Josefsbote - St. Josefskongregation Ursberg
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Impressum Erscheinungsweise: 3x pro Jahr Herausgeber: St. Josefskongregation Ursberg Kostbare Zeit Redaktion Ursberger Josefsbote: c/o Referat Öffentlichkeitsarbeit, 86513 Ursberg Gast-Freundschaft leben. Zeit mit Freunden, mit und Verunsicherung. „Social Distancing“, Abstand- Redaktionsteam: Pater Benedikt Grimm OFM, Christian Pagel, Fremden verbringen. Da schwingen „Bewegung“, halten um die Gesundheit zu schützen, kann auch Manuel Liesenfeld, Sr. M. Lucia Tremel CSJ, Sr. M. Katharina „Begegnung“ und „Beziehung“ mit. Den einen zieht krank machen. Wildenauer CSJ , Werner Bisle es zum anderen hin. Miteinander essen und trin- Denn wir sind auf Beziehung hin geschaffen. Aber Grafik: Werner Bisle ken. Lange Gespräche. Einander am Leben teilha- jetzt fehlt die unbeschwerte Gemeinschaft. Die Le- Druck: Deni Druck & Verlags GmbH, Thannhausen ben lassen. Begleiten. Trösten. Sich beistehen. Mit- bensqualität für Kinder, Schüler, für alt gewordene Versand/Vertrieb: Brigitte Milik, Tel. 08281 92-3026, und aneinander freuen. Freundschaft leben. Eine Menschen und für Menschen mit Behinderung. Je E-Mail: BMilik.csj@ursberg.de wunderbare Vorstellung. länger er dauert, umso tragischer ist dieser Zustand Bezugspreis: Durch Spenden abgegolten Wie kostbar und unersetzlich Gemeinschaft ist, ist für unsere Gesellschaft. Bilder: Seite 2 – 4 , pixabay.com • Seite 7, wikiart.org • Seite uns im letzten halben Jahr schmerzhaft bewusst Wenn man dieser Pandemie überhaupt etwas Posi- 9, pixabay.com • Seite 10, P. Benedikt Grimm OFM • Seite geworden. Die Corona-Pandemie – das haben wir tives abringen möchte, dann vielleicht das, dass wir 11, wikiart.org • Seite 12–16, stock.adobe.com • Seite 17, Sr. längst gemerkt – nimmt uns das, was für uns so unsere Prioritäten neu ordnen. Sie zeigt uns, was M. Katharina Wildenauer CSJ • Seite 18 , stock.adobe.com überlebenswichtig ist: Menschliche Nähe, Bewe- wichtig ist und was wir vor dem Ausbruch von Co- • Seite 21, Sieglinde Jörg • Seite 22 , stock.adobe.com • Seite gung, Begegnung, Beziehung. Unsere tägliche Do- vid-19 als so selbstverständlich betrachtet haben: 23, Werner Bisle • Seite 24, Matthias Guck• Seite 26, wikiart.org sis Corona-Zahlen wirkt wie Seelengift: Der Besuch Die Möglichkeit zur Gemeinschaft miteinander, • Seite 28 – 29, Martina Höfle• Seite 30 – 31, Sr. M. Katharina Wil- am Krankenbett, die Ferienreise, der Stammtisch, wann und wo immer wir wollen. denauer CSJ, stock.adobe.com • Seite 32, Sr. M. Lucia Tremel CSJ die Enkelkinder – sie sind zur möglichen Gesund- Wunderbar ist es, zu erleben, wie kreativ Mitmen- • Seite 33, stock.adobe.com • Seite 34, Christian Pagel • Seite heitsgefahr geworden. Dieses Virus mag die Lunge schen seit Ausbruch der Krise versuchen, Gemein- 36– 39, stock.adobe.com • Seite 40 – 41, Sr. M. Lucia Tremel CSJ befallen. Es befällt vor allem aber unsere Beziehun- schaft über die Distanz hinweg herzustellen. So • Seite 42 – 43, Bernd Schiebler • Seite 45, stock.adobe.com gen. viele engagieren sich ehrenamtlich für Menschen • Seite 48, Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ • 49, stock.adobe. Kostbar und unersetzlich ist die Zeit, die wir mitei- in Heimen, die zur Risikogruppe gehören. Die Mit- com • Seite 50 – 53, Bonifaziuswerk • Seite 55, stock.adobe.com nander verbringen dürfen. Dass diese Zeit ein wert- arbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflege- und Behin- • Seite 56, Sr. M. Lucia Tremel CSJ • Seite 57, stock.adobe.com volles, fragiles Geschenk ist, wird uns an jedem derteneinrichtungen arbeiten unablässig und täg- • Seite 58 – 59, pixabay.com • Seite 61, Sr. M. Lucia Tremel CSJ Pandemietag mehr bewusst. Denn was wurde aus lich daran, einen Ausgleich herzustellen zwischen unseren Beziehungen, weil sowohl Bewegungen den verordneten Abschottungsmaßnahmen und Für unaufgefordert zugesandte Artikel besteht kein An- als auch Begegnungen eingeschränkt, teilweise so- der lebenswichtigen Kommunikation von Mensch spruch auf Rücksendung! gar verboten waren? Fern-Beziehungen. Mindest- zu Mensch. Ihnen gebührt Anerkennung für ihren abstände zwischen Menschen. Masken verbergen unermesslich wertvollen Dienst! Spendenkonten unsere Identität. Für viele bedeutet es Einsamkeit Noch brauchen wir Geduld, Disziplin, Hoffnung und – ja auch – Mut, Entscheidungen selbstbe- St. Josefskongregation stimmt zu treffen. In dieser Zwischen-Zeit kann Vorfreude wachsen. Die Freude auf die Zeit nach IBAN DE97 7509 0300 0000 1217 62 der Pandemie. Die Freude auf das Wiederentde- BIC GENODEF1M05 cken unbeschwerter Gemeinschaft, die wir in die- ser Ausnahmezeit so sehr vermissen. Die Freude Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk auf eine neue Gast-Freundschaft. Einrichtung für Menschen mit Behinderung IBAN DE80 7509 0300 0000 1372 00 BIC GENODEF1M05 Herzlichen Dank für Ihre Spende! Manuel Liesenfeld Für Spenden ab 15,– Euro erhalten Sie von uns eine Spendenbestätigung. Für Spenden bis 15,– Euro gilt der Bankbeleg für die Einreichung beim Finanzamt. 1
INHALT Gaststätten als Orte gläubiger Begegnung ................................................ 4 Gäste zur Corona-Zeit ................................................................................. 13 Gaststätte – ein Geschenk des Miteinander............................................. Miteinander............................................. 14 Corona schränkt die Gastfreundschaft ein ............................................... 17 Gaststätte Krankenhaus .............................................................................. 18 Das etwas andere Café! ............................................................................. 20 2. November 2020........................................................................................ 2020........................................................................................ 23 Eine „Oase des Lebens“ in Unterfranken .................................................. 24 OVID, menschliches Miteinander .............................................................. 26 Leichtigkeit und Freude ergibt Inklusion ................................................... 28 Franziskustag ................................................................................................ 30 Die andere Gaststätte! - Eine Gast-Stätte in Breitbrunn! .......................... 32 Gastfreundschaft – gerade an Weihnachten ........................................... 33 Der Lehrer als Koch ...................................................................................... 34 Eine besondere Gast-Stätte in Ursberg ..................................................... 40 Unsere Lehrküche in Coronazeiten ............................................................ 42 Leibspeise ..................................................................................................... 44 bon appétit................................................................................................... appétit................................................................................................... 46 Die heiße Schlacht am kalten Buffet.......................................................... Buffet.......................................................... 48 Räume des Glaubens eröffnen................................................................... eröffnen................................................................... 50 Gastfreundschaft im Klostergasthof Holzen!. Holzen!.............................................. 56 Im Gedenken. Gedenken................................................................................................ 58 Aus Sr. M. Lucias Fundgrube ....................................................................... 61 2 3
Gaststätten als Orte gläubiger Begegnung Nicht nur in Bayern lässt sich beobachten, wie oft für Tiere. Oft wird ein Haus einfach dadurch zum Kirche und Wirtshaus in unmittelbarer Nachbar- Gasthaus, dass dort ein gastfreundlicher Mensch schaft auf Besucher*innen warten. Vor allem für lebt, der seine Freude daran hat, einen Reisenden die Männer gehörte es seit Jahrhunderten zum be- aufzunehmen und zu bewirten. währten Programm des Sonntags, dass man sich Nicht nur der Herrgottswinkel in alten bayerischen nach dem Besuch des Hochamtes im nahen Wirts- Wirtshäusern erinnert daran, dass Gastfreundschaft haus traf. Dort wurden bei einer Maß Bier die Ereig- ein wichtiges Thema in der jüdisch-christlichen nisse der vergangenen Woche ebenso fachkundig Tradition darstellt. „Vergesst die Gastfreundschaft besprochen wie die Predigt des Pfarrers. Es hatte nicht!“ mahnt der Brief an die Hebräer (13,2). An schon einen tiefen Sinn, dass so die Gemeinschaft einigen prominenten Beispielen kann gezeigt wer- der Eucharistiefeier in der Kirche ihre Fortsetzung den, wie viele Gesichter Gastfreundschaft anneh- im zivilen Bereich erfuhr. Dann gab es noch Got- men kann gerade im Land Jesu. Menschen, die in tesdienste, die selbstverständlich ihre Fortsetzung der Steppe leben oder in der Wüste, erweisen sich im Gasthaus verlangten: Nach Requiem und Be- bis auf den Tag als besonders gastfreundlich. erdigung traf man sich im Gasthaus zum Leichen- schmaus. Nach der Feier der Erstkommunion Orientalische Gastfreundschaft oder einer kirchlichen Hochzeit und erst recht an Die Begegnung Abrahams mit den drei Männern Kirchweih konnte man gar nicht anders, als das gehört zu den klassischen Geschichten, in denen kirchliche Fest im Gasthaus zu vollenden. die Gastfreundschaft der Beduinen mit einer gro- ßen Liebe zum Detail geschildert wird. In den vergangenen Jahrzehnten ist es zu einem re- Der HERR erschien Abraham bei den Eichen von gelrechten Wirtshaussterben auf dem Land gekom- Mamre, während er bei der Hitze des Ta-ges am men. Schuld daran sind die veränderten Lebens- Eingang des Zeltes saß. Er erhob seine Augen und und Konsumgewohnheiten der Menschen. Man schaute auf, siehe, da standen drei Männer vor ihm. verbringt die abendliche Freizeit eher bei einem Als er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes Bier daheim vor dem Fernsehgerät. Die gesteigerte aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mobilität macht es möglich, nach Feierabend auch Mein Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefun- schnell noch in die nahe gelegene Stadt zu fahren. den habe, geh doch nicht an deinem Knecht vorü- So haben sich die Gasthäuser vielfach nicht mehr ber! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr gelohnt. Die Coronapandemie hat diesen Prozess euch die Füße waschen und euch unter dem Baum der sozialen Verarmung zusätzlich beschleunigt. ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen, dann Das Wort „Gaststätte“ kommt so in der Bibel nicht könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr wei- vor. Eine Gaststättenkultur, wie sie sich später im terziehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Abendland entwickelt hat, gibt es nicht. Aber es Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gibt Einrichtungen, die man im weiteren Sinn so gesagt hast! Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara bezeichnen könnte, Häuser, in denen Gäste vorü- und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Knete es und bergehend Unterkunft fanden, Herbergen, in denen backe Brotfladen! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein Platz war für Reisende und ihre Begleitung, auch zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Knecht, 4 5
der es schnell zubereitete. Dann nahm Abraham und ihr Mann ist alt. Da befahl er: Ruf sie herein! Der Weg von Jerusalem hinab nach Jericho in die Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten Er rief sie und sie blieb in der Tür stehen. Darauf Jordansenke war gefährlich. Er war eng und steil, lassen, und setzte es ihnen vor. Er selbst wartete ih- versicherte ihr Elíscha: Im nächsten Jahr um diese man kam nur langsam voran und hinter jedem Fel- nen unter dem Baum auf, während sie aßen. (Gen Zeit wirst du einen Sohn liebkosen. (2 Kön 4, 8 – 11. sen und jeder Biegung konnten Räuber lauern. Der 18,1- 10) 14 – 16a) Überfall ist nichts Ungewöhnliches, auch nicht, dass Abraham führte das Leben der Beduinen. Sie hatten Es handelt sich um eine vornehme Frau. Ihr Name die Räuber den Mann halbtot am Weg liegen lassen. keine festen Häuser. Sie mussten immer weiterzie- wird nicht genannt. Sie erkennt in Elischa einen Ein Priester und ein Levit kommen vorbei - sie se- hen, wenn an einem Platz in der Steppe das karge Propheten, einen Gottesmann. Diese Erkennt- hen den Mann liegen und gehen weiter. Gras abgeweidet war. Das Zelt ist ihr Haus. Auffäl- nis hat zur Folge, dass für Elischa ein großzügi- Man kann es den beiden nicht verdenken, dass sie lig ist, dass Abraham die Besucher kniefällig bittet, ges gemauertes Appartement eingerichtet wird. schnell weiter gingen. Die Räuber könnten noch in seine Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Der Prophet möchte sich für die überaus großzü- der Nähe sein und sie auch überfallen. Sicher haben Dann setzt er seine ganze Infrastruktur in Bewe- gige Gastfreundschaft der Frau erkenntlich zeigen. sie auch einen wichtigen Termin, den sie nicht ver- gung. Es kann ihm gar nicht schnell genug gehen, Durch seinen Diener Gehasi wird er daran erinnert, passen dürfen. Ein Mann aus Samarien aber bleibt bis er alles organisiert hat, damit sich seine Gäste dass die Frau kinderlos ist und wohl auch bleiben stehen, leistet, wie wir heute sagen würden, Erste wie daheim fühlen. Obwohl seine Gäste unange- wird. Daraus erwächst Elischas Zusicherung, dass Hilfe und bringt den Verwundeten in eine Herber- meldet vor dem Zelteingang stehen, ändert er seine sie in einem Jahr ein Kind haben werde. Es wird ge. Er bleibt noch eine Nacht bei ihm und gibt dann Tagespläne und hat viel Zeit für sie. Er dient ihnen nicht betont, ob es ihr sehnlichster Wunsch war. dem Wirt Geld, damit der sich weiter um ihn küm- mit ganzem Einsatz. Erst später stellt sich heraus, Wichtig erscheint, dass sich der Prophet an Groß- mert. Die Herberge wird zum Hospital für den Ver- dass seine Gäste Engel waren. Das heißt: Abraham herzigkeit von ihr nicht übertreffen lässt. wundeten, zu einem Lazarett, in dem sei-ne Wun- war nicht gastfreundlich, weil er Engelsbesuch hat- den heilen können und er wieder in Sicherheit ist. te. Jeden anderen Gast hätte er genauso herzlich Hospital bzw. Spital (von lateinisch hospitalis ‚gast- bewirtet. Der Besuch endet mit einer Verheißung, Gaststätten in der Verkündigung Jesu freundlich, zum Gastwirt gehörend‘, abgeleitet von die das Leben Abrahams und seiner Familie auf den Das Herbergswesen in Palästina ist Jesus vertraut. hospes‚ Gastfreund, Gastwirt; Gast‘) wird später Kopf stellt: Sara, seine Frau, wird im hohen Alter So spielen sich seine Begegnungen mit den Men- zur Bezeichnung für Pflegeheime und Altenheime. noch ein Kind bekommen. schen wiederholt in Gaststätten ab und er bringt Ursprünglich handelt es sich um eine meist christ- Auch in der folgenden Geschichte aus dem 2. Buch wie selbstverständlich Herbergen in seiner Verkün- lich geführte Pilgerherberge. der Könige verbindet sich Gastfreundschaft mit ei- digung ins Spiel: Gaststätten werden dort gebaut und eingerichtet, ner großen Verheißung: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab wo viele Menschen vorbeikommen, etwa an Markt- Eines Tages ging Elíscha nach Schunem. Dort lebte und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten plätzen. Man kann sich gut vorstellen, dass Jesus eine vornehme Frau, die ihn dringend bat, bei ihr zu ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie von einem Gasthaus aus an einem Marktplatz Kin- essen. Seither kehrte er zum Essen bei ihr ein, sooft weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein dern beim Spiel zuschaut. Die einen haben immer er vorbeikam. Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging neue Ideen für ein Spiel, aber die anderen haben Sie aber sagte zu ihrem Mann: Ich weiß, dass vorüber. Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; keine Lust mitzuspielen. Das erinnert Jesus an eine dieser Mann, der ständig bei uns vorbeikommt, er sah ihn und ging vorüber. Ein Samariter aber, der persönlich-bittere Erfahrung mit seinem Volk: Man ein heiliger Gottesmann ist. Wir wollen ein klei- auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte kann es nie allen recht machen. Sie wollen sich ein- nes, gemauertes Obergemach herrichten und Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine fach nicht auf seine Botschaft einlassen. dort ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie Leuchter für ihn bereitstellen. Wenn er dann zu eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und gleicht Kindern, die auf den Marktplätzen sitzen und uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen. sorgte für ihn. Und am nächsten Tag holte er zwei anderen zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte Als Elíscha eines Tages wieder hinkam, ging er in Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge gespielt und ihr habt nicht getanzt; wir haben die das Obergemach, um dort zu schlafen. Und als er für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde Totenklage angestimmt und ihr habt euch nicht an seinen Diener Géhasi fragte, was man für die Frau ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. (Lk 10, die Brust geschlagen. Denn Johannes ist gekommen, tun könne, sagte Géhasi: Nun, sie hat keinen Sohn 25-37) Rembrandt van Rjin, Der Barmherzige Samariter er isst nicht und trinkt nicht und sie sagen: Er hat El Greco, Christus vertreibt die Wechsler aus dem Tempel 1600, National Gallery, London 6 7
einen Dämon. Der Menschensohn ist gekommen, Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: er isst und trinkt und sie sagen: Siehe, ein Fres-ser ...Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, und Säufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! (Mt erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; 11,16 – 18). bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn Der Menschensohn teilt das alltägliche Leben der ihr in ein Haus kommt, dann entbietet ihm den Menschen, er begegnet ihnen auch in einem Wirts- Gruß. Wenn das Haus es wert ist, soll euer Friede haus, und schon hat er seinen Stempel weg, der bei ihm einkehren. Wenn das Haus es aber nicht „Fresser und Säufer“. wert ist, dann soll euer Friede zu euch zurückkehren. Die folgende Geschichte entnimmt Jesus auch aus Und wenn man euch nicht aufnimmt und eure Wor- der Welt der Gasthäuser. Er war eingeladen zu ei- te nicht hören will, geht weg aus jenem Haus oder nem Fest in einem gastlichen Haus: aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze Füßen! (Mt 10,5-14) aussuchten, erzählte er ihnen ein Gleichnis. Er sagte Die Jünger sollen nichts mitnehmen. Sie sollen sich zu ihnen: Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit auf die Gastfreundschaft der Menschen verlassen, eingeladen bist, nimm nicht den Ehrenplatz ein! Denn bei denen sie einkehren werden. Er erwartet, dass es könnte ein anderer von ihm eingeladen sein, der die Menschen, die ein Ohr für die Botschaft ha- vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, ben, auch bereit sind, Gastfreundschaft zu prakti- der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu zieren und seine Jünger aufzunehmen. Sie sollen dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst be- sich darüber im Klaren sein, dass Gott so für sie schämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. sorgen wird. Doch rechnet er auch damit, dass sie Vielmehr, wenn du eingeladen bist, geh hin und nimm keine Aufnahme finden. Dann sollen sie ihre Ent- den untersten Platz ein, damit dein Gastgeber zu dir täuschung und ihren Ärger durchaus zum Ausdruck kommt und sagt: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das bringen. wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer Gastfreundschaft und Eucharistie sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Lk 14,7-11) Auf vielfältige Weise bereitet Jesus seine Zuhö- Jesus wird Zeuge, wie sich die Gäste einer Hochzeit rer*innen auf die Eucharistie vor, das Geheimnis die besten Plätze aussuchen, die Plätze in der Nähe seiner Gegenwart im heiligen Brot: des Brautpaares etwa, wo man bevorzugt bedient Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und wird und nicht zu lange warten muss. Diese Gäste sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in hoffen, dass es der Gastgeber nicht merkt und dass die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort die später kommenden so bescheiden sind, dass Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; sie den Verstoß gegen die Anstandregeln nicht zur denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er Sprache bringen. Wenn doch, dann ist die Blamage antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sag- groß, man muss den Platz räumen und mit einem ten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Platz ganz hinten zufrieden sein. Fische; wir müssten erst weggehen und für dieses Jesus hatte mit seinen Jüngern keinen dauerhaften ganze Volk etwas zu essen kaufen. Es waren näm- Wohnsitz. Einmal beklagt er, dass der Menschensohn lich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu sei- keinen Ort habe, wo er sein Haupt hinlegen könnte. nen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr So bedenkt er auch ausführlich mit den Jüngern das fünfzig lagern! Die Jünger taten so und veranlass- Problem der Unterkunft, als er sie aussendet, um in ten, dass sich alle lagerten. Jesus aber nahm die fünf seinem Namen die Frohe Botschaft zu den Menschen Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, zu bringen: sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie 8 9
den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Es ist eine der wunderbaren Ostergeschichten, die stätte. Der Rahmen wird nicht näher beschrieben, Und alle aßen und wurden satt. Als man die üb- erzählt von der Weggemeinschaft des Auferstande- nur von einem Tisch ist noch die Rede, Der Tisch rig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es nen mit den beiden Jüngern, die nach Emaus unter- ist der Ort der Begegnung, der Ort des Gesprächs, zwölf Körbe voll. (Lk 9,12 - 17 ) wegs sind: der Ort des gemeinsamen Mahles. Zunächst sind In der Auslegung der Geschichte von der wunder- So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs es die Jünger, die ihn einladen. Dann ist plötzlich baren Brotvermehrung wird zumeist der Hinweis waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie Jesus der Gastgeber. Am Brotbrechen erkennen sie übergangen, dass die Leute in den umliegenden drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es ihn. Da gingen ihnen die Augen auf – im Rahmen Dörfern „Unterkunft finden“ sollen. Es kommt also wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da einer Erfahrung der Gastfreundschaft. darauf an, dass sie aufgenommen werden, dass ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und sie sich hinsetzen können, dass sie ein Dach über es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er dem Kopf haben, dass sie etwas zu essen bekom- das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es men. Jesus offenbart sich als Gastgeber, als er in ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie er- einer eucharistischen Geste die Brote nahm, zum kannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und Himmel aufblickte, den Lobpreis sprach, die Brote sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in brach und sie austeilen ließ. uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Gastfreundschaft lebt von der Vorbereitung. Jesus Sinn der Schriften eröffnete? (Lk 24,28.32). versteht sich nicht als Alleinunterhalter. Er will, dass sich die Jünger an der Vorbereitung des Festsaales beteiligen. Die Umständlichkeit, mit der der Pro- zess der Vorbereitung geschildert wird, lässt schon „Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben“, Verweigerte Aufnahme etwas erahnen von der besonderen Bedeutung des vielleicht war es das Haus des einen Jün-gers, viel- Die Herbergsuche gehört zu den Standardthemen Mahles, das da gefeiert werden wird. Jesus ist der leicht aber war es auch eine Herberge, eine Gast- der volkstümlichen Weihnachtsgestaltung. Die Leu- Herr des Mahles, er ist der Gastgeber: te, die sich in Betlehem registrieren lassen mussten, ihn nicht auf. Schon vor der Geburt kündigt sich eine Dann kam der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem nahmen alle Unterkunftsmöglichkeiten in Anspruch. bittere Wirklichkeit an: Der menschgewordene Gott das Paschalamm geschlachtet werden musste. Jesus Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus wird nicht erkannt und für ihn ist kein Platz. Sein Weg sandte Petrus und Johannes aus und sagte: Geht den Befehl erließ, den ganzen Erd-kreis in Steuerlis- endet schließlich draußen, vor der Stadt, am Kreuz. und bereitet das Paschamahl für uns vor, damit wir ten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; Die Abneigung zwischen Juden und Samaritern be- es essen können! Sie fragten ihn: Wo sollen wir es damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging ruhte auf Gegenseitigkeit. Man wollte nichts mitei- vorbereiten? Er antwortete ihnen: Siehe, wenn ihr jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So nander zu tun haben, mied jedwedes Zusammen- in die Stadt kommt, wird euch ein Mann begegnen, zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf treffen und erzählte sich die übelsten Geschichten der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; von der Bosheit der jeweils anderen Gruppe. Jesus das er hineingeht, und sagt zu dem Herrn des Hau- denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. durchbricht diese Spirale des Hasses. ses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Ver- Es geschah aber: Als sich die Tage erfüllten, dass er in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm es- lobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort hinweggenommen werden sollte, fasste Jesus den sen kann? Und der Hausherr wird euch einen gro- waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären soll- festen Entschluss, nach Jerusalem zu gehen. Und er ßen Raum im Obergeschoss zeigen, der mit Pols- te, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie schickte Boten vor sich her. Diese gingen und kamen tern ausgestattet ist. Dort bereitet es vor! Sie gingen wi-ckelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, in ein Dorf der Samariter und wollten eine Unterkunft und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, weil in der Herberge kein Platz für sie war. (Lk 2,1-7) für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil und bereiteten das Paschamahl vor. Als die Stunde Maria und Josef stehen vor verschlossenen Türen. er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als die Jünger Ja- gekommen war, legte er sich mit den Aposteln zu Angesichts der nahen Geburt des Kindes eine auch kobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sol- Tisch. Und er sagte zu ihnen: Mit großer Sehnsucht menschlich anrührende Situation. Theologisch wird len wir sagen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie habe ich danach verlangt, vor meinem Leiden die- sie im Johannesevangelium auf den Nenner gebracht: verzehrt? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. ses Paschamahl mit euch zu essen. (Lk 22, 7-12). Er kam in sein Eigentum, aber die Seinigen nahmen Und sie gingen in ein anderes Dorf. (Lk 9, 51-56) 10 11
Er macht keinen großen Bogen um samaritisches Gebiet, wie es fromme Juden zu tun pflegten. Und er erzählt auch keine Schauermärchen über die Samari- In unserer Zeit ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Gastfreundschaft ist zum Geschäft geworden, das Gäste zur Corona-Zeit ter. Und doch wollen die Samariter Jesus nicht durch Recht auf Urlaub gehört fast zu den Menschenrech- ihr Gebiet lassen, sie nehmen Jesu Angebot der Ver- ten. Einzelheiten sind vertraglich geregelt und Gast- söhnung nicht an. Jesus aber urteilt nicht über sie, er stätten, Hotels, wo die Wirtsfamilie mit einer ganz herzlich begrüße ich alle miteinander verurteilt sie nicht. Er weiß, wie schwer es ist, tief persönlichen Betreuung sind eher die Seltenheit verwurzelte Feindschaften zu heilen. Er will den Gra- angesichts der Größenordnung der entsprechen- rücken Sie nicht zu nahe aneinander ben des Hasses nicht noch tiefer graben. Er lässt den den Immobilien. Aber dieser Wunsch, nicht nur als Hass der Gegenseite nicht in sein Herz, und somit zahlender Fremder behandelt zu werden, sondern kann ein Schimmer des Friedens aufleuchten inmit- als gern gesehener Freund, mit dem man ein Stück dem Abstand entsprechend auseinander ten der Dunkelheit. Seine Jünger aber, die einen Blitz des eigenen Lebens, der eignen Sorgen und Hoff- der Vernichtung fordern, weist er scharf zurecht. nungen teilen kann, ist nicht verschwunden. sind Sie trotzdem nett zueinander P. Benedikt Grimm OFM und sorgen Sie gut füreinander reden Sie nicht zu viel voneinander und nichts Beschämendes voreinander nehmen Sie Rücksicht aufeinander und halten Sie zusammen untereinander essen Sie nicht alles durcheinander und trinken Sie nicht alles ineinander bleiben Sie nicht zulange beieinander beim Rausgehen laufen Sie hintereinander immer schön brav nacheinander und fallen Sie auf der Treppe nicht übereinander auf dem Heimweg gehen Sie nebeneinander aber Achtung: Corona geht umeinander! Sr. M. Lucia Tremel CSJ 12 13
Eine Gaststätte ist ein Ort, wo Menschen gegen Köstlichkeiten, der nicht alles fassende Kühlschrank, Bezahlung Speisen und Getränke zum sofortigen die sorgsame Lagerung der Getränke, das Kochen, Verzehr erhalten. Neben der Gastronomie wird ge- Braten und Backen ….. . Als Gastgeben wollen wir legentlich in Gastzimmern eine Beherbergung an- uns auf die Bedürfnisse unserer Besucher einstellen. geboten. Eine Gaststätte ist damit ein gewerblicher Betrieb, der auf Gewinn angelegt ist. So eine sach- Menschen beherbergen liche Bezeichnung für Gaststätte. – ein Werk der Barmherzigkeit Ein Gastwirt will aber neben dem Gewinn, der zum Schwierig wird es vielleicht, wenn Spontangäste Erhalt des Betriebes und damit auch der dort wir- kommen. Darin bewährt sich Menschenfreundlich- kenden Mitarbeiter beiträgt, einen Ort der Gastlich- keit! Gaststätte sein für alle, das ist die Herausforde- keit anbieten. Es zählt nicht nur das Geld, sondern rung! Wir wollen keine geschlossene Gemeinschaft das Ambiente, die Qualität der Speisen und Geträn- sein, die exklusiv für den eigenen Profit lebt! Papst ke, die Art und Weise des Services, der den Gast Franziskus betont in seiner neuen Enzyklika die so- willkommen heißt. Die Menschen sollen sich wohl ziale Freundschaft und spricht gegen eine Kultur der fühlen an diesem Ort und wiederkommen wollen. Mauern. Wir Menschen sollen offene Türen und Herzen füreinander haben, niemanden ausschlie- Zu Gast sein ßen, damit universelle Gemeinschaft möglich werde. Nicht nur der Gastgeber, auch der Gast sollte sich Kein Land sollte den Bedürftigen Hilfe verweigern. mit Respekt auf die Menschen einlassen, die ihn „bedienen“. Es heißt zwar, der Kunde sei König, aber Gaststätte sein ein König hat auf das Wohl der Menschen zu achten. – ein Wechselspiel zwischen Geben und Nehmen Wenn wir eine Gaststätte besuchen wollen, so las- Wenn wir uns auf Menschen einlassen, sie teilha- sen wir uns neben den Räumlichkeiten auf die Spei- ben lassen an uns und unserem Lebensumfeld, dann sekarte ein. Wir prüfen, ob das Angebotene uns weitet sich unser Blick. Wir erhalten Einblick in das schmecken wird und ob wir über die erforderlichen Leben anderer, in das Leben uns fremder Kulturen. Geldmittel verfügen. Bei der Bestellung „liefern wir Das bereichert! Die Vielfalt macht das Leben bunt! uns aus“ – dem Koch, der Köchin, den Gastgebern. Wir feiern Feste, von denen wir bislang vielleicht gar Wir werden beobachtet. Die Kellner und Kellnerin- nicht wussten, dass es diese gibt. Wir teilen Sorgen. nen achten darauf, ob wir noch etwas Zusätzliches In unserem Mutterhauskonvent leben seit zwei Jah- bestellen wollen, ob wir zufrieden sind. Dabei wer- ren indische Schwestern einer anderen Ordensge- den wir auch in unserem Verhalten registriert. Mit meinschaft. Sie bringen viel Lebensfreude, Fröhlich- Gaststätte geübten Blicken wird erkannt, ob wir uns als Tisch- keit, aber auch Aufmerksamkeit für uns und unsere gemeinschaft etwas zu sagen haben, mit welcher Anliegen. Gastlichkeit heißt offen sein für die an- Achtung wir den Speisen begegnen und ob unsere deren, mit ihnen sprechen und zuhören, mit ihnen Tischsitten entsprechen. leiden und lachen. Es muss nicht immer die offene Haustüre sein, sondern das offene Herz ist gefragt. – ein Geschenk Gaststätte – ein Ort der Menschlichkeit Zu Festtagen laden wir gerne ein – in eine Gaststät- te oder in unser Haus, das dann ein Haus der Gast- lichkeit sein soll. Hier wird nicht auf den Gewinn Eine Kultur, ein Land, eine Familie, eine Ordensge- meinschaft kann sich durch Gastlichkeit auszeich- nen – oder auch nicht. Gastfreundschaft ist ein Element aller Religionen. „Vergesst die Gastfreund- des Miteinander geachtet, sondern auf die Freundschaft. Für die Gastgeber kann so eine Einladung durchaus eine logistische Herausforderung sein. Der Einkauf der schaft nicht, denn so haben Menschen schon Engel beherbergt, ohne es zu ahnen!“ mahnt der Apostel Paulus. 14 15
Gastlichkeit heißt den Gast willkommen Gelebte Gastlichkeit aus Freundschaft Duldungs-, Aufenthalts-, Bleibe- oder Asylrecht Gastfreundschaft erfolgt nicht nur aus moralischen sind keine Worte, die von Gastfreundschaft spre- oder religiösen Gesichtspunkten. Sie sollte „All- chen. Die Menschen werden nicht willkommen tagskultur“ aus gegenseitiger Wertschätzung sein geheißen, sondern als auszugrenzende Fremdkör- und in unserer mobilen und globalen Zeit zur Nor- per, die in unwirtlichen Unterbringungslagern und malität gehören. Asylheimen ihr Leben fristen und sich allenfalls mit Der Gastgeber gibt sich selbst, seine Lebensmit- ungastlichen Gastgeschenken begnügen müssen. tel, sein Zuhause und seine Lebenszeit. Ein Gast- Ein Gast ist in diesem Fall ein Fremder, kein An- mahl muss nicht kostspielig und luxuriös sein. Ein gehöriger, aber er kann ein Freund, ja Angehöriger werden. schlichtes Mahl, eine gemeinsame Tasse Tee oder Kaffee, Offenheit füreinander ohne Vorurteile kann k t d i e Bereits Kant forderte „das Recht eines Fremdlings, so viel geben, kann aus der Isolierung führen, kann h r ä n c seiner Ankunft auf dem Boden eines Anderen Freundschaft schenken. wegen, von diesen nicht feindselig behandelt zu n a s f t e i n o a werden“. Würden alle Menschen sich gegenüber Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ Gästen, Fremden und Ausländern gastfreundlich verhalten, wäre die Welt für alle ein friedlicher Ort! Co r d s c h t f r e u n Ga s Sprach ich im letzten Josefsboten noch von offenen Türen im Kloster, so litt in den letzten Monaten unsere Gastfreundschaft. Dies liegt nicht an einem neuen Kurs, sondern an dem Alter meiner Mitschwestern. Würden wir unbegrenzt Gäste ins Haus lassen, so wüchse auch die Gefahr, die Türen für das Virus zu öffnen. Denn wenn es da wäre, dann würden diesem Virus so viele zum Opfer fallen. So kommt es im Moment nicht auf die offenen Türen, sondern auf die offenen Herzen an. Die Schwestern danken allen, die weiterhin uns zur Seite stehen, aber sie denken auch an alle, die unter den Konsequenzen des Virus leiden. willkommen In den Herzen der Schwestern haben diese Menschen einen Platz und werden täglich in das Gebet eingeschlossen. Wenn auch die Berührungen untereinander und das sich in die Augenschauen seltener wird, so sind diese Menschen in Gedanken und Gebeten unsere Gäste. Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ 16 17
GASTSTÄTTE KRANKENHAUS In diesem Jahr war ich mehrmals im Krankenhaus zu und die Beschwerden, die einen ja zu diesem Auf- Gast – allerdings unfreiwillig bzw. notwendigerweise. enthalt an der ungeliebten Gaststätte zwingen. Das Krankenhaus ist eine Stätte, in der niemand Wie gerne verlassen wir – hoffentlich geheilt, be- gern zu Gast ist. Dabei sind alle dort arbeitenden schwerdefrei und voll Zuversicht auf weiteres gu- Menschen bemüht, zum Wohle des Gastes zu wir- tes Leben – diese Stätte! ken. Das Krankenhaus ist ein Ort, der uns auf un- Aber während des Aufenthalts sollten wir nicht ver- sere Verletzlichkeit, Grenzen und Sterblichkeit ver- gessen, dass niemand uns quälen will. Die dort ar- weist. beitenden Menschen wollen uns helfen und alles Diese Erfahrungen schieben wir alle gerne zur Sei- zu unserem Wohle tun? te. Was wünschen uns so viele Menschen zum Ge- Auch sie haben ihre Grenzen. Und wir „müssen“ burtstag oder Jahreswechsel: „Gesundheit!“ dieses Ausgeliefertsein in einem weiteren Raum se- Ist man in einem Krankenhaus zu Gast, verliert hen, es akzeptieren. Sagt uns unser Glaube doch, man – auch wenn man noch beweglich und selb- dass Gott mit uns diesen Gastaufenthalt durchsteht. ständig ist – die Selbstbestimmung und erlebt sich Unsere Grenzen hier auf Erden lassen sich nicht ausgeliefert. Das beginnt mit dem typischen Ge- abschütteln. Gut, wer dann auf dieser Wanderung ruch, der so ein Haus durchweht, führt über die durchs Leben Halt im Glauben findet und dank- Zimmergenossinnen bzw. Zimmergenossen hin zu bar zwischendurch Gaststätten findet, die auf dem den manchmal unvermittelt hereinschwebenden Weg stärken – auch wenn sie nicht so angenehm Pflegerinnen und Pflegern, Reinigungskräften oder und gemütlich sind, wie gewünscht! Ärztinnen und Ärzten. Da ist die ungewisse Warterei auf die Ergebnisse, Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ 18 19
Das etwas andere Café! Im Schuljahr 2009/2010 entwickelte Frau Spindler, Lehrerin am Förderzentrum mit Förderschwerpunkt Aber was ist denn nun das Besondere an diesem Café? Geistige Entwicklung, zusammen mit ihren damaligen Berufsschulstufenschülern die Idee und die dazuge- hörigen Hilfsmittel für das Café Martini. Es kann also dieses Jahr sein 10jähriges Bestehen feiern. Es ist in den Räumen der Schule in St. Martin unter- schaftsunterricht von den Schülern gebacken und gebracht und wird von Schülern der Berufsschulstufe hergestellt. Oft werden die Schüler für die angebote- mit Unterstützung der jeweiligen Lehrer während der nen Köstlichkeiten gelobt oder werden nach Rezep- Unterrichtszeit organisiert und betrieben. Die Jugend- ten gefragt. So ist die Motivation immer sehr hoch, lichen sollen die anfallenden Arbeiten weitgehend ei- gute Qualität zu bieten. Dank eines neuen Kaffeeau- genverantwortlich übernehmen und erledigen. Doch tomates gibt es unterschiedliche Kaffeesorten wie Es- wie geht das, wenn einzelne Schüler nicht lesen und presso, Cappuccino und Latte macchiato. schreiben können oder sich keine mündliche Bestel- Besucher des Café kommen sowohl aus der Schüler- lung merken können? Auch einige der Gäste besitzen schaft wie auch von „außen“. Bewohner von Wohn- keine Lautsprache und Lesekenntnisse, wollen aber gruppen genießen ebenso das Angebot wie unsere dennoch selbständig ihre Wünsche äußern und ihre Hausmeister und die Schulleitung, die sogar Stamm- Bestellung aufgeben. Das spezielle Bestellsystem gäste sind. (Foto) leistet hier wertvolle Dienste und erleichtert Mit dem Betrieb des Cafés kann sich die Schule nach den Gästen und dem Personal die Arbeit im Café. außen öffnen und die Schüler können sich in unter- Angeboten werden wechselnde Kuchen, Cremespei- schiedlichen Bereichen versuchen und ihre jeweiligen sen, Sandwich und versch. Getränke. Die Kuchen Stärken einbringen. Ein wertvoller Beitrag zur Inklusion! und Cremespeisen werden vormittags im Hauswirt- Sieglinde Jörg Die Gäste am Sonnenplatz möchten ein Orangen- Am grünen Smilieplatz wurden ein Cappuccino, ein saftschorle, ein Spezi, eine Cremespeise und ein Espresso und zwei Kuchen bestellt. Sandwich. 20 21
2. NOVEMBER 2020 Ich sitze an meinem Küchentisch und gestalte die drit- te Ausgabe des Ursberger Josefsboten 2020. Heute ist der erste Ferientag der Herbstferien und auch der erste Tag des „Lockdown light“. Das Thema dieser Ausgabe wurde in unserem Redaktionsteam schon im Dezember 2019 festgelegt. Diese Redaktions- sitzung erscheint für mich, als wäre sie Lichtjahre entfernt. Corona war noch ein kleines Aufflackern im fernen China – kaum einen Gedanken wert. Ich sitze hier und sehe Bilder von leckerem Essen, lächelnden Kellnern und lese Texte über Gastlichkeit und Gastfreundschaft. Bilder und Texte aus einer scheinbar anderen Welt. Es wirkt surreal, sich gera- de heute mit diesem Themenkomplex auseinander zu setzen. Alles, über das wir berichten, ist (wieder) geschlossen. Es fällt mir schwer, mich auf meine Aufgabe zu kon- zentrieren. Mich mit dem im Moment Unmöglichen zu beschäftigen. Ich denke an Anni. Eine gute Freun- din, die in Augsburg ein Café betreibt. Ich denke an die wenigen Gespräche, die wir in den letzten Mo- naten hatten. An die Mühen, die sie und ihre An- gestellten in das Café gesteckt haben, um die vor- geschriebenen Hygienemaßnahmen zu erfüllen. Ich denke an die Zeit, in der ich selbst noch als Kellner Vergesst die Gastfreundschaft nicht. dort gearbeitet habe. Eine unbeschwerte Zeit. Das Café war damals mein zweites Zuhause und ist es Denn durch sie haben einige, ein Stück weit noch immer. Mein Herz hängt an die- sem Café. Und jetzt habe ich Angst, mich bei Anni zu melden. Ich weiß nicht, was ich ihr zum Trost ohne es zu ahnen, sagen soll. Ich bin sprachlos. Die Maßnahmen, die die Regierung ergriffen hat, Engel beherbergt! sind richtig. Aber es nimmt mir ein Stück meiner Ge- schichte und meiner Heimat. Kann das Café überle- Paulus im Brief an die Hebräer (Hebr. 13,2) ben? Ich hoffe es und ich sehne mich nach „Norma- lität“. Mein Kopf schwirrt. Ich frage mich: „Warum mussten wir gerade das Thema Gaststätte wählen“. Sicher – aktueller geht es kaum. Aber der Spagat ist für mich anstrengend, wie so vieles in dieser Zeit. Man möchte sich kneifen und sagen: „Wach einfach auf und alles ist vorbei…“. Ich stehe jetzt auf und rufe Anni an… Werner Bisle 22 23
Eine „Oase des Lebens“ in Unterfranken In n der bayerischen Vorrhön liegt das Kloster Maria Bildhausen – Stammsitz des Dominikus-Rin- geisen-Werks Unterfranken seit 1897. Doch bereits seit dem 12. Jahrhundert steht das ehemalige Zisterzienserkloster für Gastlichkeit und Menschlichkeit. Das Kloster Maria Bildhausen ist ein Klosterakademie mit vielen Angeboten ganz besonderer Ort, eingebettet in Wer die Klosteranlage mit ihren vielschichtigen die sanfte Hügellandschaft Facetten erleben möchte, besucht die Klosteraka- des Bäderlandes Bayerische Rhön. In- demie. Unter dem Motto: „Kunst – Spiritualität mitten der historischen Klosteranlage – Natur“ finden Interessierte hier abwechslungs- leben Menschen mit Behinderung. reiche Veranstaltungen, Seminare und Konzerte. Und hier werden auch Gäste getreu Verschiedene Wanderwege, Gästeführungen oder des selbst gestellten Anspruchs in ei- ein Spaziergang durch den historischen Obst- und ner „Oase des Lebens“ empfangen. Bienengarten laden zum Verweilen ein. Im Jahr 1899 errichtete Pfarrer Domi- nikus Ringeisen den Kloster-Gasthof, Produkte aus der Klostergärtnerei der seit jeher ein beliebter Treffpunkt und der Kaffeerösterei für Ausflügler, Gäste, Einheimische Der Klostergasthof ist nicht nur Begegnungsstätte für und Mitarbeitende des Dominikus-Ringeisen-Werks Menschen mit und ohne Behinderung, sondern auch ist. Beim Besuch in Maria Bildhausen lernen Gäste ein Arbeitsbereich der Werkstatt des Dominikus-Rin- das Kloster und seine Bewohner kennen. Gleichzeitig geisen-Werks. Dabei steht den gut geschulten und bietet der Klostergasthof Gelegenheit, die Vielzahl der hoch motivierten Mitarbeitenden mit Handicap ein im Dominikus-Ringeisen-Werk liebevoll hergestellten engagiertes Team von Assistenten zur Seite. Gemein- Produkte zu genießen. sam sorgen sie dafür, dass die Gäste ihren Aufenthalt in vollen Zügen genießen können. Ein eigens entwi- Behutsam renoviert und modernisiert ckeltes Bestellsystem erleichtert die Kommunikati- Neben den besonderen Räumlichkeiten für Einkehr on. Deshalb liegen auf den Tischen Zettel mit denen und Feiern im Klostergasthof stehen im Klosterhotel Gäste Getränke und Essen unter Angabe der Anzahl sieben Einzel- und 18 Doppelzimmer zur Verfügung. und der Tischnummer ganz einfach bestellen können. Im ehemaligen Konventgebäude Haus St. Maria wur- Serviert werden in der urigen Klosterstube und der de in den vergangenen Jahren der Klausurbereich der festlichen Abtsstube sowie während der Sommerzeit St. Josefskongregation mit großer Sorgfalt und Behut- im Biergarten regionale und gutbürgerliche Gerichte samkeit renoviert und modernisiert. Diese Räume sind mit saisonalen Spezialitäten und Produkten aus der barrierefrei, liebevoll und teilweise bewusst asketisch eigenen Klostergärtnerei und der Kaffeerösterei. ausgestattet. Einige der historischen Gästezimmer sind entsprechend der klösterlichen Abgeschiedenheit Weitere Informationen finden Sie unter „offline“, ohne Internetzugang und Fernseher gehal- www.bildhausen.de. ten. So findet jeder Gast entsprechend seiner Vorstel- lung Ruhe und Inspiration in besonderer Atmosphäre. Matthias Guck 24 25
OVID, menschliches Miteinander Im 8. Buch der Metamorphosen schildert der römische Dichter Ovid, wie Jupiter mit seinem Begleiter Merkur in sumpfigem ödem Gelände auf der Suche nach einer Herberge ist. Alle Bewohner weisen die in Menschen- gestalt daherkommenden Götter ab – nur ein armes, sehr altes Paar na- mens Philemon und Baucis öffnet den Fremden seine bescheidene Hütte, schürt das Feuer im Herd, breitet Decken für ein Lager aus, unterhält sie und tischt ihnen auf: „Oliven der keuschen Minerva, Doppelgefärbte, dann herbstliche Kornelkirschen, in flüss'ge Hefe gelegt, Endivien und Rettich, Käse und Eier, Die man nur leicht in nicht mehr glühender Asche gewendet, Alles in irdnen Gefäßen. (...) dann holt man vom Herde das warme Essen; den Wein – er besitzt nicht eben ein höheres Alter - Trägt man ein wenig beiseite: der Nachtisch erhält seine Stelle. Da gibt's Nüsse und Feigen, vermischt mit runzligen Datteln, Pflaumen sind da und duftende Äpfel, gebettet in weiten Körbchen, und Trauben, von purpurnen Reben gepflückt; in der Mitte Prangt eine glänzende Wabe von Honig. Zu allem gesellen Freundliche Mienen sich bei und ein guter, nicht geizender Wille.“ Erst als der sich leerende Weinkrug sich immer neu füllt, bemerken die beiden Alten das Wunder und erkennen die göttlichen Gäste. In diesem Mythos, den Ovid etwa zu Beginn unserer Zeitenwende er- zählt, beschreibt er die ungeschriebenen Gesetze des menschlichen Mit- einanders. Sie regeln nicht nur unser Verhältnis zu sozial entwickelter Gastlichkeit, die wir Freunden und Auserwählten entgegenbringen. Sie re- geln ebenso unser Verhältnis zum Anderen, zum Fremden, der Herberge, vorübergehende Aufnahme oder nur Ansprache sucht. Das Paar schenkt Wärme, Bewirtung, Obdach und Schutz, ein Lager und Aufnahme in die Gemeinschaft, ins menschliche Gespräch. Jupiter und Merkur bei Philemon und Baucis Adam Elsheimer, 1609 - 1610 Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ 26 27
Leichtigkeit und Freude Das inklusive „Café Nimm Platz“ in Krum- bach hat sich verändert und legt ganz gro- ßen Wert auf selbsthergestellte Gerichte. Das reitet und serviert werden unsere Köst- lichkeiten von einem fröhlichen, inklusi- ven Team, zu dem mittlerweile bereits zwei ergibt Inklusion Café möchte ein „Wohlfühlort der Begegnung“ Mitarbeiterinnen der Ursberger Werkstätten für seine Gäste sein. gehören – und sehr gerne schaffen wir hier noch Wunderschön, direkt am Marktplatz der Krum- weitere Arbeitsplätze dieser Art, z.B. für unse- bacher Innenstadt gelegen, strahlt unser „Lieb- ren geplanten Lieferservice innerhalb Krumbachs. lingsplatz“ nach umfangreichen Veränderungen, Wir verstehen uns als Wohlfühlort der Begegnung, tatkräftig unterstützt durch die Ursberger Domi- wozu unter anderem die unserem Café angeglie- nikus-Ringeisen-Betriebe Elektro, Malerei, Bau, in derte Förderstätte für Menschen mit erworbener neuem Glanz. Hirnschädigung stark beiträgt. Hier bei uns findet Mit der optischen Veränderung ging auch die Neu- ein unkompliziertes, lustiges Miteinander statt, in konzeption des gastronomischen Angebotes einher dem jeder einfach sein darf – Gäste, Mitarbeiter – so bietet unser „Café Nimm Platz“, neben täglich und Betreute gleichermaßen. wechselnden, frisch zubereiteten Mittagsgerichten, Die handwerklichen Arbeiten unserer Förderstät- feinen selbstgebackenen Kuchen (ausschließlich ten, sowie vielfältige Produkte der Ursberger Werk- mit Dinkelmehl), knusprige Röstbrote mit verschie- stätten (Tonarbeiten, Holzarbeiten, Besen, Bürsten denen Belägen nun auch eine tolle Auswahl an Früh- usw.) präsentieren und verkaufen wir in unserem stücksvariationen an (Montag bis Freitag ab 8.30 extra dafür neu eingerichteten „Shop in Shop“-Be- Uhr). Plus verschiedene Specials, wie z.B. fruchtige reich. Smoothies, und Trendgetränke wie Chai-, Kurku- Es lohnt sich also auf jeden Fall, uns in unserem ma-, Matcha- oder Pumpkinspice-Latte. Alle dafür hübschen, heimeligen Café zu besuchen, sich ver- benötigten Sirupe, unsere sehr beliebten Café-Kek- wöhnen und von der leichten, fröhlichen Atmo- se wie auch unser Kräutersalz, Suppenwürze, Pesto sphäre anstecken zu lassen. usw. stellen wir direkt vor Ort selbst her, deshalb Inklusion macht uns Spaß – Macht doch einfach mit! nennen wir uns auch gerne „Genusswerkstatt“. Mit ganz viel Liebe, Spaß und Engagement zube- Martina Höfle, Leiterin des „Café Nimm Platz“ 28 29
Alle Jubilarinnen mit dem Bischof FRANZISKUSTAG Am Erntedanksonntag, 4. Oktober, feierten die Schwestern mit Bischof Dr. Bertram Meier den Fran- ziskustag und das 65.- und 60. jährige Professjubilä- um von zehn Schwestern. Gemeinsam in einem Boot Zehn unterschiedliche Schwestern mit zehn ver- schiedenen Lebenswegen seien einander verbun- den in dem großen Wunsch, die Freundschaft mit Gott zu leben, so fasste Bischof Bertram nach ei- nem Blick auf das Leben der Jubilarinnen zusam- men. 60 Jahre Leben als Ordensschwester Alles beginnt mit sich trauen • Sr. M. Passithea Primbs Eine Frau, die den Schritt in eine Ordensgemein- • Sr. M. Hieronyma Zappel schaft wage, setzt ihr Leben ganz auf Gott! Die Ju- • Sr. M. Canisia Maurer bilarinnen haben sich zu den Josefsschwestern ge- traut. Dort wollen Sie Gott suchen und finden. Vertrauen Liebe ist nicht statisch – so auch die Liebe zu Gott. Liebe heißt sich immer wieder neu auf das Leben einzustellen und dabei auch den Mut zum Verlas- sen vertrauter Wege zu wagen. Gottvertrauen trägt auch in schweren Zeiten. Nicht nur wir Menschen vertrauen uns Gott an, sondern Gott vertraut uns Menschen. Sein Vertrau- en auf uns geht unserem Vertrauen voraus. 635 Jahre Treue Jubiläum feiern heißt die Treue zu feiern. 3 x 60 und Der Bischof überreichte zum Zeichen 7 x 65 Jahre ergeben 635 Jahre Treue. des Lichts seins Gottes für unser Leben Treue macht die Größe und Würde des Menschen 65 Jahre Leben als Ordensschwester und zum Zeichen aus. • Sr. M. Alwine Dehm für unseren Lebensauftrag: „Treue braucht Wurzeln und Flügel zugleich. Weil • Sr. M. Bonaventura Schmidt Licht für die Menschen zu sein, jeder Gott uns die Treue hält, können auch wir treu sein, • Sr. M. Evangelista Höfer Jubilarin eine Kerze. allen Widerwärtigkeiten und Versuchungen zum • Sr. M. Gunda Gruber (Bischof Dr. Bertram Meier Trotz“, so der Bischof in seiner Ansprache. • Sr. M. Stefanie Seidl und die ehemalige Generaloberin • Sr. M. Francesco Holzmann Sr. M. Gunda Gruber) Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ • Sr. M. Samuela Degmayr 30 31
Die andere Gaststätte! Gast- - Eine Gast-Stätte in Breitbrunn! Hat die St. Josefskongregation auch in Breitbrunn eine Gaststätte? Jein! Ein Haus für Gäste, die Urlaub machen, die Tage der Ruhe und Erholung suchen. See vom Anlegesteg in Breitbrunn. Herrliche Ausflugsziele mit einer guten Bus- und freundschaft – gerade an Weihnachten Wo denn? In der Seestraße, oder der Münchener Unsere Gäste sind Schwestern aus unserer Kongre- S-Bahnverbindung sind z. B. Kloster Andechs, Klos- Straße? gation, Mitglieder anderer Ordensgemeinschaften ter St. Ottilien, Starnberger See und München. Wir besuchen unsere Verwandten oder landen sie Ein kleiner Konvent mit drei Schwestern wohnt und manchmal auch deren Verwandte oder Be- Und nun, was meinen Sie? ein. Logistisch kann diese eine Herausforderung nahe der Einrichtung für Menschen mit Behinde- kannte. Ist das eine Gast-Stätte, das Haus St. Josef im Klos- sein, wenn zu den Feiertagen all unsere Lieben zu- rung in der Münchener Straße 1. Was können wir bieten? ter, wie es in Breitbrunn genannt wird? sammen sind und verköstigt werden wollen. Wir Wir Schwestern leben hier in ruhiger, idyllischer Natürlich Übernachtung mit Vollverpflegung. Wir Es ist ein Haus für Gäste, eine Gast-Stätte, wenn backen und kaufen Wagenladungen von Köstlich- Lage. Das Haus, in dem früher ein größerer Kon- laden auch ein, unsere große Terrasse zu nützen, auch anderer Art, ein Gästehaus keiten für die Zubereitung leckerer Mahlzeiten ein. vent wohnte, ist groß genug, dass auch Gäste dort ob zur Erholung im Liegestuhl oder beim gemein- f ü r Ordensleute, m i t Ordensleuten! Der Kühlschrank fasst die Herrlichkeiten kaum. wohnen können. Das haben wir uns auch zur Auf- samen Grillen. Getränke lagern im Kühlen. Was tun, wenn dazu gabe gemacht. Die Gäste können den großen Garten genießen Sr. M. Edith Schlachter CSJ noch unerwartete Spontangäste kommen! Bleiben Das Haus verfügt über einige Ferienzimmer, die und von unserem Steg aus im Ammersee baden. wir locker und halten wir die Türen offen, denn hell und geräumig sind. Alle Zimmer sind mit Du- Herrliche Abendstimmungen schenken Freude und das Erlebnis willkommen zu sein, lässt alle Spei- sche ausgestattet, die meisten haben einen Zugang Entspannung. Gerne können Gäste an den Gottes- sen – selbst die Suppe – zu Köstlichkeiten werden! zum Balkon. diensten in unserer Hauskapelle teilnehmen. Unser Haus beherbergt einen Speiseraum für Gäs- Was bietet die Umgebung? Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ te, einen Aufenthaltsraum zum Fernsehen, Spielen, Sie lädt zu Spaziergängen in den Fluren und Wäl- zur Unterhaltung usw. dern ein, am Ammersee entlang, zur Europakapelle Das Haus St. Josef möchte ein gastliches Haus sein: am Königsberg oder zu einer Schifffahrt auf dem 32 33
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