Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden

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Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
Baden ist.
100 Prozent
Das Magazin für Baden und
die Region. Ausgabe 2018

Mario Botta –
Interview mit dem
Thermalbad-Architekten

Einkaufsstadt –
Sechs Gebiete zum Flanieren

Badener Wald –
Wellness im Alltag
Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // INHALT

                                                   Inhalt                                                                                                                   8

                                                EDITORIAL                  54 Seiten geballtes «Baden»,
                                               		                          Stadtammann Markus Schneider                                                         05

                                                     KULTURTICKER          Die bunte Welt der Festivals                                                         08
                                                                           Streifzug durch Badens Museen                                                        10     22
                                               		                          «Theater ist die sinnlichste und lebendigste Kunstform»                              12
                                               		                          Einladung zur Auseinandersetzung – Kunst und Bau                                     16

                                                NAHAUFNAHME Bottas Bad für Baden                                                                                20
                                               		 Die Bäder im Aufbruch                                                                                         22
                                               		 Wetten, dass Sie noch nicht alles über Baden wissen?                                                          24
                                               		 Baden ist. Heimat                                                                                             26
                                               		 Die Königin der Städte                                                                                        29
                                               		 Neuenhof – ein dynamisches Dorf am See                                                                        30

                                                STADTBUMMEL Das Messer, die Schuhsohle und der Cupcake                                                          34
                                               		 Sechs Gebiete zum Flanieren                                                                                   38
                                               		 Kulinarischer Hochgenuss                                                                                      40
                                               		 Info Baden                                                                                                    43          34
                                               		 Badener Souvenirs und Geschenkartikel                                                                         43

          Mit Baden
                                                WONNEZEIT                  Baden ist Wellness-Destination                                                       46
                                               		                          Nahrung für die Seele – Soulfood Festival                                            49
                                               		                          Wellness-Oase Badener Wald                                                           52
                                               		                          Erholung pur – das Thermalwasser erleben                                             54

                                                                                                                                                                                                                    Foto: Tibor Nad
         verbunden
                                                         IMPRESSUM         Herausgeberin
                                                                           Stadt Baden, Standortmarketing (standortmarketing@baden.ch)
                                                                           Alle weiteren Details zur Stadt Baden finden Sie unter: baden.ch

                                                                           Redaktion
                                                                           Schaerer und Partner AG (Leitung: Sandra Kohler),
                                                                           Stadt Baden (Sabine Dyer-Smith und Simone Matter)

                                                                           Redaktion Mitarbeit                                                                          Die Stadt Baden ist auch
                                                                           Stadt Baden (Thomas Lütolf und Mathias Fleischmann),
                                                                           Schaerer und Partner AG (Elena Kohler)                                                       eine Web und Social Media
                                                                           Gastautoren                                                                                  Community
                                                                           Patti Basler, Roman Huber und Susanne Voser

                                                                           Gestaltung
                                                                           Schaerer und Partner AG
                                                                           Romana Gassmann (r.gassmann@schaerer-partner.ch)
         Wir sind das ganze Jahr für Sie da:                               Bilder
                                                                           Titelbild: Tibor Nad

              Bahnhofplatz 2 in Baden.                                     Alex Spichale, bildraus.ch, Chris Iseli, Christine Zenz, Fabio Gloor, Felix Wey, Florian
                                                                           Gutzwiller, Laurent Garmatter, leistungsfotografie /Daniele Lupini, René Rötheli, Sabrina
                                                                                                                                                                        facebook.com/
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                                                                                                                                                                                        instagram.com/
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                                                                           Golob, Stadt Baden, Stiftung Kulturweg Limmat, Zürich Tourismus, ZVG

                                                                           Anzeigen
                                                                           Schaerer und Partner AG,
                                                                           Andi Schaerer und Elena Kohler (e.kohler@schaerer-partner.ch), 056 2000 555

                                                                           Korrektur
                                                                           Rimoldi AG, Ilse Rimoldi

                                                                           Übersetzung
                                                                           Amplexor                                                                                     twitter.com     freizeitblog.baden.ch
                                                                           Druck                                                                                        @StadtBaden
                                                                           Vogt-Schild Druck AG

                                                                           Auflage
                                                                           60 000 Ex. Deutsch                                                                           www.baden.ch
                                                                           5000 Ex. Englisch

                                                                           Nachbestellung unter www.100prozentbaden.ch/nachbestellung

akb.ch
2                                                                                                                                                                                                               3
Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // EDITORIAL

                                                                                                                54 Seiten geballtes
         «In jedem Fall in
         Ihrer Nähe.»
                                                                                                                «Baden»
                                                                                                                                           Liebe Leserin, lieber Leser
          RehaClinic Baden-Dättwil, die Rehabilitationsklinik
                                                                                                                                           Früher reisten die Menschen nach Baden, um ihrem Geist und Kör-
          mit dem Schwerpunkt «Bewegung und Alter».
                                                                                                                                           per etwas Gutes zu tun. Auch heute noch ist Baden Wellness-Des-
          Unsere Experten unterstützen und begleiten Sie                                                                                   tination. Was unter «ganzheitlicher Wellness» zu verstehen ist und
          stationär und ambulant während Ihrer Genesung                                                                                    was es für Angebote zu erleben gibt, erfahren Sie ab Seite 46.
          oder beim beruflichen Wiedereinstieg umfassend                                                                                   Entspannung bietet auch Badens grösster Erholungsraum: der
          und individuell ganz in Ihrer Nähe.                                                                                              Wald. Er macht fast 60 Prozent der städtischen Fläche aus. So er-
                                                                                                                                           staunt es nicht, dass viele Badenerinnen und Badener ihre Freizeit
                                                                                                                                           gerne mit Joggen, Walken, Biken oder Bröteln verbringen. Sarah
          Informationen unter: rehaclinic.ch                                                                                               Niedermann-Meier ist seit April 2017 neue Stadtoberförsterin und
                                                                                                                                           nimmt uns mit auf einen Spaziergang durch den Badener Wald.

                                                                                                                                           Flanieren lässt es sich auch wunderbar durch die Badener In-
                                                                                                                                           nenstadt. Eine rund zwei Kilometer lange Einkaufsmeile wartet
                                                                                                                                           auf die Besucherinnen und Besucher. Wir stellen Ihnen einige der
                                                                                                                                           Läden näher vor. Die anderen der rund 200 dürfen Sie sehr gerne
                                                                                                                                           selber entdecken. Es lohnt sich! Im Juni werden die Strassen und
                                                                                                                                           Plätze nebst shoppingfreudigen Menschen von exotischen Figuren
                                                                                                                                           bevölkert. Und damit wird klar: Es ist Figura-Zeit. Das sechstä-

                                                                                    3286 NEUBAU PARTNERHAUS                                gige Theaterfestival findet alle zwei Jahre statt und bringt über­

                                                                                                                Foto: Stadt Baden
                                                                                                                                           30 internationale Produktionen nach Baden.

                                                                                              crbasel
                                                                                                        FARB- UND MATERIALKONZEPT
                                                                                                                                           Nebst den internationalen Grenzen sind auch die Gemeindegren-
                                                                Hier findet die Welt statt.                                                zen fliessend. Von oben sind sie fast nicht mehr auszumachen. Die
                                                                                                                                           Region boomt und immer mehr Menschen wollen bei uns leben.
                                                                                                                                           Viele Themen können nur noch als starke Region gelöst werden.
                                                                                                                                           In unserer Rubrik «Hallo Nachbar» stellt sich dieses Mal Neuenhof
                                                                                                                                           vor. Auch unsere Nachbargemeinde wächst stetig und hat viel zu
                                                                                                                                           bieten. So beispielsweise einen attraktiven Stausee. Ausserdem
                                                                                                                                           macht uns Frau Gemeindeammann Susanne Voser gluschtig auf
                                                                                                                                           die «längste Badi der Schweiz».

                                                                                                                                           Nun wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame Lektüre mit die-
                                                                                                                                           ser zweiten Ausgabe des Magazins 100 Prozent und damit mit
                                                                                                                                           54 Seiten geballtem «Baden».

                                                                                                                                           Herzlich
                                                                                                                                           Markus Schneider, Stadtammann

    Alles aus Ihrer Welt: im az Badener Tagblatt,
    gedruckt und digital – wann, wo und wie immer Sie wollen.
    www.badenertagblatt.ch                                        Von A bis Z informiert.

4                                                                                                                                                                                                               5
Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // KULTURTICKER

                               Kulturticker
Foto: Alex Spichale

   6                                          7
Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // KULTURTICKER
                                                                                                                                                                                                                                                                                               BLUES FESTIVAL BADEN

                                                                                                                                                                                                                                                    Foto: Michaela Pavlátová, TRAM, CZ, 2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                               19. – 26. Mai 2018
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Bereits zum 15. Mal treten
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Blueskünstler aus dem In- und

Die bunte Welt
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Ausland in der ganzen Stadt
                                                                                                                                                                                                                                                                                               auf und verwandeln Baden für
                                                                                                                                                                                                                                                                                               eine Woche in die Blueshaupt-
                                                                                                                                                                                                                                                                                               stadt der Schweiz. Neben den

der Festivals
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Hauptkonzerten im Nordportal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Foto: Cyrill Matter
                                                                                                                                                                                                                                                                                               sind auch die zahlreichen Kon-
                                                                                                                                                                                           FANTOCHE                                                                                            zerte in den Badener Restau-
                                                                                                                                                                                           4. – 9. September 2018                                                                              rants wieder fester Bestandteil
                                                                                                                                                                                           Mit dem Fantoche-Festival hält jährlich ein ganzer Reigen                                           des Bluesfestivals.
                                                                                                                                                                                           von Animationsfilmen aus mehr als 30 Ländern Einzug in
Baden ist ein guter Boden für kulturelle Ver­anstaltungen. Das beweisen auch                                                                                                               Baden. Wie keine andere Filmgattung lebt die Animation                                              Highlights des kommenden Festivals werden die Auftritte
die vielen verschiedenen Festivals, die jedes Jahr in der Bäderstadt stattfinden.                                                                                                          von kreativen Filmideen, verrückten Geschichten und visu-                                           von Philipp Fankhauser und Rita Chiarelli & Her Sweet
                                                                                                                                                                                           ellen Abenteuern. Das wichtigste Animationsfilmfestival der                                         Loretta Band sein. Der Schweizer Blueser wird mit einer
                                                                                                                                                                                           Schweiz, das auch zu den profiliertesten Europas gehört,                                            elfköpfigen Band das Publikum mit einem auf das Festival
                                                                                                                                                                                           findet jeweils im September in Baden statt und bringt Hun-                                          zugeschnittenen Programm begeistern. Chiarellis Auftritt
            FIGURA                                                                                                              Förderpreis für junges                                     derte Premieren von animierten Kurz- und Langfilmen in                                              mit ihrer Sweet Loretta Band wird der erste der 7-köpfi-
            THEATERFESTIVAL                                                                                                     Figurentheater                                             die hiesigen Kinos.                                                                                 gen Frauen-Power-Band in Europa sein. Die «goddess of
            12. – 17. Juni 2018                                                                                                 Figura engagiert sich auch im Be-                                                                                                                              Canadian blues», wie die preisgekrönte Sängerin auch be-

                                                                                                      Foto: Alex Spichale
            Seit 1994 präsentieren sich die The-                                                                                reich der Nachwuchsförderung.                              Unter dem Titel «doucement sexy» präsentiert Fantoche                                               zeichnet wird, beweist, dass Blues auch Frauensache ist.
            ater in Baden und Wettingen sowie                                                                                   Der Aargauer Regierungsrat ver-                            speziell für seine 16. Ausgabe 2018 eine handverlesene Aus-                                         www.bluesfestival-baden.ch
            die Strassen und Plätze alle zwei                                                                                   gibt 2018 anlässlich des Festivals                         wahl erotischer Animationsfilme. Sie verführen und überra-
            Jahre im Zeichen von Figura. Das                                                                                    zum achten Mal den Förderpreis                             schen mit prickelnden Geschichten und zeigen, wie stark
            Theaterfestival gilt als das bedeu-                                                                                 «Grünschnabel» in der Höhe von                             Emotionen gerade über handgefertigte Bilder und subtil
            tendste seiner Art in der deutsch-                                                                                  10 000 Franken. Damit wird eine                            eingesetzte Töne geweckt werden können.
            sprachigen Schweiz und geniesst                                                                                     junge Bühne ausgezeichnet, die                             www.fantoche.ch                                                                                               ARGOVIA

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: Pascal Wasinger
            internationale Beachtung. Es zeigt,                                                                                 sich am Anfang ihrer beruflichen                                                                                                                                         PHILHARMONIC
            dass das zeitgenössische Figuren-                                                                                   Tätigkeit befindet und mit Aus-                                                                                                                                          Badens Kulturvielfalt wäre
            theater eine höchst eigenständige,                                                                                  drucksformen des Figuren- und                                                                                                                                            nicht die gleiche ohne das

                                                                                                                                                                     Foto: Vittorio Mooh
            innovative Kunstgattung ist.                                                                                        Objekttheaters auf künstlerisch                                                                                                                                          national etablierte Sympho-
                                                                                                      Foto: jsn-media-art.com

                                                                                                                                eigenständige Art arbeitet.                                                                                                                                              nieorchester argovia philhar-
            Zwischen 30 und 35 verschiede-                                                                                                                                                                                                                                                               monic. Regelmässig bespielt
            ne Produktionen werden in über                                                      Figura inklusiv                                                                                                                                                                                          der professionelle Klang-
            100 Vorstellungen gezeigt, wäh-                                                     Figura ist ab 2018 stolze Trägerin                                                                                                                                                                       körper unter der Leitung
            rend 6 Tagen werden 7000 Zu-                                                        des Labels «Kultur inklusiv», das von                                                                                                                                                                    von Chefdirigent Douglas
            schauerinnen und Zuschauer erwartet. Das Spektrum          der Stiftung Pro Infirmis betreut wird. Damit engagiert sich                                                                                                                                                                      Bostock das Trafo oder das
            der eingeladenen Produktionen ist breit gefächert und      das Figura Theaterfestival nachhaltig für einen möglichst                                                                                                                                                                         Kurtheater. Von der Uraufführung der Kinderoper «Fell und
            reicht vom Puppenspiel über Objekt- und Bildertheater,     hindernisfreien Zugang zu seinen Kulturangeboten und für                                                                                                                                                                          Feder» mit dem Libretto von Kinderbuchautor Lorenz Pauli
            Tanz und Performance bis hin zu Grenzbereichen wie         die kulturelle Teilhabe von allen interessierten Menschen –                                                                                                                                                                       bis zu den Konzerten im März und Mai stehen neben dem
            bildende Kunst und neue Technologien.                      auch von Menschen mit Beeinträchtigung.                                                                                                                                                                                           Schwerpunkt «Ludwig van Beethoven» Werke von Bach
                                                                       www.figura-festival.ch                                                                                                              ONE OF A MILLION                                                                              bis Brahms auf dem Programm. Im Herbst leitet Krzysztof
            Figurentheater unter freiem Himmel                                                                                                                                                             2. – 10. Februar 2018                                                                         Penderecki persönlich das Konzert, einer der bedeutends-
            Das Festivalzentrum wird sich dieses Jahr wiederum auf                                                                                                                                         Das One Of A Million Musikfestival Baden – kurz                                               ten Komponisten unserer Zeit. Zu Ehren seines 85-jährigen
            dem Kirchplatz befinden. Nebst musikalischen Darbie-                                                                                                                                           OOAM – ist klein, fein, aber gross im Inhalt! Das                                             Geburtstages widmet ihm das argovia philharmonic seine
            tungen steht auf der Roulotte-Bühne ein Puppen-Slam                                                                                                                                            Programm ist voll mit vielversprechenden, aufstre-                                            ganze Aufmerksamkeit.
            auf dem Programm. Die Besucherinnen und Besucher                                                                                                                                               benden Acts.                                                                                  www.argoviaphil.ch
            dürfen gespannt sein auf dieses spezielle Format. Figura
            ist dafür bekannt, dass auch Künstlerinnen und Künstler                                                                                                                                        Auf der Bühne stehen in diesem Jahr unter an-
            in den Badener Strassen unterwegs sind und unter freiem                                                                                                                                        deren der bärtige Isländer Berndsen, der eine
            Himmel auftreten. Damit werden auch Menschen ange-                                                                                                                                             grosse Liebe für die 80er-Jahre hegt und diese
            sprochen, die sonst nicht ins Theater gehen.                                                                                                                                                   mit seinen Songs wieder aufleben lässt, oder der
                                                                                    Foto: Tibor Nad

                                                                                                                                                                                                           junge Singer-Songwriter Chelou aus London, der
            Für die Festivalausgabe 2018 sind in Zusammenarbeit mit                                                                                                                                        Anfang des Jahres mit seinem Song «Halfway to
            dem Institut für Theaterwissenschaft ausserdem mode-                                                                                                                                           Nowhere» einen Internet-Hit landete. Ein ganz be-
            rierte Publikumsgespräche und ein Workshop mit Fach-                                                                                                                                           sonderes Programm-Highlight stellt der syrische
            personen aus der Theaterforschung geplant.                              SOULFOOD FESTIVAL                                                                                                      Künstler Rizan Said dar. Kaum ein anderer syri-
                                                                                    22. – 26. August 2018                                                                                                  scher Künstler wird international so gefeiert. Seine                                            Wissen, was läuft.
                                                                                    Das Soulfood Festival widmet sich während mehrerer                                                                     Musik erinnert an das Syrien vor dem Krieg und                                                kulturagenda.baden.ch
                                                                                    Tage dem gesunden, regionalen und nachhaltigen Essen.                                                                  an die reiche Kultur und Geschichte des Landes.
             Zum One Of A Million, Blues Festival und Figura reisen
                                                                                    Es findet an verschiedenen Plätzen in der Stadt statt.                                                                 www.ooam.ch
             Sie mit dem Festivalticket kostenlos mit dem ÖV an.
                                                                                    Mehr dazu auf Seite 49 und unter www.soulfoodfestival.ch

8                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      9
Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // KULTURTICKER

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: ZVG
                                                                                                                                                                                 KUNSTRAUM BADEN
                                                                                                                                                                                 Seit über fünf Jahrzehnten betreibt die Stadt Baden einen ei-
                                                                                                                                                                                 genen, nicht kommerziell ausgerichteten Ausstellungsraum.
                                                                                                                                                                                 kunstraum.baden.ch

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                                                                                                                                                                                 Foto: Istvan Balogh
      Badens Museen                                                                                                                                          Foto: Stadt Baden

                                                                                                                                                                                                                                                 ELEKTROMUSEUM
       Baden bietet eine breite Museenlandschaft.                                           Stimmen der Zimmer – Im Zwischenraum von Kunst                                                                                                       Die elektrotechnische Sammlung des Badener Elektromu-
       Auch 2018 finden wiederum diverse Sonder­                                            und Literatur, 27. Mai bis 19. August 2018                                                                                                           seums im Kraftwerk Kappelerhof präsentiert die Geschich-
                                                                                            Bedeutende Schweizer Autorinnen und Autoren und                                                                                                      te der Stromversorgung anhand zahlreicher historischer
       ausstellungen statt.                                                                 Kunstschaffende aller Generationen lassen die Zimmer                                                                                                 Apparate und Einrichtungen aus Kraftwerken, Industrie
                                                                                            im 1. Obergeschoss der Langmatt auf höchst unterschied-                                                                                              und privaten Haushalten. Erst der Bau des Kraftwerks Kap-
                         HISTORISCHES MUSEUM                                                liche Weise sprechen.                                                                Istvan Balogh                                                   pelerhof gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte dazu,
                         Das Historische Museum Baden legt den Fokus in seinen                                                                                                   Für April ist eine installative Einzelausstellung mit dem       dass sich die BBC in Baden ansiedelte. Die Ausstellung
                         Ausstellungen und Veranstaltungen auf den Austausch                Raumfahrt II, 17. Juni bis 23. September 2018                                        Künstler Istvan Balogh in Planung. Der Zürcher wird seit        begeistert auch Besucherinnen und Besucher ohne tech-
                         unter den Menschen in der Bäder-, Industrie- und Tagsat-           Die zweite Ausgabe der Raumfahrt zeigt ein aktuelles                                 den 1990er-Jahren als Insidertipp gehandelt. Die präzi-         nische Kenntnisse. Ein Besuch im Museum kann mit einer
                         zungsgeschichte. Nebst der innovativen Dauerausstellung            Spektrum junger Schweizer Kunst. Der Fokus liegt auf                                 se inszenierten Fotos und Videos von Istvan Balogh sind         Führung durch das Kraftwerk kombiniert werden.
                         werden folgende Sonderausstellungen gezeigt.                       den Bereichen Installation, Video und Audio.                                         überraschend und alles andere als alltäglich.                   www.regionalwerke.ch
                         museum.baden.ch
                                                                                            Norbert Bisky, 2. September bis 9. Dezember 2018                                     «Into Space»
                         Gesichter – Ein Blick hinter die Fassade                           Norbert Bisky zählt zu den international wichtigsten figura-                         Für gewöhnlich hängt Kunst – so zumindest das Klischee
                         April bis August 2018                                              tiven Malern seiner Generation. Die Ausstellung zeigt, wie                           – an der Wand. Nicht so in der Ausstellung «Into Space»,
                         Gesichter kommunizieren ohne Worte. Was verstehen wir?             Licht und Bewegung – Kernthemen des Impressionismus – in                             die im Spätherbst eröffnet werden wird. In dieser Ausstel-
                                                                                                                                                                                                                                                  Weitere Museen und Galerien: baden.ch/museen
                         Ein Spiel mit Augen, Nase und Mund: Welche Gesichter               der zeitgenössischen Kunst überraschend virulent fortleben.                          lung werden alle Sinne gefordert. Eintauchen ist angesagt.
                         empfinden wir als schön – und warum? Die Ausstellung
                         animiert mit einem Augenzwinkern zum Mitmachen und
                         Nachdenken. Zudem lässt sie junge und alte Badenerinnen            KINDERMUSEUM
                         und Badener «zu Gesicht» kommen.

Foto: Sozialarchiv, Signatur F Fd-0003-14   Love, Peace und das Frauenstimm-
                                            recht, Oktober 2018 bis März 2019
                                            Vor rund 50 Jahren fliegen am Rolling-Sto-
                                            nes-Konzert in Zürich die Stühle durch die
                                            Luft, Studenten gehen weltweit auf die Stras-
                                            sen und die Schweiz ringt mit dem Frauen-
                                            stimmrecht. Inwiefern ist die Stadt Baden
                                                                                                                                                     Foto: ZVG

                                            von diesen gesellschaftlichen und sozialen
                                            Bewegungen der 1960er-Jahre betroffen?
                                            Menschen aus dem In- und Ausland kom-           In einer Villa von 1896 zeigt das Museum geschichtliche
                                            men zu Wort.                                    und aktuelle Entwicklungen rund um das Kind während
                                                                                            der vergangenen 300 Jahre. Geschichte wird erlebbar mit
                                                                                            viel Spiel und Spass für die ganze Familie.
                                            LANGMATT                                        www.kindermuseum.ch
                                            Das Museum Langmatt in Baden ist einzig-
                                            artig in der Schweizer Museumslandschaft.       «Der Traum vom Fliegen»
                                            Die Jugendstilvilla des Industriellenehepaa-    Sonderausstellung bis 31. Dezember 2018
                                            res Sidney und Jenny Brown-Sulzer beher-        Die kleinen und grossen Besucher begegnen in der inter-
                                            bergt eine erlesene Kunstsammlung franzö-
                                            sischer Impressionisten.
                                                                                            aktiven Ausstellung Luftfahrtpionieren, Berufspilotinnen
                                                                                            und Hobbyfliegern. Ausgestellt sind Objekte mit Vorbild-
                                                                                                                                                                                                                        Wir bringen Sie ins Vergnügen.
                                            www.langmatt.ch                                 charakter aus der Natur sowie fliegende Spielsachen.

      Paul Gauguin, Stillleben mit          Seitensprünge – Impressionismus ohne            «Weihnachten in Frankreich», Weihnachtsausstel-
     Früchteschale und Zitronen,            Sockel, 4. März bis 13. Mai 2018                lung vom 17. November 2018 bis 6. Januar 2019
             um 1889 –1890, Öl auf
             Leinwand, 50×61 cm,            Sieben Meisterwerke des französischen           Frankreich gilt als Heimat des Weihnachtsbaums. Die Tra-
      Museum Langmatt, Baden,               Impressionismus suchen sich temporäre           dition entstand im französischen Elsass und verbreitete                                                    Gemeinsam gut ankommen.
        Stiftung Langmatt Sidney            Liebhaber. Nicht etwa andere Kunstwerke,        sich von hier aus in ganz Europa. Die Ausstellung zeigt
                 und Jenny Brown
                                            sondern Underdogs aus dem Keller der            eine inszenierte französische Weihnachtsstube. Ergänzend
                                            Langmatt.                                       dazu berichten Französinnen und Franzosen aus drei Ge-
                                                                                            nerationen von ihren persönlichen Weihnachtserlebnissen.
       10                                                                                                                                                                                                                                                                                                          11
Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // KULTURTICKER

«Theater ist die
sinnlichste
und lebendigste
Kunstform»
Ja, Baden ist ein gehaltvoller Boden für Theaterkunst. Das beweisen die fünf
Theaterschaffenden, die sich zum Roundtable getroffen haben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                         Foto: Fabio Gloor
                                                                                                                                         Vor der UnvermeidBar in der Rathausgasse, vis-à-vis Teatro Palino: Rinaldo Pajarola (RemiseTheater 5406, Mitglied und Schauspieler),
            Die fünf Anwesenden haben einen unterschiedlichen Blick        den. Die Freude am Spiel hat mich sofort gepackt. Mich        Nadine Tobler (ThiK, Co-Leitung seit 2015 mit Markus Lerch), Irène Howald (Figura Theaterfestival, Co-Leitung seit 2015 mit Eveline Gfeller),
                                                                                                                                         Menf Rhyner (bühne Heimat, künstlerische Leitung), Stella Luna (Palino) Brunner (Künstlerische Leitung Teatro Palino)
            auf das Theaterschaffen, auch unterschiedliche Ausgangs-       fasziniert die grenzenlose Vielfalt des Theaters und mitt-
            lagen. Vereint sind sie bei ihrer Liebe zum Theater. Sie       lerweile auch, an diesem wunderschönen Ort mit diesem
            alle tragen zusammen mit dem Kurtheater ihren Teil zur         speziellen Ambiente in Rütihof kulinarischer Gastgeber zu
            Theatervielfalt in Baden bei.                                  sein.
                                                                                                                                                      Viele Experimente können wir uns nicht leisten. Der Spa-            Das Kurtheater Baden wird immer wieder als
            Ihr Herz gehört dem Theater. Woher kommt diese                 Was ist Ihr Erfolgsrezept und woher wissen Sie,                            gat zwischen Kommerz und Kunst ist schwierig und es                 Leuchtturm bezeichnet. Sie hingegen als Kleinthe-
            Liebe?                                                         welches Stück funktionieren wird?                                          beginnt schnell zu spannen. Wir haben Glück, dass unser             ater. Was verstehen Sie darunter und ist die Bezeich-
            Irène Howald: Theater ist die Kunstform, welche alle künst-    Menf Rhyner: Wir hätten nie gedacht, dass wir so grossen                   Programm-Mix viele andere anspricht.                                nung zutreffend?
            lerischen Ausdrucksformen auf einer Bühne vereint. Von         Erfolg haben werden. In der Provinz draussen, in einem                     Stella Palino: Wir erhalten keine festen Betriebsbeiträge           Menf Rhyner: Was ist gross und was ist klein? Die Grösse
            Tanz, über Musik, Sprache, Bewegung, Malerei und so            Dorf mit 5000 Einwohnern. Heute haben wir rund 40 Gast-                    mehr im Moment – können also nur projektbezogen an-                 der Bühne? Ich sage immer: Kleinkunst hat auf einer gros-
            weiter. Theater ist etwas ganz Grosses.                        spiele pro Jahr und alle zwei Jahre machen wir eine Eigen-                 fragen – und machen deshalb fast keine Gastspiele mehr.             sen Bühne keinen Platz. Mal ehrlich, jeder Strassenkünst-
            Nadine Tobler: Für mich ist das gemeinsame Erlebnis            produktion. Grundsätzlich zeigen wir, was uns gefällt, und                 Dafür können wir machen, was wir wollen. Ich provoziere             ler, ganz alleine, draussen, kann grosses Theater machen.
            beim Theater etwas ganz Besonders und immer wieder             scheinen dabei auch den Nerv vieler anderer zu treffen.                    gerne. Ich sage, was ich sagen will, gesellschaftskritisch          Es geht ja darum, ob jemand die Menschen erreicht.
            eindrücklich. Menschen, die sich nicht kennen, sitzen in       Nadine Tobler: Bekannte Namen führen ein anderes Pu-                       und auch mal politisch. Die einen Stücke sprechen mehr              Nadine Tobler: Gewisse Stücke funktionieren nur auf einer
            einem Raum und erleben das Gleiche gemeinsam mit den           blikum in unser Theater als Künstler, die noch nicht so                    Menschen an als andere. Auch stelle ich fest, dass bei              kleinen Bühne oder eben nur auf einer grossen Bühne. Es
            Schauspielern. Anders als im Kino, in dem alle unabhängig      bekannt sind. Dann kommen vor allem die Leute, die uns                     unseren Sommertheatern plein air andere Leute kommen                geht um die Intimität. Um die Beziehung zwischen Künstler
            voneinander auf eine Leinwand starren.                         vertrauen. Wir werden finanziell unterstützt und wir ver-                  als sonst.                                                          und Publikum. In einem kleinen Theater ist die Chance
            Menf Rhyner: Ich selber bin als Aktiver auf der Bühne ein      stehen unseren Auftrag so, dass wir auch Stücke pro-                       Rinaldo Pajarola: Nur mit Gastspielen würde die Remi-               für diesen mystischen Moment grösser, aber ich habe ihn
            Spätzünder. Plötzlich habe ich mit der bühne Heimat meine      grammieren, bei denen nicht sicher ist, ob das Haus voll                   se nicht funktionieren. Es braucht die Verbundenheit der            auch schon in sehr grossen Theatern erlebt. Letztendlich
            eigene Spielwiese angeboten erhalten. Und dann explo-          sein wird. Ein Theater ist ja auch ein Arbeitsort für junge                Menschen zu den Darstellern. Das Publikum will uns sehen            hängt alles vom Stück und vom Künstler ab.
            dierte mit den vielen Möglichkeiten die Lust. Der Austausch    Truppen. Sie sind darauf angewiesen, dass sie spielen                      und wir haben ein sehr treues Publikum. Da wir alle ehren-          Stella Palino: Ein Leuchtturm ist ein Leuchtturm und ein
            mit dem Publikum vor und nach einer Aufführung und zu          können, auch wenn sie noch nicht über eine grosse Be-                      amtlich arbeiten, ist der finanzielle Druck vergleichsweise         Theater ist ein Theater. Ich mag diese Bezeichnung nicht
            sehen, wie es sich untereinander austauscht, erfüllt mich      kanntheit verfügen. Diesen Aspekt darf man bei der Strei-                  eher klein. Der Erfolg unserer Eigenproduktionen gibt uns           sehr. Auch ein grosses Theater kann kleines Theater ma-
            mit grosser Befriedigung.                                      chung von Unterstützungsbeiträgen nie vergessen. Es hat                    die Möglichkeit, Gastspiele zu zeigen.                              chen und umgekehrt. Für jeden Künstler ist es wunderbar,
            Stella Palino: Bereits mit 14 Jahren entfachte sich der        immer weitreichende Folgen.                                                Irène Howald: Wir stellen unser Programm aus einer gros-            einmal auf einer kleinen Bühne und einmal auf einer gros-
            Brand in mir und damit meine Lust auf Theater und Zirkus.      Menf Rhyner: Und da sind wir schon bei dieser schwie-                      sen Zahl visionierter Produktionen zusammen. Bei der                sen Bühne zu spielen. Ich komme auch aus dem Zirkus,
            Theater ist die sinnlichste und lebendigste Kunstform und      rigen Frage: Was ist gut und was ist nicht gut, was ist es                 definitiven Auswahl spielen viele Faktoren eine Rolle, wie          liebe den Raum und die Höhe. Deshalb leide ich ab und
            Theater spricht einfach alle an. Vom schrägen Vogel bis        wert, gefördert zu werden. Ich möchte nicht unbedingt in                   beispielsweise das Zielpublikum, das Genre, die Sprache,            zu etwas in meiner jetzigen Spielstätte.
            hin zum verängstigten Bürolisten. Es ist eine politische und   der Haut derjenigen Menschen stecken, die diese Ent-                       letztlich aber auch die Verfügbarkeit der Gruppen, die Kos-         Irène Howald: In Kleintheatern hatte die Avantgarde
            gesellschaftliche Mitteilungsplattform.                        scheidungen treffen. Ein treues Publikum hat viel mit dem                  ten und die Räumlichkeiten, die uns zur Verfügung stehen.           gespielt. Sie sind der Ursprung des zeitgenössischen
            Rinaldo Pajarola: Ich selber habe erst 2001 bei der ersten     jeweiligen Veranstalter zu tun. Wie jemand programmiert                    Über allem steht immer die Qualität der Produktion: wir wol-        Theaters. Mit unseren Figuren und Objekten ist es eher
            Eigenproduktion des Remisetheaters zum Theater gefun-          und wie jemand als Gastgeber ist. Aber das Risiko bleibt.                  len unserem Publikum erstklassiges Figurentheater zeigen.           schwierig, grosse Bühnen zu bespielen.

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Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // KULTURTICKER

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                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: Roland Taennler
                                                                     Foto: Emad Osman
                                                                                                                                                                                                                                                                               Wir bringen Sie weiter. Weiter mit Bildung.

                                                                                            Teatro Palino                                                                       THEATER HAT IN BADEN TRADITION
                                                                                            Das Teatro Palino ist der Ort für Theater, Kunst und Begeg-                         Die Theatertradition der Stadt Baden geht bis ins Mittelalter zurück. 1675
                                                                                            nung auf drei Bühnen mitten in der Altstadt von Baden. Das                          wurde am Ölrain der Bäderstadt ein Schützenhaus mit einem Theaterraum
                                                                                            Teatro Palino plant ein grosses Sommertheater im August                             für 500 Zuschauer eingeweiht. Er gilt als der erste Theatersaal in der Schweiz
            RemiseTheater 5406                                                              mit 20 bis 30 Personen. «Der Sturm» von Shakespeare mit                             und wurde nach einem Brand 1833 zum Stadttheater mit 800 Plätzen um-
            Das RemiseTheater 5406 ist ein freies Theater in Ba-                            Christoph Baumann als musikalischem Leiter. Und eventuell                           gestaltet, 1909 geschlossen und 1929 abgebrochen. Neben dieser Bühne
            den-Rütihof. Das Theater wird aufgrund der räumlichen                           im Winter noch ein besonderes Stück. Dazwischen arbeitet                            entstand schon 1881 auf dem Areal des Kurparks das erste Kurtheater. Am
            Gegebenheiten nur von Juni bis Mitte September betrie-                          es im Ensemble und provoziert munter weiter.                                        16. September 1951 fand darin die letzte Aufführung statt, wenig später
            ben. Alle zwei bis drei Jahre führt es eine Eigenproduktion                     www.teatropalino.com                                                                wurde das Haus abgerissen. 1952 ersetzte die Theaterstiftung Baden
            auf. Das nächste Mal im Jahr 2018. In den Jahren dazwi-                                                                                                             (heute Theaterstiftung der Region Baden-Wettingen) als Bauherrin und
            schen veranstaltet es pro Jahr rund zwei bis drei Gastspiele                    Figura Theaterfestival                                                              Eigentümerin das alte Haus durch einen Neubau von Lisbeth Sachs, das                           Weiterbildung.
            für Kinder und etwa drei für Erwachsene.                                        Seit 1994 präsentiert das Figura Theaterfestival alle zwei                          heutige Kurtheater.
            www.remisetheater.ch                                                            Jahre hochkarätige Inszenierungen aus dem In- und Aus-                              (Quelle: kurtheater.ch)
                                                                                            land – darunter zahlreiche Schweizer Erstaufführungen                                                                                                                              Wann war Ihre letzte
                                                                                            – in allen Theatern von Baden und Wettingen und auf                                 1967 begann Anton Keller nebenamtlich und ohne finanzielle Unterstützung
                                                                                            Strassen und Plätzen («Figura fuori»). Nächste Ausgabe:                             der öffentlichen Hand auf der Bühne im Keller des Kornhauses in Baden
                                                                                                                                                                                                                                                                               Lohnerhöhung?
                                                                                            12. bis 17. Juni 2018 (mehr Infos siehe Seite 8)                                    Theater zu produzieren. Als kontinuierlich arbeitendes Berufsensemble war
                                                                                            www.figura-festival.ch                                                              die Claque, kurz C. damals einzigartig im Aargau. Ab Mitte der Achtziger-                      Qualifizieren Sie sich jetzt dafür.
                                                                                                                                                                                jahre zeigte die mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus beachtete C.
                                                                                                                                                                                vermehrt Volkstheater- und Repertoirestücke. 1992 kündigte der Trägerver-
                                                                                             KURTHEATER BADEN                                                                   ein dem gesamten Ensemble aufgrund eines grösseren Finanzdefizits und                          • Höhere Fachschulen
                                                                                             Vor der Sanierung kommt der                                                        interner Spannungen. Ein neues Konzept wurde ausgearbeitet, das kein
                                                                                             «Orientalischen Frühling»                                                          eigenes Ensemble mehr vorsah. Seither wurde die Bühne unter dem Namen                          • Nachdiplomstudien NDS HF
            bühne Heimat                                                                     Mit frischem Rückenwind startet das Kurtheater Baden                               Forumclaque als Labor für spartenübergreifende und experimentelle Kunst
            Aktuell geht im Durchschnitt wöchentlich eine Produktion                         in das Jahr 2018. Mit dem «Griechischen Herbst» im                                 geführt und veranstaltete Gastspiele und Eigenproduktionen.
            über die Kleinbühne auf dem ehemaligen Heuboden des                              vergangenen Oktober hat zum ersten Mal ein Festival im                             (Quelle: theaterwissenschaft.ch
                                                                                                                                                                                                                                                                               • Führung & Management
                                                                                                                                                                                Autorin: Nina Debrunner)
            Bauernhof-Wirtshauses in Ehrendingen. Der Fokus liegt                            Kurtheater Baden stattgefunden, das von mehr als 2000
            auf Kabarett in all seinen Facetten, aber auch mal Musik.                        Zuschauern besucht wurde. Im März dieses Jahres folgt                                                                                                                             • Handelsschule (mit Praktikum)
            Die bühne Heimat feiert 2018 ihr 10-Jahr-Jubiläum. Ihren                         der «Orientalische Frühling», bei dem die zur besten In-
            Geburtstag feiert sie in der zweiten Hälfte August mit einer                     szenierung des Jahres 2016 von Deutschland, Österreich                               BADENER MASKE                                                                                • Immobilien-Bewirtschaftung
            Open-Air-Produktion zum Thema Heimat. Zudem bringt                               und der Schweiz gewählte Produktion «Situations» vom                                 Das Markenzeichen der Badener Maske ist der ­Thespiskarren, mit dem
            sie im Dezember 2018 höchstwahrscheinlich eine Eigen-                            Maxim-Gorki-Theater aus Berlin nach Baden kommt.                                     sie auf Tournee geht und auf dem das Ensemble auftritt. 2018 spielen                         • Rechnungswesen & Controlling
            produktion auf die Bühne.                                                                                                                                             sie das Stück Ben Hur. Gestartet wird nach den Sommerferien und das
            www.buehne-heimat.ch                                                             Diese Inszenierung der israelischen Regisseurin Yael Ro-                             Ensemble macht an rund 15 Orten im Kanton Aargau Halt. Regie führt
                                                                                             nen erzählt eindringlich, humorvoll und aus immer wie-                               wiederum Walter Millns.
                                                                                                                                                                                                                                                                               • Marketing, Verkauf und
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Kommunikation
                                                                     Foto: Andri Winteler

                                                                                             der überraschenden Perspektiven den Nahost-Konflikt                                  www.badenermaske.ch
                                                                                             mit Akteuren, die aus Israel, Palästina und Syrien kom-
                                                                                             men. Ausserdem sind beim «Orientalischen Frühling»                                                                                                                                • Detailhandel
                                                                                             u.a. dabei die berühmte Schauspielerin Corinna Har-
                                                                                             fouch («Giulias Verschwinden») und das Schauspielhaus
                                                                                                                                                                                  Weitere Theater in der Region                                                                • Personalwesen, SVEB &
                                                                                             Hamburg mit dem preisgekrönten Stück «The Who and
                                                                                             The What» – eine Komödie, die Islamkritik in witzig-intel-                           – Theater in Baden                                                                            Sozialversicherungen
                                                                                                                                                                                    theaterinbaden.ch
                                                                                             ligenter Form auf die Bühne des Kurtheaters bringt. Vor
                                                                                                                                                                                  – Theater Boschettli
                                                                                             dem «Orientalischen Frühling» sind zum Winterausklang
                                                                                                                                                                                    www.theater-boschettli.ch
                                                                                                                                                                                                                                                                               • Informatik
            ThiK Theater im Kornhaus                                                         u.a. im Januar und Februar zu Gast: das Ballett Basel,
                                                                                                                                                                                  – Laientheater Theatergruppe Thekalaila
            Das ThiK Theater im Kornhaus ist ein Kleintheater                                das Saarländische Staatsballett, das Deutsche Theater                                                                                                                             • Fotografie / Video
                                                                                                                                                                                    Mehr Informationen: baden.ch/theater
            (134 Plätze) mit überregionaler Ausstrahlung. Im ThiK erlebt                     Berlin mit Max Frischs modernem Klassiker «Biographie:
                                                                                                                                                                                  – Figurentheater Wettingen
            das Publikum Inszenierungen, die schon lange erfolgreich                         Ein Spiel» und das Theater für den Kanton Zürich mit
            unterwegs sind, genauso wie Premieren von Stücken, die                           «Das Käthchen von Heilbronn» von Heinrich von Kleist.
                                                                                                                                                                                     www.figurentheater-wettingen.ch                                                           • Sprachkurse
                                                                                                                                                                                  – Theatergesellschaft Wettingen
            zum ersten Mal überhaupt vor Publikum gespielt werden.                                                                                                                   www.theatergesellschaft-wettingen.ch
            Ein besonderer Fokus wird auf die Förderung von jungen,                          Ab April 2018 wird das Kurtheater für eine umfassende                                                                                                                             • Seminare / Kurse
                                                                                                                                                                                  – Klosterspiele
            zum Teil noch wenig bekannten Gruppen und Einzelkünstlern                        Sanierung geschlossen, der Spielbetrieb für die Saison                                  www.klosterspiele.ch
            gerichtet. Im Mai 2018 veranstaltet das ThiK aussergewöhn-                       2018/19 findet dann nicht im Kurtheater statt, sondern
            liche Produktionen in einem Zirkuszelt im Graben.                                an verschiedenen Orten in Baden. Das Programm wird                                                                                                                                Weitere Informationen und
                                                                                                                                                                                  Weitere Informationen: baden.ch/theater
            www.thik.ch                                                                      rechtzeitig im Frühsommer 2018 veröffentlich werden.                                                                                                                              Anmeldung:
                                                                                             www.kurtheater.ch
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                 15
Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
100 PROZENT // KULTURTICKER

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           KUNSTFÖRDERUNG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Die Kunstförderung hat in der Stadt Baden schon seit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           jeher einen hohen Stellenwert. Sie basiert auf einem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Stadtratsbeschluss von 1967 und wurde 2013 bestätigt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           und neu geregelt. Konkret heisst dies, dass die Stadt-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           verwaltung vom Einwohnerrat den Auftrag erhalten hat,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           bei allen städtischen Bauten ab einer Million Kunst am
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Bau umzusetzen. Die Beitragshöhen gestalten sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           wie folgt: Ab 1 Million bis 5 Millionen Budget stehen­­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           2 Prozent der Bausumme für Kunst und Bau zur Ver-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           fügung. Für darüberliegende Summen bis 20 Millionen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           jeweils ein Prozent der Bausumme, für darüberliegende
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Summen noch 0.5 Prozent der Bausumme. Bis zum

                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: A. N. Simmen, © Christian Herdeg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Betrag von zirka 50 000 Franken werden verschiedene

Einladung zur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Künstler direkt angefragt, bei höheren Summen wird
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ein Wettbewerb durchgeführt. Die Arbeiten werden von
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           der Abteilung Planung und Bau, begleitet von der Ab-

                                                                                                                                                          Foto: Urs Dätwiler
Auseinandersetzung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           teilung Kultur, im Rahmen der Bauprojekte umgesetzt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Sämtliche Evaluationen erfolgen in Zusammenarbeit mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           der städtischen Kunstkommission.

                                                                                                     Zum 25-Jahr-Jubiläum der Stiftung Kulturweg Baden-                                    Zwölf dynamische Lichttafeln beim Trafo Baden von Christian Herdeg
Die Stadt Baden hält ein reichhaltiges Angebot                                                     Wettingen-Neuenhof hat der Brugger Künstler Christoph
                                                                                             Brünggel sein neues Projekt «Diffusion» entwickelt. Es basiert
an «Kunst und Bau» beziehungsweise «Kunst                                                     auf einem jüngeren Kapitel der Badener Stadtgeschichte: auf
                                                                                               dem geplanten Bau einer Zivilschutzanlage im Schlossberg.                                   Jarl Olesen sagt: «An einem Bau ist alles erklärbar und alles                  Die beiden sind sich einig: Kunst im öffentlichen Raum ist
im ­öffentlichen Raum» bereit. Wer entscheidet                                                       Nur einige Relikte erinnern noch daran. Unter anderem                                 weist eine bestimmte Funktionalität auf.» Die künstlerische                    eine Bereicherung für die Stadt Baden. Sie macht die Stadt
                                                                                               der Stollenausgang bei der Treppe, die den Theaterplatz mit
­eigentlich über Kunst im öffentlichen Raum?                                                 der Kronengasse verbindet. Dort hat Brünggel eine aus Neon-                                   Aufgabe sei ergänzend zu betrachten. Ihr Wert sei schwie-                      speziell. Jeder Künstler setzt sich mit dem jeweiligen Ort
 ­Welche A  ­ ufgabe hat sie und wie werden die                                                        licht und Metallröhren gefertigte Installation gebaut.                              rig zu quantifizieren, deshalb hätten einige Leute Mühe mit                    intensiv auseinander, seine Arbeit trägt zur Identität eines
                                                                                                                                  www.kulturweg-limmat.ch                                  den teilweise scheinbar hohen Summen für Kunst und Bau.                        Ortes und einer Stadt bei. Nöthiger und Olesen geben ein
  ­Projekte realisiert? Ein Gespräch mit Jarl Olesen,                                                                                                                                      «Doch Gedanken, Prozesse und Gespräche, die Kunst und                          Beispiel: «Die zwölf Lichttafeln an der Fassade des Trafos
   Leiter Planung und Bau, und Patrick Nöthiger, ­                                                                                                                                         Bau auslösen, sind Motor einer lebendigen Gesellschaft                         sind dessen Wahr- und Markenzeichen. Sie geben dem
   Leiter Kultur.                                                                                                                                                                          und damit sehr wertvoll», so Olesen.                                           Ort Identität.» Entworfen und realisiert wurden sie vom
                                                                                                                                                                                                                                                                          Zürcher Lichtkünstler Christian Herdeg.

            Bei öffentlichen Bauten ist Kunst Pflicht. Das gefällt nicht al-   Kulturelle Teilhabe für alle
            len und führt regelmässig zu Diskussionen über Sinn und Un-        Jarl Olesen, Abteilungsleiter Planung und Bau, weist auf
            sinn, Kosten und Geschmack. Das Verständnis von «Kunst             eine weitere Veränderung hin: «Heute wird die Kunst bei
            und Bau» hat sich seit den 60er-Jahren stark gewandelt.            einem Bauprojekt viel früher thematisiert, dadurch eröff-
            Früher lautete die Bezeichnung «künstlerischer Schmuck»,           nen sich neue Möglichkeiten.» Beim geplanten Sekundar-                                                                                                                                                                                    DER BADENER KÜNSTLER

                                                                                                                                                                                                                  Foto: René Rötheli

                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: René Rötheli
            weil jedes neu errichtete öffentliche Gebäude mit Kunst «ge-       stufenzentrum Burghalde soll der Künstler bereits wäh-                                                                                                                                                                                    HANS TRUDEL
            schmückt» wurde. Heute ist der Spielraum grösser.                  rend des Baus involviert werden. Er wird verschiedene                                                                                                                                                                                     Nebst den Werken, die im Zusammenhang mit Bauten
                                                                               Betonwände skulptural behandeln und mit besonderen                                                                                                                                                                                        entstehen, erfreut sich Baden an einem grossen Schatz
            Kunst in den Köpfen der Schüler                                    Eindrücken versehen. Auch der Evaluationsprozess wird                                                                                                                                                                                     an Werken von Hans Trudel (1881–1958). Die Arbeiten
            Der Kunstlehrstuhl an der Berufsfachschule Baden (BBB)             zu einem Miteinander, indem nebst Fachpersonen auch                                                                                                                                                                                       des Bildhauers, Holzschneiders und Malers sind an vielen
            ist ein gutes Beispiel, das diesen Wandel verdeutlicht. Er         die Lehrpersonen und Schüler in der Jury zur Auswahl der                                                                                                                                                                                  Orten in Baden anzutreffen. Der Flieger auf dem unteren
            besteht seit Oktober 2011 und ist in der Schweiz einzigar-         Kunstwerke Einsitz nehmen. «Kunst ist für alle zugäng-                                                                                                                                                                                    Bahnhofplatz, der Löwe auf dem Brunnen beim Stadttor
            tig. Eine Million Franken steht für dieses endliche Projekt        lich, dazu braucht es kein Studium», so Patrick Nöthiger.                                                                                                                                                                                 und auch das Tränenbrünneli an der Limmat sind bekannte
            zur Verfügung. Dabei werden die Mittel in diesem Fall nicht        Kulturelle Teilhabe ist das aktuelle Schlagwort für diese                                                                                                                                                                                 Beispiele seines Schaffens. Ab 1920 lebte der Künstler mit
            für eine ortsspezifische künstlerische Arbeit aufgewendet,         Entwicklung.                                                                                                                                                                                                                              seiner Familie in Baden. Er rang zu seinen Lebzeiten um
            sondern in die Bildung investiert. Während acht Jahren                                                                                                                                                                                                                                                       Anerkennung und löste immer wieder heftige Protestaktio-
            entsteht an der Schule ein ergänzendes Bildungsangebot             Kunst schafft Identität                                                                                                                                                                                                                   nen der Badener Bewohnerinnen und Bewohner aus. Ohne
            rund um Kunst. Mit Workshops, Gesprächen und Aktionen              Ein Werk setzt vielfach Emotionen frei und löst Fragen aus.                                                                                                                                                                               Bewilligung stellte er seine Werke auf öffentlichen Plätzen
            sollen die Berufslernenden gemeinsam mit den eingelade-            «Kunst soll Denkprozesse und eine Auseinandersetzung                                                                                                                                                                                      auf. Mit heute rund dreissig Werken im öffentlichen Raum
            nen Künstlerinnen und Künstlern einen anderen Blick auf            auslösen. Die Menschen sollen sich Gedanken machen                                                                                                                                                                                        gilt Baden als «Hans-Trudel-Stadt». Die Badener Stiftung
            das Gewöhnliche wagen, die künstlerischen Denkweisen               über das Leben, die Gesellschaft und deren Entwicklung»,                                                                                                                                                                                  Hans-Trudel-Haus hat einen Rundgang zusammengestellt,
            und Arbeitsprozesse kennenlernen und neue Horizonte                führt Nöthiger aus und weiter: «Die meisten Menschen                                                                                                                                                                                      auf welchem 24 seiner Werke entdeckt werden können. Wei-
            entdecken, heisst es im Projektbeschrieb. «Früher muss-            möchten verstehen, aber in der Kunst steht das Erleben                                                                                                                                                                                    tere Informationen erhalten Sie im Info Baden. Zudem erhält
            te immer etwas sichtbar bleiben», sagt Patrick Nöthiger,           an erster Stelle». Man könne versuchen nachzuvollziehen,                                        Der Löwe von Hans Trudel knurrt                                                                                                           Hans Trudel eine Dauerausstellung. Baustart im Falkenareal
                                                                                                                                                                               gegen den Stadtturm und damit
            Abteilungsleiter Kultur: «Heute kann es sein, dass nach            was der Künstler aussagen wollte. Aber für ein Kunstwerk                                        gegen die Obrigkeit                                                                                                                       ist im Frühling 2018.
            Ablauf des Projekts nichts Physisches mehr vorhanden ist,          gebe es kein rationales Verständnis. Und genau darum                                                                                                                                                                                      (Quelle: Stiftung Hans-Trudel-Haus, Baden)
            sondern die Kunst nur in den Köpfen nachhallt.»                    ginge es, sagt Nöthiger: «Kunst ist ein Freiraum, in dem alle
            www.kunstlehrstuhl-bbb.ch                                          Meinungen Platz haben. Darauf muss man sich einlassen.»                                                                                                 Der Flieger aus Bronze von Hans Trudel auf
                                                                                                                                                                                                                                       dem Bahnhofplatz

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Baden ist. 100Prozent - Mario Botta - Interview mit dem Thermalbad-Architekten Einkaufsstadt - Sechs Gebiete zum Flanieren - Stadt Baden
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Foto: Laurent Garmatter

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Bottas Bad für Baden
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                                                                                                                                           Ort? Es gilt, die Tradition der zeitgemässen Interpretation
                                                                                                                                           der Bäder fortzuführen. Parallel dazu müssen wir uns von
                                                                                                                                           den Bedürfnissen der Menschen heute leiten lassen. Meine
                                                                                                                                           Aufgabe ist es, die richtige zeitgenössische Antwort zu
                                                                                                                                           finden, diesem Ort, diesen Quellen, ein Haus zu geben,
Der international bekannte Schweizer Architekt Mario Botta hat Badens neues Thermalbad                                                     das sich in diesen geografischen und historischen Kontext
entworfen. Der Tessiner erzählt, wie er die Stadt Baden kennen gelernt hat, welches die                                                    einfügt.

besonderen Herausforderungen des Projektes sind und er beschreibt die neue Landschaft,                                                     Und Sie haben die Antwort gefunden?
die an der Limmat entstehen wird.                                                                                                          MB: Ja, eine gute Antwort. Der Ort wird nicht nur geprägt
                                                                                                                                           durch die heissen Quellen, sondern hat einen Kontext,
                                                                                                                                           in dem alles im Fluss ist. Alles steht im Zeichen dieses
                                                                                                                                           Fliessens. So ist das neue Bad nicht nur eine Antwort auf
                                                                                                                                           die heissen Quellen, sondern auch eine Antwort auf die
             Herr Botta, haben Sie die Stadt Baden vor dem                  Sie haben ja bereits an anderen Orten Thermalbä-               Landschaft und den Standort.
             Bäderprojekt gekannt?                                          der gebaut. Beispielsweise das Mineralbad & Spa
             Mario Botta: Nein, ich kannte Baden nur von der Durch-         Rigi Kaltbad und das Tschuggen in Arosa. Haben                 Wie drückt sich dies beim geplanten Gebäude aus?
             fahrt. Im Laufe des Projektes habe ich die Stadt eingehend     Sie einen speziellen Bezug zum Element Wasser?                 MB: Wir haben nicht ein einzelnes grosses Gebäude ent-
             studiert und nun bin ich der Meinung, dass ich sie kenne.      MB: Nein (lacht). Wissen Sie, der Architekt ist nicht be-      lang der Zufahrtsstrasse geplant, sondern ein Volumen,
             Beziehungsweise zumindest ein bisschen, denn eine Stadt        rechtigt zu wählen, was gebaut werden soll. Ich darf viele     wie eine offene Hand mit Fingern, die dem Fluss zuge-
             hat viele Facetten. Sie besteht nicht nur aus der physischen   verschiedene Bauwerke realisieren. Die Gesellschaft, die       wandt ist. Damit haben wir das wiederbelebt, was einmal
             Substanz, sondern ist geformt durch ihre Geschichte und        Bauherren sagen, was sie brauchen. Ein Haus, eine Kir-         war, nämlich ein Spazierweg zwischen Bad und Fluss. Mit
             durch die Umgebung.                                            che oder eben ein Bad. Bei den Bädern fasziniert mich          dieser Projektidee sind wir weiter gegangen, als «nur» ein
                                                                            der Aspekt, dass diese (neuen) Ziele des Tourismus das         Badegebäude zu konzipieren. Stattdessen haben wir eine
             Wie haben Sie sich mit der Bäderstadt und den                  Anforderungsprofil an das Gebäude mit beeinflussen. Es         ganze Badelandschaft entlang der Limmat gestaltet, als
             lokalen Gegebenheiten vertraut gemacht?                        erfüllt mich mit Zufriedenheit, wenn ich als Architekt ei-     Verbindung zwischen Bad, Stadt und Park.
             MB: Bei einem Architektur-Wettbewerb geht es darum, die        nen Beitrag dazu leisten kann und die Bedürfnisse der

                                                                                                                                                                                                                                                                             Foto: Matteo Fieni
             richtige räumliche, zeitliche und auch technische Interpre-    Menschen, die diese Gebäude nutzen und beleben, dabei          Wie gehen Sie damit um, dass einige Menschen
             tation für die Bedürfnisse der Bauherrschaft zu finden. Im     berücksichtigen kann.                                          Respekt vor dem Neubau haben? Sie haben Angst,
                                       Zuge der Ausarbeitung habe ich                                                                      dass dieser das Bäderquartier erdrückt, der langen
 ZUR PERSON                            Baden verschiedentlich besucht,      Und was fasziniert Sie mehr? Die Herausforderung               Tradition nicht ausreichend Sorge trägt.
 Mario Botta wurde 1943 in             mir verschiedene Dinge vor Ort       Thermalbad oder der Ort, den Sie bebauen werden?               MB: Wenn man vergleicht, welche Palazzi beispielsweise
 Mendrisio geboren. Als 15-Jäh-
 riger begann er eine Lehre als
                                       angesehen und mit vielen Leuten      MB: Beides. Die Aufgabe ist dann gut gelöst, wenn beide        Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden, dann sind die
 Hochbauzeichner und besuchte          gesprochen.                          Aspekte berücksichtigt und gewürdigt wurden.                   geplanten Bäder eher bescheiden und respektvoll einge-
 anschliessend das Liceo Artistico                                                                                                         bettet in ihre Umgebung. Auch der abgerissene Römerhof        Nun noch eine letzte Frage zum Abschluss: Was be-
 in Mailand. Bis 1969 studierte
 er Architektur am IUAV Istituto
                                     Sie sind weit gereist. Was             Sie wellnessen aber gerne oder?                                war ein massives und gegen die Limmat abschottendes           deutet für Sie der Begriff Kulturvermittlung? Und
 Universitario d’Architettura di     macht Baden besonders?                 MB: Ich bin im Mendrisiotto aufgewachsen. Und dort – in        Gebäude. Wir haben die neuen Bäder städtisch interpre-        welche Bedeutung hat diese bei Ihren Projekten?
 Venezia und eröffnete im gleichen   MB: Baden hat, wie alle Städte,        Stabio – gibt es ähnliche Quellen. Als Kinder haben wir dort   tiert. Sie sind der Stadt, dem Verenahof und dem Kurplatz     MB: Jedes Projekt nährt sich von anderen Projekten und
 Jahr sein erstes Büro. Viele seiner
 Werke befinden sich in seiner
                                     eine eigene Identität, eine eigene     regelmässig gebadet. Das stark schwefelhaltige Wasser,         offen zugewandt. Auf der anderen Seite lassen die Finger      nährt andere Projekte. Ein Projekt ist nie eine in sich ge-
 Heimat, dem Tessin. Mario Botta     spezifische Geschichte. Baden          mit seinem ganz speziellen Geruch, bin ich also gewohnt.       eine hohe Durchlässigkeit zu von Wasser, Luft und grüner      schlossene Sache. Das Leben eines Menschen ist eine
 ist aber weltweit tätig und ist bis hat sich – meiner Meinung nach         Ansonsten bin ich kein grosser Wellnesser.                     Natur. Auf diese Weise wird die Dominanz der Kubatur          stetige Entwicklung. Ein Bad kann eine Kirche inspirieren,
 weit über die Schweizer Grenzen
 hinaus bekannt.
                                     – geformt in seinem Bestehen am                                                                       gebrochen. Ich meine also, dass wir ein bescheidenes Bad      und dies dient wiederum bei der Entwicklung einer Schule
 www.botta.ch                        Fluss: die spezielle Lage mit der      Wie gehen Sie mit dem Spagat zwischen Neubau                   projektiert haben, das die Gegebenheit der Umgebung           oder eines Theaters. Darin drückt sich die Liebe zur Stadt
                                     Klus, in welcher sich die histori-     und Badens historischer Kulisse um?                            sowie die Geschichte respektiert.                             aus, zum Ort, an dem Menschen zusammenleben.
             sche Stadt entwickelt hat. Unten an der Limmat, nahe beim      MB: Eine schöne Frage. Für mich stellt sich diese Frage bei
             Sog des Flusses. Die Bäder. Das Zusammenspiel dieser           jedem Projekt. Wie lautet der zeitgenössische Bezug zum        Man muss auch sagen, dass die Dimensionen, also die           Das Bäderprojekt von Baden hat mich viel darüber nach-
             verschiedenen Elemente, verbunden mit der geografischen        historischen Ort, an dem gebaut wird, beziehungsweise          Kubatur, bis zu einem gewissen Grad vorgegeben sind.          denken lassen, wie die verschiedenen Projekte einander
             Lage nahe bei Zürich, formt den besonderen Charakter           zur Geschichte der Stadt. Im Gegensatz zu den meisten          Die Bäder und die Quellfassung brauchen Platz. Es sind        gegenseitig beeinflussen. Wie wir Menschen heute zu-
             von Baden, den keine zweite Stadt hat.                         amerikanischen oder asiatischen Städten haben euro-            verschiedene Thermalbecken geplant im Innen- und Aus-         sammenleben. Vor 500 Jahren war das Zusammenleben
                                                                            päische Städte eine jahrtausendealte Geschichte. Wenn          senbereich, Kalt-und Heisswasserbecken, Sauna und             ein anderes, ländlicher geprägt. Und wenn wir heute ein
             Spüren Sie die Geschichte, den Badener Geist,                  wir nun etwas Neues hinzufügen zu diesem historischen          Therapieräume sowie ein Badcafé. Am Ende ist es nicht         neues Bad bauen, haben wir auch ganz andere techni-
             das Lachen der früheren Badegäste?                             Kontext, das Teil wird unseres Lebens, dann gilt es, die       der Architekt, der die Grösse definiert, sondern das An-      sche Möglichkeiten. Jede Epoche hat ihre Schönheiten.
             MB: An der Limmat öffnet sich die Erde und die warmen          historische Sprache zu finden, zu verstehen und in einer       forderungsprofil der Bauherrschaft. Und wenn aufgrund         Wir leben heute in einer Zeit der Gegensätze. Dies gilt auch
             Quellen strömen an die Oberfläche. An diesem «geseg-           zeitgemässen Form fortzuführen. Hier in Baden waren die        von Marktanalysen bestimmt ist, wie viele Besuchende die      für uns Architekten. Heute bauen wir ein Bad und morgen
             neten Ort» wird seit 2000 Jahren gebadet und gekurt, das       Bäder einst ein vollständiger, urbaner Teil von Baden. Durch   neuen Bäder täglich durchlaufen werden, dann definieren       eine Moschee. Diese Gegensätzlichkeit ist die Schönheit
             ist deutlich spürbar. Die Quellen oder die Bäder – wie der     die verschiedenen Epochen existiert eine Beständigkeit in      diese Frequenzen auch die Grösse des Bades.                   unserer Zeit.
             Name sagt – prägen Baden. Aber auch die Umgebung.              der Funktion der Bäder. Jede Epoche hatte ihre Antwort
             Mal sind es die Berge, mal ein See. Hier in Baden ist es       gefunden und ihre eigene Interpretation der Bäder voll-
             die Lage unten an der Limmat.                                  zogen. Heute werden wir eine andere Antwort finden als

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100 PROZENT // NAHAUFNAHME

                                                                                                                                               Foto: ZVG
                                                                                                                                                           Wechselweise wertschöpfend                                    … grundlegende Bedürfnisse abholen
                                                                                                                                                           Die erstarkenden Bäder liefern dem modernen Tagungsort        Aktuell stehen die Bäder mit den bewilligten Bauprojek-
                                                                                                                                                           überzeugende Argumente, um in der Gesundheitsbranche          ten der Verenahof AG kurz vor dem nächsten grossen
                                                                                                                                                           oder rund um den wichtigen Rohstoff Wasser glaubhaft als      Entwicklungsschritt, der die zukunftsfähige Nutzung des
                                                                                                                                                           themenführender Treffpunkt wahrgenommen zu werden.            Thermalwassers zum Ziel hat.
                                                                                                                                                           Umgekehrt fördern Tagungen zusätzliche Besuche in den
                                                                                                                                                           Bädern. Das neue Thermalbad befruchtet die lokale Hotel-      In Kombination mit dem historisch begründeten Poten-
                                                                                                                                                           lerie und sorgt bei entsprechender Wahrnehmung für mehr       zial und den in der ganzen Stadt ansässigen medizini-
                                                                                                                                                           Wertschöpfung bei der Gastronomie, bei Freizeitangebo-        schen Kompetenzzentren entstehen echte Chancen auf
                                                                                                                                                           ten und beim Einkauf. Für die in Baden und der Region         Themenführerschaft bei einem besonders starken Ge-
                                                                                                                                                           ansässige Gesundheitsbranche entsteht mit dem neuen           sellschaftstrend: Der Mensch will mit einem zunehmend
                                                                                                                                                           und freizeitorientierten Thermalbad ein ergänzender An-       gesundheitsbewussten Lebensstil zu mehr persönlicher
                                                                                                                                                           knüpfungspunkt zum Thema Gesundheit. Zudem gibt es            Lebensqualität finden. Das Bedürfnis wächst, auch ohne
                                                                                                                                                           neue Arbeitsplätze und der Arbeitsmarkt diversifiziert sich   akuten medizinischen Grund professionelle Beratung mit
                                                                                                                                                           nachhaltig. Zusammen mit den heutigen kleineren attrak-       Sich-etwas-Gutes-Tun zu verbinden. In Anlehnung an
                                                                                                                                                           tiven Angeboten kehrt Baden endlich zurück zur Herkunft       das in den 1970er-Jahren vom Physiker John W. Travis
                                                                                                                                                           seines Namens. Mit der damit verbundenen Belebung des         entwickelte «Illness-Wellness-Kontinuum» rückt nach

Die Bäder im Aufbruch
                                                                                                                                                           Quartiers werden die Bäder wieder zu einem bedeutenden        der Rehabilitation und Prävention somit zunehmend die
                                                                                                                                                           städtischen Begegnungsort.                                    individuelle Potenzialerschliessung ins Bewusstsein des
                                                                                                                                                                                                                         Wellness-Markts. Es geht vermehrt um die Frage, wie
                                                                                                                                                           Mit konkurrenzloser Ursprünglichkeit …                        das Individuum seine persönlichen Stärken erkennen
                                                                                                                                                           Für Baden stellten die Bäder immer wieder einen tragenden     und erschliessen kann. Dieser sogenannte Medical-Well-
                                                                                                                                                           Wirtschaftspfeiler dar: zur Römerzeit, bei den Tagsatzun-     ness-Bereich gehört aktuellen Studien zufolge zu den
                    In den Bädern findet man heute kleine und feine Ther-         fläche ansteigt. Eine Tiefgarage sowie die Umgebungsge-                  gen im Mittelalter und in der Kur-Blütezeit als mondäne       Wachstumsbereichen im Tourismus. Er grenzt sich scharf
                    malwasser-Angebote, drinnen wie draussen. Doch das            staltung in den Bereichen Mättelipark, Limmatpromenade                   Destination in prominentem Kreis mit Interlaken, Luzern       vom klassischen Wellness-Angebot ab, welches heute
                    Herzstück wird die neue Therme unter der Bauherrschaft        und Ochsengarten sind ebenfalls Teil des Projekts.                       und Montreux.                                                 überall vorausgesetzt wird und deshalb im Markt kaum
                    der Verenahof AG. Mario Bottas Entwurf sieht einen rund                                                                                                                                              noch Differenzierung schafft. In wohl kaum einer andern
                    160 Meter langen, schmalen Baukörper mit einem vor-           Ein grosses Teilprojekt ist die Neugestaltung des Ve-                    Obwohl die positive gesundheitliche Wirkung des Ther-         Stadt konnten sich in diesem Bereich auf so kleinem Raum
                    gelagerten, flachen Bau mit einer Natursteinfassade vor,      renahof-Gevierts, mit den alten Bäderhotels Verenahof,                   malwassers seit jeher bekannt ist, standen in den Bädern      derart viele Angebote entwickeln.
                    aus dem fingerartige Öffnungen in den Himmel ragen. Es        Bären und Ochsen im Eigentum der Verenahof AG, das                       lange das Vergnügen und die Erholung im Vordergrund.
                    sind diverse Innen- und Aussenbecken mit unterschied-         teilweise unter kantonalem Denkmalschutz steht. Geplant                  Baden war bis zum Durchbruch des Alpentourismus Ende          Spontaneität ist passend
                    lichen Temperaturen geplant, zum Beispiel ein Flussbad        ist hier eine Umnutzung als Präventions- und Rehabilita­                 des 19. Jahrhunderts sogar schweizerisches Touristenziel      Mitten im grössten Ballungsraum der Schweiz und 15 Mi-
                    und Dampfbäder. Auch eine Saunalandschaft sowie eine          tionsklinik. Sie soll unterirdisch mit dem Thermengebäu-                 Nummer eins. Erst im 20. Jahrhundert rückte der medizi-       nuten vom Hauptbahnhof Zürich kann Baden gegenüber
                    Palette von Therapieräumen finden in Bottas Projekt Platz.    de verbunden werden und sich Infrastrukturen wie Küche                   nisch-therapeutische Aspekt ins Zentrum.                      anderen Thermalorten den Vorteil komfortabler Erreich-
                                                                                  oder Parkhaus mit diesem teilen. Als künftige Betreibe-                                                                                barkeit nutzen. Der Genuss der mineralreichsten Thermen
                    Gleich neben dem Bad ist ein Wohn- und Ärztehaus mit ei-      rin fungiert die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zur­                  Danach verpasste Baden den Aufbruch in den hoch dy-           der Schweiz ist hier ohne Planung ganz spontan möglich.
                    nem Diagnostikzentrum vorgesehen. Auch das Ellenbogen-        zach+Baden.                                                              namischen Wellness-Markt, als Folge der Kombination
                    bad und der Trinkbrunnen werden ins neue Gebäude integ-                                                                                von verschiedenen Einflüssen, wie dem stark wachsen-          Auch als Zentrum der weit über 100 000 Einwohnende
                    riert. Neben diesem befindet sich die einzige Thermalquelle                                                                            den Strassenverkehr im Gebiet der Bäder, neuen Wachs-         zählenden Region und mit über 30 000 Beschäftigten stellt
                                                                                   Weitere Informationen: thermalbaden.ch
                    im Bäderquartier, deren Wasser bis über die Geländeober-                                                                               tumsfeldern in anderen Branchen und zeitweilig fehlender      die Stadt für die Bäder einen idealen Standort dar. Diese
                                                                                                                                                           finanzieller Reaktionsfähigkeit auf den Bedürfniswandel im    unmittelbare Nähe schafft zusätzliche Gelegenheiten für
                                                                                                                                                           Bereich Wellness. Erst um die Jahrtausendwende entwi-         gesundheitsfördernde Aktivitäten in Pausen und Freizeit.
                                                                                                                                                           ckelten sich neue Angebote.                                   Für Baden sind die Rahmenbedingungen zum Erschlies-
                                                                                                                                                                                                                         sen dieser Nachfrage also besonders gut, insbesondere

Die grosse Chance                                                                                                                                                                                                        mit dem zunehmend bedeutenden öffentlichen Verkehr.

                                             Welche wirtschaftliche Bedeutung hat das neue Thermalbad für die
                                             Bäderstadt? Und welches Potenzial weist Baden aus? Wird die                                                                                                                                                       fitnesspark.ch/hamam­baden

                                             Kleinstadt bald schweizweit die Themenführerschaft übernehmen?                                                                                                     1 Abo
                                                                                                                                                                                                              2 Center               Gesundheit gehört zu Ihrem Lifestyle
                                             Thomas Lütolf leitet bei der Stadt Baden das Standortmarketing und                                                                                              Fitnesspark             Ob mit Schweissperlen oder Wassertropfen auf der Haut – im
                                                                                                                                                                                                                                     Fitnesspark werden Sie glänzen. Bei uns erwartet Sie ein einzig­
                                             steht Red und Antwort.                                                                                                                                        Hamam Baden +             artiges Angebot für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
                                                                                                                                                                                                            FlowerPower
                                                                                                                                                                                                                                     Alles unter einem Dach:
                                                                                  Der Wirtschaftsstandort Baden weist schon heute ein ho-                                                                   Shoppi Tivoli            • moderne Geräte für Kraft­ und Ausdauertraining
                                                                                  hes Potenzial in den Branchen Medizintechnik und Ge-                                                                                               • vielseitige GroupFitness­Lektionen
                                                                                  sundheit/Wellness auf. Das neue Thermalbad stellt eine                                                                                             • Betreuung und Beratung bei Training und Weight Management
                                                                                                                                                                                                                                     • Bäder­ und Saunawelten
Foto: Stadt Baden

                                                                                  wichtige Ergänzung dar. Die Bedeutung ist facettenreicher                                                                                          • kostenlose Kinderbetreuung
                                                                                  als einfach der Betrieb eines neuen Bades. Die Destination
                                                                                  erhält die Chance, sich zum ganzheitlichen Kompetenz-
                                                                                  zentrum für die Bedürfnisse rund ums menschliche Wohl-
                                                                                  befinden und die freizeitliche Entspannung zu entwickeln.

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