NATUR & UMWELT - PARCS.at
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2 9 . J a h r g a n g • A u s g a b e 2 / 2 0 1 9 • S o m m e r NATUR & UMWELT i m P a n n o n i s c h e n R a u m RÜCKBLICK Das war der Aktionstag NATURSCHUTZBUND Schöpfung 2019 Projekt Beratung für Gemeinden im Finale BUCHPROJEKT Iwa Schmolztipfla, Gansbärn und Plitzerlwerfa ALLES WIESE Vom Nutzen einer frühen UMFRAGE Mahd Ergebnis bestätigt Entscheidung für Biowende Unser Klima im Wandel Klimavision 2050 in Ausarbeitung ... auch radeln hilft dem Klima
In dieser Ausgabe: Editorial Hianzenverein Jessie Ann singt 03 NB-Obm. Ernst Breitegger 27 und Buch über Ortsnecknamen Klimaschutz-Appell Diözese Eisenstadt 04 António Guterres, UNO-GS 28 Kirchliche Umweltarbeit 07 KlimaschutzreferentInnen trafen sich im Burgenland 05 Projektfinale 29 Burgenländischer Forstverein Unsere Wälder im Klimastress Naturschutz in Gemeinden Energie- und Klimastrategie Burgenländischer Müllverband 06 Gedanken von Johann Binder 30 Tag der Nachhaltigkeit 2019 Konferenz im Burgenland WLV Nördliches Burgenland 07 KlimaschutzreferentInnen 31 Mehr Grundwasserschutz nötig Umfrage: Mehr Bio Esterhazy 08 Biowende in 12 Punkten 32 Tausend Stunden Adler live Klimavision Burgenland 2050 Burgenländische Naturparks 10 Meilenstein in Ausarbeitung 33 Wert der Biodiversität Burgenland radelt Biologische Station 11 Startschuss für Klima-Aktion 34 WeCon: Feldsaison hat begonnen Aktionstag Schöpfung Nachhaltigkeitspreis 2019 12 Lebenswert Lebensmittel 36 Die Ausschreibung 32 Adlerhorst vor der Linse: Tausend Stunden live 13 ... weniger ist ein Muss! 37 Burgenland Tourismus Willkommen im Fahrradies von Mag. Dr. Josef Fally Innovationslabor act4.energy Interview: Benjamin Schedl 14 Das Auto tankt allein! 38 Profi-Birder mit 16! Forschung Burgenland Energie Burgenland 15 Aktionsplan Elektromobilität 39 Martin Karlo, Energiegewinner Dreiländer-Naturpark Raab Bio-Innovationspreis 2019 16 Natur pur: Kanusaison startet 40 Land Burgenland schreibt aus! Naturpark in der Weinidylle 17 Idylle aus Wein, Land & Leuten n TITELFOTO: Naturpark Geschriebenstein Ziesel, fotografiert von 18 Die Vielfalt eines Naturparks Benjamin Schedl, 16, aus 05 Naturschutzorgane Burgenland: Amphibien-Straßenschutz 19 Naturpark Landseer Berge Wander- und Wassererlebnisse Liebing im Mittelburgenland (siehe dazu auch Interview auf Seite 38). Welterbe-Naturpark 20 Aktiv-Sommer im Naturpark Naturpark Rosalia-Kogelberg 21 Fest der Naturparkschulen NP Neusiedler See - Seewinkel 22 30 Jahr-Jubiläum Grünes Band Verein Initiative Welterbe 23 Zivilcourage und Engagement Verein BERTA 24 Vom Nutzen einer frühen Mahd NP Neusiedler See - Seewinkel 25 25 Jahre Nationalpark BIO AUSTRIA Burgenland 14 Innovationslabor act4.energy: Das Auto tankt allein! 26 Ganz bio.Ganz sicher.Ganz regional N+U 2
editorial Geschätzte Leserinnen und Leser, verehrte Freundinnen und Freunde von NATUR & UMWELT IM PANNONISCHEN RAUM Wir haben schon gut daran getan, „2019 – das Jahr des Klimaschutzes“ als Generalthema auch für unse- re Zeitschrift „Natur und Umwelt im Pannonischen Raum“ zu übernehmen. Unser Land, Österreich, die Mag. Dr. EU und viele weitere Staaten weltweit stecken nun Ernst Breitegger sehr tief in der Debatte um dieses Thema drin. Das Eis an den Polen wird immer dünner. Der Verschwinden jetzt die unsäglichen Autoschlangen Meeresspiegel steigt und steigt; Insel- und Küsten- am Sonntagabend und am Freitag am Nachmittag? gebiete werden immer häufiger und stärker über- Wird jetzt vielleicht auch Güterverkehr weg von der schwemmt. Die steigenden Temperaturen lassen Straße verlagert? Flüsse austrocknen und Landstriche verdorren. Die Gletscher verschwinden; mit ihnen geht ein wertvol- Was erwartet Sie in dieser Ausgabe von „Na- les Süßwasserreservoir verloren (www.planet-schule. tur und Umwelt im Pannonischen Raum“? Einzelne at). Schuld ist der vom Mensch verursachte Treib- Ergebnisse aus der Klimareferentenkonferenz im hauseffekt. Zu 75 % hängt das mit der Verbrennung Burgenland; die Ankündigung des Nachhaltigkeits- von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und preises; ein Beitrag über die Biowende ... Der Natur- Kohle zusammen. Wir haben es geschafft, in ledig- schutzbund liefert einen Endbericht über das Projekt lich 100 Jahren das Kohlendioxid in der Atmosphäre „Gemeindeberatung“. Der Nationalpark Neusiedler um 40 % zu erhöhen. Diese Zusammenhänge sind See – Seewinkel kündigt an, zeitnah eine Konferenz aber noch längst nicht in der breiten Öffentlichkeit über „30 Jahre offene Grenze“ durchzuführen. angekommen. Wir wählen noch immer Regierungen, die den Klimawandel mit all seinen möglichen Folgen Die „european climate foundation“ hat die nicht zur Kenntnis nehmen. Seit 1979 trifft man sich Klimaziele der EU-Mitgliedsstaaten unter die Lupe zu Klimakonferenzen; wir halten bei 24 „conferences genommen. Das nüchterne Ergebnis: Kein einziges of the parties“; die letzte im Dezember 2018 in Kato- Land sei auf „einem guten Weg zur Erfüllung der wice in Polen. Viele waren das Papier nicht wert und Energie- und Klimaziele für 2030“ (https://diepresse. die Beschlüsse zweifelhaft. Es wird aber der einzige com/home/wirtschaft/economist/5629091/Klima- mögliche Weg sein, ein Umdenken und eine Neu- ziele_Oesterreich-in-EURanking-nur-auf-Platz-19). orientierung zustande zu bringen. Wir müssen uns Österreich gibt zum Beispiel keine Informationen über weiter treffen, uns austauschen, Beschlüsse fassen, Förderungen fossiler Energieträger preis – und deren aber diese dann umsetzen! stufenweisen Abbau. Wir erreichen unsere Klimaziele nicht einmal annähernd. Auch die Burgenländische Landesregierung zeigte bereits Initiative. Landesrätin Eisenkopf lud im Jän- Finden Sie viel Wissenswertes in dieser Ausgabe ner 2019 zum „1. Burgenländischen Klimagipfel“. (digital unter www.naturschutzbund-burgenland.at). Univ.-Prof.in Dr.in Kromp-Kolp verwies auf die Not- wendigkeit, endlich zu handeln. Dr. Schneider vom Ihr Obmann des Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Naturschutzbunds Burgenland meinte, dass Klimaschutz keine Bedrohung, sondern Ernst BREITEGGER eine gesellschaftliche Notwendigkeit sei. Der Meteo- rologe Mag. Marcus Wadsak mahnte: „Wir sind die erste Generation, bei der der Klimawandel stattfin- det und gleichzeitig die letzte Generation, die noch was ändern kann.“ LRin Eisenkopf will Klimaschutz im Burgenland weiter vorantreiben und lädt zu „Klima- visionen 2050“. Als fleißiger Kaffeehaussitzer ist mir in den letzten Tagen in den Printmedien eine Meldung aufgefallen, die für unser Land bemerkenswert erscheint: Landes- hauptmann Doskozil will die Bioproduktion massiv fördern und er plant zwei Verkehrsknotenpunkte – einer im Norden, einer im Süden –, von denen Pendler per Bahn in die Landeshauptstadt gelangen können. 3 N+U
Impressum + Offenlegung Im ReUse-Shop geht so manchem ein Licht auf! Verleger, Inhaber, Herausgeber: • „Natur & Umwelt im Pannoni- • Naturschutzbund Burgenland schen Raum” erscheint vier Mal Große Auswahl und Joseph-Haydn-Gasse 11 pro Jahr und wird in Zusammen- 7000 Eisenstadt lauter tolle Sachen – arbeit mit den folgenden Vereinen T +43 664 8453048 gebraucht, bestens und Institutionen erstellt: www.naturschutzbund- erhalten und burgenland.at super günstig. • Naturschutzbund Burgenland, • Bgld. Naturschutzorgane, In den ReUse-Shops erwarten • Verein B.E.R.T.A. dich Kleidung, Spielzeug, Redaktionsbeirat: • Bio Austria Burgenland, Sportartikel, Hausrat und Lois Berger, • Int. Clusius-Gesellschaft, andere Dinge. Stöbern in den Johann Binder, • Welterbe-Naturpark, guten alten Sachen macht Thomas Böhm, • NuP Rosalia-Kogelberg, sich bezahlt. Und mit ein Ernst Breitegger, • NuP Landseer Berge, bisschen Glück findest du Bernhard Deutsch, • NuP Geschriebenstein-Irottkö, deinen persönlichen Schatz. Hermann Fercsak, • NuP In der Weinidylle, Hermann Frühstück, Die ReUse-Shops gibtʹs im • NuP Raab-Örsèg-Gori˘cko, Christian Horvath, ganzen Burgenland. Und • Bgld. Müllverband, Thomas Knoll, natürlich auf bmv.at • NP Neusiedler See – Seewinkel, Anton Koo, • WLV Nördliches Burgenland Alois Lang, • Verein „Initiative Welterbe” Andreas Leitgeb, • „Hianzenverein” Ernst Leitner, • Burgenland Tourismus Markus Malits, • Biolog. Station Neusiedler See Klaus Michalek, • Diözese Eisenstadt Verena Münzenrieder • Bgld. Forstverein Michael Niederkofler European Regional Development Fund www.bmv.at • Esterházy Betriebe Gottfried Reisner, • Innovationslabor act4.energy Nikolaus Sauer, • Forschung Burgenland Ramona Schmidt, Thomas Schneemann, • „Natur & Umwelt im Panno- Klimaschutz: Guterres-Appell Andrea Sedlatschek, Doris Seel, nischen Raum” ist das offizielle Liebe Freunde der Erde! Ernst Trettler, Mitgliedermagazin des Natur- Ich habe euch hierher eingeladen, um mit mir Hubert Weisz, schutzbundes Burgenland Alarm zu schlagen. Denn der Klimawandel stellt uns und als solches ein grenzüber- vor die wichtigste und entscheidende Aufgabe un- Thomas Zechmeister schreitendes – A, HU, SK, SLO, serer Zeit. Er bedeutet für uns alle eine existenzielle Markus Zechner HR ... – Informationsmedium. Bedrohung. Mitgliedsgemeinden des Wenn wir unseren Kurs bis zum Jahr 2020 nicht Naturschutzbunds Burgenland: Redaktion, Produktion: entscheidend ändern, riskieren wir desaströse Fol- DIE SCHREIBMEISTER OG Leithaprodersdorf, Stotzing, Müllendorf, Baumgarten, Gols, gen für Mensch und Natur. Denn der jetzige Kurs zer- Manfred Murczek Pöttelsdorf, Zemendorf-Stöttera, stört die Kreisläufe der Natur, von denen wir leben. 2491 Neufeld/L., Lisztgasse 2 Mattersburg, Forchtenstein, Immer wieder höre ich das Argument, dass wir T +43 676 6106297 murczek@speed.at Eberau, Rohr i. Bgld., Ollersdorf, uns den Kampf gegen den Klimawandel nicht leis- www.schreibmeister.info Burgauberg-Neudauberg, Markt ten können. In durchschaubarem und eigennützigem Allhau, Wolfau, Grafenscha- Starrsinn behaupten sie, dieser Kampf sei zu teuer. chen, Oberschützen, Bernstein, Das alles ist Unsinn. Reiner Unsinn. Das Gegenteil ist Auflage: 7.500 Stück Rechnitz, Mogersdorf, Neusiedl wahr. Denn wir spüren heute schon die unglaublichen am See, Tadten, Unterrabnitz- Kosten, die auf uns durch den Klimawandel zukom- Schwendgraben, Draßmarkt. men. Und diese Kosten werden schnell noch mehr • Es wird ausdrücklich darauf werden, wenn wir nicht handeln. Hitzewellen, Wald- hingewiesen, dass die Inhalte • Die Zeitschrift transportiert brände, Stürme und Fluten ziehen eine Spur der Ver- der Artikel nicht in allen Fällen die Inhalte des Natur- und wüstung über die Erde. Wir – die Vereinten Nationen die Meinung des Verlegers bzw. Umweltschutzes im Pannonischen – werden die Verantwortungsträger der Wirtschaft, des Herausgebers wiedergeben. Raum und dient als Sprachrohr Für die Inhalte sind die jeweiligen sowie Koordinations- und Informa- der Politik und der großen Vermögen zusammenbrin- Autoren direkt verantwortlich. tions-Drehscheibe aller mit Natur- gen, um unser Schicksal in die Hände gemeinsamer und Umweltschutz befassten Verantwortung zu legen. Die ganze Welt hofft auf un- burgenländischen Institutionen. sere Entschlossenheit, jetzt die Herausforderung des • Bezahlte, redaktionell gestaltete Das gemeinsame Ziel ist die Klimawandels umgehend anzunehmen, bevor es zu Anzeigen oder Beiträge, für die Gewährleistung einer verstärkten spät ist. Unser Schicksal in unseren Händen. Die Welt ein Druckkostenbeitrag geleistet Zusammenarbeit und mehr rechnet mit euch! Ich rechne mit euch allen! wurde, sind entsprechend Effizienz in der Arbeit für den António Guterres, Generalsekr. der Vereinten gekennzeichnet. Natur- und Umweltschutz. Nationen, New York, UNO Hauptquartier, 10. 9. 2018 N+U 4
Projekt „Naturschutzberatung für burgenländische Gemeinden“ Gemeindearbeit und Naturschutz Burgenlands Gemeinden leisten viel, wenn es um die Pflege wertvoller Naturflächen geht. Im Rahmen des landesweiten ELER-Projekts „Natur- schutzberatung für Gemeinden“ gibt der Naturschutzbund Burgenland Anregungen, wie die Gemeinden mehr für die Natur tun und dabei gleich- zeitig Kosten sparen können. Die Initiative trägt dazu bei, den Schattendorf. ben, sondern Unterstützung für wertvollen Schatz der Natur auch w Am Kirchberg von Donners- die Fragen und Anliegen der für unsere Kinder und Enkelkinder kirchen wurde bei zwei Gemeinden bei Naturschutz- zu erhalten und vor allem auch Begehungen ein Pflegeplan Themen angeboten. Demnächst den Menschen näher zu bringen. zum Schutz des Trockenrasens wird den Gemeinden eine Bro- Ziel des Projekts ist die Be- festgelegt. schüre mit vielen Praxis-Beispie- wusstseinsbildung, Motivation w Pflege von Altbäumen im len zugeschickt, diese wird auch und Beratung aller burgenländi- Ortsgebiet, z. B. in Deutsch im Internet als Download zur schen Gemeinden hinsichtlich na- Gerisdorf. Verfügung stehen. Aufgrund der turschutzfachlich ausgerichteter w Möglichkeiten für den Ersatz positiven Erfahrungen ist bereits Pflege- und Erhaltungsmaßnah- von Glyphosat durch eine Weiterführung angedacht. men an Straßen- und Wegrän- mechanische oder thermische dern, Böschungen, Uferbegleit- Methoden Autoren: vegetation, Hecken, Streuobst- w Praxis-Tipps für Pflegemaß- Dr. Klaus MICHALEK und Kopfbäumen sowie des Um- nahmen an Bachbegleit- und Geschäftsführer gangs mit Neophyten. Dabei wer- Ufergehölzen, z. B. in Ritzing Naturschutzbund Burgenland den auch naturschutzrelevante und Hirm Aktivitäten initiiert. w Vermittlung und Kontaktaufbau DI Gerhard SCHLÖGL Die „Berührungspunkte“ zwi- zu Experten in einzelnen Projektmanager schen den Tätigkeiten der Ge- Fachgebieten, z. B. Fischotter meinde und der Natur sind sehr und Biber. vielfältig. Entsprechend breit ist w Informationen zur Ausweisung das Themenspektrum der Bera- von „Gemeinde-Schutz- tungsgespräche. Es wurde eine gebieten“ durch den Broschüre ausgearbeitet, in der Gemeinderat in mehreren 33 Beispiele näher beschrieben Gemeinden im Nord- und sind. Südburgenland Hier sind einige Themen- w Vorträge zum Thema „Grünes bereiche beispielhaft aufgelistet. Band Europa“, z. B. in den w Beratung zur Anlage von Gemeinden Kittsee und Parndorf Blühflächen mit einheimischen w Veranstaltungen inklusive Wildblumen und Kräutern in der Begehungen zum Thema Gemeinde, z. B. in Ollersdorf. „Blühende Dörfer im Burgen- w Gemeinsame Begehungen und land“ in den Gemeinden vor-Ort-Besichtigungen zum Drassburg, Mischendorf, Thema „naturnahe Pflege“, und Winden am See – z. B. in Zillingtal und Neutal. gemeinsam mit der Expertin w Biotop-Pflegeaktionen, z. B. in DI Paula Polak. Deutschkreutz und Edelstal. Das Projekt wird im Sommer w Vortrag und eine Obstsorten- 2019 abgeschlossen. Sehr posi- Wanderung, z. B. in Manners- tiv wird bisher gesehen, dass der dorf a.d. Rabnitz. Naturschutzbund aktiv auf die w Naturspaziergang für die Gemeinden zugeht. Es wird nichts n Naturspaziergang Mattersburg Bevölkerung mit fachlicher „von oben herab“ vorgeschrie- und Blühfläche in Rudersdorf Begleitung, z. B. in Mattersburg. w Begehung naturnaher Wälder und Sondierung von Förder- möglichkeiten, z. B. in Lockenhaus. w Obstbaum-Schnittkurs, z. B. in 5 N+U
Gedanken von ... Prok. DI Johann BINDER, Forschung Burgenland GmbH ... zur Energie- und Klimastrategie des Burgenlands 2050 „Wann wird´s mal wieder rich- in Hinblick auf die ständig wach- tig Sommer…“ - die älteren Se- sende Weltbevölkerung vor große mester erinnern sich sicherlich Herausforderungen gestellt; der noch an den netten Schlager von „westliche“ Lebensstandard, der Rudi Carrell in den 1970er-Jahren. auf allen Teilen der Welt ange- Und nach meinen Erinnerungen strebt wird, scheint in der jetzigen stimmt es auch – die Sommer wa- Form nicht haltbar zu sein ... ren damals durchaus des Öfteren Die Knappheit von Ressour- verregnet und wenn es über 25 cen und Lebensräumen ist abzu- Grad hatte, war das schon toll und sehen und birgt global gesehen wir durften mit dem Fahrrad in die ein gewaltiges Konfliktpotenti- Freibäder der Nachbarortschaften al. Vor diesem Hintergrund sind fahren. Diesen Artikel schreibe ich die Bemühungen zu betrachten, gerade während des Höhepunk- nachhaltige Energie- und Klimast- tes der ersten Hitzewelle Mitte rategien zu entwickeln, die auch n DI Johann Binder Juni 2019 in Österreich – bis zu 37 entsprechende Vorgaben und Grad im Schatten sind angesagt. Maßnahmen zum „Schutz des Rudi Carrell singt aber in sei- Klimas“ beinhalten. In der aktuellen Erarbeitung nem Schlager, dass es früher Das Burgenland entwickelt der burgenländischen Klima- einmal auch Hitzetage („bis zu daher – wie viele andere Regionen und Energiestrategie 2050 wer- 40 Grad im Schatten“) gegeben in Europa auch – entsprechende den zusätzlich zur Betrachtung hätte. Also habe ich im Hitzetage- regionale Strategien; im Fall des der Energieentwicklung auch der index der Stadt Wien nachge- Burgenlands mit dem Fokus auf Klimawandel sowie Maßnahmen schlagen – und man sieht tat- das Jahr 2050. zur Klimawandelanpassung be- sächlich, dass es in den 1960er- Ich möchte nicht unerwähnt handelt. Ich denke, das ist ein Jahren durchaus auch schon lassen, dass es zu der Frage der guter Ansatz, da Energieverbrauch Hitzetage gegeben hat (z. B. 17 „menschengemachten“ globalen und Energieproduktion nicht ge- im Jahr 1963). Und in Summe 50 Erderwärmung durchaus geteilte trennt von den Auswirkungen des Sommertage. Allerdings hat sich Ansichten gibt. Wer „Klimalüge“ Klimawandels betrachtet werden diese Zahl inzwischen drama- in die Suchmaschinen im Internet können. tisch erhöht. 2017 wurden bereits eingibt, findet eine Reihe von Bei- Ich gebe zu, dass mich in letz- 38 Hitzetage gezählt – eine Zahl, trägen, die durchaus kontrover- ter Zeit auch die Argumente der die 2018 in Wien Innere Stadt mit siell diskutiert werden. So findet Gegner des „menschengemach- 42, ähnlich wie 2015, noch ein- man Meinungen, dass die Erder- ten Klimawandels“ beschäftigen. mal übertroffen wurde. Man sieht, wärmung nicht oder nur zu einem Der Nachweis des menschenver- dass sich im Mittel sowohl die sehr geringen Teil vom Mensch ursachten Klimawandels ist mit Sommer- als auch die Hitzetage verursacht werde oder dass sich den Modellen der Zunahme der gegenüber den 1070er-Jahren die Welt in einem ganz normalen Treibhausgase begründet. Weil mehr als verdoppelt haben. Zyklus von Eiszeit in Richtung mehr CO2 und mehr Methan und Ähnliche Fakten sind nicht nur Wärmezeit befinde. in Folge mehr Wasserdampf und in Österreich, sondern global fest- andere Treibhausgase in die Luft zustellen und gemessen worden. w Energiestrategien gelangen, erwärmt sich die Tem- Die Erderwärmung und die damit Wurde um die Jahrtausend- peratur auf dem Planeten Erde. verbundenen Extremereignisse wende noch bei der ersten Ener- Alle Modelle (Einfluss der Sonne, (Überschwemmungen, Dürren giestrategie des Burgenlands der zyklische Eiszeit – Wärmezeit), die etc.) haben ohne Zweifel Auswir- Verkehr ausgeklammert, so ist in den Einfluss durch den Menschen kungen auf die Menschheit. Bis- der „Burgenländischen Energie- ausklammern, bestätigen die ak- herige Lebensräume für Mensch, strategie 2020+“ aus dem Jahr tuellen Entwicklungen in Sachen Tier und Pflanzen laufen Gefahr, 2013 der Bereich Verkehr bereits globaler Erwärmung nicht. künftig nicht mehr bewohnbar zu integriert und erste Szenarien zur Letztendlich hat die Erkennt- sein; die Landwirtschaft inklusive völligen Energieautarkie bis 2050 nis, dass der Klimawandel durch der Lebensmittelproduktion ist sind entwickelt worden. den Anstieg der Treibhausgase N+U 6
begründet ist, auch einen Vor- In diesem Frühjahr wurde vom man noch bedenkt, dass alle bis- teil: Der Klimawandel aufgrund Amt der Burgenländischen Lan- lang untersuchten Modelle von des Anstieges der Treibhaugase desregierung eine „Vision“ zur einem „menschenverursachten“ ist durch den Menschen verur- Klima- und Energiestrategie 2050 Klimawandel ausgehen, ist es ab- sacht. Also hat auch der Mensch herausgegeben. Experten und die solut sinnvoll, sich den genannten die Möglichkeit, etwas gegen den interessierte Bevölkerung sind Herausforderungen zu stellen und Klimawandel zu tun! Wäre der Kli- eingeladen, Beiträge und Ideen Lösungen zu finden. Insofern ist mawandel nicht vom Mensch ver- in diese Strategie einzubringen. die Initiative des Landes zu befür- ursacht (Sonne, periodische, nicht Die wesentlichen übergeordneten worten und zu unterstützen. beeinflussbare Zyklen etc.), dann Ziele sind, dass das Burgenland Das bedeutet, dass jeder Bei- könnten die Menschen nichts da- bis zum Jahr 2050 klimaneutral trag, jede Maßnahme, die das gegen tun. So aber sind wir in der wird und damit einen Beitrag zum Ziel, ab 2050 keine fossilen Ener- Lage, Maßnahmen zu ergreifen, 2-Grad-Ziel leistet, das im Klima- gieträger mehr einzusetzen, will- eben weil der Klimawandel offen- abkommen von Paris beschlos- kommen ist und unterstützt wer- sichtlich menschengemacht ist. sen wurde. den sollte. Persönlich glaube ich, Speziell für das Burgenland dass es ein Mix von Maßnahmen w Unbestreitbar ist ... wurden in der erwähnten Vision sein wird, wobei Energieeffizienz w ... dass wir Menschen in den folgende Herausforderungen oder und Energiesparen genau so ihre letzten 100 Jahren fossile Brenn- auch Bedrohungen aufgrund des Bedeutung haben wie die Produk- stoffe verbrauchen, die über Milli- Klimawandels festgehalten: tion, Regelung und Speicherung onen von Jahren in der Erde lager- w Belastungen für die von erneuerbarer Energie. Ebenso ten, nicht nachwachsen und CO2 w menschliche Gesundheit; werden die Bereiche Ressourcen- gebunden haben; w Beeinträchtigung der Boden- schonung, Kreislaufwirtschaft und w ... dass Produkte aus fossilen w fruchtbarkeit und -funktion; Abfallvermeidung wesentliche Rohstoffen (Kunststoff, Plastik) in- w Zunahme von Ernteverlusten Schwerpunkte in Richtung CO2- zwischen ein ernstes Problem für w und Notwendigkeit zur Neutralität darstellen. die Meere, für die Natur und auch w Bewässerung; Unabhängig davon, wer oder für die Gesundheit der Menschen w Ausbreitung von heimischen welche Gruppe also am treib- darstellen; w und neuen Schädlingen; hausgasverursachten Tempera- w ... dass es leistbare erneuer- w Gefährdung von regionalen turanstieg „schuld“ ist – es ist ein bare Energieträger gibt, die fossile w Ökosystemen; Gebot der Vernunft, den Folgen Energieträger ersetzen können; w Zunahme der des Klimawandels als Tatsachen w ... dass nukleare Energieträger w Hochwassergefahr. ins Auge zu sehen und Strategien aufgrund ihres in keiner Weise mit umzusetzenden Maßnahmen kalkulierbaren Risikos keine Alter- w Lösungen finden zu erarbeiten und zu unterstützen, native zu erneuerbaren Energie- Jeder, der in den letzten Jahr- um den oben genannten negati- trägern darstellen; zehnten die Entwicklungen im ven Auswirkungen bestmöglich w ... dass das Potential des Ener- Burgenland mitverfolgt hat, wird entgegenzuwirken und damit das giesparens noch lange nicht aus- diesen aufgezeigten Bedrohun- Burgenland mit all seiner Vielfalt geschöpft ist gen zustimmen müssen. Wenn lebenswert zu erhalten. u Konferenz der KlimaschutzreferentInnen im Burgenland Die Klimaschutzreferentinnen schutz-Sofortmaßnahmen, die präsentierten zum Abschluss die und -referenten der Bundeslän- Weiterentwicklung der nationalen Ergebnisse. der unter dem Vorsitz von Lan- Klimaschutzpolitik und die Ent- u desrätin Astrid Eisenkopf tagten wicklung einer in Anwesenheit von Umweltmi- Langfriststrate- nisterin Elisabeth Köstinger am gie bis 2050 als 12. April 2019 in der St. Martins zentrale Themen Therme & Lodge in Frauenkir- auf der Agen- chen. Bereits am Tag zuvor hatte da. Landesrätin die Vorkonferenz der beamteten Astrid Eisen- Fachexperten der Länder mit Ver- kopf, Landesrä- treterinnen und Vertretern des BM tin Sara Schaar für Nachhaltigkeit und Tourismus aus Kärnten (BMNT) stattgefunden. Neben und Tirols Lan- einem Impulsvortrag zu Bioland- deshauptmann- bau und Bodenschutz standen Stellvertreterin die Implementierung von Klima- Ingrid Felipe 7 N+U
Mehr Bio: Umfrage bestätigt Entscheidung für Biowende Bio-Umfrage-Ergebnis: Landwirte beinhaltete die Bio- w 12 Punkte-Programm Für drei Viertel aller Umfrage noch weitere Themen. „Bioland Burgenland“ 1.551 Befragten ist Bio Hier gaben fast alle Befragten an, Noch vor Durchführung der sehr wichtig oder wichtig dass ihnen verstärkte Koopera- Bio-Umfrage präsentierten Lan- tionen und die Kommunikation deshauptmann Hans Peter Dos- Das Burgenland soll in den mit den Landwirtinnen und Land- kozil und Landesrätin Astrid Ei- nächsten Jahren Schritt für Schritt wirten sehr wichtig oder wich- senkopf ein 12-Punkte-Programm zum Bioland Nummer 1 werden. tig sind. „Bei dieser Bio-Umfra- mit dem Titel „Bioland Burgen- Nach dem erst kürzlich vorgestell- ge hat es auch die Möglichkeit land“. Nach der erfolgreichen ten 12-Punkte-Maßnah- Energie-Wende nimmt das menplan zur Bio-Wende Burgenland damit auch präsentierte Agrarlandes- die Bio-Wende in Angriff. rätin Mag.a Astrid Eisen- „Die Nachfrage nach Durch die Stärkung kopf das Ergebnis der Bio- der biologischen Land- Umfrage. 1.551 Personen biologischen Lebensmitteln wirtschaft, die Schaffung – davon 1.154 Konsumen- tinnen und Konsumenten, und auch nach regionalen neuer Ertragschancen für heimische Bauern, mit 157 Bio-Landwirtinnen Lebensmitteln ist steigend. gesundem Essen in Spi- und Bio-Landwirte sowie tälern, Kindergärten und 240 konventionelle Land- Das heißt, wir befinden uns Schulen, mit mehr Quali- wirtinnen und Landwirte nahmen daran teil. Das hier auf dem richtigen Weg tätsbewusstsein und regi- onaler Wertschöpfung, mit Ergebnis: „Die Nachfra- und es ist auch gut, dass wir dem Schutz der Gesund- ge nach biologischen heit durch die konsequen- Lebensmitteln und auch in diese Richtung gehen“. te Pestizid-Reduktion soll nach regionalen Lebens- das Burgenland Schritt für mitteln ist steigend. „Es Schritt zum Bio-Vorzeige- ist wichtig und notwendig, Landesrätin land in Europa werden. dass wir auf diese biologi- Das Land Burgenland sche Lebensweise setzen, Mag.a Astrid Eisenkopf setzt mit dem 12 Punkte- weil Bio ganz einfach für Programm „Bioland Bur- artgerechte Tierhaltung genland“ auf positive För- steht, Bio nachhaltig ist, Bio kli- gegeben, direkt mit der Landes- deranreize und eine Umstellung mafreundlich ist und Bio unsere rätin in Kontakt zu treten – in Form von Gemeinschaftsküchen im Natur schützt“, führte die Landes- eines Textfeldes, um Fragen zu Landesumfeld ebenso wie auf pä- rätin aus. stellen bzw. kritische Anmerkun- dagogische Impulse und planbare Konkret geht aus der Umfra- gen zu artikulieren. Dabei sind fast gesetzliche Vorgaben. Dazu wer- ge, die ein erstes Stimmungsbild 50 Anfragen eingegangen. den flankierende Maßnahmen in vermitteln konnte, hervor, dass Vor allem die Fragen „Wie der Raumplanung und der Wohn- für rund drei Viertel der Befragten geht’s weiter mit der Bio-Wende? bauförderung vorbereitet. biologische Ernährung sehr wich- Was passiert mit meinem Betrieb? Die Hintergründe sind schnell, tig oder wichtig ist. 68 Prozent Wie kann ich rechtzeitig und rich- erläutert. Doskozil: „Ich denke es gaben an, sehr oft oder oft Bio- tig reagieren?“ wurden häufig ge- ist wichtig, dass die Menschen Lebensmittel zu kaufen. stellt, berichtet Manfred Cadilek, wissen: Wie ernähren wir uns? Bei der Auswertung fiel auf, Agrar-Experte des Landes. Um Was beinhalten unsere Nahrungs- dass Frauen regionale und Bio- genau auf diese Fragen auch per- mittel und auf welche Weise wer- Lebensmittel wichtiger sind als sönlich eingehen zu können, be- den sie produziert? Männern, und dass Frauen ge- gab sich die Agrarlandesrätin auf Mit Bio sollen bereits die sunde und biologische Ernährung eine Road-Tour durch das Bur- Kleinsten in Berührung kommen. wichtiger ist als den Männern. Au- genland, um die Fragen, Wünsche Denn, so Doskozil: „Wenn wir ßerdem kaufen Frauen häufiger und Anregungen der Landwirtin- nicht nur die Landwirtschaft, son- Bio als Männer. nen und Landwirte im direkten dern auch die Menschen mitneh- Für die Landwirtinnen und Kontakt zu besprechen. men wollen auf diesem Weg, dann N+U 8
ist es ganz wichtig, sehr früh an- zent gesteigert werden. In Volks- langfristig abgesichert. Güssing zusetzen.“ Es ist also von großer schulen soll es eine „Bio-Stunde“ erhält zusätzlich bestehende Bedeutung, Kindern zu zeigen, pro Monat geben, um das Ernäh- Betriebssparten aus Eisenstadt, woher unsere Lebensmittel kom- rungs- und Umweltbewusstsein Eisenstadt wird ein „Weinkompe- men und dass es Sinn macht, sich zu fördern. tenzzentrum“. gesund zu ernähren. Daher wird 4. Mit Bio-Modellgemeinden 8. Auch Tiere brauchen Bio. Der es eine Vorgabe im Bereich der zeigen wie‘s geht. In Nord-, Mit- Tiergesundheitsdienst Burgen- Kindergärten und Landesschulen tel- und Südburgenland wird je land (TPD) erhält eine neue Sekti- geben, bis 2021 50 Prozent und eine Modellregion zeigen, dass on Bio, die die Bauern beim Um- bis 2024 100 Prozent auf biologi- ein vollständiger Umstieg auf stieg auf biologische Viehzucht sche Ernährung umzustellen. biologische Landwirtschaft mehr auch aus dem Blickpunkt der Tier- Eine weitere Maßnahme aus Wachstum und mehr Lebensqua- gesundheit unterstützt. dem 12 Punkte-Programm wird lität für alle bringt. 9. „Bio aus dem Burgenland“ sein, dass künftig keine konven- 5. Unsere fruchtbaren Böden wird zum Gütesiegel. „Genuss tionellen Stallbauten bewilligt wer- schützen. Durch die Änderung Burgenland“ wird zu „Bio Genuss den. Betriebe, die sich derzeit in des Bodenschutzgesetzes in Burgenland“ und soll durch eine einem Bewilligungsverfahren be- § 5 und eine neue Verordnung mit verstärkte Zusammenarbeit mit finden, sind davon jedoch noch vorgegebenen Bewirtschaftungs- dem „Netzwerk Kulinarik“ öster- nicht berührt. regeln in hangreichen Gemeinden reichweit neue Märkte für Burgen- wird abgeschwemmtes Erdgut lands Bauern erschließen. w Bio-Modellregionen verhindert und die Fruchtbarkeit 10. Marktforschung als Unter- Agrarlandesrätin Astrid Eisen- der Böden erhalten. stützung für Landwirtinnen und kopf kündigte drei kleine Bio-Mo- 6. Neue Ställe nur mehr bio- Landwirte. Um rasch auf neue dellregionen im Nord-, Mittel- und zertifiziert. Durch eine Änderung Markttrends reagieren zu können, Südburgenland an, die als Best- in der Raumplanung und im Bau- werden die Bauern mit regelmäßi- Practice-Beispiele für andere Ge- recht werden neue Stallbauten nur gen Konsumentenumfragen und meinden Vorbild sein sollen. Hier mehr dann zugelassen, wenn sie einer Bio-Roadshow unterstützt. gebe es bereits einige interessier- eine Bio-Widmung haben. In be- 11. Von den Besten lernen. Ein- te Gemeinden. „Zusammenfas- stehende Widmungen und Stall- mal jährlich, erstmals am 28. No- send kann man sagen, dass Bio bauten wird natürlich nicht einge- vember 2019, werden die besten bei uns angekommen ist. Dass wir griffen. Bio-Ideen mit dem Bio-Innovati- uns in den verschiedensten Spar- 7. Die beste Ausbildung für un- onspreis des Landes Burgenland ten darum kümmern werden, dass sere jungen Landwirtinnen und ausgezeichnet. wir diese Bio-Wende Schritt für Landwirte. Mit einer Änderung 12. Durch wissenschaftliche Be- Schritt umsetzen werden – hin zu des LW-Schulgesetzes und dem gleitung Fehler vermeiden. FiBL, 100 Prozent Bio“, so Eisenkopf. Umbau der Anbauflächen auf das Forschungsinstitut für biologi- Das 12 Punkte-Programm 100 % Bio werden die beiden bur- schen Landbau, wird ab Juni 2019 „Bioland Burgenland“ für kluges genländischen Landwirtschafts- alle Maßnahmen wissenschaftlich Wachstum mit Bio im Überblick: schulen in Güssing und Eisenstadt begleiten. Eine Machbarkeitsstu- 1. Fördern statt fordern. Mit zu Vorzeigeschulen für Österreich die zu 100 % Bio im Burgenland einer gezielten Bio-Umstellungs- und dadurch beide Standorte soll neue Wege aufzeigen. u förderung wollen wir die Bio-Quo- te im Burgenland bis 2027 von derzeit 31 % auf 50 % steigern: Ab Juli können alle Landwirte, die in die Bio-Produktion umsteigen wollen, maximal 15.000,– Euro als Landesförderung beantragen. 2. Neue Ertragschancen für heimische Bauern entwickeln. Um den heimischen Bauern neue Absatzmärkte zu sichern, werden wir in Landes- und landesnahen Küchen und Buffets den Bioanteil sukzessive erhöhen: 2021 soll er bei 50 Prozent, 2024 bei 100 Pro- zent liegen. 3. Gesunde Ernährung für unse- re Kinder sicherstellen. Auch in Kindergärten und Landesschulen soll die Bio-Quote bis 2021 auf 50 Prozent und bis 2024 auf 100 Pro- n LH Hans Peter Doskozil und LRin Astrid Eisenkopf präsentieren Bio-Wende 9 N+U
Klima- und Energiestrategie: Klimavision Burgenland 2050 Im Ausarbeitungsprozess der kürzlich präsentierten Klima- hausgasemissionen, die Klima- vision 2050, dem ersten Meilenstein der neuen Klima- und strategie ist ein Gesamtkonzept Energiestrategie ür das Burgenland, wird auf die Einbin- für ein zukunftsfähiges Burgen- land. Klimaschutz muss leistbar dung von Expertinnen und Experten sowie der Öffentlich- sein, es darf zu keiner Energie- keit gesetzt. armut kommen. Die Umstellung auf ressourcenschonenende Ver- Zentrale Elemente der Vision w Ziele und Grundsätze der sorgungssysteme und erneuer- sind die Ziele und Grundsätze, Klimavision Burgenland 2050 bare Energie sind eine Chance für die für das Burgenland definiert Das oberste Ziel ist die Sen- die regionale Wirtschaft.“ wurden. Als Expertinnen und Ex- kung der Treibhausgasemissio- Das zweite zentrale Element perten wurden Vertreterinnen und nen: Bis 2050 sollen keine fossilen der Vision, die Grundsätze, defi- Vertreter der Klima- und Energie- Energieträger benötigt werden, niert die politischen Strategien. modellregionen, der Wirtschaft, die Treibhausgase sollen auf rund „Wir setzen im Burgenland auf der Arbeiterkammer, der Mobi- ein Zehntel der aktuellen Werte kluges, nachhaltiges Wachstum. litätszentrale, der Energiewirt- reduziert werden. Der Energie- Das bedeutet, dass wir die Le- schaft, der Abfallwirtschaft sowie verbrauch soll um 5 Petajoule bensqualität im Burgenland auch der Abteilungen des Landes gela- gesenkt werden. Die Produktion für die nächsten Generationen den. Den Prozess hat die Agentur der benötigten Energie soll zu sicherstellen wollen. Ökonomie, „Brainbows“, mit der die gesamte 100 % aus erneuerbaren Quellen Ökologie und Soziales müssen Strategie erstellt wird, begleitet. kommen. Was bei der Strompro- gleichberechtigt unter einem „Der Schutz unseres Klimas duktion dank der Windkraft im Dach stehen“, so Eisenkopf. „Wir ist eine der wichtigsten Aufgaben Burgenland schon erreicht wurde, werden stark auf Bewusstseins- unserer Zeit. Nur der ernst ge- wird in den Bereichen Wärme und bildung setzen. Und es darf nicht meinte Klimaschutz funktioniert. Mobilität eine Herausforderung. über die Köpfe der Menschen hin- Wir wollen im Burgenland unse- Eine ganzheitliche Lösung für die weg agiert werden.“ ren Beitrag zur Eindämmung der verschiedenen Handlungsfelder Erderwärmung auf maximal 2°C befindet sich in Ausarbeitung. w Online-Befragung leisten“, unterstreicht Umweltlan- „Das Zielviereck ‚ökologische „Wir laden alle Burgenlände- desrätin Mag.a Astrid Eisenkopf. Nachhaltigkeit, soziale Verträg- rinnen und Burgenländer ein, bei „Bevor es zu einzelnen Maßnah- lichkeit, Wettbewerbsfähigkeit, der Erstellung dieser Strategie men kommt, wollen wir eine ganz Versorgungssicherheit‘ wurde als mitzuarbeiten. Das wird mit ei- klare Vision haben: die Vision Rahmen gesteckt“, betont die ner Online-Befragung passieren. eines klimafreundlichen Burgen- Umweltlandesrätin. „Es geht nicht Das Land und die Politik können lands im Jahr 2050.“ nur um die Senkung von Treib- nur einen Anstoß geben und die N + U 10
Klimaschutz: Startschuss für Aktion „Burgenland radelt!“ Aus der Aktion „Radelt zur „Radfahren im Alltag kann ein Auto zurückgelegt werden. Arbeit“ wird nun „Österreich essentieller Beitrag zum Klima- Die Abwicklung von „Burgen- radelt“ – und im Burgen- schutz sein. Kurze Wege kann land radelt“ übernimmt die Mobi- land natürlich „Burgenland man sehr einfach ohne Auto zu- litätszentrale Burgenland. Sie un- radelt“. Über die Details der rücklegen. Jeder kann einen Bei- terstützt die Teilnehmerinnen und trag leisten, aber das Klimaziel Teilnehmer bei der Anmeldung, Aktion informierten Natur- werden wir nur gemeinsam er- wird auf Gemeinden und Betrie- und Umweltschutzlandes- reichen. Das Burgenland hat bei be zugehen und zur Teilnahme rätin Mag.a Astrid Eisenkopf der LandesklimaschutzreferentIn- motivieren. Ab 2020 sollen auch und Straßenbaulandesrat nenkonferenz am 12. April einen Schulen mitmachen. Mag. Heinrich Dorner. Ab- Antrag eingebracht, in dem wir „Wer mitmachen will, kann gewickelt wird „Burgen- die zuständige Bundesministe- sich auf der Plattform rin auffordern, die Förderung des www.burgenland.radelt.at land radelt“ von der Mobi- Radverkehrs in Österreich zu for- anmelden und ein Profil erstellen. litätszentrale Burgenland. cieren“, betont Eisenkopf. Man kann Freunde einladen, sich Alle Infos gibt es unter Neben touristischer Radwege eigene Ziele setzen oder auch an www.burgenland.radelt.at sollen künftig auch Alltagsradwe- Bewerben teilnehmen. Radfahren ge gefördert werden. Dabei geht ist gut für den Klimaschutz, spart „Burgenland radelt“ baut auf es nicht nur um den Neubau, son- Geld und macht Spaß“, hebt die die Aktion „Radeln zur Arbeit“ auf. dern auch um das Schließen von Leiterin der Mobilitätszentrale Bei dieser bundesweiten Kampa- Lücken und um Sicherheitsmaß- Burgenland, Christine Zopf-Ren- gne geht es darum, den Weg zur nahmen. Die Eckpunkte dafür ner, einige gute Gründe für‘s Mit- Arbeit mit dem Rad zurückzu- sind auch im „Masterplan Rad- machen hervor. u legen und die gefahrenen Kilome- fahren“ festgelegt. In diesem Plan ter in einer Plattform einzutragen. ist u. a. eine Verdoppelung der „Bei ,Burgenland radelt‘ können mit dem Rad zurücklegten Wege n Burgenland radelt – v. l. n. r.: Lan- nicht nur die Arbeitswege erfasst bis 2030 als Ziel gesetzt. „Rund desrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, werden. Alle Wege zählen – zum die Hälfte der Wege, die im Bur- Landesrat Mag. Heinrich Dorner Beispiel zur Ausbildung, zum genland zurücklegt werden, sind und die Leiterin der Mobilitätszen- Einkaufen oder zu Freizeitaktivi- kürzer als fünf Kilometer. Ein Teil trale Burgenland, Christine Zopf- täten“, erläutert LR Dorner. „Dort dieser Wege kann sehr gut ohne Renner. wollen wir ansetzen und das Be- wusstsein fördern: Bewegung ist gesund. Dazu braucht es gut aus- gebaute Radwege.“ Neu bei „Burgenland radelt“ ist auch, dass Gemeinden und Betriebe, aber auch sonstige Ins- titutionen, wie Vereine oder regio- nale Netzwerke als Veranstalter auftreten können. Die Radfahre- rinnen und Radfahrer, die ihre ge- fahrenen Radkilometer eintragen, können die Kilometer dann der eigenen Gemeinde, dem Betrieb oder dem Verein „überschreiben“. „Seit etlichen Jahren setzen wir wichtige Maßnahmen zum Schutz der Umwelt, so Eisenkopf. richtigen Rahmenbedingungen vision 2050 ist die Abfrage der Handlungsleitfaden für alle rele- anbieten. Doch der tatsächliche Akzeptanz von Klimaschutzmaß- vanten Akteure geben. In erster Klimaschutz passiert woanders – nahmen in der burgenländischen Linie für das Land und die landes- in den Häusern, auf den Feldern, Bevölkerung. Eisenkopf: „Die nahen Betriebe, in weitere Folge in den Unternehmen und auf der Strategie wird bis zum Herbst auch für alle Institutionen und Un- Straße“, so Eisenkopf. 2019 fertiggestellt werden. Am ternehmen, die einen Beitrag zum Eine Grundlage der Klima- Ende des Prozesses wird es einen Klimaschutz leisten können.“ u 11 N + U
Rückblick: Aktionstag Schöpfung „Lebenswert Lebensmittel“ uns vor Augen, welche Schätze Gründer der Firma Sonnentor, im lautete das Thema des 14. Akti- die Natur uns bietet und wie sehr Festsaal des Hauses der Begeg- onstags Schöpfung, der im Haus wir an Lebenswert mit der Vielfalt nung einen Vortrag unter dem Titel der Begegnung in Eisenstadt an Obst, Gemüse und Kräutern „Lebensmittel als Mittel zum Le- stattfand. Kleine wie große Be- gewinnen. Ganz besonders freut ben“. Als einer von Österreichs Bio- sucherinnen und Besucher freu- mich, dass diese Generation in Pioniere weiß er über den Wert ten sich über ein abwechslungs- ihren Projekten die Nachhaltigkeit gesunder Lebensmittel genau zu reiches Programm. In den indivi- in den Vordergrund stellt. Sie trägt berichten. duell gestalteten Stationen wird mit ihren Initiativen wesentlich zur Die Bio-Strategie des Burgen- das Thema des Tages auf infor- Bewusstseinsbildung bei“, so LRin lands, die gesamte Landwirtschaft mative Art und Weise vermittelt. Mag.a (FH) Daniela Winkler, die auf 100 % Bio umstellen zu wollen, Organisiert und veranstaltet wird vom Gebotenen ebenfalls sicht- lobt der Waldviertler Unternehmer, der Aktionstag Schöpfung vom lich angetan war. der heute 500 Mitarbeiter und Verein der Burgenländischen 300 Vertragsbauern als Rohstoff- Naturschutzorgane (VBNO), der w Bio-Pionier Johannes Gutmann Lieferanten für seine Gewürze, Luftgüte Burgenland, der Um- Am Abend des Aktionstags Kräuter und zahlreichen anderen weltanwaltschaft Burgenland, Schöpfung hielt Johannes Gut- Produkte beschäftigt, als „mutig dem Naturschutzbund Burgen- mann (Bild unten;© Sonnentor), und visionär“. u land, Bio Austria Burgenland, dem Landesmuseum Burgenland, dem Umweltbeauftragten der Diözese Eisenstadt, dem Haus der Begeg- nung, den ÖKOLOG-Schulen Bur- genland und der Zentralanstalt für Meteorologie (ZMAG). LRin Mag.a Astrid Eisenkopf freut sich über das vielfältige Enga- gement im Burgenland: „Umwelt- schutz kann nur gelingen, wenn er auf allen Ebenen umgesetzt wird und von jedem und jeder Einzel- nen mitgetragen wird. Nachhaltig- keit bedeutet, keine unreflektier- ten Handlungen zu setzen. Dieses Bewusstsein wollen wir noch stär- ker in der Gesellschaft verankern. Jeder kann täglich einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leis- ten. Was wir essen und wie wir unsere Lebensmittel produzieren, ist nicht nur für unsere Gesundheit ausschlaggebend, sondern auch für unseren Planeten.“ „Kinder und Jugendliche führen N + U 12
Weniger ist nicht mehr, weniger ist ein Muss! Mag. Dr. Josef FALLY zum Thema Energie & Klima Venedig wird wohl demnächst hin, man traut sich. Zumindest dort, ein Bewohner von Katar 31 Tonnen „Eintrittsgeld“ von den Touristen ver- wo´s leicht geht und niemandem echt CO2, ein US-Amerikaner knapp 15 langen (bis zu 10,– Euro pro Kopf). weh getan wird. Wiewohl: Mit den Tonnen, ein Österreicher gut 7 Tonnen, 130.000 Tagesgäste sind keine Sel- „EU-Schikanen“ Allergenverordnung, ein Inder nur 1,5 Tonnen CO2.(2) Allen tenheit, mit riesigen Luxuskreuzfahrt- Lebensmittelinformationsverordnung, Bewohnern unterentwickelter Länder schiffen werden sie herangekarrt. Den Datenschutzgrundverordnung, Her- dieselben Rechte zuzugestehen wie meisten Einheimischen gefällt das gar kunftskennzeichnungsverordnung, uns, die wir im reichen Westen leben, nicht, in der Altstadt wohnen immer Plastiksackerlverbot etc. hat man ist wohl ethische Grundhaltung. Aber weniger Menschen ... sich bei den Unternehmen ja auch das Klima wird es nicht aushalten. In Hallstatt im oberösterreichischen nicht gerade beliebt gemacht.(1) Ungarn zahlt die Regierung für jeden Salzkammergut hat rund 770 Einwoh- In der letzten Folge war zu lesen: neugeborenen echten Magyaren eine ner. An Spitzentagen wälzen sich Tau- Was könnte man tun, das dem Kli- ansehnliche Geburtenprämie. Sollten sende Besucher durch den kleinen maschutz nützt, gleichzeitig unserer die UNO, Regierungen, Religionsfüh- Ort, die meisten kommen in Bussen, Landschaft nicht schadet und keine rer etc. über Sterilisationsprämien in steigen aus, verstopfen die Straßen, negative Vorbildwirkung zeitigt? Man Drittwelt-Ländern nachdenken? Zu- bringen Lärm, hinterlassen Müll, und könnte also zum Beispiel den Flug- mindest über finanzielle Anreize für sie kaufen meist gar nicht so viel, wie hafen in Schwechat nicht weiter aus- Familien mit wenigen Kindern? Die Gastronomen und Souvenirverkäufer bauen, sondern als Ziel formulieren, Autorin Verena Brunschweiger sagt das gerne hätten. Nun will man die pro Jahr die Zahl der Passagiere zu über ihre Kinderlosigkeit: „Neben Zahl der Busse beschränken ... senken. Kerosin ordentlich zu besteu- der persönlichen Motivation gibt es 16. Jänner 2017: Schifahrer aus ern, wäre auch ein mutiges Signal – eine ökologische Komponente: Ein nah und fern wollen auf das Hoch- wenn eine Reise nach Brüssel mit der Kind ist das Schlimmste, was man kar im Südwesten Niederösterreichs, Bahn teurer kommt als mit dem Flie- der Umwelt antun kann. Jedes nicht doch die Straße auf den Berg ist ge- ger, stimmt etwas nicht. Man könnte in die Welt gesetzte Kind bedeutet sperrt: Zu viele sind schon oben ... festlegen, dass man Filialen großer eine CO2-Einsparung von 50 Ton- Am 24. Jänner 2013 lief im Verkaufsketten künftig nur mehr in nen im Jahr.“(3) Das ist zwar, wie oben Schweizer Fernsehen die Dokumen- burgenländischen Ortschaften bau- gezeigt, ein bisschen hoch gegriffen, tation „Wenn Städte nicht mehr wach- en lässt, nicht außerhalb. Und man aber prinzipiell hat sie recht. Natürlich, sen sollen“. Im Internet-Kommentar könnte die bestehenden Windparks im Westen haben wir das Problem der heißt es dazu: „Die urbane Schweiz in unserem Land zwar modernisieren, zu geringen Geburtenraten. Wer wird wächst, aber leider falsch. Die Sied- aber keine neuen mehr errichten. Wie demnächst unsere Pensionen zahlen, lungen wachsen in die grüne Wiese oben gezeigt, freut man sich in Hall- ist da oft zu lesen. Aber andauerndes hinaus, statt im Innern zu wachsen. statt über den millionsten Besucher Wachstum auf einer begrenzten Erde Dem wollen einige Kantone nun ab- nicht genauso wie über den ersten. würde bzw. wird Probleme ganz an- helfen.“ ... Analog dazu darf man wohl auch kon- derer Dimensionen zeitigen. Vier Beispiele, die zeigen, dass statieren, dass jede weitere „Verspar- Am 6. Juni 2018 starb der bekann- „immer mehr“ nicht automatisch „im- gelung“ des Burgenlands mit Wind- te Wissenschaftstheoretiker Franz. M. mer besser“ bedeuten muss. Freilich rädern nicht mit der gleichen Eupho- Wuketits aus Parndorf. Er zitierte oft gibt es auch Nutznießer solcher Ent- rie vorgenommen werden darf wie zu ein Bonmot, das angeblich von Karl wicklungen, natürlich spielt wieder Beginn des Booms. Übrigens: Auf Kraus stammt: „Die Lage ist hoff- einmal die „economy“ die Hauptrolle, unseren Autobahnen und Schnell- nungslos, aber nicht ernst!“ Und er selbstverständlich sind Arbeitsplät- straßen Rasen zuzulassen, ist ein meinte damit, dass die Menschheit ze dabei immer ein Argument. Aber ganz schlechtes Vorbild. von der Evolution nicht mit einer Ab- unser Thema ist vor allem der Klima- Wie weit traut sich die Politik zu sicht hervorgebracht wurde, schon schutz, und da stellt sich die Frage: gehen? Man soll über den Klimawan- gar nicht mit jener, ewig auf diesem Darf, soll, ja muss man nicht gerade- del reden, wir sollen diesbezüglich Planeten wandeln zu sollen. Ob uns zu restriktive Maßnahmen ergreifen? aufklärend wirken, erfuhren wir am das ein Trost sein kann ...? Wenn demnächst im Burgenland ersten burgenländischen Klimagip- (1) „Die Vorgaben der EU sind oft Schikanen“, die Ölheizungen für private Häusl- fel. Gut. Wir sollten aber auch stets Interview mit Spar-Chef Gerhard Drexel in „Die Presse“, 22. 2. 2019. bauer verboten werden, ist das ja mit der Einleitung beginnen, dass (2) https://de.statista.com/statistik/daten/ auch eine Maßnahme, die den freien die Menschheit immer noch wächst, studie/167877/umfrage/co-emissionen-nach- Markt beschneidet. Gut, werden kri- um 230.000 Bewohner pro Tag, das laendern-je-einwohner (abgerufen am 6. 4. tisch Zeitgenossen einwerfen, in den macht in 30 Stunden die Bevölkerung 2019). letzten Jahren wurden ohnehin kaum des Burgenlandes! Dies ist die eigent- (3) Interview zum Buch „Kinderfrei statt mehr Ölkessel verkauft. Aber immer- liche Katastrophe. 2016 produzierte kinderlos – Ein Manifest“ im Kurier, 3. 3. 2019. 13 N + U
Das Auto tankt allein! Der nächste Schritt in eine bequeme und klimaschonende Mobilitätszukunftk vereinfacht und automatisiert, dass sie sich nahtlos in unser täg- n oben: 9. Mai 2019 auf der Mission liches Leben einfügen und unsere Innvation Austria Week – v. l. n. r.: Autos ohne weiteres Eingreifen Hermann Stockinger (Easelink), bei jeder sich bietenden Gele- Michael Niederkofler, Andreas genheit – zuhause, im Büro oder Schneemann (beide act4.energy), am Parkplatz eines Supermarkts, Thomas Zeinzinger (lab10) E-Autos laden ohne lästiges selbständig die Beladung der Bat- Kabelanstecken? Den Ladevor- terie und falls nötig auch den Be- gang ohne Vertrag, Kreditkarte zahlvorgang dafür vornehmen. oder Bankeinzug bezahlen? Ein- Innovative Lösungen wie die- im Innovationslabor act4.energy fach aussteigen und später in se, die unseren Alltag erleichtern, im Südburgenland, wo in einem ein voll aufgeladenes Fahrzeug sind wichtig, um der E–Mobilität „Living Lab“ unter der Mitwirkung zurückkommen? Nie wieder kon- zu einem schnelleren Durchbruch von Bevölkerung, Gemeinden und ventionell Tanken? Eine Gruppe zu verhelfen. Und eine breite innovativen Unternehmen neue von innovativen österreichischen Akzeptanz von CO2-neutralen Technologien unter realen Testbe- Unternehmen zeigt vor, wie be- Mobilitätslösungen ist wichtig, dingungen demonstriert werden quem E-Mobilität sein kann! um unsere Umwelt vor weiteren und Beispiellösungen für saube- Auf der Bühne der Mission Schäden durch den Klimawandel re Energie- und Mobilitätstech- Innovation Austria Week 2019 zu bewahren. Dabei geht es aber nologien bereit gestellt werden. (MIAW2019) zeigt eine Arbeits- nicht nur um punktuelle Verbesse- Für ein neues Mobilitätsprojekt, gruppe rund um unser Innovati- rungen, denn gerade das Beispiel das ab Herbst 2019 durchgeführt onslabor act4.energy, bestehend der E-Mobilität zeigt, wie viele werden soll, suchen wir derzeit aus den Blockchain-Experten Einzelsysteme ineinander greifen auch interessierte Privatpersonen. lab10 collective und E-Mobility- müssen, um tatsächlich einen Interessenten sind gebeten, sich Pionier Easelink GmbH, erstmals nachhaltigen Beitrag zur Energie- unter info@act4.energy bei uns zu einen Ladevorgang, bei dem die wende leisten zu können. melden. Ladung vollautomatisch durchge- Linktipps: führt wird und die Bezahlung ohne w Nachhaltig produzierter Strom Ladevorgang: weiteres Zutun des Fahrers oder E-Fahrzeuge stoßen zwar • https://www.youtube.com/ der Fahrerin ganz einfach über lokal keine Schadstoffe aus, wie watch?v=Er9ifHvKPBM eine Mobile-App gestartet und sieht es aber bei der Erzeugung • Lab10 Collective eG: über eine Blockchain-Anwendung des benötigten Stroms aus? https://lab10.coop/ sicher, schnell und bequem abge- Auch dieser muss nachhaltig • Easelink GmbH: rechnet wird. Die Verbindung von aus erneuerbaren Energiequel- https://easelink.com/ kabelloser Ladetechnik und Be- len erzeugt werden (z. B. Photo- zahlung über Smart Contracts er- voltaik oder Windkraft) und dann www.act4.energy möglicht es, mit einem einfachen bedarfsgerecht zum Tanken von info@act4.energy Touch auf dem Smartphone nach E-Fahrzeugen zur Verfügung ste- jeder Besorgung bei Bank, Post hen. Damit dies gelingt, ist der Kontakt und Informationen oder Supermarkt in ein aufgela- Aufbau von regionalen, auf er- Ing. Andreas Schneemann, MSc. denes E-Auto zurückzukommen neuerbaren Quellen basierenden, T +43 (0) 3326 52496-0 – ohne dafür einen Finger krumm intelligenten Energiesystemen schneemann@energie-kompass.at zu machen! notwendig, die uns sicher und zuverlässig mit sauberer Energie DI Michael Niederkofler w Projekt SonnWende+ versorgen. T +43 (0) 3326 52496-12 Die im Rahmen des Projekts Erprobt und getestet werden niederkofler@energie-kompass.at SonnWende+ (in einem Konsorti- können innovative Lösungen für um mit dem AIT Austrian Institute den Aufbau dieser regionalen, of Technology und der JKU Linz) erneuerbaren Energiesysteme auf der MIAW2019 durchgeführ- te Demonstration zeigt vor, was die digitale Zukunft der E-Mobili- tät für uns bereit hält. Lade- und Bezahlvorgänge werden so weit N + U 14
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