Innenstadt Völklingen - Fortschreibung Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Städtebauförderung, Programm "Stadtumbau West"
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Innenstadt Völklingen Fortschreibung Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept, Städtebauförderung, Programm „Stadtumbau West“ 22.06.2020
Innenstadt Völklingen Die vorliegenden Daten beziehen sich auf den Stand der Erfassung und Auswertung 2018/2019. Auf die Aktualisierung einzelner statistischer Daten wird verzichtet, da noch nicht alle Daten für 2019 verfügbar sind, neuere Daten ohnehin noch nicht exis- tieren und lediglich eine Teilaktualisierung ein nicht einheitliches Gesamtbild des Be- standes erzeugen würde. Im Auftrag: Gefördert durch: Mittelstadt Völklingen Rathausplatz 66333 Völklingen IMPRESSUM Inhalt: Vorwort 3 Gebietskulisse 4 Update - 2010 bis heute 6 Leitideen 22 Rahmenplan 24 Ziele der Stadtentwicklung 26 Umsetzungsstand Maßnahmen TEKO 2010 27 Maßnahmen 29 Umsetzungsmodalitäten 57 Vorschlag für die Ausweisung eines Sanierungsgebietes 59 Prozessdokumentation 67 Anhang: Stadtbildprägende Gebäude 70 Anhang: Kosten- und Finanzierungsübersicht Verantwortlich: Geschäftsführende Gesellschafter Dipl.-Ing. Hugo Kern, Raum- und Umweltplaner Dipl.-Ing. Sarah End, Stadtplanerin AKS Projektbearbeitung: M.Sc. Erik Wegmann, Architektur Kirchenstraße 12 · 66557 Illingen Tel. 0 68 25 - 4 04 10 70 Fax 0 68 25 - 4 04 10 79 www.kernplan.de · info@kernplan.de
Für eine der größten Herausforderungen der Entwicklung des Völklinger Zentrums hat sich eine grundlegend neue Entwicklungsperspektive aufgezeigt: Das über Jahre brach- liegende Kaufhof-Areal steht endlich unter neuen Vorzeichen. Hier entsteht durch den Rückbau der baufälligen Bausubstanz im Rahmen einer großflächigen Einzelhandelsan- siedlung ein neuer Magnet für die Völklinger Innenstadt. Die Vitalisierung des Kaufhof- Areals ist somit für die gesamte Entwicklung der Völklinger Innenstadt von Bedeutung. Die Mobilisierung des privaten Investments verspricht Erfolge. Hierzu gehören auch der Bau des Orthopädiezentrums und der Seniorenresidenz, sowie die gewerbliche Nutzung des Woolworthgebäudes. Mit Unterstützung der Städtebauförderung hat die öffentliche Hand aber nicht nur in den Rückbau des ehem. Kaufhof-Gebäudes investiert, sondern auch in die Neugestaltung der Forbacher Passage, die Citypromenade, die Erstellung eines Ver- kehrsentwicklungsplanes, etc.. Planerisches Steuerungsinstrument der Stadtentwicklung war, bisher das Teilräumliche Entwicklungskonzept (TEKO) aus dem Jahr 2010. Ziel war die Entwicklung eines Leitbildes, VORWORT das dem Stadtzentrum zwischen Bahnhof und dem Verwaltungsquartier in seiner funktio- nalen Vernetzung, Erschließung und städtebaulichen Einheit als urbanem Lebensraum ge- recht wird und gleichzeitig identitätsstiftende Ausstrahlung initiiert. Die damals definierten Handlungsschwerpunkte „Stärkung der Identität der Innenstadt, Stärkung der Cityfunktion, Aufwertung des öffentlichen Raumes, Aufwertung der Wohnfunktion und Inwertsetzung nicht mehr genutzter Objekte“ sind zwar grundsätzlich noch aktuell, dieses Konzept ist aber mittlerweile fast zehn Jahre alt. Insbesondere mit der Vitalisierung und Neuordnung des ehem. Kaufhof-Geländes erfolgt eine deutliche Neuausrichtung der laufenden städte- baulichen Gesamtmaßnahme, da sich wichtige Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Stadtmitte grundlegend geändert haben. So soll beispielsweise auch der Platz vor dem alten Rathaus neu gestaltet werden. Mit der erfolgten Teilung und Zuteilung des Untersuchungsgebietes von 2010 zu den unterschiedlichen Programmbereichen „Stadtumbau West“ (Quartier C1-C2) und „Soziale Stadt“ (Quartier C3-C4) wird durch die geänderte Gebietskulisse weiterhin eine Aktualisie- rung des bestehenden TEKOs in Form einer Fortschreibung (ISEK) notwendig. In der Programmlaufzeit (seit 2006) wurden im Untersuchungsgebiet bereits Entwicklungs- maßnahmen umgesetzt und angestoßen. Andere konnten aus unterschiedlichen Gründen (noch) nicht in der vorgesehenen Form realisiert werden. Dies macht die Fortschreibung zu einem stärker umsetzungsorientierten Konzept erforderlich. Mit der Fortschreibung sollen die zahlreichen bisher angestoßenen Maßnahmen abgeschlossen werden. Die Fort- schreibung erfolgt dabei auf einen Zeitraum von 5 Jahren, womit die Laufzeit der Gesamt- maßnahme „Stadtumbau West - Völklingen Innenstadt“ erreicht ist. Eine Fortführung der Städtebauförderung mit anderen Förderschwerpunkten, sollte nach der 5-jährigen Laufzeit hinaus geprüft werden. Fördergeber, Politik und Verwaltung erhalten mit der Fortschreibung des Entwicklungskon- zeptes eine aktualisierte Daten- und Entscheidungsgrundlage, um die komplexe Situation im Völklinger Zentrum weiter angemessen steuern zu können. Darüber hinaus ist die Fortschreibung Voraussetzung für weitere Fördermittel aus dem Förderprogramm „Stadtumbau West“. Mit der Fortschreibung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes wurde die Kernplan GmbH, Gesellschaft für Städtebau und Kommunikation, Kirchenstraße 12, 66557 Illingen, beauftragt. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 3 www.kernplan.de
Gebietskulisse Legende Geltungsbereich TEKO 2010 Geltungsbereich Fortschreibung ISEK Abgrenzung Quartiere nach TEKO 2010 Qu Q uar a ti tier e C4 er Sanierungsgebiet Qu Quar artier tier ti e C3 straße Hohenzollernstraße Moltke rk Ge de Geländ we Raath thau aus Bis ten ma S arrsttah Sa ahl ße Quar Qu Quar arti t er er C2 rck Hüt stra str aß Am t Pos e Qu uaarrttiier er C1 Karl-Janssen-Straße Rathausstraße Baahn hnho h f Abgrenzung Gebietskulisse (Quelle: Mittelstadt Völklingen, Bearbeitung: Kernplan) y Der Schwerpunkt der Gebietskulisse bildet das unmittelbare Stadtzentrum mit einer Fläche von ca. 33,2 ha. y Umfasst den gesamten Innenstadtkern und die Fläche des Sanierungsgebietes „Völklingen Innenstadt“ y Umfasst die Kernbereiche Rathaus, Rathaus- und Otto-Hemmer-Platz, Bismarck-, Rathaus-, Moltke-, sowie Poststraße und das ehem. Kaufhof- Areal y Das ISEK-Gebiet wird wie folgt begrenzt: im Westen durch den Verlauf der Poststraße und Straße „Am Hüttenwerk“; im Osten durch den Verlauf der Hohenzollernstraße; im Norden durch die Danziger Straße und der Gatterstraße; im Süden durch die Südtangente (B51) y Das ISEK-Gebiet umfasst im Wesentlichen die Bereiche C1 (Innenstadtdreieck) und C2 (beinhaltet Verwaltungsbereich mit Rathaus, etc.) des TE- KOs von 2010. Alle weiteren qualitativen Analysen und Aussagen der Fortschreibung bzgl. Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur beziehen sich im Sinne der Vergleichbarkeit somit losgelöst von Untersuchungsbereich auf die Entwicklung der Quartiere C1 und C2. y Die Bereiche der C3 und C4 (Wohnquartiere nördlich der Bereiche C1 und C2; TEKO 2010) sind dem Programmbereich „Soziale Stadt“ zuge- teilt und werden deshalb aus dem Geltungsbereich ausgeschlossen, um eine Doppelförderung zu vermeiden. Aus diesem Grund werden auch die Areale der Ev. Versöhnungskirche und der Mühlgewann-Schule aus dem Geltungsbereich ausgeschlossen, da diese zum Programmbereich „Soziale Stadt“ gehören. y Der Untersuchungsbereich des TEKOs von 2010 wurde im Vergleich zur ursprünglichen Gebietskulisse um den Bereich der ehem. Mühle Quirin (östliche Karl-Janssen-Straße) sowie den südöstlichen Teil der Hohenzollernstraße erweitert, um auf zukünftige Entwicklungen des Areals re- agieren zu können. y Weiterhin wurde der südöstliche Teilbereich des Saarstahlgeländes aus der Gebietskulisse herausgenommen, da hier mittel- bis langfristig keine Einflussmöglichkeiten bestehen. y Der Geltungsbereich grenzt im Osten an das Landschaftsschutzgebiet „Stadtwald Völklingen“ (LSG-L_5_07_01). Die exakte Abgrenzung des Gebietes ist dem Plan zu entnehmen. Mit der so festgelegten Abgrenzung wird den aktuellen bzw. zu erwartenden Sanierungsanforderungen und Investitionsbedarfen Rechnung getragen sowie die Kontinuität der bisherigen Vorgehensweise und Abschluss der Maßnahmen gewährleistet. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 4 www.kernplan.de
Programmprofil y Verbesserung von Wohn- und Arbeits- Sie kann auch, soweit erforderlich, als Stadtumbau West verhältnissen sowie Umwelt Sanierungsgebiet nach § 142 BauGB, als y Stärkung innerstädtischer Bereiche und städtebaulicher Entwicklungsbereich nach „Der wirtschaftliche und demografische Erhalt von Altbauten § 165 BauGB oder als Erhaltungsgebiet Strukturwandel verstärkt die städtebau- nach § 172 BauGB erfolgen.“ y Zuführung von nicht mehr bedarfs- lichen Probleme in den alten Ländern“. gerechten baulichen Anlagen zu einer Um die Städte und Gemeinden bei der neuen Nutzung Akteure und Finanzierung des Herstellung nachhaltiger städtebaulicher y Rückbau von baulichen Anlagen, welche Programms Strukturen zu unterstützen, startete die Bundesregierung im Jahr 2004 das Pro- einer anderen Nutzung nicht zuführbar Der Bund stellt zusammen mit den Ländern gramm Stadtumbau West. Mit dem Pro- sind die Finanzhilfe im Rahmen des Programms gramm will der Bund die Städte in den y Zuführung von freigelegten Flächen bereit. alten Ländern veranlassen, sich frühzeitig einer nachhaltigen städtebaulichen auf die notwendigen Anpassungsprozesse Entwicklung oder einer hiermit verträg- Die Finanzmittel werden im Saarland der- einzustellen. lichen Zwischennutzung zeit auf Basis der „Drittelförderung“ zur Verfügung gestellt, das bedeutet, dass der [...] Das Programm Stadtumbau West soll Bund ein Drittel der Fördermittel stellt und auch vorbeugend eingesetzt werden, um zu Handlungsfelder die anderen zwei Drittel vom Land und der vermeiden, dass künftige Wohnungen im y Vorbereitung der Gesamtmaßnahme Kommune finanziert werden. Westen Deutschlands wegen Leerstands in wie Erarbeitung (Fortschreibung) von einem Umfang zurückgebaut werden müs- städtebaulichen Entwicklungskonzep- Voraussetzung für die finanzielle För- sen, wie das heute in den neuen Ländern ten sowie die Bürgerbeteiligung, Klima- derung ist nach der „Verwaltungsver- notwendig ist. Das Programm soll darüber schutz und auch Klimaanpassungsmaß- einbarung Städtebauförderung 2017“ hinaus ermöglichen, Neubaugebiete der nahmen ein aktuelles Integriertes Städtebauliche 1950er bis 1970er Jahre an die heutigen Entwicklungskonzept, in dem Ziele und y Städtebauliche Neuordnung sowie die Anforderungen anzupassen sowie die Kon- Maßnahmen für das Fördergebiet unter Be- Wieder- und Zwischennutzung von Ver- version industrieller und militärischer Lie- teiligung der Einwohner erarbeitet werden. kehrs-, Industrie- oder Militärbrachen genschaften zu unterstützen.“ Antragsberechtigt sind Städte und Gemein- y Verbesserung des öffentlichen Raums, den, welche die Fördermittel verwalten. Die „Hier kann nur eine Strategie greifen, in des Wohnumfeldes und der privaten Eigentümer und Investoren, die ein Vorha- der „Rückbau und Aufwertung“ konzep- Freiflächen ben nach den Vorgaben des Stadtumbau tionell und systematisch miteinander ver- y Anpassung der städtischen Infrastruktur West durchführen wollen, können dann Fi- bunden werden. Neben den Umbau bzw. und die Sicherung der Grundversorgung nanzmittel bei den Städten und Gemeinden geordneten Rückbau von Infrastrukturen, y Aufwertung und den Umbau des vor- beantragen. Wohnungen und Gewerbeflächen, müssen handenen Gebäudebestandes; Erhalt Aufwertungsangebote in Innenstädten die von Gebäuden mit baukultureller Be- Quellen: „Rückgewinnung“ ehemals mindergenutz- deutung, sowie Instandsetzung und - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau ter Flächen sowie ggf. imagetragende Leit- und Reaktorsicherheit, Verwaltungsvereinbarung Modernisierung von stadtbildprägenden Städtebauförderung 2017) projekte treten. Gebäuden - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau [...] Neben der Anpassung des Bestandes y Umsetzung von Grün- und Freiräumen und Reaktorsicherheit, Städtebauförderung 2016, bietet „Stadtumbau West“ auch die Chan- sowie von Maßnahmen der Barrierear- Anwenderhinweise zu den Förderprogrammen) ce für die Weiterentwicklung von Stadt- mut bzw. -freiheit - Ministerium für Inneres, Bauen und Sport; Leitfaden zur Ausgestaltung des Städtebauförderungspro- teilen und Städten („Kein Abriss ohne y Rückbau leer stehender, dauerhaft nicht gramms „Stadtumbau West“) Perspektive“). mehr benötigter Gebäude oder Gebäu- deteile und dazu gehöriger Infrastruktur Als, vom demografischen und wirtschaft- lichen Wandel betroffene, von Montan- y Wieder- und Zwischennutzung freige- industrie geprägte Stadt passen die künf- legter Flächen tigen Herausforderungen der Mittelstadt y Sonstige Bau- und Ordnungsmaßnah- Völklingen zu der strategischen Ausrich- men, die für den Stadtumbau erforder- tung des Förderprogramms „Stadtumbau lich sind West“. y Beteiligung und Mitwirkung von Bürge- rinnen und Bürgern, Quartiersmanage- Schwerpunkte der Umsetzung, ment, Leistungen von Beauftragten. allgemeine Ziele Rechtlicher Rahmen Die Schwerpunkte und wesentlichen Ziele sind insbesondere: „Rechtlich erfolgt die räumliche Festle- y Anpassung der Siedlungsstruktur an die gung von Fördergebieten innerhalb des Erfordernisse der Entwicklung von Be- Programmbereichs „Stadtumbau West“ völkerung und Wirtschaft auf Beschluss der Gemeinde [Stadt] als „Stadtumbaugebiet nach § 171 b BauGB. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 5 www.kernplan.de
Update - 2010 bis heute Die vorliegenden Daten beziehen sich auf den Stand der Erfassung und Auswertung 2018/2019. Auf die Aktualisierung einzelner statistischer Daten wird verzichtet, da noch nicht alle Daten für 2019 verfügbar sind, neuere Daten ohnehin noch nicht existieren und lediglich eine Teilaktualisierung ein nicht einheitliches Gesamtbild des Bestandes erzeugen würde. Kernaussagen TEKO 2010 und weitere übergeordnete Planungsvorgaben Teilräumliches Konzept für das „Die Stadt Völklingen hat in der Innenstadt ein Programmgebiet für das Forschungsprogramm Ex- Programmgebiet Völklingen - WoSt, Vorläuferprogramm des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau West“ ausgewiesen. 2003 Innenstadt (2010) wurde ein Integriertes Handlungskonzept für diesen Citybereich erarbeitet und 2006 nach Übernah- me in die Regelförderung von Stadtumbau West fortgeschrieben. 2007 wurde das Programmgebiet im Norden um innenstädtische Wohnquartiere erweitert, sodass es mit dem Gebiet des Programms Soziale Stadt deckungsgleich ist. Dies machte die vorliegende Fortschreibung des Teilräumlichen Ent- wicklungskonzepts erforderlich.“ „Wie keine andere Kommune im Saarland ist Völklingen nach wie vor durch die Entwicklung des Bergbaus und der Stahlindustrie geprägt. Trotz der vorübergehenden Erholung der Stahlindustrie in den letzten Jahren zeigten sich in Völklingen auch in Phasen der Hochkonjunktur bis Mitte 2008 negative Folgen des wirtschaftlichen Strukturwandels in allen Bereichen des städtischen Lebens: Hohe Arbeitslosigkeit, soziale Probleme, Abwanderung von Einwohnern im arbeitsfähigen Alter, Ge- schäftsaufgaben, Wohnungs- und Ladenleerstände, niedrige Gewerbesteuereinnahmen. Das Aus- maß der Folgen der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise für Völklingen ist derzeit noch nicht ab- sehbar, mit Sicherheit wird sich die Situation jedoch weiter verschlechtern.“ „Hinzu kommen in Völklingen die Folgen des demografischen Wandels, die sich in einem über- durchschnittlich hohen Bevölkerungsrückgang äußern, der sich in den kommenden Jahren fortset- zen wird.“ „Die Stadtstruktur Völklingens ist typisch für eine dynamisch gewachsene Industriestadt durch viele städtebauliche Brüche gekennzeichnet. Leerstände sind verteilt im gesamten Untersuchungsgebiet mit einzelnen Massierungen festzustellen [...] Städtebauliche Missstände konzentrieren sich im en- geren City-Bereich, der durch eine schlechte Gebäudesubstanz und zahlreiche z.T. lang anhaltende strukturell bedingte Gebäudeleerstände gekennzeichnet ist. Eine erste positive Entwicklung konnte durch Stadtumbaumaßnahmen aus der Modellphase angestoßen werden [...].“ „Im Handlungsfeld Verkehr/ Umwelt wurden zahlreiche Mängel festgestellt, für deren Behebung entsprechende Maßnahmen erarbeitet wurden. Das Straßennetz ist ausschließlich funktional auf den Autoverkehr ausgerichtet. Fußgänger und Radfahrer finden bei der Verkehrsplanung wenig Be- rücksichtigung.“ „Das Verwaltungsquartier wird durch zahlreiche öffentliche Bauten wie Rathaus, Finanzamt, Schwimmbad etc. geprägt. Im Westen dominiert Blockrandbebauung aus der Gründerzeit mit zum Teil wertvollen, denkmalgeschützten Gebäuden, im Osten prägen Solitärbauten aus den 60er Jahren das Stadtbild. Das Potenzial des Viertels gilt es noch zu entdecken und herauszuarbeiten. Durch den Abbruch des ehem. Kaufhof-Gebäudes und die Neunutzungen des Areal besteht die Chance der Ver- knüpfung mit dem benachbarten Cityquartier.“ Sanierungsgebiete Sanierungsgebiete in der Innenstadt: y Sanierungsgebiet Völklingen Innenstadt Die Stadt befindet sich aktuell im Verfahren der Aufhebung und Abrechnung der Sanierungsgebie- te. Erst nach Aufhebung des bestehenden Sanierungsgebietes kann das Fördergebiet wieder als Sanierungsgebiet ausgewiesen werden. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 6 www.kernplan.de
Städtebauliche Gutachten, Konzepte und Studien bis 2018 Gutachten, Planungen und y Integriertes Handlungskonzept für den Programmbereich „Soziale Stadt Völklingen / Unteres Entwicklungskonzepte Wehrden“ (2000) y Leitlinien der Stadtentwicklung Völklingen „Achse Innenstadt - Weltkulturerbe - Wehrden“ (2000) y Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt („Innenstadtdreieck“) durch Aufnahme der Mittelstadt Völklingen in das ExWoSt-Modellvorhaben „Stadtumbau West“ im Juni 2002 (2003) y Wohnungsmarktanalyse für die Innenstadt Völklingen (2004) y Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes im Rahmen des ExWoSt Modellvorhabens (2006) y Abschlussbericht ExWoSt-Modellvorhaben „Stadtumbau West - Völklingen Innenstadt“ (2007) y Gesamtstädtisches Entwicklungskonzept Völklingen (2007) y Integriertes Handlungskonzept „Soziale Stadt Völklingen“, Fortschreibung 2007, Einbeziehung der Innenstadtbereiche (2007) y Teilräumliches Entwicklungskonzept Programmgebiet Völklingen - Innenstadt; Bund-Länder-Pro- gramm „Stadtumbau West“ (2010) Wichtige Projekte in der Innenstadt seit 2010: u. a. ausgelöst durch das TEKO 2010 wurden zahlreiche Maßnahmen der Stadtentwicklung umgesetzt Gutachten, Planungen und y Marktgutachten zum Raumordnungsverfahren für das geplante „City Center Völklingen“ (2010) Entwicklungskonzepte y Fortschreibung Integriertes Entwicklungskonzept Völklingen und Exit-Strategie (2012 / 2013) y Gesamtstädtisches Entwicklungskonzept Völklingen, 1. Fortschreibung (2014) y Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept „Völklingen / Nördliche Innenstadt“ (2015) y Verkehrsentwicklungsplan Völklingen (in Bearbeitung, Stand: Mai 2018) Umgesetzte Maßnahmen (nach Programmbereich) Städtebauliche Sanierungs- und y Ausbau Kirchgasse / Schulstraße (1999) Entwicklungsmaßnahmen“ y Neugestaltung „In der Grät“ (städtebauliche Mehraufwendungen parallel zur Kanalsanierung) (S + E Programm) ab 1999 (2006) y Grunderwerb / Bodenordnung „In der Grät / Völklinger Platz“ (2008) y Neugestaltung Hofstattstraße, Teilbereich (2009) y Bebauungsplan Stadtkern (2010) y Abbruch der Anwesen Moltkestraße 35 und Poststraße 52 (2013) Abgeschlossen Abgeschlossen Modepark Röther Abgeschlossen Abgeschlossen Übersichtsplan Gebäudeneubau (blau), -umbau (grün), -abriss (rot); Quelle: Mittelstadt Völklingen ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 7 www.kernplan.de
Umgesetzte Maßnahmen (nach Programmbereich) ExWoSt- Modellvorhaben Konzeptstudien Großimmobilien: „Stadtumbau West Völklingen - y Machbarkeitsstudie ehemaliges Casino-, Bank- und Bürogebäude (Rathausstraße 29-33) (2004) Innenstadt“ (2002-2006) y Machbarkeitsstudie Kaufhof einschl. Verkehrskonzept (2005) „Geschäftsstandort Innenstadt“: y Sanierungskonzept und Sanierung Jugendstilhäuser (2003-2004); Branchenmixkonzept (2003) y Fortschreibung Rahmenplanung „Geschäftsstandort Innenstadt“ (2005) „Gastronomiekultur“: y Neugestaltung Pfarrgarten (2004) y Gastronomiekonzept „Gastronomiekultur“ (2005) „Wohnen, Freiflächen, Grün“: y Wohnungsmarkt- und Sozialraumanalyse (2004); Erwerb „Grundstück Möbel Storch“ (2004) y Freiflächengestaltung City - Promenade (2004-2007) Regelprogramm „Stadtumbau Vorbereitende Untersuchungen: West“ Völklingen - Innenstadt y Teilräumliches Entwicklungskonzept Innenstadt (2010) (ab 2006) y Verkehrsgutachten Innenstadt (2010) y Gesamtplanung Umfeldgestaltung ev. Versöhnungskirche (2013) Grunderwerb, grundstücksbezogene Betriebskosten: y Grunderwerb ehem. Kaufhofgebäude (2006) y Grunderwerb Bismarckstraße 31 (2013) Ordnungsmaßnahmen: y Abriss Kaufhof-Querriegel (2007) y Neugestaltung Forbacher Passage, 1. und 2. BA (2009) y Neugestaltung Citypromenade bis Bismarckstraße (2011) y Neugestaltung Forbacher Passage, 3. BA (2012) y Umfeldgestaltung ev. Versöhnungskirche, Neugestaltung Platzbereich Moltkestraße (2014/2015) y Rückbau Gebäudekomplex ehem. Kaufhof mit Parkhaus, y Rückbau Wohngebäude Schulstraße 14 /16 /18 / 20 (2016/2017) y Rückbau Wohngebäude Schulstraße 1A / 3 / 5 (2016/2017) y Rückbau Wohn- und Geschäftshäuser Karl-Janssen-Straße 4 / 6 / 8 (2016/2017) y Beseitigung von Altlasten Kaufhofgelände (2016/2017) Baumaßnahme: y Umbau Rathausstraße 30 (2010) Programm „Soziale Stadt“ Vorbereitende Untersuchungen: Völklingen Innenstadt (ab 2000) y Fortschreibung Integriertes Handlungskonzept (2007) y Fortschreibung Integriertes Handlungskonzept mit Exit-Strategie (2012-2013) y Fortschreibung Rahmenplan Weltkulturerbe (2003) y Erfahrungsaustausch „Soziale Stadt“ (bis einschl. 2015) y Stadtteilmanagement „Soziale Stadt“ (2007-2015) y Bürgertreff Innenstadt (bis 2015) y Verfügungsfond Stadtteilforum (2014-2016) y Wegweiser „Soziale Stadt“ (2009) Ordnungsmaßnahmen: y Ausgrabung Martinskirche (2003) y Multifunktionsfeld Freifläche ehem. Mühlgewannschule (2011) Baumaßnahmen: y Fassadensanierung Innenstadt (2008) Sonstige Maßnahmen: y Zukunftswerkstatt mit Erstellung des teilräumlichen Entwicklungskonzept „Nördliche Innenstadt“ (ab 2013) ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 8 www.kernplan.de
Bevölkerungsentwicklung, -prognose und -bewegung y Von 2010 bis 2013 Abnahme der Be- völkerung der Mittelstadt Völklingen um ca. 1150 Einwohner (- 3,0 %); Be- völkerungsstand 31.12.2016: 39.570 Einwohner: seit 2013 jedoch kontinu- ierliches Bevölkerungswachstum (Asyl- suchende) y Bevölkerungsvorausberechnung 2010 bis 2030: weiterer Rückgang der Bevöl- kerung um ca. 2.000 Einwohner (-7,7 bis -9,5 %) auf ca. 35.700 Einwohner in 2030, auch im Zentrum der Mittelstadt Völklingen y Natürliche Bevölkerungsentwicklung im gesamten Betrachtungszeitraum Quelle: Daten Mittelstadt Völklingen / STALA Saarland; Bearbeitung Kernplan; Stand: 31.12.2016, Saarländische Gemeindezahlen 2017 (aktuellere Daten sind nicht verfügbar) negativ, zusätzlich dazu in einigen Jahren Wanderungsverluste; von 2010 bis 2013 fast kontinuierlicher Bevöl- kerungsrückgang, seit 2013 wieder Bevölkerungswachstum; aufgrund des demografischen Wandels langfristig jedoch weitere Bevölkerungsabnahme anzunehmen # Altersstruktur ! " ! y Im Dezember 2016 waren im " Untersuchungsgebiet lediglich ca. 11,2 ! % über 65 Jahre alt. Dies stellt im Ver- gleich zu dem Jahr 2010 (Quartier C1 & C2: ca. 10,2 %) einen geringen An- "" stieg dar. Jedoch mit einem Anteil von 28,8 % (Stand: 31.12.16) der unter 20-Jährigen stellt sich die Bevölkerung im Untersuchungsbereich als außeror- dentlich jung dar. y Insgesamt geringe Veränderungen der !! !! Altersstruktur seit dem Jahr 2010 y Hoher Anteil an Einwohnern im er- werbstätigen Alter sowie Kinder und Jugendliche zeigt grundsätzlich, dass die Mittelstadt Völklingen attraktiver, Quelle: anonymisierte Einwohnermeldedaten Mittelstadt Völklingen; Bearbeitung Kernplan; Stand: 31.12.2016 zukunftsfähiger Wohnort ist; Investi- tionsbereitschaft in dieser Altersgruppe grundsätzlich vorhanden (20 - 65 Jah- re); Aufgrund der im Rahmen des TEKO 2010 dargelegten Sozialstruktur trifft dies auf die Innenstadt von Völklingen nur begrenzt zu. y Das TEKO von 2010 hat einen hohen Anteil an Ausländern und Doppelstaat- lern attestiert, hinzu kommt die Arbeits- losenquote (jeweils mehr als doppelt so hoch wie im gesamtstädtischen Durch- schnitt). Anhaltspunkte für eine grundle- gende Änderung seit 2010 liegen nicht vor. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 9 www.kernplan.de
Wohnen und Eigentumsver- hältnisse, Immobilienpreise y Die Gebäude innerhalb des Stadtzen- trums weisen Vielzahl verschiedener Eigentümer auf (u. a. Immobilienbesitzer, die außerhalb von Völklingen wohnen) y Die heterogene Eigentumsstruktur ver- langt zur Konzeptumsetzung die Mitwir- kung / Investitionen privater Eigentümer y Potenzialflächen zur Weiterentwicklung des Wohnangebotes fehlen bzw. wur- den bereits ausgeschöpft. Keine Ent- wicklung von neuen Wohnraumangebo- ten seit 2010 im Untersuchungsbereich. Eigentumsverhältnisse Untersuchungsraum: (Blau/Braun) Mittelstadt Völklingen, (Rosa) Kirchliches Eigentum, y Durchschnittliche Kaltmiete: 5,55 € pro (Weiss) Privates Eigentum, (Strichlinie) Abgrenzung Untersuchungsgebiet; Quelle: Mittelstadt Völklingen m2 (Stand: Mai 2018). Im Vergleich zum Jahr 2002 (Stand Mietspiegel TEKO 2010) ist somit ein Anstieg der durch- schnittlichen Kaltmiete zu beobachten. Saarlandweit liegt der Durchschnitt bei ca. 6,84 €. Völklingen profiliert sich so- mit als einen bezahlbaren Wohnstandort (Quelle: immowelt AG) y Durch die Vitalisierung von Bausubstanz in den letzten Jahren entstanden Woh- nungsangebote in „bürgerlichen Quar- tieren“, eher im Mittel- und Niedrig- preissegment, höherpreisigeres Wohnen konzentriert sich bisher auf Randlagen und anderen Stadtteile y Gleichzeitig leben in unmodernisierten teilweise älteren innenstädtischen Woh- nungsbeständen einkommensschwä- chere Bewohner, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind y Dieses Wohnraumangebot wurde in den letzten Jahren jedoch nicht nennenswert erweitert und erneuert, obwohl es einen veränderten Bedarf an Wohnformen und -standorten (barrierefreie und energieoptimierte Wohnungen, auch im höherpreisigen Segment bzw. günstig Wohnungen für sozial Schwache – miet- preisgebundener Wohnraum) durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel gibt. Die Stadt kann dieser Nachfrage aktuell nicht gerecht werden. y Umso mehr ist der Umgang mit poten- ziellen Entwicklungsflächen eine wichti- ge Stellschraube der Innenstadtentwick- lung, um die oben genannten Strukturen „aufzubrechen“. Der Bereich des „Ver- waltungsquartiers“ (Rathaus, Stadtbad und Umfeld) bildet dabei die einzige potenzielle Entwicklungsfläche für neue Wohnformen, ergänzende Dienstleister etc. in der Innenstadt. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 10 www.kernplan.de
Soziale Infrastruktur/ Bildungsangebot y Keine wesentlichen Veränderungen seit gweiser Soziale Stadt dem TEKO 2010 innerhalb des Untersu- chungsraums feststellbar y Überdurchschnittliche Versorgung klingen mit Einrichtungen des Gesund- heitswesens in der Innenstadt: - SHG-Kliniken Völklingen (Herzzent- rum Saar) - hohe Dichte an Allgemeinmedi- ziner und Fachärzten (ca. 10 im Untersuchungsgebiet) - ergänzenden Angebote durch me- dizinische Fachberufsgruppen wie Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Krankengymnasten, etc. y Insgesamt 3 Senioreneinrichtungen in der Gesamtstadt Völklingen mit brei- tem Spektrum an Pflegeangeboten (Stationäre Pflege / Kurzzeit- und Tages- pflege): - Alten- und Pflegeheim Haus Emile - Alten- und Pflegeheim St. Josef Wegweiser Soziale Stadt Völklingen, Quelle: Mittelstadt Völklingen - Seniorenzentrum Ludweiler y Zusätzliche Angebote in der häuslichen und ambulanten Pflege durch: - Ökumenische Sozialstation Völklingen - AWO-Sozialstation Süd-Saar - Marienhaus GmbH - weitere private Anbieter y Breites Spektrum an städtischen und weiteren Kinder- und Jugend- einrichtungen in der Innenstadt. U. a.: - Jugendzentrum Völklingen (im Untersuchungsgebiet) - Landesjugendwerk der AWO Jugend Saar (Stadtteil Ludweiler) - Schülerzentrum Grünes Haus (un- mittelbar an Untersuchungsgebiet angrenzend) y Weiterhin verfügt die Stadt Völklingen über Beratungsangebote und Anlauf- stellen, wie z.B. Kinderbetreuungsbörse, Beratungsstelle für Kinder und Jugend- liche Völklingen, Caritas Beratungszen- trum Völklingen, Diakonisches Zentrum Völklingen, etc. (vgl. Wegweiser Soziale Stadt Völklingen) y Die Stadt Völklingen besitzt zudem eine Vielzahl an modellhaften Integrations- programmen für Migranten y Das Bildungsangebot stellt sich seit 2010 unverändert dar. Keine Bildungs- einrichtungen in Gebietskulisse der Fort- schreibung vorhanden. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 11 www.kernplan.de
y Völklingen besitzt ein weitgefächer- tes Angebot an Bildungseinrich- tungen von frühkindlicher Erziehung über weiterführende und Berufsbilden- de Schulen bis hin zur Erwachsenenbil- dung: - Insgesamt 6 Kitas unterschied- licher Träger, davon 4 in der Innen- stadt (2 im Untersuchungsbereich) - Insg. 9 Grundschulstandor- te, davon 3 in der Innenstadt (1 im unmittelbaren Umfeld des Untersuchungsgebietes - Weiterführende Schulen: Graf- Ludwig-Gesamtschule, Warndtgym- Jugendzentrum Völklingen / KiTa nasium, Albert-Einstein-Gymnasium, Marie Luise Kaschnitz-Gymnasium, Technisches Gymnasium, Gemein- schaftsschule Am Sonnenhügel, Her- mann-Neuberger-Schule - Berufsbildende Schulen: Berufs- bildungszentrum Völklingen - Förderschulen: Astrid-Lindgren- Schule - Erwachsenenbildung: VHS Völklingen, Grundbildungszentrum Völklingen, VHS-Ökogarten - Stadtbibliothek Völklingen - Integration: Grundbildungszent- rum, Sprachoffensive Deutsch y Mit dem „Wegweiser Soziale Stadt“ hat die Mittelstadt Völklingen innerhalb des Förderprogramms „Soziale Stadt“ er- folgreich eine Sammlung aller sozialer Angebote geschaffen, welche jedem als Orientierung zu Verfügung steht. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 12 www.kernplan.de
Einzelhandel und Gewerbe y Kaum Entwicklung des Gewerbestand- ortes Völklingen seit 2010 y Das TEKO von 2010 stellt sich in vielen Bereichen immer noch als aktuell dar. y Jedoch: Rückgang der Einzelhandelsre- levanten Kaufkraft seit 2010 von 89,9 auf 86,6 (2017, Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer; Quelle: IHK, Mittel- stadt Völklingen) y Schwerpunktverlagerung der Innenstadt zu Dienstleistungsgewerbe erfüllt nicht mehr voll die Funktion eines zentralen Einzelhandels. Geringere Bedeutung und geringe Veränderung der Situation des Einzelhandelsansiedlungen Poststraße Einzelhandels, sowie der vorhandenen Sortimente seit 2010 y Vermehrte Leerstände bei gewerblichen Objekten (Ladenlokale) in der Innen- stadt, v.a. im Bereich der Poststraße gegenüber dem TEKO 2010. y Feststellbare Trading-Down-Tendenzen: Verstärkte Ansiedlung von Vergnügungs- stätten y Großflächige Einzelhandelsansiedlung zwischen Weltkulturerbe und Innenstadt mit Barrierewirkung (Globus) y Neuansiedlung möglicher „Frequenz- bringer“ in der Innenstadt aufgrund von neu geschaffenen Entwicklungsflächen (ehem. Kaufhof-Gelände/Modepark Rö- ther) y Mit Ansiedlung / Entwicklung „Mode- Poststraße park Röther“ Schwerpunktverlagerung des Einzelhandelsschwerpunktes von der Poststraße weg y Neue thematische und zielgruppenorien- tierte Ausrichtung der Innenstadt: Not- wendige Spezialisierung der innerstäd- tischen Einzelhandelsangebote sowie -sortimente und Ergänzung durch Frei- zeit-, Kultur- und Gastronomieangebote (z. B. Außengastronomie, Erlebnisshop- ping, Themenveranstaltungen) zur Er- schließung neuer Zielgruppen erforder- lich y Ein Einzelhandelsgutachten des Regio- nalverbands Saarbrücken u.a. mit Aus- sagen zur Mittelstadt Völklingen wurde 2017 erstellt. y Aussagen Einzelhandelsgutachten: „deutlich überdurchschnittliche Ver- kaufsflächenausstattung (kurzfristiger Bedarf) [...]; mehrheitlich durchschnitt- licher Marktauftritt (...)“; erweiterter Be- darf an Drogeriewaren: kein Fachmarkt vorhanden, lediglich als Randsortiment der vorhandenen SB-Warenhäuser y Mittelfristiger Bedarf: „Sortimente des mittelfristigen Bedarfs weisen eine eher ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 13 www.kernplan.de
durchschnittliche Ausstattung auf ...“; Nachholbedarf: Bekleidung / Schuhe / , Sport- / Freizeitbedarf y Langfristiger Bedarf: „in den Sortimen- ten Unterhaltungselektronik / Multi- media und Bau- und Gartenbedarf überdurchschnittliche Ausstattung“; „in den Sortimenten medizinische / ortho- pädische Artikel und Uhren / Schmuck besteht eine (...) ausreichende Ausstat- tung“; Nachholbedarf: Wohneinrichtung / Möbel / Haushaltsgeräte / Leuchten (Quelle: Einzelhandels- und Zentren- untersuchung im Regionalverband Saar- brücken, GMA) y Die Mittelstadt Völklingen plant die Er- arbeitung eines aktualisierten, gesamt- städtischen Einzelhandelskonzeptes, um vertiefende Aussagen über den momen- tanen Sachstand treffen zu können. y Die einzelhandelsbezogenen Zielfest- legungen des LEP „Teilabschnitt Sied- lung“ sind zu beachten. Gastronomie y Das gastronomische Angebot in der Völklinger Innenstadt ist geprägt von wenigen Cafés (u.a. Eiscafé), Bars (Schankwirtschaften), sowie „Quick- Service-Gestronomie“ (Orientalische Spezialitäten, Pizzeria, etc.). Das be- reitgestellte Angebot weist jedoch eine geringe Bandbreite auf. y Kaum vorhandene Außengastronomie; Ausnahme im Bereich Adolph-Kolping- Platz (Eiscafé) y Ein Konzentrationsbereich gastronomi- scher Angeboten ist der Adolph-Kolping- Gastronomie Adolph-Kolping-Platz Platz (Eiscafé, Bistro, Schankwirtschaft). y Kaum Entwicklung des gastronomischen Angebots in der Innenstadt Völklingen seit 2010. y Potenzial in der Ansiedlung weiterer spezialisierter Speisegastronomie sowie Außengastronomie (z.B. lokale Produk- te) zur Steigerung der Attraktivität der Völklinger Innenstadt. y Die Ansiedlung spezialisierter Gastro- nomie bietet weiterhin Potenziale in Verbindung mit Entwicklung weiterrei- chender Tourismuskonzepte (z.B. in Ver- bindung mit Weltkulturerbe Völklinger Hütte) y Potenzialflächen zur Ansiedlung von Gastronomie: u.a. Rathausstraße (ehem. Casino, Modepark Röther), Adolph- Kolping-Platz, Forbacher Passage / Ci- ty-Promenade, Otto-Hemmer-Platz / Rathausplatz ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 14 www.kernplan.de
Öffentlicher Raum, Stadtgestalt, Bausubstanz y Die Stadtgestalt der Völklinger Innen- stadt stellt sich bzgl. Sanierungsbedarf von privater Bausubstanz sowie öffentli- chen Räumen in seiner Gesamtwirkung nahezu unverändert dar. Ausnahmen bilden hierbei punktuelle private Sanie- rungsbestrebungen, welche durch die Städtebauförderung seit 2010 angesto- ßen wurden. Beispielhaft hierfür stehen: - Sanierung vereinzelter Jugendstil- häuser im Verlauf der Rathausstraße - Private Sanierungsmaßnahmen (u. Wohnungsleerstand Moltkestraße a. Fassadenerneuerung) Bereich Alte Schulstraße / In der Grät / Alter Markt y Seit 2010 wurden zudem eine Reihe von erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen des öffentlichen Raums in der Innen- stadt von Völklingen umgesetzt: - Neugestaltung Citypromenade bis Bismarckstraße (2011) - Neugestaltung Forbacher Passage, 3. BA (2012) - Umfeldgestaltung ev. Versöhnungs- kirche, Neugestaltung Platzbereich Moltkestraße (2014 / 2015) y Leerstände und sanierungsbedürftige Gebäude verteilen sich gleichmäßig auf das Untersuchungsgebiet. Konzentra- tionsbereiche sind somit nur bedingt zu lokalisieren. y Trotz dieser erfolgreichen Sanierungs- maßnahmen weist die Völklinger Innen- stadt bzgl. ihrer Erscheinung und ihres Auszug Leerstandsplan Gewerbe, Quelle: Mittelstadt Völklingen Stadtbilds unverändert großen Ent- wicklungsbedarf auf. Handlungsbedarf besteht dabei konkret in der Sanierung privater Bausubstanz und der Aufwer- tung des öffentlichen Raums, sowie die Denkmäler Untersuchungsgebiet Beseitigung von Leerständen. Dabei er- weisen sich die 2010 aufzeigten Prob- lematiken immer noch als aktuell und y Bismarckstraße 1, Altes Rathaus, 1905-1907 bzw. 1875-1876 (Vorgängerbau) dort entwickelte Lösungsansätze sind y Hohenzollernstraße, westl. Brückenbalustrade der Straßenbrücke über den Köllerbach, 1907 somit weiter zu verfolgen und insbeson- y Karl-Janssen-Straße 1, Wohn- und Geschäftshaus, 19. Jh., Umbau 1923 dere im Bereich der Modernisierung und y Karl-Janssen-Straße 17, Wohn- und Geschäftshaus, um 1900 Instandsetzung privater Bausubstanz zu y Karl-Janssen-Straße 35, Amtsgericht, 1897-99, Aufstockung 1930 intensivieren. y Marktstraße 15/17/19, Wohnhausgruppe, 1907-08 y keine Änderungen der denkmalge- y Rathausstraße 16-22, Kath. Pfarrkirche St. Eligius mit Pfarr und Küsterhaus, 1912-1913 schützten und stadtbildprägenden Ge- y Rathausstraße 57, Bahnhofsempfangsgebäude des Bahnhofs Völklingen mit Ausstattung und Fußgängertunnel unter den Gleisanlagen, 1893-1894, Vorbau von 1950-1960 bäude seit dem TEKO 2010. Unter den stadtbildprägenden Gebäuden befinden sich u.a. das neue Rathaus, etc.. Eine genaue Darstellung der stadtbildprä- genden Gebäude kann der Plandarstel- lung des TEKO 2010 entnommen wer- den (vgl. Anhang) y Stadtgrün vor dem Hintergrund des Klimawandels generell optimierungs- bedürftig ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 15 www.kernplan.de
Ehem. Kaufhof-Gelände y Das ehem Kaufhof-Gelände stellt eine Schlüssel-Immobilie der Völklinger In- nenstadt dar. Das Gelände findet sich in „Premiumlage“ im Verlauf der Rat- hausstraße in unmittelbarer Nähe zum Verwaltungszentrum (Rathaus, Rathausplatz) und mit direktem Bezug zum Verlauf der Bundesstraße B51 y Der ehem. Frequenzbringer der Völk- linger Innenstadt wurde auch schon im TEKO von 2010 als Langzeitleerstand erfasst, konnte jedoch auf Initiative der Mittelstadt Völklingen erfolgreich rückgebaut werden und diese wich- Kaufhofgelände, Gebäudekomplex, Stand: 10.2016 tige innerstädtische Fläche für eine Nachnutzung bereitet werden. y Rahmenbedingungen ehem Kaufhof- U 198,85m MK 2 Areal: D MK 3 - wichtigste innerstädtische Entwick- lungsfläche mit Gelenkfunktion Fer nw ärm etra sse MK (nic ht ein 4 gem zwischen Weltkulturerbe Völklinger ess en) L Passag e Hütte und Verwaltungsquartier (kei- Baulinie im EG, 1.OG Baugrenze U ne weiteren, vergleichbaren Flächen in der Innenstadt verfügbar) ab 2.OG 193,5m MK - Erwerb der Fläche und Rückbau des 1 X1 vorhandenen Gebäudekomplexes und sanierungsbedürftiger Bausubs- tanz durch die Mittelstadt Völklingen (bereits erfolgt) Fernwärmetrasse (nicht eingemessen) - Verkauf der Entwicklungsfläche an Investor zur Ansiedlung eines Fre- B 51 Auszug Bebauungsplan Nr. I/14 - Teil 2 „City Center“ 1. Änderung; Quelle: Mittelstadt Völklingen quenzbringers für die Völklinger In- nenstadt (bereits erfolgt) y Infrastrukturell begünstigte Lage y 3 Bauabschnitte mit noch vorhandenen Platzreserven zur Ansiedlung weiterer Interessenten. Entwicklungspotenzial im Bereich des 2. und 3. Bauabschnitts „Modepark Röther“, z.B. in der Ansied- lung weiterer innenstadtergänzender Nutzungen y Entwicklungspotenzial für die Völklin- ger Innenstadt: „Leuchtturm-/Impuls- projekt“ der Stadtentwicklung y Parallel zu Bauvorhaben notwendige Freiraumgestaltung mit verkehrsplane- rischen Aspekten im Bereich zwischen Altem Rathaus, Rathausstraße und Be- reich „Modepark Röther“ für folgende Planungsabschnitte: - „Neugestaltung Multifunktionale Platzanlage zw. „Altem Rathaus“ und Neubau „Modepark Röther“ mit östlicher Rathausstraße“ - „Neugestaltung / Neuordnung An- schlussbereich Rathaus-, Bismarck- und Karl-Janssen-Straße“ - „Temporäre Freiraumgestaltung 2. BA Modepark Röther“ y Anpassungsmaßnahmen im Bereich St. Martinsplatz / Alte Schulstraße ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 16 www.kernplan.de
Ehem. Woolworthgebäude und Casino-Gebäude y Langzeitleerstände in unmittelbarer Innenstadtlage im Verlauf der Rathaus- straße, Woolworthgebäude in Privat- eigentum; Casinogebäude in städti- schem Eigentum y sanierungsbedürftige Bausubstanz mit gestalterisch-negativer Wirkung auf de- ren unmittelbaren Umfeld, eine zeitge- mäße Fassadengestaltung stellt hierbei ein Entwicklungspotenzial dar y Notwendigkeit der Entwicklung zu- kunftsfähiger Nachnutzungskonzepte Ehem. Casino-Gebäude, Rathausstraße unter Einbezug verschiedenster Nut- zungsvarianten (Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung, Tourismus); Teilrückbau y keine Einflussmöglichkeit durch die Mit- telstadt (Woolworth-Gebäude) y die ursprünglich angedachte Unterbrin- gung von Verwaltungseinheiten ist zwi- schenzeitlich verworfen Hindenburg-, Rathaus- und Otto-Hemmer-Platz y Größte Platzanlagen in der Völklinger Innenstadt unmittelbar nördlich bzw. westlich an das Rathaus anschließend y keine belebenden Nutzungen an den Ränder der Platzanlagen (z.B. Quick-Service-Gastronomie am Otto-Hemmer-Platz) y Fehlende räumliche Gliederung, keine Verweilmöglichkeit für Anwohner, Be- sucher und Gäste y Nutzungskonflikt zwischen Nutzung als innerstädtische Platzanlage und Hindenburgplatz Parkplatzfläche y Neuordnung und -strukturierung durch Begrünungs- und Gestaltelemente bie- ten Entwicklungspotenzial zur Steige- rung der Aufenthaltsqualität y Teilerneuerung des Bodenbelags der Parkplatzfläche seit TEKO 2010 ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 17 www.kernplan.de
Verwaltungsquartier: Rathaus und Stadtbad y Rathaus: Baulicher und energetischer Sanierungsbedarf des in die Jahre ge- kommenen Gebäudekomplexes y Stadtbad und Amtsgericht: akuter Sanierungsbedarf der vorhandenen Bausubstanz y Gesamtheitliche Entwicklung des Be- reiches Hindenburgplatz, Rathaus und Stadtbad als wichtige innerstädtische Entwicklungsfläche y Handlungsbedarf in der gestalterischen Aufwertung vorhandener Frei- und Verwaltungsquartier mit Rathaus und Stadtbad Grünräume zur Steigerung der Aufent- halts- und Verweilqualität, sowie Stär- kung des repräsentativen Charakters Entwicklungsfläche: Ehem. Hauptpost y Potenzielle Entwicklungsfläche in direk- ter Innenstadtlage (Rathausplatz) y Nur noch teilweise genutzt durch die Deutsche Post AG bzw. DHL y Zwischennutzung der leer stehenden Gebäudeteile durch die Kindertages- stätte St. Eligius y Langfristige Nutzung als Erweiterung der angrenzenden Polizeiinspektion, An- siedlung Feuerwehrleitzentrale, evtl. ge- werbliche Nutzung, Schaffung von zwei voneinander unabhängiger Ein- und Ehem. Hauptpost Ausfahrten für die Polizei. y Baurechtliche Grundlagen wurden ins- besondere durch eine Änderung der zulässigen Nutzungsarten innerhalb des gültigen Bebauungsplans durch die Mit- telstadt Völklingen geschaffen ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 18 www.kernplan.de
City-Haus / Forbacher Passage y Potenzielle Entwicklungsfläche in der westlichen Innenstadt mit unmittelba- rem räumlichen Bezug zur Rathausstra- ße und der Forbacher Passage y Sanierungsbedürftiger Gebäude- komplex mit hohem Wohnungs- und Gewerbeleerstand, zeitgemäße Fassa- dengestaltung wichtig y Trotz Neugestaltung der Forbacher Pas- sage und des unmittelbaren Umfeld ge- ringe Passantenfrequenz y Potenzial: Entwicklungs- und Sanie- rungskonzept City-Haus City-Haus Areal ehem. Quirin-Mühle y Potenzielle Entwicklungsfläche in un- mittelbarer Innenstadtnähe im östlichen Teilbereich der Karl-Janssen-Straße, in Privateigentum y Infrastrukturell begünstigte Lage am Verkehrsknotenpunkt B 51 / Hohenzoll- ernstraße y Sanierungsbedürftiger Gebäudebestand, zeitgemäße Fassadengestaltung wichtig y Potenzial in der Entwicklung zu- kunftsfähiger Nachnutzungskonzepte unter Einbezug verschiedenster Nut- zungsvarianten (Wohnen, Gewerbe, Bestandsgebäude ehem. Quirin-Mühle Dienstleistung); evtl. Rückbau (Silo) y keine bis eingeschränkte Einflussmög- lichkeit durch die Mittelstadt ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 19 www.kernplan.de
Verkehr und Infrastruktur y Keine grundlegenden Änderungen der Fuß- und Radwegeverbindungen, des ÖPNVs seit Erstellung TEKO 2010 y Unterführung zwischen Weltkultur- erbe Völklinger Hütte und Innenstadt Völklingen stellt aufgrund geringer Gestaltqualität eine Barriere und einen entwicklungsbedürftigen Innenstadtein- gang dar y Vorhandene Verkehrsräume sind MIV- orientiert; Fußgänger, Radfahrer stehen in der Straßenraumgestaltung im Hinter- grund Innenstadteingang Völklingen Mitte / Hohenzollernstraße y Verlauf Bismarck-, Karl-Janssen- und Moltkestraße mit Trennwirkung für das innerstädtische Gefüge y Verkehrsreduzierung wohl nicht zu erwarten; Verkehrsentwicklungs- plan und damit einhergehende Umbaumaßnahmen als Chance zur stär- keren Vernetzung der Teilbereiche und Steigung der Aufenthaltsqualität y Der Verkehrsentwicklungsplan der Mit- telstadt Völklingen sieht folgende Punk- te / Maßnahmenschwerpunkte vor: - Neustrukturierung des Linienkon- zeptes des öffentlichen Nahverkehrs (Busverkehr) im Bereich der Innen- stadt sowie zwischen Innenstadt und unmittelbarem Umland - Ausbau des Verlaufs der Bismarck- Linienkonzept ÖPNV, Verkehrsentwicklungsplan Völklingen, Quelle: R+T Verkehrsplanung und Karl-Janssen-Straße als inner- städtischer Hauptsammler; Ausbau für Gegenverkehr - Neuordnung vorhandener Parkplätze im Verlauf der Bismarckstraße auf- grund von erweitertem Raumbedarf des Straßenausbaus für Gegenver- kehr - Änderung der Verkehrsführung der Post- sowie Rathausstraße - Verstärkte Integration von Radfahr- verkehr in der Innenstadt y Weitergehende Ausführungen sind dem Verkehrsentwicklungsplan für die Mittelstadt Völklingen bzw. der Maß- nahmenbeschreibung „Verkehrskonzept Bismarckstraße“ zu entnehmen. ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 20 www.kernplan.de
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Leitideen Als übergeordnetes Ziel und Handlungsleit- y Werbung für Kultur- und Erlebnis- Innenstadt der Bildung, linie stellen die Leitideen eine Orientierung tourismus, Ausbau verschiedener für die Ausrichtung und Priorisierung des Kommunikations- und Vertriebskanäle der Kulturen und künftigen kommunalpolitischen Handelns y Förderung der Kooperation der Akteure Generationen und Entscheidens dar. An diesen müssen sich dann einzelne Aktivitäten und Projekte Mit seiner „historisch“ bedingten multi- ausrichten. Green City - Stadtökologie, kulturellen Prägung, dem Vorhandensein von bezahlbarem Wohnraum und der inf- Die Leitideen stellen als Diskussionsgrund- Stadtklima, Stadtgrün rastrukturell begünstigten und zentralen lage übergeordnete Entwicklungsziele dar, Lage im Wirtschaftsraum des Regionalver- Das Image als Industriestadt ist auch auf- welche über den Betrachtungszeitraum bands Saarbrücken entspricht die Mittel- grund der immer noch vorhandenen Ge- und Geltungsbereich der Fortschreibung stadt Völklingen den Idealen einer „Wel- werbeorientierung geblieben. des ISEKs hinausreichen und auf überge- come-City“und bietet somit kulturelle und ordneter, innerstädtischer Ebene Gültigkeit Auf Basis einer ökologisch orientier- wirtschaftliche Entwicklungspotenziale. erlangen. Die Leitideen sind dem ISEK zeit- ten Stadtentwicklung, die „grüne“ statt lich und thematisch übergeordnet. „graue“ Stadtentwicklung forciert, kann Dieses Profil gilt es zu stärken und weiter- der Imagewandel vollzogen werden. zuentwickeln, um die damit einhergehen- Hierzu wurde ein Strategiepapier für die den Potenziale zu aktivieren. Innenstadt Völklingen geschaffen, wel- Die Innenstadt von Völklingen muss lang- ches diese Leitideen und übergeordneten fristig nachhaltig und klimaangepasst um- Eine “Innenstadt der Bildung, der Kultu- Entwicklungsziele definiert und ausformu- gestaltet werden: Auch die Übertragung ren und Generationen“ zeichnet sich da- liert. (vgl. Innenstadt Völklingen, Leitideen einer ökologisch orientierten Planung auf rüber hinaus durch eine Vielzahl an inte- zur strategischen Entwicklung der Völklin- Gebäude- und Verkehrsplanung bietet grativen, sozialen sowie wirtschaftlichen ger Innenstadt). Jede Leitidee umfasst da- weitreichende Potenziale. Fördermöglichkeiten aus. Eine zunehmende bei spezifische Bausteine sowie Leitprojek- Zahl von generationenübergreifenden Pro- te, welche detailliert im entsprechenden Dies betrifft insbesondere die Gestaltung jekten versucht mit unterschiedlichsten An- Strategiepapier erläutert werden. der öffentlichen Räume mit entsprechen- sätzen, zu einem gelungenen Miteinander den Materialien, die Berücksichtigung von der Generationen beizutragen. Auch durch Folgende Leitideen und Bausteine wurden möglichen Starkregenereignissen, die Ver- die Bildungsvielfalt sind die Voraussetzun- entwickelt: wendung von Stadtgrün zur Abmilderung gen für Chancengleichheit vorhanden. der Überhitzung im Sommer, Schaffung von y Schaffung und Förderung von sozialem/ Ladestellen für die e-mobilität sowie zur Innenstadt mit Weltkultur - bezahlbarem Wohnraum; Aufwertung Aufwertung des Stadtbildes auch die Sa- der Wohnfunktion in der Innenstadt, Tourismus und Kultur nierung privater Bausubstanz. Mehrgenerationenwohnen (z.B. S. 10, Innenstadt und Weltkulturerbe bieten im y Integration von Stadtgrün in das Stadt- M5 und M7) Zusammenspiel Synergieeffekte, welche die bild, Aufwertung vorhandener Grünflä- y Begegnung von Menschen verschiede- Mittelstadt Völklingen langfristig als Erleb- chen (z.B. M2 und M3) ner Generationen nis- und Kulturmarke etablieren. y Aufwertung der Völklinger Innenstadt y Förderung von Integrations- und in- zur Steigerung der Aufenthaltsqualität Hierbei ist die räumliche Verknüpfung des tegrativen Bildung- und Betreuungs- y Verbesserung des Stadtklimas (Luftrein- angeboten (Nebeneinander von Kinder- Weltkulturerbes und der Völklinger Innen- haltung) garten und betreutem Wohnen) stadt ein wesentlicher Baustein. Aktuell existieren die beiden Standorte nahezu iso- y Einbindung umliegender Natur- und y Bildungsvielfalt bewahren liert nebeneinander (s. S. 51 f). Grünräume in die Innenstadt (z.B. Saar- y Förderung der Beratungsstelle für aus- verlauf, Stadtwald Völklingen) y Räumliche und thematische Verknüp- ländische Bürger/-innen und Ansied- y Förderung alternativer Mobilitätskon- lungsinteressenten fung von Weltkulturerbe und Innenstadt zepte und Ausbau der hierfür notwendi- (M1 und M2) y Förderung von Unternehmensgründun- gen Infrastruktur (z.B. M4) y Schärfung des touristischen Profils in gen (Beseitigung von Leerständen) y Förderung regenerativer Energien und den Bereichen Kultur- und Erlebnistou- y Förderung des Austausches zwischen alternativer Energie-Konzepte für vor- rismus, Etablierung des Weltkulturerbes kulturellen, sozialen Gruppen und Stadt, handene Bausubstanz Völklinger Hütte als Marke für die Völk- Schaffung einer Kommunikationsplatt- linger Innenstadt y Imagewechsel von der Industriestadt form zur Förderung von Integration zur „grünen“ Kulturstadt, Änderung der y Stärkung des Wertschöpfungsstandortes Außenwahrnehmung, Kommunikation Innenstadt (Kaufkraft-, Verweilpotenzial des neuen „Selbstbildes“ nach außen der Gäste, s. S. 14) ISEK Innenstadt Völklingen - Fortschreibung 22 www.kernplan.de
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