ERSTE BIOLOGISCHE CUVÉE DER FAMILIE ROUVINEZ - Walliser Bote
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* BIOLOGIQUE EN RECONVERSION (CH-BIO-004) ERSTE BIOLOGISCHE CUVÉE DER FAMILIE ROUVINEZ
Die Kenndaten
und die Beurteilung des Önologen:
Die Marke
Bezeichnung: Nez Noir, AOC Wallis
Für den Namen NEZ NOIR haben wir uns von
Jahrgang : 2017 unserer Herde Walliser Schwarznasenschafe inspi-
Rebsorten : Merlot, Syrah, Gamaret rieren lassen. Jedes Jahr lassen wir sie zwischen
Mitte März und Mitte April für ein paar Wochen in
Vinifizierung und Ausbau :
Bio-Umstellung,
unseren Weinbergen weiden. So wird der Boden
6 Monate im Barrique in aller Ruhe und in perfekter Harmonie mit der
Natur gepflegt. Sobald diese Arbeit abgeschlos-
Lagerpotenzial : 3 bis 6 Jahre sen ist und die Reben zu wachsen beginnen, brin-
Preis : CHF 19.50 gen wir die Schafe auf unser ausgedehntes Feld
Degustationsnotizen : Die Aromen Crêtillon in der Gegend von Sierre. Zu Beginn des
von schwarzen Johannisbeeren Sommers kehrt die Herde dann beim Alpaufzug
und knapp reifen Erdbeeren werden in ihre Heimat zurück, zunächst auf die Alp
durch würzige und zart rauchige Schweifinen auf 2300 m ü. M. und später auf die
Noten verstärkt. Im Gaumen ist der Triftchumme auf 2700 m Höhe. Dort oben, am
Wein voll, konzentriert und behält Fusse des Matterhorns und auf dem Gebiet der
die Finesse seiner Aromen. Gemeinde Zermatt, werden sie während des
Sommers zweimal geschoren und geben so einige
Kilo hochwertige Wolle.
Das «niedlichste
Schaf derWelt»!
Genau wie unsere bekanntesten Rebsorten
Arvine und Cornalin sind die Oberwalliser
Schwarznasenschafe eine einheimische und
100% Walliser Rasse. Dank ihrer starken Konstitu-
tion und der dicken Wolle sind sie hervorragend
an die rauen klimatischen Bedingungen der Re-
gion angepasst. Während der Bestand der Tiere
in Vergangenheit stark zurückging, regt sich heu-
te ein neues Interesse an dieser Schafrasse. Dies
ist insbesondere der Fall, seit die Briten ihr den
Titel «the cutest of the world» (das niedlichste
Schaf der Welt) verliehen haben. Heute wird das
Walliser Schwarznasenschaf auch in andere
Länder ausgeführt und ist unter anderem in
Grossbritannien, Neuseeland und in den Ver-
einigten Staaten zu finden. Und natürlich in den
Reblagen von Clos St. Marcel und Crêta Plan!
Die Flasche
Für diesen neuen Wein haben wir eine Flasche im
burgundischen Stil gewählt, die sich durch ihre
Leichtigkeit auszeichnet. Sie benötigt weniger
Glas, so dass weniger Material und Energie für
ihre Herstellung benötigt werden. Darüber hinaus
wird diese leichte Flasche in St-Prex im Betrieb
unseres Lieferanten Vetropack hergestellt, was
den CO2-Ausstoss beim Transport erheblich
reduziert. Gleiches gilt auch für den Transport
der abgefüllten Flaschen zu Ihnen nach Hause:
Die Gebinde sind leichter, unsere Lastwagen
verbrauchen weniger Kraftstoff. Unser Nez Noir ist
damit insgesamt einer der umweltfreundlichsten
Weine der Schweiz.
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S WITZ E RLAND FAMILIE
Bodenmann
vs. Freysinger
Seite 9
Ein Opfer erzählt
Der Bund findet, dass es keine
eigene Stalking-Strafnorm im
Gesetz braucht. Eine Betroffene
sieht dies anders. Warum, erklärt
sie anhand ihrer Leidensge-
schichte. Seite 7
Albiner Nagelprobe
Das Bergdorf steht vor einer weg-
weisenden Frage: Kann bei den
nächsten Wahlen der Gemeinde-
rat noch besetzt werden? Die
Nachbardörfer sind für eine
Fusion schon mal parat. Seite 15
Cupfinal der Damen
Der FC Brig-Glis steht im Cup-
Impfpflicht gefordert
final. Am Mittwoch, 29. Mai,
kommt es im Stade de Tourbillon Zeneggen Beda Stadler, emeritierter Professor für Immunologie,
zum Duell gegen den FC Sitten.
Trainer Yannick Treyer ist opti- setzt sich für eine allgemeine Impfpflicht ein. Seine Beweg-
mistisch. Seite 25 gründe erklärt er im Interview auf den Seiten 16/17
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23. Mai 2019 | RZ Region 5
Oberwalliser Nationalräte kämpfen
gegen «Vegi-Diktat» des Bundes
Region Der Bund empfiehlt, empfohlen werden, andere wie das
an Veranstaltungen in ers- der integrierten Produktion (IP
ter Linie auf vegetarisches Suisse) jedoch nicht.»
Essen aus Bio-Produktion
«Ziel der Vegetarier ist klar»
zu setzen. Das finden die Auch SVP-Nationalrat Franz Rup-
Nationalräte Philipp pen sind die Empfehlungen des
Matthias Bregy und Franz Bafu ein Dorn im Auge. Auch er ver-
Ruppen fragwürdig. langt vom Bundesrat Antworten in
der Angelegenheit. «Erneut muss
Wer einen Apéro organisiert oder die man feststellen, dass der Bund ver-
Gäste eines Musikfests verpflegen will, sucht, das Verhalten der Bürgerin-
der soll gewisse Empfehlungen beach- nen und Bürger in eine ihm geneh-
ten. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) me Richtung zu lenken.», sagt er.
hat kürzlich ein neues Merkblatt mit «Eine solche Bevormundung ist
dem Titel «Empfehlungen für genuss- jedoch abzulehnen.» Die Empfeh-
volle und umweltfreundliche Verpfle- lungen von heute seien die Gesetze
gung bei Veranstaltungen» herausge- Der Bund empfiehlt, an Veranstaltungen in erster Linie auf Vegetarisches von morgen. Dies zeige sich auch an
geben. Darin finden sich verschiedene und Bio zu setzen. Foto Alexandr Podvalny/unsplash.com der Reaktion von Swissveg, der In-
Tipps, wie der Veranstalter nachhaltig teressenvertretung vegetarisch
und umweltfreundlich für seine Gäste und vegan lebender Menschen in
sorgen kann. Zweifelhafte Empfehlungen wisse Produzenten, im konkreten der Schweiz, auf seine Interpella-
Für CVP-Nationalrat Philipp Mat- Fall die Fleischproduzenten, direkt tion. «Das Ziel der Vegetarier ist
In erster Linie vegetarisch thias Bregy sind diese Empfehlun- zu benachteiligen.» Die Empfeh- klar», sagt Ruppen. «Es wurde
Die Empfehlungen lesen sich dabei gen diskussions- wenn nicht gar lungen des Bafu liessen zudem er- öffentlich erklärt, dass man es be-
wie ein Einstiegsbuch für angehende fragwürdig, weshalb er vom Bun- kennen, dass man hier eine ganz grüssen würde, wenn aus dem Ge-
Vegetarier. So schreibt das Bafu bei- desrat eine Stellungnahme ver- klare Meinung habe, was ein gutes bot eine Verpflichtung würde.» Für
spielsweise: «Mindestens zweit Drit- langt. «In erster Linie stellt sich die Leben und Verhalten ausmache das Kantonale Musikfest in Naters
tel des Buffets setzen sich aus vegeta- Frage, ob ein Bundesamt, in diesem und was nicht. «Ich finde es falsch, kann OK-Präsident Philipp Matthi-
rischen Produkten zusammen» oder Fall jenes für Umwelt, nichts Besse- wenn der Staat in alle Lebens as Bregy die Fleischliebhaber indes
«Das Vegetarische ist an erster Stelle res zu tun hat, als Empfehlungen bereiche eingreifen will», betont beruhigen. «Natürlich werden wir
platziert». Ausserdem solle man dar- für die Zusammenstellung eines Bregy. «Ausserdem sind die Emp- auch Vegetarisches anbieten», sagt
auf achten, nur Bio-Produkte oder Buffets herauszugeben», sagt er. fehlungen intransparent. So wird er. «Allerdings werden auch alle
ausschliesslich Bananen mit Max-Ha- «Zweitens erschliesst es sich mir zum Beispiel nicht klar, warum La- Freunde des Fleisches wie gewohnt
velaar-Label zu verwenden. nicht, wie das Bafu dazu kommt, ge- bels wie Bio oder Max Havelaar auf ihre Kosten kommen.» nmm
Der RZ-Standpunkt
Gackern in Agarn bald die Hühner?
War zuerst das Huhn oder das Ei? An dieser uralten philosophi- sich die Steger Bevölkerung im Herbst 2017 gegen ein ähnliches
schen Frage scheiden sich die Geister. Auch wenn ein Experten- Projekt ausgesprochen. Die Gründe: zu viel Lärm und zu viel Ge-
team aus England zum Schluss gekommen ist, dass das erste Ei stank. Auch wenn das Steger Gewerbe die Idee zwischenzeitlich
ein Hühnerei gewesen sein muss, weil es ein Huhn in sich trug, wieder aufgenommen hat, ist man nun doch wieder zurückge-
steht die Frage weiter im Raum. Wie auch immer, an Hühnern krebst. Die simple Begründung: Man wolle sich nicht in politische
und Eiern scheiden sich auch hierzulande die Geister. Vor allem Angelegenheiten einmischen.
Erstere werden argwöhnisch beobachtet und wahrgenommen. Während die Befürworter in Steg (immer noch) ihre Wunden
Das ohrenbetäubende Gegacker wird dabei mitunter als genauso lecken, hat man in Agarn Lunte gerochen und ist der Idee einer
Walter Bellwald störend empfunden wie der beissende Ammoniakgeruch, der Geflügelfarm nachgegangen. Erste Kontakte und eine Ortsbe
Chefredaktor durch den Kot der Tiere entsteht. Erst im Januar hat die Migros- gehung mit den zuständigen Personen haben bereits stattgefun-
walter.bellwald@rz-online.ch Tochter Micarna in Siders eine neue Geflügelfarm eingeweiht. den (s. Beitrag Seite 6). Auch wenn der Weg bis zur Geflügelfarm
Die Zahlen sprechen für sich: 50 000 Hühner leben in der top noch ein weiter ist, darf man den Gemeindeverantwortlichen
modernen Anlage, die jährlich 8 Millionen Bruteier legen. Rund eine gewisse Umsichtigkeit attestieren. Auch wenn eine solche
23 Millionen Franken wurden in den Elterntierpark investiert Einrichtung nicht ganz spurlos am Dorf vorbeigehen würde, so
und insgesamt zwölf Arbeitsplätze geschaffen, wovon sechs in könnte die Region zweifelsohne wirtschaftlich davon profitie-
Teilzeit. Trotz dieser wirtschaftlich verlockenden Aussichten hat ren. Allein das ist eine Überlegung wert. n
6 Region RZ | 23. Mai 2019
Hühnerfarm
in Agarn?
Agarn Die Migros-Tochter Micarna möchte
im Oberwallis einen Elterntierpark für
Hühner realisieren. Die Gemeinde Agarn
zeigt grosses Interesse.
«Für unsere Gemeinde wäre es eine tolle Sache, wenn
wir mit Micarna einen grossen Investor an Land ziehen
könnten», sagt Gemeindepräsident Thomas Matter auf
Anfrage. Noch sei zwar keine Entscheidung gefallen,
«aber wir haben unser Interesse klar signalisiert», er
gänzt Matter.
Viele Standortvorteile
Nachdem sich die Burgergemeinde Steg im Herbst 2017
gegen eine Geflügelfarm ausgesprochen hatte (die RZ
berichtete), wurde man in Agarn aktiv. Nicht zuletzt In Grächen treten mehrere Mitglieder des Gemeinderats nicht mehr zur Wiederwahl an. Foto WB
deshalb, weil Micarna nach der Eröffnung einer Hüh
nerfarm im vergangenen Januar in Siders auch im
Oberwallis einen Elterntierpark realisieren will. «Da
rum haben wir uns im vergangenen Jahr mit dem zu
ständigen Projektleiter Anton Grub zu einer Ortsbe
Rücktrittswelle im
gehung in Agarn getroffen», verrät Matter. Noch stehe
man zwar ganz am Anfang einer möglichen Zusammen
arbeit, aber auch Micarna habe ihr Interesse kund
Grächner Gemeinderat
getan. Nicht zuletzt deshalb, weil sich der mögliche
Standort ausserhalb des Siedlungsgebiets befinde. Ein Grächen Im Gemeinderat müssen che ich nicht mehr», sagt er. Dementspre
weiterer Trumpf: Der Standort wäre erschlossen und mehrere Sitze neu besetzt werden. chend mache er eine weitere Kandidatur
demnach gut erreichbar. Trotz der positiven Vormei Gleich mehrere Gemeinderatsmit- davon abhängig, welche Köpfe sich für die
nung will die Gemeinde nichts forcieren. «Wir befin Wahlen zur Verfügung stellen werden. Seine
glieder treten nicht mehr zur Wahl
den uns in der sogenannten Evaluierungsphase, das politische Zukunft ist also offen. Zu den
heisst, wir sind im Gespräch. Sollte sich Micarna für uns an. Sogar ein geschlossener Rück- «sicheren» Rücktritten gehört hingegen seine
entscheiden, muss sich zuerst die Bevölkerung zum tritt ist nicht ausgeschlossen. Parteikollegin und einzige weibliche Vertre
geplanten Projekt äussern. Erst dann müssten die Be terin Liliane Brigger, wie sie auf Anfrage er
sitzstandsverhältnisse geklärt und schliesslich das Bereits mehr als ein Jahr vor Ende der lau klärt. Für sie sei nach insgesamt drei Perioden
betreffende Gebiet umgezont werden», erinnert der fenden Legislaturperiode werfen in Grächen und noch zusätzlichen Jahren in anderen
Gemeindepräsident. Erst im vergangenen Sommer die nächsten Gemeinderatswahlen im Herbst politischen Ämtern definitiv Schluss. Auch
wurde die Urversammlung erstmals darüber infor 2020 ihre Schatten voraus. Denn die politi der Vizepräsident und gleichzeitige CVP-
miert. «Trotz einiger Bedenken war der Grundtenor schen Protagonisten müssen sich zwangsläu Ortspräsident Kurt Ruppen lässt es sein. Die
eher positiv«, so Matter. Für den Agarner Gemeinde fig schon jetzt intensiv darum kümmern. Die berufliche Beanspruchung als Betriebsleiter
präsidenten würde das Projekt eine grosse Chance dar Hintergründe: Derzeit setzt sich der fünf der Kehrichtverbrennungsanlage in Gamsen
stellen. «Nicht zuletzt deshalb, weil wir dadurch auch köpfige Gemeinderat aus zwei CVP- und drei werde ihn künftig vermehrt in Anspruch
Arbeitsplätze generieren könnten.»nbw CSP-Vertretern zusammen – die Gelben stel nehmen.
len mit Christof Biner den amtierenden Ge
meindepräsidenten. Im Dorf hält sich nun Erneut stille Wahlen?
seit Längerem hartnäckig das Gerücht, dass Somit verbleiben noch die zwei restlichen
gleich mehrere Vertreter nicht mehr zur Wie Vertreter Stefan Jeiziner (CSP) und Serge Pol
derwahl antreten wollen. Auch ein Rücktritt linger (CVP). «Ich äussere mich im Moment
des gesamten Gremiums soll offenbar im nicht dazu», sagt Jeiziner. Und Pollinger war
Raum stehen. Und tatsächlich: Gemeindeprä für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Wer
sident Biner bestätigt auf Anfrage, dass es die Gemeinde in der nächsten Legislatur
«bestimmt einen Rücktritt von drei oder periode führen wird, ist demnach offen. Die
sogar fünf Mitgliedern» geben wird. Kandidatensuche hat jedenfalls schon begon
nen, wie beide Ortsparteichefs erklären. Man
Unterschiedliche Gründe sucht gemeinsam, was kein Novum ist: Bei
Dazu könnte auch er, nach insgesamt drei den letzten Wahlen gab es bereits eine einzige
Perioden (zwei davon als Präsident) gehören. Liste mit fünf Namen, welche alle still gewählt
«Politische Machtkämpfe, wie es sie in Grä wurden. Dieses Szenario ist demnach auch
Ein Elterntierpark der Micarna. Foto 1815.ch chen in der Vergangenheit gegeben hat, brau nächstes Jahr denkbar. n Peter Abgottspon
23. Mai 2019 | RZ Region 7
Bund will keine Stalking-Strafnorm –
Das sagt eine Betroffene dazu
Region Im Gesetz brauche
es keine eigene Stalking-
Strafnorm, findet das Bun-
desamt für Justiz. Das sei
falsch, sagt eine Betroffe-
ne, die eine lange Leidens-
geschichte hinter sich hat.
Im Auftrag des Parlaments hatte
sich das Bundesamt für Justiz (BJ)
mit der Frage befasst, ob das Schwei-
zerische Strafgesetzbuch um den
Tatbestand des Stalkings erweitert
werden sollte, um Opfer besser
schützen zu können.
«Strafnorm nicht nötig»
Vor Kurzem kamen die Juristen des
BJ allerdings zum Schluss, dass da-
von auszugehen ist, dass «auch mit Die Dunkelziffer bei Stalking ist immer noch hoch. Symbolbild Lutz Stallknecht/pixelio.de
einem spezifischen Straftatbestand
die Strafbarkeit in etwa auf gleicher
Stufe einsetzen würde wie nach der tag auf und verfolgte mich.» Auch nichts beweisen.» Die Angst sei zu schützen.» Enttäuscht sei sie ge-
heute geltenden bundesgerichtli- vor Sachbeschädigungen und der überwältigend gewesen, sagt B. S. wesen, so B. S. «Ich dachte immer:
chen Rechtsprechung». Das bedeu- Belästigung der Familie von B. S. «Das Haus verliess ich meistens mit Die Polizei ist doch da, um zu helfen,
tet: Auch wenn es im Gesetz Stalking macht Stalker I. F.* nicht halt. «Bis laufender Handykamera, um be- um mich zu schützen. Dass den Be-
als eigenen Straftatbestand geben dahin kannte ich das Wort Stalking weisen zu können, wie mich der hörden die Hände gebunden sind,
würde, wäre es kaum möglich, die gar nicht und glaubte auch nicht, Stalker verfolgt. Zu Hause hatte ich hat das ohnehin schon übermäch-
Täter früher zu bestrafen. Gäbe es dass ich davon betroffen sein könn- Angst, das Licht anzumachen, weil tige Gefühl der Hilflosigkeit noch-
einen solchen Straftatbestand, gäbe te», sagt B. S. «Erst als ich zur Polizei sonst immer direkt SMS kamen, in mals gewaltig verstärkt.»
es zwar die Möglichkeit, die einzel- ging, erklärte man mir, dass ich ein denen klar wurde, dass er gerade
nen Handlungen eines Stalkers in Stalking-Opfer sei.» Als I. F. begann, mein Haus beobachtet.» Hilfe aus dem Umfeld
einem Gesamtzusammenhang zu auch die Kinder von B. S. in die An- Während es in vielen Fällen von
betrachten, so die Juristen des BJ, al- gelegenheit hineinzuziehen und zu «Diese Haltung ist falsch» Stalking nie zu rechtlichen Konse-
lerdings würden Beweisprobleme belästigen, keimte in der Frau der Von den Behörden gab es für B. S. quenzen für die Täterinnen und Tä-
bestehen bleiben. «Eine zwangsläu- Gedanke, dass sich die Sache wohl zunächst keine Hilfe. «Die Polizei ter kommt, ging der Fall von B. S.
fig sehr offene gesetzliche Formu- nicht von selbst hörte sich meine schlussendlich doch vor Gericht. I.
lierung könnte hier gar zu noch
grösseren Schwierigkeiten führen.
lösen würde.
«Das war der Mo- «Als Betroffene Geschichte zwar
an und war auch
F. wurde dabei schuldig gespro-
chen. «Allein hätte ich nicht die
Der Schutz der Opfer liesse sich mit
einer Stalking-Strafnorm wohl
ment, in dem ich
mir so richtig be- ist man unend- sehr bemüht»,
sagt sie. «Die
Kraft gehabt, einen Prozess durch-
zustehen», sagt die Betroffene.
nicht entscheidend verbessern»,
heisst es seitens des Bundesamts für
wusst wurde,
dass hier eine lich allein» Beamten mach-
ten mir aber
«Nur dank der Unterstützung aus
dem privaten und beruflichen Um-
Justiz. Grenze über- Stalking-Opfer B. S. auch klar, dass feld kam es zu einer Bestrafung
schritten wird», ihnen die Hände meines Stalkers.» Sie hoffe jedoch,
Täglicher Terror erinnert sich die Oberwalliserin. gebunden sind.» Darum finde sie es dass auch Betroffene, denen ein
Anders sieht dies eine Betroffene. falsch, dass sich der Bund gegen solcher Rückhalt nicht vergönnt
Die Frau aus der Region war jahre- «Wie in Trance» eine Stalking-Strafnorm ausspre- sei, Gerechtigkeit widerfahren
lang Opfer eines Stalkers. B. S.* Doch bis zum Gang zur Polizei muss- che. «Als Betroffene ist man unend- würde. «Eine Stalking-Strafnorm
wurde von ihrem Arbeitskollegen te es noch schlimmer werden. Erst lich allein, man isoliert sich und wäre dafür sicher ein richtiger und
belästigt und gestalkt. «Er schrieb als I. F ihr gegenüber körperlich ge- niemand kann einem helfen», sagt wichtiger Schritt», sagt B. S. «Wenn
mir ständig Nachrichten und Briefe, walttätig wurde, fasste B. S. den Ent- B. S. «Der Polizei sind indes die Hän- die Behörden schneller eingreifen
machte mich in der Öffentlichkeit schluss, die Behörden einzuschal- de gebunden, auch wenn sie einem könnten, und die Opfer nicht die
schlecht, mein Leben drehte sich ten. Den Gang zur Polizei beschrieb noch so gerne helfen würde. Ich derzeitige Beweislast tragen müss-
nur noch um diesen Mann und sei- B. S. «wie in Trance». «Natürlich denke, dass eine spezifische Stal- ten, könnte viel Schmerz verhin-
ne Besessenheit von mir», sagt sie. stritt er alles ab», sagt B. S. «Es stand king-Strafnorm es schon erleich- dert werden.» n Martin Meul
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23. Mai 2019 | RZ Region 9
DIE ATOMISIERUNG DES MODERNEN RECHTSSTAATES
PETER OSK AR
Bodenmann Freysinger
Rinaldo Arnold muss in die freie Wildbahn Die Atomisierung des modernen Rechtsstaates
entlassen werden
Staaten sind Schicksalsgemein- tig entsorgt, die krank verzoge-
Jede Woche geben Oscar Freysinger rend Jahren liegen. Anders sieht es schaften, die auf einer gemeinsa- nen jungen Menschen kriegen
und ich abwechselnd ein Thema vor. aus, wenn der Natischer Gemeinde- men Geschichte, einem Entste- einen Psychiater, Drogen oder
Letzte Woche ging es um unseren präsident mit einer Fake-Stiftung – hungsnarrativ, eigenständigen Pharmazeutik verpasst, in sozia-
Problembär Number one, Jean-Mi- Kapital 20 000 Franken – das Volk kulturellen Wurzeln und einem len, ethnischen oder religiösen
chel Cina. Warum? Weil Cina mit austricksen will. Dann sind unsere Wertekodex beruhen. Diese ver- Gettos wird nicht mehr mit der
seiner Politik leider dem Wallis Kantonsrichter putzmunter und schiedenen Bestandteile schaffen Allgemeinheit gelebt, sondern
nachweislich schadete und schadet. entscheiden innerhalb von zwei Mo- Zusammenhalt und regulieren das parallel zu ihr. Die äusseren
Freysinger nahm ihn in Schutz. naten. Gegen das Volk und seine Zusammenleben der vielfältigen Grenzen der Staaten weichen
Schuld sei nicht Cina, sondern das Rechte. Vor dem Gesetz sind nach- Komponenten einer Gesellschaft. zahlreichen inneren Mikrogren-
System. Soso. weislich nicht alle gleich. Durch die zunehmende Atomisie- zen, welche die Menschen vonei-
Diese Woche geht es dem Systemkri- rung der demokratischen Staats- nander absondern. Zugleich wird
tiker Oscar Freysinger um die «Ato-
«Frauenstreik: gebilde sind diese Grundlagen je- für jeden Einzelfall ein Ausnah-
misierung des Rechtsstaates». Es Im W
allis haben wir doch gefährdet. Die Menschen megesetz geschaffen, bis die
geht auch konkreter. zehn Kantonsrichter fühlen sich dem Sozialwesen, in eigentlich im Dienst des Allge-
Rechtsstaat 1: Unser Oberstaatsan- und nur eine Kantons- dem sie leben, kaum mehr ver- meinwohls stehende Rechtspra-
walt Rinaldo Arnold hat uns alle pflichtet. Sie werden immer ego- xis zur Farce verkommt. Niemand
faustdick angelogen. Dem «Walliser
richterin» zentrischer und ziehen sich in will mehr Verpflichtungen einge-
Boten» erklärte er vor einigen Mo- Rechtsstaat 4: In unserem Kantons- ihre Privatsphäre zurück. Dabei hen, allgemeine Unverbindlich-
naten, er habe seine Reisen nach gericht sind das Ober-, das Mittel- empfinden sie sich als völlig welt- keit und Unlust machen sich
Mexiko und Russland aus dem eige- und das Unterwallis angemessen offen, weil ihnen ja die weite Welt breit. Durch Teilnahme an
nen Sack bezahlt. Wahr ist genau das vertreten. Gut so. Im Kantonsge- übers Internet rund um die Uhr Demonstrationen, Hooligan-
Gegenteil. Er tischt uns immer neue, richt müssten gleichviel Männer ins Haus geliefert wird. Sie chat- Schlägereien oder Black-Block-
widersprüchliche Geschichten auf. und Frauen über uns richten. Wenn ten mit irgendwelchen Unbe- Randalen verschafft man sich be-
Dies nachdem er sich zuvor beim wir dem neuen Walliser Jahrbuch kannten im Internet und kaufen helfsmässig etwas Luft. Jene
Briger Wahlbetrug geweigert hatte, glauben wollen, gibt es unter den elf sich Sex, Kleider und Unterhal- Uneinsichtigen, die noch für Wer-
einen Zeugenaufruf zu erlassen. Kantonsrichtern nur eine Frau. tung online ein. Mit ihren Nach- te, Selbstverantwortung und Zi-
Stattdessen jagte Arnold kleine Ha- Geht gar nicht mehr. barn sprechen sie kaum, und vilcourage einstehen, werden an
scher durch das Unterholz. Der CVP- Rechtsstaat 5: Unser Datenschützer wenn sie etwas erleben, halten sie den Pranger gestellt, während
Mann müsste längst in der freien Sébastien Fanti ist ein Glücksfall. Er es sich durch ständiges Fotogra- man der tumben Mehrheit mit
Wildbahn als Anwalt seine Brötchen bekämpft mutig die staatlichen fieren und Filmen vom Leib. Statt angeblich selbst verschuldeten
verdienen. Dunkelkammern. Der Chef des Par- vor der eigenen Tür zu wischen Weltuntergangsszenarien ein
Rechtsstaat 2: Die SVP hat den Gel- lamentsdienstes, der Schwarze und in ihrer nächsten Umgebung schlechtes Gewissen einflösst, bis
ben mittels Wahlfälschung einen Claude Bumann, wollte Fanti er- für etwas mehr Solidarität und sie sich vor Reue selbst aufgibt. So
Grossratssitz geklaut und gibt diesen pressen. Entweder liefere ihm Fanti Zuwendung zu sorgen, zappeln entsteht auf dem Trümmerfeld
Sitz bis heute nicht zurück. Die Justiz- die Namen aller Bürgerinnen und die von Blindheit geschlagenen des Rechtsstaates allmählich ein
kommission des Grossen Rates steckt Bürger aus, die seine Hilfe suchten. Geeks auf ihren Handys zappend globales Unrechtsimperium, in
den Kopf in den Sand und schützt die Oder er bezahle Fanti keinen Lohn im unsichtbaren Netz, das sie ge- dem sich die Ja muhenden Kälber
politischen Stehler und Hehler. mehr. Die Erpressung dieser fangen hält. zwecks Rettung der Welt enthu-
Rechtsstaat 3: Das Walliser Kantons- Schwarzen Saaser Hand scheiterte. Abschottung wird zum Lebens- siastisch zur Schlachtbank führen
gericht ist chronisch überlastet. Vie- Immerhin. prinzip. Die Alten kommen in lassen.
le wichtige Dossiers bleiben wäh- Die Hoffnung stirbt zuletzt. n Altersheime oder werden vorzei- Brave new world. n
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Guttet-Feschel will guten Beizer
Guttet-Feschel Die Dorfbeiz Mietzins entrichtet werden. Wie
ist seit Längerem geschlos- sich nun bei der aktuellen Suche
sen und die Gemeinde nach einem neuen Wirt herausge-
stellt hat, sind diese Bedingungen
sucht einen neuen Wirt.
zu hoch. «Eine solch hohe Summe
Um die Suche zu erleich- zu garantieren, bevor man über-
tern, wurden die Bedingun- haupt starten kann, ist schwierig»,
gen geändert. sagt Gemeindepräsident Christian
Pfammatter.
Nebst einem Bistro ist das «Sonnen-
berg» im Quartier «Wiler» das ein- «Nicht nur eine Dorfbeiz»
zige Restaurant in Guttet-Feschel. Das seien viele nicht imstande, weil
Das langjährige Wirtepaar ging sie es sich schlicht nicht leisten
Ende März in Pension und seither könnten. Die Konsequenz: Diese
ist das Lokal zu. Bis anhin wurde das hohe Hürde hält potenzielle Inter-
Restaurant vom Besitzer – der Ge- essenten womöglich von einem Für das «Sonnenberg» in Guttet-Feschel wird ein Pächter gesucht.
meinde, jeweils vermietet. Voraus- Einstieg ab. Grund genug für die
setzung hierfür: Ein potenzieller In- Gemeinde, die Bedingungen zu
teressent musste bei Mietantritt überdenken. Neu wird das Lokal Um auf dem neusten Stand zu sein, «Wir wollen nicht nur einfach eine
20 000 Franken Bankgarantie hin- deshalb verpachtet und die Garan- werden im Restaurant während der Dorfbeiz, sondern ein attraktives
terlegen. Darin enthalten war mit- tiezahlung fällt weg. «Das ermög- derzeitigen Schliessung einige gastronomisches Angebot», so
unter die Übernahme von Inventar. licht allenfalls auch einem jungen Investitionen vorgenommen. Denn G emeindepräsident Christian
Dazu musste noch ein monatlicher Paar den Einstieg», so Pfammatter. die Strategie der Gemeinde ist klar: Pfammatter. n Peter Abgottspon
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Die Musikgesellschaft «Eintracht» aus Mörel-Filet in den Uniformen der ehemaligen Swissair-Angestellten. Foto zvg
Musikgesellschaft «Eintracht», Mörel-Filet
Die «Eintracht» verleiht Flügel
Mörel-Filet Die «Eintracht» feiert tracht» Mörel-Filet an vielen weltlichen und re- schlossen, sondern dem Bezirksmusikverband
nächstes Jahr ihr 150-jähriges Be- ligiösen Feiertagen aufmarschiert. Drei Ober- Brig. «Das hat damit zu tun, dass der Bezirks
stehen. Pikant: Die Musikantinnen walliser Musikfeste, drei Neuuniformierungen, musikverband Brig fast 20 Jahre vor dem Ver-
vier Bezirksmusikfeste, drei Fahnenweihen und band im Goms gegründet wurde», weiss Kiech-
und Musikanten tragen die Uniform
andere Jubiläumsfeste hat die «Eintracht» auf ler. 41 Aktivmitglieder marschieren in der
der früheren Swissair-Angestellten. dem Buckel. Und fühlt sich trotz ihrer bald 150 «Eintracht» mit. Als Dirigent amtet Leander
Jahre jung und beschwingt. Roten, der auf das 150-Jahr-Jubiläum hin seinen
«Nach dem Grounding der Swissair 2001 konn- Taktstock abgeben will. «Wir hoffen, bald einen
ten wir dank guter Beziehungen mehrere Uni- Harmonische Einheit geeigneten Nachfolger zu finden», sagt Kiechler.
formen der früheren Swissair-Angestellten er- «Nächstes Jahr feiern wir nicht nur unser rundes Doch jetzt steht erst einmal das Musikalische im
stehen und dadurch einiges an Ausgaben Jubiläum, sondern wir wollen mit einer Neuuni- Vordergrund. An den nächsten vier(!) Wochen-
sparen», blickt André Kiechler, Präsident der formierung auch so etwas wie einen Neustart enden steht die «Eintracht» im Einsatz. nbw
Musikgesellschaft «Eintracht», auf die letzte wagen», erklärt André Kiechler, der seit sieben
Neuuniformierung im Jahre 2003 zurück. Wäh- Jahren der «Eintracht» als Präsident vorsteht. Für
Wo die Musi spielt
rend die Swissair-Flieger damals am Boden blie- Kiechler ist der Name der «Eintracht», die bei
ben, haben die Überflieger aus Mörel-Filet erst musikalischen Wettbewerben in der 3. Stärke- In Zusammenarbeit mit dem Oberwalliser
richtig Fahrt aufgenommen und feiern nächstes klasse aufspielt, Programm: «Wir wollen nicht Musikverband (OMV) stellt die «RhoneZeitung»
Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. 1870 wurde die nur musikalisch harmonieren, sondern auch auf jede Woche eine Musikgesellschaft aus dem
Musikgesellschaft Mörel gegründet – damals kollegialer Ebene eine gewisse Eintracht bilden.» Oberwallis vor. Dabei steht nicht nur das musi-
noch unter dem Namen «Concordia». 53 Jahre Darum organisiert der Vorstand alle zwei, drei kalische Schaffen, sondern auch die Musikanten
später, im September 1923, wurde die Musikge- Jahre einen gemeinsamen Ausflug. «Auf diesen sowie Anekdoten im Vordergrund. Lesen Sie in
sellschaft aufgelöst, um nur wenige Tage nachher Reisen feiern wir uns und die Musik», sagt Kiech- unserer nächsten Ausgabe über die Musikgesell-
unter neuem Namen wie Phönix aus der Asche ler und lacht. Speziell: Die «Eintracht» ist nicht schaft «Elite» aus Niedergampel. n
wieder aufzuerstehen. Seitdem ist die «Ein- dem Musikverband Goms/Östlich Raron ange-14 Event RZ | 23. Mai 2019
Das grosse Jubiläums-Dorfturnier
Visp 1984 gegründet, feiert auch 35 Jahre später euphorisch ge-
der Unihockeyclub Visper teilt. Mit dem Aufstieg des Damen-
Lions dieses Jahr den 35. teams in die NLB ist der Verein zu-
rück in der Nationalliga, nur eines
Geburtstag. Gleichzeitig
der Highlights der Saison 2018/19.
kann bereits die 30. Aus- Ein elfköpfiges OK-Team hat es sich
gabe des traditionellen zur Aufgabe gemacht, das diesjähri-
Dorfturniers durchgeführt ge Jubiläumsturnier erstmalig wäh-
werden – ein Grund für rend zwei Tagen durchzuführen.
etwas Grosses!
Programm
Die Vereinsgründung besiegelt, sind Am Mittwochabend, 29. Mai 2019,
die Visper Lions 1985 auch gleich beginnt der Anlass um 20.00 Uhr
Mitgründer des schweizerischen (BFO Turnhalle Visp) mit einem
Unihockey Verbandes (SUHV). Die Galaspiel zweier Herrenteams der Die erste Herrenmannschaft 1984. Foto zvg
Schlagzeilen lauteten damals: «Uni- höchsten Spielklasse (NLA) – UHC
hockeysaison 1985/86 steht vor der Thun vs. Tigers Langnau. Zeitgleich
Tür – Visper Lions in der A.» Und so heizt ein DJ der Blaumeisen ab circa samt vier Kategorien (Kids, Plausch, Anmeldungen
kam es, dass das Herrenteam die 20.00 Uhr in der gegenüberliegen- Dorfvereine und Elite) treten die Anmeldungen für das traditionelle
ersten Jahre gar in der höchsten den Mehrzweckhalle ein, ehe die Teams gegeneinander an. Ein ge- Turnier am Auffahrtstag werden
Spielklasse dem noch unbekannten bekannte Partyband ab 22.00 Uhr mütlicher Tag mit durchgehendem bis am 24. Mai 2019 abends ent-
Unihockeysport frönen konnten. ihren grossen Auftritt hat. Die Fes- Kantinenbetrieb, tollen Preisen gegengenommen (via E-Mail an
Vieles hat sich seither verändert. So tivitäten mit freiem Eintritt dauern beim Torwandschiessen sowie Info- dorfturnier@visperlions.ch).
spielen heute die Torhüter ohne bis 3.00 Uhr. Der Donnerstag (Auf- und Ausstellungsständen von floor-
Stock, doch die Leidenschaft zum fahrt), 30. Mai 2019, steht ganz im ball4all (Verein Unihockey für Stras- Seid dabei und feiert mit uns
Sport und zur Kameradschaft wird Zeichen des Unihockeys. In insge- senkinder) und Interhockey. Geburtstag! ■
vispgemeinde
WALLIS SCHWEIZ23. Mai 2019 | RZ Region 15
Albinens Nachbardörfer sind
bereit für Gemeindefusion
Albinen Das Dorf befindet sich in
einer tief greifenden Veränderung
und die weitere Entwicklung ist
offen. Dabei steht auch eine Fusion
im Raum. Die Nachbargemeinden
stehen dafür jedenfalls schon mal in
den Startlöchern.
Das Bergdorf Albinen hatte Grosses vor: Für ge-
plante 1,5 Millionen Franken sollte der Dorfplatz
und ein angrenzendes Gebäude umgestaltet
werden. In Letzterem wäre auch ein neues Ge-
meindebüro entstanden. Die Planungen waren
bereits im Gang. Nun aber kommt es anders – das
Projekt wurde sistiert (die RZ berichtete). Wo-
möglich brauche es künftig vielleicht gar keine
Gemeindebüros mehr, so Gemeindepräsident
Beat Jost. Grund: Das Dorf befinde sich derzeit in
einer «tief greifenden Veränderung» und es gebe
offene Fragen wie beispielsweise die künftige Zu- In Albinen macht man sich Gedanken um die künftige Entwicklung des Dorfes. Foto WB Archiv
sammensetzung des Gemeinderates oder allfäl-
lige Fusionsabsichten.
Eigenständigkeit erfüllen wird, werden die Ge- kunft ungewiss. Hingegen steht schon jetzt fest:
Zukunftsweisende Gemeinderatswahlen meinderatswahlen im Herbst 2020 zeigen. «Da Das vermögende Albinen (fast ein Vermögen von
Wie konkret der Fusionswille im 250 Einwohner steht uns die echte Nagelprobe bevor», sagt Jost. 10 000 Franken pro Kopf) ist offenbar ein be-
zählenden Bergdorf ist, steht zumindest vorder- Konkret: Wird es gelingen, den Gemeinderat zu gehrter Fusionspartner, wie eine Umfrage in den
gründig fest. «Bei einem kürzlich stattgefunde- besetzen oder nicht? Bei den letzten Gemeinde- Nachbargemeinden zeigt. Sowohl in Leuk, Leu-
nen Workshop haben sich die Teilnehmenden ratswahlen gab es eine einzige Liste (Gemeinsam kerbad und Guttet-Feschel ist man «gesprächs-
klar für die Eigenständigkeit ausgesprochen», so für Albinen) mit drei Kandidaten. Die zwei wei- bereit», wie es heisst. «Der erste Schritt sollte
Jost. Gleichzeitig solle die Zusammenarbeit mit teren Sitze wurden danach nachgewählt. Für Jost aber von Albinen ausgehen», sagt Leuks
den Nachbardörfern wo immer möglich inten- stellt sich demnach die Frage, inwieweit die Jun- Gemeindepräsident Martin Lötscher. Auch in
siviert werden. Eine solche besteht aktuell mit- gen bereit sind, politische Verantwortung zu Guttet-Feschel ist man offen für eine gemeinsa-
unter mit Leukerbad, wo in verschiedenen Be- übernehmen. Denn für sich persönlich könne er me Z ukunft. Und in Leukerbad? «Davor ver-
reichen seit Längerem zusammengearbeitet sich alles vorstellen, «ausser als 67-Jähriger auf schliessen wir uns sicher nicht», sagt Gemeinde
wird. Ob sich der Wunsch der Albiner nach einer Liste zu kandidieren». Folglich ist die Zu- präsident Christian Grichting. n Peter Abgottspon
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Student
Meine individuelle Lösung,
berufsbegleitend zu studieren.
Die einzige FernUni der Schweiz16 Frontal RZ | 23. Mai 2019
«Oftmals sind Impfgegner
schlicht strohdumm»
deren Menschen in Kauf nimmt, dann darf man
meiner Meinung nach schon von Mord reden.
Nur 2 bis 5 Prozent der Menschen in der
Schweiz gelten als Impfkritiker. Dennoch
ist das Thema medial stark präsent. Findet
hier nicht eine Überbewertung statt?
Lassen Sie mich es so sagen: Früher ertranken
viele Kinder, weil sie nicht schwimmen konnten.
Jetzt, da dank des Schwimmunterrichts alle
schwimmen können, schafft man den Schwimm-
unterricht ja nicht wieder ab. Es gibt Krankhei-
ten, zum Beispiel die Masern, die wir mit einer
genügend hohen Durchimpfrate ausrotten
könnten, was wir bislang aber noch nicht ge-
schafft haben. Darum ist eine Beschäftigung mit
dem Thema Impfen durchaus angebracht. Das
ist das eine. Dann geht es aber auch um die
Tatsache, dass auch wenige Impfgegner einen
grossen Schaden anrichten können.
Wie meinen Sie das?
Wir haben gerade in Österreich gesehen, was
eine einzige ungeimpfte Person für Auswirkun-
gen haben kann. Ein Tourist kam mit Masern ins
Land, 50 Personen sind in der Folge schwer er-
krankt. Die Multiplikation ist relativ gross. Ist die
Zur Person Durchimpfrate hoch genug, kann sich eine Ge-
sellschaft zwar ein paar Impfgegner leisten, ähn-
Vorname Beda Name Stadler Ge- lich wie man sich in den Dörfern früher ein paar
burtsdatum 21. Juni 1950 Familie
verheiratet, zwei Kinder Beruf
emeritierter Professor für «Eine ungeimpfte
Immunologie Hobbys Handwerk,
Schreinern, Reparieren Pflegefachkraft ist
öllig unprofessionell»
v
Dorftrottel geleistet hat. Problematisch wird es
Zeneggen / Region Beda Stadler, llerdings ist es heute so, dass die Wissenschaft
A allerdings, wenn man, um in diesem Bild zu blei-
emeritierter Professor für Immunolo- bei einer Viruserkrankung sehr genau nachvoll- ben, die Dorftrottel in den Gemeinderat wählt.
gie, setzt sich für einen Impfzwang ziehen kann, wer das Virus ursprünglich einge- Doch genau das passiert derzeit mit den Impf-
schleppt und verbreitet hat. Das führt dazu, dass gegnern. Die sozialen Medien verleihen diesen
in der Schweiz ein. Warum er das tut
man einzelne Menschen haftbar machen könnte, Leuten ein riesiges Sprachrohr, weshalb es ab-
und was heutige Impfkritik mit dem wenn sie aus Ignoranz eine potenziell tödliche solut zentral ist, dass Aufklärung bezüglich Imp-
18. Jahrhundert zu tun hat, erklärt er Krankheit verbreiten. Das ist natürlich ein neuer fen betrieben wird, weil wie erwähnt in diesem
im Interview. Gedanke, den ich aber in die Diskussion einbrin- Bereich ein paar wenige gewaltigen Schaden an-
gen wollte. Impfgegner sagen immer: «Die ande- richten können. Daher bin ich froh, dass die so-
Beda Stadler, in der Sendung «Club» des ren sind ja geimpft, also schade ich denen auch zialen Netzwerke begonnen haben, unseriöse
Schweizer Fernsehens benutzten Sie im nicht.» Tatsache ist aber, dass sich viele Leute Anti-Impf-Propaganda zu unterbinden.
Zusammenhang mit Impfkritikern das Wort nicht impfen lassen können. Wenn diese nun we-
«Mörder». Ist das nicht etwas gar dramatisch? gen einem Impfgegner sterben müssen, besteht Doch das steht im Widerspruch zur freien
Die meisten Menschen, die sich oder ihre Kinder doch eine Schuldfrage. Dieser können wir heute Meinungsäusserung.
nicht impfen lassen, denken nicht über die Kon- wie gesagt nachgehen. Überfährt jemand mein Nein! Der Punkt ist, es geht hier nicht um freie
sequenzen nach. Bis jetzt war es auch so, dass sie Kind, will ich ja auch, dass die Schuldfrage geklärt Meinungsäusserung. Impfkritik kann man mit
diese Konsequenzen kaum fürchten mussten. wird. Wenn jemand wissentlich den Tod eines an- Hassreden gleichsetzen, die ja auch unterbun-Sie können auch lesen
