HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein

 
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Österreichische Post AG, GZ 02Z034051 M, Alpenverein Klagenfurt, Völkermarkter Straße 9, 9020 Klagenfurt

HOCHGEFÜHLE
Nachrichten 3/2018 | Alpenvereins-Nachrichten

M A G A Z I N d e s Alpenvereins Klagenfurt
Ferlach | Friesach | Görtschitztal | Magdalensberg | Maria Rain | St. Veit | Völkermarkt-Bleiburg

 Königsklasse: Hochtour Berner Alpen
 Monte Rosa: 10 x 4.000
 Wandern: Glücksgefühle erzeugen
 Einladung: Hauptversammlung
 Fest der Berge: 28. September
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
OUTDOOR

                                                                                                                           FOT O: OR T OVOX
      VORTEILSPASS                                                                                                                               04 Berner Alpen                                                             10 Monte Rosa                                                         30 Fototeam
        10% bei Kauf eines Outdoorschuhs

        20% auf Ihren Lieblingsartikel bei Kauf
        eines Bekleidungs-Outfits
                                                                                                                                                                               Editorial                                                                                                        Inhalt
                                                                                                                                                                               Hoch hinaus!                                                                                                     Bergwelt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hochtour Berner Alpen.............................................. 4
        50% auf das Änderungsservice für ein
        Bekleidungsstück (Jacke oder Hose)                                                                                                                                                                                                                                                      10-mal 4.000......................................................... 10
                                                                                                                                              Liebe Leserinnen und Leser!                                                  Hintergrund. Das Interesse an den Kletterkursen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Tourenempfehlungen.............................................. 14
                                                                                                                                                                                                                           und Klettersteigkursen, die das Alpinteam anbietet,                  Alpiner Süden – Zwischen den Welten..................... 16
        15% bei Kauf von 3 Teilen Kletterausrüstung                                                                                           Mit unserer Titelstory entführen wir euch in luftige,                        ist groß. Kein Wunder – in nur wenigen Tagen klet-                   Alpinteam............................................................... 18
                                                                                                                                              schneereiche Höhen. Das Alpinteam stellte sich der                           tern sich Anfänger zu mittleren Profis, die bereits in               Wanderteam........................................................... 22
        Zufriedenheitsgarantie - Umtauschrecht                                                                                                Herausforderung einer Hochtour in den Berner Alpen                           steilem Gelände „hoch hinaus“ wollen. Neu im AV                      Karnischer Höhenweg............................................. 24
        bei Outdoorschuhen innerhalb 2-wöchiger                                                                                               in sieben Tagen erklommen sie mit den Teilnehmern                            Klagenfurt ist das „Genuss-Mountainbiken“, das ein
                                                                                                                                              sechs der höchsten Gipfel. Eine Tour der Köngis-                                                                                                  Genuss- und Kulturwandern im Karst....................... 26
        Trageprobe                                                                                                                                                                                                         neuer MTB-Guide anbieten wird. Mit „hoch hinaus“
                                                                                                                                              klasse. Auch die Gruppe rund um Organisator und                              sind diese Ausflüge weniger zu beschreiben, eher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Le tre Maratone – die Marathonwanderserie............. 27
                                                                                                                                              Tourenführer Karl Selden setzte sich ein ehrgeiziges                                                                                              Biketeam................................................................ 28
      Bei Kauf eines Outdoor-Artikels ab einem Wert                                                                                           Ziel: 10-mal Viertausend. Wie sich diese spannende
                                                                                                                                                                                                                           mit „weit hinaus“, denn bei diesen Touren ist man
                                                                                                                                                                                                                           schon mehrere Stunden oder Tage auf dem Sattel –                     Multimedia............................................................. 29
      von € 120,- ist der Pass kostenlos.                                                                                                     Tour gestaltete, welche Erlebnisse auf die Abenteurer                        Kultur und Genuss inklusive! Ein weiterer, der „hoch                 Fototeam................................................................ 30
                                                                                                                                              warteten und ob die Spaghetti-Runde ein herzhaftes                           hinaus“ wollte, ist Hans Wenzl, der Everest war sein
                                                                                                                                              Abendessen oder doch eine Bergtour ist, erfährt ihr                                                                                               Inklusion im Alpenverein.......................................... 32
                                                                                                                                                                                                                           8ter 8.000er. Beim legendären Fest der Berge am                      Grüne Grenzgänge.................................................. 33
                                                                                                                                              auf den kommenden Seiten. Unsere Tourentipps sind                            28. September wird er uns in einer Multimediashow
                                                                                                                                              diesmal breit gefächert und halten sowohl gemütli-                                                                                                Tourenprogramm.................................................... 37
                                                                                                                                                                                                                           von seinen Abenteuern erzählen. Mehr dazu im Heft!
                                                                                                                                              che Wanderungen als auch eine Biketour und einen                             Wenn auch ihr „hoch hinaus“ wollt, dann findet ihr im
                                                                                                                                              Klettersteig bereit. Die beliebte Serie „Alpiner Süden“                                                                                           Verein
                                                                                                                                                                                                                           Innenteil unser Tourenprogramm, das für jedermann
                                                                                                                                              entführt uns in dieser Ausgabe in die vergessenen                                                                                                 Jahreshauptversammlung....................................... 43
                                                                                                                                                                                                                           und -frau eine Herausforderung bereithält.
                                                                                                                                              Dörfer der Carnia-Region. Der Alpe-Adria-Raum                                                                                                     Einkaufstipps für Mitglieder..................................... 44
                                                                                                                                              bietet eine faszinierende, unverfälschte Landschaft.                         Viel Freude beim Lesen der aktuellen September-                      Der Vorsitzende....................................................... 45
                                                                                                                                              In diesem Gebiet erobert sich die Natur ihren Platz                          Ausgabe wünschen                                                     Fest der Berge........................................................ 46
                                                                                                                                              zurück – verfallene Häuser werden überwuchert mit                                                              Jannine Grangl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mitgliederwerbeaktion............................................. 48
                                                                                                                                              Pflanzen. Eine spannende Story mit geschichtlichem                                      und das HOCHGEFÜHLE-Redaktionsteam
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die ersten Gewinner................................................ 50
                                                                                                                                                Du möchtest uns von deinen Erlebnissen am Berg berichten? Kennst spannende Touren? Hast Expeditionen                                            Herzlich willkommen............................................... 51
                                                                                                                                                in ferne Länder gewagt? Dann erzähle uns von deinen Abenteuern und Ideen und sende uns Text und Fotos                                           Ortsgruppe Magdalensberg..................................... 52
                                                                                                                                                an redaktion@alpenverein-klu.at                                                                                                                 Ortsgruppe Friesach................................................ 53
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ortsgruppe Ferlach................................................. 53

                                                                                                                                              Impressum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ortsgruppe Maria Rain............................................ 54
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ortsgruppe Görtschitztal.......................................... 55
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ortsgruppe Völkermarkt/Bleiburg............................. 55
                                                                                                                                              HOCHGEFÜHLE – Mitgliedermagazin des Österreichischen Alpenvereins,           fischen Formulierungen als neutral zu verstehen. Frauen und Männer   Boulderama............................................................ 56
                                                                                                                                              Sektion Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 3 – 2018, ZVR 119944521                sind gleichermaßen gemeint. Einschränkungen: Insofern Wander-,       Kletterarena Waidmannsdorf.................................... 58
                                                                                                                                              Herausgeber und Medieninhaber: Alpenverein Klagenfurt, Völkermarkter         Touren- oder Routenempfehlungen abgedruckt oder in Beiträgen
                                                                                                                                              Straße 9, 9020 Klagenfurt, www.alpenverein-klu.at. Redaktionsleitung:        dargestellt werden, ist damit keine Haftung des Herausgebers für     young&free............................................................. 59
                                                                                                                                              Mag. Jannine Grangl,Tel. 0650/3220009, redaktion@alpenverein-klu.at.         Gefahren jedweder Art verbunden, die Nutzung liegt ausschließlich    Festveranstaltung Albert Wirth................................. 62
                                                                                                                                              Hauptredakteure: Brigitte Bernegg, Jannine Grangl, Christa Hofstätter,       im Verantwortungsbereich des Ausführenden mit der Verpflichtung,
                                                                                                                                              Nicole Illgoutz, Barbara Jandl, Herta Jordan, Erwin Maier, Heidi Mischitz,   aktuelle Bedingungen und Erfordernisse in Erfahrung zu bringen und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zu guter Letzt
                                                                                                                                              Chris Rainer, Othilde Rauter, Claudia Schurz, Karl Selden, Filipp Ulbing,    zu berücksichtigen. Für Einsendungen an die Redaktion wird keine
                                                                                                                                              Anja Kogler-Vogl, Sepp Weiss, Sabine Weyrer. Anzeigenberatung: Erna          Haftung übernommen, Postsendungen können nur gegen Beilage des       Buchtipps............................................................... 63
                                                                              WO DER SPORT DIE NR. 1 IST                                      Selden, Tel. 0650/501504. Redaktionskonzept: Die grundlegende
                                                                                                                                              Richtung des ÖAV-Mitgliedermagazins des Alpenvereins Klagenfurt
                                                                                                                                                                                                                           Rückportos retourniert werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wir gratulieren........................................................ 64
                                                                                                                                              wird durch die Satzungen des Alpenvereins Klagenfurt bestimmt. Ab-           Fotos: shutterstock.com und Bildnachweise.                           Singen im Alpenverein............................................. 64
                                                                                                                                              gedruckte Beiträge geben ausschließlich die Meinung der Verfasser            Layout und Druck: Satz- & Druck-Team GmbH,
                                                                                                                                                                                                                           Feschnigstr. 232, 9020 Klagenfurt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Turnen................................................................... 64
                                                                                                                                              wieder. Im Sinne der flüssigen Lesbarkeit sind alle geschlechtsspezi-
                              G I G ASP O R T | HE I NR I CH H A RRE R S TRA S S E 1 | 9 0 2 0 KL A G E N FU RT                                                                                                                                                                                 Wir sind gerne für Sie da......................................... 65
                                                                                                                                              Titelseite: Eiger und Mönch – in Siegerpose am Gipfelkreuz des Finsteraarhon: Filipp Ulbing und Martin Gasser,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Im Basislager des Lebens........................................ 66
                                                                                                                                              Organisation und Tourleitung. Fotos F. Ulbing                                                                                                     Alpinsalon.............................................................. 67
190x255_AVKlgft-8-18.indd 1                                                                                       26.07.18 14:15
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Das Bergsteigen ist etwas Unstetes.
                                                                                        Man geht und geht und kommt nie an das Ziel.
                                                                                        Darin liegt gerade der besondere Reiz.
                                                                                                                            Hermann Buhl

Aufstieg Grünegghorn, im Hintergrund Konkordiaplatz und Aletschhorn   Foto: F. Ulbing
???
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 6                                                                                          HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                   HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                                       Seite 7

                                                                                                                                                                           nehmer ein beklemmendes Gefühl. Doch mit Setzen
                                                                                                                                                                           von Eisschrauben wurde auch diese heikle Stelle von
                                                                                                                                                                           uns Guides bestens abgesichert. Was folgte war noch
                                                                                                                                                                           eine leichte Kletterei auf einem Felsgrat und eine an-
                                                                                                                                                                           schließende – man möchte fast sagen gemächliche
                                                                                                                                                                           – Firnflanke auf den Gipfel. Die Aufstiegsstrapazen
                                                                                                                                                                           waren beim Anblick der mächtigen Berge rund um
                                                                                                                                                                           uns sofort vergessen. Die Kulisse, die sich uns bot,
                                                                                                                                                                           war sensationell: ein blauer Himmel und rundherum
                                                                                                                                                                           Berühmtheiten wie Eiger, Mönch, Fiescherhorn, Fins-
                                                                                                                                                                           teraarhorn, Aletschhorn, aber auch das Matterhorn,
                                                                                                                                                                           der Dom, und selbst der Mont Blanc zeigten sich uns.
                                                                                                                                                                           Retour ging es entlang der Aufstiegsroute.

                                                                                                                                                                           460 Stufen zur Konkordiahütte
                                                                                                                                                                           Dienstag, Frühstück 2:30 Uhr, Ziel: Konkordiahütte.
                                                                                                                                                                           Von der Mönchsjochhütte ging es unter das Walcher-
                                                                                                                                                                           horn, wo wir den Gletscher Ewigschneefeld betraten
                                                                                                                                                                           und uns vorbei an unzähligen Spalten zur Konkor-         Gipfelkreuz am Finsteraarhorn
                                                                                                                                                                           diahütte hin orientierten. Beim Anblick der über 460
                                                                                                                                                                           Stufen hinauf zur Konkordiahütte, blieb einigen das      Osten auf die Wyssnollenschulter abbogen. Wieder-       te Schlüsselstelle, eine Querung auf blankem Eis,
                                                                                                                                       Firngrat Mönch Foto: A. Pucher
Hochtouren der Königsklasse                                                                                                                                                Lachen im Hals stecken. Aber es nützte nichts, und
                                                                                                                                                                           der Aufstieg lohnt sich allemal, denn Ausblick und
                                                                                                                                                                                                                                    um ein steiler und teilweise eisiger Aufstieg. Weiter
                                                                                                                                                                                                                                    ging es zur Finsteraarhornhütte, wo wir freundlichst
                                                                                                                                                                                                                                                                                            die wir mit Eisschrauben sicherten und diese auch
                                                                                                                                                                                                                                                                                            gleich – an den Rückweg denkend – dort stecken

Durchquerung der Berner Alpen
                                                                                                                                                                           Bewirtung sind ausgezeichnet.                            vom Hüttenwirt empfangen wurden.                        ließen. Der Weiterweg zum Hugisattel war mit gut 35
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Grad Hangneigung nicht allzu schwierig, die großen
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gletscherspalten mit zum Teil sehr fragwürdigen Glet-
                                                                                                                                                                           Grünegghorn                                              Finale - Höchsten Gipfel                                scherbrücken jedoch, haben uns einiges an Aufmerk-
                                                                                                                                                                                                                                                                                            samkeit und Seilarbeit abverlangt. Vom Hugisattel aus
                                                                                                                                                                           Mittwochmorgen, wie üblich früher Aufbruch, um auf       der Berner Alpen                                        bis zum Gipfel warteten noch gut 200 Meter schöne
                                                                                                                                                                           das Grünegghorn (3.860 m) zu steigen. Wie auch bei
Vorab muss gleich gesagt werden: Einen großen Dank an unseren Guide Martin Gasser, der diese Hochtou-                                                                      den Touren davor, ein steiler und spannender Aufstieg    Freitagmorgen schließlich, Aufbruch zum höchsten        Gratkletterei mit atemberaubenden Tiefblicken. End-
                                                                                                                                                                           mit einem abschließenden, felsigen Gipfelgrat. Und       Gipfel der Berner Alpen, dem Finsteraarhorn (4.274      lich ein Gipfel mit Gipfelkreuz! Der Rückweg über den
renwoche so sorgfältig geplant hat, für die penible Tourplanung, die vielen Telefonate, die die Organisation er-                                                           am Ende der Tour – wir wussten es dann schon –           m). Den Aufstieg von der Hütte bis zum Gletschereis     Grat zum Hugisattel wurde recht zügig bewältigt und,
fordert hat, Hüttenreservierungen, Zugreservierung – alles bis ins Detail gründlich vorbereitet. Und Dank auch                                                             über 460 Stufen.                                         bewältigten wir noch im Lichte unserer Stirnlampen,
                                                                                                                                                                                                                                    weiter ging es dann schnurstracks bis zum Früh-
                                                                                                                                                                                                                                                                                            durch die schon angebrachten Eisschrauben, war
                                                                                                                                                                                                                                                                                            auch die Querung hin zum Frühstücksplatz kein gro-
                                                                                                                                                                           Am Donnerstag marschierten wir über den Grünegg-
an Franz Hausharter, der mit seinem souveränen Guiding auch in heiklen Situation so viel Ruhe und Sicherheit                                                               firn zur Grünhornlücke, wo wir kurzentschlossen nach     stücksplatz und dann erwartete uns schon die ers-       ßes Problem mehr.
ausstrahlt.
Der Mönchsgipfel                      Die Jungfrau                           gen. Dieser wurde in leichter Kletterei erklommen.
                                                                             Im Weiteren erwartete uns eine Querung und im
Nun aber zurück zum Anfang. Nach einer langen            Montagmorgen, Tagwache 2:40 Uhr, Ziel: die Jung-       Anschluss eine der Schlüsselstellen: die Bewältigung
und anstrengenden Fahrt von Klagenfurt nach Grin-        frau (4.158 m). Nach dem Frühstück ging es zurück      eines Bergschrunds und ein kurzer, und knackig stei-
delwald fuhren wir gleich mit dem Gletscherexpress       Richtung Sphinxstollen, um etwas östlich davon durch   ler, Aufstieg auf den Rottalsattel. Der Anblick der ver-
auf die Kleine Scheidegg, wo wir die erste Nacht         stark verspaltetes Gelände zum Rottalsporn anzustei-   eisten Gipfelflanke verursachte bei so manchem Teil-
verbrachten. Tags darauf, Sonntag, fuhren wir mit
der ersten Bahn zur Endstation, dem Sphinxstollen
auf 3.464 m und marschierten von dort weiter zur
Mönchsjochhütte. Mit etwas leichterem Rucksack
ging es dann weiter zum Einstieg auf den Mönch, wo
wir gleich eine ambitionierte Einstiegsvariante, ca.
im 3. Schwierigkeitsgrad, mit unseren Bergschuhen
kletternd bewältigen mussten. Danach ging es eher
gemächlich, den Wegspuren folgend, steil nach oben,
wo wir auf der Höhe von ca. 3.800 m die Steigeisen
anlegen mussten, um sicher in den steilen Firnfeldern
unterwegs zu sein. Richtig spannend wurde es zum
Gipfel hin, denn wir mussten einen langen schmalen
Gipfelgrat entlang gehen, wo der Blick sowohl links
als auch rechts hinunter endlos erschien. Glücklich,
und für einen kurzen Moment erleichtert, sind wir alle
auf dem Mönchsgipfel (4.107 m) angekommen, die
Erleichterung war jedoch nur von kurzer Dauer, ging
es doch denselben schmalen furchterregenden Grat
wieder zurück.                                           Aufstieg Wyssnollen                                                                                               Aufstieg Mönch
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 8                                                                                          HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                    HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                        Seite 9

                                                                                                                                                                                  zugestellt durch Post.at
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                                                                                                                                                                                                                    legte der Villacher Holzindustrielle den Grundstein für einen „Naturschutzpark“. Wirth und der Al-
                                                                                                                                                                                                                    penverein sind seither mit der Entstehungsgeschichte des Nationalparks Hohe Tauern untrennbar
                                                                                                                                         Eisige Querung am Finsteraarhorn                                           verbunden.

                                                                                                                                                                                                                                                                Einladung
                                                                                                                                                                                                                                             zur Jubiläumswanderung
Abstieg über den                                         Fakten zur Tour                                                                                                                                                           „100 Jahre Schenkung Albert Wirth“
Fieschergletscher                                        7 Tage – 6 Gipfel – 6.535 hm positiv – 8.130 hm negativ – Gesamtstrecke: 79,3 km                                                                                                 Samstag, 1. September 2018
Am Samstag ging es von der Finsteraarhornhütte
über den Fieschergletscher nach Fiesch. Die Weg-
findung, vorbei an den vielen Spalten, über diesen                                                                                                                                                                  Programm
recht selten begangen Weg, war nochmals eine He-
rausforderung für uns. Es musste auch einmal noch                               Mönch                                                                                                                               10.30 Uhr              Treffpunkt Kaiser-Franz-Josefs-Höhe,                              Bild © ÖAV
abgeseilt werden und, glücklicherweise, waren über                                                                                                                                                                                         Großglockner Hochalpenstraße, Nationalpark-Platz
                                                                    Jungfrau                                             Finsteraahorn
die steilsten Stellen zumindest dürftige Drahtseilvor-                                                                                                                                                              11.00 Uhr              Jubiläumswanderung mit Vertretern/-innen des Nationalparks
                                                                                Jungfrauenjoch
richtungen vorhanden. Zu guter Letzt erwartete uns                                                         Grünegghorn
                                                                                                                                                                                                                                           und des Alpenvereins am Gamsgrubenweg
noch ein Gletschersee, der überquert werden musste,
um dann auf einen richtigen Wanderweg weiter nach                                                                                                                                                                   12.30 Uhr              Festakt beim Rondeau „Wasserfallwinkel“ (Ende Gamsgrubenweg)
Fiesch zu gelangen. Gut acht Stunden dauerte dieser                                                                                                                                                                                        mit musikalischer Umrahmung
Abstieg. Mit Bus und Bahn ging es dann zurück nach                                                                                                                                                                  13.30 Uhr              Rückwanderung zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Grindelwald, wo wir den Schweiß der letzten Woche                                                                                                                                                                   im Anschluss           Einkehr beim Glocknerhaus
bei einer Langdistanzdusche vom Körper spülten.
Eines ist uns klar: Wir wollen diese Gegend wieder
besuchen, das nächste Mal mit Tourenski und Stütz-                                                                                                                                                                  Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
punkt bei den freundlichen Wirten auf der Finsteraar-
hornhütte, im Frühjahr 2020.
Sonntag morgens chauffierte uns Martin sicher wie-
der retour nach Kärnten. Nochmals möchte ich mich                                                                                                                                                            Mit freundlicher Unterstützung von      Österreichischer Alpenverein        Nationalparkverwaltung Kärnten
bei unseren Guides Martin und Franz für das ausge-                                                                                                                                                                                                                Olympiastraße 37                            Döllach 14
zeichnete, gewissenhafte und professionelle Guiding
                                                                                                                                                                                                                                                                    6020 Innsbruck                    9843 Großkirchheim
bedanken.

                      Bericht und Fotos: Filipp Ulbing                                                                                                                                                                                                        www.alpenverein.at                      www.hohetauern.at
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
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                                                                                                                                                                             Und immer wieder
                                                                                                                                                                             geht die Sonne auf
                                                                                                                                                                             Vom Prozedere der (italienischen) Hütten (Gemüse-
                                                                                                                                                                             suppe, Spaghetti, Hauptspeise und Nachspeise), ei-
                                                                                                                                                                             nem passenden Lager und einer flotten Organisation
                                                                                                                                                                             sei nur einmal die Rede. Ein wohltuendes Ritual am
                                                                                                                                                                             Ende jeden schweren Arbeitstages über Viertausend.
                                                                                                                                                                             Und da war sie wieder, die Morgensonne, unverhüllt
                                                                                                                                                                             und vielversprechend, lockend und zehrend zugleich,
                                                                                                                                                                             den eisigen Gletscherwind entfachend, die nachmit-
                                                                                                                                                                             täglichen Kumuli-Türme weit unter uns bauend, die
                                                                                                                                                                             herrlichen Eisdecken verquatschend, Gnade und
                                                                                                                                                                             Schicksal in einem. So sieht uns der Tag zur Naso
                                                                                                                                                                             del Lyskamm ziehen, über einsame Spuren, selten
                                                                                                                                                                             Gegenverkehr, kaum Überholvorgänge: trotz hoher
                                                                                                                                                                             Begehrlichkeit in aller Welt traben wir vereinsamt im
                                                                                                                                                                             unendlichen Weiß. Schließlich erreichen wir unsere
                                                                                                                                                                             Nase mit 4.136 m – als kleine Schwester des sich         Das Team v. l.: Ines Glabonjat, Karl Selden, Dr. Hermann Wilhelmer, Theodor Rom
                                                                                                                                                                             gewaltig inszenierenden Lyskamms (über 4.500 m)
                                                                                                                                                                             – trotz manch dramatischer Steileis-Abschnitte und
                                                                                                                                                                             sitzen windstill am Gipfel. Ausgebreitet vor uns, wie    und Ab. Ein übermäßig kalter Morgen verabschiedet          os blieb aus. Ein Studenten-Team hatte jederzeit alles
Sommer, Sonne, Monte Rosa                                                                                                                                                    zur gefälligen Ansicht angeboten, die Viertausender
                                                                                                                                                                             der nächsten Tage.
                                                                                                                                                                                                                                      uns an der Gnifetti-Hütte, alles am Leibe, was in den      im Griff, Zähneputzen und Waschen fielen der Höhe
                                                                                                                                                                                                                                      Rucksack durfte. Und so kamen sie alle an die Reihe:       zum Opfer und so träumten wir uns unruhig durch die

10-mal Viertausend
                                                                                                                                                                                                                                      Vincent-Pyramide, 4.125 m, Balmenhorn, 4.125 m,            ungewohnte Höhennacht, bis ein traumhafter Morgen
                                                                                                                                                                             6 auf einen Streich                                      Corno Nero, 4.321 m, Ludwigshöhe, 4.341 m, Par-
                                                                                                                                                                                                                                      rot-Spitze, 4.432 m, Signalkuppe, 4.554 m – am
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 als Weckruf erschallt. Neun Viertausender hatten wir
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 geschafft – heute sollte der Runde werden, der 10.
                                                                                                                                                                             Nun war er da, der Tag der Tage – 6 Viertausender, wie   Gipfel die Margaritha-Hütte. Charmant gestaltet,           Gipfel über Viertausend krönender Abschluss sein.
                                                                                                                                                                             eine Perlenkette, in einem glückvoll-quälenden Auf-      ohne Waschraum, 2 WCs. Doch das befürchtete Cha-           Und es gelang. Die Zumsteinspitze, 4.563 m, der
                                                                                                                                       Castor 4.221 m – Der Anstieg

Die Tugenden der Spaghetti-Runde                                                                                                       führt durch die bis zu 45 Grad
                                                                                                                                       steile Westflanke Foto: K. Selden

Monte Rosa, Zauberwort der Schweizer Bergwelt, Wohnzimmer von Zermatt, Tal an Tal mit den berühmten
Nachbarn Matterhorn, Dom und Weißhorn, 16 Gipfel über Viertausend.

                                                                                                                  und so baut sich schließlich die ehrfurchtgebieten-
Sehnsucht und Verlangen brennen in der Brust, wä-       Eine Orgie aus Fels und Eis                               de Westflanke des Castor, 4.221 m, vor uns auf. Im
ren da nicht die Wetterkapriolen des Hochgebirges,
unberechenbar die Wolkentürme, undurchsichtig die       Mit dem Bild unserer lieblichen Heimatberge im Her-       steilen Eis bis 45 Grad hecheln wir, jeden Schritt
Nebelbänke, grausam der scharfkantige Höhensturm,       zen schweben wir mit der Klein-Matterhorn-Seilbahn,       bewusst setzend, voller Konzentration über den un-
messerscharf die glattgefegten Grate. Und es gibt       umringt von gut 200 Skitigern (junge Kaderläufer), ins    ermesslichen Abgrund dem windumtobten Gipfel zu.
keine Flucht. Wer den ersten Schritt wagt, ist gefan-   Grandiosum einer Kulisse aus göttlicher Hand und Eis      Eiseskälte zwingt zum Abstieg, eine kleine Rast im
gen im ewigen Eis, verdammt zum Marsch durch alle       geformt. Die Bergstation sieht uns urplötzlich, gleich-   Windschatten und nach 9 Stunden und rd. 1.000 hm
Unbill, zerbrechlich ausgeliefert der Wucht und Wan-    sam im 2. Akt, atemlos auf 3.880 m – vielleicht, weil     landen wir in der Quintina-Sella-Hütte, 3.585 m. Aus-
kelmütigkeit dieser Natur.                              es kein Frühstück gab, vielleicht die ungewöhnliche       gelaugt, zum Ende dem Gletscherhatsch mit Schnee-
                                                        Höhe, vielleicht die ewigen Flächen in reinstem Weiß.     matsch (oft schuhtief) ausgeliefert, feiern wir Einkehr
                                                        Zermatt hatte vergangenen Winter reichlich Schnee,        und 2 Viertausender sind planmäßig in der Tasche.
Schicksal und Chance?                                   viel davon lag noch und gab den Konturen einen fast
                                                        unwirklich weißblauen Kontrast. So stiefelten wir, wie
So brausen wir vier am Sonntag, 8. Juli, ehrfürchtig-
                                                        viele andere, ans Seil gebunden und an die Route
furchtlos über Mailand und den Simplon-Pass nach
                                                        gekettet, erst bergab, dann bergauf, dem Breithorn-        Spaghetti-Runde
Täsch (ca. 9 Stunden), umsteigen in die Bahn und
                                                        Gipfel, unseren ersten 4.000er zu (4.149 m).               Die Route wird im Internet unter „Monte Rosa
wenige Minuten nach Zermatt. Die Sonne scheint,
Zermatt scheint sich gewaltig zu verändern und das                                                                 Spaghetti-Runde“ in zahlreichen Varianten ange-
Matterhorn erhebt sich gleichsam drohend, ehr-          Im Spannungsbogen                                          boten. Besonders attraktiv ist die Einbeziehung des
furchtgebietend, dem Frevel der Überwucherung                                                                      Lyskamms (extrem ausgesetzt, echten Könnern
alter, wunderbarer Bausubstanz durch modernste
                                                        der Monte Rosa                                             vorbehalten) oder als Abschluss die Überschreitung
Hotelanlagen grollend überblickend. Es ist unmöglich,   Erhaben die Gipfel rundum, unendlich die uferlosen         der Dufour-Spitze, 4.634 m (ev. Nordend, 4.609 m)
von diesem Schauspiel nicht fasziniert zu sein. Das     Eisflächen, drückend heiß die Gletschermulden. So          mit Kletterstellen III (soll durch einen Bergsturz eher
Jugendhotel bietet erstes Quartier, der Wetterbericht   streben wir dem Castor zu. Der Pollux, 4.092 m, wäre       unpassierbar sein). Wir haben uns unter den gege-
scheint günstig, das Gruppenklima ist es auch. Wer      zwar der nächste Kandidat, aber Buchungsprobleme           benen Umständen für die Sicherheit und machbare
denkt ans Scheitern, wenn die Eisberge rufen?           zwangen uns, 2 Tagesetappen zusammenzulegen                Routen entschieden.                                       Parrot-Spitze, 4.432 m – Ein schmaler Höhengrat bildet den Anstieg, die Formschönheit ungewöhnlich          Foto: K. Selden
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 12                                                                                        HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS

                                                                                                                                                                             Willkommen auf dem
                                                                                                                                                                             G i p fe l d e r B ra u k u n s t
                                                                                                                                                                                                      Stiegl- Goldbräu

Monte Rosa – v. l. Nordend, Dufourspitze, Signalkuppe und Parrot-Spitze (klein, mittig),
Grenzgletscher, Lyskamm, Pollux, Castor (der rote Punkt zeigt den Standort der Monte-Rosa-Hütte).       Foto: K. Selden

höchste Punkt unserer Tour, war erreicht, trotz steiler   Tour-Daten
und ausgesetzter Passagen fest in unserer Hand.
                                                          Entfernung: 52,2 km meist über 4.000 m
                                                          Anstiege: 3.788 m
Gletscher hüpfen,                                         Gehzeit: 37 Stunden
Spalten springen, abgleiten
Den endlosen Grenzgletscher abwärts, die Spaltenzo-       Rahmenprogramm
nen als treue Begleiter, manchmal war die Spur spur-      Da der Heimweg am Lago Maggiore vorbei führt,
los verschwunden, durch beginnenden Matsch der            haben wir uns für Samstag einen Ruhetag in Stresa
protzig-kühnen Monte-Rosa-Hütte zu. Es folgte ein         verordnet und die Blumeninsel Isola Bella besucht.
Tiefen-Anpassungstag auf 2.795 m, für uns unge-           Dieses Atemholen ist sehr zu empfehlen, die Heim-
wohnt viel Luft in der Lunge, tags darauf der Weiter-     fahrt am Sonntag wenig staugefährdet.
marsch zur Gornergrat-Bahn Rotenboden, doch was
aus der endlos Perspektive harmlos nah wirkte, zeigte
unterwegs das wahre Gesicht. Die Gletscherströme          Die Teilnehmer
des Grenzgletschers und des Gorner Gletschers             Ines Glabonjat
türmten sich bisweilen zu gefährlichen Hindernissen.      Dr. Hermann Wilhelmer
Dem Eishauch des Gletschers entronnen warteten            Theodor Rom
Wand auf Wand hinauf zu erquickenden Grünflächen,
Almblumenböden, murmelnde Bäche. Und noch im-             Organisation und Führung:
mer schien sie brennend heiß von ganz oben, die           Karl Selden
Sonne hat uns die Treue gehalten, alle Stunden, alle
Tage, alle Gipfel. Wir waren geneigt, an ein Wunder
zu glauben. Mindestens zog die eine oder andere Ge-
betszeile durch unsere Herzen. Alles gewagt – alles
gewonnen.                                                                                                                                                                                                          Braukunst auf höchster Stufe.

                       Bericht und Fotos: Karl Selden
                                                                                                                                                          sb18005_Goldbräu-Gipfel_190x255abf.indd 1                                                26.07.18 13:00
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
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  Leichte, familienfreundliche Wanderung                                                                       Mittlere, ausgiebige Wanderung                                                            Mittelschwere Mountainbike-Tour                                                                   Anspruchsvoller Klettersteig

 Gmünder Hütte vom                                                                                     Rundwanderung mit                                                                          Sonntagskogel-Almen-                                                                         Extrem luftig –
 Gasthaus Pflüglhof                                                                                    Blick auf den Wörthersee                                                                   runde inkl. Gondel                                                                           Säuleck-Klettersteig D–E

  Melnikfall                           Tourentipp und Foto: Theresa Rössler, alpenvereinaktiv.com      Blick Richtung Pörtschach                            Tourentipp und Foto: Valentin Wulz     Prächtige Landschaften         Tourentipp und Foto: Hotel Alpendorf, alpenvereinaktiv.com   Luftige Gratpassage              Tourentipp und Foto: Csaba Szépfalusi, alpenvereinaktiv.com

 Stimmung und Schwierigkeitsgrad                                                                       Stimmung und Schwierigkeitsgrad                                                            Stimmung und Schwierigkeitsgrad                                                              Stimmung und Schwierigkeitsgrad
 Familienfreundliche, leichte Wanderung taleinwärts ins Maltatal. Naturlehrweg                         Während der mittleren, aber doch langen Wanderung um den Wörthersee können                 Ausgiebige Mountainbike-Tour mit idyllischen Almen und traumhaften Ausblicken.               Ein rassiger, sehr schwieriger Klettersteig auf einen Dreitausender. Der Klettersteig
 „Malteiner Wasserspiele“ mit beeindruckenden Wasserfällen und einmündenden                            wir einen wunderschönen Teil des Klagenfurter Beckens erleben – dabei zeigen                                                                                                            vereint kumulierte Höchstschwierigkeiten mit Balanceakten auf höchst luftigen
 Bächen.                                                                                               sich herrliche Ausblicke auf den größten See Kärntens.                                                                                                                                  Gratabschnitten, höchsten Aussichtsgenuss mit höchstem Klettersteiggenuss!
                                                                                                                                                                                                  Beste Jahreszeit
                                                                                                                                                                                                  Juni bis Oktober
 Beste Jahreszeit                                                                                      Beste Jahreszeit                                                                                                                                                                        Beste Jahreszeit
 Mai bis Oktober                                                                                       Ganzjährig                                                                                                                                                                              Juni bis Oktober
                                                                                                                                                                                                  Die Tour
 Die Tour                                                                                              Die Tour                                                                                   Anreise Öffis: Postbuslinie 540. Auto: Tauernautobahn - Bischofshofen - St. Johann im
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Die Tour
 Anreise mit Bahn und Bus: Mit der Bahn oder mit dem Bus bis nach Spittal an der Drau (Spittal-Mill-   Nach dem Start beim PP Strandbad gehen wir im Morgengrauen beim Schloss                    Pongau - Alpendorf, Hotel Alpendorf, Alpendorf Bergbahnen (Parkplatz)
                                                                                                                                                                                                  Start: Talstation der Gondelbahn im Alpendorf. Oben angekommen fahren wir den Forst-         Zustieg: Vom Arthur-von-Schmid-Haus (2.274 m – auch mit der Bahn gut erreichbar) nach
 stätter See Bahnhof). Von hier weiter mit dem Buslinie 9582 bis nach Gmünd in Kärnten (Haltestelle    Freyenthurn und beim Weingarten vorbei zur Zillhöhe (Kreuzbergl). Nun geht es                                                                                                           Norden Richtung Säuleck über einen Hang (anfangs Blockwerk, Mark. beachten!) steil auf-
 „Gmünd in Ktn. Hauptplatz“) und abschließend mit der Buslinie 9581 bis nach Koschach/Malta            zum Schloss Drasing und weiter zum Pirk(er)kogel und in den Bannwald. Nach                 weg entlang Richtung Gernkogel, vorbei gehts weiter Richtung Speichersee Alpendorf.
                                                                                                                                                                                                  Hier erwartet uns ein sensationeller Ausblick. Von hier geht es den schwierigeren Wan-       wärts, dann über schöne Terrassen mit eingelagerten Lacken bis unter einen markanten
 (Haltestelle „Koschach Pflüglhof“). Auto: Von der A10 „Tauernautobahn“ die Ausfahrt „Gmünd“           der Pörtschacher Alm gehen wir nördlich der Gloriette vorbei – wir erreichen nun                                                                                                        Felsstreifen. Schräg links über eine Rampe höher zur Abzweigung zum Klettersteig.
 (130) nehmen und weiter auf der „Maltatal-Landesstraße“ ins Maltatal über Malta bis nach Ko-                                                                                                     derweg entlang Richtung Sonntagskogel. Dort biegen wir links ab und fahren den Weg
                                                                                                       schon die dritte Gemeinde, nämlich St. Martin am Techelsberg mit Sekull und                                                                                                             Klettersteig: Mit mehr oder weniger geschickter Reibungstritttechnik, event. erschwert
 schach fahren. Parkmöglichkeiten in Koschach.                                                                                                                                                    Nr. 712 Richtung Grafenberg. Es geht bergab, bis wir zu einem Spielplatz kommen. Am
                                                                                                       den Forstsee. Die Gemeinde Velden begrüßt uns mit der Römerschlucht und dem                Ende des Spielplatzes biegen wir rechts ab und fahren bis zu einem kleinen Kreuz hi-         durch nassen Fels, zum Ende der steilen Rampe (D). Links raus auf eine viel größere Rampe,
 Start: Vom Gasthof Pflüglhof (847 m) wandert man auf dem markierten Wanderweg Nr. 537 west-           großartigen Blick auf die Veldener Bucht. In der Gemeinde Schiefling liegt das                                                                                                          diese queren (Geröll, rote Mark., keine Sicherungen) und an ihrem linken Rand höher. Dann
 lich des Bachbettes der Malta taleinwärts ins Maltatal. Es geht stetig leicht ansteigend durch den                                                                                               nauf. Am Kreuz angekommen geht es den Wanderweg entlang bis zur Auhofalm (nicht
                                                                                                       „Weiße Rößl“ und im waldigen Gebiet der Trattnigteich. Durch den Gidlwald (be-             bewirtschaftet). Jetzt fahren wir rechts den Weg Nr. 72, bis wir die Maurachalm erreichen.   links über ein steiles Wandl und zu einem abdrängenden Riss (Stahlseil hilft wenig, Klet-
 Wald an der Malta entlang, bis man die Mautstraße ins Maltatal erreicht. Dieser folgt man nach                                                                                                                                                                                                terei im 3. Grad). Weiter geht es immer wieder über glatte und kräftige Steilaufschwünge.
 rechts bis zum Bachbett und überquert die Malta auf Höhe der „Faller Tümpfe“. Ab jetzt wandert
                                                                                                       reits in der Gde. Ma. Wörth) geht es nur unschwer aufwärts zum Pyramidenkogel              Von hier fahren wir den Forstweg hinunter Richtung Rothofalm. Nach ca. 1,5 km biegen
                                                                                                       (Gde. Keutschach). Nach dem herrlichen Ausblick auf eines der schönsten Teile              wir links ab. Es geht wieder bergauf, und nach ca. 20 Minuten erreichen wir die Un-          Dann eine sehr luftige Querung mit knackigem Finale (D–E). Das Gelände wird allmählich
 man auf dem Naturlehrweg „Malteiner Wasserspiele“ weiter taleinwärts in Richtung Gmünder                                                                                                                                                                                                      gratähnlicher und etwas leich-
 Hütte, auf dem Weg bergauf                                                                            des Wörtherseegebietes                                                                     terwandalm. Von hier aus kann
                                                                                                                                                                                                  man am gegenüberliegenden                                                                    ter (C–D). Nach kurzen, ungesi-
 passiert man mehrere wunder-                                                                          geht es wieder abwärts
                                                                                                                                                                                                  Hang schon unser nächstes                                                                    cherten Passagen erreicht man
 schöne Wasserfälle und ein-                                                                           nach Reifnitz, danach
                                                                                                                                                                                                  Ziel erkennen. Also fahren wir                                                               das Steigbuch. Zunächst wie-
 mündende Bäche. Kurz hinter                                                                           nördlich der Rauth weiter                                                                                                                                                               der eine Spur leichter weiter,
 dem Gasthaus Hochbrücke geht                                                                                                                                                                     den Weg Nr. 70 weiter bis zur
                                                                                                       zu den Spintikteichen. Wir                                                                                                                                                              dann über eine Kante raus zum
 der Wanderweg in einen Fahr-                                                                                                                                                                     Karseggalm. Nach einer kur-
                                                                                                       erreichen nun über den                                                                                                                                                                  Westgrat, 2.990 m. 1 ¾ Std.
 weg über, auf dem man zuerst                                                                                                                                                                     zen Rast fahren wir den Weg
                                                                                                       Roggenberg (nördlich der                                                                   weiter zur Breitenebenalm. Von                                                               über die maximal exponierten
 die Malta und anschließend die                                                                        Friedlhöhe) und der Mai-                                                                                                                                                                Gratzacken hinweg (meist B–C,
 Mautstraße quert. Jetzt geht es                                                                                                                                                                  hier fahren wir den Forstweg
 auf der linken Seite des Bachbet-
                                                                                                       ernigg-Alpe nach ca. 56                                                                    Richtung Sonneggbrücke und                              A                                    Stellen bis C–D) dem Gipfel-
                                                                                                                                                                                                                                                                                               kreuz zu.
                                                                                                       km, 15 Stunden Gehzeit,                                                                    schließlich zur Hauptstraße.
 tes ein kurzes Stück durch den                                                                                                                                                                                                                           Hotel
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Abstieg: Nach Süden zunächst
 Wald, bevor man wieder auf die                                                                        14 Pausen und 10 Alter-                                                                    Unten angekommen fahren wir                           Alpenhof
                                                                                                                                                                                                                                                                                               über Blockwerk, dann in einer
 Mautstraße gelangt, auf der man                                                                       nativen wieder Klagenfurt,
                                                                                                       genauer: PP Eingang zum
                                                                                                                                                                                    A             talauswärts Richtung St. Jo-
                                                                                                                                                                                                  hann im Pongau. Nach ca. 30                                                                  Mulde (meist Altschnee) zur
 abschließend das letzte Stück bis                                                                                                                                              Klagenfurt
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Abzweigung zur Mallnitzer
 zur Gmünder Hütte (1.186 m)                                                                           Strandbad.                                                                                 Minuten sind wir wieder zurück
                                                                                                                                                                                                  im Hotel Alpendorf.                                                                          Scharte.
 wandert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   A
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Arthur-von-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schmid-

                                                                                                A
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Haus,
                                                                     Gasthof Pflüglhof, 847 m                                                                                                                                                                                                                                       2.274 m
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 16                                                                                         HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                           Seite 17

                                                                                                                                                                                                                                                                                     Die Abtei San Gallo

                                                                                                                                       Am Ufer des Torrente Glagno

                                                                                                                                                                                                                                   alpiner süden
                                                                                                                                                                        Rückblick am Aufstieg

                   alpiner
Die vergessenen Dörfer der Carnia-Region                                                                                                                                es fast grotesk, wenn zwischen altem Verfallenen                                                             Das Fellatal

Zwischen den Welten süden
                                                                                                                                                                        plötzlich ein hübsch angelegter Gemüsegarten her-
                                                                                                                                                                        vorsticht, man aus den Häusern einige friulanische
                                                                                                                                                                                                                                   Fakten zur Tour
                                                                                                                                                                        Wortfetzen vernehmen kann und hier und da eine             Route: Vom Kloster San Gallo in Moggio alto
                                                                                                                                                                        Motorsäge beharrlich vor sich hin jault. Ist Moggessa      ausgehend folgt man der Straße Via Riu Rich-
                                                                                                                                                                        di qua nach wie vor nicht mit dem Auto erreichbar,         tung Nordwesten, Hinweisschild Moggessa di
                                                                                                                  Drei Länder. Drei Kulturen. Eine faszinierende, un-   gibt es im Nachbarort Moggessa di la zumindest die         qua, Weg Nr. 418. Über einen steilen Anstieg
                                                                                                                  verfälschte Landschaft. Reich ist der Alpe-Adria-     Möglichkeit, sich den Häusern mittels Geländewagen         gelangt man nach Moggessa di qua und an-
Eine Wanderung zu den vergessenen Dörfern der Carnia-Region entführt                                              Raum. Reich an vielfältigen Gebirgsformationen,       zu nähern. Dementsprechend wirkt es nicht ganz so          schließend nach Moggessa di la. Von dort
                                                                                                                                                                        verlassen, die ältesten Gebäude stammen dabei aus          folgt man am Kirchlein vorbei dem Wegweiser
neugierige Besucher in entlegene Gegenden, sodass es scheint, die Zeit                                            abwechslungsreichen Gipfeln und ausgedehnten
                                                                                                                                                                        dem 16. Jahrhundert als das Tal besiedelt wurde,           nach Stavoli. Sehr steiler Abstieg zum Torrente
                                                                                                                  Wanderwegen, reich an kulturellen Besonderhei-
sei schlicht und einfach stehen geblieben. Teil Drei der Serie „Alpiner                                           ten, einer südlich geprägten Kulinarik und einer      bis 1960 gab es sogar eine Schule. Der mittlerweile        Glagno, welchen es zu überqueren gilt, um an-     Unterwegs auf alten Maultierpfaden
                                                                                                                                                                        recht verwachsene Pfad führt kompromisslos weiter          schließend wieder steil nach Stavoli bergauf zu
Süden“ begibt sich auf eine Zeitreise nach Moggessa di qua, Moggessa                                              Geschichte, die vor 100 Jahren mitunter auf den
                                                                                                                                                                        steil nach unten, wo man schon das Rauschen des            steigen. Von dort führt der Weg Nr. 417 erneut
                                                                                                                  Gipfeln der Julischen Alpen geschrieben wurde.
di la und Stavoli.                                                                                                Diese unverwechselbare, reizvolle Landschaft          Torrente Glagno vernehmen kann, den es zu über-            zum Fluss hinab, welchen man flussabwärts
                                                                                                                  möchten wir mit der Serie „Alpiner Süden“ im Be-      queren gilt. Ohne Brücke versteht sich, dafür mit in-      bis nach Campiolo di sopra folgt. Abschließend
                                                                                                                  wusstsein aller Wanderer und Reisenden tief ver-      kludierter Kneippkur. Nach einer kurzen Erfrischung        folgt ein recht undankbarer, mehrere Kilometer
1976 – eine Jahreszahl, die sich in das Gedächtnis      tätig. Besonders wie einzigartig ist die größte Orgel                                                           am Fluss führt der Weg noch einmal kerzengerade            langer Straßenabschnitt, bevor man wieder zum
                                                                                                                  ankern, auf regionale Besonderheiten aufmerk-
der Bewohner des friulanischen Kanaltals unaus-         Friauls, die in der Kirche beheimatet ist. Dieser his-                                                          nach oben, hinauf auf den dritten Hügel, wo man sich       Kloster San Gallo gelangt.
                                                                                                                  sam machen, gemeinsam so manches Geheimnis
löschlich eingebrannt hat. Eine Minute lang bebte       torische Boden ist der Ausgangspunkt für die Wan-                                                               vor den Toren Stavolis gemütlich zur verdienten Pau-
                                                                                                                  lüften, um letztlich unvergessliche Erlebnisse zu                                                                Dauer: ca. 6 Stunden
am 6. Mai des besagten Jahres die Erde in der ita-      derung zu den vergessenen Tälern der Carnia. Vom                                                                se in die schattenspendenden Streuobstwiesen legen
                                                                                                                  schaffen, die bleiben. Verschiedene Wandertou-                                                                   Länge: 15 Kilometer
lienischen Region. Das Epizentrum lag damals nörd-      Kloster ausgehend wendet man sich der Hügelkuppe                                                                sollte. Stavoli ist als einziges der drei Dörfer mit ei-
                                                                                                                  ren im Alpe-Adria Raum werden im Rahmen die-
lich von Udine, ganze Dörfer wurden verwüstet, 989      im Nordwesten zu, wo ein alter Maultierpfad schnur-                                                             ner Materialseilbahn verbunden und wirkt durch den         Höhenunterschied: 1.230 Meter                     Gemüsegärten erwachen zu neuem Leben
                                                                                                                  ser Serie laufend vorgestellt.
Menschen kamen bei dieser Katastrophe ums Leben,        stracks hinauf auf einen Pass leitet. Der Weg führt                                                             leichteren Transport von Baumaterialien um einiges         Einkehrmöglichkeit: Herzlich empfangen
Zigtausende wurden von einem Sekundenschlag auf         über alten Steinboden, die Wälder geben immer wie-                                                              lebhafter als die zwei Nachbarn. Abermals führt der        wird man in der Locanda San Gallo. Dort gibt
den anderen obdachlos, verloren ihr gesamtes Hab        der malerische Rückblicke auf das Kloster frei und       Errichtung von Notunterkünften blieb aufgrund der      Weg nun steil zum Fluss bergab, hier und da zieren         es regionale Speisen, die liebevoll zubereitet
und Gut, blickten auf den Schutt und die Asche ih-      die Sonne tut ihr übriges, um erste Schweißperlen auf    fehlenden Straßenanbindung aus, die weitgehend         Wegkreuze den Pfad.                                        werden und welche die Wirtin gerne persönlich
res bisherigen Daseins. Weitere schwere Erdbeben        des Wanderers Stirn tanzen zu lassen. So romantisch      autark lebenden Bewohner waren zur Abwande-                                                                       empfiehlt. Wer länger bleiben möchte, sollte
folgten im Herbst desselben Jahres. Viele Gebäude,      die Szenerie diesseits des Überstiegs anmutet, so rau    rung gezwungen. Wenn man dieser Tage durch
welche bereits beschädigt waren, wurden dabei voll-     wirkt sie jenseits. Ein schmaler, jedoch gut ausgebau-   die verfallenen Häusergruppen spaziert, kann man       Türkisblaue Wasser                                         sich in eines der hübsch eingerichteten Gäs-
                                                                                                                                                                                                                                   tezimmer oder Appartements einquartieren.
ends zerstört. Von dieser Tragödie betroffen war auch   ter Pfad schlängelt sich durch Geröll und Stein, bis     sprichwörtlich dabei zusehen, wie sich die Natur ihr   Am Flussufer angekommen wandert es sich gemüt-             Adresse: Piazzetta Sandro Pertini 2, 33015
Moggio Udinese, eine Gemeinde, angesiedelt auf der      man nach gut eineinhalb Stunden Gehzeit Moggessa         Gebiet schleichend und schlingend zurückerobert.       lich talauswärts, die türkisblauen Wasser laden zu         Moggio Udinese. Telefonnummer: +39 0433
italienischen Seite der Karnischen Alpen, der soge-     di qua erreicht.                                         Und dennoch: Einige der damaligen Bewohner sind        mehreren Badepausen ein, ein perfekter Ausklang für        550318
nannten Carnia-Region.                                                                                                       zurückgekehrt, haben ihren stark aus-                                                                                                                   Der Torrente Glagno
                                                                                                                                                                        die Tageswanderung und eine herrliche Erfrischung
                                                                                                                                     geprägten Idealismus als Vorbild
                                                        Scheinbar vergessene                                                              genommen und begonnen,
                                                                                                                                                                        obendrein. Für das leibliche Wohl empfiehlt sich, wie-
Die Abtei San Gallo                                     Dörfer                                                                              Stein für Stein mühselig
                                                                                                                                                                        der in Moggio alto angekommen, ein Besuch in der
                                                                                                                                                                        Locanda San Gallo im Ortszentrum. Hier werden regi-
Weithin sichtbar thront in Moggio alto die im Jahr                                                                                             wiederaufzubauen.        onale Speisen aus der Carnia-Region aufgetischt, wie
                                                        Moggessa di qua (Mossach
1119 vom Patriarchen Voldarico I. geweihte Abtei                                                                                                Denn man darf nicht     etwa die sogenannten „Cjarsons“, die friulanische
                                                        diesseits), Moggessa di
San Gallo über dem Fellatal. Eine Besichtigung der                                                                                              vergessen: Es gibt      Variante der Kärntner Käsnudel. Herzhafte Gnocchi,
                                                        la (Mossach jenseits) und
Anlage empfiehlt sich allemal, ist sie doch reich an                                                                                            hier keine Straße       gefüllt mit Ricotta, Kräutern und Rosinen, darüber
                                                        Stavoli wurden 1976 von
Kunstschätzen und alten Geschichten, die einen Ein-                                                                                            und somit auch keine     eine Prise Zimt, so lässt es sich verdient genießen
                                                        dem eingangs beschrie-
blick in das einstige Benediktinerkloster geben. Der                                                                                          Autos, die das Material   nach dieser Reise zwischen den Welten.
                                                        benen Erdbeben schwer ge-
Heilige Abt Gallo, dem die Kirche gewidmet ist, war                                                                                        auf bequemen Wege her-
                                                        troffen, die Möglichkeit für die                                                                                                                                                                                             In Stavoli angekommen
im 7. Jahrhundert als Wandermönch und Missionar                                                                                        beischaffen könnten. So wirkt                            Fotos und Text: Sabine Weyrer
HOCH MAGAZIN des Alpenvereins - Österreichischer Alpenverein
Seite 18                                                                                       HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS        HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                        Seite 19

Alpinkletterkurs:

Einsteigen ins                                                                                                  alpin
alpine Gelände
Nach dem Erlernen von Knoten und Abseilen und dem Klettern von leich-
                                                                                                                team
ten Mehrseillängenrouten in Val Romana ging es für die Kursteilneh-                                                                                                           Kleiner Lagazuoi

merInnen in die richtig hohen Berge, nämlich in die Lienzer Dolomiten.                                                                                                                                                                                            Ortler (it. Ortles,
                                                                                                                                                                                                    Klettern in                                                   Südtirol, 3.905 m)
                                                                                                                                                                                                                                                                  über den Hintergrat
                                                                                                                                                                                                    den Dolomiten
Stützpunkt war die Karlsbader Hütte, wo die Hütten-   Übungsfelsen unterhalb der Hütte wurde von uns
wirte Edith und Rupert Templer uns kulinarisch bes-   häufig genützt, um Techniken wie z. B. Standplatz-
tens versorgten, was bei Sonnenschein, aber kalten    bau, Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln, usw. zu                                                                                                                                                          Ausgangspunkt der Tour war für die zwölfköpfige
Temperaturen dringend notwendig war. Insgesamt        üben. Der Lernfortschritt aller TeilnehmerInnen war                                                                                                                                                         Gruppe Sulden (Parkplatz Langensteinlift). Dort teilte
war der AV Klagenfurt mit wechselnden Kursteil-       enorm, zur Freude von uns Guides. Somit konnten                                                                                               Ende Juni besuchte eine kleine                                sich die Gruppe auf – einige Hochmotivierte nahmen
nehmern fünf Tage auf der Hütte vertreten, um der     alle von uns ausgewählten Touren problemlos zügig                                                                                                                                                           den Anstieg zur Hintergrathütte zu Fuß, während eini-
großen Nachfrage an Teilnehmern gerecht zu wer-       geklettert werden. Und die Hüttenabende gemeinsam                                                                                             Gruppe von AlpinistInnen des AV                               ge den gemütlicheren Weg mit dem Lift bevorzugten.
den. Unsere Tourenziele waren die Bügeleisenkante,    mit der Alpinpolizei Kärnten waren dieses Jahr auch                                                                                           Klagenfurt die Dolomiten, nämlich                             Auf der Hintergrathütte angekommen gab es ein aus-
Egerländerkante, Gamswiesenkante, usw. Auch der       ein Spaß.                                                                                                                                                                                                   giebiges Abendessen zur Stärkung für den nächsten
                                                                            Bericht und Fotos: Filipp Ulbing                                                                                        den kleinen Lagazuoi und den                                  anstrengenden Tag. Die Hüttengaudi hielt sich an die-
                                                                                                                                                                                                    Hexenstein.                                                   sem Abend in Grenzen, da es um 3.20 Uhr Tagwache
                                                                                                                                                                                                                                                                  hieß. Positiv aufgeregte Stimmung war wegen des
                                                                                                                                                                                                    Auf der kleinen Lagazuoi-Westwand wurde eine Kombi-           Vorhabens am nächsten Tag spürbar. Die Nachtruhe
                                                                                                                                                                                                    nation aus mehreren Routen im oberen 4. Schwierigkeits-       war kurz und wurde noch dazu von Blitz und Donner
                                                                                                                                                                                                    grad erklommen. Der Fels vom Lagazuoi ist weit über die       gestört. Das Frühstück konnte diese Unannehmlich-
                                                                                                                                                                                                    Grenzen für die rauhe und gute Qualität bekannt. Somit        keiten jedoch wettmachen, sodass um 4.00 Uhr früh
                                                                                                                                                                                                    war das Hochsteigen Meter für Meter ein reiner Genuss,        alle Gipfelstürmer bereit waren, um den Ortler zu er-
                                                                                                                                                                                                    zumal die Sonne uns wohlig wärmte. Am nächsten Mor-           klimmen. In der frühen und dunklen Morgenstunde
                                                                                                                                                                                                    gen marschierten wir schnurstracks zur Hexensteinkante,       verpasste so mancher kurzzeitig die Abzweigung zum
                                                                                                                                                                                                    wo wir das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite hatten,      Anstieg auf den Hintergratkopf. Es folgten schweiß-
                                                                                                                                                                                                    nämlich kein großer Andrang auf dieser sehr prominenten       treibende 800 hm bis zum Ausgangspunkt des Hin-
                                                                                                                                                                                                    und häufig gekletterten Route. Die Schwierigkeiten bewe-      tergrats. Dafür wurden wir mit den ersten Sonnen-
                                                                                                                                                                                                    gen sich hier auch im oberen 4. Grad, jedoch ist der Fels     strahlen und einem wunderschönen Ausblick in die
                                                                                                                                                                                                    von den vielen Begehungen bereits etwas abgenützt, was        umliegenden Berge belohnt. Das erste Schneefeld
                                                                                                                                                                                                    jedoch die Freude am Emporklettern um nichts minderte.        und leichte Kletterpassagen machten den Weg etwas
 Übungsfelsen Karlsbaderhütte                                            Es gibt nur eine Richtung – Aufwärts                                                                                       Der sehr schöne Ausblick am Gipfel auf alle prominenten       abwechslungsreicher, bis schließlich am Signalkopf
                                                                                                                                                                                                    Dolomitengipfel (Tofana, Antelao, Monte Pelmo, Civetta,       angeseilt wurde. Ein Vorankommen war ab diesem
                                                                                                                                                                                                    Marmolata, …) und der Abstieg durch ein „Freilichtmu-         Zeitpunkt immer von der vorderen Seilschaft mitbe-
                                                                                                                                                                                                    seum“ des Ersten Weltkrieges rundeten einen sehr schö-        stimmt, da ein Vorbeikommen in luftiger Höhe am Grat
                                                                                                                                                                                                    nen Klettertag ab.                                            nur bedingt möglich ist. Der am Aufstieg immer wei-
                                                                                                                                                                                                                              Bericht und Fotos: Filipp Ulbing    ter aufkommende Nebel sorgte leider für weitgehend
                                                                                                                                                                                                                                                                  getrübte Sicht. Auch der fordernde und lange Abstieg
                                                                                                                                                                                                                                                                  am Normalweg (über Gletscher, Abseilstellen, Wander-
                                                                                                                                                                                                                                                                  wege) konnte gut gemeistert werden, sodass schluss-
                                                                                                                                                                                                                                                                  endlich alle gut in Sulden im Hotel Bambi ankamen
                                                                                                                                                                                                                                                                  und dort nach einer warmen Dusche bei dem wunder-
                                                                                                                                                                                                                                                                  baren Abendessen die Erlebnisse des ereignisreichen
                                                                                                                                                                                                                                                                  Tages gemeinsam Revue passieren lassen konnten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                Bericht: Nina Santler, Franz Schellander

                                                                                                                                                                                                                                                                 Mehr Fotos zu unseren Touren finden sich
                                                                                                                                                                                                                                                                 in der Bildergalerie auf der Website des
                                                                                                                                                                                                                                                                 AV Klagenfurt!
 Die Gamswiesenspitze fordert einiges                                                                           Ziel erreicht – der Gipfel Gamswiesenspitze                    Egerländerkante
Seite 20                                                                                        HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS               HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                            Seite 21

                                                                               alpin
Prachtvolle Albula-Alpen                                                       team
Klettersteigkurs 2018                                                                                                                                                 Klettersteigfieber

Auch heuer erfreute sich der Klettersteigkurs des Alpinteams Klagenfurt                                                                                               Klettersteige um
wieder großer Beliebtheit.
Mit zwölf Teilnehmern und einer vollen Warteliste
starteten wir unseren Kurs mit einer Theorieeinheit,
                                                        Lienzer Dolomiten                                                                                             Arco am Gardasee
um am anschließenden Wochenende das Erlernte am         Am ersten Tag unseres Abschlusswochenendes auf
                                                        der Karlsbaderhütte in den Lienzer Dolomiten erklom-
                                                                                                               kleineren Truppe über den Madonnenklettersteig         Am ersten Tag machten wir uns auf den Weg, um un-
Übungsklettersteig in die Praxis umzusetzen.                                                                   über die kleine und große Gamswiesenspitze. Im An-
                                                        men wir über den sehr ausgesetzten Gratklettersteig    schluss an den Abstieg ließen wir das Wochenende       ser Quartier etwas außerhalb von Arco zu beziehen
                                                        den Seekofel (2.738 m). Auf der Karlsbaderhütte        bei einem Getränk Revue passieren, bevor wir die
Übung macht den Meister                                 wurden wir nach der anstrengenden Tour wie immer       Heimfahrt antraten.
                                                                                                                                                                      und auch gleich die Ferrata „Rio Sallagoni“ bei Drena
Nachdem alle Teilnehmer den Übungsklettersteig          wunderbar verköstigt. Am zweiten Tag machten wir                        Bericht und Fotos: Jürgen Unterlass   durch die Sallagoni Schlucht zu begehen.
erfolgreich absolviert hatten, ließen wir diesen Tag    uns in zwei Gruppen auf den Weg zum „Wet Foot
                                                                                                                                                                      Am folgenden Tag unseres viertägigen Ausfluges machten wir uns über den leich-
bei Speis und Trank gemütlich ausklingen. Bei unse-     Klettersteig“ bei der Karlsbaderhütte und mit einer
                                                                                                                                                                      ten Sentiero del Colodri-Klettersteig auf den Hausberg von Arco, um die Aussicht
rer zweiten Tour machten wir uns auf den Weg zum                                                                                                                      über Arco und den Gardasee genießen zu können. Wir beendeten die Tour mit
Walter-Mory-Klettersteig auf der Petzen. Hier konnten                                                                                                                 einer Rundwanderung durch die Olivenhaine bis nach Arco. Nach einem Schau-
unsere Teilnehmer das Erlernte in die Praxis umset-                                                                                                                   fenster-Sightseeing, bei dem der eine oder andere auch zum Shoppen kam, ließen
zen.                                                                                                                                                                  wir auch diesen Tag gemütlich ausklingen.

                                                                                                                                                                      Klettersteig auf den Cima SAT
  Ankündigung für                                                                                                                                                     Den Höhepunkt unseres Wochenendes bildete der Klettersteig auf den Cima SAT,

  die Wintersaison
                                                                                                                                                                      den man von nahezu null Höhenmetern auf Niveau des Gardasees startet, um über
                                                                                                                                                                      die vielen Leitern die 1.246 m hohe Cima SAT zu erklimmen.
                                                                                                                                                                      Zum Abschluss unseres viertägigen Ausfluges machten wir uns noch auf den Weg
                                                                                                                                                                      zum Lago di Idro, um die Aussichts-Ferrata Sasse über den See zu begehen. Da-
   Den vierteiligen Skitourenkurs, den Ski-                                                                                                                           nach machten wir uns erschöpft, aber glücklich auf die Heimreise.
   technikkurs in Heiligenblut, Skitouren im
                                                                                                                                                                                                    Bericht und Fotos: Jürgen Unterlass und Michi Ber
   Atlasgebirge in Marokko sowie in Norwe-
   gen im Lyngenfjord wird es auch in der
   kommenden Wintersaison wieder geben.

   Auch Skifahren in einem der besten Fre-
   eridegebiete Europas, dem Arlberg, wird
   wieder am Programm stehen. Mehr dazu
   in der Dezemberausgabe der HOCH-
   GEFÜHLE!
Seite 22                                                                                       HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS               HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS                                                                                                      Seite 23

                                                                                                                                                                            Glücksgefühle –
                                                                                                                                                                            wie erzeugen?

                                                                                                                                                                            Bewegung                                                                  Gesicht mit kaltem Wasser waschen
                                                                                                                                                                            Bewegung ist eine schnelle und effektive Möglichkeit, um die Produkti-    Kaltes Wasser stimuliert indirekt den Vagusnerv, welcher wichtige
                                                                                                                                                                            on von Endorphinen zu steigern. Dabei funktioniert jede Art von Bewe-     Körperfunktionen reguliert. Er steuert auch chemische Prozesse in un-
                                                                                                                                                                            gung. Egal ob Putzen, Gartenarbeit, Tanzen, Joggen oder Schwimmen,        serem Verdauungstrakt, welche die Stimmung und Gesundheit stark
                                                                                                                                                                            Wandern, Klettern, Biken ...                                              beeinflussen. Das kalte Wasser belebt außerdem den Körper und sorgt
                                                                                                                                                                                                                                                      für mehr Energie und Wachheit. Die erfrischenden Bäche der Berge
Zeitloser Herbst                                                                                                                                                            Endorphine sind Opioidpeptide, die schmerzlindernd bzw. Schmerz un-
                                                                                                                                                                            terdrückend wirken. Sie können auch Stress reduzieren und die Freude
                                                                                                                                                                                                                                                      sind Belebung im reinsten Sinne …

Wandern –
                                                                                                                                                                            steigern. Regelmäßige Trainingseinheiten wie Joggen sind auch sehr
                                                                                                                                                                                                                                                      Lächeln

                                                                                                               wander
                                                                                                                                                                            hilfreich bei Depressionen.
                                                                                                                                                                                                                                                      Lächeln macht uns glücklich. Wenn wir lächeln, zeigt unser Gesicht

die 5. Jahreszeit ist da
                                                                                                                                                                                                                                                      nicht nur die Emotion, sondern schafft sie auch. Wir fühlen uns besser
                                                                                                                                                                            Sonne genießen                                                            und werden glücklicher. Lächeln hilft auch, Stress zu reduzieren, sorgt

                                                                                                                 team
                                                                                                                                                                            Helles Sonnenlicht hilft, die Produktion von Serotonin zu steigern. Um    für mehr Energie, Lebensfreude und hat viele physische und psychi-
                                                                                                                                                                            mehr an die frische Luft zu kommen, zum Beispiel die Mittagspause         sche Vorteile.
                                                                                                                                                                            draußen genießen, im Garten arbeiten, Fenster putzen oder spazieren
                                                                                                                                                                            gehen, Wandern, Höhenluft schnuppern …
                                                                                                                                                                                                                                                      Schön essen gehen
Wenn es still wird. Ab Mitte September legt sich der Run auf Gipfel                                                                                                         Sonnenlicht verbessert auch die Freisetzung vom Schlafhormon Mela-
                                                                                                                                                                            tonin, was hilft, nachts tiefer und erholsamer zu schlafen.               Wenn wir gemeinsam mit anderen essen gehen, werden verschiedene
und Hütten, die Wege wirken verlassen, die alpine Welt gehört den Ge-                                                                                                                                                                                 Glückshormone freigesetzt. Vor allem, wenn wir uns nach einer ge-
nießern. Bei allen Freuden, die der Sommer bietet, so ist doch die stille,                                                                                                  Etwas Gutes tun                                                           meinsam gelösten Herausforderung mit gutem Essen belohnen, stärkt
                                                                                                                                                                                                                                                      dies gleichzeitig die Verbundenheit und Nähe zueinander. So ist es üb-
die einsame, die herbstlich gefärbte Jahreszeit ein Erlebnistraum für                                                                                                       Die Liebe, die wir anderen geben, kommt immer zu uns selbst zurück.       lich, das die Gruppen des Alpenvereins nach vollbrachter Tour gemein-
sich. Den Wegen gedankenverloren zu folgen, seine eigenen Geh- und                                                                                                          Wenn wir das Leben lieben, liebt uns das Leben zurück. Wir können
                                                                                                                                                                            anderen etwas Gutes tun und eine Freude bereiten. Wir können unse-
                                                                                                                                                                                                                                                      sam essen, Erlebnisse austauschen: einfach glücklich sind. Das kommt
                                                                                                                                                                                                                                                      nicht von ungefähr.
Denkräume herauszufordern oder in kleineren Gruppen die wärmenden                                                                                                           ren Partner mit Pralinen überraschen, unseren Kindern am Abend eine
                                                                                                                                                                            schöne Geschichte erzählen oder der Nachbarin die Tür offen halten.
Südseiten zu genießen, der Herbst hat etwas.                                                                                                                                Wir können in einer Wandergruppe gemeinsam singen, lachen, uns
                                                                                                                                                                                                                                                      Schöne Momente sind mehr als Motivation
                                                                                                                                                                            miteinander freuen …                                                      Bereits der Gedanke an schöne und lustige Momente steigert den
                                                                                                                                                                                                                                                      Serotoninspiegel im Gehirn. Serotonin ist notwendig für die Funktion
Endet der Herbst im Jänner?                             Der Nebel spendet                                                                                                                                                                             des präfrontalen Cortex. Dieser Bereich des Gehirns hilft, Emotionen zu
                                                        keine Glückshormone                                                                                                 Herausforderungen überwinden                                              kontrollieren. Schaffen wir uns für die kalten, dunklen Tage einen Vorrat
Die Veränderung der klimatischen Bedingungen führ-
                                                                                                                                                                            Herausforderungen formen uns. Sie helfen uns, zu wachsen und glück-       schöner Momente an, wir zehren, bis die Frühlingssonne hilft, neue
te in den letzten Jahren immer wieder dazu, dass        Ohne Glückshormone könnten wir weder fühlen noch      chemische Prozesse beeinflussen. Wir können dafür
                                                                                                                                                                            licher zu sein.                                                           Bilder der Faszination zu zaubern …
Wandern, zumindest in südalpinen Lagen, bis weit ins    klar denken. Sie ermöglichen uns, Entscheidungen      sorgen, dass mehr Glückshormone ausgeschüttet
                                                                                                                                                                            Wenn wir eigene Grenzen überwinden, werden Glückshormone aus-
neue Jahr genussvoll möglich war. Während die kal-      zu treffen, bestimmen, wie wir mit Stress umgehen     werden, die für ein schönes und angenehmes Gefühl
                                                                                                                                                                            geschüttet. Je schwieriger die Herausforderung war, desto glücklicher     Also lautet schließlich der Appell – ob mit oder ohne Wandergruppe
ten Nordseiten, teilweise schon schneebedeckt oder      und welchen Einfluss eine schlechte Nachricht auf     sorgen. Tauchen wir aus dem Nebel ins Glücksgefühl,
                                                                                                                                                                            sind wir, wenn wir sie gemeistert haben. Wenn wir der Enge der Täler      des Alpenvereins – Aktivität zu setzen und Herausforderung zu suchen,
bei Quellaustritten mit Eis überzogen eher abweisend    uns hat.                                              erwärmen wir uns an den Anleitungen wie auf der
                                                                                                                                                                            entfliehen, die eigene Bequemlichkeit überwinden, herausfordernde         möglichst in der Gruppe, an allen Tagen, wenn die Sonne in den Bergen
wirken, lockt der sonnige Süden mit wohligen Tempe-     Unser Körper produziert sechs verschiedene Glücks-    nächsten Seite aufgeführt. Und der Winter wird gut.
                                                                                                                                                                            Touren gehen, wenn sonst niemand geht, prägen wir unsere Persön-          die Fülle ihrer Gaben verteilt.
raturen und idealem Wanderwetter. Daher schon jetzt     hormone: Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Endor-                                     Bericht: Karl Selden
                                                                                                                                                                            lichkeit, in der Gemeinschaft mit einer Gruppe steigert sich das Erleb-
daran denken, der Alpenverein Klagenfurt bietet zahl-   phine, Phenethylamin und Oxytocin. Das, was wir                                                                     nispotential nochmals deutlich …                                                                 Karl Selden, Frei nach dem Buch: Feeling Loved
reiche Wanderungen im Herbst – wertvolle Impulse        tun, Essen, Denken und Sagen beeinflusst, welche      Beachten Sie bitte unser Touren-Wanderprogramm
der Höhensonne, die auf den Winter vorbereiten. Ge-     und wie viele Glückshormone ausgeschüttet wer-        ab Seite 37, insbesondere die „Sport-Leben“-
sund durch den Winter, ein typisches Wanderthema.       den. Mit kleinen Veränderungen im Alltag können wir   Aktionswanderung am 22. September 2018.
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