FILM INSTITUT - Deutsches Filmmuseum
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FILM I N S TITUT M U S E UM 2 2008 Hommage Jeanne Moreau zum 80. Geburtstag AUSSTELLUNGEN FilmKunstGrafik | Anime! High Art – Pop Culture Arnold Hau KINO Klassiker & Raritäten | Ästhetik des Stummfilms Retrospektive Peter Fleischmann | Hommage an Akira Kurosawa Was tut sich – im deutschen Film? | Smoke – Rauchen im Film Kinderkino MUSEUMSPÄDAGOGIK | BIBLIOTHEK
2 INHALT 3 Editorial 14 Jugend-Film-Jury IMPRESSUM 4 FilmKunstGrafik 15 Kinderkino Programmheft Februar 2008 Sonderausstellung, Filmklassiker und Deutsches Filminstitut / Deutsches Filmmuseum 16 Angebote für Groß und Klein Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Veranstaltungen bis 10. Februar Veranstaltungen der Museumspädagogik Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main 6 Anime! High Art – Pop Culture Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) 17 Nahaufnahme: Ken Adam Sonderausstellung, Filme und Katalog Stellvertretender Direktor: Hans-Peter Reichmann ab 27. Februar 18 Alle Kinotermine im Überblick Redaktion: Horst Martin Lektorat: Katja Thorwarth 7 Karl Valentin – Filmpionier und 20 Klassiker & Raritäten Mitarbeit: Tanja Bischoff, Beate Dannhorn, Daniela Medienhandwerker Dienstags, mittwochs und donners- Dietrich, Lisa Dressler, Natascha Gikas, Vanessa Ausstellung in Berlin bis 21. April tags und in einer Sonntags-Matinee Grothaus, Winfried Günther, Monika Haas, Ursula Kähler, Johannes Kamps, Petra Kappler, Maja Keppler, 8 Ästhetik des Stummfilms 22 Hommage an Akira Kurosawa Jürgen Kindlmann, Susanne Neubronner, Jessica Film und Vortrag am 27. Februar Niebel, Lena Pezzarossa, Ulrike Stiefelmayer, Gary 24 Jeanne Moreau zum 80. Geburtstag Vanisian, Julia Welter 8 Was tut sich – im deutschen Film? Hommage vom 1. bis 29. Februar Grafik: conceptdesign, Offenbach Preview DIE WELLE am 24. Februar 26 Smoke – Rauchen im Film Druck: Central Druck Trost, Heusenstamm Papier: Gedruckt auf Sorte 100 Profisilk matt in 100 g. 9 Aus den Archiven: Peter Fleischmann Filmreihe vom 1. bis 29. Februar Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Über die Sammlung des Autorenfilmers 30 filmarchives online mit neuen Beständen Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 - 961 220 222 presse@deutsches-filmmuseum.de 10 Retrospektive Peter Fleischmann 32 Symposium goEast-Filmfestival Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen Vom 2. bis 22. Februar Ikonografie und „nation (re-)building“ aus dem Fotoarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V. sofern nicht anders verzeichnet. 12 LUCAS 2008 34 kurz notiert Collection of Mike and Jeanne Glad (S.6), Uwe Dettmar 31. Internationales Kinderfilmfestival 160.000 Besucher in Rom (S. 14), Horst Martin (S. 9, 12), Julia Welter (S. 34) 13 2. SchulKinoWochen Hessen Volker Schlöndorff im Archiv Verbreitung: ECCO! Agentur für Kulturmedien, Frank- furt. Das monatlich erscheinende Programmheft liegt In 78 Kinos vom 25. Februar bis 7. März Hau-Schau verlängert aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewähl- ten Orten in Frankfurt und der Region. Mitglieder des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., der Freunde des Filmbibliothek und Textarchiv Di, Do, Fr 10.00 - 17.00 Uhr, Deutschen Filminstituts e.V., der freunde des deutschen Mi 10 - 19 Uhr oder nach Vereinbarung, Tel.: 069 - 961 220 430 filmmuseums e.V. (Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag Anfahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln (Filmbibliothek) · Tel.: 069 - 961 220 410 (Textarchiv) enthalten) sowie Inhaber der Kinocard erhalten das U1, U2, U3 (Schweizer Platz) · Straßenbahn 16 (Schweizer-/ Eintrittspreise der Ausstellungen Monatsprogramm frei Haus. Gartenstraße) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) N1, N8 (Willy- Dauerausstellung: € 2,50 / 1,30 (ermäßigt) Alle Programme und Veranstaltungen – sofern nicht Brandt-Platz) · N7 (Schweizer-/Gartenstraße) · Buslinie 46 Sonderausstellung FilmKunstGrafik: € 4,50 / 3,50 (ermäßigt) anders angegeben – finden statt im: (Museumsuferlinie) Škoda-FahrerInnen haben freien Eintritt zu Ausstellungen Deutschen Filmmuseum Öffnungszeiten: Öffentliche Führungen am Wochenende Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Dauerausstellung, Sonderausstellung FilmKunstGrafik (bis Sonderausstellung: Sa (2.2. und 9.2.) 15 Uhr Information & Ticketreservierung: 10.2.), Anime! High Art – Pop Culture (ab 27.2.) Dauerausstellung: So 15 Uhr Tel.: 069 - 961 220 220 Galerieausstellung Die endgültige Wahrheit über Arnold Hau?! Gruppen-Führungen nach Anmeldung möglich! E-Mail: info@deutsches-filmmuseum.de Di, Do, Fr 10.00 - 17.00 Uhr, Mi, So 10.00 - 19.00 Uhr, Änderungen vorbehalten Sa 14.00 - 19.00 Uhr · Mo geschlossen Kulturpartner des Besuchen Sie unseren Online-Shop im Internet: Schule des Sehens Führung / Workshop / Filmanalyse www.deutsches-filmmuseum.de/shop Deutschen Filminstituts für angemeldete Gruppen täglich ab 9.00 Uhr Unser wöchentlicher Newsletter informiert jeweils Sie per kinderatelier am Wochenende Trick- und Knetfilme drehen Mail donnerstags über Kino- und Ausstellungs-Programme. im Museumsfoyer: Sa, So 14.00 - 18.00 Uhr Anmeldung unter www.deutsches-filmmuseum.de Titelbild: Jeanne Moreau
Editorial LIEBE LE S E R I N N E N U N D L E S E R , 3 in diesem Monat zieht es viele von uns nach men würdigt Jeanne Moreau zu ihrem 80. Geburtstag. Die Grande Berlin, denn dort trifft sich ein Großteil der Dame des französischen Kinos, unter anderem mit dem Goldenen Bä- Filmbranche, wenn die 58. Internationalen ren für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, spielte in den Filmen der Regie- Filmfestspiele Berlin am 7. Februar beginnen. Avantgarde und gilt als Ikone des Autorenkinos und der Nouvelle Auch in diesem Jahr wird das Deutsche Vague. Filminstitut in der Hauptstadt präsent sein, um Landesweit finden vom 25. Februar an die zweiten SchulKinoWochen aus unterschiedlichen Bereichen die Erfolge statt, ein Projekt von Vision Kino, das in Hessen vom Deutschen Filmin- und Veränderungen des Hauses vorzustellen. stitut organisiert wird. Mehr als 700 Veranstaltungen laden Schülerin- Die Redaktion von filmportal.de begleitet die nen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern dazu ein, ausgewählte Berlinale mit interessanten Artikeln und aktuellen Informationen zu Filme in 78 Kinos zu erleben und zu diskutieren. Auch unser Kino bietet den deutschen Filmen des Festivals. Zum ersten Mal präsentiert Petra dafür besondere Schulvorstellungen: Für die jüngeren Schülerinnen Kappler, die neue LUCAS-Festivalleiterin, unser Internationales Kin- und Schüler gibt es den phantasievollen Film MORITZ IN DER LITFASSSÄULE; derfilmfestival auf der Berlinale. Mit frischem Schwung wird LUCAS die etwas älteren können sich anhand des LUCAS-Gewinners HOPPET bei seiner 31. Ausgabe im Herbst ein reichhaltiges Programm bieten mit dem Thema der Migration auseinander setzen; und mit SCHINDLERS und viele Kinder und Jugendliche ins Kino locken. LISTE wird für Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren ein mehrfach Auf dem European Film Market ist unser, vom EU-Programm MEDIA Oscar-gekrönter Film gezeigt. gefördertes Projekt MIDAS vertreten, welches die Online-Bestands- Als Gäste unserer gemeinsam mit epd-Film veranstalteten Reihe „Was übersicht von zwölf europäischen Filmarchiven ermöglicht und noch tut sich – im deutschen Film?“ präsentieren Regisseur Dennis Gansel erweitert wird. Unser goEast-Filmfestival versammelt auf seinem Ber- und Produzent Christian Becker als Preview ihren Film DIE WELLE über linale-Empfang wie in den vergangenen Jahren die Filmbranche aus die Entstehung von Faschismus – ein ebenso brisantes wie aktuelles Mittel- und Osteuropa. Schließlich bietet der Empfang der Hessischen Thema, zumal im April 2007 ein ähnliches Rollenspiel in Texas außer Landesregierung die Gelegenheit, mehr über das von der Murnau- Kontrolle geriet. So findet die Neuverfilmung, die im Wettbewerb des Stiftung in Wiesbaden geplante und nunmehr im Bau befindliche Film- Sundance Film Festivals ihre Weltpremiere feierte, bereits vor dem haus zu erfahren, einem neuen Zentrum der Filmwirtschaft, Verbände, Kinostart große Aufmerksamkeit. Unternehmen und Stiftungen, in das auch das Filminstitut einziehen wird. Ich würde mich sehr freuen, Sie bei unseren Veranstaltungen in Berlin Über die Berlinale hinaus ist außerdem im Martin-Gropius-Bau bis 21. oder in Frankfurt begrüßen zu dürfen. April unsere Ausstellung Karl Valentin zu sehen. Natürlich erwartet Sie auch am Frankfurter Museumsufer in diesem Monat wie gewohnt ein interessantes Programm. Eine Hommage mit sechs ausgewählten Fil- Claudia Dillmann Direktorin MITGLIEDER UND INSTITUTIONELLE FÖRDERER
4 FILMKUNSTGRAFIK Das künstlerische Filmplakat steht im Mittelpunkt unserer Sonderausstellung. FilmKunstGrafik stellt die innovativen Designkonzepte in der Filmwerbung der 1960er Jahre vor. Die Ausstellung präsentiert über 100 Filmplakate der führenden Grafi- ker jener Zeit und gibt anhand von Originalentwürfen, Filmausschnit- ten, Trailern sowie Interviews mit Zeitzeugen einen umfassenden Einblick in deren Entstehungsgeschichte. Anlässlich des Schwer- punkts „Filmplakat“ führen Mitarbeiter unseres Hauses durch das Plakatarchiv und stellen Archivschätze aus den Sammlungen vor. Das Kino zeigt in der Reihe „Klassiker und Raritäten“ ein begleitendes Filmprogramm. Die Aufbrüche im Bereich der Werbegestaltung für den Film wurden durch den Mut zum Experiment der beiden Verleihchefs Walter Kirch- ner (Neue Filmkunst, seit 1953) und Hanns Eckelkamp (Atlas Film, seit KATALOG FILMKUNSTGRAFIK Deutsches Filminstitut – DIF e.V. / Deutsches Filmmuseum (Hg.) Jens Müller, Karen Weiland (Red.) ca. 280 Seiten, 1.500 Abbildungen Preis: € 24,90, ISBN 978-3-88799-044-2 Erhältlich an der Museumskasse oder über www.deutschesfilmmuseum.de/shop Der Katalog wurde gefördert von FilmKunstGrafik ist ein Projekt von: In Kooperation mit: Mit freundlicher Unterstützung von:
Ausstellung, Filme, Veranstaltungen bis 10. Februar 5 1960) möglich. Mit ihren ambitionierten Programmen – Klassiker und Liebe Besucherinnen und Besucher, die „neuen Wellen“ des Autorenfilms – schufen sie nicht nur die Vor- aussetzungen für eine neue Filmkultur in der Bundesrepublik, sondern noch bis 10. Februar können Sie unsere auch für eine Blütezeit der Plakatkunst. Die beauftragten Grafiker – un- Sonderausstellung FilmKunstGrafik besu- ter ihnen die besten deutschen Gebrauchsgrafiker der Zeit – hatten chen. Dann beginnt der Umbau für die Schau vollkommenen Freiraum in der Gestaltung. Die verschiedenen Ansät- Anime! High Art – Pop Culture, die ab 27. ze, Techniken und Stile macht die Ausstellung nachvollziehbar. Februar zu sehen ist. Für Kinobegeisterte gibt es im Februar einen Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Düs- festen Termin, die Internationalen Filmfest- seldorf. Studierende des Fachbereichs Design begaben sich auf die spiele in Berlin. Und so stehen die Festivalbesucher vor den Ticket- Suche nach den Machern von damals – recherchierten, führten Inter- countern, um an eine Eintrittskarte für einen Film im Wettbewerb, views und werteten Privat- und Firmenarchive aus. Das Fazit ist: Die Forum, Panorama oder in der Retrospektive zu gelangen. Für knapp neue deutsche Filmgrafik ist nach wie vor aktuell und stilbildend. zwei Wochen ist die Berlinale zugleich Branchentreff und Publi- kumsfestival mit großem internationalem Kino, Independent, Art- INFORMATIONEN house, Neuem aus der deutschen Filmlandschaft, Experimentellem oder filmgeschichtlichen Entdeckungen. Archivführung Neben den Vorführungen ist Gelegenheit Ideen auszutauschen oder Mi 6.2. 15.00 Uhr: Archivschätze – Führungen durch die Plakatsammlung in Rödelheim Teilnahmegebühr: € 5,00 / 3,50 (ermäßigt) inklusive Shuttleservice zu konkretisieren. In Kinofoyers, Hotel-Lobbys oder dem European nach Rödelheim vom Deutschen Filmmuseum (Treffpunkt im Foyer: 14.30 Uhr). Film Market im Martin-Gropius-Bau, wo begleitend unsere Ausstel- Anmeldung unter Telefon 069 - 961 220 223 oder –522 sowie per E-Mail: lung Karl Valentin zu sehen ist, herrscht eine geschäftige Atmosphä- museumspaedagogik@deutsches-filmmuseum.de. Weitere Gruppenführungen auf Anfrage möglich. re. Für Fachbesucher die beste Möglichkeit, möglichst viele wichtige Termine in einem kurzen Zeitfenster wahrzunehmen. Kinotermine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Kinos, der Ausstellungs- Sa 2.2. 16 Uhr: DOKUMENTATION FILMKUNSTGRAFIK D 2007, R: Patric Eigermann, Benjamin Seidel, 60 min abteilung, der Archive und der Projekte treffen dabei Kolleginnen Di 5.2. 18 Uhr: ARSENIC AND OLD LACE Arsen und Spitzenhäubchen, USA 1941 und Kollegen aus anderen nationalen und internationalen Institu- Mi 6.2. 18 Uhr: LES DIABOLIQUES Die Teuflischen, F 1955 tionen, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen und neue Pro- Do 7.2. 18 Uhr: DAS WIRTSHAUS IM SPESSART BRD 1957 So 10.2. 11.30 Uhr: THE GENERAL Der General, USA 1926 Klavierbegl.: Ulrich Rügner jekte auf den Weg zu bringen. Dabei hat die Berlinale aber auch Di 12.2. 18 Uhr: ENSAYO DE UN CRIMEN Das verbrecherische Leben des Archibaldo de immer etwas Familiäres: Man trifft sich zufällig wieder im Kinosaal, la Cruz, Mexiko 1955 auf Empfängen oder in den langen Schlangen für die begehrten Mi 13.2. 18 Uhr: THE SPIRAL STAIRCASE Die Wendeltreppe, USA 1945 Di 19.2. 18 Uhr: KUMONOSU-JO Das Schloß im Spinnwebwald, Japan 1957 Tickets. Do 21.2. 18 Uhr: AMPHITRYON – AUS DEN WOLKEN KOMMT DAS GLÜCK D 1935 Allen, die nicht live in Berlin dabei sein können, bieten wir am Einführung: Monika Haas Schaumainkai ein spannendes Alternativprogramm. In den folgen- Do 28.2. 18 Uhr: THE LADY VANISHES Eine Dame verschwindet, USA 1938 den Monaten werden wir Ihnen die Ergebnisse unserer Gespräche Beschreibungen zu den Filmen finden Sie auf den Seiten 20 bis 22 der und spannenden Entdeckungen präsentieren. Programmreihe Klassiker & Raritäten Ihr Hans-Peter Reichmann Stellvertretender Direktor
Ausstellung, Filme, Katalog 6 ANIME! H I G H A R T – P O P C U LT U R E ab 27. Februar Ganz im Zeichen von Anime, den japa- nischen Zeichentrickfilmen, steht unsere nächste Sonderausstellung mit Katalog und Filmreihe ab 27. Februar. Von den Klassikern von Tezuka Osamu wie ASTRO BOY über so beliebte TV-Serien wie Heidi, Biene Maja, Sailor Moon und Pokémon, bis hin zu in- ternationalen Kinoerfolgen wie AKIRA und PRIN- ZESSIN MONONOKE sowie aktuellen Computerspie- len wie Final Fantasy oder Yu-Gi-Oh!, präsentiert die Ausstellung seltene Cels, Skizzen und 3D- Objekte. Einen Höhepunkt bilden die großforma- tigen Kunstwerke Amano Yoshitakas, die auf seiner Arbeit als Designer für Anime und Video- Games beruhen. Als Schirmherren konnten wir seine Exzellenz Takano Toshiyuki, den Botschafter von Japan, und den Generalkonsul von Japan, Hanada Yos- hitaka gewinnen. Zur Ausstellung erscheint bei Henschel ein reich bebilderter 264-seitiger Ka- talog, der das Phänomen Manga und Anime in allen Facetten beleuchtet. Manga, dem weltweit erfolgreichen Comic, wid- met sich eine parallel gezeigte Ausstellung un- seres Kooperationspartners, des Museums für Angewandte Kunst unter dem Titel Mangamania, Comic – Kultur in Japan 1800 – 2008 (27. Februar bis 25. Mai). Am 28. Februar zeigen wir RECYCLED LIFE (USA 2006, 38 min), geschrieben und produziert von Mike KINOTERMINE KATALOG Glad, dem Hauptleihgeber der Ausstellung. Der Do 28.2. 20.30 Uhr Der ausstellungsbegleitende für den Oscar nominierte Dokumentarfilm spielt Katalog GA-NETCHU! – Das R ECYCLED L IFE USA 2006, R: Leslie Iwerks in Guatemala City: Hunderte Menschen, Gestran- Da: Mike Glad, 38 min OF, zu Gast: Mike Glad Manga Anime Syndrom dete, Kinder, Alte und Familien leben auf oder von ist ab 27. Februar erhältlich an der Museumskasse der größten Müllhalde Südamerikas, bis ein ge- mit freundlicher Unterstützung: und im Online-Shop unter fährlicher Brand ihren Lebensraum bedroht. www.deutschesfilmmuseum.de/shop
Ausstellung in Berlin KARL VA L E N T I N – bis 21. April 7 FILMPIO N I E R U N D M E D I E N H A N D W E R K E R Zu den Internationalen Filmfestspielen ist 2008 die Sonder- ausstellung zu Karl Valentin im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Nach unseren Schauen zu Stanley Kubrick und Ken Adam gastiert auch die Ausstellung zu Leben und Werk des bayrischen Komikers, Kabarettisten, Autors und Filmprodu- zenten Karl Valentin in Berlin. Die Ausstellung entfernt sich von der biographischen Annäherung an Valentin als regional geprägter Volkssänger und Bühnenkomiker. Im Zentrum steht der vielfältige Medienbezug seines Werks. Karl Valentins groteske Bühnen-, Film- und Sprachwelt, sein experimentelles, komi- sches Spiel mit Medieneffekten wird mit über 300 Exponaten illustriert. Zu sehen sind Fotos, Original-Handschriften, Typoskripte, Briefe, Zeichnungen, Plakate, Lichtbilder, Schallplatten und Filme. Karl Valentins Karriere ist eng mit München verknüpft. Nach einer gescheiterten Tournee als „Lebendes Orchestrion“, die ihn 1907 nach Leipzig, Halle und Berlin führt, kommt er verarmt in seine Heimatstadt „KadeKo“ – am Leniner Platz (Kurfürstendamm) ist Auftrittsort für vie- zurück. 1909 beginnen seine Erfolge an der Volkssängerbühne im le namhafte Schauspieler, darunter Lale Andersen, Curt Bois, Heinz Frankfurter Hof. Ab 1916 treten Valentin und Liesl Karlstadt regelmäßig Erhardt, Brigitte Mira und die Comedian Harmonists. Weitere mehrwö- in allen wichtigen Münchner Kabaretts auf. Sie absolvieren Gastspie- chige Engagements absolvieren Valentin und Karlstadt von November le in Zürich (1922) und Wien (1923). 1929 bis Januar 1930, dann von Ende November 1935 bis Januar 1936 und noch einmal im September 1936 am „KadeKo“. Bei dem Berliner Erstmals in Berlin tritt das Duo Valentin/Karlstadt von Mitte September Publikum und in der Presse ernten sie nicht weniger Beifall als in bis Ende Oktober 1924 im Neuen Operettenhaus am Schiffbauerdamm München. Die Ausstellung, die zuvor im Filmmuseum Düsseldorf und auf. Darüber schrieb Kurt Tucholsky: „Es beginnt die seltsamste Komik, im Deutschen Filmmuseum zu sehen war, dokumentiert diese Bühnen- die wir seit langem auf der Bühne gesehen haben: ein Höllentanz der präsenz des Komiker-Duos in Berlin anhand von Fotos und Bühnen- Vernunft um beide Pole des Irrsinns.“ Anfang 1928 folgt ein achtwö- programmen in einem neu eingerichteten Bereich. In die Präsentation chiges Gastspiel im Berliner Kabarett der Komiker. Das 1924 von Kurt einbezogen sind zwei Kinoräume, in denen eine Auswahl von Valentins Robitschek und Paul Morgan gegründete Kabarett der Komiker – kurz schönsten Stumm- und Tonfilmen zu sehen sind. INFORMATIONEN Veranstalter: Linke Seite: Cel aus Ôtomo Katsuhiros AKIRA (J 1988) Eine Ausstellung des Filmmuseums Düsseldorf und des Deutschen Filmmuseums Karl Valentin mit Ehefrau Gisela und Tochter Berta vor dem Brandenburger Tor, Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Theaterwissenschaftlichen Berlin Sammlung Schloss Wahn Karl Valentin und Liesl Karlstadt neben ihren Karikaturen im Eingang des Kabarett Mehr Informationen unter www.gropius-bau.de der Komiker, Berlin 1935
Veranstaltungsreihe Veranstaltungsreihe 8 ÄSTHETI K D E S WA S T U T S IC H – STUMMF I L M S I M DE U TS C H E N F I L M? Preview DIE WELLE am 24. Februar In unserer gemeinsamen Reihe mit Als nächster Gast der Veranstaltungsreihe präsentiert Dennis Gansel seine dem Kunstgeschichtlichen Institut der Literaturverfilmung DIE WELLE, die am 13. März in die Kinos kommt. Nach der Vor- Johann Wolfgang Goethe-Universität stellung sprechen der 34-jährige Regisseur und Produzent Christian Becker mit Frankfurt am Main widmet sich die Rudolf Worschech von epd Film. Film- und Vortragsveranstaltung dem Für DIE WELLE adaptierte Gansel – mit Jürgen Stummfilm und dem US-Avantgarde- Vogel in der Hauptrolle – den Erfolgsroman um kino der 1950er Jahre. einen Lehrer, der seinen Schülern mittels eines Experiments vermitteln will, dass der Faschis- Ab Mitte der 1950er Jahre produzierte der Avant- mus auch in der heutigen Zeit noch seinen Nähr- garde-Filmemacher Stan Brakhage zunehmend boden findet. Der Film spielt im heutigen Filme ohne Tonspur. Einer der Gründe für diese Deutschland: Ein Gymnasiallehrer startet wäh- Hinwendung zum Stummfilm lag für ihn in der rend einer Projektwoche zum Thema „Staatsfor- Schwierigkeit, Musik und Sprache mit den be- men“ ein pädagogisches Experiment, um den wegten visuellen Bildern seiner Filme zu verbin- Schülern die Entstehung einer Diktatur greifbar den. Brakhage suchte zu dieser Zeit nach filmi- zu machen. Was zunächst harmlos mit Begriffen schen Formen, die von visuellen Rhythmen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwi- ausgehen und die darauf abzielen, sich der Dar- ckelt sich binnen weniger Tage zu einer totalitä- Filmpreis 2003 für ein noch nicht verfilmtes stellung eines nicht schon sprachlich vorge- ren Bewegung, die außer Kontrolle gerät. Drehbuch. N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER (2004) prägten Sehens anzunähern – filmische „Meta- wurde zum Besten Film in Viareggio gewählt und phern des Sehens“ zu erschaffen. Unter dieser ÜBER DENNIS GANSEL gewann den Publikumspreis beim Hamptons Voraussetzung wurde die akustische Ebene im- Dennis Gansel, 1973 in Hannover geboren, stu- Filmfestival. mer mehr zu einem Hindernis, und später drehte dierte an der HFF, München. Nach Kurzfilmen Mit freundlicher Unterstützung der Constantin Brakhage, mit wenigen, bemerkenswerten Aus- drehte er – ebenfalls mit Jürgen Vogel als Film AG und Rat Pack Filmproduktion. nahmen, fast ausschließlich Stummfilme. Der Hauptdarsteller – den von Christian Becker pro- Vortrag von Henning Engelke zeichnet diese Ent- duzierten TV-Politthriller Das Phantom, der un- KINOTERMIN wicklung im Zusammenhang filmästhetischer ter anderem drei Adolf-Grimme-Preise und den Tendenzen in den USA der 1950er Jahre nach. 3SAT-Zuschauerpreis gewann. Sein Kinodebüt, So 24.2. 20.00 Uhr Den Schwerpunkt bilden zwei Schlüsselwerke die Komödie M ÄDCHEN, M ÄDCHEN, sahen 1,8 Mil- DIE WELLE D 2008, R: Dennis Gansel des Filmemachers: der Tonfilm REFLECTIONS ON lionen Zuschauer. Auch sein nächstes Projekt, Da: Jürgen Vogel, Christiane Paul, 101 min Dennis Gansel und Christian Becker (Produzent) BLACK (1955) und der Stummfilm ANTICIPATION OF THE ein ernstes Thema, sollte ein Erfolg werden: Das im Gespräch mit Rudolf Worschech von epd film NIGHT (1958). gemeinsam mit Maggie Peren geschriebene Drehbuch zu N APOLA gewann den Deutschen Zu Was tut sich – im deutschen KINOTERMINE Film? ist ein Sonderheft unseres Kooperationspartners epd Film Mi 27.2. 20.30 Uhr erschienen, das an der Museums- kasse, im Onlineshop oder direkt R EFLECTIONS ON BLACK bei epd Film für 4,90 Euro USA 1955, 12 min erhältlich ist. A NTICIPATION OF THE NIGHT USA 1958, 42 min R: Stan Brakhage oben: Schüler (Max Riemelt) und Vortrag von Henning Engelke: „Stummfilm und Lehrer (Jürgen Vogel) in DIE WELLE (2008) US-Avantgardekino der 1950er Jahre unten: Kameramann Torsten Breuer und Regisseur Dennis Gansel
Aus den Archiven SAMMLU N G P E T E R F L E I S C H M A N N 9 Unsere Archive bewahren wertvolle Materialien der Filmge- schichte. In die Sammlung des Regisseurs Peter Fleischmann, der zu den wichtigsten Regisseuren des Neuen Deutschen Films gehört, möchten wir anhand eines Dokuments Einblick geben. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die über 50 Regalmeter umfas- sende Sammlung mit Drehbüchern, Aufzeichnungen, Skizzen, Werbe- material, Fotos, Filmkopien, Kalkulationen, Besetzungslisten und Tonkassetten vollständig erfasst und wissenschaftlich erschlossen ist. Bei ihrer Erschließungsarbeit stoßen unsere Archivare vielfach auf persönliche Unterlagen, etwa einen handschriftlich beschriebe- nen Spiralblock des Regisseurs. Neben darin notierten Dialogen, die Der Block kam als Teil des umfangreichen Arbeitsarchivs von Peter das ursprüngliche Drehbuch ergänzen, finden sich interessante Re- Fleischmann vor zwei Jahren nach Frankfurt am Main. Der heute 70- gieanmerkungen wie diese: „Wir brauchen Megafon schwerer jährige gilt als gesellschaftkritischer Filmemacher, zahlreiche Werke Schutzanzug (Gummigasmaske)“. wie HERBST DER G AMMLER (1966/67), JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN Zu welchem Projekt gehört das? Solche Fragen lassen sich oft nur mit (1968/69), DAS UNHEIL (1970/71), DER DRITTE GRAD (1975), DOROTHEAS R ACHE detaillierter Kenntnis des Arbeitsstils und Werkes beantworten. Im Fall (1973) oder zuletzt MEIN F REUND DER MÖRDER (2006) sorgten für Kontro- dieser Notiz lässt sich das Rätsel auch ohne einen Anruf bei Fleisch- versen. Sein Werk und dessen Rezeption gehören zu den interessan- mann selbst lösen: Es handelt sich um den Spielfilm DIE H AMBURGER ten Kapiteln bundesrepublikanischer Filmgeschichte. Die Sammlung K RANKHEIT, der vor 30 Jahren entstand. Darin inszeniert er allegorisch bietet Einblicke in die Arbeitsweise des Generalisten, dessen Filmo- ein Jahr nach dem „Deutschen Herbst“ einen gesellschaftlichen To- grafie ihn in 15 Tätigkeiten listet – unter anderem für Regie, Drehbuch, tentanz, der bundesdeutsche Befindlichkeiten freilegt: Es geht um eine Kamera, Schnitt sowie als Produzent, Darsteller und Sprecher. Gesellschaft, die von einer unheimlichen Krankheit befallen wird. Aus heutiger Sicht, angesichts von Umweltkatastrophen und der Klimade- Zahlreiche Dokumente zeigen seine starke Beziehung zu Frankreich, batte, lässt sich DIE H AMBURGER K RANKHEIT auch als Warnung vor öko- wo einige Filme als Koproduktionen entstanden, und er mit dem be- logischem Leichtsinn verstehen – eine Lesart, die sich in der zeitge- deutenden Drehbuchautor Jean-Claude Carrière (geb. 1931) zusam- nössischen Kritik nicht findet. menarbeitete. In der Sammlung befinden sich auch die Materialien der Produktionsfirma Hallelujah Film, die Fleischmann 1969 gemeinsam mit Volker Schlöndorff gründete. oben: Peter Fleischmann bei einer Veranstaltung in unserem Haus im vergangenen Jahr Notizblock in der Sammlung
10 RETROSP E K T I V E P E T E R F L E I S C H M A N N Seit 50 Jahren dreht Peter Fleischmann Filme: kein braves, angepasstes Gremien- L A FAILLE (Der 3. Grad, 1975), ein spannender und kino, sondern bissige, ironische, immer wieder auch ins Absurde sich steigernde faszinierender Politthriller, entstand in Griechen- Auseinandersetzungen mit der Wirklichkeit auf handwerklich hohem Niveau. land nach dem gleichnamigen Roman von Anto- nis Samarakis. In einem fiktiven totalitären Staat Diese Retrospektive versammelt alle seine verfügbaren Filme. bringen zwei Beamte einen Gefangenen, einen Das erste Programm macht mit seinem ersten Heimatdorf zurückkehrt, dort jedoch ein Außen- harmlos erscheinenden kleinen Angestellten, zur Langfilm und drei frühen Kurzfilmen bekannt: seiter bleibt. Ohne Beschönigung, aber mit gro- „Zentrale“ des allmächtigen Geheimdienstes in BROT DER WÜSTE (1963) entstand bei den Bedui- ßer sinnlicher Direktheit wird dabei die Atmos- die Hauptstadt. Auf der Reise, die immer irritie- nen von Feriana in Tunesien, BEGEGNUNG MIT F RITZ sphäre eines Dorfes eingefangen. Die Studie rendere, kafkaeske Züge annimmt, verkehren L ANG (1964) bei den Dreharbeiten zu Godards L E über die Eskalation von Aggression zeichnet ein sich die Rollen schließlich. MÉPRIS in der Villa Malaparte auf Capri; A LEXAN- Genrebild aus der Provinz und ist einer der bes- Mit D IE H AMBURGER K RANKHEIT (1979) nahm DER UND DAS A UTO OHNE LINKEN S CHEINWERFER (1965) ten deutschen Filme der 1960er Jahre. Fleischmann die Umweltthematik aus DAS UN - erzählt eine Geschichte, die aus Kinderaquarel- Bei DAS UNHEIL (1972), einem grimmigen Portrait HEIL wieder auf, diesmal in Form eines surreal- len entwickelt wird. Mit HERBST DER G AMMLER einer westdeutschen Kleinstadt (gedreht wurde visionären Science-Fiction-Films. Nachdem in (1967) gelang Fleischmann ein eindrucksvolles in Wetzlar), steht ein Abiturient, ein zielloser Ver- Hamburg eine unbekannte Seuche ausgebro- Portrait der Münchner Gammler-Szene im Stil sager und Sohn des Pfarrers, der sich wiederum chen ist, unterwerfen die Behörden auch alle des Cinéma vérité. auf eine Glockenweihe samt Schlesiertreffen Kontaktpersonen von Infizierten einer rigorosen Mit DER TEST (1964), einem Kurzspielfilm mit Kin- vorbereitet, im Mittelpunkt der Handlung. Die Ge- Quarantäne. Eine kleine Gruppe, der die Flucht dern, beginnt das zweite Programm. Anschlie- sellschaft erscheint auf groteske Weise in Agonie gelingt, durchquert ein verändertes Land. ßend läuft Fleischmanns erster langer Spielfilm erstarrt, aber hinter der Fassade der Alltäglich- Fleischmann inszenierte eine wilde, apokalyp- JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN (1969) nach dem keit braut sich langsam Unheil zusammen. tische Groteske, welche von fern an George gleichnamigen Stück von Martin Sperr, welcher Anfang der 1970er Jahre bestand ein Großteil Romeros THE C RAZIES erinnert. selbst in der Hauptrolle einen jungen Mann der kommerziellen westdeutschen Filmproduk- In seinem nächsten Film F REVEL (1983) übernahm spielt, der nach längerer Abwesenheit in sein tion aus Softpornos. Mit diesem Phänomen setzt Fleischmann selbst die Hauptrolle des Kriminal- sich Fleischmann in DOROTHEA’S R ACHE (1974) aus- beamten Lohmann, welcher mit dem Fall einer einander, indem er ein 17jähriges Mädchen – ei- jungen Frau konfrontiert wird, die ihr Kind umge- ne Art „Alice im Sexland“ – auf der Suche nach bracht hat. Für die Tat scheint es keine Erklärung Liebe das Hamburger Rotlichtmilieu in all seinen zu geben und die Frau schweigt beharrlich. Da Facetten erkunden lässt. Wie eine Heldin de Lohmann sich immer mehr in den Fall verbeißt, Sades erleidet Dorothea scheinbar gleichmütig beginnt seine bisherige Existenz ihren Halt zu eine Demütigung nach der anderen, aber verlieren. Mit dem persönlichen Werk führt Fleischmanns filmisches Pamphlet führt dies mit Fleischmann den Zuschauer in seine pfälzische Wut auf die Männerwelt vor. Heimat. links: JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN (BRD 1969) rechts: LA FAILLE (F/BRD/IT 1975) rechte Seite: unten: DIE HAMBURGER KRANKHEIT (BRD/F 1979) oben: ES IST NICHT LEICHT EIN GOTT ZU SEIN (BRD/UdSSR/F/CH 1990)
Filmprogramm 2. bis 22. Februar 11 Fleischmanns Filme über den legendären Kopf mentarisches Stimmungsbild aus West- und einer pfälzischen Einbrecherbande, Bernhard Ostdeutschland im ersten Jahr nach dem Fall Kimmel, der Anfang der 1980er Jahre wegen der Mauer. Der Autorenfilmer lässt darin Arbei- Mordes an einem Polizisten verurteilt wurde, ter und Angestellte, Rentner und Arbeitslose zu gehören zu den umfangreichsten Langzeitpro- Wort kommen, die unter anderem von ihren Zu- jekten der Dokumentarfilmgeschichte. Über 35 kunftsängsten berichten.. Jahre hinweg drehte er insgesamt fünfmal mit Am 6. Februar erscheint Peter Fleischmanns ers- Kimmel, daraus entstanden die beiden Filme A L ter Roman Die Zukunftsangst der Deutschen, der CAPONE VON DER P FALZ (1987) und MEIN F REUND DER in den 1960er Jahren spielt. Darin recherchiert MÖRDER (2006). Sie zeichnen nicht nur das unge- ein Ich-Erzähler, der in einer offenen Beziehung wöhnliche Portrait eines intelligenten Verbre- mit seiner Freundin lebt, für ein Filmprojekt in chers, sondern auch das spannungsreiche Bild Dachau über den Umgang der Bevölkerung mit einer Beziehung zwischen dem Portraitierten der KZ-Vergangenheit. In Zusammenarbeit mit und dem Filmemacher. dem Fahrenheit Verlag (München) stellt Fleisch- Die Entstehung von E S IST NICHT LEICHT EIN GOTT ZU mann als Gast am 20. Februar sein Buch vor und SEIN (1990) nach dem gleichnamigen Science- liest daraus. Anschließend läuft sein erster Spiel- Fiction-Roman der Gebrüder Strugackij ist eines film JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN (1969). der größten Abenteuer des deutschen Kinos. Ab 1983 als aufwändige west-östliche Koprodukti- KINOTERMINE on in der Sowjetunion geplant, geriet das Projekt Fr 1.2. 18.00 Uhr Di 12.2. 20.30 Uhr zunächst in die Mühlen der Bürokratie, später BROT DER WÜSTE BRD 1963, 18 min DIE H AMBURGER K RANKHEIT BRD/F 1979 mussten die Dreharbeiten wegen des Reaktor- BEGEGNUNG MIT F RITZ L ANG BRD 1964, 14 min R: Peter Fleischmann, Da: Helmut Griem, Carline unfalls von Tschernobyl aus der Ukraine verla- A LEXANDER UND DAS A UTO OHNE LINKEN SCHEINWERFER Seiser, Ulrich Wildgruber, Fernando Arrabal, 118 min gert werden. Die Geschichte spielt auf einem BRD 1965, 12 min Do 14.2. 20.30 Uhr HERBST DER G AMMLER BRD 1967, 67 min Schwesterplaneten der Erde: Während es auf AL CAPONE VON DER PFALZ BRD 1987, R: Peter Fleischmann dieser keine Aggressionen mehr gibt, herrschen Di 5.2. 20.30 Uhr Dokumentarfilm, 87 min | MEIN FREUND DER MÖRDER auf der fernen Welt grausame, archaische Ver- DER TEST BRD 1964, 14 min D 2006, R: Peter Fleischmann, Dokumentarfilm, 90 min hältnisse. Die irdischen Wissenschaftler, die JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN BRD 1969 R: Peter Fleischmann Fr 15.2. 18.00 Uhr den Planeten erforschen, dürfen jedoch nicht Da: Martin Sperr, Angela Winkler, 85 min F REVEL BRD 1983, R: Peter Fleischmann, Da: Angelika eingreifen. Stute, Peter Fleischmann, Isolde Barth, 97 min In DEUTSCHLAND, DEUTSCHLAND (1991), einer faszi- Do 7.2. 20.30 Uhr DAS UNHEIL BRD/F 1972, R: Peter Fleischmann So 17.2. 20.30 Uhr nierenden Momentaufnahme der deutschen Vereinigung, zeichnet Fleischmann ein doku- Da: Vitus Zeplichal, Reinhard Kolldehoff, 95 min E S IST NICHT LEICHT EIN GOTT ZU SEIN BRD/UdSSR/F/CH 1990, R: P. Fleischmann, Da: Edward Fr 8.2. 18.00 Uhr Zentara, Alexander Filipenko, Anne Gautier, 138 min DOROTHEA’S R ACHE BRD/F 1974 R: Peter Fleischmann Mi 20.2. 20.00 Uhr Da: Anna Henkel, Alexander von Paczensky, Buchpräsentation: Peter Fleischmann liest aus Gerhard Gommel, 92 min seinem Roman „Die Zukunftsangst der Deutschen” Anschließend: JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN BRD 1969 So 10.2. 20.30 Uhr R: Peter Fleischmann, 85 min L A FAILLE Der 3. Grad F/BRD/Italien 1975, R: Peter Fleischmann Fr 22.2. 18.00 Uhr Da: Michel Piccoli, Ugo Tognazzi, Mario Adorf DEUTSCHLAND, DEUTSCHLAND D/F/Belgien 1991 111 min OmU R: Peter Fleischmann, Dokumentarfilm, 90 min
Ausblick 12 LUCAS 2 0 0 8 31. Internationales Kinderfilmfestival vom 7. bis 14. September 2008 Mit Petra Kappler als LUCAS-Festivalleiterin erhält das bundesweit traditions- gemeinsam einen LUCAS-Geburts- reichste Kinderfilmfestival neue Impulse. Im Gespräch gab die Filmwissen- tagsfilm herstellten. Das bauen wir schaftlerin einen Ausblick auf LUCAS 2008. nun mit einem kleinen Wettbewerb im Rahmenprogramm aus. Was wird sich bei LUCAS ändern? kum der Filmbranche wird es wie im vergange- Neu ist auch der Workshop Grundsätzlich soll LUCAS über die reine Festi- nen Jahr ein Symposium zu aktuellen Themen zu Drehbuch, Kamera, Re- valwoche hinaus nachhaltiger in die vielfältige und Tendenzen des Kinderfilms geben. Und gie und weiteren Berei- Arbeit des Instituts eingebunden werden – und selbstverständlich bleibt unsere weltweit ein- chen des Filmemachens: umgekehrt von den Kompetenzen und den Er- zigartige Zusammensetzung der Festivaljury mit Profis geben unter dem fahrungen des Hauses profitieren. Dabei denke fünf Kindern und fünf Erwachsenen bestehen. Stichwort „Making of...“ ich zum Beispiel an erfolgreiche Projekten wie ihr Insiderwissen weiter die Schulkinowochen Hessen, die Schule des Nach welchen Kriterien werden die Kurz- und und berichten aus erster Sehens und die Jugend-Film-Jury. Wir sehen die Langfilme des LUCAS-Wettbewerbs ausge- Hand. Mit praktischen Übungen in Vermittlung von Filmkultur und Medienkompe- wählt? der Schreibwerkstatt, im Dramaturgiekurs oder tenz übrigens nicht als Einbahnstraße: Der in- LUCAS präsentiert nach wie vor Filme von kultu- im Kameraworkshop können die Kinder das Ge- tensive Austausch mit Pädagogen sowie der reller Vielfalt und hohem künstlerischen Wert, lernte dann selbst erproben. enge Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern spürt Entwicklungen auf und versteht sich als – und ihre Resonanz – ist uns sehr wichtig. Für kompetenter Vermittler von Filmkunst. Der welt- LUCAS 2008 werden wir daher die Angebote zur weiten Vielfalt des Kinderfilms bietet LUCAS Unterrichtsvorbereitung und Lehrerfortbildung auch weiterhin traditionell ein wichtiges Forum ZUR PERSON ausbauen. LUCAS erfreut sich seit Jahren über und wird sich für Produktionen einsetzen, die Petra Kappler (40) leite- zahlreiche Kooperationen mit Schulen, dies wol- das künstlerische und thematische Spektrum te bisher verschiedene len wir weiter intensivieren und erweitern. bereichern. Ernste Geschichten gehören dabei museumspädagogische ebenso zum Programm wie ruhige, poetische Projekte des Deutschen Was bedeutet dies für den Charakter von Werke oder turbulente Unterhaltung. Filminstituts wie die LUCAS als Filmfestival? Schule des Sehens, das Natürlich behält LUCAS bei der Neukonzeption LUCAS feierte im vergangenen Jahr seinen 30. Kinderkino, die Jugend- seine über Jahrzehnte gewachsenen und er- Geburtstag. Was für eine Festivalstimmung er- Film-Jury und die AG probten Stärken: Das Internationale Kinderfilm- wartet uns 2008? Kids. Seit drei Jahren ist festival bietet im Herbst 2008 wie gewohnt einen Zu den Bereicherungen im museumspädagogi- die Filmwissenschaftlerin für unser Haus tätig, hochkarätigen Wettbewerb, interessante Spe- schen Begleitprogramm gehörte das kinderate- zuvor hatte sie unter anderem beim Hessischen cial Screenings sowie lebendige Gespräche mit lier mit der Trickboxx, in der große und kleine Rundfunk und als künstlerische Leiterin eines Filmemachern aus aller Welt. Für das Fachpubli- Festivalbesucher kurze Filme drehten und sogar Programmkinos gearbeitet. LUCAS-Gewinner 2007: Christian Lo BALUBA RUNA (NO 2007) Peter Naess HOPPET (SE/NO/D 2007) rechte Seite: Jonathan Dayton und Valerie Faris LITTLE MISS SUNSHINE (USA 2006)
2. SCHUL K I N O W O C H E N H E S S E N 13 Landesweit in 78 Kinos vom 25. Februar bis 7. März Filmkultur zum Unterrichtsthema machen die 2. SchulKino- Q UEEN (GB/F/IT 2006) mit Oscar-Preisträgerin Helen Mirren, DER PIANIST Wochen Hessen vom 25. Februar bis 7. März 2008. Das Pro- (F/Polen/D/GB 2002), der LUCAS-Preisträgerfilm HOPPET (Schweden, gramm richtet sich an Schülerinnen und Schüler sowie Norwegen/D 2006/07) sowie die Dokumentation UNSER TÄGLICH BROT Lehrkräfte und ist auf der Internetseite veröffentlicht. (AU/D 2003-05). Das Rahmenprogramm präsentiert sechs „Filme aus Schulklassen aller Schulformen und Altersstufen können Hessen“, darunter P ROJEKT GOLD – EINE DEUTSCHE H ANDBALL-WM (D 2007). noch angemeldet werden. Landesweit werden 86 Produk- Zur Auswahl stehen auch acht Filme in Originalfassung auf Englisch, tionen in 78 Kinos in mehr als 700 Vorstellungen gezeigt. Französisch und Spanisch. Bei ausgewählten Vorstellungen werden Filmemacher mit den Schulklassen über ihre Produktionen diskutie- Die SchulKinoWochen als Projekt von VISION KINO werden in Hessen ren. In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt bietet das vom Deutschen Filminstitut – DIF in Zusammenarbeit mit dem Film- und Projekt einen Workshop zu Steven Spielbergs Drama SCHINDLERS L ISTE Kinobüro Hessen organisiert. (USA 1993), in dem Differenzen zwischen filmischer Umsetzung und „Schüler sollen das Kino als kulturellen Erlebnisort schätzen lernen und historischer Überlieferung thematisiert werden. Im Kino des Deut- ein ästhetisches Qualitätsempfinden entwickeln, um bei ihrer Medien- schen Filmmuseums wird SCHINDLERS LISTE zu sehen sein, aber auch nutzung kritische und begründete Urteile fällen zu können“, so Udo HOPPET, MORITZ IN DER LITFASSSÄULE (DDR 1982) und das Kurzfilmprogramm Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst. der Museumspädagogik „Schule des Sehens“. „Die SchulKinoWochen sind für Schüler ebenso wie für Lehrer ein Kompaktkurs, der das Lehrplanangebot um Film- und Medienerziehung FORTBILDUNGEN FÜR LEHRKRÄFTE LAUFEN BEREITS bereichert“, sagt die Hessische Kultusministerin Karin Wolff. Für Lehrerinnen und Lehrer bietet die Fortbildungsreihe „FILMSEHEN – Bei der ersten Auflage der SchulKinoWochen Hessen im März 2007 FILMVERSTEHEN“ die Möglichkeit, Arbeitsmethoden für den Einsatz von hatten mehr als 40.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Die Film im Unterricht kennen zu lernen. Drei Seminare haben bereits statt- Vermittlung von Film- und Medienkompetenz gehört zu den program- gefunden. Anmeldungen für die Veranstaltungen im Februar und März matischen Schwerpunkten des Deutschen Filminstituts – DIF, bei de- sind noch möglich. Am 1. März bietet die Museumspädagogik des Deut- nen die SchulKinoWochen neben dem Internationalen Kinderfilm- schen Filmmuseums eine Einführung zum Thema „Manga/Anime“. festival LUCAS, der Museumspädagogik sowie dem Modellprojekt Jugend-Film-Jury herausragen. INFORMATIONEN Das komplette Programm auf: ZUM PROGRAMM DER 2. SCHULKINOWOCHEN www.schulkinowochen-hessen.de Gezeigt wird ein Programm aus Spielfilmen, Dokumentarfilmen und Anmeldung Klassikern, das nach pädagogischen und filmästhetischen Aspekten Projektbüro im Deutschen Filminstitut – DIF, Telefon 069 - 961 220 684 sorgfältig ausgewählt wurde. Dazu gehören Produktionen wie DIE Über die SchulKinoWochen Das von dem bundesweiten Netzwerk für Film- und Medienkompetenz VISION KINO veranstaltete Projekt zielt darauf ab, Film als Kultur- und Bildungsgut zu vermitteln. Zudem sollen Film- und Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen gestärkt werden. Das Deutsche Filminstitut – DIF organisiert in Kooperation mit dem Film- und Kinobüro Hessen die SchulKinoWochen Hessen als anerkannte Bildungsmaßnahme des Landes Hessen. Gefördert wird das Projekt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Hessischen Kultusministerium sowie von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien – LPR Hessen. Zudem sind die hessischen Medienzentren und das MOK Fulda beteiligt.
14 JUGEND - F I L M - J U RY Die Frankfurter Schülerinnen und Schüler haben nun gut die Hälfte der zu bewertenden Filme gesehen und diskutiert. Eini- ge Juroren absolvierten außerdem bereits ein Praktikum bei der Frankfurter Rundschau. Ein intensives Programm liegt zur Halbzeit hinter der Jugend-Film- Jury: Angetreten waren die 20 Schülerinnen und Schüler, um Filme zu sehen, die von ihnen bewertet und kritisiert werden sollen, außerdem, um sie anderen vorzustellen und diskursiv zu verteidigen. In den letz- ten Monaten haben viele auch die Möglichkeit, ein Praktikum in der Kultur-Redaktion der Frankfurter Rundschau zu machen, genutzt. Den Redaktionsalltag hautnah mitzuerleben, war für sie „eine tolle Erfah- rung“. Ebenso begeistert zeigten sich die Jugendlichen über das Rhetorik- seminar, bei dem sie Grundlagen von Rede und Gespräch vermittelt bekamen sowie die Fähigkeit, die eigene Meinung auf den Punkt zu bringen. Neben den Jurysitzungen steht als nächstes im Februar ein Seminar für Filmästhetik und -kritik mit dem bekannten Filmkritiker Daniel Kothenschulte an. KOOPERATIONSPARTNER
Filmprogramm KINDERK I N O 1. bis 29. Februar 15 Kinderfilme aus dem hohen Norden felt auf der Suche nach einer guten Story ist. Für bringen nicht nur Schnee und Eis, ein warmes Zuhause und ein paar Heringe bietet sondern erzählen auch von starken ihm Minusch ihre Hilfe an. In der Nacht macht sie sich auf zu ihren Katzenfreunden, die sie mit Freundschaften. dem neuesten Klatsch versorgen. Jede Nacht DER KLEINE EISBÄR ist inzwischen zu recht ein Klas- streunt sie über die Dächer und Tibbe wird zum siker. Speziell für die jüngsten Zuschauer wird gefeierten Starreporter. Als er aber einen Skan- dieser Film zu einem Kinoerlebnis, das ganz auf dal aufdecken soll, wird diese besondere reißerische Aktion à la Disney verzichtet. Das Freundschaft auf die Probe gestellt. heißt aber nicht, dass es nicht auch spannend Island 1698. Der 11-jährige Boas wird von einem werden kann, beispielsweise wenn Eisbär Lars fremden Wesen aus einer Schneelawine geret- alleine auf einer Eisscholle übers Meer treibt. tet. Zur Begrüßung reibt es Boas Nase und mur- Doch was wäre Lars ohne seine Freunde, allen melt mehrmals „Ikingut“. Doch als das unglei- voran der Robbe Robby, mit denen er immer wie- che Paar im Dorf erscheint, halten die Bewohner KINOTERMIN der neue Abenteuer erlebt und viel Spaß hat. den Begleiter für einen Dämon und machen ihn verantwortlich für den harten Winter und den Fr 1.2. 14.30 Uhr | So 3.2. 16.00 Uhr DER TRAUM war Dänemarks erfolgreichster Film schlechten Fischfang. Die Dorfbewohner neh- DER KLEINE E ISBÄR D 2001, R: Thilo Graf Rothkirch, 2006 und erhielt auf der Berlinale den Preis für men IKINGUT gefangen, wollen ihn sogar töten, Piet de Rycker, 78 min ab 0 J., empf. ab 5 Jahren den besten Kinderfilm. Martin Luther King ist doch es gelingt Boas, ihn zu befreien. Auf der Fr 8.2. 14.30 Uhr | So 10.2. 16.00 Uhr das Vorbild des 13-jährigen Frits seit dem Som- Flucht werden sie von einem Walfänger aufge- DRØMMEN Der Traum, DK/GB 2005, R: Niels Arden mer 1968. Als ein Hippie-Lehrer seine Klasse lesen, der Boas erklärt, dass sein kleiner Freund Oplev, Da: Bent Mejding, Anders W. Berthelsen, übernimmt, sieht er seinen Traum von einer ein Eskimo ist und „Ikingut“ Freund bedeutet. Jens Jørn Spottag, Anne-Grethe Bjarug Riis angstfreien Schule in Erfüllung gehen. Als die 106 min ab 0 J., empf. ab 10 Jahren, DF Situation in einer brutalen Auseinandersetzung Ein guter Flaschengeist nimmt den 9-jährigen Fr 15.2. 14.30 Uhr | So 17.2. 16.00 Uhr zwischen Frits und dem Direktor eskaliert, stellt Halbwaisen Bosse mit auf eine Reise in das MINOES Die geheimnisvolle Minusch Frits fest, dass er in seinem Kampf längst nicht Land der Ferne. Dort trifft er seinen lange ge- Niederlande 2001, R: Vincent Bal, Da: Theo mehr allein ist. suchten Vater, der Herrscher über das Mär- Maassen, Carice van Houten, Sarah Bannier, Pierre Bokma, 86 min ab 0 J., empf. ab 6 J., DF Das moderne Märchen DIE GEHEIMNISVOLLE MI- chenland ist, und wird zu MIO, MEIN MIO, dem NUSCH stammt von Kinderbuchautorin Anne M.G. Königssohn. Zum ersten Mal erfährt er Liebe Fr 22.2. 14.30 Uhr | So 24.2. 16.00 Uhr Schmidt, der holländischen Astrid Lindgren. Mi- und Glück, aber der böse Ritter Kato droht das IKÍNGUT Ikingut – Die Kraft der Freundschaft nusch versteht die Welt nicht mehr; sie hat plötz- Glück zu zerstören. Mit seinem neuen Freund Island/Norwegen/Dänemark 2000 R: Gisli Snaer Erlingsson, Da: Hjalti Runar Jonsson, lich zwei Beine und ist ein Mensch. Da trifft sie Jum-Jum macht sich Mio auf in den Kampf ge- Hans Tittus Nakinge, Palmi Gestsson, Magnus Tibbe, einen erfolglosen Reporter, der verzwei- gen den bösen Ritter... Ragnarsson, 85 min ab 6 J., empf. ab 8 Jahren, DF Fr 29.2. 14.30 Uhr MIO MIN MIO Mio, mein Mio, SE/UdSSR/NO 1987 R: Vladimir Grammatikov, Da: Nicholas Pickard, Christian Bale, Timothy Bottoms, Christopher Lee 104 min ab 6 J., empf. ab 8 Jahren, DF oben: Vladimir Grammatikov MIO MIN MIO (SE/UdSSR/NO 1987) unten links: Thilo Graf Rothkirch, Piet de Rycker DER KLEINE EISBÄR (D 2001) unten rechts: Niels Arden Oplev DER TRAUM (DK/GB 2005)
Museumspädagogik 16 ANGEBO T E F Ü R G R O S S U ND K L E I N Die Museumspädagogik bietet viel- bereits mehrere hundert kurze und längere Die „Schule des Sehens“ bietet für Schülergrup- fältige Angebote: Das kinderatelier, Stop-Motion-Filme entstanden. Jeder Filmema- pen ergänzend zu Führungen durch die Sonder- Kindergeburtstage und „Die Schule des cher kann seine animierten Clips anschließend und Dauerausstellung auch Workshops und als ausgedrucktes Daumenkino mit nach Hause thematisch verschiedene Filmprogramme im Sehens“ stellen wir im Überblick vor. nehmen. Eine besondere Anmeldung ist für das Kino. Diese Angebote sind einzeln oder mitein- Das kinderatelier richtet sich an alle Besucher- kinderatelier nicht erforderlich. ander kombiniert buchbar. innen und Besucher unseres Hauses, die dort Zusätzlich finden in diesem Raum regelmäßig seit über einem Jahr an den Wochenenden die betreute Kindergeburtstage für Kinder ab 8 Jah- Auch für Erwachsenengruppen werden Führun- Möglichkeit haben, kurze Trickfilmsequenzen ren und Workshops für Schulklassen statt. Bei gen durch die Ausstellungen sowie Workshops mit Knete zu animieren. In diesem Zeitraum sind diesen Veranstaltungen entstehen Knet-Anima- an den Abenden angeboten. tionsfilme in Gruppenarbeit. Diese Angebote sind nur mit Anmeldung zu buchen. Kinder ab 10 Jahren können auch einen „Blick in die Trickkiste des Films” werfen, wobei bei die- sem Geburtstagsangebot ein magischer Film unter Mitwirkung der Festgesellschaft entsteht. Darsteller wie auch Requisiten können mithilfe eines Kameratricks plötzlich auftauchen oder verschwinden. Mit Kindern ab 11 Jahren gibt es die Möglichkeit, nach einem vorhandenen Dreh- buch in den Kulissen der Dauerausstellung einen kurzen Spielfilm zu drehen. Während der Schul- ferien bietet die Museumspädagogik auch wei- tere Kurse für Kinder ab 10 Jahren an. INFORMATIONEN Öffnungszeiten kinderatelier samstags 14.00-18.00 Uhr · sonntags 14.00-18.00 Uhr Öffentliche, kostenfreie Führungen samstags (15 Uhr) durch die Sonderausstellung sonntags (15 Uhr) durch die Dauerausstellung Anmeldung nicht erforderlich Wenn Sie eine Gruppenführung durch die Ausstel- lungen buchen möchten, einen Kindergeburtstag planen, Interesse an der „Schule des Sehens“ oder einfach nur Fragen zu pädagogischen Begleit- programmen haben, wenden Sie sich bitte an die Museumspädagogik. Daniela Dietrich Tel.: 069 - 961 220 223 oder - 522 Fax: 069 - 961 220 579 museumspaedagogik@deutsches-filmmuseum.de Trickfilmsequenz aus dem kinderatelier
Nahaufnahme SIR KEN N E T H A D A M 17 „Think big – ihr müsst im großen Stil denken!“ So lautet das Credo Ken Adams, der zu den bedeutendsten Filmdesignern des 20. Jahrhunderts zählt und seit Jahren unserem Haus freundschaftlich verbunden ist. Betritt man sein Haus im Londoner Stadtteil Kensington, ist man sogleich mittendrin: Das Erdgeschoss dient als Bibliothek, Arbeitsstätte und Ar- chiv zugleich. In Planschränken liegen Entwürfe zu weltbekannten Fil- men, alphabetisch nach Titeln sortiert. Neben seinem Zeichentisch stehen die beiden Academy Awards und der Lifetime Achievement Award. Hier arbeitet und lebt Ken Adam mit seiner Frau Letizia. Vor dem Fenster parkt sein weißes Rolls-Royce Cabriolet, mit dem er GEBOREN IN BERLIN, EMIGRATION NACH LONDON jeden Morgen in seinen Club zum Schwimmen fährt. Schon immer hatte Als Sohn einer Kaufmannsfamilie wurde er als Klaus Hugo Adam am der Produktionsdesigner ein Faible für außergewöhnliche Autos. Gerne 5. Februar 1921 in Berlin geboren. Die Familie floh 1934 vor den Natio- erzählt er von seinem Jaguar E-Type, mit dem er Meisterregisseur Stan- nalsozialisten aus Deutschland, mit seinen Eltern und Geschwistern ley Kubrick täglich zum Set von DR. STRANGELOVE OR : HOW I L EARNED TO STOP Loni und Peter kam der 13-Jährige nach London. Nach Ausbruch des WORRYING AND L OVE THE BOMB (1964) fuhr. Kubrick, im Gegensatz zu Adam Zweiten Weltkrieges trat er, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch ohne kein Freund hoher Geschwindigkeit, bestand darauf, dass sein Chauf- britischen Pass, in die Royal Air Force ein. Diese Erfahrung von Emig- feur stets im ersten, höchstens im zweiten Gang fuhr. So blieb Zeit für ration und Krieg sollte für den Weltbürger Ken Adam, den Queen Eli- ausführliche Gespräche, an die sich Adam heute dankbar erinnert. sabeth II. im Jahr 2003 zum Sir ernannte, prägend werden. Denn niemals hätte er das Design so grandios gestalten können, hät- Nach Kriegsende studierte er Architektur, seine Filmografie beginnt te es diese langsamen Autofahrten nicht gegeben. 1947 als Zeichner. Bereits die dritte Arbeit als Art Director, der Jules- Mit Kubrick fühlte er sich seitdem eng verbunden, und so überrascht Verne-Verfilmung A ROUND THE WORLD IN EIGHT DAYS (USA 1956), brachte es nicht, dass er nach der Eröffnung unserer Ausstellung Ken Adam. ihm eine Oscar-Nominierung ein. In insgesamt sieben James-Bond-Film Visionäre Filmwelten in Frankfurt den Kontakt zur Familie des inzwi- revolutionierte Ken Adam das Production Design, seine beiden Oscars schen verstorbenen Regisseurs vermittelte. Oft sind wir ihm seither erhielt er allerdings für BARRY LYNDON (1976), die zweite Zusammenarbeit wieder begegnet, in London, und Berlin und den mittlerweile zahlrei- mit Stanley Kubrick, und THE MADNESS OF K ING GEORGE (1995). chen Ländern, in denen unsere Ausstellung Stanley Kubrick gastierte. Seinen letzten Film TAKING SIDES (Der Fall Furtwängler, 2001) drehte er in Ken Adam ist ein Weltenbummler geblieben und genießt das interna- seiner Geburtstadt Berlin, die Sir Kenneth Adam und seine Frau Lady tionale Flair. Viele Reisen hat er in seinem langen Berufsleben unter- Letizia zur Berlinale besuchen werden. Wir freuen uns, beide bei dieser nommen, immer bestrebt besondere Locations zu finden wie die exo- Gelegenheit durch die Karl Valentin-Ausstellung im Martin-Gropius- tischen Drehorte der James-Bond-Filme. Bau führen zu dürfen. oben: Am Set von DR. STRANGELOVE OR: HOW I LEARNED TO STOP WORRYING AND LOVE THE BOMB (1964) unten: Sir Kenneth Adam und seine Frau Lady Letizia bei der Ausstellungseröffnung Ken Adam. Visionäre Filmwelten in Frankfurt, 2002
18 D I E S E B E I D E N S E I T E N SIND IN
19 N E I NEM GESON D E R T E N D O K U M E N T
20 KL A SSI KER & RA R I TÄTEN Geschichtlich und künstlerisch Ein brillant agierender Cary Grant spielt die bedeutende Filme zeigt diese feste Hauptrolle in Frank Capras skurrilem Komödien- Programmreihe: Dienstags, mittwochs klassiker A RSENIC AND OLD L ACE (Arsen und Spit- zenhäubchen, 1941). Die Vorlage bildete ein er- und donnerstags sowie in einer folgreiches Broadway-Stück, und erst nach Sonntags-Matinee lassen sich dessen Ende 1944 kam die Verfilmung in die Ki- bekannte Meisterwerke oder fast nos. Am Tag seiner Hochzeit besucht Mortimer vergessene Raritäten und Schätze Brewster zusammen mit seiner Braut seine bei- (wieder)entdecken – mit Einführungen den alten Tanten Abby und Martha. Kaum ange- unserer Mitarbeiterinnen und kommen muss er feststellen, dass die netten Mitarbeiter. Damen ein mehr als seltsames Hobby pflegen: Aus lauter Nächstenliebe und Gutmütigkeit brin- gen sie alleinstehende, einsame alte Männer um die Ecke – mit selbstgemachtem Holunderbeer- wein. Dem packend beklemmenden und hintergründi- gen Psychothriller L ES DIABOLIQUES (Die Teufli- schen, 1955), von Henri-Georges Clouzot im Stil des Film noir gedreht, gelingt es, die Spannung bis zum Schluss zu bewahren. Michel Delasalle (Paul Meurisse), sadistischer Direktor eines tristen französischen Provinzinternats, quält und demütigt seine herzkranke Frau Christine (Vera Clouzot) – und auch seine Geliebte Nicole (Simone Signoret) ist vor seiner Tyrannei nicht sicher. Gemeinsam beschließen die beiden Frau- en, Michel umzubringen. Ihr Plan scheint aufzu- gehen – doch dann verschwindet die Leiche, und merkwürdige Zwischenfälle häufen sich. Komödienspezialist Kurt Hoffmann drehte 1957 mit DAS WIRTSHAUS IM SPESSART, frei nach einer Vorlage von Wilhelm Hauff, einen seiner schöns- ten Filme. Die romantische, genussvoll-gruselige Robert Siodmak THE SPIRAL STAIRCASE (USA 1945)
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