HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU

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HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU
HESSEN natürlich
Landesverband Hessen

                       Herbst 2020

                             Bunte
                           Vielfalt im
                              NABU
HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU
2 | THEMA

Bunte Vielfalt in NABU-Gruppen
                                                        Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen            Beispiele, die zur Nachahmung anregen.

                                         V. Lindmayer
                                                        und Freunde des NABU,                          Apropos Nachahmung: Auch in diesem
                                                                                                       Heft stellen wir wieder eine Auswahl
                                                        für die Vielfalt in der Natur tritt der        erfolgreicher Projekte aus der NAJU und
                                                        NABU schon immer ein. Was die Vielfalt         unseren NABU-Gruppen und Kreisver-
                                                        der Menschen in den eigenen Reihen             bänden vor. Hier kann man sich gerne
                                                        angeht, haben wir noch Nachholbedarf.          „Ideen klauen“ für eigenes Engagement
                                                        Menschen mit ausländischen Herkünften          im Naturschutz.
                                                        einzubeziehen, sollte uns nicht nur am
                                                        Herzen liegen, weil wir die Integration        Auch ein hessenweites Projekt stellen wir
                                                        fördern wollen. Das natürlich auch, als        vor: Es ist uns gelungen, eine Landesför-
                                                        wichtige gesellschaftliche Aufgabe! Aber       derung für den Schutz der Niedermoore
                                                        warum sollten wir das Potenzial, das in        zu akquirieren. Aufbauend auf eine Er-
                                                        den Menschen steckt, nicht auch für den        hebung der BVNH will der NABU in den
                                                        Naturschutz nutzen?                            kommenden Jahren hessenweit gefähr-
                                                                                                       dete Niedermoorstandorte sichern und
                                                            Die Erfahrungen, wo das bereits ge-        renaturieren: Ein Beitrag zum Natur- und
                                                        schieht, sind vielfach positiv. Durch nichts   Klimaschutz zugleich. Im dritten Tro-
                                                        kann man sich in eine Gemeinschaft bes-        ckenjahr in Folge wird die Bedeutung von
                                                        ser integrieren, als durch die Arbeit an       Klimaschutzmaßnahmen immer deutli-
                                                        einem gemeinsamen Ziel. Da wird nicht          cher. Dazu mehr im nächsten Heft.
                                                        über Integration geredet, da ist Integrati-
                                                        on ein selbstverständlicher Nebeneffekt.       Ihr Gerhard Eppler
                                                        Vom Heppenheim im Süden bis nach               NABU-Landesvorsitzender
                                                        Waldeck-Frankenberg im Norden gibt es

Andere Naturbilder und besondere Fähigkeiten
Migrant*innen bereichern die Naturschutz-Aktivitäten im NABU

I
     n Hessen gehören Menschen mit aus-                 gen und mehr Klarheit da-
     ländischen Wurzeln mittlerweile                    rüber zu gewinnen, was
     zum normalen Alltag. Da jeder fünf-                wir meinen, wenn wir von
te Hesse einen Migrationshintergrund be-                Naturschutz sprechen. So
sitzt, treffen wir täglich Menschen, die                gibt es in der ostasiatischen
nicht Peter, Lena, Ben oder Anna heißen.                Kultur z.B. – anders als im
Auch wenn keine verlässlichen Zahlen                    abendländischen Denken
vorliegen, ist ersichtlich, dass Migrant*in-            – keinen grundsätzlichen
nen beim NABU dagegen bislang noch ei-                  Gegensatz von Mensch
ne untergeordnete Rolle spielen. Damit                  und Natur.
verschenkt der NABU ein großes Poten-                       Migrantinn*en bringen
zial, da die neuen Mitbürger*innen wert-                aber auch ganz praktische
volle Erfahrungen, Fertigkeiten und Sicht-              Fähigkeiten mit, die sie in
weisen auf die Natur mitbringen, die den                die NABU-Aktivitäten ein-
Naturschutz bereichern können.                          bringen können, etwa be-
                                                        sondere handwerkliche
Vielfältige Naturbezüge . Da andere Kultu-              Kenntnisse und Erfahrun-
ren eigene Naturbilder haben und teils                  gen in der Tierhaltung. Ge-
anders mit der Umwelt umgehen, kann                     meinsames Arbeiten im Na-
                                                                                                                                              F. Seumer

der "Blick aus der Fremde" dabei helfen,                turschutz ist deshalb ein
das eigene Naturverständnis zu hinterfra-               Win-Win für beide. (bl)

Herbst 2020                                                                                                                      HESSEN natürlich
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THEMA | 3

Stärken erkennen und Talente fördern
NABU Frankenberg integriert Menschen mit ausländischen Wurzeln

NABU: Alexandros, Leonardo, Bashiir,         zweitägigen Kanutour am Edersee unter-
Keddo und Ayham – schon die Vornamen         wegs. Die Integration ist auch ein wich-
einiger NABU- und NAJU-Aktiver zeigen,       tiger Lern- und Erfahrungsprozess für
dass der Migrationshintergrund bei euch      unsere langjährigen Mitglieder, die in die-
eine große Rolle spielt. Ist das Zufall?     sem Zuge soziale Kompetenzen und neue
                                             Freundschaften erlangen. Auch bei Fes-
Frank Seumer: Integration stand bei der      ten und Märkten in der Region, wo wir
Frankenberger NABU- und NAJU-Gruppe          mit Info- und Aktionsständen vertreten
schon immer im Mittelpunkt. Schon seit       waren, setzten wir die Geflüchteten mit
30 Jahren sind bei uns auch behinderte       ein. Dabei bekamen sie viel vom gesell-

                                                                                           F. Seumer
Menschen, Spätaussiedler, Ausländer und      schaftlichen und kulturellen Leben mit
nun auch Geflüchtete aktiv. Unter dem        und die NABU/NAJU Frankenberg erfuhr
NABU-Motto „Für Mensch und Natur“            viel positive Aufmerksamkeit.
verstehen wir es als Selbstverständlich-
keit, möglichst viele Menschen und Be-       NABU: Bei welchen Naturschutz-Aktivi-
völkerungsgruppen in das Naturerleben        täten gibt es die größte Begeisterung in
und die praktische Naturschutzarbeit         eurer Gruppe?
mit einzubinden.
    Daher haben wir auch bei der Flücht-     Frank Seumer: Die Geflüchteten konnten
lingswelle in 2015 schnell Kontakt zum       unabhängig von Sprachbarrieren ihre
Netzwerk Integration in Frankenberg          Stärken in der praktischen Arbeit zeigen,
aufgenommen und sind als erster Verein       insbesondere beim Landschaftspflege-
dort Mitglied geworden. Bei uns stehen       projekt mit Rotem Höhenvieh im Gold-
                                                                                           F. Seumer

soziale Aspekte gleichwertig neben den       bachtal. Viele brachten Erfahrungen aus
naturschutzfachlichen Anforderungen          der Landwirtschaft mit und waren mit
ehrenamtlicher Naturschutzarbeit.            großem Eifer bei der Sache. Auch techni-
                                             sche Herausforderungen wie Nistkasten-
NABU: Die Arbeit mit jungen Geflüchte-       bau oder Zaunbau meisterten sie mit Bra-
ten gehörte in den letzten Jahren zu den     vour. Aber auch das fachliche Interesse
besonderen Schwerpunkten. Warum?             ist da: Ayham ist inzwischen Fledermaus-
                                             referent auf Jugendherbergen, Keddo wur-
Frank Seumer: Die Einbindung der jun-        de zu einer festen Stütze bei den Quell-
gen Menschen aus Eritrea, Syrien, Afgha-     forschungsprojekten im Nationalpark.
nistan, Somalia oder Iran war für uns
eine neue Herausforderung. Nach einer        NABU: Der Landkreis Waldeck-Franken-
spontanen Nistkastenbauaktion mit un-        berg hat euch kürzlich mit einem Schild
serer Jugendgruppe im Frankenberger          der Aktion „Region gegen Rassismus“
                                                                                           F. Seumer

Flüchtlingsheim haben wir das große          ausgezeichnet. Seid ihr stolz auf die Aus-
Potenzial der Neubürger gespürt. Unter       zeichnung?
dem Titel „Stärken erkennen, Talente
fördern“ haben wir sie in unsere Aktivi-     Frank Seumer: Ja klar ist das eine Aner-      Frank Seumer: Jede NABU-Gruppe sollte
täten einbezogen und wurden auch im          kennung unseres Engagements, aber für         offen für Neues und für neue Menschen
Rahmen eines Mikroprojektes des NABU         uns auch eine Selbstverständlichkeit. Wir     sein. Nicht das naturkundliche Wissen
Bundesverbandes in 2016/2017 gefördert.      wollen das auch nach außen zeigen und         oder naturschutzfachliche Aspekte soll-
Viele Naturschutzprojekte konnten wir        haben das Schild am Außentor das Fran-        ten im Vordergrund stehen, sondern je-
nur durch die Mithilfe der Geflüchteten,     kenberger Naturschutzhauses direkt am         der Mensch ist bei uns willkommen und
die gleichermaßen eine sinnvolle Beschäf-    Parkplatz der Liebfrauenkirche ange-          zum Mitmachen eingeladen.
tigung in ihrer Freizeit suchten, verwirk-   bracht.                                           Jeder hat irgendwo seine Stärken und
lichen. Unser Engagement reichte über                                                      kann sich einbringen. Wir sollten das Po-
reine Naturschutzaktivitäten hinaus. Wir     NABU: Welchen Tipp hast du für NABU-          tenzial auch von Migranten für den akti-
boten einen Erste-Hilfe-Kurs an, organi-     Gruppen, die auch mehr Menschen mit           ven Naturschutz nutzen und Ihnen den
sierten einen Obstbaumschnittlehrgang        Migrationshintergrund in ihre Aktivitä-       Einstieg in unsere Gesellschaft erleich-
und waren mit 15 Teilnehmern bei einer       ten einbeziehen wollen?                       tern. (Interview: bl)

HESSEN natürlich                                                                                                         Herbst 2020
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4 | THEMA

Gemeinsam Frösche und Kröten retten
NABU Heppenheim baut Amphibienschutzzaun mit Intensivklasse auf

                                                                 heim sowie am Lor-       und Algerien gibt es keinen Krötenschutz
                                                                 scher Weg freut sich     an Straßen. Deshalb interessierten sie
                                                                 die NABU-Gruppe          sich dafür, wie die Tiere aussehen, wann
                                                                 stets über tatkräftige   und wie sie wandern, wie lange sie das
                                                                 Unterstützung. Seit      tun – und eben auch – weshalb wir für
                                                                 einigen Jahren hilft     diese kleinen Tierchen diesen großen
                                                                 die Intensivklasse       Aufwand betreiben (müssen).
                                                                 der Alexander-von-
                                                                 Humboldt-Schule          Zögerlich und feinfühlig . Die Jugendlichen
                                                                 unter ihrer engagier-    gehen sehr vorsichtig an die Tiere heran,
                                                                 ten Lehrerin Britta      zunächst zögerlich und doch sehr fein-
                                                                 Steiner mit. Für die     fühlig, und sind immer wieder fasziniert,
                                                                 Schüler*innen, die       da man die Tiere tagsüber kaum zu se-
                                                            S. Fusch

                                                                 aus vielen verschie-     hen bekommt. Einige Schüler*innen wa-
                                                                 dene Ländern nach        ren auch bei der Kröten-Notfallgruppe

D
        er Amphibienschutz gehört zu          Hessen gekommen sind, ist der Kröten-       mit dabei. Das gemeinsame Naturschutz-
        den wichtigen Aktivitäten des         schutz eine spannende Sache. In ihren       projekt macht allen Beteiligten viel Spaß.
        NABU Heppenheim. Beim jährli-         Herkunftsländern Eritrea, Indien, Russ-     Die Schüler*innen warten jedes Jahr wie-
chen Auf- und Abbau des Amphibien-            land, Moldawien, Ecuador, Syrien, Serbi-    der darauf, beim Krötenschutz mitma-
schutzzauns an der Landesstraße in Viern-     en, Rumänien, Dominikanische Republik       chen zu dürfen. (Silvia Fusch)

Wichtiges Know-How für die Gruppenarbeit
Positive Erfahrungen des NABU Seeheim-Jugenheim mit Migrant*innen

M
           enschen mit Migrationshinter-      sehr gut. Bis auf eine
           grund sind beim NABU deutlich      Ausnahme haben sich
           unterrepräsentiert. Dass mit       daraus allerdings keine
Mariana Budag Becker, die aus Brasilien       dauerhaften Mitglied-
stammt, und dem im Iran geborenen Mah-        schaften entwickelt. Das
moud Bandeh Khoda zwei Migrant*innen          war bei der Integration
als Beisitzer im Vorstand der NABU-Grup-      von Geflüchteten aber
pe aktiv sind, ist kein Ergebnis eines spe-   auch nicht wirklich zu
ziellen Ehrenamtsprojekts.                    erwarten gewesen.
                                                  Um gezielt weitere
Bereicherung für den NABU . Mariana ist       Menschen mit Migrati-
als Schäferin zum NABU gestoßen. Als          onshintergrund anspre-
Leiterin der Schafgruppe bringt sie wich-     chen zu können, bedarf
tiges Know-How in die NABU-Arbeit ein.        es größerer Ressourcen
Mahmoud engagiert sich seit fünf Jahren       bei der Ehrenamtskoor-
in der NAJU-Gruppe. Ob naturnahes Gärt-       dination. Das kann die
nern, Paddelfahrten, Walderlebnis oder        NABU-Gruppe derzeit
Kochen am Lagerfeuer – sein Engagement        nicht leisten. Auffällig
ist vielfältig und unverzichtbar. Für ihre    ist aber auf jeden Fall
Verdienste wurden beide mit der NABU-         eines: Ein leichter An-
Ehrenurkunde ausgezeichnet.                   schluss ist eindeutig
    Zwischen 2015 und 2018 hat der NABU       über die NAJU-Kinder-
Seeheim-Jugenheim Integrationsprojekte        gruppen gegeben. Das
                                                                                                                                   T. Westphal

mit Geflüchteten durchgeführt. Die Re-        ist ein echtes Erfolgs-
sonanz auf die Mitmach-Angebote war           modell. (Tino Westphal)

Herbst 2020                                                                                                          HESSEN natürlich
HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU
VOR ORT | 5

Neue Kunstnester für wendige Flugakrobaten
NABU Bad Soden engagiert sich für den Schutz von Mehlschwalben

                                                                                                                                                   K. Fischer
                                                                                              K. Fischer
                                        K. Fischer

V
        or sechs Jahren hat der NABU Bad             ben sind und versuchen, eigene Nester                 tiert. Achtzig Prozent wurden direkt be-
        Soden ein Schwalbenhaus mit In-              zu bauen. Deshalb hat die Gruppe in den               zogen. Die Vorstellung in Presse und so-
        fotafel im Ökologischen Lehrpark             letzten Jahren Häuser ausfindig gemacht,              zialen Medien veranlassen mittlerweile
errichtet. Seitdem warten die NABU-Ak-               an denen noch Mehlschwalben natürliche                Bürger, Nisthilfen zu erbitten, wenn sie
tiven immer noch auf die ersten Bewoh-               Nester bauen.                                         Bauversuche an ihren Häusern bemerken.
ner, obwohl sie zusätzlich eine Lehmkuh-                                                                   Kunstnester haben den Vorteil, dass man
le angelegt und einen solarbetriebenen               Künstliche Nisthilfen . Allerdings sind die           sie dort anbringen kann, wo kein Kot auf
Lockruf montierten. Das Schwalbenhaus                Nester oftmals in einem erbärmlichen                  Fensterbänke oder Türen fallen kann. Ein
erfüllt trotzdem seinen Zweck, da die Be-            Zustand, weil die Vögel in den Städten                nützlicher Tipp ist die einfachere Befes-
sucher auf die Probleme der Schwalben                keinen richtigen Lehm mehr finden. Eier               tigung an den Dachsparren, wenn diese
aufmerksam gemacht werden. Die Grup-                 und Jungvögel fallen deshalb durch Lö-                nicht zu steil sind. Und noch eine Lehre
pe hat aber aus ihren Fehlern gelernt und            cher heraus. Seit 2015 wurden an diesen               kann man ziehen: Kotbretter sind kon-
angefangen, künstliche Quartiere nur                 Gebäuden bis heute insgesamt 62 künst-                traproduktiv, wenn sie falsch angebracht
dort anzubieten, wo noch Mehlschwal-                 liche Nisthilfen mittels Hubsteiger mon-              werden. (Klemens Fischer)

Nisthöhlen für Sandbienen auf der Weide
NABU Edertal startet neue Mitmachaktion "Rettet die Wildbienen"

R
        ettet die Wildienen" – das ist das           Hühner-, Schaf-
        Ziel einer neuen Aktion des NABU             und Pferdeweide
        Edertal. Die erste Auszeichnung              wird nicht ge-
ging nun an den Biohof Knöfel in Anraff              düngt, daher ist
(Bild Mitte), der Nistmöglichkeiten für              der Boden mager
Wildbienen durch die Art seiner Weide-               und an vielen
wirtschaft schafft. NABU-Gruppenvorsit-              Stellen offen, was
zende Markus Jungermann (Bild rechts)                Voraussetzung
überreichte eine Urkunde und einen Gut-              für die Nistmög-
schein für zwei Apfelbäume zur Ergän-                lichkeit ist. Vor-
zung der Streuobstwiese. Knöfels Vieh-               standsmitglied
weide bietet Nistplätze für zwei Kolonien            Wolfgang Lübcke
der Frühlings-Seidenbiene.                           (Bild links) erklär-
                                                                                                                                                  W. Lübcke

                                                     te, dass Insekten-
Gänge im schütteren Gras . Die Seidenbie-            hotels eine gute
nen graben an einer lehmigen Abbruch-                Hilfe für Wildbie-
kante und im schütteren Gras ihre Gän-               nen darstellen. jedoch nur für etwa zwan-             zum Schutz und zur Förderung von Wild-
ge. Ebenso zu finden ist dort die Auen-              zig Prozent der Arten. Viele Wildbienen               bienen im Hausgarten gibt es auf der
Blutbiene, ein Parasit, dessen einziger              benötigen offene Bodenstellen, um Brut-               Webseite  www.NABU-Waldeck-Fran-
Wirt die Frühlings-Seidenbiene ist. Die              röhren anzulegen. Mehr Informationen                  kenberg.de (Wolfgang Lübcke)

HESSEN natürlich                                                                                                                          Herbst 2020
HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU
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Schenkelkäfer, Gartenhummel & Beißschrecke
NABU Groß-Gerau beteiligt sich mit Hessenwasser am Insektensommer

                                                     D
                                                               er NABU Groß-Gerau zählte nun      topen große Unterschiede: Während sich
                                                               schon zum dritten Mal Insekten     auf der Hessenwasser-Wiese viele grüne
                                                               auf den Blühstreifen der Gruppe.   Heupferde tummelten, überwogen auf
                                                     Erstmals mit dabei war diesmal ein FÖJ`ler   dem Blühstreifen eher Roesels Beißschre-
                                                     der Firma Hessenwasser. Das Unterneh-        cke und der gemeine Grashüpfer.
                                                     men möchte sich der Naturschutzallianz
                                                     „Grüner Gürtel Groß-Gerau“ anschließen       Artenreicher Blühstreifen . Insgesamt war
                                                     und unterhält u.a. Wiesen und Blühstrei-     der Blühstreifen in Berkach deutlich ar-
                                       M. Polensky

                                                     fen auf dem Firmengelände in Groß-Ger-       tenreicher. Es waren viele Heuschrecken
Blaugrüner Schenkelkäfer
                                                     au/Dornheim.                                 und Schwebfliegen zu sehen. Mit Hilfe
                                                         Als erste gemeinsame Aktion zählten      von Bestimmungsbüchern, freundlichen
                                                     die Naturschützer Anfang Juni zusam-         Helfern von Naturgucker, dem Entomo-
                                                     men Insekten im Rahmen des NABU-Pro-         logieforum und Heuschreckenspezialis-
                                                     jektes „Insektensommer“ – eine Stunde        ten versuchten die NABU-Aktiven, den
                                                     lang zunächst auf der Wiese auf dem Be-      Insekten Namen zuzuordnen. Ihnen war
                                                     triebsgelände in Dornheim und anschlie-      natürlich auch klar, dass sie nur einem
                                                     ßend auf dem NABU-Blühstreifen. Mit Fo-      Bruchteil der tatsächlich anwesenden In-
                                                     to und Handy versuchten sie, möglichst       sekten auf die Spur gekommen waren.
                                                     viele Insekten im Bild festzuhalten, was     Mehr Bilder und Informationen zu Blüh-
                                       M. Polensky

                                                     sich als durchaus herausfordernd erwies.     streifen finden sich unter  www.NABU-
 Siebenpunkt-Marienkäfer
                                                     Bei der Zählung zeigten sich bei den Bio-    Gross-Gerau.de. (Martina Polensky)

Hilfe für Dohlen, Spatzen und Fledermäuse
NABU Butzbach setzt sich für Artenschutz bei Dachsanierung ein

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         er Gerüstaufbau zur Dachsanie-              fachgerechten
         rung des Dorfgemeinschaftshau-              Lösung mit Auf-              Haussperling
         ses in Butzbach-Ostheim hatte               lagen freigege-              Fledermaus
kaum begonnen, da meldeten sich die                  ben werden. Die              Dohle
Bewohner des Nordgiebels lautstark zu                Befürchtungen
Wort – die drei dort im maroden Dachge-              wurden durch
bälk ansässigen Dohlen-Paare waren mit               das Artenschutz-
den gravierenden Veränderungen nicht                 Gutachten mehr
einverstanden. Aufmerksame Nachbarn                  als bestätigt: Die
verständigten, durch den Lärm und eige-              Giebel-Nordseite
ne Beobachtungen aufmerksam gewor-                   wies drei Dohlen-
den, daraufhin den NABU Butzbach.                    Einfluglöcher und
                                                     mehrere Staren-
                                                                                                                                         R. Zwingmann

Dohlen im alten Gebälk . Ein Mitglied des            bzw. Haussper-
Team-Vorstands kontaktierte umgehend                 ling-Nester auf.
das Planungsbüro Gall. So stellte sich               Zudem diente ein
schnell heraus, dass die fliegenden Un-              fehlender Mauerziegel Fledermäusen als       sätzliche Wohnungen und Fledermäuse
termieter bekannt waren und bereits bei              Einflug. Nach einem sofortigen Baustopp      mehrere zusätzliche Einflugmöglichkei-
den ersten Planungen Berücksichtigung                wurden in enger Kooperation mit der          ten über geöffnete Dachentlüftungen auf
gefunden hatten. Ziel der Planung war                Unteren Naturschutzbehörde pragmati-         der Ostseite. Und da auch die Stare nicht
es, nach Stellen des Gerüstes zunächst               sche Lösungen erarbeitet. Das Ergebnis       zur kurz kommen sollten, wurden im Zu-
das Gebälk artenschutzfachlich zu prü-               kann sich sehen lassen: Die Dohlen-Be-       ge der Sanierung mehrere Starenkästen
fen. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten             hausungen im neuen Simskasten wurden         im gegenüberliegenden Dorfpark in Auf-
sollten erst nach der Entwicklung einer              verdoppelt, Haussperlinge erhielten zu-      trag gegeben. (Ralf Zwingmann)

Herbst 2020                                                                                                                 HESSEN natürlich
HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU
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Schützenswerte Lebensräume in Wettenberg
NABU Wettenberg zieht Bilanz aus dreißig Jahren Naturschutz

D
          reißig Jahre nachdem die drei       bei den Gewässern, im Dorf sowie in der
          Wettenberger Gruppen des da-        Agrarlandschaft beschrieben – unter-
          maligen Deutschen Bund für          mauert von wissenschaftlich erhobenen
Vogelschutz eine umfassende Biotopkar-        Daten zu Pflanzenvorkommen, Vogelbe-
tierung unter dem Titel „Schützenswerte       ständen und Insektenarten. Das umfang-
Lebensräume in Wettenberg“ vorgelegt          reiche Hintergrundmaterial ist auf einer
hatten, ist nun ein Nachfolgeband erschie-    beigelegten DVD verfügbar.
nen. Rund vier Jahre hat der NABU Wet-
tenberg gemeinsam mit der Gemeinde            Künftiger Handlungsbedarf . Auf der DVD
und dem Büro Biolution an dem über            findet sich auch eine komplette Erstaus-
190 Seiten starken Buch gearbeitet. Ziel      gabe des Buches von 1989. Bilder von da-
war es, eine Bilanz der in den dreißig Jah-   mals und heute stehen einander gegen-
ren getätigten Naturschutz- und Land-         über. Das Buch zeigt auf, wo Naturschutz-
schaftspflegemaßnahmen zu ziehen.             maßnahmen erfolgreich waren. Gleich-               gen zum Beispiel durch den Klimawan-
                                              wohl geht der Blick aber auch in die Zu-           del. Das Buch kann bezogen werden über
Entwicklungen der Landschaft . Anschau-       kunft, zeigt Handlungsbedarf auf und               die Webseite  www.NABU-Wettenberg.
lich werden die Entwicklungen im Wald,        skizziert mögliche künftige Entwicklun-            de. (Prof. Dr. Hans-Richard Wegener)

Fledermausdomizil im alten Hochbehälter
NABU Steinbuch-Michelstadt schafft Sommer- und Winterquartiere

Z
         iemlich genau zwei Jahre ist es
         her, dass die NABU-Gruppe Stein-
         buch-Michelstadt den seit langer
Zeit leerstehenden Hochbehälter „in der
Rossert“ in Steinbach von der Stadt über-
nommen hat. Vieles hat sich seither im
und um den Hochbehälter getan, um das
Gebäude einer sinnvollen weiteren Nut-
zung als Fledermausdomizil zuzuführen.
                                                                                      S. Geist

                                                                                                                                       S. Geist
    In zahlreichen Arbeitsstunden wurde
diese vom Vereinsvorsitzenden Gerhard
Germann ins Leben gerufene Idee durch         in ihrem Winterquartier kopfüber fest-
die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Ver-       halten können. Die zehn markanten, an
eins tatkräftig unterstützt und umge-         der Frontseite des Hochbehälters mon-
setzt. Erhebliche Erd-, Wand- und Siche-      tierten Fledermauskästen bieten den Tie-
rungsarbeiten waren erforderlich, ehe         ren hingegen ein geschütztes Quartier in
auch die Neugestaltung von Eingangsbe-        den Sommermonaten.
reich und Innenraum abgeschlossen wer-
den konnte.                                   Naturnahes Gelände . Das Gelände rund
                                                                                                                                       G. Eppler

                                              um die Anlage wurde ebenfalls umfang-
Hangstein im Innenraum . Der heute in         reich und naturnah umgestaltet. So wur-
der Außenwand sichtbare Schlitz zeugt         den über hundert heimische und über
nun von der Bestimmung des einstigen          das Jahr hinweg lange blühenden Feld-              serversorgung der umliegenden Oden-
Hochbehälters und ermöglicht heimi-           gehölzen und artenreicher Strauch- und             wälder Dörfer in früherer Zeit gewidmet.
schen Fledermäusen den ungehinderten          Krautschicht angepflanzt sowie fortwäh-            Sie wurden vor dem Eingangsbereich mon-
Einflug in ihr neues Quartier. Die gesel-     rend im Bestand ergänzt. Informative               tiert und laden vorbeikommende Wan-
ligen Kleinsäuger finden im Innenraum         Schaukästen sind der Lebensweise und               derer und Radfahrer zum Nachlesen und
sogenannte Hangsteine, an denen sie sich      Vielfalt der Fledermäuse sowie der Was-            Staunen ein. (Sibylle Geist)

HESSEN natürlich                                                                                                               Herbst 2020
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Ein gemütliches Nest für Meister Adebar
NABU Zell stellt neuen Storchenmasten in der Mümlingsaue auf

                                                                                                                   D
                                                                                                                             amit sich Meister Adebar auch in
                                                                                                                             der Mümlingsaue bei Bad König
                                                                                                                             wohlfühlen kann, hat die NABU-
                                                                                                                   Gruppe Zell im Juni einen neuen Stor-
                                                                                                                   chenmasten aufgestellt. Der auf einem
                                                                                                                   12 Meter hohen Robinienstamm montier-
                                                                                                                   te Horst ragt nun weithin sichtbar über
                                                                                                                   die Wiesen. Das runde Metallgestell des

                                                                                                    M. Limprecht
                                                                                                                   Nestes stammt aus der einheimischen
                                                                                                                   Werkstatt Koch, den Baumstamm hat ein
                                                                                                                   Förster aus Höchst ausgesucht und ange-
                                                                                                                   liefert. Andreas Kunz hat den eisernen
                                                                                                                   Reifen mit reichlich Geäst und Zweigen
                                                                                                                   umgarnt. Das Heim ist zudem mit Laub
                                                                                                                   ausgepolstert, damit Weißstörche beste
                                                                                                                   Brutbedingungen vorfinden. Die aufge-
                                                                                                                   spritzte weiße, kotähnliche Farbe soll
                                                                                                                   den Störchen signalisieren, dass hier gut
                                                                                                                   zu brüten ist.
                                                                                                    M. Lang

                                                                                                                   Idealer Lebensraum . „Nun harren wir ei-
                                                                                                                   ner raschen Besiedelung“, erklärte Vor-
                                                                                                                   standsmitglied Petra Kaffenberger aus
                                                                                                                   Brombachtal. Die Gegebenheiten vor Ort
                                                                                                                   sind ideal: Feuchte Wiesen, freies Gelän-
                                                                                                                   de, zwei Seen im nahen Kurpark und ein
                                                                                                                   Flüsschen. In den letzten Sommern wur-
                                                                                                                   den auf den Wiesen auch schon einige
                                             M. Limprecht

                                                                                                    M. Limprecht

                                                                                                                   Jungstörche bei der Nahrungssuche beob-
                                                                                                                   achtet. (Martina Limprecht)

Von Braunkehlchen und Taigabirkenzeisigen
Neuer 34. Band der Vogelkundlichen Berichte Lahn-Dill erschienen

D
         er ornithologische Jahresbericht                   thias Korn über die aktuelle Bestandsent-
         für den Lahn-Dill-Kreis steht im                   wicklung des Braunkehlchens in Hessen.
         Mittelpunkt des neuen 34. Ban-                     Walter Veit gibt einen Überblick über die
des der Buchreihe „Vogelkundliche Be-                       Invasion des Taigabirkenzeisigs im Win-
richte Lahn-Dill“. Er stellt eine Vielzahl                  ter 2017/2018. Leo Meier stellt Ergebnisse
an Beobachtungen von Brut- und Zugvö-                       der hessischen Heuschreckenkartierung
geln aus dem Jahr 2018 im Kreisgebiet                       im Landkreis vor. Schließlich portraitiert
vor, die von vielen Mitstreitern zusam-                     Werner Schmidt das eindrucksvolle Na-
mengetragen wurden. Mehrere Fotosei-                        turdenkmal „Dicke Linde“ in Bermoll. Das
ten mit faszinierenden Aufnahmen aus                        über 160 Seiten starke Buch lädt zum
der Vogelwelt lockern den Bericht auf.                      Blättern und Schmökern ein.
    Im hinteren Teil des Bandes werden                          Die „Vogelkundlichen Berichte Lahn-
aktuelle Forschungsergebnisse und be-                       Dill“ 2019 sind für 7,00 Euro erhältlich
sondere Beobachtungen präsentiert. So                       beim NABU-Kreisvorsitzenden Walter Veit
berichten Franziska Schmidt und Mat-                        unter  www.NABU-ldk.de. (bl)

Herbst 2020                                                                                                                                   HESSEN natürlich
HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU
VOR ORT | 9

Herausragende Verdienste im Naturschutz
Manfred Henkel vom NABU Kaufungen erhält Ehrenschild des Landkreises

I
     im Rahmen der letzten Jahreshaupt-      hatte er jahrelang die Ämter als Beauf-
     versammlung der NABU-Gruppe Kau-        tragter für Vogelschutz im Landkreis so-
     fungen/Lohfelden wurde dem Mit-         wie in der Gemeinde Kaufungen inne. Da-
glied Manfred Henkel (Bild links) eine be-   rüber hinaus wirkte er bei der Erstellung
sondere Ehrung zuteil: Der Landrat Uwe       von Kartierungen mit und brachte im Ar-
Schmidt (Bild rechts) übergab ihm den Eh-    beitskreis Heimischer Orchideen über ei-
renschild in Bronze des Landkreises Kas-     nen langen Zeitraum seine hervorragen-
sel für seinen besonderen ehrenamtlichen     den Kenntnisse ein.
Einsatz in vorbildlicher Weise. Der Ge-
ehrte erhielt den Preis für sein jahrelan-   Großer Naturfreund . Noch heute leitet
ges Engagement im Einsatz für den Na-        Manfred Henkel Exkursionen, organisiert
tur- und Landschaftsschutz – getreu dem      Mehrtagesfahrten, führt Kindergarten-
NABU-Motto „Für Mensch und Natur“.           gruppen und Schulklassen in die örtliche
                                             Natur oder kümmert sich um verletzte
Langjähriger Vorsitzender . Manfred Hen-     Vögel. Bei Fragen des Naturschutzes ist er
kel ist seit 1979 Mitglied im NABU (frü-     ein gern aufgesuchter Ansprechpartner
her DBV), 32 Jahre lang war er 1. Vorsit-    für die Bürger, die heimische Presse oder
zender der Gruppe, auf eigenen Wunsch        überregionale Medien.
ist er jetzt an zweiter Stelle tätig. Sein       Manfred Henkel hat bereits die Golde-
Engagement ist vielfältig. So war er für     ne Ehrennadel des NABU-Landesverban-
die Staatliche Vogelschutzwarte für Hes-     des Hessen verliehen bekommen und ist
                                                                                            H. Salzmann
sen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie      Träger des Naturschutzpreises des Land-
als Schutzgebietsbetreuer tätig. Zudem       kreises Kassel. (Hartmut Salzmann)

Gefahr für naturnahes Naherholungsgebiet
NABU Fulda und Künzell überreicht Unterschriftenliste an die Stadt

                                                                          oase mit ihrer    Unterschriftenaktion in der Öffentlich-
                                                                          hohen Arten-      keit. Die Forderungen lagen klar auf der
                                                                          vielfalt dient    Hand: Erhaltung und Förderung der Ar-
                                                                          bislang der       tenvielfalt am Aueweiher, keine Beach &
                                                                          stillen Nah-      Fun-Anlage mit Strand, Wassersport und
                                                                          erholung für      See-Cafe, keine Zerstörung des nach § 30
                                                                          Fuldaer Bür-      Bundesnaturschutzgesetz geschützten
                                                                          ger und soll      Auwaldes und eine schonende Gewässer-
                                                                          nun ungezü-       sanierung ohne unnötige Zusammenle-
                                                                          gelten Frei-      gung der beiden Weiher.
                                                                          zeitaktivitä-
                                                                          ten zum Op-       Dreitausend Unterschriften . Um den Druck
                                                                          fer fallen. Der   auf die Verantwortlichen der Stadt Fulda
                                                                          NABU Fulda        zu erhöhen, sammelte die NABU-Gruppe
A. Röhm

                                                                          und Künzell       etwa 3.000 Unterschriften gegen das Vor-
                                                                          kämpft daher      haben. Der Gruppenvorsitzende Hans-Ul-

D
        ie Aueweiher, das Herz von Ful-      gegen die Pläne zur Umgestaltung der           rich Sprenger (Bild rechts) übergab die
        das Naherholungsgebiet in der        Aueweiher. Im Jahr 2019 erarbeiteten die       Liste nun an Stadtbaurat Daniel Schreiner
        Fuldaaue, sind in Gefahr: Die na-    NABU-Aktiven alternative Vorschläge für        (Bild links). Die NABU-Aktiven hoffen da-
turnahen Teiche sollen für die Landesgar-    eine naturnahe Entwicklung des Gebiets         rauf, dass die Stadt Fulda ein Einsehen hat
tenschau 2023 in naturferne Funparks         und reichten sie bei der Stadt ein. Da das     und die Aueweiher als Naturrefugium
umgebaut werden. Die wertvolle Natur-        nicht ausreichte, starteten sie eine große     erhält. (Hans-Ulrich Sprenger)

HESSEN natürlich                                                                                                            Herbst 2020
HESSEN natürlich Herbst 2020 - Vielfalt im - NABU
10 | VOR ORT

Wo das kleine Käuzchen noch öfters ruft
NABU Limeshain beringt junge Steinkäuze auf Streuobstwiesen

                                                                 klimas. Gleichwohl       bis auf den Wendehals noch vorhanden.
                                                                 gibt es auch Proble-     Auch der Steinkauz kommt in Himbach
                                                                 me. Streuobstflächen     noch ausreichend vor. Bei einer Überprü-
                                                                 sind vielerorts über-    fung der Brutröhren Anfang Juni konn-
                                                                 altert. Mangelnde        ten Udo Seum und Manfred Vogt zwei Ge-
                                                                 Rentabilität verrin-     lege und zwei Bruten registrieren.
                                                                 gern Nutzung und
                                                                 Pflege. Durch die        Lebensraum Streuobstwiese . Bei den zwei
                                                                 Intensivierung der       Bruten wurden von Udo Seum insgesamt
                                                                 Landwirtschaft und       fünf Jungvögel beringt. In einer Brutröh-
                                                                 die Ausweisung von       re befand sind ein bereits beringter Altvo-
                                                                 Baugebieten wur-         gel. Bei zwei Bruten befanden sich noch
                                                                 den viele Streuobst-     die Eier als Gelege in der Röhre. Bei einer
                                                                 flächen in der Ver-      Brutröhre wurden leider zerstörte Eier
                                                           M. Vogt

                                                                 gangenheit gerodet.      gefunden, die vermutlich vom Marder ge-
                                                                 Deshalb gehört die-      fressen wurden.

D
         ie Limeshain-Himbacher haben        ser wichtige Lebensraum für Tiere und            Weil die Streuobstwiesen ein wichti-
         es gut. Streuobstwiesen prägen      Pflanzen heute zu den am stärksten ge-       ger Lebensraum für bedrohte Vögel sind,
         und bereichern das Landschafts-     fährdeten Biotopen Mitteleuropas.            bittet die NABU-Gruppe Limeshain da-
bild der Gemeinde in der Wetterau. Sie                                                    rum, alte Bäume nicht abzuholzen bzw.
sind Lebensraum für zahlreiche Tiere und     Zwei Steinkauzbruten . Zu den typischen      wieder für Nachpflanzungen zu sorgen.
Pflanzen und spielen eine wichtige Rolle     Tierarten der Streuobstflächen gehören       Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regel-
in unserer Kulturlandschaft. Streuobst-      Siebenschläfer, Fledermaus, Grünspecht,      mäßige Mahd der Wiesen, da Steinkäuze
wiesen sind wichtig für die Naherholung      Gartenrotschwanz, Wendehals und Stein-       nur im niedrigen Gras an ihre Nahrung
und dienen zur Verbesserung des Klein-       kauz. In Limeshain Himbach sind diese        herankommen. (Andreas Kempf)

Naturschutz trotz Pandemie voranbringen
NABU Main-Kinzig-Kreis begeht fünzigjähriges Jubiläum in Coronakrise

A
        m 6. Dezember 1969 wurde der         NABU-Aktiven Zeit gefunden, ihre Natur-
         NABU-Kreisverband Main-Kinzig       schutz-Projekte dennoch oder gerade des-
        (damals noch DBV) gegründet. Am      halb weiter voranzubringen.
24. Mai 2020 sollte nun das fünfzigjährige
Jubiläum im entsprechenden Rahmen            Große Jubiläums-Broschüre . Die Gruppen
gefeiert werden. Alle Gruppen, der Vor-      und der Kreisverband sind gut aufgestellt,
stand des Kreisverbandes, die Arbeitskrei-   um den Naturschutz auch unter den er-
se und ein Vorbereitungsteam wirkten an      forderlichen Auflagen weiter zu entwi-
der umfangreichen Planung für die Jubi-      ckeln und Neues zu gestalten. Mit einer
läumsveranstaltung mit.                      hochwertigen Jubiläums-Broschüre erin-
    Aber auch die hessischen Naturschutz-    nern die NABU-Aktiven nun an 50 Jahre
macher mussten aufgrund der Covid-19-        Einsatz für die Natur, indem sie aktuelle
Pandemie Verantwortung zeigen und das        Ausschnitte ihrer Aktivitäten zeigen und
geplante Treffen mit befreundeten Grup-      darüber berichten.
pen, Organisationen und Vertretern des           In der Broschüre schildert und bebil-    verband wird aber auch noch in anderer
politischen Lebens absagen. So war es lei-   dert jede Gruppe ein Thema aus der viel-     Form auf 50 Jahre Naturschutz im Main-
der auch nicht möglich, verdiente Mit-       fältigen Naturschutzarbeit vor Ort. Es ist   Kinzig-Kreis eingehen und den Kontakt
streiter*innen im entsprechenden Rah-        spannend, zu lesen und zu erfahren, was      zu Ortsgruppen, zu Ehrenden sowie zu
men zu würdigen und zu ehren. Trotz          die NABU-Familie beispielhaft im Main-       den zahlreichen Förderern und Unter-
der Pandemie-Behinderungen haben die         Kinzig-Kreis bewegen kann. Der Kreis-        stützern aufnehmen. (Norbert Weber)

Herbst 2020                                                                                                          HESSEN natürlich
VOR ORT | 11

Gemeinschaftswerk vieler Vogelkundler
Neuer 46. Band der Vogelkundlichen Hefte Edertal erschienen

G
          anze 285 Vogelarten haben Na-      interessante Beobachtungen ermöglicht.
          turfreunde in Waldeck-Franken-     Dort gelang beispielsweise die Erstbeob-
          berg im letzten Jahr beobachtet.   achtung eines Triels im Landkreis.
Das geht aus der Artenliste hervor, auf
die die jüngste Ausgabe der Vogelkundli-     Lebensraum Sandgrube . Berichtet wird
chen Hefte Edertal verweist. Die Kreisver-   auch über eine Sandgrube als Lebensraum
bände von NABU und HGON haben das            aus Menschenhand. Der Besitzer wirt-
Werk herausgegeben, das wieder einen         schaftet dort so, dass Lebensraum für bis
umfassenden Einblick in die Natur und        zu etwa 100 Uferschwalben-Brutpaare
vor allem in die Vogelwelt Waldeck-Fran-     entstand. Auch eine Untersuchung von
kenbergs zeigt.                              Neuntötern, Goldammern und Feldler-
                                             chen in Rosenthal ist Thema. Für alle
Siebzig Beobachter . Der mehr als 240 Sei-   drei Arten wurde zwar eine stabile Popu-
ten starke Jahresband ist wieder eine Ge-    lation festgestellt, allerdings mit unter-
meinschaftsproduktion vieler ehrenamt-       durchschnittlichen Bestandszahlen.
licher Helfer, hebt Schriftleiter Wolfgang       Der ausführliche Sammelbericht lie-
Lübcke hervor. Fast 70 Beobachter haben      fert wie gewohnt detaillierte Zahlen zu
Daten für den avifaunistischen Sammel-       den beobachteten Arten im Landkreis.          den höchsten Brutbestand der Schwarz-
bericht zusammengetragen und für den         So wurde beim Schwarzstorch mit zehn          kehlchen seit dem Jahr 1975.
Band zur Verfügung gestellt.                 Jungvögeln in Waldeck-Frankenberg die            Die Vogelkundlichen Hefte Edertal
    Vorgestellt wird die Goddelsheimer       geringste Zahl seit 15 Jahren festgestellt.   sind für 9,00 Euro erhältlich per E-Mail
Hochfläche. Die intensiv bewirtschaftete     Dagegen freuten sich die Beobachter mit       unter  info@nabu-waldeck-franken-
Fläche ist ein Gebiet, das immer wieder      fünf Brutpaaren und 15 Jungvögeln über        berg.de (Bernd Schünemann)

Amphibienschutz auch in Coronazeiten
NABU Lampertheim betreut Laichtümpel in der Grube Feuerstein

D
         ie bisherige Coronazeit hat der     auf das unbefugte
         NABU Lampertheim für den Am-        Aussetzen von Fi-
         phibienschutz genutzt. Dazu ha-     schen zurückzu-
ben sich die NABU-Aktiven durch Tele-        führen ist, die den
fonkonferenzen und später mit Treffen        Laich dezimieren.
im Distanz-Modus ausgetauscht, was sie       Da es zu Jahresbe-
bis heute auch noch beibehalten.             ginn noch gut reg-
    Ein von ihnen gepflegtes Gebiet, die     nete, füllten sich
ehemalige Kiesgrube Feuerstein, konnten      die Tümpel und
die Naturschützer in dieser Zeit intensiv    wurden sehr bald
betreuen. Nach anfänglicher Unsicherheit     besiedelt. Aus der
zum Vorgehen kümmerten sie sich im           Umgebung wan-
                                                                                                                                  B. Hoffmann

Schichtbetrieb mehr oder weniger einzeln     dern Wasser- und
um die Laichtümpel.                          Grasfrösche, Erd-
                                             kröten und Berg-
Erdkröten und Grasfrösche . Anfang des       und Teilmolche ein, um dort abzulaichen.      te, mussten sie die Tümpel im trockenen
Jahres hatten die NABU-Aktiven die be-       Die Rufe der Kreuzkröten wurden gehört,       Frühjahr immer wieder mit Hand befül-
reits länger angelegten Laichtümpel mit      wurden aber leider nicht gesehen. Durch       len. Hierfür wurde das Wasser mit Eimern
Teichfolie ausgelegt, da sie trockengefal-   eine zweimonatige Zählung wurden Ar-          aus dem See in die Tümpel getragen. Die
len waren. In dem Biotop ist ein Rück-       ten und Anzahl bestimmt.                      Mühe hat sich gelohnt: Der Nachwuchs
gang der Amphibien zu verzeichnen, der           Als die Aktiven feststellten, dass das    konnte sich gut entwickeln und die Tüm-
neben den allgemeinen Ursachen auch          Schilf die neue Teichfolie durchbohrt hat-    pel verlassen. (Beate Hoffmann)

HESSEN natürlich                                                                                                         Herbst 2020
12 | VOR ORT

Wolfsabweisender Zaun für die NABU-Schafe
NABU Seeheim schützt eigene Schafherde vor möglichen Wolfsangriffen

Z
        ur heutigen Schafhaltung gehört
        ein ausreichender Schutz vor Wöl-
        fen selbstverständlich mit dazu.
Deshalb setzen die Schäfer*innen des NABU
Seeheim-Jugenheim am Malchener Blü-
tenhang 110 cm hohe Elektronetze ein.
Nach Erfahrungen von sächsischen Schä-
fern, die schon lange mit dem Raubtier
zusammen leben, wurde der Zaun zudem
mit einem 1,30 m hohem Flatterband er-

                                                                                                  T. Westphal

                                                                                                                                                      T. Westphal
gänzt, um ein Überspringen der Zäune
weitgehend auszuschließen.

Schutzzäune mit Flatterband . Seit der na-
he Odenwald Streifgebiet eines Wolfs ge-
worden ist, muss gerade auf Weiden in
Waldnähe mit Übergriffen auf Schafe ge-
rechnet werden, besonders wenn es keine
Sicherungsmassnahmen gibt. Gerade weil
die NABU-Aktiven den Wolf willkommen
heißen, legen sie großen Wert auf konse-
quente Herdenschutz-Maßnahmen. Denn
                                                                                                  T. Westphal

                                                                                                                                                      T. Westphal
es gilt: Ein guter Herdenschutz ist der bes-
te Wolfsschutz. (Tino Westphal)

Mit viel Sachverstand und großem Herzen
NABU Lahntal trauert um langjährigen Gruppenvorsitzenden Karl Busch

                                                        D
                                                                 ie NABU-Gruppe Lahntal trauert                 stücken legte er großen Wert. Mit der
                                                                 um ihren langjährigen Vorsitzen-               Kirchengemeinde zusammen wurde dort
                                                                 den Karl Busch, der am 11. Juli                unter seiner Regie eine Streuobstwiese,
                                                        im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Karl             die sogenannte Taufwiese, angelegt. Auch
                                                        Busch war 24 Jahre lang bis 2011 als ers-               legte er den Grundstein dafür, dass die
                                                        ter Vorsitzender der Ortsgruppe Lahntal                 NABU-Gruppe Lahntal heute einen aner-
                                                        tätig. Er war 1984 Gründungsmitglied                    kannten ökologisch-landwirtschaftlichen
                                                        der NABU-Gruppe und somit von der ers-                  Nebenerwerbsbetrieb sein Eigen nennt.
                                                        ten Stunde an dabei. Bis zu seinem Tod
                                                        war er aktiv im Vorstand tätig und hat                  Große Auszeichnungen . Mit seinen Vogel-
                                                        stets mit viel Sachverstand und Herz für                und Tierpräparaten begeisterte er Kinder
                                                        die Erhaltung der Natur gekämpft.                       in Schulen und Kindergärten. Als Vogel-
                                                                                                                schutzbeauftragter war er mehr als 50
                                                        Viele Naturschutzprojekte . In seiner Zeit              Jahre für die Gemeinde tätig. Als Dank
                                                        als erster Vorsitzender hat er viele Projek-            und Anerkennung erhielt Karl Busch in
                                                        te für den Naturschutz vorangetrieben.                  2011 die NABU-Ehrennadel in Gold. Wei-
                                                        So war er maßgeblich für den Aufbau ei-                 tere Auszeichnungen waren der Landes-
                                                        nes Naturlehrpfades in Goßfelden verant-                ehrenbrief des Landes Hessen sowie die
                                                        wortlich. Auf Aktivitäten wie Arterfassun-              Verdienstmedaille des Verdienstordens
                                                        gen, Nistkastenbetreuung, Obstwiesen-                   der Bundesrepublik Deutschland. Die
                                          J. Backhaus

                                                        pflege, Amphibienschutz, Umweltbildung                  NABU-Gruppe Lahntal wird sein Anden-
                                                        und den Ankauf von Naturschutzgrund-                    ken in Ehren halten. (Joachim Backhaus)

Herbst 2020                                                                                                                              HESSEN natürlich
LANDESWEIT | 13

Neubürger auf dem Vormarsch
Der Waschbär sorgt für kontroverse Diskussionen im Naturschutz

Ü
        berall dort, wo die letzten Be-
        stände gefährdeter oder selte-
        ner Amphibien und Vögel von
Naturschützer*innen in mühevoller
Arbeit vor dem Aussterben bewahrt
werden, sorgt der zusätzliche Druck
von Beutegreifern für kontroverse Dis-
kussionen. Besonders der niedlich aus-
sehende Neubürger Waschbär, der 1934
am Edersee ausgesetzt wurde und sich
seitdem bei uns stark ausbreitet, sorgt

                                                                                                                         Shutterstock/E. Isselee
immer wieder für Kummer.

Gefährdete Kröten und Unken . So berich-
tet der Amphibienexperte Timo Spaniol
vom NABU Main-Kinzig von den Pro-
blemen beim praktischen Kröten- und
Unkenschutz: „An einem Basaltstein-
bruch im Kreisgebiet haben wir sehr
gute Bestände von Gelbbauchunke und
Kreuzkröte. Der Waschbär räuberte
aber massiv an den Laichgewässern, so
dass Dutzende gehäutete Kreuzkröten        ren zuordnen. Bei zwei der Gelbbauch-      lan" Baummanschetten an den Horst-
herumlagen und kaum mehr Laich-            unken war der Körper von der Bauch-        bäumen angebracht. Der Erfolg war
schnüre vorhanden waren“. Erst der         seite her geöffnet und die inneren Or-     allerdings eher bescheiden, wenn man
lokale Einsatz der Fallenjagd habe Er-     gane aufgefressen.“ Um die Bestände        Aufwand und Ertrag gegeneinander ab-
folge gezeigt, so dass nun kaum noch       zu schützen, suchten die NABU-Akti-        wägt“, erzählt NABU-Vogelexperte Maik
gehäutete Kröten zu finden seien. Oh-      ven in Mittelhessen nach einer ande-       Sommerhage. Bei einem anderen Vo-
ne die kleinräumige Jagd auf Waschbä-      ren Lösung und stellten einen dauer-       gelschutzprojekt für den bedrohten Kie-
ren seinen die letzten Bestände stark      haften Prädatoren-Schutzzaun um das        bitz bei Marburg wurde mit Elektrozäu-
gefährdet: „In den letzten beiden Jah-     Laichgewässer herum auf.                   nen gearbeitet. „Die Prädatorenschutz-
ren herrschte gerade im Frühjahr eine          Damit eine ausreichende Absiche-       zäune trugen nachhaltig dazu bei, dass
regelrechte Dürre, was den Amphibien       rung der Gewässer gegeben war, wur-        der Bruterfolg des Wiesenvogels stabil
schwerste Verluste beibrachte. Wir ha-     de ein Elektrozaunnetz eingesetzt. Die     blieb“, so Sommerhage.
ben hier schon die örtliche Feuerwehr      erste stromführende Litze lag dabei
zum Befüllen hinzugezogen, um die          auf einer Höhe von 10 Zentimetern. Da-     Problem Lebensraumverlust . Fallenjagd,
Verluste in Grenzen zu halten. Kommt       raus ergab sich der Vorteil, dass anwan-   Schutzzäune oder Baummanschetten
dann noch der Waschbär hinzu, kann         dernde Amphibien mit der Litze nicht       – ein örtliches Wildtiermanagement
das schnell lokale Populationen zum        in Kontakt kamen, der Waschbär aber        scheint von großer Bedeutung zu sein,
Aussterben bringen.“                       diese nicht unterkriechen konnte. Die      um den Druck von Beutegreifern auf
                                           Sicherung der Laichgewässer durch          gefährdete Tiere zu verringern. Letzt-
Schutzzaun am Laichgewässer . Auch der     den Elektrozaun führte dazu, dass in       lich ist aber auch klar, dass die ursäch-
Amphibienexperte des NABU-Landes-          den Folgejahren mehr Jungunken die         liche Bedrohung von Vögeln und Am-
verbands, Dominik Heinz, kennt das         Gewässer verließen als vorher.             phibien nicht von Beutegreifern, son-
Problem des Waschbärdrucks auf örtli-                                                 dern vom Verlust ihrer Lebensräume
che Bestände: „Bei einem Gelbbauchun-      Manschetten für Hostbäume . Da Wasch-      ausgeht. „Wenn es genug Kiebitze in
ken-Vorkommen in Mittelhessen haben        bären sehr gut klettern können, zeigen     Hessen gäbe und der Vogel nicht auf
wir mehrere Totfunde von erwachse-         sich Probleme auch dort, wo man sie        der Roten Liste stünde, bräuchten wir
nen Gelbbauchunken in Gewässernähe         zuerst nicht vermutet: „Um die Gele-       uns um den Waschbär nicht so viele
festgestellt. Aufgrund der Fraßspuren      ge von Rotmilanen zu schützen, haben       Gedanken machen“, bilanziert Maik
ließen sie sich eindeutig dem Waschbä-     wir beim Projekt "Mäuse für den Mi-        Sommerhage. (bl)

HESSEN natürlich                                                                                                     Herbst 2020
14 | LANDESWEIT

Naturschutzgebiete unzureichend geschützt
EU-Kommission droht mit Klage vor dem Europäischen Gerichtshof

D
         as Vertragsverletzungsverfahren          Landesfläche ein. Die wich-
         der EU geht in die letzte Runde:         tigsten Kritikpunkte der EU
         Die deutschen Bundesländer               sind, dass bei allen 585 Ge-
kümmern sich nicht ausreichend um ih-             bieten die Erhaltungsziele
re Europäischen Naturschutzgebiete. Die           der Schutzgebiete zu unkon-
EU-Kommission hat deshalb nun mit ei-             kret, nicht gebietsspezifisch
ner „mit Gründen versehenen Stellung-             und nicht messbar sind. Wo
nahme“ die Daumenschrauben angezo-                keine konkreten Ziele in Zah-

                                                                                       B. Langenhorst
gen. Bis zum 15. Juni musste Deutsch-             len festgelegt sind, lässt sich
land darlegen, wie es die vorgeworfenen           auch kein Erfolg oder Miss-
                                                                                                         Abgeräumter FFH-Buchenwald im Vogelsberg
Missstände beheben will. Die Antwort ist          erfolg feststellen.
noch „top secret“, denn es geht in dem
laufenden Verfahren darum, ob die EU-             Freiwilligkeit reicht nicht . Der NABU for-           auf Freiwilligkeit, also über die Honorie-
Kommission nun vor den Europäischen               dert daher die Neuformulierung der Er-                rung mit Verträgen, basierende Schutz
Gerichtshof zieht. Es geht auch auf eine          haltungsziele in den einzelnen Schutzge-              von Tieren und Pflanzen oft nicht funk-
EU-Beschwerde des NABU Hessen aus dem             bietsverordnungen. Wo die zu schützen-                tioniert. In vielen Gebieten haben NABU-
Jahr 2014 zurück.                                 den Arten gefährdet sind, müssten zu-                 Schutzgebietsbetreuer ein wachsames
                                                  dem Verbote eingeführt werden, wie das                Auge darauf. Ein Urteil des Europäischen
Unkonkrete Erhaltungsziele . Die betroffe-        auch in Naturschutzgebieten nach natio-               Gerichtshofs wäre eine gute Rückenstär-
nen Fauna-Flora-Habitat-(FFH) Gebiete             nalem Recht üblich ist. Denn die letzten              kung für dieses wichtige ehrenamtliche
nehmen in Hessen fast zehn Prozent der            zwei Jahrzehnte haben gezeigt, dass der               Engagement. (mh)

Silberne Ehrennadel für Ulrich Schnarre
NABU zeichnet technischen Leiter von Rohstoffabbau-Unternehmen aus

                                                                            beit mit dem NABU           taucher, Uhu und zahlreiche weitere be-
                                                                            Hessen nun in Ruhe-         drohte Arten gestaltet und dauerhaft ge-
                                                                            stand. Als Mitglied         sichert. Aufgrund von bergrechtlichen
                                                                            des Lenkungskreises         Vorgaben müssen Teile des rund 100 Hek-
                                                                            zur Umsetzung der           tar großen Steinbruches verfüllt werden.
                                                                            Kooperation zwi-            Für Schaffung der neuen Lebensräume
                                                                            schen dem Unter-            hat HSK mehrere 100.000 Euro aufgewen-
                                                                            nehmen und dem              det. NABU-Projektleiter Dominik Heinz
                                                                            NABU Hessen hatte           freute sich darüber, dass in unermüdli-
                                                                            er sich für die Rea-        cher Arbeit bereits über 30.000 Amphi-
                                                                            lisierung von Arten-        bien erfolgreich umgesiedelt wurden.
HSK Popp

                                                                            schutzmaßnahmen
                                                                            eingesetzt und die          Erfolgreiche Kooperation . Anlässlich der
Projektleiter Dominik Heinz, Ulrich Schnarre, NABU-Landesgeschäftsführer    Weichen zur Ein-            Verabschiedung von Ulrich Schnarre hob
Hartmut Mai und Michael Hoffeins von HSK (v.l.n.r.)                         richtung eines über         NABU-Landesgeschäftsführer Hartmut
                                                                            40 Hektar großen            Mai das besondere persönliche Engage-

F
         ür seine besonderen Verdienste               Naturschutzareals innerhalb des ehema-            ment von Ulrich Schnarre für den Natur-
         beim Artenschutz hat der NABU                ligen Kalksteinbruches Malapertus in              schutz hervor. Die Kooperation mit dem
         Hessen den ehemaligen techni-                Wetzlar-Hermannstein eingesetzt.                  Unternehmen wird in den nächsten Jah-
schen Leiter der Heidelberger Sand und                                                                  ren fortgesetzt und weiter ausgebaut. Die
Kies GmbH (HSK) Ulrich Schnarre aus Pe-               Lebensraum für Amphibien . Im Rahmen              Nachfolge von Ulrich Schnarre übernahm
nig in Sachsen mit der Silbernen Ehren-               des langfristig angelegten Projektes von          der Leiter Rohstoffsicherung Deutschland,
nadel ausgezeichnet. Schnarre ging nach               HSK und NABU wurden Lebensräume für               Michael Hoffeins aus Heidelberg. (hm)
langjähriger erfolgreicher Zusammenar-                Kreuzkröte, Geburtshelferkröte, Zwerg-

Herbst 2020                                                                                                                        HESSEN natürlich
D. Schmidt
                                                                                                                                        NABU-STIFTUNG | 15

                                                             N. Flügel
Umweltministerin Priska Hinz, NABU-Stiftungsvorsitzen-      Projektleiter*innen in niedermoorigem Gelände: Lisa Klo-
der Hartmut Mai, Projektleiter Nico Flügel (v.l.n.r.)       stermann (oben) und Nico Flügel (rechts)
Shutterstock/A. Kramer

                                                                                                                       L. Klostermann
                                       N. Flügel

                                                                                N. Flügel

Große Bedeutung für Klimaschutz
NABU-Stiftung startet neues Schutzprojekt für saure Niedermoore

A
         nfang Mai hat die NABU-Stiftung                 und faunistische Bedeutung und beher-                      Grundlage des NABU-Projektes ist eine
         Hessisches Naturerbe in enger Zu-               bergen typischerweise eine Vielzahl ge-                Erfassung der sauren Niedermoore in Hes-
         sammenarbeit mit der Botanischen                fährdeter Arten. Dazu zählen etwa Rund-                sen durch die BVNH. Dabei wurden die im
Vereinigung für Naturschutz in Hessen                    blättriger Sonnentau, Fieberklee, Sumpf-               Rahmen der Hessischen Biotopkartierung
e.V. (BVNH) ein auf 3,5 Jahre angelegtes                 blutauge und der Blauschillernde Feuer-                in den Jahren 1992 bis 2006 kartierten
Projekt zur langfristigen Sicherung und                  falter. Viele dieser Arten gehören auch zu             sauren Niedermoore erneut begutachtet.
Erhaltung von sauren Niedermooren in                     den potenziellen Klimaverlierern und sind
Hessen gestartet. Hierbei sollen möglichst               angesichts des sich rasant ändernden Kli-              Notwendiger Schutz . Die erschreckenden
viele Niedermoor-Standorte durch Ankauf                  mas besonders schutzbedürftig. Darüber                 Ergebnisse wurden 2017 vorgelegt: Von
oder eine langfristige Pacht für den Natur-              hinaus haben Niedermoore auch eine gro-                ehemals 155 erfassten Niedermooren wa-
schutz gesichert werden. Darüber hinaus                  ße Bedeutung für den Klimaschutz, weil                 ren bereits 39 Gebiete (25 %) vollständig
sind Revitalisierungsmaßnahmen geplant,                  sie in ihren Böden langfristig CO² aus der             verloren gegangen. Lediglich 27 Gebiete
die zur Weiterentwicklung der Standorte                  Atmosphäre binden. Intakte Niedermoo-                  (17 %) befanden sich noch in einem na-
beitragen sollen. Das Projekt wird vom                   re wirken sich als Kohlenstoffsenke daher              turschutzfachlich zufriedenstellenden
Land Hessen im Rahmen des Integrierten                   positiv auf das Klima aus.                             Zustand. Das bedeutet, dass sich für 89
Klimaschutzplans finanziell gefördert.                                                                          Niedermoore ein akuter Handlungsbedarf
                                                         Stark gefährdete Biotope . Bei den sauren              zur Erhaltung ergibt. Auch für die 27
Wollgräser und Torfmoose . Oftmals ver-                  Niedermooren handelt es sich um einen                  Niedermoore mit gutem Zustand muss
steckt und durch ihre geringe Fläche vom                 landesweit besonders stark gefährdeten                 eine Sicherung erfolgen.
Menschen kaum wahrgenommen und                           Biotoptyp. Dieser wertvolle Lebensraum                     Die NABU-Stiftung Hessisches Natur-
doch so wichtig: Saure Niedermoore oder                  ist allerdings im Unterschied zu den kalk-             erbe möchte sich dem nun annehmen
auch Kleinseggensümpfe saurer Standor-                   reichen Niedermooren kein FFH-Lebens-                  und sich gemeinsam mit dem Hessischen
te, bzw. Kleinseggenriede werden vor al-                 raumtyp und steht somit weniger im Fo-                 Umweltministerium für eine Trendwende
lem von niedrigwüchsigen Seggen, Woll-                   kus des Naturschutzes. Genau diese Lücke               beim Schutz des wertvollen Lebensraums
gräsern und Torfmoosen geprägt. Diese                    soll nun durch das neue Schutzprojekt                  einsetzen. (Nico Flügel & Lisa Klostermann)
Standorte haben eine hohe floristische                   geschlossen werden.

HESSEN natürlich                                                                                                                                 Herbst 2020
16 | NAJU

Gemeinsam Natur erleben
Spannende Gruppenerlebnisse beim NAJU-Sommercamp

                                                                   C. Müller
    C. Müller

                                                                                 C. Müller
                       C. Müller

V
        om 27. bis 31. Juli fand das NAJU-    Hilfe, um zurückzufinden. Nach dem             den, Papier geschöpft wurde, aus Natur-
        Sommercamp in Homberg (Ohm)           Mittagessen gab es eine Workshop-Phase:        materialen kleine Landart-Kunstwerke
        statt. Schon zu Beginn wurde den      Henna-Tattoos, Salbe kochen, Batiken, ei-      geschaffen wurden sowie eine kleine Ge-
zwanzig Teilnehmenden im Alter von 12         ne Lagerfahne mit den Teamnamen ge-            wässertour durchgeführt wurde. Im An-
bis 16 Jahren das geltende Hygienekonzept     malt, Naturfotografie und viel mehr stand      schluss an das Mittagessen startete eine
nahegebracht. Trotz der zu beachtenden        auf dem Programm. Zum Schluss des Ta-          kleine Schnitzeljagd, bei der die Teilneh-
Regelungen hatten alle viel Spaß und ge-      ges wurde ein Lagerfeuer gemacht.              menden schöne Spiele rund um das The-
nossen die Zeit unter Gleichaltrigen.                                                        ma Naturbegegnungen durchführten.
    Am Montagnachmittag kamen die             Rollenspiel im Wald . Am Mittwoch fand
Teilnehmenden an und bauten gleich die        ein spannendes Rollenspiel im Wald statt.      Camp in Coronazeit . Der letzte Abend war
Zelte auf. Weil die Jugendlichen gut zu-      Die Teilnehmenden waren Schiffbrüchi-          ein besonderes Highlight für die Gruppe:
sammenarbeiteten, ging das schnell. An-       ge, die auf einer Insel gelandet sind. Ziel    Das Team organisierte eine „Wetten, dass?“-
schließend gab es Nudeln mit Sojabolog-       war es, einen Schatz zu finden. Auf dem        Runde, bei der alle ihr Können und Talent
nese zum Abendessen. Nach dem Essen           Weg trafen die Jugendlichen schreckliche       beweisen konnten. Gemütlich ließen wir
veranstalteten die die Jugendlichen eine      Piraten, andere Schiffbrüchige, fanden         den Abend am Lagerfeuer ausklingen.
Lagerolympiade, bei der sie Team gegen        Tipps und Hinweise, um das Rätsel um               Der letzte Morgen startete wieder mit
Team an verschiedenen Stationen Punkte        den Schatz zu lösen. Als alle Gruppen den      einem leckeren Frühstück. Anschließend
sammeln mussten.                              Schatz gefunden hatten, trafen sich alle       packten Teamende und Teilnehmende
                                              auf dem Zeltplatz, wo das Abendessen           fleißig mit an, um das Lager abzubauen.
Henna-Tattoos & Naturfotografie . Der Dien-   schon auf dem Tisch stand. Am Ende des         Alle blicken auf eine tolle und lustige Wo-
stagmorgen startete mit einem Frühstück.      Tages waren alle todmüde und schliefen         che mit traumhaftem Wetter und tollen
Danach machten die Jugendlichen einen         ruhig in ihren Zelten.                         Aktionen zurück. Auch wenn das Camp
Orientierungslauf. In kleine Gruppen auf-         Der Donnerstag startete etwas später,      unter besonderen Corona-Maßnahmen
geteilt wurden sie von und mit Teamen-        da sämtliche Teamenden und Teilnehmen-         stattfinden musste und es für alle eine
den mit Augenbinden in ein Auto gesetzt.      den erschöpft vom Vortag waren. Nach           untypische Freizeit war, fanden alle die
Dann wurden die Gruppen in Begleitung         einem leckeren Frühstück startete wieder       Woche doch mehr als gelungen. Gerne
von Teamer*innen in der Natur ausge-          eine spannende Workshop-Phase, bei der         wieder! (Wenke Poth)
setzt und hatten nur einen Kompass zur        unter anderem Nistkästen gebaut wur-

Herbst 2020                                                                                                             HESSEN natürlich
NAJU | 17

Auch in kleinen Teams lässt sich viel schaffen
Vielfältige Naturschutzaktivitäten der NAJU Frankenberg in der Coronakrise

A
         nders, aber nicht minder erfolg-
         reich laufen die Aktivitäten der
         Frankenberger NAJU seit Beginn
der Coronakrise. Während die wöchent-
lichen Gruppenstunden von Mitte März
bis Ende Mai ausgesetzt wurden, erledig-
ten Jugendliche und Erwachsene fast täg-
lich viele praktische Aufgaben in Zweier-
                                             F. Seumer

                                                                                            F. Seumer
Teams. Im März war es höchste Zeit für
den Obstbaumschnitt: Rund 200 Obstbäu-
me auf acht Wiesen wurden fachgerecht
geschnitten. Eine*r auf der Leiter oder im   er-Team wurden im April und Mai fast acht      schutzhaus. Mit ausreichend Abstand wa-
Baum und Eine*r zur Sicherheit am Boden.     Kilometer Zäune beim Beweidungsprojekt         ren die Zehn- bis 18-Jährigen froh, sich
                                             Goldbachtal kontrolliert und repariert:        endlich wieder zu sehen. Die Jugendlichen
Arbeiten im Zweierteam . Die im Februar      Pfosten nachschlagen, Drähte spannen           formten Schwalbennester aus Holzbeton,
während den Gruppenstunden gebauten          oder umgefallene Bäume zurücksägen.            bündelten Schilfrohrstengel für Wildbie-
24 Vogelnistkästen konnten nicht wie üb-                                                    nenhäuser oder brachten die Mulchwege
lich beim Wochenmarkt am Rathaus ver-        Erste Gruppenstunde . Ab Mitte Mai rück-       in den NAJU-Burggärten auf Vordermann.
kauft werden. Daher wurde über die Ta-       ten die Teams dem Riesenbärenklau zu           Anfangs war die Beteiligung recht verhal-
geszeitung eine Lieferung nach Hause mit     leibe. Mit einem Spezialspaten wurden          ten. Dann kamen wieder bis zu 14 Jugend-
Aufhängservice im Garten angeboten. Die      mehrere hundert Pflanzen an 15 Stand-          liche. Höhepunkt war die Edersee-Kanu-
Resonanz war so hoch, dass Alex, Niklas      orten ausgegraben. Ab 29. Mai gab es die       freizeit am ersten Ferienwochenende mit
und Mustafa Kästen nachbauten. Im Zwei-      ersten Gruppenstunden vor dem Natur-           elf Teilnehmern. (Frank Seumer)

Blühfläche für Insekten mitten in der Stadt
NAJU Gießen-Wieseck legt Schmetterlingswiese mit Verweilinsel an

I
    m Frühjahr letzten Jahres startete       diese vorbereitet und eingesät. Die Ein-
    die NAJU-Gruppe Gießen-Wieseck ihr       saat der Fläche mit dem anschließenden
    neues Projekt: eine Schmetterlings-      Andrücken mit Holzplatten-Schuhen war
wiese mitten im Stadtteil. An der Ecke       für die Kinder, neben dem Bau der Rasen-
von Grabenstraße und Am Eichelbaum           festung, das Schönste beim Anlegen der
wurde eine städtische Rasenfläche zu ei-     Schmetterlingswiese. Das passende Saat-
ner bunten Schmetterlingswiese umge-         gut für die Fläche bekam die Gruppe nach
wandelt. Die Idee kam von Lisa Mack, die     telefonischer Anfrage von der Firma Rie-
schon lange mit ihren Kindern bei der        ger-Hoffmann kostenlos für diese NAJU-
                                                                                            M. Sörries

NAJU-Gruppe aktiv ist.                       Aktion gestellt.

Umgraben der Fläche . Die 200m² große        Blühfläche mit Bank . Dieses Jahr gestalte-
Fläche musste in vielen kleinen Schritten    te die Gruppe den Rest der Wiesenfläche
für die Aussaat vorbereitet werden. Zu-      um. Durch das Gebiet wurde ein kleiner
erst wurde in mühevoller Kleinarbeit der     Rasenweg mit einer Verweilinsel inklusi-
Rasen abgehackt und am Rand der Fläche       ve Holzbank angelegt. So können alle Bür-
von den Kindern zu einer größeren Rasen-     ger*innen sich vom Anblick der sich im-
festung aufgetürmt. Anschließend muss-       mer wieder verändernden Blühfläche und
te die Fläche komplett umgegraben und        den Insekten verzaubern lassen. Durch
für die Einsaat geharkt werden. Da die       die regelmäßigen Aktivitäten ist es nach
                                                                                            M. Sörries

Gruppe im ersten Jahr nur zwei Drittel       und nach zu einem NAJU- und Nachbar-
der Fläche bearbeitete, wurden auch nur      schaftsprojekt geworden. (Mechthild Sörries)

HESSEN natürlich                                                                                                          Herbst 2020
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