MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz

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MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
VCS mAGAZIN
                                                3 / September 2018

                       F Ü R M O B I L I TÄT M I T Z U K U N F T

 Auf der Zielgeraden
 Das Velo fährt
 in die Verfassung
 Seite 18
MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
Die ökologischen Sieger: Erdgas / Biogas-Fahrzeuge
   auf den Spitzenplätzen in allen Klassen.
   Testsieger der Auto-Umweltliste 2018* Platz 1: VW Polo 1.0 TGI; Platz 2: Seat Ibiza 1.0 TGI;
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       W  E I S S D O  C H
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    D E R  F A H  R S C
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EDITORIAL                                                    P O L I T IK
                                                                                4      Kurz & bündig
               Liebe Leserin, lieber Leser
                                                                                6      Strom, Wasserstoff und Co.:
                                                                                       Alternativen zu fossilen Brennstoffen
                                                  Als Velofahrerin in
© S. Troxler/VCS

                                                  allen Lebenslagen             9      Leben ohne Auto – ein Porträt

                                                  gelte ich oft als             10     Pedibus: den Schulweg unter den Füssen

                                                  Exotin. Vorschläge            11     Schulweg 21: das rundum erneuerte Dossier
                                                  für Kombinationen             13     Kampf den Pendlerströmen an der Grenze
                                                  aus Zug-, Postau-             14     Petition gegen nächtlichen Fluglärm
                                                  to- und Velofahrten           16     Tagung zur Mobilität der Zukunft
                                                  zum Fachgeschäft              17     Verkehrssicherheit: Richtig fahren im Kreisel
                                                  im Industriegebiet
                   oder an schlecht erschlossene Veranstaltungs-
                                                                                                D OS SIE R
                   orte werden von vielen meiner Mitmenschen
                                                                                                18 Das Velo fährt in die Verfassung
                   als nicht machbar beurteilt. Beim VCS Ver-
                                                                                                Warum der Bundesbeschluss Velo, über
                   kehrs-Club der Schweiz finde ich mich plötzlich                              den wir am 23. September abstimmen,
                   in einem Umfeld wieder, in dem Velofahren                                    allen Verkehrsteilnehmenden etwas bringt.
                   auch in «unmöglichen» Situationen die mehr-
                   heitsfähige Lösung ist.                                      26     MITGLIEDER ANGEBOTE
                   Velofahren ist nicht nur eine gesunde, güns-
                   tige und platzsparende Fortbewegungsart,                     30     BERICHTE AUS DEN REGIONEN
                   sondern lässt sich auch vielseitiger einsetzen,
                   als manche denken. Trotzdem hat das Velo auf                 R E I SE N
                   den Schweizer Strassen noch längst nicht den                 36     Kritischer Genuss: Schiffsreise auf der Donau
                   Platz, den es verdient. Am 23. September 2018                39     Ein Ausflug zum Museumsbahnhof
                   ermöglichen die Stimmberechtigten dem Velo                   40     Farbige und kontrastreiche Türkei –
                   mit einem JA zum Bundesbeschluss Velo die                           eine Reportage
                   Fahrt in die Verfassung.                                     42     Über die Lebenslust nach Tiroler Art
                   Die Gleichstellung der Velowege mit den Fuss-
                   und Wanderwegen bringt aber nicht nur den                    44     INTERVIEW
                   Velofahrerinnen und Velofahrern Vorteile. Le-                       mit dem neuen VCS-Präsidenten Ruedi Blumer

                   sen Sie in unserem Dossier ab Seite 18, warum                46     INTERN
                                                                                       Der neue VCS-Zentralvorstand stellt sich vor
                   auch Fussgängerinnen, Busfahrer, Autolenke-
                                                                                47     D E B AT T E
                   rinnen, Kinder und Jugendliche, Feriengäste,
                                                                                       Sind Fernbusse Risiko oder Chance?
                   Pendler und Velosportlerinnen von einem JA
                                                                                50     VER SICHERUNGEN
                   profitieren.                                                        Was kann der Mensch für die Sicherheit tun?
                   Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
                                                                                51     KURSBUCH
                                                                                       Hans Häfliger über den Einsatz im Arbeitsalltag
                                              Nelly Jaggi, Redaktionsleiterin   56     WETTBEWERB
                                                                                       Wer kennt die gesuchte Sportart?
                                                                                57     BITTE MITDENKEN!
                                                                                       mit Anders Gautschi
                                                                                58     C ARTOON
       Titelbild: © Fabian Lütolf

                                                                                                                                      VCS MAGAZIN 3/18   3
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         Auf dem neusten Stand

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         Die Auto-Umweltliste des VCS erschient jeweils im Frühling als Ma-
         gazin, online gibt’s im Sommer ein Update mit den neusten Model-
         len. Bei den alternativen Antrieben wächst die Modellvielfalt. Neu
         auf dem Schweizer Markt erhältlich sind die Elektroautos Smart
         fortwo und Smart forfour sowie der Jaguar I-Pace. Eine weitere
         Neuheit ist der Toyota Mirai, das zweite Brennstoffzellen-Fahrzeug,
         das in der Schweiz erhältlich ist.
         Bei den Dieselautos bleibt die Problematik der hohen Stickoxid-
         Emissionen aktuell. Doch sind seit diesem Frühling einige neue
         Fahrzeuge auf dem Markt, die die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfül-
         len. Diese erfordert neben der Abgasmessung auf dem Prüfstand
         zusätzlich einen RDE-Test (Real Drive Emission), der den tatsäch-
         lichen Stickoxid-Ausstoss auf der Strasse misst. Beim Kauf eines
         Dieselautos empfiehlt der VCS Modelle, welche die neueste Norm
         erfüllen.
                                                                                         Jubiläum für Schweizer Velowege
         Die aktualisierte Liste und weitere Informationen und finden Sie unter
         www.autoumweltliste.ch.                                                         Vor knapp 30 Jahren wurde im Kanton Solothurn ein Velorouten-
                                                                                         netz ins Leben gerufen. Aus der kantonalen wurde eine nationale
                                                                                         Angelegenheit, und 1998 konnte die Stiftung Veloland Schweiz
                                                                             © Fotolia

                                                                                         neun nationale Velorouten eröffnen. Im Verlauf der Jahre kamen
                                                                                         Wandern, Mountainbike, Skaten und Kanufahren dazu und 2008
                                                                                         wurde daraus unter dem Namen SchweizMobil ein einheitlich signa-
                                                                                         lisiertes und kommuniziertes nationales Routennetz, das 2018 sein
                                                                                         20-Jahr-Jubiläum feiert.

                                                                                         Fachseminar zum autoreduzierten Wohnen
                                                                                         Die Plattform autofrei/autoarm Wohnen PAWO organisiert ein
                                                                                         Fachseminar zum Thema «Parkplätze brauchen Platz – was kostet
                                                                                         das?». Referate und ein Podium gehen den Fragen nach, was der
                                                                                         Bau und Unterhalt von Parkplätzen tatsächlich kostet, wie sich das
                                                                                         Phänomen Anwohnerparkkarten entwickelt und inwiefern der Bau
                                                                                         von Parkplätzen überhaupt noch ein Bedürfnis ist.
         JA zur «Fair-Food-Initiative»
                                                                                         Zeit und Ort: Markthalle, Basel, Mittwoch, 24. Oktober 2018
         Die Volksinitiative «für gesunde sowie umweltfreundlich und fair                Anmeldung bis 17. Oktober 2018:
         hergestellte Lebensmittel» verlangt unter anderem, dass regio-                  www.wohnbau-mobilitaet.ch → Veranstaltungen
         nal und saisonal produzierte Lebensmittel besonders gefördert                   Die Teilnahme ist kostenlos, die Teilnehmerzahl ist beschränkt.
         werden. Dadurch werden auch die Transportwege kurz gehalten.
         Eingeflogene Lebensmittel können mit der «Fair-Food-Initiative»
         erstmals zusätzlich belastet werden. Mit der Forderung nach weni-
         ger klima- und umweltbelastenden Transporten von Lebensmitteln                  Starke Beine beim VCS
         und Tierfutter leistet die Initiative einen wichtigen Beitrag, weite
                                          Gütertransporte wenn möglich zu                Es ist eine Ehrensache, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mit-
                                          vermeiden oder auf möglichst ökolo-            arbeiter des Zentralsekretariats an der jährlichen Aktion bike to
                                          gische Verkehrsmittel zu verlagern.            work beteiligen. In fünf Teams haben sie im
                                          Deshalb empfiehlt der VCS den                  Juni insgesamt 1319 Kilometer zurückgelegt
                                          Stimmberechtigten, die «Fair-Food-             und damit 190 Kilogramm CO2 eingespart.
                                          Initiative» anzunehmen.                        Sie haben an 94 Prozent aller Arbeitstage
                                                                                         das Velo genommen. Und das Beste daran:
                                                                                         die Allermeisten fahren jahrein, jahraus auf
                                                                                         dem Velo an ihren Arbeitsplatz in der Berner
                                                                                         Innenstadt.

4   VCS MAGAZIN 3/18
MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
POLITIK

                                                                 Wanderplanung einfach gemacht
                                                                 Wie lange dauert eine Wanderung wirklich? In Zusammenarbeit mit

                                                                                                                                                                                           © Fotolia
                                                                 den SBB entwickelten die Schweizer Wanderwege ein Planungsin-
                                                                 strument, mit dem die passenden ÖV-Verbindungen herausgesucht
                                                                 und Pufferzeit sowie Rastpausen entsprechend einkalkuliert wer-
                                                                 den können. Auf der Serviceplattform wandern.ch ist das Hilfsmit-   Autoimporteure entlarvt
                                                                 tel exklusiv verfügbar.
                                                                 Interessierte können das Planungsinstrument im Benutzerkonto        Letztes Jahr hat das Schweizer Volk deutlich JA zur Energiestra-
                                                                 auf www.wandern.ch 30 Tage lang unverbindlich testen. Die neue      tegie, und somit auch zum dort definierten CO2-Neuwagenziel,
                                                                                                               Funktion steht        gesagt. Das Parlament hat dieses ebenfalls mehrfach bestätigt.
                                                                                                               allen Gönnerinnen     Trotzdem hat der Bundesrat die Frist für die Herabsetzung des
                                                                                                               und Gönnern der       CO2-Grenzwertes um zwei Jahre nach hinten verschoben, auf
                                                                                                               Schweizer Wander-     Druck der Autoimporteure. Bei Überschreitung der CO2-Zielwerte
                                                                                                               wege sowie den        werden diese sanktioniert. Auto-schweiz, die Vereinigung der
                                                                                                               Abonnentinnen         offiziellen Automobil-Importeure, hat bereits für die Einhaltung
                                                                                                               und Abonnenten        der 130-Gramm-Grenzwerte Bussenprognosen von bis zu 800 Mil-
                                                                                                               des Magazins          lionen Franken erstellt. Nun wurde diese Prognose von der Tages-
                                                                                                               Wandern.ch frei       presse als falsch entlarvt: Die Mitglieder von auto-schweiz zahlen
                                                                                                               zur Verfügung.        praktisch keine Sanktionen. Das ist falsch, denn in Anbetracht der
                                                                                                                                     verheerenden Klimasituation ist es dringend angezeigt, dass auch
                                                                                                                                     die Auto-Importeure ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
                                                                                                         © zVg

                                                                   GESAMTE EXTERNE KOSTEN UND NUTZEN DES VERKEHRS 2015

                                                                                                                                                   Privater motorisierter   Zwar belaufen sich die Kosten
                                                                                                                                                   Strassenverkehr          für den Velo- und den Fussver-
                                                                                                                                                   72 % | 9,2 Mrd. Fr.      kehr im Jahr 2015 auf 1 Milliarde
                                                                                                                                                   Personen 57 %            Franken. Blickt man aber im Ver-
                                                                                                                                                   Güter 15 %               gleich auf den externen Gesund-
                                                                                                                                                                            heitsnutzen von 1,3 Milliarden
                                                                                                                                                   Luftverkehr
                                                                                                                                                   10 % | 1 Mrd. Fr.        Franken, resultiert daraus ein
                                                                                                                                                   Personen 9 %             Plus von 0,3 Milliarden Franken.
                                                                                                                                                   Güter 1 %

                                                                                             Externe Kosten                                        Schiene
                                                                                            des Verkehrs 2015                                      8 % | 1,1 Mrd. Fr.
                                                                                              12.8 Mrd. Fr.                                        Personen 5 %
                                                                                                                                                   Güter 3 %
© muellerluetolf.ch, Zahlen: Bundesamt für Raumentwicklung ARE

                                                                                                                                                                            Externe Kosten
                                                                                                                                                   Langsamverkehr           Langsamverkehr
                                                                                                                                                   7 % | 1 Mrd. Fr.         1 Mrd. Fr.

                                                                                                                                                   Öffentlicher
                                                                                                                                                   Strassenverkehr
                                                                                                                                                   2 % | 0,3 Mrd. Fr.
                                                                                                                                                                            Externer Gesundheitsnutzen
                                                                                                                                                   Schiff                   Langsamverkehr
MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
POLITIK

       Gesucht: Klimafreundliche Alternativen
                                          Von Mauro Bolzern     Einst galten sie als treibende Kraft für den Fortschritt, heute weiss
                                Illustration: Pasquale Herren
                                                                man, dass sie Klimakiller Nummer eins sind: fossile Brennstoffe.
                                                                Welche Alternativen gibt es und wie lassen sie sich einsetzen?
                                                                Eine Analyse ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

         D    ie Bewegung von Personen und Gütern
              braucht Energie. Seit der Industrialisie-
         rung wird diese Energie zu grossen Teilen
                                                                                  Strom, Wasserstoff und Co.
                                                                CO2 verstärkt den Treibhauseffekt und droht,
                                                                unseren Planeten unbewohnbar zu machen.
                                                                                                                     Lastwagen und Flugzeuge geben wird, müs-
                                                                                                                     sen diese klimaverträglich – also CO2-frei –
                                                                                                                     betrieben werden.»
         aus fossilen Quellen gewonnen. Beinahe un-             Seit den 90er-Jahren ist die Weltgemeinschaft
         ser ganzes Verkehrssystem wird mit Benzin,             auf der Suche nach Strategien, um diesem Pro-                                Kein «Wundermittel»
         Diesel, Kerosin und weiteren Produkten aus             blem Herr zu werden. Mit dem Klimaprotokoll          Die energietechnischen Vorteile der fossilen
         fossilen Lagern betrieben. Dies hat zur Fol-           von Paris verpflichtete sich die Schweiz 2015 –      Treibstoffe können nicht durch ein einziges
         ge, dass eigentlich sauber weggeschlossener            zusammen mit dem Rest der Welt –, die globa-         klimafreundliches «Wundermittel» ersetzt
         Kohlenstoff als atmosphärisches CO2 unser              le Erwärmung auf 1,5 bis 2° Celsius gegenüber        werden. «Mit zunehmendem Wirkungsgrad-
         Klima anheizt.                                         dem vorindustriellem Niveau zu beschränken.          verlust lassen sich drei Systeme mit fossilfrei-
            Fossile Treibstoffe haben eine enorm hohe               Es liegt auf der Hand, dass die Massnahme        em Antrieb skizzieren», sagt Konstantinos
         energetische Dichte und lassen sich gut lagern.        darin besteht, den Ausstoss von CO2 drastisch        Boulouchos, Professor am Institut für Ener-
         Die Energieträger brauchen wenig Platz, lassen         zu reduzieren. Damit das gelingt, müssen wir         gietechnik der ETH Zürich und Leiter des
         sich also mobil für den Verkehr gut nutzen.            den Gebrauch von fossiler Energie beenden.           SCCER «Efficient Mobility». «Die erste und
         Was vor zweihundert Jahren als gute Lösung             Rund 40 Prozent der Treibhausgas-Emissio-            beste Möglichkeit besteht in der vollständigen
         erachtet wurde, stellt die globale Gemeinschaft        nen in der Schweiz entstehen durch den Ver-          direkten Elektrifizierung des Verkehrs. Als
         heute vor eine grosse Herausforderung.                 kehr. Um diesen schädlichen Energiedurst             zweite Möglichkeit bieten sich Brennstoffzel-
                                                                so weit als möglich loszuwerden, braucht es          len-Fahrzeuge an. Hier wird mit Strom Was-
                                                                Alternativen. Martin Winder, Kampagnen-              serstoff hergestellt, welcher dann entspre-
                                                                leiter fürs Klima beim VCS Verkehrs-Club             chende Brennstoffzellenmotoren antreibt. Als
                                                                der Schweiz, erklärt: «Der VCS möchte zual-          dritte Möglichkeit schliesslich gibt es Koh-
                                                                lererst weniger Verkehr, dann sollen effiziente      lenwasserstoffantriebe. Auch hier wird der
                                                                Verkehrsmittel wie Bahn und Velo besser ge-          Treibstoff – zum Beispiel Methan – mit Strom
                                                                nutzt werden. Weil es auch dann noch Autos,          künstlich hergestellt», sagt er.

                                                                                            Strom, Wasserstoff und Co. können fossile Treib-
                                                                                            stoffe in allen Bereichen ersetzen. Die Grafik zeigt,
                                                                                            was bereits heute technisch möglich ist.

6   VCS MAGAZIN 3/18
MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
POLITIK

                                                                                                  So klappt’s
                                                                                                  Ein gutes Bild bezüglich CO2-Ausstoss gibt
                                                                                                  die Schweiz auf der Schiene ab. Während
                                                                                                  weltweit noch rund ein Drittel des Schie-
                                                                                                  nentransports mit Diesel betrieben wird,
                                                                                                  erwähnt der aktuelle Klimabericht der UNO
                                                                                                  die Schweiz lobend. Hierzulande fahren
                                                                                                  Züge fast ausschliesslich mit Strom aus
                                                                                                  Wasserkraft.

                                                                                                  So klappt’s nicht
                                                                                                  Die Luftfahrtindustrie hängt immer noch
                          Vor- und Nachteile     sind die wesentlichen Treiber hinter diesen      dem Gedanken nach, ihre Flugzeuge mit
Jedes dieser drei Systeme hat Vor- und Nach-     sogenannten Power-to-Gas- und Power-to-
                                                                                                  Biotreibstoff – also Treibstoff aus verrot-
teile. Bei der batteriegestützten direkten       Liquid-Verfahren. Hier gibt es die entspre-
                                                                                                  teten Pflanzen – zu betreiben. Obwohl das
Elektromobilität geht am wenigsten Ener-         chende Marktgrösse», erklärt Boulouchos.
                                                                                                  grundsätzlich klimaneutral wäre, ist es kei-
gie von der Gewinnung bis zum Antrieb des
                                                                                                  ne Option: Der Landverbrauch der Pflanzen
Fahrzeugs verloren. Der Wirkungsgrad ist                        Eine grosse Herausforderung
                                                                                                  ist schlichtweg zu gross.
am höchsten. Elektrischer Strom lässt sich       Das Kernproblem all dieser Technologien
aber nur relativ kurz in Batterien lagern. Zu-   liegt laut Boulouchos im Strombedarf. Da-
dem haben batteriebetriebene Verkehrsmit-        mit der CO2-Ausstoss wirklich gesenkt wer-
tel eine eingeschränkte Reichweite. Damit ist    den kann, muss der benötigte Strom erneu-               Batterie/elektrisch
die Anwendung in der Frachtschifffahrt und       erbar sein. Und hier sieht er in erster Linie
in der Luftfahrt problematisch.                  die Stromhersteller in der Pflicht. «Der Elek-          Brennstoffzellen
    Beim Antrieb mit Wasserstoff ist die         trizitätssektor muss einen Zacken früher
Reichweite weniger ein Problem. Leider           entkarbonisiert werden als der Verkehr. Nur             Kohlenwasserstoff
braucht es für diese Technologie eine kom-       schon, weil die Umstellung dort länger dau-
plett neue Infrastruktur zur Herstellung und     ert», sagt er.                                          am besten!
Verteilung des Treibstoffes. Das treibt die         Gelöst ist das Klimaproblem damit na-
Kosten in die Höhe. Es ist also kein Wunder,     türlich noch nicht. Die Emissionen, die bei
dass in der Schweiz erst wenige Wasserstoff-     der Produktion der Verkehrsträger entste-
autos auf dem Markt sind und lediglich zwei      hen, oder die Probleme, die aus der Verfüg-
Wasserstofftankstellen existieren.               barkeit der Technologien entstehen, bleiben
    Etwas geringer ist die Sorge um die In-      bestehen. Das bedeutet, dass auch noch CO2
frastruktur bei der Kohlenwasserstofftech-       ausgestossen wird, wenn jeglicher Treibstoff
nologie. Künstlich hergestelltes Methan          fossilfrei produziert werden kann. Es bleibt
und fossiles Erdgas sind chemisch prak-          noch viel zu tun.
tisch identisch. Die bereits existierende
Infrastruktur für Gasfahrzeuge kann so
mit vergleichsweise wenig Zusatzaufwand
weitergenutzt werden. Allerdings geht bei
der Herstellung des Treibstoffs viel Energie
verloren. Der benötigte Kohlenstoff sollte
zudem aus der Luft gewonnen werden, um
die Technologie klimaneutral betreiben zu
können. «Frachtschifffahrt und die Luftfahrt

                                                                                                                                      VCS MAGAZIN 3/18   7
MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
Velo-Wochenende am
Klausenpass
Samstag, 22. September 2018

und am Pragelpass
Sonntag, 23. September 2018

Ein Wochenende – zwei Pässe motorfahrzeugfrei:
Samstag 22. September FreiPass Klausen
von 09:00 bis 16:00 Uhr
Sonntag 23. September FreiPass Klöntal Pragel
von 10:00 bis 15:00 Uhr
Das gibt es in der ganzen Saison 2018 und im ganzen
Alpenraum nur einmal! Eine grossartige Gelegenheit, in stiller
Naturkulisse Bewegung, Musse und Erholung zu finden!

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MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
POLITIK

                                                      Kein Auto, keine Zwänge
                      Text und Bild: Camille Marion   Muss man im Stadtzentrum wohnen und arbeiten, um auf ein eigenes
                                                      Auto verzichten zu können? Nicht unbedingt. Priscila und Benoît
                                                      Dessibourg leben mit ihren Kindern in Grolley – ohne Auto, in aller
                                                      Selbstverständlichkeit.

«U       nsere Verwandten halten unseren
         Schritt für wagemutig, dabei hat es
sich für uns bloss so ergeben», sagen Priscila
und Benoît Dessibourg schmunzelnd. Als
ihr Auto letzten Februar früher als erwartet
den Geist aufgab, schafften sie sich einfach
kein neues mehr an. Sie hatten schon seit ei-
niger Zeit mit dieser Idee gespielt, vor allem
seit sie ins schöne Grolley (FR) gezogen wa-
ren. Ihre Beweggründe sind vor allem ökolo-
gischer Art, allerdings war das Auto sowie-
so nie ihr Lieblingstransportmittel gewesen.
    Das junge Freiburger Paar gewöhnte sich
denn auch rasch und problemlos an den Wech-
sel, ihre Töchter Anaya und Léonore (sechs be-
ziehungsweise bald vier Jahre alt) ebenfalls.

                             Im Alltag mobil
Benoît Dessibourg ist Projektverantwortli-
cher bei den Freiburger Verkehrsbetrieben
in Givisiez. Die sechs Kilometer Arbeitsweg
legt er Tag für Tag mit dem Velo zurück. Er
mag die Strecke und fährt sie schon lange.
   Priscila Dessibourg ist Familienfrau, aber
                                                         Ausflüge mit Velo und Anhänger ermöglichen viele schöne Erlebnisse.
oft unterwegs. Die Stadt Freiburg ist nicht
weit weg, die Familie geht regelmässig zwei-
mal pro Woche auf den Markt. Bis ins Stadt-
zentrum dauert es nicht mal eine halbe Stun-          nicht zu verachten: Seit die Familie kein ei-          Die Familie ist sowieso nicht auf Ausflüge
de, der Bahnhof liegt quasi vor der Haustüre          genes Auto mehr besitzt, stehen Ende Monat          ans andere Ende der Welt aus, sondern profi-
und die Züge fahren im Halbstundentakt.               jeweils mehrere hundert Franken zusätzlich          tiert gerne von den vielen Möglichkeiten, die
                                                      zur Verfügung.                                      die Region bietet. Zu Fuss, auf dem Velo, mit
                         Miteinander teilen                                                               dem Zug oder im Schatten des Anhängers – für
Braucht die vierköpfige Familie für be-                              Lernen, sich Zeit zu nehmen          Anaya und Léonore hat sich im Alltag kaum
stimmte Gelegenheiten dennoch ein Auto,               Nachahmern empfehlen die beiden, den                etwas verändert.
sind die Nachbarn jeweils gerne bereit, ihres         Schritt erst einmal einfach zu wagen und               Diesen Sommer verbringt die Familie aus
zu leihen. Benoît Dessibourg hat auch schon           sich darauf einzulassen. «Es geht darum,            Grolley ihre Ferien in Champex. Léonore
Autos benützt, die von Privatpersonen ver-            sich ein wenig anders zu organisieren», er-         freut sich jetzt schon auf die Reise mit Zug
mietet werden. Und für Ausflüge in die Ber-           klärt Priscila Dessibourg. «Man nimmt sich          und Bus, vor allem aber auf den Sessellift!
ge lässt er sich gerne von seinem Vater mit-          mehr Zeit, um etwas zu erledigen, und jeder
nehmen.                                               Weg hat sein Gewicht. Ich hatte nie den Ein-
   Von den vielen Vorteilen ihrer neuen au-           druck, Autofahren sei die ‹natürlichste› Sa-
tolosen Situation passt dem Paar vor allem            che der Welt, im Gegenteil. Weil damit al-
dieses Miteinander, das Teilen und der Aus-           les scheinbar ganz einfach zu erreichen ist,
tausch mit Freunden, Familie und Nach-                fälscht es unsere Wahrnehmung der zurück-
barn. Auch die finanziellen Vorteile sind             gelegten Distanzen.»

                                                                                                                                               VCS MAGAZIN 3/18   9
MAGAZIN - Auf der Zielgeraden Das Velo fährt in die Verfassung - VCS Verkehrs-Club der Schweiz
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                  Den Schulweg unter den Füssen
                                                        Von Nelly Jaggi   Mit dem Pedibus kommen Kinder sicher in den Kindergarten oder zur
                                                                          Schule. In der Romandie ist der Pedibus ein Grosserfolg mit 1500 Linien –
                                                                          in der Deutschschweiz nimmt er nicht so richtig Fahrt auf. Warum?

                  VCS                                                     A   uf eigenen Füssen unterwegs, erleben
                                                                              Kinder am meisten. Die Blume am Weg-
                                                                                                                                       … und in der Deutschschweiz?
                                                                                                                          Marthaler kann über die Gründe für den so
                   aktiv!                                                 rand begutachten, die Katze der Nachba-
                                                                          rin streicheln, die neuen Schnürsenkel des
                                                                                                                          unterschiedlichen Erfolg in der lateinischen
                                                                                                                          und der deutschen Schweiz nur mutmassen.
                                                                          Freundes bewundern ... Der VCS Verkehrs-        Wohl nehmen in der Deutschschweiz viel
                  Woran hapert es? Sagen Sie es uns!                      Club der Schweiz weiss um die Qualitäten        mehr Schülerinnen und Schüler den Weg un-
                  Warum kommt der Pedibus in der Deutschschweiz           des Zufussgehens – sein Projekt Pedibus un-     ter die eigenen Füsse (vier von fünf – gegen-
                  nicht so richtig in Fahrt?                              terstützt Eltern und Lehrkräfte darin, Kin-     über zwei Dritteln in der Romandie und gera-
                  Gerne erfahren wir vom VCS die Gründe – und             dern einen sicheren und erlebnisreichen         de mal knapp der Hälfte im Tessin). Trotzdem
                  mögliche Lösungen:                                      Schulweg zu ermöglichen.                        wird jedes zehnte Kind von den Eltern im
                                                                             Der Pedibus – der Schulbus auf Füssen –      Auto zur Schule gefahren – die Tendenz zu
                    Ist der Pedibus zu wenig bekannt?
                                                                          funktioniert fast wie ein Schulbus. «Eine Pe-   solchen «Elterntaxis» ist leider steigend.
                    Ist der Pedibus zu wenig attraktiv?
                                                                          dibus-Linie führt ab einem definierten Start       «Der spätere Start des Pedibus in der
                    Was braucht es, damit private Initiativen als
                                                                          über verschiedene Haltestellen zum Kinder-      Deutschschweiz ist ein möglicher Grund»,
                  Pedibus gemeldet werden?                                garten oder zur Schule», erklärt Katja Mar-     so Marthaler. «Zudem gehen wir davon aus,
                  Katja Marthaler, Schulwegsicherheit, freut sich auf     thaler, beim VCS für die Schulwegsicherheit     dass viele Initiativen existieren, die auf un-
                  Ihre Rückmeldungen:                                     zuständig. «Unterwegs können die Kinder         serem bewährten Konzept beruhen, aber
                  schulwege@verkehrsclub.ch oder 031 328 58 46.           ‹einsteigen›, am ‹Steuer› geht eine erwachse-   nicht als Pedibus-Linien angemeldet sind.»
                  Weitere Informationen zum Pedibus finden Sie            ne Begleitperson – das kann ein Vater, eine     Die Vorteile liegen indes auf der Hand:
                  unter www.pedibus.ch oder www.schulwegplan.ch.
                                                                          Grossmutter oder ein engagierter Götti sein.»   kostenlose Beratung durch Koordinatoren,
                                                                                                                          Leuchtwesten für die Begleitpersonen sowie
                                                                                        Erfolg in der Westschweiz …       Leuchtdreiecke für die Kinder – lediglich die
                                                                          Pedibus feiert nächstes Jahr sein 20-jähri-     Haltestellen-Tafeln sind kostenpflichtig. 
                                                                          ges Bestehen. Das Projekt hat seinen Ur-
                                                                          sprung in der Westschweiz und ist dort mit
                                                                          über 1500 verschiedenen Linien ausgespro-
                                                                             chen erfolgreich. Viele welsche Kinder              Schulweg zu gefährlich?
                                                                                gehen über Jahre hinweg mit dem Pe-              Ist ein Schulweg objektiv betrachtet nicht
                                                                                 dibus zur Schule. Auch im Tessin er-            zumutbar, muss die Gemeinde dafür sor-
                                                                                 freut sich der Pedibus wachsender               gen, dass die notwendigen Massnahmen
                                                                                 Beliebtheit.
                                                                                                                                 ergriffen werden. Diese objektive Ein-
                                                                                   In der Deutschschweiz steckt der
                                                                                                                                 schätzung inkl. konkreter Massnahmen,
                                                                                 Pedibus noch in den Kinderschuhen.
                                                                                                                                 um die Schulwege sicherer zu gestalten,
                                                                                    Zwar gab es erste Versuche, eine
                                                                                                                                 bietet der Schulwegplan des VCS: ein
                                                                                       Pedibus-Linie zu initiieren, im
                                                                                                                                 partizipatives Vorgehen in fünf Schritten
         VC
              S                                                                          Kanton Bern bereits vor rund
     ©                                                                                                                           unter Einbezug der Kinder, der Eltern, der
                                                                                         15 Jahren, etliche Jahre spä-
                                                                                         ter auch in anderen Kanto-              Lehrpersonen, der Polizei und der Gemein-
                                                                                         nen. Doch verschwinden sie              debehörden. Unter Leitung von Fachleuten
                                                                                        oft bereits nach einem halben            des VCS werden innerhalb von 12 bis 18
                                                                                     Schuljahr. Eine Umfrage 2016 im             Monaten die wichtigsten Gefahrenstellen
                                                                          Auftrag des VCS ergab: 96 Prozent der wel-             eruiert und Empfehlungen erarbeitet.
                                                                          schen Eltern kennen das Konzept Pedibus –              Weitere Informationen gibt es per
                                                                          jedoch lediglich 28 Prozent der Deutsch-               E-Mail (schulwege@verkehrsclub.ch),
                                                                          schweizer Eltern.                                      Telefon (031 328 58 46) oder unter
                                                                                                                                 www.schulwegplan.ch.

10        VCS MAGAZIN 3/18
POLITIK

      «Meine Arbeit hält sich in Grenzen»
                               Von Myriam Holzner   Rundum erneuert und erweitert: das bewährte VCS-Unterrichtsdossier
                                                    zum Thema Schulweg. Neu orientiert es sich am Lehrplan 21. Lehr-
                                                    personen haben es getestet und für sehr gut befunden – Schülerinnen
                                                    und Schüler ebenfalls.

F   ür Lehrpersonen in vielen Kantonen be-

                                                                                                                                                               © Fotolia
    gann das neue Schuljahr mit einer neu-
en Herausforderung: dem Lehrplan 21 mit
seinen Vorgaben bezüglich Fächern, Lern-
zielen, Kompetenzorientierung. Da kommen
Ideen für die Unterrichtsgestaltung inklusi-
ve fertiger Unterlagen wie gerufen.
   Seit einigen Jahren bietet der VCS Ver-
kehrs-Club der Schweiz ein Unterrichts-
dossier zum Thema Schulweg an. Dieses hat
er nun – mit Unterstützung des nationalen
Kompetenzzentrums Bildung für Nachhal-
tige Entwicklung éducation21 – rundum er-
neuert, das heisst: aktualisiert, erweitert und
an den Lehrplan 21 angepasst.

                Die Kinder entdecken lassen
Das Dossier umfasst neu 10 Unterrichtsein-
heiten: 4 Einheiten für den Kindergarten               Zu Fuss unterwegs in den Kindergarten oder zur Schule entdecken die Kinder die Welt.
sowie die 1. und 2. Primarklasse (Zyklus 1)
und 6 Einheiten für die 3. bis 6. Primarklas-
se (Zyklus 2).                                      sind zeitlich so gestaltet, dass immer mal          ten offen sein und die Schulkinder in die Ge-
   Bei der Überarbeitung hat der VCS gezielt        wieder ein Thema daraus mit der Klasse be-          staltung und Koordination des Unterrichts
Fachleute beigezogen, um das Dossier zu be-         arbeitet werden kann», sagt sie.                    miteinbeziehen.»
urteilen und probeweise damit zu arbeiten.             Auch Jugendliche haben das Dossier kri-             Timo Mosimann äussert auch einen per-
Zum Beispiel Edith Heinimann-Staub,                 tisch begutachtet – und für gut befunden.           sönlichen Wunsch: «Die Lehrpersonen soll-
Unterstufenlehrerin in einer mittelgrossen          Zum Beispiel der 14-jährige Timo Mosi-              ten ein Vorbild sein und auch ihren eigenen
Gemeinde in Baselland.                              mann, der die 7. Klasse in Biel/Bienne be-          Weg zur Arbeit überdenken.»
   Heinimann-Staub hat sich das Dossier             sucht. «Die Verflechtung des Themas Schul-
für den 1. Zyklus angeschaut und sagt: «Das         weg mit nachhaltiger Entwicklung ist sehr
Material überzeugt mich dadurch, dass es            gut gelungen», urteilt er. Und findet es super,             Das neue Unterrichtsdossier
die Kinder sehr vieles selbst entdecken resp.       dass Kinder bereits früh auf diese Thematik                 «Schulweg 21»
tun lässt. Für mich als Lehrperson liegt eine       sensibilisiert und angeregt werden, sich Ge-
                                                                                                                Das rundum überarbeitete und aktuali-
detaillierte Beschreibung vor – meine Arbeit        danken über grössere Zusammenhänge zu
                                                                                                                sierte Dossier steht online zur Verfügung:
hält sich in Grenzen. Dieser Aspekt ist mir         machen.
                                                                                                                www.schulweg21.ch
sehr wichtig, da bei all den vielen Heraus-
                                                                                                                  als Gesamtdossier mit 10 Einheiten
forderungen für Lehrpersonen oft die Zeit                             Blick über den Tellerrand
dafür fehlt, viel Material selbst herzustellen.»    Unter den 10 Unterrichtseinheiten hat er ei-                  als einzelne Unterrichtseinheiten
                                                    nen klaren Favoriten: die Einheit «(Schul-)                 Insbesondere für Mediatheken steht der
       Für Nachhaltigkeit sensibilisieren           Wege in anderen Ländern». «Durch einen                      Ordner mit gedruckten Kopiervorlagen
Nach den Sommerferien wird Heinimann-               Film erhalten die Kinder einen Einblick in                  (rund 70 Seiten) bereit – gratis zu bestel-
Staub das Thema «Schulweg» zwischen                 die Lebens- und Schulsituationen anderer                    len: schulwege@verkehrsclub.ch oder
Sommer- und Herbstferien voraussichtlich            Kinder und werden dadurch angeregt, über                    031 328 58 58.
mehrmals einfliessen lassen – auf Basis des         den eigenen Tellerrand zu blicken», begrün-                 Das Dossier dient auch als Ideenkorb für
VCS-Unterrichtsdossiers. «Die Sequenzen             det der 14-Jährige. Und rät: «Die Lehrer soll-              die Aktionswochen «walk to school».

                                                                                                                                                    VCS MAGAZIN 3/18      11
Umweltschonend waschen
                                                                                     Ein winziger Streifen Waschmittel genügt.
                                                                                     Einfach in die Wäsche legen. Fertig.
                                                                                     Dizolve packt ultra-konzentrierte Waschkraft in gerade mal
                                                                                     3 Gramm pro Waschgang.
                                                                                     Das Anschleppen von schweren Waschmittelbehältern und die
                                                                                     umständliche Abfallentsorgung entfallen. Weniger ist mehr –
                                                                                     Ihnen und der Umwelt zuliebe.
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         Wenn Ihnen die Natur am Herzen liegt
                                                                                                             Sie möchten etwas hinterlassen. Nicht
                                                                                                             nur Ihren Nachkommen, sondern der
                                                                                                             Welt als Ganzem. Mit einer testamentari-
                                                                                                             schen Spende an Pro Natura können Sie
                                                                                                             sich über Ihr Leben hinaus für die
                                                                                                             Natur stark machen.

                                                                                                             Bestellen Sie unseren Ratgeber «Heute
                                                                                                             schon an morgen denken» oder verlangen
                                                                                                             Sie für ein vertrauliches Gespräch Frau
                                                                                                             Agnes Kaelin.

                                                                                                             Der Ratgeber kann auch auf
                                                                                                             support.pronatura.ch/legate
                                                                                                             als PDF heruntergeladen werden.

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POLITIK

                                          Kampf den Pendlerströmen
            Von Monika Tschannen, Programmleitung   Mehr als 300 000 Menschen pendeln täglich aus dem angrenzenden
            «Mobilitätsmanagement in Unternehmen»
                                                    Ausland zu Arbeitsstätten in der Schweiz. Ein zukunftsweisendes
                                                    Projekt aus dem Tessin zeigt, wie die täglichen Stausituationen
                                                    bekämpft werden können.

D    ie Region rund um die Stadt Lugano leidet

                                                                                                                                                            © Davide Marconi, Planidea, Tessin
     seit Jahren unter Verkehrsstaus, Lärm und
schlechter Luft. Zusätzlich zum einheimischen
Verkehr pendeln täglich 65 000 Personen aus
Italien zu Arbeitsstätten im Tessin. Nun haben
die Gemeinden Lugano, Grancia und Collina
d’Oro beschlossen, gemeinsam die Verkehrs-
situation im Areal «Pian Scairolo», dem Ge-
werbe- und Industriegebiet der Agglomerati-
on Lugano, mit attraktiven Massnahmen zu
verbessern. Die Gemeinden können dabei auf
die Hilfe des Kantons zählen. Dieser engagiert
sich mit einem Förderprogramm und unter-
stützt Mobilitätsmassnahmen zusammen mit
dem nationalen Programm «Mobilitätsma-
nagement in Unternehmen» (siehe Kasten).                                                                Das Pendler-Schiff «Fenice Bella» im Einsatz
   Konkret wurde im Areal «Pian Scairolo»              In diesem Herbst startet ein weiteres                zwischen Porto Ceresio (I) und Morcote.
eine Mobilitätszentrale eingerichtet, welche        Pilot­
                                                         projekt mit zwei grenzüberschreiten-
die ansässigen Unternehmen vernetzt und             den Shuttlebus-Linien. Mobilitätsexperten
zur Umsetzung von gemeinsamen Massnah-              fordern aber auch die Behörden: Längerfris-
men motiviert. Im Areal arbeiten 4200 Per-          tige Massnahmen wie der Bau von Trottoirs,
sonen, etwas mehr als die Hälfte davon sind         Scooter-Sharing oder eine städtische Seil-
Grenzgängerinnen und Grenzgänger. Eine              bahn sollen helfen, Staus zu verhindern.
Befragung hat ergeben, dass knapp 90 Pro-
zent mit dem Auto zur Arbeit pendeln.                            Kombination von Massnahmen          «Mobilitätsmanagement
                                                    In den Betrieben der drei Gemeinden wurden
                                                                                                     in Unternehmen»
         Innovative Lösungen sind gefragt           die verschiedenen Mobilitätsangebote und Lö-
Ende 2017 startete ein Pilotprojekt mit ei-         sungen mehrfach und über verschiedene Kanä-      Über das Programm «Mobilitätsmanagement
nem Pendlerschiff zwischen Porto Ceresio (I)        le kommuniziert. Erste Beobachtungen zeigen,     in Unternehmen» von EnergieSchweiz werden
und Morcote. Es bietet den Grenzgängerin-           dass die Massnahmen ein Schritt in die richti-   Unternehmen motiviert, den von ihnen verur-
nen und Grenzgängern eine Alternative zum           ge Richtung sind. Eine Verlagerung von Einzel-   sachten Verkehr effizient auszugestalten und
täglichen kilometerlangen Stau an der Gren-         fahrten hin zu Fahrgemeinschaften, eine ver-     neue Organisationsformen und Angebote ein-
ze. Das Angebot wurde medial breit aufge-           mehrte ÖV-Nutzung sowie eine Steigerung der      zuführen. Interessierte Unternehmen erhalten
nommen und überzeugte die Betroffenen.              Velofahrten zeichnen sich bereits ab. Man darf   von Mobilitätsexperten kostenlos eine Input-
Seit 2018 ist es im Tarifverbund integriert         aber nicht vergessen, dass Änderungen im Mo-     beratung und werden in der Analyse finanziell
und wird von den Unternehmen mit Gratis-            bilitätsverhalten Zeit brauchen und noch nicht   unterstützt.
wochenkarten gefördert.                             alle Massnahmen umgesetzt wurden.                Interessierte Betriebe können sich bis Ende
   Als weitere Massnahmen wurden Anrei-                 Wichtig für den Erfolg ist eine gute Kom-    2018 direkt bei der Programmleitung melden:
ze zum Kauf eines ÖV-Jahresabonnements              bination verschiedener Mobilitätsmass-           info@rundum-mobil.ch
geschaffen oder E-Bikes und E-Scooter ange-         nahmen. So sind etwa beschränkte Park-
boten. Nur einzelne Betriebe haben hingegen         möglichkeiten und Parkgebühren hilfreich,        Mehr Informationen zum Programm:
Kriterien zur Vergabe und Gebühren zur Nut-         gleichzeitig müssen Massnahmen mit einem         www.mobilitaetsmanagement.ch
zung von Parkplätzen eingeführt – eine äus-         konkreten Nutzen für die Pendlerinnen und        Gute Praxisbeispiele sind auf der Plattform
serst wirksame, aber umstrittene Massnahme.         Pendler umgesetzt und beworben werden.          www.mobilservice.ch aufbereitet.

                                                                                                                                        VCS MAGAZIN 3/18                                        13
© fotolia
POLITIK

                         Unterschreiben Sie die Petition
                         online bis zum 30. September 2018!
                        www.cesar-klug.ch/petition

                                      Kinder sind von Fluglärm
                                     besonders stark betroffen.

                                        Der Himmel wird immer lauter
                                             Von Yves Chatton     Die starke Zunahme des Flugverkehrs hat schwere gesundheitliche
                                                                  Folgen für die Anwohnenden von Flughäfen. Da die Bundesbehörden
                                                                  untätig bleiben, lancierte die Koalition KLUG eine Petition für eine
                                                                  Nachtruhe von 22 Uhr bis 7 Uhr an allen Schweizer Flughäfen.

          Z  um Beispiel Mittwoch, der 4. Juli 2018:
             Ein letztes Flugzeug landet um 0.21
          Uhr auf dem Genfer Flughafen. Am nächs-
                                                                  nommen. Nur wenige Stunden Ruhepause
                                                                  sind der Genfer Bevölkerung gegönnt, deren
                                                                  Schlaf direkt betroffen ist. Dieses Beispiel ist
                                                                                                                     lärms zu schützen, aber das ist bei weitem
                                                                                                                     nicht ausreichend.
                                                                                                                        Das Beispiel der in der Lärmschutz-Ver-
          ten Morgen werden die ersten Flugbewe-                  leider kein Einzelfall. Flugbewegungen und         ordnung (LSV) festgelegten Immissions-
          gungen bereits um 6.10 Uhr wieder aufge-                die damit einhergehenden Lärmbelastungen           grenzwerte veranschaulicht das Problem.
                                                                  haben in den letzten Jahren in der Schweiz         Diese Werte sind Schwellen, ab welchen die
                                                                  ständig zugenommen.                                negativen Auswirkungen des Lärms auf die
                                                                                                                     Bevölkerung allzu schwer wiegen. Diese
             Zahlen und Fakten                                                              Lärm macht krank         Werte werden jedoch rund um Flughäfen
               Rund 100 000 Personen sind in der                  Jüngsten Studien zufolge haben Personen,           regelmässig überschritten. Ausserdem kom-
             Schweiz übermässigem Fluglärm ausge-                 die regelmässig Fluglärm ausgesetzt sind,          men jüngste Studien zum Schluss, dass schon
             setzt.                                               ein höheres Risiko für Bluthochdruck, Herz-        eine Lärmbelastung unter diesen Grenzwer-
               Die festgesetzten Immissionsgrenzwerte             Kreislauf-Krankheiten und Diabetes. Die            ten für die Bevölkerung gesundheitsschäd-
             für Wohngebiete (60 dB[A] für den Tag und            andauernde Lärmbelastung löst Stress und           lich ist. Die Immissionsgrenzwerte werden
             50 dB[A] für die Nacht) werden rund um               Schlafstörungen aus und kann die Psyche            damit weder eingehalten, noch sind sie auf
             Flughäfen regelmässig überschritten.
                                                                  der Menschen in Mitleidenschaft ziehen.            dem neuesten Stand.
                                                                      Kinder sind besonders von Fluglärm
               2016 wurden in unserem Himmel 468 226
                                                                  betroffen. Laut Hans Göschke, Arzt und                              Für Nächte ohne Fluglärm
             Flugbewegungen verzeichnet. Für 2030 ist
                                                                  Mitglied des «Schutzverbands der Bevölke-          Angesichts der Passivität der Behörden lan-
             eine Zunahme auf 632 000 Flugbewegun-
                                                                  rung um den Flughafen Basel-Mülhausen»,            cierten die Mitgliedsorganisationen der Ko-
             gen vorgesehen, 35 Prozent mehr als heute.
                                                                  «hemmen die Schlafstörungen die kognitive          alition Luftverkehr Umwelt und Gesundheit
               Das aktuelle Nachtregime garantiert kei-
                                                                  Entwicklung von Kindern und schlagen sich          KLUG eine Petition. Sie fordern vom Bund
             nen erholsamen Schlaf.
                                                                  deutlich in ihrer Lernfähigkeit nieder. Dies       eine Nachtruhe von 22 Uhr bis 7 Uhr an al-
             ▪ Flughafen Basel-Mülhausen: 24 Uhr                  kann schwere Auswirkungen auf ihre schu-           len Schweizer Flughäfen und konzessionier-
               bis 5 Uhr                                          lischen Leistungen haben.»                         ten Flugplätzen. Sie verlangen weiterhin,
             ▪ Flughafen Bern-Belp: 23 Uhr bis 6 Uhr                                                                 unter Berücksichtigung der aktuellsten wis-
             ▪ Flughafen Genf: 24 Uhr bis 6 Uhr                                     Untätigkeit der Behörden         senschaftlichen Kenntnisse, neue Grenzwer-
               (Verspätungen bis 0.30 Uhr erlaubt)                Der Bund plant die Entwicklung des Flug-           te festzulegen.
             ▪ Flughafen Zürich: 23 Uhr bis 6 Uhr                 verkehrs. Trotz der ständig betonten Risiken           Hoffen wir, dass der Himmel in den
               (Verspätungen bis 23.30 Uhr erlaubt)               setzt er weiter auf ein unbedachtes Wachs-         nächsten Jahren am 4. Juli ruhiger sein wird
                                                                  tum dieser Branche. Natürlich versucht er,         und die Genfer Bevölkerung ungestört träu-
             Mehr Infos unter www.klug-cesar.ch                   die Bevölkerung vor der Zunahme des Flug-          men kann.

14   VCS MAGAZIN 3/18
Velo und Zug clever kombinieren.
Kombinieren Sie die Flexibilität eines Velos nahtlos mit der Zuverlässigkeit der Züge.
So sind Sie pünktlich und flexibel unterwegs, tun etwas für Ihr Wohlbefinden und
schonen die Umwelt.

Unterwegs mit Ihrem Velo.                                                                    Beispiel Zugformation IC Strecke Bern–Brig:
Nehmen Sie Ihre Zweiräder mit auf Reisen.                                                     ù   1       1   1          2   2       2   2   ü

Mit einem gültigen Velobillett können Sie                                                          1 2
                                                                                                      A           B
                                                                                                                      4 5
                                                                                                                                  C
                                                                                                                                              9
                                                                                                                                              D

Velos und E-Bikes in die meisten Züge der
SBB und der anderen Bahnen sowie in                                                          Weitere Informationen fi nden Sie unter
die meisten Postautos selbst verladen. Die                                                   sbb.ch/veloverlad.
Zweiräder können allerdings nur mittrans-
portiert werden, wenn genügend Platz dafür                                                   Fahrspass dank modernen Mietvelos.
vorhanden ist. Für einige Strecken bestehen                                                  Wie wärs mit einem Velo-Ausfl ug ohne
Einschränkungen.                                                                             Transportsorgen? An schweizweit
                                                                                             200 Stationen, davon über 80-mal an Bahn-
Zur Reiseplanung lohnt sich ein Blick auf den                                                höfen, erwarten Sie Mietvelos von Rent a
Online-Fahrplan unter sbb.ch:                                                                Bike: ob E-Bikes, E-Mountainbikes, Country-
• Reservierungspfl ichtige Züge oder Post-                                                    bikes, Mountainbikes, Tandems, Fatbikes,
  autos erkennen Sie am Veloreservierungs-                                                   Kindervelos oder Kinderanhänger. Die über
  signet    .                                                                                4500 Mietvelos erfüllen höchste Ansprüche.
• Züge ohne Verlademöglichkeit sind mit         tunnel (IC2/21). Reservieren Sie bequem      Velos und E-Bikes, die Sie an einem Bahnhof
  dem Signet  gekennzeichnet.                  online auf SBB.ch, mit SBB Mobile oder am    mieten, können Sie in der Regel auch an
• Die Auslastungsprognose ( ) zeigt Ihnen,      Bahnhof bis 5 Minuten vor Abfahrt.           einem anderen Mietbahnhof zurückgeben.
  in welchen Zügen mit Kapazitätsengpäs-                                                     Die schönsten Mietvelotouren als attraktive
  sen zu rechnen ist und ob sich ein anderer    Schon gewusst? Bereits ab drei Stunden       Kombi-Angebote sowie Touren-Tipps fi nden
  Zug besser eignet.                            vor der Abfahrt können Sie sich im Online-   Sie auf sbb.ch/mietvelo.
                                                Fahrplan und in der App SBB Mobile infor-
Obligatorische Reservation vom 21. März bis     mieren, in welchen Sektoren die Wagen mit    Schicken Sie Ihr Velo auf Reisen.
zum 31. Oktober in InterCity-Zügen (IC), die    Veloplätzen halten. Im Online-Fahrplan und   Geben Sie Ihr Velo einfach am Bahnhof
im Fahrplan mit dem Veloreservierungssignet     in der Smartphone-App SBB Mobile werden      auf, dann ist es schon vor Ihnen da.
gekennzeichnet sind, z.B. via Jurasüdfuss       die Standorte für viele Verbindungen unter   Wie das funktioniert, erfahren Sie auf
(IC5/51) oder durch den Gotthard-Basis-         «Zugformation einblenden» angezeigt.         sbb.ch/veloversand.
POLITIK

                                                                 Mobilität der Zukunft
                                               Von Nelly Jaggi   Lärm, Dreck und hoher Energieverbrauch: Der heutige Verkehr wird
                                                                 bestimmt durch Strukturen der Vergangenheit. Eine Fachtagung fragt
                                                                 nach der Mobilität der Zukunft.

                                                                    Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz lädt      Penher fokussiert auf die Entwicklung der
                                                                 als Tagungspartner der Schweizerischen         vergangenen Jahre auf Strasse, Schiene und
                                                                 Energie-Stiftung (SES) am 21. September        im Luftraum. 
                                                                 zur Fachtagung 2018 und fragt nach der
                                                                 Mobilität der Zukunft. Zwar sind autono-
                                                                 mes Fahren, Elektrofahrzeuge und smarte
                                                                 Verkehrskonzepte greifbar nah, doch die
                                                                 Realität sieht anders aus. Der Verkehr – am
                                                                 Boden wie in der Luft – ist nach wie vor ge-
                                                                 prägt durch Lärm, Dreck und hohen Ener-
                                                                                                                     VCS-Mitglieder profitieren
                                                                 gieverbrauch.                                       Zeit und Ort:
                                                                                                                     Freitag, 21. September 2018, von
                                                                                Die Kehrseite der Mobilität          9 bis 17 Uhr im Technopark Zürich
                                                                 Wie sehr die Vision und die heutige Reali-
                                                                                                                     Anmeldung:
                                                                 tät auseinanderklaffen, wird auch Stépha-
                                                                                                                     energiestiftung.ch/fachtagung18 |
                                                                 nie Penher, Bereichsleiterin Verkehr und
                                                                                                                     info@energiestiftung.ch |
          Im Auto, auf dem Velo, zu Fuss? Eine Tagung fragt      Kommunikation beim VCS, thematisieren.
          nach der Zukunft der Mobilität.                        Ihr Input mit dem Titel «Der Verkehr frisst         Tel. 044 275 21 21
                                                                 Raum, Zeit und Energie» beleuchtet die              Anmeldeschluss:
                                                                 Kehrseite der heutigen Mobilität.                   14. September 2018

          E  nergiepolitik ist Verkehrspolitik: Der
             Verkehr ist einer der grössten Energie-
          verbraucher, er verbraucht einen Drittel der
                                                                    Während die zurückgelegten Transport-
                                                                 kilometer pro Person seit dem Jahr 2000
                                                                 um über 30 Prozent gestiegen sind, nahm
                                                                                                                     Die SES-Fachtagung ist öffentlich – VCS-
                                                                                                                     Mitglieder profitieren von einer reduzierten
          gesamten Endenergie. Zudem verursacht er               die Bevölkerung in dieser Zeitspanne um             Tagungsgebühr von Fr. 260.– (statt Fr.
          rund einen Drittel der CO2-Emissionen in               weniger als 20 Prozent zu. Dieses überpro-          360.–). Im Preis inbegriffen sind Welcome-
          der Schweiz. Zur Energiewende gehört also              portionale Wachstum an Verkehr braucht              Drink, Zwischenverpflegung und Stehlunch.
          auch die Verkehrswende.                                Raum, Zeit und Energie und ist defizitär.           Die Anzahl Plätze ist beschränkt.

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16   VCS MAGAZIN 3/18
POLITIK

                                            Sichtbar fahren rettet Leben
                                            Von Nelly Jaggi   Velofahrerinnen und Velofahrer werden im Kreisverkehr häufig zu spät
                                                              gesehen. Der VCS empfiehlt deshalb: «Fahr im Kreisel in der Mitte». Mit
                                                              dieser Aufforderung geht die Kampagne fahr sichtbar in die zweite Runde.

B    ei jedem dritten Unfall in einem Kreisel
     ist ein Velofahrer involviert. Hauptver-
ursacher ist er aber nur in vier Prozent al-
                                                              Rahmen der Kampagne «Vorsicht Vortritt»
                                                              gemacht wurde: «Es bestehen grosse Wis-
                                                              senslücken, was das sichere Velofahren im
                                                                                                               linie im Kreisel, klare Zeichen, aber auch
                                                                                                               Kleidung in leuchtenden Farben – kann im
                                                                                                               Strassenverkehr Leben retten. 
ler Fälle, wie eine Analyse des Bundesamts                    Kreisel angeht. Nur jede zweite befragte Per-
für Strassen zeigt. Der Kreisverkehr verklei-                 son, die regelmässig Velo oder Auto fährt,
nert zwar die Konfliktpunkte für den moto-                    kannte die sichere Fahrlinie im Kreisel.»                                                      HELEN
risierten Verkehr im Gegensatz zu einer her-                  Am grössten sind die Wissenslücken in der
kömmlichen Kreuzung, für Velofahrende                         Westschweiz, bei den 36- bis 60-Jährigen
birgt er hingegen Gefahren. Oft kommt es                      und bei Autofahrenden, die selber nicht auf
zum Zusammenstoss, weil Velofahrende von                      dem Velo unterwegs sind.
Autofahrenden zu spät gesehen werden.
   «Velos werden im Kreisel besser gesehen,                                 Fahren in der Mitte ist erlaubt
wenn sie in der Mitte fahren», erklärt Mi-                    Im Frühling haben der VCS Verkehrs-Club
chael Rytz, Verkehrssicherheitsexperte beim                   der Schweiz und Pro Velo unter dem Titel
VCS Verkehrs-Club der Schweiz. Er verweist                    fahr sichtbar eine landesweite Sicherheits-
auf eine Umfrage, die vor zwei Jahren im                      kampagne lanciert. Auf die Aufforderung
                                                              «Hand raus beim Abbiegen» folgt nun «Fahr
                                                              im Kreisel in der Mitte». «Gerade die schma-
                                                              le Silhouette der Velofahrenden trägt dazu
                                                              bei, dass sie im Kreisverkehr schlecht sicht-
                                                              bar sind. Indem sie vom Rechtsfahrgebot ab-
                                                              weichen – was explizit gestattet ist –, rücken
                                                              sie früher ins Sichtfeld der Autofahrenden»,                                                              FA H R I M K R E I S E L
                                                              betont Rytz.                                                                                               IN DER MIT TE.

                                                                                                                                                                                                                               Pro Velo Schweiz / VCS Verkehrs-Club der Schweiz
                                    4
                                                                 Die richtige Fahrweise kann den beiden                                                                       W W W. FA H R-S I CH T BA R .CH

                                                              häufigsten Konflikten entgegenwirken: Der           180731_pro_velo_plakat_kreisel_F4_895x1280mm.indd 1                                                                                        31.07.18 10:39

                                                              Autofahrer übersieht bei der Einfahrt in            «Fahr im Kreisel in der Mitte»: Erhöht die
                                                              den Kreisel die Velofahrerin und die Auto-          Sicherheit aller und ist gesetzlich erlaubt.
                                        3                     fahrerin überholt im Kreisel den Velofahrer
                                                              und schneidet ihm bei der Ausfahrt den
                                                              Weg ab. Die Schuld darf dabei nicht nur bei
                                                              den Autolenkenden gesucht werden. Gera-                                                               Harry Hasler sucht das
                            2
                                                              de innerorts müssen sie viele Eindrücke auf                                                           «Velotalent of Switzerland»
                                                              einmal verarbeiten und es kommt zu einer
                                1                                                                                                                                   Es ist eine Castingshow mit prominenten Ju-
                                                              Überbeanspruchung der Wahrnehmungs-
                                                                                                                                                                    roren: Harry Hasler (Viktor Giacobbo), Mara
                                                              fähigkeit. Dieser fallen Objekte mit wenig
                                                                                                                                                                    Meister (Fabienne Hadorn) und Walter Schlegel,
                                                              Kontrast, niedriger Helligkeit und geringer
                                                              Ausdehnung zum Opfer – alles Eigenschaf-                                                              Polizeikommandant von Graubünden, suchen
Richtig durch den Kreisel – so geht es                                                                                                                              das «Velotalent of Switzerland». Bei der Be-
                                                              ten, die mehr oder weniger auf Velofahren-
1. Werfen Sie einen Blick zurück und fahren Sie                                                                                                                     wertung der Velofahrenden liefern sich der
                                                              de zutreffen.
gegen die Mitte der Fahrbahn.                                                                                                                                       uniformierte Schlegel, der Autofan Hasler und
                                                                 Das bestätigt auch die Statistik: 2017 ha-
2. Die Fahrzeuge im Kreisel haben Vorfahrt.                   ben sich in der Schweiz rund 80 Prozent der                                                           die Velofahrerin Meister einen witzigen Schlag-
3. Fahren Sie im Kreisel in der Mitte der                     Kollisionen zwischen Velofahrenden und                                                                abtausch rund ums korrekte Linksabbiegen und
Fahrbahn.                                                     motorisierten Fahrzeugen bei guten Sicht-                                                             richtige Fahren im Kreisverkehr. Die Kurzfilme
4. Geben Sie vor dem Verlassen des Kreisels ein               verhältnissen am Tag ereignet. Sichtbares                                                             gehören zur Kampagne fahr sichtbar und sind
deutliches Handzeichen.                                       Fahren – dazu gehören die richtige Fahr-                                                              seit Juni auf diversen Onlinekanälen zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                VCS MAGAZIN 3/18                                                 17
DOSSIER
© Fabian Lütolf

                                          Auf der

                  18   VCS MAGAZIN 3/18
DOSSIER

Zielgeraden   Velofahrer, aber auch Fuss-
              gängerinnen, Busfahrer,
              Autolenkerinnen, Kinder,
              Jugendliche und Seniorinnen,
              Feriengäste und Pendler:
              Alle profitieren vom JA zum
              Bundesbeschluss Velo
              am 23. September. Unser
              Dossier verschafft Ihnen
              den Überblick.

                                             VCS MAGAZIN 3/18   19
DOSSIER

                                                                 Ein Gewinn für alle
                                               Von Nelly Jaggi   Die meisten von uns wechseln immer mal wieder das Verkehrs-
                                                                 mittel – und damit auch die Perspektive. Wer profitiert wie von
                                                                 einem JA zum Bundesbeschluss Velo? Eine Zusammenstellung.

                                                                                                               den Bundesbeschluss Velo und passio-
                        Fotos: Fabian Lütolf

                                                                  Velofahrende                                 nierte Velofahrerin. «Ich erhoffe mir kla-
                                                                                                               re Regeln, wo Velos fahren sollen und
                                                                                                               fahren dürfen. Heute herrscht vielerorts
                                                                 Auf der Strasse müssen sich Velofah-          Platzmangel – die Leidtragenden sind
                                                                 rerinnen und Velofahrer einen Platz ne-       die Velos», ergänzt Juerg Haener von Pro
                                                                 ben Autos, Motorrädern, Bussen und            Velo Schweiz.
                                                                 Trams erkämpfen, in Mischzonen mit                Veloausflüge und -ferien im eigenen
                                                                 Fussgängerinnen und Fussgängern kas-          Land erfreuen sich grosser Beliebtheit
                                                                 sieren sie oft böse Blicke. Mit der rasant    (siehe Seiten 24 und 25). Radsport ge-
                                                                 wachsenden Zahl der E-Bikes sind die          niesst in der Schweiz eine lange Tra-
                                                                 Ansprüche an die Infrastruktur zusätz-        dition und hat viele bekannte Namen
                                                                 lich gestiegen. «Nach einem JA zum Bun-       hervorgebracht. Ob Profi, Nachwuchs-
                                                                 desbeschluss Velo erhoffe ich mir mehr        sportlerin, Freizeitfahrer oder Pendlerin
                                                                 separate Velospuren und Velowege mit          zur Arbeit oder zur Schule: Es braucht
                                                                 freier Fahrt, also ohne dauerndes Kreu-       gute Rahmenbedingungen, damit Velo-
                                                                 zen vortrittsberechtigter Strassen und        fahrerinnen und Velofahrer sicher un-
                                                                 Ausfahrten», sagt Myriam Holzner, Ver-        terwegs sein können.
                                                                 antwortliche der VCS-Kampagne für

                                                                                                                         sagt Thomas Schweizer, Ge-
                                                                  Zu-Fuss-Gehende                                        schäftsführer von Fussverkehr
                                                                                                                         Schweiz. «Es ist nicht der drin-
                                                                                                                         gende Wunsch der Velofahrer,
                                                                 «Velofahrende weichen dann aufs Trot-         auf dem Trottoir Slalom zu fahren. Der
                                                                 toir aus, wenn sie sich auf der Strasse un-   Konflikt ist planerisch vorgezeichnet.
                                                                 sicher fühlen», sagt die Kampagnenver-        Daran sind nicht die Velofahrer schuld»,
                                                                 antwortliche Holzner. Die routinierte         ergänzt er. Von einem JA zum Bun-
                                                                 Velofahrerin traut sich selbstbewusst ins     desbeschluss Velo erhofft er sich neuen
                                                                 Verkehrsgewusel der Städte und ärgert         Schwung auch für die Anliegen der Fuss-
                                                                 sich über Velofahrende auf Trottoirs und      gängerinnen und Fussgänger. «Wir for-
                                                                 Fusswegen. Doch sie weiss: «Viele weniger     dern eine Fusswegnetz-Planung, die alle
                                                                 geübte Radlerinnen und Radler, gerade         Probleme von Kindern, Alten und Be-
                                                                 auch Kinder und Jugendliche, fühlen sich      hinderten abdeckt. Wir hoffen, dass die
                                                                 durch die Autos und Camions bedrängt –        Velowegnetz-Planung parallel gemacht
                                                                 insbesondere bei hohen Geschwindigkei-        wird und die Konflikte gleich themati-
                                                                 ten und auf engen Strassen.»                  siert werden. Das dient sowohl den Velo-
                                                                    «Fussgängerinnen und Velofah-              fahrenden wie auch den Zu-Fuss-Gehen-
                                                                 rer kämpfen eigentlich für das Gleiche»,      den», sagt Schweizer.

20   VCS MAGAZIN 3/18
DOSSIER

                                               teilt, braucht es entsprechend Platz und
 ÖV-Nutzende                                   klare Regeln. Insbesondere auf anstei-
                                               genden Strassen seien geteilte Fahrspu-
                                               ren mit Velos nicht ideal, bestätigen auch
Für die Fahrgäste des öffentlichen Ver-        die Berner Verkehrsbetriebe Bernmobil.
kehrs (ÖV) ist die Rechnung einfach:
                                                                                              Pedalen bis ins Ziel
Werden mehr kurze Fahrten mit dem
Velo statt mit dem ÖV unternommen,                                                            2015 als «Velo-Initiative» vom VCS Verkehrs-Club
steigen die Chancen auf einen Sitzplatz                                                       der Schweiz und von Pro Velo lanciert, hat das An-
und eine staufreie, also pünktliche Fahrt.                                                    liegen für die Gleichstellung der Velowege mit den
Gerade für Distanzen von weniger als                                                          Fuss- und Wanderwegen den politischen Prozess im
fünf Kilometern bietet das Velo eine gute                                                     Eiltempo durchlaufen. Der Bundesbeschluss Velo –
Alternative zum ÖV – das E-Bike sogar                                                         die mehrheitsfähige Antwort des Bundesrates auf
für zehn Kilometer und mehr. «Ein gutes                                                       die Volksinitiative – geniesst breite Unterstützung.
Velowegnetz trägt dazu bei, Bahn, Bus                                                         Wir sind auf der Zielgeraden, freuen uns auf ein JA
und Tram zu entlasten», heisst es denn                                                        am 23. September 2018 und pedalen weiter für eine
auch in der bundesrätlichen Erläuterung                                                       gute Velowegnetz-Planung.
zum Bundesbeschluss Velo.
   Separate Busspuren bringen den ÖV
                                                                                              Bundesbeschluss Velo
flüssig voran – werden sie mit Velos ge-
                                                                                              Art. 88 Fuss-, Wander- und Velowege
                                                                                              1
                                                                                                Der Bund legt Grundsätze über Fuss-, Wander- und
                                                                                              Velowegnetze fest.
                                                                                              2
                                                                                                Er kann Massnahmen der Kantone und Dritter zur
                                                                                              Anlage und Erhaltung solcher Netze sowie zur Infor-

 Autofahrende                                                                                 mation über diese unterstützen und koordinieren.
                                                                                              Dabei wahrt er die Zuständigkeiten der Kantone.
                                                                                              3
                                                                                                Er nimmt bei der Erfüllung seiner Aufgaben Rück-
Auch die Autofahrerinnen und Autofah-                                                         sicht auf solche Netze. Er ersetzt Wege, die er auf-
rer profitieren von einer stärkeren Ver-                                                      heben muss.
kehrsentflechtung. Gerade zu Stosszeiten
und an grossen komplexen Verkehrs-
knoten bringt sie mehr Sicherheit für alle
Verkehrsteilnehmenden. Deshalb sagt –
neben zahlreichen anderen Verbänden –
selbst der Touring Club Schweiz (TCS)
JA zum Bundesbeschluss Velo, dessen
zentrales Engagement dem motorisier-
ten Individualverkehr gilt.
                                                                                                                                              © VCS

  VCS-Kampagne
  Das Velo ist das Verkehrsmittel für kurze Distanzen. Velofahren schont das Klima, es hält
  gesund und ist im Trend. Eigene Wege und Spuren machen es sicherer und angenehmer.
  Der VCS engagiert sich seit Jahren für das Velo – seine Abstimmungskampagne zeigt dieses
  Engagement spielerisch auf: Tausende von Sätteln parkierter Velos werden in diesen Wochen
  in den VCS-Farben vor Regen und Sonne geschützt. Flyer, Plakate und unzählige Facebook-
  Posts tragen die Argumente zu den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern.
    Flyer und Plakate ausdrucken und streuen: www.verkehrsclub.ch/material
    Online-Umfrage: mitmachen und ein E-Bike gewinnen unter www.vcs-velo.ch

                                                                                                                                          VCS MAGAZIN 3/18   21
DOSSIER

                             Sie tun schon viel                                                                         Landauf, landab setzen sich die VCS-Sektionen seit Jahren für
                                                                                                                        eine gute und sichere Veloinfrastruktur ein. Meist geht es um
                                                                                                                        bauliche Massnahmen – aber auch um Aufklärung. Ein JA zum
                                                                                                                        Bundesbeschluss Velo wird diese Anlagen hoffentlich gesamt-
                                                                                                                        schweizerisch voranbringen.

                                                                                                            Die Sektion beider Basel hat
                                       © Bau- und Verkehrsdepartement BS

                                                                                                            sich dafür eingesetzt, dass der
                                                                                                            ursprünglich nur für Fussgänger
                                                                                                            vorgesehene Steg unter der neuen
     Die Sektion Jura hat be-
                                                                                                            Eisenbahnbrücke über den Rhein                 In Zürich wird ein neuer Velotunnel gebaut, der
     reits 1989 die Initiative
                                                                                                            heute auch von Velofahrerinnen                 Velostreifen bei der Sihlpost soll dafür ersatzlos
     «Place au vélo» ins Leben
                                                                                                            legal befahren werden darf.                    gestrichen werden. Die Einsprache der Sektion
     gerufen. In der Folge hat
     der Kanton 1994 ein Gesetz                                                                                                                                                           war vor Gericht

                                                                                                                                                   © VCS
     über die Förderung und die                                                             Basel                                                                                         leider erfolglos.
     Sicherheit des Veloverkehrs
     erlassen.
                               Jura
                                                                                                                                  Zürich
                     © VCS

                                                                                 Solothurn
     Im Kanton                                                                                                                        Die Luzerner Sektion kämpft für die «Vision Velonetz
     Solothurn                                                                                                            Luzern      Luzern», eine umfassende Verbindung aller wichtigen
     sind die so-                                                                                                                     Zentren und Wohngebiete mit Velobahnen, Velostrassen
     genannten                                                                                                                        und Velowegen oder Velostreifen.
     «Holperkanten» Stein des Anstosses.                                      Bern
     Nach erfolgreichen Gesprächen zwi-                                          Die Regionalgruppe
                                                                                                                       Ob- und
     schen Behörden und der Solothurner                                          Bern hat sich intensiv                Nidwalden
     Sektion werden zukünftig die Inter-                                         an der Planungsstudie                     Die Sektion Ob- und Nidwal-
     essen von Sehbehinderten – sie sind                                         Velonetz Bern Ost-Os-                     den war 2017 Mitinitiantin                              Graubünden
     auf bauliche Abtrennungen ange-                                             termundigen beteiligt.                    der IG Velowege Obwalden:
     wiesen – und Velofahrenden besser                                                                                                                                      Graubünden verfügt zwar über
                                                                                                                           50 Firmen, Institutionen und
     abgewogen.                                                                                                                                                             eine sehr gute Infrastruktur
                                                                                                                           Gemeinderäte haben die Peti-
                                                                                                                                                                            fürs Mountainbiken, beim
                                                                                                                           tion für sichere Velowege im
                                                                                                                                                                            Alltagsveloverkehr gibt es
                                                                                                                           Sarneraatal unterzeichnet.
                                                                                                                                                                            hingegen Handlungsbedarf.

Genf                                                                                                                                                                        Die Sektion hat sich bei der
                                                                                                                                                                            Vernehmlassung des kanto-
     Der Sektion Genf geht es nicht um                                                                                                                                      nalen Sachplans Velo kritisch
                                                                                                               © VCS

     Infrastruktur, sondern um Veloför-                                                                                                                                     eingebracht.
     derung: Mit der Kampagne «E-Bike
     versus Scooter» zeigt die Sektion
     Genf jungen Erwachsenen auf, wel-
     che ökologischen, ökonomischen
     und praktischen Vorteile ein E-Bike
     gegenüber einem Scooter hat.                                          Vélo électrique ou scooter –
                                                                           Vous vous posez la question ?!

22    VCS MAGAZIN 3/18
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