HOC H HINAUS www.alpenverein-salzburg.at - Österreichischer Alpenverein
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HOC H H I N AU S in -s al zb urg. at w w w.a lp enve re be 26 1 | M är z 20 21 | Sa lz bu rg – M ag az in | A us ga A lp enve re in HOCH HINAUS HOCH Hinaus |261 1
Editorial 1.055 & 15.000 – zwei markante Kennzahlen Im Sommer 2019 bot uns des „Corona-Vereinsjahres“ Landesrat Christian Stöckl 2020. die alte Josef-Rehrl-Schule Die erste zeigt den außer- in Lehen zum Erwerb an - ein gewöhnlichen Mitglieder- Glücksfall, wie es schien: Ge- zuwachs des vergangenen bäude, Standort und Umfeld Jahres – einmalig in unserer waren für unsere Bedürfnis- Vereinsgeschichte. se ideal. Die zweite Zahl steht für die Den Wunsch des Landes, Spendeneinnahmen, eben- eine kleine Forschungsein- falls ein nie dagewesener richtung der PMU zu integ- Rekord. Beide Daten sind rieren, sahen wir als Berei- Zeichen der Wertschätzung cherung. Weil das Objekt und Bestätigung, dass wir für unseren Bedarf reichlich mit unserem Verein auf dem groß war, verständigten wir richtigen Pfad sind. uns mit dem Naturfreunde- Landesverband Salzburg, Ein herzliches Willkommen der ebenfalls auf Herbergs- allen neuen Mitgliedern, ein suche war. herzliches Dankeschön den Gemeinsam versuchten wir, „Alten“, die uns die Treue die Stadt- und Landespolitik halten. von unserer Idee eines „al- pinen Kompetenzzentrums“ Einen echten Nackenschlag im Herzen der Stadt zu über- mussten wir zum Jahres- zeugen. wechsel hinnehmen. Die Schon bald wurde es zäh: Vereinsführung bemüht sich Der ursprünglich genann- ja seit geraumer Zeit, in der te Verkaufspreis erhöhte Stadt Salzburg ein hochwer- sich um mehr als das Dop- tiges Vereinsheim zu reali- pelte und an die Stelle des sieren, welches der Größe Wunschpartners PMU trat unserem „Nachbarn“ war zu Um freundlich abzuschlie- und den wachsenden Aufga- die von der Landesregierung diesem Zeitpunkt nicht mehr ßen: Energiebündel Sepp ben unserer Gemeinschaft favorisierte „Pioniergara- intakt, im November kam es Stampfl, Mitglied unserer entspricht. Am aktuellen ge“. Deren Raumansprüche zum endgültigen Bruch. Die Vereinsführung und seit 34 Standort sind wir seit den brachten unser Nutzungs- von uns verlangte landespo- Jahren Obmann der Orts- 1970er-Jahren, inzwischen konzept in Bedrängnis. Die litische Entscheidung, was gruppe Straßwalchen, will hat sich die Mitgliederzahl vereinsinternen Bedenken nun geschehen solle, ließ auf heuer „seine“ Ortsgruppe verfünffacht! gegen die anfangs beabsich- sich warten. jüngeren Händen anvertrau- DEIN BERGSPORTSPEZIALIST IN SALZBURG Anfänglich glaubten wir tigte Verschränkung wuch- Anfang Jänner 2021 infor- en. Als ausgebildeter Berg- uns auf einem guten Weg. sen, schließlich beschloss mierte uns das Büro von führer wird er aber hoffent- FURTMÜHLSTRASSE 34, 5101 BERGHEIM BEI SALZBURG Gemeinsam mit den Leite- unsere Jahreshauptver- LR Stöckl mit einem Zwei- lich noch lange eine Säule rinnen und Leitern der Ju- sammlung eine klare räum- zeiler, dass unser Vorhaben unserer Alpinen Ausbildung gend- und Neigungsgrup- lich-funktionelle Trennung „nicht den immobilienstra- bleiben. ÖFFNUNGSZEITEN pen erarbeiteten wir ein von AV und Pioniergarage. tegischen Vorstellungen des Danke, lieber Sepp und alles detailliertes Bedarfsprofil Auf dieser Grundlage un- Landes entspricht“. Gute! M O N TA G : 1 0 . 0 0 — 1 8 . 0 0 U H R einschließlich Boulder- und terschrieben wir Kauf- und D O N N E R S TA G B I S S A M S TA G : 1 0 . 0 0 — 1 8 . 0 0 U H R Kletterangebot, dann mach- Planungsverträge, die von Wir nehmen das notgedrun- Ich wünsche Euch ein mög- ten wir uns auf die Suche unseren Partnern jedoch gen sportlich, geben nicht lichst coronafreies Bergfrüh- nach einer passenden Im- nie gegengezeichnet wur- auf und arbeiten nun an an- jahr, mobilie. den. Die Gesprächsbasis mit deren Möglichkeiten. Euer Roland Kals 2 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 3
Stichworte Frühlings-Ausgabe Nr. 261– März, April, Mai 2021 Titelseite: Dohlen vor der Web-Cam bei der Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte, HOCH HIN AUS Beschildertes Leben rg.at www.alpenv erein-salzbu 261 | März 2021 | – Magazin | Ausgabe Aufnahme vom 17.12.2020 HOCH HINAUS Alpenverein Salzburg INHALT von Jens Badura D HOCH Hinaus |261 1 Selbstorientierung, bei der man sich in sich nicht nur auf die schlichte Weg- Eigenregie in das Spannungsdreieck markierung im engeren Sinne, sondern 22 Live Aus dem Vereinsleben von Standortbestimmung, Zielbestim- umfasst eine große Palette von Welt- Da soll man keine Alpträume bekommen mung und Ermittlung von Zielerrei- bedienungsanleitungen, die unseren Auflösung Rätsel-Doppelseite chungsoptionen begibt und nicht den Blick lenken sollen: Dank konsequenter Neuheiten von der Ortsgruppe Straßwalchen vermeintlich gebotenen Pfaden folgt. Schild- und Appwaldaufforstung bleibt Anders gesagt: Wo man den Mut hat, man stets gut darüber orientiert, was 26 alpenatur sich des eigenen Orientierungsvermö- uns der Moment, normkonform erfah- Neues Leben aus den Ruinen gens zu bedienen. ren, an Wesentlichkeiten zu bieten hat. 03 EDITORIAL Roland Kals 29 Kurz & Bündig ie Welt gibt uns nicht Wenn wir uns heute umschauen, dann Doch wollen wir auch in den Bergen die „Taschenbecher", Einladung Skitouren-Tage vor, wie wir uns in ihr zurechtzufinden herrscht definitiv kein Mangel an ori- allgegenwärtige Unterweisungskultur 05 Stichworte haben. Diesen Befund realisieren zu entierenden Strukturen und mehr oder des gesellschaftlichen Normalbetriebs Beschildertes Leben 30 Berg erleben müssen ist Teil derjenigen Grunderfah- weniger verführerischen Angeboten, erleben – infrastrukturell eingehegt von Barfuß durchs (Berg-)Leben rungen, die man als Mensch eher früher die in als orientierungsbedürftig erfah- multiplen Geh- und Sehanleitungen? 06 Fotogruppe Schnappschüsse 34 Vorgelesen als später macht. Damit verbunden ist renen Zeiten dazu einladen, sich aus Oder wollen wir nicht gerade dort jenem Buchtipps für Lesebegeisterte dann schnell auch die Frage, woran man den Unübersichtlichkeiten der Gegen- eigenwilligen Ruf ins Ungewisse folgen, 07 Live von der AV-Jugend sich denn ohne eine solche vorgegebe- wart sanft hinausgeleiten zu lassen. der uns zuweilen auch einmal vom rech- EXEN Inklusive - Klettern kann Jede und Jeder! 36 Programm ne Geordnetheit der Welt orientieren Kurz: Wir führen zunehmend ein Leben ten Weg abkommen lässt, um uns ge- Wanderungen, Touren, Ausflüge und Rätselspaß für unsere kleinen Bergsteiger kann und soll, um der individuellen wie entlang von markierten Wegen. nau dann, in solcherart unbeschilderten Veranstaltungen - Kompakt und Informativ auch kollektiven Existenz eine sinnvolle In den Bergen zeigt sich diese Entwick- Lebensmomenten, als selbstorientie- 10 Hintergründe Der Weg übers Gebirg 50 Alpine ausbildung Form und eine zielführende Richtung zu lung buchstäblich. Und sie beschränkt rendes Wesen zu spüren? Aktuelle Kurs-Infos geben. 16 alpenatur Hilfsmittel für solche Orientierungshe- Jens Badura ist habilitierter Philosoph, Kulturproduzent und Publizist. Er leitet das berg_kulturbüro in Artenschutzprojekt für kleine und feine 51 Kurz & Bündig rausforderungen hat die Menschheit Berchtesgaden, lehrt an der Zürcher Hochschule der Künste und forscht am Institut Kulturen der Alpen der Die Serviceleistungen der Geschäftsstelle Uni Luzern. www.bergkulturbuero.org Bergdörfer (?) reichlich hervorgebracht. Das reicht von den komplexen Werte- und Normensys- 18 Berg erleben temen für existentielle Angelegenhei- „Das Auge vor Ort“ ten bis hin zu den kleinen Hilfsmitteln, die wir im praktischen Alltag benötigen – auch am Berg: dort etwa in Form von Kartenmaterial, markierten Wegen, Be- 18 wertungen von Kletterrouten oder Klas- 201920008 sifizierungen von Hütten. All diese Hilfsmittel orientieren uns, in- dem sie vermitteln, was wir zu erwar- ten haben, wenn wir ein bestimmtes Ziel (Seelenheil oder Gipfelbier; Biwak- - gedruckt nach der Richtlinie schachtel oder Wellnesshotel) erreichen „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, wollen – und was wir dabei zu tun bzw. UW-Nr. 837 worauf wir zu achten haben, um das Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Alpenverein Salzburg Vorhaben zu verwirklichen. Redaktionsteam: Roland Kals, Elisabeth Katzengruber, Karl Regner, Hans Steyrer, Gudrun Wallentin und Harald Wieser. Nonntaler Hauptstraße 86, Nun ist mit Blick auf „Orientierung“ zu A-5020 Salzburg / Grafik: Christian Pichler / Produktion: Samson Druck GmbH, Samson Druck Straße 171, A-5581 St. Margarethen i. Lungau unterscheiden zwischen einem solchen Verlags- und Herstellungsort: Salzburg, Erklärung nach § 25, Abs. 4 Mediengesetz 1981: „HOCH HINAUS“ ist die Vereinszeitschrift des Alpenvereins Salzburg. In ihr vertritt der Verein seine Interessen in der Öffentlichkeit. Sie dient dem Erreichen der Vereinsziele, der Information sowie der Kontaktpflege Orientiert-Werden durch entsprechen- und Meinungsbildung. Offenlegung nach § 25, Abs. 1–3 Mediengesetz 1981: Alpenverein Salzburg: Nonntaler Hauptstraße 86, A-5020 Salzburg (100 %), de orientierende Ratgeber, Apps, Ex- “. l, „Schmet terling Vorsitzender: Roland Kals, Ausgabe Nr. 261–März, April, Mai 2021 perten, Gebote oder Verbote. Und einer e W illi Schnöl FOTO Gru pp 4 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 5
Fotogruppe Live von der AV-Jugend Klettern kann jede*r! EXEN Inklusive – die integrative Klettergruppe der Alpenvereinsjugend ist wieder aktiv Text & Fotos: Judith Waizengger „Es ist normal verschieden zu sein, denn Vielfalt macht stark!“ – Unter diesem Motto klettern und bouldern seit vielen Jah- ren Kinder und Jugendliche in der Gruppe EXEN Inklusive. Im letzten Jahr vollzog sich ein „Generationenwechsel“. Das Team um Barbara Feldinger und Ita Babek-Gallee, die über Jahre die Gruppe mit vollem Einsatz leiteten (ein fettes Dan- keschön an dieser Stelle dafür!), übergab den Staffelstab an ein neues Team. Im vergangenen Herbst fand sich eine Gruppe neuer Betreuer*innen zusammen, deren Ziel es ist, Inklusives Klettern in der Sektion Salzburg weiterzuführen. Wir wol- len mit den Kindern und Jugendlichen – egal welches Un- terstützungsbedürfnis sie haben und wie ihr Background ist – bouldern, klettern und vor allem viel Spaß haben. Das Ver- Rebecca Habacher-Cárdenas ständnis füreinander und das gegenseitige Motivieren und „Inklusion basiert für mich Stärken sollen dabei im Vordergrund stehen. auf Wertschätzung und Anerkennung. Jede*r ein- Alfonso Mazón Núñez zelne kann von der Vielfalt „Die Griffe an der Felswand Die meisten von uns haben bereits Erfahrung in der der Gruppe profitieren und ardinien“. eW illi Schnöll, „S Kinder- und Jugendarbeit, teilweise auch im inklusiven Be- daran wachsen.“ FOTOGru pp sind wie die Noten auf der FOTOGruppe Günther Kirchmayr, Notenlinie und den Körper reich. Wir sind Physiotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen, „Ameise auf Blume“. ist das Instrument – Klettern klingt mir wie Musik.“ Geistes- und Naturwissenschaftler*innen, kommen aus der Tourismusbranche und arbeiten als Graphikdesigner*innen – wir sind also auch sehr vielfältig. Uns verbindet der Wille, allen Interessierten eine Chance zu geben und hoffentlich Momente zu kreieren, die das Selbstbewusstsein und den Glauben an sich stärken sowie (natürlich) die Leidenschaft Klettern. Svea Lauterjung Judith Waizenegger „Eine inklusive Welt ist eine bunte und vielfältige, die man gemeinsam gestaltet, jede*r nach seinen Fähigkeiten.“ Christine Müller Pere Marín „Sport hat mir immer geholfen, einen Platz zu finden, egal wo ich mich befand. Deswegen glaube ich stark daran, dass diese Grup- pe einen sehr guten Einfluss für alle haben kann, für Kinder als Lara Bieler auch für uns Betreuer*innen.“ Weitere Infos gibt es im Programm auf S. 38 und auf unserer Webseite: www.alpenverein.at/salzburg/jugend/Exen-inklusive FOTOGruppe Günther Kirchmayr, „Steinbock _Dachstein“. 6 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 7
Live von der AV-Jugend der Eine K Live von der AV-Jugend e n zeigt rl. atze u n d i d de e eEinineeBK ein e M chne eipgtieg äactkzeru aus k o H a are s nbenidisenimz S ergiseöl.r. me in ö ce ei.ndSaegin t edie m me n iF h B MaMuas in FÜR UNS- d e m es s E crhge d Se p r t ä e c g ke e rr uk N a c h sa a d r a n rias i g m t s ö r . d e Zrmw nee i.eS a in g E in so mIcm “ h e Los geht’s mit einem Suchbild! Welches unscheinbare, aber schöne Tier stapft hier im n H a e b , f F rei s g t öe c t h s Stt d ü e ck Mau atze un in ie K n dr eJom Esorg?“ deanr n ze i cthe l.wnedt ggeenrknuecehin Schnee herum? Es ist nur selten zu sehen und muss gerade im Winter mit sehr wenig NFarcishö otndaisr das ?„“H, ifnrategnt k n eens.“ chneiden piege„ZU en S t e B s “Ich d ein e M itckSincehla Witz räJll to: aenrd aare s S s Scieh?g“e,n m ü äckere aus k o s ERE KLEINEN ö f s e k i m . fk Energie auskommen. Hier r i G s F„ noche l t a d ar t dtirwoeinta: paar n „ H lä e nr w ingt e dFragen e m Hen.“ rquer d g i ebn durch s r K„ ö r FrisaUtzndened. S„ie r u a c g Gemüsegartenthdeniem V m it e öchtegob ersi.“ Sagt die M m me n in f äsl s e r E d e Ic ? h “ , rSk c ä h u g e r aus “Ic „JGoena notcwhoertew Näancgher w nas das t m f la f n e BERG- Ruhiges und vorsichtiges f r a g SKc sa h t ör a c g h t d e ie Z w e egroinb e d r e in S h l o ? “ , n e la z eg.o„ n u Vr eerin ts c käeuPfeh ies “ t ü ck e Verhalten ist daher haisgan h etwas Frisör J ir das so nten kan Sch.“ bIcehrsm Jorunviele auöc genku tiodniechen mit • Wie n oFüße c hat ein Tausendfüßler?ll td : „ Hi r d en lagobers f hdtiee M nua„ruUesnin d Sieo?rin “ Schlag besonders wichtig, i g f ä rt e t e .“ e , fra ru h „G e ntwo müssen längwir er w auf die Kat P Mausz.“e. „Icohrtion gt die Verkä ob ers“ wenn wir eines sehen. • Gerade in der kalten JJahreszeit a s a w a s vermehrt schnäuzen, weil unsere m Nase uferNach on et S c ö c h in diedem Haare schneiden STEIgER ch h lagob t e nur e WI läuft. Warum Cleo fährt ist mitdasdem so? i g no ruhFahrrad und fällt e rs a u f die M ine PoJonas zeigt der Frisör rtion das Ergebnis im Spiegel. WI •TZE Cleo dabeifährt um. mit Einedem FrauFahrradhat dasund gesehen Wie heißt die Alpenvereinsjugend-Kindergruppe, die für 10-14 jährige Kinder ist? fällt aus.“ „Gefällt dir das so?“, dabei und fragt um.„Bist Eine du Frau hat das gesehen gestürzt?“ Cleo TZE •!!! Wie heißt der größte WIdu Berg Österreichs? Cleo fährt mit dem Fahrrad und fällt fragt der Frisör. Jonas antwortet: und antwortetfragt „Bist wütend: gestürzt?“ „Nein, ichCleo steige •!!! dabei ich um.steige Eine Frau hat das gesehen „Hinten kann es ruhig noch Wie viele antwortet immerFlügel so ab“ wütend: TZE hat „Nein, ein Schmetterling? etwas länger werden.“ immer so ab“ und fragt „Bist du gestürzt?“ Cleo PAAR • Was gehört nicht!!! in die Natur und sammeln wir am Was is ein, wenn wir es finden? ichbesten EIN • Welche Pflanze schreibt man antwortet immer mitsodrei wütend: „Nein, ab“ „n“ und hat sogenannte üW steiget grün, bearssisGt glückli rgarsü?n,„Brennhaare“? ch und SEITEN glückli hü übe Eine Frsr Gras? ch und pft e us Was ishüpft Eine Fr chrecke. t g rü n , glück euschr ü b e rs G lich un Cleo fährt mit dem Fahrrad RÄT- ecke. ra s ? d hüpfund fällt dabei um. t ZUM Foto: Günther Birner Eine Fr euschr Eine Frau hat das gesehen und fragt „Bist du gestürzt?“ ecke. SELN UND Kreuzworträtsel! Kreuzworträtsel! Die Begriffe sind von links nach rechts und von oben nach unten geschrieben. Cleo antwortet wütend: „Nein, ich steige immer so ab“ Hier haben wir noch ein Trittsiegel von einem Kreuzworträtsel! DieZwei Wörter sindlinks diagonal geschrieben. 11 nach Begriffe untensind insgesamt zuWörterfindensind und es gibt LACHEN ! Begriffe sind von nach rechts und von oben geschrieben. Zwei diagnoal kleinen Waldbewohner. Es hat einen besonders keine Lehrzeichen. Los geht’s! buschigen Schwanz. Das Nagetier ernährt sich geschrieben. Die Begriffe sind 11 Begriffe Kreuzworträtsel! von linkssind nach insgesamt rechts und zu finden von oben undnaches gibt Die Begriffe sind von links nach rechts und von oben nach unten geschrieben. Zwei Wörter sind diagnoal unten keine Lehrzeichen. geschrieben. ZweiLosWörtergeht’s!sind diagnoal von Nüssen, Samen und Früchten und ist ein geschrieben. 11 Begriffe sind insgesamt zu finden und es gibt keine Lehrzeichen. Los geht’s! Z Y C H K Z L M Z T B G R D Ä P M J U F besonders guter Baum-Kletterer, so wie wir! Die Begriffe sind von links nach rechts und von oben nach unten geschrieben. Zwei Wörter sind diagnoal ZS YC H C U H T K Z LV O M ZR T R B O G C R K D E Ä N M P H JE U I FT geschrieben. 11 Begriffe sind insgesamt zu finden und es gibt keine Lehrzeichen. Los geht’s! Was ist grün, glücklich Foto: Judit Schachinger SP H C Z H R U TC ZB L V O E R TI E R I O T C A K ES D H N S E IN TM und hüpft übers Gras? Ü P P H ZI U R H C Z YBN CLJ H I O KEH ZIJ LEN M IV ZTM TAV B SC X D G SDR ERD N HÄ M P P M J Eine U Freuschrecke. F Ü I P U IS U T H R S C N G H JH U IF TH P ZJB VN O V N RM I TVL R C X LO D ÖC R ÖK H PE P BN H E I T IM N U SC TV C R P H G ZH T RFH CP K BB U LNE O H EIM ILE N ER B LC I LT Ö Ö OA P YS B QD S E N M Nun geht es weiter mit einer bräunlichen Hinterlassen- N M Z N H C Z V R C Ü P R H IT U Q H H L K NU X JES IH H M JE N R B W C V LSM O J V YUC Q SX D R H P schaft eines etwas größeren Tieres. Kaum zu glauben, U ZT N ZU M N H R I U R STP TQ Z RLS GX F HS FH B PML BEO N E R IN STI JPL U W HR ST L Ö Ö P B was sich alles am Boden befindet! Schaut bei der nächs- R U TC E N I U W N M Ü CP R O VZU CSW HFR TSE H N KLJ B U I O EH IJH TEM P ÜE H P B TE C L EineO Katze Y undQ eine Maus ten Wanderung vermehrt auf den Boden. Ihr werdet U R H C E IW Q W N ZÜ Q H L O ZU O RW Q RR W TEL Q L N LJR XIL SH L JRH EIM Ü DE P R R EI W S kommen J U inSeine Bäckerei. Für euch gibt es in erstaunt sein, was ihr alles entdeckt. Das Tier hat vier Sagt die Maus „Ich möchte T U R H EH H W M Q U TQ E N Lu U L O M I Q RW T PLA ZLS SRD FLS SL RB INL D JO R UE IN I T gerne P ein H Stück T Zwetschgen- dieser Ausgabe einiges Beine und frisst nur das feinste Gräschen. Könnt ihr erraten, von welchem Tier dieser Kothaufen ist? TV C R U H L H B M R C EL Eu O ILE W I ÜTH O T A U SH W O RSU EL D H RN NYJ JOI U YH N GJ E kuchen Ü P mitESchlagobers“ zum Erforschen! Ihr Z V R C H U LM Q B U H LG EO R W EO Q IS Q S H LTG O L H Q O W C U LEK N HL YER O RL YNL G ER I D R„Und I Sie?“, seid nun herzlich fragt die Verkäuferin die Katze. ZA J R N H W M Ü Q T R O H G U H R W M O SR ESE uGN LLJ IOI TCH A J K ES ETD R N QS N A L EI R N „IchJ möchte U nurN eine Portion eingeladen die Rätsel R A JG H N E W IV Ü C c O U H LW U H BR Ö LER O N EJC IIH H E TJN EH TIO Q LU A E IS H Y Schlagobers O Y Gauf die Maus.“ aufzulösen. S R I G E H EB IEZ R cN H H M U Q H N GR Ö D RNE O R C SHT SEF G Ü ESL N ISO LEC A WK S N E R N E S I E B EA JN N H W U Ü N OD UE W R RT EF N Ü SJ SI EH WJ S E T Q A I R G H E I c H H Ö R N C H E N E I L A S S I E B E N H U N D E R T F Ü S S E W S Foto: Nicole Muigg Foto: Robert Delleske Liebe Kinder, Jugendliche und Eltern! Liebe Kinder, Jugendliche und Eltern! Liebe Kinder, Jugendliche und Eltern! LiebeImKinder, Namen des gesamten Jugendliche 50-köpfigen Jugendteams, wünsche ich euch einen besonders und Eltern! Auf diesem Foto seht ihr tollen Frühling! Bleibt dran am Draußen-Unterwegs-Sein und am Entdecken! ganz besondere Tiere! Haltet die Augen und Ohren offen für die Tiere und Abenteuer, die in der wunderbaren Sie sind in den Alpen sehr Natur auf euch alle warten. verbreitet und gehören zur Für regelmäßige Klettertreffen und Outdoor-Aktivitäten schaut jederzeit auf unserer neuen Website Gattung der Ziegen. vorbei! Am Foto sind ausschließlich Ganz liebe Grüße, Eure Jugendteamleiterin, Judit Weibchen zu sehen. Wie "Auch wenn aufgrund der Coronasituation, die Durchführung unserer Klettertermine und Outdooraktivitäten ungewiss ist, sind wir heißen wohl diese Tiere? bemüht, geplante Termine auf unserer Website für euch einzutragen. Klickt euch einfach durch! Wir haben tolle Termine auch für unsere Im Kreuzworträtsel findest größeren Bergsteigerinnen zwischen 18 und 30 Jahre! Bei Fragen meldet euch bitte bei den jeweiligen Gruppenleiter*innen oder bei mir!" du den Namen eines Tieres. 8 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 9
HINTERGRÜNDE HINTERGRÜNDE sekundäre Inhaltsstoffe und deln sind deshalb im Ver- können Temperaturen bis besondere Oberflächen- hältnis zur Produktivität zu -43° C unbeschadet über- Der Weg strukturen entgegenwirken. gering. Die Zirbe hingegen standen werden. Würden Im Laufe der Evolution ha- bildet Nadeln, die 5–6 Jah- Eiskristalle gebildet, zer- ben Pflanzen immer wieder re alt werden (Abb 1: Zirbe). stören diese die Zellen und übers Gebirg Strategien entwickelt, auch mit den schwierigsten Um- weltbedingungen zurecht zu kommen. Andererseits, obwohl die Pflanzen mit ih- Eugen Roth, 1956 rer Umwelt fest verwurzelt sind, schaffen sie es, dank ih- rer Verbreitungseinrichtun- gen wie Früchte und Samen, neue Standorte zu besiedeln und dabei weite Strecken zurückzulegen. Wind und Vögel helfen ihnen dabei, auch die höchsten Gebirge zu überwinden. Abb.1) Zirbe, Arve, Zirbelkiefer (Pinus cembra): Die Zirbe gehört zu den widerstandsfähigsten Bäumen im europäischen Wald und In der oberen Waldstufe, erreicht im westlichen Wallis eine Meereshöhe von 2.850 m. Die Samen werden vom Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) ab ca. 1.700 m, werden die verbreitet. Bekannt und beliebt sind der Zirbenschnaps und das klimatischen Bedingungen Zirbenholz mit seinem besonderen Duft. bereits deutlich unwirtlicher. In den Inneralpen dominiert Die Stabilität, um den kal- damit die Blätter. Sobald es der Lärchen-Zirben-Wald, ten, unwirtlichen Winter zu wieder wärmer wird, startet mit mächtigen, oft hunder- überstehen, wird durch ein die Zirbe ihre Stoffwechsel- te Jahre alten Zirben (Pinus sogenanntes Sklerenchym vorgänge – deutlich früher cembra) und sommergrü- (= Festigungsgewebe), ei- als die Lärche. Der Zirbe ste- nen Lärchen (Larix decidua). nen sehr dicken wachsarti- hen etwa 180 Tage für die Die beiden Baumarten trot- gen Überzug (Cuticula) und Stoffproduktion zur Verfü- zen ihrer Umwelt auf ganz eingesenkte Spaltöffnungen gung, der Lärche hingegen unterschiedliche Weise. Als als Verdunstungsschutz er- nur 107 Tage. Überlebensstrategie produ- reicht. Im Winter wird zudem ziert die Lärche im Frühjahr der Zellsaft konzentriert und Diese Nadelbäume sind aus weiche, wenig widerstands- Glykol (=natürliches Frost- Lang- und Kurztrieben auf- fähige Nadelblätter, die im schutzmittel) eingelagert, gebaut (Abb 2). Die Kurz- Klagenfurter Jubiläumsweg, Juli 2009: Vom Hochtor zum Schareck. In 2.600 m werden die alpinen Rasen sodass ein Einfrieren beina- triebe der Lärche besit- Herbst wieder abfallen. Sie lückenhaft und an manchen Stellen überdauern die Schneefelder den Sommer. Foto: Thomas Peer beinhalten sehr viel Chloro- he unmöglich ist. Deshalb zen zahlreiche Nadeln, die phyll und ihre einzige Auf- >> . . . die Pflanzen schaffen das Nicht nur die Kälte (um ca. gabe ist es, die kurze Vege- 0,56° C/100 m), sondern tationszeit bestens für die auch die Dauer der Schnee- Fotosynthese, also für die von Thomas Peer und Ulrike Gartner decke nehmen zu. Dadurch Produktion von Zucker und wird die Vegetationszeit, die für das Wachstum zu nut- Die natürliche Pflanzenwelt der Alpen beeindruckt durch ihren Reichtum, den Pflanzen zum Keimen, zen. Die Nadeln haben des- Wachsen, Blühen und Fruch- halb auch keine besonderen ihre Diversität und durch vielfältige Anpassungen, ten zur Verfügung steht, Verstärkungsleisten, keinen sowohl in Gestalt (= Morphologie), als auch im Stoffwechsel (=Physiologie). kürzer (um ca. 1 Woche/100 besonders guten Verduns- Abb.2) Lang- und Kurztriebe. a Lärche (Larix decidua) mit Blatt- m). Die mit der Höhe zuneh- tungsschutz, nicht mal ein- querschnitt; Blattbreite ca. 3mm; b Latsche (Pinus mugo) und c Anpassung ist der Schlüssel für das Überleben der Pflanzen mende UV-Strahlung verur- gesenkte Spaltöffnungen Zirbe (Pinus cembra). Die Blattquerschnitte von b und c zeigen an den Ecken verstärkte Bereiche aus sklerenchymatischen Zellen, die in allen Lebensräumen, so auch im Hochgebirge! Die Bedingungen für die sacht Schäden an den Zellen, (=Stomata). Die „Kosten für verhindern, dass die Blätter im Winter und bei Trockenheit kollabie- ren (Frosttrocknis). Blattbreite ca. 2mm. Pflanzen werden umso härter, je höher oben sie wachsen. denen die Pflanzen durch die Herstellung“ dieser Na- 10 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 11
HINTERGRÜNDE HINTERGRÜNDE der Zirbe fünf und die der In der Zwergstrauchstufe exscapa auf Silikat. Beide hauptsächlich aus Horstgrä- Ebenfalls zu den ersten Früh- Latsche nur zwei. Dieser prägen Latschen (Pinus Alpenrosen gehören zu den sern und sind bestens an die- lingsboten zählen Enziane, Aufbau ermöglicht den Bäu- mugo) und Alpenrosen- Erikagewächsen (Ericaceae), sen Lebensraum angepasst, wie der Frühlings-Enzian men eine rasche Korrektur Arten (Rhododendron spp.) so wie auch Heidelbeere, sofern ausreichend gute Bo- (Gentiana verna) mit kleinen bei mechanischen Schäden, die Berghänge (Abb 3: Rho- Preiselbeere, Rauschbeere, denbedingungen vorhanden Stielteller-Blüten (Abb. 8), in dem die Kurztriebe in ein dodendron). Die Latsche Gamsheide und Besenheide, sind. Aus einer kurzen Grund- der Silikat-Glocken-Enzian Längenwachstum überge- erreicht Höhen bis 3 m, hat die ebenfalls typische Ver- achse entstehen zahlreiche hen und dadurch die Scha- aber keinen senkrecht nach treter der Zwergstrauchstufe verzweigte Seitentriebe, die denslücke schließen. oben wachsendem Stamm, sind. Die Blätter dieser Pflan- gemeinsam mit den alten sondern wächst in die Breite, zen sind allesamt nach unten abgestorbenen Blättern ei- Oberhalb der natürlichen, weil kräftige Seitenzweige eingerollt, um die Oberflä- nen dichten Horst bilden, der Abb.5) Alpische Zwerg-Soldanelle, Eis-Glöckchen, Zwerg-Troddel- klimatisch bedingten Wald- den Sprossaufbau bestim- che zu verkleinern; die Spalt- in seinem Inneren ein güns- blume (Soldanella pusilla subsp. alpicola): Die Zwerg-Soldanelle Abb.7) Alpen-Krokus (Crocus grenze (nördlicher Alpen- men. Obwohl die Latsche öffnungen befinden sich an tigeres Mikroklima aufweist. bevorzugt lange schneebedeckte Lehmböden und bildet dort albiflorus). a Habitus; b Knol- rand ca. 1.800 m, Zentralal- Kalkstandorte bevorzugt, der Unterseite, oft tief in das Die Knospen fürs kommen- individuenreiche Bestände. Der Name „Troddel“ leitet sich wahr- liges Rhizom (Rh) mit dem scheinlich vom althochdeutschen „trā̆do“ = Franse ab und weist vorjährigen Rhizom (vRh strich- pen ca. 2.100 m) beginnt die kennzeichnen Säurezeiger, auf die gefransten Kronblätter hin. liert), einem neuen kleinen Rhi- „Kampfzone“ für Bäume. wie Preiselbeere (Vaccinium zom (nRh) und einem Ausläufer Die Dauer der Vegetations- vitis-idaea) oder Heidelbee- Gleich nach der Schnee- blättern, die im unteren Be- (Au). SB: Schuppenblätter; LB: zeit sinkt auf 100 Tage und re (Vaccinium myrtillus) den schmelze erblüht die Zwerg- reich eine lange verwach- Laubblätter. c Fruchtknoten tief Soldanelle (Soldanella pu- sene Röhre bilden. In dieser unten in der Schuppenblatt- die Sommertemperatur auf Unterwuchs als Folge der scheide d. Durch die eingeroll- einen Mittelwert von unter sauren Nadelstreu. Zwei wei- silla), ein immergrünes, befindet sich tief unten der ten Laubblattränder wird die Abb.9) Silikat-Glocken-Enzian, 6° C. tere häufige Zwergsträucher ausdauerndes, krautiges Pri- Fruchtknoten, in dem, ge- Verdunstung reduziert. Koch-Enzian, „Stängelloser Abb.4) Blattquerschnitte einiger hochalpiner Pflanzen. a Rost- melgewächs (Abb. 5). schützt vor Kälte und Wind, Enzian“ (Gentiana acaulis): Unter diesen Bedingun- sind die Wimper-Alpenrose Alpenrose (Rhododendron ferrugineum), Balken: 5mm; b Gams- Bevorzugt saure Standorte. Es kann seine wunderschö- die Samen reifen. Erst wenn Ausläufer, die an ihren En- Obwohl auf den Etiketten von gen verbrauchen die Bäu- (Rhododendron hirsutum) heide (Loiseleuria procumbens). Durch die eingerollten Blatt- ränder der wintergrünen Blätter wird Frosttrocknis verhindert. nen, violetten Blütenglöck- der Fruchtknoten zur Frucht den wiederum neue knolli- Schnapsflaschen häufig nur me mehr Energie für Ihren auf Kalk und die Rost-Alpen- blaue Blütenblätter erkennbar Balken 1,5mm; c Krumm-Segge (Carex curvula) Die Blätter ver- chen schon sehr früh durch reift, streckt sich der Stän- ge Rhizome bilden, erklären Grundumsatz, als sie mit- rose (Rhododendron ferru- trocknen im Herbst und schützen so die Knospen fürs kommende sind, haben diese mit dem den Schnee schieben, weil gel, bis die Fruchtkapsel drei (Abb. 6, Abb. 7). Inhalt nur den Namen gemein- tels Fotosynthese erzeugen gineum) auf saurem Silikat. Frühjahr. Balken 1,5mm. können. Die Energiebilanz Derartige nah verwandte diese Wärme absorbieren bis fünf cm in die Höhe ragt, sam. Aus dem blauen Enzian und dadurch den Schnee damit die Samen ausge- macht man keinen Schnaps, da- rutscht ins Negative. Durch Arten, die einander unter Blatt eingesenkt, geschützt de Jahr sitzen tief verborgen für verwendet man den Gelben Waldrodungen zur Weide- verschiedenen ökologischen vor dem ständig wehenden im Horst in Bodennähe, ein- zum Schmelzen bringen. streut werden können. Enzian (Gentiana lutea), der in landgewinnung wurde die Bedingungen vertreten, Wind (Abb. 4). gepackt im „Wintermantel“ Das frühe Blühen der Zwerg- Die vielen Einzelpflanzen den Südalpen zu Hause ist. Waldgrenze seit dem Mit- kommen in den Alpen im- sozusagen. Die Schneedecke Soldanelle hängt mit der in den wunderschönen telalter oft tief hinunterge- mer wieder vor, z.B. Kalk- Erikagewächse und viele an- wirkt zusätzlich schützend Einlagerung sehr vieler Spei- Krokus-Wiesen lassen sich (Gentiana acaulis) und der drückt. Glocken-Enzian: Gentiana dere Pflanzen gehen im Wur- und isolierend (unter der cherstoffe in seinem längli- durch Verzweigungen des Kalk-Glocken-Enzian (Genti- So entstand die sogenann- clusii und Silikat-Glocken-En- zelbereich eine Symbiose Schneedecke sinkt die Tem- chen, bleistiftdicken Rhizom knolligen Mutterrhizoms ana clusii), beide mit großen te „aktuelle Waldgrenze“ im zian: Gentiana acaulis oder (Lebensgemeinschaft zum peratur kaum unter 0° C ab). zusammen, auf die das klei- und durch längere, dünne Trichterblüten. (Abb. 9). Gegensatz zur klimatisch be- Stängellos-Leimkraut: Silene gegenseitigen Nutzen) mit Auf Silikatstandorten ist die ne Pflänzchen im Frühjahr dingten „potenziellen Wald- acaulis auf Kalk und Kiesel- Pilzen ein, die man Mykor- Krumm-Segge (Carex cur- zugreifen kann. Vorrats- Die Stielteller-Blüten des grenze“. Stängellos-Leimkraut: Silene rhiza nennt. Durch den Pilz vula) bestandsbildend. Ihre haltung ist also das Gebot Frühlingsenzians mit ihrer wird das Einzugsgebiet der Blätter werden bereits sehr der Stunde, denn es muss sehr engen Blütenkronröhre dadurch nicht gewartet wer- Abb.8) Frühlings-Enzian (Gen- Wurzeln wesentlich erwei- früh im Jahr von einem Pilz tiana verna): Wächst auf tro- können nur von langrüsse- tert und die Nährstoffversor- (Clathrospora elynae) befal- den, bis es warm genug ist, ckenen, mageren Wiesen mit ligen Tagfaltern bestäubt gung (Stickstoff, Phosphor) len, sterben daraufhin von um „frische“ Energie durch kalkhaltigem Untergrund. Im werden, während die weiten Fotosynthese zu gewinnen. Volksmund heißt der Enzian verbessert. Es kann sogar der Blattspitze her ab und auch Brendelblume, Wetter- Trichterblüten auch kurzrüs- ein Austausch von Nährstof- krümmen sich (Name!). oder Blitznagele. Wer diese seligen Hummeln zugäng- fen entlang der Pilzhyphen- Sie wächst oberhalb von Es geht aber noch besser: Pflanze ins Haus trägt, verur- lich sind. Auch der Alpen-Krokus (Cro- sacht damit, dass der Blitz dort geflechte (Mycelien) über 2.500 m sehr langsam und einschlägt. Andernorts war Pflanzenartgrenzen hinweg bildet nur zwei bis drei Blät- cus albiflorus) treibt seine man davon überzeugt, dass In der Felsregion kommen stattfinden. Die Pflanzen ter/Jahr. Je nach Bodenver- Blüten sehr früh durch die jemand sterbe, wenn man eine weitere Faktoren zum Tra- Schneedecke. Blätter und der Pflanzen abpflücke. gen wie stürmischer Wind, „kommunizieren“ also in ge- hältnissen (pH-Wert, Nähr- wisser Weise miteinander in stoffe, Feuchtigkeit) können Blüte entstehen auch bei starke Temperaturunter- diesem „Wood-Wide-Web“. alpine Rasen sehr artenreich ihm an einem Rhizom, das Abb.6) Alpen-Krokus, Weißer Krokus, Frühlings-Safran (Crocus al- schiede zwischen Tag und Abb.3) Alpenrose, Almrausch (Rhododendron ferrugineum): biflorus): Er ist einer der ersten Blütenboten und kommt in Weiden sein, und fallen besonders aber knollenförmig ist. Auf Nacht, plötzliche Winterein- Alpenrosen sind in den gesamten Alpen weit verbreitet aber giftig, und Fettwiesen von der montanen bis in die alpine Stufe vor. Der nicht nur für Tiere, sondern auch für den Menschen (Honig). Je nach Oberhalb der Zwergstrauch- im Frühling und Frühsom- ihm sitzt die 6-7 cm lange echte Safran wird aus den Narben der Blüten von Crocus sativa brüche und karge Böden. Höhenlage blühen sie zwischen Juni und Juli. Die Alpenrosen brau- stufe beginnt das Reich der mer durch ihren bunten stängellose Blüte mit sechs gewonnen, eine Zuchtform, die im Herbst blüht. Heute in einigen Wird keine geschlossene chen im Winter Schneeschutz, ansonsten erfrieren sie. Ländern des Nahen Ostens und des Mittelmeerraumes kultiviert. alpinen Rasen. Sie bestehen Blütenflor auf. weiß-violetten Blütenkron- Bodendecke mehr gebildet, >> 12 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 13
HINTERGRÜNDE HINTERGRÜNDE geht der alpine Rasen in ein Nährstoffen, weil die abge- und die Artenzusammen- kleinen Gebiet, an das sie Pionierstadium mit einzel- storbenen Blättchen im In- setzung der Pflanzen verän- angepasst sind, existieren nen Polster- und Ausläufer- neren bleiben und dort von dern sich dramatisch. Wenn können. Diese sogenannten pflanzen über. Die Pflan- Mikroorganismen zersetzt die Vegetationsperiode auch „Endemiten“ kommen durch zen müssen innerhalb von werden (Abb. 10). nur wenige Wochen länger den Klimawandel unter zwei, maximal drei Monaten andauert und die Tempera- stärksten Aussterbensdruck. (Frühlingsbeginn: Juni/ Juli, Ein weiterer Anpassungsme- tur nur geringfügig ansteigt, Wenn es ihnen nicht gelingt, Herbstbeginn: September) chanismus ist das gut aus- erhöht sich dennoch das mit den veränderten Bedin- ihren Lebenszyklus vollen- gebildete Feinwurzelsystem Abb. 13) Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis): Er ist einer Wachstumsverhalten vieler gungen mitzuwandern, sind den. der Gebirgspflanzen. Es ist der physiologisch am besten untersuchten Alpenpflanzen. Er Gebirgspflanzen. sie für immer verloren. Nach braucht zwei bis drei Vegetationsperioden, bevor er Blüten bilden Im Frühsommer präsen- bis zu fünfmal umfangrei- kann. Trotz der extrem frostgefährdeten Standorte weisen die Besonders problematisch ist Berechnungen könnten 20 tiert sich die Felsregion als cher als das der Talpflanzen. glänzend grünen Blätter keine sichtbaren Klimaanpassungen auf. dies für Pflanzen, die in der bis 30 Prozent der alpenspe- ein bunter Steingarten, weil Dadurch können sie trotz Abb.11) Quendel-Weide, Thymianblätttrige Weide (Salix serpil- In ungünstigen Sommern werden die Reservestoffe aus den Blät- Gipfelregion wachsen, da sie zifischen Endemiten noch in lifolia): Nah verwandt mit der Stumpfblatt-Weide (Salix retusa). tern wieder in die Wurzeln zurückverlagert und bereits gebildete es interessanterweise viele des spärlichen Angebotes Knospen wieder abgebaut. nicht nach oben ausweichen diesem Jahrhundert ausster- Wächst als Pionierpflanze auf offenen Kalkrohböden. Sie ist auf die Pflanzen gibt, die ein Leben genügend Nährstoffe auf- Alpen beschränkt. können: „The sky is the limit“. ben. in dieser Welt aus Eis und nehmen. „Der kleinste unter Pflanzen in den Alpen ge- Ein Wort zum Klimawandel! Die einzige Chance, den werden – eine beliebte Stra- nimmt nicht Bezug auf die hört der Gletscher-Hahnen- In einer jüngst veröffentlich- Schnee, dafür aber ohne allen Bäumen“ ist nach dem Der Wiener Botaniker Verlust zu verhindern, ist tegie, auch bei der Quendel- großen weißen Blüten, son- fuß (Ranunculus glacialis), ten Studie der Zentralan- pflanzliche Konkurrenten Botaniker Carl von Linné Georg Grabherr und sein die Treibhausgase zu redu- Weide (Salix serpillifolia), dern auf die Unterseite der der seine Frosthärte ähnlich stalt für Meteorologie und lieben. Polsterpflanzen sind die Kraut-Weide (Salix her- Team haben in einer zwölf zieren, aber es bleibt nicht (Abb.11) und der Netz-Weide Blätter, die stark behaart ist wie die Zirbe durch die Ein- Geodynamik (ZAMG), einer mehr oder weniger halbku- bacea), eine typische Spa- Berggipfel umfassenden mehr viel Zeit. Das ist die (Salix reticulata). und deshalb weiß erscheint. lagerung von Glykol in den Langzeitstudie mit Daten gelige Ministräucher, also lierpflanze. Sie entwickelt Studie die heutige Verbrei- Botschaft, die Klimaforscher Nicht alle Spaliersträucher Die starke Behaarung ist Zellsaft erreicht. Unglaub- aus 250 Jahren, wird bestä- verholzende Pflanzen, wie holzige Kriechsprosse, die tung von Pflanzenarten mit der Politik auf der ganzen werfen im Winter die Blätter Verdunstungsschutz im lich ist, dass diese Art eine tigt, dass die Erwärmung die Zwerg-Miere (Minuar- teilweise oberirdisch an Bo- jener von vor 100 bzw. 50 Welt auf den Weg geben. ab, so wie die Weiden. Sommer und Kälteschutz im ununterbrochene Schnee- in den letzten Jahrzehnten tia sedoides), das Schweiz- den oder Fels angedrückt, Jahren verglichen. Nur noch 15 Jahre bleiben Die Silberwurz (Dryas octo- Winter. bedeckung von fast 3 Jah- im Alpenraum stärker vo- Mannsschild (Androsace teilweise unterirdisch Die daraus berechnete Wan- nach ihrer Ansicht, um den helvetica) und verschiedene wachsen. Die verholzten ren überdauern kann, ohne ranschritt als im weltwei- dergeschwindigkeit der Klimawandel in den Griff zu Steinbrechgewächse (Saxif- Pflanzenteile (Stamm und Schaden zu nehmen (Abb. ten Durchschnitt. So ist die alpinen Arten nach oben bekommen. Also krempeln raga oppositifolia, S. caesia, Wurzel) sind im Winter von 13). Temperatur zwischen dem wurde mit 4 m in zehn Jah- wir die Ärmel auf und pa- S. burseriana, u.a.). In den Schnee bedeckt und erfrie- Der Gletscher-Hahnenfuß späten 19. Jahrhundert und ren beziffert, so z. B. für den cken es an. „Halbkugeln“ herrscht ein ren dadurch nicht. Die darin galt lange Zeit als der Hö- dem Beginn des 21. Jahr- Gegenblatt-Steinbrech (Sa- So kriegen wir das hin!!! eigenes Mikroklima. So wur- eingelagerten Nährstoffe henweltrekordler unter den hunderts im alpinen Raum xifraga oppositifolia). Dass de im Inneren eines Polsters werden im Frühjahr für den Blütenpflanzen mit einem um ca. 2 °C angestiegen; das die Gebirgsflora in den des Stängellos-Leimkrautes spärlichen Zuwachs verwen- Vorkommen auf 4.250 m am ist doppelt so viel wie der gemäßigten und nörd- Finsteraarhorn in den Ber- durchschnittliche Tempera- Thomas Peer (Silene acaulis) eine bis zu det. Wenn sich Schwierig- lichen Zonen reichhal- ner Alpen. Inzwischen wurde turanstieg auf der Nordhalb- geboren in Bozen (Südtirol), Studi- 24,5° C höhere Temperatur keiten ergeben und Energie tiger wird – in den ös- aber der Zweiblüten-Stein- kugel der Erde. Als Reaktion um in Wien und Salzburg, Botanik, gemessen als in der Umge- gespart werden muss, müs- terreichischen Alpen Geographie und Geologie. Univer- bung. Zusätzlich versorgt sen nicht unbedingt jedes Abb.12) Silberwurz (Dryas octopetala): Sie ist eines der Wahrzei- brech (Saxifraga biflora) auf schmelzen nicht nur fast alle etwa nahm die Zahl chen der arkto-alpinen Flora der Hochgebirge Europas und der sitätsassistent an der Paris Lodron sich die Pflanze selbst mit Jahr neue Triebe entwickelt 4.450 m in der Mischabel Alpengletscher dramatisch der Arten von 130 auf Alpen. Sie hat der geologischen Epoche der Dryaszeit (am Ende der Universität Salzburg, Lehrbefugnis Gruppe im schweizerischen ab und der Permafrost taut 134 zu – ist kein Grund letzten Kaltzeit) den Namen gegeben und war zu dieser Zeit in den für Geobotanik und Bodenökologie. Tundren weit verbreitet. Wallis entdeckt (Abb. 14). auf, auch die Höhenstufen zur Freude. Denn die Forschungsschwerpunkte: Vegetati- neu hinzukommen- onskartierung, alpine Vegetation und petala) ist ein immergrüner, Die zahlreichen Griffel in Floristik (Alpen, asiatische Gebirge). den Pflanzen sind stark verzweigter Spalier- der Blüte verlängern sich Mehrere internationale Forschungs- überwiegend weit strauch mit niederliegenden zur Fruchtzeit zu silbrigen, projekte, zahlreiche Publikationen verbreitete Arten aus Langtrieben und kurzen, nur federigen Flugorganen und und Lehrveranstaltungen. Seit 2013 tieferen Lagen, die ra- zwei bis zehn cm langen auf- dienen der Windverbreitung in Pension. scher wachsen, größer gerichteten Kurztrieben, an der Früchte (=Anemocho- werden und dadurch denen auch die Blüten gebil- rie). Diese Spaliersträucher Ulrike Gartner den Konkurrenzdruck det werden (Abb. 12). sind gleichsam die Endglie- geboren in Wr. Neustadt, Studium in auf die selteneren käl- Ihre Blätter überleben un- der der verholzten Wuchs- Salzburg, Botanik und Zoologie, Ver- teliebenden Alpenblu- ter dem Schnee. Wird der form, die im Wald mit den tragsassistentin an der Paris Lodron men erhöhen. Abb.10) Stängellos-Leimkraut, Polsternelke (Silene acaulis s. lat.): Schnee verweht, erfrieren Bäumen ihren Anfang ge- Universität Salzburg, Wissenschaftli- Je nach Untergrund und morphologischen Merkmalen wird zwi- Abb.14) Zweiblüten-Steinbrech (Saxifraga biflora): Über diese Typisch für die Alpen cher Schwerpunkte und Lehrtätigkeit schen der Kalk-Polsternelke (Silene acaulis subsp. longiscapa) und Blätter und Triebe und die nommen hat. hochalpine Pflanze weiß man noch relativ wenig. Sie bildet lockere ist eine hohe Zahl von im Bereich Ökologie und Morpholo- der Silikat-Polsternelke (Silene acaulis subsp. exscapa) unterschie- Pflanze nimmt großen Scha- Die Höhenrekordler: Polster und wächst in den Zentralalpen auf feuchten Schuttfluren den. Die Artgrenzen sind oft verwischt (Hybride). Arten, die nur in einem gie der Pflanzen. den. Der Name „Silberwurz“ Zu den höchststeigenden und in Felsenspalten. Die Blütezeit ist mit Juli/August extrem kurz. 14 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 15
alpenatur alpenatur Sie drückt genau das aus, was ein Berg- rensteins steht nach einer Stärkung auf Weilern und Bergbauernhöfen bieten Artenschutzprojekt für kleine und feine Bergdörfer(?) steigerdorf ausmacht: viele Möglichkei- ten, die unterschiedlichen Spielarten der Hütte nichts mehr im Weg, ebenso wenig ein wohlverdientes Bad im Lun- eine gepflegte, jahrhundertealte Kultur- landschaft, bäuerliche Baukunst, eine des Alpinismus auszuüben und vor al- zer See! Vielzahl von Kapellen und Kirchen und Ein Streifzug durch Entstehung lem die Berge ob ihrer selbst zu erleben vor allem eines: viele Berge! und Wanderwege der Bergsteigerdörfer und erfahren. Karnischer Höhenweg Der Beitrag ist die leicht gekürzte Fassung Erwandern wir uns in Gedanken ein Der meistbegangene Höhenweg der eines gleichlautenden Beitrages im Vereinsma- paar dieser Bergsteigerdörfer entlang Ostalpen verbindet gleich drei Berg- gazin 2/2021 des Alpenverein Austria. Für die von Weitwanderwegen, die diese Dörfer steigerdörfer: das Tiroler Gailtal, das Abdruckerlaubnis danken wir herzlich. verbinden: Lesachtal und Mauthen. Allein schon der Umstand, dass Luchstrail hier auf engem Drei international anerkannte Großna- Raum gleich vier turschutzgebiete und zwei Bergstei- Bergsteigerdörfer gerdörfer verbindet der Luchstrail in 11 liegen, zeugt von Etappen. Vom Nationalpark Kalkalpen der hohen Land- geht es zunächst ins Bergsteigerdorf schaftsqualität der Johnsbach im Gesäuse. Die berühmte Karnischen Alpen Hesshütte des Alpenverein Austria und der umlie- liegt zwar nicht direkt am Trail, ist genden Region. Arge-Natur Gailtal-Geopark, Foto: Franz Gerdl aber ebenso wie das Bergsteigerdorf Zum Karnischen Johnsbach einen Besuch und einen um Höhenweg sei Klein sollen sie sein, fein sollen sie sein und zum Verweilen einladen. Hinzu kommen ein paar Tage verlängerten Aufenthalt an dieser Stelle intakte alpine Landschaften und viele Möglichkeiten zum Bergsteigen. wert. Seit fast hundert Jahren wird das nicht allzuviel Johnsbach Gesäuse - Klettern, Foto: Ernst Kren Seit über zehn Jahren sind die Bergsteigerdörfer der Alpenvereine ein Garant Gesäuse „Hochschule des Bergsteigens“ gesagt. Ausführ- genannt. liche Information für einen aktiven und naturnahen Bergurlaub. Das Gebiet hat vor allem in der Klet- finden sich im terszene einen Namen, der weit über AV-Jahrbuch von Jan Salcher aktiv gegen überbordende Bauprojek- Wie kam es zum Namen die Grenzen reicht. Vom Nationalpark „Berg 2021“, mit te in den Alpen auf. Mit den Bergstei- „Bergsteigerdörfer“? Gesäuse, der ebenfalls ein reichhaltiges dem Schwerpunkt A uf den ersten Blick wären es gerdörfern wurde eine Entwicklung Freizeitprogramm anbietet, führt der Karnische Alpen. sehr einfache Voraussetzungen, initiiert, die im Sinne der Alpenkon- Unter einem Bergsteiger stellen sich Luchstrail weiter zum Wildnisgebiet Die Bergsteiger- um ein Bergsteigerdorf werden vention ein nachhaltiges und vor allem die meisten einen seil- und pickelb- Dürrenstein im Bergsteigerdorf Lunz dörfer entlang zu können. Sieht man aber genauer naturverträgliches Wirtschaften in wehrten Alpinisten in steilem Eis und am See.. Vor dem letzten Etappen- der Karnischen hin, dann wird klar, dass nur mehr Berggebieten in den Mittelpunkt der Fels vor, unter einem Bergsteigerdorf ziel des Luchstrails befindet sich die Alpen mit ihren wenige Orte in den österreichischen Tätigkeit stellt. einen von gletscherbewehrten Bergen Ybbstalerhütte direkt am Weg. Einer unterschiedlichen Alpen das Prädikat Bergsteigerdorf Die Idee zu den Bergsteigerdörfern umrahmten Ort mit einer Vielzahl abschließenden Besteigung des Dür- Ortschaften, Lunz am See im Morgennebel, Foto: Roland Kals erhalten werden. Findet sich nämlich entstand vor knapp 20 Jahren. Im von schwierigen Alpinrouten. Doch großtechnische Infrastruktur, wie täler- Jahr 2008 war es dann soweit und die das ist nur eine Möglichkeit, wie ein übergreifende Skigebiete oder große Initiative startete österreichweit mit Bergsteigerdorf aussehen kann. Der Kraftwerksanlagen, riesige Hotels oder den ersten Dörfern. Schon kurz nach Name wurde bewusst – in der Tradition hochrangige Straßennetze im Gebiet dem Start stießen erfreulicherweise des Alpenvereins verankert – gewählt. eines Dorfes, so ist die Aufnahme nicht weitere Ortschaften zu den Bergstei- Grundlage ist eine Definition aus dem mehr möglich. gerdörfern, die über das mediale Echo Jahr 1925 die sich im Jahrbuch des Überspitzt formuliert ließe sich sagen, auf die Initiative aufmerksam gewor- Alpenvereins findet: die Initiative ist ein „Artenschutzpro- den waren. Einen Meilenstein markiert jekt“, wobei es kleine, feine Bergdörfer das Jahr 2016: Im Herbst wurde mit „Darnach ist unter ‚Bergsteiger‘ zu sind, die in ihrer Ursprünglichkeit Ramsau bei Berchtesgaden das erste verstehen, jeder junge angehende erhalten und gefördert werden sollen! deutsche Bergsteigerdorf Mitglied und Kletterer und ebenso auch der Veteran danach ging es Schlag auf Schlag. Die der Berge, der harmlose Hochbummler Werfen wir einen Blick auf die Entste- Alpenvereine in Südtirol, Slowenien wie der eis- und wintererprobte Hoch- hung dieser Initiative: jahrzehntelang und Italien wurden neben dem Deut- turist, der Gebirgler und der Städter wurde der Alpenverein in seiner Funk- schen Alpenverein Kooperationspart- des fernen Flachlandes, wenn einer nur tion als Umweltorganisation als „Ver- ner und in allen diesen Ländern gibt es um der Berge willen in die Berge geht.“ hinderer“ verunglimpft, trat er doch mittlerweile Bergsteigerdörfer. (AV Jahrbuch 1925) Lunz, Blick vom Hetzkogel, Foto: Geli Mayr Mauthen, Foto: Sepp Lederer 16 HOCH Hinaus |260 HOCH Hinaus |261 17
Berg erleben Berg erleben Das „Auge vor Ort“ über die Webcams „Jede Webcam ist für mich ganz einfach das „Auge vor Ort“, um aus möglichst günstiger Position von zu Hause aus einen guten und aktuellen Überblick über die Verhältnisse zu des Alpenvereins Salzburg bekommen. Für mich jedenfalls ein wichtiges Werkzeug für die Tourenplanung, auch in puncto Risikoeinschätzung und Entscheidung!“ Heini Lechner, Alpinreferent und Bergführer von Gerd Frühwirth Wo ist die Schneegrenze? Wie weit hinauf reicht der Nebel? Regnet`s am Chiemsee oder in Zell am See schon? Wie kalt ist es gerade auf 2.000 Meter? Scheint hinter dem Pass Lueg die Sonne? All diese Fragen lassen sich meist ganz einfach mit einem Klick auf Webcams beant- worten. Aus diesem Grund haben wir seit Oktober 2019 nun bereits insgesamt fünf neue Webcams gleichen Typs auf unseren Schutzhüt- ten in Betrieb genommen. Eine weitere Kamera ist beim Stahlhaus für 2021 geplant. Wir vertrauen dabei auf die bewährte Technik und den Service von Gerhard Keusch- nig und Florian Radlherr mit deren Internetportal foto- webcam.eu. „Vielfach werden Kame- ras verwendet, die nicht für L a n d s c h a f t s a u f n a hm e n , sondern für den Einsatz als Überwachungskameras ent- wickelt wurden. Somit ist es nicht verwunderlich, dass deren Resultate heutzutage von fast jeder Handykame- ra übertroffen werden“ sagt Gerhard Keuschnig. Das Herzstück unserer Fo- to-Webcam ist eine Canon EOS1300D Spiegelreflex- kamera mit 18 Megapixel, die hinsichtlich Lichtstärke, Dynamikumfang, Farbtreue und auch Schärfe alle her- >> 18 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 19
Berg erleben Berg erleben fernbedienbarer Gehäuse- ben den Kameras der ZAMG sogar die Schneebeschaf- erleichtert hat. Auch bei Na- Eine wesentliche Voraus- heizung gegen Anraum und auf dem Sonnblick unsere fenheit so genau wiederge- turkatastrophen, wie Fels- setzung für brauchbare Er- Beschlagen sowie wahlwei- Webcams am Zeppezauer- ben. In seiner Funktion als stürzen oder Rutschungen kenntnisse aus der Betrach- ser Netzstromversorgung haus (Hochnebelobergren- Alpinsachverständiger kann können Webcams dazu bei- tung von Webcambildern oder autarkem Solarbetrieb ze), am Stahlhaus (Windein- er über die Archivfunktion, tragen, den genauen Zeit- ist die digitale Kombination ausgestattet. fluss am Schneibstein und Schnee- und Wettersituati- punkt der Bewegung sowie einer hochwertigen Webcam Bei der Webcam „Hackelhüt- vergleichbaren Hängen), auf onen zum Zeitpunkt eines deren Ablauf und die Folgen mit einer übersichtlichen On- te Nordansicht“ und bei der der Hackelhütte (Schneehö- Unfalls nachvollziehen. Bei zu erfassen. Webcams leis- lineplattform, die neben der noch in Planung befindlichen he und Lawinenaktivität im einem Unfall wurde sogar ten für ihn somit – abseits Präsentation der Bilder auch zweiten Kamera am Stahl- Gebiet Tennengebirge Süd die in Bewegung befindliche ihres Benefits für Freizeit- noch zusätzliche Möglichkei- kömmlichen Netzwerkka- haus kommt eine zusätzliche sowie Wolkenstockwerte im Lawine von Kameras erfasst, sportler – auch Beiträge im ten und Informationen wie z. meras weit hinter sich lässt. Technologie zum Einsatz: Salzachtal) und auf der Kür- was ihm die Rekonstrukti- öffentlichen Interesse. B. Wetterdaten, Fotoarchiv, Durch die geringen Anforde- Personen oder Fahrzeuge singerhütte (Wolken- und on des Ereignisses deutlich Zoom- und Zeitrafferfunkti- rungen an die Infrastruktur werden mit einer speziellen Sichtverhältnisse zwischen on, Zeitvergleich und vieles und die Möglichkeit der aut- Bearbeitungssoftware, die 2.500 und 3.500 m sowie La- mehr ermöglicht. arken Stromversorgung las- automatisch im Hintergrund winenaktivität in den Hohen Wir möchten mit den neuen sen sich die Kameras beinahe arbeitet, auf dem ganzen Tauern). Webcams den Alpinisten und überall montieren. Bild oder in bestimmten Bild- Für den Meteorologen Tho- den Gästen möglichst aktu- Und wer sich auf foto-web- bereichen unkenntlich ge- mas Raab am Salzburg Air- elle Bilder rund um unsere cam.eu schon einmal die macht. port und den Privatpiloten Schutzhütten bieten. hochauflösenden Bilder aus Die neuen Webcams sind auf Gerald Lehner liefert die Während sich die Alpinis- einer Vollmondnacht ange- der Homepage des Alpenver- Webcam am Zeppezauer- ten einen Überblick über die schaut hat, erkennt sofort eins Salzburg (www.alpen- haus neben einzigartigen aktuellen Verhältnisse ver- den Unterschied: Wo eine verein-salzburg.at), auf den Ausblicken auf das Salz- schaffen, interessieren die herkömmliche Kamera meist Homepages unserer Schutz- burger Becken, mit der Naturwissenschaftler Glet- schwarze Bilder mit leichten hütten und dem Internetpor- Zeitrafferfunktion auf der scherbewegungen oder Na- Konturen liefert, entstehen tal von www.foto-webcam. zunehmend in die Tourenpla- webcam.eu sind bereits seit Homepage, wichtige Zusatz- turveränderungen im Lauf mit einer Foto-Webcam stim- eu zu finden. Die Links sind nung mit einbezogen wer- einigen Jahren im Einsatz informationen bei Nebel- der Zeit und andere User mungsvolle und atemberau- am Ende des Beitrags ange- den, was durch die ständig und stellen einen Mehrwert lagen, die vom Tower nicht wiederum erfreuen sich ganz bende Nachtaufnahmen! führt. steigenden Zugriffszahlen sowohl für den Wetterdienst immer exakt eingeschätzt einfach nur an guten Bildern Zum Schutz vor Wind und Unsere Hüttenpächterinnen auch eindrucksvoll doku- (ZAMG) als auch den Salz- werden können. oder Vollmondaufnahmen. Wetter sind die Kameras in und -pächter berichten, dass mentiert wird. burger Lawinenwarndienst Aber auch für inneralpine Dies alles kommt per Maus- einem robusten Edelstahl- neben dem Wetterbericht „Die hochauflösenden Ka- dar. 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Kaum eine andere teorologen und Alpinisten Informationsquelle kann Bernhard Niedermoser und aus seiner Sicht die Parame- Michael Butschek, die in ter Ist-Zustand des Wetters, den Wintermonaten unter Schneehöhe und zum Teil anderem für den täglichen Lawinenlagebericht verant- Weiterführende Links: wortlich sind, verwenden www.alpenverein-salzburg.at (AV-Schutzhüttenwebcams) www.foto-webcam.eu www.panomax.com Webcambilder regelmäßig. www.bergfex.at/oesterreich/webcams/ www.feratel.com/webcams.html www.chiemgau-hd.de Besonders schätzen sie ne- 20 HOCH Hinaus |261 HOCH Hinaus |261 21
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