FORUM UNESCO-SCHULEN ÖSTERREICH - Futures of Education
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INHALT EDITORIAL 2 Akademisches Gymnasium Innsbruck / Tirol Liebe Leser*innen! 3 BAFEP Oberwart / Burgenland 4 BG/BRG Knittelfeld / Steiermark Ein Schuljahr mit außergewöhnlichen Herausforderungen liegt hinter uns, 5 BG/BRG Tulln / Niederösterreich die an den Schulen mit viel Organisationsgeschick und großem Engagement 6 GIBS Graz / Steiermark bewältigt werden mussten. 7 GTEMS Anton Sattler Gasse, Wien 22 Gerade UNESCO–Schulen sind daher wichtige Bildungseinrichtungen, in 8 GWIKU 18 Haizingergasse, Wien 18 denen der heranwachsende Mensch im Mittelpunkt steht und in all seinen BRG 19 Krottenbachstraße, Wien 19 Fähigkeiten auch in schwierigen Zeiten gefördert werden soll. Auf wie viel- © eSeL.at 9 Herta Reich Gymnasium und Realgymnasium Mürzzuschlag / Steiermark fältige Weise das in unserem Schulnetzwerk geschieht, unterstreicht auch 10 Schulen des BFI Wien, Wien 5 diese Ausgabe des FORUMS auf beeindruckende Weise, ein großes DANKE für 11 JBBZ – Jüdisches Berufliches Bildungszentrum, Wien 20 Mag.a Friederike Koppensteiner alle Beiträge! 12 HLW Horn / Niederösterreich Als Koordinatorin erlaube ich mir, mich an dieser Stelle von Ihnen/Euch 13 MS Laßnitzhöhe / Steiermark allen zu verabschieden. Seit dem Schuljahr 2003/2004 durfte ich unser Schul- 14 Pädagogische Hochschule Steiermark netzwerk begleiten und mitentwickeln, von 47 Schulen sind wir nun auf 97 15 Rudolf-Steiner-Schule Salzburg und mehr als 20 Anwärterschulen angewachsen. Die Jahrestagungen in allen 16 Stiftsgymnasium Melk / Niederösterreich neun Bundesländern haben sicher wesentlich dazu beigetragen und in ihrer 17 GRG 12 Rosasgasse, Wien 12 vielfältigen Gestaltung immer Höhepunkte für uns Lehrkräfte dargestellt. 18 Reformpädagogische Volksschule Karl Löwe Gasse, Wien 12 Ich danke an dieser Stelle für eine wunderbare, kontinuierliche Zusammen- 19 VS Enzersdorf-Margarethen / Niederösterreich arbeit mit vielen so engagierten UNESCO-Schulreferent*innen, für interes- 20 Pädagogische Hochschule Kärnten sante Begegnungen und außerordentliche Festveranstaltungen an Schulen 21 Joseph Hadyn Realgymnasium, Wien 5 quer durch Österreich. Ein besonderer Dank für viele thematische Anregungen 22 Europaschule, Wien 20 und die Durchführung zahlreicher Workshops für uns Lehrkräfte gilt auch den 23 BRG Krems / Niederösterreich Kolleg*innen in der ÖUK, allen voran Martina Mertl. Ohne ihr organisatori- 24 Kirchliche pädagogische Hochschule Wien/Krems sches Geschick wäre unser Netzwerk nicht so kompetent verwaltet. Meiner HLW/Bafep Sta. Christiana, Frohsdorf / Niederösterreich Nachfolgerin Mag.a Stephanie Godec wünsche ich viel Erfolg. 25 BRG 18, Schopenhauerstraße, Wien 18 Ganz besonders danke ich auch allen, die wesentlich zum Aufbau des 26 BG Tanzenberg / Kärnten österreichischen Netzwerks beigetragen haben und nach langjähriger Tätig- 27 BASOP/BAfEP St. Pölten / Niederösterreich keit an ihrer Schule die Aufgabe als UNESCO-Verantwortliche*r weitergeben. 28 BRG Landwiedstraße, Linz / Oberösterreich Die Leitsätze „learning to know, learning to do, learning to be, learning 29 Freie Waldorfschule Innsbruck / Tirol to live together“ mögen weiterhin in der pädagogischen Arbeit wirksam 30 Fachschule für wirtschaftliche Berufe Caritas, Graz / Steiermark werden! 31 Gymnasium am Augarten, Wien 20 32 GRG 3 Radetzkystraße, Wien 3 Mit allen guten Wünschen für die Zukunft unseres Schulnetzwerkes und 33 GRG 23, Wien 23 herzlichen Grüßen 34 BHAK/BHAS Hall / Tirol 35 HLF Krems / Niederösterreich 36 HLW FW Kufstein / Tirol 37 HTBLVA Graz – Ortweinschule / Steiermark 38 MS Dr. Renner, Graz / Steiermark 39 MS Friesgasse, Wien 15 40 Mittelschule Purbach / Burgenland 41 Praxisschule - Verbundmodell MS/BRG, Klagenfurt / Kärnten 42 VBS Floridsdorf, Wien 21 Mag.a Friederike Koppensteiner 43 VBS Hamerlingplatz, Wien 8 44 VS Eisteich, Graz / Steiermark 45 Montessorischule Unterwaltersdorf / Niederösterreich 46 BG/BRG Judenburg / Steiermark 47 BHAK Grazbachgasse / Steiermark 48 VS Sörg / Kärnten 49 BG/BRG für Slowenen, Klagenfurt / Kärnten 50 Was ist Immaterielles Kulturerbe (IKE) im Sinne der UNESCO? 52 Ausblick
2 AKADEMISCHES GYMNASIUM INNSBRUCK/INTERNATIONAL SCHOOL INNSBRUCK / TIROL BAFEP OBERWART / BURGENLAND 3 Die Donut-Ökonomie Wir pflanzen Zukunft: Bee-o-diversität Ein Nachhaltigkeits-Workshop am Akademischen Gymnasium Innsbruck ES GING UNS wohl ähnlich wie vielen anderen Schulen auch. Doch das soll nur der Anfang sein. Denn das Projekt Die schwierigen Bedingungen ab Ende der Herbstferien „Wir pflanzen Zukunft“ steht erst am Beginn. Im Herbst führten dazu, dass zahlreiche Projekte abgesagt werden wollen wir wieder selbst Hand anlegen, zum Spaten „Das Ziel ist es, im Donut zu leben, d.h. bei Dazu wählten wir zuerst unterschiedliche Indikato- mussten. Besonders schade war, dass der fesselnde greifen und Bäume pflanzen. Bäume stehen für Hoffnung, gleichzeitiger Sicherung sozialer Grundbedürfnisse ren aus, die einerseits die ökologische Grenze, anderer- Theatermonolog „Name: Sophie Scholl“, inszeniert von davon können wir ja genug brauchen. Bäume sind natür- innerhalb der Grenzen des Planeten zu handeln seits das soziale Fundament eines Landes beschreiben. Michael Muhr, wegen der neuen Beschränkungen nicht in lich auch gut für das Klima – und für das gemeinsame und zu wirtschaften.“ So wählten wir z.B. Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, der Schule aufgeführt werden konnte. Schulklima. Anna Oberrauch, PHT Fachdidaktik Geographie leistbares Wohnen als Aspekte für das soziale Fundament. Was also sollte unser UNESCO-Beitrag im Schuljahr Treibhausgasemissionen, Artenvielfalt und Flächenver- 2020/21 sein? Die Antwort darauf fanden wir, kurz bevor Mag.a Barbara Marti Leben wir in unseren ökologischen Grenzen? Haben wir siegelung waren Punkte für die ökologische Decke. Im der „normale“ Schulbetrieb wieder startete. Anregung bot alle sozialen Grundbedürfnisse erfüllt? Das Modell der Weiteren suchten wir nach Daten, die wir vor allem aus der Slogan „Life is better together“, zu dem die UNESCO PS: Wer pflanzt noch Bäume? Es besteht Interesse an „Donut-Ökonomie“ von Kate Raworth (doughnut economics) der Onlinedatenbank „Gapminder“ bezogen. Als nächster einlädt. Zu diesem Zeitpunkt waren unsere Schüler*innen Austausch und Vernetzung: barbara.marti@bgld.gv.at ist aktuell das in Debatten am intensivsten genutzte Nach- Schritt mussten wir Grenzen festlegen, ab wann die öko- durch die herausfordernde Situation sichtbar belastet. haltigkeitsmodell. Es bringt die soziale und ökologische logischen oder sozialen Grenzen überschritten sind. Wir brauchten etwas Aufmunterndes. Eine gemeinsame Ebene zusammen und gibt ein alternatives Ziel für den Die Werte stellten wir graphisch im Mathematik-Program Aktion. Etwas Sinnstiftendes. Weg von der Pandemie. Zustand unserer Erde wieder, abseits von reinen Wirt- „Geogebra“ dar. Damit konnten wir einzelne Länder mit- Hin zu Lebendigkeit, Gemeinsamkeit, hin zu: sich mit- schaftsdaten. einander vergleichbar machen und klar sehen, welche einander wohlzufühlen und anzupacken. Wir wollten Im Wahlpflichtfach Geographie arbeiteten wir, Judith, Länder eher in den Grenzen handeln und welche weit beginnen, gemeinsam den Außenraum rund um die Schule Anna, Finn, Markus, Marius, Tobias, Nicolas und Matthias außerhalb davon agieren. zu gestalten. aus der 7cd, gemeinsam mit der PHT direkt mit dem Modell In einem weiteren Schritt werden wir noch die Nach- Das Motto der BAFEP Oberwart: „Wir pflanzen Zukunft“. und fragten uns, wo wir uns mit unserem Leben im Rahmen haltigkeit unserer Schule analysieren. Innerhalb von 10 Tagen halfen zahlreiche Klassen (Bewe- der Nachhaltigkeit gerade befinden. Dazu fragten wir uns, gung und Sport einmal anders) mit, einen 30 Meter langen welche Faktoren sind wichtig für ein gutes Leben? Was Streifen (ca. 30 Quadratmeter) umzustechen, es wurde brauchen wir als Gesellschaft für ein gutes Leben? Welche Erde zerkleinert, Wiesenhumus aufgetragen, gerecht, Auswirkungen hat unser menschliches Handeln auf den Blumensamen gesät … und der Wettergott angefleht. Ja, Planeten? In welchen Bereichen belasten wir durch unsere er schuf optimale Bedingungen, viel Regen! In nur 5 Tagen Lebens- und Wirtschaftsweise die Umwelt? keimten die ersten Samen. In Biologie wurden zudem Im Weiteren wendeten wir das Donut-Modell auf Schilder gestaltet: „Bee-o-diversität“, „Bee-Point BAFEP unterschiedliche Länder an. Oberwart“ und „Wir pflanzen Zukunft“. Spätestens im Sommer wird die neu angelegte Blumenwiese (Daumen halten!) eine blühende Bienenweide sein.
4 BG/BRG KNITTELFELD / STEIERMARK BG/BRG TULLN / NIEDERÖSTERREICH 5 BGreen Tulln 1.000 Bäume für eine grünere Zukunft SDGs im Unterricht IM HERBST 2020 hat die 8A Klasse beschlossen, als Zeichen als die Schüler*innen selbst einen Baum pflanzen durften! für den Umwelt- und Klimaschutz 1.000 Bäume setzen Am 27.Mai 2021 konnten weitere Bäume in der Tullner Au Globale Nachhaltigkeitsziele praxisnahe zu wollen. Unzählige neue Aufgaben warteten auf alle von den Schüler*innen der 7A gepflanzt werden. Beteiligten: Gespräche, Telefonate und Emailverkehr mit dem Bürgermeister und der Stadtgemeinde Tulln, mit Rund um das Baumpflanzprojekt BGreen Tulln gab es eine diversen Baumschulen in der Region, Einrichten von social bunte und umfangreiche Palette an Aktivitäten und Bei- Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des media Kanälen, etc. Ein Gewinnspiel wurde durchgeführt, trägen, die die Schüler*innen, inspiriert von ihren ihre nachhaltige Nutzung fördern, ... Klimawandels und seine Auswirkungen ergreifen um den Projektnamen zu eruieren, den schließlich Linnea Lehrer*innen, mit Enthusiasmus durchgeführt haben: Brunner für sich entschied mit dem Namen „BGreen Tulln“. • Spenden für den Regenwald in Costa Rica, um die Die Stadtgemeinde Knittelfeld orientiert sich als Agenda Sehr viele Schüler*innen der Oberstufe des BG/BRG Knittel- Trotz Distance Learning und Schichtbetrieb wurden die Aufforstung des Regenwaldes zu unterstützen 2030-Gemeinde an 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten feld nahmen im heurigen Schuljahr im Homeschooling knapp 1.000 Schüler*innen des BG/BRG Tulln mithilfe einer • die Erstellung von Baumtagebüchern Nationen, wovon eines „Leben am Land“ ist, das auch im an Videochats von Expert*innen teil, die vom Umwelt- Powerpoint-Präsentation über das Projekt informiert. Die • die Erstellung eines Herbariums Projekt „Knittelfeld summt“ abgebildet wird. Dabei geht Bildungs-Zentrum Steiermark organisiert wurden. Stadtgemeinde Tulln erlaubte die Pflanzung der Bäume auf • Zeichnung und Beschriftung von Baumteilen auf Englisch es primär um den Schutz von Bienen und anderen Insekten Die Vortragsreihe „Ich tu‘s für unsere Zukunft“ mit einer Gemeindegrund und unterstützte unser Projekt auch noch • Übersetzung der lateinischen Baumnamen sowie um die Rekultivierung von Streuobstwiesen. Diskussionsrunde beschäftigte sich mit diversen Themen durch die Kostenübernahme aller Pflanzungen; diverse • Gedanken zu “My deepest hope for the future and the In diesem Zusammenhang beschäftigten sich Schüler*in- wie der klimaschonenden Ernährung im Zusammenhang Baumschulen aus der Region haben Baumspenden beige- world is … ”: a message that I would post on the trees nen der 6B Klasse im Rahmen des Physikunterrichts mit mit Bio-Landbau, dem fairen Handel am Beispiel Kakao, steuert; alle Klassen (Schüler*innen und Eltern) des BG/ that I planted … und zu “I believe that the purpose of dieser Thematik. Die Auseinandersetzung mit dem Thema dem Verlust an Biodiversität als eine Auswirkung des Kli- BRG Tulln, die Lehrerkollegien des BG/BRG Tulln als auch planting trees is … “ der Nachhaltigkeit von Landökosystemen stand im Vorder- mawandels, der zunehmenden Umweltmigration und den der HLW Tulln konnten mit Geldspenden zum Gelingen des • Besuch des Workshops mit dem Thema „Deine Rechte, grund und wurde durch online-Veranstaltungen mit Möglichkeiten, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu Projektes beitragen. Insgesamt wurden € 4.050 gesam- Deine Welt!“ mit den Schwerpunkten Menschenrechte, Verantwortlichen der Stadtgemeinde vertieft. Schließlich reduzieren. Abgerundet wurde diese Reihe durch einen melt, mit denen elf stattliche Bäume, Laubbäume und die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) im Rahmen wurde das Ziel, die Produktion eines Kurzfilms, realisiert. Vortrag von Frau Univ. Prof.in Dr.in Helga Kromp-Kolb zur Obstbäume, vor der Schule gepflanzt werden konnten, 576 interaktiver Workshops Für die Umsetzung war ein vom Land Steiermark geförder- Gesundung unseres Planeten als Voraussetzung für Au-Bäume finden in der Tullner Au ein neues Zuhause. Vier • intensive Recherche: z.B. welche Bäume nehmen wie tes Projektteam zuständig. Der Kurzfilm wurde sowohl auf gesunde Menschen. Obstbäume, gespendet von der Stadtgemeinde Tulln, und viel CO2 auf, welche Baumarten sind für die Standorte im der Website zur Nachhaltigkeit des Landes Steiermark als Das Ergebnis dieser Vortragsreihe lässt sich wie folgt ein Baum, der von „Natur im Garten“ auf der Garten Tulln Stadtgebiet, welche für die Au geeignet auch in sozialen Netzwerken veröffentlicht. zusammenfassen: Noch können wir es schaffen, unseren für unser UNESCO Projekt BGreen Tulln gepflanzt wird, • Teilnahme an einem zweistündigen Webinar zum Thema Für ein verantwortungsvolles Leben jetzt und in Planeten zu retten, doch müssen wir so schnell wie mög- ergeben die beachtliche Summe von 600 Bäumen!!! Baumpflanzungen Zukunft müssen wir die Natur schützen und die Arten- lich die richtigen Maßnahmen hierzu setzen und unser Am 6. Mai 2021 konnten wir in einem kleinen, aber • eine künstlerische Umsetzung der Kurzgeschichte vielfalt erhalten. Verhalten zum Zwecke der Gesundung unseres Planeten würdigen Rahmen vor dem Bundesschulzentrum Tulln diesen „L’homme qui plantait des arbres“ („Der Mann, der ändern. ersten Erfolg im Beisein einiger Ehrengäste feiern: Bürger- Bäume pflanzte“) des französischen Autors Jean Giono meister Mag. Peter Eisenschenk, Frau Mag. Koppensteiner, • Analyse des Gedichtes „Neue Naturdichtung“ von Prof.in Mag.a Roswith Koch Koordinatorin der österreichischen UNESCO-Schulen, Frau Erich Fried OSTR.in Mag.a Brigitta Cede (UNESCO Schulkoordinatorin) Kramer, Herr Starkl, beide von den jeweiligen Baumschulen, • Produktion eines Videos über den positiven Einfluss von Frau Lackner von „Natur im Garten“, Frau Direktorin Bäumen auf den Menschen Mag. Schlager vom BG/BRG Tulln und Frau Direktorin Mag. Längauer von der HLW Tulln. Der krönende Abschluss war, Mag.a Martina Spielauer
6 GIBS GRAZ / STEIERMARK GTEMS ANTON SATTLER GASSE, WIEN 22 7 erences between the 1960s r: What are the biggest diff Temuu len Ga ntu mu and today? rious. They sti ll new and myste ff. Before cars were Uncle Pu je: Lots of stu eve ry no w an d then in the en spa ces hip s tha t we cou ld on ly see touch it were like ali would run to it and ysi de, if we wo uld see a car, everybod y s a car . Of cou rse cou ntr now everybod y ha to let us sit in it, but vil lage and plead the driver I thi nk eve ry wa s ver y ex pen siv e and rare back then, in the the telephone a smartphone. Ba ck st on e tel eph on e, now everybod y ow ns peo ple lived ha d at lea untouched and most Mo ng oli a wa s pea cef ul, beauti ful and an Ba ato r (ca pi- da y, nts to live in Ula de, now everybod y wa in the va st cou ntr ysi tal city of Mongoli a). ies like in the 1960s? r: What were the cit Temuu len Ga ntu mu s 6 yea rs old. But the 1964 Pu je: I vis ite d Ula an Ba ator when I wa pit e tha t Ula an Uncle e today, but des ch smaller tha n its siz ust ria li- Ula an Ba ator wa s mu t sta rte d ind y big to me . Ba ck then Mongoli a ha d jus actu- Ba ator wa s ver me. The cit ies were see ing fac tor ies wa s a new ex per ience for ch bet ter back zin g, so r used to look mu a lot gre ene r tha n today, so Ula an Ba ato all y ntr y, wa s it then. a wa s a social ist cou r: Ba ck then Mongoli Temuu len Ga ntu mu Einer unserer Schüler hat seinen Onkel, der in den 60er Jahren in der Mongolei gelebt hat, interviewt Wie wild waren die wilden 60er Jahre? Zivilcourage und Kreativität Interviewprojekt der GIBS Graz DA WIR IN DIESEM Jahr UNESCO-Schule geworden sind, Des Weiteren haben sich die Schüler*innen verschie- haben wir uns zur Aufgabe gemacht, unseren Kindern dener Schulstufen im Rahmen des Pride-Monats mit dem IM SINNE VON Berthold Brechts Fragen eines lesenden Ernährung erfuhren wir, dass er als Schüler im Kärntner die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Thema Toleranz, Akzeptanz und Zivilcourage auseinander- Schülers (Arbeiters) soll diese Broschüre die „Historie des Internat noch Lebensmittel aus CARE-Paketen bekam, rote Nationen vorzustellen. Die Schüler*innen der GTEMS gesetzt. Alltags“ widerspiegeln. Sie soll also von jenen Menschen Marmelade etwa, deren Erinnerung bei ihm noch heute Anton-Sattler-Gasse 93, 1220 Wien, haben gemeinsam Dieses Jahr wurde zum ersten Mal die Regenbogen- handeln, die nicht als König*innen, Herrscher*innen oder einen Würgereflex auslöst. Er berichtete auch von seiner mit ihren Lehrer*innen besprochen, wie sich die Themen fahne vor der Schule gehisst, auch viele Klassengemein- Politiker*innen in die Geschichtsbücher eingegangen sind. aktiven Teilnahme an der Demonstration gegen den Schah der 17 Ziele in unserem täglichen Leben widerspiegeln. schaften haben eine Fahne im Klassenzimmer aufgehängt. Sie soll ihre persönliche Geschichte basierend auf den von Persien in Wien, bei der er verletzt wurde. Eine Schü- Bei einem Projekttag haben wir große Banner am Schul- Mit der Regenbogenfahne hatte die Schulgemeinschaft bahnbrechenden Ereignissen der 1960er Jahre erzählen. lerin interviewte ihren in Teheran geborenen Großvater zaun befestigt, damit auch die Menschen in Schulumge- die Möglichkeit das Thema Sexualität zu reflektieren und Mongolei, Brasilien, USA, Kroatien, Türkei, Iran, Spanien, und auch er berichtete von der Stimmung gegen den Schah bung an unserem Schaffen teilhaben können, auch SQM Akzeptanz allen Geschlechtsidentitäten und sexuellen … Die Graz International School wird von Schüler*innen und von den enormen Unterschieden vor und nach der Rudolf Rainer war mit Begeisterung dabei. Gegen Ende des Orientierungen gegenüber zu fördern. Anhand von mode- aus mehr als 40 verschiedenen Ländern besucht, deren Iranischen Revolution. Professor Konrad stellte auch einen Tages erstellten manche Klassen eine Wortwolke mit rele- rierten Diskussionen, World Cafés und Videopräsentationen Familien in den 1960er Jahren auf der ganzen Welt zu Bezug zur Gründung der GIBS und den 1960er Jahren her, vanten Begriffen. Außerdem haben Kinder der 4. Klassen von Kindern für Kinder wurden diese Themen erarbeitet Hause waren. indem er die Aufbruchsstimmung im Bildungsbereich passend dazu als Abschlussgeschenk an die Schule einen und vertieft. Jeder und jede darf seinen oder ihren Platz Das UNESCO Projekt Memory of the worlds „DOK.MOMENTS“ beschrieb. Ein neuer Geist sei durch Schulen und Univer- Poetry-Slam-Beitrag erarbeitet und aufgenommen. Dieser in der Schule und in unserer Gesellschaft haben und wird soll den Dialog zwischen den Generationen anregen und sitäten geweht und eine Demokratisierung habe in den wird zu Beginn des nächsten Schuljahres für ihre Nach- vorurteilslos in die Gemeinschaft eingebunden. die Enkel*innen dazu ermutigen, in den Familienalben der vormals sehr autoritär geführten Institutionen Einzug folgerinnen und Nachfolger auf unserem Schul-YouTube- Groß- und Urgroßmütter und -väter zu stöbern. Es soll gehalten. Die Umsetzung der Idee, eine bilinguale Schule Kanal und auf unserer Homepage veröffentlicht. Eva Geider dazu anregen, ins Gespräch zu kommen, um herauszufinden, in Graz zu gründen, dauerte zwar noch bis 1991, wurde wie „wild“ die „Wilden 60er“ Jahre von Zeitzeug*innen aber als Zeichen für Weltoffenheit und moderne Lehr- und empfunden wurden. Hielt der Zeitgeist des Widerspruchs Lernmethoden gewertet. Prof. Konrads Sohn war Schüler Eingang ins Familienleben? Sprach man über politische in der Pionierklasse der GIBS und wir danken ihm für seine Aktionen (Stichwort Vietnamkrieg, Sit-ins, Proteste an den Verbundenheit zu unserer Schule. Universitäten) am Küchentisch? Gab es einen kritischen Wir freuen uns über viele Leser*innen der Broschüre, Diskurs über politische Entscheidungen? Oder aber domi- die in der Bibliothek der GIBS aufliegt und den Geschichts- nierte der arbeitsreiche Alltag? Wir konnten Univ.-Prof. unterricht der nächsten Jahre bereichern wird. Das wunder- Helmut Konrad für ein Impulsreferat gewinnen und seine bare Layout haben wir Frau Mag. Ulrike Saringer-Maier zu Ausführungen und Antworten auf Schüler*innenfragen verdanken. zu wichtigsten historischen Ereignissen der 1960er Jahre bildeten die Basis für die Interviewfragen. Dabei waren Dr.in Martina Pfistermüller-Czar seine persönlichen Antworten auf scheinbar banale Fragen sehr spannend. Bei der Frage nach dem Unterschied in der
8 GWIKU 18 HAIZINGERGASSE, WIEN 18 BRG 19 KROTTENBACHSTRASSE, WIEN 19 HERTA REICH GYMNASIUM UND REALGYMNASIUM MÜRZZUSCHLAG / STEIERMARK 9 Gehört gelesen Die Welt des Sounds – Eine Textausstellung in der Haizingergasse Von Geräuschen und dem Bewegen von Bildern Gehört gelesen ist eine Ausstellung der besonderen Art: Sound Workshop mit Aram Zarikian sie ist eine Textausstellung mit Arbeiten von Schüler*innen und Lehrer*innen. Geboren wurde diese Idee aus dem Wunsch, die vielen, spannenden, bewegenden, berührenden und kreativen IM SCHULJAHR 2021/21 haben wir so viele großartige Texte von Kindern und Jugendlichen, die während ihrer Futures of Education Projekte am BRG 19 gesehen... Schullaufbahn entstehen, zu sammeln und vor allem sicht- Folgendes Projekt wollen wir näher vorstellen: bar zu machen. Gearbeitet wird mit dem, was ohnehin Vom 30.4. bis zum 14.5. kam die 6c in den Genuss mit bereits vorhanden ist. Eine sehr nachhaltige Methode! Aram Zarikian, ein international tätiger Musiker (Schlag- Über MS Teams wurde eine Gruppe erstellt, wo alle Kolle- zeug, Percussion), Sound Artist und Lecturer (BIMM London g*innen Texte bzw. Fotos davon (z.B. Stammbaum auf und Royal Academy of Music), einen Workshop zur Welt des Französisch) hochladen konnten, Schüler*innen wurden Sounds zu veranstalten. gebeten ihre Texte zuzusenden. Die Schüler*innen waren davor mit ihren Animations- Das Ergebnis von gehört gelesen kann sich sehen filmen (großes Semesterprojekt der 6. Klasse unter der lassen: über 20 Texte wurden geschickt, ausgegraben, Leitung von Prof. Lassnig) sowie den dazugehörigen Story- Lehrer*innen verfassten welche eigens dazu. Dialoge, boards beschäftigt. Um auf der Film-Sound-Ebene nun Geschichten, Beschreibungen, Briefe, Gedichte zu allen eine angemessene Einführung zu bekommen, konnten Ostersteine – Hoffnungssteine Themen aus dem Schul- und Lebensalltag hängen nun in wir Aram Zarikian für einen Workshop gewinnen. Das Ziel der Ausstellung, auf der gehört-gelesen-Wand. Sie soll war, dass die Schüler*innen einen Einblick in die Arbeit Eine Aktion des Herta Reich BG/BRG Mürzzuschlag zum Mitmachen als Quelle der Inspiration und des Gedankenaustausches mit Sound zu bewegten Bildern bekommen – von der innerhalb der Schulgemeinschaft dienen und andere dazu Aufnahme, über kreative Strategien, Experimenten, bis ermutigen, sich noch einmal mit den eigenen Arbeiten zum Schnitt und der Verbindung von Sound und Film. auseinanderzusetzen und sie eventuell zu präsentieren. Alle Termine fanden in der Zeit des Distance Learnings SCHÜLER*INNEN VON der ersten bis zur achten Klasse des Ursprünglich kommt diese Idee aus England und ist nun in Die Ausstellung wird fortlaufend erweitert. statt – wir versuchten das Beste aus der aktuellen Herta-Reich-Gymnasiums Mürzzuschlag haben im Religi- Deutschland im schleswig-holsteinischen Lauenburg Auch künstlerische Werke der Kinder und Jugendlichen Situation zu machen und arbeiteten intensiv via MS Teams onsunterricht in den Wochen vor Ostern mehr als 1000 beheimatet. Dort entwickelte sich eine Initiative mit (Zeichnungen zum Thema Lesen, Playmobil-Standbilder, oder Zoom. Steine mit Bildern bemalt, die sie mit dem Begriff „Hoff- unterschiedlichen Facetten: Photoshop-Kunstwerke, one-minute-sculptures etc.) Begonnen wurde die Projektarbeit mittels Padlet zu nung“ verbanden. Es gab Steine mit einem Kreuz, mit • Zum einen verbinden sich Menschen, indem sie wurden zur Auflockerung und optischen Verschönerung „inner and outer creative spaces“, das gleich großen einem Anker, beliebt war das Motiv des Regenbogens, aber gemeinsam Steine bemalen – diese Tätigkeit ist nicht inkludiert. Anklang fand. Nach diesem partizipativen Prozess aller auch das Herz und viele andere Symbole und Zeichen der besonders voraussetzungsreich, fast jeder kann Eine schöne Weiter-Entwicklung des Projekts: Einer Schüler*innen ging es weiter mit einer inhaltlichen Hoffnung waren zu sehen. mitmachen. Schülerin gefiel die Ausstellung und sie entschied sich, Vertiefung zu Klang und Musik, wozu Aram einigen Input Die Steine sind als Ostersteine zu lebendigen Steinen • Zum anderen verbinden sich auch unbekannte ihren Radiobeitrag dazu zu gestalten und die Kinder aus gab. Auch die wichtigsten Websites und Audiosoftwares geworden, indem sie im Mürztal auf Wegen, Plätzen, vor Menschen, indem sie über die Steine miteinander der Tagesbetreuung lasen die Texte dazu kurzerhand ein. wurden vorgestellt. Danach waren wieder die Schüler*innen Kirchen, Ämtern, Geschäften und Wohnhäusern „ver- kommunizieren und auf kunstvolle Weise Symbole an der Reihe und machten sich auf die Suche nach verfüg- steckt“ wurden, damit sie gefunden und mitgenommen oder Botschaften in die Welt bringen, die ihnen etwas barem „Sound Material“ und zogen los um unterschied- werden und Freude bereiten. bedeuten. liche Sounds aufzunehmen. Viele Mürztaler*innen sind der Aufforderung nach- • Den theologischen Hintergrund bildet die Erkenntnis, Daraufhin begeisterte Aram die Klasse mit den vielen gekommen, ihren gefundenen Osterstein zu fotografieren dass der Stein ein religiöses Symbol ist: Am Ostermorgen Möglichkeiten von Audiosoftwares. Er stellte einige und uns ein Mail mit ihren Gedanken zur Frage „Was gibt fanden die Frauen den weggerollten Stein und das leere Programme vor und zeigte, wie man tatsächlich mit so uns Hoffnung?“ zu schicken. Grab Jesu. Der Stein, der ein Zeichen der Ohnmacht war, einer Software arbeitet. Darauf fanden sich die Schüle- Groß war unsere Freude über die vielen bunten Nach- wird nun ein Zeichen der Hoffnung auf neues Leben. r*innen in ihren Gruppen in Konferenzräumen zusammen, richten, die während der Karwoche als Osterüberraschung wo sie schon konkret mit ihren mitgebrachten Sounds bei uns ankamen. Die Menschen brachten darin ihren Brigitte Rinnhofer arbeiteten. Dank und die Freude über den Fund des Steines sowie ihre Hoffnungsgedanken oft auf berührende und sehr persön- Mag. Philipp Huber liche Art zum Ausdruck. In vielen Mails wurden auch die Pandemie und das Frühlingserwachen der Natur angespro- chen.
10 SCHULEN DES BFI WIEN, WIEN 5 JBBZ – JÜDISCHES BERUFLICHES BILDUNGSZENTRUM, WIEN 20 11 #hiergeboren Dokumentationsfilm: Das JBBZ in der Pandemie JA zur Einbürgerung hier geborener Kinder! „Ich habe gesehen, wie stark sich unser Alltag 1. Genehmigung der Zeitperioden für Interviews im Vergleich zu vor der Pandemie verändert hat. und Aufnahmen DIE ÖSTERREICHISCHE Einbürgerungspolitik ist eine der „Ich lebe seit meiner Geburt hier und könnte mir Ich konnte beobachten, wie unglaublich mutig, 2. Aufnahmen am JBBZ restriktivsten in ganz Europa. Mehr als 220.000 Menschen auch nicht vorstellen, in Serbien zu leben, da kreativ und divers wir Menschen sein können, (nur bei einem Präsenzunterricht möglich) sind hier geboren und besitzen keine österreichische Staats- Österreich meine Heimat ist und ich mich einfach wenn wir zusammenhalten. Unsere Existenz beruht 3. Interviews von Lehrlingen und Trainer*innen am Haus bürgerschaft. Betroffen von diesen unsozialen und aus- wie eine Österreicherin fühle. Ich bin mit der nun einmal auf Zusammenhalt.“ 4. Fortsetzung digital durchgeführter Interviews grenzenden Einwanderungshürden sind vor allem Kinder österreichischen Kultur aufgewachsen […]. Der Leiter des Projekts „Das JBBZ in der Pandemie“. und Jugendliche. Sie gelten dann oft bis ins Erwachsenen- Ich bin mit Österreichern aufgewachsen, nicht Zum Schluss meint der Projektleiter: alter als „Fremde“ im Staat, obwohl sie bereits seit der mit Serben. Ich bin in österreichischen Schulen Worum geht es? „Wir möchten zukünftigen Lehrlingen und Lehrenden Geburt hier leben. Dadurch werden sie massiv in ihren zur Schule gegangen, nicht in serbischen. Das Projekt, das von zwei Lehrlingsgruppen initiiert zeigen, wie Ausbildung in einer Pandemie aussieht bzw. Rechten eingeschränkt und aktiv von der demokratischen Und trotzdem bin ich keine Österreicherin laut wurde, dient dazu, verschiedene Aspekte des Distance- aussah, wie man mit schwierigen Situationen umgeht und Teilhabe an der Gesellschaft ausgeschlossen und in ihrer dem Gesetz. Ich habe alle Kriterien erfüllt, um Learning sowie daraus gewonnene Erfahrungen aus der komplexe Probleme in den verschiedenen Lebensbereichen Integration zu ihrem Heimatland Österreich gehemmt. eine Österreicherin zu sein. Außer eben, dass ich Perspektive von Lehrlingen und Trainer*innen in einem lösen kann. Meine Motivation, das Projekt zu starten, war Um dies aufzuzeigen startete SOS Mitmensch am keine österreichische Staatsbürgerschaft habe.“ Dokumentationsfilm zu erfassen. es aufzuzeigen, dass man mit dem richtigen Mindset in 26. Jänner 2021 im Zuge einer Pressekonferenz die erste Mirjana Milenkovic eine bessere Zukunft starten kann.“ große Einbürgerungskampagne. Viele Schüler*innen unserer Was ist bisher geschehen? Schule sind von dieser massiven Ungleichbehandlung „In Österreich bin ich geboren und aufgewachsen Gestartet hat das Projekt im Oktober 2020. Gleich zu Wir freuen uns auf das Ergebnis! betroffen. Merime Merlaku und Mirjana Milenkovic konnten und möchte in Zukunft weiterhin hier leben, weil Beginn wurden ein Zeitplan mit konkreten Zielen erstellt ihre sehr starken, berührenden Statements bei dieser Österreich, trotz meines albanischen Migrations- sowie die Zeitperioden, an denen gefilmt werden könnte, Pressekonferenz abgegeben. Es kostet sehr viel Courage hintergrundes, meine Heimat ist und ich mich hier festgesetzt. Ebenso wurden erste Testinterviews organi- sich vor die Öffentlichkeit zu stellen und auf diese unfaire wohl fühle. Jedoch habe ich leider bis jetzt immer siert und digital durchgeführt. Nicht-Einbürgerungspraxis aufmerksam zu machen. noch nicht die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen […]. Somit bin ich […] automatisch vom Was bleibt noch zu tun? Wahlrecht und der österreichischen Demokratie Aufgrund der vielen coronabedingten Pausen des Präsenz- ausgeschlossen, obwohl ich […] seit über 18 Jahren unterrichts gab es keine ganz so schnellen Fortschritte, hier lebe.“ wie sie geplant waren und so steht noch einiges an und Merime Merlaku aus: Mag.a Ulrike Spuller
12 HLW HORN / NIEDERÖSTERREICH MS LASSNITZHÖHE / STEIERMARK 13 Fotos: W. Elisabeth Schmickl Spendenaktion für das St. Anna Kinderspital BREATHE - Luft holen im [Wood of Fame] „A Headphone Theatre“ - Im Rahmen der International UNESCO ARTS Education WEEK 2021 im Kunsthaus Graz DIE PANDEMIEBEDINGT sehr schwierige Situation brachte es auch mit sich, dass die traditionelle Benefizveranstaltung der 3. Fachschule in diesem Jahr abgesagt werden musste. Die Schüler*innen haben sich gemeinsam mit ihrer Klas- senvorständin Barbara Riemer-Frühauf eine Alternative Gestaltung von Bildungsprozessen – analog & digital. Drehbuch zum „Headphone Theatre“! einfallen lassen. Die Mittelschule Laßnitzhöhe ist ÖKOLOG und UNESCO-Schule. Im Englischunterricht (auch in Form von Video Chats – In der Wirtschaftswerkstatt, der kreativen Gastronomie Eine künstlerische sowie digitale Umsetzung dient dazu, die im Distance Learning!) bietet sich die Chance einer selbst- und auch in der freien Zeit stellten die Schüler*innen Herzensbildung mittels partizipativer Lehr- und Lernformen ständigen Auseinandersetzung und Gestaltung von Audio Liköre, Sirupe und Gelees her, verpackten diese dann nett zu fördern und emotionale Betroffenheit zu erzeugen. Files in Kooperation mit Radio Helsinki. und versahen die fertigen Produkte mit Etiketten und If not us! WHO? If not here! WHERE? If not now! WHEN? On the Red Carpet: Das Drama & Dance Ensemble präsen- einem selber kreierten Logo. Im Rahmen einer Spenden- tiert in Form einer szenischen Interpretation. Beim Betrachten aktion vor den Osterferien wurden diese Spezialitäten Der ÖKOLOG-Tag am 11.11.2020 als Kick Off Meeting: der 11 überdimensionalen Pappfiguren, jede mit QR Code dann an Mitschüler*innen der HLW und FW, Lehrer*innen WALDBADEN: der Schul-Wald wird zur Wellnessoase bzw. einer Botschaft, sind Stimmen der 4B English Class und das Personal verkauft. • die angenehme Atmosphäre genießen – die Heilkraft über „Headphones“ zu hören. (binaurale Aufnahme) Der Reingewinn von 900 Euro wurde der St.Anna der Bäume spüren und ATMEN! Auftritt der Kunst-Figuren im Rahmen der International Kinderkrebsforschung übergeben. • „Szenen im Wald“ – Climate Change, ... UNESCO Arts Education Week (28. Mai 2021), anlässlich • Weckruf an die Menschheit: There’s NO planet B! Lendwirbel Graz und im Schulwald im Mai/ Juni 2021. Am Mag.a Irene Hofbauer Was können wir tun? Jetzt aber ALLE. Tag der Sprachen, 26. September 2021 sind die Pappfiguren • Eine Klima-Lesung im Schulwald. – ÖKOLOG Urkunde ein weiteres Mal im öffentlichen Raum zu sehen/ihre Bot- und ÖKOLOG Box mit biofairen Schokoladen vom schaften zu hören. Umweltbildungszentrum (UBZ) im Mittelpunkt des Dieses Projekt ermöglicht, die Entwicklung von flexiblem Geschehens. Denken und die Trennung von Lernen und praktischem Handeln zu überwinden - respektvoll, emotional! Wesent- lich dabei ist es, sich als Teil der Welt zu erfahren und Handlungsspielräume zu nutzen, damit wir dem Ziel einer lebenswerten und menschenwürdigen Zukunft näherkommen. Drama & Dance Ensemble 1A - Künstler*innen/Tänzer*innen und Schüler*innen der 4B Klasse – Sprecher*innen Eva Scheibelhofer-Schroll – Idee, Konzeption, Regie, Dramaturgie Radio Helsinki Walther Moser – Schnitt und Technik Ein Kooperationsprojekt im Rahmen von culture connected
14 PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE STEIERMARK, GRAZ RUDOLF-STEINER-SCHULE, SALZBURG 15 Foto: Heine Waldorfcampus Salzburg Fremdkörpervorstellung Unterricht auf neuen Wegen im Corona-Jahr Philosophie – eine Epoche / 12. Schulstufe Sortieren lernen und die Klarheit in der Sprache zu entde- Philosophie wird in der Waldorfschule in Epochen gegeben, cken stand im theoretischen Zentrum der Arbeit. drei Wochen täglich morgens eine Doppelstunde. Die täglich Wir hatten die Gelegenheit, den Diskurs zu üben, um sich wiederholende Fokussierung auf ein Fach ermöglicht von „Weil ich denke, habe ich recht!“ – wie es in den projektmäßiges Arbeiten und viel Eigentätigkeit der Kindern am Übergang zur Jugend oft spürbar ist – in ein Schüler*innen und hat sich gerade für den Online-Unter- „Weil ich mich austauschen kann, finde ich, was richtig richt mit MS Teams besonders bewährt. ist!“ zu wachsen. Es war sehr schön zu erleben, dass die Schüler*innen in Wir hatten die Gelegenheit, die verschiedenen Ansichten der Waldorfschule gelernt haben, selbstständig zu arbeiten. und Lebenskonzepte, die sich in dieser Zeit scheinbar Locked in Art Die anspruchsvollen Aufgaben führten sie zuverlässig und ausschlossen, miteinander abzuwägen und für jeden die je nach Persönlichkeit in vielfältigen unterschiedlichen bestmögliche Bewältigung der Situation zu finden. Wo ist Ausstellung an der PH Steiermark, Hochschulgalerie, 5. März 2021 – 5. Oktober 2021 Formen aus. Die Schwerpunktthemen erarbeiteten sie meine Freiheit? Wo endet sie? Wie finden wir einen gemein- gründlich, manche der Essays waren von herausragender samen Weg? gedanklicher Qualität. In der Praxis entwickelten wir sehr viel Fantasie, Neben dieser zuhause geleisteten eigenständigen Arbeit einerseits mit einem Brief an unser zukünftiges Ich, dann Die Schließtage im Bereich Kunst und Kultur durch den In den Werken der 17 Künstler*innen lassen sich gab es immer wieder Höhepunkte im Online-Unterricht, da mit dem Future Game 2050 und mit einer dazugehörigen wiederholten Lock-Down lassen sich nicht mehr zählen, unterschiedliche Zugangsweisen und (bild)sprachliche einige Schüler*innen ihre Schwerpunktthemen mit Power- Fantasiegeschichte. Den Aufbau solcher Erzählungen klar ebenso wenig sind die Tage zu beziffern, seit an der Ausdrücke finden: Von zarter grafischer Bearbeitung, über point graphisch, inhaltlich und sprachlich außergewöhn- zu spüren, einen Spannungsbogen zu entwickeln und die Pädagogischen Hochschule wie an allen österreichischen abstrakte Antworten in Form von Malerei bis hin zu Skulp- lich gut präsentierten. Bei den Präsentationen waren die Geschichte nicht zu kurz, nicht zu lang zu entwickeln, Universitäten fast ausschließlich im Distance Learning mit tur und Performance reicht die Bandbreite. Dabei zeigen Zuhörer*innen daher ganz bei der Sache, was sich auch in stand im Zentrum dieser Arbeit. digitalen Geräten gearbeitet wird. sich gegenständliche Darstellungen neben Utopisch-Phan- den daran anschließenden vertiefenden Gesprächen zeigte. Biographiearbeit war dazu gedacht, immer wieder die Dieser Herausforderung stellt sich die Hochschulgalerie tasievollem und surreale Fotografien neben dem Bronze- Die Ergebnissicherung wurde in Tests als Quiz über MS Menschen ins Zentrum zu holen - Individuen und ihr in Form einer Ausstellung, die unter den Rahmenbedin- guss. Teams organisiert. Dabei wiesen die meisten Schüler*innen Lebensweg waren in vielen anderen Epochen Thema. Auch gungen der erzwungenen Distanz und Isolation entstand Als anregendes Lebenszeichen der weggesperrten unerwartet gute Kenntnisse nach. die eigene, zukünftige und vergangene Biographie zu und die die Einschränkungen des Lebens auf den Privatbe- Kunst und Kunstschaffenden wird die Ausstellung, kura- Für mich als Lehrer war es meine erste Online-Epoche erspüren wurde in diesem Zusammenhang thematisiert. reich thematisiert. Die Ausstellung „Locked in Art“ ist ein tiert von HS-Prof.in Mag.a DIin Dr.in Marion Starzacher und und ich musste mich erst technisch in MS Teams einarbeiten. Gerade in diesem Jahr war es sehr wichtig, den Diskurs gesellschaftspolitisches Statement zur Situation von Mag. Albert Ecker, noch bis Oktober 2021 zu sehen sein. Dass die Epoche unter den schwierigen Bedingungen so und die Debatte zu üben, und sich mit den sogenannten Künstler*innen in der COVID-Pandemie, steht aber symbo- Vereinzelt kommen bereits die Lehrenden und Studieren- außergewöhnlich gut gelungen ist, war für mich eine „neuen Medien“ auseinander zu setzen. Dazu hatten wir lisch auch für die Situation der ausgesperrten Studieren- den wieder in die leeren Gänge der Universitäten und beglückende Erfahrung. online Debatten, was sehr schwierig für uns alle war und den und Lehrenden. Die Werke veranschaulichen, wie staunen darüber, dass in den letzten Monaten vieles gleich wir hatten auch einen Gast bei uns - Holger Volland, Kunst mit den Einschränkungen des Lockdowns umgehen geblieben ist und manches sich doch aktiv-produktiv neu- Deutsch / 7.Schulstufe gefragter Vortragsredner und Buchautor zu den Themen und diesen bildhaft verarbeiten kann. Die Arbeiten wer- gestaltet mit den geänderten Rahmenbedingungen prä- Die eigenartigen, unberechenbaren Schulschließungen Digitalisierung und Kreative künstliche Intelligenz. den als Zeugnis, manifestes Zeichen, Statement und Pro- sentieren kann. machten Neues nötig. test gegen den viralen Notstand in der Hochschulgalerie Weitere Informationen dazu unter Das Motiv des heurigen Schuljahres „Entdeckung von Mag. Michael Walter ausgestellt und in Form einer virtuellen Präsentation vor- https://hochschulgalerie.phst.at/ausstellungen/ongoing/ Neuland“ mussten wir aufgrund der Situation der Welt gestellt. Neben der erzwungenen Einsamkeit wird inhalt- heuer erweitert interpretieren. Oftmals konnten wir uns lich in vielen Werken das Spannungsverhältnis zwischen Prof.in Dr.in Monika Gigerl nicht sehen, und mussten die Technologie zu Hilfe holen. Mensch, Umwelt und Technik beleuchtet.
16 STIFTSGYMNASIUM MELK / NIEDERÖSTERREICH GRG 12 ROSASGASSE, WIEN 12 17 Future for Education „FLASH – Cooking“, „Nachhaltig leben und der Umwelt guttun: So einfach geht’s!“, „Süß & Salzig – Kulinarisch um die Welt“ – so einige Titel von Projekten der AP-Gruppe der 7.Klassen. Insgesamt 14 Schüler*innen führten je ein individuell ausgewähltes Projekt durch. Von Workshops und Lernzettel über eine kurze Doku und Kulinarisches war alles dabei. Von der berühmten „Corona-Bildungslücke“ war in der Rosasgasse keine Spur. Ein Schüler organisierte einen Workshop, in dem er Jüngeren den Umgang mit Power- point lehrte. Des Weiteren wurde ein Logiktunier veranstaltet, wobei die Unterstufen Schüler*innen ihre geistigen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten. In einem spannenden Video über Nachhaltigkeit erzählt eine ambitionierte Schülerin über alternative Verpackun- gen und erklärt, wie wir umweltfreundlicher leben kön- nen. Zur optimalen Vorbereitung auf Schularbeiten und Tests Im Lockdown … schrieb eine Schülerin für mehrere Fächer zu zahlreichen Themen Lernzettel, um Lernenden den Schreibkampf vor Schüler*innen des Stiftsgymnasiums Melk erzählen Prüfungen zu ersparen. Um eine übersichtliche Organisation zu ermöglichen, Ein Oral-History-Interviewprojekt der Geschichte-Wahlmodulgruppe am STG Melk erstellte eine Siebtklässlerin Vorlagen von ToDo Listen, Wochenplanern & Co, die jeder/e herunterladen und indi- viduell ausfüllen kann. Zwei sehr ähnliche Projekte widmen sich der Kulinarik. • Familienfeste wie Ostern oder Weihnachten Schüler*innen aus allen Klassen – von den Erstkläss- Eine Schülerin präsentiert in einem Koch- und Backblog per Videokonferenz. ler*innen bis zu den Maturant*innen – waren eingeladen, einfache Rezepte mit wenig Zutaten, die blitzschnell nach- • Schulschikurse und Sprachwochen … heuer leider nicht. über ihre Erfahrungen in den ersten beiden Lockdowns in gemacht sind. Das zweite Projekt dreht sich um geschicht- • Unterrichtsstunden in der Schule mit Maske oder online ihrem Privat- und Schulleben zu erzählen. In Einzelinter- liche Hintergründe von internationalen Gerichten und über den Computer. views, die – natürlich nur mit Einverständniserklärung – deren Zubereitung. aufgezeichnet wurden, erfuhren die Interviewenden bei- Die Vielfältigkeit dieser Projekte zeigt, dass sich Unser aller Leben wurde in der Pandemie auf den Kopf spielsweise, wie ihre Mitschüler*innen mit dem Distance Jugendliche durch eine Pandemie in ihrer Kreativität nicht gestellt. Eine Gruppe besonders interessierter Schüler*innen Learning umgingen, wie plötzlich ihre Freizeit auf den einschränken lassen und ihren Ideenhorizont durch diese hat sich diesem Stück gelebter Zeitgeschichte gewidmet. Kopf gestellt worden war, weil Treffen mit Freunden nicht Umstände sogar noch erweitern können. Denn Erziehung Oral History bedeutet „erzählte Geschichte“. Es ist eine erlaubt waren und weil das Fußballtraining verboten war. bedeutet nicht nur klassischen Schulstoff durchzunehmen, Methode der Geschichtswissenschaft, bei der Zeitzeug*innen Sie erzählten, wie sie plötzlich viel mehr Zeit zu Hause sondern auch, sich Hindernissen und Problemen zu stellen zu bestimmten Ereignissen befragt und von den Inter- mit ihren Eltern und Geschwistern verbrachten, Brett- und dadurch neue Erfahrungen zu sammeln. viewenden möglichst wenig beeinflusst werden sollen. spiele plötzlich wieder angesagt waren, sie miteinander Im Corona-Wintersemester 2021 waren persönliche wanderten und plauderten und einander bisweilen auch Helen Kerstin Baron & Pia Christina Schmidt; Interviews allerdings zunächst nur erschwert, dann auf- viel näher kamen. Schülerinnen der 7a grund der sich verschärfenden Infektionslage unmöglich. Das und vieles mehr verpackte die Wahlmodulgruppe Die Wahlmodulgruppe machte aus der Not eine Tugend in einen halbstündigen Film, der über folgenden Link und führten ein Interviewprojekt über das mittlerweile angesehen werden kann: https://youtu.be/bTWfFbfqIOo zum Alltag gewordene Tool von Microsoft Teams durch. Mag.a Doris Sommer
18 REFORMPÄDAGOGISCHE VOLKSSCHULE KARL LÖWE GASSE, WIEN 12 VS ENZERSDORF-MARGARETHEN / NIEDERÖSTERREICH 19 Earth Hour Insektenhotel Naturnaher Schulhof Umweltbotschafter unterwegs! Ein Prozess der Neugestaltung BEI DER PLANUNG im Vorjahr ahnten wir schon, dass uns Ganz besondere Momente entstanden, als diese Über- die Begleiterscheinungen dieser Pandemie doch etwas legungen dann laut wurden und es zu richtigen philoso- MIT DER UMGESTALTUNG zur naturfreundlichen Umgebung und Brombeersträuchern wird den Gaumen der Schüle- länger heimsuchen würden und versuchten deshalb ein phischen Gesprächen kam. Jede Woche gab es im Logbuch und Bewirtschaftung der Hochbeete in unserem Schulhof r*innen verwöhnen. Mittels mobiler „Kistengärten“ für Jahresthema zu finden, das wir in der Schule und auch nämlich eine ganz besondere „Wochen-Challenge“, wie möchte das Pädagog*innen-Team der Volksschule Karl kleinere Nutzpflanzen ist die punktuelle Auseinander- zuhause gut bearbeiten könnten. So waren alle Mitglieder z.B. „Ich motiviere viele Leute bei der „Earth Hour“ mit- Löwe Gasse in einem partizipativen Prozess mit den setzung mit thematischen Inhalten auch in den Räumen der Schulschiff-Besatzung Enzersdorf-Margarethen mit zumachen“. Bei dieser Aufgabenstellung kamen unsere Schüler*innen den Schulhof zu neuem Leben erwecken. der Klassen möglich. Feuer und Flamme dabei, als die „Umweltbotschafter Umweltbotschafter auf die Idee in der Gemeindezeitung Als reformpädagogischer Schulstandort sehen wir uns dem Der sensible Umgang mit selbst angebauten Lebens- unterwegs“ mit ihrem Jahres-Logbuch im September mit Kinderbriefe als Appell an die Erwachsenen zu veröffent- Leitprinzip „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ verpflichtet. mitteln wirkt sich nachhaltig auf das Konsumverhalten der dem Schulschiff lossegelten. Wir Erwachsene hatten uns lichen und an jeden Haushalt zu schicken. Viel mehr Leute Die Förderung von Kompetenzen erfolgt durch einen Heranwachsenden aus. Die Kinder lernen auf diesem Weg, als Wegbegleiterinnen dabei das Ziel gesetzt, Vorbild zu als sonst haben deshalb bei der Earth Hour mitgemacht, ganzheitlichen Zugang. sorgfältig mit Lebensmitteln umzugehen und gesunde sein, zu unterstützen und anzuleiten, damit unsere Kinder da die Kinder ankündigten, sogar Kontrollspaziergänge zu Bezugnehmend auf unser Projekt des „Naturnahen Ernährung wertzuschätzen. So wächst das Bewusstsein zu kritischen, bewussten und selbstständigen Welt- machen! Schulhofes“ werden die Bereiche gesunde Ernährung, dafür, wie massiv sich unsere Ernährungsweise auf die bürger*innen heranwachsen. Sie sollen ihre Umwelt Unsere Herausforderungen waren so gewählt, dass man Sozialkompetenz, Umweltschutz, ökologische Zusammen- Umwelt auswirkt. schätzen und schützen und über globale Ereignisse und sie sowohl in der Schule, als auch beim „Distance Learning“ hänge und Nachhaltigkeit fokussiert. Unser Schulgarten Die Leitung des Projektes liegt in den Händen von Entwicklungen in adäquatem, kindgerechtem Ausmaß zuhause machen konnte, wie z.B. unser Insektenhotel. schafft in diesem Kontext für alle Akteur*innen eine Kollegin Marion Janisch-Leitgeb. Bedingt durch die Pande- informiert sein. Wir sind fest davon überzeugt, dass Jeder durfte entscheiden, ob er/sie diese Ich-Botschaften Erfahrungswelt, welche in der Großstadt Wien keine mie kann der Start der Projektrealisierung frühestens im annehmen wollte. Gekoppelt war jede Challenge auch mit Selbstverständlichkeit darstellt und die den Unterricht Juni 2021 erfolgen. „viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine einer Sachinformation, die man jede Woche im Logbuch fächerübergreifend, anschaulich und sinnvoll ergänzt. Dinge tun, das Gesicht der Welt verändern können“. nachlesen konnte, damit sich den Kindern und Eltern Die Schüler*innen entwickeln soziale, motorische und auch der Hintergrund dazu erschloss. Und der Erfolg gab psychomotorische Kompetenzen. Durch das Gärtnern Und genau darauf wollten wir heuer hinaus! Wir können uns Recht! Miteinander leben wir jetzt deutlich umwelt- kommt es zu einer Stärkung des Selbstwertgefühls und etwas bewegen! Wir können etwas verändern! Auf uns bewusster als noch vor einem Jahr. Forschertriebs. Die Zielsetzungen der Pädagogik und der kommt es an! Dabei versuchen wir, mit den Kindern die Lern-, Spiel- Umwelterziehung gehen Hand in Hand und tragen und Homeschoolingzeiten so unbelastet und eindrucksvoll wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung der Lernenden wie möglich zu erleben. Es ist uns wichtig, weiterhin eine bei. Ein Teilbereich der bestehenden Hecke wird durch Schule zum Wohlfühlen und Lernen zu sein, in der jede/r vogel- und insektenfreundliche Sträucher ersetzt, da die Einzelne sich weiterentwickelt. Und das ist auch in einer vorhandenen Forsythien Hybride sind und keinen Wert für Pandemie möglich! Insekten darstellen. In einem kleinen Areal des Schulhofes soll eine Blumenwiese angesät werden. Kräuter, Wurzel-, Frucht- und Blattgemüse werden das Erscheinungsbild der Hochbeete prägen. Ein kleiner Naschgarten mit Himbeer-
20 PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE KÄRNTEN JOSEPH HAYDN REALGYMNASIUM, WIEN 5 21 Foto: Pädagogische Hochschule Kärnten - Viktor Frankl Hochschule Erinnerungskultur im Unterricht Haydngym – Weshalb und Wie? Nachhaltigkeitslandschaft DER NATIONALSOZIALISMUS und Zweite Weltkrieg werden hausen Komitee oder erinnern.at vermitteln zumeist GREENWASHING, Wegwerfgesellschaft, Recycling oder auch gegenwärtig im Unterricht behandelt. Doch für sehr kostenlose oder günstige „Guides“. Der Widerstand gegen Unternehmensverantwortung sind Schlagworte, die eng viele Jugendliche scheinen sie nur noch vergangene den Nationalsozialismus oder das Leid von Minderheiten mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ zusammenhängen. Themen unter vielen zu sein – ein abgeschlossenes Kapitel im NS-System sind ebenfalls Themen, die – wie auch Für das diesjährige UNESCO-Schulprojekt wurde gemeinsam der Zeitgeschichte, genau wie viele andere. bspw. Flucht damals und heute – sehr gut Anknüpfungs- mit den Klassen 3A, 3C, 5C und 6B eine „Nachhaltigkeits- Dabei birgt die Erinnerungskultur gerade heute, bald punkte in die Gegenwart bieten. Auf dass Ähnliches nie landschaft“ entwickelt. 80 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation der wieder geschehe. Die Schüler*innen arbeiteten mit großem Engagement Nationalsozialist*innen, vielfältiges Potential um bspw. zusammen und setzten sich hierbei mit dem Thema Menschenrechte, Demokratieverständnis, Vielfalt und Empfohlene Literatur: Sustainability auseinander. Es wurden verschiedenste Heterogenität in einer Gesellschaft, Mehrheiten- und Wutti, D., Danglmaier, N. & Hartmann, E. (Hg./Izd.) (2020): (Fach-)Begriffe gesammelt, geordnet, recherchiert, Minderheitenverhältnisse und Multi- bzw. Transkultura- Erinnerungskulturen im Grenzraum – Spominske kulture na definiert und bewertet. Die Schüler*innen beschäftigten lität zu bearbeiten. obmejnem območju. Klagenfurt/Celovec: Mohorjeva/Hermagoras, sich außerdem damit, welche Rolle und Verantwortung online verfügbar unter: https://doi.org/10.5281/zenodo.4013404 Zwei jüngere Studien an der Pädagogischen Hochschule sie selbst, aber auch die Schule, Gesellschaft und Politik Kärnten (2020) und der Alpen-Adria-Universität Klagen- Danglmaier, N., Hudelist, A., Wakounig, S. & Wutti, D. (Hg.) (2017): spielen. Anschließend wurde das gesammelte Material furt (2017) zeigten, dass sich gegenwärtige Jugendliche Erinnerungsgemeinschaften in Kärnten/Koroška. Eine empirische nach verschiedenen Themen in Form einer word cloud Studie über gegenwärtige Auseinandersetzungen mit dem besonders für die Erinnerungskultur interessieren (lassen), Nationalsozialismus in Schule und Gesellschaft. Klagenfurt/ graphisch dargestellt. Zur Visualisierung des Projekts wenn Spuren des Nationalsozialismus „vor Ort“, d.h. etwa Celovec: Mohorjeva/Hermagoras, online verfügbar unter: wurde in der Schule ein großes Plakat aufgehängt. im unmittelbaren Umfeld des Heimatorts oder der Schule https://doi.org/10.48415/2020/isbn.978-3-7086-0955-3 Weitere Schüler*innen und Klassen hatten ebenfalls in Projektgruppen „erforscht“ werden können oder die die Möglichkeit, sich auf dem Plakat zu verewigen und ihre jungen Menschen auch selbst in ihrer eigenen Familien- Dr. Daniel Wutti eigenen Schlagworte, Fragen und Ideen aufzuschreiben. geschichte diesbezüglich nachforschen können (Täter-/ Eine Schülerin fasste das Projekt folgendermaßen Mitläufer- und Opfergeschichten sowie jegliches „Dazwi- zusammen: „Es geht darum, die Welt der nächsten Gene- schen“ und „sowohl – als auch“). Lehrer*innen nehmen ration ohne schlechtes Gewissen zu hinterlassen.“ dabei eher die Rolle von Begleiter*innen und (sich zurück- haltenden) Expert*innen ein und diesbezüglicher Unter- Mag.a Katarzyna Huzar & Mag. Martin Sigmund richt ist gewiss nicht nur im Geschichtsunterricht sinnvoll, sondern sollte „interdisziplinär“ angelegt werden. So sind bspw. ehemalige Außenlager des KZ Mauthausen in den Bundesländern mit vergleichsweise geringem Aufwand von Schulgruppen besuchbar und Vereine wie das Maut-
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