Grün tut gut Vom See bis zu den Alpen: magische Orte für Körper und Geist Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen - Lindau Tourismus
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Grün tut gut Green is great Vom See bis zu den Alpen: From the lake to the Alps – magische Orte für Körper und Geist magical locations for body and spirit Wie Gärtner ihre Träume verwirklichen How gardeners make their dreams a reality
Der Bodensee, das Allgäu und Vorarlberg Themen präsentieren wollen, die den Reiz bilden eine faszinierend schöne Region. Lindaus und seiner Umgebung ausmachen. Einen Garten Eden, sagen manche. Nicht Dabei richten wir uns durchaus nicht nur zu Unrecht. Doch wenn man etwas genauer an Touristen, sondern genauso sehr an hinsieht, bemerkt man, dass es oftmals Einheimische, die unbekannte Seiten der nicht die Natur allein ist, der wir herrliche Heimat entdecken oder scheinbar Bekann- Anblicke und Oasen der Ruhe verdanken. tes in neuem Licht sehen wollen. Dann erkennt man, dass selbst ein Garten Eden die Arbeit leidenschaftlicher Gärtner Apropos sehen: Alle in dieser Ausgabe por- benötigt. trätierten Gärtner freuen sich auf Ihren Besuch. Nutzen Sie dazu die Kontakt- In diesem Magazin stellen wir zwölf Gärten informationen. Ich verspreche Ihnen aus und Parks der Region vor, vor allem aber eigener Erfahrung: Es lohnt sich! die Menschen dahinter. Was treibt sie an? Was gibt ihnen die Auseinandersetzung In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel mit der Natur? Was können wir von ihnen Spaß beim Schauen, Lesen und Entdecken! lernen? Diese Menschen haben sich in einem Projekt gefunden, das Lindau Tou- Ihr rismus gemeinsam mit dem Verein faktor Carsten Holz Natur aus Vorarlberg durchgeführt hat. Geschäftsführer Lindau Tourismus & Kongress GmbH Zugleich feiert damit „Lindavia“ seine Premiere, ein neues Magazin-Konzept, mit dem wir in den kommenden Jahren all die Lake Constance, Allgäu and Vorarlberg form a Garden of Eden. But often, it is not nature appearance, with which we want to presents alone that we have to thank for the stunning all topics in the years to come which make views and oases of calm. We present to you Lindau and its surrounding area special. twelve gardens and parks in this magazine, All those gardeners presented to you in but above all the people behind them. What this edition are looking forward to your gets you motivated? What do you get from visit. Please feel free to use the contact interacting with nature? What can we learn information. Based on my own experience, I from them? These individuals have come can promise you: it’s well worth it! I hope you together in a project that is being carried out enjoy watching, reading and discovering. by the tourism industry in the Bavarian city of Lindau, along with the association faktor Yours, Natur in the Austrian town of Vorarlberg. At Carsten Holz the same time, a new magazine concept by Managing director the name of Lindavia is celebrating its first Lindau Tourismus & Kongress GmbH 1
Gärten und Parks können uns dabei helfen, ein neues, produktives Verhältnis zur Natur zu entwickeln und Jeder trägt in sich eine heimliche Sehnsucht nach Eden, darüber mehr Zufriedenheit und Glück zu gewinnen. eine Sehnsucht nach dem irdischen Paradies. Dafür gibt es keine besseren Lehrmeister als Gärtner, Die Vorstellungen davon sind äußerst verschieden. Landwirte und alle die Menschen, die solche Erfahrungen Doch manchmal entdeckt man einen Ort und fühlt ganz schon gesammelt haben. spontan: So muss Eden ausgesehen haben. EINE THEMATISCHE EINFÜHRUNG VON ROLAND MANGOLD ÜBER DEN GARTEN ALS SPIEGEL DER SEELE – VON ROLAND DOSCHKA Gärten sind in. Um das zu erkennen, ge- Dazu benötigen wir das, was die Wissen- alle anderen Menschen, die sich intensiv Inspiriert von solchen Gefühlen und Ein- schieden sind auch ihre Gärten. Am Garten Gärten wie diese, die hier in der Folge vor- nügt ein Blick in den Zeitschriftenkiosk. schaft als „sense of place“ bezeichnet: mit ihrer natürlichen Umgebung ausein- drücken, sieht sich der eine oder andere kann man geradezu die Persönlichkeit des gestellt werden, sind ein großes Geschenk Doch die Relevanz des Themas erschöpft ein Gefühl für einen Ort, eine besondere andersetzen. Sie zusammenzubringen, war veranlasst, ein Stückchen Land oder Natur Gestalters ablesen; der Garten wird zum für die Menschheit. Sie sind kultiviert sich nicht im Phänomen „Landlust“, in visu- Beziehung zur Region. Die kontrastreiche ein Ziel des durch das Bayern-Österreich- zu gestalten. Die Vorstellungen davon Spiegel seiner Seele. „Zeige mir deinen im ursprünglichen Sinn von „cultura“ und ellen Reizen und Lifestyle-Moden. Der Wert Vielfalt und die Schönheit des regionalen Programm und die EU geförderten Pro- sind so differenziert wie die menschlichen Garten und ich weiß wer du bist“ – dieses damit Ausdruck menschlicher Kreativität. von Gärten und Parks ist weitaus höher: Dreiecks Lindauer Bodensee – Westallgäu – jekts „Gärten und Parks: Lernräume und Gefühlslagen. Bonmot drängt sich geradezu auf. Jeder Mensch, der Dinge verändert, ist ein Sie können uns dabei helfen, ein neues, Vorarlberg bieten dafür ideale Bedingun- Entspannungsfelder“, das Lindau Tourismus Künstler, sagte kein Geringerer als Joseph produktives Verhältnis zur Natur zu entwi- gen. Denn sie können viele Menschen auf und faktor Natur durchgeführt haben. Hier Wie sollte die Gestaltung der Natur aus- Die in dieser Broschüre vorgestellten Gär- Beuys. Insofern ist jeder Gartengestalter ckeln und darüber mehr Zufriedenheit und unterschiedliche Weise erreichen. Da sind hat sich eine Gruppe gefunden, die Erfah- sehen, um Ruhe, Stille und Geborgenheit ten sind so differenziert wie die Menschen, auch ein Künstler. Glück zu gewinnen. zum einen die touristischen Gäste. Aus der rung und Wissen gerne teilt: mit Touristen zu bieten? Die Gärten, die aus solchen die darin leben. Es ist eine erstaunliche Lerntheorie wissen wir, dass Menschen im wie Einheimischen. Überlegungen entstehen, sind äußerst und überraschende Vielfalt an Gärten, die Prof. Dr. Roland Doschka Auf dem Weg dahin, die Erfolgsrezepte Urlaub am besten umlernen können. Wer polymorph. Der eine bevorzugt den natur- sich in dieser äußerst anmutigen Region Kurator Stadtmuseum Lindau, der Natur zu entschlüsseln, befinden wir entspannt ist, ist für Veränderungen emp- belassenen Garten, wo jede einzelne präsentieren. Es sind die verborgenen Cavazzen uns erst am Anfang. Gewiss, bereits seit fänglicher als im Alltagstrott. Menschen Pflanze, jeder Strauch und jeder Baum Schätze, ja Paradiese, die zum Verweilen Leonardo da Vinci Vögel beobachtete, um wiederum, die in dieser Region leben, Beachtung findet und eine Einzelwirkung einladen. Dass sie der Öffentlichkeit zu- Präsident Europäisches Flugmaschinen zu bauen, überträgt die können über die bewusste Auseinander- erzielt. Der ndere setzt auf Umgestal- gänglich sind, ist eine ganz besonders Kulturforum Mainau Bionik Phänomene der Natur in technolo- setzung mit der Heimat eine Facette jen- tung, Transformation und akzentuiert, zu bewundernde Geste der Besitzer. Die gische Innovationen. Doch die evolutionä- seits der bloßen Schönheit entdecken. gestaltet mit seinen Lieblingspflanzen Kommunikation mit Gästen macht diese Träger des Europäischen ren Prozesse dahinter liegen nach wie vor eine völlig andere Perspektive als die von Gärten besonders lebendig und hebt ihre Gartenschöpfungspreises 2006 im Dunkeln. Dabei spüren wir, dass unsere Damit ist die Theorie auch schon beendet. der Natur vorgegebene. So verschieden natürliche Begrenztheit auf, indem sie sich innere und die äußere Natur vieles gemein- Denn die Hochschule Natur hat ihre Semi- und polyvalent die Menschen sind, so ver- für eine Schar von Bewunderern öffnen. sam haben und wir unsere natürlichen narräume an der frischen Luft, und ihre Kompetenzen noch kaum entdeckt haben. Professoren sind Gärtner, Landwirte und Every individual holds a secret desire for every bush and every tree is given conside- presented in this extremely attractive region. Eden, a desire for an earthly paradise. The ration, and which creates its own individual These are hidden treasures, even paradises, ideas of this vary greatly.But sometimes, you effect. Another individual prefers to rework that are wonderful places to spend time in. come across an area and suddenly feel: This and transform, using his or her favourite flow- It is an especially nice gesture of the owners The art of gardening is en vogue. To recognise the ideal conditions for this. To start with, air, and its professors are gardeners, is how the Garden of Eden must have looked. ers, and likes to accentuate a completely that they are open to the public. The level this, you just have to take a look at the there are the tourists staying here. Academic landscape artists and all other individuals Inspired by such emotions and impressions, different perspective than the one given by of communication with guests really brings magazine stand at the kiosk. But the intrinsic theory teaches us that people are best able who work intensively with their natural some individuals feel moved to develop such nature. As varied and polyvalent as people these gardens to life, and accentuates their value of the gardens and parks is far higher. to relearn something on holiday. When surroundings. To bring them all together was a piece of land or nature. The ideas of this are are, the same applies to their gardens. When natural finiteness by opening themselves up You can help to develop a new, productive relaxed, the individual is more receptive to an objective of the Bavarian-Austrian as varied as the emotions of the individuals looking at the garden, you can identify the for scores of admirers. Gardens such as these relationship with nature, allowing us all to changes than during their everyday life. programme and EU development project themselves. personality of the individual creating the that are introduced in the following are a benefit from a greater level of satisfaction People who live in this region, however, can entitled “Garten und Parks: Lernraume und garden; the garden becomes a mirror of their tremendous gift to humanity. They are culti- and happiness. In addition, we require a discover a new facet far removed from its Entspannungsfelder”, which was implemented How should the formation of nature look in soul. “Show me your garden and I know who vated in the original sense of the term “sense of place” as denoted in the science: a simple beauty when taking a deliberate look by the tourism industry of the city of Lindau order to create a sense of calm, peace and you are” – this bon mot applies very closely “cultura”, meaning an expression of human feeling for a location, a special relationship at their homeland. and the association faktor Natur. It is here protection? The gardens created from such here. The gardens presented in this bro- creativity. Every individual who changes to the region. The contrasting variety and the that a group came together that loves to considerations are extremely polymorphic. chure are as varied as the people who live in things is an artist, said by no one less than beauty of the regional triangle of Lake This then concludes the theory. The school of share experience and knowledge – both with One individual may prefer a garden with a them. There is an astounding and surprising Joseph Beuys. In that respect, every garden Constance – Westallgäu – Vorarlberg provides nature has its seminar rooms out in the fresh tourists and locals. natural finish, where every individual plant, amount of variety in the gardens that are designer is also an artist. 2 3
Zwölf Orte, eine Leidenschaft. Die Gärtnerinnen und Gärtner unserer Region freuen sich auf Ihren Besuch. 4 5
Name Geburtsjahr 1960 Geburtsort Thannhausen Was ist Ihre Holunder, Zierapfel, Lieblingspflanze? Pfingstrosen, Baumlilien und alles, an dem man SEETHALER GARTENIMPULSE naschen kann Spitalmühlweg 6 88131 Lindau Wo ist der schönste Auf meiner Holzbank mit Deutschland Platz in Ihrem Garten? Ausblick über die Viehweide Kontakt Wie sieht für Sie Früh aufstehen und zwanglos +49 8382 274800 ein perfekter Tag aus? eine Arbeit im Gelände anpacken, +49 175 4361990 danach ein kurzes Mittagsschläfchen, info@gartenimpulse.de und es kann fröhlich weitergehen www.gartenimpulse.de Worauf können Sie Auf die permanenten Überraschungen, Buslinie 4 bis Haltestelle Friedhof Aeschach, Fußweg 5 Minuten, nicht verzichten? die ein Garten hervorbringt Gruppenbesuche nach Anmeldung 6 7
Ganz viel Platz und noch mehr Freiheit: Bei seinem Privatgarten hat Wolfgang Seethaler Glück gehabt. Dieses Glück möchte der professionelle Gärtner mit so vielen Menschen wie möglich teilen. Denn ein Mensch allein, findet er, hat gar kein Recht darauf. EIN BESUCH IM PRIVATEN GARTENPARADIES. Alles ist knapp. Die Zeit natürlich. Das Geld gestalter, dessen Vorfahren schon als Hof- gestalter in den vergangenen Jahren mehr sowieso. Dem Gesundheitssystem gehen gärtner für die Fugger arbeiteten, vor gut als einmal gehört. Für das Lob revanchiert die Mittel aus, die Rente ist unsicher, wir einem Jahrzehnt das Grundstück kaufte, er sich dann mit Ratschlägen und manch- haben zu wenig Kinder. Kein Zweifel: Wir gab es hier nur ein altes Haus mit einem mal auch mit einem Ableger. alle leben in einer Welt des Mangels. Alle, Holzschuppen, ein paar Bäume und eine außer Wolfgang Seethaler. Er sagt: „Ich Schafweide. „Alles war uneben und phan- Überhaupt bilden der Austausch, die lebe jeden Tag im Überfluss. Ich habe tasielos“, erinnert er sich, wobei „phanta- Gemeinschaft und die gute Nachbarschaft Gemüse, ich habe Beeren, und die Hühner sielos“ vermutlich eines der schlimmsten die eigentliche Botschaft dieses Gartens. legen mehr Eier, als ich essen kann.“ Schimpfwörter ist, die er überhaupt ver- Aus seiner Berufspraxis weiß Wolfgang wenden kann. Seethaler nur zu gut, dass dies keine Wer den Gartengestalter in seinem „Haus Selbstverständlichkeit ist. Im beruflichen zum Nussbaum“ in Lindau besucht, wird Sein Werk jedenfalls zeugt vom Gegenteil, Alltag geht es zumeist darum, dass dem nur zustimmen können – und dies und auch wenn der Privatgarten nicht als Menschen sich abschotten, ihr Eigentum nicht nur wegen der praktischen Vorzüge „Schaufenster“ für geschäftliche Zwecke eben nicht teilen wollen. Das genaue Ge- des Gartens. Hinter dem gelb gestrichenen angelegt ist, als Experimentierfeld benutzt genteil passiert rund um das „Haus zum Haus mit den grünen Fensterläden gedeiht ihn Wolfgang Seethaler gleichwohl. „Ein Nussbaum“. „Alles offen lassen und ein- eine beeindruckende florale Vielfalt. Von Garten ist kein Museum. Jedes Jahr nehme beziehen“: Nach dieser Devise verfahren den Hainbuchen in der Hofeinfahrt bis zur ich Bereiche kritisch unter die Lupe, korri- hier alle. Das Land außerhalb des Zauns „Dromedarhecke“ vor dem Raritätenkabi- giere und optimiere.“ Er liebt es, hier aktiv gehört dem Nachbarn – Seethaler darf es nett: Überall blüht, wächst und grünt es. zu sein. Einen Liegestuhl braucht er nicht. dennoch nach Herzenslust bewirtschaften. Und auf der Obstwiese hinter dem Holz- Allerdings ist Seethaler mit den Jahren Die Rinder sind ebenfalls „geborgt“. Im zaun geht es genauso weiter. Mittendrin immer mehr dazu übergegangen, der Gegenzug pflegt er selbstverständlich sitzt Wolfgang Seethaler vor dem Holzvor- Natur freie Bahn zu lassen. Selbst der Profi auch den Bachlauf vor seinem Grundstück. rat, der zugleich als Laube dient, und ist staunt dabei manchmal über die „Versa- „Ich kann frei gestalten, ohne Diskussion mit der Welt im Reinen. „Dass ich ein solch mungsdynamik“, die sich da in seinen und so weit das Auge reicht“ – kann es für großes Grundstück in Lindau gefunden Beeten entwickelt. „Wenn ich im Frühjahr einen Gärtner überhaupt etwas Schöneres habe, grenzt an ein Wunder“, findet er. Und all diese Blumen sehe, zweifle ich manch- geben? Bauland ist ja noch so eine Mangelerschei- mal schon, ob ich alle Zwiebeln wirklich in nung in diesen Tagen. der Hand hatte“, schmunzelt er. Sogar die beiden Ferienwohnungen, die Seethaler im 1895 gebauten Landhaus ein- Man darf Wolfgang Seethaler also ruhig „Laufen lassen“ lautet auch das Motto im gerichtet hat, sind auf Teilhabe ausgelegt. beneiden. Noch lieber aber ist es ihm, Umgang mit Besuchern. „Sie alle gehen Von ihren Fenstern aus sieht man den wenn man ihn besucht. Denn Seethaler zunächst unbeeinflusst kreuz und quer Küchengarten, was der Hausherr als Einla- interpretiert den Artikel 14 des Grundge- durch den Garten. Was dann passiert, ist dung verstanden wissen will. „Vielleicht ist setzes, nach dem „Eigentum verpflichtet“, ganz unterschiedlich, hat sehr häufig aber da mal jemand dabei, der jäten hilft.“ Doch auf eine sehr entschiedene Art und Weise: mit starken Emotionen zu tun. Manche nicht nur Touristen auf der Suche nach „Es gibt Menschen, die einen solchen Ort kommen zu mir mit einer Frage, viele Gartenanschluss soll dieses Refugium offen brauchen, und sei es, um frei atmen zu fühlen sich an etwas erinnert, andere dazu stehen. „Die Altenheime dürfen kommen“, können. Ich sehe meine Aufgabe darin, ermuntert, selbst etwas zu tun. Und ich und genauso Schulen oder Kindergärten. ihn zu bewahren. Ohne diesen Auftrag profitiere davon, weil ich dadurch Dinge „Ich bin kein Pädagoge, aber ich könnte zu erfüllen, hätte ich kein Recht, so schön sehe, die ich zuvor gar nicht mehr wahr- die Plattform liefern“, sagt Seethaler. zu wohnen.“ genommen habe.“ Auch mit Passanten Menschen mit seinem Garten ein Geschenk gibt es solche zwanglosen Begegnungen. zu machen, fände er allemal wichtiger, Seethaler ist also entschlossen, sein Glück „Ich gehe an diesem Grundstück so gerne als „die nächsten 50 Meter Stauden“ zu teilen. Wobei das mit dem Glück in sei- vorbei und möchte mich dafür bei Ihnen anzupflanzen. Man sieht: Auch Ideen hat nem Fall ziemlich relativ ist. Als der Garten- bedanken“ – diesen Satz hat der Garten- Wolfgang Seethaler im Überfluss. 8 9
Everything is in short supply. Time, of course. impressive display of floral variety. The whole bour, even the cattle are “on loan”. Even both And money as well. No doubt: “We all live in a place blossoms, grows and turns a shade of of the holiday apartments in the country world of short supply. Everyone that is, apart green. The professional gardener wanted to house are meant for sharing. The kitchen from Wolfgang Seethaler. He says: “I live share this happiness with as many people as garden is visible from the windows, every day in excess. I have vegetables, I have possible. And judging by his professional ex- something that the host would like others berries, and chickens that lay more eggs perience, Wolfgang Seethaler knew that this to see as an invitation. “Maybe there’s some- than I can eat.” was not simply a matter of course. In the body who can help with the weeding.” But it’s majority of cases, people want to shut them- not only tourists in search of such gardens And anyone who visits the garden designer selves away, not willing to share their that should be permitted this refuge. “The at his “Haus zum Nussbaum” garden in property. The exact opposite occurred for the residents of the retirement home can also Lindau can only agree – and this is not only “Haus am Nussbaum” garden. “Leave every- come,” and the same applies for schools and because of the practical advantages of the thing open and include everyone”: Everyone kindergartens. It’s clear to see, Wolfgang garden. Hidden behind the yellow painted else behaves according to this principle. The Seethaler also has ideas in excess. house with the green window shutters is an land beyond the fence belongs to a neigh- 10 11
Name Geburtsjahr 1947 Geburtsort Lindau Was ist Ihre Linde Lieblingspflanze? Wo ist der schönste Auf der Seemauer Platz in Ihrem Garten? FÖRDERVEREIN Wie sieht für Sie ein Sonntags mit der Familie im Garten „GARTENDENKMAL perfekter Tag aus? frühstücken, Ausflug mit Hund und LINDENHOFPARK“ Familie in die Berge, Schwimmen im See, Lindenhofweg 19 Abendessen und Rotwein im Garten, 88131 Lindau Freunde oder Familie kommen vorbei, Deutschland Gespräche über Kunst und Literatur oder ganz Alltägliches ... Schlafengehen Kontakt mit dem Bewusstsein, mal wieder +49 8382 22254 1000 Sachen nicht erledigt zu haben ... gartendenkmal-lindenhofpark@web.de Aber schön war‘s doch! www.gartendenkmal-lindenhofpark.de Worauf können Sie Auf weite Blicke Buslinie 4 bis Haltestelle Ebnet, Fußweg 5 Minuten nicht verzichten? täglich geöffnet 12 13
Der Lindenhofpark zählt zu den beliebtesten Badestätten an der „Bayerischen Riviera“. Doch er ist viel mehr als eine grüne Wiese am See: ein klassizistisches Kunstwerk nämlich. Eine Gruppe von Gartenfreunden um Marigret Brass-Kästl setzt sich für mehr historisches Bewusstsein ein. EIN SPAZIERGANG DURCH EIN KULTURDENKMAL. Wie wäre es, ein glückliches Kind zu sein? schließlich eine prachtvolle Villa erbauen, die wohl die meisten Besucher spüren, sich Man müsste mit seinen Geschwistern, umgeben von einem kostbaren Park. Aus aber selten bewusst machen. „Diese Blicke Vettern und Cousinen den ganzen Tag 40 kleinen Reb- und Obstgärten am Ufer durch die Äste der Lindenallee auf die draußen spielen dürfen, in einem riesigen des Bodensees formte der bedeutende Insel, auf die Berge, auf den See“ – all dies Garten, am besten mit einem See gleich Landschaftsarchitekt Maximilian Weyhe gebe es natürlich auch andernorts am See. vor der Tür. Es müsste geheimnisvolle Orte (1775–1846) einen etwa 7,5 Hektar großen „Hier aber sind die Blicke ganz bewusst für Abenteuer geben, im Keller, auf dem Park. Für Franz Jacob Kreuter (1813–1889), gelenkt und gestaltet. Der Park konzent- Dachboden eines alten Familienhauses, den Architekten der Lindenhofvilla, be- riert etwas, das ohnehin da ist, und hebt es und wenn man abends an den großen Ess- deutete dieser erste große Auftrag das dadurch hervor.“ tisch käme, säßen da manchmal nicht nur Eintrittsbillett in die Welt der großbürger- die Großeltern und die vielen Enkelkinder, lichen und aristokratischen Auftraggeber: Im Pfisterhäusle unterhalb der Villa wurde sondern auch freundliche Besucher aus al- Er baute später für den bayerischen Kron- Marigret Brass-Kästl geboren, dort lebt sie ler Welt, und man müsste sich einigerma- prinzen Maximilian das Casino auf der auch heute mit ihrer Familie. 1956, als die ßen gut benehmen. Marigret Brass-Kästl Roseninsel und diverse Stadtpalais in Familie Gruber den Lindenhofpark an die kann so ein Kind sein – obwohl sie eine München und Venedig für reiche Bürger. Stadt Lindau verkaufte, war sie neun Jahre pensio-nierte Lehrerin ist. „Jedes Mal, wenn Dieses „Landgut“, wie Friedrich Gruber es alt. Park und Villa, waren nun öffentlich ich die Lindenhofvilla, in der ich so viel ge- immer nannte, und sein Park bildeten den oder „von fremden Menschen“ bewohnt. spielt habe, betrete, bin ich wieder neun Auftakt und das Modell für den Bau vieler Noch während ihrer Schulzeit in Lindau war Jahre alt“, sagt sie. weiterer Villenanlagen am bayerischen ihr nicht bewusst, dass sie ihre Kinder- und Bodenseeufer, was diesem sechs Kilometer Jugendzeit in einem „Kunstwerk“ verbracht Eigentlich soll es hier ja um die große langen Uferstreifen den Namen „Bayeri- hatte, und auch in der Lindauer Bevölke- Geschichte gehen, um einen Park, der sche Riviera“ eintrug. rung war kaum Bewusstsein für den schon heute ein Denkmal ist und für Lindau besonderen Wert des Areals vorhanden. noch viel mehr sein könnte. Doch am besten fängt man mit den kleinen Geschichten Erst als sie nach Studien- und Berufsauf- dahinter an, mit denen Marigret Brass- enthalten in anderen Städten 1984 nach Kästl vollgesogen ist „wie ein Schwamm“ Lindau zurückkehrte, war sie erschrocken ist. Denn nur dann versteht man, weshalb über die „wilde Nutzung“ des Parks. sie sich so sehr für diesen Ort einsetzt: weil „Oh, super: eine grüne Wiese am See, auf der Lindenhofpark ihre Heimat ist, „und der wir Tag und Nacht machen, was wir zwar im tiefsten Sinn“. Und deshalb fühlt wollen“ – so beschreibt sie das dama- sich der Spaziergang, zu dem wir heute lige (Nicht-)Verhältnis mancher Lindauer verabredet sind, auch ein wenig so an, als zu ihrem Gartendenkmal. Für Brass-Kästl würde man in einer Familienchronik blättern. „unerträglich“. Diese Chronik beginnt in der Mitte des Angesichts ihrer ganz persönlichen Ver- 19. Jahrhunderts. Friedrich Gruber, der Ur- bundenheit mit dem Park spürte sie aber uronkel von Marigret Brass-Kästl, hatte noch ein anderes Gefühl in sich: „Es ist durch die Organisation und Finanzierung meine Verantwortung, ich muss jetzt früher Baumwollindustrien in Süditalien Ganz im Sinne des damals neuen engli- irgendetwas tun.“ Und so beschloss sie, ein beträchtliches Vermögen erworben. schen Gartenstils ist der Garten als ein sich zusätzlich zum Familienleben mit zwei Sein Lungenleiden zwang ihn dazu, bereits Stück idealisierte Natur gestaltet. Beim Kindern und der Lehrtätigkeit am Valentin- mit 35 Jahren in seiner Heimatstadt einen Gang durch die Lindenallee direkt am Ufer Heider-Gymnasium zusätzlich für den Park „Ruhesitz“ zu planen. 1840 ließ er sich erklärt Marigret Brass-Kästl die Faszination, zu engagieren. Sie begann buchstäblich 14 15
bei null: Mit dem Namen Weyhe wusste 1960 wurden die Laubengänge abgerissen Boden unter ihren Füßen: ein Stück auch sie nichts anzufangen, ehe ein Freund und die Brunnen aufgefüllt. Das Gelände Lindauer Kulturgeschichte, das nur darauf sie über dessen Bedeutung aufklärte, und diente fortan als Spiel- und Liegewiese wartet, wieder freigelegt zu werden. Genau ihre Bitte um mehr Respekt wurde des Lindenhofbads, durch einen Zaun vom gesagt dreht sie sogar zweimal täglich hier anfangs als Beschneidung von Rechten Rest des Parks abgetrennt. Nachdem die ihre Runde – mit ihrem Hund. Dass sie empfunden. Dann, eines Tages, stand der Stadt Lindau 2013 den Beschluss gefasst dessen Häufchen aufsammelt, versteht damalige Leiter des Stadtplanungsamts, hat, das frühere Lindenhofbad aufzulösen sich von selbst. Aber das reicht ihr nicht. Eugen Baumann, vor ihrer Tür, mit dem und als geschützte, frei zugängliche Bade- Sie hat die anderen Hundebesitzer ange- Originalplan von Weyhe in der Hand. „Hier stelle wieder in den Park zu integrieren, stiftet, ihre Beutel auch mit den Kronkor- ist er.“ In einer Schublade hatte Baumann ist der Zaun gefallen und es bietet sich ken zu füllen, die das Partyvolk in Lindaus das kostbare Dokument zufällig gefunden. nun die große Chance, dieses Kleinod wie- guter Stube hinterlässt. „Inzwischen sind der herzustellen. wir eine richtige Kronkorken-Gang“, sagt Marigret Brass-Kästl war wie elektrisiert. sie und lacht. Auf manchen mag so viel „Ich habe mich auf den Fußboden gelegt, Dass dieses Vorhaben nicht ein flüchtiger Engagement eher lästig wirken, Marigret habe den Plan ganz genau studiert und Traum ist, hebt die Vorsitzende des Förder- Brass-Kästl weiß das. Doch es war nicht die dann einen Vortrag für den Museums- vereins gerne hervor, denn es sind ja noch Natur allein, die diesen Ort so schön verein ausgearbeitet“, erinnert sie sich. Es viele Teile der alten Anlage vorhanden – gemacht hat. „Nichts gedeiht ohne Pflege, folgten Vorträge und Publikationen weite- sowohl die Wege als auch das Bassin des und die vortrefflichsten Dinge verlieren rer Pläne. Der erhoffte „Aha-Effekt“ trat ein. Springbrunnens schlummern nämlich unter durch unzweckmäßige Behandlung ihren Erstmals verstanden „die wichtigen Leute“, einer 20 Zentimeter dicken Humusschicht. Wert“, zitiert sie lächelnd den großen dass es sich bei der Wiese am See in Wirk- Gartengestalter Joseph Peter Lenné. Übri- lichkeit um ein grünes Denkmal handelt. Jeden Tag kommt Brass-Kästl an dieser gens ein Vetter von Maximilian Weyhe. Stelle vorbei, und jedes Mal, wenn sie die 1999 wurde der Förderverein für den Erhalt Wiese überquert, spürt sie den härteren des Lindenhofsparks gegründet, dessen Vorsitzende Marigret Brass-Kästl seither ist. Der Verein unterstützt den Leiter der Stadtgärtnerei, Meinrad Gfall, bei der Pflege des Parks und hat zusammen mit ihm be- reits viele andere Maßnahmen angeregt und auf den Weg gebracht. Manche wirken unscheinbar, wie die Parkbänke, die nicht – wie anderswo im Stadtgebiet – knallrot, sondern in dezentem Dunkelgrün gehalten sind und mit gestalterischer Qualität „ein anderes Signal senden“. Blickachsen wurden freigeschnitten, Wege saniert, die kleinen Beete an der Südseite der Villa neu gestaltet. Doch geht es nach Marigret Brass-Kästl und ihren Mitstreitern, ist das nur das Vorspiel für ein Herzensanliegen, zu dessen Erläuterung sie nun einen Plan entfaltet. Die Rede ist von der Wiederher- stellung wesentlicher Parkelemente im “When I go into the house, I’m 9 years old gave the Lindau riverbank its sobriquet, the the low hanging branches to the island, to Westteil der Anlage again,” says Marigret Brass-Kästl. The house “Bavarian Riviera”. Friedrich Gruber, a cloth the mountains and to the lake,” all this can she is talking about is situated in Lindenhof- merchant, banker and great-great-uncle of also be found at the lake, of course, Brass- Was den Lindenhofpark erst recht zu einer park; it is here that she spent her childhood Marigret Brass-Kästl, had the Lindenhof manor Kästl goes on to explain when taking a stroll Ausnahmeerscheinung macht, ist der and many wonderful holidays. Now, as the estate built here between 1842 and 1847. through Lindenallee directly on the river- Umstand, dass er zwei gegensätzliche chairwoman of an association, she is striving Franz Jakob Kreuter, who later designed and bank. “All views are deliberately guided and Gartenstile kombiniert: Während im Osten to maintain this park that is not only a part built for the Kings of Bavaria, took on respon- formed.” geschwungene, naturnahe Formen domi- of her family history, but also a significant sibility for the villa; the park was created by nieren, zeichnete sich der Westteil des cultural historical monument. Maximilian Friedrich Weyhe, a cousin of She sees it as her task to strengthen the con- Parks durch geometrische, architektoni- Peter Joseph Lenne and one of the most science and the respect for the traditional sche Formen aus. Dieser Teil bildete mit At the beginning of the 19th century, promi- prominent garden architects of his time. setting. To some, such commitment could seinen Laubengängen und Blumenrabatten, nent citizens and noblemen took over the almost be irritating, something that Marigret seinem Springbrunnen und einem alten 6-km-long riverbank section of Lake Con- Weyhe created a piece of idealised nature Brass-Kästl knows well. But it wasn’t nature Schöpfbrunnen bis zum Verkauf an die stance. It is not without good reason that the very much in the sense of the then new, alone that made this area so beautiful. “And Stadt den Nutzgarten des Areals. 30 or so stunning villas that were built here English garden style. “These views through it will not stay beautiful simply on its own.” 16 17
LINDAUER DAHLIENSCHAU Name Büchelewiesweg 88131 Lindau Geburtsjahr 1964 Deutschland Geburtsort Ettlingen bei Karlsruhe Kontakt +49 172 8940495 Was ist Ihre Lieblingspflanze? Dahlien dahlienschau@freenet.de www.dahlienschau-lindau.de Wo ist der schönste Platz in Ihrem Garten? Unterm alten Apfelbaum mit Blick Richtung Berge Buslinie 4 bis Haltestelle Inselbrauerei, Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus? Nicht zu heiß, niemand will Geld von mir, Fußweg 5 Minuten, im Briefkasten stecken keine Rechnungen, fröhliche Menschen 15. August bis Mitte/Ende Oktober von Sonnenaufgang bis -untergang geöffnet Worauf können Sie nicht verzichten? Frische Luft, draußen sein – egal, ob im Garten oder Eintritt frei, Spenden erbeten in den Bergen beim Wandern oder Skifahren Führungen auf Anfrage 18 19
Für die Besucher ist die Lindauer Dahlienschau ein Paradies. Für die Jugendlichen, die Stefan Seufert hier betreut, ist es eine Chance, zu zeigen, dass sie mehr sind als Problemfälle. Every year between the middle of August donation pot, or asks them to park one of something that Seufert is very happy about. and the middle/end of October, there is the the cars in a different place, but above all He almost always succeeds in bringing out EIN GARTEN ALS SOZIALPROJEKT. so-called Lindauer Dahlienschau, where over he is genuine. “They can see that my clothes hidden talents. “They all have something 800 different dahlia varieties can be seen, are just as torn up as theirs,” says the man to offer.” some of which are more than 2 m in height. who cross-finances this commitment as a “The majority of teenagers who get involved layout technician for the Lindau newspaper. The visitors that come to the dahlia exhibi- here do not necessarily belong to that group “My tax advisor continues to ask me when tion don’t see anything of this effort, and Plötzlich fing die alte Dame an zu weinen. who would offer an elderly lady a seat on the I finally plan to go and get a sensible job.” Seufert is still amazed by their force of at- Dabei hatte Stefan Seufert ihr nur ein klei- bus – let alone those who would tie together Instead, he continues to go about conduc- traction after all these years. “People just nes Geschenk gemacht. „Nicht so schnell“, a bunch of flowers for her. But it is here that ting his own particular brand of the school simply aren’t familiar with it anymore – that hatte er zu der 90-Jährigen gesagt, nach- they learn that even people over the age of of hard knocks. There is a Turkish youth who the area is not fenced off, that nobody has dem sie sich von der kleinen Aussichts- 20 are to be respected,” says Stefan Seufert, set fire to his school and spent a month in to pay an entrance fee anywhere, the calm, plattform heruntergequält hatte, um das the man behind the dahlia exhibition. jail for it, and he took him in his car up into the colours,” assumes Stefan Seufert. Many Blütenmeer zu bewundern. Dann hatte er the mountains. “At 9.30 in the morning, he of those who later write something in the ihr einen Arm voll Dahlien geschnitten. Und Seufert places his trust in them. In the stood on skis for the first time in his life, and visitors’ book use the same word: paradise. in diesem Moment flossen die Tränen. „Ich evenings, he leaves them in charge of the at 2 p.m. he then raced down the red piste,” habe in meinem ganzen Leben noch nie solch einen Blumenstrauß bekommen“, sagte die Frau. Solche Szenen, sagt Stefan Seufert, ereig- nen sich in der Lindauer Dahlienschau immer wieder. Aber das ist nicht der einzi- ge Grund dafür, weshalb die Ausstellung im Ortsteil Reutin vermutlich der sozialste Garten der Stadt ist. Begonnen hatte alles mit zwei Zufällen. Zufall Nummer eins: Die 600 Quadratmeter große Fläche, die Klein ist die Blumenpräsentation längst angestellt hatte“, nahmen sie in der Gruppe Seufert und sein damaliger Mitstreiter nicht mehr. Am neuen Standort in Lindau- zum Skifahren mit. „Um 9.30 Uhr stand er Sven Baumeister im Jahr 2002 im Lindauer Reutin, wo Seufert und sein Team die Aus- zum ersten Mal in seinem Leben auf Ski- Ortsteil Oberreitnau gefunden hatten, sollte stellung 2006 neu anlegten, sind zwischen ern, um 14 Uhr fuhr er die mittelschwere in der Hauptsache eigentlich als Schreber- Mitte August und Mitte/Ende Oktober über Abfahrt herunter“, freut sich Seufert. Fast garten dienen. Nur am Rand hatten die 800 verschiedene Dahliensorten zu sehen, immer gelingt es ihm, unentdeckte Talente beiden ein Beet mit Dahlien bepflanzt, manche mehr als zwei Meter hoch. Die hervorzukitzeln. „Die können nämlich alle „keine 60 Sorten“, schätzt Seufert. Doch meisten der Jugendlichen, die sich hier was. Sie brauchen nur die Chance, es zu den Passanten gefielen die Gewächse, die nützlich machen, gehören nicht unbedingt beweisen.“ auf den Hochebenen Mexikos und Guate- zu denen, die im Bus einer alten Dame ih- malas heimisch sind, so gut, dass aus dem ren Platz anbieten würden – geschweige Die Besucher der Dahlienschau spüren von Schrebergarten Deutschlands vermutlich denn ihr einen Blumenstrauß binden. Aber all dieser Mühe nichts, und Seufert staunt kleinste Blumenpräsentation wurde. hier lernen sie, „dass man auch Menschen, nach all den Jahren noch immer über die älter als 20 sind, respektiert“, und wie deren Anziehungskraft, die ganze Bus- Zufall Nummer zwei: Kaum hing ein Hin- man Verantwortung übernimmt. Seufert ladungen nach Lindau lockt. Genauso gern weisschild am Garten, als ein Jugendlicher überlässt ihnen abends die Spendenkasse kommen die Bürger der Stadt hierher. aus dem Kinderheim in Liebenweiler mit oder bittet sie, ein Auto umzuparken, vor Sie setzen sich eine Zeit lang auf die Bank, dem Fahrrad vorbeifuhr. „Er sagte: ‚Ich allem ist er: echt. „Die sehen, dass meine trinken ihren Kaffee, essen Kuchen, schauen muss ein paar Euro verdienen. Kann ich ein Klamotten genauso zerrissen sind wie auf den Pfänder. „Dass das Gelände nicht paar Tage mithelfen?“ Seufert dachte sich: ihre“, sagt Seufert, der sein Engagement umzäunt ist, dass man nirgendwo Eintritt „Warum nicht?“ Damit war die Saat gelegt. als Layouter bei der Lindauer Bürgerzei- zahlen muss, die Ruhe, die Farben – all das Denn dieser Junge brachte einen anderen tung querfinanziert. „Mein Steuerberater kennen die Leute nicht mehr“, vermutet mit, und der den nächsten ... Noch nie hat fragt mich trotzdem öfter, wann ich mir Stefan Seufert. Viele, die später ins Gäste- Stefan Seufert seitdem einen Jugendlichen endlich einen vernünftigen Job suche.“ buch schreiben, benutzen das gleiche Wort ansprechen müssen, um sein ungewöhnli- dafür: Paradies. ches Sozialprojekt am Leben zu halten. Stattdessen macht er weiter mit seiner „Härtefallpädagogik“ der besonderen Art. Einen antriebslosen Jugendlichen, „der was 20 21
Name Geburtsjahr 1937 Geburtsort Lindau Was ist Ihre Die bereits im März Lieblingspflanze? blühenden Saxifraga (Steinbrech) in Rot, Gelb, Weiß Wo ist der schönste Der Gartenteil am Kleinen See Platz in Ihrem Garten? mit dem wunderschönen Blick auf die Insel und die Berge Wie sieht für Sie ein Wenn ich morgens gesund aufstehe perfekter Tag aus? und die Gärtnerei von vielen Kunden aufgesucht wird Worauf können Sie Jeden Tag in die Gärtnerei nicht verzichten? gehen zu können ALPENGARTEN SÜNDERMANN Aeschacher Ufer 48 88131 Lindau Deutschland Kontakt +49 8382 5402 christian@alpengarten-suendermann.de www.alpengarten-suendermann.de Buslinie 1/2 bis Haltestelle Toskana, Fußweg 10 Minuten Mo–Fr 8–12 und 13.30–18 Uhr, Sa 8–12 Uhr Hauptblüte März–Mai 22 23
Sein Großvater hat die Bergwelt bereist, um seltene Pflanzen zu sammeln und zu züchten. Heute führt sein Sohn den Alpengarten. Trotzdem ist Ferdinand Franz Sündermann jeden Morgen auf den Beinen, um das Familienerbe zu kultivieren. ÜBER EINE GÄRTNEREI MIT HISTORIE. Das Aeschacher Ufer ist eine vor allem im fünf Erdteilen verbreitet ist, ist aber bei Franz Sündermann mit seinen 77 Jahren Sommer beliebte Strecke für Fußgänger Weitem nicht das einzige Prunkstück im noch jeden Tag von sechs Uhr in der Früh und Radfahrer. Der Blick ist auch jeden Sortiment. Denn, wie Seniorchef Ferdinand bis zur Dunkelheit seiner Leidenschaft. Besuch wert: Er führt über den Kleinen See Franz Sündermann erklärt: „80 Prozent Und auch wenn Ferdinand Franz Sünder- auf die Lindauer Insel, hinter den Türmen unserer Pflanzen bekommen Sie in keiner mann ungern über sich selbst spricht, in der Kirche St. Stephan und des Münsters anderen deutschen Gärtnerei.“ Sachen Erfahrung macht ihm so schnell erheben sich die Alpen. Der Flora der Berge keiner etwas vor. „Ich habe all diese Pflan- ist man allerdings auf der anderen Straßen- Zu Zeiten des Gründers, auf dessen Initiative zen ja über Jahrzehnte wachsen sehen und seite näher. Denn hier befindet sich der übrigens auch der Alpengarten Lindau kenne noch viel mehr, als wir in unserem Alpengarten Sündermann – eine erstklas- zurückgeht, war die Suche nach Raritäten Sortiment führen.“ sige Adresse für Pflanzen. ein echtes Abenteuer. Am häufigsten führten Franz Sündermann seine Expedi- Das Geschäft ist härter geworden, Ferdinand Der beste Beweis für diese Behauptung tionen dabei ins nähere Hochgebirge. Franz Sündermann verschweigt es keines- findet sich in botanischen Wörterbüchern. Die Namen mancher Gewächse erinnern wegs. Die Blaukissen, die sein Großvater in Innerhalb der Familie der Rosengewächse an die wilde Romantik dieser Zeit, wie der Region erst heimisch machte, gibt es und ihrer Gattung Silberwurz ist hier auch Ferdinand Franz Sündermann mit einem längst „in jedem Supermarkt“, die Wetter- Schmunzeln berichtet: „Die Alpenrose auf kapriolen machen die Aufzucht immer Kalk heißt zum Beispiel auch Almenrausch, unberechenbarer, und manchmal ärgert er weil die Hirten, die damals auf den Almen, sich, wenn er bemerkt, dass eine seiner abgeschnitten von der Zivilisation, die aufwendigen Kreuzungen von Großan- Blätter kauten – und diese hatten eine bietern im Reagenzglas künstlich vermehrt berauschende Wirkung.“ auf den Markt geworfen worden ist. Doch auch in die weitere Ferne zog es Aber das Gärtner-Gen steckt nun einmal in Franz Sündermann. Die Convolvulus der Familie, die Tradition verpflichtet, und suendermannii zum Beispiel, eine Winde außerdem gilt noch immer: Wer bei seiner und die Lieblingsblume des heutigen Pflanze in Sachen Winterhärte auf Nummer Seniorchefs, war ursprünglich in Bulgarien sicher gehen will, ist in Lindau nach wie vor beheimatet. Sündermann brachte sie an am besten bedient. Ein Gewächshaus sucht den Bodensee, nachdem er vom König von man hier vergeblich, die gesamte Züch- Bulgarien, einem guten Kunden, auf den tung ist im Freiland, und mit Ausnahme Balkan eingeladen worden war. Manch von „ein wenig Hornspänen“ verzichten die anderen Import gab der Pionier bei Berg- Sündermanns komplett auf Dünger, im The name Sundermann can be found in Franz Sündermann, explains: “Eighty per on work. Instead of growing in a test expeditionen in Auftrag oder erhielt sie im Gegenteil: Der Boden ist absichtlich every good botanical dictionary. Within cent of our plants cannot be bought in tube, the plants grow in the fresh Tausch. So wachsen in den Pflanzbeeten besonders mager. „Unsere Pflanzen müssen the rose family and its species White any other German garden nursery.” air – even in winter – and with the des Alpengartens auch ein tiefblauer Enzian nicht nur in Lindau wachsen, sondern auch Dyras, the Dryas suendermannii is also exception of a few horn shavings, the aus China oder ein Berufkraut aus Turkes- in Hamburg oder Stuttgart“, sagt listed. As the name more than makes By way of expeditions, imports or ex- Sündermanns completely do without tan in Zentralasien. Ferdinand Franz Sündermann, womit clear, it is the cultivation of a family, change, the recent decades have seen fertilizer. On the contrary, the soil is bewiesen wäre: Nur die Harten kommen specifically by Franz Sündermann the arrival of many rarities to Lake Con- deliberately kept particularly lean. “Not die Dryas suendermannii aufgeführt. Wie Inzwischen müssen keine strapaziösen aus dem Alpengarten. (1899–1964), the founder of the Alps stance, above all from the Alpine region, only do our plants have to grow in der Name mehr als nur andeutet, handelt Reisen mehr unternommen werden, um garden nursery. The cross-pollination but also from the Balkans and even from Lindau, but also in Hamburg or es sich um eine Züchtung aus dem Hause an Blumensamen zu gelangen, eines je- that occurred in Lindau in 1910, and China. In the meantime, it is no longer Stuttgart,” says Franz Sündermann, Sündermann, genauer: von Franz Sünder- doch gilt bei Sündermanns unverändert: which is widely seen today across all necessary to undertake tough jour- which proves that only the strongest mann (1899–1964), dem Gründer der Blumenzucht ist hier echte Handarbeit. continents, is by no means the only neys in order to find the flower seeds, (Alpine flora) shall thrive. Alpengärtnerei. Die Kreuzung, die um 1910 Obwohl inzwischen sein Sohn Christian das jewel in the crown in this assortment. but one thing remains unchanged at in Lindau entstand und heute auf allen Geschäft führt, widmet sich Ferdinand Because, as the man in charge, Ferdinand Sündermann: Floriculture is real hands- 24 25
Name Geburtsjahr 1954 Was ist Ihre Kiefer, Edelweiß Lieblingspflanze? Wo ist der schönste Auf der Dachterrasse. Hier bin ich abgeschirmt Platz in Ihrem Garten? von der Arbeit und habe doch alles im Blick. Wie sieht für Sie ein Gemeinsam etwas zu erreichen, sei es mit perfekter Tag aus? der Familie oder mit Freunden und Kollegen in der Arbeit bzw. Freizeit Worauf können Sie Schokolade und ein harmonisches Tagesende nicht verzichten? STADTGARTEN Chelles-Allee 88131 Lindau Deutschland Kontakt STADTGÄRTNEREI Ludwig-Kick-Straße 11a 88131 Lindau Deutschland +49 8382 93810 stadtgaertnerei@lindau.de Stadtgarten täglich geöffnet Buslinie 1/2 bis Haltestelle Heidenmauer 26 27
Als Leiter der Stadtgärtnerei ist Meinrad Gfall der oberste Schatzhüter Lindaus. Im Interview spricht er über den Zauber einer kontrastreichen Landschaft, die Kunst, in Zusammenhängen zu gestalten – und über seinen persönlichen Lieblingsplatz. EIN GESPRÄCH UNTER HOHEN BÄUMEN. Zumal Lindau ja bekannt ist für seine innerstädtischen Grünzüge. Richtig. Wir haben hier zwar keinen Engli- schen Garten, sondern Uferstreifen mit mehr oder weniger viel Tiefe. Aber wir brauchen auch nicht viel Fläche. Auf dem Inselrundweg kann man von der Grenze zu Wasserburg bis zur Vorarlberger Grenze auf einer Länge von gut 15 Kilometern mehr oder minder direkt am Wasser ent- langlaufen und genießt großartige Blicke auf den See und auf die Kulisse. Das ist schon kolossal und beeindruckt auch mich als Zugereisten immer wieder. Wodurch zeichnet sich Lindau aus Sicht eines Oberbayern noch aus? Der Frühling fängt hier einfach zwei Wochen früher an. Wenn es anderswo noch winterlich zugeht, blüht es hier schon. In Kombination mit einem Weißbier am Seehafen – das fühlt sich schon beinahe an wie Italien. Deshalb kommen ja pro Jahr auch drei, vier Millionen Tagesgäste nach Lindau. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, aber für die Stadtgärtnerei sicher eine zusätzliche Herausforderung... Deshalb überdenken wir gerade auch unsere besucherlenkenden Maßnahmen. Herr Gfall, dass man Lindau damals eine Fülle von Villen – mit entspre- Ich bin kein Freund von „Betreten verboten“- Inselstadt nennt, versteht sich chenden Parks oder Gärten. Dieses ländli- Schildern, deren Sinn sich oft unmittelbar von selbst, aber woher kommt che Aeschach ist weitgehend verschwun- nicht erschließt. Besser wäre es zum die Bezeichnung Gartenstadt ? den, auch die alte Gartenstadt gibt es in Beispiel, in einem Schilfgürtel einen dieser Form nicht mehr. Umso wichtiger ist Aussichtsturm zu platzieren, in dem Zeitlich gründet sie sich auf das 19. Jahr- es, dass man gewisse Grundstruk-turen er- man dann die Naturphänomene erklärt hundert und räumlich hauptsächlich auf kennbar hält oder wiederbelebt. Dies ist bekommt und auf den sich der Andrang die Ortsteile Aeschach und Schachen. eine schwierige Aufgabe, weil unter dem fokussiert. Eine weitere Maßnahme, die Im Gefolge des bayerischen Königs hatten Schlagwort der Innenraumverdichtung sich fast noch mehr an Einheimische damals viele Adelige und reiche Geschäfts- und angesichts der Attraktivität der Regi- richtet, ist das Freiflächenkonzept für leute den Bodensee entdeckt, und vor on der Druck auf die innerstädtischen Flä- das Festland. Über die Vernetzung von allem in Aeschach und Schachen entstand chen enorm hoch ist. Geh- und Radwegen wollen wir verstärkt 28 29
ins Bewusstsein rücken, dass wir nicht nur als in der Großstadt. Grundsätzlich sind wir Eine letzte Frage: Hat Lindaus den See haben, sondern auch alpines in Lindau personell im Vergleich übrigens Stadtgärtner eigentlich einen Gelände und die Allgäuer Hügellandschaft sehr gut ausgestattet. Lieblingsplatz? mit ihren Streuobstwiesen. Es sind gerade diese Kontraste, die Lindaus Flair ausma- Der Oberstadtgärtner ist aber trotz- Darf ich dazu eine kurze Geschichte chen. Was ich in diesem Zusammenhang dem nicht wunschlos glücklich, oder ? erzählen? außerdem wichtig finde, ist der Wechsel in der Bepflanzung: extensiver in den Außen- Die Krönung für mich wäre die Bodensee- Gerne. bereichen, intensiver auf der Insel. Mit S-Bahn. dem, was wir hier in den Gewächshäusern Als ich am 21. März 2014 in der Zeitung las, oder dem Palmenhaus vorhalten, entsteht Wie, nicht ein neuer Park oder dass Lindau den Zuschlag für die Ausrich- ja fast eine mediterrane Stimmung. Wir mehr Grünflächen? tung der „kleinen Gartenschau“ 2021 be- leben von der Spannung. kommen hatte, habe ich mir gedacht: „Su- Ich hätte nichts dagegen, wobei ich auch per, irgendwann klappt doch mal was!“ Wir Was muss ein guter Stadtgärtner nicht zu den Fanatikern gehöre, die halbe hatten uns ja schon seit einigen Jahren für seinen Beruf mitbringen? Wälder in die Städte pflanzen wollen. Viel immer wieder beworben, und dass es die- wichtiger als ein paar Hektar Grünflächen ses Mal geklappt hatte, dass auch der Das Geheimnis ist die Identifikation mit mehr wäre es, vom Individualverkehr und Stadtrat einstimmig mitgezogen hatte, den Anlagen, und über die verfügen alle dem Diktat der autogerechten Stadt weg- das hat mich sehr gefreut. Wie es sich für meine 40 Mitarbeiter. Das ist auch der zukommen. Deshalb braucht es bessere einen Bayern gehört, habe ich mir nach große Unterschied zu Fremdfirmen. Sicher, Bahn- und Schiffsverbindungen. Wir brin- Feierabend zwei Flaschen Augustiner ge- die erledigen ihre Aufträge hocheffizient gen dem Auto Opfer, die uns oft gar nicht nommen und bin zum westlichen Ende der und professionell, aber den Gesamtzusam- mehr bewusst sind. Zu jedem großen Haus Insel gegangen, zur Pulverschanze. Dies ist menhang sehen sie eher weniger – genau gehört ein schwarzes Loch namens Tiefga- der einzige Platz in Lindau, wo die Sonne wie Architekten, die sich auf das eigene rage, aus einem Vorgarten werden kurzer- im See unterzugehen scheint. Deshalb Bauwerk konzentrieren. Ich verstehe das, hand drei Parkplätze: Auf diese Weise ver- wollen wir den Ort übrigens so ähnlich ge- aber die eigentliche, die große Kunst ist es, schwindet viel Grün, und unsere Städte stalten, wie es die Bregenzer mit ihren Stu- insgesamt werden immer grauer. Das Pri- fen am Ufer vorgemacht haben. Und dieser Schon die Stadt in Zusammenhängen zu gestal- ten. Wenn man Aufgaben gemeinsam an- vate genießt in unserer Zeit einen hohen Abend war besonders schön und ruhig. Die geht und nach einem Kompromiss sucht, Stellenwert. Wir vergessen darüber leicht, Pulverschanze mit dem Pulverturm, das ist entstehen auch die schöneren Lösungen. wie viel Zeit wir im öffentlichen Raum ver- so ein Platzerl, von dem man sagen muss: Und dieses Miteinander sollte in einer bringen und dass es noch viel mehr gibt gigantisch! Es gibt nichts Besseres. mal ge- Stadt unserer Größenordnung leichter sein als „My home is my castle“. As the head of the city garden nursery, pressure on inner-city areas is very high,” the Allgäu hills have their own orchard züngelt? Meinrad Gfall is responsible for the plants something that Meinrad Gfall knows well. It meadows. It is just this type of contrast that and greenery of a location that is not only is therefore all the more important to protect gives Lindau its flair. We live from the known as an island city, but also as a garden existing structures and treasures, or to even excitement.” city. This reputation can be traced back to open them up. the 19th century when, in the wake of the The most beloved place for the Bavarian is, Bavarian King, the nobility and wealthy The most famous treasure is, of course, the however, situated at the water’s edge. It is businessmen also discovered Lake Constance 15-km-long embankment from which there Pulverschanze at the western end of the for themselves. Many gardens and parks can is an almost uninterrupted view of Lake island. It is here that Meinrad Gfall celebrated be traced back to this time, which are also Constance and the natural backdrop. But he the purchase for the so-called “Small Garden freely accessible today. It is, however, not believes that Lindau has even more to offer. Show”: with a view of the sunset and, as easy to maintain the public greenery. “In “The interlinking of hiking and cycle paths is tradition requires for a Bavarian, with two view of the attractiveness of the region, and something we would like to make people bottles of beer. under the motto of suburban density, the increasingly aware of, and that the Alps and 30 31
Name Geburtsjahr 1946 Geburtsort Möggers, Österreich Was ist Ihre Frauenschuh und Türkenbund Lieblingspflanze? Wo ist der schönste Platz An einer geheimen Stelle im Wald in Ihrem Garten? Wie sieht für Sie Im Wald, in der Hängematte liegend, ein perfekter Tag aus? dem Wasserfall und den Vögeln zuhören Worauf können Sie Auf den Wald nicht verzichten? WALDERLEBNISPFAD MÖGGERS ab Parkplatz Schönsteinhof 6900 Möggers Österreich Kontakt www.walderlebnispfad.at Durchgehend geöffnet und ganzjährig begehbar, außer bei dicker Schneedecke Eintritt frei, Parkplatzgebühr 2,- € Freiwilliger Unterstützungsbeitrag erwünscht: 1,- € pro Erwachsener, 0,50 € pro Kind 32 33
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