werden. Hierbei sind vor allem
Dies liegt zum einen an der nachtaktiven Lebens-              die Altrheintrittsche und die Chauseegrabentritt-
weise der Trittsche, zum anderen ist die sichere              sche zu nennen. Umfassende genetische Untersu-
Ansprache von Einzeltieren, selbst unter Verwen-              chungen wären hier zielführend.
dung einer speziellen Optik, dem „Schoppenglas“,
nicht möglich.                                                Das Vorkommen einer weiteren eigenständigen
                                                              Unterart, der „Burgundertrittsche“, muss jedoch ins
• Jahresrhythmus                                              Reich der Fabel verwiesen werden. Sie entstammt
                                                              wohl nur dem geistreichen Diskurs eines weinseli-
Sobald die ersten Trauben gepresst werden,                    gen Abends in der Pfalz.
kommen auch die Elwetrittsche um sich zu sam-
meln. Der Höhepunkt des Zuges liegt im Oktober                                                         Ulrich DIEHL
und setzt sich bis in den November fort.

Biologie
                                                              GNOR Arbeitskreis Avifauna, Landesgeschäfts-
Kaum eine andere Tierart geht so viele Wechsel-
                                                              stelle, Osteinstraße 7-9, 55118 Mainz, (06131)
wirkungen mit ihrer natürlichen Umgebung und
                                                              671480, mainz@gnor.de

GNOR Info 128                                                                                                  17
AK Haselhuhn

Teilnehmer an einer gemeinschaftlichen Haselhuhn-Exkursion im französischen Jura unter Leitung von Marc Montadert (stehend
2. von links) und Markus Handschuh (stehend 2. von rechts), 17. Februar 2019. / Foto: Alisa KLAMM

AK Haselhuhn
Neues aus dem Arbeitskreis Haselhuhn

Bei der Suche nach dem vom                widmen sich dem Status in den               werden können. Die Nahrungs-
Aussterben bedrohten „Westli-             Nachbarländern und möglichen                suche erfolgt bevorzugt in
chen Haselhuhn“ (Tetrastes bo-            Erhaltungsmaßnahmen.                        nächster Nähe zu dichter De-
nasia rhenana) hat sich in den                                                        ckung (meist Haselsträucher in
letzten Monaten einiges getan.            An einem Wochenende Mitte                   unmittelbarer Nachbarschaft zu
Ein zweifelsfreier Nachweis               Februar wurde für interessierte             tief beasteten Fichten). Trittsie-
steht aber – trotz z. T. intensiver       Beobachterinnen und Beobach-                gel im Schnee waren immer (!)
Nachsuchen – in Deutschland               ter eine Gemeinschaftsexkursi-              durch Losungsfunde zu bestäti-
und in Luxemburg immer noch               on ins französische Jura unter              gen, wobei die Spuren nie
aus. Kürzlich ist der Tagungs-            Leitung von Marc Montadert                  mehr als 10 m verfolgt werden
band eines internationalen                angeboten. Hier konnten sich                mussten, um Losung zu finden.
Symposiums zum Schutz des                 zwölf deutsche und luxembur-                Abgerundet wurde die Exkursi-
„Westlichen Haselhuhns“ im                gische Haselhuhn-Interessierte              on durch eine beeindruckende
Pfalzmuseum für Naturkunde                auf Schneeschuhen in nach-                  verschneite Winterlandschaft,
(POLLICHIA-Museum) in Bad                 weislich besetzten Revieren                 den lehrreichen Erläuterungen
Dürkheim (Dezember 2017)                  (Unterart styriaca) von den                 des französischen Experten
erschienen und kann hier ein-             Möglichkeiten der Feststellung              Montadert und den interessan-
gesehen werden (https://ww-               über indirekte Nachweise über-              ten Diskussionen. Weitere Win-
w.pollichia.de/index.php/down-            zeugen. Wesentliche Erkennt-                ter-Exkursionen sind geplant,
load/category/64-symposium-               nisse der Revierbesichtigungen              um einheimischen Beobachte-
westliches-haselhuhn-bad-du-              vor Ort waren, dass in den be-              rinnen und Beobachtern die
erkheim-2017-colloque-gelinot-            setzten Territorien an typischen            Lebensweise des Haselhuhns
te-des-bois-de-l-ouest-2017?              Schlaf- und Nahrungsplätzen in              näherzubringen und das Auge
start=0). Kapitel 6 beschreibt            kürzester Zeit große Mengen an              für die Suche nach indirekten
die Situation im westlichen               Losung (inkl. Blinddarmlosung               Hinweisen in den rheinland-
Deutschland, weitere Kapitel              unter Schlafbäumen) gefunden                pfälzischen Regionen zu schu-

18                                                                                                      GNOR Info 128
AK Haselhuhn

                                       Typische Winterlosung und Blinddarm-
                                        losung unter Schlafbäumen des Hasel-
                                          huhns (Tetrastes bonasia rhenana) im
                                          französischen Jura, 16. Februar 2019
                                          (Fotos oben u. Mitte li.), Entlang von
                                            Fußspuren fand sich immer bereits
                                       nach wenigen Metern auch Losung, die
                                         die Artbestimmung bestätigte, 17. Fe-
                                             bruar 2019 (Foto Mitte re.) / Fotos:
                                                              Christian DIETZEN

                Typischer Äsungsplatz: Hasel-
                strauch in Deckung bietender
                Fichtendickung mit Artnachweis
                anhand von Losungsfunden, 17.
                Februar 2019 / Foto: Christian
                DIETZEN

GNOR Info 128                                                                19
AK Heuschrecken

len. Hoffentlich gelingt es, in naher Zukunft den    geeignet erscheinenden Lebensräumen diskutiert
ersehnten eindeutigen Nachweis zu erbringen,         und festgelegt. Schwerpunkt der Suche wird 2019
dass das enigmatische „Westliche Haselhuhn“          auf dem südlichen Hunsrück liegen (Naturschutz-
doch noch irgendwo in unseren Wäldern überlebt       großprojekt „Bänder des Lebens“, s. https://snu.rl-
hat.                                                 p.de/de/projekte/baender-des-lebens/), während
                                                     gleichzeitig die Suchgebietskulisse in anderen Re-
An dieser Stelle sei noch einmal auf die Notwen-     gionen (Mosel, Mittelrhein, Westerwald) für die
digkeit einer sehr sorgfältigen Dokumentation im     nächsten Jahre eingegrenzt werden soll.
Falle eines mutmaßlichen Fundes hingewiesen. Ein
zweifelsfreier Nachweis des „Westlichen Hasel-                                     Dr. Christian DIETZEN &
huhns“ ist ausschließlich durch ein aussagekräfti-                                    Markus HANDSCHUH
ges Foto oder Funde von Losung oder Federn ak-
zeptabel (Letztere sind sicherzustellen und ausge-
wiesenen Artexperten zur Bestätigung vorzulegen).
                                                     GNOR Arbeitskreis Haselhuhn, c/o Dr. Christian
Im Rahmen zweier Treffen in der Vogelschutzwarte     Dietzen, Friedhofst. 10, 54550 Daun, Tel. (06592)
für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in Frank-   9843357, (0175) 4729888,
furt, wurden Pläne für die großflächige Suche in     christian.dietzen@gnor.de

     29.
           AK Heuschrecken
     Jun   Exkursion ins Mayener Grubenfeld

am Samstag, 29.6., 18:30 Uhr.                        Exkursionsleitung: Andereas Kiefer und Alban Pfei-
                                                     fer,Tel. (06239) 929515
Im Mayener Grubenfeld lebt nicht nur die größte
Fledermauskolonie Deutschland, sondern auch                                                 Alban PFEIFER
die sehr seltene Höhlenschrecke.

Treffpunkt: Erlebniszentrum Mayener Grubenfeld       GNOR Arbeitskreis Heuschrecken, c/o Alban
(Terra Vulcania). An den Mühlensteinen 7, Mayen      Pfeifer, Bahnhofsplatz 5, 67240 Bobenheim-Rox-
                                                     heim, heuschrecken.rlp@googlemail.com
Bitte Taschenlampe mitbringen.

 Die GNOR ist jetzt auch bei

Seit kurzem hat auch die GNOR - man will fast        gelungen ist. Für die professio-
sagen: endlich - ihren eigenen Videokanal bei        nelle und dennoch ehrenamtliche
YouTube. Von Zeit zu Zeit möchten wir hier Videos    Umsetzung (Drehbuch, Drehar-
mit GNOR-Themen einstellen. Schaut mal rein          beiten, Schnitt, Ton, Farbmischung usw.) danken
und abonniert uns!                                   wir Bernd Güßbacher von Vortex-Video und sei-
                                                     nen Kollegen sehr herzlich.
Unser erster Film portraitiert die Arbeit unserer
FÖJ und soll Interesse an einem FÖJ bei der          https://m.youtube.com/channel/UCCc-m5Dmkt-
GNOR wecken. Wir denken, dass uns das sehr gut       NPmBcpilq7hyA                         (ms)

20                                                                                     GNOR Info 128
AK Nahetal

Der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris), hier Männchen in Wassertracht, zählt noch zu den häufigen Amphibienarten in Rhein-
land-Pfalz – dennoch lässt die aktuelle Datenlage keine genauen Aussagen zu! Waldtümpel bei Oberhausen bei Kirn, 6.4.2016 /
Foto: Sascha SCHLEICH

AK Nahetal
Der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) – Lurch des Jahres 2019
Zum vierzehnten Mal hat die Deutsche Gesell-                     sollen den Schwerpunkt dieser Aktion darstellen
schaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V.                 und werden sowohl in der breiten Öffentlichkeit
(DGHT) ein Reptil bzw. ein Lurch des Jahres ge-                  als auch innerhalb der Naturschutzverbände
wählt. Bei der diesjährigen Wahl hat sich der                    kommuniziert. Für die ansprechende Öffentlich-
Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) durchgesetzt.                 keitsarbeit sind in traditioneller Weise wieder ver-
Unterstützt wird die Kampagne in bewährter Form                  schiedene Begleitmaterialien erschienen: Poster,
von den österreichischen und schweizerischen                     Flyer und Leitfaden. Die digitale Version ist zu fin-
Fachverbänden ÖGH und KARCH, dem NABU                            den unter: amphibienschutz.de. Erstmals ist im
Bundesfachausschuss Feldherpetologie und                         Rahmen der Kampagne auch eine Kinderbroschü-
Ichthyofaunistik sowie von dem Naturhistorischen                 re erschienen. Zusätzlich und auch fast abschlie-
Museum Luxemburg. In abwechselnder Reihen-                       ßend im Jahr des Bergmolchs wird eine Interna-
folge betrifft diese Wahl jährlich mal heimische                 tionale Fachtagung dieses Jahr im November ver-
Amphibien und mal heimische Reptilien. Letztes                   anstaltet (voraussichtlich in Österreich – weitere
Jahr war der Grasfrosch (Rana temporaria) Mittel-                Informationen zur Tagung werden sobald bekannt
punkt dieser Kampagne und so ist erstmals in zwei                unter amphibienschutz.de veröffentlicht.
aufeinander folgenden Jahren jeweils ein Amphib
gewählt worden. Hintergrund dafür ist natürlich,                 Der Bergmolch zählt neben dem Teichmolch (Lis-
dass es in Deutschland mehr Amphibien- als Repti-                sotriton vulgaris), dem Fademolch (Lissotriton hel-
lienarten gibt. Mit dieser Nominierung wird eine                 veticus) und dem Kammmolch (Triturus cristatus)
der bekanntesten Schwanzlurcharten, die sogar                    zu den vier Molcharten, die in Rheinland-Pfalz vor-
noch zu den häufigsten Amphibienarten in Mittel-                 kommen. Diese zählen zu den Schwanzlurchen, zu
europa zählt, in den Fokus des Arten- und Natur-                 denen weiterhin auch der Feuersalamander (Sa-
schutz gerückt.                                                  lamandra salamandra) gehört.

Die Informationen über die aktuelle Gefährdung                   Bergmolche kommen häufig zusammen mit Fa-
der Art und entsprechende Schutzmaßnahmen                        denmolchen, nicht ganz so häufig auch mit Teich-

GNOR Info 128                                                                                                             21
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