I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS

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I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
VTGS Verband Thurgauer Schulgemeinden   Nr. 1 I März 2019 I Jahrgang 25

Z Y T p u n kt

            6      I    AKTUELL
           		 Die Rektorin der PHTG zum Thema
          			 «Volksschulbildung heute»

           10      I    AKTUELL
          			 kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz

           16      I    SEITENBLICKE
          			 Schulen anderswo – Mongolei
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
«Ich geh ins Kloster!»
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I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
EDITORIAL 3

                                                                             3   Editorial

                                                                                 INTERN
                                                                             4   Aus dem Vorstand
                                                                             5   Klausur des Vorstands auf der Schwägalp

                                                                               AKTUELL
Liebe Kolleginnen                                                            6 6 Fragen zum Thema «Volksschule heute»
                                                                            10 Das fünfte Jahr: kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz
und Kollegen
                                                                            12 Was braucht die Schule der Zukunft?
Geschätzte Leserinnen
                                                                               KANTON
und Leser
                                                                            14 Zusätzliche Bundesgelder für Kinder- und Jugendförderung
                                                                               im Thurgau
Vor 47 Jahren hat der Club of Rome seinen Bericht zur Lage der
Menschheit mit dem Titel «Die Grenzen des Wachstums» veröffentlicht.           TIPPS
Er machte zum ersten Mal darauf aufmerksam, dass dem schnellen              15 Filmtipp – Zwingli
Wirtschaftswachstum der Nachkriegsjahre durch die endlichen Ressour-        15 Buchtipp – Das Megatrend-Prinzip

cen unseres Planeten Grenzen gesetzt sind. In der damaligen Hochkon-
                                                                                 SEITENBLICKE
junkturzeit mit seiner fieberhaften Wirtschaftsentwicklung gingen die       16   Schulen anderswo – Mongolei, Teil 2
warnenden Worte grossenteils ungehört unter. Seither ist die Wirtschaft     17   Galsan Tschinag – Ohne die Tat ist alles nur Geplapper
stetig gewachsen und das Entwicklungstempo hat sich beschleunigt bis        19   3. ELBI-EXPO
                                                                            19   TAGEO-Kalender
hin zu dem Punkt, an welchem wir uns heute befinden: immer weiterge-
hende Öffnung der Schere zwischen arm und reich, Klimawandel, vierte           PRESSESCHAU
industrielle Revolution, ausufernder Ressourcenverschleiss, wachsende       20 Was Schule alles aushalten muss
Unsicherheit etc.
Die aktuelle Situation erfordert umfassende, tiefgreifende Überlegungen        WEITERBILDUNG
                                                                            22 Kurse für Schulbehörden und Schulleitungen
und Massnahmen für die Zukunft in allen Bereichen des Lebens. Der           25 Angebote der PH Thurgau
neue Bericht des Clubs of Rome, erschienen 2018, befasst sich damit.
Auch wir, die wir uns zur gedeihlichen Entwicklung der Schule verpflich-       TERMINKALENDER
tet haben, müssen uns mit den Folgen der laufenden Veränderungen in         26 Informationsabend Schulraumentwicklung und Architektur
                                                                            26 Einführung Notfall-App
der Gesellschaft auseinandersetzen. Die Botschaft ist klar: Schulen wer-    27 Veranstaltungen
den in Zukunft noch mehr gefordert als bisher. Klare Entwicklungsziele,
eine wirkungsvolle und entlastende Zusammenarbeit im ganzen Kanton
(Stichwort: Campus Thurgau), eine aktive Mitwirkung Vieler beim Erar-
beiten von Neuerungen und das gemeinsame Einstehen für notwendige
Entwicklungsschritte sind unumgänglich.
Am ganztägigen Workshop des VTGS-Vorstands auf der Schwägalp
(Bericht S. 5) sind solche Themen zielgerichtet ausgiebig diskutiert und
erste Schritte in die Zukunft angedacht worden. Die Ergebnisse werden
zu gegebener Zeit in einer speziellen Informationsveranstaltung publik
gemacht. In diesem Zusammenhang mache ich gerne auf das Buch von
Matthias Horx, «Das Megatrend-Prinzip – Wie die Welt von morgen
entsteht» aufmerksam (siehe Buchempfehlung S. 15).                          IMPRESSUM
In der Themenserie «Volksschule heute» äussert sich in der vorliegenden
Ausgabe die Rektorin der PHTG. Auch hier geht es letztlich darum, wie       Herausgeber                              Gestaltung
                                                                            VTGS                                     Gut Werbung
sich die Volksschule aufstellt und wie sie für die Bewältigung der anste-
                                                                            Verband Thurgauer Schulgemeinden         8280 Kreuzlingen
henden Veränderungen gerüstet ist.                                          Romanshornerstrasse 28
                                                                                                                     Druck
Es wird Frühling, die Natur erwacht wieder und damit hoffentlich ent-       8580 Amriswil
                                                                                                                     Druckerei Steckborn
steht und wächst auch in uns wieder die Lust am Anpacken von Neuem.         Telefon 058 346 14 40
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Heinz Leuenberger, Präsident VTGS                                           Geschäftsstelle VTGS                     680 Ex.
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                                                                            Redaktionsschluss 27.05.2019             Fr. 18.–/Jahr
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
4 INTERN

  Aus dem Vorstand
  Zu Beginn des Jahres traf sich der Vorstand zum traditionellen Themenaustausch mit
  Monika Knill, Chefin DEK, Dr. Paul Roth, Generalsekretär DEK, und Beat Brüllmann,
  Chef AV. Im Februar begaben sich die Vorstandsmitglieder auf die Schwägalp in Klausur.

  Renate Wüthrich, Geschäftsführerin VTGS

  In seiner Sitzung im Januar hat der Vorstand die Ver-      Hackerangriff
  nehmlassung zum Archivgesetz beraten. Im Vorfeld           Auf eine Nachricht von Radio Top, wonach der VTGS
  hatten Susanne Burgmer und Renate Wüthrich die             zu einer Reihe von Firmen mit gehackten E-Mail-Adres-
  Gelegenheit, an einem Workshop des Verbands Thur-          sen gehören soll, konnte Entwarnung gegeben werden.
  gauer Gemeinden VTG teilzunehmen, mitzudiskutieren         Markus Müggler hatte noch während der Sitzung die
  und so auch von der vom VTG bei der Firma «fokus»,         nötigen Schritte eingeleitet und festgestellt, dass keine
  AG für Wissen und Information, in Auftrag gegebenen        aktuellen Daten gehackt worden sind.
  Stellungnahme zur Gesetzesvorlage aus fachlicher Sicht
  zu profitieren. Die Vernehmlassungsantwort kongru-         Besprechung mit Vertreterin und Vertretern DEK und AV
  iert im Wesentlichen mit den Antworten des VTG. Im         Zum zweiten Teil der Sitzung sind Monika Knill, Paul
  Gegensatz zum VTG unterstützt der Vorstand des VTGS        Roth und Beat Brüllmann eingetroffen. Gemeinsam wur-
  das Vorhaben jedoch nicht, dass das Staatsarchiv gegen     den diverse Themen besprochen.
  Entgelt Archivierungsdienste betreiben darf. Dies würde    • Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule
  das Subsidiaritätsprinzip verletzen. Nach Meinung des        Thurgau in Bezug auf das weitere Vorgehen für die
  Vorstands des VTGS hat das Staatsarchiv seine Aufga-         MuM und die Beurteilung
  ben als Staatsstelle wahrzunehmen, die vom Kanton          • weiteres Vorgehen in Bezug auf die Familienbetreu-
  getragen wird. Entschädigungen einzufordern oder das         ung, Entwicklungen in Kinder- und Jugend- und
  kostenpflichtige Anbieten von Archivdienstleistungen         Familienpolitik und die KIP II-Massnahme – Zusam-
  durch das Staatsarchiv lehnt der Vorstand daher ab.          menarbeit Kanton-VTG-VTGS
                                                             • Integrationskosten – Standesinitiative und mögliche
  Bei der Gelegenheit hat der Vorstand auch den Antrag         kantonale gesetzliche Regelung im Bereich frühe För-
  gestellt, auf den Registratur- und Archivplan für Schul-     derung
  gemeinden zurückzukommen und diesen in Absprache           • aufsichtsrechtliche Funktion des DEK und Kantons
  mit dem VTGS zu überarbeiten.                                bei Schwierigkeiten in Schulgemeinden – Aufzeigen
                                                               der Möglichkeiten des Kantons
                                                             • Einführung der Notfall-App – Zusammenarbeit AV-
                 Der Themenaus-                                VTGS

                 tausch DEK-VTGS                             In diesem gemeinsamen Themenaustausch zwischen

                 wird gegenseitig                            Kantonsvertretern und dem Vorstand des VTGS werden
                                                             meist keine Beschlüsse gefasst. Man ist im Dialog über
                 sehr geschätzt.                             Punkte, die den einen oder beide Partner betreffen,
                                                             informiert sich gegenseitig, legt Standpunkte dar und
                                                             sucht bei Bedarf und nach Möglichkeit gemeinsame
  An der gleichen Sitzung hat der Vorstand noch zwei klei-   Lösungswege.
  nere Vernehmlassungen aus Arbeitsgruppen besprochen
  und dazu Rückmeldung gemacht – einmal zu einem             Den Bericht von Robert Lötscher aus der Klausur finden
  Fragebogen aus dem Koordinationsgremium Integration        Sie auf Seite 5.
  KINT zu traumatisierten Flüchtlingen und zu einem Ent-
  wurf «Berufsvorstellungen Schulleitungen Thurgau» aus
  der entsprechenden Arbeitsgruppe des AV.
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
INTERN 5

«Gesellschaftliche Herausforderungen»
Workshop des VTGS-Vorstands zum Leitbildthema auf der Schwägalp

Wir beobachten aufmerksam die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen,
um frühzeitig wichtige Strömungen oder Herausforderungen zu erkennen und diesen
erfolgreich zu begegnen.

Robert Lötscher, Redaktion Zytpunkt

So steht’s im Kapitel «Gesellschaftliche Herausforde-      In einer Schlussrunde werden die sich aus der Diskus-
rungen» im neuen Leitbild des VTGS vom Novem-              sion ergebenden wichtigsten Erkenntnisse ausgewählt,
ber 2018 und der Vorstand macht Ernst mit dem Anpa-        um mit diesen Inhalten eine griffige Charta mit 10 bis 12
cken von neuen Leitbildthemen. Darum lud der Präsident     Themen zu formulieren, die für die weitere Arbeit des
den Vorstand zu einem ganztägigen Workshop im Fe-          Verbandes richtungsweisend sein können.
bruar auf die Schwägalp ein, um unter der Leitung von
Dr. Jean-Claude Kleiner diese Thematik zu diskutieren      Alle Teilnehmenden zeigten sich höchst zufrieden mit
und für den Verband Orientierung und Ausrichtung zu        dem Tag, mit der kompetenten Führung durch Dr. Jean-
erzielen.                                                  Claude Kleiner, mit der Wahl des Tagungsortes und mit
                                                           der Qualität der Diskussionen. Natürlich sind jetzt alle
In einem spannenden Eingangsreferat umreisst Dr. Kleiner   gespannt, wie dann das definitive Ergebnis aus diesem
die sechs Themenfelder Gesellschaft, Technik, Oekolo-      besonderen Arbeitstag aussieht, das Dr. Kleiner dem
gie, Wirtschaft, Politik und Pädagogik, welche die Ent-    Vorstand demnächst vorlegen wird. Selbstverständlich
wicklung der Schule beeinflussen.                          wird es dann auch in geeigneter Art allen Mitgliedern
Dann vertiefen sich immer zwei oder drei Personen          vorgestellt.
für anderthalb Stunden in zwei ausgewählte Themen
und schälen weiterführende Gedanken und Kernsätze          Mit dem abschliessenden Nachtessen im Gasthaus
heraus, die nach dem Mittagessen in dreistündiger Ple-     Passhöhe wurde auch dem persönlichen Austausch in
numsdiskussion weiter besprochen, ergänzt, geklärt und     lockerer Runde das entsprechende Gewicht gegeben.
geschärft werden.

   Schöne Aussicht und der Vorstand beim Arbeiten
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
6 AKTUELL

     Volksschulbildung heute
     Unter diesem Titel will das Redaktionsteam des Zytpunkts Beiträge von namhaften
     Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Schule abdrucken, die zur Klärung
     der Fragen «Was ist Bildung in der heutigen Zeit?» und «Was sind die Konsequenzen
     für die Volksschule?» einen Anteil leisten.
     Bisher haben sich Prof. Dr. Jürgen Oelkers, NR Hansjörg Brunner und Alfred Müller,
     VR-Präsident STUTZ AG und ehemaliger Präsident des Hochschulrates der PHTG,
     dazu geäussert.

     Prof. Dr.
     Priska Sieber
     Rektorin
     Prorektorin Lehre a.i.
     Pädagogische Hochschule
     Thurgau

  Fragen zusammengestellt von Robert Lötscher,
  Redaktion Zytpunkt

  1. Wie versteht die PHTG den Auftrag der Volksschule          in den Gesetzen und Lehrplänen verbrieft. Es gibt in der
     heute?                                                     Gesellschaft keine andere Instanz, die all dies gewährlei-
  Die Volksschule erfüllt Aufgaben, die für das Funktionie-     sten kann.
  ren einer Gesellschaft grundlegend sind. Das ist auch der
  Grund, weshalb sich die Gesellschaft die Volksschulen so      Diese drei Aufträge an die Volksschule sind mit grossen
  viel kosten lässt.                                            Herausforderungen verbunden:
                                                                Qualifikation ist «problemfeldbezogen». Das «Problem-
  Etwas abstrakt ausgedrückt ist die Volksschule dazu da,       feld» der Volksschule ist (naturgemäss) diffus: Allgemein-
  um zu qualifizieren, zu selektionieren und zu integrieren.    bildung, Persönlichkeitsentwicklung, lebenspraktische
  Konkret bedeutet dies, dass die Volksschule den Schüle-       Herausforderungen meistern, Berufswahl. Deshalb gibt
  rinnen und Schülern die im künftigen Leben notwendigen        es in der Schweiz keine (qualifizierende) Volksschulab-
  Kompetenzen vermittelt (Qualifikation), dass sie aufgrund     schlussprüfung. Dadurch wird aber die qualifizierende
  von schulischen Leistungen die Schülerinnen und Schüler       Funktion der Volksschule von nachfolgenden Schul- und
  auf künftige Laufbahnen verteilt und Chancengerechtig-        Ausbildungsformen immer wieder angezweifelt. (Stich-
  keit anstrebt (Selektion) und dass die Volksschule die        wort «Multicheck» bei der Berufswahl.)
  Werte und Normen vermittelt, um die Beteiligung an einer      Zwischen dem Selektionsauftrag – d.h., die Schülerinnen
  demokratischen Gesellschaft zu gewährleisten (Integrati-      und Schüler aufgrund ihrer schulischen Leistungen auf
  on). Dieser Auftrag der Gesellschaft an die Volksschule ist   künftige Laufbahnen zu verteilen und Chancengerech-
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
AKTUELL 7

tigkeit anzustreben – und dem Integrationsauftrag – d.h.,     und Schüler in die Schule einfliessen können und wie
die Werte und Normen zu vermitteln, um die Beteiligung        die damit verbundene zunehmende Heterogenität noch
an einer demokratischen Gesellschaft zu gewährleisten –       besser erschlossen werden kann. Zudem dürfte die
besteht ein Widerspruch. Dieser fordert die Volksschule       Integrationsfunktion der Schule für die Gesellschaft an
und die Lehrpersonen erheblich. Die PHTG kann ihn             Bedeutung zunehmen, damit wir auch künftig auf eine
nicht auflösen, aber sie muss Antworten vermitteln, wie       stabile Demokratie bauen können.
man in diesem Spannungsfeld so agieren kann, dass
keine Bildungsverlierer entstehen.

                                                                             Die Integrations-
2. Wie akzentuiert sich dieser Auftrag im Zuge der Digi-
                                                                             funktion der
   talisierung?                                                              Schule dürfte für
Aktuell überlagern verschiedene «Megatrends» die gesell-
schaftliche Entwicklung. Der Zukunftsforscher Matthias                       die Gesellschaft
Horx beschreibt Megatrends folgendermassen: «Sie ver-
ändern und durchdringen Zivilisationsformen, Techno-
                                                                             an Bedeutung zu-
logie, Ökonomie, Wertesysteme. Megatrends haben eine
Halbwertszeit von mindestens 50 Jahren, sind weitgehend
                                                                             nehmen, damit
rückschlagsresistent und zeigen Auswirkungen in allen                        wir auch künftig
menschlichen Lebensbereichen.» Ein solcher Megatrend
ist die Digitalisierung. Für die Schule ebenfalls bedeutsam                  auf eine stabile
sind der Vormarsch der Wissensgesellschaft, die fort-
schreitende Individualisierung, aber auch der Umbruch
                                                                             Demokratie bauen
der Märkte und des Konsums.                                                  können.
Die bereits heute feststellbare grosse Heterogenität inner-
halb der Schülerschaft wird mit der Digitalisierung um
eine Facette reicher werden. Aber auch vor dem Hinter-        3. Wie kann die Schule sicherstellen, dass sie der gesell-
grund der Digitalisierung wird der allgemeinbildende             schaftlichen Entwicklung nicht (zu weit) hinterher-
Auftrag der Volksschule der gleiche bleiben müssen. Des-         hinkt?
halb werden Lernsettings wichtiger werden, die Kindern        Die Volksschule gilt als schwerfällig in Bezug auf ihre
und Jugendlichen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen         eigene Entwicklung. Sie hat sich in ihren ersten 200 Jah-
und Lernvoraussetzungen wirkungsvolles Lernen ermög-          ren langsam und stetig zu dem entwickelt, was heute eine
lichen. In projektbezogenen Lernsettings können digitale      moderne und gute Volksschule ist. Die relative Ruhe, in
Technologien, Instrumente und Tools integriert werden.        der die Erfolgsgeschichte der Volksschule verlaufen ist,
Natürlich setzt das voraus, dass auch die Lehrpersonen        wich in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten jedoch
in diesem Bereich Basiskompetenzen und eine gewisse           einem wachsenden Veränderungs- und Legitimations-
Experimentierfreude mitbringen. Das muss in der Aus-          druck. Dies wird vermutlich auch so bleiben.
bildung und – aufgrund des raschen Technologiewan-
dels – vor allem in der Weiterbildung von Lehrpersonen        Schulen, die es geschafft haben, die tradierten, koopera-
berücksichtigt werden.                                        tionsbehindernden Strukturen zu überwinden, sind gut
Künftig wird gewissermassen das gesamte Wissen auf dem        gerüstet, um den intensiver gewordenen gesellschaftlichen
Internet abrufbar sein. Neben der Volksschule werden          Dynamiken zu begegnen. Die Lehrpersonen sind heute
zahlreiche Bildungsanbieter in einem potenten Bildungs-       besser ausgebildet – seit Anfang dieses Jahrhunderts auf
markt teilweise weit attraktivere Lernangebote bereit-        Hochschulstufe – und bilden sich intensiv weiter (lebens-
stellen als die Volksschule. Ich denke dabei an ausser-       langes Lernen). Die Schulen sind durch Schulleitungen
schulische Lernorte wie Museen oder die vielfältigen          professioneller geführt, sodass Veränderungsprozesse in
Lernplattformen auf dem Internet, die in zahlreichen          den Schulen aktiv gestaltet werden. Und last but not least
Familien intensiv genutzt werden, in anderen allerdings       gibt es verschiedene Unterstützungssysteme wie bspw.
gar nicht. Darauf wird die Schule Antworten finden müs-       die Bildungsverwaltung oder die Pädagogischen Hoch-
sen. Sie wird Zugänge entwickeln, wie die ausserhalb          schulen, welche die Volksschule bei ihren Aufgaben und
der Schule erworbenen Kompetenzen der Schülerinnen            notwendigen Weiterentwicklungen unterstützen.
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
PLANKULTUR
                                                                               Machbarkeitsstudien
                                                                               Schulraumplanung
                                                                               Vergabeverfahren

                                                                               Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Planung von öffent-
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                                                                                                              SV Schulverwaltung und
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 Tel.: 071 388 17 00
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
AKTUELL 9

4. Wie kann die Schule sicherstellen, dass die humani-         5. Wie sieht die Volksschule in 20 bis 30 Jahren aus?
   stische Bildung vom Nützlichkeitsdenken der Wirt-           Mit welchem Auftrag die Volksschule Mitte dieses Jahr-
   schaft nicht zurückgedrängt wird?                           hunderts betraut sein wird, wie sie organisiert und legiti-
Die Volksschule hat – im Gegensatz zu weiterführenden          miert sein wird, welche Berufe mit der Schulung unserer
Schulen – einen allgemeinbildenden Auftrag. Dieser ist         Kinder betraut sein werden und wie Didaktik und Unter-
in den Lehrplänen festgehalten und besteht aus einem           richt aussehen werden, das hängt von den schul- und
breiten, aufeinander abgestimmten Fächerkanon, der             bildungspolitischen Entscheidungen ab, die heute und
eine Bildung beschreibt, die über die Schulzeit hinweg         in den nächsten Jahren gefällt werden. Eine Studie von
aufgebaut wird. Ein spezifischer Berufsfeldbezug und die       swissfuture mit dem Titel «Vier Szenarien zur Zukunft
Ausrichtung auf die Wirtschaft ist erst ab der Sekundar-       der Schule» hat aufgezeigt, wohin sich die Institution
stufe II vorgesehen. Dies ist wichtig, weil die Gesellschaft   Schule entwickeln könnte. Sie zeichnet vier verschiedene
aus vielmehr besteht als aus der Wirtschaft. Eine funk-        Zukunftsbilder: (1) Ego-Szenario: Wettbewerbsgesellschaft;
tionierende Demokratie oder eine intakte Familie folgen        (2) Clash-Szenario: Konfliktgesellschaft; (3) Balance: Nach-
anderen Prinzipien als die Wirtschaft.                         haltigkeitsgesellschaft; (4) Bio Control: Angstgesellschaft.
Mit dem Lehrplan 21 bzw. dem Lehrplan Volksschule              Je nach Entwicklung der sozialen, ökonomischen und
Thurgau wurde der fachliche Auftrag an die Volksschu-          politischen Zusammenhänge wird das eine oder andere
le aktualisiert und ein zukunftsgerichtetes Curriculum         Szenario das Bild der künftigen Volksschule prägen.
entwickelt, das den aktuellen und künftigen gesellschaft-
lichen Entwicklungen gerecht zu werden versucht.

                                                               6. Welche Lehrpersonen braucht es für die Volksschule

            swissfuture zeichnet                                  der Zukunft?
                                                               Lehrpersonen werden künftig konsequent kompetenzori-
            vier verschiedene                                  entiert arbeiten und sehen sich als Teil eines Teams, das
                                                               allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden will. Sie
            Zukunftsbilder                                     bilden sich weiter, rezipieren Fachliteratur und tragen zur
            (1) Ego-Szenario                                   Weiterentwicklung ihrer Schulen bei. Lehrpersonen und
                                                               Schulen werden lokal gut vernetzt sein und ihren Lehr-
                Wettbewerbsgesellschaft
                                                               und Lernraum über die Schule hinaus erweitern.
            (2) Clash-Szenario
                Konfliktgesellschaft
            (3) Balance
                Nachhaltigkeitsgesellschaft
            (4) Bio Control
                Angstgesellschaft

Der Fächerkanon für die Volksschule wird mit der Stun-
dentafel zu einer ausgewogenen Allgemeinbildung: ein
Drittel der Stunden für mathematisch-naturwissenschaft-
liche Fächer, ein Drittel für Sprachen und ein Drittel für
den gestalterisch-musischen-sportlichen Bereich. Ich bin
froh, dass im Thurgau das Französisch nicht auf die              Literatur
Sekundarstufe verschoben wurde. Das hätte diese Balance          > Fend, Helmut (2006). Neue Theorie der Schule: Einführung in
aus dem Lot gebracht.                                              das Verstehen von Bildungssystemen. Wiesbaden: VS-Verlag.
                                                                 > Horx, Matthias (2014). Das Megatrend-Prinzip: Wie die Welt
                                                                   von morgen entsteht. München: DVA.
                                                                 > swissfuture (2013). Wertewandel in der Schweiz 2030.
                                                                   Vertiefungsstudie: Volksschule 2030. Vier Szenarien zur
                                                                   Zukunft der Schule.
I AKTUELL I AKTUELL I SEITENBLICKE - Schulen anderswo - Mongolei - VTGS
10 A K T U E L L

     Das fünfte Jahr: kklick –
     Kulturvermittlung Ostschweiz
     Im Januar 2019 verkündete der Thurgauer Regierungsrat per Medienmitteilung eine für
     die Bereiche Schule und Kultur gleichermassen erfreuliche Nachricht: Der Förderung der
     Kulturvermittlung an Schulen kommt in den Jahren 2019 bis 2022 ein hoher Stellenwert zu.

     Stefanie Kasper, Geschäftsführung
     kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz, Thurgau

     Schülerinnen und Schüler im Kanton Thurgau sollen            Übersicht über die Angebote kultureller Bildung aus der
     Zugang zu den kulturellen Institutionen erhalten, kultu-     Region zu verschaffen und diese in den Schulalltag zu
     relle Bildung soll im Schulalltag verankert werden. Die      integrieren.
     Förderung der kulturellen Teilhabe und insbesondere
     die bessere Vernetzung von Schule und Kultur bilden          Nach fast 5-jährigem Betrieb der Plattform www.kklick.ch
     seit 2013 einen Schwerpunkt in der Arbeit des Kultur-        kann eine positive Bilanz gezogen werden: Immer mehr
     amtes. Zur Umsetzung der Massnahmen und Aktivitäten          Kulturinstitutionen und Kulturschaffende schreiben ihre
     steht ein jährlicher Rahmenkredit von 110’000 Franken        Vermittlungsangebote für Schulen auf der Website aus.
     aus dem Lotteriefonds zur Verfügung. Damit werden die        Die Zahl der online vorgenommenen Buchungen ist
     Fortführung und Stärkung der überkantonalen Initiative       gestiegen, ebenso die Menge der Anträge von Schulen,
     «kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz» gewährleistet        die beim Kulturamt Thurgau zur finanziellen Unterstüt-
     und seitens der Politik ein positives Zeichen für die kul-   zung für Besuche von Kulturvermittlungsangeboten ein-
     turelle Bildung durch regionale Kulturinstitutionen und      gegangen sind. Nach wie vor unterstützt das Kulturamt
     Kulturschaffende an Thurgauer Schulen gesetzt.               die Besuche von Kulturangeboten von Schulklassen im
                                                                  gleichen Umfang wie die Schule oder Schulgemeinde bis
     2014: Kultur auf einen kklick                                zu einem Maximalbetrag von 200 Franken pro Klasse und
     «kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz» wurde als            Aufführung bzw. Veranstaltung.
     Kooperationsprojekt von den Kulturämtern der Kantone
     Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau gemein-       Das Jubiläumsjahr 2019 gibt Anlass, das Bestehende
     sam initiiert, konzipiert und umgesetzt. Die Initiative      weiterzudenken und weiterzuentwickeln. In der zweiten
     verfolgt primär zwei Zielsetzungen: Den Betrieb und die      Jahreshälfte sollen verschiedene Massnahmen umgesetzt
     kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebotsplatt-         werden, welche die Website www.kklick.ch noch benut-
     form www.kklick.ch sowie den Auf- und Ausbau eines           zerfreundlicher und übersichtlicher werden lassen. Die
     Netzwerks von kulturverantwortlichen Lehrpersonen an         Angebotsplattform soll zudem durch einen Blog mit
     Schulen.                                                     redaktionellen Beiträgen zu aktuellen Themen, Men-
                                                                  schen, Theorie und Praxis rund um die Kulturvermittlung
     Seit August 2014 ist die Website www.kklick.ch aufge-        inhaltlich bereichert werden.
     schaltet und versammelt als Dienstleistung für Lehrper-
     sonen redaktionell geprüfte und qualitativ hochwertige       Kulturverantwortliche – Netzwerken, Weiterbilden,
     Kulturvermittlungsangebote sämtlicher Sparten aus der        Wirken
     Region Ostschweiz und dem benachbarten Ausland.              Dafür, dass «kklick – Kulturvermittlung Ostschweiz»
     Eine Suchfunktion mit verschiedenen Filtern erlaubt, die     innert knapp fünf Jahren bei den Thurgauer Schulen
     Auswahl der insgesamt knapp 300 Museums-Workshops,           «angekommen» ist, sorgen mitunter die mittlerweile fast
     interaktiven Führungen, Theater-, Musik- und Tanzpro-        100 Kulturverantwortlichen an den Thurgauer Schulen,
     jekte, Lesungen u.s.w einzugrenzen. Sämtliche Angebote       die sich als Ansprechpersonen in Sachen Kulturvermitt-
     sind mit dem Lehrplan der Volksschule verknüpft. Mittels     lung engagieren. Kulturverantwortliche sind Lehrerinnen
     eines Online-Formulars können Buchungen unbürokra-           und Lehrer, die in ihrem Schulhaus das Kollegium für
     tisch und direkt vorgenommen werden. Für Lehrpersonen        Kulturthemen sensibilisieren und dazu beitragen, dass
     war es noch nie so einfach, sich in kürzester Zeit eine      kulturelle Aktivitäten einen Platz im Unterricht erhal-
A K T U E L L 11

  Impressionen zum Netzwerktreffen #6 im Kulturforum Amriswil. Fotos: Daniel Ammann.

ten – innerhalb der Schule sowie an ausserschulischen          erstreckt sich zeitlich über ein bis zwei Lektionen, einem
Lernorten. Die Umsetzung und Ausweitung dieses wert-           Tag, eine Projektwoche oder gar ein ganzes Semester.
vollen, schulübergreifenden Netzwerks fusst auf der            Sie berücksichtigt die Möglichkeiten ihres Gegenübers,
konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Ämtern               ist stufengerecht konzipiert. Und – dies ein weiterer
für Volksschulen, für Mittel- und Hochschulen sowie für        Qualitätsanspruch von kklick – sieht einen hohen Betei-
Berufsbildung und Berufsberatung mit dem Kulturamt             ligungsgrad der Kinder und Jugendlichen vor, ist also
Thurgau. Langfristiges Ziel ist es, an jeder Schule im         interaktiv oder gar partizipativ bzw. kollaborativ angelegt.
Kanton Thurgau eine kulturverantwortliche Lehrperson           Die Schülerinnen und Schüler nehmen eine aktive und
zu haben.                                                      selbstbestimmte Rolle im Vermittlungsprozess ein, sie
                                                               gestalten und produzieren, treten in den Dialog, äussern
Zweimal jährlich werden die Kulturverantwortlichen             kritisch ihre Meinung und diskutieren. Das kreative
zu Netzwerktreffen eingeladen. Sie erhalten dort theo-         Potential, die differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit und
retische wie praktische Inputs zu aktuellen Themen der         der Ausdruckswille der Kinder und Jugendlichen bieten
Kulturvermittlung sowie interessante Einblicke hinter die      die besten Voraussetzungen für einen produktiven Kul-
Kulissen von Theatern, Ateliers, Museen und anderen            turdialog.
Kulturinstitutionen im Kanton und den angrenzenden
Regionen. Auch spezielle Vorhaben wie der vom Kultur-          Im Rahmen des Schulunterrichts können alle Kinder und
amt Thurgau 2016 initiierte Wettbewerb «KOMET» für             Jugendlichen – unabhängig von sozialem Hintergrund,
Kulturvermittlungsprojekte an Thurgauer Schulen oder           Bildungsstand, Herkunft oder Geschlecht – kulturelle
das Projekt «Kulturagent.innen für kreative Schulen» der       Teilhabe erfahren und in den Genuss von zielgruppe-
Mercator Stiftung Schweiz (aktuell) erhielten eine Platt-      spezifischen Kulturangeboten von Museen, Orchestern,
form. An den Netzwerktreffen wird das immer weiter ver-        Tanzformationen, Theatern, Kunst- und Kulturschaffen-
zweigte und wachsende Beziehungsnetz zwischen Schu-            den kommen. In diesem Sinne ist Kulturvermittlung
len, Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden lebendig,       bildungs- wie gesellschaftsrelevant, im ursprünglichen
sicht- und spürbar.                                            Sinne demokratisch und ein ideales Vehikel zur Förde-
                                                               rung von Chancengleichheit.
Qualitätsanspruch und Vision
Kulturvermittlung ist inhaltlich äusserst vielfältig und
facettenreich. Sie nutzt Orte wie Museen, Ateliers und
Produktionsstätten, Konzert- Theater- und Tanzhäuser,
den öffentlichen Raum oder natürlich das Schulhaus. Sie
12 A K T U E L L

     Was braucht die Schule der Zukunft?
     Eine prosperierende Wirtschaft ist die Basis unseres Wohlstands und die Grundlage
     für eine gesunde und erfolgreiche Schweiz.

     Bischoff AG, Wil

     Die digitale Transformation bewirkt einen tiefgreifenden      Zeit, in der die Mechanisierung intensiviert wurde, getrie-
     gesellschaftlichen Wandel und stellt künftige Arbeitskräf-    ben durch die Nutzbarmachung der elektrischen Energie.
     te vor neue Herausforderungen. Berufsprofile ändern sich      Dies ermöglichte die Massenproduktion von Gütern,
     laufend und Schätzungen gehen davon aus, dass rund            führte aber gleichzeitig zu einer Art «Mechanisierung»
     zwei Drittel der jetzigen Primarschülerinnen und Primar-      der individuellen menschlichen Arbeitskraft.
     schüler später eine berufliche Tätigkeit ausüben werden,      Die rasante Entwicklung der Mikroelektronik führte seit
     die es heute noch gar nicht gibt. Unser Schulsystem muss      Mitte der 70er-Jahre zu einer kontinuierlichen Zunahme
     sich dieser grossen Herausforderung stellen.                  der Automatisierung. Diese Phase wird heute als dritte
     Die erste grundlegende Veränderung begann bereits in          industrielle Revolution bezeichnet. Die Fortschritte in
     der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Nach und nach        der Mikroelektronik haben aber nicht nur die Automati-
     wurden Güter nicht mehr nur von Hand hergestellt, son-        sierung und die engere Vernetzung zwischen Produktion
     dern bereits in grösseren Stückzahlen mit Maschinen           und Logistik vorangetrieben, sondern auch ganz neue
     produziert. Die menschliche Kraft wurde mehr und mehr         Formen der Kommunikation und Kollaboration geschaf-
     durch Wasserkraft und etwas später durch den Einsatz          fen. Im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über
     von Dampfmaschinen ersetzt. Schon diese erste industri-       Industrie 4.0 verwendet man heute bereits den Begriff
     elle Entwicklung schaffte neue Arbeitsplätze in speziellen    «vierte industrielle Revolution».
     Produktionsstätten und Fabrikhallen.
                                                                   In der Schule begegnet man langsam der Industrie 4.0. Das
     Nach dieser, als erste industrielle Revolution bezeichne-     grosse Schlagwort dazu ist aktuell MakerSpace. Was ist
     ten Phase, folgte um die Jahrhundertwende von 1900 eine       überhaupt ein MakerSpace?

                Teilnehmer am Forum MakerSpace der Firma Bischoff AG, Wil
A K T U E L L 13

Ein MakerSpace ist ein innovativer Lern- und Arbeits-
ort, in dem Schülerinnen und Schüler dazu angehalten
werden, eigene Erfindungen zu machen. Dabei greifen sie
auf analoge und auf digitale Verfahren zurück. Entspre-
chend viele verschiedene Materialien und Tools sind im
MakerSpace zusammengeführt: Robotiksensoren treffen
auf Tapetenkleister, Wollfäden auf Mikroprozessoren und
Quantenmechanik auf Handarbeit.
(Quelle https://mdz.phtg.ch/de/projekte/maker-space)

                 Neue innovative                                       Referent Björn Maurer

                 Lernumgebungen
                 bedingen ein
                 Umdenken von                                ditionelle Schulumgebung eingegliedert werden können.
                                                             Zusätzliche Infrastruktur muss bereitgestellt werden, wie
                 allen Seiten, da                            auch Lehrer und Behörden müssen auf die neue Unter-
                                                             richtsform geschult werden. Das bedingt ein Umdenken
                 gewohnte Struk-                             von allen Seiten, da gewohnte Strukturen aufgebrochen
                                                             werden müssen.
                 turen aufgebrochen
                 werden müssen.                              Als Abschluss präsentierte Corinne Fust, Primarlehre-
                                                             rin Schule Neckertal und Mitglied des Kurskaders SG
                                                             Medien und Informatik, die konkrete Arbeit in einer
                                                             Primarschulklasse. Ein Schrank im Schulzimmer wurde
Die Bischoff AG im Zentrum Stelz in Wil hat sich im Rah-     umgerüstet und mit TechTools bestückt. Anhand von
men des Forums «Gut zu Wissen: MAKERSPACE – Inno-            Filmsequenzen aus der Klasse wurde illustriert, wie
vativer Lern- und Arbeitsort in Schulen, erste Erfahrungen   Kinder und auch Lehrer Bee-Bots, Ozobots und diverse
aus Forschung, Politik und Schul-Praxis» diesem Thema        andere Produkte im Unterricht einsetzen.
gewidmet. Hochkarätige Referenten aus den Kantonen
Thurgau und St. Gallen standen als Experten auf dem          Im Anschluss fand eine angeregte Diskussion statt, bei
Podium vor zahlreichen Teilnehmern.                          welcher sich die rund 50 Teilnehmer eingehend mit den
                                                             Referenten austauschen konnten.
Prof. Dr. Hermann als Leiter des Medien- und Didaktik-
zentrums der Pädagogischen Hochschule Thurgau führte         Das Thema fand grossen Zuspruch und alle Beteiligten
gekonnt in die Thematik ein. Mithilfe von MakerSpace         waren sich einig, dass der Horizont sehr breit betrachtet
sollen die Anforderungen an neue Fähigkeiten und auch        werden muss. In Zukunft wird es nicht nur Informatiker,
Berufsbilder gefördert werden.                               Ingenieure etc. geben, sondern das Ganze fliesst immer
                                                             mehr zusammen und der MakerSpace ist eine Möglich-
Im zweiten Kurzreferat erklärte Dr. Björn Maurer (Dozent     keit, diese Fähigkeiten zu fördern.
M&I PHTG) wie konkret ein MakerSpace umgesetzt wurde
in der Schule Thayngen. Das klassische Schulzimmer           Am 8. Mai 2019 findet erneut ein Anlass «Gut zu Wis-
wurde ausgeräumt und es wurden verschiedene Inseln           sen» statt, indem über die Erfahrungen des MakerSpace
eingerichtet: von der klassischen Säge bis zum Tisch mit     in Thayngen referiert wird. Es werden die ersten prak-
diversem Robotik- und Platinenzubehör.                       tischen Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt durch ausge-
                                                             wählte Referenten erläutert.
Heinz Leuenberger, Präsident des Verbandes Thurgauer
Schulgemeinden, nahm Stellung wie aus Behördensicht
solche neuen innovativen Lernumgebungen in eine tra-
14 K A N T O N

    Zusätzliche Bundesgelder für die
    Kinder- und Jugendförderung
    Der Kanton Thurgau hat ein Programm zum Aufbau und zur Weiterentwicklung der Kinder-
    und Jugendpolitik im Kanton Thurgau erarbeitet, das vom Bund mitfinanziert wird. Für die
    Jahre 2019 bis 2021 stehen zusätzlich 450'000 Franken an Bundesgeldern für Projekte
    der Kinder- und Jugendförderung im Thurgau zur Verfügung.

    Departement für Erziehung und Kultur des
    Kantons Thurgau

    Bisher haben lokale Akteure, Politische Gemeinden,          Kinderrechte als Grundlage
    Schulgemeinden, Kirchgemeinden, Vereine und teilweise       Die kantonale Kinder- und Jugendförderung umfasst auch
    der Kanton die Aktivitäten der Kinder- und Jugendförde-     die Bekanntmachung und Stärkung der UN-Kinderrechte,
    rung im Thurgau finanziert. Neu beteiligt sich auch der     damit Kinder in ihrem Lebensumfeld, in der Familie und
    Bund für drei Jahre. Dies ermöglicht das nationale Kin-     Gemeinde ihre zugesprochenen Rechte erhalten. Dazu
    der- und Jugendfördergesetz (Art. 26 KJFG), das seit 2013   gehört ebenso die UNICEF-Initiative «Kinderfreundliche
    in Kraft ist. Das Förderprogramm wird von der Fachstelle    Gemeinde», welche die Gemeinden bei der Gestaltung
    für Kinder-, Jugend- und Familienfragen (KJF) umgesetzt,    einer kinderfreundlichen Umgebung begleitet. Politische
    die seit zehn Jahren mit der Umsetzung der kantonalen       Gemeinden, die daran teilnehmen, profitieren ebenfalls
    Konzepte für ein koordiniertes Vorgehen in der Kinder-,     von den Bundesgeldern.
    Jugend- und Familienpolitik betraut ist.
                                                                Weitere Informationen zu geplanten Aktivitäten sowie die
    Diese zusätzliche finanzielle Unterstützung des Bundes      Gesuchsunterlagen sind auf der Webseite der Fachstelle
    verfolgt das Ziel, die Kinder- und Jugendförderung im       KJF www.kjf.tg.ch (Rubrik Gesuche und Rubrik Kinder-
    Kanton Thurgau weiterzuentwickeln und neue Projekte in      und Jugendförderung, Kantonales Programm Aufbau und
    den Gemeinden zu stärken. Die finanzielle Unterstützung     Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpolitik [Art. 26
    soll möglichst direkt an Projekte in den Gemeinden und      KJFG] 2019 bis 2021) abrufbar.
    an die Kinder und Jugendlichen fliessen. Entsprechende
    Gesuche können an die Fachstelle KJF gestellt werden.

    Verschiedene Projekte profitieren von den
    Bundesgeldern                                                Kantonale Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Fami-
    Ein grosser Teil der finanziellen Unterstützung durch        lienfragen (KJF)
    den Bund ist für die Stärkung der kommunalen und ver-        Die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen
    bandlichen Kinder- und Jugendarbeit vorgesehen. Dazu         setzt sich seit 2010 dafür ein, die Rahmenbedingungen
    gehört beispielsweise eine direkte Mitfinanzierung von       für Kinder, Jugendliche und Familien im Kanton Thurgau
    lokalen Kinder- und Jugendprojekten oder die Förderung       weiter zu verbessern. Dabei stehen das Wohlergehen der
    des Ausbaus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit durch       Kinder und Jugendlichen, der Schutz und die Förderung
    gemeindeübergreifende Zusammenarbeit. Auch Projekte          der Familie sowie die Anerkennung ihrer Leistungen im
    zur Medienkompetenz und Gewaltprävention werden              Vordergrund. Die Vernetzung und Koordination sowohl
    unterstützt. Um die politische Partizipation der Kinder      privater als auch staatlicher Angebote in diesen Bereichen
    und Jugendlichen zu fördern, stehen zudem Mittel für         gehören zu den Kernaufgaben der Fachstelle.
    den Aufbau eines kantonalen Jugendparlaments oder auf
    Gemeindeebene für eine Jugendkommission oder einen           Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen
    Kinderrat zur Verfügung.                                     (KJF). Pascal Mächler und Jasmin Gonzenbach-Katz.
                                                                 Telefon 058 345 57 61, www.kjf.tg.ch
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ZWINGLI                                                  Das Megatrend-
                                                         Prinzip
Regie Stefan Haupt                                       Matthias Horx
Historie wird                                            Das Megatrend-Prinzip
erlebbar gemacht

128 Min.                                                 Pantheon Verlag
ab 12 Jahren                                             336 Seiten
                                                         ISBN: 978-3-570-55214-8
                                                         Fr. 22.90

Verfilmung der Geschichte von Ulrich Zwingli mit         Was unsere Welt bewegt
Max Simonischek. Von den Machern von «Der Ver-           Megatrends markieren die grossen Veränderungen
dingbub» und «Der Goalie bin ig».                        der Gesellschaft, sie wirken global, langfristig, tief-
                                                         greifend: die Globalisierung etwa, die Verschiebung
Zürich im Jahr 1519. Die junge Witwe Anna Reinhart       der Altersstruktur, Individualisierung oder die immer
(Sarah Sophia Meyer) lebt ein karges Leben zwischen      wichtigere Rolle der Frauen. Matthias Horx beschreibt
Furcht vor der Kirche und Sorgen um die Zukunft          die innere Dynamik dieser Treiber des Wandels
ihrer drei Kinder, als die Ankunft eines Mannes in der   und erläutert ihre Rolle für den Fortschritt in den
Stadt für Aufruhr sorgt: Der junge Priester Huldrych     komplexen Zusammenhängen der modernen Welt.
Zwingli (Max Simonischek) tritt seine neue Stelle am     Vielen erscheint diese unübersichtlich, chaotisch,
Zürcher Grossmünster an und entfacht mit seinen          auf dem Weg in den Abgrund. Dabei sind heutige
Predigten gegen die Missstände der Katholischen          Gesellschaften aufgrund ihrer Vielschichtigkeit und
Kirche heftige Diskussionen. Zwinglis revolutionäre      Vernetzung robuster und viel eher in der Lage, neue
Gedanken machen Anna Angst. Als sie aber beobach-        Wege einzuschlagen. Wie immer ideensprühend und
tet, wie Zwingli Nächstenliebe lebt und nicht nur        unterhaltsam verknüpft Matthias Horx die Analyse
predigt, gerät sie mehr und mehr in seinen Bann. Doch    der Wandlungskräfte mit einem Blick auf die wich-
Zwinglis Erfolg wird rasch gefährlich. Seine Ideen       tigsten Megatrends.
lösen beinahe einen Bürgerkrieg aus, und gleichzeitig
entbrennt im inneren Zirkel der Bewegung ein Kampf
um Macht und Deutungshoheit. Als sich die katho-
lischen Kräfte international zu formieren beginnen,
wird die Beziehung von Zwingli und Anna auf eine
harte Probe gestellt.                                    Matthias Horx geboren 1955, ist der profilierteste und
                                                         einflussreichste Zukunftsforscher im deutschsprachigen
                                                         Raum und Autor vieler erfolgreicher Bücher. 1999 gründe-
                                                         te er das Zukunftsinstitut, einen Prognose-Think-Tank, der
                                                         heute zahlreiche europäische Unternehmen in allen Wirt-
                                                         schaftsbereichen berät. Seit 2007 ist er auch Dozent für
                                                         Trend- und Zukunftsforschung an der Zeppelin-Universität,
Diverses Schul-Material gratis downloadbar auf           Friedrichshafen. Zuletzt erschienen von ihm bei Pantheon
www.kinokultur.ch oder www.zwingli-film.com              «Das Buch des Wandels» (2011) und «Das Megatrend-
                                                         Prinzip» (2014).
16 S E I T E N B L I C K E

     Schulen anderswo
     Heute: Der Fremdsprachenunterricht an der Schule 19 in Darhan, Mongolei

     Robert Lötscher, Redaktion Zytpunkt

                 Achtklässler im Englischunterricht bei einem ausländischen Lehrer.

     Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem                      müssen. Ab der zweiten Klasse werden dann alle Bereiche
     Rückzug der Russen aus der Mongolei zerfielen das                   der Fremdsprache aufgenommen, also Hörverstehen,
     Gesundheits- und das Schulsystem, die dem Land eine                 Sprechen, Schreiben, Grammatik und Anwendung der
     flächendeckende Grundversorgung und eine fast 100 %-ige             Sprache im Praktischen. Neben den mongolischen Eng-
     Alphabetisierung gebracht hatten. Andrerseits waren ab              lischlehrpersonen ist es der Schule wichtig, dass auch
     1993 Privatschulen möglich. Davon machte Delger – noch              ausländische, am liebsten englischsprachige, Lehrper-
     heute Direktor der Schule – Gebrauch und er gründete im             sonen für einen möglichst wirkungsvollen, qualitativ
     Herbst 1993 die Schule Nr. 19 in Darhan als erste Privat-           hochstehenden Unterricht gewonnen werden können.
     schule der Mongolei. Die Besonderheit dieser Schule war             Der Englischunterricht umfasst in jedem Schuljahr
     und ist es bis heute, dass dem Fremdsprachenunterricht              5 Wochenlektionen, 3 bis 4 werden von den mongo-
     eine neue Bedeutung gegeben wurde. Statt Russisch wird              lischen Lehrpersonen erteilt, 1 bis 2 von den auslän-
     nun ab dem ersten Schuljahr Englisch unterrichtet und ab            dischen, die besonders die mündlichen Fertigkeiten
     dem 5. Schuljahr kommt wahlweise Deutsch oder Japa-                 pflegen und weiter entwickeln.
     nisch dazu. Damit hat die Schule Nr. 19 in Darhan die
     Zeichen der Zeit verstanden und hilft mit, die Kinder und           Ab der sechsten Klasse orientiert sich der Lehrplan am
     Jugendlichen auf die Öffnung des Landes hin zur weiten              europäischen Sprachreferenzrahmen A1 bis C2. Jedes
     Welt vorzubereiten.                                                 Jahr stellen sich die Studierenden den Halbjahres- und
                                                                         Jahresschlussprüfungen und versuchen so, möglichst weit
     Der Unterricht in Englisch beginnt in der ersten Klasse             aufzusteigen. Ziel ist es, beim Abschluss der Schulzeit
     mit Hör- und Sprechübungen, da die Kinder zuerst das                nach der 12. Klasse einen der meist verbreiteten Tests zur
     lateinische Alphabet – neben dem kyrillischen – lernen              Zulassung zu universitären Ausbildungen zu bestehen
S E I T E N B L I C K E 17

(TOEFL = Test Of Englisch as a Foreign Language oder
IELTS = International Englisch Language Testing System).
Im Fach Deutsch beginnt der Unterricht im fünften
Schuljahr. Zwei mongolische Lehrerinnen, die beide flies-    Ohne die Tat
send Deutsch sprechen, sind für die Deutsch-Ausbildung
zuständig. Auch sie setzen gerne deutschsprachige Lehr-
personen ein, die den mündlichen Unterricht bereichern
                                                             ist alles nur
sollen. Die Schule Nr. 19 in Darhan ist eine Partnerschule
der Goethe-Schule Ulan Bator. Diese verbindet ihre Unter-    Geplapper
stützung von Lehrpersonen und Studierenden immer
wieder mit Kontrollen der Unterrichtsqualität. Sie bietet
den Studierenden Abschlusstest auf den Stufen A1 bis         Galsan Tschinag
B2. Zusätzlich pflegt die Schule Nr. 19 einen Schüler-       Ohne die Tat ist alles
austausch mit einem Gymnasium in Göttingen. Alle zwei        nur Geplapper
Jahre im April besuchen etwa 15 bis 20 mongolische Elft-
klässler während zwei Wochen Göttingen, wohnen dort          gebundene Ausgabe
bei den Familien der deutschen Jugendlichen und besu-        Aurum Verlag
chen zusammen mit den deutschen Studierenden Sehens-         2018, 184 Seiten
würdigkeiten in der näheren und weiteren Umgebung. Im        ISBN 978-3-95883-307-4
darauf folgenden September findet der Gegenbesuch der        Fr. 51.90
deutschen Jugendlichen in Darhan statt. Auch hier woh-
nen die Besuchenden in den Familien der mongolischen
Schülerinnen und Schüler. Schon zwei Mal konnte ich          Eine Hommage an Galsan Tschinag
Besuche von deutschen Gruppen mitverfolgen und freute        Nach vielen eigenen Werken erschien ein Buch über
mich sehr über den unverkrampften Umgang der Jugend-         Galsan Tschinag, den von Gestalt eher kleinen – vom
lichen aus den so verschiedenen Welten. Der Bezug zum        Geist her aber überragenden – mongolischen Häupt-
Deutschen basiert auf der langjährigen Zusammenarbeit        ling und Visionär, hochgeachteten Schamanen und
der sozialistischen Bruderstaaten DDR und VR Mongolei.       Heiler. Der tief in der Tradition seines Landes verwur-
Deutschland ist – wie die USA – ein hoch angesehenes         zelte, mit der unbändigen Naturverbundenheit der
Land für die Mongolen im Gegensatz zu China, dem histo-      Tuwa-Nomaden ausgestattete Dichter und Erzähler in
rischen Erzfeind über die Jahrhunderte.                      deutscher Sprache, ist mehrfacher Literaturpreisträ-
                                                             ger. 2002 wurde er für seine intensiven Bemühungen
Das Profil als internationale Schule prägt die Schule        um eine Verständigung zwischen den Kulturen mit
Nr. 19 und der Kontakt mit ausländischen Lehrpersonen        dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
ist darum wichtig. Es erstaunt mich darum mittlerweile
nicht mehr, wenn ich bei meinen Besuchen gerne in eine
Schulveranstaltung mit Eltern einbezogen werde.

                                                             Galsan Tschinag, eigentlich Irgit Schynykbajoglu Dshuru-
                                                             kuwaa, wurde 1943 in der Mongolei als Sohn tuwinischer
                                                             Nomaden geboren, mit 4 Jahren begann seine Ausbildung
                                                             zum Schamanen. 1962 studierte er in Leipzig Germanistik.
                                                             Von ihm sind 30 erfolgreiche Bücher in deutscher Sprache
                                                             erschienen. Galsan Tschinag lebt in Ulan Bator/Mongolei
                                                             und bei den Tuwa-Nomaden des Hochaltai.
          Die Fünftklässler passen schon besser auf.
zYtPunkt, Verband thurgauer Schulgemeinden
                                                           1/4 Seite, hoch, B 90.5 mm x h 126 mm

                                                                                  Die machen
INNOVATION, DIE BEGEISTERT
DER ALLES VEREINENDE SCHÜLERARBEITSPLATZ TWIN
                                                                                  Schule.
                      INDIVIDUELLE, ERGONOMISCHE ARBEITSPLATZEINSTELLUNG
                      STRUKTUR IM KLASSENZIMMER
                                                                                  Wir machen
                                                                                  BÜrO.
                      SCHAFFT EFFIZIENZ IM UNTERHALT
                      KANN GUT MIT DEM EINZELTISCH TE KOMBINIERT WERDEN

                                                                                   hungerBÜelStraSSe 22 • 8501 frauenfelD
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3. ELBI-EXPO                                           Neuster
Erlebnis- & Bildungsmesse für die ganze
                                                       TAGEO-Kalender
Familie am Sonntag, 26. Mai 2019,
im BBZ Weinfelden
                                                       für Elternbildung
                                                       erschienen
                                                       Die 27. Ausgabe des Elternbildungskalenders
                                                       von der Thurgauischen Arbeitsgemeinschaft
                                                       für Elternorganisationen TAGEO ist
                                                       erschienen.

Über 2’500 Personen besuchten die vergangene
ELBI-EXPO Thurgau vor zwei Jahren.
Am 26. Mai 2019 findet die dritte ELBI-EXPO Thur-
gau statt, zu der wir alle wieder herzlich einladen.
Verbringen Sie mit uns einen erlebnisreichen Fami-
lientag mit spannenden Höhepunkten, interessanten
Informationen, kunterbunten Mitmachgelegenhei-
ten und feinem Essen zu familienfreundlichen           Darin sind wiederum viele spannende Kurse und
Preisen für Gross und Klein. Eltern, Grosseltern,      Referate angeboten, die den Familien- und Erzie-
Gotte, Götti und Interessierte mit ihren Kindern       hungsalltag der Eltern bereichern und unterstützen
erfahren mit uns einen Tag lang Elternbildung für      können. Diese bieten Gelegenheit sich zu Themen,
die ganze Familie, abwechslungsreich und konkret.      die Eltern im Alltag herausfordern oder interessieren,
Niederschwellig können Fachreferate, Workshops         weiterzubilden und mit Fachpersonen auszutauschen.
für Kinder und Eltern besucht werden und an ver-       Der Elternbildungskalender verbreitet u.a. Elternbil-
schiedenen Ständen Informationen zu Fachstellen        dungsveranstaltungen, die in einer Fremdsprache
und zu Elternbildung in Erfahrung gebracht werden.     angeboten werden und listet wichtige Beratungs- und
                                                       Informationsstellen für Familien im Kanton Thurgau
Kommen auch Sie vorbei, empfehlen Sie uns weiter,      auf.
wir freuen uns auf viele Familien und interessierte
Besucher.                                              Der Kalender erscheint zweimal jährlich (Februar/
                                                       August) und wird kantonsweit bekannt gemacht,
Bestellung Besucherflyer mit Tagesprogramm:            aufgelegt und über die Schulen an die Eltern verteilt.
geschaeftsstelle@tageo.ch, Telefon 052 720 51 46
www.tageo.ch                                           Bestellung Elternbildungskalender:
                                                       sekretariat@tageo.ch, Telefon 052 720 51 46

                                                       Auf der Internetseite der TAGEO www.tageo.ch sind
Der VTGS ist gemeinsam mit dem AV an einem Stand an    stets die aktuellsten Informationen zu den einzelnen Ver-
der ELBI-EXPO vertreten.                               anstaltungen und den Aktivitäten der TAGEO zu finden.
20 P R E S S E S C H A U                                                                                                                                                                                                        P R E S S E S C H A U 21

     Was Schule alles aushalten muss
     Renate Wüthrich, Geschäftsführerin VTGS

     Basler Zeitung                                               Die Zeit                                                    Basler Zeitung                                              Luzerner Zeitung
     «Besser durchlüftete Zimmer gefordert»                       «Die sind doch nicht blöd!»                                 «Politik soll in den Lehrplan kommen»                       «App holt Holocaust-Opfer ins Schulzimmer»
     In rund zwei Dritteln der Schulen ist die Luftqualität       Seit Jahren versucht die Schweiz, mehr Mädchen und          Mit einer 2017 zustande gekommenen Initiative wird          Die PH Luzern hat zusammen mit der Fachhochschule
     ungenügend. Dies geht aus einer Studie des Bundesamtes       junge Frauen für Mathematik, Informatik, Naturwissen-       gefordert, dass der Lehrplan der Volksschule während        Vorarlberg und dem Institut Erinnern.at in Bregenz die
     für Gesundheit (BAG) hervor. Gemäss der Studie sei gute      schaften und Technik (MINT) zu begeistern. Der Artikel      mindestens eines Schuljahres das Fach Politik enthalten     Lern-App «Fliehen vor dem Holocaust» entwickelt. Das
     Raumluft in einem Schulzimmer wichtig für die Kon-           versucht herauszufinden, was diese Anstrengungen bisher     soll. Mit elf gegen zwei Stimmen beantragt die Bildungs-    digitale Lehrmittel wurde am 7. November 2018 mit dem
     zentrationsfähigkeit und die Leistungen der Kinder und       gebracht haben.                                             und Kulturkommission (BKK) des Grossen Rates in Basel,      Worlddidac Award ausgezeichnet. Ein Schulbesuch zeigt,
     Jugendlichen. Mit systematischem und effizientem Fens-                                                                   der Initiative einen Gegenvorschlag gegenüberzustellen.     dass die App begeistert und für grosse Betroffenheit sorgt.
     terlüften könne die Luft im Schulzimmer rasch verbessert     St. Galler Tagblatt
     werden. Bei jedem Schulhausneubau und bei jeder Reno-        «Extrem eingestellt, selten gewaltbereit»                   Luzerner Zeitung                                            Neue Zürcher Zeitung
     vation sollte zudem ein Lüftungskonzept geplant und          Eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte           «Mit 14 Jahren an die Urne», «Das Gewissen hebt ab»,        «Digitalisierung – nur Mittel zum Zweck»
     umgesetzt werden.                                            Wissenschaften und der Haute École de Travail Social        «Flugreisen an Gymnasien», «Sollen schon 14-Jährige         Dirk Vaihinger, Redaktionsleiter und Nicolas Branden-
                                                                  Fribourg zeigt, dass von den 8317 befragten Jugend-         abstimmen dürfen?», «Die Jugend einbinden: Kommentar»       berg, Abteilungsleiter Digitale Medien im Lehrmittel-
     Neue Zürcher Zeitung                                         lichen knapp die Hälfte kapitalismusfeindlich eingestellt   Die Schülerproteste gegen den Klimawandel rücken das        verlag Zürich, sprechen sich in einem Gastkommentar
     «Sprachlos im Babyland»                                      ist. Gewisse linksextreme Ideologien finden bei den         Stimmrechtsalter in den Fokus. Gemäss Jugendforscher        dafür aus, dass digitale Lehrmittel nur dort im Unterricht
     In einem Meinungsartikel wird dafür plädiert, Massnah-       Jugendlichen eine hohe Zustimmung, aber auch rechte         Klaus Hurrelmann würden die aktuellen Ereignisse zei-       eingesetzt werden sollen, wo sie sinnvoll sind. Im Kanton
     men, die auf die frühkindliche Betreuung und Erziehung       Haltungen sind verbreitet. Extremistische Gewalt wird       gen, dass schon bei Zehn- bis Zwölfjährigen ein poli-       Zürich wird den Schulen dazu ein ICT-Guide zur Verfü-
     zielen, direkt bei der frühen Kindheit anzusetzen. Der       hingegen mehrheitlich abgelehnt.                            tisches Interesse vorhanden sei. Man könnte das Stimm-      gung gestellt.
     Bund sollte sich deshalb stärker als bisher engagieren und                                                               rechtsalter bei 14 Jahren ansetzen. Nationalrätin Samira
     beispielsweise einen Dialog für eine umfassende Politik      St. Galler Tagblatt                                         Marti begrüsst das Stimmrechtsalter 14, sollte dies nicht   Schweizer Fernsehen SRF
     zur frühen Kindheit ins Leben rufen.                         «Die Möchtegern-Ghettokids», «Beunruhigender Knick          möglich sein, müsste das Stimmrechtsalter zumindest auf     Kulturplatz
                                                                  in der Gewaltkurve», «7 Thesen zum Gewaltanstieg»           16 gesenkt werden.                                          In der Sendung «Kulturplatz» wird der Frage nachgegan-
     Neue Zürcher Zeitung                                         Jugendgewalt entwickelt sich wellenförmig. Nach einem                                                                   gen, was Digitalisierung in der Schule bedeutet.
     «Die Politik vergisst die Kleinkinder»                       steilen Anstieg der Jugendstrafurteile wegen Gewaltde-      NZZ am Sonntag                                              Website SRF: «Die Schule – Aufbruch ins digitale Zeit-
     Mit der Lancierung ihrer Publikation «Für eine Politik       likten in den Jahren 2000 bis 2010, sanken die Zahlen ab    «Zürich kappt Förderung von Autisten»                       alter»
     der frühen Kindheit» fordert die Schweizer Unesco-Kom-       2010 bis 2015 wieder deutlich. Seither steigen die Zahlen   Die Stadt Zürich streicht Kindern mit einer Autismus-
     mission bei der frühen Förderung einen Quantensprung.        wieder an. Die Gruppe der Schweizer, unter 15-Jährigen      Spektrum-Störung ohne Behinderung die bisher gewährte       Das Magazin
     Wichtiges Element dieses Quantensprungs könnte ein neu       und die Mädchen fallen dabei besonders auf.                 enge Begleitung durch Spezialistinnen und Spezialisten      «Frau mit Klasse»
     zu schaffendes Bundesobservatorium für Familien sein.                                                                    der Heilpädagogischen Schule Zürich. Diese sollen der       Eine Primarlehrerin erzählt, wie es ist zu unterrichten.
     Dieses könnte für eine verbesserte Koordination sorgen                                                                   Schule nur noch beratend zur Seite stehen.                  Und warum sie es trotz allem liebt.
     und dazu beitragen, die Qualität der Betreuung von Klein-
     kindern zu verbessern.                                         Links zu den Texten oder Zeitungen finden Sie in der
                                                                    Online-Version auf unserer Homepage www.vtgs.ch
                                                                    SCHULBLATT-Pressespiegel über www.schulblatt.tg.ch
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