In der Topliga - beim VAMÖ

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In der Topliga - beim VAMÖ
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                                                       P.b.b., Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt: 1010 Wien, GZ: 02 Z 030 122 M

                                                                                                           Heft 1
                                                                                                1. Quartal 2020
                                                                                                             75. Jahrgang

In der Topliga
Der zwölfjährige Quentin Weinberger aus St. Mar-
garethen im Lavanttal konnte beim Internationalen
Akkordeonwettbewerb in Prag einen besonderen
Erfolg erreichen: Er wurde mit dem Goldenen Band
und damit mit der bestmöglichen Auszeichnung
prämiert.

Zwei Gedenkkonzerte
Im Andenken an die im April verstorbene Leiterin
des Zithervereins „Edelweiß“ Salzburg, Gitti Jischa,
wurden zwei Konzerte abgehalten.

Neue Vorstandsmitglieder
Mit Anna Brandl, Heinz Ebenstein und Silvia Kli-
wanda hat der VAMÖ drei neue Kräfte, die im Vor-
stand mitwirken.
In der Topliga - beim VAMÖ
Angaben zu Konzert- oder Veranstaltungsmeldung
                 Für den Terminkalender der VAMÖ-Nachrichten an: redaktion@vamoe.at
                            Für die VAMÖ-HOMEPAGE an: office@vamoe.at
                            oder selbst auf Homepage www.vamoe.at eingeben

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Datum der Veranstaltung:
(Tag, Monat, Jahr)

Beginn der Veranstaltung:
(Uhrzeit)

Veranstaltungsort:
(Konzerthaus, Theater, Festsaal usw.)

Veranstalter:
(Vereinsname, Spielgruppe, usw.)

Adresse des Veranstaltungsortes:
(Straße, Hausnummer, Ort)

Titel/Motto der Veranstaltung:
(Frühjahrskonzert, Jubiläumskonzert ...)

Mitwirkende:
(Moderator, musikal. Gäste, Einlagen)

Musikalischer Leiter:
(Dirigent)

Kartenpreise:
(Preiskategorien, Ermäßigungen, freier Eintritt ...)

Auskunft:
(Kontaktperson für nähere Informationen bzw.
Kartenbestellung, Telefon- oder Fax-Nummer,
E-Mail-Adresse)
Sonstige Hinweise:
(Anfahrtswege, Verkehrsmittel usw.)

                  Für die Veröffentlichung von Konzert- und Veranstaltungsterminen bitte
                             zwingend die fett markierten Rubriken ausfüllen!
In der Topliga - beim VAMÖ
Aus dem Inhalt
4		     Zum Jahresbeginn
5		     Erfolg für Quentin Weinberger in
   		   der internationalen Top-Liga
6-7		   Zwei Konzerte im memoriam Gitti Jischa
7		     Wunderbare, auch exotische Klänge
8		 Klangvolle Musik zur Vorweihnachtszeit
9		     Gibt‘s in Wien a Hetz, a Draherei ...
10-11		 Zupfmusik ist unsere Leidenschaft
12		    China mit dem spitzen Stift
12		 Besinnliches Weihnachtskonzert in der Luegerkirche
13		    Ode an den Herbst
14		    Österreichisch-deutsche Freundschaft
15      Freude mit Musik
16-17   Japanischer Herbst mit dem Neuen Favoritner
		Mandolinenorchester
18-19   Der „Japanische Herbst“ aus einem anderen Blickwinkel
20      Fein sein, beinander bleiben
21      Mundart und Musik
22      Herbstlicher Fixpunkt
23      Was macht das Huhn im Wienerwald?
24      Advent anno dazumal
25		    Festival der Saiteninstrumente
26-27		 Die Entwicklung der Zitherbesaitung
28      Happy Birthday!
29      Die neuen Vorstandsmitglieder im VAMÖ stellen sich vor
30-31   Titel Professorin für Cornelia Mayer
32      Helmuth Wiesbauer-Katzlberger †
32      Der VAMÖ trauert um ...
33      Ehrungen und Verkauf
34-35   Bajanmeister in Moskau
36-37   Kärntens erste Musikuni mit zwei neuen Lehrkräften
38      Preisgekrönte Arbeiten
39      Akkordeon-Meisterklasse Semjon Schmelkow
40      An meine Mandoline
41      Krippele schaugn
41      Weiterbildung in Trossingen
42-45   Termine
46-47		 Anmeldeformulare
In der Topliga - beim VAMÖ
Zum Jahresbeginn
    Rückschau und Ausblick zum Jahres-          Cornelia Mayer und Mag. Dr. Katharina
    beginn zu halten, ist ein uralter Brauch,   Pecher-Havers ist es gelungen, dass die
    auch beim VAMÖ. Bei Durchsicht älterer      „Wiener Stimmung und die Spielweise
    VAMÖ-Nachrichten ist mir aufgefallen,       der Zither“ ins Immaterielle Kulturer-
    dass in der ersten Ausgabe jedes Jahres,    be der UNESCO aufgenommen wurde.
    der Verbandsobmann und in Folge dann        Danke für die Initiative.
    die VAMÖ-Vorsitzende ein paar Gedan-            Auch feierten einige unserer Mit-
    ken zu diesem Thema niedergeschrieben       gliedsorchester Jubiläen, zum Beispiel
    haben. In den letzten Jahren ist diese      „70 Jahre Mandolinenverein TUMA“
    Tradition leider in Vergessenheit gera-     oder „90 Jahre Musikverein Forte“, um
    ten, und ich möchte sie nun gerne wie-      nur zwei zu nennen und leider muss-
    deraufleben lassen.                         ten wir uns auch von einigen Mitglie-
        Ich wurde am 30. September 2017,        dern, wie Prof. Gerd Last oder Frau Gitti
    dem 19. VAMÖ-Verbandstag, zur Vor-          Jischa, für immer verabschieden.
    sitzenden gewählt und seither hat sich          Das Jahr 2020 werden wir im Jänner
    im Verband so einiges ereignet. Das Heft    mit dem 41. Zitherseminar beginnen,
    Nr. 6 von 2017 der VAMÖ-Nachrichten         dicht gefolgt von den VAMÖ-Konzerten,
    war die erste Ausgabe, die auch in ge-      die jetzt Martin Rausch organisiert, und
    druckter Form in Farbe erschien und ein     dem Akkordeonwettbewerb, hier feiert
    neues Layout hatte. Die jährlichen Akti-    Heinz Ebenstein sein Organisationsde-
    vitätsfixpunkte unseres Verbandes:          but. Das Mandolinen- und Gitarrense-
    •        die VAMÖ-Konzerte,                 minar, das Pfingstseminar, Freude mit
    •        der Akkordeonwettbewerb,           Musik und das Lehrerseminar sind na-
    •        die Seminare,                      türlich auch schon in Planung, und die
    •        Freude mit Musik und               Intensivhackbrettkurse laufen das gan-
    •        der Hackbrettunterricht sind       ze Jahr über. In unserer Fachzeitschrift
    untrennbar mit dem VAMÖ verbunden           „VAMÖ-Nachrichten“, mit neuem Chef-
    und finden nach wie vor sehr viel Zu-       redakteur Harald Eichelberger, werden
    spruch.                                     wir nicht nur über die VAMÖ-Aktivitä-
    Ein besonders großes Projekt war und ist    ten, sondern auch über die unserer Mit-
    auch noch immer die Renovierung unse-       gliedsvereine berichten und auch unsere
    res Verbandsbüros und des VAMÖ-Ar-          Homepage wird eine Neuerung erfah-
    chivs. In Heft Nr. 5 von 2018 finden Sie    ren. Es gibt also viel zu tun.
    einen Bericht mit ein paar bildlichen           Dass unsere Tätigkeit geschätzt
    Eindrücken dazu, und außerdem gibt          wird, beweist, dass sich immer wieder
    es immer wieder Berichte unseres Ar-        neue Musikgruppen und Einzelmit-
    chivars Franz Chalupsky in der Zeitung,     glieder dem Verband anschließen, und
    die den Fortschritt dokumentieren. Ich      ich möchte nicht versäumen, allen Vor-
    möchte mich auf diesem Weg auch noch-       standsmitgliedern an dieser Stelle „Dan-
    mals bei allen bedanken, die so selbstlos   ke“ zu sagen, für die nicht immer leichte,
    und mit viel Einsatz diese Renovierung      ehrenamtliche Tätigkeit der letzten Jah-
    überhaupt erst möglich gemacht haben,       re.
    denn die finanzielle Unterstützung un-      In diesem Sinne wünsche ich allen ein
    serer Subventionsgeber war nicht gerade     glückliches, erfolgreiches Jahr 2020.
    üppig, aber trotzdem auch Danke dafür.                                 [Gabriele Breuer,
        Zwei unserer VAMÖ-Mitglieder, Prof.                             VAMÖ-Vorsitzende]

4                                                                   Rückblick
In der Topliga - beim VAMÖ
Erfolg für Quentin Weinberger in
der internationalen Top-Liga
Neben Karate und Breakdance kann der 12-jährige Bursche aus St.Margarethen im Lavanttal eines
noch ganz besonders gut – nämlich Akkordeon spielen. Beim internationalen Akkordeonwettbe-
werb in Prag wurde er mit dem Goldenen Band als bestmögliche Bewertung ausgezeichnet.

Vor kurzem trat Quentin Wein-
berger (Akkordeon) eine Reise
in die Goldene Stadt Prag an, um
am internationalen Akkordeon-
wettbewerb teilzunehmen. Die
Jury mit Olivier Douyez (BE),
László Ernyei (H), Stefan Hippe
(D) und Markéta Laštovičková
(CZE) war hochkarätig besetzt.
Als einziger Österreicher und
Deutschsprachiger der 126 Teil-
nehmerInnen trat Quentin in
der Kategorie III (11 bis 13 Jah-
re, Spielzeit 4 bis 6 Minuten) an,
in der er sich mit Akkordeonis-
ten aus Litauen, Lettland, Polen,
Tschechien, Russland und der
Ukraine messen konnte. Die-
ser tolle Erfolg reiht sich in eine
vielversprechende Serie von
Preisen bei Musikwettbewerben
in Kärnten, Tirol und Wien ein.
Vorbereitet und gecoacht wurde
er von Christian Theuermann
(Musikschule Wolfsberg), bei
dem er schon seit seinem fünf-
ten Lebensjahr den Akkor-
deonunterricht besucht. Als
Sahnehäubchen hat Quentin
sich heuer für das Begabungs-
förderungsprogramm des Lan-
des Kärntens qualifiziert. Seine
Eltern und seine ebenfalls sehr
musikalischen Geschwister Ino-
la, Melea und Evolet und das
gesamte Team der Musikschule
Wolfsberg sind sehr stolz auf
diese musikalische Glanzleis-
tung und wünschen dem jun-
gen Musiker alles Gute für die
weitere musikalische Laufbahn.
                     [Hermi Kaleta] Quentin Weinberger wurde mit dem Goldenen Band prämiert.

Rückblick                                                                                      5
In der Topliga - beim VAMÖ
Zwei Konzerte in
Die beiden Zitherkonzerte, das erste am 8. November in Elixhausen und das zweite am 10. Novem-
ber im Lainerhof in Salzburg, standen ganz in Erinnerung an Gitti Jischa, der ehemaligen musika-
lischen Leiterin des Zitherverein „Edelweiß“ Salzburg, die am 4. April 2019 nach kurzer schwerer
Krankheit verstorben ist.
Es war eine Freude, dass auch nette und diesmal sehr ein- teufelgalopp“ von Hans Gschai-
diesmal wieder viele Freun- fühlsame Weise durch das Pro- der wurde den Mitgliedern des
de der Zithermusik, die schon gramm führte, wurden die zahl- Zitherverein „Edelweiß“ alles
seit Jahren dem Zitherverein reichen Gäste und Ehrengäste abverlangt. Dieses Stück ent-
die Treue halten, gekommen herzlich willkommen geheißen. stand aus einer Sage nach vom
sind. Was aber diesmal beson- Dazu passend, folgten ein feier- Antheringer Haunsberg, wo
ders auffiel, es fehlte jemand, liches, ruhiges Volksmusikstück beim Maunzgraben ein Unwe-
es fehlte Gitti, die musikalische aus dem Salzkammergut: „Die sen gesichtet wurde, halb Tier,
Leiterin. Sie wurde Anfang des Mitterndorfer Redoute Nr. 5“. halb Mensch, mit Hufen an den
Jahres 2019 plötzlich aus dem und das Stück: „Marsch 1819“. Füßen, einen Löwenschwanz
Leben gerissen.                   Für Gitti war der Humor und und einer Pferdemähne. Daher
    Gitti Jischa war eine hervor- das Lustigsein genauso wichtig, der Name „Maunzteufel“.
ragende Musikerin, Ensemb- wie das feine Musizieren. Git-             Danach konnten besonde-
le-Leiterin und eine großartige ti pflegte viele Freundschaften re musikalische Gäste begrüßt
Lehrerin am Musikum in Salz- und hielt diese hoch in Ehren. werden: Monika Rozej, die zu-
burg mit der Begabung, Musik Dazu intonierte das Zither-Duo künftige musikalische Leiterin
mit Begeisterung zu unterrich- aus dem Zithervereinsensem- des Zitherverein „Edelweiß“. Sie
ten. Auch der Zitherverein Edel- ble – Maria Paulusberger und spielte das Zithersolo „El Primer
weiß profitierte bei den Proben Hans Gmeiner - das „Menuett Tango Para los mas pequenos“
und Konzerten von ihren au- der Freundschaft“ von Hans von Fredrik Schwenk. Mit ihren
ßergewöhnlichen Talenten. Mit Wiesholzer.                          zwei Brüdern Luca (Gitarre)
Elan, Freude und Gefühl leitete      Mit einem Menuett von Max und Matvz (Geige) spielten sie
sie durch die Konzerte. Musik Funk: „Venezianisches Glas“ als Trio Rozej zwei Stücke, eine
war ihr Leben und sie musizier- ging die musikalische Reise in Potpourri von „Slowenischen
te mit Leidenschaft. Sie hat in den Süden, nach Venedig, wo Volksliedern“ und das Zither-
ihrem Umfeld einen bleibenden auch Gitti gerne Urlaub mach- stück von Georg Freundorfer
Eindruck hinterlassen – musi- te und mit Begeisterung davon „Der Weg zum Herzen“. Beide
kalisch, wie auch menschlich. erzählte. Märchenhaft ging es Stücke wurden vom Trio Rozej
Die Programmauswahl und die mit der Gavotte von Hermann für die Besetzung – Zither, Gei-
Zusammenstellung des Kon- Schmidt „Märchen aus alter ge und Gitarre arrangiert.
zertes trägt noch Gittis Hand- Zeit“, weiter. Gitti betreute vie-     Ausgeklungen ist das Zither-
schrift. In ihrem Sinne hat nun le Musikgruppen. So auch die konzert - in Memoriam Gitti
dieses Programm dankeswer- SchattSaitn Musi, in der die Jischa – mit zwei Stücken von
terweise die Mutter von Git- neue Obfrau des Zitherverein Gitti selbst: Der „Ja mei Land-
ti, Frau Elfi Jischa-Brandlho- „Edelweiß“ die Zither spielt. ler“ und die „Gatsch Polka“
fer übernommen und mit den Als musikalische Gäste, spielten wurden vom Zitherchor und
Mitgliedern des Zitherverein sie von Tobi Reiser den Landler der SchattSaitn Musi gemein-
„Edelweiß“ einstudiert.           „Fürn Prinzen“ und von Maridi sam musiziert. „Ja mei“, war so
    Nach der musikalischen Be- Vorreiter die „Hochkogelpolka“. ein geläufiger Ausspruch von
grüßung mit dem „Griaß di Nach dem „Almröserl Ländler“ Gitti, den sie gerne verwendete.
Gott“ – Boarischen, von Hans von Gernot Sauter, ging es dann
Gschaider, der wiederum auf teuflisch zu. Mit dem „Maunz-                                   [N.N.]

6                                                                   Rückblick
In der Topliga - beim VAMÖ
memoriam Gitti Jischa

Die Mitglieder des Zitherverein „Edelweiß“ Salzburg mit dem Trio Rozej aus Slowenien.

     Wunderbare, auch exotische Klänge
Weinselige     Heurigenmusik,      rer Zeit würde man sagen: Das       ihre großartigen Spielerinnen
arrangiert für großes Zitheror-    ist der Groove, die Vorfreude,      und Spieler. Aber dieses An-
chester, schwierig genug. Aber     die es nur gibt vor einem Urlaub    fangs-Einsatz „Bloing“ soll sich
davon gab es wenig am 11.          in exotische Gegenden. Genau        anders zusammensetzen. Bei so
November im Mozartsaal des         das geschah auch an diesem          manch einem Walzer, Mambo,
Konzerthauses.                     Nachmittag. Wir wurden in           Tango etc. passt die Spielweise
                                   die Mambo-Welten des Cherry         einfach perfekt. Ich gehe viel
Erstaunlich raffinierte Orches-    Pink and Apple Blossom White        in Konzerte, viel in Nischen-
tersätze diverser Altwiener        geweht, in die Foxtrott-Groo-       veranstaltungen. Seit 90 Jahren
Walzer gab es allerdings einige.   ves von Perry Comos Anema e         spielt man Bach auf Dusch-
Entzückend sind sie anzuhö-        Core, in Perfidias längst versun-   köpfen, Ligeti auf präparierten
ren, diese Kleinode der Wiener     kene Casablanca-Welten und          Klavieren, Carmina Burana si-
2-Takt-Melodie-Welt des 19.        vieles mehr. Diese stilistischen    multan mit Chor und IT-Ver-
Jahrhunderts. Man benötigt ei-     Ausflüge passen großartig zum       formungen. Alles längst Alltag.
nen, vielleicht zwei Walzer, um    Instrument Zither. Es ist für das   Ein Ensemble von Instrumen-
sich in diese wunderschöne         musikalische Ohr eine Freude        ten zu hören, die sich stilsicher
Welt ganz einlassen zu können,     zu hören, wie nicht ganz prä-       durch die heutige musikalische
und dann tragen sie einen von      zise einsetzende 25 oder mehr       Vielfalt bewegen, denn sie sind
Melodieeinfall zu Einfall, ele-    Instrumente dem Mambo ein           sich ihrer Stärken nach vielen
gant überbrückt, und weiter zu     Leben einhauchen, was 20 Gi-        Jahren der Auseinandersetzung
gelasseneren Einfällen. Mal be-    tarren nie so schön „unpräzise“     bewusst, ist ein spannendes und
schwingter, mal getragener, geht   hinbekommen würden. Man             entspannendes Konzerterlebnis
es in diesen schönen Kleinoden     verstehe mich nicht falsch. Sie     zugleich. Mein Rat für nächstes
immer um Harmonie, um Aus-         können auch sehr akademisch         Jahr: Gehen Sie hin!
gleich. Mit den Gefühlen unse-     präzise, diese Instrumente und                       [Christine Reiter]

Rückblick                                                                                            7
In der Topliga - beim VAMÖ
Klangvolle Musik zur
                     Vorweihnachtszeit
Die Hütteldorfer Pfarrkirche ist   Leopold Mozart hat 1762 „Für        nischen Volksweise „Addio a
seit Jahren der Schauplatz ei-     Wolfgang“ eine Suite (Nr. VIII      Napole“ erinnerte anschließend
nes vorweihnachtlichen Kon-        d-Moll; Angloise – Menuett 1        Daniel Gutmann (Bariton) un-
zerts des Ensemble Corian-         –Fantasia – Menuett 2 – Mour-       ter Ensemblebegleitung an den
doli. In diesem Jahr fand das      qui) geschaffen, mit der das En-    sommerlichen       Italienurlaub.
Konzert am 1. Dezember statt.      semble das Konzert eröffnete.       Das wehmütige Italien-Feeling,
Das kleine aber feine Ensem-       Die Fortsetzung bildete der 2.      wurde mit „Altwiener Heu-
ble unter der Leitung von Tat-     Satz (Andante) aus dem „Con-        rigentanz“ sofort durch echt
jana Seltsam ließ es sich auch     certo in Sol Maggiore per due       wienerisches Gfüh‘ ersetzt. Das
dieses Jahr nicht nehmen, die      Mandolini“, der von Saskia und      geplante nachfolgende Stück
stillste Zeit des Jahres klang-    Georg an den Mandolinen und         musste aufgrund technischer
voll einzuläuten.                  Norwin an der Harfe vorgetra-       Probleme abgesagt werden.
                                   gen wurde. Dann machte sich         Vermutlich fürchtete die Harfe
                                   wieder das gesamte Ensemb-          das Stück, denn eine Saite der
                                   le an die Arbeit, und es wurde      Harfe konnte der Spannung
                                   feierlich mit Arcangelos Corel-     nicht länger standhalten. Somit
                                   lis „Pastorale“ aus dem Weih-       rückte das nächste Stück vor
                                   nachtskonzert op.6 Nr. 8 und        und das berühmte „Sounds of
                                   tänzerisch mit einer „Balett-Sui-   Silence“ (Paul Simon) leitete in
                                   te“ von Siegfried Behrend (nach     den eindeutig vorweihnachtli-
                                   einem Lautensatz von Fabritio       chen Teil über. Majda Ritschl
                                   Caroso). Aus Franz Schuberts        und Daniel Gutmann sangen
                                   Feder stammten die folgenden        „O Holy Night“. Dann sollte die
                                   Stücke. Zuerst brachte das be-      geballte Kraft der Zuhörerstim-
                                   währte Gitarren-Duo Inge und        men bei einigen weiteren Weih-
                                   Mary mit Franz Schuberts „Ave       nachtsliedern erklingen. Nun
                                   Maria“ einen der Top-Titel der      ja, die Weihnachtslieder „Maria
                                   Klassik-Hitparaden. Anschlie-       durch ein Dornwald ging“, „Lei-
                                   ßend begleitete das Ensemble        se rieselt der Schnee“, „Oh du
                                   Tatjana als Sängerin (Sopran)       fröhliche“ und „Es wird scho‘
                                   des Ständchens „Leise flehen        glei dumpa“ wurden vom En-
                                   meine Lieder“. Gesanglich ging      semble wunderbar gespielt und
                                   es auch weiter: Majda Ritschl       gesungen. Der Zuhörerchor war
                                   (Mezzosopran) interpretierte        aber doch ziemlich ausbaufähig.
                                   „A che congiuri“ (Jan Dussek),      Dem bunten Ensemble Corian-
                                   begleitet von Norwin mit der        doli ist es mit seinem vielfälti-
                                   Harfe, bevor wieder Inge und        gen Programm gelungen, wirk-
                                   Mary kamen, die ein „Alle-          lich einen schönen Einstieg in
                                   gretto“ von Ferdinando Carulli      den Advent zu schaffen.
                                   brachten. Mit der neapolita-                                   [GFR]

8                                                                       Rückblick
In der Topliga - beim VAMÖ
Gibt‘s in Wien a
Hetz, a Drahrerei …
Immer um Leopoldi herum geben Ingrid Merschl (Sopran) und
Hans Haslinger (Zither) schon seit vielen Jahren im Amtshaus
auf der Wieden ein ganz spezielles wienerisches Konzert.
Diesmal fand dieses Konzert       kalische Element des Wiener-
14. November 2019 im Festsaal     liedes eine hörbar authentische
des Amtshauses Wien-Wie-          Einheit. Weiter im Vortrag mit
den statt. Der Festsaal war bis   „Der Dornbacher Pfarrer steckt
auf den letzten Platz gefüllt.    aus“ und „In Wien wird alles
Ein Vertreter des Bezirksamtes    mit der Musi kuriert“ sowie
begrüßte Künstler und Gäste.      „So langs a Musi gibt und no a
Nun erklingen „Gibt‘s in Wien     Viertl Wein“. Auch Gelesenes
a Hetz a Drahrerei“ und „Beim     kommt nicht zu kurz. Ingrid
Heurigen gibt‘s kann Schenie-     Merschl bringt zwischen den
rer“. Das gut eingespielte Duo    Liedern heitere Geschichten
Ingrid Merschl (Sopran), Hans     wie die „Heurigenstimmung“
Haslinger (Zither) erweckt da-    (Köberl) oder „Das Wildsaues-
bei die alten – und doch noch     sen“ (Krutisch). Wenn dann die
vielen Menschen bekannten         Lieder „Bleib´ ma no a Wengerl
– Wienerlieder zu neuem Le-       sitzen“ oder „Es steht ein alter
ben. In Ingrid Merschls Vortrag   Nußbaum, draußt in Heiligen-
bilden der Text und das musi-     stadt“ erklingen und viele im
                                  Saal mitsingen, steht fest: Die
                                  Wiener lieben und kennen ihre
                                  Wienerlieder! Weiter im Reigen
                                  erklingen später „Bist ja nur ein
                                  kleines Tschapperl“ und „Geh
                                  Pepperl plausch net“. Dann wie-
                                  der eine Texteinlage: „Falsche
                                  Noten“ und weiter mit „Heut´
                                  kommen d‘Engerln auf Urlaub
                                  nach Wean“. Immer wieder gro-
                                  ßer Applaus. Mit der unwider-
                                  sprochenen Behauptung von
                                  Ingrid Merschl: „Jung san ma!“
                                  geht der Abend seinem Ende zu.
                                  Was wäre ein Konzertabend mit
                                  einem Zitherspieler, wenn nicht
                                  eine bestimmte Melodie, stark
                                  mit Wien verbunden, erklin-
                                  gen würde: Hans Haslinger an
                                  der Zither mit: „The Harry Li-
                                  me-Theme – Der dritte Mann“
                                  und die Zugabe: „Aber greb‘lt,
Hans Haslinger.                   aber greb‘lt“.		          [chalu] Ingrid Merschl.

Rückblick                                                                             9
In der Topliga - beim VAMÖ
Zupfmusik ist unsere Leidenschaft
Unter diesem Motto feierte ne-   Das Orchester wurde 1919 ge-       aus Wien befanden sich nicht
ben dem Dessauer BAUHAUS         gründet und besteht heute aus      nur die Werke, die es zur Feier
noch eine Institution dieser     32 Musikerinnen und Musikern       des Jubiläums mit dem Anhal-
schönen und kulturell ambi-      zwischen 13 und 82 Jahren. Die     tinischen Zupforchester zum
tionierten Stadt Dessau-Roß-     feste Besetzung besteht aus je     Besten geben würde, sondern
lau ihren 100. Geburtstag: Das   sieben ersten und zweiten Man-     auch ein eigenes Konzert, das
Anhaltinische Zupforchester,     dolinen, acht Mandolen, zehn       am 27. September in der Ni-
kurz AZO.                        Gitarren und einem Gitarren-       kolaikirche zu Aken stattfand.
                                 bass. Das ansehnliche Repertoi-    Das Neue Favoritner Mando-
                                 re des Orchesters umfasst Wer-     linenorchester bot an diesem
                                 ke aus der Zeit des Barock, der    Abend ein einstündiges „wiene-
                                 Klassik und auch Bearbeitungen     risches“ Programm mit Werken
                                 moderner Komponisten, wie          von Josef Haydn (1732-1809),
                                 zum Beispiel Yasuo Kuwaharas       „Die Uhr“ aus der Symphonie
                                 (1946–2003) „Song of Japanese      Nr. 101, 2. Satz, Johann Strauß
                                 Autumn“. Die musikalische Lei-     Vater (1804-1849), „Die Sperl
                                 tung des Klangkörpers obliegt      Polka“ und der „Fächer-Polo-
                                 der Dirigentin und Musikpäda-      naise“ von Carl Michael Ziehrer
                                 gogin Adda Noack.                  (1843-1922), um nur einen ex-
                                     Gefeiert wurde das Jubiläum    emplarischen Auszug aus dem
                                 im Golfpark Dessau. Zum Jubi-      Programm zu nennen. Heinz
                                 läumskonzert am 28. September      Koihser dirigierte das Orches-
                                 2019, moderiert von dem Mu-        ter, das im Altarraum der Ni-
                                 sikdramaturgen Ronald Müller,      kolaikirche Platz genommen
                                 hat sich das Anhaltinische Zup-    hatte, und der Konzertmeister
                                 forchester sein Partnerorchester   des Neuen Favoritner Mandoli-
                                 aus Wien, das Neue Favoritner      nenorchester, Gernot Rudolph,
                                 Mandolinenorchester (NFMO)         führte mit Fachwissen und Wie-
                                 eingeladen, welches dieser Ein-    ner Charme durch das Konzert.
                                 ladung mit großem Vergnügen        Wir freuten uns über den regen
                                 Folge leistete und somit wieder    Besuch, über die Gastfreund-
                                 nach Dessau reiste. Im musika-     schaft und die Anteilnahme un-
                                 lischen Gepäck des Orchesters      serer geschätzten Partner vom

               Das Anhaltinische Zupforchester                Adda Noack und Heinz Koihser beim
         vor dem Dessauer Bauhaus. Foto: AZO                         Konzert in Aken. Foto: NFMO

10                                                                   Rückblick
Das Anhaltinische Zupforchester und Das Neue Favoritner Mandolinenorchester beim gemeinsamen
Konzert anlässlich des Jubiläumskonzertes des AZO. Foto: Günter Mühlbauer.

Anhaltinischen Zupforchester.       das Gastorchester aus Wien un-     „La Camisa Negra“ von Juan
   Der erste Teil des Jubilä-       ter anderen Stücken „Das Inter-    Esteban Aristizabal ein musika-
umskonzertes gehörte allein         mezzo aus 1001 Nacht“ von Jo-      lisches Ende fand. Nun war die
dem Anhaltinischen Zupfor-          hann Strauss Sohn (1825-1899)      Bühne frei für alle Gratulanten:
chester, und dieses bot im Fest-    und die Air von Johann Sebas-      Auch das Neue Favoritner Man-
saal des Dessauer Golfclubs         tian Bach (1685-1750), bevor       dolinenorchester gratulierte sei-
vor ausverkauftem Haus und          das Konzert einen weiteren         nem Dessauer Partnerorchester
großem Publikum eine Aus-           Höhepunkt      entgegenstrebte,    mit einer Partitur von Heinz
wahl aus seinem erfolgreichen       dem gemeinsamen Konzert des        Koihser ausgesuchter Wiener-
Repertoire. Einen Höhepunkt         Anhaltinischen Zupforchesters      lieder, einem Druckwerk das si-
des Konzertes stellte zweifelsoh-   und des Neuen Favoritner Man-      cherlich einen Ehrenplatz in der
ne die Uraufführung der „Des-       dolinenorchesters. Die beiden      Bibliothek des Anhaltinischen
sauer Suite für Zupforchester“,     Orchester brachten eines ihrer     Zupforchester erhalten wird.
die eigens von dem in Dessau        Lieblingsstücke zu Aufführung,     Wir freuen uns schon darauf, in
geborenen Pianisten und Kom-        den schon erwähnten „Song of       absehbarer Zeit die „Dessauer
ponisten Christoph Reuter für       Japanese Autumn“ von Yasuo         Version“ eines dieser Wienerlie-
das AZO geschrieben wurde,          Kuwahara. Gemeinsam mit            der zu hören.
dar. Weitere musikalische Grü-      dem Kinderchor des Anhalti-            Wir wünschen dem Anhal-
ße gab es von den Kinderchören      schen Theaters und der Musik-      tinischen Zupforchester weiter-
des Anhaltischen Theaters und       schule „Kurt Weill“ spielten sie   hin viel Kreativität, Musikalität
der Musikschule „Kurt Weill“        das Werk „Look at the Wor-         und Freude am Musizieren und
sowie von Schülersolistinnen        ld“ von John Rutter und Heidi      freuen uns, dass wir Teil dieser
und Schülersolisten.                Münzberger, bevor das Jubilä-      Partnerschaft sein dürfen.
   Nach der Pause intonierte        umskonzert schwungvoll mit                     [Harald Eichelberger]

Rückblick                                                                                      11
China mit dem spitzen Stift
Im Sommer 2019 rief Univ. Prof.
Dr. Gerd Kaminski, geschäfts-
führender Vizepräsident der
Österreichisch-Chinesischen
Gesellschaft, bei Felix Lee an,
um ihn und seine Partnerin
Gertrude Kisser (das Gola Ak-
kordeon Duo) zu bitten, eine
Buchpräsentation musikalisch
zu untermalen.

Der Titel des Buches lautete:      Liebeslied, eine Komposition       die Musik nur einen kleinen
„China mit dem spitzen Stift –     von Lee Wei Ning aus dem Jah-      Teil des Abends bestritt, zeigte
das Reich der Mitte im Spiegel     re 1932, das der Vater von Felix   es sich, welch wichtige Mittlerin
österreichischer Karikatur“. Die   Lee seiner Mutter Elisabeth ge-    die Musik zwischen den mit Vi-
Veranstaltung fand am 14. Ok-      widmet hatte, „The Man I Love“     deos gezeigten Karikaturen und
tober 2019 im Weltmuseum in        von Georges Gershwin und           dem von Dr. Kaminski skiz-
der Hofburg in Anwesenheit         Sholom Secundas „Bei mir bist      zierten geschichtlichen Hinter-
des chinesischen Botschafters      du scheen“. Bei diesen beiden      grund ist. Der Abend klang mit
in Österreich und einer chinesi-   Stücken konnte Felix Lee sei-      Gesprächen bei einem kleinen
schen Delegation statt.            ne Improvisationsfertigkeit zur    chinesischen Buffet aus.
   Man hörte den „60er Tanz“       Geltung bringen. Gertrude Kis-
von Felix Lee und nach einer       ser hatte für die Arrangements
Überleitung ein chinesisches       die Verantwortung und obwohl                                   [leki]

Besinnliches Weihnachtskonzert in der Luegerkirche
Auf Grund einer Einladung des      Jahrzehnte lange Spielgemein-      teilt. Was soll ich nun machen?
Kulturvereins Simmering spie-      schaft im Vindobona-Zither-        Die beiden waren nicht leicht
len wir schon viele Jahre das      quartett bei den Damen Hilde       zu ersetzen und haben uns sehr
besinnliche Weihnachtskon-         Reuter, sie war die Stimmfüh-      gefehlt. Momentan war es eine
zert am Hl. Abend in der Dr.       rerin und Programmgestalterin      scheinbar unlösbare Aufgabe.
Karl-Lueger-Gedächtniskirche       und bei ihrer Zwillingsschwes-     Ich musste leider die Entschei-
als Vorspann zum feierlichen       ter Anna Rumpler für ihr uner-     dung der beiden Damen respek-
Festgottesdienst (Christmette)     müdliches aktives Zitherspielen    tieren. So spielten wir heuer in
mit Msgr. Mag. Wagner.             in Top-Qualität und erstklassi-    der Besetzung Sabine Scheybal
                                   gem musikalischen Ausdruck         (Harfe), Monika und Hans Has-
Vorerst war es jahrelang das       herzlich bedanken. Aus gesund-     linger (Zither) sowie Günther
Vindobona-Zitherquartett mit       heitlichen Gründen haben sich      Lanz (Kontragitarre) und das
Hilde Reuter (DZ 1), Anna          die beiden Damen aus dem akti-     Konzert war gerettet. Es war wie
Rumpler (DZ 2), Monika Has-        ven Musikerinnenleben zurück-      immer eine sehr gut besuchte
linger (DZ 3), Hans Haslinger      gezogen. Herr Msgr. Wagner hat     Kirche. Das Publikum bedankte
(Alt-bzw. Elegiezither) und Sa-    mir doch den Auftrag, dieses       sich mit sehr lang anhaltendem
bine Scheybal (Harfe). An dieser   besinnliche Weihnachtskonzert      Applaus für die Darbietung.
Stelle möchte ich mich für die     lebenslänglich zu spielen, er-                      [Hans Haslinger]

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Die Floridsdorfer Spatzen luden zum traditionellen Herbstkonzert ein.

                   Ode an den Herbst
Im Haus der Begegnung Wien 21 fand am 17. November 2019 das Herbstkonzert der Floridsdorfer
Spatzen unter der musikalischen Leitung von Kerem Sezen statt.

Die Moderation übernahm wie-      Franz Lehar „Mädel klein, Mä-         der ein Gesangsstück, „Machen
der in bewährter und gekonnter    del fein“, sehr schön im Duett        wir’s den Schwalben nach“ von
Weise Victor Kautsch, und für     gesungen von Theresa Prax-            Emmerich Kalman, ein flottes
die gesangliche Unterstützung     marer und Jakob Krammer.              Duett; Lara Kaya Ege in schöner
sorgten Absolventen der Opern-    Michael Wagner brillierte mit         Harmonie mit Constantin Mül-
schule der Wiener Staatsoper.     „Una furtiva lagrima“, von Gae-       ler. Der bekannte Zither-Titel
Nach der traditionellen Eröff-    tano Donizetti, mit viel Applaus      „The Harry Lime-Theme“ klang
nung des Konzertes mit dem        belohnt. Das Orchester brachte        auch im Mandolinen-Sound
„Floridsdorfer Spatzen-Marsch“    danach das „Intermezzo Sinfo-         richtig gut, wie man hören
folgte die „Ouvertüre in A-Dur“   nico“ von Pietro Mascagni sehr        konnte. Michael Wagner hatte
von Konrad Wölki. Die unter-      fein und einfühlsam vorgetra-         dann noch über seine „Maria“
schiedlichen Tempi und Stim-      gen, und mit „Brüderlein Fein“        aus der Westside-Story von Le-
mungen wurden vom Orchester       von Leo Fall, eine gelungene          onard Bernstein, mit viel Ge-
schön herausgearbeitet. Weiter    Zwiesprache zwischen Lea Dl-          fühl und Empathie, einiges zu
ging es mit Johann Sebastian      uhos und Constantin Müller,           sagen. Den Abschluss des Kon-
Bach, „Air on G-string“, auch     ging es in die Pause.                 zertes brachte das Orchester mit
hier sehr einfühlsam gespielt.       Der 2. Teil des Konzer-            der „Schiwago-Melodie“ von
   Solisten der Opernschule       tes begann mit italienischen          Maurice Jarre.
der Wiener Staatsoper brachten    Rhythmen: „Erinnerungen an                Die Zuhörer bedankten sich
zwei Lieder von Wolfgang Ama-     Sorrent“ von Ernesto de Curtis        bei den Künstlern mit viel Ap-
deus Mozart zu Gehör, Lara        und der „Serenata Italiana“ von       plaus; darauf die geforderten
Kaya Ege sang „Voi che sapete“    Tiziano Bedetti. Anschließend         Zugaben und mit dem berech-
und Tobias Wurm interpretier-     interpretierte Michael Wagner         tigten großen Schlussapplaus
te „In diesen heil‘gen Hallen“,   das „Wolgalied“ aus der Operet-       ging das Konzert zu Ende. Die
viel Applaus für die Darbie-      te „Der Zarewitsch“ von Franz         Vorfreude auf das Frühlings-
tungen der beiden jungen Sän-     Lehar – sehr gefühlvoll vorge-        konzert am 29. März 2020 hier
ger. Danach das Orchester mit     tragen. Das Publikum dankt            am selben Ort ist berechtigt!
Friedrich Smetanas bekannter      mit großem Applaus. Nach dem
Tondichtung „Die Moldau“ und      Orchesterstück „Onde Marine“,
weiter wieder mit Gesang und      von Carlo Graziani folgte wie-                               [GaBreu]

Rückblick                                                                                      13
Ein freundschaftlicher Händedruck der beiden Orchesterdirigenten.

Österreichisch-deutsche Freundschaft
Am 12. Okto-      Das neue wiener mandolinen- und gi-        berg begrüßt. Selina Peip faszinierte
ber 2019 fand     tarrenensemble unter dem Dirigenten        zwei Mal als Sopranblockflötistin. Zu-
im     Festsaal   Nikita Dubov und das Mandolinen-           erst im „Concertino Veneziano“ von
des Amtshau-      orchester Rudolstadt unter Michael         Ralph Paulsen-Bahnsen und später ne-
ses für den 13.   Grübler gestalteten gemeinsam zwei         ben der Geigerin Mathilda Bauer, die
und 14. Bezirk    wunderbare Stunden. Offenbar wollte        davor ebenfalls als Sopranblockflötistin
ein     Freund-   sich niemand diesen Konzertnachmit-        im „Konzert Nr. II (C-Dur)“ von John
schaftskon-       tag entgehen lassen, denn alle Plätze      Baston ihr großartiges Können gezeigt
zert statt.       waren von einem erwartungsvollen           hatte. Auch der junge Benedikt Mortsch
                  Publikum besetzt. Wir wurden nicht         zeigte sein Können, als er gemeinsam
                  enttäuscht! Eröffnet hat das Wiener Or-    mit seiner Lehrerin das „Café Mont-
                  chester mit Giuseppe Jacchinis „Sonata     parnasse“ spielte. Leider verging die
                  op 5/1“. Die Perfektion, mit der dieses    Zeit viel zu schnell, und so musste das
                  anspruchsvolle Stück gespielt wurde,       Rudolstädter Orchester sein Programm
                  war beeindruckend. Auf „Sweet Corn“,       kürzen. Nach dem Marsch „Hoch Hei-
                  einem Characteristic-March von A. J.       decksburg“, der „Rudolstädter Hymne“,
                  Weidt folgte der „Dance of the Skele-      wie sie der Dirigent Michael Grübler
                  tons“ von Thos. S. Allen. Als Glenn Mil-   bezeichnete, beschlossen beide Orches-
                  lers „Moonlight Serenade“ erklang, war     ter das Freundschaftskonzert mit Fried-
                  man verlockt, einfach im Takt mit zu       rich Gestenbergers „Wiener Früchterln“
                  schwingen. Das „Morgenständchen an         und Traditional Irish Jigs, der „Visit to
                  Carmen“ von Mario Maciocchi beende-        Ireland“. Wieder einmal wurde Können
                  te den ersten Teil.                        auf höchstem Niveau geboten und jeder
Das neue wie-        Nach der Pause, während der die         im Publikum wünscht sich bestimmt,
ner mandoli-      Bühne umgestaltet werden musste, da        dass es bald wieder ein Freundschafts-
nen- und gitar-   das deutsche Orchester aus deutlich        konzert dieser beiden großartigen Or-
renensemble       mehr Musikern besteht, wurden wir          chester gibt.
auf der Bühne.    mit der Fest-Hymne von Paul Spiegel-                          [Esther M. Djahangiri]

14                                                                    Rückblick
Freude mit Musik
Jedes Jahr im Herbst veranstaltet der VAMÖ den beliebten Konzertnachmittag „Freude mit Musik“
im Theatersaal der Seniorenresidenz Am Kurpark Oberlaa. So auch diesmal am Sonntag, 6. Okto-
ber 2019 um 15.30 Uhr.
Die langjährige und beliebte       oder Ländler (Zillertaler Har-       schön“. Wieder Umbaupause
Moderatorin Gertraud Kotrba        fenländler), ob im Duo, Trio         und Gertraud Kotrba am Wort.
begrüßte Zuhörer und Ehren-        oder mal mit Gitarre – ein           Letzter        Programmpunkt:
gäste, und VAMÖ-Präsiden-          schöner Saitenklang, der große       Frech‘s Blech. Das Bläser-
tin Marianne Klicka eröffnet       Freude machte. Abschließend          quintett unter der Leitung von
mit einer kleinen Ansprache.       die „Egerbacher Polka“ (Florian      Stefan Bruner begann mit „Blu-
Diesen Sonntag standen vier        Pallhuber) und großer Applaus.       es For Five“. Fünf Bläser spiel-
verschiedene Klangkörper am        In der Umbauphase war Ger-           ten einen „Blues für fünf “. Das
Programm und der 1. Pro-           traud Kotrba am Wort; immer          muss ja passen! Nach dem ruhi-
grammpunkt war der Chor            eine Bereicherung mit ihren          gen Blues wurde es mit „Brazil“
Soundbar (Leitung Michaela         Texten uns heiteren Geschich-        südamerikanisch-rhythmisch,
Jank). Streng paritätisch – drei   ten!                                 aber auch geschmeidig im Vor-
Damen, drei Herren – brachten         Nach der Pause auf der Büh-       trag. Danach eine interessan-
sie Schlagermelodien und Ohr-      ne das Akkordeonorchester            te Bläserfassung von „The Girl
würmer aus vergangenen Tagen.      Musikverein FORTE unter der          from Ipanema“. Beim nächsten
Wer kennt nicht die Leopol-        Leitung von Martin Hlavacek.         Stück war der Trompeter gefor-
di-Titel „Schinkenfleckerl“ oder   Tempowechsel war jetzt ange-         dert und „Tijuana Taxi“ wurde
„In einem kleinen Café“. Oder      sagt mit „Balkanfieber“ (H. G.       sehr authentisch musiziert. Mit
anderes Genre: „Ohne Krimi         Kölz/M. Anton); „Fieber“ kann        den ruhigeren Tönen von „Java
geht die Mimi…“ Mal gefühl-        also auch „gehört“ werden, wie       Jive“ beendeten die Bläser ihr
voll, dann wieder schelmisch,      man hört. Die Herrschaften auf       Programm. Großer Applaus für
mit einem Augenzwinkern vor-       der Bühne waren in Spiellaune        die gesamte Veranstaltung – ein
getragen; eine Freude, in alten    und so wurde aus der folgenden       abwechslungsreicher Konzert-
Erinnerungen zu schwelgen.         Schnellpolka „Vergnügungszug“        nachmittag war zu Ende. Zum
   Danach die Wienerberger         von Johann Strauss ein Ver-          Abschluss versammelten sich
Saitenmusik unter der Leitung      gnügen für alle Zuhörer. Nicht       alle Gruppen und Orchester
von Waltraud Neugebauer. Die       mehr so schnell und anderer          auf der Bühne zu einem Grup-
drei Damen, Waltraud Neu-          Rhythmus, aber nicht minder          penfoto und VAMÖ-Vorsitzen-
gebauer an der Zither, Angela      vergnüglich die nächsten Titel:      de Gabriele Breuer überreichte
Selucky (Harfe) und Charlotte      „Bella Ciao“ und „I will Survive“.   zum Andenken eine Urkunde.
Selucky (Hackbrett), brachten      Die Gelassenheit des Dirigenten          Freude mit Musik gibt es in
einen bunten Bogen an echter       übertrug sich auf Orchester und      diesem Haus wieder am Sonn-
„Saitenmusik“ in vollendeter       Publikum und alle genossen ge-       tag, 4. Oktober 2020 15:30 Uhr.
Form. Ob Polka (Die Mollige),      meinsam zum Abschluss den
Boarischer (Die Apothekerin)       Peter-Alexander-Titel: „Danke                                 [chalu]

Die Wienerberger Saitenmusik.                 Der Chor Soundbar.

Rückblick                                                                                      15
Von links nach rechts: Victor Kautsch, Tina Jae-                 Tina Jaeger und Franz Leiter
            ger, Anastasios Strikos und Franz Leitner.                    beim Tanz auf der Bühne.

Japanischer Herbst mit dem Neuen
Favoritner Mandolinenorchester
Am Sonntag, dem 24. Novem-       Anastasios Strikos, Ehemann        Gesangsstücke wurden mit gro-
ber 2019 sollte um 16 Uhr im     eines Orchestermitgliedes und      ßem Applaus bedacht.
Festsaal der Simm-City das       Dirigent von Beruf, hätte ei-          Jetzt das Orchester mit dem
Herbstkonzert des Neuen Fa-      gentlich im Publikum sitzen        1. Satz (Adagio-Presto) aus der
voritner Mandolinenorches-       sollen, erklärte sich aber be-     Sinfonie 101 „Die Uhr“ von Jo-
ters beginnen. Leider musste     reit, so kurzfristig das Dirigat   seph Haydn, die Tempi-Wech-
Dirigent Heinz Koihser kurz      zu übernehmen, und so konnte       sel gut herausgearbeitet. Japan
nach seiner Ankunft in der       das Konzert mit nur 15-minüti-     zunächst in der Kirschblüten-
Simm-City mit der Rettung in     ger Verspätung beginnen. Vor-      zeit: Franz Leitner „Dein ist
Spital gebracht werden. Die-     her musste der Dirigent noch       mein ganzes Herz“ (Land des
se Nachricht war natürlich ein   schnell die Partituren studieren   Lächelns), glaubhaft-intensiv
Schock, eine Absage so kurz      und mit den Sängern und dem        vorgetragen. Doch es naht der
vor Konzertbeginn nicht mehr     Orchester eine Verständigungs-     Herbst: „The Song Of Japanese
möglich, also „The Show Must     probe einschieben.                 Autumn“ von Yasuo Kuwahara,
Go On“!                             Victor Kautsch, der Mode-       ein schwieriges Stück, authen-
                                 rator des Konzertes, begrüßte      tisch interpretiert. Mit diesem
                                 und informierte das Publikum.      Stück ging es in die Pause.
                                 Aus der Klinik kam die Nach-           Den zweiten Teil des Konzer-
                                 richt, dass es Heinz Koihser den   tes eröffnete das Orchester mit
                                 Umständen entsprechend gut         der „Sperl-Polka“ von Johann
                                 gehe und die Untersuchungen        Strauss Vater. Tina Jaeger erin-
                                 noch andauern. Begonnen wur-       nerte mit schöner Stimme an
                                 de mit dem „Mandolinengruß“        „Heimat, deine Lieder“ aus der
                                 von Richard Österreicher, und      Ungarischen Hochzeit von Nico
                                 es folgte die „Fächerpolonaise“    Dostal. Fasziniert vom Orches-
                                 von Carl Michael Ziehrer. Ge-      tervortrag der „Spanish Eyes“
                                 fühlvoll und sehr schön vorge-     (Bert Kaempfert), setzte Franz
                                 tragen wurde „Air“ von Johann      Leitner mit „O Sole mio“, (Edu-
                                 Sebastian Bach und anschlie-       ardo Di Capua) einen weiteren
                                 ßend sang der Tenor Franz Leit-    Höhepunkt. Viel Applaus für
                                 ner „Leise flehen meine Lieder“    Sänger und Orchester. Auf Roc-
                                 von Franz Schubert. Ein zweiter    co Granatas „Buona Notte Bam-
                                 Gesangsvortrag: Die Sopranis-      bino“ folgte „Summertime“ aus
                                 tin Tina Jaeger mit einem Lied     Porgy und Bess, intensiv und
                                 von Robert Stolz: „Du sollst der   geschmeidig vorgetragen von
                                 Kaiser meiner Seele sein“. Beide   Tina Jaeger. Mit „Wien bleibt

16                                                                   Rückblick
Von links nach rechts: Anastasios Strikos,         Das Neue Favoritner Mandolinenorchester
Victor Kautsch, Tina Jaeger und Franz Leitner.     beim Konzertieren auf der Bühne.

Wien“ von Johann Schrammel         Konzert in dieser Form über-
verabschiedete sich das Orches-    haupt möglich war. Dank gilt
ter. Als Tina Jaeger und Franz     auch dem Dirigenten Anas-
Leitner bei der Draufgabe zur      tasios Strikos, der mit sicherer
Melodie von „Mädel klein, Mä-      Hand durch das Konzert führte
del fein“ aus der Operette „Graf   und auch sichtlich Freude dar-
von Luxemburg“ von Franz Le-       an hatte. Victor Kautsch hat mit
har singend abtanzten, war gro-    seiner sensiblen, unterhaltsa-
ße Erleichterung spürbar, weil     men und professionellen Mode-
das Konzert mit dem neuen Di-      ration ebenso maßgebend zum
rigenten so gut über die Bühne     gelungenen Konzert beigetra-
gebracht werden konnte.            gen, und somit können wir uns
    Besonderer Dank gebührt        alle schon auf das Frühlings-
Heinz Koihser, der die Stücke      konzert am 26. April 2020, hier
arrangiert und mit Orchester       in der Simm-City, freuen.
und Sänger so hervorragend
vorbereitet hatte, dass dieses                            [GaBreu]

Der eingesprungene Dirigent Anastasios Strikos. Dieses und Foto Die Sängerin Tina Jaeger auf der
rechts: Gabriele Breuer; alle anderen: G. Mühlbauer.            Bühne.

Rückblick                                                                                17
Der „Japanische Herbst“ aus
einem zweiten Blickwinkel
Der „Song of        Am Tag des Konzertes, dem 24. No-         Wien besuchte sie den Lehrgang „Ele-
Japanese Au-        vember 2019, war alles für das Kon-       mentare Musikpädagogik“ an der Uni-
tumn“ des zeit-     zert bereit und die Musikerinnen und      versität für Musik und Darstellende
genössischen        Musiker bereit zur Tonprobe. Unser        Kunst. Seitdem sie in Wien lebt, macht
Dirigenten Ya-      Dirigent, Heinz Koihser, der das Kon-     sie die Mandoline zu ihrem Hauptin-
suo Kuwahara        zert mit uns gewissenhaft einstudiert     strument. Als Solo-, Duo-, Ensemble-
(1946 – 2003)       hatte und sich dem Orchester und dem      und Orchestermusikerin hat sie zahl-
ist zu einem der    Publikum trotz beginnender Krank-         reiche Auftritte absolviert und ist auch
Lieblingsstücke     heit verpflichtet fühlte, musste kurz     bei den Wiener Philharmonikern als
des Neuen Fa-       vor seiner Ankunft in der Simm-City       Substitut(in) tätig. Nataliya Striku ist
voritner Man-       mit der Rettung in Spital gebracht wer-   ebenso als bildnerische Künstlerin und
dolinenorches-      den. Diese Nachricht wirkte auf die       als Musikpädagogin aktiv.
ters geworden.      Orchestermitglieder wie ein Schock.           Anastasios Strikos wurde 1972 in
Also ist es nicht   Eine Absage des Konzertes war so kurz     Athen geboren. Er absolvierte zahl-
verwunderlich,      vor Konzertbeginn nun nicht mehr          reiche Musikstudien und studierte in
dass       dieses   möglich. In dieser schwierigen Situati-   Griechenland auch Theaterwissen-
aussagekräfti-      on schlug Natalyia Striku vor, dass ihr   schaften. In Würzburg studierte er
ge Stück zum        Mann, Anastasios Strikos, das Dirigat     Orchesterleitung und erhielt Privat-
namensgeben-        des Konzertes übernehmen könne,           unterricht bei Carlo Maria Giulini in
den Titel des       schließlich sei er Dirigent und habe      Mailand. Zurzeit lebt er in Wien und
Herbstkonzer-       sich ohnehin eine Karte für das Kon-      pflegt eine rege internationale Konzert-
tes 2019 gewor-     zert gekauft ...                          tätigkeit als Pianist und Dirigent. Sein
den ist.               Nataliya Striku und Anastasios Stri-   Repertoire umfasst ein breites Spekt-
                    kos sind ein bemerkenswertes Künst-       rum von Barock bis zur Avantgarde.
                    lerpaar: Nataliya Striku wurde in Dnje-   Seit 2008 ist er auch Chefdirigent der
                    propetrowsk, in der Ukraine, geboren.     Kammeroper Korfu.
                    Sie erhielt bereits ab ihrem 6. Lebens-       90 Minuten vor Konzertbeginn er-
                    jahr Musikunterricht in ihrer Heimat-     schien Anastasios Strikos auf der Büh-
                    stadt und studierte später Zupfinstru-    ne, studierte konzentriert die Partitur,
                    mente mit dem Hauptfach Domra. In         blätterte, studierte und begann mit

       Politische
   Promienz im
  Publikum: Die
Bezirksvorsteher
    Johann Paul
   Stadler (Sim-
    mering) und
   Markus Franz
     (Favoriten).

18                                                                    Rückblick
Voller Einsatz des kurzfristig eingesprungenen Dirigenten Anastasios Strikos. Fotos: Günter Mühlbauer.

dem Orchester, der Sopranistin    das Diplom für Oper, beides mit    schen Hochzeit von Nico Dost-
und dem Tenor die Probe. Das      ausgezeichnetem Erfolg. Er ab-     al (1895-1981), Text: Hermann
Orchester rückte, bildlich ge-    solvierte Meisterkurse bei Wal-    Hermecke (1892-1961), bevor
sprochen, zusammen und folgte     ter Berry, Martha Eggert, Paul     Franz Leitner seinen Tenor mit
hoch konzentriert und moti-       Esswood und James King. Und        „O Sole mio“ von Eduardo di
viert dem neuen Orchesterlei-     gleich anschließend trat „unse-    Capua (1865-1970) zur Freude
ter auf dem Weg ins Konzert,      re“ Sopranistin Tina Jäger mit     des Publikums erschallen ließ.
das dann mit nur 10 Minuten       einem Lied von Robert Stolz        Mit dem letzten Stück des Kon-
Verspätung beginnen konnte.       (1880-1975) auf und sang „Du       zertes „Wien bleibt Wien“ von
Noch vor Beginn des Konzer-       sollst der Kaiser meiner See-      Johann Schrammel (1850-1893)
tes erhielten wir die Nachricht   le sein“, Text: Fritz Grünbaum     waren die Gedanken von uns
aus der Klinik, dass es Heinz     (1880-1941) Wilhelm Sterk          Musikerinnen und Musikern
Koihser den Umständen ent-        (1880-1940). Tina Jäger ist un-    wieder bei unserem Dirigenten
sprechend gut gehe und die        serem Publikum noch aus dem        Heinz Koihser mit der Hoff-
Untersuchungen noch andau-        Frühlingskonzert als eine junge,   nung auf baldige Genesung.
ern. Viktor Kautsch, der Mo-      aufstrebende Sängerin bekannt,     Und als Tina Jäger und Franz
derator des Konzertes begrüßte    die auch diesmal mit großem        Leitner zur Melodie von „Mädel
und informierte das Publikum.     Applaus bedacht wurde und die      klein, Mädel fein“ aus der „Graf
Sein besonderer Gruß galt den     Erwartungen des Publikums er-      von Luxemburg“ von Franz
beiden Bezirksvorstehern aus      füllte. Mit dem „Song of Japane-   Lehar (1870-1948) singend ab-
dem Heimatbezirk des Orches-      se Autumn“ von Yasuo Kuwaha-       tanzten, war die Freude groß,
ters und dem Bezirk, in dem das   ra (1946-2003) verabschiedete      dass wir das Konzert mit einem
Orchester bei seinen Konzerten    sich das Orchester in die Pause.   neuen Dirigenten so gut über
als Gast willkommen geheißen      Wenn Sie dieses Stück nachhö-      die Bühne gebracht haben.
wurde.                            ren wollen, lohnt sich ein Be-        Unser besonderer Dank galt
   Nach der „Fächerpolonaise“     such auf unserer Web-Site. Hier    an diesem Tag dem Dirigenten
von Carl Michael Zierer (1843-    finden die Version, die das Fa-    Anastasios Strikos, der uns mit
1922) intonierte der Tenor        voritner Mandolinenorchester       sicherer Hand durch das Kon-
Franz Leitner das Ständchen       gemeinsam mit dem Anhalti-         zert geführt hat und sichtlich
„Leise flehen meine Lieder“ von   nischen Zupforchester am 29.       Freude daran hatte, an diesem
Franz Schubert (1797-1828),       September 2019 zum Besten ge-      Tag das Neue Favoritner Man-
Text: Ludwig Rellstab (1799-      geben hat - www.mandolinen.at      dolinenorchester zu dirigieren.
1860). Der Tenor Franz Leit-         Der zweite Teil des Konzer-     Dank auch Nataliya Striku für
ner erhielt seine Ausbildung      tes wurde mit der „Sperl-Polka“    die Vermittlung und Viktor
am Konservatorium der Stadt       von Johann Strauss Vater (1804-    Kautsch für seine sensible und
Wien. 1998 erwarb er das Dip-     1849) eröffnet, und Tina Jäger     professionelle Moderation.
lom für Lied und Oratorium bei    interpretierte das Lied „Heimat,
David Lutz und im Jahr 2000       deine Lieder“ aus der Ungari-                 [Harald Eichelberger]

Rückblick                                                                                    19
Fein sein, beinander bleiben
„G’sungen und G’spielt“ fand am Sonntag, 6. Oktober 2019 von 14 bis 18 Uhr im Festsaal der Markt-
gemeinde Langenzersdorf statt.
Fünf Bläser der Musikkapel-                                             wars amal draußt an der Als“/
le-Langenzersdorf        spielten                                       Edwin Kölbl; „I kenn‘ a kleines
zur Eröffnung „Im Murboden“.                                            Wegerl im Helenental“/Alexan-
Dann begrüßte die Obfrau des                                            der Steinbrecher.
1. Langenzersdorfer Zither-                                                Akkordeon-Solistin Silvia
vereines Gertrude Reinthaler,                                           Slerka: „Slowenien, mein Hei-
die Gäste. Es folgten 3 weitere                                         matland“, „Tante Mizzi“.
Musikstücke der Bläser: „Mühl-                                             Nur im 1. Teil: Die Schüler
viertler Weis‘“, „Abend in Aus-                                         der Musikschule Langenzers-
serfern“ und Musik von Bezirks-     denlied“/Willi Berking/arr. H.      dorf, (Klasse Sabine Horvath
kapellmeister Ludwig Egger aus      Pröll.                              und Barbara Kausel): „King of
Bad Aussee. Die Moderatorin,            Hinterbrühler       Schram-     the fairies“ und „Drowsy Mag-
Gerti Adam, führte durch das        meln: „Wiener Tanz“ in A-Moll/      gie“; Klasse Dr. Angela Kail (Vi-
Programm und gab in ihren           Johann      Schmutzer;      „Sul-   oloncello): „der Affe“ und „der
Lesungen zwischen den einzel-       tan“-Marsch“/Josef Schrammel;       Pandabär“; Klasse Sabine Hor-
nen Musikbeiträgen Gedichte         „Tänze in h-moll“/Alois Stroh-      vath (Gitarre): „Hallelujah“.
und Geschichten aus eigener         mayer; „Praterveigerln“/Polka          Zwischen den Beträgen wur-
Feder zum Besten: „Regentrop-       franc./Joh. Schrammel.              den auch gemeinsame Lieder
fen“, „Die Zentrifuge, „Nur Ge-         Harmonika-Solist Pepi Ste-      gesungen: „Die Perle Tirols“,
duld“, „Die Wundermedizin“,         fl: „Regentropfen“/Emil Palm;       „Das Schönste auf der Welt“,
„Das Streifenhörnchen und der       „The Harry Lime Theme“/An-          „Auf, auf zum fröhlichen Ja-
Frosch“, „Das Kompliment“.          ton Karas; „Mei Wamp’n“/M.          gen“, begleitet von Silvia Slerka
   Teilnehmende Gruppen und         Salme; „Die lustigen Dorfmusi-      am Akkordeon und Gertrude
Solisten hatten je zwei Stücke,     kanten“/J.Nissl.                    Reinthaler auf der Zither. Zum
im 1. und im 2. Teil der Ver-           Langenzersdorfer       Zithe-   Schluss sangen alle gemeinsam:
anstaltung: Zitherrunde En-         rensemble unter der Leitung         „Fein sein, beinander bleiben“
zian, unter der Leitung von         von Gerti Miko: „Bei gutem          und „A ganze Weil“/Sepp Karl,
Rudolf Pirker: „Weber Heiß          Humor“/Marsch/Karl Strasser;        begleitet vom Langenzersdorfer
Boarischer“/trad; „OÖ. Bauern-      „A weanerischer Tanz“/Wal-          Zither-Ensemble.
walzer“/O. Maurus; „In mein         zer/nach Schrammelart; „Pa-            Die während der Veranstal-
Stüberl drunt“/Gottfried Rie-       rade-Marsch“/Adalbert Kasal;        tung eingetroffene Kulturre-
der; „Riedfeld Landler“/Fl. Re-     „Der schelmische Kuckuck“/          ferentin GGR Ingeborg Treitl
darnig.                             Walzer/F. Brandlhofer.              wurde begrüßt. Sie überreichte
   Harmonika-Solist         Han-        Ensemble Musika Tradi-          an Mitwirkende Blumen und
nes Hula: „Übern Präbichl“/         tionale: „Bertl Tanz“/Georg         Wein. Bei der Verabschiedung
Wolfgang Pichler; „Wir san da-      Bertl; „s’Milchkanderl“/Wie-        erging der Dank an alle Helfer
bei“/Hannes Hula; „Auf der          nerlied von Silvia Slerka; „Beim    bei Organisation und Buffet so-
Hipflhüttn“/trad.      Volkslied;   Kirchweih-Tanz“/Boarischer/K.       wie an den Tontechniker Herrn
„Schnapsflaschl-Boarischer“/        Edelmann; „Da Stieglhupfer“/        Jordan, dem auch zum Geburts-
Klaus Karl.                         Boarischer/P. Moser.                tag gratuliert wurde. Die Ob-
   Die vier Neuen: „Der lustige         Weana Bleamerln (Renate         frau dankte dem Publikum fürs
Postillion“/Marsch/J. Bienfuss;     Kolfelner, Gertrude Reinthaler,     Kommen, lud zur Tombola und
„Weißer Holunder“/Ländler/          Silvia Slerka): „A klaner Beser-    zum nächsten „G’sungen und
Th. Mohrens; „Patrona Bavari-       lpark“/Richard Czapek; „Herr-       G’spielt“ ein.
ae“/Lied/G.Behrle; „Vagabun-        gott aus Sta‘“/Karl Hodina; „So                                [N. N.]

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Mundart und Musik
Dieses fand erstmalig im Festsaal der     nen vorgetragen wurden. Das von den       Am 16. Novem-
Neuen Musik Mittelschule Neunkir-         Zitherspielern sehr gefühlvoll vorge-     ber, etwas spä-
chen statt, da aus verschiedenen Grün-    tragene Stück von Josef Schnabl, „Im      ter als die Jah-
den der bisherige Veranstaltungsort,      Kastanienhain“, und „Plappermäul-         re davor, durfte
der Saal des Kulturhauses VAZ Neun-       chen“ von Ferdinand Kollmanek been-       der    Zitherklub
kirchen, nicht zur Verfügung stand.       deten den ersten Teil des Konzerts.       Almrausch auch
Die musikalische Leitung hatte auch in       Nach einer kurzen Pause war der        im Jahr 2019 zu
diesem Jahr Judith Lang inne und dies     „Vorwärtsmarsch“ von Heinrich Pröll       seinem traditi-
in bewährter Manier! Durch das Pro-       der passend schwungvolle Einstieg in      onellen Konzert
gramm führte nun schon zum zwei-          den von moderneren Liedern gepräg-        laden.
ten Mal Fritz Darmhoray und unter-        ten zweiten Teil des Konzerts. Zwei
hielt das Auditorium mit kurzweiligen     Mundartgedichte und zwei Lieder der
Texten und Mundartgedichten. Der          Preiner SängerInnen („Für di“ und
Zitherklub Almrausch wurde aufgrund       „Zwischen Himmel und Erde“, bei-
der überaus positiven Rückmeldungen       de von Lorenz Mayerhöfer) leiteten
aus dem Zuhörerkreis zum zweiten          die Zuhörerschaft zum rhythmischen
Mal in Folge von den Preiner Sänge-       Schlager „Marina“ (Rocco Granata,
rInnen unterstützt. Die schwungvollen     arrangiert von Herbert Ober) und der
und abwechslungsreichen Gesangsdar-       sehr bekannten und ins Ohr gehenden
bietungen ergänzten das Programm          Titelmelodie des „Kaisermühlen Blu-
des Zitherklubs Almrausch sehr tref-      es“ (Lauber/Raduvan, arrangiert von
fend und boten eine angenehme Ab-         Elfi Gach). Die von den Preiner Sänge-
wechslung zur Zithermusik.                rInnen kraftvoll vorgetragenen Lieder
   Auch in diesem Jahr durften Lieder     „Circle of Life“ (Elton John) und „Let
der Familie Gach nicht fehlen, und da-    us go in Peace“ (John Rutter) sowie
her wurde das Konzert mit dem von         zwei lustige Gedichte in Mundart run-
Elfi Gach komponierten Werk „Pink         deten den modernen Teil des Konzerts
Ball“ pünktlich und schwungvoll er-       harmonisch ab. Bevor das offizielle
öffnet. Nach einer kurzen Begrüßung       Programm des Zitherklubs mit den
durch unseren Moderator folgte der        „Kosenden Wellen“ von Franz Lehar
melodische Walzer „Grüße aus der Mo-      zu Ende ging, wurde noch der „Wal-
zartstadt“ von Franz Brandlhofer. Zwei    zer XV“ von Johannes Brahms (arran-
Mundart-Gedichte sowie zwei Volks-        giert von Frank Colarno) vorgetragen.
lieder, darunter das allseits bekannte    Nach einem weiteren Lied der Preiner
Lied der „Hammerschmiedsgsell’n“,         SängerInnen, sowie dem vom Publi-
von den Preiner SängerInnen sehr ge-      kum sehnlich erwarteten „Harry Lime
fühlvoll intoniert, leiteten den volks-   Theme“ von Anton Karas, schloss sich
tümlichen Teil des Konzerts ein. Die-     nach zwei unterhaltsamen Stunden
ser umfasste den „Gstader Boarischen“     auch im Jahr 2019 der Vorhang.
(Lothar Gottlöber), die Polka „Lustige       Der Zitherklub Almrausch Neun-
Buam“ (Peter Stolnitz & Lothar Gott-      kirchen bedankt sich bei seinem treu-
löber), das Stück „Orgelländler“, alle    en Publikum und freut sich schon jetzt
drei vorgetragen vom Zitherklub, „Bist    darauf es im Jahr 2020 erneut mit ei-
du ned bei mir“, ein Volkslied, sowie     nem weit gefächerten Programm der
„Gern hobn tuat guet“ von Heidi Preis-    Zitherliteratur begrüßen zu dürfen!
segger, die von den Preiner SängerIn-                          [Hartmuth Ziegler}

Rückblick                                                                                    21
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