Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Grün tut gut    Green is great
            Vom See bis zu den Alpen:   From the lake to the Alps –
  magische Orte für Körper und Geist    magical locations for body and spirit
Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen   How gardeners make their dreams a reality
Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Der Bodensee, das Allgäu und Vorarlberg           Themen präsentieren wollen, die den Reiz
bilden eine faszinierend schöne Region.           Lindaus und seiner Umgebung ausmachen.
Einen Garten Eden, sagen manche. Nicht            Dabei richten wir uns durchaus nicht nur
zu Unrecht. Doch wenn man etwas genauer           an Touristen, sondern genauso sehr an
hinsieht, bemerkt man, dass es oftmals            Einheimische, die unbekannte Seiten der
nicht die Natur allein ist, der wir herrliche     Heimat entdecken oder scheinbar Bekann-
Anblicke und Oasen der Ruhe verdanken.            tes in neuem Licht sehen wollen.
Dann erkennt man, dass selbst ein Garten
Eden die Arbeit leidenschaftlicher Gärtner        Apropos sehen: Alle in dieser Ausgabe por-
benötigt.                                         trätierten Gärtner freuen sich auf Ihren
                                                  Besuch. Nutzen Sie dazu die Kontakt-
                                                  ­
 In diesem Magazin stellen wir zwölf Gärten       informationen. Ich verspreche Ihnen aus
 und Parks der Region vor, vor allem aber         eigener Erfahrung: Es lohnt sich!
 die Menschen dahinter. Was treibt sie an?
 Was gibt ihnen die Auseinandersetzung            In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel
 mit der Natur? Was können wir von ihnen          Spaß beim Schauen, Lesen und Entdecken!
 lernen? Diese Menschen haben sich in
 einem Projekt gefunden, das Lindau Tou-          Ihr
 rismus gemeinsam mit dem Verein faktor           Carsten Holz
­Natur aus Vorarlberg durchgeführt hat.           Geschäftsführer
                                                  Lindau Tourismus & Kongress GmbH
Zugleich feiert damit „Lindavia“ seine
­Premiere, ein neues Magazin-Konzept, mit
 dem wir in den kommenden Jahren all die

Lake Constance, Allgäu and Vorarlberg form
a Garden of Eden. But often, it is not nature     appearance, with which we want to presents
alone that we have to thank for the stunning      all topics in the years to come which make
views and oases of calm. We present to you        Lindau and its surrounding area special.
twelve gardens and parks in this magazine,        All those gardeners presented to you in
but above all the people behind them. What        this edition are looking forward to your
gets you motivated? What do you get from          visit. Please feel free to use the contact
interacting with nature? What can we learn        information. Based on my own experience, I
from them? These individuals have come            can promise you: it’s well worth it! I hope you
together in a project that is being carried out   enjoy watching, reading and discovering.
by the tourism industry in the Bavarian city
of Lindau, along with the association faktor      Yours,
Natur in the Austrian town of Vorarlberg. At      Carsten Holz
the same time, a new magazine concept by          Managing director
the name of Lindavia is celebrating its first     Lindau Tourismus & Kongress GmbH

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Gärten und Parks können uns dabei helfen, ein neues,
                                                 produktives Verhältnis zur Natur zu entwickeln und                                               Jeder trägt in sich eine heimliche Sehnsucht nach Eden,
                                                 darüber mehr Zufriedenheit und Glück zu gewinnen.                                                eine Sehnsucht nach dem irdischen Paradies.
                                                 Dafür gibt es keine besseren Lehrmeister als Gärtner,                                            Die Vorstellungen davon sind äußerst verschieden.
                                                 Landwirte und alle die Menschen, die solche Erfahrungen                                          Doch manchmal entdeckt man einen Ort und fühlt ganz
                                                 schon gesammelt haben.                                                                           spontan: So muss Eden ausgesehen haben.

                                                 EINE THEMATISCHE EINFÜHRUNG VON ROLAND MANGOLD                                                   ÜBER DEN GARTEN ALS SPIEGEL DER SEELE – VON ROLAND DOSCHKA

Gärten sind in. Um das zu erkennen, ge-          Dazu benötigen wir das, was die Wissen-         alle anderen Menschen, die sich intensiv         Inspiriert von solchen Gefühlen und Ein-           schieden sind auch ihre Gärten. Am Garten         Gärten wie diese, die hier in der Folge vor-
nügt ein Blick in den Zeitschriftenkiosk.        schaft als „sense of place“ bezeichnet:         mit ihrer natürlichen Umgebung ausein-           drücken, sieht sich der eine oder andere           kann man geradezu die Persönlichkeit des          gestellt werden, sind ein großes Geschenk
Doch die Relevanz des Themas erschöpft           ein Gefühl für einen Ort, eine besondere        andersetzen. Sie zusammenzubringen, war          veranlasst, ein Stückchen Land oder Natur          Gestalters ablesen; der Garten wird zum           für die Menschheit. Sie sind kultiviert
sich nicht im Phänomen „Landlust“, in visu-      Beziehung zur Region. Die kontrastreiche        ein Ziel des durch das Bayern-Österreich-        zu gestalten. Die Vorstellungen davon              Spiegel seiner Seele. „Zeige mir deinen           im ursprünglichen Sinn von „cultura“ und
ellen Reizen und Lifestyle-Moden. Der Wert       Vielfalt und die Schönheit des regionalen       Programm und die EU geförderten Pro-             sind so differenziert wie die menschlichen         Garten und ich weiß wer du bist“ – dieses         damit Ausdruck menschlicher Kreativität.
von Gärten und Parks ist weitaus höher:          Dreiecks Lindauer Bodensee – Westallgäu –       jekts „Gärten und Parks: Lernräume und           Gefühlslagen.                                      Bonmot drängt sich geradezu auf.                  Jeder Mensch, der Dinge verändert, ist ein
Sie können uns dabei helfen, ein neues,          Vorarlberg bieten dafür ideale Bedingun-        Entspannungsfelder“, das Lindau Tourismus                                                                                                             Künstler, sagte kein Geringerer als Joseph
produktives Verhältnis zur Natur zu entwi-       gen. Denn sie können viele Menschen auf         und faktor Natur durchgeführt haben. Hier        Wie sollte die Gestaltung der Natur aus-           Die in dieser Broschüre vorgestellten Gär-        Beuys. Insofern ist jeder Gartengestalter
ckeln und darüber mehr Zufriedenheit und         unterschiedliche Weise erreichen. Da sind       hat sich eine Gruppe gefunden, die Erfah-        sehen, um Ruhe, Stille und Geborgenheit            ten sind so differenziert wie die Menschen,       auch ein Künstler.
Glück zu gewinnen.                               zum einen die touristischen Gäste. Aus der      rung und Wissen gerne teilt: mit Touristen       zu bieten? Die Gärten, die aus solchen             die darin leben. Es ist eine erstaunliche
                                                 Lerntheorie wissen wir, dass Menschen im        wie Einheimischen.                               Überlegungen entstehen, sind äußerst               und überraschende Vielfalt an Gärten, die         Prof. Dr. Roland Doschka
Auf dem Weg dahin, die Erfolgsrezepte            Urlaub am besten umlernen können. Wer                                                            polymorph. Der eine bevorzugt den natur-           sich in dieser äußerst anmutigen Region           Kurator Stadtmuseum Lindau,
der Natur zu entschlüsseln, befinden wir         entspannt ist, ist für Veränderungen emp-                                                        belassenen Garten, wo jede einzelne                präsentieren. Es sind die verborgenen             Cavazzen
uns erst am Anfang. Gewiss, bereits seit         fänglicher als im Alltagstrott. Menschen                                                         Pflanze, jeder Strauch und jeder Baum              Schätze, ja Paradiese, die zum Verweilen
Leonardo da Vinci Vögel beobachtete, um          wiederum, die in dieser Region leben,                                                            Beachtung findet und eine Einzelwirkung            einladen. Dass sie der Öffentlichkeit zu-         Präsident Europäisches
Flugmaschinen zu bauen, überträgt die            können über die bewusste Auseinander-                                                            erzielt. Der ndere setzt auf Umgestal-             gänglich sind, ist eine ganz besonders            Kulturforum Mainau
Bionik Phänomene der Natur in technolo-          setzung mit der Heimat eine Facette jen-                                                         tung, Transformation und akzentuiert,              zu bewundernde Geste der Besitzer. Die
gische Innovationen. Doch die evolutionä-        seits der bloßen Schönheit entdecken.                                                            gestaltet mit seinen Lieblingspflanzen             Kommunikation mit Gästen macht diese              Träger des Europäischen
ren Prozesse dahinter liegen nach wie vor                                                                                                         eine völlig andere Perspektive als die von         Gärten besonders lebendig und hebt ihre           Gartenschöpfungspreises 2006
im Dunkeln. Dabei spüren wir, dass unsere        Damit ist die Theorie auch schon beendet.                                                        der Natur vorgegebene. So verschieden              natürliche Begrenztheit auf, indem sie sich
innere und die äußere Natur vieles gemein-       Denn die Hochschule Natur hat ihre Semi-                                                         und polyvalent die Menschen sind, so ver-          für eine Schar von Bewunderern öffnen.
sam haben und wir unsere natürlichen             narräume an der frischen Luft, und ihre
Kompetenzen noch kaum entdeckt haben.            Professoren sind Gärtner, Landwirte und
                                                                                                                                                  Every individual holds a secret desire for         every bush and every tree is given conside-       presented in this extremely attractive region.
                                                                                                                                                  Eden, a desire for an earthly paradise. The        ration, and which creates its own individual      These are hidden treasures, even paradises,
                                                                                                                                                  ideas of this vary greatly.But sometimes, you      effect. Another individual prefers to rework      that are wonderful places to spend time in.
                                                                                                                                                  come across an area and suddenly feel: This        and transform, using his or her favourite flow-   It is an especially nice gesture of the owners
The art of gardening is en vogue. To recognise   the ideal conditions for this. To start with,   air, and its professors are gardeners,           is how the Garden of Eden must have looked.        ers, and likes to accentuate a completely         that they are open to the public. The level
this, you just have to take a look at the        there are the tourists staying here. Academic   landscape artists and all other individuals      Inspired by such emotions and impressions,         different perspective than the one given by       of communication with guests really brings
magazine stand at the kiosk. But the intrinsic   theory teaches us that people are best able     who work intensively with their natural          some individuals feel moved to develop such        nature. As varied and polyvalent as people        these gardens to life, and accentuates their
value of the gardens and parks is far higher.    to relearn something on holiday. When           surroundings. To bring them all together was     a piece of land or nature. The ideas of this are   are, the same applies to their gardens. When      natural finiteness by opening themselves up
You can help to develop a new, productive        relaxed, the individual is more receptive to    an objective of the Bavarian-Austrian            as varied as the emotions of the individuals       looking at the garden, you can identify the       for scores of admirers. Gardens such as these
relationship with nature, allowing us all to     changes than during their everyday life.        programme and EU development project             themselves.                                        personality of the individual creating the        that are introduced in the following are a
benefit from a greater level of satisfaction     People who live in this region, however, can    entitled “Garten und Parks: Lernraume und                                                           garden; the garden becomes a mirror of their      tremendous gift to humanity. They are culti-
and happiness. In addition, we require a         discover a new facet far removed from its       Entspannungsfelder”, which was implemented       How should the formation of nature look in         soul. “Show me your garden and I know who         vated in the original sense of the term
“sense of place” as denoted in the science: a    simple beauty when taking a deliberate look      by the tourism industry of the city of Lindau   order to create a sense of calm, peace and         you are” – this bon mot applies very closely      “cultura”, meaning an expression of human
feeling for a location, a special relationship   at their homeland.                              and the association faktor Natur. It is here     protection? The gardens created from such          here. The gardens presented in this bro-          creativity. Every individual who changes
to the region. The contrasting variety and the                                                   that a group came together that loves to         considerations are extremely polymorphic.          chure are as varied as the people who live in     things is an artist, said by no one less than
beauty of the regional triangle of Lake          This then concludes the theory. The school of   share experience and knowledge – both with       One individual may prefer a garden with a          them. There is an astounding and surprising       Joseph Beuys. In that respect, every garden
Constance – Westallgäu – Vorarlberg provides     nature has its seminar rooms out in the fresh   tourists and locals.                             natural finish, where every individual plant,      amount of variety in the gardens that are         designer is also an artist.

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Zwölf Orte, eine Leidenschaft.
    Die Gärtnerinnen und Gärtner unserer Region
    freuen sich auf Ihren Besuch.

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Name

          Geburtsjahr     1960

           Geburtsort     Thannhausen

           Was ist Ihre   Holunder, Zierapfel,
     Lieblingspflanze?    Pfingstrosen, Baumlilien
                          und alles, an dem man                                                 SEETHALER GARTENIMPULSE
                          naschen kann                                                                     Spitalmühlweg 6
                                                                                                              88131 Lindau
   Wo ist der schönste    Auf meiner Holzbank mit                                                              Deutschland
Platz in Ihrem Garten?    Ausblick über die Viehweide
                                                                                                                      Kontakt
      Wie sieht für Sie   Früh aufstehen und zwanglos                                                         +49 8382 274800
ein perfekter Tag aus?    eine Arbeit im Gelände anpacken,                                                    +49 175 4361990
                          danach ein kurzes Mittagsschläfchen,                                          info@gartenimpulse.de
                          und es kann fröhlich weitergehen                                              www.gartenimpulse.de

    Worauf können Sie     Auf die permanenten Überraschungen,    Buslinie 4 bis Haltestelle Friedhof Aeschach, Fußweg 5 Minuten,
     nicht verzichten?    die ein Garten hervorbringt                                           Gruppenbesuche nach Anmeldung

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Ganz viel Platz und noch mehr Freiheit: Bei seinem Privatgarten hat Wolfgang Seethaler
    Glück gehabt. Dieses Glück möchte der professionelle Gärtner mit so vielen Menschen wie
    möglich teilen. Denn ein Mensch allein, findet er, hat gar kein Recht darauf.

    EIN BESUCH IM PRIVATEN GARTENPARADIES.

    Alles ist knapp. Die Zeit natürlich. Das Geld    gestalter, dessen Vorfahren schon als Hof-      gestalter in den vergangenen Jahren mehr
    sowieso. Dem Gesundheitssystem gehen             gärtner für die Fugger arbeiteten, vor gut      als einmal gehört. Für das Lob revanchiert
    die Mittel aus, die Rente ist unsicher, wir      einem Jahrzehnt das Grundstück kaufte,          er sich dann mit Ratschlägen und manch-
    haben zu wenig Kinder. Kein Zweifel: Wir         gab es hier nur ein altes Haus mit einem        mal auch mit einem Ableger.
    alle leben in einer Welt des Mangels. Alle,      Holzschuppen, ein paar Bäume und eine
    außer Wolfgang Seethaler. Er sagt: „Ich          Schafweide. „Alles war uneben und phan-         Überhaupt bilden der Austausch, die
    lebe jeden Tag im Überfluss. Ich habe            tasielos“, erinnert er sich, wobei „phanta-     Gemeinschaft und die gute Nachbarschaft
    Gemüse, ich habe Beeren, und die Hühner          sielos“ vermutlich eines der schlimmsten        die eigentliche Botschaft dieses Gartens.
    legen mehr Eier, als ich essen kann.“            Schimpfwörter ist, die er überhaupt ver-        Aus seiner Berufspraxis weiß Wolfgang
                                                     wenden kann.                                    Seethaler nur zu gut, dass dies keine
    Wer den Gartengestalter in seinem „Haus                                                          Selbstverständlichkeit ist. Im beruflichen
    zum Nussbaum“ in Lindau besucht, wird            Sein Werk jedenfalls zeugt vom Gegenteil,       Alltag geht es zumeist darum, dass
    dem nur zustimmen können – und dies              und auch wenn der Privatgarten nicht als        Menschen sich abschotten, ihr Eigentum
    nicht nur wegen der praktischen Vorzüge          „Schaufenster“ für geschäftliche Zwecke         eben nicht teilen wollen. Das genaue Ge-
    des Gartens. Hinter dem gelb gestrichenen        angelegt ist, als Experimentierfeld benutzt     genteil passiert rund um das „Haus zum
    Haus mit den grünen Fensterläden gedeiht         ihn Wolfgang Seethaler gleichwohl. „Ein         Nussbaum“. „Alles offen lassen und ein-
    eine beeindruckende florale Vielfalt. Von        Garten ist kein Museum. Jedes Jahr nehme        beziehen“: Nach dieser Devise verfahren
    den Hainbuchen in der Hofeinfahrt bis zur        ich Bereiche kritisch unter die Lupe, korri-    hier alle. Das Land außerhalb des Zauns
    „Dromedarhecke“ vor dem Raritätenkabi-           giere und optimiere.“ Er liebt es, hier aktiv   gehört dem Nachbarn – Seethaler darf es
    nett: Überall blüht, wächst und grünt es.        zu sein. Einen Liegestuhl braucht er nicht.     dennoch nach Herzenslust bewirtschaften.
    Und auf der Obstwiese hinter dem Holz-           Allerdings ist Seethaler mit den Jahren         Die Rinder sind ebenfalls „geborgt“. Im
    zaun geht es genauso weiter. Mittendrin          immer mehr dazu übergegangen, der               Gegenzug pflegt er selbstverständlich
    sitzt Wolfgang Seethaler vor dem Holzvor-        Natur freie Bahn zu lassen. Selbst der Profi    auch den Bachlauf vor seinem Grundstück.
    rat, der zugleich als Laube dient, und ist       staunt dabei manchmal über die „Versa-          „Ich kann frei gestalten, ohne Diskussion
    mit der Welt im Reinen. „Dass ich ein solch      mungsdynamik“, die sich da in seinen            und so weit das Auge reicht“ – kann es für
    großes Grundstück in Lindau gefunden             Beeten entwickelt. „Wenn ich im Frühjahr        einen Gärtner überhaupt etwas Schöneres
    habe, grenzt an ein Wunder“, findet er. Und      all diese Blumen sehe, zweifle ich manch-       geben?
    Bauland ist ja noch so eine Mangelerschei-       mal schon, ob ich alle Zwiebeln wirklich in
    nung in diesen Tagen.                            der Hand hatte“, schmunzelt er.                 Sogar die beiden Ferienwohnungen, die
                                                                                                     Seethaler im 1895 gebauten Landhaus ein-
    Man darf Wolfgang Seethaler also ruhig           „Laufen lassen“ lautet auch das Motto im        gerichtet hat, sind auf Teilhabe ausgelegt.
    beneiden. Noch lieber aber ist es ihm,           Umgang mit Besuchern. „Sie alle gehen           Von ihren Fenstern aus sieht man den
    wenn man ihn besucht. Denn Seethaler             zunächst unbeeinflusst kreuz und quer           Küchengarten, was der Hausherr als Einla-
    interpretiert den Artikel 14 des Grundge-        durch den Garten. Was dann passiert, ist        dung verstanden wissen will. „Vielleicht ist
    setzes, nach dem „Eigentum verpflichtet“,        ganz unterschiedlich, hat sehr häufig aber      da mal jemand dabei, der jäten hilft.“ Doch
    auf eine sehr entschiedene Art und Weise:        mit starken Emotionen zu tun. Manche            nicht nur Touristen auf der Suche nach
    „Es gibt Menschen, die einen solchen Ort         kommen zu mir mit einer Frage, viele            Gartenanschluss soll dieses Refugium offen
    brauchen, und sei es, um frei atmen zu           fühlen sich an etwas erinnert, andere dazu      stehen. „Die Altenheime dürfen kommen“,
    können. Ich sehe meine Aufgabe darin,            ermuntert, selbst etwas zu tun. Und ich         und genauso Schulen oder Kindergärten.
    ihn zu bewahren. Ohne diesen Auftrag             profitiere davon, weil ich dadurch Dinge        „Ich bin kein Pädagoge, aber ich könnte
    zu erfüllen, hätte ich kein Recht, so schön      sehe, die ich zuvor gar nicht mehr wahr-        die Plattform liefern“, sagt Seethaler.
    zu wohnen.“                                      genommen habe.“ Auch mit Passanten              Menschen mit seinem Garten ein Geschenk
                                                     gibt es solche zwanglosen Begegnungen.          zu machen, fände er allemal wichtiger,
    Seethaler ist also entschlossen, sein Glück      „Ich gehe an diesem Grundstück so gerne         als „die nächsten 50 Meter Stauden“
    zu teilen. Wobei das mit dem Glück in sei-       vorbei und möchte mich dafür bei Ihnen          anzupflanzen. Man sieht: Auch Ideen hat
    nem Fall ziemlich relativ ist. Als der Garten-   bedanken“ – diesen Satz hat der Garten-         Wolfgang Seethaler im Überfluss.

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Everything is in short supply. Time, of course.   impressive display of floral variety. The whole   bour, even the cattle are “on loan”. Even both
And money as well. No doubt: “We all live in a    place blossoms, grows and turns a shade of        of the holiday apartments in the country
world of short supply. Everyone that is, apart    green. The professional gardener wanted to        house are meant for sharing. The kitchen
from Wolfgang Seethaler. He says: “I live         share this happiness with as many people as       garden is visible from the windows,
every day in excess. I have vegetables, I have    possible. And judging by his professional ex-     something that the host would like others
berries, and chickens that lay more eggs          perience, Wolfgang Seethaler knew that this       to see as an invitation. “Maybe there’s some-
than I can eat.”                                  was not simply a matter of course. In the         body who can help with the weeding.” But it’s
                                                  majority of cases, people want to shut them-      not only tourists in search of such gardens
And anyone who visits the garden designer         selves away, not willing to share their           that should be permitted this refuge. “The
at his “Haus zum Nussbaum” garden in              property. The exact opposite occurred for the     residents of the retirement home can also
Lindau can only agree – and this is not only      “Haus am Nussbaum” garden. “Leave every-          come,” and the same applies for schools and
because of the practical advantages of the        thing open and include everyone”: Everyone        kindergartens. It’s clear to see, Wolfgang
garden. Hidden behind the yellow painted          else behaves according to this principle. The     Seethaler also has ideas in excess.
house with the green window shutters is an        land beyond the fence belongs to a neigh-

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Name

          Geburtsjahr     1947

           Geburtsort     Lindau

          Was ist Ihre    Linde
    Lieblingspflanze?

   Wo ist der schönste    Auf der Seemauer
Platz in Ihrem Garten?
                                                                     FÖRDERVEREIN
  Wie sieht für Sie ein   Sonntags mit der Familie im Garten         „GARTENDENKMAL
   perfekter Tag aus?     frühstücken, Ausflug mit Hund und          LINDENHOFPARK“
                          Familie in die Berge, Schwimmen im See,    Lindenhofweg 19
                          Abendessen und Rotwein im Garten,          88131 Lindau
                          Freunde oder Familie kommen vorbei,        Deutschland
                          Gespräche über Kunst und Literatur
                          oder ganz Alltägliches ... Schlafengehen   Kontakt
                          mit dem Bewusstsein, mal wieder            +49 8382 22254
                          1000 Sachen nicht erledigt zu haben ...    gartendenkmal-lindenhofpark@web.de
                          Aber schön war‘s doch!                     www.gartendenkmal-lindenhofpark.de

   Worauf können Sie      Auf weite Blicke                           Buslinie 4 bis Haltestelle Ebnet, Fußweg 5 Minuten
    nicht verzichten?                                                täglich geöffnet

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
Der Lindenhofpark zählt zu den beliebtesten Badestätten an der „Bayerischen Riviera“.
     Doch er ist viel mehr als eine grüne Wiese am See: ein klassizistisches Kunstwerk nämlich.
     Eine Gruppe von Gartenfreunden um Marigret Brass-Kästl setzt sich für mehr historisches
     Bewusstsein ein.

     EIN SPAZIERGANG DURCH EIN KULTURDENKMAL.

     Wie wäre es, ein glückliches Kind zu sein?       schließlich eine prachtvolle Villa erbauen,     die wohl die meisten Besucher spüren, sich
     Man müsste mit seinen Geschwistern,              umgeben von einem kostbaren Park. Aus           aber selten bewusst machen. „Diese Blicke
     Vettern und Cousinen den ganzen Tag              40 kleinen Reb- und Obstgärten am Ufer          durch die Äste der Lindenallee auf die
     draußen spielen dürfen, in einem riesigen        des Bodensees formte der bedeutende             Insel, auf die Berge, auf den See“ – all dies
     Garten, am besten mit einem See gleich           Landschaftsarchitekt Maximilian Weyhe           gebe es natürlich auch andernorts am See.
     vor der Tür. Es müsste geheimnisvolle Orte       (1775–1846) einen etwa 7,5 Hektar großen        „Hier aber sind die Blicke ganz bewusst
     für Abenteuer geben, im Keller, auf dem          Park. Für Franz Jacob Kreuter (1813–1889),      gelenkt und gestaltet. Der Park konzent-
     Dachboden eines alten Familienhauses,            den Architekten der Lindenhofvilla, be-         riert etwas, das ohnehin da ist, und hebt es
     und wenn man abends an den großen Ess-           deutete dieser erste große Auftrag das          dadurch hervor.“
     tisch käme, säßen da manchmal nicht nur          Eintrittsbillett in die Welt der großbürger-
     die Großeltern und die vielen Enkelkinder,       lichen und aristokratischen Auftraggeber:       Im Pfisterhäusle unterhalb der Villa wurde
     sondern auch freundliche Besucher aus al-        Er baute später für den bayerischen Kron-       Marigret Brass-Kästl geboren, dort lebt sie
     ler Welt, und man müsste sich einigerma-         prinzen Maximilian das Casino auf der           auch heute mit ihrer Familie. 1956, als die
     ßen gut benehmen. Marigret Brass-Kästl           Roseninsel und diverse Stadtpalais in           Familie Gruber den Lindenhofpark an die
     kann so ein Kind sein – obwohl sie eine          München und Venedig für reiche Bürger.          Stadt Lindau verkaufte, war sie neun Jahre
     pensio-nierte Lehrerin ist. „Jedes Mal, wenn     Dieses „Landgut“, wie Friedrich Gruber es       alt. Park und Villa, waren nun öffentlich
     ich die Lindenhofvilla, in der ich so viel ge-   immer nannte, und sein Park bildeten den        oder „von fremden Menschen“ bewohnt.
     spielt habe, betrete, bin ich wieder neun        Auftakt und das Modell für den Bau vieler       Noch während ihrer Schulzeit in Lindau war
     Jahre alt“, sagt sie.                            weiterer Villenanlagen am bayerischen           ihr nicht bewusst, dass sie ihre Kinder- und
                                                      Bodenseeufer, was diesem sechs Kilometer        Jugendzeit in einem „Kunstwerk“ verbracht
     Eigentlich soll es hier ja um die große          langen Uferstreifen den Namen „Bayeri-          hatte, und auch in der Lindauer Bevölke-
     Geschichte gehen, um einen Park, der             sche Riviera“ eintrug.                          rung war kaum Bewusstsein für den
     schon heute ein Denkmal ist und für Lindau                                                       besonderen Wert des Areals vorhanden.
     noch viel mehr sein könnte. Doch am besten
     fängt man mit den kleinen Geschichten                                                            Erst als sie nach Studien- und Berufsauf-
     dahinter an, mit denen Marigret Brass-                                                           enthalten in anderen Städten 1984 nach
     Kästl vollgesogen ist „wie ein Schwamm“                                                          Lindau zurückkehrte, war sie erschrocken
     ist. Denn nur dann versteht man, weshalb                                                         über die „wilde Nutzung“ des Parks.
     sie sich so sehr für diesen Ort einsetzt: weil                                                   „Oh, super: eine grüne Wiese am See, auf
     der Lindenhofpark ihre Heimat ist, „und                                                          der wir Tag und Nacht machen, was wir
     zwar im tiefsten Sinn“. Und deshalb fühlt                                                        wollen“ – so beschreibt sie das dama-
     sich der Spaziergang, zu dem wir heute                                                           lige (Nicht-)Verhältnis mancher Lindauer
     verabredet sind, auch ein wenig so an, als                                                       zu ihrem Gartendenkmal. Für Brass-Kästl
     würde man in einer Familienchronik blättern.                                                     „unerträglich“.

     Diese Chronik beginnt in der Mitte des                                                           Angesichts ihrer ganz persönlichen Ver-
     19. Jahrhunderts. Friedrich Gruber, der Ur-                                                      bundenheit mit dem Park spürte sie aber
     uronkel von Marigret Brass-Kästl, hatte                                                          noch ein anderes Gefühl in sich: „Es ist
     durch die Organisation und Finanzierung                                                          meine Verantwortung, ich muss jetzt
     früher Baumwollindustrien in Süditalien          Ganz im Sinne des damals neuen engli-           irgendetwas tun.“ Und so beschloss sie,
     ein beträchtliches Vermögen erworben.            schen Gartenstils ist der Garten als ein        sich zusätzlich zum Familienleben mit zwei
     Sein Lungenleiden zwang ihn dazu, bereits        Stück idealisierte Natur gestaltet. Beim        Kindern und der Lehrtätigkeit am Valentin-
     mit 35 Jahren in seiner Heimatstadt einen        Gang durch die Lindenallee direkt am Ufer       Heider-Gymnasium zusätzlich für den Park
     „Ruhesitz“ zu planen. 1840 ließ er sich          erklärt Marigret Brass-Kästl die Faszination,   zu engagieren. Sie begann buchstäblich

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Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
bei null: Mit dem Namen Weyhe wusste             1960 wurden die Laubengänge abgerissen        Boden unter ihren Füßen: ein Stück
auch sie nichts anzufangen, ehe ein Freund       und die Brunnen aufgefüllt. Das Gelände       Lindauer Kulturgeschichte, das nur darauf
sie über dessen Bedeutung aufklärte, und         diente fortan als Spiel- und Liegewiese       wartet, wieder freigelegt zu werden. Genau
ihre Bitte um mehr Respekt wurde                 des Lindenhofbads, durch einen Zaun vom       gesagt dreht sie sogar zweimal täglich hier
anfangs als Beschneidung von Rechten             Rest des Parks abgetrennt. Nachdem die        ihre Runde – mit ihrem Hund. Dass sie
empfunden. Dann, eines Tages, stand der          Stadt Lindau 2013 den Beschluss gefasst       dessen Häufchen aufsammelt, versteht
damalige Leiter des Stadtplanungsamts,           hat, das frühere Lindenhofbad aufzulösen      sich von selbst. Aber das reicht ihr nicht.
Eugen Baumann, vor ihrer Tür, mit dem            und als geschützte, frei zugängliche Bade-    Sie hat die anderen Hundebesitzer ange-
Originalplan von Weyhe in der Hand. „Hier        stelle wieder in den Park zu integrieren,     stiftet, ihre Beutel auch mit den Kronkor-
ist er.“ In einer Schublade hatte Baumann        ist der Zaun gefallen und es bietet sich      ken zu füllen, die das Partyvolk in Lindaus
das kostbare Dokument zufällig gefunden.         nun die große Chance, dieses Kleinod wie-     guter Stube hinterlässt. „Inzwischen sind
                                                 der herzustellen.                             wir eine richtige Kronkorken-Gang“, sagt
Marigret Brass-Kästl war wie elektrisiert.                                                     sie und lacht. Auf manchen mag so viel
„Ich habe mich auf den Fußboden gelegt,          Dass dieses Vorhaben nicht ein flüchtiger     Engagement eher lästig wirken, Marigret
habe den Plan ganz genau studiert und            Traum ist, hebt die Vorsitzende des Förder-   Brass-Kästl weiß das. Doch es war nicht die
dann einen Vortrag für den Museums-              vereins gerne hervor, denn es sind ja noch    Natur allein, die diesen Ort so schön
verein ausgearbeitet“, erinnert sie sich. Es     viele Teile der alten Anlage vorhanden –      gemacht hat. „Nichts gedeiht ohne Pflege,
folgten Vorträge und Publikationen weite-        sowohl die Wege als auch das Bassin des       und die vortrefflichsten Dinge verlieren
rer Pläne. Der erhoffte „Aha-Effekt“ trat ein.   Springbrunnens schlummern nämlich unter       durch unzweckmäßige Behandlung ihren
Erstmals verstanden „die wichtigen Leute“,       einer 20 Zentimeter dicken Humusschicht.      Wert“, zitiert sie lächelnd den großen
dass es sich bei der Wiese am See in Wirk-                                                     Gartengestalter Joseph Peter Lenné. Übri-
lichkeit um ein grünes Denkmal handelt.          Jeden Tag kommt Brass-Kästl an dieser         gens ein Vetter von Maximilian Weyhe.
                                                 Stelle vorbei, und jedes Mal, wenn sie die
1999 wurde der Förderverein für den Erhalt       Wiese überquert, spürt sie den härteren
des Lindenhofsparks gegründet, dessen
Vorsitzende Marigret Brass-Kästl seither
ist. Der Verein unterstützt den Leiter der
Stadtgärtnerei, Meinrad Gfall, bei der Pflege
des Parks und hat zusammen mit ihm be-
reits viele andere Maßnahmen angeregt
und auf den Weg gebracht. Manche wirken
unscheinbar, wie die Parkbänke, die nicht –
wie anderswo im Stadtgebiet – knallrot,
sondern in dezentem Dunkelgrün gehalten
sind und mit gestalterischer Qualität
„ein anderes Signal senden“. Blickachsen
wurden freigeschnitten, Wege saniert, die
kleinen Beete an der Südseite der Villa neu
gestaltet. Doch geht es nach Marigret
Brass-Kästl und ihren Mitstreitern, ist das
nur das Vorspiel für ein Herzensanliegen,
zu dessen Erläuterung sie nun einen Plan
entfaltet. Die Rede ist von der Wiederher-
stellung wesentlicher Parkelemente im                                                                                                        “When I go into the house, I’m 9 years old       gave the Lindau riverbank its sobriquet, the      the low hanging branches to the island, to
Westteil der Anlage                                                                                                                          again,” says Marigret Brass-Kästl. The house     “Bavarian Riviera”. Friedrich Gruber, a cloth     the mountains and to the lake,” all this can
                                                                                                                                             she is talking about is situated in Lindenhof-   merchant, banker and great-great-uncle of         also be found at the lake, of course, Brass-
Was den Lindenhofpark erst recht zu einer                                                                                                    park; it is here that she spent her childhood    Marigret Brass-Kästl, had the Lindenhof manor     Kästl goes on to explain when taking a stroll
Ausnahmeerscheinung macht, ist der                                                                                                           and many wonderful holidays. Now, as the         estate built here between 1842 and 1847.          through Lindenallee directly on the river-
Umstand, dass er zwei gegensätzliche                                                                                                         chairwoman of an association, she is striving    Franz Jakob Kreuter, who later designed and       bank. “All views are deliberately guided and
Gartenstile kombiniert: Während im Osten                                                                                                     to maintain this park that is not only a part    built for the Kings of Bavaria, took on respon-   formed.”
geschwungene, naturnahe Formen domi-                                                                                                         of her family history, but also a significant    sibility for the villa; the park was created by
nieren, zeichnete sich der Westteil des                                                                                                      cultural historical monument.                    Maximilian Friedrich Weyhe, a cousin of           She sees it as her task to strengthen the con-
Parks durch geometrische, architektoni-                                                                                                                                                       Peter Joseph Lenne and one of the most            science and the respect for the traditional
sche Formen aus. Dieser Teil bildete mit                                                                                                     At the beginning of the 19th century, promi-     prominent garden architects of his time.          setting. To some, such commitment could
seinen Laubengängen und Blumenrabatten,                                                                                                      nent citizens and noblemen took over the                                                           almost be irritating, something that Marigret
seinem Springbrunnen und einem alten                                                                                                         6-km-long riverbank section of Lake Con-         Weyhe created a piece of idealised nature         Brass-Kästl knows well. But it wasn’t nature
Schöpfbrunnen bis zum Verkauf an die                                                                                                         stance. It is not without good reason that the   very much in the sense of the then new,           alone that made this area so beautiful. “And
Stadt den Nutzgarten des Areals.                                                                                                             30 or so stunning villas that were built here    English garden style. “These views through        it will not stay beautiful simply on its own.”

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LINDAUER DAHLIENSCHAU
                                      Name                                                                    Büchelewiesweg
                                                                                                              88131 Lindau
                                Geburtsjahr     1964                                                          Deutschland

                                 Geburtsort     Ettlingen bei Karlsruhe                                       Kontakt
                                                                                                              +49 172 8940495
              Was ist Ihre Lieblingspflanze?    Dahlien                                                       dahlienschau@freenet.de
                                                                                                              www.dahlienschau-lindau.de
Wo ist der schönste Platz in Ihrem Garten?      Unterm alten Apfelbaum mit Blick Richtung Berge
                                                                                                              Buslinie 4 bis Haltestelle Inselbrauerei,
     Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?   Nicht zu heiß, niemand will Geld von mir,                     Fußweg 5 Minuten,
                                                im Briefkasten stecken keine Rechnungen, fröhliche Menschen   15. August bis Mitte/Ende Oktober
                                                                                                              von Sonnenaufgang bis -untergang geöffnet
       Worauf können Sie nicht verzichten?      Frische Luft, draußen sein – egal, ob im Garten oder          Eintritt frei, Spenden erbeten
                                                in den Bergen beim Wandern oder Skifahren                     Führungen auf Anfrage

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Für die Besucher ist die Lindauer Dahlienschau ein Paradies. Für die Jugendlichen, die Stefan
Seufert hier betreut, ist es eine Chance, zu zeigen, dass sie mehr sind als Problemfälle.
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                                                                                                                                             and the middle/end of October, there is the       the cars in a different place, but above all        He almost always succeeds in bringing out
EIN GARTEN ALS SOZIALPROJEKT.                                                                                                                so-called Lindauer Dahlienschau, where over       he is genuine. “They can see that my clothes        hidden talents. “They all have something
                                                                                                                                             800 different dahlia varieties can be seen,       are just as torn up as theirs,” says the man        to offer.”
                                                                                                                                             some of which are more than 2 m in height.        who cross-finances this commitment as a
                                                                                                                                             “The majority of teenagers who get involved       layout technician for the Lindau newspaper.         The visitors that come to the dahlia exhibi-
                                                                                                                                             here do not necessarily belong to that group      “My tax advisor continues to ask me when            tion don’t see anything of this effort, and
Plötzlich fing die alte Dame an zu weinen.                                                                                                   who would offer an elderly lady a seat on the     I finally plan to go and get a sensible job.”       Seufert is still amazed by their force of at-
Dabei hatte Stefan Seufert ihr nur ein klei-                                                                                                 bus – let alone those who would tie together      Instead, he continues to go about conduc-           traction after all these years. “People just
nes Geschenk gemacht. „Nicht so schnell“,                                                                                                    a bunch of flowers for her. But it is here that   ting his own particular brand of the school         simply aren’t familiar with it anymore – that
hatte er zu der 90-Jährigen gesagt, nach-                                                                                                    they learn that even people over the age of       of hard knocks. There is a Turkish youth who        the area is not fenced off, that nobody has
dem sie sich von der kleinen Aussichts-                                                                                                      20 are to be respected,” says Stefan Seufert,     set fire to his school and spent a month in         to pay an entrance fee anywhere, the calm,
plattform heruntergequält hatte, um das                                                                                                      the man behind the dahlia exhibition.             jail for it, and he took him in his car up into     the colours,” assumes Stefan Seufert. Many
Blütenmeer zu bewundern. Dann hatte er                                                                                                                                                         the mountains. “At 9.30 in the morning, he          of those who later write something in the
ihr einen Arm voll Dahlien geschnitten. Und                                                                                                  Seufert places his trust in them. In the          stood on skis for the first time in his life, and   visitors’ book use the same word: paradise.
in diesem Moment flossen die Tränen. „Ich                                                                                                    evenings, he leaves them in charge of the         at 2 p.m. he then raced down the red piste,”
habe in meinem ganzen Leben noch nie
solch einen Blumenstrauß bekommen“,
sagte die Frau.

Solche Szenen, sagt Stefan Seufert, ereig-
nen sich in der Lindauer Dahlienschau
immer wieder. Aber das ist nicht der einzi-
ge Grund dafür, weshalb die Ausstellung
im Ortsteil Reutin vermutlich der sozialste
Garten der Stadt ist. Begonnen hatte alles
mit zwei Zufällen. Zufall Nummer eins:
Die 600 Quadratmeter große Fläche, die         Klein ist die Blumenpräsentation längst        angestellt hatte“, nahmen sie in der Gruppe
Seufert und sein damaliger Mitstreiter         nicht mehr. Am neuen Standort in Lindau-       zum Skifahren mit. „Um 9.30 Uhr stand er
Sven Baumeister im Jahr 2002 im Lindauer       Reutin, wo Seufert und sein Team die Aus-      zum ersten Mal in seinem Leben auf Ski-
Ortsteil Oberreitnau gefunden hatten, sollte   stellung 2006 neu anlegten, sind zwischen      ern, um 14 Uhr fuhr er die mittelschwere
in der Hauptsache eigentlich als Schreber-     Mitte August und Mitte/Ende Oktober über       Abfahrt herunter“, freut sich Seufert. Fast
garten dienen. Nur am Rand hatten die          800 verschiedene Dahliensorten zu sehen,       immer gelingt es ihm, unentdeckte Talente
beiden ein Beet mit Dahlien bepflanzt,         manche mehr als zwei Meter hoch. Die           hervorzukitzeln. „Die können nämlich alle
„keine 60 Sorten“, schätzt Seufert. Doch       meisten der Jugendlichen, die sich hier        was. Sie brauchen nur die Chance, es zu
den Passanten gefielen die Gewächse, die       nützlich machen, gehören nicht unbedingt       beweisen.“
auf den Hochebenen Mexikos und Guate-          zu denen, die im Bus einer alten Dame ih-
malas heimisch sind, so gut, dass aus dem      ren Platz anbieten würden – geschweige         Die Besucher der Dahlienschau spüren von
Schrebergarten Deutschlands vermutlich         denn ihr einen Blumenstrauß binden. Aber       all dieser Mühe nichts, und Seufert staunt
kleinste Blumenpräsentation wurde.             hier lernen sie, „dass man auch Menschen,      nach all den Jahren noch immer über
                                               die älter als 20 sind, respektiert“, und wie   deren Anziehungskraft, die ganze Bus-
Zufall Nummer zwei: Kaum hing ein Hin-         man Verantwortung übernimmt. Seufert           ladungen nach Lindau lockt. Genauso gern
weisschild am Garten, als ein Jugendlicher     überlässt ihnen abends die Spendenkasse        kommen die Bürger der Stadt hierher.
aus dem Kinderheim in Liebenweiler mit         oder bittet sie, ein Auto umzuparken, vor      Sie setzen sich eine Zeit lang auf die Bank,
dem Fahrrad vorbeifuhr. „Er sagte: ‚Ich        allem ist er: echt. „Die sehen, dass meine     trinken ihren Kaffee, essen Kuchen, schauen
muss ein paar Euro verdienen. Kann ich ein     Klamotten genauso zerrissen sind wie           auf den Pfänder. „Dass das Gelände nicht
paar Tage mithelfen?“ Seufert dachte sich:     ihre“, sagt Seufert, der sein Engagement       umzäunt ist, dass man nirgendwo Eintritt
„Warum nicht?“ Damit war die Saat gelegt.      als Layouter bei der Lindauer Bürgerzei-       zahlen muss, die Ruhe, die Farben – all das
Denn dieser Junge brachte einen anderen        tung querfinanziert. „Mein Steuerberater       kennen die Leute nicht mehr“, vermutet
mit, und der den nächsten ... Noch nie hat     fragt mich trotzdem öfter, wann ich mir        Stefan Seufert. Viele, die später ins Gäste-
Stefan Seufert seitdem einen Jugendlichen      endlich einen vernünftigen Job suche.“         buch schreiben, benutzen das gleiche Wort
ansprechen müssen, um sein ungewöhnli-                                                        dafür: Paradies.
ches Sozialprojekt am Leben zu halten.         Stattdessen macht er weiter mit seiner
                                               „Härtefallpädagogik“ der besonderen Art.
                                               Einen antriebslosen Jugendlichen, „der was

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Name

          Geburtsjahr     1937

           Geburtsort     Lindau

          Was ist Ihre    Die bereits im März
    Lieblingspflanze?     blühenden Saxifraga (Steinbrech)
                          in Rot, Gelb, Weiß

   Wo ist der schönste    Der Gartenteil am Kleinen See
Platz in Ihrem Garten?    mit dem wunderschönen
                          Blick auf die Insel und die Berge

  Wie sieht für Sie ein   Wenn ich morgens gesund aufstehe
   perfekter Tag aus?     und die Gärtnerei von vielen Kunden
                          aufgesucht wird

   Worauf können Sie      Jeden Tag in die Gärtnerei
    nicht verzichten?     gehen zu können

                                                                                       ALPENGARTEN SÜNDERMANN
                                                                                                Aeschacher Ufer 48
                                                                                                     88131 Lindau
                                                                                                      Deutschland

                                                                                                             Kontakt
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                                                                                   www.alpengarten-suendermann.de

                                                                Buslinie 1/2 bis Haltestelle Toskana, Fußweg 10 Minuten
                                                                               Mo–Fr 8–12 und 13.30–18 Uhr, Sa 8–12 Uhr
                                                                                                   Hauptblüte März–Mai

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Sein Großvater hat die Bergwelt bereist, um seltene Pflanzen zu sammeln und zu züchten.
Heute führt sein Sohn den Alpengarten. Trotzdem ist Ferdinand Franz Sündermann jeden
Morgen auf den Beinen, um das Familienerbe zu kultivieren.

ÜBER EINE GÄRTNEREI MIT HISTORIE.

Das Aeschacher Ufer ist eine vor allem im     fünf Erdteilen verbreitet ist, ist aber bei     Franz Sündermann mit seinen 77 Jahren
Sommer beliebte Strecke für Fußgänger         Weitem nicht das einzige Prunkstück im          noch jeden Tag von sechs Uhr in der Früh
und Radfahrer. Der Blick ist auch jeden       Sortiment. Denn, wie Seniorchef Ferdinand       bis zur Dunkelheit seiner Leidenschaft.
Besuch wert: Er führt über den Kleinen See    Franz Sündermann erklärt: „80 Prozent           Und auch wenn Ferdinand Franz Sünder-
auf die Lindauer Insel, hinter den Türmen     unserer Pflanzen bekommen Sie in keiner         mann ungern über sich selbst spricht, in
der Kirche St. Stephan und des Münsters       anderen deutschen Gärtnerei.“                   Sachen Erfahrung macht ihm so schnell
erheben sich die Alpen. Der Flora der Berge                                                   keiner etwas vor. „Ich habe all diese Pflan-
ist man allerdings auf der anderen Straßen-   Zu Zeiten des Gründers, auf dessen Initiative   zen ja über Jahrzehnte wachsen sehen und
seite näher. Denn hier befindet sich der      übrigens auch der Alpengarten Lindau            kenne noch viel mehr, als wir in unserem
Alpengarten Sündermann – eine erstklas-       zurückgeht, war die Suche nach Raritäten        Sortiment führen.“
sige Adresse für Pflanzen.                    ein echtes Abenteuer. Am häufigsten
                                              führten Franz Sündermann seine Expedi-          Das Geschäft ist härter geworden, Ferdinand
Der beste Beweis für diese Behauptung         tionen dabei ins nähere Hochgebirge.            Franz Sündermann verschweigt es keines-
findet sich in botanischen Wörterbüchern.     Die Namen mancher Gewächse erinnern             wegs. Die Blaukissen, die sein Großvater in
Innerhalb der Familie der Rosengewächse       an die wilde Romantik dieser Zeit, wie          der Region erst heimisch machte, gibt es
und ihrer Gattung Silberwurz ist hier auch    Ferdinand Franz Sündermann mit einem            längst „in jedem Supermarkt“, die Wetter-
                                              Schmunzeln berichtet: „Die Alpenrose auf        kapriolen machen die Aufzucht immer
                                              Kalk heißt zum Beispiel auch Almenrausch,       unberechenbarer, und manchmal ärgert er
                                              weil die Hirten, die damals auf den Almen,      sich, wenn er bemerkt, dass eine seiner
                                              abgeschnitten von der Zivilisation, die         aufwendigen Kreuzungen von Großan-
                                              Blätter kauten – und diese hatten eine          bietern im Reagenzglas künstlich vermehrt
                                              berauschende Wirkung.“                          auf den Markt geworfen worden ist.

                                              Doch auch in die weitere Ferne zog es           Aber das Gärtner-Gen steckt nun einmal in
                                              Franz Sündermann. Die Convolvulus               der Familie, die Tradition verpflichtet, und
                                              suendermannii zum Beispiel, eine Winde          außerdem gilt noch immer: Wer bei seiner
                                              und die Lieblingsblume des heutigen             Pflanze in Sachen Winterhärte auf Nummer
                                              Seniorchefs, war ursprünglich in Bulgarien      sicher gehen will, ist in Lindau nach wie vor
                                              beheimatet. Sündermann brachte sie an           am besten bedient. Ein Gewächshaus sucht
                                              den Bodensee, nachdem er vom König von          man hier vergeblich, die gesamte Züch-
                                              Bulgarien, einem guten Kunden, auf den          tung ist im Freiland, und mit Ausnahme
                                              Balkan eingeladen worden war. Manch             von „ein wenig Hornspänen“ verzichten die
                                              anderen Import gab der Pionier bei Berg-        Sündermanns komplett auf Dünger, im             The name Sundermann can be found in         Franz Sündermann, explains: “Eighty per     on work. Instead of growing in a test
                                              expeditionen in Auftrag oder erhielt sie im     Gegenteil: Der Boden ist absichtlich            every good botanical dictionary. Within     cent of our plants cannot be bought in      tube, the plants grow in the fresh
                                              Tausch. So wachsen in den Pflanzbeeten          besonders mager. „Unsere Pflanzen müssen        the rose family and its species White       any other German garden nursery.”           air – even in winter – and with the
                                              des Alpengartens auch ein tiefblauer Enzian     nicht nur in Lindau wachsen, sondern auch       Dyras, the Dryas suendermannii is also                                                  exception of a few horn shavings, the
                                              aus China oder ein Berufkraut aus Turkes-       in Hamburg oder Stuttgart“, sagt                listed. As the name more than makes         By way of expeditions, imports or ex-       Sündermanns completely do without
                                              tan in Zentralasien.                            Ferdinand Franz Sündermann, womit               clear, it is the cultivation of a family,   change, the recent decades have seen        fertilizer. On the contrary, the soil is
                                                                                              bewiesen wäre: Nur die Harten kommen            specifically by Franz Sündermann            the arrival of many rarities to Lake Con-   deliberately kept particularly lean. “Not
die Dryas suendermannii aufgeführt. Wie       Inzwischen müssen keine strapaziösen            aus dem Alpengarten.                            (1899–1964), the founder of the Alps        stance, above all from the Alpine region,   only do our plants have to grow in
der Name mehr als nur andeutet, handelt       Reisen mehr unternommen werden, um                                                              garden nursery. The cross-pollination       but also from the Balkans and even from     Lindau, but also in Hamburg or
es sich um eine Züchtung aus dem Hause        an Blumensamen zu gelangen, eines je-                                                           that occurred in Lindau in 1910, and        China. In the meantime, it is no longer     Stuttgart,” says Franz Sündermann,
Sündermann, genauer: von Franz Sünder-        doch gilt bei Sündermanns unverändert:                                                          which is widely seen today across all       necessary to undertake tough jour-          which proves that only the strongest
mann (1899–1964), dem Gründer der             Blumenzucht ist hier echte Handarbeit.                                                          continents, is by no means the only         neys in order to find the flower seeds,     (Alpine flora) shall thrive.
Alpengärtnerei. Die Kreuzung, die um 1910     Obwohl inzwischen sein Sohn Christian das                                                       jewel in the crown in this assortment.      but one thing remains unchanged at
in Lindau entstand und heute auf allen        Geschäft führt, widmet sich Ferdinand                                                           Because, as the man in charge, Ferdinand    Sündermann: Floriculture is real hands-

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Name

               Geburtsjahr     1954

               Was ist Ihre    Kiefer, Edelweiß
         Lieblingspflanze?

        Wo ist der schönste    Auf der Dachterrasse. Hier bin ich abgeschirmt
     Platz in Ihrem Garten?    von der Arbeit und habe doch alles im Blick.

       Wie sieht für Sie ein   Gemeinsam etwas zu erreichen, sei es mit
        perfekter Tag aus?     der Familie oder mit Freunden und Kollegen
                               in der Arbeit bzw. Freizeit

        Worauf können Sie      Schokolade und ein harmonisches Tagesende
         nicht verzichten?

                                                                                             STADTGARTEN
                                                                                               Chelles-Allee
                                                                                               88131 Lindau
                                                                                                Deutschland

                                                                                                   Kontakt
                                                                                         STADTGÄRTNEREI
                                                                                    Ludwig-Kick-Straße 11a
                                                                                              88131 Lindau
                                                                                               Deutschland
                                                                                            +49 8382 93810
                                                                                 stadtgaertnerei@lindau.de

                                                                                Stadtgarten täglich geöffnet
                                                                                                 Buslinie 1/2
                                                                                bis Haltestelle Heidenmauer

26                                                                                                        27
Als Leiter der Stadtgärtnerei ist Meinrad Gfall der oberste Schatzhüter Lindaus.
Im Interview spricht er über den Zauber einer kontrastreichen Landschaft, die Kunst,
in Zusammenhängen zu gestalten – und über seinen persönlichen Lieblingsplatz.

EIN GESPRÄCH UNTER HOHEN BÄUMEN.

                                                                                            Zumal Lindau ja bekannt ist für
                                                                                            seine innerstädtischen Grünzüge.

                                                                                            Richtig. Wir haben hier zwar keinen Engli-
                                                                                            schen Garten, sondern Uferstreifen mit
                                                                                            mehr oder weniger viel Tiefe. Aber wir
                                                                                            brauchen auch nicht viel Fläche. Auf dem
                                                                                            Inselrundweg kann man von der Grenze zu
                                                                                            Wasserburg bis zur Vorarlberger Grenze
                                                                                            auf einer Länge von gut 15 Kilometern
                                                                                            mehr oder minder direkt am Wasser ent-
                                                                                            langlaufen und genießt großartige Blicke
                                                                                            auf den See und auf die Kulisse. Das ist
                                                                                            schon kolossal und beeindruckt auch mich
                                                                                            als Zugereisten immer wieder.

                                                                                            Wodurch zeichnet sich Lindau aus
                                                                                            Sicht eines Oberbayern noch aus?

                                                                                            Der Frühling fängt hier einfach zwei
                                                                                            Wochen früher an. Wenn es anderswo noch
                                                                                            winterlich zugeht, blüht es hier schon.
                                                                                            In Kombination mit einem Weißbier am
                                                                                            Seehafen – das fühlt sich schon beinahe an
                                                                                            wie Italien. Deshalb kommen ja pro Jahr
                                                                                            auch drei, vier Millionen Tagesgäste nach
                                                                                            Lindau.

                                                                                            Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor,
                                                                                            aber für die Stadtgärtnerei sicher
                                                                                            eine zusätzliche Herausforderung...

                                                                                            Deshalb überdenken wir gerade auch
                                                                                            unsere besucherlenkenden Maßnahmen.
Herr Gfall, dass man Lindau                   damals eine Fülle von Villen – mit entspre-   Ich bin kein Freund von „Betreten verboten“-
Inselstadt nennt, versteht sich               chenden Parks oder Gärten. Dieses ländli-     Schildern, deren Sinn sich oft unmittelbar
von selbst, aber woher kommt                  che Aeschach ist weitgehend verschwun-        nicht erschließt. Besser wäre es zum
die Bezeichnung Gartenstadt ?                 den, auch die alte Gartenstadt gibt es in     Beispiel, in einem Schilfgürtel einen
                                              dieser Form nicht mehr. Umso wichtiger ist    Aussichtsturm zu platzieren, in dem
Zeitlich gründet sie sich auf das 19. Jahr-   es, dass man gewisse Grundstruk-turen er-     man dann die Naturphänomene erklärt
hundert und räumlich hauptsächlich auf        kennbar hält oder wiederbelebt. Dies ist      bekommt und auf den sich der Andrang
die Ortsteile Aeschach und Schachen.          eine schwierige Aufgabe, weil unter dem       fokussiert. Eine weitere Maßnahme, die
Im Gefolge des bayerischen Königs hatten      Schlagwort der Innenraumverdichtung           sich fast noch mehr an Einheimische
damals viele Adelige und reiche Geschäfts-    und angesichts der Attraktivität der Regi-    richtet, ist das Freiflächenkonzept für
leute den Bodensee entdeckt, und vor          on der Druck auf die innerstädtischen Flä-    das Festland. Über die Vernetzung von
allem in Aeschach und Schachen entstand       chen enorm hoch ist.                          Geh- und Radwegen wollen wir verstärkt

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ins Bewusstsein rücken, dass wir nicht nur      als in der Großstadt. Grundsätzlich sind wir     Eine letzte Frage: Hat Lindaus
den See haben, sondern auch alpines             in Lindau personell im Vergleich übrigens        Stadtgärtner eigentlich einen
Gelände und die Allgäuer Hügellandschaft        sehr gut ausgestattet.                           ­Lieblingsplatz?
mit ihren Streuobstwiesen. Es sind gerade
diese Kontraste, die Lindaus Flair ausma-       Der Oberstadtgärtner ist aber trotz-             Darf ich dazu eine kurze Geschichte
chen. Was ich in diesem Zusammenhang            dem nicht wunschlos glücklich, oder ?            er­zählen?
außerdem wichtig finde, ist der Wechsel in
der Bepflanzung: extensiver in den Außen-       Die Krönung für mich wäre die Bodensee-          Gerne.
bereichen, intensiver auf der Insel. Mit        S-Bahn.
dem, was wir hier in den Gewächshäusern                                                          Als ich am 21. März 2014 in der Zeitung las,
oder dem Palmenhaus vorhalten, entsteht         Wie, nicht ein neuer Park oder                   dass Lindau den Zuschlag für die Ausrich-
ja fast eine mediterrane Stimmung. Wir          mehr Grünflächen?                                tung der „kleinen Gartenschau“ 2021 be-
leben von der Spannung.                                                                          kommen hatte, habe ich mir gedacht: „Su-
                                                Ich hätte nichts dagegen, wobei ich auch         per, irgendwann klappt doch mal was!“ Wir
Was muss ein guter Stadtgärtner                 nicht zu den Fanatikern gehöre, die halbe        hatten uns ja schon seit einigen Jahren
für seinen Beruf mitbringen?                    Wälder in die Städte pflanzen wollen. Viel       immer wieder beworben, und dass es die-
                                                wichtiger als ein paar Hektar Grünflächen        ses Mal geklappt hatte, dass auch der
Das Geheimnis ist die Identifikation mit        mehr wäre es, vom Individualverkehr und          Stadtrat einstimmig mitgezogen hatte,
den Anlagen, und über die verfügen alle         dem Diktat der autogerechten Stadt weg-          das hat mich sehr gefreut. Wie es sich für
meine 40 Mitarbeiter. Das ist auch der          zukommen. Deshalb braucht es bessere             einen Bayern gehört, habe ich mir nach
große Unterschied zu Fremdfirmen. Sicher,       Bahn- und Schiffsverbindungen. Wir brin-         Feierabend zwei Flaschen Augustiner ge-
die erledigen ihre Aufträge hocheffizient       gen dem Auto Opfer, die uns oft gar nicht        nommen und bin zum westlichen Ende der
und professionell, aber den Gesamtzusam-        mehr bewusst sind. Zu jedem großen Haus          Insel gegangen, zur Pulverschanze. Dies ist
menhang sehen sie eher weniger – genau          gehört ein schwarzes Loch namens Tiefga-         der einzige Platz in Lindau, wo die Sonne
wie Architekten, die sich auf das eigene        rage, aus einem Vorgarten werden kurzer-         im See unterzugehen scheint. Deshalb
Bauwerk konzentrieren. Ich verstehe das,        hand drei Parkplätze: Auf diese Weise ver-       wollen wir den Ort übrigens so ähnlich ge-
aber die eigentliche, die große Kunst ist es,   schwindet viel Grün, und unsere Städte           stalten, wie es die Bregenzer mit ihren Stu-
                                                insgesamt werden immer grauer. Das Pri-          fen am Ufer vorgemacht haben. Und dieser

                                                                                                                                                      Schon
die Stadt in Zusammenhängen zu gestal-
ten. Wenn man Aufgaben gemeinsam an-            vate genießt in unserer Zeit einen hohen         Abend war besonders schön und ruhig. Die
geht und nach einem Kompromiss sucht,           Stellenwert. Wir vergessen darüber leicht,       Pulverschanze mit dem Pulverturm, das ist
entstehen auch die schöneren Lösungen.          wie viel Zeit wir im öffentlichen Raum ver-      so ein Platzerl, von dem man sagen muss:
Und dieses Miteinander sollte in einer          bringen und dass es noch viel mehr gibt          gigantisch! Es gibt nichts Besseres.

                                                                                                                                                     mal ge-
Stadt unserer Größenordnung leichter sein       als „My home is my castle“.

As the head of the city garden nursery,         pressure on inner-city areas is very high,”      the Allgäu hills have their own orchard
                                                                                                                                                    züngelt?
Meinrad Gfall is responsible for the plants     something that Meinrad Gfall knows well. It      meadows. It is just this type of contrast that
and greenery of a location that is not only     is therefore all the more important to protect   gives Lindau its flair. We live from the
known as an island city, but also as a garden   existing structures and treasures, or to even    excitement.”
city. This reputation can be traced back to     open them up.
the 19th century when, in the wake of the                                                        The most beloved place for the Bavarian is,
Bavarian King, the nobility and wealthy         The most famous treasure is, of course, the      however, situated at the water’s edge. It is
businessmen also discovered Lake Constance      15-km-long embankment from which there           Pulverschanze at the western end of the
for themselves. Many gardens and parks can      is an almost uninterrupted view of Lake          island. It is here that Meinrad Gfall celebrated
be traced back to this time, which are also     Constance and the natural backdrop. But he       the purchase for the so-called “Small Garden
freely accessible today. It is, however, not    believes that Lindau has even more to offer.     Show”: with a view of the sunset and, as
easy to maintain the public greenery. “In       “The interlinking of hiking and cycle paths is   tradition requires for a Bavarian, with two
view of the attractiveness of the region, and   something we would like to make people           bottles of beer.
under the motto of suburban density, the        increasingly aware of, and that the Alps and

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Name

                 Geburtsjahr     1946

                   Geburtsort    Möggers, Österreich

                  Was ist Ihre   Frauenschuh und Türkenbund
            Lieblingspflanze?

     Wo ist der schönste Platz   An einer geheimen Stelle im Wald
             in Ihrem Garten?

             Wie sieht für Sie   Im Wald, in der Hängematte liegend,
       ein perfekter Tag aus?    dem Wasserfall und den Vögeln zuhören

          Worauf können Sie      Auf den Wald
           nicht verzichten?

                                                                                       WALDERLEBNISPFAD MÖGGERS
                                                                                           ab Parkplatz Schönsteinhof
                                                                                                         6900 Möggers
                                                                                                            Österreich

                                                                                                              Kontakt
                                                                                               www.walderlebnispfad.at

                                                                                                  Durchgehend geöffnet
                                                                                              und ganzjährig begehbar,
                                                                                           außer bei dicker Schneedecke

                                                                                       Eintritt frei, Parkplatzgebühr 2,- €
                                                                         Freiwilliger Unterstützungsbeitrag erwünscht:
                                                                                   1,- € pro Erwachsener, 0,50 € pro Kind

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