KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe

Die Seite wird erstellt Valentina Paul
 
WEITER LESEN
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
28. Ausgabe

                                                     Seite 3             Seite 24         Seite 26
                                                      Maria als Urbild     Das Weibliche     Seelsorgerin
                                                      und Vorbild          im Mann           Katharina von Bora

KIRCHEN ZEITUNG
                                                                                                  Foto: Tobias Tiltscher

Sonderveröffentlichung der Badischen Neuesten Nachrichten
in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche Karlsruhe
und der Katholischen Kirche Dekanat Karlsruhe vom 30. November 2018.
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
2                                                                                                                                                 KIRCHEN ZEITUNG                                                       28. Ausgabe | 30. November 2018

Begegnungen mit Maria
Eine Frau im Fokus Gottes und der Menschen
Liebe Leserinnen und Leser,                                                                                                       schen Tradition eine Frau im Fokus       die großen Konflikte der Welt wer-
                                                                                                                                  Gottes und der Menschen. Das ist         den aus der Perspektive der Hoff-
Sie halten die neue Ausgabe der                                                                                                   auch heute noch trotz einhundert         nung in ein anderes Licht getaucht.
Kirchenzeitung in Ihren Händen. Sie                                                                                               Jahren Frauenwahlrecht in Deutsch-       Die Sehnsucht nach einer gerechten,
werden bei der Lektüre Maria begeg-                                                                                               land eine Botschaft mit politischer      friedlichen und enkeltauglichen Welt
nen. Maria war eine schwangere                                                                                                    Brisanz. Maria verkörpert im über-       hat im Advent in Maria eine beson-
Frau in Israel. Sie teilte mit den                                                                                                tragenen Sinn die „weibliche“ Seite      dere Fürsprecherin.
Frauen zu allen Zeiten und an allen                                                                                               der Kirchen für alle Konfessionen.       In der bildenden Kunst wird Maria
Orten der Welt die Erfahrungen die-                                                                                               Sie steht dafür, dass die Liebe Gottes   meist im blauen Mantel dargestellt.
ser besonderen Lebensphase: die                                                                                                   allen Menschen gilt, besonders aber      Blau ist die Farbe der Ferne – auch
Freude auf das Kind, die eigene                                                                                                   denen, die unter der Macht anderer       wenn Gott nahe kommt, braucht un-
Schutzbedürftigkeit, die Verantwor-                                                                                               zu leiden haben.                         sere Hoffnung einen langen Atem.
tung für das neue Leben und die be-                                                                                               „Er stößt die Machthabenden vom          Die Advents- und Weihnachtszeit ist
sondere Aura. Sie wird zur Hüterin                                                                                                Thron und erhebt die Niedrigen.“ In      auch Gelegenheit, Atem zu holen
des Lebens und die Schwangerschaft                                                                                                der Bibel preist Maria Gott dafür,       und in der Stille Kraft zu tanken für
selbst eine heilige Zeit.                                                                                                         dass er mit der Geburt Jesu die Welt     den langen Weg. Unsere Kirchen ste-
Maria unterscheidet von allen ande-                                                                                               aus den Angeln heben wird. Was in        hen Ihnen dafür offen. Auch Maria
ren Müttern, dass sie Jesus erwartet.                                                                                             der Welt groß ist, wird klein und was    kann Ihnen dort begegnen.
Die Mutter Gottes ist in der Advents-                                                                                             kleingehalten wird, soll groß wer-
und Weihnachtszeit für die christli-                                                                                              den. Die Adventszeit ist noch immer
chen Kirchen Trägerin und Botschaf-                                                                                               eine Zeit für diese Hoffnung. Die        Dr. Thomas Schalla
terin der Verheißung Gottes für alle                                                                                              persönlichen Lasten sind in diesen       Dekan der Evangelischen Kirche                                       Foto: privat
Welt. Mit Maria steht in der katholi-                                                                                             Tagen besonders spürbar, aber auch       in Karlsruhe

      J Impressum
                                                                                                                                                                                Erweitertes Wohnzimmer
                                                                                                                                  Die Kirchenzeitung
                                                                                                                                                                                P   arkplatz oder Spielplatz?        nung nicht mehr vorhanden
       28. Ausgabe

                                                           J Seite 3            J Seite 24        J Seite 26
                                                             Maria als Urbild     Das Weibliche     Seelsorgerin

                                                                                                                                  Die Kirchenzeitung ist eine Bei-                  Schnellstraße oder Flanier-      sei. Begegnung setze nämlich
                                                             und Vorbild          im Mann           Katharina von Bora

       KIRCHEN ZEITUNG                                                                                                            lage der Badischen Neuesten                   meile? Shopping-Center oder          eine „gewisse Gelassenheit des
                                                                                                                                  Nachrichten (BNN), der Evan-                  Grünanlage? Die Möglichkei-          Gehens und die Möglichkeit
                                                                                                                                  gelischen Kirche in Karlsruhe                 ten, wie der öffentliche Raum        des Verweilens“ voraus, so sei-
                                                                                                         Foto: Tobias Tiltscher

                                                                                                                                  und der Katholischen Kirche                   genutzt werden kann, sind viel-      ne richtige Annahme.
                                                                                                                                  Dekanat Karlsruhe.                            fältig. Aber wer bestimmt, wie er       Obwohl solche Überlegun-
                                                                                                                                                                                genutzt wird? Sind es die An-        gen in den 60er Jahren bereits
                                                                                                                                                                                wohner, die sich Grünflächen         angestellt wurden, hat sich im
                                                                                                                                                                                wünschen, um die Lebensquali-        Umgang mit dem öffentlichen
                                                                                                                                                                                tät zu steigern? Sind es die         Raum bis heute wenig geän-
                                                                                                                                                                                Pendler, die gut ausgebaute          dert. Vor allem in deutschen
                                                                                                                                                                                Straßen bevorzugen, um nicht         Städten hat noch immer das
                                                                                                                                  Maria steht für das Weibliche in              jeden Tag im Stau stehen zu          Auto Vorrang. Breite Straßen,
                                                                                                                                  der Kirche. Aber können sich                  müssen? Oder sind es die Politi-     überdimensionierte Parkhäuser
       Sonderveröffentlichung der Badischen Neuesten Nachrichten
                                                                                                                                  moderne Frauen heute noch                     ker, die sich die Ansiedlung von     und heftige Diskussionen, die
                                                                                                                                  mit ihr identifizieren?                      Unternehmen wünschen, um             sich immer dann entwickeln,
       in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche Karlsruhe

                                                                                                                                                             Foto: tt
       und der Katholischen Kirche Dekanat Karlsruhe vom 30. November 2018.

                                                                                                                                                                                Steuereinnahmen zu erhöhen.          wenn die Ausweitung einer
                                                                                                                                                                                Die Antworten auf diese Fragen       Fußgängerzone vorgeschlagen
       Redaktion:                                                                                                                                                             entscheiden darüber, wie die         wird, belegen dies. Statistiken
         Evangelische Kirche in Karlsruhe: Thomas Schalla (ts),                                                                                                                 Stadt aussieht und welche Auf-       besagen übrigens, dass ein Auto
         Christina Müller (cm)                                                                                                                                                  enthaltsqualität sie den Men-        in Deutschland durchschnitt-
         Katholische Kirche Dekanat Karlsruhe: Hubert Streckert (hs),                                                                                                           schen, die in ihr leben, bietet.     lich 23 Stunden pro Tag steht.
         Tobias Tiltscher (tt), Hans-Gerd Köhler (hgk), Björn Schmid (bs)                                                                                                          Die kanadische Autorin Jane       Oftmals tut es dies im öffentli-
       Redaktionsleitung: Martina Erhard (me)                                                                                                                                 Jacobs schrieb in ihrem 1963         chen Raum.
       Titelbild: Tobias Tiltscher                                                                                                                                            in Deutschland erschienenen             In vielen europäischen Nach-
       Anschrift der Redaktion:                                                                                                                                               Buch „Tod und Leben großer           barländern ist man da schon
         Kirchenzeitung, Evangelisches Dekanat Karlsruhe                                                                                                                        amerikanischer Städte“, dass         weiter: So werden zum Beispiel
         Reinhold-Frank-Straße 48, 76133 Karlsruhe                                                                                                                              eine Stadt uninteressant sei,        in der Schweiz und in den Nie-
         E-Mail: kirchenzeitung-karlsruhe@gmx.de                                                                                                                                wenn ihre Straßen und Plätze         derlanden Konzepte entwickelt,
         v.i.S.d.P. Hubert Streckert                                                                                                                                            uninteressant seien. Und der         um den Individualverkehr zu-
         Die Redaktion freut sich über Rückmeldungen und Leserbriefe.                                                                                                           deutsche Soziologe Hans Paul         nehmend aus den Innenstädten
         Die nächste Ausgabe erscheint am 12. April 2019                                                                                                                        Bahrdt prangerte bereits in sei-     zu verbannen. Natürlich gelingt
         (Redaktionsschluss: 12. März 2019).                                                                                                                                    nem 1961 erschienenen Buch           dies erst, wenn der öffentliche
       Anzeigenleitung: Ulf Spannagel                                                                                                                                         „Die moderne Großstadt“ an,          Nahverkehr eine echte Alterna-
       Satz und Druck: Badische Neueste Nachrichten                                                                                                                           dass sich die „Straßen von heu-      tive ist. Anstrengungen lohnen
       Die Kirchenbezirke im Internet:                                                                                                                                        te in ein Röhrensystem“ ver-         sich, denn schließlich ist der öf-
         www.ev-kirche-ka.de; www.kath-karlsruhe.de                                                                                                                             wandelt hätten und lediglich         fentliche Raum das erweiterte
                                                                                                                                                                                den „technischen Funktionen          Wohnzimmer der Stadtbevölke-
                                                                                                                                                                                des Verkehrs“ dienten. Vor fast      rung. Entsprechend schön und
                                                                                                                                                                                60 Jahren sah der Soziologe be-      wohnlich sollte dieses „Wohn-
                                                                                                                                                                                reits die Gefahr, dass der öffent-   zimmer“ also gestaltet werden.
                                                                                                                                                                                liche Raum als Ort der Begeg-                            Martina Erhard
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
28. Ausgabe | 30. November 2018                           KIRCHEN ZEITUNG                                                                                       3

Urbild und Vorbild
Maria hat uns viel zu sagen –
nicht nur zu Weihnachten

Z    um Weihnachtsfest steht das
     Kind in der Krippe im Mittel-
punkt. Mit dabei ist seine Mutter
                                          sermaßen zur ersten christlichen
                                          Theologin der Geschichte.
                                             Maria stellt kritische Fragen, sie
Maria. Wer aber an herkömmliche           hört aber auch aufmerksam zu. Sie
Formen von Marienverehrung denkt,         bringt die Bereitschaft mit, sich auf
dem erscheinen ganz unterschiedli-        Gott einzulassen – nicht blind, aber
che Bilder. Da gibt es etwa einen rei-    wohlwollend.       Und     schließlich
chen Schatz an Darstellungen Mari-        stimmt sie zu, dass das eigentlich
ens auf Bildern und als Figuren, die      Unglaubliche geschehen soll. Wie sie
in keiner Epoche der abendländi-          sich dabei wohl gefühlt haben mag?
schen Kunst fehlen, und ebenso ist        Ein etwas flaues Gefühl im Bauch
die Musik voller herausragender           wäre ihr wohl nicht zu verdenken
Kompositionen zur Gottesmutter.           gewesen – aber sie lässt sich davon
Manch einem mögen Frauen beim             nicht gefangen nehmen, sondern
Beten des Rosenkranzes vor Augen          schaut auf das Gute, das da kommen
stehen, die weit verbreiteten Marien-     wird.
darstellungen von Lourdes, Fatima            Mit ihrem Vertrauen auf Gottes
und Guadeloupe, oder auch der Text        Wirken hat Maria eine bessere Ent-
des „Ave Maria“. Für andere wieder-       scheidung getroffen als eine andere
um dürfte sich ein innerer Wider-         Person, von der das Alte Testament
stand gegen die marianische Form          erzählt. Eva ist einst im Paradies auf
der Frömmigkeit regen, die in sich        die Verführung der Schlange herein-
die Gefahr birgt, vom Kern des            gefallen und wandte sich von Gott
christlichen Glaubens abzulenken.         ab. Die Folge davon war der Verlust
Dabei hat die Person Mariens sehr         der zuvor innigen Gemeinschaft zwi-
viel mehr zu bieten als lediglich den     schen Gott und Menschen. Mariens
Stein des Anstoßes konfessionsge-         „Ja“ zur Frage des Engels ist der erste
schichtlicher Auseinandersetzungen        Schritt, diesen Schaden wiedergut-
darzustellen.                             zumachen. Gott kommt jetzt selbst
  In Maria wird nämlich sichtbar,         zu den Menschen, die sich noch im-
wie Gott an uns Menschen und in           mer von ihm abwenden. Er kommt
unserer Welt handelt, und das wiede-      sozusagen aus der anderen Richtung,
rum sagt vieles über Gottes Wesen         als kleines Kind, um ihnen wieder
aus. Mehr noch, an Maria selbst           von Angesicht zu Angesicht gegen-
kann man erkennen, was es heißt,          überzustehen.
christlich zu glauben und zu leben.          Diese Dynamik Gottes, zu uns
Sie ist gläubigen Menschen ein Vor-       Menschen zu kommen, ist noch lan-         An einer römischen Straßenecke ist dargestellt, was wir an Weihnachten
bild – und im theologischen Sinne         ge nicht erschöpft. Vielmehr ist es       feiern: Maria bringt Jesus zur Welt – im wahrsten Wortsinn. Damit ist sie
ein Urbild des und der Gläubigen          eine tagtäglich neue Aufgabe, ihn in      ein Vorbild für alle Glaubenden.                                  Foto: tt
überhaupt. Was in dieser kompri-          dieser Welt wirksam werden zu las-
mierten Aussage etwas abstrakt            sen. Genauso wie Maria ist jeder ein-
klingt, wird verständlicher, wenn         zelne Mensch immer wieder gefragt,        uns der Evangelist überliefert, ist       nem großen Teil daraus, Gott zu lo-
man auf das Leben Mariens und ihre        offen und wachsam für seine Anfra-        hier gar nicht entscheidend. Wichti-      ben. Anders gesagt: Maria und Elisa-
Begegnungen mit Gott schaut, wie          gen und Aufträge zu sein, kritisch        ger ist der Lobpreis Gottes, der ganz     beth haben bei ihrem Wiedersehen
sie uns in den Evangelien berichtet       und wohlwollend nachzufragen und          aus dem Herzen kommt. Beide ha-           vielleicht den ersten christlichen
sind.                                     in seinem Sinne zu handeln. Und es        ben die Begegnung mit ihm als etwas       Gottesdienst überhaupt gefeiert.
                                          ist eine Aufgabe der ganzen Gesell-       Gutes erfahren, und von diesem Gu-        Auch so sind die beiden ein Vorbild
                                          schaft. Eine Verbesserung kann nur        ten reden sie nun. Sie erzählen, dass     für uns heute Glaubenden.
  Maria bringt                            durch gemeinsame Anstrengungen            Gott selbst gut ist, sie reden gut über
  Gott zur Welt                           erreicht werden. So ist das Handeln       ihn – „benedicere“, das lateinische
                                          Mariens schon von Beginn an Auf-          Wort für „segnen“, bedeutet im Wort-        Maria geht mit Jesus
   Am Beginn des Lukasevangeliums         trag und Vorbild sowohl für die und       sinn nichts anderes als „gut reden“.        durchs Leben
steht die berühmte Erzählung, wie         den einzelnen Glaubenden wie auch           Auch in diesem Sinne ist Maria,
der Engel die jugendliche Maria be-       die Gemeinschaft aller Glaubenden         gemeinsam mit Elisabeth, ein Vor-           Obwohl sie während des öffentli-
sucht. Der Engel steht als Person für     – der Kirche.                             bild für glaubende Menschen. Vieles       chen Auftretens des erwachsenen Je-
die Botschaft Gottes selbst und er                                                  wird als gut und als heilsam empfun-      sus so gut wie keine Rolle spielt,
hat ein konkretes Anliegen: Gott                                                    den: auf Gott vertrauen zu können,        scheint Maria doch mit ihm und mit
möchte auf die Welt kommen, und             Maria und Jesus sind                    gemeinsam zu beten, die Stille zu ge-     den Jüngern verbunden geblieben zu
das im Wortsinn. Gott gibt sich nicht       ganz in der Welt                        nießen und noch einiges mehr. Da-         sein. Der Evangelist Johannes er-
damit zufrieden, in aller Seelenruhe                                                mit dies keine Privatangelegenheit        wähnt ausdrücklich, dass seine Mut-
im Himmel zu bleiben, sondern er            Die Geburt Jesu steht auch nicht        bleibt, gilt es, mit anderen Menschen     ter Maria mit seinem Jünger Johan-
will zu uns Menschen kommen, und          losgelöst vom Rest der Gesellschaft.      darüber zu reden. Nur so können           nes unter dem Kreuz Jesu stand (Joh
das als einer von uns. Dafür braucht      Parallel zu ihr erwartet auch Elisa-      auch Menschen Gott begegnen, die          19,25). Sie hat also ihren Sohn ein
er allerdings, so wie jeder Mensch,       beth, die Verwandte Mariens, einen        sich bislang noch wenige Gedanken         Leben lang begleitet. Auch dies
eine Mutter. Maria, die junge Frau        Sohn. Er wird später als Johannes         über Religion gemacht haben.              zeichnet Glaubende aus: mit Jesus
aus Galiläa, sie reagiert wohl ganz       der Täufer bekannt werden. Maria            Und noch etwas: gemeinsam über          mitzugehen, die Beziehung nicht ab-
ähnlich wie andere es auch täten:         besucht Elisabeth, und beide teilen       Gutes zu reden, hat eine aufbauende       reißen zu lassen, und auch dranzu-
Zuerst erschrickt sie, und dann fragt     ihre Freude über die zu erwartende        Wirkung. Über Schwierigkeiten und         bleiben, wenn es manchmal schwer-
sie den Engel, wie das denn über-         Geburt. Sie drücken ihre Gefühle in       Probleme wird oft gesprochen, und         fallen sollte. Mit dem Kreuz ist die
haupt funktionieren soll. Sie akzep-      poetischen Worten aus, die Worte          es ist nicht davon auszugehen, dass       Geschichte Jesu noch lange nicht zu
tiert nicht einfach, was ihr vorgesetzt   Mariens sind als „Magnificat“, dem        uns solche Themen jemals ausgehen         Ende. Ebenso sollten die kleinen und
wird, sondern sie denkt selbst nach       Lobgesang Mariens, bekannt gewor-         werden. Das Gute wiederum muss            großen Golgathas des eigenen Le-
und hat den Anspruch, zu verstehen,       den (Lk 1,46-55). Ob die beiden           man nicht selten immer wieder neu         bens den Horizont nach oben nicht
um glauben zu können. In dem Dia-         Frauen exakt diejenigen geschliffe-       in den Blick nehmen. Deshalb be-          verdunkeln. Es gibt auch die Aus-
log mit dem Engel wird Maria gewis-       nen Worte verwendet haben, wie sie        steht auch unser Gottesdienst zu ei-      sicht auf den Ostertag. Tobias Tiltscher
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
4                                                         KIRCHEN ZEITUNG                                                       28. Ausgabe | 30. November 2018

Frauendomäne, oder?
Nicht nur engagierte Frauen prägen das Bild von Kirche und Stadt

A   uf dieser Doppelseite werden Menschen vorgestellt, die sich – in typisch weiblichen Tätigkeitsbereichen – zum Wohle ihrer Mitmenschen einsetzen: Da ist
    zum Beispiel die Ordensfrau, die als Klinikseelsorgerin tätig ist, da ist die Hebamme, die sich um die werdenden Mütter kümmert. Aber es werden zuneh-
mend auch die althergebrachten Rollenbilder über Bord geworfen. So mancher Mann wagt den Sprung in Frauendomänen: Wie etwa die jungen Männer, die
sich im Strickprojekt engagieren oder der Mann, der als „Schuldekanatssekretärin“ arbeitet und damit so manche Irritationen hervorruft.

Zeugin für Gottes Handeln                                                           Gewissheit und Liebe erfahren
Schwester Marieta F. Joepgen begleitet Kranke                                       Für Mirjam Bosch ist der Glaube zur Kraftquelle geworden

E   igentlich heißt sie Franziska. Ih-
    ren Vornamen Marieta bekam sie
erst 1966, als sie den Barmherzigen
                                          Gemeinschaft pflegen und auch dar-
                                          auf, dass es eine geistliche Gemein-
                                          schaft ist“, erzählt sie. Das Gebet
                                                                                    M     irjam Bosch lacht viel, wenn sie
                                                                                          redet. Diese Freude, die von in-
                                                                                    nen kommt, hat sie erst in den letz-
Schwestern des hl. Vinzenz von Paul       spielt eine wichtige Rolle: „Wir beten    ten Jahren für sich entdeckt, erzählt
beitrat und Ordensschwester wurde.        miteinander für die Kranken. Oft na-      die 26-Jährige. Eine extrovertierte
Ganz leicht tat sie sich nicht damit,     türlich um Heilung, bei sehr kranken      Person war sie schon immer. „Ich
erinnert sie sich: „Natürlich hatte ich   Menschen aber auch darum, dass            war echt überall dabei, ständig in Be-
schon Pläne fürs Leben. Damals gab        diesen Menschen Heil geschieht.“  tt     wegung. Aber innerlich fühlte ich
es schon schlaflose Nächte.“ Inzwi-                                                 mich mit der Zeit immer leerer,“ er-
schen ist sie 70 Jahre alt und hat den                                              innert sie sich. Zum Auftanken fuhr
Schritt keineswegs bereut, sagt sie:                                                sie nach Taizé und tauchte ein in
„Ich mache die Aufgabe sehr gern –                                                  eine ganz andere Welt. „Dort habe
das ist ein großes Glück.“                                                          ich bemerkt, wie wenig ich in mich
   Eine wichtige Rolle in ihrem Glau-                                               selbst hineinfühlen konnte.“
ben spielt Maria, was schon ihr Vor-                                                   In den Gesprächen ging es häufig
name ausdrückt. Diese Verbindung                                                    um Jesus, und nach mehreren Tagen,
zu Maria besteht bereits seit ihrer                                                 in denen sie viel betete, erlebte sie
Jugend. Für ihr Leben als Schwester                                                 einen inneren Perspektivwechsel.
ist Maria ein Vorbild: „Ich möchte                                                  „Auf einmal war eine große Liebe da,
einerseits, wie Maria, Jesus zu den                                                 und eine Gewissheit. Das hat viel        Ein Aufenthalt in Taizé hat das
Menschen bringen. Und andererseits                                                  verändert.“                              Leben von Mirjam Bosch verän-
ist Maria als eine von uns immer ein                                                   Als die Brüder in Taizé die jungen    dert.                     Foto: tt
Vorbild im Glauben.“                                                                Gäste aufforderten, ihre Erfahrun-
   Seit 28 Jahren ist sie nun in der                                                gen mit in die Heimatgemeinden zu
Klinikseelsorge, auch für geistliche                                                tragen, merkte sie: „Ich habe ja gar        Mit dem Studium ist Mirjam Bosch
Begleitung steht sie zur Verfügung.                                                 keine eigene Gemeinde.“ Zufällig         nun fast zu Ende. Auf ihre neue Auf-
Zwei Ziele hat sie in ihrer Arbeit:                                                 stieß sie auf die Katholische Hoch-      gabe freut sie sich, denn ab Dezem-
„Ich möchte eine Zeugin sein, wie                                                   schulgemeinde. Seit zweieinhalb          ber arbeitet sie als Jugendreferentin
Gott im Leben der Menschen wirkt.                                                   Jahren geht sie regelmäßig zu den        im Jugendpastoralen Team der ka-
Und ich möchte das Staunen und die                                                  Gottesdiensten und den Gemeinde-         tholischen Kirche. „Das ist für mich
Weite bewahren.“                                                                    abenden. „Dort habe ich eine Ge-         wie ein Traum,“ schwärmt sie, „end-
   Wichtig ist ihr das Leben zusam-       Schwester Marieta F. Joepgen ist          meinschaft gefunden, von der ich         lich kann ich im Beruf das einbrin-
men mit den anderen Schwestern.           seit 28 Jahren in der Klinikseelsor-      vorher gar nicht wusste, dass ich sie    gen, was mich schon die ganze Zeit
„Wir achten darauf, dass wir unsere       ge tätig.                    Foto: tt    gesucht habe,“ sagt sie.                 bewegt.“                           tt

                                          Beruf mit viel Kontakten zu den Menschen
                                          Irena Lichtner ist Pfarrerin der evangelischen Versöhnungsgemeinde in Oberreut

                                          P   farrerinnen und Pfarrer arbeiten
                                              mit und für Menschen, und das tut
                                          auch Irena Lichtner. Die zierliche
                                                                                    Besucher hatten die Möglichkeit,
                                                                                    mit ihnen ins Gespräch zu kommen
                                                                                    und sich auszutauschen.“ Eine Ver-
                                                                                                                             gramm mit Musik und vielem mehr
                                                                                                                             angeboten und gefeiert“, erzählt sie.
                                                                                                                                Sehr oft helfe ihr in ihrem Beruf die
                                          Frau ist Pfarrerin in der Versöhnungs-    anstaltung, die es seit 2004 in der      Erfahrung als Mutter eines 17-Jähri-
                                          gemeinde in Oberreut. „Ich habe erst      Gemeinde gibt und die nur möglich        gen und als Ehefrau – vor allem beim
                                          im Jahr 2008, mit Anfang 40, angefan-     ist durch Beziehungspflege.              Austausch mit Müttern und Eltern,
                                          gen, in diesem Beruf zu arbeiten und         Die promovierte Theologin hat         Erzieherinnen und Kolleginnen in
                                          war zuvor lange Zeit Dozentin an ei-      viel Erfahrung in der Zusammenar-        der Schule. „Hier in Oberreut wird
                                          ner theologischen Hochschule in Po-       beit mit Kolleginnen und Kollegen        zurzeit der evangelische Kindergar-
                                          len“, erklärt sie. Es gehe in dem Beruf   und im Team. Dazu gehören Haupt-         ten mit Familienzentrum gebaut“, in-
                                          darum, mit Menschen in Kontakt zu         amtliche aus der Hoffnungsgemein-        formiert Irena Lichtner. Das Angebot
                                          kommen und zu bleiben. Und Irena          de und der Seelsorgeeinheit Süd-         für Familien soll intensiviert werden,
                                          Lichtner fällt das nicht schwer.          west. Gemeinsam haben sie, zusam-        wie sie betont. „Hier leben viele Al-
                                            Am ersten Herbstferienwochenen-         men mit dem „Treffpunkt Leben“,          leinerziehende und viele junge Fami-
                                          de war die Öffentlichkeit zur Aus-        ein ökumenisches Großereignis an         lien mit Kindern.“ Sich in die Arbeit
                                          stellung ins Kirchenfoyer geladen.        Pfingsten 2016 geplant und gema-         des Familienzentrums einzubringen,
Der Austausch mit den Menschen            „Zahlreiche Werke von Hobbykünst-         nagt. „An den zwei Feiertagen haben      darauf freut sich die Pfarrerin und da-
ist für Pfarrerin Irena Lichtner be-      lern aus Oberreut waren zu sehen.         wir Menschen in die Pulverhausstra-      rauf, neue Menschen zu treffen und
sonders wichtig.             Foto: cm    Die Künstler waren vor Ort, und die       ße eingeladen, ein vielseitiges Pro-     kennenzulernen.                      cm
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
28. Ausgabe | 30. November 2018                           KIRCHEN ZEITUNG                                                                                    5

Gegen Vorurteile kämpfen                                                             Kein Beruf wie jeder andere
Peter Achtnich arbeitet als „Schuldekanatssekretärin“                                Aline-Sofie Petri: Begleitung im Moment der Geburt

W     ir führen hier einen richtigen
      Männerhaushalt“, meint Peter
Achtnich lachend, wenn er von sei-
                                          sem typischen Frauenberuf tätig. „Ich
                                          wollte mich beruflich verändern und
                                          habe die Chance ergriffen, als sie mir
                                                                                     S   eit frühester Kindheit war für
                                                                                         mich klar, dass ich einmal Heb-
                                                                                     amme werden würde. Das war im-
nem doch recht außergewöhnlichen          angeboten wurde“, erzählt er. Acht-        mer schon mein Herzensthema“,
Beruf erzählt. Außergewöhnlich des-       nich weiß, dass es keine Selbstver-        sagt Aline-Sofie Petri. Und die
halb, weil ein Mann ihn ausübt. Der       ständlichkeit ist, dass ein Chef eine      28-Jährige hat ihren Wunsch in die
47-Jährige, der ursprünglich mal          männliche Sekretärin akzeptiert. Er        Tat umgesetzt. Sie arbeitet als Heb-
Gartenbau studierte, ist nämlich          hatte sich nämlich bereits früher ein-     amme in der Frauenklinik der ViDia
„Sekretärin“     des    evangelischen     mal auf eine Sekretärinnenstelle be-       Kliniken. „Mich fasziniert die Arbeit
Schuldekans Thomas Schwarz.               worben und bekam eine Absage. „Die         mit der werdenden Mutter“, erzählt
„Meine Berufsbezeichnung lautet           Begründung lautete, die Stelle sei nur     sie. „Ich unterstütze die Frau und be-
tatsächlich Schuldekanatssekretä-         für Frauen ausgeschrieben“, erinnert       gleite sie auf ihrem Weg, Mutter zu
rin“, sagt er und fügt hinzu, dass er     sich Achtnich. „Ich bin wirklich froh,     werden.“
keinen anderen Mann kenne, der als        dass mein Chef so offen war und mir           Generell sei jede Geburtsbeglei-
Sekretärin arbeitet.                      gegenüber keine Vorurteile hatte.“         tung individuell, sagt die junge Frau,
  Achtnich, der zuvor hauptamtli-            Achtnich mag seine Arbeit, weil er      die neben ihrer Tätigkeit als Hebam-
cher Hausmeister und Kirchendiener        den Kontakt zu den Menschen liebt.         me auch noch Hebammenwissen-
war, ist seit rund fünf Jahren in die-    Er ist Ansprechpartner für Pfarrer,        schaften studierte und den Bachelor
                                          Diakone oder die Schulleiter. „Bei         machte. „Das ist auch das Spannen-
                                          mir kommen die Anfragen rein, und          de an unserem Beruf, denn man
                                          ich muss alles auf die richtigen Ka-       weiß morgens nicht, was der Tag          Für Aline-Sofie Petri ist der Heb-
                                          näle verteilen“, erzählt er. Bei Telefo-   bringen wird“, erzählt Petri. Für sie    ammenberuf ein absoluter Traum-
                                          naten kann es allerdings schon mal         ist es wichtig, auch während der rela-   beruf.                      Foto: me
                                          zu lustigen Verwechslungen kom-            tiv kurzen Zeit, die sie eine Frau in
                                          men, wie die männliche Sekretärin          der Klinik betreut, ein Vertrauens-
                                          berichtet: „Anrufer, die mich noch         verhältnis aufzubauen. Sie muss er-      saal-Alltag kann schon ziemlich an-
                                          nicht kennen, gehen, wenn sie eine         kennen, was die Frau gerade braucht.     strengend sein“, meint sie. „Die
                                          Männerstimme hören, automatisch            „Manchmal muss man einfach nur           Wertschätzung, die wir von unserem
                                          davon aus, dass der Schuldekan per-        still neben der Frau sitzen, und         Arbeitgeber und den jungen Eltern
                                          sönlich am Telefon ist“, sagt er la-       manchmal muss man intervenieren,         erfahren, und der Zusammenhalt in
                                          chend. Die Irritation sei groß, wenn       sobald man erkennt, dass sie Hilfe       unserem Team gleichen diese Nach-
                                          er antworte, dass er die Sekretärin        braucht“, erklärt sie. Dazu kann zum     teile aber aus“, versichert Petri.
                                          sei. Achtnich fragt sich, ob eine De-      Beispiel gehören, die werdende Mut-        „Es ist fantastisch, dabei zu sein,
                                          kanin am Telefon immer für die Se-         ter zum richtigen Atmen anzuleiten.      wenn neues Leben zur Welt kommt“,
                                          kretärin gehalten wird.                       Obwohl Petri ihren Beruf liebt,       schwärmt die junge Hebamme. „Wir
                                             Was die Arbeitsweise betrifft, sieht    sieht sie durchaus auch die Nachtei-     dürfen in dem intimen Moment da-
                                          er übrigens keinen Unterschied zu sei-     le: „Deutschlandweit herrscht in un-     bei sein, wenn die Frau zur Mutter
                                          nen Kolleginnen. „Wenn wir bei den         serem Beruf ein akuter Fachkräfte-       und das Paar zur Familie wird“, sagt
Ein Mann im Sekretariat ist keine         Fortbildungen Arbeitsabläufe disku-        mangel“, sagt sie. Um fehlende Mit-      sie. „Das ist ein sehr ergreifender
Selbstverständlichkeit. Peter Acht-       tieren, wird deutlich, dass jede Person    arbeiter auszugleichen, müsse man        Moment, weshalb der Hebammen-
nich ist froh, dass sein Chef keine       eine individuelle Arbeitsweise hat.        auch mal an körperliche und emoti-       beruf auch kein Beruf wie jeder an-
Vorurteile hatte.           Foto: me     Das ist keine Mann-Frau-Sache.“  me       onale Grenzen gehen. „So ein Kreiß-      dere ist.“                        me

Begeistert vom Stricken
Jonas Franke und Loris Schneider engagieren sich beim Karlsruher WollWerk

S   tricken und Handarbeiten, daran
    haben Männer kein Interesse.
Diese These trifft wohl in den meis-
                                                                                                                              offerta zu sein, was sehr gut war“,
                                                                                                                              sagt Jonas Franke, Student der Mate-
                                                                                                                              rialwissenschaft & Werkstofftech-
ten Fällen zu, aber nicht bei Jonas                                                                                           nik.
Franke und Loris Schneider. Die bei-                                                                                             Das Konzept des Projekts über-
den Studenten engagieren sich eh-                                                                                             zeugt: Mit den Verkaufserlösen, die
renamtlich beim Karlsruher Woll-                                                                                              einmal im Jahr an soziale Projekte
Werk. Das ist ein Projekt der Hoch-                                                                                           und Organisationen gespendet wer-
schulgruppe Unite am Karlsruher                                                                                               den, kann viel Gutes getan werden.
Institut für Technologie (KIT) in Ko-                                                                                         „Wir konnten zum Beispiel die Ar-
operation mit der Diakonie Karlsru-                                                                                           beit des Kinderhospizdienstes, ein
he, in dem ein wöchentlicher Strick-                                                                                          Nachhilfeprojekt in der Südstadt
treff stattfindet. Etwa 20 Seniorinnen                                                                                        und das Kinderheim St. Antonius
und fünf bis zehn Studierende stri-                                                                                           unterstützen“, sagt Schneider.
cken fleißig und fertigen unter-                                                                                                 Die beiden fühlen sich in der Ge-
schiedliche Kleidungsstücke an. Zu                                                                                            meinschaft wohl, die sie bei ihrer Tä-
kaufen gibt es Mützen, Schals, Stul-                                                                                          tigkeit erleben. „Wir interessieren
pen und Stirnbänder in zahlreichen                                                                                            uns füreinander, helfen uns gegensei-
Designs. Alle sind aus bester Wolle       Jonas Franke und Loris Schneider sind nicht der Meinung, dass Stricken              tig und bekommen von den Stricke-
hergestellt und entstehen mit großer      nur was für Frauen ist.                                        Foto: cm            rinnen gute Wünsche für bevorste-
Sorgfalt und viel Liebe.                                                                                                      hende Prüfungen.“ Und einer von
   „Wir im Team sind im Bereich                                                                                               beiden, Jonas Franke, hat vor zwei
Marketing, IT, Vertrieb und Öffent-       Produkte liegen Bestellungen vor,          ren sie auch auf Advents- und Weih-      Wochen das Stricken zum ersten
lichkeitsarbeit tätig“, informieren die   der Online-Verkauf läuft erfolg-           nachtsmärkten sowie Messen über          Mal selbst ausprobiert. „Beim Woll-
beiden jungen Männer über die Auf-        reich“, sagt Loris Schneider, der Me-      das Projekt. „Wir hatten die Gele-       Werk stricken auch mal Männer mit,
gaben der Studierenden. „Für die          chatronik studiert. Gerne informie-        genheit, auf der Verbrauchermesse        und das motiviert mich“, lacht er. cm
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
6                                                              KIRCHEN ZEITUNG                                                          28. Ausgabe | 30. November 2018

Bundeskanzlerin oder Topmodel?
Den Frauen stehen heute alle Wege offen / Weichen werden schon im Kinderzimmer gestellt

                                                      I m November 2018 gab es überall
                                                        im Land Feiern, die an die Ein-
                                                      führung des Frauenwahlrechts vor
                                                                                               Karriere ist das Verhältnis umge-
                                                                                               kehrt: 58 Prozent der Männer stre-
                                                                                               ben nach beruflichem Erfolg, aber
                                                                                                                                        Karlsruherin Pamela Reif. Trotz ei-
                                                                                                                                        nes Abiturschnitts von 1,0 strebt
                                                                                                                                        sie keine Karriere in Wirtschaft,
                                                      100 Jahren erinnerten. Seit dem          nur 45 Prozent der Frauen.               Wissenschaft oder Politik an, son-
                                                      November 1918 dürfen die Frauen             Gleichzeitig besagt der soge-         dern ist stolz darauf, Deutschlands
                                                      in Deutschland wählen. Jahrzehn-         nannte Equal Pay Day – er mar-           erfolgreichste Fitness-Influencerin
                                                      te des Kampfes waren nötig, um           kiert symbolisch den Tag des Jah-        zu sein. Auf Instagram folgen ihr
                                                      dieses Ziel zu erreichen. „Wohl          res, bis zu dem Frauen quasi um-         rund vier Millionen Fans, und in
                                                      spricht man viel von Freiheit für        sonst arbeiten müssen, während           ihrem Buch „Strong & Beautiful“
                                                      alle, aber man ist gewöhnt, unter        Männer seit Jahresbeginn bezahlt         erklärt sie, wie man die Handta-
                                                      dem Wort ‚alle’ nur die Männer zu        werden – dass Frauen rund 21 Pro-        sche richtig trägt und in welcher
                                                      verstehen“. Die Frauenrechtlerin         zent weniger verdienen als Män-          Jeans man den knackigsten Po hat.
                                                      Louise Dittmer schrieb diesen            ner. Im kommenden Jahr ist der           Die Wichtigkeit des Äußeren wird
                                                      Satz im Jahr 1848 anlässlich der         Equal Pay Day übrigens am 18.            auch durch Serien wie „Germany’s
                                                      Wahl zur Nationalversammlung in          März. Das heißt, Frauen leisten 77       Next Topmodel“ befeuert. Nach-
                                                      der Frankfurter Paulskirche, zu          Tage unbezahlte Arbeit. Vielfach         weislich hat Heidi Klums Casting-
                                                      der Frauen nicht zugelassen wa-          wird diese enorme Lohnlücke da-          Show das Körperbild von Mäd-
                                                      ren. Überall auf der Welt fingen die     mit begründet, dass 47 Prozent der       chen negativ beeinflusst. Die Wirt-
                                                      Frauen damals an, für das heute so       sozialversicherungspflichtig       be-   schaft freut sich, denn der Kosme-
                                                      selbstverständliche Wahlrecht zu         schäftigten Frauen in Teilzeit ar-       tikmarkt für die Acht- bis Zwölf-
                                                      kämpfen. In England war dies zum         beiten, viele von ihnen in Mini-         jährigen hat massiv zugelegt. Heute
Emmeline Pankhurst war eine britische                 Beispiel Emmeline Pankhurst. Sie         jobs. Eine Erklärung liegt auch da-      wollen junge Mädchen Topmodels
Suffragette und setzte sich für das Frauen-           und ihre Mitstreiterinnen gingen         rin, dass Frauen oftmals in Berufe       werden, nicht Bundeskanzlerin.
wahlrecht ein.       Foto: wikimedia / gemeinfrei    auf die Straße, demonstrierten und       gehen, die ohnehin schlecht be-
                                                      schreckten teilweise auch vor Ge-        zahlt sind. Als Beispiele könnte
                                                      walt nicht zurück. Sie traten in         man die Erzieherinnen, die Pflege-         Pippi Langstrumpf
                                                      den Hungerstreik und riskierten          kräfte und die Verkäuferinnen im           oder Prinzessin Lillifee?
                                                      dabei ihre Gesundheit oder gar ihr       Einzelhandel nennen. Aber auch
                                                      Leben. In Deutschland zählten            bei gleicher Qualifizierung und             Kritiker stellen immer wieder
                                                      Hedwig Dohm oder Clara Zetkin            gleicher Arbeitsleistung verdienen       fest, dass auch die sogenannte
                                                      zu den Vorkämpferinnen.                  Frauen weniger. Sind die Berufe          „Pinkifizierung“ den Mädchen
                                                                                               identisch, liegt der Unterschied bei     schon im Kindesalter eine spezielle
                                                                                               durchschnittlich sechs Prozent.          Geschlechterrolle zuweist. Pink,
                                                          Frauen setzen                           Auch hier stellt sich wieder die      Glitzer, Einhörner und Prinzessin
                                                          andere Prioritäten                   Frage nach dem Warum? Warum              Lillifee gehören heutzutage zur
                                                                                               streben Frauen keine Karrieren           Grundausstattung von kleinen
                                                         Die Wahl zur verfassunggeben-         an? Warum schaffen es kaum               Mädchen, während sich die Jungs
                                                      den Nationalversammlung vom 19.          Frauen in die Vorstandsetagen der        mit Bob dem Baumeister und
                                                      Januar 1919 war die erste Wahl, an       großen Konzerne? Warum gehen             Käpt’n Sharky beschäftigen. Noch
                                                      der Frauen als Wählerinnen und           sie in Branchen, in denen traditio-      in den 70er- und 80er-Jahren sah es
                                                      als Gewählte teilnehmen konnten.         nell weniger bezahlt wird? Liegt es      anders aus: Die Kleidung von
                                                      Über 80 Prozent der wahlberech-          womöglich an den fehlenden Vor-          Jungs und Mädchen war identisch,
                                                      tigten Frauen nutzten damals ihr         bildern? In der Politik gibt es die-     die Helden hießen für beide Ge-
                                                      Recht auf Stimmabgabe, 300 Frau-         ses Vorbild, denn seit nunmehr 13        schlechter Pippi Langstrumpf, Mi-
                                                      en stellten sich zur Wahl. Von den       Jahren steht Angela Merkel, eine         chel aus Lönneberga und Wickie.
                                                      423 Abgeordneten, die in die Nati-       studierte Physikerin und promo-          Das Gendermarketing hat stark
                                                      onalversammlung einzogen, waren          vierte Naturwissenschaftlerin, an        zugenommen, weil die Wirtschaft
                                                      37 Frauen, was einem Anteil von          der Spitze der Bundesregierung.          damit Umsatz machen kann. Die
Ist die deutsche Bundeskanzlerin Angela               nahezu neun Prozent entspricht.          Mädchen und junge Frauen sehen,          Frage aber ist, warum die Eltern
Merkel für junge Frauen ein Vorbild?                  Im ersten Bundestag, der 1949 ge-        dass nicht nur Männer die Geschi-        diesen Trend mitmachen.
              Foto: Bundesregierung / Jesco Denzel   wählt wurde, lag der Frauenanteil        cke eines Landes lenken können.             Die Pinkifizierung macht heute
                                                      bei 6,8 Prozent. Als der aktuelle           Dass Frauen und Männer in Po-         auch vor erwachsenen Frauen nicht
                                                      Bundestag 2017 seine Arbeit auf-         litik und Wirtschaft aber nach wie       Halt. So ist es unverständlich, war-
                                                      nahm, lag der Frauenanteil bei           vor nicht mit gleichen Maßstäben         um sich auch Frauen jenseits der 30
                                                      nicht einmal 31 Prozent und war          gemessen werden, zeigt sich eben-        noch immer als Mädchen bezeich-
                                                      damit rund sechs Prozentpunkte           falls am Beispiel der Kanzlerin.         nen. Frauen gehen zum „Mä-
                                                      niedriger als vier Jahre zuvor. Wenn     Vor allem in den Anfangsjahren           delsabend“, Männer organisieren
                                                      man bedenkt, dass in Deutschland         ihrer politischen Karriere wurde         einen „Männerabend“. Auffallend
                                                      rund 41,5 Millionen Frauen leben,        sie immer wieder auf Äußerlichkei-       ist zudem, dass sich erwachsene
                                                      also etwa 1,5 Millionen mehr als         ten reduziert: Es ging um die Fri-       Frauen oft selbst verniedlichen und
                                                      Männer, sind die Frauen deutlich         sur, und es ging um die Kleidung.        verkleinern: Da wird aus der Danie-
                                                      unterrepräsentiert.                      Die Hosenanzüge der Kanzlerin            le die Danni, aus der Vanessa die
                                                         Woran aber liegt das? Liegt es        sind ein Markenzeichen, aber für         Vanni und aus der Magdalena die
                                                      daran, dass Frauen andere Prioritä-      Aufsehen sorgte sie, als sie 2008        Leni. Kompetenz klingt anders!
                                                      ten setzen? Wenn es um die Werte-        bei einer Veranstaltung in der Oper         Vielleicht wäre es an der Zeit,
                                                      orientierung im Geschlechterver-         von Oslo in einem tief dekolletier-      dass sich die Frauen von heute mal
                                                      gleich geht, belegen Statistiken,        ten Abendkleid auftrat. Bei Mer-         wieder das in Erinnerung rufen,
                                                      dass Frauen mehr Wert auf gute           kels männlichen Kollegen hinge-          was die Frauen vor 100 Jahren mit
                                                      Freunde, Familie und soziale Ge-         gen werden Frisur und Outfit eher        viel Kraft und Einsatz erkämpft ha-
                                                      rechtigkeit legen als Männer. Be-        selten kommentiert.                      ben: Frauen sind – zumindest auf
                                                      sonders deutlich gehen die Zahlen           Aber tragen Frauen nicht zum          dem Papier – gleichberechtigt. Da-
                                                      in der Rubrik „Kinder haben“ und         Teil selbst dazu bei, dass sie auf Äu-   mit diese theoretische Gleichbe-
                                                      „Erfolg im Beruf“ auseinander. Fast      ßerlichkeiten reduziert werden?          rechtigung endlich auch in allen
Oder streben Mädchen und Frauen heute                 64 Prozent der Frauen geben an,          Seit Jahren sorgen junge Mädchen         Bereichen umgesetzt wird, müssen
eher eine Karriere als Instagram-Star an,             dass es für sie wichtig ist, Kinder zu   und Frauen im Internet mit               Frauen ihre Rechte vehement ver-
so wie dies Pamela Reif vorgemacht hat?               haben, bei den Männern sind es ge-       Selbstinszenierungen für Furore.         treten und dürfen sich nicht in Ni-
                                 Foto: jodo          rade einmal 52 Prozent. In puncto        Eine von ihnen ist die gebürtige         schen zurückziehen.  Martina Erhard
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
28. Ausgabe | 30. November 2018                       KIRCHEN ZEITUNG                                                                                 7

Assist4me – Die ganze Pflege aus einer Hand
Imagekampagne von Stadtmission und Sozialstation
reißt Mitarbeitende zu Lach- und Begeisterungsstürmen hin

D     er Karlsruher Kabarettist Gunzi
      Heil weiß, wie man die Leute
zum Lachen bringt – auf einfühlsame
und intelligente Weise, nie auf Kos-
ten anderer. Er war daher genau
der richtige Comedian, um die erste
„Assist4me-Veranstaltung“ höchst
unterhaltsam zu gestalten.
  Eingeladen waren die Mitarbeiten-
den der beiden großen Karlsruher
Traditionseinrichtungen: Evangeli-
sche Stadtmission und Evangelische
Sozialstation, außerdem Bewohne-
rinnen und Bewohner der stationä-
ren Pflegeheime und aus dem Be-
treuten Wohnen. Viel Spaß hatten
sie alle, und eine ältere Besucherin
der Veranstaltung brachte es auf den
Punkt: „So herzhaft habe ich schon
seit Jahren nicht mehr gelacht!“
  Gunzi Heil hat das Geschick, aus
vorher gehörten, durchaus ernstge-
meinten Informationen z.B. in einer
Talkrunde Zitate aufzugreifen und
diese in einen urkomischen Zusam-
menhang zu stellen. Genial, denn        Der Karlsruher Comedian Gunzi Heil zündet ein kabarettistisches Feuerwerk für Assist4me.    Fotos: Gerwin Media GmbH
dadurch werden zum einen die In-
formationen verstärkt, zum anderen
haben die Besucher reichlich zu la-
chen.
  Die Imagekampagne Assist4me
hat seit dem Sommer kräftig an Fahrt
aufgenommen: Karlsruher Straßen-
bahnen und Busse fahren mit dem
Logo, ein auffälliges Kampagnen-
fahrzeug ist täglich im Stadtgebiet
unterwegs, Flyer und Plakate finden
sich an verschiedenen Stellen im
Stadtgebiet und an allen Standorten
von Stadtmission und Sozialstation.
  Assist4me geht weiter mit öffentli-
chen Aktionen, um hilfesuchenden
Menschen in Karlsruhe umfassende
Pflegeangebote machen zu können.
Und die zahlreichen Fortbildungsan-
gebote für die Mitarbeitenden im
ambulanten und stationären Bereich
werden weiterhin unter dem Kampa-
gnenmotto stehen: Die ganze Pflege
aus einer Hand.                 HGE    Ambulante und stationäre Pflege im Gespräch.

Begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer.                                     Der Vorstand der Stadtmission, Dr. Michel, und der Geschäftsführer der
                                                                              Sozialstation, Kai Käßhöfer, vor dem Assist4me Kampagnenfahrzeug.
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
8                                                        KIRCHEN ZEITUNG                                                        28. Ausgabe | 30. November 2018

Marienbilder und ihre Botschaften
Welchen Blick haben Künstler verschiedener Epochen auf Maria? Analysiert werden
Darstellungen in der fast 800 Jahre alten evangelischen Kirche in Grötzingen, das Bild
„Maria mit dem Kind“ von Lucas Cranach d. Ä. aus dem 16. Jahrhundert und der
Marienbrunnen von Emil Wachter aus dem Jahr 1981.

M     ariendarstellungen gehören seit
      dem 3. Jahrhundert zu den häu-
figsten Motiven in der christlichen
                                                                                                                             Cranach der Ältere (1472 – 1553).
                                                                                                                             Von ihm stammt die Tafel „Maria
                                                                                                                             mit dem Kind“ (1518) in der Staat-
Kunst. Mit der Betonung der Rolle                                                                                            lichen Kunsthalle in Karlsruhe. Der
Marias in der Lehre und Frömmig-                                                                                             Freund Martin Luthers und auch
keit der Kirche wuchs auch die Viel-                                                                                         Pate seiner Kinder hat das Bild für
falt ihrer Darstellung in der Kunst.                                                                                         das sächsische Herzogshaus ge-
Genährt wurden die Bildmotive von                                                                                            malt. Es kam von dort in die Samm-
den überwiegend legendären bibli-                                                                                            lung der katholischen Markgräfin
schen Geschichten von der Geburt                                                                                             Sibylla Augusta von Baden-Baden.
bis zur Pfingstgeschichte vor allem                                                                                          Vor einer Gebirgslandschaft mit
auch von der ausufernden Legen-                                                                                              Burg, Fluss und Bäumen zeigt der
denbildung. Maria wurde zum Ge-                                                                                              Maler uns eine schöne junge Frau
genstand der Frömmigkeit, der An-                                                                                            frontal, die sich ihrem Kind, das
betung und zur Symbolgestalt der                                                                                             von einer Windel unterfasst nackt
Kirche schlechthin bis hin zur Apo-                                                                                          auf ihrem rechten Arm sitzt, liebe-
theose in der postulierten Himmel-                                                                                           voll zuneigt. Das Kind erwidert die-
fahrt Mariens im 20. Jahrhundert als                                                                                         se Geste mit seinen dem Gesicht
Gegenstück zur zunehmenden Sä-                                                                                               der Mutter zugewandten Händen.
kularisierung und dem „Verdunsten“                                                                                           Sie trägt unter einem fast unsicht-
von Religion.                                                                                                                baren Schleier das lockige Haar of-
                                                                                                                             fen und ist kostbar gekleidet. Da-
  Grötzinger Marien-                                                                                                         durch ist sie als Mitglied mindes-
                                                                                                                             tens der bürgerlichen Oberschicht,
  darstellung zeigt eine                                                                                                     wenn nicht sogar des Adels gekenn-
  Himmelskönigin                                                                                                             zeichnet. In der Kunstgeschichte
                                                                                                                             spricht man von den „Reichen
   Die Entwicklung der Marienfröm-                                                                                           Madonnen“. Die Herrscherschicht
migkeit ist in der patriarchal domi-                                                                                         umgibt sich mit einem ästhetisch
nierten Tradition geleitet von der                                                                                           vollkommenen Bild, das dem religi-
Kompensation weiblicher Aspekte                                                                                              ösen Bedürfnis, der konfessionellen
von Religion, aber auch von Zügen                                                                                            Akzentuierung oder auch schlicht
einer individuellen persönlichen                                                                                             der eigenen Geltung Rechnung zu
Frömmigkeit, die in den unzähligen                                                                                           tragen vermag.
Darstellungen der sogenannten Ver-
kündigung der Maria zum Ausdruck                                                                                               Reduzierte
kommt.
   Aus der Fülle der Darstellungen                                                                                             Formensprache
wähle ich drei Stationen aus, an de-                                                                                           und farbige Fassung
nen uns Mariendarstellungen im
Karlsruher Stadtraum begegnen:                                                                                                  Der Marienbrunnen von Emil
   In der fast 800-jährigen evangeli-                                                                                        Wachter (1921 – 2012) vor dem
schen Kirche in Grötzingen wurden                                                                                            Gemeindezentrum St. Stephan ist
bei einer grundlegenden Renovati-                                                                                            eine der raren Gegenwartsdeutun-
on in den 80er Jahren Wandmale-                                                                                              gen. Der Künstler, der zunächst als
reien aus dem 15. Jh. freigelegt,                                                                                            Maler bekannt geworden war, ge-
die erst in den 50er Jahren übermalt     Cranach malte das Bild „Maria mit dem Kind“ im Jahr 1518 für das sächsi-            staltete 1978 mit der Autobahn-
worden waren. So wurden im               sche Herzogshaus. Von dort kam es in die Sammlung der katholischen                  kirche ein Gesamtkunstwerk, in
Triumphbogen, der den Übergang           Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden und ist heute in der Staat-              dem der Beton zum leitenden
vom hallenartigen Kirchenschiff          lichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen.      Foto: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe   künstlerischen Mittel wird. Das
zum spätgotisch gewölbten Chor-                                                                                              kommt auch im Marienbrunnen
raum bildet, übereinander Figuren                                                                                            von 1981 zum Tragen. Der figürli-
sichtbar, die jeweils von fensterarti-   stellen diese in den großen Zusam-        cher Pose. Zudem trägt sie ein            che Betonguss beschränkt sich auf
gen Rahmen begrenzt werden. Je           menhang der Heilsgeschichte.              Schriftband, das allerdings nicht         eine sehr reduzierte Formenspra-
fünf Frauengestalten sind als Halb-        Überraschend ist die Gleichbe-          mehr zu entziffern ist. Darstellungen     che. Betonung erhält die Gestalt
figuren (Oberkörper und Kopf) dar-       handlung beider Gestalten. Die pro-       Marias als Königin entstehen in dem       durch eine farbige Fassung. Die tro-
gestellt, die Öllampen in der Hand       testantische Reformation lehnt diese      Augenblick, in dem das Christentum        nende Maria greift den Typus der
tragen. Bei den linken sind die          Gleichstellung ab. Maria hat hier         zur Staatsreligion wird. Das schlich-     „Himmelskönigin“ auf, die herr-
Lampen erloschen zu Boden ge-            keinen Stellenwert für die Rettung        te jüdische Mädchen, von dem uns          scherlich in die Weite der Stadt
kehrt, auf der rechten Seite brennen     oder Erlösung des menschlichen Le-        die Geburtsgeschichte erzählt, steht      schaut. Hier ist dominant das Mate-
die Lampen und werden von den            bens, wie das in Darstellungen der        in krassem Widerspruch zu einer           rial der Zeit Ausdruck für die Ge-
Frauen nach oben gehalten, eine          Maria als Gottesmutter oder als Für-      „regina coelis“ (Himmelskönigin)          genwartsbezogenheit, während die
Darstellung des Jesus-Gleichnisses       sprecherin für die Menschen vor           und auch im Gegensatz zu der auf-         Gestaltung und Thematisierung
von den klugen und törichten Jung-       Gott zum Ausdruck kommt. Die Be-          rührerischen Gestalt, die uns im          von einer Tendenz einer auf die ver-
frauen. Die Reihe der Frauen findet      ziehung des Menschen zu Gott ist je       „Magnificat“ begegnet. Diese Sicht        lorene gesellschaftliche Macht zu-
je einen Abschluss durch die Figur       unmittelbar und bedarf keiner Ver-        der Maria verhält sich umgekehrt          rückblickenden Kirche bestimmt
des Christus auf der rechten und die     mittlung durch weitere Mittelsperso-      proportional zur dienenden Rolle,         sind, die sich in der Mitte des
Figur der Maria auf der linken Sei-      nen. Die Grötzinger Mariendarstel-        auf welche die Frau in der Kirche zu-     20. Jahrhunderts auf die Himmel-
te. Die beiden Schlussfiguren gehö-      lung zeigt Maria als Himmelskönigin       rückgedrängt wird.                        fahrt der Maria und nicht auf ihr
ren nicht in den Zusammenhang            mit einer Krone. Auf ihrem linken           Gewissermaßen zwischen den              Gerechtigkeit einforderndes Lob-
der biblischen Geschichte, sondern       Arm trägt sie das Kind in herrscherli-    Konfessionen steht der Maler Lucas        lied Gottes besinnt.  Eckhart Marggraf
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
28. Ausgabe | 30. November 2018                                                             KIRCHEN ZEITUNG                                                                                                                     9

Viele Pflegeangebote, wenig Übersicht
Caritasverband Karlsruhe macht aus der Vielfalt ein Ganzes

E   s gibt im Bereich der Pflege eine
    reiche Palette von Angeboten, die
auch notwendig sind, um den wach-
                                          ein eigenständiges Leben zu führen.
                                          Mit dem neuesten Pflegeangebot Kurz-
                                          ZeitPflege Südwest hat der Caritasver-
                                                                                                                           niorenzentren – St. Valentin und St.
                                                                                                                           Franziskus – gebaut, die nach dem
                                                                                                                           Hausgemeinschaftsmodell konzipiert
                                                                                                                                                                                lich an. Informationen online unter
                                                                                                                                                                                www.caritas-karlsruhe.de/senioren
                                                                                                                                                                                oder für die Tages- und Kurzzeitpfle-
senden Bedarf älterer und pflegebe-       band Karlsruhe 14 neue Kurzzeitpfle-                                             sind: Die zu pflegenden Menschen le-                 ge: Stefanie Teuser, Caritas-Senioren-
dürftiger Menschen zu decken. Um          geplätze geschaffen, die auch im Vor-                                            ben in einer Wohngemeinschaft, – je-                 zentrum St. Franziskus, tagespflege@
dabei nicht den Überblick zu verlieren,   aus gebucht werden können, wenn                                                  der in einem Einzelzimmer – mit ei-                  caritas-karlsruhe.de, sowie für statio-
sollte man im Blick haben, dass die       beispielsweise ein pflegender Angehö-                                            nem großen gemeinsamen Ess- und                      näre Pflegeangebote: Michael Kaul,
Angebote auch zu den Senioren und         riger einen Urlaub plant. Erst wenn                                              Wohnbereich. In jeder Gemeinschaft                   Einrichtungsleiter     des    Caritas-
Pflegebedürftigen passen, nicht nur be-   eine pflegebedürftige Person sich nicht                                          wird frisch gekocht und die pflegeri-                Seniorenzentrums St. Franziskus,
züglich ihrer Versorgungssituation,       mehr selbst versorgen kann, greift die                                           sche Versorgung orientiert sich am                   st.franziskus@caritas-karlsruhe.de
sondern auch bezüglich der Überein-       vollstationäre Pflege in einem Pflege-                                           Rhythmus des Bewohners.                              und     Maren     Landow-Hollstein,
stimmung mit ihrer Lebenssituation.       heim. Hier hat die Karlsruher Caritas                                              Beratungsleistungen, welche An-                    Einrichtungsleiterin des Caritas-
Es gilt zunächst zwischen ambulanter      einen neuen Weg eingeschlagen und in                                             gebote in Frage kommen, bietet der                   Seniorenzentrums       St.   Valentin,
und stationärer Pflege zu unterschei-     den letzten fünf Jahren zwei neue Se-                                            Caritasverband Karlsruhe unentgelt-                  st.valentin@caritas-karlsruhe.de cv
den. Ambulante Angebote sind zeitlich
terminiert, können allerdings regelmä-
ßig wiederholt werden. Hierzu zählen
niederschwellige Angebote, wie die                                                      Unsere (Pflege-)Angebote für ältere Menschen
Senioren-Begegnungsstätte im Bera-
tungszentrum Caritashaus, eine regel-
                                                                                                                        Niederschwellige Angebote
                                           Erhaltung der Selbständigkeit

mäßig stattfindende Veranstaltung von
Senioren, die einen Nachmittag in der
Woche gemeinsam verbringen möch-                                                        Seniorenzentrum St. Franziskus                         Seniorenzentrum St. Valentin                   Caritashaus
ten. Bei der Tagespflege im Caritas-Se-                                             n    Pflegeberatung                                    n    Bürgerzentrum Daxlanden mit sport-            n   Senioren-Begegnungsstätte
niorenzentrum St. Franziskus haben                                                                                                              lichen und kulturellen Angeboten              n   Nachbarschaftshilfe der
                                                                                                                                                Pflegeberatung                                    katholischen Pfarrgemeinden
die Tagespflegegäste die Möglichkeit,                                                                                                      n

jeweils tageweise mit sportlichen und
kulturellen Angeboten begleitet und
bei Bedarf auch pflegerisch und medi-
zinisch betreut zu werden. Die Besu-                                                                                           Ambulante Angebote
cher können von den Angehörigen
selbst oder von einem Caritas-Fahrt-                                                    Seniorenzentrum St. Franziskus                          Seniorenzentrum St. Valentin                   Caritas ambulant
                                          Zunehmender Grad an Pflegebedürftigkeit

dienst abgeholt und wieder nach Hau-                                                n    Tagespflege mit „Kiss and go“-Konzept         n        Betreutes Wohnen                             n     Verhinderungspflege
                                                                                                                                                                                                   im eigenen Zuhause
se gebracht werden. Ziel der Tagespfle-                                             n    Betreutes Wohnen                              n        Offene Demenzgruppe
                                                                                         Hospiz- u. Lebensbegleitung „Abschieds-weise“ n        Quartiersmanagement                          n     Pflegeleistungen und
ge ist, die Selbstständigkeit der Men-                                              n
                                                                                                                                                                                                   medizinische Versorgung
                                                                                                                                           n    Lotsenprojekt für Senioren im Stadtteil
schen zu fördern, damit sie so lange                                                                                                       n    Hospiz- u. Lebensbegleitung „Aschieds-weise“ n     Hauswirtschaftliche Hilfe
wie möglich in ihrem häuslichen Um-
feld wohnen können. Caritas ambu-
lant ist ein weiterer Pflegedienst, der
die Menschen in ihrem Zuhause be-
sucht und sie individuell nach ihrem                                                                                       vollstationäre Angebote
pflegerischen Bedarf betreut und be-
gleitet. Manchmal ist auch eine statio-                                                 Seniorenzentrum St. Franziskus                         Seniorenzentrum St. Valentin                   KurzZeitPflege Südwest
näre Pflege für eine bestimmte Zeit                                                 n    vollstationäre Pflege in Hausgemeinschaften   n       vollstationäre Pflege in Hausgemeinschaften    n   Kurzzeitpflege
notwendig, wenn ein Patient beispiels-                                              n    Kurzzeitpflege                                n       Kurzzeitpflege                                 n   Verhinderungspflege
weise aus dem Krankenhaus entlassen                                                 n    Verhinderungspflege
                                                                                    n    Palliativpflege
wird, aber noch nicht in der Lage ist,

     Pilgerreisen 2019
     09.02. bis 13.02.19    Lourdes – zum Erscheinungstag mit dem TGV                                                      26.10. bis 30.10.19           Religionen in Paris
     05.04. bis 07.04.19    Neumarkt – Passionsspiele                                                                      27.10. bis 03.11.19           Sizilien
     13.05. bis 23.05.19    Camino del Norte 1                                                                             11.11. bis 20.11.19           Israel & Palästina
     17.05. bis 21.05.19    Lourdes – Flug ab Straßburg                                                                    02.12. bis 06.12.19           Altötting
     20.05. bis 24.05.19    Assisi – Jubiläum zum Diakonat
                                                                                                                           Zur Beachtung: In 2020 finden die
     09.06. bis 15.06.19    Lourdes – Zugwallfahrt – mit den Maltesern
                                                                                                                           Oberammergauer Passionsspiele statt.
     10.06. bis 16.06.19    Friedenswallfahrt entlang der Donau                                                            Bereits ab Dezember 2018 können Sie                               PILGER-REISE
                                                                                                                                                                                                         N 2019
     10.06. bis 19.06.19    Israel & Palästina                                                                             unsere Sonderprospekte zu drei Terminen
     15.06. bis 20.06.19    Riga – Bonifatiuswerk                                                                          für Oberammergau anfordern.
     23.07. bis 03.08.19    Salzburg – Jedermann
     04.09. bis 10.09.19    Lourdes – Buswallfahrt                                                                         Fordern Sie unseren ausführlichen
     05.09. bis 09.09.19    Lourdes – Flugwallfahrt                                                                        Sonderprospekt an.
                                                                                                                           Veranstalter: Pilgerbüro der
     05.09. bis 08.09.19    Köln – Chorreise des Cäcilienverbandes                                                                                                                                              suchen
                                                                                                                           Erzdiözese Freiburg                                                               entdecken
     21.09. bis 01.10.19    Camino del Norte 2                                                                             Schwarzwald-Reisebüro Freiburg GmbH                                               begegnen
                                                                                                                                                                                                                pilgern
     27.09. bis 29.09.19    Andechser Dreihostienfest                                                                      Merianstraße 8, 79104 Freiburg                                                     Begegnungs-
                                                                                                                                                                                                                            und
                                                                                                                                                                                                               Pilgerreisen
     03.10. bis 06.10.19    Kaiserdome – Speyer, Worms und Mainz                                                           E-Mail: pilgerbuero@der.com                                                     Erzdiözese       der
                                                                                                                                                                                                                      Freiburg

     11.10. bis 16.10.19    Fatima                                                                                         www.pilger-buero.de
KIRCHEN ZEITUNG - Evangelische Kirche in Karlsruhe
10                                                      KIRCHEN ZEITUNG                                                                28. Ausgabe | 30. November 2018

Los geht’s – Rikscha für gemeinsame
                                                                                                                                falls gespendet haben. Darunter sind
                                                                                                                                auch Bewohnerinnen und Bewohner
                                                                                                                                der Einrichtung und deren Angehöri-

Ausflüge von Jung und Alt
                                                                                                                                ge. Herzlicher Dank ging an die Eh-
                                                                                                                                renamtliche Marta Maul. Sie hatte die
                                                                                                                                Idee für das Projekt, nachdem sie von
                                                                                                                                ähnlichen Aktionen in anderen Städ-
                                                                                                                                ten gelesen und festgestellt hatte, dass

D    ie Fahrrad-Rikscha für das Frie-
     densheim ist da! Die Pflegeein-
richtung in Trägerschaft des Badi-
                                                                                                                                in Karlsruhe eine Rikscha für Fahr-
                                                                                                                                radausflüge mit Älteren fehlte. Beson-
                                                                                                                                ders, dass Jung und Alt beim Rikscha-
schen Landesvereins für Innere Missi-                                                                                           Fahren zwanglos miteinander in Kon-
on (BLV) engagierte sich zusammen                                                                                               takt kommen, gefiel ihr dabei. Die
mit Ehrenamtlichen und dem BLV-                                                                                                 junge Frau fand im Friedensheim und
Quartiersprojekt „Miteinander leben                                                                                             im Quartiersprojekt verlässliche Part-
in der Südweststadt“ für eine Fahrrad-                                                                                          ner für ihre Idee. Gemeinsam rührte
Rikscha. Zahlreiche Unterstützerin-                                                                                             man dann die Spendentrommel, be-
nen und Unterstützer spendeten, eh-                                                                                             suchte andere Rikscha-Projekte, ver-
renamtliche Fahrerinnen und Fahrer                                                                                              anstaltete ein Probefahren mit einer
meldeten sich für das Projekt. Aus                                                                                              ausgeliehenen Rikscha und gewann
dem Wunsch wurde Wirklichkeit: Am                                                                                               ehrenamtliche Fahrerinnen und Fah-
24. Oktober 2018 radelte das elek-                                                                                              rer.
trounterstützte Gefährt im Wert von
über 8 000 Euro zum erstem Mal
durchs Quartier. Künftig unternehmen
Ehrenamtliche und Menschen mit                                                                                                         Ehrenamtliche Fahrer
Pflegebedarf, zum Beispiel mit De-                                                                                                     sind willkommen!
menz, gemeinsam Fahrradausflüge.                                                                                                       Wer Fahrradausflüge mit Be-
   Beatrix Wieß, Einrichtungsleite-                                                                                                    wohnern des Friedensheims
rin des Friedensheims, und Monika                                                                                                      machen möchte, meldet sich
Scheytt, Quartiersmitarbeiterin, be-                                                                                                   zur Einweisung und Termin-
dankten sich bei den Spendern, die       Von links: Jürgen Sickinger, 1. Vorsitzender des BV Südweststadt, Beatrix                     vereinbarung      bei   Monika
zur Übergabe des Rads vor Ort ge-        Wieß (Einrichtungsleiterin Friedensheim), Marta Maul (Ehrenamtliche),                         Scheytt, Quartiersmitarbeiterin.
kommen waren: bei der BB Bank, der       Helga Fritzschke und Gerhard Hüsch (sitzend, aus dem Friedensheim),                           Telefon: 07 21 / 12 08 44 30,
L-Bank, der Sparkasse Karlsruhe,         Monika Scheytt (Quartiersmitarbeiterin), Christine Jung-Weyand (BLV-                          E-Mail: scheytt@badischer-
dem Bürgerverein der Südweststadt        Vorstand), Daniel Weingärtner (Sparkasse Karlsruhe) und Vera Schlieben                        landesverein.de
e.V. und bei Privatpersonen, die eben-   (BB Bank).                                                      Fotos: BLV

Quartiersprojekt Waldstadt – Start mit Scheckübergabe
G    roße Freude: Die Deutsche
     Fernsehlotterie unterstützt das
Quartiersprojekt Waldstadt des Ba-
                                         Deutsche Fernsehlotterie ermöglicht
                                         die Beschäftigung von zwei haupt-
                                         amtlichen Quartiersmitarbeiterinnen
                                                                                     che und des Engagements, sie ist
                                                                                     wertvoll.“ Stefan Storz berichtete,
                                                                                     dass die Volkswohnung 52 Wohnun-
dischen Landesvereins für Innere         in Teilzeit. Christine Jung-Weyand,         gen in der Königsberger Straße 37
Mission mit 126 841 Euro. Im Sep-        BLV-Vorstand, sagte in ihrer Begrü-         errichtet hat. Der Mitmach-Laden ist
tember 2018 übergab Daniel Kroll,        ßung: „In der Waldstadt gibt es schon       Teil des Wohnkomplexes. Dr. Hubert
Pressesprecher der Deutschen Fern-                                                   B. Keller freute sich über die Teil-
sehlotterie,    den     symbolischen                                                 nahme zahlreicher Akteure aus der
Scheck an Christine Jung-Weyand,                                                     Waldstadt. Er lobte die gute Zusam-
Vorstand des Badischen Landesver-                                                    menarbeit zwischen Bürgerverein
eins für Innere Mission.                                                             und BLV. Daniel Kroll sagte: „Wir
  Zur Scheckübergabe im neuen                                                        fördern mit unserer Soziallotterie
Mitmach-Laden Waldstadt kamen            viel Engagement. Wir werden daher           das solidarische Miteinander in
rund 70 Gäste. Bernd Lindorf, stellv.    gemeinsam ein Unterstützungsnetz-           Deutschland. Es gilt, Nachbarschaf-        Von links: Daniel Kroll, Presse-
Leiter der städtischen Sozial- und Ju-   werk für alle Generationen entwi-           ten zu gestalten, in denen alle fürein-    sprecher der Deutschen Fern-
gendbehörde (SJB), Stefan Storz,         ckeln und Bestehendes noch besser           ander da sind. So eine Gemeinschaft        sehlotterie, Christine Jung-Weyand,
Geschäftsführer der VOLKSWOH-            miteinander vernetzen.“ Bernd Lin-          ist hier, wird hier weiterentwickelt.“     Vorstand des Badischen Landes-
NUNG GmbH, und Dr. Hubert B.             dorf überbrachte Glückwünsche der           Schülerinnen und Schüler der Ernst-        vereins für Innere Mission, und
Keller, 1. Vorsitzender des Bürger-      Stadt und sagte: „Mitmachen und             Reuter-Schule (ERS) begleiteten die        Bernd Lindorf, stellv. Leiter der
vereins Waldstadt e.V., sprachen         mitgestalten kann Spaß machen.              Scheckübergabe musikalisch und             städtischen Sozial- und Jugendbe-
Grußworte. Die Förderung durch die       Pflegen Sie die Kultur der Mitspra-         tänzerisch und halfen am Buffet.           hörde (SJB).

                                         Ausstellung „Momente“ im Traugott-Bender-
                                         Haus – großer Andrang bei Vernissage
                                         D    ie Künstlerin Dorothee Simons stellt
                                              aktuell mit einer vielfältigen, per-
                                         sönlichen und wunderschönen Bilder-
                                                                                        der Vernissage, auch im Namen des BLV-
                                                                                        Vorstands Christine Jung-Weyand, rund
                                                                                        70 Gäste. Vom Schulkind bis zur hoch-
                                                                                                                                             Information:
                                                                                                                                             Die Ausstellung „Mo-
                                         schau im Traugott-Bender-Haus aus.             altrigen Seniorin, viele interessierten sich         mente“ ist noch bis
                                         Dort, in den Zentralen Diensten des Ba-        für die gezeigten Arbeiten (Öl auf Lein-             Ende Dezember 2018
                                         dischen Landesvereins für Innere Missi-        wand) der Karlsruher Künstlerin. Simons              kostenfrei zu besichtigen,
                                         on (BLV), wurde ihre Ausstellung im            war neben ihrer künstlerischen Arbeit                montags bis freitags,
                                         September 2018 feierlich eröffnet. Pro-        bisher auch als Arzthelferin tätig, arbei-           9 Uhr bis 16 Uhr,
                                         fessor Axel Göhringer, Vorsitzender des        tete im Stuttgarter Druckhaus und in der             Traugott-Bender-Haus,
Dorothee Simons stellt im Trau-          Verwaltungsrats des Badischen Landes-          Sozialen Betreuung im Friedensheim, ei-              Südendstraße 12.
gott-Bender-Haus aus.                    vereins für Innere Mission, begrüßte bei       ner Altenhilfe-Einrichtung des BLV.
Sie können auch lesen