Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019

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Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
43. Duisburger Filmwoche
doxs! dokumentarfilme für kinder
und jugendliche #18
4. bis 10. 11. 2019
Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
innovative film austria

                                                                                                                     Plum Circus Katrina Daschner
                                                                                                                     AVANT-GARDE In Plum Circus begegnen wir dem
                                                                                                                     wahnsinnigen Beziehungszirkus, den das langjäh­
                                                                                                                     rige Paar aus Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“
                                                                                                                     durchlebt und befinden uns gleichzeitig in der Ma­
                                                                                                                     nege eines grotesken Zirkus: Da sind die Seiltän­
                                                                                                                     zer*innen, die gleichzeitig Gewichte stemmen, die
                                                                                                                     große Katzenfrau, die ihre Katzen mit ihrer Milch
                                                                                                                     attackiert oder die dicken Hasen vor bunten Lakrit­
                                                                                                                     zen, Federn und Zuckerwatte.

                                                                                                                     In der Kaserne Katharina Copony

43. Duisburger                                                                                                       DOC Meine Großmutter führt 23 Jahre lang die Kan­
                                                                                                                     tine einer Kaserne. Sie ist ein Schloss. Hier lebe ich
                                                                                                                     als kleines Mädchen mit meiner Mutter. Gemeinsam

Filmwoche
                                                                                                                     mit zwei ihrer Schwestern hat auch sie einen Teil ihrer
                                                                                                                     Kindheit unter Soldaten verbracht. Heranwachsende
                                                                                                                     Mädchen in einer Militärkaserne, das Zuhause einer
                                                                                                                     Großfamilie in einer kriegerischen Umgebung. Der
                                                                                                                     Film setzt die unterschiedlich erinnerten Wirklich­
                                                                                                                     keiten kaleidoskopisch in Szene. Eine Familienre­
Fortschritt im Tal der Ahnungslosen
                                                                                                                     konstruktion vor Ort. Ein Schritt in den Raum der
Florian Kunert                                                                                                       Erinnerung und Phantasie.
KHM
Ralfs Farben
Lukas Marxt
Searching Eva                                                                                                        Space Dogs Elsa Kremser, Levin Peter
Pia Hellenthal                                                                                                       DOC Laika, die weltberühmte Hundekosmonautin, war
Corso Film                                                                                                           ein Kind der Moskauer Straße. Ihre Mission hat sie
                                                                                                                     nicht überlebt, doch vielleicht ist ihr Geist zurückge­
                                                                                                                     kehrt, vielleicht streunen ihre Nachfahren noch heute
                                                                                                                     durch die Stadt. Die Filmemacher haben sich einem
                                                                                                                     Hunderudel angeschlossen, um mit ihm auf Augen­
                                                                                                                     höhe durch die Moskauer Nächte zu ziehen. In Space
                                                                                                                     Dogs haben sie das wilde Leben der Straßenköter mit
                                      »Searching Eva« Corso Film

                                                                                                                     eindrucksvollen Archivbildern aus dem Space Race
                                                                                                                     der 60er­Jahre zu einem Streifzug durch die Sphären
                                                                                                                     von Forschung, Fabel und Freiheit verwoben.
Film- und Medienstiftung NRW
Kaistrasse 14, 40221 Düsseldorf
www.filmstiftung.de
info@filmstiftung.de                                               innovative film austria 19|20 Neuer Katalog online ab Januar 2020 www.bundeskanzleramt.gv.at
        @filmedienrw
 Die Filme |2
Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Grußwort —7                    Die Filme —33                   doxs! —83                        doxs! Rahmen­
Wer erstickt,                  HAMBI - Der Kampf um den        GROSSE-KLAPPE-­                  programm —104
wo wir ­atmen? —8              ­Hambacher Wald —34             Jugendjury —84                   Dokus für Kitas —104
18 Jahre doxs! ­                Una Primavera —36              City ­Plaza Hotel —86            Wir zeigen es allen! —105
Wir bilden nicht aus —9         Another Reality —38            Dazwischen Elsa —87              Don’t Give a Fox —106
Dank —10                        Rettet das Feuer —40           The Last Male on Earth/          Le cercle des p
                                                                                                              ­ etits
Timetable —12                   Ralfs Farben —42               Der Letzte seiner Art —88        ­philosophes/
Infor­mationen —17              Fortschritt im Tal der         Récit de soi – ­Meine             Der Club der k
                                                                                                              ­ leinen
ARTE-Dokumentar­                Ahnungs­losen —44              ­Geschichte —89                   ­Philosophen —107
filmpreis —19                   Ein Bild von ­Aleksander        Skip Day —90
3sat-Dokumentar­                Gudalo —46                      Spolu sami - ­Zusammen          Extras —109
filmpreis —21                   Mama Rosa —48                   allein —91                      3sat EXTRA —110
Jury der Stadt ­Duisburg —23    Träume von Räumen —50           Swatted —92                     ARTE EN PLUS —112
Arbeitsstipendium des           Heimat ist ein Raum             La vraie vie - Marseille, zum   Buchvorstellung —114
Landes NRW —25                  aus Zeit —52                    Mond und zurück —93             Der Doyen. In M
                                                                                                              ­ emoriam
Publikumspreis der              Szenen ­meiner Ehe —54                                          Werner Dütsch —116
­Rheinischen Post —25           Welt an Bord —56               ECFA-Documentary-­               SONNTAGS­KINO: ­Filme für
 doxs!-Preise —27               Olanda —58                     Award-Jury —94                   die Stadt —117
 Kommission —28                 Die ­Tochter von … —60         Aatos ja Amine – Die ­Götter     Team —119
 Protokolle —31                 Zustand und Gelände —62        von ­Molenbeek —95
                                Bewegungen eines               Champ —96
                                ­nahen Bergs —64               stark!: Crowley – Bleib
                                 Un cuento
                                    ­­       sin ti —66        im Sattel —97
                               Im Stillen Laut —68             Schau in meine Welt! –
                               Sie ist der ­andere Blick —70   Ich bin Kilian —98
                               Taste of Hope —72               199 kleine Helden: ­Jesús

Inhal t
                               Eye Candy —74                   aus Mexiko —99
                               Searching Eva —76               Last Days of Summer/
                               Fleischwochen —78               Die letzten Tage des
                               Madame —80                      Sommers —100
                                                               Onder mijn huid/
                                                               Unter meiner Haut —101
                                                               #pestverhaal/
                                                               #mobbinggeschichte —102
                                                               Tårene trenger å hvile/
                                                               Es braucht Zeit —103
Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Die Vielfalt der Eindrücke ist bei der Duisburger Filmwoche und bei doxs! dokumentar-
                                                                                                                         filme für kinder und jugendliche Programm: nicht als Vorschrift, sondern als Einladung.
                                                                                                                         Die Dokumentarfilme, die die beiden Festivals eine Woche lang zeigen, erzählen von ver-
                                                                                                                         schiedenen Orten und Menschen, aus verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Formen.
                                                                                                                             Beide Filmfestivals sind damit Orte der Begegnung mit Neuem und des Gesprächs.
                                                                                                                         Duisburg ist sehr froh darüber, dass diese vitale Kontinuität von Gudrun Sommer und
                                                                                                                         Christian Koch, dem neuen Leitungsteam, einerseits aufrechterhalten und andererseits mit
                                                                                                                         neuen Impulsen weiterentwickelt wird. Wir in Duisburg wissen um die Produktivität des
                                                                                                                         Dialogs, auf die die Filmwoche und doxs! vertrauen – die seit 43 bzw. 18 Jahren ihren

                                                                        Die ganze
                                                                                                                         Kern bildet.
                                                                                                                             Wir sind gerne der Schauplatz des Austauschs, und die Stadt ist stolzer Unterstützer
                                                                                                                         seiner Festivals, die für eine Woche Menschen und Sichtweisen nach Duisburg bringen.
                                                                                                                         Sichtbarster Ausweis dessen ist der neu geschaffene Preis der Stadt ­Duisburg für den kur-

                                                                       Welt des                                          zen und mittellangen Film, der mit einem Preisgeld von 5.000 Euro ausgestattet ist und
                                                                                                                         über den eine eigens berufene Jury entscheidet.
                                                                                                                             Als Ort der vielfältigen Eindrücke sind die Duisburger Filmwoche und doxs! nicht nur

                                                                           Kinos
                                                                                                                         Orte der Sichtbarkeit, sie machen auch die Stadt Duisburg selbst sichtbar: als guten Gast­
                                                                                                                         geber und als Stadt, die gleich zwei Festivals von internationaler Reichweite beheimatet, die
                                                                                                                         sich einer anspruchsvollen Kunstform widmen und dabei verschiedene Publika adressieren.
                                                                                                                             Die Stadt begrüßt freilich das sichtbare Interesse der neuen Festivalleitung, auch die
                                                                                                                         lokale Reichweite der Festivals zu erhöhen und explizit die Duisburgerinnen und ­Duisburger
                                                                                                                         einzuladen. Dieser Einladung schließe ich mich an und heiße alle Besucherinnen und Besu-
                                                                                                                         cher der Duisburger Filmwoche und doxs! willkommen.

                                                                                  Jetzt
                                                                                                                         Sören Link, Oberbürgermeister

                                                                           GRATIS                                        Thomas Krützberg, Leiter des Dezernats für
                                                                                                                         Familie, Bildung und Kultur, Arbeit und Soziales

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6 Fax: 069 580 98 226, Widerrufsbelehrung: Den Text finden Sie unter §6 auf epd-film.de/agb                              7
Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Wer erstickt,                                                                                    18 Jahre doxs!
wo wir atmen?                                                                                    Wir bilden
Ein Dokument ist immer zugleich das, was
es bedeutet, erzählt, festhält – und das,
was es verschweigt, auslässt, vergisst. Das
gilt in besonderem Maße für Dokumentar-
                                                ist und der dem Festival als Kommissions-
                                                mitglied, Berater und Freund verbunden
                                                war, erinnern wir mit einem Programm am
                                                Festivalsonntag.
                                                                                                 nicht aus
filme, die, im Bewusstsein der Verknappung           Der Dokumentarfilm wirkt auf die            Kunst und Bildung wird manchmal zu viel                    zu werden? Ist ein Publikum, das begreift
des Blicks, den die Kamera wählt, Wirk-         Welt, indem er sie zeigt. Während der            und oft genug zu wenig zugetraut. Zu viel,                 auch ergriffen?
lichkeit zeigen und sich damit wissentlich in   Filmwoche sehen wir eine Welt, in der die        weil weder Kunst noch Bildung die sozialen                     Der Panik vor leeren Kinosälen ange-
die Auseinandersetzung darum begeben,           Errungenschaften der Moderne die Zukunft         Lücken füllen können, die Politik und Öko-                 sichts der Ubiquität von digitalen Bildern
was Realität ist. Die Kommunikation ent-        gefährden, in der alte Gewissheiten pre-         nomie hinterlassen. Aber auch zu wenig,                    ist mit der ausgebildeten Betrachtung nicht
steht da, wo Ansichten von dem, was ist,        kär und neue erkämpft werden, in der             wenn man meint, sie auf das Verträgliche                   beizukommen. So wie der Witz, den man
aufeinandertreffen und sich reiben: Wo ein      aus den Schatten der Vergangenheit alte          und Eingängige reduzieren zu müssen. Die                   erklären muss, sein Ziel verfehlt. Lassen Sie
Bild festgefügte Vorstellungen von der Welt     Gespenster hervortreten und die Amnesie          zweckrationale Zurichtung degradiert beide,                uns erzählen, nicht erziehen. Lassen Sie uns
irritiert und unterläuft.                       der Gegenwart als politisches Kampfmittel        ob Gegenstand oder Instrument der Ver-                     annehmen, es läge nicht am vermeintlich
     Die 24 Filme des Festivals zeugen von      nutzen; in der dokumentarisches Arbeiten         mittlung, zum Dienstleister marktkonformer                 hohen Anspruch der Filmkultur und nicht
der ungebrochenen Kraft des Dokumentar-         angesichts der Herausforderungen der             Verwertungslogiken.                                        an der Bildungsarmut des Publikums, wes-
films, der Wirklichkeit mit einem Stand-        Digitalisierung und der Vervielfältigung              Eine künstlerische Erfahrung wird                     halb das Kino und die Zuschauer*innen sich
punkt gegenüberzutreten und ihr Bilder          von Ansichten ein mehr als bloß probates         erlebt, nicht erlernt. Und auch Bildung                    immer öfter verfehlen. Um unsererseits
abzuringen, die das Publikum ergreifen und      „Mittel der Wahl“ darstellt, wenn es darum       ist kein Prozess, der sich in einer klaren                 zu lernen: Dort, wo die Begegnung keine
begeistern, aber auch Widerspruch heraus-       geht, unser Verhältnis zum Sichtbaren zu         Zielsetzung erschöpft. Wo Bildung und                      selbstverständliche ist, muss sie initiiert,
fordern können. Streitbare Filme sind unbe-     befragen.                                        Kunst ihren Ausgang bereits kennen, ist                    muss zum Kino verführt werden; auch und
quem und kein Garant für kommerziellen               Das damit verbundene Insistieren des        ihre Widerständigkeit und Autonomie                        unbedingt, aber nicht nur in der Schule.
Erfolg. Für die Gesellschaft hingegen haben     Festivals auf dem Kinosaal als Ort der           außer Kraft gesetzt. Genau dies steht auf                      Eine solche Verführung will doxs! sein:
Bilder, über die wir uns nicht einig sind,      Wahrnehmung ist keine Geste des Wider-           dem Spiel, wenn Filmschaffende ein-                        Kindern und Jugendlichen mit Dokumentar­
essentielle Bedeutung. In Zeiten zunehmend      stands gegen ein Vorrücken der Streaming­        fordern, dass Kindern und Jugendlichen                     film den Kopf zu verdrehen, ist unsere Lei-
ausdifferenzierter Öffentlichkeiten lohnt es    dienste und second screens, sondern eine         in der Schule vermittelt werde müsse,                      denschaft. Eine Leidenschaft, die wir auch
sich, das Fernsehen daran zu erinnern, dass     uns zeitgemäß scheinende Einladung an            wie (ihr) Kino zu verstehen sei. Aber lässt                im 18. Jahr voller Überzeugung feiern. Wir
ehemalige Quotenkiller heute als audiovisu-     das Publikum, sich gemeinsam einer ästhe-        sich Filmkultur derart lehren, dass es für                 bilden nicht aus, wir stecken an.
elles Erbe wiederentdeckt werden. Auch die      tischen Erfahrung auszusetzen und sich           ihre Bilder eine Garantie gäbe, begriffen
Filmförderung täte gut daran, die Debatte       darüber auszutauschen. Die 43. Ausgabe
um ihre Kriterien und Relevanz nicht mit        der Duisburger Filmwoche ist deshalb auch
dem Ausweichen auf den rechnerischen            eine Behauptung: Hier treffen Filme auf          Gudrun Sommer, Christian Koch
Kassenerfolg zu ersticken. „193 Plätze, na      ein Publikum, das sich von ihnen bewegen         Festivalleitung Duisburger Filmwoche & doxs!
und?“ betitelte Werner Dütsch 2016 einen        lässt und das, wenn es aus dem Dunkel
Artikel über die Duisburger Filmwoche. Er       des Kinosaals heraustritt, nicht einfach
gehörte zu jenen Redakteuren im deutschen       durchatmet und weiterzieht. Wer sich von
Fernsehen, die eigenwilligen dokumenta-         den Bildern, die in dieser Woche zu sehen
rischen Positionen eine Existenz und Sicht-     sind, die Augen öffnen lässt, sieht vielleicht
barkeit ermöglicht haben. An ihn, der im        schärfer – und atmet bewusster.                  Für das Festivalmotto danken wir Peter Waterhouse.
Dezember vergangenen Jahres verstorben                                                           (aus „In die wilden Augen“, in: Peter Waterhouse: P
                                                                                                                                                   ­ assim. Gedichte, Reinbek, Rowohlt, 1986)

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Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Veranstalter              Hauptförderer                                                                       Veranstalter              Hauptförderer

Hauptsponsor              Partner                                                                             Preisstifter

Unterstützer                                                                                                  Unterstützer

den lokalen Unterstützern der Duisburger Filmwoche

                                                                                                              Unterstützer doxs! ruhr

                                                                                      Schwarz
                            62055 König Pilsener Ankerlogo - Quer - Version Schwarz

                                                                                                              Kooperationspartner
den lokalen Partnern und Freunden des Festivals
Bistro Movies, Jens Müller | Bürgerfunk bei Radio Duisburg, Jürgen Mickley | City Management Duisburg,
Dagmar Bungardt | Die Brilllenmeister, Mark Lange | Efes Art Galerie, Ugur Güngör | Galerie Jetzt am
Dellplatz, Sabina Waldhausen und Gerd Salasse | Glück – Friseur und Café, Christiane Alt | Künstlerhaus,
Evangelos Koukouwitakis | Pfarrei Liebfrauen, Elmar Ibels | Platzhirsch Festival, René Schwenk | rebo Chic,

Dank
Andrea Pfaff | Roskothen – Die Kunst zu spielen, Boris Roskothen | Theater Duisburg, Georgios Martsios |
Olga Geiger | Kai Gottlob | Dr. Gerhard Jahn | Volker Köster | Werner Ružička | Annette Wolter | Tanja
Zappavigna | und den Kolleg*innen der Stadt Duisburg sowie der VHS

                                                                                                              Danke für Rat und Tat
                                                                                                              Antje Ehmann | filmforum Duisburg | David Babin | Frauke Burgdorff | Filmplus Köln |

Duisburger                                                                                                    Dank
                                                                                                              Goethe-Institut Lille | Leo Grün | Simone Henzler (DBHW) | IFFF Dortmund, Köln | Gudrun
                                                                                                              Kanacher | Volker Köster | Petra Müller | Aycha Riffi | Simone Scheidler | Josip Sosic |
                                                                                                              Annelie Stascheit | spinxx.de Verein zur Förderung der Bildungsregion Duisburg e. V.

Filmwoche
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                                                                                                              doxs!
                                                                                                              11
Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Mo | 4. 11.                   10.00 Uhr                     22.45 Uhr                    14.30 Uhr                  10.00 Uhr                     14.00 Uhr
                             doxs! kino – ab 10 Jahren                                  doxs! kino – ab 6 Jahren
                                                            Ein Bild von                                            Olanda                        Die Tochter von…
20.00 Uhr                    stark! Crowley –               ­Aleksander Gudalo          Schau in meine              von Bernd Schoch (AS)         von Joakim Demmer,
Eröffnung                    Bleib im Sattel                von Sabine Herpich (JK)     Welt! Ich bin Kilian                                      Verena Kuri (BB)
43. Duisburger Filmwoche                                                                                             11.00 Uhr
                             von André Hörmann                                          von Bernadette Hauke
doxs! dokumentarfilme für                                                                                           doxs! kino – ab 14 Jahren      15.00 Uhr
kinder und jugendliche #18   #pestverhaal                   Mi | 6. 11.                 Last Days of                City Plaza Hotel              doxs! kino – ab 6 Jahren
                             von Eef Hilgers                                            Summer                      von Anna Paula Hönig,         Schau in meine
im Anschluss
                                                             8.45 Uhr                   von Michael Mellemløkken    ­Violeta Paus                 Welt! Ich bin Kilian
HAMBI - Der                  10.15 Uhr                      doxs! kino – ab 9 Jahren    Renjo                                                     von Bernadette Hauke
                             Una Primavera                                                                          Récit de soi
Kampf um den                                                Aatos ja Amine
                             von Valentina Primavera (LS)                               20.00 Uhr                   von Géraldine Charpentier     Last Days of
Hambacher Wald                                              von Reetta Huhtanen
von Lukas Reiter (AB, AG)                                                               Szenen meiner Ehe La vraie vie                            Summer
                              11.45 Uhr                     199 kleine Helden:          von Katrin Schlösser (BB)   von Benjamin Chevallier       von Michael Mellemløkken
                             doxs! kino – ab 14 Jahren
                                                            Jesús aus Mexiko                                                                      Renjo
                             Spolu sami                     von Lina Luzyte             22.30 Uhr                    13.00 Uhr
Di | 5. 11.                  von Diana Cam Van Nguyen                                   Welt an Bord                doxs! kino – ab 14 Jahren     15.30 Uhr
                                                            10.00 Uhr                   von Eva Könnemann (AD)      Wir zeigen                    Zustand und
 8.45 Uhr                    Skip Day
doxs! kino – ab 4 Jahren     von Ivete Lucas,               Mama Rosa                                               es allen!                     Gelände
                                                            von Dejan Barac (AB)                                                                  von Ute Adamczewski (AG)
Dokus für Kitas –            Patrick Bresnan
                                                                                        Do | 7. 11.
                                                                                                                    Kurzfilme mit wenig
                                                                                                                    ­Sprache – Ein Programm
Filme von Harun              Swatted                         10.45 Uhr                                               auch für Integrationsklas-   20.00 Uhr
                                                            doxs! kino – ab 14 Jahren    9.00 Uhr
Farocki                      von Ismaël Joffroy                                                                      sen und Geflüchtete junge    Bewegungen eines
                                                                                        doxs! kino – ab 12 Jahren
                             Chandoutis                     The Last Male                                            Menschen
                                                                                                                                                  nahen Bergs
Einschlaf­                                                  on Earth                    Tårene trenger
geschichten:                 12.45 Uhr                                                                              Ljubljana Ronde               von Sebastian Brameshuber
                                                            von Floor van der Meulen    å hvile                     von Peter Röhsler             (LS)
Katze III                    Another Reality                                            von Halvor Nitteberg
                             von Noël Dernesch,
von Harun Farocki                                           11.30 Uhr                                               Skip Day                      22.30 Uhr
                             Olli Waldhauer (BB)
                                                            Träume von                  Onder mijn huid             von Ivete Lucas, Patrick      Un cuento sin ti
Einschlaf­                                                  Räumen
                                                                                        von Heleen D’Haens,
                                                                                                                    Bresnan                       von Michael Fetter
                             15.30 Uhr                                                  Eva van Barneveld
geschichten:                                                von Matthias Lintner (JK)                                                             ­Nathansky (AB)
                             Rettet das Feuer                                                                       Elvis: Strung out
Bahnen                       von Jasco Viefhues (AD)
                                                                                        Champ                       von Mark Oliver
von Harun Farocki                                           14.30 Uhr                   von Cassandra Offenberg
                             18.00 Uhr                      Heimat ist ein                                          Muybridge’s
Sesamstraße:
                             Ralfs Farben                   Raum aus Zeit                                           ­Disobedient

                                                                        Ti metable
Baggerlied
von Harun Farocki
                             von Lukas Marxt (JK)           von Thomas Heise (AG)                                    Horses
                                                                                                                    von Anna Vasof
                             20.30 Uhr
                             Fortschritt im Tal
                             der Ahnungslosen
                             von Florian Kunert (AB)

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Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Fr | 8. 11.                 14.30 Uhr                      19.00 Uhr                     SONNTAGSKINO:        15.30 Uhr                   Moderationen
                                                                                                             doxs! kino – ab 6 Jahren     Alejandro Bachmann (AB)
                            Sie ist der                    Apéro                         Filme für die
10.00 Uhr                                                                                                    In Kooperation mit dem       Bettina Braun (BB)
                            andere Blick                   ARTE und 3sat laden ein
                                                                                         Stadt – präsentiert filmforum                    Anja Dreschke (AD)
doxs!-                      von Christiana Perschon (AD)                                                                                  Alex Gerbaulet (AG)
Preisverleihung                                            20.00 Uhr                     von der Sparkasse Schau in meine                 Jan Künemund (JK)
Filmpreis für Euro-          17.00 Uhr                     Preisverleihung               Duisburg            Welt! Ich bin Kilian         Luc Schaedler (LS)
                            3sat und die Duisburger
päischen Kinder- und
                            Filmwoche präsentieren:
                                                           der 43. Duisburger            13.30 Uhr             von Bernadette Hauke
                                                                                                                                          Alexander Scholz (AS)
Jugenddokumentarfilm
                            EXTRA – Heidi                  Filmwoche                     HAMBI - Der
Bester europäischer                                                                                            Last Days of
Kinderdokumentarfilm
                            Specogna im                     21.30 Uhr
                                                                                         Kampf um den          Summer
Bester fremdsprachiger
Kinderdokumentarfilm        Gespräch mit                   ARTE und die Duisburger       Hambacher Wald        von Michael Mellemløkken
                                                           Filmwoche präsentieren:       von Lukas Reiter      Renjo
                            ­Frédéric Jaeger
10.30 Uhr                                                  EN PLUS. Ein-                 15.30 Uhr
Gerhard Friedl.             20.00 Uhr                      führung: Volko                Another Reality
Ein Arbeitsbuch             Taste of Hope                  Kamensky                      von Noël Dernesch,
Herausgegeben und           von Laura Coppens (LS)                                       Olli Waldhauer
­präsentiert von Volker                                    Fos-sur-Mer
 Pantenburg                 22.15 Uhr                      von Peter und Zsóka Nestler
 � im Diskussionssaal,
 eine Buch­präsentation
                            Eye Candy                      Khaneh siah ast
                            von Katharina Kraft (BB)
 in Kooperation mit                                        (Das Haus ist
 dem Österreichischen
 Filmmuseum                                                schwarz)
                            Sa | 9. 11.                    von Forugh Farrokhzad
12.15 Uhr
                            10.15 Uhr                       ab ca. 23.00 Uhr
Im Stillen Laut                                            Abschlussparty
von Therese Koppe (AG)      Searching Eva
                            von Pia Hellenthal (AB)
 13.30 Uhr
doxs! kino – ab 16 Jahren   13.00 Uhr                      So | 10. 11.
doku.klasse 2019            Fleischwochen                  11.00 Uhr
6. Jahrgang                 von Joachim Iseni (LS)
                                                           Der Doyen.
Dazwischen Elsa             15.00 Uhr                      In Memoriam
von Katharina Pethke,       Madame                         Werner Dütsch
­Christoph Rohrscheidt      von Stéphane Riethauser
                            (JK)                           Bücherfilm
Swatted                                                    von Christiane Büchner
von Ismaël Joffroy           15.00 Uhr
Chandoutis                  doxs! kino – ab 14 Jahren      DDR – ohne Titel
                            Don’t Give a Fox               von Harry Rag
                            von Kaspar Astrup Schröder

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Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Adresse und Kontakt             Festivalcafé
                            Duisburger Filmwoche            Bistro Movies im filmforum
                            c/o Volkshochschule der         Dellplatz 16

     FILM AB
                            Stadt Duisburg                  +49 203 287217
                            Steinsche Gasse 26
                            D-47051 Duisburg                 Diskussionen
                            +49 203 283-4187                 Im Anschluss an jeden Film
                            kontakt@duisburger-­             findet eine Diskussion im
                            filmwoche.de                     Josephshaus (Goldstr. 18,
                            duisburger-filmwoche.de          47051 Duisburg) statt.

           TZT?
                            do-xs.de                        ­Diskussionsprotokolle liegen

         JE
                                                             im Festivalzentrum und im

      ND
                            Veranstaltungsorte               Diskussionssaal aus. Die

     U
                            Alle Filmvorführungen der        Diskussions­protokolle aller
                            43. Duisburger Filmwoche         Jahrgänge sind auf proto-
                            und von doxs! kino finden        kult.de archiviert.
                            im filmforum (­Duisburg,
                            Dellplatz 16, 47051             Videothek
                            ­Duisburg) statt.               Es besteht die Möglichkeit,
                             doxs! ruhr gastiert 2019       Festivalfilme separat zu
                             auch in sechs weiteren         sichten. Wenden Sie sich
                             ­Städten des Ruhrgebiets:      gerne an unsere Mitarbei-
                              Moers, Bochum,                ter*innen an der Infotheke
                              Dortmund, Gelsenkirchen,      im Festivalzentrum.
                              Essen und Bottrop.
                                                            Impressum
                            Festivalzentrum                 Redaktion
                            Kurszeit                        Alexander Scholz
                            Dellplatz 11 / Dellstr. 1a      Gestaltung
                            47051 Duisburg                  Bureau Mathias Beyer
                            Öffnungszeiten                  Herausgeber
                            Montag                          Stadt Duisburg, Der Ober-
                            17.00 bis 21.00 Uhr             bürgermeister, Dezernat für
                            Dienstag bis Samstag            Familie, Bildung und Kultur,
                            9.00 Uhr bis zum Beginn         Volkshochschule 47049
                            der letzten Vorführung          Duisburg
                            Sonntag                         © bei den Autoren,
                            10.00 bis 15.00 Uhr             ­Verleihern, Archiven
            LA
                            +49 203 283 4171
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                            Eintrittskarten für
                            ­Vorführungen der
                             ­Duisburger Filmwoche

                       Infor­mationen
                              erhalten Sie ausschließlich
                              im Festivalzentrum.

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Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019
Esther Buss                     Christian Popp                 Serpil Turhan
                                                                   Lebt und arbeitet als frei-     Studium der Geschichte und     Studierte von 2001 bis
                                                                   schaffende Film- und            Romanistik in Tübingen und     2004 Theaterwissenschaf-
                                                                   Kunstkritikerin in Berlin.      Aix-en-Provence. Zwischen      ten an der Freien Universität
                                                                   Außerdem tätig als Lektorin     1998 und 2005 Redakteur        Berlin. Regieassistentin für
                                                                   und künstlerische Beraterin.    bei ARTE in Straßburg und      verschiedene Regisseure wie
                                                                   Studierte Amerikanistik         RBB/ARTE in Potsdam. Von       Rudolf Thome und Thomas
                                                                   und Theaterwissenschaft         2005 bis 2012 Produzent        Arslan. Begann während-
                                                                   in München. Von 2001            in Paris und Berlin. 2012      dessen Dokumentarfilme
                                                                   bis 2004 Redakteurin bei        Gründung der Firma YUZU        zu drehen und studierte

                                PALÄSTE                            der Zeitschrift Texte zur
                                                                   Kunst. Seitdem schreibt sie
                                                                                                   Productions in Paris. Tutor,
                                                                                                   Berater und Moderator für
                                                                                                                                  Medienkunst/Film an der
                                                                                                                                  Hochschule für Gestaltung

                           FÜR DAS VOLK                            für Kataloge, Monografien,
                                                                   Filmmagazine und Zeitun-
                                                                                                   verschiedene Institutionen
                                                                                                   und Märkte im Bereich
                                                                                                                                  in Karlsruhe. 2013 Diplom
                                                                                                                                  mit dem Dokumentarfilm
                                                                   gen, u. a. kolik.film, Jungle   Dokumentarfilm. Experte für    „Dilim Dönmüyor – Meine
                                   DOKUMENTARFILM VON              World, Spex, Der Tages-         das MEDIA Desk Schweiz         Zunge dreht sich nicht“.
                  BORIS MISSIRKOV UND GEORGI BOGDANOV              spiegel, Filmdienst und         und seit 2019 Kurator der      2016 Teilnahme am Berlinale
      Der Dokumentarfilm erzählt die wechselvolle Geschichte       Spiegel Online. In diesem       Industry Days des FIPADOC      Forum mit „Rudolf Thome –
           von vier sozialistischen Volkspalästen und diejenige    Jahr ist sie für den Verband    International Documentary      Überall Blumen“. Derzeit
           der Menschen, die sie bauten, mit ihnen aufwuchsen      der deutschen Filmkritik Teil   Festival in Biarritz.          Gastprofessorin an der
            und sie heute noch instand halten. Im Fokus stehen     der Dokumentarfilm-Jury.                                       Hochschule für Gestaltung in
        der „Palast der Wissenschaften“ in Moskau, der „Palast                                                                    Karlsruhe.

                                                                   ARTE-
     Serbiens“ in Belgrad, der „Kulturpalast“ in Sofia sowie der
                                „Parlamentspalast“ in Bukarest.

                                                                   Dokumentarfilmpreis
                                ARTE EDITION/absolut Medien
                                           Deutschland 2016
                                       | 104 Minuten I 9,90 €

                                                                   Nominierungen:                  Another Reality                Olanda
                                                                                                   Bewegungen eines               Ralfs Farben
                                                                                                   nahen Bergs                    Rettet das Feuer
                                                                                                   Fortschritt im Tal der         Searching Eva
                                                                                                   Ahnungslosen                   Sie ist der andere Blick
                                                                                                   HAMBI – Der Kampf um           Szenen meiner Ehe
                                                                                                   den Hambacher Wald             Taste of Hope
                                                                                                   Heimat ist ein Raum            Träume von Räumen
                                                                                                   aus Zeit                       Una Primavera
                                                                                                   Im Stillen Laut                Zustand und Gelände
                                                                                                   Madame

                                                                                                   überreicht durch Wolfgang Bergmann,
                                                                                                   Geschäftsführer ARTE Deutschland &
                                                                                                   Koordinator ARTE im ZDF.

                             IHRE BESTELLMÖGLICHKEITEN!
                                TELEFON: +49 89 8585 0101
18                          ONLINE: WWW.ARTE.TV/EDITION            19
Michael Baute                   Tereza Fischer                 Lena Stölzl
     Veröffentlicht seit 1992 zu     Geboren 1969. Studium der      Geboren 1983. Studierte
     Kino u. a. in Jungle World,     Publizistik und Filmwissen-    Theater-, Film- und Medi-
     Sigi-Goetz Entertainment,       schaft an der Universität      enwissenschaft in Wien und
     Cargo, kolik.film, tip Berlin   Zürich, Promotion. 2003        Berlin. Promotion an der
     und Taz sowie im Weblog         bis 2013 Forschung und         Universität Wien zu Theo-
     newfilmkritik.de. 2006          Lehre an der Universität       rien des Dokumentarischen
     Co-Herausgeber (mit Volker      Zürich. Mitherausgabe des      („Filmische Verortungen
     Pantenburg) von „Minuten-       Tagungsbandes „Serielle        von Geschichte. Bewegun-
     texte. The Night of the         Formen“ (Schüren, 2011),       gen des Sichtbarmachens
     Hunter“ (Brinkmann und          Dissertation „Poetik der       historischer Schauplätze“,
     Bose). 2008/09 künstleri-       Schärfenverlagerung“           2018). Zur Zeit wissen-
     scher Leiter von „Kunst der     (Schüren, 2012). 2007          schaftliche Mitarbeiterin an
     Vermittlung“, einem Projekt     bis 2013 Redakteurin und       der Universität Bayreuth.
     zur audiovisuellen Formen       Mitherausgeberin des           Forschungsinteressen sind
     von Film- und Kinovermitt-      „Jahrbuchs Cinema“. Seit       filmische Bildstrukturen,
     lung. Seit 2010 Lehrveran-      April 2014 Leitung der         Historizität und Artistic
     staltungen und Workshops,       Filmzeitschrift Filmbulletin   Research. Herausgeberin
     seit 2015 Dozent für Film-      sowie Vorstandsmitglied        der Publikation „Sichtbar
     geschichte an der Deutschen     des Schweizer Verbandes        machen. Politiken des Doku-
     Film- und Fernsehakademie       der Filmjournalistinnen und    mentarfilms“ (mit Elisabeth
     Berlin.                         -journalisten.                 Büttner und Vrääth Öhner,

     3sat-
                                                                    Vorwerk 8, 2017).

     Dokumentar­filmpreis
     Nominierungen:                  Another Reality                Olanda
                                     Bewegungen eines               Ralfs Farben
                                     nahen Bergs                    Rettet das Feuer
                                     Fortschritt im Tal der         Searching Eva
                                     Ahnungslosen                   Sie ist der andere Blick
                                     HAMBI – Der Kampf um           Szenen meiner Ehe
                                     den Hambacher Wald             Taste of Hope
                                     Heimat ist ein Raum            Träume von Räumen
                                     aus Zeit                       Una Primavera
                                     Im Stillen Laut                Zustand und Gelände
                                     Madame

                                     dotiert von den vier Partnern des Gemeinschafts­
                                     programms ZDF, ORF, SRG und ARD, überreicht durch
                                     Natalie Müller-Elmau, Koordinatorin 3sat.

20   21
Stefan Höh                      Claudia Slanar                  David Wegmüller
     Geboren 1977 in H  ­ omburg,    Studierte Kunstgeschichte       Geboren 1977 in Morges
     studierte Drehbuch/Drama-       in Wien sowie Aesthetics        (Schweiz). Studium der
     turgie an der ifs internatio-   and Politics und Creative       Germanistik, Journalistik
     nale filmschule köln und der    Writing am California Ins-      und Kommunikationswis-
     Filmuniversität Babelsberg      titute of the Arts. Seit 2014   senschaften in Freiburg und
     Konrad Wolf in P ­ otsdam.      kuratiert und programmiert      Triest. Autor, Übersetzer
     2014 Gründung von               sie das Ursula Blickle Video    und Kurator von Filmreihen.
     Scöhfett Filme zusammen         Archiv sowie das Blickle        Co-Autor der Dok-Serie
     mit Berta Valin Escofet. Ihr    Kino im Belvedere 21,           „Typisch Schweiz“ des
     gemeinsamer Debüt-Film          Museum für zeitgenössi-         Schweizer Fernsehens
     „Mister Universum“ feierte      sche Kunst in Wien. Seit        SRF. Seit 2006 bei den
     seine Premiere beim Max-        2015 im Auswahlgremium          Solothurner Filmtagen in
     Ophüls-Preis 2016 und war       für Innovativen Film der        programmlichen und redak-
     nominiert für den First Steps   Diagonale. Dozenten-            tionellen Funktionen tätig.
     Award als bester Dokumen-       tätigkeit an verschiedenen      Organisierte diverse Retro-
     tarfilm. Seit 2016 im Vor-      Hochschulen im In- und          spektiven und Personalen
     stand des Filmbüro NW und       Ausland und ist Autorin         rund um den Schweizer
     Mitglied des Dokomotive         von Veröffentlichungen zu       Film. Arbeitet derzeit an
     Filmkollektivs.                 zeitgenössischer Kunst, Film    einer Monografie über den
                                     und Video.                      Dokumentarfilmer Peter
                                                                     Liechti.

     Jury der Stadt                                                  „Carte Blanche“ Nachwuchs-

     Duisburg
                                                                     preis des Landes NRW
                                                                     Eye Candy
                                                                     Fleischwochen
                                                                     Fortschritt im Tal der
                                                                     Ahnungslosen
                                                                     HAMBI – der Kampf um
     Nominierungen:                  Preis der Stadt Duisburg        den Hambacher Wald
                                     Die Tochter von …               Im Stillen Laut
                                     Ein Bild von Aleksander         Mama Rosa
                                     Gudalo                          Rettet das Feuer
                                     Eye Candy                       Searching Eva
                                     Fleischwochen                   Taste of Hope
                                     Mama Rosa                       Träume von Räumen
                                     Un cuento sin ti                Un cuento sin ti
                                     Welt an Bord                    Una Primavera

                                     überreicht durch                überreicht durch
                                     Manfred Osenger,                Dr. Hildegard Kaluza, ­
                                     Bürgermeister                   Ministerium für Kultur und
                                     der Stadt Duisburg              ­Wissenschaft des Landes
                                                                      Nordrhein-Westfalen

22   23
Das Arbeitsstipendium des        Als Juror*innen für das
                                                Landes NRW für die Ent-          Stipendium fungierten die
                                                wicklung künstlerischen          Produzentin Meike Martens,
                                                Dokumentarfilms für Kinder       Christine von Fragstein, u. a.
                                                oder Jugendliche fördert         Kuratorin mehrerer Doku-
                                                filmische Ansätze schon          mentarfilmwettbewerbe,
                                                während der ersten Schritte      Filmkritiker und Festivalku-
                                                eines Projekts. Es ist mit       rator Frédéric Jaeger sowie
                                                9.900 Euro dotiert. Die          Ruth Schiffer als Vertreterin
                                                Vorbereitung eines konkre-       der Kulturabteilung des
                                                ten Werkes kann genauso          Landes.
                                                gefördert werden wie Fort-
                                                bildungen oder Recherchen        Die Vergabe des Stipen-
                                                für spätere Vorhaben.            diums organisiert das Film-
                                                                                 büro NW in Kooperation
                                                                                 mit doxs!/Duisburger
                                                                                 Filmwoche.

                                    Arbeitsstipendium
                                    des Landes NRW

         Die Stimme des Westens.
     Im Rheinland unverzichtbar –
       bundesweit unüberhörbar.
                                    Publikumspreis
                                    der Rheinischen Post
     Jetzt kostenlos lesen:
        rp-online.de/probe
                                                Der Preis für den beliebtesten
                                                Film des Festivals wird von
                                                einer Jury bestehend aus
                                                Leserinnen und Lesern der
                                                Rheinischen Post vergeben.

                                                überreicht durch Peter ­Klucken (RP)

24                                  25
GROSSE KLAPPE                    ECFA Documentary Award          Bester fremdsprachiger
                                                                                      Filmpreis für ­politischen       Der ECFA Documentary            Kinderdokumentarfilm
                                                                                      Kinder- und Jugend­              Award wurde 2016 neu ins        2019 wird erstmals der
                                                                                      dokumentarfilm                   Leben gerufen und würdigt       von der Selbst.Los! Kultur-
                                                                                      Der Filmpreis GROSSE             inhaltlich und ästhetisch       stiftung – Annelie und
                                                                                      KLAPPE wurde 2011 zum            hochwertige dokumen-            ­Wilfried Stascheit aus-
                                                                                      ersten Mal verliehen und ist     tarische Produktionen für        gelobte Filmpreis für den
                                                                                      europaweit einzigartig. Er       Kinder. Verliehen wird der       besten fremdsprachigen
                                                                                      zeichnet Produktionen aus,       Preis in Kooperation mit         Kinderdokumentarfilm bei
                                                                                      die in besonderem Maße die       der European Children’s          doxs! vergeben. Nominiert
                                                                                      ästhetische und politische       Film Association (ECFA),         sind alle nicht-deutsch-
                                                                                      Auseinandersetzung mit           dem europäischen Verband         sprachigen Festivalbeiträge,
                                                                                      Dokumentarfilm fördern. In       für Kinder- und Jugend-          die sich an ein Publikum
                                                                                      den Wettbewerb eingeladen        film. Für den Wettbewerb         im Alter von sechs bis
                                                                                      sind Dokumentarfilme aus         nominiert werden Festival-       14 Jahren richten. Der Preis
                                                                                      Deutschland und Europa, die      beiträge, die sich an die        wird alle zwei Jahre verge-
                                                                                      mit Fantasie und Intelligenz     junge Zuschauergruppe            ben und ist mit 6.000 Euro
                                                                                      die Lebenswelt von jungen        der Sechs- bis Zwölfjäh-         dotiert. Die Jury setzt sich
                                                                                      Menschen aufgreifen und          rigen richten. Die Auswahl       zusammen aus den Mit­
                                                                                      adressieren und ihnen dabei      des Preisträgerfilms trifft      gliedern des Duisburger Ver-
                                                                                      auch vom Mainstream              eine internationale Fachjury,    eins Freunde der ­Realität.
                                                                                      abweichende Formen des          ­darunter zwei Vertreter*in-      Verein zur Förderung des
                                                                                      dokumentarischen Erzählens       nen der über 100 ECFA-           Dokumentarfilms für Kinder
                                                                                      nahebringen. Die Auszeich-       Mitglieder­organisationen.       und Jugendliche e. V.
                                                                                      nung ist mit 5.000 Euro für
                                                                                      die Regieleistung dotiert und
                                                                                      wird von der Bundeszen-
                                                                                      trale für politische Bildung
                                                                                      gestiftet.

ECFA is the leading organization for professionals that work with quality films for
children and young people. Among our members are film festivals, distributors,
sales agents, TV programmers, cultural institutions and film educators. Our aim
is to support cinema for children and youth in all its aspects: cultural, economic,
aesthetic, social, political and educational.

ECFA offers you:
- A unique network for professionals working within children’s film
- Extensive database of European films, festivals and contacts
- Access to the ECFA-Community
- Possibility to serve in ECFA juries in selected festivals
- Specialised seminars and workshops
- 4 ECFA -Journals and 6 ECFA-Updates a year

                                                                                      doxs!-Preise
ECFA was founded in 1988, and has currently more than 125 members from 36
different countries.
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www.ECFAweb.org
www.facebook.com/EcfaEuropeanChildrensFilmAssociation
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                                                                                      27
Kommi ssion
Alejandro Bachmann                                                                                Alex Gerbaulet
Kulturarbeiter mit Schwer-                                                                        Filmemacherin und Produ-         Jan Künemund
punkten im Vermitteln                                          Anja Dreschke                      zentin in Berlin. Seit 2015      Geboren in Schwerte (Ruhr).
von und Schreiben über        Bettina Braun                    Ethnologin, Filmemacherin          drei zum Teil mehrfach           Literaturwissenschafts-,
Film sowie in der Zusam-      Ausbildung in London und         und Kuratorin. Ihre For-           ausgezeichnete Kurzfilme:        Soziologie- und Linguistik-     Luc Schaedler
menstellung von Film-         Köln. Regisseurin, Autorin       schungsinteressen und              „Schicht“ (2015), „Tiefen-       studium in Bochum, Mitar-       Geboren in Zürich. 1986 bis
programmen (mit Fokus         und Dozentin für Dokumen-        Veröffentlichungen liegen          schärfe“ (2017, zusammen         beit im Endstation Kino und     2002 Mitarbeit in der Pro-
auf dokumentarischen und      tarfilm. Ihre Filme laufen auf   im Bereich Theorie und             mit Mareike Bernien) und         beim Festival blicke. 2006      grammation des Kino Xenix
experimentellen Formen).      nationalen und internatio-       Praxis an der Schnittstelle        „Die Schläferin“ (2018). Seit    bis 2015 Text-, Presse- und     in Zürich. 1994 bis 1998
2010 bis 2019 wissen-         nalen Festivals und erhalten     von experimenteller Ethno­         2006 Lehrtätigkeit u. a. an      Öffentlichkeitsarbeit beim      Studium der Ethnologie,
schaftlicher Mitarbeiter,     diverse Auszeichnungen           grafie, essayistischem             der Hochschule für Bildende      Filmverleih Edition Salzgeber   Geschichte und Filmwissen-
später Leiter des Bereichs    u. a. Filmpreis NRW für den      Film und künstlerischer            Künste Braunschweig, der         in Berlin. Redakteur des        schaft an der Universität
Vermittlung, Forschung und    Besten Dokumentarfilm,           Forschung. Unterrichtet            Kunsthochschule Kassel, der      Queer-Cinema-Magazins           Zürich. 2005 Promotion
Publikationen des Öster-      Medienpreis der Kindernot-       audiovisuelle Anthropologie        School of the Art Institute of   Sissy. Dramaturgische           in Visueller Anthropologie
reichischen Filmmuseums.      hilfe, Phoenix Dokumentar-       und Medien­ethnologie.             Chicago und der Short Film       Beratung bei Spiel- und         mit seinem Dokumentar-
Herausgeber von „Räume        filmpreis, Publikumspreis        Derzeit als wissenschaftliche      Station der Berlinale Talents,   Dokumentarfilmproduktio-        film „Angry Monk“. 1998
in der Zeit. Die Doku-        der Duisburger Filmwoche.        ­Mitarbeiterin am Institut         sowie Mitarbeit in der           nen, Co-Autor des Spielfilms    bis 2001 Mitarbeit beim
mentarfilme von Nikolaus      Für ihre Dokumentarfilm-­         für Medien- und Kultur­           Auswahljury des Kasseler         „Lichtes Meer“ (2015). Seit     Aufbau des Kinderfilmklubs
Geyrhalter“ (Sonderzahl,      Trilogie „Was lebst du?“          wissenschaft an der Uni-          Dokfest und des European         2015 Forschung und Lehre        Zauberlaterne in Zürich. Seit
2015) und Co-Herausgeber      (2004/05), „Was du                versität Düsseldorf. Realisiert   Media Art Festivals in Osna-     am Institut für Medien,         1998 freischaffender Doku-
von „Echos. Zum doku-         willst“ (2008), „Wo stehst        Filme, Video­installationen       brück. Seit 2014 Teil der        Theater und Populäre Kultur     mentarfilmer und Produzent
mentarischen Werk Werner      du?“ (2011) erhielt sie 2013      und Foto­essays. Als              Produktionsplattform pong        der Universität Hildesheim.     mit seiner Firma go between
Herzogs“ (Vorwerk 8, 2018),   den Grimme Preis Spezial.         ­Kuratorin arbeitet sie im        film in Berlin und hat dort      Promotionsprojekt zum           films: „Made in Hong Kong“
Associate Editor des Found    ­Bettina Braun ist Grün-           Bereich von Ethnologie,          seither u. a. an Filmen von      Queer Cinema. Freier Film-      (1997), „Angry Monk“
Footage Magazine und des       dungsmitglied von LaDOC,          Film und Kunst für Film­         Philip Scheffner, Dorothee       journalist, u. a. für Spiegel   (2005), „Watermarks“
Film Education Journal.        Köln und Mitglied im Vor-         festivals, Museen und            Wenner und Khaled Abdul-         Online, Freitag, Taz und        (2013), „A Long Way Home“
Lebt in Wien.                  stand des Filmbüro NW e. V.       andere Kulturinstitutionen.      wahed mitgearbeitet.             Filmdienst.                     (2018).

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Manuela Klaut                   Sebastian Markt                  Nadine Voß

 Mit uns in die Zukunft!                                                     Studierte Verwaltungs­
                                                                             ökonomie in Halberstadt
                                                                                                             Film- und Kinoarbeit.
                                                                                                             Studium Geschichte und
                                                                                                                                              Geboren 1986, studierte in
                                                                                                                                              Bochum und Paris Theater-,

 Wir sind Ihr Audi-Partner.
                                                                             und Medienkultur in             Philosophie in Wien und          Medien- und Filmwissen-
                                                                             Weimar. Organisierte            Berlin. Programmkoordina-        schaft und lebt seit Ende
                                                                             2012 das erste Festival         tion bei Berlinale Generation,   des Studiums in Berlin. Hier
                                                                             des nacherzählten Falls         Co-Kurator Dokfilmwoche          baute sie als Projekt- und
                                                                             und ist Herausgeberin des       Berlin. Freier Filmkritiker,     Veranstaltungsmanagerin
                                                                             Kinohefts. Promotion zur        u. a. Sissy, Perlentaucher und   zunächst mehrere Jahre
                                                                             „Medientheorie des juris-       Indiekino, Filmgesprächs-        einen neuen Kulturort auf,
                                                                             tischen Falls“. Seit 2019       moderationen, gelegentlich       bevor sie zum Journalismus
                                                                             Mitarbeiterin am Institut für   noch Vorführer.                  wechselte und nun seit
                                                                             Theater- Film und Medien-                                        einem Jahr für den Tages-
                                                                             wissenschaft in Frankfurt       Mark Stöhr                       spiegel tätig ist.
                                                                             am Main und an der              Aufgewachsen am Boden-
                                                                             Leuphana-Universität in         see. Studium der Germanis-
                                                                             Lüneburg.                       tik und Filmwissenschaften
                                                                                                             in Konstanz und Bochum.
                                                                             Eva Königshofen                 Er lebt und arbeitet als
                                                                             Lebt in Frankfurt, hat Kul-     freier Autor in Hamburg.
                                                                             turwissenschaften studiert      Veröffentlichungen u. a.
                                                                             und schließt gerade ihren       auf stern.de, Zeit Online
                                                                             Master in Angewandter           und Der Freitag. Katalog-
                                                                             Theaterwissenschaft ab.         redaktion u. a. beim Film-
                                                                             Arbeitet als Dramaturgin        fest Hamburg. Seit 2015
                                                                             und schrieb zuletzt Film-       ist er Programmer für den
                                                                             kritiken für das Lichter        Dok-Wettbewerb beim
                                                                             Filmfest. Beschäftigt sich      Filmfestival Max Ophüls
                                                                             mit feministischer Wissen-      Preis.
                                                                             schaftskritik, Autofiktion
                                                                             und strategischem Lügen
                                                                             und hat gerade ihren ers-
 Tauchen Sie mit uns und dem Audi e-tron in die spannende Welt von           ten Artikel bei Wikipedia
 morgen ein und gestalten Sie die Zukunft mit.                               hochgeladen.

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 Wir beraten Sie gerne zu Ihrem persönlichen Audi Wunschmodell und
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 Wir freuen uns auf Sie!

30
   Audi
   Zentrum Duisburg
                                             Automobile Wolf GmbH & Co. KG
                                             Düsseldorfer Landstrasse 37
                                             47249 Duisburg
                                             Tel. 0203 / 99 71 90
                                             www.audi-wolf.de
                                                                             Protokolle
                                                                             31
Die
                 Filme
Die Filme | 32   33
Lukas Reiter                   Im Spätsommer 2018 veranlasst der Energiekonzern RWE
                                   1993 in Mainz geboren.         Power AG die Räumung der Baumhäuser im Hambacher
                                   2017 Abschluss einer           Wald durch die Polizei. Nur eine kleine Gruppe Umwelt-
                                   Ausbildung zum Medien­         aktivist*innen hat sich dort verschanzt, um gegen die
                                   gestalter Bild und Ton         Rodung der uralten Bäume für den Braunkohleabbau zu
                                   in Frankfurt am Main           kämpfen. Zu Beginn der Räumung kommen sonntags
                                   und Studienbeginn an           gerade 200 Menschen in den Wald, um zu protestieren
                                   Film­akademie Baden-­          und Solidarität zu zeigen. Als fünf Wochen später das
                                   Württemberg in Ludwigs-       letzte von rund 80 Baumhäusern geräumt wird, sind über
                                   burg. Während der Proteste     50.000 Demonstrant*innen vor Ort. Der Hambacher
                                   2018 engagierte er sich        Wald ist zum Symbol des Kohleausstiegs und des Kampfes
                                   im Hambacher-Forst-­           gegen den Klimawandel geworden.
                                   Presseteam.                        Wie kommt es dazu, dass aus einem jahrelang nur
                                                                  regional beachteten Protest plötzlich eine riesige Klimabe-
                                   Filme                          wegung mit internationalen Schlagzeilen wird? Es geht um
                                   Wir sind friedlich, was        Bilder – dies versuchen im Film auch das Malerpaar Helge
                                   seid ihr? (2018), Interplast   & Saxana zu propagieren. „[...] es wird ein Bild gebraucht
                                   Peru (2016)                    von Seiten RWE und auch der Politik […], dass dazu legi-
                                                                  timiert, einen rigorosen Einsatz hier vorzubereiten.“ Bilder
                                                                  der Gewalt – vermummte Aktivisten, angeblich gefundene

HAMBI -
                                                                  Waffen, verletzte Polizisten – sollen Menschen davon
                                                                  abhalten, zum Protest in den Wald zu kommen. Doch
                                                                  trotzdem, auch durch die Arbeit der Presse, setzt sich ein
                                                                  friedliches Bild von Menschen auf Baumhäusern durch, die,

Der Kampf um
                                                                  zahlenmäßig weit unterlegen, 3.500 Polizisten entgegen-
                                                                  stehen. David gegen Goliath – jeder versteht dieses Bild.
                                                                  „Was ist legitim?“ obsiegt über „Was ist legal?“.
                                                                      Auch dieser Film versucht mit klarer Haltung Bilder zu
                                                                  kreieren, die den Protest im Hambacher Wald legitimieren.

den ­Hambacher
                                                                  Haben Wirtschaft, Politik und Polizei die unabhängigen
                                                                  Gerichte übergangen, um einen der größten Polizeiein-
                                                                  sätze in der Geschichte NRWs durchzusetzen? Diese Frage
                                                                  will der Film nicht beantworten. Zu Wort kommen die

Wald
                                                                  Menschen, die sich im Wald gegenüber stehen. Auf der
                                                                  einen Seite Menschen mit einer gemeinsamen Idee und
                                                                  auf der anderen Seite Menschen in Uniform, die aufgrund
                                                                  ihres Arbeitsvertrags dort sind.

von Lukas Reiter
Mo 4. 11. | 21.00 Uhr
DE 2019 | 85 ' | OF mit engl. UT

                                                                   Kamera: Lukas Reiter Montage: Lukas Reiter
                                                                   ­Tongestaltung: Julian Berg Produktion: Transparent
                                                                  Film Sender: ZDF/Das kleine Fernsehspiel Kontakt:
34                                 35                             ­transparentfilm.org
Una
                                         Valentina Primavera             Dies ist die Geschichte, die ich vielleicht am besten kenne,
                                         Geboren 1985. In den            weil es meine eigene – besser gesagt unsere – ist: Es ist
                                         Abruzzen aufgewachsen,          die Geschichte meiner Mutter. Und sie ist nicht nur meine
                                         Abschluss an der Kunst-         Mutter, sondern zuallererst eine Frau. Ihr Name ist Fiorella.
                                         hochschule Rom. Seit 2010       Seitdem mir dieser Gedanke klar geworden ist, bin ich

Primavera
                                         in Berlin. 2013 Regieassis-     überzeugt davon, dass gerade etwas so Persönliches zum
                                         tentin bei Federico Neris       gemeinsamen Nachdenken und zur Diskussion führen kann.
                                         Dokumentarfilm „Antonello       Deshalb ist unsere Geschichte nun ein Film geworden.
                                         Neri In-Provideo“. 2014             Auf dem Weg zwischen Vernunft und Emotion hatte
                                         M.A. in Bühnenbild und          ich ein tiefes Verlangen, dieser Frau eine Stimme zu geben,
                                         Szenografie der TU Berlin.      ihr zuzuhören, ihre Widersprüche zu akzeptieren und über
                                         Seitdem Bühnen- und Kos-        Rollen und Strukturen nachzudenken, die unsere Wahrneh-
                                         tümbildnerin. Regelmäßige       mung von uns selbst in der Gesellschaft prägen.

von Valentina Primavera                  Assistentin der Bühnenbild-
                                         nerin Janina Audick. „Una
                                         Primavera“ ist ihr Debütfilm.
                                                                             Gewalt gegen Frauen wird auf so vielen Ebenen
                                                                         praktiziert. Ich würde sagen, es ist ein genau definiertes
                                                                         politisches Programm. Die Oberflächlichkeit, mit der es
Di 5. 11. | 10.15 Uhr                                                    behandelt wird, ist ein Beweis dafür, dass das Hauptinter-
AT, DE, IT 2018 | 80 ' | OF mit dt. UT                                   esse der Politik darin besteht, eine bestimmte Vorstellung
                                                                         von patriarchaler Macht zu bewahren.
                                                                             Die Familie ist dabei nur eines der Konfliktfelder, auf
                                                                         dem sich „Una Primavera“ bewegt und sie erforscht. Hier
                                                                         hakt der Film nach, entlockt und hinterfragt. Ich tue dies,
                                                                         indem ich die Ursachen untersuche und ergründe, ohne
                                                                         Anspruch auf Antworten zu haben und vor allem ohne zu
                                                                         urteilen.

                                                                         Buch: Valentina Primavera, Federico Neri Kamera:
                                                                         Valentina Primavera Ton: Macarena Solervicens Montage:
                                                                         Federico Neri Musik: Macarena Solervicens Produktion:
                                                                         Johannes Schubert Kontakt: filmdelights.com/sales/
                                                                         unaprimaverasales
Wir haben nahezu ein Leben lang in Gegenden gelebt, in
                                                                                       denen es neben der öffentlichen Gemeinschaft ein zweites
                                                                                       Bündnis gab. Ein Paralleluniversum im Schatten der Öffentlich-
                                                                                       keit. Es ist erst auf den zweiten Blick sichtbar, aber wenn man
                                                                                       seinen Blick geschärft hat, entdeckt man es nahezu überall.
                                                                                           Wir lasen Zeitungsartikel, sprachen mit Menschen und
                                                                                       stellten fest, dass es uns relativ leichtfiel, Menschen aus
                                                                                       dieser Welt zu treffen und mit ihnen über die Gesellschaft
                                                                                       zu sprechen, in der sie aufwuchsen und immer noch leben:
                                                                                       In großen Familienclans, in denen das eigene Blut mehr
                                                                                       zählt als die Gesetze des Staates.
                                                                                           Während unserer Recherchen wurde immer deutlicher,
                                                                                       dass es sich nahezu ausnahmslos um Menschen handelt,
                                                                                       die nach Deutschland gezogen sind, sowie deren Nach-
                                                                                       fahren. Diese Clans haben eine feste Familienhierarchie, in
                                                                                       welche Außenstehende kaum reinkommen. Sie sind Bluts-
                                                                                       verwandte. Und eben dieser Fakt spielt in der osmanischen
                                                                                       und arabischen Welt eine nicht zu unterschätzende Rolle.
                                                                                           Wir stellten uns die Frage, ob wir es mit Tätern oder

Another
                                                                                       Opfern zu tun haben. Denn oft hören wir die Geschichte,
                                                                                       dass durch fehlende Integration oder auch nur durch einen
                                                                                       arabischen Nachnamen die Chancen mehr als schlecht ste-
                                                                                       hen, auf legalem Wege etwas zu erreichen. Im Gegenzug
                                                         Olli Waldhauer                wurde uns aber schnell bewusst, dass der Stolz, ein Leben

Reality
                                                         Lebt und arbeitet in Köln     unterhalb des Radars und außerhalb der gängigen Gesetze
                                                         und Tel Aviv. Regisseur und   zu führen, ein wesentlicher Teil der Identität unserer Prota-
                                                         Produzent von Werbung,        gonisten ist. Uns interessierte eben diese Widersprüchlich-
                                                         Musikvideos und Dokumen-      keit und die damit verbundenen inneren Kämpfe.
                                                         tarfilmen. Nominierung für        Erschrecken und Faszination sind zwei Begriffe, die
                                                         den Deutschen Menschen-       unser Gefühl ganz gut beschreiben. Erschrecken darüber,

von Noël Dernesch,                                       rechts Filmpreis.

                                                         Film
                                                                                       dass diese kriminellen Machenschaften so ungestört in der
                                                                                       Mitte unserer Gesellschaft festen Boden finden und darüber,
                                                                                       dass das Leben von Personen außerhalb dieser Groß­familien

Olli Waldhauer          Noël Dernesch
                        Geboren und aufgewachsen
                        in Zürich. 1998 bis 2003
                                                         Istanbul United (2014)        nicht den gleichen Wert zu besitzen scheint, wie das Leben
                                                                                       derer, die Teil der eigenen Familie sind. Gleichzeitig faszi-
                                                                                       niert uns ihr unbändiger Zusammenhalt, den wir so noch
Di 5. 11. | 12.45 Uhr   Studium an der F+F Schule                                      nicht kannten. Auch die Bereitschaft, jeglicher Konsequen-
DE, CH 2019 | 98 '      für Kunst und Mediendesign                                     zen zum Trotz, für einander einzustehen ist beeindruckend.
                        in Zürich mit Schwerpunkt                                          „Another Reality“ dokumentiert auf Augenhöhe das
                        Film/Video. Seitdem freier                                     Leben, Wünsche und die Träume von Menschen, die in
                        Regisseur. DEFA-Preis beim                                     diesem Paralleluniversum leben.
                        Filmfestival Max Ophüls
                        Preis 2014 und Publikums-                                      Buch: Noël Dernesch, Olli Waldhauer, Tanja Georgieva-­
                        preis beim Zurich Film                                         Waldhauer, Jörg Offer Kamera: Friede Clausz Ton:
                        Festival für seinen Debütfilm                                 Sebastian Löffler, Kai Hesselbarth, Johannes Doberenz,
                        „Journey to Jah“.                                              Fabian Schneider, Christoph Wonneberber, Jörg Kidrowski,
                                                                                       Hubertus Müll Montage: Gesa Jäger Musik: Beat Solèr
                        Film                                                           Produktion: Elemag Pictures, It’s US Media, 27 KM,
                        Journey To Jah (Co-Regie:                                      Cognito Films Sender: RBB, WDR, SRF, ARTE Kontakt:
38                      Moritz Springer, 2013)           39                            info@­elemagpictures.com
Rettet
                        Jasco Viefhues                  In den Neunzigerjahren erreicht die Aids-Epidemie ihren
                        Geboren 1980 in Offenbach.      Höhepunkt, auf den niemand vorbereitet ist. Die infizierten
                        Hospitant am Schau-             Körper und ihre Geschichten verschwinden, als hätte es sie
                        spielhaus Hamburg, seit         nie gegeben. Den Tod der Freunde und den eigenen vor
                        2001 im Bereich Neue            Augen wird Jürgen Baldiga zum Chronisten seiner Zeit.
                        Medien, Design und Film             Ich stieß auf Baldigas Fotografien und begann, mich

das Feuer
                        tätig. Studienstipendiat der    für seine Geschichte zu interessieren. Ich hatte unmittelbar
                        Rosa-Luxemburg-Stiftung.        das Gefühl, dass das, was ich dort sah, auch etwas mit
                        Seit 2005 Student an der        mir zu tun hatte. Plötzlich waren da Bilder aus dem Strom
                        Deutschen Film- und Fern-       meiner queeren Vorfahren. Es stellte sich heraus, dass
                        sehakademie Berlin, 2017        Jürgen mit vielen meiner Freunde bekannt war, und ich
                        Abschluss. Mit „Kafarnaum“      begab mich auf die Reise, um herauszufinden, wer dieser
                        2010 für den Deutschen          Unbekannte in meiner Vergangenheit war. Über seine

von Jasco Viefhues      Kurzfilmpreis nominiert.
                        „Internal Body Shots“ feierte
                        auf der Berlinale 2014
                                                        Filme, Fotos, Gedichte und Tagebücher wurden aus dem
                                                        abstrakten Gedanken konkrete Momente.
                                                            Gleichzeitig stellte sich mir die Frage, wo denn all die
Di 5. 11. | 15.30 Uhr   Premiere.                       Geschichten der Menschen verwahrt werden, die nicht den
DE 2019 | 82 '                                          heteronormativen Vorstellungen der Gesellschaft entspre-
                        Filme                           chen. Ereignisse wie die Aidskrise in den frühen Neunziger-
                        Internal Body Shots (2014),     jahren bleiben als Trauma im kollektiven Gedächtnis einer
                        Schnitt (2013), Jans Body       Gemeinschaft präsent und wirken bis in die heutige Zeit.
                        (2012), Kafarnaum (2009),
                        In meiner Haut (2009), Alle
                        Tage (2007), Sabine und die
                        Revolution (2006), Close
                        (2005)

                                                         Buch: Jasco Viefhues Kamera: Hendrik Reichel Ton: Jasco
                                                        Viefhues, Caspar Fischer Montage: Reinaldo P. Almeida
                                                        Musik: Pionir Seriös Tongestaltung: Lorenz Fischer
                                                        ­Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
                        41                               Kontakt: dffb.de/films/rettet-das-feuer
Lukas Marxt                    „Wie kann einer nur überhaupt noch darüber nachden-
                                               1983 in der Steiermark         ken, dass wir länger in dieser von der Historie zerstörten
                                               geboren. 2003/04 Geo-          Zukunft sind. Wie kann man da überhaupt noch darüber
                                               grafie- und Umweltsys-         nachdenken, das noch weiter benutzen zu wollen“, sagt
                                               temwissenschaftenstudium       Ralf Lüddemann.
                                               in Graz, bis 2009 Studium           Bei meiner ersten Begegnung mit Ralf Lüddemann, vor
                                               in Audiovisueller Gestaltung   über sieben Jahren, erzählte er mir von Maschinen. Von
                                               an der Kunstuniversität        Maschinen, die er selber baut, von Planetenbüros, Schlüs-
                                               Linz. 2007/08 Faculdade        selwerken, Zeitreisen, Königswelten, Fantasy-Nahrung,
                                               de Belas Artes, Univer-        Pixelfehlern und dem Todesacker; alles Motive, welche er
                                               sität Lissabon. 2009/10        künstlerisch in seinen Zeichnungen, „sogenannten Tages-
                                               Meisterschülerstudium an       schlüsseln“ zusammensetzt.
                                               der Hochschule für Grafik           Ich war zu dieser Zeit für meine Diplomarbeit auf einer
                                               und Buchkunst Leipzig.         vierwöchigen Recherchereise, mit dem Ziel, mich völlig

Ralfs
                                               Von 2009 bis 2012 Post-        zu isolieren, mit keinem Menschen Kontakt aufzunehmen,
                                               graduiertenstudium an          um mich ausschließlich auf die harschen Gegebenheiten
                                               der Kunsthochschule für        der Vulkaninsel und die dabei hervorgerufenen inneren
                                               Medien Köln. Lebt und          Zustände zu konzentrieren. Genau unter diesen mir selbst
                                               arbeitet in Köln und Graz.     auferlegten Versuchsbedingungen ist Ralf Lüddemann in
                                                                              mein Leben getreten. Und ich in seines.
                                               Filmauswahl                         Ich war von seinen Denkinhalten und seinen Denk­
                                               Loading Pit (2019),            vorgängen, seiner Sprache und von der Poesie, die all dem
                                               Shadowland (2017), Cape        innewohnte, in einen Bann gezogen. Die restlichen drei

Farben
                                               Ground (2016), Wunder-         Wochen meines Aufenthaltes hatten wir täglich von früh
                                               schoen und ruhig gelegen       bis abends miteinander verbracht, viele von Ralfs Gedanken
                                               (2015), Captive Horizon        und Äußerungen aus dieser intensiven Zeit haben sich in
                                               (2015), Black Rain White       transkribierter Form in meinem 2012 veröffentlichten Buch
                                               Scars (2014), Double           „It Seems To Be Loneliness But It Is Not“ wiedergefunden
                                               Dawn (2014, df 38), Low        und damit den Grundstein für diesen Film gelegt: „Ralfs
                                               Tide (2013), Nella Fantasia    Farben“.
                                               (2012, df 37), Black Beauty         Seit 2012 habe ich Ralf immer wieder für mehrere
                                               (2010)                         Wochen besucht, in welchen der Film langsam gewachsen
                                                                              ist und in den letzten Jahren, bis hin zur Fertigstellung, in
                                                                              enger Zusammenarbeit mit Michael Petri. Diese nunmehr

von Lukas Marxt                                                               Dreier-Konstellation bereicherte nicht nur die Dreharbeiten
                                                                              und die Möglichkeiten der visuellen Umsetzung, sondern
                                                                              ebnete auch neue, offenere Wege der Kommunikation.
Di 5. 11. | 18.00 Uhr                                                              „Im Wesentlichen bewegen wir uns in unterschied-
DE, AT 2019 | 74 ' | Deutsche Erstaufführung                                  lichen Planeten und dort, wo wir nicht aktiviert sind,
                                                                              machen wir eigentlich auch nichts großartig. Der Körper,
                                                                              vorhanden, und unsere geistige Form, nicht präsent.“

                                                                              Buch: Lukas Marxt Kamera: Lukas Marxt, Michael Petri
                                                                              Ton: Marcus Zilz Montage: Lukas Marxt, Michael Petri
                                                                              Tongestaltung: Marcus Zilz Produktion: Lukas Marxt
42                                             43                             ­Kontakt: lukasmarxt.com/ralfs-farben
Fortschritt
                                   Florian Kunert                 1989 geboren, habe ich die Deutsche Demokratische
                                   1989 geboren. Studium der      Republik nie direkt erlebt. Dennoch stelle ich mir die Frage,
                                   Dokumentarfilmregie an         inwiefern bin ich ein Teil ihrer kollektiven Erinnerung?
                                   der Escuela Internacional          Mich interessiert vor allem die psychologische Bedeu-

im Tal
                                   de Cine y TV in Kuba und       tung der Wende 1989, die vierzig Jahre Sozialismus in Ost-
                                   Abschluss eines Post-          deutschland beendete. Bei vielen wurde das persönliche
                                   gradualem Studiums an der      Identitätsgefühl durch den Verlust der nationalen Zugehö-
                                   Kunsthochschule für Medien     rigkeit tief erschüttert, doch die passive Teilnahme an der
                                   Köln. Sein Dokumentarfilm      friedlichen Revolution resultierte nicht zwangsläufig in einer

der Ahnungs­
                                   „Oh Brother Octopus“ feierte   inneren Verarbeitung oder einem Verständnis, in welcher
                                   im Rahmen der Berlinale        Form man vielleicht ganz konkret vom DDR-­Regime
                                   Shorts 2017 Premiere und       beeinflusst wurde.
                                   gewann den Deutschen               Als Kind zweier Eltern, die in der DDR gelebt haben,
                                   Kurzfilmpreis.                 möchte ich die Komplexität und die tiefen Widersprüche

losen
                                                                  dieses Verlustes erforschen. Dabei konzentriere ich mich
                                   Filme                          auf das „Tal der Ahnungslosen“, eine Region in Ost-
                                   Oh Brother Octopus (2017)      deutschland, die damals kein Fernsehsignal aus dem Wes-
                                                                  ten als alternative Informationsquelle zur DDR-Propaganda
                                                                  empfangen konnte. Das Gebiet stellt heute den Ursprung
                                                                  der fremdenfeindlichen PEGIDA-Bewegung dar.

von Florian Kunert
                                                                      Ich stand vor der Frage, wie ich eine visuelle Sprache
                                                                  finden kann, um die oft subtile, soziale Konditionierung
                                                                  des DDR-Alltags sichtbar zu machen? Der experimentelle
Di 5. 11. | 20.30 Uhr                                             Charakter der Inszenierung des Films hilft dabei, über die
DE 2019 | 67 ' | OF mit engl. UT                                  gewohnten, oft nostalgischen Narrative der persönlichen
                                                                  Geschichte hinaus zu gehen und Raum zu schaffen für eine
                                                                  instinktive Wortwahl zum Ausdruck der Erinnerungen. Die
                                                                  syrischen Asylbewerber spielen im Finden dieser neuen
                                                                  Sichtweise auf die DDR-Geschichte eine wichtige Rolle,
                                                                  indem sie ihren eigenen, zeitgeschichtlichen Kontext der
                                                                  Debatte hinzufügen.
                                                                      Im Archivmaterial des DDR-Fernsehens finde ich die
                                                                  fehlenden Bilder für mein fragmentiertes Erinnerungs-
                                                                  gefühl. Der Film trägt diese Erinnerungsbilder in das
                                                                  ehemalige Fabrikgebäude von „Fortschritt“, das seit seiner
                                                                  Schließung in den Neunzigerjahren als Gemeinschafts-
                                                                  unterkunft für Asylbewerber diente. Geschichtliche Bedeu-
                                                                  tung auf ein Gebäude zu übertragen und dann dessen
                                                                  Zerstörung zu filmen, hat etwas Befreiendes, was es mir
                                                                  ermöglicht hat, den DDR-Werdegang retrospektiv nachzu-
                                                                  empfinden. „Fortschritt“ wird damit zum Raum, in dem das
                                                                  Erbe der DDR und seine Auswirkungen auf die heutige Zeit
                                                                  hinterfragt werden.

                                                                  Buch: Florian Kunert Kamera: Joanna Piechotta Ton: Stefan
                                                                  Voglsinger, Christian Bläsche Montage: Ian Purnell, Florian
                                                                  Kunert Musik: Stefan Galler, ­Franziska Henke Tongestal-
                                                                  tung: Stefan Voglsinger Produktion: The StoryBay Kontakt:
                                   45                             ­fortschritt-film.com
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