Jugend am Instrument - beim VAMÖ
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5,50€ P.b.b., Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt: 1010 Wien, GZ: 02 Z 030 122 M Heft 5 3. Quartal 2019 74. Jahrgang Jugend am Instrument Bei der Veranstaltung „prima la guitarra“ und dem VAMÖ-Pfingst- seminar für Zither wurde eifrig mit dem musikalischen Nachwuchs gearbeitet. Seminarfrühling Mandolinen und Gitarren sowie Zithern trafen sich zum jährlichen Musizieren: Schauplatz war jeweils Zeillern. Von der Natur der Töne Fortseitzung der Serie von Franz Fellner. Teil 2 über Stimmung, Intervalle und Harmonien.
Angaben zu Konzert- oder Veranstaltungsmeldung Für den Terminkalender der VAMÖ-Nachrichten an: redaktion@vamoe.at Für die VAMÖ-HOMEPAGE an: office@vamoe.at oder selbst auf Homepage www.vamoe.at eingeben Bitte Meldungen für VAMÖ-Nachrichten und/oder Homepage getrennt abschicken! Datum der Veranstaltung: (Tag, Monat, Jahr) Beginn der Veranstaltung: (Uhrzeit) Veranstaltungsort: (Konzerthaus, Theater, Festsaal usw.) Veranstalter: (Vereinsname, Spielgruppe, usw.) Adresse des Veranstaltungsortes: (Straße, Hausnummer, Ort) Titel/Motto der Veranstaltung: (Frühjahrskonzert, Jubiläumskonzert ...) Mitwirkende: (Moderator, musikal. Gäste, Einlagen) Musikalischer Leiter: (Dirigent) Kartenpreise: (Preiskategorien, Ermäßigungen, freier Eintritt ...) Auskunft: (Kontaktperson für nähere Informationen bzw. Kartenbestellung, Telefon- oder Fax-Nummer, E-Mail-Adresse) Sonstige Hinweise: (Anfahrtswege, Verkehrsmittel usw.) Für die Veröffentlichung von Konzert- und Veranstaltungsterminen bitte zwingend die fett markierten Rubriken ausfüllen!
Aus dem Inhalt 4-5 Gemeinsame Musiktage 6-7 Zeillern im Wandel der Zeit 8-9 Von der Stirne heiß … oder: Wie Akkordeonklänge einheizen können 10 Akkordeonmeister am Werk 11 Festlicher Konzertabend 12 Vergnügte Stunden 13 Neues vom Dritten Mann 14 Zwei europäische Premieren an der MUK 15 Kreuzfahrt durchs Mittelmeer 16 Eine musikalische Reise von Spanien nach Griechenland 17 Zitherensemble Klangmosaik: Eindrücke eines Newcomers 18 Jugendliches Riesenorchester 18 Eine offene Probe als Konzert 19 Von Tänzen und Märschen 20-21 Im Zauber der Kirschblüten 22 Russland, Ungarn, Tirol 23 Einfach tierisch! 24 Saiten und Gesang 25 Bunt gemischte Zitherklänge 26 Anton Karas' Melodie wird 70 27 Kroatisch-österreichische Freundschaft 28 Musikalischer Frühlingsgruß 29-31 Von der Natur der Töne 32-33 Die Entwicklung der Zitherbesaitung 34 Gitti Jischa † 34 Noten für die Zither gesucht 34 Ehrungen 35 Ehrung für Helga Maier 35 Zum 90. Geburtstag von Theodor Petrzelka 36 Happy Birthday! 37 Die Zither-Poldi ist nicht mehr ... 38 Yuri Kazakov † 39 Helmut Englisch † 39 Prof. Rudolf Mallat † 40-41 Termine 42-46 Anmeldeformulare
Das große Ensemble traf sich zum Am Seminar wurde der Fokus auch auf gemeinsamen Musizieren in der Gruppe. den musikalischen Nachwuchs gelegt. Gemeinsame Musiktage Alle Jahre wieder kommen fei- Wie immer ging das intensive Aragonaise und Gypsy Dance). erliche Dinge auf uns zu. Viel Programm bereits am Mitt- Weiter ging es mit „Vals No angenehmer als die Steuerer- wochabend mit der ersten Pro- 2“ (aus der Jazz Suite No 2 op. klärung, weniger feierlich als be des Seminarorchesters unter 50 b von Dimitri Schostako- Weihnachten aber viel amü- der Leitung von Keith Harris witsch) und „Blue Ocean Echo“ santer ist das Mandolinen- und los. Einzelunterricht begann (Chet Atkins), „Pizzicato Polka“ Gitarrenseminar, das vom 29. am Donnerstag bei Chris Ac- und „Tritsch Tratsch“ (Johann Mai bis zum 2. Juni über die quavella (Mandoline, Barock- Strauß), „Oblivion“ (Astor Pi- Bühne ging und dieses Jahr mandoline), Peter Forgach azzolla), „Spain“ (Chick Corea), immerhin schon seine 38. Neu- (Jazzmandoline), Keith Harris „Introduction et Fandango“ auflage fand. (Mandoline), Gunther Maier (Luigi Boccherini), „Fragile“ (Improvisation, freies Spiel), (Sting), „Blumenwalzer“ (aus Helga Maier (Mandoline) und Nußknacker Suite op. 71a von Bozhana Pavlova (Gitarre). Pjotr Iljitsch Tschaikowsky) und Außer dem Seminarorchester Pachelbel’s „Loose“ Canon, Jo- gab es noch andere Ensemb- hann Pachelbel. Viel zu schnell leangebote: Kammerensemble war das Konzert vorbei und das und Chor (Helga Maier), Gi- begeisterte Publikum konn- tarrenchor (Bozhana Pavlova) te 2 Draufgaben „erklatschen“. und das Non-Stop-Spiel für alle „Guten Abend, gut’ Nacht“ Unterbeschäftigten (Gernot Ru- (Johannes Brahms) und „Sky- dolph). fall“ (Adele und Paul Epworth) Oben: Keith David Harris. Das Donnerstagskonzert sandten alle wieder zurück an Unten: Chris Acquavella. wurde dieses Jahr vom Gi- die Arbeit. tarrenquartett GuitArtistas Der Erfolg der intensiven (http://guitartistas.com) be- Bemühungen aller Teilnehmer stritten. Die vier Damen musi- und Lehrer konnte dann beim zierten schwungvoll, gefühlvoll samstäglichen Festkonzert so- und kontrastreich eine bunte wie beim sonntäglichen Teil- Mischung älterer und neuerer nehmerkonzert gehört werden. Musik. Das Konzert begann Der 1. Teil des Festkonzerts mit der „Carmen Suite“ (Geor- wurde wieder vom Seminaror- ges Bizet; Toreadors, Habanera, chester bestritten. Die einstu- 4 Rückblick
Die Guitartistas sorgten mit ihrem Programm Gunther Maier und Peter Forgach beim gemeinsa- für Begeisterung beim Publikum. men Spiel. dierten Werke waren „Echo“ Rollins) waren ihre Nummern. (alle Miguel Llobet) und einem (Erinnerungen aus der Kindheit Den Schlusspunkt setzte wie- Solovortrag Bolerias Sevillana an Manos Hadjidakis von Gior- der das Ensemble aller Lehrer (L. Williams), bevor der Gitar- gos Andreou), „Imitazione de- mit „Dance of the Skeletons“ renchor in geballter Stärke ein lla Villanella“ (Orazio Vecchi), (Thomas S. Allen) und „Tosca Menuett (W. A . Mozart, KV65 „Spagnoletta“ und 2 „Bourrées Pa Rodina“ (Russischer Marsch, No 1) und den „Mexican Hat aus Terpsichore“ (Michael Prae- Arr. E. Stein). Das Konzert en- Dance“ (Traditional aus Mexi- torius). Es ist immer wieder dete mit einem ganz speziellen ko) vortrug. Nun kamen wie- erstaunlich, was Keith Harris Höhepunkt: Keith Harris konn- der verschiedene Einzelvorträ- in der kurzen zur Verfügung te dieses Jahr einen runden ge mit „Cripple Creek“ (Folk stehenden Probenzeit aus dem Geburtstag feiern und dieser Song), „Pinky Blues“, „Bicinium Seminarorchester herausholt. Tatsache wurde Rechnung ge- Sacrum“ (C. Othmayer), „What Den 2. Programmblock gestal- tragen. Zuerst wurde er durch hears follows“ (John Goodin), tete das Lehrerensemble mit die Vorsitzende des VAMÖ, G. „Old Dangerfield“ (B. Monroe) „Allegro moderato“ (Joseph Breuer, geehrt, dann spielten die zum Teil mit Unterstützung des Boulogne Chevalier de Saint Lehrer ihm „Congratulations“ Lehrers, ein Duett „Walking the Georges), „Playful Pizzicato“ (Bill Martin) mit einem eigens Streets of Amsterdam“ (Chris (aus Simple Symphony von gedichteten Text, der von allen Acquavella) und ein Ensem- Benjamin Britten) und einem Teilnehmerinnen und Teilneh- ble mit „James Oswald on the „Bolero“ (Friedrich Kiel). Dann mern gesungen wurde. Auch Ohio“ (John Goodin). kamen Chris Acquavella und wir wollen hier die herzlichsten Zum Abschluss sang der Bozhana Pavlova. Zuerst spielte Glückwünsche aussprechen. Seminarchor, zuerst verstärkt Chris solo auf der Barockman- Beim Teilnehmerkonzert am durch das Kammermusiken- doline „Captain O‘Kane“ (Tur- Sonntag zeigten viele Studieren- semble mit „Ein Freund, ein lough O‘Carolan) und dann de in Gruppen, Duos und die guter Freund“ (W. R. Heymann) im Duett mit Bozhana Pavlova ganz wagemutigen als Solisten, und dann rein vokal „Sizo- seine Eigenkompositionen was sie während des Seminars hamba“ (Traditional aus Süd- „Melody #1“ und „Depature“. einstudiert hatten. Das Kam- afrika), das textlich zu einem Bozhanas Solovortrag „Rever- merensemble startete mit „Air Abschiedslied umgestaltet war ie Nocturne“ (Giulio Regondi) de Trompette“ (Georg Phillip (Text Helga Maier). brachte diesen Programmblock Telemann), „Intermezzo“ (E. Viel zu schnell war das Semi- virtuos zu Ende. Peter Forgach Mertes) und ein Traditional nar wieder vorbei. Das nächste und Gunther Maier gestalte- aus Chile „Yo vendo unos ojos ist schon in Planung: Es wird ten den nächsten Part: „Swing negros“. Es folgte die Gitarren- vom 20. Mai bis zum 24. Mai 42“ (Django Reinhardt), „Fly abteilung mit den Duetten „Tes- 2020 stattfinden. me to the moon“ (Bart Ho- tamento de Amelia“ – „Cancion ward) und „St. Thomas“ (Sonny del Ladre“ – „El Noi da la Mare“ [GFR] Rückblick 5
Zitherspiel mit Leidenschaft. Der Musiknachwuchs steht schon bereit. Zeillern im Wandel der Zeit Unter Zitherspielern gibt es ein zu verbringen, sich weiterzu- ren, zu verbessern und an an- Großereignis, das jährlich wie- bilden, sich auszutauschen und dere weiterzugeben. Manchmal derkehrt und zu dem es viele Freundschaften aufzufrischen. stößt er dabei auf Widerstand, immer wieder hinzieht. Was ist Namhafte Dozenten wie Freddy doch er macht beharrlich wei- der Grund dafür, dass manche Golden, Christian Krenslehner, ter, wie schon viele vor ihm. seit Jahren zum VAMÖ-Pfingst- Jörg Lanzinger, Michal Müller, Denkt man an die Anfänge des seminar anreisen? Die Orga- Damjana Praprotnik, Wilfried Wechselschlagrings zurück, so nisatoren des Seminars (der- Scharf, Komalé Akakpo, Al- wurde dieser vor vielen Jahren zeit Ilse Bauer-Zwonar) haben muth Zimmerer-Klinger, Ker- belächelt und man galt als Exot, es schon immer verstanden, stin Neubauer, Verena Brun- wenn man beim Pfingstsemi- Zitherpersönlichkeiten einzu- ner-Hauser, Marinus Zimmerer nar mit diesem Ring bzw. dieser laden, die offen waren für viele und Fred Gaasbeek sind auch Technik spielte. Doch engagier- Neuerungen und ständige Wei- zum heurigen 41. Pfingstsemi- te Zitherspieler/innen haben terentwicklung auf der Zither. nar angereist, um ihr Können sich davon nicht abschrecken und Wissen an die zahlreichen lassen. Der Nachmittagsunter- Das Seminar beinhaltet Ein- Teilnehmer weiterzugeben. Ha- richt wurde in Kleingruppen zel- und Gruppenunterricht für rald Oberlechner war leider abgehalten. Michal Müller bat Anfänger und Fortgeschrittene erkrankt und wurde kurzfristig uns, Stimmungsbilder einzufan- in verschiedensten Stilrichtun- von Christian Bitschnau vertre- gen und zu Papier zu bringen. gen. Neben dem Instrumen- ten. Am Anreisetag fanden die Danach haben wir versucht, talunterricht kann man auch Einteilung des Unterrichts sowie diese verschiedenen Stimmun- andere Workshops besuchen. ein erstes Zusammentreffen der gen auf der Zither musikalisch Eine umfangreiche Noten- und Workshopteilnehmer statt. An umzusetzen. Am Ende des Se- Instrumentenausstellung lässt den darauffolgenden drei Tagen minars ist daraus ein wunder- auch außerhalb des Unterrichts war jeder mit seinem Unter- schönes Stimmungsbild ent- keine Langweile aufkommen. richt und diversen Workshops standen, das bei mir Gänsehaut Jung und Alt, Amateurmusiker beschäftigt. Ich hatte wie schon verursacht hat. Es wurde uns und ausgebildete Lehrer, Do- im Jahr zuvor Unterricht bei vor Augen geführt, wie wichtig zenten, Zitherbauern und Aus- Michal Müller. Auch er gehört es ist, offen zu sein und sich zu steller lassen es sich nicht neh- zu den progressiven Zitherspie- trauen, Neues auszuprobieren. men, jährlich ihre Pfingstferien lern, die darauf bedacht sind, Ich hatte mich auch wieder für in Schloss Zeillern gemeinsam neue Techniken auszuprobie- das Pop-Rock-Jazz-Ensemb- 6 Rückblick
Musizieren in der Gruppe, unterschiedlich instrumentiert, und mit moderner Technik unterstützt. le angemeldet. Jörg Lanzin- zeugte von großer Vielfältigkeit. Jordan beeindruckte durch sein ger und Michal Müller haben Der Volksmusikabend wird tra- Können am Klavier, die Familie diesen Workshop geleitet und ditionellerweise von Christian Krenslehner trug wunderschön sich hervorragend ergänzt. Wir Krenslehner organisiert, ebenso harmonische Volkslieder vor, waren eine Gruppe, die unter- wie der Bunte Abend von Fred- im Duo traten noch Hebe Jef- schiedlicher nicht sein konnte. dy Golden. Auch diese Aben- frey und Fred Gaasbeek sowie Beim Song von Pink „A Million de, großteils gestaltet von den Freddy Golden und Kerstin Dreams“ stellte sich Silvia Igerc Teilnehmern, zeigten ein sehr Neubauer auf. Da leider viele als Sängerin zur Verfügung. abwechslungsreiches Bild. Wie Teilnehmer schon vorzeitig ab- Unser zweiter Song war „Smells bereits erwähnt wurde der Bun- reisen mussten, gestalteten klei- Like Teen Spirit“ von Nirvana. te Abend vom Workshop-En- nere Gruppen die Matinee am Am Montag konnten wir diese semble Pop-Rock-Jazz eröffnet. Dienstagvormittag. Ensembles zwei Songs als Eröffnung zum Danach folgten die Ensembles von A. Zimmerer-Klinger, M. Bunten Abend allen anderen von Fred Gaasbeek. Er hat in Zimmerer, J. Lanzinger und Ch. Teilnehmern präsentieren. So- gewohnter Manier aus allen Krenslehner gestalteten diese mit wären wir bereits bei den Mitwirkenden rhythmisch das Schlussveranstaltung. Solistisch Abendveranstaltungen ange- Beste herausgeholt. Bei der Vor- hervorzuheben ist Valentin kommen. Der Samstagabend führung der Tänze war es faszi- Jordan, der sein Können dies- wird vorwiegend von den Do- nierend zu beobachten, wie die mal auf der Blockflöte zeigen zenten gestaltet. Besonders in Tänzer/innen die verschiedens- konnte. Das war Zeillern 2019 Erinnerung geblieben sind mir ten schwierigen Formationen in – aus der Sicht einer Zitherspie- „Phantasie und Tanz I & II“ von dieser kurzen Zeit unter der Lei- lerin. Es gab aber auch Work- Peter Hoch, welche Johannes tung von Verena Brunner-Hau- shops und Unterricht für viele Schubert mit Bravour vortrug. ser einstudiert hatten. Das mit andere Instrumente, nämlich Jörg Lanzinger stellte gemein- Live-Musik begleitende Ensem- Hackbrett, Gitarre, Blockflö- sam mit Christian Bitschnau ble erntete besonderen Applaus. te, Klarinette, Akkordeon und Stücke aus seinen Sakralen In- Den nächsten Programmpunkt Steirische Harmonika… und terludien vor. Wilfried Scharf lieferte Roland Jordan, der dies- vor allem Motivation, neue Im- brillierte u.a. mit eigenen Stü- mal jugendliche Gedichte seiner pulse, Energiequelle, Erholung cken. Auch Kerstin Neubauer Tochter Isolde vortrug. Es folg- und Treffen mit Freunden. Zeil- glänzte mit eigenen Kompositi- ten weitere Beiträge des Chors, lern bleibt ein Fixpunkt nicht onen. Michal Müller spielte ei- Orchesters und Volksmusiken- nur der Zitherszene, immer auf nen Ausschnitt seiner im letzten sembles. Christian Bitschnau Fortschritt bedacht, im Wandel Jahr erschienenen CD und un- wagte sich mit seinem Ensemble der Zeit… dann auf ein Wieder- terstütze Silvia Igerc bei ihrem an ein polytonales Extrem-Free- sehen im Jahre 2020. Song „Ain‘t no Sunshine“ von jazz-Stück, basierend auf einem Bill Withers. Der Konzertabend bekannten Volkslied. Valentin [Doris Matula] Rückblick 7
Von der Stirne heiß … oder: Wie Akkordeonklänge einheizen können Das so freudig er- Den Auftakt machte das Akkor- Könnens trieb (nicht nur ihr) die wartete Konzert deon-Ensemble mit dem zauberhaft Schweißperlen auf die Stirn. von Akkordeon-En- beschwingten „Dornröschen-Wal- Noch vier Stücke durften wir semble und Akkor- zer“ (P. I. Tschaikowsky), der – trotz vom Akkordeon-Ensemble genie- deon-Gruppe Hermi Hitze – fast zum Mittanzen einlud. ßen: das träumerische, lyrische Kaleta fand am Sonn- Rita Jandl begrüßte nicht nur die „Poém“ (Zdenko Fibich) und im tag, 16. Juni 2019, gesamte Zuhörerschaft, sondern Gegenzug dazu der leichte Trab des 18.00 Uhr, im Haus auch besondere Ehrengäste, wie „Black Horse Rag“ (Sjoerd von der der Begegnung in die Bezirksrätin des 21. Bezirks, Wal) boten einen interessanten Ge- der Großfeldsiedlung Frau Sabine Mayerhofer, sowie die gensatz der Stimmungen. Nach der statt. Vorsitzende des VAMÖ, Frau Gab- „Valse Musette“, die die Leichtig- riele Breuer und einige ehemalige keit des süßen Lebens versinnbild- Mitspieler. Nun ging’s aber musi- lichte, durften sich vier Mitspieler kalisch weiter. Die beiden folgen- über eine Ehrung für langjährige den Stücke „Lagrima Tuya“ (Mari- Zugehörigkeit zum Ensemble bzw. anito Mores) und „Vers les grands zur Gruppe freuen. Abschließend lacs“ (Célino Bratti) schafften es kamen noch interessante „Gäste“ mühelos das erste Urlaubsfeeling zu Besuch: Kommissar Maigret, zu verbreiten. Jetzt griff die “Che- Miss (Jane) Marple, Peter Alexan- fin“, wie Hermi Kaleta von ihren der und Bill Ramsey – die sich Spielern und Spielerinnen liebevoll zum geheimnisvoll-spannenden genannt wird, selbst solistisch in Krimi-Puzzle zusammenfügten. die Tasten. Gott sei Dank wieder Sehr heftiger Applaus erzwang als genesen, verwöhnte sie das Pub- Draufgabe eine feurige Tarantella likum zunächst mit dem Scherzo (Curt Mahr), da uns „noch immer und brachte anschließend mit ver- nicht heiß genug sein dürfte“ (Zitat schmitzter Mimik und Komödian- Hermi Kaleta). Die darauf folgen- tik den „Snow Train Shuffle“ (bei- de Pause – weitgehend im Freien – de von John Gart) zu Gehör. Auch war aber dann doch sehr willkom- wenn der zweite Titel Abkühlung men. vorgaukelte, die virtuos darge- Der zweite Teil des Abends, brachte Bandbreite ihres gesamten der komplett von der Akkor- Tosender Applaus belohnte der Akkordeon-Gruppe für ihr Spiel. 8 Rückblick
Das Akkordeon-Ensemble mit Rita Jandl. deon-Gruppe bestritten wurde, von Frau Kaleta) einen leich- ten die Tasten, was ihre Spieler begann fulminant mit der Ou- ten, grazilen Tanz in der Natur wollten. Und das war wieder vertüre zur Oper „Der Barbier darboten. Der sehnsuchtsvolle einmal ziemlich schwungvoll von Sevilla“ (G. Rossini). Es 2. Satz aus den „Drei Impressi- und daher schweißtreibend! spricht wieder einmal für die onen“ von Paul Kühmstedt Vi- Der Konzert-Tango „Tango Fan- Kunst der „nur“ siebenköpfi- eille Chanson inspirierte Rita tastica“ stand dieser Spielart um gen Gruppe, dieses Stück, das Jandl zum Vortrag eines uralten nichts nach, uns wurde immer im Original von großen Or- Gedichtes über einen „Seufzer“, heißer! Beim letzten Stück, dem chestern, wie Philharmoniker, der sich nach Frau und Kind berühmten Säbeltanz (Aram Symphoniker etc. dargeboten sehnte und woraus eine ganze Chatschaturjan) kreuzten sich wird, in der gleichen Präzision „Seufzerei“ entstand. vor unserem inneren Auge blit- und Eloquenz zu präsentieren. Nun huldigten die „Tas- zende Klingen gegen die Hitze. Heuer gab es aber auch eine tentiger“ einem ganz großen Die Akkordeons haben gesiegt! Neuerung: Rita Jandl moderier- Komponisten, Astor Piazolla, Der Applaus war sehr stark und te den zweiten Teil. Sie schaffte mit seinem „Libertango“, ei- nicht enden wollend, so dass die den Spagat zwischen Spiel und nem argentinischen Tango, der Akkordeon-Gruppe noch „eins Wort souverän und präsentier- wohl mehr für die Ohren als für drauf legte“: der „Spanische te dabei immer wieder interes- die Beine gedacht ist. „Escoba Marsch“ (Josef Rixner) machte sante Details und Hintergründe Loca“ (Célino Bratti) heißt auf unmissverständlich klar: heim- zu den Stücken. Das berühmte deutsch „Der verrückte Besen“. gehen, dort schwitzen und die Menuett von Luigi Boccheri- Was lag also näher, als den be- Klänge dieses wunderbaren ni z.B. war (zu der damaligen rühmtesten verrückten Besen Konzertes in gelockerter Klei- Zeit) eine Art „Modetanz“ mit der Weltliteratur zu präsentie- dung nachklingen lassen. Schön schwerfälliger Bewegung, wäh- ren. Im „Zauberlehrling“ (J. W. war’s. Bis zum nächsten Mal! rend Falter und Blume (Au- Goethe) macht er, was er will. gust Petzmann, ehem. Lehrer Doch auf dieser Bühne mach- [Gertraud Kotrba] Das Konzert des Akkordeon-Ensembles kam hervorragend an. Rückblick 9
Akkordeonmeister am Werk Mit freundlicher Unterstützung der Spanischen Botschaft in Wien konnte der international renom- mierte Akkordeonvirtuose Iñaki Alberdi zu einer Meisterklasse an der Musik und Kunst Privatuni- versität der Stadt Wien (MUK) eingeladen werden. Zusammen mit Prof. Grzegorz Meisterklasse war es, die Stu- komponiert, wurde „Arquitec- Stopa sowie Studierenden der dierenden mit der bei uns eher turas del silencio“ im Jahr da- MUK spielte er im Abschluss- unbekannten zeitgenössischen rauf von Esteban Algora, dem konzert im Vivaldi-Saal Werke spanischen Akkordeonlitera- das Werk auch gewidmet ist, von José María Sánchez-Verdú, tur sowie neuen Spielmetho- in Cagliari uraufgeführt. Joan Jesús Torres, Enrique Granados den vertraut zu machen. Wenn Guinjoan wurde 1931 in Riu- y Campiña, Ernesto Halffter, also ein Komponist wie José doms im Baix Camp geboren Manuel de Falla, Tomás Luis María Sánchez-Verdú in seinem und ist einer der bedeutendsten de Victoria und Joan Guinjoan. Werk „Horos II“ die Möglich- zeitgenössischen Komponis- Der Akkordeonist Iñaki Alberdi keiten ausloten möchte, auf der ten Kataloniens. Bevor er seine studierte zuerst bei Carlos Itur- Bassseite glissando zu spielen, Karriere begann, machte er sei- ralde in Spanien und absolvier- so muss halt der Akkordeonist ne ersten Erfahrungen mit dem te danach seine Ausbildung bei bereit sein, die senkrechte Posi- Akkordeon. Dank dieses Instru- Friedrich Lips und Matti Ran- tion des Akkordeon zugunsten ments entdeckte er die Harmo- tanen an der Russischen Gnesin einer waagrechten aufzugeben, nie und Musik der Welt durch Musikakademie RAM in Mos- um dann mit der rechten Hand die „Klänge der Erde“ („Soni- kau und der Sibelius Akademie dieses gewünschte sanfte und dos de la Tierra“). Dies ist auch in Helsinki. Er erhielt erste Preise delikate glissando ausführen zu genau der Titel des Werks für beim Coupe Mondiale (Colmar, können. Alberdi gelang dies bei Akkordeon von Guinjoan, das 1994), beim Internationalen seiner Uraufführung von „Ho- Iñaki Alberdi 2008 uraufgeführt Akkordeonisten- und Bajanis- ros II“ ganz vortrefflich! Verdú‘s hat. Jesús Torres‘ „Cadencias“, tenwettbewerb (Moskau, 1995) Werk „Arquitecturas del silen- entstanden aus seinem Konzert und beim Musikwettbewerb für cio“ durchläuft eine Reise durch für Akkordeon „Concierto para Jugendliche (Valladolid, 1996). die Grenzen des Instruments so acordeón y orquesta“, Ernesto Alberdi hat eng mit verschie- wie „Arquitecturas de espejos“, Halffters mitreißender „Danza denen gegenwärtigen Kompo- nicht nur durch die extremen de la Pastora“ aus seinem Ballett nisten zusammengearbeitet und Register, sondern auch durch „Sonatina“, Auszüge aus Ma- Werke von Sofia Gubaidulina, die Manipulation und Verzer- nuel de Fallas „Siete canciones Karlheinz Stockhausen, Luis de rung des Klangs durch neue In- populares españolas“ sowie drei Pablo, uvm. uraufgeführt. Er strumentaltechniken (erstickte Tänze aus Enrique Granados y trat in zahlreichen Konzertsä- Töne, Schatten zwischen Luft, Campiña’ „Danzas españolas“ len und auf einer Vielzahl von Geräusch und Tonhöhen, Wie- komplettierten das Programm. Festivals als Kammermusiker derholungen, komplexe Hör- und mit Orchester auf. Ziel der wahrnehmungen usw.). 2004 [Dr. Scheibenreif] Die Meisterklasse Akkordeon mit Iñaki Alberin. 10 Rückblick
Das Wiener Akkordeon-Ensemble nach ihrem Konzert im Rahmen der Wiener Festwochen. Festlicher Konzertabend Das Wiener Akkordeon Ensem- Felix Lee, in einem Arrange- gements von Gertrude Kisser, ble unter Leitung von Prof. ment von Gertrude Kisser. sowie der rockigen „Skyline“ Gertrude Kisser veranstaltete Das Duo Chakati, Christi- von Hans-Günther Kölz auf die am 3. Juni 2019 das diesjäh- na Sommer-Zamburek, Gesang Bühne und bestachen mit ihren rige Festwochenkonzert im und irische Bouzouki, und Ka- temperamentvollen, virtuo- sehr gut besuchten Festsaal tharina Gantar, Gesang, Akkor- sen Darbietungen. Das Wiener der Bezirksvertretung Rudolfs- deon und Klavier, brachten in Akkordeon Ensemble run- heim-Fünfhaus und konnte der Folge einen völlig anderen dete das Programm mit „In- nach krankheitsbedingten Sound mit: Den irischen Song spiration“ von Hans-Günther Ausfällen im Vorjahr nun wie- „Down by the Sallys gardens“, Kölz und mit den Ungarischen der in kompletter Formation das Lied „I courted a sailor“ der Tänzen Nr. 6 und Nr. 1 in Be- auftreten. englischen Songwriterin Kate arbeitungen von Willi Münch Rusby, aus dem Film „Herr der und Walter Maurer ab. Zum Zur Einstimmung stand die Ringe“ das Lieb „Bilbo´s last Konzertabschluss kam noch ein bekannte „Bagatelle Ouvertü- song“ von Stephen Oliver nach musikalischer Leckerbissen von re“ von Josef Rixner/Arran- dem Text von J. R. R. Tolkien Astor Piazzolla: „Sommer“ aus gement Curt Herold auf dem und zuletzt das schwedische der Suite „Die vier Jahreszeiten“, Programm, gefolgt vom 1. Satz Lied „Gabriellas Song“ von Py für den sich das Publikum vehe- des Brandenburgischen Kon- Bäckmann aus dem Film „Wie ment bedankte. Die sieben Mu- zertes Nr. 3 BWV 1048 von Joh. im Himmel“, das Katharina sikerInnen musizieren mit gro- Seb. Bach im Arrangement von Gantar am Klavier begleitete. ßer Präzision, Musikalität und Ronny Fugmann, einem sehr Die beiden Musikerinnen be- Begeisterung und man sieht anspruchsvollen Musikstück, zauberten das Publikum mit ih- ihnen die Freude am jahrelan- schwungvoll, virtuos und in ren zarten Stimmen, den selbst gen, gemeinsamen Musizieren bester barocker Pracht vorge- erarbeiteten, subtilen Arrange- deutlich an. Als Zugabe hörten tragen. Das Publikum dankte ments und die Lieder wurden wir noch „Plink Plank Plunk“ den Spielerinnen mit lang an- mit Applaus reichlich belohnt. von Leroy Anderson, vom Wie- haltendem Applaus. Im Gegen- Das Akkordeon Duo Eva ner Akkordeon-Ensemble mit satz zu diesem Stil erklang die Schigl und Elfriede Simon zahlreichen akustischen Gags feingliedrige, zarte „Spitzweg kam nach der Pause mit dem gespickt, was alle Besucher im Serenade“ von Friedrich Haag stürmischen Musettewalzer Saal sehr erheiterte und die- und anschließend die Urauffüh- „La Bourrasque“ von Michel sen schönen Abend fröhlich rung der eben erst fertiggestell- Péguri und „Cavaquinho“, ei- abschloss. ten Komposition „Go on“ von ner schnellen Samba in Arran- [F. L.] Rückblick 11
Vergnügte Stunden Wie es bereits Tra- Die künstlerischen Darbietungen er- nen richtig stolz sein. dition ist, hat der folgten abwechselnd in den verschie- Nach der Pause wurde das Publi- 1. Langenzersdor- denen Gruppierungen. Gertraud kum vom Z-Orchester mit dem Stück fer Zitherverein im Kotrba begrüßte die Ehrengäste, Bür- „Start“ von Leo Gach begrüßt. Es folg- Festsaal der Ge- germeister Mag. A. Arbesser, GGR ten die „Langenzersdorfer Impressio- meinde unter der Inge Treitl, Dr. F. Hartl und Pfarrer nen“ von Friedrich Schmöllebeck, ei- Leitung von Ger- Mag. F. Majca, GR a. D. F. Bauer mit nem Gründungsmitglied des Vereines trude Reinthaler Gattin, sowie die zahlreich erschiene- und Zitherspieler aus LE, der leider sein Frühlingskon- nen Besucher. schon verstorben ist. Es folgten „Ca- zert abgehalten. Mit der Polka „Vergnügte Stun- talania“, ein Mambo von Bert Kaemp- den“ von Friedrich Weber eröffnete fert, arr. von R. Martin. das Zitherorchester die Veranstaltung. Die Stubenmusi´ gespielt von E. Gefolgt von der „Vogelhändler-Pot- Mayer (Hackbrett), St. Platzer (Gitar- pourri“ v. Carl Zeller/arr. F. Knot- re), P. Zimmermann (Harfe), G. Rein- zinger, sowie dem „Menuett“ aus der thaler (Zither) setzte das Programm Oper Don Juan von W. A. Mozart fort mit dem „Postfeld-Landler“ von und dem „Menuett in G-Dur“ von L. Peter Moser, der „Böhmischen Pol- v. Beethoven, beide arr. von Heinrich ka von Tobi Reiser und dem Stück Pröll. Das Zither-Quartett des Verei- „Mai-Lüftle“, trad., wo die Harfen- nes (H. Fraberger, G. Miko, H. Scheidl, klänge sehr gefühlvoll gespielt, beson- G. Reinthaler) spielte den ins Ohr ge- ders gut zur Geltung kamen. Das Pub- henden „Tang d‘amore“ von F. Gres- likum spendete auch reichlich Beifall. tenberger, sowie eine Rumba „Anema Nun erklang wieder das Z-Orches- e core“ von Salve d Èsposito, arr. von ter mit dem Marsch „Das geht in‘s Roman Martin und zuletzt ein Med- Gmüat“ von L. Kruschnik, arr. von ley v. Richard Czapek mit bekannten M. Hartmann, dem Lied „Lolita“, für Wienerliedern / arr. von R. Martin. Zither arr. von A. Buchbauer, sowie Die Sensation vor der Pause wa- dem Medley „Unter fremden Sternen“ ren das Gitarren-Duo Nadine Scheidl von Rudolf Seifert Kressborn, arr. von (13 Jahre) und Karoline Schweller G. Reinthaler. (11 Jahre) mit den Stücken: „My Lord Mit diesen vielen bekannten Me- Chamberlain“ und „His Galliard“ von lodien von Freddy Quinn wurde das John Dowland, „Le premier“, op. 53, Konzert abgeschlossen. Fr. Gertraud Valse von Fernando Sor, „Prelude“, op Kotrba hat mit viel Humor die Ansa- 28/Nr.4 von Frederic Chopin, „Mi- gen übernommen. Das Publikum er- longa“ von Jorge Cardoso. Durch den hoffte noch eine Draufgabe und wurde nicht enden wollenden Applaus für mit dem „Ländler“ aus dem Musical diese künstlerisch hochwertigen Dar- „The Sound of Music“ von R. Rodgers, bietungen wurde das Publikum mit arr. von H. Ober und „Blueberry Hill“, dem „Spanischen Rondo“ von Gerald bearbeitet von K. M. Swoboda für den Schwertberger belohnt. Diese beiden lang anhaltenden Applaus belohnt. Mädchen haben beim Wettbewerb Die treuen Konzertbesucher „prima la musica“ in der Alterskate- schätzten diese künstlerisch beacht- gorie I den 1. Preis bekommen. Ihre liche Leistung und freuen sich schon Lehrerin, Sabine Horvath von der LE auf das Frühlingskonzert im nächsten Musikschule, kann auf ihre Schülerin- Jahr. 12 Rückblick
Neues vom Eigentlich hätten es ja die „G’schichten aus dem Wiener- wald“ werden sollen, aber der Kapellmeister wollte einmal Dritten Mann etwas ganz Neues ausprobie- ren … Aber der Reihe nach: Ulrich auch ein Arrangement für Blas- Tirol die Treue“ folgend in eine Sulzner ist ja seit längerer Zeit musik existiert, welches aber kleine Kadenz mündet. Dieser bei der Pöstlingbergmusik als eher unglücklich ausgefallenfolgt nun ein Zithersolo: Zwei- Kontrabassist und Schlagzeuger ist. Daher wird dieses kaum ge- stimmig im Pizzicatospiel hört tätig. Die Pöstlingbergmusik, spielt und es ist auch kein Zithe- man „Das Lied vom Tod“, im- offizieller Name „Musikverein reinsatz vorgesehen. Daher mer wieder von einzelnen Bla- Pöstlingberg-Lichtenberg“ ist wollte David Lehner, welchersinstrumenten ergänzt. Auch eben am Linzer Pöstlingberg zu auch als Komponist und Arran- diese Takte münden in einer Hause und hat ein Einzugsge- geur tätig ist, etwas ganz Neues kunstvollen Flötenkadenz, be- biet von drei Gemeinden, näm- daraus machen. Ein Samstag- vor nun endgültig die Zither lich Lichtenberg bei Linz, den vormittag lang herumprobie- das „Harry-Lime-Theme“ zu nördlichen Teil der Stadt Linz ren und experimentieren mit spielen beginnt. Nach jedem im Bereich Pöstlingberg, und dem dazu vorgesehenen Zithe-Satz stimmen mehr Blasinstru- den südlichen Teil von Gramas- rinterpreten Ulrich Sulzner im mente ein, und vor dem zweiten tetten, dessen Gemeindegebiet Probelokal (welches übrigens in Thema spielt nun die gesamte bis an die Nordseite des Pöst- einem alten BefestigungsturmBlasmusik einen achttaktigen lingberges heranreicht. Das Or- am Pöstlingberg, gleich neben Einwurf nach Art der nachfol- chester steht seit 2018 unter der der Grottenbahn untergebracht genden Melodie, welche letzt- Leitung von David Lehner, wel- ist), und das Konzept stand lich aber wieder als Zithersolo cher eigentlich aus dem Salz- fest, welches sodann von David erfolgt. Das letzte Thema (wo burger Pongau stammt, aber Lehner für Blasmusik mit So-von der tiefen C-Saite aus nach an der Anton Bruckner Priva- lozither auskomponiert wurde. oben gespielt wird) übernimmt tuniversität in Linz studiert. Dabei bediente er sich mehre- das Blasorchester allein – aller- Dieser wollte eben beim Früh- rer Elemente, bunt durcheinan- dings überraschenderweise im lingskonzert am 12. April in dergemischt: Das Blasorchester Rhythmus eines Boarischen. der modernen Kirche von Lich- beginnt ganz kryptisch, holz- Die Wiederholung wird wieder tenberg auch eine Zither zum bläserdominiert mit dem Mo- wie beim ersten Mal ausgeführt, Blasorchester einsetzen. Da die tiv des Kirchenliedes „Nähernach welcher die Zither die Wienerwaldgeschichten keinen mein Gott zu Dir“, um nach Schlusskadenz solistisch aus- Anklang fanden, kam man auf ein paar Takten schnellerwer- führt. Das Stück, welches beim den dritten Mann, von welchem dend dem Marsch „Dem Land Publikum größten Anklang fand, erhielt den Titel „Der drit- te Mann spielt das Lied vom Tod“ und ist bei der Pöstling- bergmusik auf Anfrage erhält- lich. Achtung Zitherspieler: Das Stück wurde wegen der Blasmu- sik in „Klingend As-Dur“ ver- fasst. Ich habe dieses „Problem“ dadurch gelöst, dass ich eine meiner Zithern um einen hal- ben Ton höher gestimmt habe. Kapellmeister und Komponist David Lehner im Vordergrund, dahin- [Ulrich Sulzner] ter stehend an der Zither Ulrich Sulzner. Rückblick 13
Zwei europäische Premieren an der MUK Im Rahmen des Besuchs von Changjun Xu, Rektor des Tianjin Conservatory of Music und der Tian- jin Juilliard School, gestaltete die Musik- und Kunst-Universität der Stadt Wien (MUK) ihm zu Ehren ein Konzert mit alter und zeitgenössischer Musik. Die Vorträge alter Musik ka- ausgabe des Werks in der Ver- zwischen traditioneller chine- men von Studierenden der Flö- sion für vier Akkordeons wird sischer Folklore und zeitgenös- tenklasse Prof. Michael Posch, demnächst beim Pariser Verlag sischen Kompositionstechni- während für die zeitgenössische Gérard Billaudot Editeur veröf- ken herzustellen. Großer Dank Musik die Akkordeonklasse fentlicht. Changjun Xu schrieb gebührt Xiaoqing Cao, Ak- von Prof. Grzegorz Stopa sorg- über sein Werk „Phoenix“ für kordeonprofessor am Central te. Höhepunkte dieses Konzerts Akkordeon und Ensemble: „Im Conservatory of Music, seinem waren zweifellos die beiden Auftrag des Singapore Chinese talentierten Schüler Xiaonan Xu europäischen Uraufführungen Orchestra und 2002 als Kompo- und meiner Kollegin Prof. Na chinesischer Werke für Akkor- nist des Solo-Orchesters Yang- Song vom Tianjin Conservatory deon. Qigang Chen, einer der qin (Chinesisches Cembalo) of Music für ihren großen Bei- prominentesten chinesischen und des traditionellen chinesi- trag zu den Aufführungstechni- Komponisten, lebt seit 1984 in schen Orchesters wurde Pho- ken des Akkordeons. Nur durch Paris und gilt als letzter Schü- enix im Januar 2003 von SCO ihre großzügige und entschei- ler Olivier Messiaens. 2000 unter der Leitung von Maestro dende Hilfe war es möglich, die- komponierte er seine erste Fas- Tsung Yeh in Singapur erfolg- se neue Version für Akkordeon, sung von „Instants d‘un Opéra reich uraufgeführt. Der Titel Percussion und Streichorches- de Pékin. Ouverture Sympho- des Stücks stammt von einem ter 2019 fertigzustellen.“ Das nique“ für Klavier solo, als Auf- der rhythmischen Muster des Ensemble des MUK stand unter tragswerk des internationalen Pekinger Opernensembles. Der der Leitung von Dirigent Rober- Klavierwettbewerbs Concours Komponist beabsichtigte, die to Secilla Quiros, der Akkordeo- d´Interprétation. 2014 folgte rhythmischen Motive aus der nist Djordje Davidovic war der die UA der symphonischen Ver- Peking-Oper in westliche Kom- überragende Solist des Abends. sion im Auftrag des Shanghai positionstechniken einzufügen, Der 1957 in Hefei, China, ge- Symphony Orchestra zur Er- um den Dialog zwischen Mo- borene Professor Changjun Xu öffnung der Shanghai Symph- nolog und Ensemble, jenen zwi- absolvierte 1986 die Kompo- ony Hall. In Zusammenarbeit schen West und Ost und jenen sitions- und Dirigierabteilung mit Komponisten entstand im des Musikkonservatoriums in vergangenen Jahr die neues- Shanghai und schloss sein Stu- te Fassung des Werkes für vier dium am Central Conservatory Akkordeons (Bearbeitung Na of Music ab. Seine Werke wur- Song), die im November 2018 den mehrfach ausgezeichnet in der Nationalphilharmonie in und 1988 wurde er für Who is Peking (National Centre for the who in China ausgewählt. Er Performing Arts – NCPA) mit veröffentlichte eine Reihe von Na Song, Grzegorz Stopa und Artikeln. Seit Juni 2010 ist er seinen AbsolventInnen im Rah- Präsident des Tianjin Conser- men eines Konzertprojektes des vatory of Music. Als Administ- Conservatory of Music in Tian- rator der Kunstakademie hat er jin uraufgeführt wurde. Mari- sich immer dafür eingesetzt, die ja Antunovic, Bogdan Laketic, Qualität der Talentausbildung Na Song, Grzegorz Stopa waren zu verbessern und den interna- die Interpreten dieser niveau- Djordje Davidovic, der Solist des tionalen Austausch und die Zu- vollen Darbietung. Die Noten- Abends. sammenarbeit zu fördern. 14 Rückblick
Die Schiffscrew des Musikvereins Forte nach absolvierter Kreuzfahrt. Kreuzfahrt durch das Mittelmeer Mit Freddy Quinns „Nimm mich mit marsch von Bobby Zaugg schwung- „Schiff ahoi!“ Kapitän auf die Reise“ marschierte un- voll Richtung Good Old England ging. hieß es dieses sere Crew in den Saal ein – allen vor- Freddy Mercury durfte als großartiger Jahr für die Forte an unser Dirigent und Kapitän Martin englischer Musiker mit „Bohemian und wir luden Hlavacek. Pünktlich um 19:00 Uhr Rhapsody“ natürlich nicht fehlen. Den unsere Gäste zu hieß es „Leinen los“! Klavierpart übernahm hier Susanne einer musikali- Mit „Rock von der Waterkant“ von König mit viel Gefühl! schen Kreuzfahrt Santiano starteten wir unsere Kreuz- Bei der Atlantiküberquerung sorgte durch das Mittel- fahrt. Wir fuhren entlang des Balkans Udo Jürgens mit „Ich war noch niemals meer, über den („Balkanfieber“, arr.: H.G. Kölz) nach in New York“ für Vorfreude auf Ame- Atlantik nach Griechenland („Zorba´s dance“, arr.: rika. Die Ostküste entlang ging es mit Amerika und in J. Retter) und querten das Mittelmeer, „Salut to Sousa“, ein Marschmedley die Karibik ein. um in Italien zu einem musikalischen von J. P. Sousa bis nach Florida, „Sum- Landgang zu landen („Frutti Italia- mer of 69“, arr.: J. Schmieder und in ni“ – italienische Volksweisen arr.: H. den Golf von Mexico. Dort nahmen wir Herold). Den Stiefel entlang ging die den großartigen Carlos Santana mit an Fahrt nach Südfrankreich in die Hei- Bord, „Samba pa ti“, (arr.: R. Schwar- mat von Richard Galliano. „Tango pour zien) gespielt von unserem Schiffsor- Claude“ wurde hier mit Wolfgang Kro- chester, an der Gitarre Mariana Meert, nes als Solist wunderbar interpretiert! die sich über den schwierigen und Sicher eines der bekanntesten Lieder, wohlbekannten Solopart wagte. in dem eine spanische Stadt besungen Jetzt neigte sich auch unsere Kreuz- wird ist „Granada“. Mit diesem Stück fahrt dem Ende zu. Krönender Ab- von Agustin Lara legten wir in Spani- schluss unserer Reise sollte eine Fahrt en an, bevor es uns auf die Balearenin- durch die Karibik werden, doch leider sel Mallorca auf den Ballermann ver- wurden wir auf dem Weg dorthin von schlug. Mit Kultschlagern aus den 70er Piraten gekapert, „Caribbean Fantasy“, Jahren („Ein Bett im Kornfeld“ von arr.: W. Lang. Zwei Draufgaben durf- Eviva Espana) animierten wir unser ten wir noch zum Besten geben („I will Publikum zum Mitsingen, bevor es in survive“ und „Bella Ciao“), bevor wir die wohlverdiente Pause zum Captains von den Piraten auf einer einsamen Dinner ging! karibischen Insel ausgesetzt wurden! Ruhig ließen wir nach der Pause Wir hoffen, dass wir von einem ande- die Fahrt über die Straße von Gibraltar ren Schiff gefunden und aufgenommen nach Portugal angehen, „Fim de Ver- werden, damit wir rechtzeitig zu unse- ao“, arr.: W. Russ bescherte uns einen rem Weihnachtskonzert am 10.Dezem- angenehmen Abend an Board, bevor ber 2019 wieder in Wien sind! es mit „Kreuzfahrt“, einem Konzert- [Silvia Gassenbauer] Rückblick 15
Eine musikalische Reise von Spanien nach Griechenland Das Konzert des Das von seinen eingefleischten Freun- Bevor die Akkordianer die Bühne be- Mandolinen- und den der Mandolinenmusik zahlreich traten, tat dies der Welser Stadtrat, Vi- Gitarren-Orches- besuchte heurige Konzert wurde ein- zebürgermeister Klaus Hoflehner, um ters Wels fand am geleitet mit dem spanischen Marsch unseren langjährigen Obmann Hans 13. Juni 2019, 20 „Espana“ von Ralph Crevetti, worauf Jungmayr mit der goldenen Kultur- Uhr im Saal „Con- unser Sprecher und Mitspieler Her- medaille der Stadt Wels für seine gro- certo“ der Lan- bert Hüttmeir die Besucher begrüßte, ßen Verdienste auszuzeichnen. Wir desmusikschule darunter auch Abordnungen der be- gratulieren herzlichst! Die Akkordia- Wels-Herminen- freundeten Vereine Arion aus Steyr ner brachten vier Stücke schwungvoll hof statt. und den Mandolos aus Linz. Erstmals zu Gehör: „El Choco“, Tango von An- zugegen war auch der Komponist und gel Villoldo, ein südamerikanisches Intendant der Welser Abonnement- Medley, „Carmen in Concert“ aus der konzerte, Helmut Schmidinger. Oper von Georges Bizet und zum Ab- Ruhiger ging‘s weiter mit „Sur les schluss „Im Kahlenbergerdörfl“ von rives du Tage“, „An den Ufern des Philipp Fahrbach. Ein Duo aus un- Tejo“ von M. Maciocchi, und an- seren Reihen, Albina Faltenberg als schließend folgte eine Rumba von Solistin auf der Mandoline und Alois Dieter Kreidler. Insgesamt wurden 17 Starzengruber als Begleitung auf der Stücke einstudiert, die vom Orches- Gitarre, stellten sich mit einem weite- ter und auch solistisch vorgetragen ren Höhepunkt vor: „Neckereien“ von wurden, wobei die 9-köpfige Gruppe Hermann Wenzel und anschließend der Akkordianer Abwechslung ins eine traditionelle „Russische Volks- Programm brachte. Nächstes Stück weise“, was mit langanhaltendem Ap- war der Walzer „Blumen aus Sorrent“ plaus gewürdigt wurde. von Rudolf Krebs, gefolgt von einem Die letzten drei offiziellen Stü- im 7/8-Takt geschriebenen Tanz „Na cke um Abschluss eines klimatisch part“. Der 7/8-Takt kommt ursprüng- heißen Abends ein venezolanischer lich aus Griechenland und wird als der Walzer von Franz Probst, „El Pun- alte Hormostanz bezeichnet. Hormos teador“ und dann noch zweimal Gi- bedeutet die Meeresbucht, die Bewe- acomo Sartori mit „Omaggio a Tren- gungen der Tänzer sollen die Schwin- to“ und zum Abschluss den Marsch gungen der Wellen symbolisieren! „Suona Fanfara“. Bevor sich viele der Mehr als die Hälfte der Stückeaus- Besucher im Foyer zum abschließen- wahl für dieses Konzert war geprägt den gemütlichen Ausklang auf ein von italienischen, spanischen und Gläschen mit den aktiven Musikern südamerikanischen Melodien, von trafen, gab es natürlich noch eine denen eine Suite in drei Sätzen folg- Zugabe für die begeisterten Zuhörer: te: „Cordillera“ aus Bolivien, „El Hu- Mit dem Marsch „Alaaf Colonia“ von mahuaquena“ aus Argentinien und Rudolf Krebs verabschiedete sich ge- „Takirari“ aus Bolivien. Gleich darauf meinsam mit den Akkordianern das ein von unserem musikalischen Leiter Mandolinen-und Gitarren-Orchester Alois Starzengruber arrangierter „Ka- Wels ins nächste Jahr – „Same time, cagó tanc“, eine mexikanische Weise. same Station“. [Herbert Hüttmeir] 16 Rückblick
Das Zitherensemble Klangmosaik begeisterte durch sein Spiel. Zitherensemble Klangmosaik: Eindrücke eines Newcomers Nachdem ich am 25. Mai erst- leben, dass das Ensemble quer Besetzt durch MusikerInnen mals Gelegenheit hatte, einem durch alle Altersklassen so har- aus allen Altersklassen bot das Konzert des Zitherensembles monisch wirkte. Dazu hat die Zitherensemble Klangmosaik Klangmosaik beizuwohnen, engagierte Leiterin, Prof. Ilse sowie einige Solisten am 25. darf ich meiner Freude Aus- Bauer-Zwonar, einen - wie ich Mai seinen ZuhörerInnen ein druck verleihen, in den Kunst- hörte – wesentlichen Beitrag wunderbares Konzert. genuss einer für mich über- geleistet. Besonders hervorhe- raschend hochwertigen ben möchte ich die Mitwirkung Veranstaltung gekommen zu von Momo Hannappi (Flöte) im sein. Das Ensemble war wun- Orchester und die Beiträge der derbar aufeinander eingespielt jungen Künstlerinnen Rosema- und das Programm erstaunlich rie und Romana Pulvermacher abwechslungsreich. Die spür- (Hackbrett und Gitarre) sowie bare Freude der Instrumenta- Kerstin Neubauer (Gitarre), listInnen an der Performance welche zwischen den Orches- und der Musik ist zweifellos auf terstücken des Klangmosaiks das Publikum übergesprungen. solierten. Zusammenfassend Auch die Mitwirkung von Pro- möchte ich betonen, dass es fimusikerInnen, die durch sehr eine große Freude war, von die- konzentrierte und begeisternde ser Veranstaltung informiert Darbietungen brillierten, fügte worden zu sein und sie auch ge- sich hervorragend in das Ge- nießen zu können. samtensemble ein. Es war für mich höchst erfreulich zu er- [Gerhard Haeske] Rückblick 17
Rund 150 MusikerInnen auf einer Bühne - eine Herausforderung für jeden Dirigenten. Jugendliches Riesenorchester Am 4. Mai 2019 fand zum zwei- An die 150 GitarristInnen sowie und endeten schließlich mit ten Mal das vom Musikschul- 4 Mandolinistinnen samt ihren dem Abschlusskonzert, das vie- management NÖ veranstaltete Lehrkräften fanden sich ein, um le interessierte Besucher in die Gitarristen- (und Mandolinis- das bereits vorab fleißig einstu- Halle lockte. ten-!)treffen „prima la guitar-dierte Programm zu vertiefen, Das Mandolinen- und Gitar- ra“ in der geräumigen Ybbs- nämlich „La Rejouissance“ aus renensemble der Musikschule feldhalle von Blindenmarkt der Feuerwerksmusik von G. Donauland hatte bereits zum statt. F. Händel, das „007-Thema aus zweiten Mal die Ehre, dieses James Bond“, „Merengue“ von Konzert mit einem eigenen Bei- R. Charlton, „Rumba“ von D. trag zu eröffnen. Ausgewählt Kreidler und „Jazz Waltz Nr.2“ wurde dafür das flotte und un- von D. Schostakowitsch. terhaltsame Stück „Plucking Unter der souveränen Füh- Strings“ von J. Steffaro. rung von Christian Wernicke, Dieser Tag bleibt ein unvergess- einem gefragten Gitarristen und liches Erlebnis für alle Teilneh- Dirigenten aus Deutschland, merinnen! fanden mehrere Probeneinhei- Eindrücke von der Bühne. ten über den Tag verteilt statt [Helga Maier] Eine offene Probe als Konzert Am 11. Mai konzertiete das 1. Gerasdorfer Akkordeon-Ensemble im Kulturzentrum Seyring - mit Gästen an unterschiedlichen Instrumenten und einem abwechslungsreichen Programm. Das 1. Gerasdorfer Akkor- Alexander Vojta. Humorvolle te sich das Publikum an dem deon-Ensemble unter der Zwischentexte wurden von Frau reichhaltigen, von den Mitglie- Leitung von Franz Pelz lud zu Ernie vorgetragen. Der ange- dern des Orchesters liebevoll diesem Konzert ein. Geboten kündigte Überraschungsgast vorbereiteten, Buffet delektie- wurde ein abwechslungsreiches war die bekannte Akkordeon- ren. Die eingegangenen Spen- Programm vom Orchester, be- solistin Hermi Kaleta, welche den wurden an soziale Organi- reichert durch die Bläsergruppe das Publikum mit ihrem Spiel sationen überwiesen. mit dem Bürgermeister Mag. begeisterte. In der Pause konn- [B. Z.] 18 Rückblick
Von Tänzen und Märschen Der Festsaal des Krankenhauses ist einige Musikerinnen und Musiker. Das diesjährige Kon- von seinen Dimensionen und von Das Ehrenzeichen in Gold (40 Jahre zert des Mandolinenor- seiner Akustik her ein Konzertsaal, Mitgliedschaft) erhielten Gertrude chester Alszauber fand wie man ihn sich nur wünschen Brunner und Rosemarie Uiblein, in am 25. Mai 2019 im kann. In diesem schönen Saal hat Silber (25 Jahre Mitgliedschaft) Ro- Festsaal des Orthopä- heute Platz genommen: Das Man- semarie Schrems und in Bronze (10 dischen Krankenhau- dolinenorchester Alszauber. Seine Jahre Zugehörigkeit zum VAMÖ) ses Speising statt. Das Dirigentin Attilia Kiyoko Cernitori Eveline Seltner überreicht. Für Ma- Orchester konnte ein gibt den Einsatz zum ersten Stück: rio Kaya wurde das Ehrenzeichen in abwechslungsreiches Der Marsch „Al Passo“ (G.Satori) Bronze mitgegeben. Programm anbieten. und danach begrüßt die liebenswür- Dann ging es wieder musika- dige Moderatorin Eveline Santner lisch weiter, auf die Tango-Serena- das Publikum und die Ehrengäste. de „Mia Querida“ (G. Claußnitzer) Wer Eveline Santner kennt, weiß, folgt das bekannte „Maria“ aus der sie wird die Titel nicht nur ansagen, „Westside-Story (L. Bernstein) und sondern das Programm in Gedicht- darauf das nicht weniger bekannte form präsentieren und außerdem „Ständchen“ von Franz Schubert. wird es sicher Kostproben aus ihren Drei Stücke, drei Charaktere – im eigenen Werken geben. Und so war Vortrag adäquat musiziert. Die Ou- es dann auch - zur großen Freude verture „Mignonette“ (J. Baumann) der Zuhörer. und der Ohrwurm „Serenata“ (E. Nach dem Marsch nun ein Fox- Toselli) folgen. trott „Sguardi Furtivi“ (G.Agnelli). Durch die gute Saal-Akustik sind Die intensiven Tempi der Dirigen- auch die leisen Töne im Orchester tin werden schön übernommen; gut zu vernehmen und wenn das der Konzertmeister Tobias Praitner Mikrofon von Eveline Santner auch hält guten Augen-Kontakt mit ihr. ausfällt, ihre Stimme und ihre Ge- Darum kommt auch der berühmte schichten sind dennoch zu hören, „Walzer Nr. 2“ (Aus der Jazz-Suite zur Freude der Zuhörer. Nr.2 von Dimitri Schostakowitsch) Mit dem Paso Doble „Casablan- schön weich und rhythmisch herü- ca“ (R. Krebs) und dem Venezola- ber. nischen Walzer „El Punteador“ (F. Es folgen zwei weitere Klassiker: Probst) geht der Konzertnachmittag Die „Habanera“ aus „Carmen“ (G. rhythmisch beschwingt zu Ende. Bizet) und die „Fantasie“ aus „La Thomas Praitner und Rosemarie Traviata“ (G. Verdi). Beide Stücke Uiblein haben bei einigen Stücken werden mit viel Applaus bedankt. auch solistisch gezeigt, wie schön Nach der Pause folgt ein bunter Mandolinen klingen. Reigen schöner Melodien und ver- Viel Applaus fordert auch die schiedener Stile. Außerdem über- gewährte Zugabe ein und ein gro- reichte die Vorsitzende des VAMÖ, ßer Abschieds-Applaus beendet ein Gabriele Breuer, Auszeichnungen schönes, unterhaltsames Konzert. für langjährige Mitgliedschaft an [GaBreu] Rückblick 19
Das Neue Favoritner Mandolinenorchester feierte ein erfolgreiches Konzert. Im Zauber der Kirschblüten Das Neue Favoritner Mandolinenorchester veranstaltete sein jährliches Frühlingskonzert. Auf dem Programm standen unterschiedliche Werke zwischen Tanz, Operette und Musical. Kurz vor dem Konzert erhielten langjährigen Dirigenten Heinz von Jake Heggie: „Dead Man wir überraschend die Nachricht, Koihser, mit der Fantasie für Walking“ und den Odoardo aus dass die vom Neuen Favorit- Mandolinenorchester von Gi- G. F. Händels Oper „Ariodante“. ner Mandolinenorchester en- acomo Sartori (1860-1946), Ludwig van Beethoven (1770- gagierte Sängern Anna Sophie „Armonie Alpine“. Bereits beim 1827) hielt sich etwa ab der Jahr- Kostal leider absagen musste. folgenden Stück waren erste hundertwende öfters im Raum Nun ist es ja gar nicht so leicht, Bravorufe zu hören: Martin Mödling auf. Im Jahr 1819, zur eine gleichwertige Sängerin zu Mairinger (Tenor) interpre- gleichen Zeit, in der er auch an finden, die mit nur kurzer Pro- tierte mit dem Orchester Rug- der „Missa Solemnis“ schrieb, benzeit bereit ist, einzusprin- gero Leoncavallos (1857-1919) komponierte er für eine Mu- gen. Wir hatten Glück: Wir ent- „Mattinata“ („Morning“), ein sikkapelle einige Walzer. Diese deckten Tina Josephine Jaeger, Lied, das 1904 von Ruggero Le- wurden als „Mödlinger Tänze“, eine junge, aufstrebende Sänge- oncavallo komponiert und En- „Brühler Tänze“ und/oder „Elf rin, in der Schweiz geboren und rico Caruso gewidmet worden Wiener Tänze“ bekannt. Sechs 2012 nach Wien übersiedelt. Sie ist. „Mödlinger Tänze“ brachte das studierte Sologesang (Sopran) Der in Horn (NÖ) geborene Neue Favortiner Mandolinen- und Liedgesang und Oratorium Tenor Martin Mairinger begann orchester aus diesen Komposi- an der Musik- und Kunstpriva- als Zehnjähriger seine musika- tionen eindrucksvoll und ein- tuniversität der Stadt Wien, wo lische Ausbildung bei den Al- fühlsam seinem Publikum zu sie auch ihren Master erwarb. tenburger Sängerknaben. Von Gehör. 2016 sang sie die „Cinderel- 2002 bis 2006 absolvierte er sein Als Höhepunkte des ersten la-Arien“ von Alma Deutscher Studium zum Musicaldarsteller Teiles des Konzertes können in der israelischen Botschaft. Im am Vienna Konservatorium. sicher der Auftritt von Tina Sommer 2018 sang sie bei den Seit September 2006 studiert Josephine Jaeger mit dem „Vil- Schlossfestspielen Langenlois er Sologesang am Konservato- ja-Lied“ aus der Operette „Die im Ensemble von Carl Zellers rium Wien Privatuniversität. Lustige Witwe“ (Musik: Franz „Der Vogelhändler“ mit. Und Im Sommer 2007 stand er als Lehar (1870-1948) & Text: Leo nun stand sie dank des Engage- Graf Stanislaus („Der Vogel- Rosenstein (1861-1921)) und ments unserer Vorstandsmit- händler“) von Carl Zeller und die Darbietung des „Wolgalie- glieder mit dem Neuen Favo- als Padre in „Der Mann von La des“ aus der Operette „Der Za- ritner Mandolinenorchester auf Mancha“ bei den Festspielen rewitsch“ (Musik: Franz Lehar der Bühne. Röttingen in Deutschland auf (1870-1948) & Text: Béla Jaco- Das Orchester begann das der Bühne. Am Theater an der bowicz (1871-1934) & Heinz Konzert, geleitet von seinem Wien sang er den Older Brother Reichert (1877-1940)) durch 20 Rückblick
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